Innen_Kowi_12_2011

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Innen_Kowi_12_2011
Zeitschrift
Schriftleitung: Prof. Dr. Bachmaier, Dr. Ing. Friedrich, Dipl. Ing. Schulze, Dipl. Volksw. Mollenkotten
Heft 12/2011
Kommunalwirtschaft im Umbruch?
Im Aufbruch? –
Wege zur Zukunftsfähigkeit
Von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann
707
Campus als Symbol für die Zukunft
des Lernens
Von Martin Wagener
714
1.000 Details, ein Plan:
Spezialisiertes CAD führt Geländeund Habitatgestaltung, GIS-Daten
sowie Bau- und Bepflanzungsideen
zusammen
Sanierung oder Neubau?
Nachhaltigkeitsorientierte
Machbarkeitsstudien mit
Lebenszykluskostenbetrachtung
für Schulimmobilien
717
Von Remus Grolle-Hüging und Prof. Uwe Rotermund
718
Deutschlands Stadtwerke
müssen mehr kooperieren
721
gat: Branche sieht gute Perspektiven
für Erdgas
723
Stadtwerke Freudenstadt mit
neuer Gesellschafterstruktur
für die Zukunft gut aufgestellt
724
Weitere Konsolidierung im Markt
für Windenergie wird zu wenigen,
aber starken Marktteilnehmern führen
725
Ausschreibungsberatung
mit juristischer Begleitung
Von Eva Neumann
726
Stadtwerkenetzwerk plant
Wasserspeicherkraftwerk
an der Nethe
727
Einigung über Mehrkosten
für GEKKO-Kraftwerk
728
Deutsche Wasserwirtschaft diskutiert
neue europäische Wasserstrategie
mit EU-Spitzenvertretern
729
Demografischer Wandel verstärkt
Infrastrukturprobleme
729
Neuer Anbieter für studentisches
Wohnen geht an den Start
730
Mehr Wettbewerb bei Strom und Gas
731
Mit Contracting alle gesetzlichen
und umweltrelevanten
Anforderungen erfüllt
731
Strom- und Gaslieferanten droht
im Januar weitere Anpassung
der Netzentgelte – sichere
Tarifkalkulation gefährdet
732
Fehleranfällige
Jahresabrechnung
für Strom
732
Intelligent heizen mit Holz
733
Potsdamer Platz Berlin –
Zertifizierung eines Stadtteils
20 Jahre nach Planungsbeginn
734
DSGV: Erfolgreiches Ausbildungsjahr
für die Sparkassen-Finanzgruppe
735
Tourismus boomt trotz
Staatsschuldenkrise
Reiseland Deutschland Nummer
eins in Europa
735
Aus Verwaltung und Wirtschaft
736
Aus der Industrie
756
Veranstaltungen
771
Personalien
780
Diese Ausgabe enthält Beilagen der Firmen:
Haufe-Lexware GmbH & Co KG, Munzinger Straße 9, 79111 Freiburg
E-world of Energy&Water GmbH, Norbertstraße 5, 45131 Essen
Kommunalwirtschaft 12/2011
705
Zeitschrift für das gesamte Verwaltungswesen, die sozialen und wirtschaftlichen Aufgaben
der Städte, Landkreise und Landgemeinden
Organ des Vereins für Kommunalwirtschaft und Kommunalpolitik e.V.
Gegründet
im Jahre 1910
in Berlin
Verlagsort Wuppertal
Verlag
Kommunal-Verlag
Fachverlag für Kommunalwirtschaft und Umwelttechnik
Wuppertal
Heft 12
2011
Kommunalwirtschaft im Umbruch? Im Aufbruch? –
Wege zur Zukunftsfähigkeit
Von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus J. Beckmann – Wissenschaftlicher Direktor und Institutsleiter
Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH, Berlin
Kommunalwirtschaft als ein Träger der Daseinsvorsorge gewinnt in letzter Zeit verstärkte öffentliche Aufmerksamkeit
– sei es in Diskussionen um Wasserverträge und Wasserpreise, um Vergaben von Verkehrsleistungen des öffentlichen
Personennahverkehrs ÖPNV, um rechtliche Regelungen zur
privaten oder kommunalen Leistungserbringung im Bereich
der Wertstoffsammlung und verwertung, um Beteiligungen
an Energieversorgungsunternehmen oder um den Verkauf
von kommunalen Wohnungsbeständen oder gesamten kommunalen Wohnungsbaugesellschaften. Zu fragen ist, ob diese
Befundlage belastbar ist. Was sind die Rahmenbedingungen,
welches die Ziele und langfristigen Tendenzen?
Mega-Trends der Rahmenbedingungen
und Handlungserfordernisse
Die langfristigen demografischen Entwicklungstendenzen
(bis 2040, 2050) mit großräumiger Schrumpfung in der Mehrzahl der deutschen Regionen – Ausnahmen bilden einige
wirtschaftsstarke Regionen Süd- und Nordwestdeutschlands
– sind mit einem Absinken der Gesamtnachfrage wie auch
der flächenspezifischen Nachfrage (pro m² oder pro km²) verbunden. Wie die Bevölkerungsabnahme der letzten 20 Jahre in vielen Städten und Stadtteilen Ostdeutschlands zeigt,
bedeutet dies eine Umorganisation von Standortssystemen
sozialer Infrastrukturen wie Kinderkrippen, Kindergärten,
Kinderhorte, Grundschulen, Gymnasien, aber auch Kultur-,
Freizeit-, Sozial- und Alteneinrichtungen. Für Infrastrukturnetze der Ver- und Entsorgung und des Verkehrs bedeutet es
entweder veränderte und aufwendigere Betriebsformen oder
auch Um- und Rückbau.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Hinzu kommen die alters- und haushaltsstrukturellen Veränderungen („Alterung“, „Vereinzelung“) sowie teilräumliche
Umstrukturierungen der ethnischen Zusammensetzung der
Bevölkerung. Veränderte Quantitäten und Strukturen sowie
räumliche Verteilungen – z.B. „Ausdünnung – der Nachfrage
im Bereich der sozialen und technischen (öffentlichen) Infrastrukturen und auch der erwerbswirtschaftlichen Infrastrukturen (Lebensmittelnahversorgung, medizinische Versorgung,
Dienstleistungen usw.) sind die Folge.
Da gleichzeitig Lebensweisen, Konsummuster wie auch alltägliche Aktionsräume verstärkt durch eine Individualisierung geprägt sind, ergeben sich weitere räumliche Veränderungen der Nachfrage- und Versorgungsstrukturen. Mehr
Wahlmöglichkeiten, „Jederzeitigkeit“ und „Sofortigkeit“ der
Erfüllung von Konsumwünschen – all dies fördert den Internethandel, die Ausbreitung von Cap-Diensten, gleichzeitig
aber auch die Ausdünnung von wohnungsnahen standortfesten Versorgungseinrichtungen. Informations- und Kommunikationstechniken gestützte Überwachungs- und Steuerungseinrichtungen, z.B. im Bereich Haustechnik oder
Gesundheitsbetreuung, ermöglichen und vereinfachen eine
Haushaltsführung als Einzelpersonen auch in höherem Alter.
Allerdings wird dieser Entwicklung insofern zumindest partiell
entgegengewirkt, als mit Blick auf die Wahl von Wohnstandorten eine „Renaissance der Städte“ festzustellen ist. Hier
bieten die städtischen Infrastrukturangebote, deren Umfang
und Vielfalt die erwünschten Wahlmöglichkeiten und die Unterstützung der Haushalte durch Dienste (Kinderbetreuung,
Lebensmittel-Lieferung). Auch Handelseinrichtungen bevor-
707
zugen wieder städtische Standorte, wie die Entstehung innenstädtischer Einkaufszentren zeigt, ebenso Unternehmen
und Arbeitsplätze der Forschung und Entwicklung sowie der
zukunftsträchtigen „Kreativwirtschaft“.
Die wirtschaftsstrukturellen Veränderungen vom Vorherrschen der Industrieproduktion über die Dienstleistungs- zur
Wissensgesellschaft bedeuten verstärkte Affinitäten zu städtischen Standorten, sind aber zum Teil auch vermehrt mit
prekären Beschäftigungsverhältnissen und mit Mehrfachar-
Abbildung 1 basierend auf: Reidenbach, Michael; Bracher,
Tilmann; Grabow, Busso; Schneider, Stefan; Seidel-Schulze,
Antje (2008): Investitionsrückstand und Investitionsbedarf der
Kommunen. In: Difu (Hrsg.): Edition Difu, Bd. 4, Berlin.
beitsverhältnissen verbunden. Letzteres lässt den Anteil der
Bevölkerung steigen, der an oder unter der Armutsgrenze
lebt und für das Alter ein Leben in Altersarmut zu erwarten
hat. Dies beeinflusst Qualität und Struktur sowie das Preisniveau der Nachfrage nach Wohnungen, nach Ver- und Entsorgungsleistungen, nach Mobilitätsdiensten wie auch das
aktionsräumliche Verhalten.
Die Leistungen der Kommunalwirtschaft und der Daseinsvorsorge, ihre Ausgestaltung und Bereitstellung werden vor allem
durch zwei Entwicklungen geprägt: das „Auslaufen“ der „fossilen Gesellschaft“ und den Übergang zur „postfossilen Gesellschaft“ sowie die Energiewende. Die sinkende Abnahme
von Energie und Wärme durch Effizienzsteigerung in Industrie, Gewerbe, Wohngebäuden und Verkehr, die Steigerung
der Energieeffizienz in allen Sektoren des Verbrauchs und
der Energie-/Wärmebereitstellung bedeuten ebenso wie die
exponentielle Verstärkung der „regenerativen Energieerzeugung“ (Wasserkraft, Windenergie, Sonnenenergie, Erdwärme
usw.) einen dramatischen Umbau mit Blick auf Gebäudesubstanz, Produktionsprozesse, insbesondere aber auch die
Strukturen der Energieerzeugung- und verteilung. Es geht um
eine Verstärkung dezentraler (oder semi-zentraler) Strukturen
mit Solarzellen, dezentralen bodennahen Windrädern, Blockheizkraftwerken in Gebäuden, Baublöcken oder Quartieren,
eventuell auch verbunden mit dezentraler Speicherung in Gebäuden oder in Kraftfahrzeugen – z.B. mittels „smart grid“Netzen unter Einbindung von Batterien der batterie-elektrisch
betriebenen Fahrzeuge. Diese Umstellungen korrespondieren synergetisch mit dem Ziel der drastischen Reduktion
der CO2-Emissionen bis 2030 und 2050. Diese dezentralen
Strukturen müssen aber eingebunden werden in modifizierte
zentrale Strukturen der Energieerzeugung/Energieversorgung
– z.B. mit Off-Shore-Windparks in Norddeutschland oder
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Solarzellen-Farmen in Süddeutschland mit den Verbrauchsschwerpunkten verbindenden Hochspannungsnetzen.
Die derzeit kaum mehr vermeidbare Erhöhung der Temperaturen um +2 °C und der resultierende Klimawandel erfordern
zur Anpassung vor allem einen Umbau von städtischen Entwässerungs- und Wasserrückhaltesystemen („Starkregen“)
wie auch dezentraler Speicher zum Teilausgleich von extremen Trockenzeiten. Die Störungsempfindlichkeit und freiheit
(„Resilience“) der technischen Infrastruktursysteme stellt
dabei an kommunale Unternehmen der Ver- und Entsorgung
sowie des Verkehrs besondere Anforderungen. Auch Maßnahmen der Gesundheitsprävention und -betreuung können
die kommunale Daseinsvorsorge (z.B. Notrufsysteme, Krankenhäuser) betreffen.
Diese aktuellen und zukünftigen Anpassungserfordernisse
der technischen und sozialen Infrastrukturen treffen aber auf
einen Investitionsbedarf für kommunale Infrastrukturen in
Höhe von 704 Mrd. Euro (2006-2020, Difu 2008; vgl. auch Abbildung 1) und einen Nachholbedarf von ca. 74,7 Mrd. Euro.
Dies zeigen gleichermaßen die Difu-Infrastrukturbedarfsstudie von 2008 und neue Schätzungen aus dem vom Difu
durchgeführten Kommunalpanel von 2009 und 2010 (vgl. Abbildungen 2 und 3). Dabei bestimmt sich der Hintergrund zum
einen durch steigende Kommunalschulden, exponentiell anwachsende kommunale Kassenkredite, zum anderen durch
die Schuldenbremse und die zunehmend greifenden Folgen
des Entfechtungsgesetzes – und zwar hinsichtlich Umstrukturierung der Wohnbauförderung, hinsichtlich Entfall der Leistungen des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG)
sowie der unklaren Weiterführung des Regionalisierungsgesetzes. Die Bereitstellung der Infrastrukturen, vor allem aber
die Leistungserbringungen müssen überdies den – zum Teil
eher behindernden und kontraproduktiven – Regelungen des
europäischen Wettbewerbs- und Beihilferechts entsprechen.
Abbildung 2 und 3 basierend auf: KfW Bankengruppe (Hrsg.)
(2010): KfW-Kommunalpannel 2010, S. 38, Berlin.
Diese Veränderungen der Rahmenbedingungen und der
Anforderungen an Strukturen, Quantitäten und Formen der
Leistungserbringung öffentlicher Dienste, sozialer und technischer Infrastrukturen treffen auf eine Bevölkerung, die zunehmend intensive Information und Beteiligung, Mitsprache
und zum Teil Mitwirkung einfordert. Dies gilt insbesondere für
Trägerschaften kommunaler Unternehmen, für Kooperationsund Finanzierungsformen, vor allem auch für die Akzeptanz
des Neubaus, Umbaus und veränderter Betriebsformen technischer Infrastrukturen – z.B. Energieversorgung, Leitungs-
Kommunalwirtschaft 12/2011
netze als Fernleitungen, Regionalleitungen und Verteilungsnetze, Energiespeicherung.
Der Handlungsbedarf ist in den nächsten ein bis drei Jahrzehnten sehr hoch. Er erfordert Offenheit, Innovationen, Akzeptanz und Mitwirkung durch die Bevölkerung. Die Aufgaben sind gleichermaßen anspruchsvoll und reizvoll, da sie
Voraussetzungen zur Zukunftssicherung sind. Die Umgestaltungen müssen vor allem mit „intelligenten“ Systemen der
Informations- und Kommunikationstechnik flankiert werden,
um Zustände zu erfassen, Effizienz zu verbessern, Speichermöglichkeiten zu erhöhen, Betriebe und Anlagen sowie Netzkonzepte zu evaluieren und verbrauchsbezogen anbieten zu
können.
Renaissance der (öffentlichen) Daseinsvorsorge –
das Schwinden des „blinden Glaubens“
an privatwirtschaftliche Lösungen
Anforderungen und Kriterien der Effizienz und der Wirtschaftlichkeit waren neben Regelungen des Wettbewerbs- und Beihilferechts wichtige Treiber für eine über mehrere Jahrzehnte
forcierte Privatisierung öffentlicher Leistungserbringung, so
für Abfallbeseitigung, Abwasserreinigung, Entwässerungsnetze, Wasser- und Energieversorgung, Krankenhäuser,
öffentliche Gebäude usw. Nicht selten wurden dabei Argumente zurückgestellt, etwa die Kontrollierbarkeit der Leistungserbringung, die Ausgestaltung und Befolgung sozialer
Ziele wie Ausgleich, Inklusion, Familienförderung, Behinderten- und Altengerechtigkeit oder ökologische Ziele wie Energieeinsparung, Energieeffizienz, Einsatz regenerativer Energieträger, Ressourcenschutz in den Bereichen Boden oder
Wasser sowie ganzheitlicher Umweltschutz.
Dabei waren die Ziele der Effizienz durchaus begründet,
Abbildung 3 entnommen: KfW Bankengruppe (Hrsg.)(2010):
KfW-Kommunalpannel 2010, S. 33, Berlin.
weil Zuständigkeiten und Abläufe sowie Kostenstrukturen in
kommunalen Betrieben („Regiebetriebe“, „Eigenbetriebe“)
oder in kommunalen Gesellschaften („Eigengesellschaften“)
häufig verbesserungsbedürftig waren. Auch Wirtschaftlichkeitsziele – vor allem verengt auf Betriebswirtschaftlichkeit –
waren unbestreitbar, aber schon als Volks- bzw. Gesamtwirtschaftlichkeit – unter Einschluss externer Effekte – kritisch
zu prüfen. Vor allem aber wurde in der Praxis des Betriebs
nach Veräußerung an Private („vollständige Privatisierung“),
nach Ausgliederung in privatwirtschaftliche Gesellschaften
mit kommunaler Beteiligung, aber auch als kommunale Eigengesellschaften („AGs“, „GmbHs“) deutlich: eine Steuerung durch die demokratisch-legitimierten Gremien („Räte“)
war stark erschwert. Verträge mit privaten Partnern enthiel-
ten nicht selten nur unzureichende Aussagen hinsichtlich zu
verfolgender öffentlicher Ziele. Kommunale Betriebe wurden
auch deshalb in Eigengesellschaften umgewandelt, um diese
zu großem politischen Einfluss zu entziehen. Allerdings, die
Annahme, die Politik möge sich auf strategische Steuerung
konzentrieren, ließ lange Zeit unberücksichtigt, dass dies
höchst voraussetzungsvoll ist.
Die Zivilgesellschaft war und ist hinsichtlich dieser Entwicklungen zumindest zweigeteilt – häufig steht einer deutlich
mehrheitlichen Unterstützung durch die Wirtschaft eine latente oder auch vehemente Ablehnung aus der Bürgerschaft
gegenüber, zumindest dann, wenn es sich um Kernbereiche
der Daseinsvorsorge handelt.
Die veränderten Rahmenbedingungen – familiäre und soziale
Entwicklungen, soziale Spaltung mit steigender privater Armut
gerade von Haushalten mit aufwachsenden Kindern – und die
verstärkten Forderungen aus der Zivilgesellschaft nach Partizipation, Beteiligung, Mitentscheidung, Mitverantwortung
und Mitgestaltung zeigen das wachsende Spannungsfeld.
Dies gilt insbesondere auch dann, wenn die Kosten der Leistungen steigen und damit die Belastungen privater Haushaltsbudgets (Miethöhe nach energetischer Modernisierung,
„zweite“ Miete der Nebenkosten, höhere Mobilitätskosten)
zur Nichtauskömmlichkeit oder zu Einschränkungen in anderen Bedarfsfeldern führen, etwa mit Blick auf Lebensmittel,
Wohnungsgröße, Ausstattung mit Mobilitätsoptionen, Schulbildung, Betreuung und Ausstattung der Kinder, Bildung und
Kultur, Sport und Freizeit sowie Erholung/Urlaub.
Die für die Gesellschaft und die Wirtschaft kategorial zu unterscheidenden Vermittlungsprinzipien von Gütern, Waren und
Leistungen unterliegen je nach den skizzierten Rahmenbedingungen und Grundsätzen des Gesellschafts-, Sozial- und
Wirtschaftssystems (z.B. „Marktwirtschaft“, „soziale Marktwirtschaft“, „Planwirtschaft“) kontinuierlich, zum Teil auch
strukturbruchhaften Verschiebungen und Verlagerungen. Es
sind dies die Vermittlungsprinzipien von:
– Markt/Tausch
(zwischen selbständig handelnden und auf Ertrag
ausgerichteten Wirtschaftssubjekten);
– Transfer
(durch Einsatz von gesellschaftlich abgeschöpften
Mitteln – „Steuern“ u.Ä. – zum sozialen und räumlichen,
eventuell auch sektoralen Ausgleich);
– Gegenseitigkeit
(Leistungserbringung in familiären und zivilgesellschaftlichen, nachbarschaftlichen und sozialen, z.B. karitativen,
Zusammenhängen).
Die steigenden Erfordernisse, Teilhabe, Teilnahme und soziale Inklusion zu sichern, machen gerade auf der regionalen
und lokalen Ebene eine Neudefinition und Neuausgestaltung
der Leistungsprinzipien „Transfer“ und „Gegenseitigkeit“ notwendig. Deren Ausgestaltung muss in den Grundzügen auf
gesamtgesellschaftlicher Ebene – auch unter Beachtung des
Subsidiaritätsprinzips und der konsequenten Umsetzung des
Konnexitätsprinzips – bestimmt werden. Die konkreten Ausformungen, Umsetzungen und Trägerschaften müssen vor
allem „vor Ort“, d.h. unter Ausformulierung und Umsetzung
lokaler und regionaler Ziele, erfolgen.
Eine solche Neubesinnung auf das „Gemeinwohl“, damit auf
die Ausgestaltung der Vermittlungsprinzipien von „Transfer“
und „Gegenseitigkeit“ durch Schaffung und Förderung geeigneter Rahmenbedingungen, ist vielerorts festzustellen. Sie ist
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in gewissem Sinne die zweite Seite der Medaille, deren erste
Seite geprägt ist durch:
– Erwartungen an das zivilgesellschaftliche Engagement,
– Verantwortungsübernahme durch Bürger und
– Anforderungen an Effizienz und partiell Suffizienz
in allen Leistungsbereichen.
Es resultieren veränderte Leistungs- und Versorgungsprinzipien, dies vor allem durch eine örtliche/lokale Trägerschaft,
Organisation, Mitverantwortung für und Mitwirkung an der
Leistungserbringung gekennzeichnet sind.
Es ergibt sich ein synergetisches Wechselverhältnis zwischen
„technischen“ Bedingungen der Leistungsfelder auf der einen
Seite – Netzwerkbildung, IKT-gestützte Netzwerksteuerung,
Dezentralität und Semi-Zentralität der Leistungserbringung
und -vermittlung zur Sicherung von Anpassungsfähigkeit, Redundanzen und Fehlerfreundlichkeit sowie Zusammenwirken
von öffentlicher, semi-öffentlicher, privatwirtschaftlicher und
zivilgesellschaftlicher Leistungserbringung. Auf der anderen
Seite stehen vermehrt Verantwortungsübergabe an die Zivilgesellschaft sowie Beteiligung der Bürger an den Entscheidungsprozessen und der konkreten Leistungserbringung auf
der kommunalen Ebene.
Rekommunalisierung als Strategie
Bei der dargestellten Entwicklungsgeschichte und den sich
dramatisch verändernden Rahmenbedingungen ist es nicht
nur nicht unerwartet, sondern vielmehr eine logische Konsequenz, dass die Rekommunalisierung ein zentraler Strang
kommunalpolitischer Überlegungen und zivilgesellschaftlicher Forderungen ist. Die Schwerpunkte der Diskussion und
der politischen Auseinandersetzungen liegen in der Verhinderung/Ermöglichung weiterer Verkäufe an Private oder auf
der kritischen Prüfung der Schaffung weiterer „Eigengesellschaften“ oder Gesellschaftsformen mit starker privater Beteiligung.
Besondere Diskussionsfelder sind:
– der Voll- oder Teilverkauf von Wohnungsbeständen,
– die Erhaltung der kommunalen Leistungen in der
Abfall- und Wertstoffwirtschaft,
– die Rekommunalisierung von Wasser- und Energie´versorgungsunternehmen (Gas, Elektrizität, Wärme/
Fernwärme),
– die kritische Prüfung der auslaufenden Konzessionsverträge in den Bereichen Wasser, Energie, öffentlicher
Personennahverkehr und deren Weiterführung oder
Rückführung in kommunale Gesellschaftsformen,
– die Prüfung der Effizienz, Wirksamkeit, Steuerbarkeit und
Anpassungsfähigkeit von Public-Private-Partnership-Projekten vor allem im kommunalen Hochbau (Kindergärten,
Schulen, Verwaltungsgebäude) wie auch im kommunalen
Anlagenbau (z.B. Betriebshöfe, Kläranlagen, Busbahnhöfe)
– dies vor dem Hintergrund wachsender Erkenntnis, dass
neue Nachhaltigkeitsziele des Ökologischen und Sozialen
häufig nur schwierig und mit hohen Aufwendungen zu
sichern sind.
Die Tendenzen gehen eindeutig zu einer Wiederannäherung
an eine öffentliche (kommunale) Voll-Verantwortlichkeit und
einer Aufgabe der „Probleme ausputzenden Restverantwortlichkeit“ – wie Bereitstellung von Wohnungen unter sozialen
Kriterien, Reinigung der Plätze privater Wertstoffsammelung,
Förderung dezentraler Anlagen der Energieerzeugung, Energiespeicherung und verteilung. So bleiben beispielsweise die
Verantwortlichkeiten für die vielfach geforderten öffentlichen
Kommunalwirtschaft 12/2011
Ladepunkte und Ladesäulen für private Elektrofahrzeuge –
sowohl von Einzelpersonen, Haushalten, aber auch von lokalen Handwerks-, Dienstleistungs- und Lieferunternehmen –
weitgehend in kommunaler Hand. Dies ermöglicht integrierte
und abgestimmte Lösungsansätze für:
– nachhaltige Mobilitätsentwicklung und Einsatz nachhaltiger, d.h. CO2-emissionsfreier Fahrzeuge,
–d
ie Förderung intermodaler und multimodaler Mobilitätsmuster und die Unterstützung der Nutzung von Leihfahrzeugen statt vermehrtem Fahrzeugbesitz,
– die stadträumliche und stadtgestalterische Integration von
Ladepunkten, Ladesäulen oder induktiven Ladeschleifen,
– die abgestimmte Bereitstellung von privaten Ladepunkten (Einstellplätze, Garagen, Carports, Tiefgaragen) an
Wohnungen und an Arbeitsplätzen, von semi-öffentlichen
Ladepunkten (Tankstellen, Auto-Werkstätten, Parkhäuser,
Discounter, Verbrauchermärkte, Einkaufcenter, FreizeitGroßeinrichtungen usw.) und von öffentlichen Ladesäulen
auf Straßen und Plätzen,
– die verkehrliche Privilegierung durch Straßenverkehrsrecht
und Ordnungsrecht (öffentliche Parkflächen für Ladevorgänge, eventuelle Mitnutzung von Busspuren in „Versuchsphasen“).
Ähnliche Koordinierungsaufgaben erfordert ein integriertes Infrastruktur(erneuerungs)management für Straßen,
Straßenbahntrassen/-gleise, Entwässerungskanäle, Wasser-,
Gas- und Elektrizitätsversorgungsleitungen und Kabel sowie für Fernwärmeleitungen, nicht zuletzt aus Gründen der
dramatischen Alterung und des Rückstandes der Unterhaltungs-, Instandsetzungs- und Erneuerungsmaßnahmen bei
den Verkehrs- sowie der Ver und Entsorgungsinfrastrukturen. Wenn es gelingt, Aufgabenträger, Straßenbaulastträger, Versorgungsträger an „ einen Tisch“ unter der Leitung
der Kommunalverwaltungen zu bringen und zu verlässlichen
Verabredungen über Zustände, Maßnahmen, Handlungsstrategien, Priorisierungen u.Ä. zu führen, kann dies zu deutlichen
Kosteneinsparungen beitragen, z.B. indem vermieden wird,
gleiche/ähnliche Teilleistungen (z.B. Aufgrabungen, Wiederverfüllung, Verdichtung, Herstellung Unterbau und Oberbau
der Straßen) mehrfach auszuführen. Eine entsprechende
kommunale Koordinationsstelle macht sich bei genauer Kalkulation und bei Kooperationsbereitschaft aller Partner innerhalb kürzester Zeit bezahlt. Die Kooperation wird aber vor
allem dann effizient und nebenwirkungsfrei gelingen, wenn
die beteiligten Unternehmen und Partner unter gleichen kommunalen Gesamtzielen zusammenwirken. Zu diesen zählen
der gesamtwirtschaftliche Blickwinkel, der Wille, die Belastungen der Bürger durch Erhaltungsmängel und wiederholte
Unterhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen zu reduzieren,
die Verbesserung von Maßnahmen, die CO2-Emissionen mindern, die „postfossile Stadt“ fördern und zu sozialer Inklusion führen.
Die Entwicklung von „smart cities“ –
was heißt das für die Kommunalwirtschaft?
Im Rahmen der Verwaltungsmodernisierung erfährt die
Entwicklung elektronischer Dienste – sowohl in der verwaltungsinternen Zusammenarbeit als auch in der Leistungserbringung für Bürger, Unternehmen und Andere – eine zunehmende Bedeutung (vgl. das Konzept „ServiceStadt Berlin
2016“ Difu, 2009). Dabei werden nicht nur per Internet Informationen bereitgestellt, gesamte Antrags- oder Beteiligungsverfahren mit elektronischen Medien abgewickelt, kontrolliert
und abgesichert, sondern Anlagen und Leistungen gesteuert
und überwacht (z.B. Verkehrslenkung). Gleichzeitig steigen
mit der Individualisierung von Lebensweisen der Bürger die
Erfordernisse von Kontakten und Leistungserbringungen,
die auf Informations- und Kommunikationstechnologien be-
ruhen. Dies gilt gleichermaßen für den internetgestützten
Warenaustausch mit Bestellung, Organisation der Lieferung,
Vertragsabwicklung, Rechnungslegung und Bezahlung wie
auch für die Steuerung von Haustechnik (Heizung, Beleuchtung oder Überwachung) oder für internetgestützte Ausbildungsvorgänge oder Arbeitsvorgänge („Home Office“).
Mit der Dezentralisierung von Ver- und Entsorgungstechnik
und -einrichtungen wachsen Erfordernisse der dezentralen
Detektion von Bedarfen (Strom, Wärme, Gas, Wasser, Abwasser), der dezentralen Optimierung der Leistungsabgabe
und der darauf gestützten Abrechnung. In Bezug auf Energieeinsparung, Energieeffizienz, optimierende Auslastung
der Versorgungsnetze und Anpassung von Leistungsbereitstellung und Leistungsabnahme eröffnet die dezentrale Detektion – zum Beispiel durch „smart metering“ zur Ermittlung
und zeitlichen Optimierung von Stromverbräuchen – die technische Option und die Umsetzung von Tarifstrukturen, die
Anreize zur Optimierung des Verbrauchs setzen. Dies kann
zu entsprechenden Regelungen von Geräten in Haushalten
und Unternehmen (Beleuchtung, Heiz- und Kühlanlagen,
Kommunikationsgeräte, Küchengeräte, Aufladestationen für
Speicher – z.B. Autobatterien usw.) führen, aber ebenso das
Nutzer- und Verbraucherverhalten verändern. Belastungsabhängige Tarifstrukturen für Energie- und Wärmeversorgung,
für die Nutzung von Kommunikationsnetzen oder Mobilitätsangeboten geben Anreize, die Art und zeitliche Struktur der
Nachfrage umzustellen – mit dem Effekt, Spitzennachfragen
zu entlasten und private Kosten durch Entgelte oder Gebühren zu reduzieren.
Die zunehmende Vereinzelung auch älterer und unterstützungsbedürftiger Menschen, die weiter in der angestammten
Umgebung von Wohnung, Haus und Quartier leben möchten, setzt vermehrt Kommunikations-, Überwachungs- und
Betreuungsleistungen voraus, die zumindest teilweise elektronische Informations- und Kommunikationsdienste voraussetzen: internetgestützte Bestellung von Waren- und Lebensmittellieferungen, funk- und internetgestützte Überwachung
des Gesundheitszustandes (Bewegungsmelder, Blutdruckmessung u.Ä.) wie auch des Betriebs von Gebäuden, Hausund Küchentechnik.
Im Bereich dezentraler und semi-zentraler Ver- und Entsorgungsstrukturen oder auch der Leistungsnetze der Verwaltung kommt einer dezentralen Detektion von Systemzuständen, einer semi-zentralen oder zentralen Regelung von
Systembelastungen und einer dezentralen Umsetzung der
Leistungserbringung eine wachsende Bedeutung zu. Das
Konzept der Einbindung von Speichern („Batterien“) aus
Elektrofahrzeugen in die dezentrale Speicherung von Strom
bei Überschuss aus regenerativer Energieerzeugung (Windkraft, Solarzellen, Wasserkraft) und deren dezentrale Abgabe an die Verbraucher „Fahrzeuge“ für den Antrieb oder an
andere Verbraucher aus Haushalten, Gewerbe und Industrie
oder öffentlichem Bereich (Straßenbeleuchtung, Strombedarf
öffentlicher Gebäude) eröffnet eine weitere Option des Netzbetriebs („smart grid“). Dies setzt noch zu entwickelnde Speicher („Batterien“) mit effizienter Ladung und Abgabe sowie
entsprechende Steuerungsmöglichkeiten voraus.
„Smart cities“ sind demnach durch den Ausbau sowie die
optimierte Vernetzung und Steuerung von Erzeugern, Speichern, Verbrauchern und Netzbetriebsmitteln mit der dazu
erforderliche Informations- und Kommunikationstechnologie
geprägt. Es ergeben sich damit auch erweiterte Optionen zu
Kaskaden der Ressourcennutzung – beispielsweise im Bereich von Energie mit zeitlicher Entzerrung und Abflachung
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von Nachfragespitzen, mit Speicherung und Zwischenspeicherung sowie Rückspeisung oder im Bereich der Nutzung
von Wasserressourcen durch dezentrale Niederschlagswasserspeicherung und -nutzung für Prozesswasser bei
der Produktion, für Bewässerung und Toilettenspülung oder
Waschmaschinen in Haushalten, aber auch für dezentrale
Zweitnutzung von Grauwasser in Haushalten (z.B. Duschwasser für Toilettenspülung u.Ä.). Letztlich stellen Wärmepumpen in Gebäuden eine entsprechende kaskadenförmige
Nutzung dar.
Das Wechselspiel von Leistungserstellung, Transport- und
Leitungsnetzen sowie Leistungsabnahme benötigt also bei
Warenversorgung, Versorgung mit Dienstleistungen, Energie-, Wärme- und Wasserversorgung die Verfügbarkeit bzw.
Bereitstellung von leistungsfähigen Informations- und Kommunikationsnetzen mit dezentraler Detektion von Bedarfszuständen, von Leistungsabnahmen, aber auch dezentraler Bereitstellung von Informationen über Leistungsabnahme und
deren Kosten.
Für die Kommunalwirtschaft können daraus innovative und
erweiterte Leistungsbereiche einer optimierten Versorgung
entstehen. Diese können für alle Beteiligten aus Leistungsbereitstellung (z.B. Energieerzeugung), Leistungsverteilung
bzw. Leitungsnetzen (Energieverteilung und -speicherung)
und Leistungsabnahme (Unternehmen, Haushalte, Verkehr)
zu Win-Win-Situationen führen und einen reduzierten Netzausbau, den Einsatz regenerativer Energieerneuerung mit
witterungsbedingten Schwankungen der Leistungserzeugung, aber auch Energieeinsparung und Reduktion der Energiekosten ermöglichen.
Derartige neue Betriebsformen werden in deutschen Städten in Pilotprojekten bereits ausprobiert (vgl. beispielsweise
T-City Friedrichshafen). Sie können Deutschland zu einem
Leitmarkt entwickeln und deutsche Anbieter angesichts der
weltweiten Verstädterung zu Leitanbietern machen.
Veränderung von Handlungs- und Betriebsprinzipien
Mit den beobachtbaren und zu erwartenden demographischen und wirtschaftsstrukturellen Veränderungen ist davon
auszugehen, dass für alle Leistungsbereiche – auch jene der
Ver- und Entsorgung sowie des Verkehrs – das Bestreben der
Nutzer und Kunden vorherrscht, hinsichtlich Leistungsart,
Nachfragezeitpunkten und Nachfrageorten vermehrt Wahlmöglichkeiten zu haben. Im Verkehr führt dies beispielsweise
zur „Jederzeitigkeit“ und „Ubiquität“ von Anforderungen an
Mobilitäts- oder Transportangebote, zur Intermodalität (d.h.
„Verkehrsmittelwechsel auf einem Weg“) und Multimodalität
(d.h. „situationsspezifische Verkehrsmittelwahl“).
Dabei wachsen die Anforderungen an Systemeffizienz hinsichtlich Kapazitätsbereitstellung, Zuverlässigkeit der Leistungserbringung sowie Steuerung der Kapazitätsbeanspruchung, hinsichtlich Energie- und Ressourceneffizienz
sowie einer Reduktion von Umweltbelastungen. Damit sind
Infrastrukturbereitstellung (Bau von Netzen und Anlagen),
Infrastrukturerhaltung und -erneuerung sowie Infrastrukturbetrieb zu optimieren. Überwachungs- und Kommunikationseinrichtungen sowie Steuerung und Regelung sind dazu
unverzichtbare Voraussetzungen. Sie dienen der Erfassung
von Systemzuständen, der Sicherung von Systemstabilität
und Systemzuverlässigkeit. Die notwendigen dezentralen
und vernetzten Strukturen sind Mindestvoraussetzung zur
Sicherung der „Resilience“ technischer Ver- und Entsorgungssysteme sowie der Verkehrssysteme gegenüber geo-
Kommunalwirtschaft 12/2011
genen oder klimatisch-bedingten Störungen (Starkregen und
Überschwemmungen, Großfeuer infolge Dauerhitze o.Ä.) wie
auch gegenüber anthropogenen Eingriffen (Terror, Blockaden
u.v.m.).
Dies bedeutet vermehrt auch dezentrale Strukturen der
Kommunalwirtschaft oder zumindest eine verstärkte Kooperation mit dezentralen Partnern der Leistungserstellung
und Leistungsverteilung, aber auch der kundenbezogenen
Leistungsangebote. Technische Dezentralität ist jedoch nicht
gleichbedeutend mit organisatorischer Qualität. Im Gegenteil, die Gewährleistung von Versorgungsqualitäten oder von
technischen oder hygienischen Standards, die spartenübergreifende Verzahnung etwa im Bereich des Energiemanagements dürfte auch künftig gewachsene Organisationsformen
der Kommunalwirtschaft nicht nur erforderlich machen sondern ist eine Chance im Sinne erweiterter Geschäftsmodelle.
Literatur:
Beckmann, Klaus J. K. J. (2008): „Demografische Entwicklung – Konsequenzen für die Stadtentwicklung, Städtebau und Infrastruktur“. In: DWA
Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (Hrsg.):
Demografischer Wandel. Herausforderungen und Chancen für die Deutsche
Wasserwirtschaft, Hennef.
Beckmann, Klaus J. K. J. (2006): „Leistungen der Zivilgesellschaft im Rahmen
der Daseinsvorsorge – Chancen oder Überforderung“. In Difu (Hrsg.): DifuBerichte 4/2006, Berlin.
Beckmann, Klaus J. K. J. (2001): „Stadtentwicklung und Verkehr“. In: Mehlhorn, G.; Köhler, U. (Hrsg.): Der Ingenieurbau, Verkehr – Straße, Schiene, Luft,
Verlag Ernst & Sohn, S. 34-57, Berlin.
Beckmann, Klaus J. (1988): „Vom Umgang mit dem Alltäglichen - Aufgaben
und Probleme der Infrastrukturplanung“. In: Institut für Städtebau und Landesplanung, Universität Karlsruhe (Hrsg.): Schriftenreihe Nr. 21, Karlsruhe.
Auch wenn, wie zu erwarten, neue Trägerformen wie EnergieGenossenschaften oder auch Wassergenossenschaften an
Bedeutung gewinnen, wird die Überwachungs- und partielle
Gewährleistungsverantwortung bei Städten und Gemeinden
liegen müssen.
Fazit
Die Zukunft der Kommunalwirtschaft ist vielfältig und anspruchsvoll. Sie erfordert Innovationsbereitschaft und kann
eine Stärkung der Rolle der Kommunen in der Daseinsvorsorge bedeuten – in enger Einbindung der entscheidungslegitimierten Gremien („Räte“), aber auch in enger Kooperation
mit lokaler/regionaler Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Der zu
erwartende Umbruch der Leistungsanforderungen und Leistungserbringung kann und sollte ein Aufbruch zu einer nachhaltigen Versorgungswirtschaft bedeuten.
Beckmann, Klaus J. (1986): Strategien zur Anpassung von Bedarf und Angebot im Leistungsbereich kommunaler Einrichtungen – eine Skizze des
Problemzusammenhangs. In: Institut für Städtebau und Landesplanung, Universität Karlsruhe (Hrsg.): Seminarbericht Sommersemester 1986; S. 29-98,
Karlsruhe.
Grabow, Busso; Knipp, Rüdiger; Schneider, Stefan (2009): ServiceStadt Berlin
2016. In: Difu (Hrsg.): Difu-Impulse 4, Bd. 4/2009.
Libbe, Jens; Hanke, Stefanie; Verbücheln, Maic (2011): Rekommunalisierung –
eine Bestandsaufnahme. In: Difu (Hrsg.): Difu-Papers, Berlin.
Libbe, Jens (2011): Rekommunalisierung als Trend und Chance für Kommunen.
In: Difu (Hrsg): Difu-Berichte 3/2011, S. 2-3.
Libbe, Jens; Köhler, Hadia; Beckmann, Klaus J. (2010): Infrastruktur und Stadtentwicklung; technische und soziale Infrastrukturen – Herausforderungen und
Handlungsoptionen für Infrastruktur und Stadtplanung. In: Difu/Wüstenrot Stiftung (Hrsg.): Edition Difu, Bd. 10.
Campus als Symbol für die Zukunft des Lernens
Osterholz-Scharmbeck vernetzt Bildungszentren für das lebenslange Lernen aller Generationen
Von Martin Wagener – Bürgermeister Osterholz-Scharmbeck
Osterholz-Scharmbeck setzt innovative Akzente in der Bildungsszene: Mit dem „Campus für lebenslanges Lernen“
baut die Kreisstadt nördlich von Bremen ein zukunftsweisendes Lern- und Begegnungszentrum für die Schüler und
alle anderen Menschen der Stadt. Hier lernen nicht nur alle
Generationen voneinander und miteinander. Die Stadt stärkt mit diesem ambitionierten Zukunftsprojekt auch ihre Bildungskompetenz und ihre Position im Standortmarketing.
Mit diesem Projekt stellen die Verantwortlichen gezielt die
Weichen für eine neue Lernkultur und investieren weitsichtig
gegen den Trend. Denn zum einen verwaltet die Stadt stark
defizitäre Haushalte, die umfangreiche Investitionen jenseits
der Pflichtaufgaben zunehmend einschränken. Andererseits
ist die Zahl der Einwohner seit einigen Jahren rückläufig.
Indem die Stadt das lebenslange Lernen fördert, setzt sie
Entwicklungsimpulse und verbessert ihre Stellung in der Wissensgesellschaft. Lebenslanges Lernen braucht neben anregenden Inhalten einen Ort, der Lernerfahrungen unterstützt.
Er muss feste Strukturen vorgeben und viel Platz für Kreativität und Begegnungen bieten. Im Quartier Am Barkhof, nahe
dem Stadtzentrum, hat die Stadt den idealen Lernort für das
Campus-Projekt auf einer Fläche von etwa vier Hektar gefunden. Hier werden sich künftig zentrale Bildungsangebote
der Stadt konzentrieren und inhaltlich zu einer flexiblen Bildungslandschaft vernetzen. Dies ist in der Nordwest-Region
bislang einmalig.
Campus als Lern- und Lebensraum
Das zentrale Element des Campus, die neue Oberschule,
wird ab Ende 2012 Gestalt annehmen. Sie heißt „Lernhaus
im Campus“ und entsteht als Ganztagsmodell aus der bisherigen Hauptschule und Realschule. Die Stadt baut die sanierungsbedürftige Realschule zu einem Lernhaus um und nutzt
diese einmalige Chance, um ein völlig neues Bildungskonzept einzuführen. Diese Investitionen in das Lernhaus kosten
etwa 12,35 Millionen Euro. Bereits sichtbar ist der erste Baustein auf dem Campus-Areal, das neue Medienhaus mit Aula
und Mensa. Das Gebäude mit einem Investitionsvolumen von
4,906 Millionen Euro ist 69 Meter lang und zwischen 20 und
22 Meter breit. Der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) übernimmt hiervon einen Anteil von 3,5 Millionen
Euro. Im Frühjahr 2012 wird dieser Komplex eingeweiht. Beide Gebäude werden durch einen Platz verbunden, der vielfältig nutzbar ist und zusätzliche Aufenthaltsqualität bietet.
Kernpunkt des pädagogischen Konzeptes im Lernhaus ist ein
Ganztagsangebot. Die Schule ist damit nicht nur Ort des Lernens, sie wird zum Lebensort und schließt auch weite Teile
der Freizeitgestaltung ein. Das Lernhaus im Campus wird Kristallisationspunkt einer neuen Pädagogik, die Schüler individuell fördert, positive Lernerfahrungen vermittelt und eine anregende Lernatmosphäre bietet. Das Lernhaus verbindet ein
neuartiges architektonisches Konzept mit einem fortschrittlichen pädagogischen Modell. Denn die Lernumgebung hat
großen Einfluss auf die Motivation und den Lernerfolg.
Lernen als individuelle Förderung
Die Schüler gehen neue Wege der Wissensaneignung, unterstützt durch das neue Raumkonzept. Sie lernen in „Lernland-
714
schaften“: An individuellen Arbeitsplätzen, zusammen mit
den Lehrern in einem Raum, können sie ihr Wissen vertiefen.
Neues Wissen erwerben sie in Inputräumen, die einen Mix
aus lehrerzentriertem Unterricht sowie Partner- und Gruppenarbeit fördern. Der dritte Baustein ist der Projektunterricht, in
dem die Schüler fächerübergreifend, teils auch jahrgangsübergreifend, Aufgaben lösen. Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern verändert sich: Die „Pauker“ werden zu
Beratern, Mentoren und Vermittlern von Wissen. Sie leiten die
Schüler an und vermitteln ihnen die Methoden, selbst Wissen
zu erwerben. Wichtige Leitlinien des Schulkonzeptes sind
daher die Eigenverantwortung, Selbstständigkeit, die Freude
am Lernen. Persönlichkeitsbildung, das Mentorenprinzip, die
konstruktive Gestaltung von Beziehungen zwischen Schülern
und Lehrern sowie klare Verantwortlichkeiten. Ferne setzt
diese Schule auf eine frühzeitige Berufsorientierung, sozialen
und fairen Umgang miteinander und die Förderung der Gesundheit. Modernste Technik und Methoden des E-Learnings
unterstützen die Schüler beim Unterricht. Weil Wissen nicht
mehr in starren Klassenverbänden vermittelt wird, werden
Raumstrukturen flexibler: Es gibt Informationsräume, Plätze
für Stillarbeit und Lernateliers, Werkstätten, Labore, Projekträume – und Aufenthaltszonen für lernfreie Zeiten. Damit
wird das Gebäude quasi zum dritten „Erzieher“, neben den
Eltern und Lehrern.
Das inhaltliche Konzept für den Campus wird im Rahmen des
Projektes LINES erstellt. Es wird mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds durch das niedersächsische Programm
„Inklusion durch Enkulturation“ gefördert. In vier Workshops
haben die Stadt und Bildungsträger an den Zielen und
Schwerpunkten des Campus gearbeitet.
Erster Baustein: das Medienhaus
Das neue Medienhaus mit Mensa und Aula versorgt nicht nur
die spätere Oberschule und das nahe gelegene Gymnasium.
Es symbolisiert bereits den Netzwerkgedanken des gesamten
Campus-Projektes: Es vereint viele Funktionen unter seinem
Dach und öffnet sich mit seinen Angeboten einem breiten
Nutzerkreis. Es wird zum Lern- und Begegnungszentrum für
alle Generationen der Stadt. Das zweigeschossige Gebäude
mit einer Gesamtfläche von 2.700 Quadratmetern steht den
Schülern und Bürgern offen. In der Mensa werden bis zu 700
Essen täglich frisch zubereitet. Sie ist mit einer Bühne ausgestattet und fasst bis zu 350 Personen. Schüler können hier in
Arbeitsgruppen lernen, Theater spielen, Musikstücke einüben
oder Ausstellungen vorbereiten. Im Selbstlernzentrum und
Medienproduktionsräumen erwerben die Nutzer zusätzliche
Medienkompetenz.
In das Medienhaus des neuen Komplexes werden verschiedene Bildungsangebote einziehen, die jetzt noch über das
Stadtgebiet verteilt sind: Die Kreis- und Stadtbibliothek wird
hier Anfang 2012 die Türen öffnen. Auch das Kreismedienzentrum und das Kreisarchiv finden hier eine neue Heimat.
Eingebunden werden auch andere Träger und soziale Einrichtungen wie die Volkshochschule, die Musikschule, Sportvereine, das Jugendzentrum und diverse Kursanbieter und
Beratungsstellen.
Das Medienhaus ist daher nicht nur eine moderne Bibliothek:
Kommunalwirtschaft 12/2011
Information, Bildung und Begegnung sind hier eng verbunden. Zusammen mit dem Lernhaus im Campus, der neuen
Oberschule, entsteht hier ein hochwertiger und dicht vernetzter Bildungscluster, der mit seinen Synergien mehr ist als
die Summe aller Teile. Die Architektur unterstützt die inhaltliche Konzeption: Hohe Räume schaffen Aufenthaltsqualität,
großzügige Fensterflächen holen Tageslicht ins Innere und
bieten einen freundlichen Raumeindruck. Transparenz und
Offenheit prägen das Medienhaus – Form und Funktion bilden eine Einheit.
Netzwerkpartner erweitern den Campus
Ein dritter Baustein des Campus-Projektes ist das Mehrgenerationenhaus, südlich des Medienhauses und des Lernhauses gelegen. Es wird in einer Bestandsimmobilie bis Ende
2012 eingerichtet. Hier lernen Menschen aller Generationen
und mit unterschiedlichem sozialem und beruflichem Hintergrund, sie sammeln Erfahrungen, tauschen sich aus und
arbeiten in Projekten. Dieses Angebot ergänzt die Aufgaben
von Medienhaus, Mensa und Aula: Während Mensa und Aula
dem informellen Austausch dienen und das Medienhaus
technikorientierte Bildungsangebote vorhält, werden hier kulturelle und gesellschaftliche Angebote geschaffen. Bildung,
Freizeit und Engagement wirken hier zusammen.
Dieses Netz von Bildungsangeboten wird durch Freizeit- und
Sporteinrichtungen im Umfeld ergänzt und aufgewertet, die
bereits vorhanden sind oder umgebaut werden. Dazu zählen
das Allwetterbad mit mehr als 1.000 Besuchern täglich, einige
Sportstätten und Freiflächen. Bildung und Freizeit sind damit
nicht nur im Zeitverlauf, sondern auch örtlich enger verknüpft.
Das Campus-Gelände selbst wird ebenfalls neu gestaltet.
Der Durchgangsverkehr wird eingeschränkt, Fußgängerzonen und Fußwege entstehen, die den Besucher durch den
Campus leiten. Der Campus, so das Ziel, soll lebendig und
attraktiv gestaltet werden und eine hohe Aufenthaltsqualität
bieten. Daher wird der Scharmbecker Bach, der jetzt Am Barkhof noch in Rohren verschwindet, wieder freigelegt und ins
Stadtbild zurückgeholt.
Ein dichtes Bildungsnetzwerk funktioniert nur, wenn die Bürger und Schüler es auch schnell erreichen. Die Stadt investiert daher auch in die Infrastruktur des Quartiers. Sie baut
eine zentrale Bushaltestelle, legt großzügige Parkflächen an
und projektiert neue Rad- und Fußwege
Viele Gründe für den Campus
Dieses differenzierte wie ambitionierte Lernprojekt hat die
Stadt Osterholz-Scharmbeck von langer Hand vorbereitet und bis zur Praxisreife entwickelt. Ein ganzes Spektrum
von Gründen und Faktoren gab den Ausschlag, dieses Zukunftsprojekt auf den Weg zu bringen.
Bereits im Jahr 2005 hat die Stadt Osterholz-Scharmbeck
mit den Planungen für den Umbau der Bildungslandschaft
in der Stadt begonnen. Damals wurde der Sanierungsbedarf
der Realschule festgestellt. Die Kosten wurden auf etwa fünf
Millionen Euro beziffert. Zwei Jahre später, im Oktober 2007,
hat die Stadt das Integrierte städtische Wachstums- und Entwicklungskonzept (ISEK) veröffentlicht. Es skizziert die Leitlinien der Stadtentwicklung für die nächsten Jahre und definiert das Campus-Projekt als einen zentralen Schwerpunkt.
Die zentrale Idee des ISEK für Osterholz-Scharmbeck ist der
Umbau des Quartiers Am Barkhof zum Campus für lebenslanges Lernen. Die Voraussetzungen sind günstig: Die Realschule ist bereits vor Ort, das Allwetterbad in der Nähe. Es
gibt ausreichend Freiflächen für die Campus-Gestaltung und
den Neubau des Medienhauses mit Mensa. Das benachbarte
Gymnasium kann eingebunden werden, und das Quartier ist
gut zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen.
Ein weiterer Grund, die Bildungslandschaft umzubauen: Die
Stadt musste das Konzept nicht von Grund auf neu entwickeln. Denn es gibt erfolgreiche nationale und internationale
Beispiele, von denen die Stadt lernen kann. Elemente dieser
Modelle konnte die Stadt nutzen, um ihre eigene Lernlandschaft zu entwickeln. Das vermindert die Kosten und Risiken
des Projektes und erhöht seine nachhaltige Wertschöpfung
für die Bevölkerung der Stadt.
Campus setzt Entwicklungsimpulse
Das Projekt Campus hat reichlich Zukunftspotenzial und ist
ein wirksames Instrument der Stadtentwicklung. Hierin sind
sich nicht nur die Planer einig. Auch die Politik trägt das
Projekt mit: Alle im Rat der Stadt vertretenen Fraktionen unterstützen das Vorhaben. Und auch der Landkreis ist mit im
Boot: Er übernimmt einen Teil der Baufinanzierung und liefert
mit der Bibliothek, der Medienstelle und Beratungsangeboten wichtige Bausteine.
chitektur und inhaltlichen Ausrichtung zielt Campus auf das
gesellschaftliche Miteinander. Bürgerschaftliche Teilhabe ist
daher ein zentrales Schlüsselwort. Das schließt auch offene
Zugänge von „Randgruppen“ für alle Bildungsbereiche ein.
Daher sind die Angebote des Campus-Netzwerks möglichst
niedrigschwellig konzipiert. Sie berücksichtigen die Bedürfnisse von Menschen aus anderen Nationen ebenso wie die
Einstellungen lernschwacher und sozial wenig integrierter
Menschen. Aus diesem Campus-Verständnis ergeben sich
vier Handlungsfelder: Campus soll die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern, Angebote und Chancen für
die Fort- und Weiterbildung eröffnen, ein Ort der Begegnung
und der Kommunikation sein sowie Information und Vernetzung fördern. Ein ganzheitlicher Ansatz, der sowohl das ganze Leben als spannendes Bildungserlebnis begreift als auch
die gesamte Bevölkerung mit ihren differenzierten Bildungsansprüchen in den Blick nimmt. Entsprechend breit gefächert
ist die Palette konkreter Angebote: vom schulischen Lernen
über das gemeinsame Mittagessen bis zur städtischen Jugendarbeit, Schulsozialarbeit und dem individuellen Kurs in
der Volkshochschule.
Die Stadt will mit ihrem neuen Bildungs- und Begegnungszentrum auch den demografischen Wandel steuern. Sie
beugt sich nicht den Zahlen, sondern investiert in die Zukunft.
Nach den Jahren der Wanderungsgewinne verzeichnete die
Stadt seit 2004 erstmals sinkende Bevölkerungszahlen. Der
Trend sieht seitdem ungünstig aus: Bis zum Jahr 2025 wird
die Stadt mit derzeit knapp 31.000 Einwohnern weitere 4.100
Einwohner verlieren – ein Rückgang um 13,5 Prozent. Die
Folgen: Schulen werden künftig nicht mehr ausgelastet sein,
die Wohnstandortqualität sinkt. Dieser Trend wird durch den
demografischen Wandel in Form einer neuen Altersstruktur
der Bevölkerung verstärkt: Die Schülerjahrgänge schrumpfen, und der Anteil der Senioren steigt. Daher müssen die Bildungs- und Lernangebote noch einladender, vielfältiger und
hochwertiger sein. Und sie müssen passen – für jede Zielgruppe, jede Altersklasse und jedes Milieu.
Campus als Leuchtturmprojekt der Stadt
Mit dem „Campus für lebenslanges Lernen“ haben die Verantwortlichen die Tür zur Wissensgesellschaft ein gutes
Stück weit aufgestoßen. Denn Bildung ist die zentrale Humanressource der Zukunft, die sich sozial und wirtschaftlich
auszahlt. Die Stadt gewinnt mit dem „weichen“ Standortfaktor Bildungskompetenz nicht nur an Wohnqualität und damit
Steuerkraft. Sie setzt auch wichtige Akzente im regionalen
und überregionalen Standortmarketing, wenn es um die Ansiedlung neuer Unternehmen oder die Bindung ansässiger
Betriebe mit den Instrumenten der Bestandspflege geht. Hier
gewinnt die Versorgung mit qualifizierten Fachkräften zunehmend an Bedeutung. Das Campus-Projekt setzt daher nicht
nur auf ein zukunftsorientiertes Bildungskonzept mit hoher
Affinität zur beruflichen Praxis. In das dichte Netzwerk von
Bildungspartnern sind auch die Berufsbildenden Schulen
(BBS) integriert, ein Kompetenzzentrum der Berufsbildung,
das überregional große Wertschätzung genießt.
Das Campus-Konzept eines flexiblen Bildungsnetzwerks
spiegelt sich auch in der Lernkultur der Projektverantwortlichen wider. Sie bilden mit den 14 Partnern und späteren „Trägern“ des Campus-Projektes eine Arbeits- und Lerngemeinschaft, die weit über die Stadtgrenzen hinaus vernetzt ist. Die
Stadt ist nicht nur stolz auf ihr Leuchtturmprojekt „Campus“.
Sie möchte auch aus anderen innovativen Bildungsprojekten
lernen und anderen Kommunen Impulse geben für eine neue
Wissens- und Lernkultur. Die Stadt ist daher auch im Archiv
der Zukunft des Bildungspioniers Reinhard Kahl engagiert
(www.archiv-der-zukunft.de), das international gelungene Bildungsprojekte sammelt und verbreitet.
Campus hat integratives Potenzial
Das Bildungskonzept des Campus fördert das Lernen in allen Lebensstadien und allen Milieus. Daher verfolgt es einen
integrativen Ansatz und bezieht wichtige Bildungsanbieter
und soziale Institutionen in sein Netzwerk ein. Das Spektrum reicht von der schulischen Bildung bis zur beruflichen
und persönlichen Weiterbildung. Viele Leistungen gibt es vor
Ort auf dem Campus-Areal. Weitere Anbieter außerhalb des
Campus werden durch Bildungspartnerschaften und langfristige Kooperationen ins Netzwerk eingebunden. In seiner Ar-
716
Campus bedeutet in Osterholz-Scharmbeck die Begegnung
von Menschen aller Generationen, Bewegung und Anregung,
Begleitung, Förderung und Engagement, Freude und Erfolg
in einer Lerngemeinschaft, die offen ist für alle Menschen
und die Herausforderungen der Zukunft. Diese Flexibilität
des Bildungsnetzwerks, seiner Elemente und Strukturen, ist
ein wesentlicher Garant für die Nachhaltigkeit des gesamten Projektes. Doch auch der Ort des Campus bietet ideale
Voraussetzungen für Kontinuität und Entwicklungsperspektiven. Denn Campus ist keine Neuschöpfung auf der „grünen
Wiese“. Das Zentrum für Bildung und Begegnung wird in ein
Quartier mit funktionierenden und gewachsenen Strukturen
eingepasst, welche die neuen Bildungszentren aufwerten und
bereichern.
Weitere Erfahrungen gewinnt Osterholz-Scharmbeck in Kooperation mit dem Europäischen Institut für Innovation e.V.
(EIFI). Das Institut ist eine Gründung der Stadt und der Jade
Hochschule Oldenburg. Es soll ebenfalls Innovationen in der
Bildung profilieren und voranbringen. Stadt und Universität
tauschen sich mit internationalen Partnern aus und erarbeiten
in EU-Projekten neue Modelle zur schulischen Bildung sowie
zur Aus- und Weiterbildung.
Sie würden diese Lerngemeinschaften gerne um weitere
Partner erweitern und freuen sich auf den Erfahrungsaustausch mit Kommunen, Bildungsträgern und Projektentwicklern aus den Bereichen Lebenslanges Lernen, Bildung und
Weiterbildung.
Weitere Informationen unter: www.osterholz-scharmbeck.de.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Großprojekte erfordern komplexe Ausgleichsmaßnahmen
1.000 Details, ein Plan: Spezialisiertes CAD führt Gelände- und Habitatgestaltung, GIS-Daten sowie Bau- und Bepflanzungsideen zusammen
Vor jedem größeren baulichen Eingriff in den Naturraum
schreibt der Gesetzgeber umfassende Untersuchungen vor:
Wo liegen wertvolle Biotope und Schutzzonen? Wie werden
Tier- und Pflanzenwelt beeinträchtigt? Die entstehenden Störungen müssen soweit wie möglich durch landschaftspflegerische Maßnahmen rund um den Bau kompensiert werden.
Hier liegt das Spezialgebiet der Gesellschaft für Biotopanalyse und Consulting mbH (BIANCON). Das Unternehmen aus
Halle an der Saale wertet die Daten von Geographen, Biologen, Agrar- und Forstingenieuren aus, leitet daraus Handlungsempfehlungen ab und erstellt entsprechende Karten.
Um der damit verbundenen Informationsfülle Herr zu werden,
nutzen die Planer die Zeichensoftware CAD6, die der Entwickler Malz++Kassner eigens um eine leistungsfähige GISSchnittstelle und diverse Verwaltungsoptionen erweitert hat.
Zudem wurden kundenspezifische Einstellungsmöglichkeiten
für die Ausgabe in Papierform implementiert.
Neue Straßen oder Trassen, Wind- und Photovoltaikparks
oder Rohstoffabbaugebiete – die Aufträge der BIANCON
GmbH kommen aus der Industrie ebenso wie aus der öffentlichen Verwaltung. Die Landschaftsplanungsexperten
begleiten Großprojekte von der Vorbereitung über die Genehmigungsphase bis zur Ausführung, beginnend mit der
Bestandsaufnahme von Flora und Fauna vor Ort bis hin zu
Pflanzschemata und Einkaufsmengen für die späteren Ausgleichsflächen. „Weil die Erfassung von Tier- und Pflanzenarten an spezifische Jahreszeiten gebunden ist, ziehen sich
die Projekte häufig mehrere Monate oder gar Jahre hin“,
berichtet Diplom-Agraringenieur Hartmut Wirth, der sich bei
BIANCON mit der Begleit- und Ausführungsplanung befasst.
Umweltverträglichkeitsstudien und die Planung landschaftspflegerischer Maßnahmen gehören zu den Spezialgebieten
der BIANCON GmbH. Die Landschaftspflege-Experten begleiten Bauprojekte von der Vorbereitung bis zur Umsetzung.
Quelle: BIANCON GmbH
mit anderen CAD-Systemen und GIS-Programmen“, erzählt
Olaf Kassner, einer der Geschäftsführer des Softwareentwicklers Malz++Kassner.
Individuelle GIS-Anbindung und Ebenenorganisation
In Geo-Informationssystemen lassen sich geographische
Objekte in Form von Flächen, Linien oder Punkten mit ihren
beschreibenden Attributen, wie Bezeichnung oder Flächen-
Hohe Qualitätsansprüche und Datenmengen
machen Computer-Unterstützung unerlässlich
Bis Ende der 90er Jahre wurden die dazu notwendigen kartographischen Darstellungen noch von den Mitarbeitern per
Hand gezeichnet. Unter anderem aufgrund der steigenden
Datenmengen, der wachsenden Präzisionsansprüche und
nicht zuletzt der Möglichkeit des effizienteren Datenaustauschs unter den Projektpartnern stieg das Unternehmen jedoch auf die Gestaltung am PC um. „Die computergestützte
Bearbeitung mit Hilfe von CAD-, GIS- und Datenbanksystemen ist heute wegen des hohen Verwaltungsaufwands und
der Qualitätsanforderungen nicht mehr aus unserem Arbeitsalltag wegzudenken“, so Wirth. Zentrales Werkzeug dabei ist das Konstruktions- und Zeichenprogramm CAD6. Die
Software dient hier hauptsächlich zur Erstellung von Plankarten und zur Ermittlung von Flächengrößen, Maßen und
Stücklisten, wird aber auch für kleinere graphische Arbeiten
wie Informationsschilder oder Logos verwendet.
Die Handhabung des Programms orientiert sich am realen
Zeichnen am Reißbrett, so dass auch neue Anwender das
System schnell erlernen und intuitiv bedienen können, wie
der Ingenieur erklärt: „Erfahrene Benutzer können alle notwendigen Befehle auch einfach über Tastatur eingeben, was
die ohnehin hohe Effizienz noch zusätzlich verbessert.“ Den
entscheidenden Ausschlag für die Wahl von CAD6 gab aber
nicht seine Einfachheit, sondern die umfangreichen, flexiblen
Funktionen der Software, vor allem bei den Schnittstellen.
„Eine zentrale Anforderung war der reibungslose Austausch
Kommunalwirtschaft 12/2011
717
waltung ein weiterer wichtiger Anspruch an die CAD-Software.
In der Regel werden Objekte in derartigen Zeichenprogrammen in Ebenen eingeordnet. Malz++Kassner implementierte
zusätzlich die Option, Ebenenordner anzulegen, in denen die
Informationen zum Beispiel nach Herkunft – etwa vom Katasteramt oder Vermessungsbüro – sowie nach Planungsstand
getrennt, organisiert und verglichen werden können.
Riesige Darstellungsbereiche
in druckbare Blätter aufteilen
Aus den Informationen von Vermessern, technischen Planern
und anderen beteiligten Unternehmen erstellt BIANCON detaillierte Ausführungspläne. Schnittstellen zu den Formaten
SHP, DXF und DWG ermöglichen dabei einen verlustfreien
Datenaustausch.
Quelle: BIANCON GmbH
größe, verknüpfen. Jedem Einzelteil werden dazu Datensätze
in einer Tabelle zugeordnet, wodurch sich über die Auflistung
gezielt Kartenobjekte auswählen und bearbeiten lassen. Diese
Zuordnungstechnik unterscheidet sich von der Funktionalität
eines CAD-Programms, beides ist aber für eine räumlich orientierte Planung unerlässlich. „Eine leistungsstarke Schnittstelle war uns daher sehr wichtig“, so Wirth. Malz++Kassner
entwickelte dafür in Abstimmung mit BIANCON eine Import- und Exportschnittstelle für das ShapeFormat SHP des
GIS-Systems ArcGIS, das die Landschaftsplaner verwenden.
Damit lassen sich Lage und Geometrie der Shapeobjekte
ebenso wie die ihnen zugeordneten Datenbankeinträge verlustfrei in CAD6 übernehmen. Die Datenbankeinträge können
wahlweise auch als Ebenen der Zeichnung deklariert werden.
Für den Export von CAD6-Objekten in das Shape-Format
werden ausgewählte Eigenschaften – zum Beispiel Ebene
oder Blockname – wiederum automatisch in die Attributtabelle von ArcGIS eingetragen, wie Kassner erklärt.
Für die Kommunikation zwischen Unternehmen, die gemeinsam am Projekt arbeiten, jedoch unterschiedliche CAD-Programme verwenden, haben sich die Formate DXF und DWG
als Standard bewährt. Damit können Informationen von allen
Seiten zuverlässig in CAD6 im- und exportiert werden. Da
durch die Größe der betreuten Bauprojekte und die Vielzahl
der beteiligten Partner eine große Menge an Planungs- und
Objektdaten zusammenkommt, ist deren übersichtliche Ver-
Nach der Berechnung und Zeichnung werden die erstellten
digitalen Pläne bei BIANCON zum Ausdruck vorbereitet. „Die
Papierkarte zum Anfassen spielt bei unseren Kunden noch
eine wichtige Rolle. Sie muss optisch ansprechend und inhaltlich gut verständlich sein“, berichtet Landschaftsplaner
Wirth. Um die teils sehr ausladenden Pläne in einem handlichen, Plotter-geeigneten Format drucken zu können, entwickelte das Softwareunternehmen eine Funktion, um benutzerdefinierte Druckbereiche als Seitenrahmen zu definieren.
Diese sind zusätzlich drehbar, damit sie auch an gewundene
Straßenverläufe angepasst werden können. Dazu werden die
Rechteck-Felder auf dem Plan platziert und anschließend
Blattrand und Kartenlegende fertig gestaltet und gruppiert.
Zum Plotten wird einfach ein gedrehter Seitenrahmen erstellt,
die nötige Größe und der Drehwinkel lassen sich aus den
Werten des Blattes ablesen. Damit sind die üblicherweise
eingenordeten Pläne zur einfacheren Druckausgabe auch in
der Waagrechten darstellbar.
Zum Drucken werden die Karten in PDFs umgewandelt, unter Berücksichtigung von Transparenzen, Ebenen und Farbmodellen. „Die Ausgabegenauigkeit beträgt etwa 0,005 µm
und ist so etwa 2.000mal genauer als bei Standard-PDF-Druckertreibern“, erläutert IT-Experte Kassner. Diese Sonderanpassungen der Software nach Kundenbedarf und der direkte Austausch mit den Entwicklern mache CAD6 zu einem
wichtigen und leicht zu handhabenden Werkzeug, so Wirth:
„Natürlich gibt es immer Wünsche an die Weiterentwicklung
eines Programms. Hier kann man aber sicher sein, dass diese
in einer der folgenden Softwareversionen umgesetzt werden,
wie bei uns die Ebenenordner oder die GIS-Schnittstelle.“
Weitere Informationen unter:
www.biancon.com und www.cad6.de.
Sanierung oder Neubau? Nachhaltigkeitsorientierte Machbarkeitsstudien
mit Lebenszykluskostenbetrachtung für Schulimmobilien
Von Remus Grolle-Hüging – agn Niederberghaus & Partner GmbH, Ibbenbüren
und Prof. Uwe Rotermund – Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG, Höxter
Schulen im Bestand bedeuten für Kommunen und Schulträger eine große Herausforderung. Einerseits sind umfangreiche
Sanierungs- und Modernisierungsaufgaben zu bewältigen,
andererseits erfordern nachlassende Schülerzahlen grundsätzliche Entscheidungen, wie mit bestehenden Immobilien
umzugehen ist.
Die demografische Entwicklung führt mittelfristig zu einer Reduzierung des Bedarfs an Schulraum, worauf landespolitisch
mit unterschiedlichen Konzepten reagiert wird. Das angestrebte längere gemeinsame Lernen wird ein höheres Maß an
Flexibilität erfordern und die unterschiedlichen Schulformen
unweigerlich näher zusammenrücken lassen.
718
Grundschule
Bestandsgebäude
© agn Niederberghaus
& Partner GmbH
Auch in der Schulpädagogik werden mit der
Abkehr vom Frontalunterricht neue Lernmethoden angewendet, die
andere räumliche Bedingungen erforderlich
machen, als das in der
Kommunalwirtschaft 12/2011
Vergangenheit der Fall war. Gruppenräume sind beispielsweise heutzutage neben
den Schulklassen ebenso unabdingbar wie eine ausreichende Anzahl an Fachräumen. Hinzu kommt der Ganztagsbereich mit unterschiedlichen Angeboten sowohl
in der Ergänzung zum Unterricht als auch in der Förderung sportlicher und kreativer
Entwicklungsprozesse, für die Betreuungsräume notwendig sind. Zur Sicherstellung einer ausgewogenen Ernährung muss eine Mensa mit entsprechender Küche
vorhanden sein.
Im Ergebnis sieht ein Raum- und Funktionsprogramm für eine Schule in der heutigen Zeit vollkommen anders aus als vor 40 Jahren. Damit ist fraglich, ob sich die
Immobilien aus den 60er und 70er-Jahren heute so nutzen lassen, wie es für eine
moderne Schule notwendig ist. Das gilt auch für die Bereiche der Technischen
Gebäudeausrüstung und des Gebäudebetriebs. Nach nur 20 Minuten ist der CO2Gehalt in einem Klassenraum bei geschlossenen Fenstern so hoch, dass die Konzentration der Schüler erheblich abnimmt. Der Einbau einer intelligent gesteuerten
Lüftungsanlage kann hier Abhilfe schaffen, ist bei Bestandsimmobilien aber insbesondere hinsichtlich der nicht vorhandenen notwendigen Raumhöhe oft nicht oder
nur mit erheblichem Aufwand möglich.
Hinzu kommen Veränderungen in der Stadt- und Stadtteilentwicklung zum Beispiel
im Hinblick auf die Nahversorgung durch den Einzelhandel, die in bereits verdichteten Stadträumen ihren Platz finden soll.
Die Bedeutung der Lebenszykluskosten wird noch völlig unterschätzt. Oftmals
werden – auch durch Fachkollegen – die Lebenszykluskosten mit den Energiekosten gleichgesetzt. Sicher stellt die Optimierung der Energiekosten zukünftiger
kommunaler Objekte eine große Aufgabe dar. In Zeiten knapper Kassen und Budgets in den Kommunen ist aber die Optimierung aller Kostenarten wichtig. Mit der
Entscheidung pro/contra eines Entwurfs werden unter anderem die Nutzungskosten für die nächsten 30-70 Jahre maßgeblich beeinflusst. Viele der entstehenden
Nutzungskosten können fast nur in der Phase der Planung und Gebäudeerrichtung
maßgeblich beeinflusst werden. Nach der Errichtung der Gebäude sind noch maximal 50% der Nutzungskosten beeinfluss- und optimierbar. Daher erscheint es unerlässlich, dass frühestmöglich über die Kostenauswirkungen nachgedacht wird.
Ein Blick in die verschiedenen Nutzungskosten gibt Informationen darüber, dass
die Energiekosten nur einen geringen Teil der anfallenden Nutzungskosten ausmachen. Der Anteil der Energiekosten beträgt 8-15% der Lebenszykluskosten. Tendenz: weiter fallend – aufgrund der immer schärfer werdenden Anforderungen der
EnEV sind weitere Reduzierungen zu erwarten. Die Kostenvergleichsrechnung der
Lebenszykluskosten erfolgt auf Grundlage der sogenannten Barwertmethode. Der
Barwert ist der Wert, den zukünftige Zahlungen in der Gegenwart besitzen, damit
eine Vergleichbarkeit hergestellt werden kann. Er wird durch Abzinsung ermittelt.
Die Entscheidung, ob eine Bestandsimmobilie saniert wird oder ein Neubau vielleicht sogar an anderer Stelle die bessere Lösung ist, hängt von vielen Rahmenbedingungen ab, die durch eine Bedarfsanalyse abgewogen werden müssen. Die
Komplexität dieser Aufgabe ist jedoch insbesondere für die kleinen und mittleren
Kommunen schon aufgrund der Personalsituation meist nicht lösbar. Hier empfiehlt
es sich, einen externen Dienstleister mit einer nachhaltigkeitsorientierten Machbarkeitsstudie mit Lebenszykluskostenbetrachtung zu beauftragen, die als Grundlage
für die Festlegung der weiter zu verfolgenden Projektziele dient. Die Berechnung
der Lebenszykluskosten erst im späteren Planungsprozess ist nicht optimal – eine
integrale, kommunikative Zusammenarbeit unerlässlich.
So sollten beispielsweise im niedersächsischen Bad Bentheim im Rahmen einer
solchen Machbarkeitsstudie mögliche Optionen verglichen werden, um Politik und
Verwaltung eine objektive Entscheidungsgrundlage für die Festlegung dieser Projektziele an die Hand zu geben. Die Kommune stand vor der Aufgabe, einen bestehenden Schulstandort zu verlagern und das Grundstück danach zu veräußern oder
den Bestand zu sanieren. Das Budget war insbesondere für eine Neubaumaßnahme relativ eng gefasst, gleiches galt für den Terminrahmen, der maßgeblich durch
die Veräußerung des Grundstücks beeinflusst wurde. Zur Entscheidungsfindung
sollten zusätzlich die gesamten Lebenszykluskosten für einen nachhaltigen Betrieb
über 30 Jahre berücksichtigt werden, um sich nicht nur von den naheliegenden Aspekte der Erstinvestitionen leiten zu lassen. Dabei mussten sowohl die Investitionskosten als auch die Baunutzungskosten und Kapitalkosten einbezogen werden.
Wichtig war aber auch die Untersuchung und Berücksichtigung pädagogischer
und schulbetrieblicher Anforderungen.
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Fünf Varianten wurden entwickelt: unveränderter Zustand
des Bestandsgebäudes, energetische Sanierung des Bestandsgebäudes und drei Neubauvarianten an einem anderen Standort. Für die Untersuchung wurde im Schritt 1 zunächst der Bestand hinsichtlich der vorhandenen Flächen
und des Sanierungsbedarfs analysiert, um die notwendigen
Grundlagen für den späteren Soll-/Istabgleich der Flächen
und Kosten zu schaffen.
Schritt 2: Als nächstes wurde in intensiver Abstimmung mit
den Nutzern ein Raum- und Funktionsprogramm für einen
Neubau erstellt. Hierbei wurde besonders darauf geachtet,
dass der Flächenbedarf durch eine synergetische Mehrfachnutzung der Räume möglichst klein gehalten wird. So dienen
zum Beispiel die Fachräume so lange auch als Klassenräume, bis die 4-Zügigkeit nach drei Jahren auf eine 3-Zügigkeit zurückgeführt werden kann. Gruppenräume sind flexibel
teilbar und können im Ganztagsbereich am Nachmittag auch
als Betreuungsräume genutzt werden. Ingesamt konnte der
Flächenbedarf durch diese Maßnahmen um 20% gesenkt
werden.
Schritt 3: Anschließend wurde das Grundstück für die möglichen Neubauvarianten untersucht. Idee war dabei, den
Schulneubau auf dem Gelände einer vorhandenen Schule
unterzubringen, um für die Zukunft möglichst flexibel zu sein.
Soll zum Beispiel zukünftig 6 Jahre gemeinsam gelernt werden, sind die daraus entstehenden Raumnutzungen in den
unterschiedlichen Gebäuden aufgrund der direkten Nachbarschaft möglich. Das Grundstück selbst ließ trotz Hanglage
genügend Spielraum für unterschiedliche Varianten zu. Dabei
wurde insbesondere der Verkehrsanbindung für das Bringen
und Abholen der Kinder, der Erreichbarkeit mit dem Fahrrad
sowie der Andienung durch Schulbusse vor dem Hintergrund
Rechnung getragen, dass in einem Wohngebiet zukünftig mit
einer höheren Frequenz zu rechnen ist. Für die Vergleichbarkeit der Kosten wurde weiterhin definiert, welche Teile des
Areals in die Betrachtung einbezogen werden müssen. Das
betraf nicht nur die zukünftigen Flächen für den Schulhof,
sondern auch den für den Neubau erforderlichen Umfang der
Abbruchmaßnahmen eines auf dem Grundstück befindlichen
Altbaus, der zukünftig nicht mehr genutzt werden sollte.
Schritt 4: Auf dieser Basis wurden die Varianten für die Neubauten erarbeitet. Im Ergebnis blieben zwei dreigeschossige
Varianten jeweils einmal mit Anbindung an die vorhandene
Schule und einmal ohne Anbindung sowie eine zweigeschossige Variante übrig. Den Nutzern war insbesondere wichtig,
die Räume um eine Multifunktionsfläche anzuordnen, auf der
nicht nur Schulkonzerte oder Theateraufführungen stattfinden
sollten, sondern auch gemeinsames Lernen durch Gruppenunterricht oder Hausaufgabenbetreuung möglich ist. Die anfängliche Skepsis gegenüber einer möglichen 3-Geschossigkeit konnte mit einer Begrenzung des Luftraums auf maximal
2 Geschosse ausgeräumt werden. Bei den Variantenuntersuchungen sollten die gestalterischen Aspekte weitestgehend
außen vor gelassen werden, sofern sie nicht in unmittelbarem
Zusammenhang mit den funktionalen Anforderungen der Nutzung stehen. Damit entstanden schematische Abbildungen
des Raum- und Funktionsprogramms, um den Beteiligten
auf der Auftraggeberseite ein Gefühl für die entstehenden
Volumina und die funktionalen Zusammenhänge zu geben.
Die unterschiedlichen Positionen auf dem Grundstück hatten
dabei natürlich auch unterschiedliche Anordnungen und Größenordnungen der Erschließungswege und Pausenflächen
zur Folge. Abschließend gab es unterschiedliche Szenarien
für die notwendigen Abbruchmaßnahmen.
720
Variantenuntersuchung | Variante 4
© agn Niederberghaus & Partner GmbH
Der letzte Schritt beinhaltete zunächst die Ermittlung der Investitionskosten, die dann später Bestandteil der Lebenszykluskostenberechnung wurden. In Variante 1 wurden keine
Maßnahmen berücksichtigt. In Variante 2 wurden auf Basis
des anfänglich ermittelten Sanierungsbedarfs die dafür notwendigen Kosten nach der Gewerkemethode berechnet. Die
Kostenermittlung für die Neubauvarianten 3, 4 und 5 erfolgte
auf Basis einer Mischung aus Flächenrichtwerten und Einzelbewertungen spezifischer Besonderheiten der jeweiligen
Variante. Aus Sicht der Investitionskosten war Variante 1
natürlich die günstigste, da keine Investitionskosten anfielen. Variante 2 war zwischen 30 und 35% günstiger als die
Neubauvarianten, von denen sich die kompakte 3-geschossige Gebäudeform der Variante 4 ohne Anbindung an den
Bestand als die günstigste erwies. Der Abstand zu den anderen Neubauvarianten betrug ca. 10%. Ganz anders sah
das Ergebnis nach Durchführung der Lebenszykluskostenberechnung aus. Zunächst wurden die Berechnungsmodelle für alle Varianten aufgebaut. Bei der Betrachtung wurden
die Abschreibungen der Bestandsgebäude, die Kosten für
sofortige Sanierung bzw. Neubau sowie deren Kapitalkosten und Abschreibungen, die im Betrachtungszeitraum
anfallenden Sanierungskosten und deren Kapitalkosten, die
Nutzungskosten und die sonstigen Kosten ermittelt. Auf der
Erlösseite standen die Restwerte der Bestandsgebäude und
Neubauten, Verkaufserlöse aus Grundstücksverkäufen, Finanzierungszuschüsse und entfallende Nutzungskosten wie
z. B. Hausmeisterkosten. Für alle Varianten wurden gleiche
Annahmen hinsichtlich des Betrachtungszeitraums, der Nutzungsdauer der Gebäude, der Zinssätze für Kapitalkosten,
des Diskontierungssatzes sowie der jährlichen Preissteigerung für alle Kostenarten zu Grunde gelegt.
Im Ergebnis waren sämtliche Neubauvarianten günstiger und
besser nutzbar als eine Sanierung oder ein Belassen des IstZustands. Am günstigsten und innerhalb des vorgegebenen
Finanzrahmens gelegen war die Variante 4, die einen dreigeschossigen, kompakten Neubau ohne Anbindung an den
Bestand vorsah. Sie hat die geringsten Nutzungskosten, die
geringsten zusätzlich zu erwartenden Sanierungskosten und
dafür notwendigen Kapitalkosten und den höchsten verbleibenden Restwert nach 30 Jahren Nutzungsdauer. Hinzu
kommt der Verkaufserlös aus dem Verkauf des Bestandsgrundstücks, der aber allen drei Neubauvarianten ebenso
zugute kam wie zusätzliche Mittel aus dem Konjunkturpaket
II. Darüber hinaus war das Bestandgebäude für das neue
Raum- und Funktionsprogramm viel zu groß und bot keinerlei
Flexibilität für zukünftige Schulentwicklungen. Mit dem Neu-
Kommunalwirtschaft 12/2011
bau konnten auch alle Anforderungen an eine moderne Schule
hinsichtlich einer Lüftungsanlage erfüllt werden.
Der Rat der Stadt Bad Bentheim konnte damit seine Entscheidung hinsichtlich der Zusammenlegung der Schulstandorte
und der damit verbundenen Konsequenzen auf Grundlage einer
fundierten Basis treffen. Die auf Grundlage der Machbarkeitsstudie entwickelten Projektziele wurden den weiteren Vergabeverfahren für Architekten- und Ingenieurleistungen zugrunde
gelegt und mit Hilfe eines Projektmanagements konsequent
bis zum Baustart weiter verfolgt. Im Juli 2011 wurde mit dem
Neubau begonnen, zum Schuljahreswechsel 2012/13 soll die
Schule für 325 Schulkinder eröffnet werden.
Grundschule Neubau
© Pena Architekten
Energie / Wirtschaft / Kommunen
Deutschlands Stadtwerke
müssen mehr kooperieren
– Öffentliche Unternehmen vor schwierigen Aufgaben:
Kommunen erwarten höhere Ausgaben und drastisch sinkende Einnahmen
– Turbulenzen am Finanzmarkt erschweren Investitionen
in Klimaschutz und energieeffiziente Technologien
– Ministerpräsident Dr. Haseloff: „Wer die Kommunalwirtschaft stärkt, stärkt die Kommunen.“
– VNG-Vorstandsvorsitzender Dr. Heuchert: „Wir wollen Kommunen bei den künftigen Herausforderungen
unterstützen.“
Energiewende und Atomausstieg, weltweite Finanzkrisen und
Deutschlands Klimaziele verfehlen bei Stadtwerken und kommunalen Firmen hierzulande nicht ihre Wirkung. „Wir haben schon
vor Jahren angefangen, die Situation für deutsche Kommunalunternehmen zu analysieren. Besonders die ostdeutsche Kommunalwirtschaft steht angesichts des demografischen Wandels vor
großen Veränderungen“, sagt Prof. Michael Schäfer, Initiator und
Tagungsleiter des Verbundnetzes für kommunale Energie (VfkE).
In diesem Forum und Netzwerk setzen sich ostdeutsche Kommunal- und Wirtschaftspolitiker sowie -entscheider seit 2002 mit
der Wirtschaftstätigkeit der Kommunen auseinander. Unterstützt
wird das Netzwerk von der VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft (VNG) aus Leipzig. „Als regional verankertes Unternehmen
wollen wir Kommunen bei ihren künftigen Herausforderungen
unterstützen. Deshalb fördern wir auch das Verbundnetz für
kommunale Energie“, sagt der Vorstandsvorsitzende von VNG,
Dr. Karsten Heuchert. „Bei der künftigen Energieversorgung wird
die Dezentralität vor allem mit einer zunehmenden Kombination
von Strom- und Wärmeerzeugung immer mehr im Mittelpunkt
stehen. Auch hier stehen wir unseren kommunalen Partnern bei
der Umsetzung einer nachhaltigen und klimafreundlichen Energieversorgung zur Seite“, so Heuchert weiter.
Kommunalwirtschaft 12/2011
721
In dieser Studie werden für alle Ebenen – von den Kommunen bis zum Bund – erstmals konkrete Handlungsoptionen
definiert. „Es ist ein wichtiges Anliegen der Landesregierung,
die Kommunalwirtschaft im Bereich der Daseinsvorsorge zu
stärken. Wer die Kommunalwirtschaft stärkt, der stärkt die
Kommunen“, sagt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr.
Reiner Haseloff.
Kooperation und Abbau bürokratischer Hürden
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff
(rechts) und Petra Wust (links), Oberbürgermeisterin der Stadt
Bitterfeld-Wolfen mit einer Ansicht der Halberstadtwerke
(Stadtwerke Halberstadt) im Kurpark von Schönebeck / Bad
Salzelmen: Gemeinsam mit etwa 150 Kommunalpolitikern
und Wirtschaftsexperten beraten sie dort am 17. November
2011 über Zukunftsstrategien für die kommunale Wirtschaft.
Foto: VfkE
Zukunftsinvestitionen in Klimaschutz
und Energieeffizienz erschwert
Eine aktuelle VfkE-Studie hat festgestellt, dass weniger Einwohner, klamme öffentliche Kassen und die mit der Energiewende nötigen Investitionen kommunalen Unternehmen zu
schaffen machen. Egal ob Stadt- oder Wasserwerke, Wohnungsunternehmen oder Entsorger: In Zukunft stehen sie
alle vor großen Problemen. Besonders in den Neuen Bundesländern führt der demografische Wandel zu geringeren
Einnahmen für Kommunen und sinkenden Erträgen in der
Kommunalwirtschaft. „Vor diesem Hintergrund und den Turbulenzen an den weltweiten Finanzmärkten sind Investitionen
in Energieeffizienz und umweltfreundliche Technologien immer schwieriger zu realisieren“, sagt Prof. Schäfer vom VfkE.
„Besonders die Situation am Finanzmarkt und der Atomausstieg haben die Lage zusätzlich verschärft und den Handlungsdruck erhöht.“
Bei dem Treffen von etwa 150 Kommunalpolitikern, Entscheidern aus der kommunalen Wirtschaft sowie Landes- und
Bundespolitikern am 17. November 2011 in Schönebeck/
Elbe geht es um die Zukunft kommunalwirtschaftlicher Aktivitäten. Bei der größten kommunalwirtschaftlichen Tagung
in Ostdeutschland sind unter anderem Sachsen-Anhalts
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff (CDU) sowie Andreas
Jung (Geschäftsführer Deutsche Energie-Agentur, Berlin) prominente Redner. Experten aus Wirtschaft, Recht, Soziologie,
Politik und Finanzen präsentieren ein für den Kongress erarbeitetes „Pflichtenheft“: Daraus gehen konkrete Handlungsempfehlungen für die anstehenden Veränderungsprozesse
hervor.
722
„Aus meiner Sicht gibt es dabei gute Chancen, Effizienzreserven durch Kooperationen zwischen Kommunen zu erschließen. Langfristig werden alle Beteiligten von solchen Kooperationen profitieren“, betont Ministerpräsident Dr. Reiner
Haseloff. Um die Herausforderungen gerade in den strukturschwächeren Gebieten zu schultern, sollen Kommunen und
deren Unternehmen intensiver kooperieren: Dabei sind ein
gemeinschaftlicher Stördienst, gemeinsame IT-Infrastrukturund Dienstleistungen oder Buchhaltungs- und Abrechnungsservices denkbar. Besonders bei der Daseinsvorsorge ist der
Ausbau interkommunaler Kooperationen ohne Alternativen.
Doch dazu ist eine Harmonisierung der rechtlichen Rahmenbedingungen dringend notwendig. Außerdem sollten zu starre Vorgaben für Leistungen zum Beispiel beim öffentlichen
Nahverkehr und der Wasserversorgung gelockert werden.
Für Energieversorger spielt das Thema „Kontinuität von Investitionen“ eine wichtige Rolle. „Klug handelnde kommunale
Gesellschafter sollten zum Beispiel ihre Stadtwerke hinsichtlich der Eigenkapitalausstattung und Investitionen unterstützen“, sagt Juliane Hauskrecht, kommunale Energieexpertin
aus Berlin.
Kommunale Daseinsvorsorge neu definieren
Einig sind sich die Fachleute, dass Leistungen der kommunalen Daseinsvorsorge (Wasser / Abwasser, Energie, Abfall,
Wohnungswirtschaft) künftig regional differenziert erbracht
werden müssen. Ziel müsse es sein, die existentielle Versorgung der Menschen auch unter deutlich schlechteren Rahmenbedingungen zu gewährleisten. Das komplette Angebot
könne es aber nicht überall geben, sagte Prof. Schäfer und
wies auf die zunehmende Bedeutung von Mittelzentren hin.
Neuordnung der Kommunalfinanzen
Das VfkE fordert eine Reform der Kommunalfinanzen und die
Modernisierung des Finanzausgleichs von Ländern und Kommunen. Besonders die Mehrbedarfe dünner besiedelter bzw.
dichter urbaner Regionen müssen genauer untersucht werden. Dr. Tony Mudrack von der Hochschule für nachhaltige
Entwicklung Eberswalde, der intensiv zum Thema Kommunalfinanzen forscht, sagt dazu: „In den kommenden Jahren
stehen die Gemeinden vor immensen Herausforderungen.
Die demografischen Entwicklungen sorgen für nachhaltige
Urbanisierungseffekte, die zu notwendigen Ausgabenanpassungen in allen betroffenen Gemeinden führen“, so der
Finanzexperte. „Diese erforderlichen Anpassungen bedingen
jedoch auch eine Neuorientierung der Finanzausgleichssysteme an die sich rasant ändernden Voraussetzungen. So
muss der Solidargedanke als integraler Bestandteil der Finanzausgleichssysteme zu einer entsprechenden Berücksichtigung von Mehrbedarfen dicht aber auch sehr dünn besiedelter Regionen führen. Jedoch steckt die Anerkennung
der Mehrbedarfe dünn besiedelter Regionen noch in den Kinderschuhen – zu Unrecht!“, erklärt Dr. Tony Mudrack.
Weitere Informationen unter: www.vfke.org.
Kommunalwirtschaft 12/2011
gat: Branche sieht gute Perspektiven für Erdgas
Rund 3.000 Fach- und Führungskräfte der Erdgaswirtschaft
trafen sich Ende Oktober auf der 50. gat in Hamburg, um
aktuelle Branchenentwicklungen zu diskutieren. Und Gesprächsbedarf gab es genug. Denn nachdem bei der letzten Veranstaltung noch auf eine verhaltene Entwicklung im
Wärmemarkt geblickt wurde, schaute man diesmal deutlich
zuversichtlicher in die Zukunft. Den Ausschlag gaben neue
Technologien und die Rolle, die Erdgas im Rahmen der Energiewende spielen kann.
BDEW-Präsident Ewald Woste ging auf der Veranstaltung
auf die künftige Rolle von Erdgas in der Stromerzeugung ein.
Gute Gründe wie Verfügbarkeit, Flexibilität, günstige CO2Werte und Akzeptanz in der Bevölkerung sprächen dafür. Er
betonte, dass die bestehenden Gaskraftwerke in der Lage
seien, den Produktionsrückgang in der Kernenergie und die
fluktuierende Einspeisung der erneuerbaren Energien zu
überbrücken – zumindest für die nächsten drei Winter. Allerdings müssten jetzt die Arbeiten geleistet werden, damit die
Versorgung auch in der Zeit danach sichergestellt ist. Gleichzeitig sei noch ein erheblicher Netzausbau zu leisten, damit
beispielsweise Windstrom aus dem Norden in die Ballungsgebiete transportiert werden könne. Um beide Vorhaben zu
realisieren, forderte er entsprechende Investitionsanreize
durch die Politik. Sein Konterpart vom DVGW, der dortige
Präsident Prof. Dr. Matthias Krause, wies auf die Chancen
hin, die sich künftig für Erdgas in der gesamten Prozesskette
ergeben. Jetzt komme es darauf an, technologische Ideen
und Konzepte zu erarbeiten, die sowohl in der politischen
Diskussion wie in der praktischen Umsetzung Bestand hätten. Als Beispiel dafür hob er die 2009 gestartete Innovationsoffensive des DVGW hervor. Sie zeige klare Optionen
für Gas auf und habe dazu geführt, dass der Energieträger
wieder einen Stellenwert in der Energieversorgungsstruktur
Deutschlands besitzt. „Wer einen zeitnahen Umbau zu erneuerbaren Energien will, kommt an Gas nicht vorbei“, lautete sein Credo. Ein weiterer Punkt, den der DVGW-Präsident
ansprach, war die Rolle des Technischen Regelwerkes. Gerade für neue Technologien, wie die Aufbereitung von BioErdgas, stelle das DVGW-Regelwerk einen verlässlichen
Rahmen dar.
Foren vertiefen aktuelle Themen
Bestimmt wird die gat seit jeher durch zahlreiche Foren, in
denen ausgesuchte Themen vertieft werden. Diesmal waren es 27, die für ein breites Themenspektrum standen und
von der Anreizregulierung über unkonventionelles Erdgas bis
zu metrologischen Aspekten beim Smart Metering reichten.
Unter anderem wies Dr. Uwe Kolks von der E.ON Vertrieb
Deutschland GmbH darauf hin, dass rund die Hälfte aller
Haushalte Erdgas nutze, um ihren Wärmebedarf zu decken.
Jedoch seien 77 Prozent der bestehenden Heizungen veraltet, was auch erkläre, warum der Gebäudebestand noch für
rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und etwa ein Drittel
der CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich sei. Abhilfe könne durch die Modernisierung der Anlagen geschaffen werden. Immerhin stünden in den nächsten zehn Jahren
zehn Millionen Heizungen vor der Erneuerung. Hocheffiziente
Systeme wie die Erdgas-Brennwerttechnik könnten einen bedeutenden Beitrag leisten, um den Modernisierungsstau zu
lösen und die Klimaziele für den Wärmemarkt zu erreichen.
Entscheidend sei dabei die wirtschaftliche Seite. Hierzu hieß
es, dass nur Maßnahmen, die bezahlbar und sinnvoll seien,
eine Chance auf Umsetzung hätten. Im direkten Vergleich
mit gebäudetechnischen Maßnahmen zeige sich, dass sich
eine Erdgas-Brennwertanlage bereits nach weniger als sieben Jahren komplett amortisieren könne, während eine Dämmung annähernd 48 Jahre dazu benötige.
Erdgas in der Mobilität
Welchen Beitrag der Verkehrssektor zur Reduktion des Energieverbrauchs und zur Vermeidung von Treibhausgasen leisten kann, erläuterte Dr. Gerhard Holtmeier. Eine nachhaltige
Alternative zu konventionellen Kraftstoffen stellen nach seinen Worten Erdgas und Biomethan dar, die über ausgeprägte
Vorteile verfügten. So würden sie deutlich weniger CO2-Emissionen, Schadstoffe und Lärm verursachen. Gleichzeitig trügen sie zur Diversifizierung der Rohstoffbasis und damit zur
Verbesserung der Versorgungssicherheit bei. Die Technologie sei ausgereift, wirtschaftlich konkurrenzfähig und könne
auf einer bereits bestehenden Energieinfrastruktur aufsetzen.
Gleichzeitig würden die Automobilhersteller die Entwicklung
mit einer weiteren Ausdehnung des Modellprogramms begleiten. Aber nicht nur im PKW-Bereich werde es eine Modelloffensive geben, sondern auch bei den Nutzfahrzeugen,
berichte Dr. Holtmeier.
Die regenerativen Energien haben in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen, Biogas macht da keine Ausnahme. Laut Dr. Frank Graf von der DVGW-Forschungsstelle
am Engler-Bunte-Institut in Karlsruhe hat die Einspeisung von
Biogas in den letzten Jahren einen großen Aufschwung erfahren. Gab es 2006 gerade einmal zwei Einspeiseanlagen in
Deutschland, würden inzwischen 55 Biogasanlagen mit einer
jährlichen Gesamtleistung von rund 400 Millionen Kubikmetern Biogas ins Erdgasnetz einspeisen. Um die politischen
Zielvorgaben von 10 Milliarden Kubikmetern bis 2030 zu erreichen, sei es jedoch notwendig, dass noch weitere 1.400
Biogasanlagen an das Erdgasnetz angeschlossen werden.
Unkonventionelles Erdgas
in der öffentlichen Diskussion
Ein Thema, das derzeit in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wird, ist die Förderung von unkonventionellem Erdgas
mit dem sogenannten Fracking-Verfahren. Für die gat eine
gute Gelegenheit, die Methode aufzugreifen und zu vertiefen.
Den Anfang machte Prof. Bernhard Cramer vom Bundesamt
für Geowissenschaften und Rohstoffe. In seinem Vortrag erläuterte er die Unterschiede zwischen den Ressourcen an
unkonventionellem Erdgas in Deutschland und den Reserven, die tatsächlich wirtschaftlich zu gewinnen seien. Nach
seinen Ausführungen klaffe hier eine beträchtliche Lücke.
Dr. Kurt Reinicke von der Technischen Universität Clausthal
betonte den hohen sicherheitstechnischen Standard der in
Deutschland zum Einsatz kommenden Bohrtechnologie.
Dennoch sehe er weiteres Optimierungspotenzial durch noch
bessere Informationen über die geologischen Schichten und
Weiterentwicklungen bei den Fracking-Flüssigkeiten. Dass
die gesamten Aktivitäten nicht im freien Raum, sondern in
einem engen gesetzlichen Rahmen erfolgen, beschrieb Dr.
Johannes Müller vom Landesamt für Bergbau, Energie und
Geologie in Hannover. So seien in der Bundesrepublik bisher 300 „Fracks“ im Tightgas und ein „Frack“ im Schiefergas genehmigt worden. Das Verfahren sehe zuerst die Beantragung einer Aufsuchungsberechtigung und später eine
Förderberechtigung vor. In beiden Fällen würden ausgiebige
Prüfungen erfolgen und müssten zahlreiche Vorgaben erfüllt
sein. Bei der anschließenden Förderung müsse zudem ein
Hauptbetriebsplan erstellt werden, wo die Umweltverträglichkeit besondere Beachtung erfahre.
Weltweite Energienachfrage steigt stark an
An einer global stark steigenden Erdgasnachfrage ließ Dr.
Rahim Hashim, Präsident der International Gas Union, keine Zweifel. Nach seinen Ausführungen wird der weltweite
Energiebedarf bis 2030 im Vergleich zu 2005 um 35 bis 40
Prozent zunehmen. Vom Gesamtbedarf würden die fossilen
Energieträger 70 bis 80 Prozent ausmachen, und die Kriterien „Verfügbarkeit und geringer CO2-Ausstoss“ hätten hohe
Priorität, so sein Ausblick. Es spreche also vieles für Erdgas,
nicht zuletzt auch die Tatsache, dass die Vorräte durch die
zunehmende Förderung unkonventionellen Erdgases bei
gleichbleibendem Verbrauch noch für weitere 200 Jahre reichen würden.
Stadtwerke Freudenstadt mit neuer Gesellschafterstruktur
für die Zukunft gut aufgestellt
Partnerschaft mit der Thüga-Gruppe bietet den Stadtwerken Freudenstadt die Chance,
das unternehmerische Engagement im Bereich der Erneuerbaren Energien auszubauen
Mit der gestrigen Unterzeichnung des Konsortialvertrages hat
die Neuordnung der Gesellschafterstruktur bei der Stadtwerke Freudenstadt GmbH & Co. KG einen wichtigen Meilenstein
erreicht. Mit Abschluss der noch ausstehenden Schritte wird
die Stadt Freudenstadt mit 65, Thüga mit 20 und badenova
mit 15 Prozent Gesellschafter der Stadtwerke Freudenstadt
sein.
In der anschließenden Pressekonferenz zog der Freudenstädter Oberbürgermeister und Vorsitzende des Aufsichtsrates der Stadtwerke Julian Osswald ein positives Fazit und
blickte optimistisch in die Zukunft: „Durch die Partnerschaft
mit Thüga und badenova sind unsere Stadtwerke für die Herausforderungen des Umbaus im Energiemarkt hervorragend
aufgestellt.“
724
Julian Osswald betonte: „Unser gemeinsames Ziel ist, den
Bürgern eine kundennahe, marktorientierte und wettbewerbsfähige Energieversorgung zu bieten. Dies wird auch in
Zukunft die Leitlinie unseres Handelns sein.“
badenova sieht den Einstieg bei den Stadtwerken Freudenstadt als einen wichtigen Baustein in ihrer Strategie der kommunalen Vernetzung an. badenova-Vorstand Mathias Nikolay:
„Die Stadtwerke Freudenstadt sind ein modern aufgestelltes,
leistungsstarkes und kommunal verwurzeltes Unternehmen.
Es macht uns stolz, dass wir bei der Auswahl des künftigen
Partners hier zum Zuge gekommen sind.“
Mit ihrem Anteil von 15 Prozent signalisiert badenova das Interesse und die Bereitschaft, sich auch in eine noch stärkere
operative Partnerschaft mit den Stadtwerken Freudenstadt
Kommunalwirtschaft 12/2011
zu begeben. Durch die in der Gasversorgung unmittelbar aneinander angrenzenden Netzgebiete eröffnen sich eine Reihe
von Möglichkeiten beim Netzbetrieb, bei den Bereitschaftsdiensten sowie in der Zusammenarbeit mit den Konzessionsgemeinden in der Region Freudenstadt. Weitere potenzielle
Felder gemeinschaftlicher Aktivitäten im operativen Bereich
bieten sich bei der gegenseitigen Mitarbeiterfortbildung, bei
gemeinsamen regionalen Projekten sowie bei technischer
Unterstützung und Zusammenschlüssen von Netzen.
Bernd Rudolph, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft: „Wir sind dankbar für
das in uns gesetzte Vertrauen, als Partner der Stadt Freudenstadt zusammen mit der badenova die gemeinsame
Gesellschaft weiterzuentwickeln. Wir sind sicher, dass die
Zusammenarbeit mit den 90 kommunalen Unternehmen der
Thüga-Gruppe für die Stadtwerke Freudenstadt, aber auch
für die anderen Unternehmen der Gruppe von Vorteil ist. Davon werden auch die Kunden der Stadtwerke Freudenstadt
profitieren.“
„Für die Geschäftsführung ist die neue Verankerung der
Stadtwerke eine ideale Konstellation für die weitere Entwicklung“, so Oliver Daun, kaufmännischer Geschäftsführer
der Stadtwerke Freudenstadt. Rainer Schuler, technischer
Geschäftsführer Stadtwerke Freudenstadt „Die Vernetzung
innerhalb der Thüga-Gruppe schafft einen Know-how Vorsprung zu unseren Wettbewerbern“.
Weitere Konsolidierung im Markt für Windenergie wird zu wenigen,
aber starken Marktteilnehmern führen
Zweigleisiger Ansatz nötig, um Wachstum im gesättigten westeuropäischen
und aufkommenden mittel- und osteuropäischen Windmarkt zu maximieren
Der europäische Markt für Windenergie beginnt sich sich vom
wirtschaftlichen Abschwung in 2009 zu erholen. Während
sich die Nachfrage stabilisiert, kann mit einem kontinuierlichen Wachstum gerechnet werden. Gleichzeitig durchläuft
der Markt eine grössere Konsolidierungsphase, die im Auftreten von weniger, aber dafür starken Marktteilnehmern resultieren wird.
Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan erwirtschaftete der Europamarkt für Windenergie Umsätze in Höhe von
19,18 Milliarden US-Dollar im Jahr 2010, welche auf 42,48
Milliarden US-Dollar im Jahr 2017 ansteigen sollen. Die
Studie berücksichtigt die Sektoren Offshore- und OnshoreWindenergie.
“Der europäische Markt für Windenergie wird in erster Linie
von der Europa 2020 Strategie für ein ressourceneffizientes
Europa der Europäischen Gemeinschaft angetrieben, die vorgibt, 20 Prozent der benötigten Energie im Jahr 2020 durch
erneuerbare Energiequellen bereitzustellen,“ erläutert Frost &
Sullivan Research Analyst, Neelam Patil. „Das hohe Wachstumspotenzial der Offshore-Windenergie, verbunden mit den
aufkommenden Märkten in Mittel- und Osteuropa locken weitere Investitionen in den europäischen Markt.
Windenergie wird weiterhin ein bedeutender Faktor im Energieportfolio der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
darstellen, die versuchen, ihre Ziele für die EU Strategie 2020
zu erreichen. Deutschland, Spanien und Frankreich werden
weitere Windkraftanlagen installieren und planen dabei, ihre
Zielvorgaben zu übertreffen und die überschüssige Energie
anderen europäischen Mitgliedsstaaten zur Verfügung zu
stellen. Grossbritannien ist stark auf die Entwicklung von
Offshore-Windenergie angewiesen, um die 2020-Ziele zu erreichen.
Vor einem Jahr war die Situation noch nicht so vielversprechend. Geringere Nachfrage nach Windenergie, aufgrund
des wirtschaftlichen Abschwungs und der Überkapazität im
Markt sorgten dafür, dass die Preise für Windturbinenenergie
auf ihren niedrigsten Stand im Jahr 2010 sanken.
Gleichermassen sorgten immer heftigere Preiskämpfe zwi-
Kommunalwirtschaft 12/2011
schen neuen Marktteilnehmern aus Asien und europäischen
Herstellern von Windturbinen dafür, dass ineffiziente Marktteilnehmer aus dem Markt verschwanden.
Offshore-Windenergie stellt weiterhin eine Grauzone dar, für
die praktische Aspekte, was den Betrieb und die Instandhaltung und Wartung der Offshore-Windturbinen im Winter angeht, noch geprüft werden müssen. Mittel- und Osteuropa
wird sich voraussichtlich als Low-Cost-Markt mit geringerem
Technologie-Niveau entwickeln. Dies macht es zur attraktiven
Marktregion für asiatische Hersteller.
“Während es schwierig ist, im westeuropäischen Markt Fuss
zu fassen, werden die aufkommenden Märkte in Mittel- und
Osteuropa mehr durch Preis- denn durch Technologiefragen
bestimmt, was eine niedrigere Eintrittsbarriere darstellt,“ so
Patil weiter. „Was Offshore-Technologie angeht, so ist das
Timing wichtig; wenn auch eine nachweisbare Erfolgsbilanz
eine kritische Rolle spielt. Unternehmen, die zu lange darauf
warten, dass andere ihre Technologie testen und bestätigen,
laufen Gefahr, die Wachstumsmöglichkeiten zu verpassen.“
In den gesättigten westeuropäischen Märkten müssen Unternehmen nicht nur die beste Technologie liefern, sondern auch
hervorragende Servicepakete anbieten, um ihren Marktanteil
zu behalten oder hinzu zu gewinnen. In den aufkommenden
mittel- und osteuropäischen Märkten, werden Hersteller von
Windturbinen besonders effizient und kostengünstig sein
müssen, um in den Preiskämpfen bestehen zu können.
Diejenigen, die früh ins Offshore-Segment einsteigen, werden
davon profitieren, indem sie einen signifikanten Marktanteil
sichern können und eine Erfolgsbilanz aufbauen. Zudem werden Sie wichtige Erfahrungen sammeln können in Bezug auf
die Sicherung der Finanzierung von Offshore-Windparks.
“Europäische Hersteller müssen weiterhin technologisch
überlegene Windturbinen bei einem wettbewerbsfähigen
Preis produzieren,” rät Patil.„Dabei können sie ihre technologische Führungsposition nutzen, um fortschrittliche OffshoreWindturbinen mit höheren Kapazitäten zu entwickeln, welche
ihnen dazu verhelfen werden, Vorteile durch ihre Führungsposition im Markt zu erlangen.“
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Die Studie European Wind Energy Markets ist Bestandteil des
Growth Partnership Service Programms Energy & Power, das
außerdem Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst:
Annual Global Power & Energy Outlook, Global Wind Power
Markets and Western European Gas and Steam Turbines
Market. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren
auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten
detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.
Weitere Informationen unter:
www.energy.frost.com und www.frost.com.
Ausschreibungsberatung mit juristischer Begleitung
Durch die enge Zusammenarbeit mit einem Vergaberechtsspezialisten
erhöht Neumann & Neumann für Kunden die Rechtssicherheit für Reinigungsausschreibungen
Von Eva Neumann – Geschäftsführung, Neumann & Neumann Projekt- und Beratungs GmbH, Steingaden
Seit einiger Zeit sind Vergabeverfahren der öffentlichen Hand
im Bereich der Gebäudereinigung stark umstritten. Unterlegene Bieter wenden sich häufiger als früher an die Vergabekammern. „In gewisser Weise ist der Damm gebrochen“, sagt
der Münchner Rechtsanwalt Dr. Wolfgang G. Renner, LL.M.
von der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek. Die Kanzlei zählt
zu den führenden Kanzleien in der vergaberechtlichen Beratung öffentlicher Auftraggeber. Es gelte anders als früher
nicht mehr als unfein, gegen einen potenziellen Auftraggeber
zu klagen, ein Trend, der mit Einführung des modernen Vergaberechts im Jahr 1999 begann. Speziell im Bereich Gebäudereinigung zeichne er sich seit dem Jahr 2006 ab, sagt Dr.
Renner. Damals betreute er für einen öffentlichen Auftraggeber ein Nachprüfungsverfahren wegen Gebäudereinigungsleistungen bis vor den Europäischen Gerichtshof.
Angesichts der hochkomplexen Materie des Vergaberechts,
das zudem kontinuierlich angepasst und zudem ergänzt wird
von umfangreicher Rechtsprechung, sehen Bieter bei einer
Ausschreibung und Vergabe von Reinigungs- und anderen
Dienstleistungen immer wieder Ansatzpunkte, um sich an
die Vergabekammer zu wenden und gegen Vergabeentscheidungen Einspruch zu erheben. Die Erfolgschancen hängen
ganz stark sowohl von den Vergabeunterlagen als auch von
der Verfahrensführung durch den Auftraggeber ab, der auf
Fragen nicht schematisch, sondern interessen- und einzelfallgerecht reagieren muss, betont Rechtsanwalt Dr. Renner.
Komplexe Gesetze, klagefreudige Bieter
Die Neumann & Neumann Projekt- und Beratungs GmbH mit
Sitz in Steingaden, ein anerkannter Ausschreibungsspezialist für infrastrukturelle Service-Dienstleistungen, u.a. für die
Gebäudereinigung, beobachtete diese Entwicklung aufmerksam. Sie stellte fest, dass die VOL immer komplexer wurde
und die Bieter sich zunehmend auf das Rügen von Kleinigkeiten spezialisierten. Im Bereich der Gebäudereinigung liegt
nach Einschätzung von Dr. Renner die Klagehäufigkeit sogar
über dem Durchschnitt, weil viele hier relevanten Themen
schwer zu handhaben sind, beispielsweise Tarifbindung und
-einhaltung, Qualitätssicherung und Transparenz der Unterlagen, Preise für Sonderarbeiten oder die Berechnung von Materialien. „Der Teufel steckt für den Auftraggeber im Detail“,
so Dr. Renner, dazu komme der derzeit scharfe Wettbewerb
unter den Bietern.
Ende des Jahres 2008 beschlossen daher die Geschäftsführer, die Geschwister Eva und Oswald Neumann, für ihre Auftraggeber die Rechtssicherheit zu erhöhen. Sie entschieden
sich für die enge kontinuierliche Zusammenarbeit mit Rechtsanwalt Dr. Renner, der seit dem Jahr 2000 rund um das Ver-
726
gaberecht berät, und zwar fast ausschließlich öffentliche
Auftraggeber. Sein Ziel ist, frühzeitig im Ausschreibungsverfahren einbezogen zu werden, so dass es gar nicht erst zu
Nachprüfungsverfahren kommt.
Bestandteil einer Beratung rund um eine EU-Ausschreibung
nach VOL/A durch Neumann & Neumann Projekt- und Beratungs GmbH ist demnach in der Regel die juristische Begleitung des Vergabeverfahrens von Beginn an. Beauftragt
wird sie getrennt. Im Laufe des Ausschreibungsverfahrens
gehen dann fachliche und rechtliche Beratung Hand in Hand.
Dr. Renner bearbeitet und prüft rechtlich die von Neumann
& Neumann erstellten Ausschreibungsunterlagen, die Verträge für einzelne Lose und die Veröffentlichung für das EUAmtsblatt. Optional kann ein Auftraggeber Vergabepflicht,
Vergabeart, Verfahrensgestaltung, Losgestaltung und Begründung der Losaufteilung prüfen lassen, ebenso die für
die Ausschreibung und die Vergabeentscheidung erstellte
Dokumentation bzw. den Vergabevermerk. Möglich ist im
weiteren Verlauf des Ausschreibungsbedarfs je nach Bedarf
die rechtliche Prüfung von Bieterfragen und von Angebotsaspekten wie Fristen, Ausschlussgründe, Eignung, Unter-bzw.
Überpreisangebot oder Kalkulationsfragen und Einhaltung
von Mindestlöhnen und Entsendegesetz.
Zwar gab es früher in den Ausschreibungen, die der mittelständische Ausschreibungsspezialist Neumann & Neumann
betreut hat, keine erfolgreiche Anfechtungen, sagt die Geschäftsführerin Eva Neumann. Angesichts der deutlich größeren Klagefreudigkeit in der Reinigungsbranche von heute
ist sie aber sehr zufrieden, dass die gemeinsam mit Rechtsanwalt Dr. Wolfgang G. Renner bearbeiteten und betreuten
Gebäudereinigungsvergaben weiterhin im vorgegebenen
Zeitraum erfolgreich abgeschlossen wurden. „Durch die angemessene Gestaltung der Vergabeunterlagen und des Verfahrens sowie ein gemeinsames Rügemanagement konnte
im allergrößten Teil der Projekte zeit- und kostenaufwendige
Nachprüfungsverfahren vermieden werden.“ Bei den sehr
wenigen Nachprüfungsverfahren „hat sich der von uns beratene Auftraggeber vollständig durchgesetzt“.
Risiko senken, Ausschreibung beschleunigen
Die enge Verzahnung der fachlichen Ausarbeitung durch
Neumann & Neumann und der juristischen Begleitung senkt
für die Auftraggeber nicht nur das Risiko eines zeitraubenden
Nachprüfungsverfahrens. Sie sichert zudem ein zügiges, wirtschaftlich solides und vertraglich tragfähiges Ergebnis der
Ausschreibung. In Sachen Gebäudereinigungsausschreibung
nach VOL/A fungiert Neumann & Neumann u.a. für mehrere bayerische Ministerien, für das Europäische Patentamt,
Kommunalwirtschaft 12/2011
das deutsche Marken- und Patentamt oder etwa die Stadt
Aschaffenburg als Berater. Gemeinsam mit Rechtsanwalt Dr.
Renner von Heuking, Kühn, Lüer, Wojtek wurde beispielsweise das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig bei der Ausschreibung und der Erstellung eines
rechtssicheren Dienstleistungsvertrags für den erfolgreichen
Bieter beraten und betreut.
Birgit Balster, Einkaufsleiterin des Helmholtz-Zentrums,
zeigte sich u.a. von der kompetenten Unterstützung von Neumann & Neumann und die Rechtsberatung von Dr. Renner
während des Nachprüfverfahrens vor der Vergabekammer
sehr zufrieden. Eine mitbietende Reinigungsfirma hatte einen
Nachprüfungsantrag gegen die Zuschlagsentscheidung gestellt, weil ihrer Ansicht nach der erfolgreiche Wettbewerber
den Stundenverrechnungssatz zu niedrig veranschlagt hatte. Die Vergabekammer aber wies den Nachprüfungsantrag
zurück. Es seien vollständige und korrekte Preise zugrunde
gelegt worden, die den vom HZI gesetzten Vorgaben für die
Angebotserstellung entsprachen, hieß es in der Begründung.
Der Preis war gemäß der Prüfung der Vergabekammer also
auskömmlich kalkuliert und begründet.
Das HZI, das großen Wert auf Fairness, Transparenz und
Nachvollziehbarkeit seiner Vergabeentscheidungen legt,
fühlte sich, so Birgit Balster, durch das Ergebnis in seiner auf
Basis vorschriftsmäßig vorab festgelegter Wertungskriterien
realisierten Bieterwahl bestätigt. Bestärkt sieht es sich zudem
in seinem Bemühen um sorgfältige und korrekte Ausschreibungen, für die es bei komplexen Sachverhalten auch kompetente Beratung hinzuzieht.
Die elektronische Qualitätssicherung e-QSS
Das elektronische Qualitätssicherungssystem e-QSS besteht
aus einem dreigeteilten Softwareprogramm auf mobilem Gerät, PC und Server. Auf ersterem wird ein Schablonensystem
für die Ein- und Ausgabe der Daten installiert. Die Abfrage
des Leistungsverzeichnisses erfolgt nach Schulnoten oder
es wird notiert, ob die jeweilige Aufgabe gut, schlecht oder
mittelmäßig erledigt wurde. Eine auf dem PC installierte eigenständige Windows-Anwendung überwacht die synchronisierten Checks und sendet, sobald die Daten via Handy
oder Internet an den Server verschickt wurden, automatisch
via E-Mail des Anwenders die tägliche Mängelliste an die
benannten Verantwortlichen auf Auftraggeber- und Auftragnehmerseite sowie an die Auswertungsdatenbank. Eine ungünstige Mängelliste lässt sich nicht zurückhalten und nicht
korrigieren. Der Tagesabgleich kann vor Ort ausgedruckt
werden.
Ein Smartphone als mobiles Gerät verschickt die Prüfberichte
direkt an den Server mit Datenbank als drittem Teil von eQSS, auf dem die Software für die Qualitätsauswertung installiert ist. Diese erstellt die Monatsberichte mit dem Ist-SollVergleich, zeigt die Entwicklung der Dienstleistungsqualität
im Laufe der Monate und Schwachstellen bei der Leistungserbringung einzelner Mitarbeiter auf. Qualitätsberichte gehen
an einen vereinbarten Verteiler.
Genutzt werden kann der Server der Neumann & Neumann
GmbH und ihr Service der Berichtserstellung, das tut die
Mehrheit der e-QSS-Anwender. Möglich ist ebenso eine
Standalone-Version beim Kunden. Installieren und nutzen
lässt sich e-QSS heute quasi als App auf sämtlichen mobilen
Geräten. Sämtliche Einstellungen zu Auswertungen, Zugriffsrechten, Berichten usf. werden über ein Webportal vorgenommen, über das auch Reklamationen, Aufträge an Dienstleister oder beispielsweise Dokumente verwaltet werden
können. Sämtliche Daten liegen auf dem Server, Änderungen
von einem mobilen Gerät aus sind nicht möglich.
Das elektronische Qualitätssicherungs-System ist e-QSS
zertifiziert: nach der DIN EN 13549 – Reinigungsdienstleistungen: Grundanforderungen und Empfehlungen für Qualitätsmesssysteme, in der die DIN ISO 2859 enthalten ist.
Weitere Informationen unter: www.neumann-neumann.de.
500 Millionen Euro-Investition in Beverungen und Höxter
Stadtwerkenetzwerk plant Wasserspeicherkraftwerk an der Nethe
Ein Kraftwerk ohne Schornstein, ohne CO2-Emissionen und
ohne Lärm. Ein Kraftwerk, das 600.000 Haushalte sechs
Stunden am Tag lang mit Strom versorgen kann – ein solches Kraftwerk könnte bis 2019 zwischen Höxter und Beverungen entstehen. Entsprechende Planungen für ein 390 MWWasserspeicherkraftwerk stellte der potentielle Investor, das
Stadtwerke-Netzwerk Trianel aus Aachen heute gemeinsam
mit Bürgermeister Christian Haase (Beverungen) und Bürgermeister Alexander Fischer (Höxter) vor.
In Stadtratssitzungen war das Investitionsvorhaben gestern
Abend den Kommunalpolitikern vorgestellt worden. „Mit diesem Projekt können wir die Energiewende vor Ort umsetzen“,
betont Bürgermeister Haase. „Gerade mit dem anstehenden
Zubau erneuerbarer Energien sind Stromspeicher dringend
nötig, um Strom auch dann bereitstellen zu können, wenn der
Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint“, ergänzt Bürgermeister Fischer. Das Projekt, so Fischer und Haase, passe
sich zudem hervorragend in die Pläne der Region ein, Vorreiter beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu sein.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Konkret plant Trianel mit rund 35 Stadtwerken die Errichtung
eines Wasserspeicherkraftwerks im Grenzbereich beider
Städte an der Nethe. Ein etwa 35 Hektar großes Oberbecken,
so die derzeitigen Pläne, könnte südöstlich des Scheelenbergs an der Landstrasse L 890 entstehen. Als Standort des
57 Hektar großen Unterbeckens ist eine Fläche zwischen
der Nethe und der Bundesstrasse B 64 nördlich von Amelunxen vorgesehen. Beide Becken, so das Konzept, werden
mit einem unterirdischen Stollensystem verbunden, in dem
ein Pumpwerk und Turbinen untergebracht sind. Wasserspeicherkraftwerke, auch als Pumpspeicherkraftwerke bezeichnet, pumpen bei geringem Stromverbrauch und hoher
Stromeinspeisung durch Wind oder Sonne Wasser von einem
Unterbecken in ein höher gelegenes Oberbecken. Bei hoher
Stromnachfrage wird das Wasser über ein unterirdisches
Stollensystem in eine Turbine geleitet und erzeugt dabei
Strom.
Trianel hat den Standort an der Nethe in einem zweijährigen Suchprozess als einen der besten Speicherstandorte
Deutschlands identifiziert. Dabei hat Trianel bei der Suche
727
neben technischen Prämissen insbesondere die Frage untersucht, an welchen Standorten möglichst geringe Auswirkungen für Bürger und Umwelt entstehen.
So gibt es am Standort an der Nethe nach Aussagen der Ingenieure keine Sichtachse zwischen Wohngebieten und den
neuen Speicherbecken. Da die Kraftwerkstechnik im Berg
untergebracht wird, gibt es auch keinen Lärm. Zudem, so
Trianel, werde auch kein einziges Naturschutz- oder FFHGebiet durch die Planungen beeinträchtigt.
Das Wasserspeicherkraftwerk am Standort Nethe ist mit einer Fallhöhe von über 220 Metern und einem Beckenvolumen
von jeweils 4,2 Millionen Kubikmetern Wasser projektiert. Allerdings, so Trianel, könnten sich diese Kennzahlen im Laufe
der konkreten Planungen noch verändern. Als Investitionssumme geht das Stadtwerke-Netzwerk von Kosten in Höhe
von mindestens 500 Millionen Euro. In den kommenden Mo-
naten soll nun untersucht werden, ob die reale Situation vor
Ort die bisherigen Studien bestätigt. Parallel zu den geologischen und wasserwirtschaftlichen Untersuchungen läuft
ein Raumordnungsverfahren bei der Bezirksregierung in Detmold, dass von einem Regionalplanänderungsverfahren begleitet wird. Eine der zentralen Herausforderungen wird der
Hochwasserschutz für Amelunxen und Ottbergen sein, den
man nach Trianel-Überlegungen möglicherweise durch den
Bau des Wasserspeicherkraftwerks sogar verbessern könnte.
„Zurzeit gibt es noch eine ganze Reihe offener Fragen“, erläutert Bürgermeister Haase, „das ist allerdings dem frühen Projektstadium geschuldet.“ Mit seinem Amtskollegen Fischer
ist sich Haase einig, dass das Wasserspeicherkraftwerk eine
„Riesenchance“ für die Region darstellt: „Von einem solchen
Projekt profitieren nicht nur der Klimaschutz und damit die
Umwelt, sondern auch ganz konkret die Wirtschaft in der Region und unsere Städte.“
Einigung über Mehrkosten für GEKKO-Kraftwerk
– RWE und Stadtwerke schließen Nachverhandlungen ab – Einstimmiges Votum für das Verhandlungsergebnis
RWE und die 23 kommunalen GEKKO-Stadtwerke haben ihre Nachverhandlungen über
die Mehrkosten beim Bau des gemeinsamen
Steinkohlekraftwerks in Hamm erfolgreich abgeschlossen. Alle Stadtwerke-Vertreter haben
das vorgeschlagene Verhandlungsergebnis befürwortet. Hintergrund der erfolgten Nachverhandlungen sind Mehrkosten, die sich durch die
Verzögerungen beim Kraftwerksbau ergeben
haben. Das Steinkohlekraftwerk wird bedingt
durch die extern verursachten Verzögerungen
voraussichtlich erst 2013 ans Netz gehen.
„Mehrkosten bei einem solch bedeutenden
Bauprojekt müssen zwar immer einkalkuliert
werden, sind im konkreten Fall aber natürlich
ärgerlich. Umso mehr freuen wir uns darüber,
dass wir nach intensiven Diskussionen ein für
alle Partner zufriedenstellendes Ergebnis gefunden haben“, sagt Dr. Rolf-Martin Schmitz,
Vorstand der RWE AG. „Das einstimmige Votum zeigt deutlich, dass alle Partner gemeinsam
an einem Strang ziehen“, ergänzt der Sprecher
der GEKKO-Stadtwerke, Manfred Hülsmann,
Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Osnabrück, „und es zeigt auch, dass die Kooperation zwischen RWE und den Stadtwerken weiter eine stabile Basis hat.“ Diese kann und soll
künftig auch für den anstehenden Umbau des
Energiesystems im effizienten Zusammenspiel
zwischen regionalen Unternehmen und großen
Energieversorgern genutzt werden. In dem Projekt „Green Gecco“ treibt RWE beispielsweise
gemeinsam mit kommunalen Partnern den Ausbau von Kapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien voran.
RWE und die GEKKO-Partner halten gemeinsam fest: „Wir haben es in der Hand, die Energiewende als Chance zu nutzen. Das sollten
wir im Interesse unserer Regionen und unseres
Landes gemeinsam tun.“
728
Kommunalwirtschaft 12/2011
Präsentation „Profile of the German Water Sector 2011“ in Brüssel
Deutsche Wasserwirtschaft diskutiert
neue europäische Wasserstrategie mit EU-Spitzenvertretern
Die Herausgeber des Branchenbildes der deutschen Wasserwirtschaft ATT, BDEW, DBVW, DVGW, DWA und VKU stellen
sich dem europäischen Dialog. Anlässlich der Präsentation
des Branchenbildes „Profile of the German Water Sector
2011“ haben die Vertreter der deutschen Wasserwirtschaft,
Fachleute der Europäischen Kommission und Abgeordnete
des Europäischen Parlaments gestern zu einem Expertenforum in die EU-Landesvertretung Niedersachsen in Brüssel eingeladen. Unter dem Titel „Blueprint 2012 - A ‚Fitness
check’ from the German perspective“ führten Politik und
Wasserwirtschaft eine intensive Diskussion über die geplante
neue EU-Wasserstrategie.
„Das Branchenbild ist die wichtigste Publikation der deutschen Wasserwirtschaft. Es ist nur konsequent, die Erfahrungen und Ergebnisse in den Dialog zur europäischen
Wasserstrategie ‚Blueprint to Safeguard Europe‘s Waters’
einzubringen“. Dies betonten die herausgebenden Verbände
im Rahmen des Forums. Die deutsche Wasserwirtschaft begrüßt den „Blueprint“ und den vorbereitenden Evaluierungsprozess der Europäischen Kommission („fitness check“) als
wichtige Voraussetzung für die Weiterentwicklung der europäischen Wasserpolitik. Die Verbände machten deutlich,
dass der langfristige Schutz und die nachhaltige Nutzung der
europäischen Gewässer nach wie vor eine große Herausforderung seien und nur gelingen könnten, wenn relevante Politikfelder, wie beispielsweise die Agrarpolitik oder die Chemikalienrichtlinie (REACH) auf wasserwirtschaftliche Belange
konsequent abgestimmt werden. Zudem müsse die Bekämpfung von Wasserknappheit und Dürren den großen regionalen
Unterschieden innerhalb Europas Rechnung tragen. Eine
Weiterentwicklung der europäischen Wasserpolitik durch den
‚Blueprint’ kann aus Sicht der deutschen Wasserwirtschaft
nur gelingen, wenn die unterschiedlichen natürlichen und infrastrukturellen Gegebenheiten adäquat berücksichtigt werden.
Die Vertreter der europäischen Institutionen würdigten die
Vorbildfunktion der deutschen Wasserwirtschaft in Europa.
Sie bestätigten, dass es keine Pauschallösung geben werde,
etwa bei der Bekämpfung der Wasserknappheit und Dürren.
Ein zentrales Handlungsfeld sahen die EU-Vertreter in der
Reduktion von Schadstoffen an der Eintragsquelle. Abschließend luden sie die deutsche Wasserwirtschaft zum weiteren
aktiven Dialog ein.
Mit dem Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft 2011
haben die herausgebenden Verbände bereits zum dritten Mal
ein umfangreiches Gesamtbild der Wasser- und Abwasserbranche in Deutschland vorgelegt. Der europaweit einmalige
Bericht verdeutlicht den Leistungsstand und die wirtschaftliche Effizienz der Wasserwirtschaft. Politik und Öffentlichkeit
erhalten so die Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit der deutschen Wasserwirtschaft zu beurteilen.
Der „Blueprint to Safeguard Europe‘s Waters“ wird in 2012
den Rahmen der neuen europäischen Wasserpolitik vorgeben und damit langfristig die nationale Wasserpolitik der Mitgliedsstaaten bestimmen.
Weitere Informationen unter:
www.trinkwassertalsperren.de,
www.bdew.de, www.dbvw.de, www.dvgw.de
und www.dwa.de.
Demografischer Wandel verstärkt Infrastrukturprobleme
Sicherung der Lebensqualitäten durch Fördermittel für Stadtumbau und ländliche Räume notwendig
„Es wäre ein wichtiges politisches Signal, wenn die Kürzung
der Städtebauförderung vom Deutschen Bundestag zurückgenommen wird. So könnten wieder viele Städte und Gemeinden in Deutschland bei der Bewältigung des demografischen
Wandels unterstützt werden“, sagte Martin Weyand, Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser des Bundesverbandes der
Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), anlässlich der aktuellen Haushaltsberatungen des Deutschen Bundestages zum
Stadtumbau-Programm.
Die Mittel der Förderprogramme für den Stadtumbau sollten
ursprünglich für 2012 um weitere 10 Prozent gekürzt werden.
Dagegen hatten sich der BDEW und andere Verbände ausgesprochen. Im Rahmen der Haushaltsbereinigungssitzung
des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages ist
die Kürzung zurückgenommen und eine Wiederaufstockung
der Städtebauförderung um 45 Millionen Euro beschlossen
worden. Somit wird der Bund 2012 den Kommunen wie 2011
wieder 455 Millionen Euro zur Verfügung stellen. „Der BDEW
appelliert an die Vertreter des Deutschen Bundestages sowie an die Bauminister des Bundes und der Länder, sich für
eine Fortführung der Städtebauförderung mindestens im bis-
Kommunalwirtschaft 12/2011
herigen Umfang einzusetzen“, sagte Weyand. Die in 2011
erfolgte drastische Kürzung um 155 Millionen Euro hatte erhebliche Auswirkungen bei der notwendigen Anpassung der
Infrastrukturen in den Kommunen. Laut BDEW werden sich
die Probleme für die Ver- und Entsorgung gerade in ländlichen Gebieten weiter verstärken. „Der demografische Wandel hinterlässt zunehmend tiefe Spuren im ländlichen Raum.
Die Frage nach der Sicherung der Leistungen der Daseinsvorsorge und elementarer Lebensqualitäten ist von höchster
Priorität für die betroffenen Bürgerinnen und Bürger.“, so Weyand. Gemeinsames Ziel müsse eine langfristige Sicherung
der Ver- und Entsorgungssituation auch in ländlichen Regionen in den Bereichen Fernwärme, Wasser- und Abwasserwirtschaft sein. Die geplante leichte Aufstockung der Mittel
für den ländlichen Raum sei daher, ein Schritt in die richtige
Richtung. „Bei der zweiten Phase der demografischen Veränderung stehen Fragen der Zentralität und Dezentralität von
Dienstleistungen, also von Verbrauchernähe und -ferne im
Mittelpunkt.“
Das Stadtumbau-Programm greift in Gebieten mit stark rückläufigen Einwohnerzahlen. In den betroffenen Städten und
729
ländlichen Regionen ist laut dem Branchenverband bereits
heute teilweise ein Bevölkerungsrückgang von bis zu 30 Prozent zu verzeichnen. Maßgebliche Ursache sei, dass sich im
Gegensatz zu den entsprechenden Prognosen insbesondere
in den ostdeutschen Bundesländern der Bevölkerungsrückgang beschleunigt habe. Die ökonomischen und qualitativen
Folgen hätten die Bürgerinnen und Bürger in den betroffenen
Regionen zu tragen. Diese Entwicklung sei auch bei den 120
Kommunen, die im Rahmen der Bundeswehr-Reform betroffen sind, zu erwarten. Mit dem Förderprogramm können die
in den Bundesländern anstehenden Umbaukosten gedämpft
und damit Kommunen und Verbraucher entlastet werden.
Weitere Informationen unter: www.bdew.de.
Neuer Anbieter für studentisches Wohnen geht an den Start
– International Campus AG will in fünf Jahren
einer der führenden Anbieter in Deutschland sein
– Pilotprojekt in Bremen unterzeichnet,
Neu-Ulm in Verhandlung
– Eigeninvestments in Vorbereitung
– Neuartiges Servicekonzept und spezielle
Wertevorstellungen der Bewohner im Mittelpunkt
Die in München ansässige International Campus AG wird
ein neuartiges Angebot für modernes studentisches Wohnen deutschlandweit anbieten. Bereits zum Unternehmensstart haben die Münchner einen Betreibervertrag für das
Studentenwohnhaus Bremen abgeschlossen. Das Studentenwohnhaus Bremen wird realisiert in einem Joint Venture
mit der Kapitalpartner GmbH, die als Initiator geschlossener
Immobilienfonds das Studentenwohnhaus Bremen wie auch
ein Studentenwohnhaus in Neu-Ulm über jeweils aufgelegte
geschlossene Immobilienfonds realisiert. Die International
Campus AG arbeitet mit Kapitalpartner derzeit intensiv an der
Realisierung eines weiteren Studentenhauses in Augsburg.
Betreiberverträge für weitere Objekte in Neu-Ulm, Augsburg
und Freiburg sind in Verhandlung.
„Das Projekt in Bremen betrachten wir als Pilotprojekt, das
wir mit neuen Qualitätsstandards im studentischen Wohnen
betreiben werden. Künftig werden wir auch selbst in bestehende und neue Apartmentanlagen in Städten mit langfristig
überproportionalem Anstieg der Studierendenzahlen investieren, ebenso in Bestandsgebäude, die sich für eine entsprechende Konversion eignen. Hierzu sind wir in weit fortgeschrittenen Gesprächen mit international renommierten
Eigenkapitalpartnern. Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre mehr als 20 Studentenwohnhäuser zu managen. Damit wären wir einer der führenden Anbieter“, erläutert Horst Lieder, Vorstandsvorsitzender der International
Campus AG die Ziele der Gesellschaft. Horst Lieder engagiert sich seit mehr als zwei Jahren im Bereich des modernen
studentischen Wohnens – zunächst als Mitbegründer der IQ
International Quarters, seit Juli als Vorstand und Gründungsaktionär der International Campus AG. In Bremen stehen ab
dem Wintersemester 2012 rund 336 Apartments zur Verfügung. Das Haus befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Universität und ist optimal an den öffentlichen Personennahverkehr angebunden. „Neben einer sehr guten Lage sind für uns
eine besondere Markenbildung, eine moderne, hochwertige
Einrichtung und viele Serviceleistungen, die das studentische
Wohnen vereinfachen, entscheidend für unser Engagement“,
erläutert Rolf Engel, Aufsichtsratsvorsitzender der International Campus AG. Die International Campus AG wird sowohl
Neubauprojekte realisieren als auch bestehende Apartmenthäuser erwerben und diese durch eigene Investitionen den
Qualitäten der Neubauprojekte anpassen. Die von International Campus betriebenen Studentenwohnhäuser werden
unter einer einheitlichen Marke angeboten, die gerade entwickelt wird.
730
Das Leistungspaket der International Campus AG
Sämtliche Apartments werden zu einer Inklusiv-Miete einschließlich aller Nebenkosten und einem kostenlosen Internetzugang angeboten. Darüber hinaus wird es in jedem
Wohnhaus einen Concierge, Seminarräume und eine Lounge
für den engen Austausch der Studenten geben. Ferner wird
International Campus ein eigenes, neuartiges Online-Portal
entwickeln, mit dem die jungen Bewohner Zusatzleistungen
wie Wäsche- und Reinigungsservices buchen, sich auf die
Gästelisten von lokalen Clubs setzen lassen und zahlreiche
Vorteilsangebote in Restaurants, Sportvereinen oder Vergünstigungen bei Konzerten und anderen Veranstaltungen
erhalten können. Weiterhin können sich die Studenten auch
standortübergreifend als Community-Mitglied von International Campus untereinander vernetzen und verabreden.
Community mit gleichen Wertvorstellungen als Ziel
„Unser Ziel ist es, eine Studenten-Community mit gleichen
Werten aufzubauen, für die Erfolg, fremde Kulturen, internationaler Austausch und ein moderner, weltoffener Umgang die
Basis der Gemeinschaftlichkeit bilden“, so Lieder.
Studentisches Wohnen in Deutschland
Insgesamt 413.800 Studenten nahmen im Sommersemester 2011 und Wintersemester 2011/2012 ein Studium in
Deutschland auf. Die Kultusministerkonferenz und das Statistische Bundesamt prognostizieren für das Jahr 2013 etwa
2,4 Millionen Studierende an deutschen Universitäten und
(Fach-) Hochschulen und rund 424.000 Erstsemester. Dies
bedeutet einen Anstieg von 260.000 Studenten und Studentinnen im Vergleich zum Wintersemester 2009/2010. Darüber
hinaus ist die Attraktivität eines Studiums in Deutschland für
ausländische Studenten ungebrochen.
Im internationalen Vergleich hat Deutschland seit 2005 die
höchsten Steigerungsraten in Bezug auf die Zahl ausländischer Studierender. Aufgrund der Umstellung auf Bachelorund Master-Abschlüsse im Zuge des Bologna-Prozesses ist
zukünftig mit einer höheren Mobilität in- und ausländischer
Studenten und mit einer durchschnittlich kürzeren Studiendauer als bisher zu rechnen. Dies führt zu einem größerer
Zeitaufwand für das Studium bei den Studierenden selbst
und einem geringeren Zeitbudget für Nebentätigkeiten außerhalb des Studiums. Zugleich kann in den kommenden Jahren
von einer erhöhten Studierneigung und einem immer größeren Anteil von Studienberechtigten eines Jahrgangs ausgegangen werden. Hierdurch erhöht sich die Nachfrage nach
günstigem Full-Service-Wohnraum, da die laufende Finanzierung von privaten Wohnungen für viele Studenten schwieriger
wird. Gleichzeitig erwarten Studierende eine bessere Wohnqualität, als sie in vielen von Studentenwerken betriebenen
Studentenwohnheimen vorgehalten wird.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Mehr Wettbewerb bei Strom und Gas
Bundeskartellamt beanstandet Konzessionsvergabe an kommunales Unternehmen
Städte und Gemeinden dürfen nicht mehr eigenmächtig entscheiden, wer Strom und Gas liefern darf. Das Bundeskartellamt sagt „nein“ zur Vergabe von Strom- oder Gaskonzessionen ohne wettbewerbliches Verfahren.
Wer auf öffentlichen Wegen Leitungen legen will, um Strom
und Gas zu liefern, muss dafür zahlen – Konzessionsabgabe nennt sich diese Art Wegezoll, den Energieversorgungsunternehmen an die Kommunen abgeben. Die Kreisstadt
Dinkelsbühl hatte ihren eigenen Stadtwerken sowie einem
Energieversorgungsunternehmen Konzessionen, also Wegenutzungsrechte, erteilt – ohne anderen Unternehmen die
Chance zu geben, sich zu bewerben. Nein sagte dazu am 18.
Oktober 2011 das Bundeskartellamt, ohne Ausschreibung
ginge das nicht (Az. B 10-6/11).
„Der Beschluss wird sicher zum Streit führen“, so Dr. Ute Jasper, Expertin der Anwaltssozietät Heuking Kühn Lüer Wojtek,
„denn die Kommunen werden sich dagegen wehren. Ihre
Handlungsmöglichkeiten und ihre Selbstverwaltung werden
eingeschränkt“. Das Bundeskartellamt setzt sich uneingeschränkt für Wettbewerb ein. In § 46 Energiewirtschaftsgesetz
wird ein wettbewerbliches Verfahren zur Konzessionsvergabe
gefordert. Nach Ansicht des Bundeskartellamtes nutzte die
Kreisstadt ihre marktbeherrschende Stellung missbräuchlich
durch die wettbewerbsfreien Direktvergaben.
„Das Bundeskartellamt wendet sich damit deutlich gegen Inhouse-Vergaben im Konzern Kommune“ beurteilt Jasper den
Beschluss. Ob die Ansicht des Bundeskartellamtes mit der
verfassungsrechtlich geschützten Selbstverwaltungsgarantie
der Gemeinden vereinbar ist, werde die Zukunft zeigen. „Vielleicht sprechen die höchsten Gerichte hier das letzte Wort“,
so Jasper.
Weitere Informationen unter: www.heuking.de.
Mit Contracting alle gesetzlichen und umweltrelevanten Anforderungen erfüllt
Aufgrund der positiven Erfahrungen bei vergangenen Projekten, entschied sich die Terrafinanz Solidbau, München, bei
ihrem anspruchsvollen Bauvorhaben, der Residenza Veneziana, wiederum für Energie-Contracting mit der Südwärme.
Die Residenza Veneziana in München-Pasing bietet Wohneigentum direkt im Park, inmitten herrlicher Natur. Es ist ein ganz
besonderes Wohnbauprojekt mit einer ausnehmend schönen
Architektur. Das italienische Flair am idyllischen Würmkanal,
den kleine Rialto-Brücken überspannen, verbunden mit einer
äußerst ansprechenden Fassadengestaltung, schaffen hier
eine geradezu romantische Atmosphäre. Die Anforderungen
an Wohngebäude sind vor allem im großstädtischen Bereich
deutlich gestiegen. Zum einen fordern die Nutzer eine zeitgemäße, regenerative Energieversorgung mit hoher Sicherheit
und Komfort. Zum anderen hat der Gesetzgeber die Vorgaben an die Gebäude, im speziellen an die Energieversorgung,
deutlich verschärft (vgl. EnEV und EEWärmeG). Durch die
positiven Erfahrungen aus bereits umgesetzten Wärmelieferungen hat sich der Bauträger, die Firma Terrafinanz Solidbau, wiederum für Energie-Contracting mit der Südwärme entschlossen. Als Partner vor Ort ist das zuständige
Südwärme-Kompetenzzentrum, die Firma Ökotherm, für die
Versorgung der Gebäude mit Wärme rundum voll eigenverantwortlich. Zum Einsatz kommt ein Pelletskessel mit 540 kW
für die Grundlast sowie ein 500 kW Gas-Brennwertkessel für
Spitzenlasten. Um die Effizienz weiter zu verbessern, wurden
zwei 5.000 Liter Pufferspeicher eingebaut. Eine durchdachte
Planung ermöglichte den Pelletseinsatz trotz des größeren
Platzbedarfs gegenüber herkömmlichen Lösungen. Erreicht
wurde dies durch einen separaten Anbau für Heizraum und
Pelletslager am Untergeschoss. Für die sichere Versorgung
des Objekts mit Pellets sorgt die BiomasseEnergieNetzwerk
e.G., kurz: B.E.N, der die Südwärme angehört. Durch die moderne Anlagentechnik, eine intelligente Gebäudeplanung, die
standardisierten Holzpellets, die perfekte Brennstofflogistik
und die langjährige Erfahrung der Südwärme mit ihrem Kompetenzzenter ist eine Innenstadtlage, wie diese, sicher kein
Ausschlusskriterium mehr für eine Pelletsanlage. Hinzu kommen für Investoren, Bauträger und Wohnungsbaugenossenschaften die weiteren Vorteile des Energie-Contracting mit der
Südwärme, wie die unmittelbare Einsparung der Investitionen
in aufwändige Anlagentechnik und deren Umlegung auf die
gesamte Nutzungsdauer von 15 Jahren und zum anderen die
sichere, für die Nutzer äußerst komfortable Wärmeversorgung
durch eine 24-Stunden Fernüberwachung der anvertrauten
Anlagen durch das Südwärme-Kompetenzzentrum vor Ort.
Weitere Informationen unter: www.suedwaerme.de.
Kommunalwirtschaft 12/2011
731
Strom- und Gaslieferanten droht im Januar weitere Anpassung
der Netzentgelte – sichere Tarifkalkulation gefährdet
Zum Nachteil von Strom- und Gaslieferanten haben die meisten Netzbetreiber in den vergangenen Tagen ihre Netzentgelte nur „vorläufig“ oder „unter Vorbehalt“ bekanntgegeben.
Sie halten sich damit die Möglichkeit offen, die Leitungsgebühren zum 1. Januar 2012 ein weiteres Mal anzupassen.
„Dieses Vorgehen führt zu erheblichen Unsicherheiten bei unserer Tarifkalkulation und erfordert möglicherweise nachträgliche Korrekturen. Eine nochmalige Anpassung der Netzentgelte geht letztendlich zu Lasten des Verbrauchervertrauens“,
sagt Dr. Thomas Mecke, Vorsitzender der Geschäftsführung
des Energiedienstleisters lekker Energie.
Mit der Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes wollte der
Gesetzeber den Lieferanten mehr Planungssicherheit geben, indem die Netzbetreiber verpflichtet wurden die Durchleitungsgebühren für das kommende Jahr bereits am 15.
Oktober zu veröffentlichen. Den Lieferanten wird dadurch
ermöglicht, ihren Kunden Angebote zu machen, die jeweils
die aktuelle Entgelthöhe berücksichtigen. „Die vorläufige
Bekanntgabe der Netzentgelte für den Fall möglicher nach-
träglicher Kostenänderungen nach dem 15. Oktober darf im
Sinne des Gesetzgebers nur die Ausnahme sein“, sagt Dr.
Mecke.
Wenn die Verbindlichkeit der Bekanntgabe schwierig ist, sollte
die Bundesnetzagentur dafür sorgen, dass alle nach der Bekanntgabe der Netzentgelte festgestellten Abweichungen in
die Entgelte des darauffolgenden Jahres einfließen, so wie es
auch bei der EEG-Umlage gehandhabt wird.
„Mit dieser Regelung würde die Bundesnetzagentur im Sinne
des Gesetzgebers und des Wettbewerbs handeln, weil durchlaufende Posten einheitlich und nur einmal jährlich geändert
würden. Dann müssten die Anbieter ihre Tarife aufgrund
staatlicher Vorgaben auch nur einmal jährlich neu kalkulieren“, sagt Dr. Mecke. „Anderenfalls müsste der Gesetzgeber
das Gesetz nachbessern, um Verbindlichkeit zu schaffen.“
Durchlaufende Posten sind außer den Netzentgelten auch
die EEG-Umlage. Die Höhe der EEG-Umlage, die jeweils zum
1. Januar in Kraft tritt, muss ebenfalls spätestens bis zum 15.
Oktober bekannt gegeben werden.
Fehleranfällige Jahresabrechnung für Strom
Gesetz für mehr Transparenz – Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes bringt Informationsflut und setzt Energieversorger unter Druck – Neuer Schlichtungsstelle wird die Arbeit
nicht ausgehen.
Die Novellierung des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG)
setzt EU Vorschriften für mehr Transparenz auf dem Strommarkt durch und soll den Wechsel des Stromanbieters für
Kunden erleichtern. Nun stehen die ersten Jahresabrechnungen gemäß der neuen Regelung ins Haus und damit auch
diesbezüglich erste Streitfälle für die vom Bundeswirtschaftsministerium neu geschaffene Schlichtungsstelle.
„Wettbewerb und Transparenz sind aus Kundensicht absolut
zu begrüßen. Allerdings gehen diese Änderungen mit besonderen Herausforderungen für Energieversorger einher. Gerade kleinere Stadtwerke geraten massiv unter Druck, da sie
oft die internen Prozesse komplett neu aufstellen müssen.“,
so Achim Reinhardt, Geschäftsführer der Smartmove GmbH.
„Auch daher kommt es immer wieder zu Streitfällen. Dabei
lassen sich die meisten Fehler relativ problemlos beheben.
Statt gleich gerichtlich vorzugehen, ist der Kontakt zur neuen
Schlichtungsstelle für beide Seiten absolut zu empfehlen.“
Denn aufgrund der Vielzahl der neuen Änderungen und dem
Zeitdruck der Umsetzung schleichen sich Fehler ein, die teuer werden können. Gerade kleinere Stadtwerke könnten Probleme haben, diese Anpassungen kurzfristig vorzunehmen,
732
mögliche Klagen treffen diese Unternehmen zudem besonders hart.
„Ob diese Änderungen dem Kunden tatsächlich einen Mehrwert bieten, ist zweifelhaft. Für den durchschnittlichen Endverbraucher sind solche Informationen eher unverständlich“,
so Achim Reinhardt. Mit der Novellierung des EnWG sollen
Rechnungen und Verträge transparenter werden. „Für die ITProzesse bei der Abrechnung kommt mit der Novelle ein großer Mehraufwand hinzu.
Zu bisherigen Informationen kommen nun Zählpunktbezeichnungen und die Codenummer des Netzbetreibers hinzu.
Auch soll der Kunde erkennen können, welche Leistung er
erhält, wie viel er dafür zahlt und wie er sich aus dem Vertrag lösen kann. Verbraucher erhalten zudem Informationen
zum Verbrauch im Vorjahreszeitraum und dem durchschnittlichen Verbrauch von vergleichbaren Kunden. Damit werden
Verbraucher mit einer Informationsflut konfrontiert.“, so Achim Reinhardt. Aktuellen Umfragen zufolge halten 50 Prozent
der Kunden schon jetzt ihre Rechnung für schwer verständlich. „Je unklarer die Vorgaben für Verbraucher sind, desto
häufiger wird es zu Streitigkeiten kommen. Energieversorger
müssen nun alles daran setzen die Fehlerquote so gering
wie möglich zu halten und möglichst keine Rückstände aufzubauen.“ Angesichts der neuen rechtlichen Regelungen ist
Reinhardt sicher: „Der neu geschaffenen Schlichtungsstelle
wird die Arbeit so schnell nicht ausgehen.“
Kommunalwirtschaft 12/2011
Ökonomische und ökologische Energieversorgung in Bad Düben
Intelligent heizen mit Holz
Mit Holz heizen – klingt nach einer uralten Methode und ist
doch unglaublich innovativ. Die vielen Vorteile eines holzbefeuerten Heizwerks nutzt jetzt auch die Stadt Bad Düben/
Sachsen durch ein intelligentes Contracting-Projekt. Im
Ausschreibungsverfahren hat die URBANA Energiedienste
GmbH mit ihrem Konzept, das Ökonomie und Ökologie eindrucksvoll verbindet, die Verantwortlichen überzeugt. Heute
findet sich im Heizwerk Bad Düben eine optimale Kombination aus Befeuerung mit dem nachhaltigen Energieträger Holz
für die Grundlast und Nutzung von Gas bzw. Gas/Öl für Spitzenlasten. Ein System, das sich rechnet.
Mit Holz aus der Region Wärme zu produzieren, ist ökologisch
wie wirtschaftlich sinnvoll: Nachwachsende Rohstoffe schonen die Umwelt, Holz spart CO2, moderne Pellets- oder Holzhackschnitzel-Feuerungsanlagen sind energieeffizient und
reduzieren Kosten. Kurz gesagt: Wärme aus Holz ist innovativ
und zukunftsweisend. Genau deshalb hat sich die Stadt Bad
Düben in Sachsen für einen Contracting-Vertrag mit URBANA
entschieden. Das ganzheitliche und nachhaltige Energiekonzept überzeugte die Verantwortlichen, ihren Heizwerkbetrieb
an den Energiedienstleister auszulagern. Denn nun ermöglicht eine Kombination aus Biomasse, Gas und Öl eine hohe
Flexibilität bei der Brennstoffwahl und sichert gleichzeitig die
Versorgung. Da die Abgas- und Gesamtenergieverluste minimiert wurden, wird zudem bares Geld gespart.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Das Heizwerk nicht in Eigenregie, sondern durch URBANA-Mitarbeiter vor Ort betreiben
zu lassen, sichert den Betrieb und schafft eigene Kapazitäten.
Das gilt auch für den Finanzhaushalt: Um das Heizwerk wirtschaftlich in die Zukunft zu tragen, waren Investitionen nötig, die nun von URBANA getätigt wurden. Außerdem schafft
Contracting eine Planungssicherheit bei der Aufstellung des
jährlichen Instandhaltungsbudgets der Stadt. Denn alle Betriebsrisiken des Heizwerks und des gesamten Netzes liegen
seit Vertragsbeginn am 1. Januar 2010 beim Betreiber. Mit
dem Vertrag hat sich URBANA auch verpflichtet, das Zahlungsausfallrisiko zu übernehmen und eine Nutzungsgradgarantie über die gesamte Vertragslaufzeit zu geben.
Mit der Übernahme des Heizwerks und der Fernwärmeinfrastruktur Anfang 2010 hat sich einiges verändert: Das Heizwerk wurde nach eingehender Analyse bei laufendem Betrieb
modernisiert, um eine zukunftsorientierte und wirtschaftliche
Wärmeversorgung zu gewährleisten. Genau betrachtet heißt
das: Innerhalb eines engen Terminplans hat URBANA einen
Abgaswärmetauscher in den Abgasstrom eines vorhandenen
2,1 Megawatt-Gaskessels installiert und einen Mehrstoffbrenner für Öl und Gas an einen weiteren vorhandenen 2,1
Megawatt-Gaskessel montiert. Im Heizraum wurde ein Öltank
für 20 Kubikmeter Öl aufgestellt. Zusätzlich wurden hocheffiziente Netzpumpen installiert und die Leitungsführung im
Heizhaus optimiert. Zur Modernisierung des Heizhauses gehörte auch die Installation einer Leittechnik für die Fernsteuerung und -überwachung der Anlage.
Herzstück des neuen Energiekonzepts ist jedoch ein Biomassekessel mit 1,6 Megawatt Leistung, automatischer Un-
Kommunalwirtschaft 12/2011
Die automatische Holzpellets-Kesselanlage mit einer Leistung
von 1.500 kW deckt in Bad Düben den Grundlastbetrieb ab.
Die Pelletsfördertechnik im Vordergrund schafft das Brennmaterial herbei.
Foto: Steffen Brost
terschubfeuerung, Multizyklon-Entstauber, automatischer
Zündung und Fördertechnik für Brennstoff und Asche sowie
moderner Steuer- und Regelanlage. Die spezielle Kesselarchitektur und Fördertechnik ermöglicht sowohl eine Befeuerung mit Holzpellets als auch mit Holzhackschnitzeln – eine
weitere Besonderheit des Projekts. Ein 108 Kubikmeter
großes, unterirdisches Biomasselager, das im Schütt- und
Einblasverfahren befüllt werden kann, sorgt für die sichere
Lagerung des CO2-neutralen, nachwachsenden und regional
verfügbaren Güte-Brennstoffs Holz.
Obwohl acht alte Heizkessel demontiert wurden, ermöglicht
das neue Konzept eine hohe Flexibilität bei der Auswahl der
Brennstoffarten und -lieferanten: Neben der Grundlastversorgung durch Biomasse werden Spitzenlasten von den Gasbzw. Gas/Öl-Kesseln abgedeckt. Lieferengpässe oder auch
Überkapazitäten können so sicher überbrückt und effizient
genutzt werden. Auch bei Notfall oder Stillstand des Biomassekessels während Wartungsarbeiten ist die Versorgung gesichert.
Die Ergebnisse dieses innovativen Contracting-Projekts können sich bereits jetzt sehen lassen: Das Heizwerk produziert
zirka 8.550 Megawattstunden Heizwärme pro Jahr. Die Wärme wird über ein 2 Kilometer langes Nahwärmenetz an 36
Häuser verteilt, wobei die Abrechnung unkompliziert in der
Hausübergabestation des jeweiligen Gebäudes erfolgt. Innerhalb des gesamten ersten Jahres wurden rund 64 Prozent
des Gesamtwärmebedarfs aus dem Biomassekessel gedeckt. Angestrebt ist eine Steigerung auf etwa 70 Prozent der
Gesamtjahresmenge. Die restliche Wärmemenge wurde über
den Gasbrennwertkessel erzeugt. Für die Umwelt heißt das:
Etwa 1.100 Tonnen CO2 werden jährlich eingespart.
733
Potsdamer Platz Berlin –
Zertifizierung eines Stadtteils 20 Jahre nach Planungsbeginn
Das DGNB Zertifikat Neubau Stadtquartiere (NSQ) wird im Rahmen der
Expo Real 2011 in München erstmals
vergeben. Eines der Pilotprojekte,
dem die Auszeichnung umfassende
Nachhaltigkeit bescheinigt, ist der
zum Portfolio der SEB Asset Management gehörende Potsdamer
Platz in Berlin – er erhält das Zertifikat
in Silber. Die Basis für die Nachhaltigkeit des Areals wurde bereits vor
rund zwei Jahrzehnten geschaffen,
als sich der damalige Eigentümer
entschloss, rund drei Prozent der Investitionssumme für ein so genanntes Ökomanagement aufzuwenden.
Die optimale Erschließung durch
den Öffentlichen Nahverkehr, die
Nähe zu Grünflächen, die gute Nahversorgung und das soziale Umfeld
– diese Faktoren werden in Zukunft
Der Potsdamer Platz wird rund 20 Jahre nach seiner Neukonzeption mit dem DGNB
für Immobilienentscheidungen imZertifikat Neubau Stadtquartiere (NSQ) ausgezeichnet.
mer wichtiger. Darüber hinaus sind
soziokulturelle Kriterien von hoher
Die Experten übernahmen sowohl die Ideenentwicklung und
Bedeutung, beispielsweise die ausgewogene Mischung von
Konzeption als auch Ökoeffizienzanalysen und MachbarkeitsArbeiten und Wohnen sowie Jung und Alt. Ausschlaggebend
studien und schufen so die Basis für die DGNB Zertifizierung.
ist zudem die ökonomische Qualität, das heißt, LebenszyZu den Ergebnissen gehört unter anderem ein innovatives
kluskosten, Flächeneffizienz und Wertstabilität. Das DGNB
Energiekonzept, das im Ergebnis nicht nur Energieverbrauch
Zertifikat Neubau Stadtquartiere bezieht alle diese Kriterien
und -kosten senkt, sondern klimaschädliche CO2-Emissionen
mit ein und zeigt damit die Nachhaltigkeit von Stadtquartieum 70 Prozent reduziert. Dies wird durch eine Vielzahl von
ren transparent auf.
Maßnahmen erreicht: Der Wärmeverbrauch wird durch optiÖkomanagement schuf Basis
malen Wärmeschutz in Verbindung mit der Nutzung passiver
für langfristige Nachhaltigkeit
Sonnenenergie reduziert. So befinden sich beispielsweise an
Hochhäusern doppelschalige Fassaden mit natürlicher BelüfAuch Bestandsquartiere können nach DGNB Neubau Stadttung. Kleindimensionierte Lüftungsanlagen und eine Kühlung
quartiere (NSQ) zertifiziert werden, sofern sie den Neubauüber Kühldecken unterstützen in Teilbereichen das weitgeAnforderungen gerecht werden. Ein Paradebeispiel ist der in
hend natürliche Raumklima. Weitere Einsparungen ergeben
den Jahren 1991 bis 1999 entstandene Potsdamer Platz in
sich aus Wärmerückgewinnung, Nutzung des Tageslichts
Berlin. Heute gehört das Areal der SEB Asset Management
und energiesparender Beleuchtung sowie computergesteuzu den Pilot-Kandidaten für die DGNB Zertifizierung. Bei
ertem Gebäudebetrieb.
dem Projekt wurden von Anfang an die Weichen in Richtung
Drees & Sommer übernahm Zertifizierungsprozess
Nachhaltigkeit gestellt und rund drei Prozent der Bausumme
in ein systematisches Ökomanagement investiert. Bereits bei
Um das DGNB Zertifikat für den Potsdamer Platz zu erreider Planung lag damit der Fokus nicht nur auf kurzfristigen
chen, begleitete Drees & Sommer die SEB Asset Managewirtschaftlichen Zielen, sondern vor allem auf einer langfriment während des neunmonatigen Zertifizierungsprozesses.
stigen Gesamtstrategie, die die drei Bestandteile des „blue
Das Team übernahm die Bestandsbewertung und begutachway“ berücksichtigt: Ökonomie, Ökologie und Funktionalität.
tete die seit der Realisierung vorgenommenen baulichen VerZiel war es, eine umweltfreundliche Energieversorgung sowie
änderungen. Zudem lagen alle organisatorischen Aufgaben
einen ressourcenschonenden Umgang mit Wasser und Boin den Händen der Experten: Sie bereiteten die für die Zertiden in Kombination mit klimagerechter Bauweise und ökofizierung notwendigen Informationen auf, verantworteten die
logischen Baustoffen zu entwickeln. „Der Erwerb des Potsordnungsgemäße Einreichung der Unterlagen und berieten
damer Platzes im Jahr 2007 war für uns in jeder Hinsicht ein
zu baulichen Optimierungsmaßnahmen. Joachim Hock-Tessnachhaltiges Investment“, so Axel Kraus, für das Immobilien
mann hat als Technischer Leiter der PPMG (Potsdamer Platz
Asset Management zuständiger Geschäftsführer der SEB AsManagement GmbH) das gesamte Quartier im Blick: „Drees
set Management. „Mit der vorausschauenden Planung des
& Sommer hat schon vor fast zwei Jahrzehnten die VorausStadtquartiers, das bereits 1998 fertiggestellt wurde, kann
setzungen für ein langfristig nachhaltiges Viertel geschaffen.
es sich in puncto Nachhaltigkeit problemlos mit heutigen
Heute arbeiten wir gemeinsam daran, dass der Potsdamer
Neubauten messen lassen – eine Tatsache, die nun mit der
Platz auch in Zukunft ‘the Platz to be‘ sein wird“, so der ExDGNB-Zertifizierung belohnt wird.“
perte für Quartiersmanagement.
Das Ökomanagement wurde in das General Management inWeitere Informationen unter: www.dreso.com.
tegriert und als Gesamtpaket an Drees & Sommer übertragen.
734
Kommunalwirtschaft 12/2011
DSGV: Erfolgreiches Ausbildungsjahr für die Sparkassen-Finanzgruppe
Im aktuellen Ausbildungsjahr haben mehr als 8.100 junge
Menschen ihre berufliche Ausbildung in einem Institut der
Sparkassen-Finanzgruppe begonnen, 7.600 von ihnen als
Auszubildende und 500 als Trainees. In der Sparkassen-Finanzgruppe konnten damit 300 Ausbildungsstellen mehr als
im Jahr davor besetzt werden. Allein die Sparkassen beschäftigen über 7.300 Auszubildende und Trainees. Sie haben ihr
Ausbildungsangebot mit einem Plus von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich ausgebaut.
„Sparkassen legen Wert auf hochqualifizierte Arbeitskräfte aus ihrer Region. Deswegen investieren sie in die jungen
Menschen vor Ort und bieten klugen Köpfen sehr gute Entwicklungschancen im Rahmen der Weiterbildung an den Akademien und der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe“,
sagte Heinrich Haasis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), in Berlin.
Das Interesse an einer Sparkassen-Ausbildung ist hoch. Das
zeigt die Vielzahl von Bewerbungen, die im Laufe des letzten Jahres eingegangen sind. Über 80.000 Schülerinnen und
Schüler haben sich für einen Ausbildungsplatz in einer der
429 deutschen Sparkassen beworben, rund 9 Prozent davon
haben eine Ausbildungschance erhalten. Die überwiegende
Mehrheit, nämlich rund 95 Prozent, erlernen den Beruf als
Bankkaufmann/-frau.
Auch die Landesbanken haben ihr Angebot erweitert (+6,2
Prozent) und insgesamt 700 Nachwuchskräfte neu einge-
stellt. Weitere 100 Berufsanfängerinnen und -anfänger haben
einen Ausbildungsplatz in Landesbausparkassen, Verbandsgeschäftsstellen, der Finanz Informatik und dem Deutschen
Sparkassenverlag angetreten. Das Ausbildungsangebot der
Sparkassen ist traditionell hoch. Das zeigt sich auch an der
steigenden Ausbildungsquote von 9,6 Prozent, die deutlich
über dem Branchendurchschnitt von 6, 1 Prozent liegt. Die
Zahl der Auszubildenden ist in den letzten fünf Jahren stetig
angestiegen, obwohl die Beschäftigungszahlen insgesamt
leicht zurückgegangen sind. In dieser antizyklischen Entwicklung des Ausbildungsengagements spiegelt sich auch das
Bewusstsein um die grundsätzliche Bedeutung der Ausbildung für die Nachwuchssicherung. Insgesamt profitiert die
Sparkassen-Finanzgruppe von einem sehr guten Arbeitgeberimage. So positioniert sie sich im aktuellen „trendence
Schülerbarometer 2011“ zum wiederholten Mal als beliebtester Arbeitgeber in der deutschen Kreditwirtschaft. Die Sparkassen-Finanzgruppe umfasst insgesamt 610 Unternehmen
mit 348.500 Beschäftigten im Inland. In diesen Unternehmen
werden 22.900 Nachwuchskräfte ausgebildet. Dabei liegt das
Ausbildungsengagement über dem Durchschnitt. So sind bei
Sparkassen, Landesbanken und Landesbausparkassen 44
Prozent der Beschäftigten im deutschen Bankenwesen tätig, gleichzeitig finden sich dort rund die Hälfte der Auszubildenden des Kreditgewerbes. Die Sparkassen-Finanzgruppe
ist mit Abstand der größte Arbeitgeber und Ausbilder in der
deutschen Kreditwirtschaft.
Weitere Informationen unter: www.dsgv.de.
Sparkassen-Tourismusbarometer Deutschland 2011:
Tourismus boomt trotz Staatsschuldenkrise
Reiseland Deutschland Nummer eins in Europa
Die internationale Staatsschuldenkrise hat den Tourismus
bislang nicht erreicht. Weltweit ist die Reisetätigkeit (internationale Ankünfte) im ersten Halbjahr 2011 um 4,5 Prozent
gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen. Der Tourismus in Deutschland wuchs im selben Zeitraum um 7,9 Prozent und liegt damit deutlich über Weltniveau. „Die Vielfalt der
touristischen Angebote, eine gute Infrastruktur und ein ausgewogenes Preis-Leistungsverhältnis sind ausschlaggebend
für den Erfolg des Deutschlandtourismus“, so Karl-Peter
Schackmann-Fallis, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied
des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) anlässlich der Präsentation des Sparkassen-Tourismusbarometers Deutschland 2011 in Berlin.
Allein in den Monaten Januar bis September 2011 hat
Deutschland die Zahl der Übernachtungen um 3,4 Prozent
gegenüber dem Vorjahreszeitraum gesteigert. Voraussichtlich
ist Deutschland damit bei den Übernachtungen die Nummer
eins in Europa. Mit 380 Mio. Übernachtungen war Deutschland 2010 zum dritten Mal in Folge das beliebteste Urlaubsland Europas. Besonders positiv für Deutschland ist der Anstieg der Übernachtungen aus dem Ausland (+5,6 Prozent).
In den letzten zehn Jahren ist der Anteil der ausländischen
Gäste insgesamt von 12 auf 16 Prozent gestiegen. „Um ein
kontinuierliches Wachstum zu sichern, müssen die Vorteile
des Standortes in der Bewerbung jedoch noch deutlicher herausgestellt werden“, sagte Schackmann-Fallis.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Andere europäische Staaten konnten nach einigen schwierigen Jahren ihre Übernachtungszahlen wieder deutlich steigern. Das derzeit krisengeschüttelte Griechenland verbucht
sogar zweistellige Zuwachsraten. Die Zahl der ausländischen
Gäste stieg im ersten Halbjahr 2011 um 13,9 Prozent. Auch
Polen und die baltischen Staaten waren in diesem Jahr bei
den Urlaubern sehr beliebt. Ihre Übernachtungszahlen stiegen um bis zu 20 Prozent.
Wachstumsmotor unter den deutschen Bundesländern sind
die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin. Sie verzeichnen einen Übernachtungszuwachs von bis zu 8 Prozent (Januar bis September 2011). Nach dem Europäischen TourismusDestinationsindex (DESTIX) liegt Berlin sogar auf dem zweiten
Platz der wettbewerbsfähigsten Tourismusregionen Europas.
Unter Deutschlands Zielgebieten stehen die Seenregionen,
die deutschen Küsten und vor allem die Städte bei den Gästen hoch im Kurs. Die Mittelgebirgsregionen gewinnen verlorenes Terrain zurück. Nach Jahren der Stagnation greifen die
intensiven Bemühungen um neue Zielgruppen und ein breiter
gefächertes Angebot. Der Deutsche Alpenraum sucht dagegen immer noch Anschluss an die Entwicklung Österreichs
und Italiens.
Weitere Informationen unter: www.dsgv.de.
735
Aus Verwaltung und Wirtschaft
Wintershall präsentiert sich auf der WPC 2011
– Unternehmen baut Engagement in Middle East aus
– BASF-Tochter stellt EOR-Projekt „Schizophyllan“ vor
Wintershall präsentiert sich vom 4. bis zum 8. Dezember
2011 in Doha, Katar, auf dem weltweit größten Öl- und Gaskongress – dem World Petroleum Congress 2011. Alle drei
Jahre treffen sich Vertreter von Regierungen, Öl- und Gasgesellschaften sowie weitere Stakeholder um den aktuellen
technologischen und wissenschaftlichen Stand der Öl- und
Gasindustrie sowie deren ökonomische und ökologische Vereinbarkeit zu diskutieren. Der 20. World Petroleum Congress
sowie die dazugehörende Ausstellung findet im Qatar National Convention Center (QNCC) statt. Wintershall wird sich als
Goldsponsor der Veranstaltung mit einem eigenen Stand (#
7101) präsentieren.
Seit der Gründung im Jahr 1933 ist der Kongress zum ersten
Mal zu Gast in der Region Middle East. Der größte deutsche
Erdöl- und Erdgasproduzent Wintershall baut derzeit sein Engagement in der Golfregion weiter aus. „Wir wollen unser erfolgreiches Wachstum fortsetzen und dabei bekommt die Region Middle East eine immer größere Bedeutung in unserem
diversifizierten Portfolio“, erklärte Dr. Rainer Seele, Vorsitzender des Vorstandes der Wintershall. In Katar ist das Unternehmen im Explorationsblock 4N aktiv. Dieser Block befindet
sich in unmittelbarer Nähe des sogenannten North Field, dem
größten Erdgasfeld der Welt. Zudem ist der größte deutsche
Erdöl- und Erdgasproduzent Operator im Block 3, in dem für
die nächsten Jahre Explorationsbohrungen geplant sind. Katar verfügt mit rund 26 Billionen Kubikmetern Erdgas nach
Russland und dem Iran über die drittgrößten Erdgasreserven
der Welt.
In Abu Dhabi wurde im Mai 2010 mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) ein Memorandum unterzeichnet,
das Wintershall eine langfristige Erkundung und Entwicklung
einer Lagerstätte in der Western Region des Emirats ermög-
licht. Daneben eröffnete Wintershall ihre Repräsentanz in
Abu Dhabi – die erste eines deutschen E&PUnternehmens
überhaupt im Emirat. Abu Dhabi gilt als eines der wichtigsten
Zentren der Öl- und Gasaktivitäten in der Golfregion. „Wir
wollen uns jetzt noch aktiver in langfristige Upstreamprojekte in der Golfregion einbringen“, sagte Martin Bachmann,
Wintershall-Vorstandsmitglied und zuständig für Exploration
und Produktion. Die Kombination modernster Technik und
innovativer Fördermethoden zur verbesserten Ausbeute von
immer komplexeren Lagerstätten – das sei die Qualität, auf
die Wintershall weltweit erfolgreich baut.
Erdölförderung mit Biopolymer Schizophyllan
Deshalb präsentiert Wintershall auf der WPC 2011 ihr derzeit größtes Forschungsprojekt, das Biopolymer Schizophyllan, an dem gemeinsam mit der BASF gearbeitet wird. Hier
steht ein Pilz im Zentrum (Schizophyllum commune), der im
Laufe seines Wachstumsprozesses ein Biopolymer erzeugt,
dass als vollständig biologisches Verdickungsmittel neue
Perspektiven für die erweiterte Ölförderung (EOR) bietet. Auf
diese Art kann der Entölungsgrad einer Lagerstätte deutlich
gesteigert werden – und das auch noch auf umweltverträgliche Weise. Denn das Biopolymer ist vollständig biologisch
abbaubar. Neben der Präsentation der Aktivitäten in Katar
und Abu Dhabi werden in Doha auch Wintershall-Mitarbeiter
aus Libyen vertreten sein: Wintershall hat dort im Oktober ihre
Produktion in der libyschen Wüste wieder aufgenommen. Die
BASF-Tochter präsentiert zudem ihr Remote Controlled Operations-Projekt (RCO) in der südlichen Nordsee vorstellen. 20
der 27 dort betriebenen Plattformen werden von Den Helder
in den Niederlanden aus zentral per Funk gesteuert. So lassen sich nicht nur kleinere und mittlere Offshore-Lagerstätten
wirtschaftlich erschließen. Es ist gleichzeitig auch ein Beitrag
für einen sicheren und ökologischen Betrieb.
Mehr Informationen unter www.wintershall.com.
VKU lehnt Kartellrecht für Gebühren ab
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) lehnt die Forderung des Bundeskartellamtes, die kartellrechtliche Kontrolle auf Gebühren auszudehnen, ab: Die Trinkwasserversorgung in Deutschland obliegt den Städten und Gemeinden.
„Sie treffen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger vor Ort
die Entscheidung, wie diese Versorgung organisiert sein soll“,
so VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck. Dabei
stehen ihnen grundsätzlich auch zwei Modelle zur Verfügung,
wie die Beziehung zu den Kunden geregelt wird: privat-rechtlich mit Preisen oder öffentlich-rechtlich mit Gebühren. Beide
Systeme stehen selbständig nebeneinander und sind mit einer funktionierenden Kontrolle durch Behörden und Gerichte
im Sinne der Verbraucher ausgestattet.
736
„Für die Forderung, im laufenden Novellierungsverfahren für
das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB) die
kartellrechtliche Kontrolle auch auf Gebühren auszudehnen,
fehlt damit die sachliche Grundlage. Für einen solchen Schritt
fehlt dem Gesetzgeber auch die verfassungsrechtliche Kompetenz. Außerdem müsste er sich fragen lassen, wo er hier
eine Grenze ziehen will. Sollen auch Gebühren für Kitas und
kommunale Musikschulen zukünftig der Kontrolle der Kartellbehörden unterliegen?“, so Reck abschließend.
Weitere Informationen unter: www.vku.de.
Kommunalwirtschaft 12/2011
PVC-Recycling heute und morgen
Neue Ziele der europäischen Nachhaltigkeitsinitiative VinylPlus
Die europäische PVC-Industrie hat am 22. Juni 2011 ehrgeizige Ziele für die nachhaltige Entwicklung bis zum Jahr 2020
angekündigt. Knapp ein halbes Jahr später zog die deutsche
PVC-Branche eine erste Zwischenbilanz. Bei dem hochkarätig
besetzten Round-Table-Gespräch am 24. und 25. November
2011 auf der Wartburg in Eisenach diskutierten PVC Rohstoffhersteller, Recycling-Unternehmen und Medienvertreter auf
Einladung der AGPU (Arbeitsgemeinschaft PVC und Umwelt
e.V.) über PVC-Recycling-Themen von heute und morgen.
Zum Auftakt der Veranstaltung stellte Dr. Ronald Claus, Geschäftsführer der Tönsmeier Gruppe, sowohl erfolgreiches
Recycling in seinem Unternehmen, als auch Möglichkeiten
vor, wie Recycling-Mengen – nicht nur in Deutschland – künftig noch weiter gesteigert werden können. „Die deutsche Industrie- und Kreislaufwirtschaft prägt den fortgeschrittenen
internationalen Stand hinsichtlich anteiliger Mengen und
Qualität der eingesetzten Sekundärrohstoffe. Die Nutzung
fortgeschrittener Erfassungssysteme und Aufbereitungstechnologien gepaart mit optimalen Rahmenbedingungen und
Spielregeln bieten beste Voraussetzungen für massives weiteres nationales und internationales Wachstum auf diesem
Gebiet“, so Dr. Claus.
„Nachhaltigkeit ist unser Ziel. Der Weg zur Nachhaltigkeit
ist eine lange und manchmal auch schwierige Reise. Wir als
PVC-Industrie haben uns als Vinyl 2010 auf den Weg gemacht
und werden ihn als VinylPlus konsequent weitergehen“, be-
tonte Dr. Josef Ertl, Geschäftsführer der Vinnolit GmbH & Co.
KG. In seinem Vortrag ging der ehemalige Vorsitzende von
VinylPlus auf die Ziele der europäischen Nachhaltigkeitsinitiative ein und stellte die erste Erfolge der freiwilligen Selbstverpflichtung vor.
Über die Ziele der Profilhersteller sprach Dr.-Ing. Michael Stöger, Sprecher des Beirates der Rewindo Fenster-RecyclingService GmbH und Mitglied des Vorstandes der Deceuninck
Gruppe: „Das Rewindo-System ist ein Erfolgsmodell, das
gezeigt hat, dass closed-loop-Recycling von Altfenstern aus
PVC machbar und wirtschaftlich darstellbar ist. Die gewonnenen Erfahrungen wird Rewindo in die Zielerreichung von
VinylPlus aktiv einbringen“.
Auch Werner Preusker ist von der nachhaltigen Entwicklung
der gesamten PVC-Wertschöpfungskette überzeugt. „Über
80 Prozent der PVC-Abfälle in Deutschland stammen aus
dem produzierenden Gewerbe. Deshalb besteht der Weg zur
Steigerung der Recycling-Menge darin, die PVC verarbeitenden und weiterverarbeitenden Unternehmen sowie die mehr
als 60 spezialisierten Recycler enger zu vernetzen“, so der
AGPU Geschäftsführer. Darin hat die AGPU, die Nachhaltigkeitsexperten der PVC Industrie in Deutschland, seit über 20
Jahren Erfahrung und konnte in dieser Zeit sowohl Erfolge
erzielen als auch Stolpersteine meistern“.
Weitere Informationen unter: www.agpu.com.
Urbana wird höchste Bonität bestätigt
Die Urbana Energietechnik AG & Co. KG gehört nun zum erlesenen Kreis von Firmen in Deutschland, denen die Hoppenstedt Kreditinformationen GmbH eine Top-Bonität bestätigt
und das Top Rating-Zertifikat verleiht. Hoppenstedt würdigt
damit die solide wirtschaftliche Arbeit. „Nachhaltige Finanzpolitik ist uns wichtig. Nur so bleibt ein Unternehmen wirtschaftlich gesund und kann sich auf seine Kernkompetenzen
konzentrieren“, sagte Harald Zimmermann, Vorstand von Urbana Energietechnik, bei der Übergabe des Zertifikats.
Urbana Energietechnik ist Teil der Kalo-Gruppe, zu der auch
Kalorimeta Messdienste und Ikw Inkassodienste gehören.
Dank des Top Rating-Zertifikats ist Urbana nun Teil einer exklusiven Riege von Unternehmen in Deutschland. Lediglich
3,3 Prozent aller 4,5 Millionen aktiven deutschen Firmen erreichen einen Bonitätswert zwischen 1,0 und 1,9. Um diesen
zu erzielen, bedarf es einer exzellenten Darstellung im Bereich des Finanzwesens und strukturierter Geschäftsabläufe.
Dazu gehören nicht nur reine Bilanzwerte. Auch das Zahlungsverhalten spielt eine wichtige Rolle für die Beurteilung.
Jährlich wertet Hoppenstedt hierfür mehr als 700 Millionen
Rechnungsinformationen aus.
Seriöse Quellen als Basis der Recherche
Großen Wert legt Hoppenstedt auf nachhaltige Recherche
und objektive Wirtschaftsdaten, die täglich aktualisiert wer-
Kommunalwirtschaft 12/2011
den. Auf Basis zertifizierter Rechercheprozesse gewinnt
die Agentur ihre Informationen. Sie nutzt dafür verlässliche
Quellen wie den Bundesanzeiger, Handelsregister, Registergerichte, Wirtschafts- und Tagespresse, Geschäftsberichte,
Internet und Pressemitteilungen. Dazu kommen die aktive
direkte Recherche bei den Unternehmen sowie der direkte
Zugriff auf den DunTrade-Pool. Dabei handelt es sich um
den größten Pool realer Zahlungserfahrungen in Deutschland. Liquiditätsengpässe und drohende Insolvenzen sind
hier frühzeitig erkennbar und das Kreditmanagement wird
optimiert.
Urbana ist ganz vorne mit dabei
Die Masse an ausgewerteten Daten zeigt: Urbana ist nach
eingehender Überprüfung in die Gruppe der am besten bewerteten Unternehmen in Deutschland gekommen. Als einer der Marktführer im Bereich Energietechnik arbeiten die
Hamburger ständig daran, Technologie sowie Services zu
verbessern und ihre Kunden aus der Wohnungswirtschaft
sowie Unternehmen und Kommunen optimal zu versorgen.
Gleichzeitig wird darauf geachtet, dass der Wirtschaftlichkeit
Rechnung getragen wird. Die Zertifizierung durch die Wirtschaftsauskunftei Hoppenstedt ist der Beleg dafür, dass die
kontinuierliche Arbeit von Urbana Früchte trägt.
Weitere Informationen unter: www.kalo.de.
737
Kreisstadt Dietzenbach und NH ProjektStadt
mit Hessischem Integrationspreis 2011 ausgezeichnet
Der Hessische Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn übergab bei einem Festakt am November 2011 im Wiesbadener
Schloss Biebrich die Hessischen Integrationspreise.
Zu den drei Preisträgern gehört das Projekt „Wir bewegen
uns“ aus Dietzenbach. Der vom Quartiersmanagement der
NH ProjektStadt und der Stadt gemeinsam initiierte Integrationsprozess überzeugte durch seine Herangehensweise, ein
breit aufgestelltes Netzwerk sowie die Vielzahl und Nachhaltigkeit der angestoßenen Projekte. Die Kreisstadt Dietzenbach erhält nun ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro.
Die Initiative „Wir bewegen uns“ wurde im Jahr 2008 als
stadtteilbezogener und lernender Prozess im Rahmen des
Bund-Länder-Programms Soziale Stadt gestartet. Mittlerweile wurden über 50 Einzelprojekte auf den Weg gebracht,
die von Aerobic bis Tennis, von Mädchenfußball bis Tai-Chi,
eine große Zahl sportlicher Aktivitäten ermöglichen. Das Gesamtkonzept ist zielgerichtet auf das soziale Miteinander vor
Ort abgestimmt. Durch die konsequente Einbindung von Vereinen und Organisationen versucht es in allen Teilbereichen
Langlebigkeit und Konstanz zu erreichen. Die bisherige Auswertung belegt die hohe Reichweite und den großen Anteil
ehrenamtlichen Engagements. Bürgermeister Jürgen Rogg:
„Auch nach dem Auslaufen der Förderung Anfang 2010 haben alle Beteiligten gemeinsam entschieden, den Prozess
weiter mit zu tragen, was bis heute toll funktioniert. Der Preis
ist für uns einerseits Lohn für geleistete Arbeit. Mit diesem
Preis sehen wir uns aber auch in die Pflicht genommen, an
dem Ziel der Sicherung der Teilhabe aller Einwohner unserer
Stadt am Leben in und der Weiterentwicklung der Kreisstadt
Dietzenbach weiterzuarbeiten und nicht nachzulassen, damit
dies gelingt.“
Die Jury überzeugte bei dieser Maßnahme die praxisnahe
Einbindung der Themen Sport, Bewegung und Gesundheit in
den Integrationsprozess: „Beispielhaft wurde die Philosophie,
Projekte nicht füreinander, sondern miteinander zu planen, in
einem Prozess mit äußerst hoher Breitenwirkung umgesetzt.
In beeindruckender Weise werden vielfältige Teilhabemöglichkeiten aufgezeigt und Selbsthilfepotenziale erschlossen.
Der gleichzeitige Aufbau eines Netzwerkes multipliziert und
sichert die Bemühungen besonders nachhaltig.“
Den Preis nahmen Bürgermeister Jürgen Rogg und HansJürgen Daum, Projektleiter für die Kreisstadt Dietzenbach
sowie Geschäftsführer Prof. Thomas Dilger und Projektleiter
Jan Thielmann von der NH ProjektStadt aus den Händen von
Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn entgegen. „Alle diesjährigen Preisträger belegen eindrucksvoll die Vielfalt und Qualität von Integrationsprojekten und Initiativen in Hessen. Dies
ist die Basis für eine offene und tolerante Gesellschaft, die
Grenzen und Schranken überwindet“, so Jörg-Uwe Hahn.
Prof. Thomas Dilger unterstrich: „Dietzenbach wurde durch
unser Haus als erster Standort in Hessen in das Programm
‚Soziale Stadt’ gebracht und seitdem beraten. Die ‚Soziale
Stadt’ hat hier sichtbar viel bewirkt. Dieser Preis ist die Krönung der dort von allen Beteiligten geleisteten Arbeit.“
Stellvertretend für das breite „Wir bewegen uns“ Netzwerk
waren 20 Vertreter der beteiligten Schulen, Vereine, Kitas,
Integrationslotsinnen, Polizei, Stadtverwaltung und Stadtteilbewohner mitgereist. Die Freude über die erneute Würdigung ihrer gemeinsamen Arbeit war groß! Bereits 2009 war
„Wir bewegen uns“ mit dem Integrationspreis des DFB und
Mercedes-Benz sowie 2010 dem Preis Soziale Stadt geehrt
worden.
BGL-Präsident Forster: „Grün punktet immer stärker!“
Vor dem Jahresausklang strahlen die Landschaftsgärtner Optimismus aus: „Wir sind zuversichtlich im Endspurt für 2011
– denn Grün punktet immer stärker!“ so August Forster. Nach
der aktuellen Konjunkturumfrage im dritten Quartal 2011 bei
insgesamt 630 GaLaBau-Betrieben erklärte der Präsident des
Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
e. V. (BGL): „Die Zuversicht ist höher als je zuvor: 97,34 Prozent der befragten Betriebe beurteilen die Aussichten der
grünen Branche in 2011 positiv. Ebenso positiv schätzen
96,05 Prozent der Befragten die Perspektiven für ihr eigenes
Unternehmen in diesem Jahr ein. Auch mittelfristig sehen die
Umfrage-Teilnehmer die Entwicklung optimistisch.“ Die Auswertung der von den Firmen erfolgten Angaben zeigt:
Bessere Auftragslage
für 47,29 Prozent der Unternehmen
Die derzeitige Auftragslage stellt sich nach Angaben von insgesamt 47,29 Prozent der befragten Unternehmen besser
dar als im Verhältnis zum Vorjahreszeitraum (2010: 44,50 Prozent). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei die aktuelle Auftragslage laut 44,59 Prozent der Befragten gleich geblieben
(Herbst 2010: 42,11 Prozent).
Leichter Aufwind bei Preisentwicklung
im Privatgarten
Bei den privaten Auftraggebern konnten 44,07 Prozent der
Garten- und Landschaftsbau-Unternehmen laut Konjunkturumfrage im dritten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum etwas bessere Preise für ihre Leistungen erzielen
(2010: 34,03 Prozent). Insgesamt 52,03 Prozent der Firmen
gaben an, die Entwicklung der Preise sei gleich geblieben
(2010: 60,81 Prozent). Die Preisentwicklung bei den Auftraggebern aus Gewerbe und Industrie stellt sich wie folgt
für den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau dar: 75,47
Prozent der befragten GaLaBau-Betriebe gaben an, dass
sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum die gleichen Preise erzielen konnten (2010: 76,94 Prozent). Insgesamt 15,92
Prozent der befragten Unternehmen konnten höhere Preise
als im Vorjahreszeitraum durchsetzen (2010: 11,81 Prozent).
Bei den öffentlichen Auftraggebern sei die Entwicklung der
Preise gegenüber dem Vorjahreszeitraum gleichgeblieben,
gaben 73,06 Prozent der Befragten an (2010: 68,74 Prozent).
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum höhere Preise konnten in
diesem Bereich 12,45 Prozent der befragten Firmen erzielen
(2010: 8,62 Prozent).
Durch Preiserhöhungen bei vielen Materiallieferungen können
738
Kommunalwirtschaft 12/2011
allerdings die meisten Firmen keine Renditeverbesserung erzielen.
Gute Noten für die Zukunftsaussichten der Branche
Die Zukunftsaussichten der grünen Branche im aktuellen Jahr
beurteilen 97,34 Prozent der befragten GaLaBau-Unternehmen als positiv (Note „Sehr gut“: 8,15 Prozent / „Gut“: 60,07
Prozent („Befriedigend“: 29,12 Prozent). Damit stieg im dritten Quartal 2011 die Zuversicht in die Zukunftsperspektiven
der Branche gegenüber dem Herbst 2010 (94,06 Prozent)
noch weiter an. Auch mit Blick auf die kommenden fünf Jahre
beurteilen 91,32 Prozent der befragten GaLaBau-Unternehmen die Zukunftsaussichten für die grüne Branche positiv
(Herbst 2010: 91,64 Prozent).
Knapp elf Prozent der Betriebe beurteilen
ihre Aussichten in 2011 als „sehr gut“
Für den eigenen Betrieb beurteilen sogar 10,86 Prozent der
Unternehmen bei der Konjunkturumfrage im dritten Quartal
die Zukunftsaussichten in diesem Jahr als „sehr gut“ (Herbst
2010: 7,24 Prozent). Insgesamt 24,01 Prozent der Befragten
gaben die Note „Befriedigend“ (Herbst 2010: 33,22 Prozent)
und insgesamt 61,18 Prozent der Betriebe bewerteten die
Perspektiven fürs eigene Unternehmen mit der Note „Gut“
(Herbst 2010: 50,82 Prozent). Damit stellen sich für 96,05
Prozent (Herbst 2010: 91,28 Prozent) der Befragten die eigenen Firmenperspektiven in diesem Jahr positiv dar.
93,75 Prozent der Befragten blicken mit Zuversicht
auf nächsten fünf Jahre im Betrieb
Fast ebenso hoch fällt die Zuversicht der Befragten mit Blick
auf die Entwicklung in ihrem eigenen Betrieb für die nächsten
fünf Jahre aus: 93,75 Prozent der Unternehmen beurteilen die
Für das Jahr 2011 bewerten 96,05 Prozent der GaLaBauUnternehmen die Perspektiven für ihren Betrieb positiv. Die
Aussichten für die Entwicklung der Branche in diesem Jahr
beurteilen laut Konjunkturumfrage im dritten Quartal sogar
97,34 Prozent der befragten Landschaftsgärtner positiv.
Foto: BGL
Zukunftsperspektiven in den kommenden Jahren als positiv
(Herbst 2010: 93,77 Prozent).
3,13 Prozent der Befragten (Herbst 2010: 1,91 Prozent) vergaben die Schulnote „Sehr gut“ für die Fünf-Jahres-Perspektiven. Insgesamt 43,92 Prozent gaben bei der Umfrage im
dritten Quartal 2011 an, dass sie die Aussichten für „befriedigend“ halten (Herbst 2010: 44,37 Prozent). Und 46,70 Prozent der Betriebe schätzen ihre Aussichten bis zum Jahr 2016
als „gut“ ein (Herbst 2010: 47,49 Prozent).
Weitere Informationen unter: www.galabau.de.
HOCHTIEF-Konsortium plant, finanziert, baut und betreibt vier PPP-Schulen
Vertragsvolumen beträgt zirka 320,3 Mio. Euro/274,3 Mio. GBP –
Neue Schulen für insgesamt etwa 3 700 Schülerinnen und Schüler
HOCHTIEF PPP Solutions (UK), ein Tochterunternehmen von
HOCHTIEF Concessions, wird gemeinsam mit einem Partner
vier Schulen in Salford planen, finanzieren, bauen und anschließend betreiben. Der Public-Private-Partnership-(PPP-)
Vertrag hat ein Volumen von zirka 320,3 Mio. Euro/274,3 Mio.
GBP und eine Laufzeit von 25 Jahren. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf etwa 97,2 Mio. Euro/83,2 Mio. GBP.
Die Bauarbeiten haben bereits begonnen und werden in 22
Monaten komplett abgeschlossen sein. In dieser Zeit entstehen an drei Standorten drei weiterführende Schulen sowie
eine Grundschule für insgesamt knapp 3 700 Schülerinnen
und Schüler. Mit dem anschließenden Betrieb der neuen
Schulgebäude ist HOCHTIEF Facility Management (UK) beauftragt. Der private Partner hält während der Betriebsphase
die Gebäude und deren Austattung in einem optimalen Zustand. Hinzu kommen unter anderem das Energie-Management, die Reinigung, der Sicherheitsdienst und das Catering.
Das Projekt bildet die zweite von drei Phasen des „Building
Schools for the Future“-Programms (BSF) des Salford City
Councils, in dessen Zuge Schulen der Stadt modernisiert
werden. Das von HOCHTIEF PPP Solutions (UK) und Laing
Kommunalwirtschaft 12/2011
O'Rourke gebildete Konsortium Transformational Learning
Partnership hat dazu mit dem Salford City Council eine sogenannte Local Education Partnership (LEP) gegründet. An dieser sind die beiden Unternehmen zu jeweils 40 Prozent und
das Salford City Council mit zehn Prozent beteiligt. Weitere
zehn Prozent hält die Building Schools for the Future Investments LLP. Schon in der ersten Projektphase war das Konsortium 2009 mit dem Bau von drei Bildungseinrichtungen
beauftragt worden, von denen zwei bereits fertiggestellt sind.
„Ein weiteres Mal werden wir gemeinsam mit unserem Partner, dem Salford City Council, an mehreren Schulstandorten
für optimale Lern- und Lehrbedingungen sorgen", so Jane
Barber, Chief Executive Officer von HOCHTIEF PPP Solutions (UK). Die Schülerinnen und Schüler könnten sich auf
moderne und attraktive Bildungseinrichtungen freuen.
Mit diesem neuen Auftrag ist HOCHTIEF Concessions nun
für insgesamt 111 Schulen in Deutschland, Großbritannien
und Irland mit mehr als 84 000 Schülerinnen und Schülern
verantwortlich.
Weitere Informationen unter: www.hochtief.de.
739
DATEV legt neuen Nachhaltigkeitsbericht vor
Bekenntnis zu langfristigem unternehmerischen Handeln
Die DATEV eG legt erneut Rechenschaft ab über das in den
vergangenen Jahren entwickelte Engagement zu nachhaltigem unternehmerischen Handeln: Der jetzt erschienene
Nachhaltigkeitsbericht des Nürnberger Softwareunternehmens und IT-Dienstleisters behandelt auf 44 Seiten alle relevanten Fragen rund um das Thema Corporate Social Responsibility.
„Wir wollen unsere Berichterstattung zu den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales ausbauen sowie kontinuierlich
fortschreiben und damit die Verankerung des Nachhaltigkeitsgedankens bei DATEV unter Beweis stellen“, sagt Jörg Rabe
von Pappenheim, Vorstand Personal und Soziales der DATEV
eG. „Wir sind davon überzeugt, dass Umwelt- und Arbeitnehmerbelange eine wachsende Bedeutung im Unternehmen
bekommen.“ Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht stellt fünf
Unternehmensziele in den Mittelpunkt: Kundenbindung, Arbeitgeberattraktivität, Innovationsfähigkeit, Umweltschutz und
Erfolgswirtschaftlichkeit. Der Grundgedanke nachhaltiger Unternehmensführung liegt dabei in der Wertorientierung. Ziel ist
es, Werte für Anteilseigner, Kunden und Mitarbeiter zu schaffen
und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Weitere Informationen unter: www.datev.de.
Vario green energy erleichtert Dachverpachtung
Der Systemanbieter Vario green energy aus dem schwäbischen Holzgerlingen vereinfacht die Verpachtung von
Dachflächen für Photovoltaikanlagen. Über ein neues elektronisches Formular auf der Internetseite des Unternehmens
können Gebäudeeigentümer Kerndaten zu ihren Dächern an
Vario senden. Innerhalb eines Werktages melden sich Mitarbeiter von Vario green energy zurück und präsentieren bei geeigneten Objekten ein Konzeptangebot für die Dachverpachtung. Stimmt der Eigentümer der Verpachtung zu, prüfen die
Solarteure von Vario den Zustand der Dachhaut und erstellen
Angebote für mögliche Investoren.
„Photovoltaikanlagen sind eine attraktive Investitionsmöglichkeit. Aber es gibt viele Dacheigentümer, die die Kosten für eine
Anlage nicht selbst tragen möchten“, sagt Detlef Moritz, Ver-
triebsleiter bei Vario green energy. „Mit der Verpachtung ihrer
Flächen erhalten diese ein Entgelt von den Betreibern der Solaranlage und profitieren auch so von dieser grünen Technologie. Wir übernehmen dabei als Dienstleister die komplette Projektierung und vermitteln geeignete Investoren für die Anlage.“
Vario green energy bringt bereits seit 2008 Dachflächenbesitzer und Photovoltaik-Investoren zusammen. Die Pachtverträge laufen über mindestens 20 Jahre. Danach können die
Dacheigentümer die Anlagen entgeltlich übernehmen oder
kostenfrei abbauen lassen. Das Unternehmen sucht Schrägdächer ab einer Fläche von 500 Quadratmetern und Flachdächer ab 1.000 Quadratmeter.
Weitere Informationen unter: www.vario-greenenergy.de.
Aus ITT wird Xylem
Xylem Water Solutions Deutschland GmbH ist der neue Name
der ITT Water & Wastewater Deutschland GmbH (vormals ITT
Flygt Pumpen GmbH). Mit dieser Umfirmierung macht die
Vertriebsorganisation für die Marken Flygt, Wedeco, Leopold,
Sanitaire und Godwin ab November einen neuen Entwicklungsschritt.
Hintergrund der neuen Namensgebung ist die Ausgliederung der Wassertechnikunternehmen aus der ITT Corporation. Xylem bedient den globalen Markt für Wassertechnik
und -dienstleistungen über ein Vertriebsnetz aus direkter
Vertriebsstruktur und indirekten Partnern. Die Produkte und
Leistungen betreffen den gesamten Wasserkreislauf und sind
entscheidend für Gewinnung, Verteilung und Nutzung sowie
Behandlung und Kontrolle
von Wasser und Abwasser.
„Dies ist ein wesentlicher
Schritt hin zu einem Unternehmen, das durch seine
Fokussierung ausschließlich im Bereich Wasser
und Abwasser neue Akzente setzen wird. Diese
740
einzigartige Ausrichtung ermöglicht es uns, in Verbindung mit
unserer jahrzehntelangen Erfahrung, der Innovationsführer
mit dem Anspruch höchster Qualität für unsere Kunden zu
sein“, sagt Klaus Katzfuß-Krakau, Geschäftsführer der deutschen Vertriebsorganisation mit Sitz in Langenhagen. Dafür
bietet Xylem Water Solutions wie gewohnt eine breite und in
sich verzahnte Produkt- und Servicepalette mit marktführenden Technologien und hoher Anwendungskompetenz. Das
Portfolio besteht aus Wasser-, Abwasser- und Entwässerungspumpen, Rührwerkstechnik, der Ausrüstung für die primäre und sekundäre biologische Reinigung sowie Produkten
für die Filtration, UV-Desinfektion und Ozon-Oxidation. Damit
unterstützt Xylem Water Solutions ihre Kunden aus der Kommune, dem Bau und Bergbau, der Landwirtschaft und der
Kommunalwirtschaft 12/2011
Industrie bei der Bewältigung ihrer wasser- und umwelttechnischen sowie infrastrukturellen Herausforderungen.
Der Name Xylem kommt aus dem Griechischen und bezeichnet ein komplexes Leitgewebe der höheren Pflanzen. Es dient
vornehmlich dem Wassertransport – von den Wurzeln bis in
die Blätter. Technisch gesehen ist genau das unsere Kernkompetenz. Wir verbinden damit den Anspruch, integrierte
und höchst effiziente Lösungen zu schaffen, die unseren
Kunden eine intelligente Wasser-nutzung ermöglichen.
Xylem Water Solutions ist ein Tochterunternehmen von Xylem
mit Sitz in White Plains in den USA und der Xylem Water Solutions AB in Sundbyberg/Schweden. Weltweit ist Xylem in 150
Ländern mit rund 12.000
Mitarbeitern, davon 6.000
Mitarbeitern für die Sparte
Water Solutions, aktiv. Von
dem globalen Zugriff auf
innovative Technologien
und dem Wissenstransfer aller Forschungs- und
Entwicklungsergebnisse
innerhalb des Konzerns
profitieren vor allem die
Kunden.
Weitere Informationen unter: www.xylemwatersolutions.com/de.
Neues Portal Wasserwelt.com startet
Im Dezember 2011 startet ein neues Portal rund ums Wasser: Die Wasserwelt.com.
Diese neue Internetseite beinhaltet einen
branchenübergreifenden News-Bereich, ein
Forum für Fach- und Privatleute, ein Lexikon
sowie viele Infos zu Ausbildung und Studium. Zusätzliche Features, wie z.B. die Abfrage aktueller Pegelstände, Terminen und Wetterdaten runden den Service ab. Unterstützt
wird das Portal von Xylem Water Solutions.
Die Wasserwelt.com ist ein unternehmensübergreifendes Informationsportal mit dem
Ziel, die Kommunikation und den Erfahrungsaustausch innerhalb der Wasserbranche weiter zu intensivieren. Daher bietet das
neue Onlineportal allen Unternehmen und
Verlagen die Möglichkeit, ihre Neuheiten,
Unternehmensinformationen und (Praxis-)
Berichte zu verbreiten. Das Einstellen und
Abrufen der Meldungen und Berichte ist
selbstverständlich kostenlos.
Das in der Wasserwelt integrierte Forum ist
unterteilt in die acht Bereiche Wasser, Abwasser, Landwirtschaft/Biogas, Gebäudetechnik, Be- und
Entwässerung, Haus-Hobby-Garten, Mess- und Regeltechnik sowie Aus- und Weiterbildung unterteilt. Für die jeweiligen
Bereiche sind alle Interessierten aufgerufen, sich zu engagieren. Dabei ist ausdrücklich gewünscht, dass sich Fachleute der Unternehmen mit ihrem Wissen und ihrer Kompetenz
beteiligen. Nicht zuletzt sorgen die Moderatoren dafür, dass
alles Fragen kompetent beantwortet werden. Dafür konnten
bereits Fachleute aus der Industrie und den Kommunen gefunden werden.
Eine besondere Bedeutung kommt sicherlich dem Bereich
Lehre und Ausbildung zu. Auch hier konnte schon Vorfeld ein
kompetenter Personenkreis gewonnen werden, der dieses
Projekt mit Tipps und Tricks sowie Prüfungsfragen und -antworten unterstützen wird.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Um den Ansprüchen der zukünftigen User gerecht zu werden, wurde das Wasser-Lexikon des Instituts für Umweltverfahrenstechnik der Universität Bremen in die Wasserwelt.com
in die Seite eingebunden. Dieses Wasser-Lexikon dürfte die
umfangreichste online-basierte Sammlung von Begriffserklärungen und -definitionen sein und damit jedem Besucher
einen echten Mehrwert bieten – nicht nur für Auszubildende
und Studenten.
Für die Aus- und Weiterbildung wurde ein eigener Bereich
geschaffen. Dort finden sich Ausbildungshilfen, Prüfungsordnungen und Prüfungen sowie ein online-basiertes Quiz. Hier
können alle angehenden Profis, aber auch die „alten Hasen“
ihr Wissen testen und verbessern.
Weitere Informationen unter: www.wasserwelt.com.
741
NRW.BANK vergibt bis zum dritten Quartal 2011
knapp 5 Milliarden Euro an Fördermitteln
Starke Nachfrage im Förderfeld Wohnen und Leben setzt sich fort Gründungen steigen wieder an
Bis zum dritten Quartal 2011 vergab die NRW.BANK Fördermittel in Höhe von knapp 5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum
Vorjahr bedeutet das einen Rückgang von 17 Prozent. Ein
Grund hierfür ist, dass die Hürden in Bezug auf den Zugang
zu Krediten so niedrig wie selten sind. „Der Mittelstand hat im
Aufschwung verstärkt Eigenkapital aufgebaut. Ein Unternehmen, das eine solide Eigenkapitalbasis aufweisen kann, bekommt in der Regel auch günstig Geld von seiner Hausbank”,
erklärt Dietmar P. Binkowska, Vorsitzender des Vorstands der
NRW.BANK.
Vom Gesamtfördervolumen entfielen auf das Förderfeld Wohnen und Leben 2,9 Milliarden Euro. Damit blieb die Förderleistung in diesem Bereich fast konstant auf Vorjahresniveau
(Vj. 3,0 Mrd Euro, -2%). Wie bereits im ersten Halbjahr gab
es ein großes Plus bei den Infrastrukturfinanzierungen. Hierzu gehören Investitionen der öffentlichen Hand oder privater
Unternehmen in Infrastrukturprojekte, wie beispielsweise Verkehrsinfrastrukturmaßnahmen. Das Fördervolumen verdoppelte sich von 303 auf 606 Millionen Euro.
Insgesamt ist die Nachfrage im Förderfeld Gründen und
Wachsen gesunken. Das Zusagevolumen betrug bis Ende
September 1,5 Milliarden Euro und liegt damit 13 Prozent unter dem anteiligen Vorjahresvolumen von 1,7 Milliarden Euro.
Positiv entwickelte sich die Gründungsfinanzierung der NRW.
BANK. Die Nachfrage stieg um 30 Prozent von 154 Millionen
Euro im Jahr 2010 auf 200 Millionen Euro. Den größten Anteil
hieran hatte der NRW.BANK.Gründungskredit, der aufgrund
der günstigen Konditionengestaltung zunehmend attraktiv für
Gründerinnen und Gründer in NRW wurde.
Dahingegen ging das Volumen in der Mittelstandsfinanzierung um 18 Prozent zurück auf 1,3 Milliarden Euro (Vj. 1,5 Mrd
Euro). Grund sind die derzeit niedrigen Kredithürden bei den
Hausbanken. Im Förderfeld Entwickeln und Schützen sank
das Fördervolumen um 61 Prozent von 1,2 Milliarden Euro
auf 479 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Trotz Zinssenkungen hat sich die Nachfrage nach den energetischen Programmen der KfW verringert. Sie werden von
der NRW.BANK durchgeleitet. Hinzu kommt der Wegfall des
NRW.BANK.Studienbeitragsdarlehens, nachdem die Studienbeiträge in NRW abgeschafft wurden.
Zum Hintergrund
Die drei Förderfelder stehen für die Bereiche, in denen die
NRW.BANK fördert. Sie prägen das Profil der Bank. Dem
Förderfeld Wohnen und Leben werden die Themen Wohnraum, Kommunen, soziale und sonstige Infrastruktur zugeordnet. Hierzu gehörende Programme sind beispielsweise die Angebote der Wohnraumförderung sowie die NRW.
BANK.Sportstättenfinanzierung oder NRW.BANK.Kommunal
Invest. Im Förderfeld Gründen und Wachsen geht es um die
Themen Gründung, Kapitalversorgung des Mittelstands und
Außenwirtschaft. Die Förderprodukte, die hierunter fallen,
decken den gesamten Lebenszyklus eines Unternehmens
ab, wie z.B. der NRW.BANK.Gründungskredit, das NRW/
EU.Mikrodarlehen, der NRW.BANK.Mittelstandskredit oder
der NRW.BANK.Universalkredit. Umweltschutz und Nachhaltigkeit, Bildung und Innovation sind die Themen, denen sich
die NRW.BANK im Förderfeld Entwickeln und Schützen verschrieben hat. Produkte sind hier beispielsweise das NRW.
Innovationsdarlehen und der Venture Fonds.
Die Förderfelder hatte die NRW.BANK Anfang 2011 neu eingeführt, um so eine bessere Transparenz über ihre Förderaktivitäten zu schaffen.
SIMONA im dritten Quartal 2011:
Umsatzwachstum verlangsamt – gutes Ergebnis trotz hohem Materialaufwand
Der SIMONA Konzern konnte auch im dritten Quartal 2011
bei Absatz und Umsatz zulegen. Das Wachstum hat sich
jedoch verlangsamt. Grund ist vor allem die Banken- und
Staatsfinanzenkrise, die seit Mitte des Jahres zunehmend Unsicherheiten auf den Märkten auslöst. Das hemmt die Investitionsneigung in wichtigen Kundenbranchen, insbesondere
in der Photovoltaik- und Solarindustrie. Insgesamt wurden
im Konzern bis zum 30.9.2011 Umsatzerlöse von 241,2 Mio.
EUR (Vj. 199,7 Mio. EUR) erzielt und damit 20,8 Prozent mehr
als im Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr 2011 wurde noch
ein Umsatzwachstum von 25,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Im dritten Quartal 2011 betrug der Konzernumsatz
78,9 Mio. EUR nach 70,0 Mio. EUR im dritten Quartal 2010.
Das entspricht einer Steigerung von 12,8 Prozent.
Im Geschäftsbereich Halbzeuge konnten extrudierte und gepresste Platten aus Polypropylen die größten Zuwächse erzielen. Das Wachstum bei PVC Platten fiel verhaltener aus. Im Geschäftsbereich Rohrleitungsbau haben sich die Umsatzerlöse
mit Formteilen aus PE deutlich erhöht, während der Umsatz
742
von PE Rohren rückläufig war. Auch im dritten Quartal zeigten
sich die Rohstoffpreise auf sehr hohem Niveau, wenn auch mit
leicht rückläufiger Tendenz. Trotz eines fast unverändert hohen Materialaufwands konnte das EBIT auf 5,5 Mio. EUR (3.
Q. 2010: 1,7 Mio. EUR) gesteigert werden. Die EBIT-Marge beträgt 7,0 Prozent. Das Ergebnis vor Ertragsteuern beträgt 5,5
Mio. EUR (3. Q. 2010: 1,5 Mio. EUR). Die Finanz- und Vermögenslage des Konzerns hat sich in den ersten neun Monaten
2011 nicht signifikant verändert. Der SIMONA Konzern sieht
für das vierte Quartal aufgrund der deutlichen Abkühlung der
Weltkonjunktur schwierigere Rahmenbedingungen. In ihrem
Herbstgutachten rechnen die führenden Forschungsinstitute
mit einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung in Deutschland
im vierten Quartal. Die für das Gesamtjahr 2011 anvisierten
Konzernziele von 290 Mio. EUR (Umsatzerlöse) und 15 Mio.
EUR (Ergebnis vor Ertragsteuern) sind – trotz des schwierigeren wirtschaftlichen Umfelds in der zweiten Jahreshälfte –
erreichbar und werden möglicherweise übertroffen.
Weitere Informationen unter: www.simona.de.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Steuerliche Förderung bei Gebäudesanierung dringend notwendig
Investitionsstau auf dem Heizungsmarkt auflösen
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) fordert die
Mitglieder des heute tagenden Vermittlungsausschusses auf,
sich auf ein Gesetz zur steuerlichen Förderung energetischer
Gebäudesanierungen zu einigen. „Die Energiewende gelingt
nur, wenn wir endlich die hohen Energieeinspar- und CO2Minderungspotenziale im Gebäudebestand angehen. Darüber sind sich nicht nur alle einig – diese Maßnahmen sind
angesichts eines dramatisch gestiegenen Treibhausgasausstoßes auch notwendiger denn je“, kritisiert BEE-Präsident
Dietmar Schütz die monatelange Hängepartie zwischen Bund
und Ländern.
Der Bundesrat hatte das bislang vorliegende Modell der
Bundesregierung zur steuerlichen Förderung von Gebäudesanierungen vor der Sommerpause mit der Begründung
abgelehnt, mögliche Steuerausfälle in Höhe von bis zu 900
Millionen Euro nicht schultern zu können.
Der BEE weist zudem darauf hin, dass dieses Modell auch in
seiner gesamten Ausgestaltung zu kurz greift: „Bislang würde der Vorschlag der Bundesregierung nur Vollsanierungen
mit einer hundertprozentigen Abschreibungsmöglichkeit fördern“, gibt Martin Bentele, Sprecher der AG Wärme im BEE
zu bedenken. Wegen des hierfür erforderlichen extrem hohen
Investitionsaufwandes von rund 50.000 bis 100.000 Euro für
ein typisches Einfamilienhaus würde dieses Modell aber nur
3 bis 5 Prozent der Bevölkerung erreichen und daher eine
soziale Schieflage erzeugen. „Deshalb muss eine Steuerabschreibung auch schon für den alleinigen Ersatz einer fossilen
Heizung durch erneuerbare Wärmequellen wie Pelletheizung,
Umweltwärme und Solarthermie möglich sein“, fordert Bentele.
Der BEE schlägt aus diesem Grund ein Modell vor, das auch
Teilsanierungen fördert. Diese erreichen bei einem Investitionsaufwand von 15.000 bis 30.000 Euro bereits CO2-Einsparungen von 30 Prozent und mehr. Die degressive Ausrichtung
des Modells stellt zusätzlich sicher, dass der Prozess der energetischen Modernisierung direkt nach Inkrafttreten beginnt
und Innovationen sowie Kostensenkungen über die mehrjährige Laufzeit des Programms realisiert werden. Bentele:
„Unser Vorschlag führt unterm Strich zu deutlich geringeren
Steuerausfällen und sollte für die Länder daher ein gangbarer
Weg sein.“ Bei einer Gesamtbetrachtung sind insgesamt sogar Mehreinnahmen für den Fiskus zu erwarten, da die investitionsbedingten höheren Steuereinnahmen die Mindereinnahmen der Abschreibung mehr als kompensieren. Ein
Steuerabschreibungsmodell würde den dringend notwendigen Modernisierungsprozess im Wärmesektor sofort starten.
Es würde zu mehr effizienten Heizungen, mehr Erneuerbaren
Energien im Wärmemarkt und einer verbesserten energetischen Qualität der Gebäude führen.
Weitere Informationen unter: www.bee-ev.de.
RWE setzt Maßnahmenpaket konsequent um
– Weitere Schritte zur Stärkung
der Kapitalbasis
– Ergebnisgrößen sinken
erwartungsgemäß
– Prognose für 2011 bestätigt
Auf einen Blick
Eckdaten des RWE-Konzerns Außenabsatz Strom
Mrd. kWh Außenabsatz Gas Mrd. kWh Außenumsatz Mio. € EBITDA Mio. € Betriebliches Ergebnis Mio. € Ergebnis vor Steuern Mio. € Nettoergebnis Mio. € Nachhaltiges Nettoergebnis Mio. € Ergebnis je Aktie €
Nachhaltiges Nettoergebnis je Aktie €
Cash Flow aus laufender
Geschäftstätigkeit Mio. € Investitionen Mio. € In Sachanlagen und immaterielle
Vermögenswerte Mio. € In Finanzanlagen Mio. € Free Cash Flow Mio. € RWE setzt das im August angekündigte
Maßnahmenpaket konsequent um. Anfang September wurde der Verkauf eines
74,9-%-Anteils am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion abgeschlossen. Die Begebung einer Hybridanleihe in
der Schweiz war ein weiterer Schritt zur
Stärkung der Finanzkraft des Unternehmens. Vielversprechend verlaufen auch die
Revisionen verlustbringender ölpreisindexierter Gasbezugsverträge, denn die ersten langfristigen Kontrakte wurden auf für
RWE günstigere Preisindexierungen umgestellt oder einvernehmlich vorzeitig beendet. Unterdessen haben zwei deutsche
Finanzgerichte erhebliche Zweifel an der
Rechtmäßigkeit der Kernbrennstoffsteuer
angemeldet. RWE wurden bereits geleistete Steuerzahlungen zurückerstattet.
Grundsätzlich aber standen die ersten drei
Quartale des Jahres 2011 für RWE weiter
im Zeichen des beschleunigten Kernenergieausstiegs, gesunkener Strommargen
und hoher Belastungen im Gas-Midstream-
Kommunalwirtschaft 12/2011
Jan - Sep Jan - Sep
2011 2010 +/-
in% Jan - Dez
2010
224,0 227,9 38.167 6.244 4.270 2.504 1.416 1.782 2,65 3,34 224,8 274,0 38.510 7.914 6.129 4.126 2.637 3.175 4,94 5,95 -0,4 -16,8 -0,9 -21,1 -30,3 -39,3 -46,3 -43,9 -46,4 -43,9 311,2
395,4
53.320
10.256
7.681
4.978
3.308
3.752
6,20
7,03
4.540 4.920 4.404 4.125 3,1 19,3 5.500
6.643
4.406 514 134 3.999 126 405 10,2 307,9 -66,9 6.379
264
-879
30.09.2011 31.12.2010 +/- in%
Nettoschulden des
RWE-Konzerns Mio. € Mitarbeiter1 1
30.870 72.478 28.964 70.856 6,6
2,3
Umgerechnet in Vollzeitstellen
743
Geschäft. „Auch die kommenden Jahre werden schwierig für
uns, aber ich bin optimistisch, dass wir die vor uns liegende
Talsohle zügig durchqueren“, betont Dr. Jürgen Großmann,
Vorstandsvorsitzender der RWE AG. Trotz eines nahezu konstanten Umsatzes gingen das EBITDA in den ersten drei
Quartalen um 21 % auf 6,2 Mrd. € und das betriebliche Ergebnis um 30 % auf 4,3 Mrd. € zurück. Beim nachhaltigen
Nettoergebnis – die für die Dividendenberechnung ausschlaggebende Ergebnisgröße – lag das Minus bei 44 % (1,8 Mrd. €).
Stabiler Stromabsatz –
Gasabsatz witterungsbedingt rückläufig
In den ersten drei Quartalen 2011 hat der RWE-Konzern 224
Mrd. Kilowattstunden (kWh) Strom an konzernexterne Kunden geliefert, fast so viel wie im Vorjahreszeitraum. Der Gasabsatz hat sich um 17 % auf 227,9 Mrd. kWh verringert, denn
die milde Witterung schlug sich in einem geringeren Heizwärmebedarf nieder.
Konzerngeschichte lagen die Sachinvestitionen in den ersten
drei Quartalen des Jahres 2011 bei 4,4 Mrd. €, rund 400 Mio.
€ höher als im Vorjahreszeitraum. Das hohe Investitionsvolumen ist auch der Grund für den Rückgang des Free Cash
Flow von 405 auf 134 Mio. €.
Seit dem Jahresende 2010 sind 1622 zusätzliche Mitarbeiter zu RWE gekommen, davon 1151 des erstmals vollkonsolidierten Regionalversorgers NVV mit Sitz in Mönchengladbach. Die Mitarbeiter von Amprion (816) und Thyssengas
(289) zählen nicht mehr zur RWE-Belegschaft.
Ausblick für 2011 bestätigt
Sachinvestitionen und Mitarbeiterzahl gestiegen
RWE bestätigt den im August aktualisierten Ergebnisausblick
für das laufende Geschäftsjahr. Das EBITDA wird um ca. 20
% unter dem Vorjahresniveau liegen, das betriebliche Ergebnis ca. 25 % und das nachhaltige Nettoergebnis ca. 35 %.
Hauptgrund für den Rückgang der Ergebnisgrößen sind die
Belastungen, die aus den energiepolitischen Beschlüssen der
deutschen Regierung erwachsen.
Auf dem Höhepunkt des größten Investitionsprogramms der
Weitere Informationen unter: www.rwe.com.
INTERSEROH SE: Gute Nachfrage nach Recyclingmetallen
sorgt für Umsatz- und Ergebnisanstieg
Ergebnis vor Ertragsteuern gestiegen / Marktanteil im Dualen System reduziert /
Verkauf der Rohstoffaktivitäten an Holding
Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhändler INTERSEROH SE hat sich im laufenden Geschäftsjahr
2011 trotz eines schwierigen Marktumfeldes erfolgreich behauptet. In den ersten neun Monaten 2011 erwirtschaftete
die Interseroh-Gruppe ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von
33,0 Mio. Euro. Bereinigt um Entkonsolidierungsgewinne
betrug das EBT 31,9 Mio. Euro. Damit erzielte Interseroh ein
Plus von 3,6 Mio. Euro gegenüber dem um Entkonsolidierungsgewinne bereinigten Vorjahresvergleichswert von 28,3
Mio. Euro (inklusive Entkonsolidierungsgewinne: 41,9 Mio.
Euro EBT).
Das Ergebnis vor Ergebnisanteilen an assoziierten Unternehmen, Zinsen und Steuern (EBIT) betrug in den ersten neun
Monaten 41,6 Mio. Euro. Bereinigt um die Entkonsolidierungsgewinne lag es bei 40,5 (Vj. bereinigt 39,7 Mio. Euro).
Der konsolidierte Konzernumsatz kletterte von 1.449,5
Mio. Euro in den Monaten Januar bis September 2010 auf
1.844,7 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2011.
Im dritten Quartal betrug das EBIT 14,3 Mio. Euro (3. Quartal
2010: 16,5 Mio. Euro), das EBT 12,3 Mio. Euro (Vergleichswert: 12,6 Mio. Euro). Der Umsatzbeitrag belief sich auf konsolidiert 651,0 Mio. Euro (Vergleichswert: 481,8 Mio. Euro).
Während verbesserte Margen, leichte Absatzsteigerungen
und Preise über dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums die Entwicklung im Segment Stahl- und Metallrecycling positiv beeinflussten, bewegten sich die Geschäftsbereiche Dienstleistung und Rohstoffhandel in einem
schwierigen Marktumfeld. Im Rohstoffhandel verzeichnete
Interseroh geringere Arbitrageeffekte im Altpapierexport
nach Asien. Im Segment Dienstleistung trennte sich Interseroh vertragsgerecht von einer großen Kundengruppe.
Grund für diesen Schritt war, dass sich die Gesamtmarkt-
744
situation im dualen System – anders als zu Vertragsabschluss angenommen – durch erhebliche Verstöße gegen
die Verpackungsverordnung deutlich zugespitzt hatte. Laut
Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und
Rohstoffwirtschaft e.V. (BDE) wurden mit Stand August
2011 rund 800.000 Tonnen Leichtverpackungen, das heißt
circa 40 Prozent der Gesamtmarktmenge, von der produzierenden Industrie nicht gemäß Verpackungsverordnung
lizenziert, also nicht bezahlt.
Dies bedeute allerdings nicht, dass Interseroh sich aus dem
dualen System zurückziehe, so Dr. Axel Schweitzer, Vorstandsvorsitzender der INTERSEROH SE. „Wir werden auch
weiterhin unsere Kunden, die an einem rechtssicheren und
qualitativ einwandfreien System interessiert sind, mit dem
gleichen Einsatz und in gleichem Maße betreuen wie bisher.“ Dr. Schweitzer betonte die Sinnhaftigkeit des Zertifikats „zur Sicherung der Verpackungsentsorgung“ des BDE
und erklärte, dass Interseroh sich weiterhin nachhaltig für
eine konsequente Prüfung der Einhaltung der Verpackungsverordnung durch die Behörden einsetzen werde.
Die Gesellschaften des Segmentes Rohstoffhandel wurden
zum 1. Oktober 2011 an die Holding der INTERSEROH SE,
die ALBA Group plc & Co. KG, veräußert und mit dem Geschäftsbereich der ALBA zusammen geführt. Das ermöglicht
in Zukunft eine optimierte Bündelung der Rohstoffaktivitäten
der gesamten Gruppe sowie die Erschließung neuer Märkte
für Papier und Kunststoff, etwa in West- und Südeuropa.
Sämtliche Vermögenswerte und Schulden des Segmentes
Rohstoffhandel sind im Quartalsabschluss zum 30. September 2011 als „zur Veräußerung“ klassifiziert worden. Ein
Ergebniseffekt auf den Quartalabschluss hat sich nicht ergeben.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Der Veräußerungspreis des Geschäftsbereichs Rohstoffhandel entspricht dem Netto-Segmentvermögen. Somit ist die
Entkonsolidierung zum 1. Oktober 2011 ergebnisneutral.
Gegenüber dem Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 hat sich
das Working Capital in den Monaten Januar bis September 2011 erhöht. Ursächlich hierfür sind die gestiegenen
Einkaufsund Verkaufspreise in den Märkten für Stahl- und
Nichteisenmetall-Schrotte. Folglich erhöhten sich die Bilanzsumme sowie die Nettoverschuldung im Vergleich zum
31. Dezember 2010.
Entwicklung der Segmente
Maßgeblichen Anteil am Wachstum der Interseroh-Gruppe
hatte wiederum der Geschäftsbereich Stahl- und Metallrecycling: Der Segmentumsatz kletterte von 1.036,9 Mio. Euro
im Vorjahresvergleichszeitraum auf 1.369,4 Mio. Euro in den
Monaten Januar bis September 2011. Die fortschreitende
Verzahnung der operativ tätigen Standorte führte zu einer
Verbesserung der Margen und zu einer Ergebnissteigerung
in diesem Segment. Der Fokus der Interseroh-Gruppe lag
auf dem Ausbau von margenstärkeren Geschäften bei leicht
steigenden Mengen.
Eine kontinuierlich gute Nachfrage der europäischen Industrie kennzeichnete den Absatz von Stahlschrott Anfang
2011 und ließ im Jahresverlauf deutlich nach. Die Preise für
alle Schrottsorten lagen über dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums.
lidierungsgewinne bereinigten Ergebnis des Vorjahresvergleichszeitraums.
Nachdem die europäischen Papierpreise von Januar bis
Mai gestiegen waren und im Juni die notwendige Korrektur
erfolgte, blieben sie im dritten Quartal zunächst stabil, waren im September jedoch rückläufig. Insgesamt lagen die
Durchschnittpreise in den ersten neun Monaten 2011 aber
über dem Niveau des Vorjahresvergleichszeitraums. Die
Mengen sanken im Vergleich zu 2010 aufgrund des Verkaufs
der französischen Aktivitäten.
Die vermarktete Tonnage an Kunststoffen stieg gegenüber
den ersten drei Quartalen 2010. Lagen die Durchschnittpreise für Folien zum Halbjahr noch unter dem Niveau der
ersten sechs Monate 2010, sorgten Preissteigerungen im
dritten Quartal für insgesamt vergleichbare Durchschnittwerte. Die Preise für PET sanken in den Monaten Juli bis
September, lagen aber im neun-Monats-Vergleich immer
noch über dem Durchschnitt des Vorjahres.
Die Entwicklung des ersten Halbjahres im Bereich Altholz
setzte sich erwartungsgemäß im dritten Quartal fort. Die
Nachfrage nach stofflichen Qualitäten verringerte sich aufgrund niedrigerer Kapazitäten der Spanplattenindustrie.
Gefüllte Lager und Revisionen der thermischen Verwerter
sorgten für eine geringere Abnahme von Hölzern zur thermischen Verwertung.
Ausblick
Die Durchschnittspreise für Nichteisen-Metalle bewegten
sich bis Mitte des Jahres auf hohem Niveau, waren jedoch
stark volatil. Im August brachen sie aufgrund der Turbulenzen an den Börsen drastisch ein, stabilisierten sich in
den ersten Septemberwochen allerdings wieder. Interseroh
erzielte leichte Steigerungen der Absatzmengen sowohl in
Europa als auch im asiatischen Raum.
Der Vorstand rechnet im vierten Quartal aufgrund der optimierten Vertragsstrukturen innerhalb der Business Unit
Duales System Interseroh mit Ergebnissteigerungen im
Segment Dienstleistung. Der Umsatz wird aufgrund der
Trennung von Kunden in diesem Geschäftsbereich sowie
der Veräußerung des Segmentes Rohstoffhandel an die Holding ALBA Group plc & Co. KG sinken.
Die INTERSEROH Scrap and Metals Holding GmbH, Dortmund, übernahm zum 1. September 2011 die Elvira Westarp GmbH, Aschaffenburg. Damit erweitert Interseroh sein
Portfolio im Bereich Sammlung, Transport und Verwertung
von Stahl- und Metallschrott und stärkt die Standortstruktur
zwischen Rhein-Main-Gebiet und Unterfranken.
Im Handel mit Stahlschrott erwartet der Vorstand ein abgeschwächtes, anspruchsvolles viertes Quartal 2011. „Traditionell halten sich die Kunden beim Stahleinkauf zum Endes
des Jahres zurück. Die aktuellen Konjunkturprognosen kommen als Unsicherheitsfaktor hinzu“, erklärte Dr. Schweitzer.
Nach drei positiv verlaufenen Quartalen 2011 bewegt sich
bei den aktuell unterdurchschnittlichen Kursen die Verkaufsbereitschaft von Nichteisen-Schrott auf niedrigem Niveau.
Dies erschwert die Materialbeschaffung. Auf der anderen
Seite ist die Nachfrage derzeit sowohl in Europa als auch
in Asien verhalten. Die staatliche Regulierung der Banken
im asiatischen Raum limitiert mögliche Finanzierungen. Der
Vorstand erwartet für das vierte Quartal 2011 keine Erholung
der Nachfrage.
Im Segment Dienstleistung trugen alle Services zu einer positiven Entwicklung des Umsatzes bei. Der Umsatz stieg von
332,2 Mio. Euro in den ersten drei Quartalen 2010 auf 383,2
Mio. Euro in den Monaten Januar bis September 2011. Im
Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres verzeichnete das Segment ein rückläufiges Ergebnis, vornehmlich bedingt durch die Marktmengenentwicklung im Bereich
der Leichtverpackungen (LVP) in der Business Unit Duales
System Interseroh.
Der Umsatz im Segment Rohstoffhandel stieg von 107,7
Mio. Euro auf 127,8 Mio. Euro. Die geringeren Arbitrageeffekte im Altpapierexport nach Asien sorgten für einen
leichten Ergebnisrückgang gegenüber dem um Entkonso-
Kommunalwirtschaft 12/2011
Dem Trend des dritten Quartals folgend rechnet Interseroh
bis Jahresende mit einer leicht reduzierten Mengen- und Ergebnisentwicklung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011.
Weitere Informationen:
www.albagroup.de und www.recyclingnews.info.
745
Der neue Fuso Canter: revolutionäres Doppelkupplungsgetriebe Duonic,
noch wirtschaftlicher und komfortabler
– Duonic: erstes vollautomatisiertes
Doppelkupplungsgetriebe im Lkw
– Hochmoderne Euro-5-Motoren mit sehr breitem
nutzbarem Drehzahlband
– Start-Stopp-Funktion senkt Kraftstoffverbrauch
– Wartungskosten um bis zu 25 % reduziert
– Vorderachse mit Einzelradaufhängung für den 3,5-Tonner
– Neues Design, neues Cockpit
– Zusätzliche Varianten, Nutzlast weiter gesteigert
– Neue Radstände, neue Rahmen, noch mehr
Aufbaufreundlichkeit
– Tramagal: der Canter für Europa, Qualität aus
Portugal und Japan
Sowohl technisch als auch optisch komplett überarbeitet
startet der Fuso Canter in seine nächste Generation. Das interne Kürzel des weltweiten Bestsellers von Daimler Trucks
lautet nun TF (als Nachfolger des erfolgreichen TD). Seine
technische Führung im Segment leichter Lkw unterstreicht
Fuso mit Duonic, dem ersten Doppelkupplungsgetriebe für
Lkw. Zusammen mit höherer Nutzlast und deutlich gesenkten
Wartungskosten (verlängerte Wartungsintervalle) ist der neue
Fuso Canter nochmals wirtschaftlicher als bisher. Das Fahrwerk des 3,5-Tonners profitiert erstmals von einer Einzelradaufhängung vorn. Die schwereren Modelle verfügen jetzt optional über ein Elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP). Die
außen wie innen neu gestaltete Fahrerkabine bietet perfekten
Bedienungskomfort. Die Auslieferung des neuen Canter für
Europa im Werk Tramagal/Portugal beginnt im Oktober.
Duonic: erstes vollautomatisiertes
Doppelkupplungsgetriebe im Lkw
Das Doppelkupplungsgetriebe Duonic ist eine der herausragenden technischen Neuheiten des neuen Fuso Canter. Er
ist der weltweit erste Lkw mit dieser Technik. Neben einem
geringeren Kraftstoffverbrauch schont das vom Pkw bekannte Direktschaltgetriebe, auch DSG-Getriebe genannt,
die Aggregate, entlastet den Fahrer speziell auf Kurzstrecken
und verbindet den Komfort eines Automatikgetriebes mit
der Wirtschaftlichkeit des Schaltgetriebes. Das kompakte
Doppelkupplungsgetriebe Duonic basiert auf einem mechanischen Sechsgang-Schaltgetriebe mit zwei hydraulischen
Nass-Kupplungen und elektronischer Steuerung. Die beiden
wartungsfreien Kupplungen sind konzentrisch aufgebaut und
in das Getriebegehäuse integriert. Kupplung Nummer eins ist
für die Vorwärtsgänge eins, drei und fünf zuständig, Kupplung
zwei für die Gänge zwei, vier und sechs. Der große Vorteil
eines Doppelkupplungsgetriebes basiert darauf, dass beim
Fahren der nächste Gang bereits eingelegt ist und deshalb
extrem schnell und völlig ruckfrei geschaltet wird.
Gangwechsel schnell und ruckfrei,
hoher Wirkungsgrad
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Wandler-Automatikgetriebe hat das Doppelkupplungsgetriebe Duonic mit verschleißfreier Kupplung deutliche Vorteile: Es wechselt die
Gänge noch komfortabler, da völlig ruckfrei und ohne Unterbrechung des Kraftflusses. Auch entfallen die unweigerlich
anfallenden Wandlerverluste des Automatikgetriebes, denn
das Doppelkupplungsgetriebe Duonic arbeitet mit dem hohen Wirkungsgrad eines mechanischen Schaltgetriebes.
746
Vom Automatikgetriebe übernimmt das Doppelkupplungsgetriebe Duonic jedoch die praktische Kriechfunktion. Sie ermöglicht Rangieren mit geringer Geschwindigkeit allein über
die Steuerung per Bremspedal. Ebenso verfügt das Getriebe
über eine Parkstellung.
Bedienung einfach, manuelle Gangwechsel
jederzeit möglich
Mit dem Doppelkupplungsgetriebe Duonic sind wie bei einem
herkömmlichen automatisierten Getriebe oder einem modernen Wandler-Automatikgetriebe jederzeit manuelle Gangwechsel durch kurzes Antippen des Joystick-Wählhebels im
Armaturenbrett möglich.
Durch kurzes Bewegen des Wählhebels nach links wechselt
der Fahrer zwischen Automatikbetrieb und manuellen Schaltungen. Der Wählhebel wird in zwei Gassen bewegt: In der
linken Gasse steht der Wählhebel in Stellung „D“ für den vollautomatischen Betrieb. Bei Bedarf wechselt der Fahrer jedoch durch kurzes Antippen nach oben oder unten die Gänge
manuell. Durch Antippen nach rechts steht der Wählhebel in
der rechten Gasse auf „N“ wie Neutral oder Leerlauf. Von hier
aus legt ein Schalten nach oben die Parkstellung ein, Schalten nach unten den Rückwärtsgang.
Vergleichsmessungen haben es bewiesen: Das Doppelkupplungsgetriebe Duonic arbeitet so sparsam wie das manuelle
Canter-Getriebe. Bei ungeübten Fahrern führt das Doppelkupplungsgetriebe Duonic sogar nahezu durchweg zu einem
signifikanten Kraftstoff-Minderverbrauch. Gleiches gilt für
den serienmäßigen Eco-Modus mit verbrauchsoptimierten
Schaltpunkten. Er wird per Tastendruck zugeschaltet.
Mit Übersetzungen von 5,397 (erster Gang) bis 0,701 (sechster Gang) ist das zugrunde liegende Sechsganggetriebe sehr
weit gespreizt. Dies bedeutet in der Praxis sowohl zugstarkes
Anfahren als auch kraftstoffsparendes Dahinrollen mit niedrigen Drehzahlen im höchsten Gang. Dank der engen Stufung
des Getriebes steht in jeder Fahrsituation der passende Gang
parat.
Hochmoderne Euro-5 Motoren
mit sehr breitem nutzbarem Drehzahlband
Das jeweilige Getriebe ist mit dem bewährten Euro-5-Vierzylinder-Turbodieselmotor verbunden. Das Triebwerk mit 3,0 l
Hubraum steht nun in drei Leistungsstufen von 96 kW (130
PS) über 110 kW (150 PS) bis 129 kW (175 PS) zur Verfügung.
Der moderne langhubige Motor mit dem internen Kürzel 4P10
brilliert mit modernster Technik: zwei obenliegende Nockenwellen mit robustem Antrieb über eine Kette, vier Ventile pro
Zylinder, Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie,
Common-Rail-Einspritzsystem und Piezo-Injektoren zur präzisen Zumessung des Kraftstoffs.
Die untere und obere Leistungsstufe sind beim Modellwechsel unverändert geblieben. Die mittlere Motorisierungsstufe
hat nominell von 107 kW (145 PS) auf 110 kW (150 PS) zugelegt. Das maximale Drehmoment von 370 Nm blieb unverändert, steht jedoch nun über ein außergewöhnlich breites
Drehzahlband von 1320 bis 2840 U/min zur Verfügung. Damit
ist der neue Canter mit dieser Motorisierung ein Muster an
Durchzugskraft und Fahrbarkeit.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Die Leistungs- und Drehmomentdaten des neuen Canter:
– 96 kW (130 PS) bei 3000-3500 U/min,
300 Nm bei 1300-3050 U/min
– 110 kW (150 PS) bei 3500 U/min,
370 Nm bei 1320-2840 U/min
– 129 kW (175 PS) bei 3500 U/min,
430 Nm bei 1600-2860 U/min
Geringer Kraftstoffverbrauch –
hohe Wirtschaftlichkeit
Der neue Canter ist auf Wunsch mit einer Start-Stopp-Funktion sowohl für das Doppelkupplungsgetriebe Duonic als auch
das manuelle Schaltgetriebe erhältlich. Zur Erhöhung der
Wirtschaftlichkeit trägt die Erhöhung der Nutzlast genauso
bei wie die signifikante Senkung der Wartungskosten.
Auch eine Verlängerung des Wartungsintervalls von 30 000
auf 40 000 km verbessert nochmals die herausragende Wirtschaftlichkeit des Fuso Canter durch eine weitere Senkung
der Wartungskosten.
Abgas-Nachbehandlung:
Abgasrückführung und Partikelfilter
Wie bisher gibt es den Canter mit zwei Abgas-Nachbehandlungssystemen. Eine Kombination aus Abgasrückführung
und Partikelfilter reinigt die Abgase der Modelle mit 3,5 t
und 6,0 t Gesamtgewicht sowie der unteren der beiden Leistungsstufen mit 7,5 t Gesamtgewicht.
Die stärkste Ausführung des Motors mit 129 kW (175 PS) verfügt in der Gesamtgewichtsklasse von 7,5 t wie bisher zusätzlich über SCR-Technik mit AdBlue-Einspritzung. Diese zukunftsträchtige und in schweren Nutzfahrzeugen verwendete
Kombination ermöglicht mehr Leistung bei noch geringerem
Verbrauch. Der AdBlue-Tank des Canter ist auf der linken Seite unmittelbar neben dem Kraftstofftank untergebracht und
fasst 12 l. Aufgrund des niedrigen AdBlue-Verbrauchs errechnet sich daraus eine Reichweite von rund 8000 km.
Der Fuso Canter verfügt über eine automatische Regeneration des Dieselpartikelfilters. Bei extremem Kurzstreckeneinsatz kann aufgrund der niedrigen Motortemperaturen eine
manuelle Regeneration des Partikelfilters notwendig werden.
Eine Statusanzeige im Multifunktionsdisplay zeigt dem Fahrer
ggf. die Notwendigkeit der manuellen Regeneration an, die
mit dem neuen Canter nun angeboten wird. Die manuelle Regeneration kann durch einen Schalter aktiviert werden.
Der neue Canter mit 7,5 t Gesamtgewicht erfüllt serienmäßig
die derzeit schärfste freiwillige Abgasstufe EEV. Alle anderen
Modelle erfüllen serienmäßig Euro 5 und optional EEV.
Vorderachse mit Einzelradaufhängung
für den 3,5-Tonner
Parallel zur Motorisierung steigen Fahrsicherheit und Komfort des Fuso Canter auf ein neues Niveau. Die Vorderachse
der 3,5-t-Variante zeichnet sich jetzt durch eine Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern aus – ein spürbares Plus für
Handling und Fahrkomfort.
Alle Canter verfügen über Scheibenbremsen an beiden Achsen sowie – neu – über ein elektronisches Bremssystem. In
den beiden oberen Gewichtsklassen ist der Canter jetzt auf
Wunsch mit einem Elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP)
zu bekommen. In das ESP integriert ist eine Antriebs-Schlupf-
Kommunalwirtschaft 12/2011
regelung, der hydraulische Bremsassistent, ein hydraulischer
Bremskraftverstärker für den Fall einer Undichtigkeit des Vakuum-Bremskraftverstärkers sowie eine Drehmomentreduzierung über das Motorsteuergerät, um durchdrehende und
blockierende Räder beim Gangwechsel auf rutschiger Fahrbahn zu verhindern. Ebenfalls wird der neue Canter optional
mit Fahrer- und Beifahrer-Airbag ausgeliefert.
Neues Cockpit noch komfortabler und funktioneller
Das grundlegend überarbeitete Fahrerhaus des neuen Canter
definiert ein neues Komfortniveau in der Klasse der leichten
Lkw. Das funktionelle Frontlenker-Fahrerhaus des Canter ist
durch ein neues, zweifarbiges und harmonisch gestaltetes
Cockpit gekennzeichnet. Die verwendeten Materialien sind
hochwertig und in ihrer Haptik aufgewertet. Fahrer und Beifahrer profitieren von einem nochmals verbesserten Durchgang von links nach rechts im Fahrerhaus.
Runde Lüftungsdüsen rahmen die Instrumentenanlage ein.
Die neuen Rundinstrumente sind präzise ablesbar. Der wirtschaftliche Bereich des Drehzahlmessers ist klar gekennzeichnet. Das neue Multifunktionsdisplay zwischen den
Instrumenten informiert über Uhrzeit und Kilometerstand,
enthält einen Reiserechner für den Kraftstoffverbrauch, eine
Anzeige für den Status des Partikelfilters, eine Warnlampe für
den Kraftstoffstand sowie eine Anzeige für den aktuell eingelegten Gang des Getriebes. Rund um das Lenkrad verteilen
sich griffgünstig die Bedientasten.
Das neue Ablagenkonzept ist ganz auf die Bedürfnisse von
Fahrer und Beifahrer ausgerichtet. Die Mittelkonsole enthält
zwei DIN-Einschubfächer, ein Staufach mit Klappe und einen
ausziehbaren Getränkehalter für zwei Behälter. Auf der Beifahrerseite nehmen eine offene Ablage sowie ein abschließbares Handschuhfach Gegenstände auf. Eine Dokumentenablage sowie ein Fach für das Mobiltelefon oder Kleinteile
unterstreichen die praxisbetonte Aufteilung der Armaturentafel. Dachstaukästen, Türfächer sowie Ablagen hinter und
zwischen den Sitzen komplettieren den Stauraum.
Neue Sitze mit Lendenwirbelstützen
und integrierten Kopfstützen
Fahrer und Beifahrer nehmen auf neuen Sitzen mit integrierten Kopfstützen Platz. Der Fahrersitz verfügt nun serienmäßig
über eine verstellbare Lendenwirbelstütze. Auf der serienmäßigen Beifahrer-Doppelsitzbank zeichnet sich der Platz links
in Fahrtrichtung zugunsten der Sicht nach hinten durch eine
Rahmenkopfstütze aus. Dies gilt ebenfalls für die Sitze auf
der Rückbank im neuen Canter mit Doppelkabine. Der Fah-
747
rersitz ist auf Wunsch gefedert (Serie in Deutschland bei den
C-Modellen mit Comfort-Fahrerhaus = breites Fahrerhaus)
sowie mit Armlehnen ausgestattet lieferbar.
Automatisierte Klimatisierung
und noch effektivere Heizung
Beachtung verdient auch die Heizung und Klimatisierung des
neuen Canter. Zu den wesentlichen Stichworten gehören ein
erhöhter Luftdurchsatz in Fußund Kopfraum sowie ein neuer
effektiver Wärmetauscher. Der Fond der Doppelkabine verfügt über eine separate Regelung von Heizung und Lüftung.
Neu ist auch die nochmals leistungsstärkere Klimaanlage. Alternativ zur manuell geregelten Klimaanlage ist nun eine vollautomatische Anlage lieferbar (Serie in Deutschland). Die Klimaanlage für Doppelkabinen arbeitet mit einem erweiterten
Kühlkreislauf und separater Steuerung der Temperatur und
Luftmenge im Fond.
Fahrerhaus: neues kraftvolles Design,
Langzeit-Korrosionsschutz
– 3C15/3C15D, 3,5 t zGG, Comfort-Einzeloder Comfort-Doppelkabine,
Leistung 110 kW (150 PS),
Radstand 2.500 / 2.800 / 3.400 / 3850 mm
– 3C18, 3,5 t zGG, Comfort- Einzeloder Comfort-Doppelkabine,
Leistung 129 kW (175 PS),
Radstand 2.500 / 2.800 / 3.400 / 3850 mm
– 6S15, 6,0 t zGG, Standard-Kabine,
Leistung 110 kW (150 PS),
Radstand 2.500 / 2.800 / 3.400 mm
– 7C15/7C15D, 7,5 t zGG, Comfort- oder Doppelkabine,
Leistung 110 kW (150 PS),
Radstand 2.800 / 3.400 / 3.850 / 4.300 / 4.750 mm
– 7C18/7C18D, 7,5 t zGG, Comfort- oder Doppelkabine,
Leistung 129 kW (175 PS),
Radstand 3.400 / 3.850 / 4.300 / 4.750 mm
Die dargestellten Versionen beziehen sich auf die Linkslenkerausführungen; einige, aber nicht alle Versionen sind auch als
Rechtslenker verfügbar.
Erkennungsmerkmal des neuen Fuso Canter ist eine neu gestaltete Frontpartie, die zu höherer aerodynamischer Effizienz
führt. Ins Auge fällt vor allem die V-förmige Kühlermaske mit
ihrem kraftvollen Design und einer markanten Position des
Logos. Die dynamische V-Ausprägung setzt sich oberhalb
der großen Scheinwerfer bis in die Türsicke hinein fort. Damit
passt sich der neue Canter perfekt an die aktuelle Designlinie
der Marke an. Der lackierte Bereich ist nun bis zur Unterkante der Windschutzscheibe hinaufgezogen, dies unterstreicht
den stämmigen und robusten Eindruck des Canter. Der dreigeteilte Stoßfänger aus Stahl trägt nun praktische anthrazitfarbige Kunststoff-Stoßecken. In die Gehäuse der Nebelscheinwerfer ist ein Tagfahrlicht integriert. Nebelscheinwerfer
und Tagfahrlicht sind bei allen Modellen serienmäßg.
Teils drastisch erhöhte Achslasten,
Rekord-Tragfähigkeit für 7,5-Tonner
Die neue kataphoretische Tauchlackierung (KTL) der Fahrerkabine sowie der pulverbeschichtete Rahmen bieten Langzeit-Korrosionsschutz auf höchstem Niveau. Der neue Canter
ist bereits ab Werk ein Individualist: Die Kabine ist in 87 Farben lieferbar, darunter sechs Metallic- und Perleffektlacke.
Neue Radstände, neue Rahmen,
noch mehr Aufbaufreundlichkeit
Zusätzliche Varianten, Nutzlast weiter gesteigert
Das Programm des neuen Fuso Canter wird im Rahmen des
Modellwechsels neu abgestimmt. Es deckt mit 3,5 t, 6,0 t
(neu) und 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht alle wesentlichen
Segmente von Leicht-Lkw ab. Der neue Sechstonner mit
Standard-Kabine und 110 kW (150 PS) Motorleistung (6S15)
ersetzt das bisherige Modell mit 5,5 Tonnen Gesamtgewicht.
Neu ins Programm genommen wurden ebenfalls ein 3,5-Tonner mit Standard-Kabine und 110 kW (150 PS) Motorleistung
(3S15) sowie ein 3,5-Tonner mit Comfort-Kabine und 129 kW
(175 PS) Leistung (3C18). Die Standard-Kabine (S) ist 1695
mm, die Comfort-Kabine (C) 1995 mm breit.
Das Programm des neuen Fuso Canter:
– 3S13, 3,5 t zGG, Standard-Kabine,
Leistung 96 kW (130 PS),
Radstand 2.500 / 2.800 / 3.400 mm
– 3S15, 3,5 t zGG, Standard-Kabine,
Leistung 110 kW (150 PS),
Radstand 2.500 / 2.800 / 3.400 mm
– 3C13/3C13D, 3,5 t zGG, Comfort- Einzeloder Comfort-Doppelkabine,
Leistung 96 kW (130 PS),
Radstand 2.500 / 2.800 / 3.400 / 3850 mm
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Neben den Gesamtgewichtsklassen wurden auch die zulässigen Achslasten und die Rahmenlayouts des Canter neu definiert. Damit einher gehen Nutzlastgewinne bis zu 85 kg bei
den 3,5t-Modellen und bis zu 95 kg bei den 7,5t-Modellen.
Ebenso bemerkenswert ist eine Hinterachse mit 6,0 t Tragkraft für den Canter 7C mit 7,5 t zulässigem Gesamtgewicht –
ein Bestwert in dieser Gewichtsklasse. Ohnehin zeichnet sich
der Canter 7C als Rekordhalter bei Tragfähigkeit und Nutzlast
aus. Die Tragfähigkeit beläuft sich je nach Radstand auf über
5,0 t für das Fahrgestell mit Fahrerhaus – mit großem Abstand
der Bestwert seiner Klasse.
Zu den besonderen Stärken des Canter mit seinem Leiterrahmen zählt traditionell seine Aufbaufreundlichkeit. Diese wurde
mit Einführung des neuen Modells nochmals gesteigert. Auch
die Radstände wurden völlig neu gegliedert. Das Programm
umfasst jetzt sechs Radstände von 2500 mm über 2800 mm,
3400 mm, 3850 mm und 4300 mm bis zum extralangen Radstand von 4750 mm. Er eignet sich jetzt für Aufbauten von
über 7 m Länge.
Angepasst an das jeweilige Modell fertigt Fuso den neuen
Canter mit drei unterschiedlichen, vollkommen neu entwickelten Rahmen. Ihr Gewicht konnte ohne Einbußen an Stabilität um rund 20 kg gesenkt werden. Der nun in der Vorbehandlung kugelgestrahlte und später pulverbeschichtete
Rahmen gewährleistet bestmöglichen Korrosionsschutz.
Die Standard-Kabine basiert auf einem Leiterrahmen mit
durchgehend 700 mm Breite. Der Rahmen für Modelle mit
Comfort-Kabine mit 2500 bis 3850 mm Radstand ist im hinteren Bereich 750 mm breit. Für den neuen Canter mit Komfortkabine und den beiden längsten Radständen ist der Rahmen durchgehend 850 mm breit. Dies gewährleistet hohe
Fahrstabilität auch bei großvolumigen Aufbauten.
Das einheitliche Lochbild der Rahmen erleichtert Aufbauherstellern die Arbeit. Alle Fahrgestelle sind jetzt auf Wunsch mit
Aufbaukonsolen (Serie in Deutschland) zur leichteren Montage von Aufbauten zu bekommen. Ein Anbohren des Lei-
Kommunalwirtschaft 12/2011
terrahmens ist nicht mehr notwendig. Auch wechselte der
Kühlwasser-Ausgleichbehälter von seiner angestammten Position hinter der Kabine platzsparend unter das Fahrerhaus,
der dazu gehörige Füllstandsbehälter ist hinter dem rechten
Radlauf angebracht. Er ist dort für Kontrollen unverändert gut
erreichbar. Mit diesem Schritt können Aufbauten nun näher
an das Fahrerhaus rücken, ein Versetzen des Behälters ist
nicht mehr notwendig.
mit einer weltweiten Produktion von jährlich rund 150 000
Einheiten der Weltbestseller von Daimler Trucks, wird von hier
aus in mehr als 30 Länder geliefert. Das Werk Tramagal ist in
den weltweiten Produktionsprozess von Daimler Trucks integriert und operativ eng mit Fuso in Japan verbunden.
Ab Werk ist der neue Canter nun mit drei unterschiedlichen
Varianten an Nebenabtrieben mit und ohne Flansch zu bekommen. Ihre Leistung beträgt 31 kW bzw. 62 kW. Außerdem
ist der Canter ab Werk mit einem externen frei positionierbaren Drehzahlregler verfügbar, die Schnittstelle dafür befindet sich an der Rückseite der Kabine.
Der handwerklich sorgfältig und präzise ausgeführte Rohbau
der Kabine bildet die Basis für die hohe Qualität des Canter.
Sämtliche Bleche für alle Produktionsstätten weltweit stammen zentral aus dem Werk Kawasaki von Fuso in Japan. Dies
gewährleistet neben einer rationellen und kostengünstigen
Produktion eine weltweit einheitlich hohe Qualität. Einzelund Doppelkabinen werden in Tramagal auf getrennten Produktionslinien gefertigt. Die Mitarbeiter verbinden die Bleche
mit Hilfe von Vorrichtungen durch mehr als 2000 Schweißpunkte miteinander. Die erlaubte Abweichung beläuft sich auf
nur plus/minus 1,5 mm.
Elektrik für Aufbauten noch vielseitiger
und leistungsstärker
Optional liefert Fuso den neuen Canter jetzt mit einem Spannungswandler. Er gewährleistet die Verbindung von der
12-V-Fahrzeugelektrik mit einer 24-VElektrik, wie sie vielfach
für Aufbauten von Lkw im Medium-Format verwendet wird.
Zur Sicherung der Stromversorgung liefert Fuso den neuen
Canter darüber hinaus mit unterschiedlichen, dem jeweiligen
Einsatzzweck angepassten Lichtmaschinen aus.
Aufgrund seiner hohen Nutzlast eignet sich der Canter unter
anderem besonders für Kühlfahrzeuge. Im Motorraum ist eine
Konsole für die nachträgliche Montage eines Kühlkompressors lieferbar. Sie wird beim neuen Canter auf Wunsch bereits
werksseitig montiert.
Ebenso individuell wie die Einsatzgebiete des Canter ist auch
seine Ausrüstung mit Kraftstofftanks. Sie fassen je nach Modell 70 l oder 100 l. Die Modelle mit 7,5 t Gesamtgewicht
sind teilweise auch mit einer Kombination von 100 l und 70 l
lieferbar. Alle Tanks sind abschließbar.
Klassische Stärken des Canter bleiben erhalten
Unverändert erhalten geblieben bzw. weiter ausgebaut sind
die klassischen Stärken des Canter: extreme Wendigkeit
und platzsparende Frontlenker-Bauweise, gute Sicht durch
tief nach unten gezogene Fenster und den kurzen vorderen
Überhang, robuste Konstruktion, Raum sparender JoystickSchalthebel im Fahrerhaus, einfache Wartung durch gute
Zugänglichkeit der Aggregate mit Kippkabine, erhöhte Sicherheit und geringerer Verschleiß durch serienmäßige Motorbremse.
Sicherheit wird groß geschrieben
Das Thema Sicherheit wird auch beim neuen Canter groß geschrieben. Die Türen verfügen serienmäßig über einen Seitenaufprallschutz. Optional sind Airbags für Fahrer und Beifahrer
zu bekommen. Wie bisher überzeugt auch der neue Canter
mit seinem passiven Unfallschutz Fuso RISE und Break Override Technik. Unverändert verfügen alle Canter serienmäßig
über eine Motorbremse. Sie erreicht eine Bremsleistung von
bis zu 50 kW, wird per Lenkstockhebel betätigt, erhöht das
Sicherheitsniveau durch Schonung der Betriebsbremse und
senkt durch eine längere Lebensdauer der Bremsbeläge
gleichzeitig die Betriebskosten.
In Tramagal, rund 150 km nordöstlich der portugiesischen
Hauptstadt Lissabon gelegen, befindet sich die zentrale Produktionsstätte des Fuso Canter für Europa. Der Fuso Canter,
Kommunalwirtschaft 12/2011
Produktion:
Rohbau handwerklich sorgfältig ausgeführt
Lackierung: hochwertige KTL-Beschichtung
als Korrosionsschutz
90 Prozent aller Canter sind weiß. Doch neben dieser klassisch-neutralen Farbe kommen 86 weitere Lackfarben zum
Einsatz. Grundlage der hohen Lackqualität des Canter ist
eine gründliche Vorbehandlung durch die KTL-Anlage (kataphoretische Tauchlackierung).
Roboter tragen den Decklack elektrostatisch und nahezu
verlustfrei auf. Für eine perfekte Qualität gilt die Lackieranlage als Reinraum mit fein gefilterter Luft. Bei weiß lackierten Kabinen kann Fuso aufgrund der hohen Lackierqualität
inzwischen auf den „Primer“ verzichten. Die Schichtdicke des
Lacks beläuft sich bei der Grundierung auf mindestens 30 μm
(1 μm entspricht einem tausendstel mm) und beim Decklack
auf mindestens 40 μm.
Intensive Kontrolle ist selbstverständlich: Jede einzelne Kabine wird unter gleißendem Licht genauestens überprüft.
So sind zum Beispiel an Front und Seite keinerlei Staubeinschlüsse erlaubt und nur minimale Einschlüsse an Fahrerhausdach und Rückseite der Kabine.
Der in der Vorbehandlung kugelgestrahlte und später pulverbeschichtete Rahmen gewährleistet bestmöglichen Korrosionsschutz.
Montage: Detailarbeit an und im Fahrerhaus
In der Montage werden nacheinander Scheibenwischergestänge, Fensterdichtungen, Kabelsätze, Türverkleidungen,
die Einheit aus Bremskraftverstärker und Pedalerie, Innenverkleidungen und Dämmung, Armaturenanlage, Scheiben,
Sitze und die Außenspiegel mit Liebe zum Detail einbzw. angebaut.
Die Sitze werden zuvor in einer benachbarten Halle von einem
Zulieferer montiert und exakt in Reihenfolge der Fahrzeuge in
der Produktion zugesteuert. Nach der Montage schwebt die
Kabine an die nächste Linie zur Verbindung mit dem Fahrgestell, der sogenannten Hochzeit.
Hochzeit: Rahmen und Kabine finden zusammen
Diese Hochzeit erfolgt am Ende der Montagelinie des Fahrgestells. Der Rahmen des Canter wird in Tramagal aus vorgefer-
749
tigt zugelieferten Teilen in einem neu eingerichteten Werksteil
montiert. Die Vormontage von Rahmen und Achsen erfolgt
separat.
Modellwechsel das innovative Doppelkupplungsgetriebe Duonic. Das Werk Tramagal ist zertifiziert nach DIN EN/ISO 9001
und 14001.
Endabnahme: sorgfältige Kontrolle aller Funktionen
Tramagal – ein traditionsreiches Werk
mit viel Erfahrung
Im Anschluss wird jeder Canter intensiv überprüft. Geschulte
Mitarbeiter kontrollieren sämtliche Funktionen des neuen
Lkw, ob nun Motor und Getriebe, Heizung und Klimaanlage
oder Scheibenwischer. Spur und Licht werden ebenso eingestellt wie Tachometer und Tachograph justiert. Ebenso erfolgt
eine letzte sorgfältige Sichtprüfung. Auf einer kurzen Strecke
auf dem Werksgelände wird die Funktion des Antiblockiersystems erprobt.
Damit nicht genug: Das Werk überprüft zwei Fahrzeuge pro
Tag in einer Beregnungsanlage auf Dichtigkeit. Regelmäßig
werden neue Canter auch im Fahrbetrieb getestet. Zu diesem
Zweck absolvieren sie beladen einen abwechslungsreich gestalteten, standardisierten 30 Kilometer langen Kurs. Zwei
neue Canter pro Tag werden besonders genau unter die Lupe
genommen, sie werden in einem Audit auf Herz und Nieren
getestet.
Fahrzeugteile des neuen Canter
stammen zu rund 50 % aus Europa
Wertmäßig stammen etwa 50 Prozent der Teile Fuso Canter
aus Tramagal von mehr als 90 europäischen Lieferanten,
etwa Motor, Achsenkomponenten, Federn, Bremsen, Reifen,
Scheinwerfer und Leuchten sowie Sitze und zahlreiche Innenverkleidungen. Aus Japan steuert Fuso vor allem Teile für
die Kabine und den Rahmen zu. Darüber hinaus Achsenteile,
die Lenkung, die Heizungs- und Klimaanlage sowie ab dem
Das Werk Tramagal in Portugal hat eine abwechslungsreiche
Geschichte. 1964 gründete das portugiesische Familienunternehmen Duarte Ferreira das Unternehmen als CKD-Fertigung von französischen Berliet-Lkw für das portugiesische
Militär. 1980 begann die Zusammenarbeit des Unternehmens
mit Mitsubishi Fuso. Bis 1996 montierte das Werk Tramagal in
CKD-Bauweise (CKD = Completely Knocked Down) für den
portugiesischen Markt den Fuso Canter sowie weitere Fahrzeuge von Mitsubishi Fuso. 1990 wurde das Werk vom portugiesischen Importeur von Mitsubishi Fuso übernommen.
Seit 2003 zur Daimler AG gehörig
1996 ging das Werk Tramagal in die Hände von Mitsubishi
Fuso als zentrale Produktionsstätte des Canter für Westeuropa über. Seit 2003 gehört das Werk durch die Übernahme der
Mehrheit an Mitsubishi Fuso zur Daimler AG. Im Detail: Mitsubishi Fuso Truck Europe (MFTE) mit dem Werk Tramagal ist
eine Tochter der Mitsubishi Fuso Truck and Bus Corporation
(MFTBC). An ihr hält die Daimler AG rund 90 % der Anteile.
Seit Aufnahme der Canter-Produktion im Jahr 1980 wurden
rund 160 000 Fahrzeuge in Tramagal produziert. Sie werden
heute in alle Länder West-, Nord- und Mitteleuropas sowie
nach Süd- und Osteuropa und Israel exportiert. Für die Zukunft hat das Werk vorgesorgt: Das Firmengelände misst
rund 110 000 m², davon ist zurzeit erst ein Drittel überbaut.
Ein Jahr neuer Personalausweis
Kommunen und Wirtschaft wollen Potenzial der Karte besser nutzen
Bis zu 55.000 neue Personalausweise händigen Behörden
den Bundesbürgern täglich aus. Zum 1. November – dem
ersten Geburtstag der Identitätskarte im Scheckkartenformat
– werden insgesamt acht Millionen Deutsche den Ausweis im
Portemonnaie haben. Nach einer Phase des Sondierens entdecken nun neben den Kommunen auch die Unternehmen
das Potenzial der vielseitig einsetzbaren Karte, wie Marktbeobachtungen von Steria Mummert Consulting zeigen.
Immer mehr Kommunen verbessern ihren Service mit Angeboten rund um den neuen Personalausweis. So können
die Bürger jetzt beispielsweise in Münster polizeiliche Führungszeugnisse über das Internet beantragen. Ebenso ist die
Bestellung des KFZ-Wunschkennzeichens oder von Katasterauszügen online möglich. Die Identität weisen die Antragsteller dabei mit der Online-Ausweisfunktion nach. Insgesamt
mehr als 60 Prozent der Kommunal- und Landesverwaltungen planen bis zum Jahr 2013 in Offerten zur Nutzung des
neuen Personalausweises zu investieren.
Aber auch die Unternehmen ziehen nach. So ist es beispielsweise Ziel von Versicherungen und Mobilfunkunternehmen,
Kunden den Abschluss von Verträgen direkt über das Internet
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anzubieten, Banken prüfen intensiv die vollständige OnlineKontoeröffnung. Für Handelsunternehmen bietet der neue
Personalausweis mit der Adressverifikation eine Lösung zur
Minimierung von Fehllieferungen. Verwaltung und Unternehmen zielen zudem vermehrt auf Terminallösungen ab, die Verwaltung im Rahmen von Bürgerterminals, die Unternehmen
direkt am Point of Sale.
„Gute Konzepte setzen sich durch - das zeigt sich auch beim
neuen Personalausweis“, sagt Christian Mohser, Senior Manager Public Services bei Steria Mummert Consulting. „Unsere Marktbeobachtungen belegen: Die Unternehmen haben
das Potenzial der Identitätskarte erkannt. Das zeigen die
vielen Machbarkeitsstudien zu Angeboten rund um den Ausweis. Und auch aus dem Ausland kommen Anfragen: Viele
Länder innerhalb und außerhalb der EU informieren sich über
die deutsche Lösung. Zuspruch findet dort neben der außerordentlich hohen Berücksichtigung von Datenschutz und
Datensicherheit insbesondere die gegenseitige Identifikation
von Dienstanbietern und Bürgern bei der Nutzung des Ausweises.“
Weitere Informationen unter: www.steria-mummert.de.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Energie in Bürgerhand: Privatleute treiben die Energiewende voran
Beteiligungsmöglichkeiten sind Schlüssel für Akzeptanz Erneuerbarer Energien
Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland sind
Bürgerinnnen und Bürger die mit Abstand wichtigste Gruppe
unter den Investoren. Mehr als 50 Prozent der in Deutschland
installierten Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen
Quellen befinden sich im Eigentum von Privatpersonen und
Landwirten. Für die Energiewende ist das Engagement von
Privatpersonen damit ein entscheidender Impuls.
In den Sparten Photovoltaik und Windenergie an Land sind
Privatpersonen traditionell die wichtigste Gruppe unter den
Investoren. Zu diesem Ergebnis kommen das Marktforschungsinstitut trend:research und das Klaus Novy-Institut
(KNi) in einer aktuellen, vom Bundesumweltministerium geförderten Studie. Daraus geht hervor, dass im Bereich Windenergie onshore mehr als jedes dritte installierte Megawatt
(36,2 Prozent) im Jahr 2010 von Privatleuten investiert wurde.
Ihr Anteil an der insgesamt installierten Leistung lag sogar bei
mehr als 51 Prozent. Bei der Photovoltaik schnitt diese Investorengruppe ähnlich stark ab: Hier brachten es die Privatpersonen 2010 auf einen Anteil von mehr als 40 Prozent am
Zubau. Die Landwirte steuerten darüber hinaus 21,8 Prozent
bei. Fonds und Banken folgten weit abgeschlagen mit einem
Anteil von rund 9 Prozent. Eine insgesamt untergeordnete
Rolle für den Ausbau der Erneuerbaren Energien spielten bislang die großen Energieversorger.
Dass Erneuerbare-Energien-Anlagen gerade bei Privatleuten
so gut ankommen, liegt nicht nur an der staatlich garantierten
Einspeisevergütung im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Wie die Autoren der Studie betonen, ist die Eigentümerstruktur etwa im Bereich Photovoltaik auch wegen weiterer Vorteile dezentral geprägt. Die Studie nennt in diesem Zusammenhang die gute Verfügbarkeit und Handhabbarkeit dieser
Technologie für Privatleute sowie für kleinere Gewerbe- und
Industriebetriebe.
Den starken Auftritt der Privatpersonen bei der OnshoreWindkraft erklären die Wissenschaftler mit vergleichsweise
überschaubaren Investitionssummen bei der Kooperation in
Bürgerwindparks. Auch mit relativ geringem finanziellen Einsatz ist hier eine Beteiligung möglich. Das gilt ebenso für die
Gesellschaftsform der Genossenschaft, die für den Bau von
Erneuerbare-Energien-Anlagen an Attraktivität gewonnen
hat. Allerdings ist der Anteil der Kooperativen laut der Studie
bislang überschaubar und noch deutlich ausbaufähig.
Für den Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp Vohrer, zeigen die Ergebnisse der Studie die
wachsende Bedeutung dezentraler Versorgungsstrukturen in
Deutschland. „Mit der Energiewende bieten sich Chancen,
Beteiligungsmodelle und in anderen Bereichen bewährte, genossenschaftliche Strukturen verstärkt auch in der Energiewirtschaft zu etablieren. Das gilt für Windkraftanlagen ebenso
wie für Solarstrom und die Energiegewinnung aus Biogas“,
unterstreicht Vohrer.
Für Vohrer spielen die Privatpersonen bei der Umsetzung der
Energiewende in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle.
„Bürgerinnen und Bürgern bietet die Energiewende zunehmende Möglichkeiten, die Energieversorgung in die eigene
Hand zu nehmen und am Aufschwung der regenerativen
Energieproduktion teilzuhaben. Dies fördert die Akzeptanz in
der Bevölkerung“, so Vohrer.
Weitere Informationen unter:
www.kni.de, www.unendlich-viel-energie.de,
www.kommunal-erneuerbar.de
und www.foederal-erneuerbar.de.
Neue Wohnungsgesellschaft VIVAWEST geht am 1. Januar 2012 an den Start
– Evonik Wohnen GmbH und THS Wohnen GmbH
bündeln Bewirtschaftung der rund 130.000 Wohneinheiten
in neuer Gesellschaft
– VIVAWEST gibt etwa 300.000 Menschen ein Zuhause
Aus Evonik Wohnen und THS Wohnen wird VIVAWEST; die
neue Wohnungsgesellschaft wird – nach Freigabe durch die
EU-Kartellbehörde im Dezember – zum 1. Januar 2012 an
den Start gehen. „Damit ist ein weiterer wichtiger Meilenstein
im Zuge der geplanten Zusammenführung der Immobilienaktivitäten von Evonik mit der THS zum drittgrößten Wohnungsunternehmen in Deutschland erreicht“, sagte Klaus Engel,
Vorsitzender des Vorstandes von Evonik Industries AG, heute
anlässlich der Vorstellung von VIVAWEST im Rahmen einer
Belegschaftsversammlung, an der auch die Ministerpräsi-
Kommunalwirtschaft 12/2011
dentin von Nordrhein-Westfalen, Hannelore Kraft, teilnahm.
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE, betonte: „Für
die IG BCE gab es von Anfang an nur eine Richtschnur: Auch
das neue Unternehmen VIVAWEST steht zu seiner sozialen
Verantwortung und ist ein zuverlässiger Partner der Mieter
und der Beschäftigten. Und das ohne wenn und aber.“
Evonik Wohnen bewirtschaftet rund 60.000 eigene Wohneinheiten, die THS, an der Evonik Industries und die IG BCE jeweils zu 50 Prozent beteiligt sind, rund 70.000 eigene Wohneinheiten. Ab Jahresbeginn werden die insgesamt 130.000
Wohnungen beider Gesellschaften gemeinsam bewirtschaftet. VIVAWEST gibt rund 300.000 Menschen, vor allem in
Nordrhein-Westfalen, ein Zuhause.
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Wohnen, wo das Herz schlägt – das ist der Anspruch von
VIVAWEST. Robert Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Evonik Wohnen und THS Wohnen: „Wir wollen nicht
nur eines der größten, sondern vor allem eines der besten
Wohnungsunternehmen in Deutschland sein, das attraktiven
Wohnraum und faire Mietpreise bietet. Mit dem Start von VIVAWEST und einem Service aus einer Hand wollen wir die
Kundennähe und Erreichbarkeit noch weiter verbessern.“ Alle
Mieter wurden heute in persönlichen Anschreiben über die
neue Gesellschaft informiert.
Zusammen mit den Dienstleistungsfirmen stehen 1.800 Mitarbeiter den Kunden mit Rat und Tat zur Seite. In der zentralen Kundenberatung am Verwaltungssitz von VIVAWEST in
Gelsenkirchen, den Kundencentern in 14 Städten sowie den
Außenstellen und Servicebüros in den Quartieren finden Mieter Ansprechpartner für Ihre Fragen und Belange.
Das Logo von VIVAWEST wird auch auf der Brust des deutschen Meisters BVB bei drei Heimspielen der Rückrunde im
Zeitraum Februar/März 2012 zu sehen sein.
VDV lehnt Bundesratsinitiative aus Baden-Württemberg ab
Verband fürchtet ungünstige Arbeitszeiten für Busfahrer und erhöhte Personalkosten für Verkehrsunternehmen
Im Bundesrat soll am Donnerstag unter anderem über eine
Ausweitung der Pausenzeiten von Busfahrern im ÖPNVLinienverkehr beraten werden. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) lehnt diese von der baden-württembergischen Landesregierung vorgeschlagene Änderung
der Fahrpersonalverordnung ab. Das Problem aus Sicht
des Verbandes: Sowohl für das Fahrpersonal als auch für
die Verkehrsunternehmen hätten die vorgeschlagenen Änderungen der Verordnung negative Auswirkungen. Durch
zusätzliche Pausen im Dienstplan müssten sich die Beschäftigten länger am Arbeitsplatz aufhalten und kämen später
nach Hause. Die Unternehmen hätten durch die Verlängerung der Dienstzeiten ihrer Angestellten erhebliche zusätzliche Personalkosten zu tragen. „Dies ist ein klassischer Fall
von Überbürokratisierung. Das Fahrpersonal und die Ver-
kehrsunternehmen sollen hier gezwungen werden, erheblich
längere Fahrtunterbrechungen als bisher einzuhalten. Es gibt
aber gerade im ÖPNV-Linienbusverkehr keinerlei Missstände, die eine solche Verschärfung rechtfertigen würden. Im
Gegenteil, der ÖPNV-Linienbus ist das mit Abstand sicherste
Verkehrsmittel mit den geringsten Unfallzahlen im Straßenverkehr“, erklärt VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff. Die
Politik könne nicht einerseits von stärkerer Förderung des
ÖPNV sprechen und andererseits Regelungen zu dessen
Benachteiligung beschließen. „Von einer solchen Änderung
profitiert niemand, es entsteht nur zusätzlicher Aufwand für
Fahrer und Unternehmen“, so Wolff weiter. Der VDV hat deshalb alle Verkehrs- und Arbeitsminister des Bundes und der
Länder angeschrieben und auf die negativen Konsequenzen
hingewiesen.
Arena lockte viele Besucher auf das Bergwerk West
Bürger zeigten großes Interesse an der Entwicklungsfläche des Bergwerks
Knapp 400 Bürger waren der Einladung der Stadt und der
RAG Montan Immobilien GmbH in die Lohnhalle des Bergwerks West gefolgt. Unter ihnen auch viele Werksangehörige
und ehemalige Bergmänner. Die Besucher waren neugierig,
was künftig an diesem Standort passieren soll und verfolgten
mit Interesse die Vorträge, Statements sowie die abschließende Plenumsdiskussion.
Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt freute sich über das
große Interesse und das gezeigte Engagement der KampLintforter. Am Abend machte Dr. Landscheidt seine Erwartungshaltung an den Planungsprozess deutlich: „Ich erwarte
eine offene Diskussion in den Nutzungsfragen und die gemeinsame Entwicklung einer Zukunft für die Fläche“. Einigkeit
mit der RAG herrscht in den zentralen Fragestellungen. Auch
Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender der Geschäftsführung
der RAG Montan Immobilien GmbH, betonte die Wichtigkeit
von Schlüsselprojekten wie dem Bahnanschluss und die Rolle der Hochschule. „Wir wollen gemeinsam mit allen lokalen
Akteuren schließlich Verän¬derungen und Wandel für KampLintfort positiv gestalten!“
Prof. Kunibert Wachten vom Dortmunder Planungsbüro
Scheuvens+Wachten, das die planerische Vertiefung in Kom-
752
bination mit einer breiten Beteiligung der Öffentlichkeit im
Projekt Masterplan Bergwerk West koordiniert, erläuterte die
nächsten Schritte der Planung und gab einen Ausblick auf
die Themen und Veranstaltungen im Jahr 2012, an dessen
Ende neben der Schließung des Bergwerks auch ein Sieger
aus einer Ideenkonkurrenz hervorgehen wird. Doch zuvor
steht noch viel Arbeit an. Dabei werden die Bürgerinnen und
Bürger beispielsweise nicht nur an der Auslobung mitwirken,
sondern auch die Gelegenheit bekommen, renommierten Architektur- und Stadtplanungsbüros bei ihrer Arbeit über die
Schulter zu gucken. Welche Erwartungen an die Nachnutzung der Fläche gestellt wurden, davon konnte man gestern
bereits einen ersten, breit gefächerten Eindruck erhalten. Es
wurde rege diskutiert über die Hochschule, den Lehrstollen,
Naherholungsmöglichkeiten und den geplanten Logistikstandort auf dem Kohlenlagerplatz.
Prof. Kunibert Wachten sagte zu, die Fragen und Anregungen
des Abends für die Ausgestaltung des weiteren Verfahrens
aufzunehmen und zu erörtern. Genügend Zeit hatten die Besucher auch, um sich nach der Plenumsdiskussion in persönlichen Gespräche mit den Akteuren aus der Verwaltung
und der RAG vertiefend des ein oder anderen Themas anzunehmen.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Kreislaufwirtschaftsgesetz muss in den Vermittlungsausschuss
Keine Ausweitung der Nachweispflichten auf ungefährliche Abfälle
Der Deutsche Bundestag hat zwar Ende Oktober ein neues
Kreislaufwirtschaftsgesetz verabschiedet, aber der Bundesrat hat am letzten Freitag seine Zustimmung verweigert und
stattdessen den Vermittlungsausschuss angerufen. Es wird
erwartet, dass noch im Dezember darüber beraten wird, so
dass das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz wie geplant im April
oder spätestens im Juli nächsten Jahres in Kraft treten wird.
Nach Auffassung des bvse ist das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz sicherlich nicht der große Wurf, den sich die Branche zu Beginn der Gesetzesberatungen erhofft hatte. Nach
heftigen Auseinandersetzungen, die sich vor allem um das
Thema der gewerblichen Sammlung gedreht hatten, wurde
mit der kommunalen Seite ein Kompromiss erreicht, der folgendes vorsah: Wenn die Kommune die Wertstoffe der Haushalte selbst effizient erfasst und hochwertig verwertet, soll
sie durch gewerbliche Sammlungen nicht daran gehindert
werden. Wenn sie dieses Angebot nicht machen kann oder
will, kann sie ein besseres Serviceangebot des gewerblichen
Sammlers an die Haushalte nicht verhindern. Genau diesen
Kompromiss hat der Bundesrat in seiner letzten Sitzung
wieder in Frage gestellt. Er spricht sich dagegen aus, dass
eine gewerbliche Sammlung gegen den Willen des öffentlichrechtlichen Entsorgungsträgers durchgeführt werden kann,
selbst wenn die private Sammlung hochwertiger wäre.
bvse-Präsident Burkhard Landers fordert deshalb: „Besser
schlägt schlechter. Dieser Grundsatz muss auch in der Entsorgungsbranche gelten, will man zukunftsweisenden Innovationen eine Chance geben.“ Der bvse verweist dabei auch
auf die Zielsetzung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, wonach die Gesamtauswirkungen der Ressourcennutzung zu
reduzieren und die Ressourceneffizienz der Abfallwirtschaft
zu verbessern sind.
„Wenn wir mehr Recycling und mehr Ressourcenschutz wollen, dann muss auch im Bereich der Sammlung Platz für Innovationen sein. Diesem Wettbewerb der Ideen müssen sich
die kommunal veranlassten Sammlungen stellen. Schlechtere Sammlungen vor besseren zu schützen, ist rückwärtsgewandt und das falsche politische Signal. Wir benötigen nicht
weniger, sondern mehr Innovationen, um als rohstoffarme Industrienation auch zukünftig weltweit bestehen zu können“,
erklärte der bvse-Präsident.
Er appellierte an den Vermittlungsausschuss, deshalb an einer „seriösen fachlichen Lösung“ zu arbeiten, die die Kriterien
wann eine Sammlung hochwertiger ist konkretisiert, um die
Vollzugsfähigkeit zu verbessern, die Gleichwertigkeitsklausel
„im Kern und in ihrer Zielrichtung“ jedoch zu erhalten. Für
den bvse ist klar, dass der Schutz kommunal veranlasster
Sammlungen spätestens dann enden muss, wenn ein besseres Sammelsystem eingeführt werden könnte. Wie die Verhandlungen im Bundesrat letztlich ausgehen, ist angesichts
unklarer Mehrheitsverhältnisse jedoch offen.
Positiv: Verpflichtung zum Führen von Nachweisbüchern für ungefährliche Abfälle vom Tisch
Ursprünglich beabsichtigte der Bundesrat die Einführung der
Pflicht zur Führung von Nachweisbüchern und das Erstellen
einer Jahresaufstellung auch für ungefährliche Abfälle. Dagegen hat sich der bvse in einem Schreiben an die Bundesländer Anfang letzter Woche erfolgreich gewehrt. Der Bundesrat
hat diese Forderung in seiner jüngsten Sitzung nicht mehr
aufgegriffen. Eine Ausweitung der Nachweispflichten auf ungefährliche Abfälle ist damit vom Tisch.
Weitere Informationen unter: www.bvse.de.
Neues Portal des Donaubüros Ulm/Neu-Ulm startet als
Prototyp für zukünftiges Bürgerportal der Stadtverwaltung
Zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten sollen Austausch entlang der Donau fördern. Ulms Erster Bürgermeister und
Geschäftsführer des Donaubüros Gunter Czisch betont die
Vorbildfunktion für andere Kommunen beim Thema Bürgerbeteiligung. Der Ulmer IT-Dienstleister systemzwo group entwickelte eigens für das Donauportal ein CMS auf Basis von
Open-Source Frameworks. Die redaktionelle Pflege bleibt dadurch langfristig einfach und die Kosten kalkulierbar.
„Aufbruch entlang der Donau.“ So lautet das Motto für das
Internationale Donaufest im kommenden Sommer 2012 in
Ulm und Neu-Ulm. Mit seinem heute neu gestarteten Internet-Portal www.donaubuero.de hat das Donaubüro schon
Monate vor dem Donaufest etwas Neues geschaffen, dass
es in dieser Art in Deutschland noch nicht oft gibt: Eine mehrsprachige Internet-Plattform, die regional und international
die Menschen entlang der Donau zusammenbringen möchte und dabei auf neueste Internettechnologie und moderne
Kommunikationsmittel setzt.
„Das Portal bietet einen schönen bunten Strauß aller Features, die heute die Menschen im Internet gerne verwenden:
Kommunalwirtschaft 12/2011
Abstimmungen, Fotowettbewerbe, eine Rezeptdatenbank,
Blogs, Videos, einen Kalender mit Events aus allen Donaustaaten, Kommentarfunktionen und sämtliche beliebte Social
Media- und Web 2.0-Elemente, die man auch von Facebook
oder YouTube kennt“, so Gunter Czisch, Erster Bürgermeister
der Stadt Ulm. Der Start des Portals stellt dabei erst „Phase
1“ in dem zukunftsorientierten Projekt dar. Weitere Elemente,
wie ein eigenes Wikipedia mit starkem Donau-Bezug, folgen
sukzessive in den nächsten Wochen und Monaten. So wird
bis zum Donaufest 2012 eine mehrsprachige Community das
Portal beleben, ist Czisch überzeugt.
Langfristig kalkulierbarer redaktioneller Aufwand
durch den Einsatz von Open-Source Frameworks
Für die technische und konzeptuelle Umsetzung konnte das
Donaubüro das Ulmer Systemhaus systemzwo group gewinnen, das hierbei nicht nur die Server-Infrastruktur zur Verfügung gestellt hat, sondern auch federführend mit Rolf Schulte
das Projekt und die technische Entwicklung leitete. systemzwo-Mitarbeiter und Medieninformatiker Wolfgang Schwarz,
der unter anderem an der Hochschule Ulm im Studiengang
753
Digitale Medien doziert, ist spezialisiert auf Internet- und Medienergonomie: „Das Portal ist so flexibel konzipiert, dass
zukünftige Erweiterungen reibungslos integrierbar sind. Wir
haben dazu unser eigenes System auf Basis von Open-Source Frameworks (u.a. symfony) entwickelt, denn bestehende
am Markt verfügbare Lösungen wären dafür gar nicht flexibel
genug.“
Besonderen Wert hat das systemzwo-Team dabei auf eine
unkomplizierte Pflege der Inhalte im Tagesgeschäft durch die
Mitarbeiter des Donaubüros gelegt. Es gibt trotz der vielen
unterschiedlichen Anwendungen im Portal nur eine Oberfläche. Zielsetzung dabei war, dass der Zeitaufwand für die
tägliche Arbeit der Redakteure trotz einem stetigen Ausbau
des Portals langfristig in einem überschaubaren Rahmen und
damit leichter kalkulierbar bleibt. Gerade für die Budgets der
Kommunen ist das von erheblichem Vorteil.
Das Portal ist nach allen wichtigen Regeln der Ergonomie,
Benutzerfreundlichkeit und Barrierefreiheit entwickelt worden
und ist dabei abwärtskompatibel, also auch mit älteren Internet-Browsern, Computer-Betriebssystemen und -Monitoren
fast uneingeschränkt nutzbar und in allen Sprachen entlang
der Donau und darüber hinaus lesbar. „Das Donaubüro hat
mit dem neuen Portal etwas ganz Neues, Großes bekommen,
was genau auf den Zweck und seine Bedürfnisse hin konzipiert worden ist: Es soll Menschen zusammenführen im Sinne
des EU-Gedankens und es soll Kooperation fördern“, so Björn
Semjan, Inhaber und Geschäftsführer der systemzwo GmbH.
Vorbildfunktion für das kommende Stadtportal
und für andere Kommunen
Laut Gunter Czisch und Gerd Hölzel, den Geschäftsführern
der Donaubüro Ulm/Neu-Ulm gGmbH, ist das Portal für die
Städte Ulm und Neu Ulm auch ein Versuchsfeld: „Wir werden
in den nächsten Jahren das Portal sukzessive verbessern und
die Erfahrungen, die wir damit sammeln, nutzen, um auch den
Aufbau der großen Portale für die Städte Ulm und Neu-Ulm
neu zu entwickeln. Immer mit dem Ziel: Was ist möglich an
Bürgerbeteiligung über diese Kanäle? Von unserer Erfahrung
können dann auch andere Kommunen profitieren, die ersten
Anfragen sind schon da. Ich bin mir sicher: Das Donauportal
wird bundesweit eine Vorbildfunktion einnehmen.“
Weitere Informationen unter: www.donaubuero.de.
Durch zuverlässigen Datenschutz Millionenverluste verhindern
Datenlecks richten immensen finanziellen Schaden an/ Technologische Veränderungen erhöhen die Risiken / Sensible
Daten gehen oft unbemerkt verloren / Zahl der digitalen Informationen erhöht sich im nächsten Jahrzehnt drastisch /
Ganzheitlicher Präventionsansatz beugt Risiken vor / Kontrollinstanzen, Überwachung und technologischer Support sind
unabdingbar
sind, erhöht das Risiko, dass diese entwendet werden. „Bereits in zehn Jahren wird es 44 Mal so viele digitale Informationen geben wie heute, nämlich 35 Zettabyte (35 Billionen
Gigabyte). Mit steigender Zahl der Informationen wird es
dann auch zu wesentlich mehr Datenverlusten kommen, deren Auswirkungen auf die Wirtschaft heute noch nicht überschaubar sind“, sagt Olaf Riedel.
Die Kosten, die Unternehmen durch Datenverluste entstehen,
waren noch nie so hoch wie heute: 7,2 Millionen US-Dollar,
umgerechnet rund 5,3 Millionen Euro, Schaden richtete im
vergangenen Jahr ein Datenleck durchschnittlich an. Das
entspricht einer Summe von 214 Dollar (157 Euro), die Unternehmen für jeden verlorengegangenen Datensatz zahlen
mussten. Der Verlust eines besonders sensiblen Datensatzes
verursachte durchschnittlich sogar Kosten in Höhe von 305
Dollar (224 Euro). Gerade die sich schnell wandelnde IT-Landschaft mit ihren immer unübersichtlicheren Risiken trägt dazu
bei, dass große Datenpannen quer durch alle Branchen und
Unternehmensgrößen auftreten, so die aktuelle Veröffentlichung „Data loss prevention – Keeping your sensitive data
out of the public domain“ der Beratungsgesellschaft Ernst &
Young GmbH. „Datenlecks muss besser vorbeugt werden,
denn digitale Informationen sind ein wertvolles Unternehmensgut. Das Schlimme ist: Viele Datenverluste werden noch
nicht einmal bemerkt. Eine wirkungsvolle Prävention gelingt
also nur durch die Entwicklung einer perfekt abgestimmten
Strategie und der Installation vielschichtiger Kontrollen“, berichtet Olaf Riedel, Partner bei Ernst & Young.
Ganzheitliches Präventionsprogramm
verhindert Lecks
Neue Technologien und Datenmengen
erhöhen die Risiken
In der IT-Landschaft entstehen ständig neue Risiken. Die kontinuierlich steigende Zahl der Übertragungsmethoden, Speichermöglichkeiten auf kleinstem Raum und die Unübersichtlichkeit der Verteilung erhöhen die Gefahr des Datenverlusts.
Auch die Tatsache, dass sensible Daten einen beträchtlichen
Wert darstellen und in einer immer größeren Zahl vorhanden
754
„Verhindern können Unternehmen den Verlust ihrer wertvollen Daten nur, wenn die Prävention zum klaren Geschäftsziel wird“, so Riedel. Zur Entwicklung einer Strategie und der
Einführung von Kontrollmechanismen hat Ernst & Young einen ganzheitlichen Präventionsansatz entwickelt, der auf vier
Grundsäulen beruht: Datenkontrolle, Datenschutzüberwachung, Support der Informationssicherheitsprozesse und die
technologische Unterstützung der Datenschutzprogramms.
Überwachung der digitale Informationen
ist unabdingbar
Für eine zuverlässige Kontrolle der Daten muss ein Unternehmen zunächst identifizieren, über welche sensiblen Daten es
verfügt, wo diese gespeichert und wie sie übermittelt werden.
Wichtig ist vor allem die Überprüfung der Speicherungsstruktur. Gerade eine unstrukturierte Datenspeicherung fördert unvorhergesehene Datenpannen. Auch die Definition von festen
Datenrichtlinien und Standards ist für den Datenschutz unabdingbar. Beispielsweise muss festgelegt werden, wie sensible
Daten im Internet oder in E-Mails übermittelt werden. Durch
die Entwicklung fester Prinzipien kann ein Unternehmen seine Anforderungen an die Datensicherheit stark erhöhen.
Das Management der Daten, die das Unternehmen verlassen,
erfordert ebenfalls zuverlässige Überwachungsmaßnahmen.
Zu diesen gehören etwa das Monitoring des Netzwerks oder
der Einsatz von Testdaten. Da sich Technologien ständig än-
Kommunalwirtschaft 12/2011
dern und die Risiken branchenspezifisch sind, ist vor allem
ein regelmäßiges und individuelles Update des Sicherheitskonzepts notwendig.
Nur ein funktionierendes System
schützt Daten zuverlässig
„Kontrollmechanismen sind unabdingbar, aber sie funktionieren nicht in einem Vakuum. Daher ist die Einbindung in andere Informationssicherheitsprozesse unabdingbar“, erläutert
Olaf Riedel. Ein effektives Präventionsprogramm umfasst
nicht nur die Datenüberwachung innerhalb des digitalen Systems, sondern auch die gründliche Kontrolle der Infrastruktur,
um etwa das Kopieren von Festplatten oder den Verlust von
anderen physikalischen Speichermedien zu verhindern.
Ein weiterer Schlüssel zur effektiven Sicherung der Daten ist
die Nutzung spezieller Tools, die das Datenverlust-Präventionsprogramm unterstützen: Durch den Einsatz netzwerkbasierter Scanning-Tools oder anderer IT-Instrumente werden
der Datenfluss und die Datennutzung an einzelnen Punkten
im Unternehmen gezielt überwacht und kontrolliert. Durch
diese Maßnahmen wird verhindert, dass sensible Daten das
Unternehmen verlassen können.
„Berücksichtigt ein Unternehmen bei seinem Präventionskonzept die Maßnahmen Datenkontrolle, Datenschutzüberwachung, Support der Informationssicherheitsprozesse und
technologische Unterstützung des Programms, senkt es das
Risiko erheblich, dass Daten unkontrolliert verloren gehen,
und es bereitet sich effektiv auf zukünftige neue Risiken vor“,
sagt Olaf Riedel.
Weitere Informationen unter: www.de.ey.com.
Wie die Schuldrechtsreform aus dem Jahre 2002 die Justiz entlasten wird
Von Dr. Johannes Fiala – Rechtsanwalt und Dipl.-Math.
und Peter A. Schramm, Sachverständiger für Versicherungsmathematik, München
Neue Zeitrechnung bei der
Schadensersatzverjährung
Im Normalfall einer Anlageberatung oder Vermögensverwaltung beginnt die Verjährung mit Kenntnis des Anlegers über
die Person des Schädigers und über den Schaden. Verhält
sich der Anleger insofern grob fahrlässig, beginnt die Verjährung ebenfalls zu laufen. Bei etwaigen Nebenpflichtverletzungen (Falschberatung, Anlegertäuschung, etc.) galt seit
Inkrafttreten des BGB eine Frist von maximal 30 Jahren. Dies
nennt man absolute Verjährung. Ab 01.01.2012 reduziert sich
diese Frist auf 10 Jahre.
Spezialfall der Anlageberatung bei Wertpapieren
Handelt es sich allerdings um die Vermittlung von Finanzinstrumenten (z.B. Zertifikate, Aktien, offene Investmentfonds, Rentenpapiere) gilt seit jeher – taggenau zu berechnen
– eine Frist von drei Jahren. Diese kurze Frist kann im Falle
einer Fahrlässigkeit auch bei deliktischen Ansprüchen, sowie
bei fehlerhafter Vermögensverwaltung in Frage kommen.
Kassiert die Bank oder der Vermögensverwalter hingegen
absichtlich etwa Kick-Backs, so handelt es sich regelmäßig
um vorsätzlichen Betrug oder vorsätzliche Untreue (dies als
Beispiele meint „deliktische Ansprüche“), so dass die Frist
von drei Jahren nicht gelten muss.
Mehrere Beratungsfehler
lösen mehrere Verjährungsfristen aus
Durch Urteil vom 09.11.2007 (Az. V ZR 25/07) hat der BGH
klargestellt: „Lässt sich ein Schadensersatzanspruch auf
mehrere Beratungsfehler stützen, beginnt die kenntnisabhängige Verjährungsfrist für jeden Beratungsfehler gesondert zu
laufen.“ Nicht selten werden Kunden bei sich abzeichnenden
Fehlentwicklungen einer Kapitalanlage durch den Berater
oder Vermittler beschwichtigt, beruhigt oder abermals in die
Irre geleitet. Doch auch einfaches fortgesetztes Nichtstun
kann z. B. bei einer Verpflichtung zur „Betreuung“ einen Beratungsfehler darstellen – nicht erst eine bei Versicherungen
übliche Betreuungsprovision kann dafür ein Indiz sein.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Sachverständige Untersuchung zwingt zum Handeln
Häufig kommt es vor, dass Banken, Versicherer oder Vermögensverwalter unrichtige Abrechnungen vorlegen. Die Bandbreite reicht von schlichten Eingabefehlern bzw. Verwendung
nicht aktueller Daten, über fehlerhafte Formeln in Abrechnungsprogrammen bis hin zur absichtlichen Manipulation zur
Täuschung von Kunden. Oft wird erst die Nachberechnung
von Ablauf- und anderen Versicherungsleistungen bzw. Kreditkonten oder etwa eine Analyse von Depotabrechnungen
oder Überschuss- und Vertragverläufen bei Lebensversicherungen zu Tage fördern, wo sich Versicherer oder Finanzhaus
„verrechnet“ haben.
Fristberechnung bei der Verjährung
Sobald der Kunde diese Erkenntnisse nach sachverständiger Analyse besitzt, also erstmals positiv wissen muss, dass
ihm ein Schaden entstanden ist, beginnt spätestens eine
sogenannte kurze Verjährungsfrist zu Laufen. Diese beträgt
seit der Erkenntnis drei Jahre, gerechnet ab dem nächstfolgenden Jahresende. Auch wenn ein Kunde die „Fehler“ gar
nicht erkennen konnte, bleibt es bei den bisher 30 und künftig nur noch 10 Jahren der absoluten Verjährung. Sobald die
„kurze Verjährung“ oder die „absolute Verjährung“ eingetreten ist, kann die Gegenseite dies mit Erfolg einwenden.
Ablauf der kurzen Fristen bringt Berater
und Makler in Gefahr
Die Erfahrung hat gezeigt, dass selbst die 30jährige Verjährungsfrist schon knapp ist, wenn der Fehler erst gegen Ablauf
einer auf 30 Jahre abgeschlossenen Versicherung bemerkt
wird. Künftig werden viele Betroffene daher den Fehler erst
nach Eintritt der Verjährung bemerken. Doch auch dann ist
noch nicht alles verloren, wenn der geschädigte z. B. vorsätzlichen Betrug nachweisen kann. Die verkürzten Verjährungsfristen könnten daher in einer verschärften Vorgehensweise
gegen Falschberatung resultieren – leider entfällt bei Vorsatz
auch noch der Vermögensschadenhaftpflichtschutz des Vermittlers.
755
Auch könnte der Geschädigte darauf abstellen, dass der
Vermittler seinen laufenden weiteren Beratungs- und Betreuungspflichten nicht nachgekommen ist, und dadurch den
Eintritt der Verjährung verursacht hat. Zum Beispiel, indem er
nicht auf darauf hingewiesen hat, dass die Ansprüche gegen
den Versicherer zu verjähren drohen. Für den durch Eintritt
der Verjährung der Ansprüche gegen den Versicherer entstandenen Schaden kann dann der Vermittler haften, bei dem
die Verjährungsfrist überhaupt erst mit Verjährungseintritt der
ursprünglichen Ansprüche begonnen hat. Denn bis dahin
hätte er ja noch durch rechtzeitige pflichtgemäße Beratung
den Schaden infolge Verjährungseintritt abwenden können.
Auslobung zum Muelheim Water Award 2012 startet im Januar
Der
Muelheim
Water
Award geht in die vierte
Runde: Die Ausschreibung für das Jahr 2012
steht kurz bevor. Die Bewerbungsfrist läuft vom
1. Januar bis 29. Februar
2012, 12.00 Uhr MEZ. Das
Auslobungsthema lautet wieder: „Fortschritte in der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung“.
Der Muelheim Water Award ist mit einem Preisgeld in Höhe
von insgesamt 20.000,- € dotiert. Er richtet sich an nationale
und internationale Bewerber aus ganz Europa.
Die Durchführung und Organisation des Preises erfolgt im
Auftrag der Träger RWE Aqua GmbH und RWW RheinischWestfälische Wasserwerksgesellschaft mbH durch die IWW
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gemeinnützige GmbH.
Die Verleihung des Muelheim Water Award 2012 erfolgt im
Rahmen der 5. Water Contamination Emergencies Conference, die vom 19. bis 21. November 2012 in Mülheim an der
Ruhr stattfinden wird.
Mit dem Muelheim Water Award werden herausragende Projekte zur praxisorientierten Forschung und/oder Implementierung innovativer Konzepte ausgezeichnet. Sie sollen zur
Verbesserung der wasserwirtschaftlichen Situation in Europa
beitragen. Eingeschlossen sind auch Ingenieur-, Management- oder Planungsleistungen. Er wird alle zwei Jahre vergeben.
Weitere Informationen unter:
www.muelheim-water-award.com.
Aus der Industrie
Mehr Transparenz im Bereich der Sanierung
Gütesicherung RAL-GZ 961: Neue Struktur beim Gütezeichen „S“
Es gibt eine Vielzahl von Sanierungsfachfirmen, die über ein
RALGütezeichen Kanalbau Beurteilungsgruppe S verfügen.
Firmen, die das Gütezeichen führen, weisen Erfahrung und
Zuverlässigkeit Ihres Unternehmens nach und erfüllen die
von Auftraggebern gestellten Anforderungen an Material,
Verfahren, Ausführung und Eigenüberwachung in Übereinstimmung mit den aktuellen Regelwerken.
Aufgrund der Vielzahl verschiedener Verfahrenstechniken im
Bereich der Sanierung enthält das Gütezeichen S entsprechende Untergruppen. Der Güteausschuss der Gütegemeinschaft hat eine neue Struktur dieser Untergruppen erarbeitet
und damit den Anforderungen der Gütezeicheninhaber und
Auftraggeber Rechnung getragen.
Die künftigen Untergruppen zur Beurteilungsgruppe S sind
ausschließlich an Technikgruppen orientiert. Erfahrung und
Zuverlässigkeit werden in Bezug auf die Anwendung der entsprechenden Technikgruppe bewertet. Die bisherige zusätzliche Unterscheidung nach Systemanbietern beziehungsweise Lizenzgebern entfällt. Diese wird innerhalb der neuen
Gruppen künftig durch den Bezug auf das entsprechende
Verfahrenshandbuch berücksichtigt.
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Anwendung erleichtert
Durch die Änderung wird die Struktur der Untergruppen S im
Bereich der Gütesicherung den Vorgaben in den aktuellen
Regelwerken angepasst. Zusätzlich wird durch die deutlich
geringere Gesamtzahl von Untergruppen im Bereich der
Sanierung Transparenz und Anwendung der Gütesicherung
insbesondere für den Auftraggeber spürbar erleichtert. Auch
die Belange als Gütezeicheninhaber werden mit dieser Änderung besser berücksichtigt, denn ein Wechsel des Systemanbieters beziehungsweise Lizenzgebers kann im Rahmen der Gütesicherung von den Unternehmen nun einfacher
realisiert werden. Die Änderungen in der Beurteilungsgruppe
S sind in Abbildung 1 dargestellt. Sie werden ab Januar 2012
gültig.
Sanierungsbedarf groß
Der Sanierungsbedarf für die Kanalisation in Deutschland
ist groß. Auswertungen der Kanaluntersuchungen belegen
Schäden sowohl an öffentlichen Abwasserkanälen als auch
an Abwasserleitungen auf privatem Grund. Unfachmännische Bauausführung gehört zu den häufigsten Schadensursachen. Um eine hohe Qualität erreichen zu können ist
Kommunalwirtschaft 12/2011
eine entsprechende gerätetechnische Ausstattung und die
einschlägige Erfahrung des ausführenden Personals notwendig. Auch Anforderungen an Materialien und Verfahren
gemäß Regelwerksanforderungen und Verfahrensbeschreibungen sind zwingend zu stellen. Somit haben die Auftraggeber bei der Vergabe von Sanierungsmaßnahmen an Gütezeicheninhaber S die Gewähr, dass die Qualifikation der
Bieter belegt und die entsprechenden Material-Nachweise
für das jeweilige Verfahren vorliegen. Eine Bewertung der
Angebote durch den Auftraggeber erfolgt bei den Unternehmen, die die Erfüllung dieser Voraussetzungen belegen.
Qualität beginnt bei der Ausschreibung
Qualität beginnt aber bereits bei der Ausschreibung. Folgerichtig wurde 2007 die Beurteilungsgruppe ABS – Ausschreibung und Bauüberwachung bei der grabenlosen Sanierung
von Abwasserleitungen und -kanälen aller Werkstoffe und
Nennweiten mit den dazugehörigen Bauwerken – in die
Güte- und Prüfbestimmungen der Gütesicherung Kanalbau
RAL-GZ 961 aufgenommen. Auftraggeber und Ing.-Büros
dokumentieren damit ihre besondere Erfahrung und Zuverlässigkeit der Organisation und des eingesetzten Personals.
Durch die Auswahl der Bieter unter Berücksichtigung der
Anforderungskriterien Gütesicherung Kanalbau RAL-GZ
961, liegen eindeutige Lieferbedingungen vor, welche die genannten Regelwerksanforderungen und Verfahrensbeschreibungen beinhalten. Erfüllen Auftragnehmer diese Lieferbedingungen, hat der Auftraggeber einen Beleg dafür, dass es
sich um eine erfahrene Fachfirma handelt in Bezug auf die
Ausführung der speziellen Technikgruppe. Diese verfügt darüber hinaus über eine dokumentierte Eigenüberwachung.
Vom Güteausschuss beauftragte Prüfingenieure bestätigen
durch Baustellen- und Firmenbesuche die Einhaltung der definierten Lieferbedingungen.
Handbuch als Grundlage
Grundlage der Qualifikation von Gütezeicheninhabern der
Beurteilungsgruppe „Sanierung“ ist ein Handbuch, in dem
Anforderungen an Material, Verfahren, Ausführung und eine
dokumentierte Eigenüberwachung verbindlich festgelegt
sind. Beim Nachweis dieser Anforderungen sind bereits
vorhandene Zulassungen bzw. Spezialkenntnisse und Referenzen in Bezug auf die Ausführung der beschriebenen Arbeiten vorzulegen. Die Eignung eines Sanierungsverfahrens
wird mit der Erteilung eines Gütezeichens nicht bewertet.
Im Handbuch sind die Muster zur Dokumentation der Eigenüberwachung auf Grundlage der Anforderungen in den
Regelwerken definiert. Die Dokumentation der Eigenüberwachung selbst wird in der Bauakte abgelegt. Die vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure prüfen diese Dokumentation stichprobenartig. Darüber hinaus werden die
Qualifikationsanforderungen kontinuierlich überprüft. Alle
Firmen, die ein RAL-Gütezeichen beantragt haben oder bereits ein RAL-Gütezeichen „Kanalbau“ besitzen, melden ihre
Sanierungsbaustellen der Gütegemeinschaft.
Die vom Güteausschuss beauftragten Prüfingenieure sind
somit über die stattfindenden Maßnahmen informiert, so
dass Baustellenbesuche ohne Voranmeldung möglich sind.
Bei Beanstandungen können Auftraggeber einen Baustellenbesuch durch den Prüfingenieur veranlassen. Bei Mängeln
können abgestimmte Maßnahmen vom Güteausschuss beschlossen werden.
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Bezeichnung
Kürzel Techniksystem
neu
Reparatur
S08 Abdichtungsverfahren
S08.1 Flutungsverfahren
S10 Roboter
S10.1 Spachtel-/Verpresssysteme
S10.2 Stutzenverpressungssysteme
S10.3 Spezial-Systeme
S10.4 Injektionssysteme
S15 Reparatur mit vor Ort härtenden Materialien
S15.1 Kurzliner
S15.2 Hutprofil
S16 Innenmanschetten
S16.1 Innenmanschetten
S20 Bauwerksreparatur
S20.1 Reparatur mit Spachtel- oder Beschichtungsverfahren
S20.2 Reparatur durch Injektion bei begehbaren Kanälen
Renovierung
S21 Auskleidung mit vorgefertigten Rohren
S21.2 Rohrstrangverfahren
S21.2 Close-fit-Verfahren
S21.3 Einzelrohrverfahren
S27 Schlauchliningverfahren
S27.1 Warmhärtung (Wasser)
S27.2 Warmhärtung (Dampf)
S27.3 Licht-Härtung (UV)
S35 Lining mit fest verankerter Kunststoffauskleidung
S35.1 Lining mit fest verankerter Kunststoffauskleidung
S38 Wickelrohrverfahren
S38.1 Wickelrohrverfahren
S42 Beschichtungsverfahren
S42.1 Maschinelle Beschichtung
S42.2 Händische Beschichtung
S45 Rohrsegment-Verfahren
S45.1 Rohrsegment-Verfahren
Erneuerung
S51 Berstverfahren
S51.1 Berstverfahren
S52 Pipe-Eating
S52.1 Pipe-Eating im Mikrotunnelbau
Abb. 1: Neuordnung Beurteilungsgruppe S
Abb.: Güteschutz Kanalbau
Kanalisation im Fokus
Eine von allen Beteiligten gelebte RAL-Gütesicherung nach
RAL-GZ 961 entspricht der Selbstverpflichtung der Unternehmen und dem Anspruch, eine Zuverlässigkeitssteigerung
zu erreichen. Im Fokus steht dabei der Zustand unserer Kanalisation. Erfahrung und Zuverlässigkeit sind Grundlagen
für Planungs- und Ausführungsqualität und die Langlebigkeit
und Wirtschaftlichkeit der Leitungsinfrastruktur. Ein Ergebnis: Der Gebrauchswert der Abwasserleitungen und -kanäle
steigt. Bei der Sicherung der Qualität und bei der Einsparung
von Kosten hat sich das System Gütesicherung bewährt.
Angewandte Gütesicherung ist Grundlage wettbewerbsneutraler Vergabe. Entscheidend ist konsequentes Verhalten bei
757
der Wertung der Angebote. Ein Instrument wie die Gütesicherung Kanalbau unterstützt den Auftraggeber bei der Auswahl geeigneter Bieter und sorgt für fairen Wettbewerb. Sie
ist ein von Auftraggebern und Auftragnehmern gemeinsam
geschaffenes Instrument zur Beurteilung der Bietereignung
und damit zur Sicherung der Qualität entsprechender Arbei-
ten. Die Neustrukturierung der Beurteilungsgruppe S und
der dazugehörigen Untergruppen trägt zu einer sinnvollen
Vereinfachung in der Handhabung und Anwendung dieses
Instrumentes bei.
Weitere Informationen unter: www.kanalbau.com.
Soziale Netzwerk werden zum Informationskanal
Fast jedes dritte Community-Mitglied beschafft sich darüber Nachrichten
Soziale Netzwerke entwickeln sich zum neuen Informationskanal. 28 Prozent aller aktiven Nutzer von Online-Communites
informieren sich so über das aktuelle Tagesgeschehen. Dies
ergab eine Studie im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM. „Der Anstoß für weitere Recherchen auf Nachrichtenseiten beginnt für immer mehr Menschen in einem sozialen
Netzwerk. Die Nachrichtenseiten wiederum können ihre Klickzahlen deutlich erhöhen, wenn sie aktuelle Nachrichten auch
über ihre Community-Profile verbreiten.“, sagte BITKOM Präsidiumsmitglied Ralph Haupter. Viele Newsportale publizieren ihre Neuigkeiten auch in Communitys. Gleichzeitig lösen
Social Media-Ereignisse aber auch Berichterstattung in klassischen Medien aus.
Wie so häufig im Internet gilt auch hier: Insbesondere junge Community-Mitglieder informieren sich über ihre Social
Networks. 34 Prozent der 14- bis 29-Jährigen nutzen diese
Möglichkeiten. Bei den 30- bis 49-Jährigen und bei den über
50-Jährigen sind es 23 bis 24 Prozent.
„Nicht nur für Nachrichtenportale, auch für andere Unternehmen lohnt sich eine regelmäßige Aktualisierung des
Community-Profils“, ergänzt Haupter. Denn 14 Prozent der
Community-Mitglieder informieren sich mithilfe ihres sozialen
Netzwerks über Marken und Produkte. Und immerhin vier
Prozent aller Mitglieder kommunizieren auf diesem Weg direkt mit Unternehmen.
Soziale Onlinenetzwerke sind ein fester Bestandteil der Internetlandschaft geworden. Rund 40 Millionen Deutsche haben sich in mindestens einer Community registriert. Bei unter
30-Jährigen Internetnutzern sind es sogar 96 Prozent. Auch
die online verbrachte Zeit konzentriert sich immer mehr auf
diesen Bereich. Jedes dritte Mitglied logt sich täglich im am
häufigsten genutzten Netzwerk ein.
Zur Methodik: Basis ist eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa für den BITKOM, in der 753 deutschsprachige Nutzer sozialer Netzwerke befragt wurden.
Grundfos-Technik macht die Geothermie-Nutzung noch wirtschaftlicher –
Unterwasserpumpe SP Geotherm für geringe Förderhöhen optimiert
Regenerative Energiequellen werden immer attraktiver: Sie
sind quasi unerschöpflich, ihr Carbon Footprint ist ohne Makel. ‚Wärme praktisch gratis‘ bieten beispielsweise Wärmepumpen, die ganzjährig Heizungsenergie und Warmwasser
für ein Gebäude bereitstellen. Dazu wird die im Erdreich, im
Grundwasser oder der Luft gespeicherte Sonnenenergie mit
technischer Hilfe auf ein höheres Temperaturniveau angehoben. Ganz gratis ist das natürlich nicht: Für 100 % Heizenergie
werden aber lediglich ca. 25 % elektrische Antriebsenergie für
den Kompressor benötigt. Das rechnet sich für den Betreiber
in überschaubarer Zeit, auch wenn die durchaus komplexe
Anlagentechnik zunächst einiges an Investitionen abverlangt.
Ein Spezialfall sind Wasser/Wasser-Wärmepumpen: Sie
schöpfen die Heizwärme aus dem Grundwasser, das auch im
Winter noch eine Temperatur von +7 bis +12°C besitzt. Für
den Betrieb sind ein Förder- sowie ein Schluckbrunnen erforderlich: Eine Brunnenpumpe entnimmt dem Förderbrunnen
Grundwasser, das über den Verdampfer der Wärmepumpe
bzw. einen Zwischenwärmetauscherkreis geleitet wird, dabei
abkühlt und über den Schluckbrunnen wieder ins Erdreich
zurückkehrt. Die Förderleistung der installierten Brunnenpumpe richtet sich nach der geforderten Heizleistung der
Wärmepumpe.
Damit die Rechnung für den Betreiber möglichst rasch aufgeht, sollte die installierte Brunnenpumpe robust sein und
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durch einen hohen Wirkungsgrad für geringe
Betriebskosten
sorgen.
Gerade bei den hohen
Betriebsstunden
einer
Wärmepumpenanlage
bedeutet jeder Wirkungsgrad-Prozentpunkt bares
Geld für den Betreiber.
Durch eine energiesparende
Brunnenpumpe
steigt die Jahresarbeitszahl (JAZ = Verhältnis
zwischen
abgegebener
Wärmemenge und zugeführter Energie) der Gesamtanlage, welche ein
wichtiges Kriterium bei
der Förderung der Anlage
durch die BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) darstellt.
Grundfos hat die Brunnenpumpen SP Geotherm für diesen
Spezialfall gezielt entwickelt. Da hauptsächlich die Druckverluste des Wärmetauschers und der Rohrleitungen zu überwinden sind, wurde die SP Geotherm hydraulisch für geringe
Förderhöhen konzipiert (geringe Förderhöhe = geringe Strom-
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aufnahme = geringe Energiekosten). Das sind keine Peanuts:
Während die bisher verwendete SP3A-6 eine Leistungsaufnahme von 558 W hat, liegt die Leistungsaufnahme der
neuen SP3A-3 Geotherm bei 360 W (bei 2,5 m3/h). Bei einer
durchschnittlichen Betriebsdauer einer Wärmepumpe von
1900 Stunden/Jahr ergibt sich so eine Einsparung von ca.
380 kWh.
Die Brunnenpumpe SP Geotherm ist mit Drehstrom- (3 x 400
V) und Wechselstrommotoren (1 x 230 V) verfügbar; aufgrund
der höheren Motorwirkungsgrade empfiehlt Grundfos die
Drehstromausführungen.
Ein umfangreiches Zubehörprogramm erleichtert die Installation der SP Geotherm. Kann z.B. die Wärmepumpe die
Brunnenpumpe nicht direkt schalten, bieten sich die beiden
Steuergeräte Control OPCL CS (mit Hand-O-Auto-Schalter,
Motorschutzrelais und Warnleuchte) und Control OPCL CSEL (zusätzlich mit einer Auswerteeinheit für Niveauelektroden,
um die Pumpe im Brunnen vor Trockenlauf zu schützen) an.
Uni Leipzig setzt auf Kunststoff-Fenster-Recycling
Von Andreas Arnold
Von Grund auf saniert wird derzeit die ehemalige Hautklinik
der Universität Leipzig. Im traditionsreichen medizinischen
Viertel rund um die Liebigstraße gelegen, wird das unter
Denkmalschutz stehende Gebäude zukünftig die gesamte
Forschungstätigkeit der Medizinischen Fakultät und der Universitätskliniken beheimaten.
zeugt hat: „Bei allen unseren Projekten spielt der Anspruch
an die Nachhaltigkeit immer eine große Rolle. Da ist ein erfahrener Partner in Sachen Recycling natürlich besonders
hilfreich“, heißt es dazu von offizieller Seite.
Mit dem Recycling der 150 alten PVC-Fenster zeigt sich der
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) als Bauherr umweltbewusst und kann hierbei auf
ein bereits bestens erprobtes Recyclingsystem zurückgreifen. Seit 2002 organisiert die Rewindo Fenster-RecyclingService GmbH mittlerweile das werkstoffliche Recycling ausgedienter Kunststofffenster, -türen und Rollladen. Zusammen
mit den Recyclingpartnern, der Tönsmeier Kunststoffe GmbH
& Co. KG und der VEKA Umwelttechnik GmbH, verwirklicht
die Rewindo dabei ein bundesweit flächendeckendes Recyclingsystem mit Abholservice. Bislang mit Sicherheit ein Erfolgsmodell: Kontinuierlich konnten seit Gründung die Recyclingmengen gesteigert werden. 2010 wurden dabei aus etwa
800.000 Altfenstern 17.850 t reines PVC-Recyclat hergestellt.
Erfahrung, die sich auch bei der konkreten Abwicklung vor
Ort bestens bewährt. „Das ist wirklich ein toller Service. Die
Container werden gestellt und direkt an die Baustelle gefahren. Wir müssen nur noch die Fenster ausbauen und aufladen“, freut sich Andreas Klinger von der beauftragten Fensterbaufirma Klinger Glas- und Fensterbau GmbH. Nach dem
Abttransport gelangen die ausgedienten Fenster schließlich
zum Rewindo-Recyclingpartner VEKA Umwelttechnik GmbH
nach Hörselberg-Hainich, unweit von Eisenach, wo aus den
alten Fenstern hochwertiges Regranulat hergestellt wird. Tatsächlich könnte Fensterbauer Klinger die alten Fenster sogar
im wahrsten Sinne des Wortes wieder sehen. Der durch den
Recyclingprozess gewonnene Rohstoff wird genau dort wieder eingesetzt, aus dem er ursprünglich stammt: Aus einem
alten Fenster wird wieder ein neues. Der „Full Service“ gilt
eben auch für die Umwelt.
Eine Entwicklung, die auch die Projektleitung des SIB über-
Weitere Informationen unter: www.rewindo.de.
Zentek startet Europaportal zu Entsorgungsfragen
Kostenloses Informationsangebot / Zentek bietet europaweite Betreuung an
Der Entsorgungsdienstleister Zentek GmbH & Co. KG hat
sein Online-Informationsangebot um ein Europaportal erweitert. Das frei zugängliche Portal ist in die Seite www.zentek.
de integriert und bietet grundlegende Informationen über die
abfallrechtlichen Bestimmungen in Europa. Interessierte finden zu jedem Land die entsprechenden Regelungen für die
Bereiche Elektro-Altgeräte, Verpackungen und Batterien.
Nils Röpke, Sprecher der Geschäftsführung von Zentek,
sagt: „Die Entsorgungsrichtlinien sind im europäischen Vergleich sehr unterschiedlich. Da fällt es vielen schwer, den
Überblick zu behalten. Wir als europaweit agierender Entsorgungsdienstleister stellen mit dem neuen Onlineangebot
unser Wissen über die unterschiedlichen Märkte zur Verfügung.“
Das Angebot der Zentek geht über die reine Information hinaus: Wer Unterstützung beim Markteintritt im europäischen
Kommunalwirtschaft 12/2011
Ausland benötigt, kann sich über ein Auswahlmenü direkt an
Zentek wenden und erhält ein individuelles Leistungsangebot für die rechtssichere Abwicklung aller Entsorgungsfragen
im jeweiligen Land.
„Immer mehr Unternehmen sind in Europa grenzüberschreitend tätig. Bei dem Eintritt in neue Märkte gilt es vielerlei Herausforderungen zu meistern, die das eigene Kerngeschäft
betreffen. Unser Angebot: Wir stehen beim Schritt ins Ausland als Partner zur Seite und kümmern uns um alle Belange
rund um die Entsorgung“, sagt Nils Röpke.
Das neue Leistungsangebot von Zentek trifft den Bedarf der
Unternehmen: Erst kürzlich beauftragte Märklin, der Traditionshersteller von Modelleisenbahnen und -zubehör, Zentek
mit der europaweiten Betreuung bei Entsorgungsfragen.
Weitere Informationen unter: www.zentek.de.
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Multicar, die Geräteträger mit den Winter-Talenten
Bieten dem Winter die Stirn
Wenn Schnee und Eis die Herrschaft über Stadt und Land
übernehmen, stehen sie bereit, um den Kampf aufzunehmen. Die kompakten Geräteträger und Transporter der Marke Multicar besitzen viele Talente, die sie zu wirtschaftlichen
Partnern, im Winter und rund ums ganze Jahr.
Talent 1: Kompakt und wendig
Gehwege, Ein- und Ausfahrten, Grundstücke, Straßen,
Parkplätze, wie auch immer der Einsatzort aussieht – die
Multicar-Nutzfahrzeuge wurden genau für diese Einsätze
geschaffen. Mit einer Breite von maximal 1,62 Meter und
einer Höhe von maximal 2,2 Meter fahren sie auch durch
enge Fußgängerunterführungen.
Der Hersteller Multicar, Zweigwerk der Hako-Werke GmbH,
bietet drei Baureihen: FUMO, die leistungsstarken und universellen Geräteträger und Transporter. M 27, die modernen
Transporter und Geräteträger der legendären M-Reihe. Und
TREMO, die Schmalspur-Geräteträger und -Transporter, die
mit einer Breite von 1,32 Meter und einem Wendekreis von
nur 3,1 Meter bei optionaler Allradlenkung in Sachen Wendigkeit vorangehen.
Talent 2: Multifunktional und flexibel
Alle drei Baureihen haben eines gemeinsam: sie verfügen
über drei Anbauräume: vorne, oben und hinten. Die vordere Anbauplatte nimmt schnell diverse Vorbaugeräte, wie
Schneepflug oder Kehrwalze auf. Streuer werden einfach
auf dem Rücken aufgesetzt. Und hinten lässt sich zum Beispiel ein Heckanbaustreuer oder auch ein Tandemanhänger
andocken. All diese An- und Aufbauten lassen sich in Einmann-Bedienung innerhalb weniger Minuten einfach wechseln.
Über einhundert mögliche An- und Aufbauten bietet der
Markt für die Multicar-Baureihen. Dazu zählen zum Beispiel
Seitenschneepflüge, Keil-Vario-Pflüge, Kehrmaschinen mit
Winterbesatz und Schneefräsen. Außerdem Streuaufbauten
wie Silostreuer, Heckanbaustreuer oder Solesprüher. In der
Regel fassen diese Aufbauten bis zu 1,5 Kubikmeter Streugut.
Talent 3: Leistungsstark und belastbar
Auch voll bepackt mit Vorbaugerät, Aufbau und Streugut,
hat ein Multicar noch genug Puste für die harte Arbeit, die
vor ihm liegt. Leistungsstarke Motoren, ein Gesamtzuggewicht von bis zu 7,5 Tonnen, eine Nutzlast von bis zu 2,9
Tonnen und der zuschaltbare 4x4-Antrieb geben ihm den
richtigen Rückhalt.
Je nach Anforderung und Einsatzschwerpunkt gilt es, das
passende Modell mit der passenden Hydraulik für den optimalen Geräteeinsatz auszuwählen. Der Multicar-Berater vor
Ort ist dafür der richtige Ansprechpartner.
Für einfachere Einsätze mit Pflug und einem Elektrostreuer
eignen sich zum Beispiel der M 27 T 4x4 mit Optionspaket
leichter Winterdienst mit einem Hydraulikpaket zur Betätigung des Vorbauschnellwechselsystems sowie mit einer
doppelt wirkenden Schwenkfunktion für den Schneepflug.
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Ultrakompakt und stark in einem: Der Multicar TREMO Carrier.
Für feinfühliges Fahren und Schneeräumen mit Pflug, Vorbaukehrmaschine oder Fräse und Streuer eignet sich besonders der FUMO Carrier H mit hydrostatischem Antrieb.
Aber auch der TREMO Carrier ist von Hause aus zum Beispiel für den Antrieb einer Schneefräse ausgerüstet. Er bietet einen stufenlosen hydrostatischen Fahrantrieb und eine
leistungsstarke Hochleistungshydraulik mit Volumenstrom
von bis zu 116l/min nach vorn und einem Arbeitsdruck von
210 bar, umschaltbar auf 280 bar. Wo auch immer der Einsatzschwerpunkt liegt, Multicar bietet für jeden Einsatz die
passende Lösung.
Talent 4: Ergonomisch und sicher
Gerade im Wintereinsatz muss Sicherheit groß geschrieben
werden. Dies beginnt bereits bei der Fahrerkabine. Ergonomische Sitze und Anordnung der Schalter sorgen für ermüdungsfreies Arbeiten. Große Fenster bieten freien Blick
auf Geräte und Umgebung. Und die optionale Klimaanlage
sorgt im Winter und Sommer für das richtige Arbeitsklima.
Aber auch auf klassische Sicherheitstechnik wird geachtet.
So sorgen zum Beispiel 4-Kanal-ABS, der optionale Allradantrieb und 4-Rad-Scheibenbremsen dafür, dass die Fahrzeuge auch in kritischen Situationen gut in der Spur bleiben,
beziehungsweise schnell zum Stehen kommen.
Talent 5: Umweltfreundlich und wirtschaftlich
Ein Multicar für viele Aufgaben – statt viele Fahrzeuge für
einzelne Aufgaben. Das Multicar-Prinzip rechnet sich sehr
schnell. Doch nicht nur die Pflege der Umwelt, sondern
auch der Schutz derselben hat bei Multicar einen hohen
Stellenwert. So sind alle Baureihen serienmäßig mit Euro
5-Motoren mit Partikelfilter im geschlossenen System ausgestattet. Diese erfüllen sogar die Abgasnorm EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle), die gegenwärtig den
anspruchsvollsten europäischen Abgasstandard für Busse
und LKW darstellt.
Kommunalwirtschaft 12/2011
„Zusammen. Weltweit. Nachhaltig.“
Wilo veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2010
WILO SE mit Hauptsitz in Dortmund ist einer der führenden
Hersteller von Pumpen und Pumpensystem für Heizungs-,
Kälte- und Klimatechnik, Wasserversorgung sowie Abwasserentsorgung. WILO ist mit 13 Produktionsstandorten, über
60 Tochtergesellschaften und mehr als 6.200 Mitarbeitern auf
der ganzen Welt zuhause.
Weitere Informationen unter: www.wilo.de.
MAN erweitert Leistungsangebot von Gasmotoren
für Energieerzeugung nach oben auf 550 kW
MAN stellt auf der Agritechnica den 12-Zylinder-Gasmotor
E3262 LE202 vor und erweitert damit das Motorenangebot
für Kraft-Wärme-Kopplung mit Erd- und Biogas.
MAN Truck & Bus weitet mit seinem Geschäftsfeld externe Motoren & Komponenten das Angebot an Motoren aus.
Der auf der Agritechnica neu vorgestellte Gasmotor E3262
LE202 ist speziell für eine dezentrale Energieversorgung im
Dauerbetrieb (COP – Continuous Power) ausgelegt und für
den Betrieb mit Erdgas optimiert. Die Einsatzmöglichkeiten
erstrecken sich über ein breites Anwendungsfeld in der KraftWärme-Kopplung im Industrie-, Gewerbe-, Kommunal- und
Freizeitbereich. Der Verkaufsstart der neuen Baureihe ist für
Ende 2012 vorgesehen. Reiner Rössner, Leiter Sales Engines
& Components bei MAN Truck & Bus, erklärt die Philosophie,
die hinter dem neuen Erdgasmotor steckt: „MAN verfolgt mit
dem E3262 LE202 konsequent seine Erweiterungsstrategie
im externen Motorengeschäft. Geplant sind darüber hinaus
weitere Varianten beispielsweise für Sondergase. Damit gehen wir speziell auf die Leistungs- und Effizienzanforderungen
unserer Kunden im Bereich der erneuerbaren Energien ein.“
Modernste Technologien
Der E3262 LE202 ist konzipiert als Viertakt-Otto-Gasmotor
mit 12 Zylindern in V-Form mit 25,78 Litern Hubraum. Er
basiert auf der erfolgreichen Baureihe D2862. Bei dem auf
der Agritechnica vorgestellten Motor handelt es sich um einen Bi-Turbo-Ottomotor mit zweistufiger Gemischkühlung.
Erreicht haben die MAN Ingenieure den Schritt in eine neue
Leistungsklasse von 550 kW durch die Verwendung modernster Motorentechnologie. Unter anderem konnte durch
die 4-Ventil-Technik der Ladungswechsel optimiert werden.
Die damit verbundene höhere Leistungsdichte spiegelt sich in
einem effektiven Mitteldruck von über 17 bar wider. Des Weiteren konnte der Wirkungsgrad durch eine gezielte Optimierung der innermotorischen Reibung gesteigert werden. Der
Erdgasmotor erfüllt die TA Luft und steht damit für besonders
niedrige Emissionswerte.
Anwendungsspektrum der Motoren: Mit der Möglichkeit zur
genaueren Ermittlung der Klopfgrenze besitzen Kunden zukünftig mehr Flexibilität bei der Wahl des Kraftstoffes. Weiterhin ergeben sich durch den Leistungszuwachs auf 550 kW
für Planer von BHKWs zusätzliche Gestaltungsmöglichkeiten
in neuen Leistungsklassen: Durch eine höhere Ausbeute an
mechanischer und thermischer Energie lassen sich die gestiegenen Energieanforderungen in der dezentralen Energieversorgung effizient erfüllen.
Erleichterte Handhabung
Als besonders kundenfreundlich erweist sich der E3262
LE202 durch die neu installierte Sensorik inklusive Datenerfassungssystem. So sind zukünftig die wichtigsten Betriebsparameter wie Öl- und Ladedruck über eine CAN-Schnittstelle zusammengefasst. Dieses System ermöglicht somit
eine schnelle Installation ohne aufwändige Montagearbeiten
von Sensoren oder Kabelbaum.
Präsenz auf der Agritechnica
MAN Truck & Bus präsentierte vom 13. bis 19. November
2011 auf der Agritechnica in Hannover in Halle 20, Stand D04
einen Auszug aus seinem umfangreichen Produktprogramm.
Erfolgreiches MAN Produktprogramm
Erweitertes Einsatzspektrum
MAN bietet fünf Baureihen mit insgesamt 19 Gasmotoren
an. Für den Einsatz mit Biogas sind Leistungen von 68 bis
380 kW verfügbar. Die Leistungsbandbreite für den Betrieb
mit Erdgas reicht künftig von 37 bis 550 kW verfügbar. Neben dem Vierzylinder E0834 mit 4,6 Litern Hubraum ergänzen
6-Zylinder Reihenmotoren der Baureihen E0836 und E2876
mit Leistungen bis 220 kW das Produktprogramm. Mit großem Erfolg hat MAN seine 8- und 12-Zylinder V-Motoren der
Baureihen E2848 und E2842 im Markt platziert. Die kontinuierliche Ausweitung des Produktprogramms und das Angebot an technologischen Spitzenprodukten haben dazu geführt, dass MAN heute eine marktführende Position in Europa
einnimmt.
Erstmalig bietet MAN bei V-Motoren Anschraubpunkte für
kundenspezifische Klopfsensoren und erweitert damit das
Weitere Informationen unter: www.mantruckandbus.com
und www.man-engines.com.
Kommunalwirtschaft 12/2011
761
Stadt Emsdetten und infas enermetric: gemeinsam „proKlima“
Die nordrhein-westfälische Stadt Emsdetten stellte jetzt ihr
kommunales Klimaschutzkonzept proKlima vor. Ziel des Konzepts, dessen Umsetzung von dem kommunalen Beratungshaus infas enermetric aus Emsdetten begleitet wird, ist eine
nachhaltige und innovative lokale Klimaschutzarbeit.
„Die CO2-Bilanz der Stadt Emsdetten liegt schon jetzt unter
dem Bundesdurchschnitt“, so Jenny Althaus, Projektmanagerin, infas enermetric. Sie hatte die energetische ISTSituation der Stadt im Rahmen der Konzeptionsphase von
proKlima analysiert. Der Erfolg spornt an. Denn das neue,
gemeinsam mit infas enermetric zu erstellende Klimaschutzkonzept, soll den CO2-Verbrauch noch weiter verringern. Klimaschutz sei ein wichtiger Baustein für die kommunale Daseinsvorsorge, so Bürgermeister Georg Moenikes. Die Stadt
sei bereits in vielen Punkten Vorbild. Bei dem integrierten
Klimaschutzkonzept ginge es aber um mehr. Nicht nur die
Verwaltung sei angesprochen, sondern auch die Bürger. In
sämtlichen Lebensbereichen ließe sich CO2 einsparen, ob mit
modernster Technik oder innovativen Ideen. So beschäftigt
man sich im Rahmen des Konzepts proKlima beispielsweise
mit dem Thema energieeffizientes Bauen und Gebäudewirtschaft. Überdies sollen dem Mittelstand geeignete Methoden
zur Reduzierung des Energieverbrauchs aufgezeigt werden.
„Dieses Projekt stellt eine echte Möglichkeit für die Bürger
von Emsdetten dar, sich in Themen des Klimaschutzes und
Energie einzubringen und es mitzugestalten“, sagt Christoph
Hesselmann, Geschäftsführer, infas enermeric. „Vor dem Hintergrund der geplanten gesetzlichen Verordnungen zum Klimaschutz für NRW ist Emsdetten seiner Zeit weit voraus“,
so Hesselmann weiter. „Emsdetten beweist damit ein großes
Stück Innovationskraft.“
Weitere Informationen unter: www.infas-enermetric.de.
Conenergy investiert in Versorgungssicherheit bei Infrastrukturen
Die Essener Conenergy AG beteiligt sich mit 25,1 Prozent an
der Anfang 2011 gegründeten Kompetenzzentrum Kritische
Infrastruktur GmbH (KKI GmbH). Die Gesellschaft mit Sitz in
Berlin bietet bundesweites Störungs-, Notfall- und Krisenmanagement für Kritische Infrastrukturen an.
Die Gesellschaft konzentriert sich auf technische Infrastrukturanlagen, d.h. Energienetze Strom, Gas und Fernwärme,
das Wasser- und Abwassernetz sowie die Verkehrsleitsysteme und die öffentliche Beleuchtungsnetze. Diese gelten
als kritisch, weil ihr Ausfall nachhaltige Folgen für die Versorgungssicherheit und damit für die Öffentlichkeit bedeuten
kann. Zudem stehen diese Infrastrukturen häufig in direkter
Abhängigkeit zueinander, so dass eine Beeinträchtigung des
einen Netzes kaskadenartige Auswirkungen für weitere Infrastrukturen auslösen kann. In der öffentlichen Wahrnehmung
verfügt Deutschland derzeit noch über sehr zuverlässige Infrastrukturen. Damit dies so bleibt, sind vorbeugende Maßnahmen zwingend notwendig, davon ist Roman Dudenhausen, Vorstand der Conenergy AG, überzeugt. „Im Krisenfall
sind wir auf klare Kommunikations- und Entscheidungsabläufe zwischen Betreibern der Infrastrukturen sowie Kommunen und Verwaltungen angewiesen. Wir wollen der deutschlandweit führende Partner für Stadtwerke und Kommunen für
Prävention, Ereignisbewältigung sowie Schulung und Training für leitungsgebundene Infrastrukturen im Energiesektor
werden.“ Hinzu kommt, dass öffentliche und private Betreiber
technischer Infrastrukturen sich in einem Raum komplexer
Gesetze und Verordnungen bewegen. Diese rechtliche Grauzone führt zu Abweichungen in Gesetzgebung und Rechtsprechung, welche die Haftungsrisiken der Betreiber wie
auch der Kommunen nicht klar eingrenzen lässt. Um diese
Situation zu beherrschen, bedarf es einer ausführlichen Definition der Gefahrenpotenziale sowie von Präventivmaßnahmen. Kompetenter Partner der Stadtwerke und Netzbetreiber
für diese Aufgaben ist die KKI GmbH. „Wir sorgen dafür, dass
öffentliche und private Betreiber Kritischer Infrastrukturen ihrer Verantwortung gerecht werden und ihr Kerngeschäft auch
unmittelbar nach Eintritt eines Krisenfalls fortführen können,
dabei auf flexible und schlanke Strukturen zurückgreifen und
Systeme haben, die sich schnell an das jeweilige Ereignis
anpassen lassen“, beschreibt Stephan Boy, Geschäftsführer
der KKI GmbH, die Dienstleistung des auf Krisenmanagement spezialisierten Unternehmens. Standort der KKI GmbH
ist in Berlin der zentral gelegene EUREF Campus am alten
Gasometer im Stadtteil Schöneberg.
Weitere Informationen unter: www.kki-gesellschaft.de.
bauperformance kooperiert mit Ecodac Messtechnik
und erweitert Monitoring-Leistungsspektrum
Die bauperformance GmbH baut ihre Kompetenz im Bereich
Energie- und Anlagenmonitoring weiter aus. „Es ist erklärtes
Ziel der bauperformance, die eigene Beratungsleistung auch
in technischer Hinsicht permanent zu optimieren“, so Michael
Sauerwein, Mitglied der Geschäftsführung. „Die Zusammenarbeit mit Ecodac unterstützt uns in unseren Bemühungen,
den Bereich Anlagenmonitoring in unserem Leistungsspektrum zielgerichet nach vorne zu bringen.“
Ecodac hat sich auf die Entwicklung von Messeinrichtungen
spezialisiert und gilt als Experte in der Programmierung zur
762
Erfassung von Messdaten an gebäudetechnischen Anlagen.
bauperformance-Kunden profitieren fortan von der Möglichkeit, ohne Betriebsunterbrechung Messungen von Anlagenund Betriebszuständen vorzunehmen. Die Messverfahren
sind flexibel für alle Gebäudetypen und Medien anwendbar.
Schwachstellen können auf direktem Wege identifiziert und
Gegenmaßnahmen konzipiert und umgesetzt werden. Die
bauperformance betreut für ihre Kunden bei Bedarf diesen
Optimierungsprozess über die Umsetzung der Maßnahmen
bis zur Inbetriebnahme, inklusive nachgeschalteter Kontrollmessungen.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Die Optimierung von haustechnischen Anlagen durch Monitoring betrachtet die bauperformance als Markt der Zukunft. „Wer
durch verbesserte Anlageneffizienz mehr Energieeffizeinz bei
gleichzeitig höherer Nutzerbehaglichkeit in seinen Gebäuden
sicherstellen möchte, kommt an diesem Schritt nicht vorbei“,
so Michael Sauerwein. „Der finanzielle Aufwand ist gering, die
Maßnahmen sind schnell umsetzbar und eine zügige Amortisation durch die Ergebnisse des Monitorings ist garantiert.
Durch die Entwicklung adäquater technischer Instrumente und
Verfahren erhält dieser Trend zusätzlichen Rückenwind!“
Weitere Informationen unter: www.bauperformance.de.
FBS-Mitglied liefert Stahlbetonrohre für die Erweiterung des HRB Glashütte I
Die Erweiterung des Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) Glashütte I im Tal
des Prießnitzbaches ist Teil des Hochwasserschutzkonzeptes und dient dem
Schutz der Stadt Glashütte und der
Bewohner des Müglitztales. Im Auftrag
des Sächsisches Staatsministeriums für
Umwelt und Landwirtschaft, vertreten
durch die Landestalsperrenverwaltung
des Freistaates Sachsen, wird das vorhanden Becken auf Grundlage neuester
Berechnungen durch eine Erhöhung des
vorhandenen Damms ausgebaut. Auch
bei der Erstellung des 142 m langen
Hochwasserentlastungsstollens setzten
der Auftraggeber und das beauftragte
Unternehmen, die STRABAG AG Direktion Sachsen, auf Qualität. Für das in
offener Bauweise hergestellte Bauwerk
kamen Stahlbetonrohre DN 3500/4300
in der Betonqualität C 40/50 zum EinRund 142 m lang ist der Hochwasserentlastungsstollen der im Rahmen der Erweisatz. Die bei der HABA-Beton Johann
terung des Hochwasserrückhaltebeckens (HRB) Glashütte I neu gebaut wird.
Bartlechner KG, einem Mitgliedsun
Foto: HABA
ternehmen der FBS, Fachvereinigung
Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V.,
Stahlbetonrohren DN 3500/4300 errichtet. Die 28 t schweren
gefertigten Falzmuffenrohre mit einer Baulänge von 2,50 m
Falzmuffenrohre wurden in der HABA-Beton Niederlassung
verfügen über eine Gleitringdichtung und wurden entspreGroßsteinberg gefertigt und entsprechend der zeitlichen Vorchend der FBS-Qualitätsrichtlinie hergestellt.
gaben des bauausführenden Unternehmens zur Einbaustelle
geliefert. Vor Ort setzte ein Mobilkran die Schwergewichte
Die Schreckensbilder der Hochwasserkatastrophe im Somauf ein vorab hergestelltes Betonfundament, wobei Betonmer 2002 stehen den Beteiligten noch deutlich vor Augen.
riegel als Auflager dienten. Nach dem Zusammenfügen der
Damals brach der im Jahr 1953 erbaute Damm des RückhalRohre wurde die Bettungszone abschließend mit Beton vertebeckens, weil er den Wassermassen nicht mehr Stand halgossen.
ten konnte. Nun werden Damm und Becken, die in den Jahren 2005 und 2006 wieder hergestellt wurden, noch einmal
Zeichen von Qualität
erweitert. Die Höhe des neuen Damms beträgt 28,28 m über
Gewässersohle. Er verfügt über eine Kronenlänge von 167 m
Die eingesetzten Stahlbetonrohre entsprechen der FBS-Quaund einer Kronenbreite von 5 m. Der erweiterte Stauraum hat
litätsrichtlinie Teil 1.1. Diese gilt für FBS-Betonrohre, FBSein Fassungsvermögen von rund 1,05 Mio. m³. Nach Auskunft
Stahlbetonrohre, FBSVortriebsrohre und zugehörige FBSder Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen
Gelenkrohre und FBS-Passrohre Typ 2 mit Kreisquerschnitt
wurden die ersten vorbereitenden Arbeiten zur Freimachung
nach DIN EN 1916 und DIN V 1201, die von FBSMitgliedsdes Baufeldes im März 2009 begonnen und kontinuierlich bis
firmen hergestellt werden und das FBS-Qualitätszeichen
zur Winterperiode 2009/2010 fortgeführt. Die Arbeiten des
tragen. „Damit verfügen die Rohre über ein zusätzliches
Bauhauptloses zur Dammerweiterung begannen im März
Plus“, wie HABA-Werkleiter Dipl.-Ing. (FH) Dirk Hensel fest2010 und sollen bis August 2012 abgeschlossen sein.
stellt. Das FBS-Qualitätssicherungssystem mit seiner umStabile Rohrbettung
fassenden Werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) stellt
eine für Rohrwerkstoffe einmalige und lückenlose QualitätsNeben umfangreichen Erdarbeiten und der Erstellung von
kontrolle von den Ausgangsstoffen über die Herstellung bis
technischen Bauwerken zählen die Betonage des Betriebszu den Endprodukten sicher. Im Rahmen der halbjährlichen
auslasses und der Neubau der Hochwasser-EntlastungsFremdüberwachung durch bauaufsichtlich anerkannte Güteanlage zu den auszuführenden Arbeiten. Die Hochwasserschutzgemeinschaften oder Prüfinstitute, wird die Erfüllung
Entlastungsanlage besteht aus einem Überfallturm mit
der Norm- und FBS-Anforderungen kontrolliert und bewertet.
Entlastungstrichter. Die Gesamtlänge beträgt rund 170 m,
Hinter dem FBSQualitätszeichen steht damit ein System, das
wovon 28 m auf das Tosbecken und 142 m auf den Hochdem Anwender von FBSKanalbauteilen eine hohe Qualität
wasserentlastungsstollen entfallen. Dieser wurde aus FBSgarantiert.
Kommunalwirtschaft 12/2011
763
LED-Projekt in Norden-Norddeich mit Leuchtturmcharakter
Stadt Norden und Jade Hochschule geben den Startschuss
für das Projekt „LED-Beleuchtung Norden-Norddeich“ im
Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Kommunen in
neuem Licht“
Schon bald erstrahlt das niedersächsische Nordseeheilbad
Norddeich in neuem Licht: Mit der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrages zwischen der Stadt Norden, zu der Norddeich gehört, und der Jade Hochschule am 31. Oktober 2011
hat die Umsetzungsphase des Projektes „LED-Beleuchtung
Norden-Norddeich“ begonnen. Als einer von bundesweit
zehn Preisträgern des Wettbewerbs „Kommunen in neuem
Licht“ – bei dem insgesamt 141 Projektvorschläge eingereicht wurden – erhält die Stadt Norden vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung (BMBF) eine Förderung in Höhe
von 1,5 Millionen Euro. Die Berliner Energieagentur GmbH
(BEA) hat die Stadt Norden und die Stadtwerke Norden bei
der Entwicklung des neuen Lichtkonzeptes für Norddeich beraten und unterstützt nun fachlich die praktische Umsetzung.
Diese soll bis Ende Oktober 2012 abgeschlossen sein.
Wissenschaftliche Begleitung durch LUNA
Mit der Vertragsunterzeichnung ging auch das begleitende
Forschungsprojekt LUNA (Lichtinnovationen zur Umweltbildung, Nachhaltigkeit und Angebotsinszenierung) der Jade
Hochschule offiziell an den Start. Es wird vom BMBF mit
200.000 Euro gefördert. Die Wissenschaftler untersuchen
und dokumentieren unter anderem die Ressourceneinsparungen und einen möglichen Rückgang von Lichtverschmutzung im Wattenmeer. Außerdem unterstützen sie dabei, die
richtige Beleuchtungsintensität festzulegen und zu überprüfen. Zur Projektumsetzung sind begleitend Befragungen von
Touristen und Bewohnern vorgesehen.
Das Norddeicher Lichtkonzept sieht den Austausch von
rund 250 herkömmlichen Pilzleuchten durch bedarfsgerecht
steuerbare LED-Straßenbeleuchtungen vor, die mit Präsenzsensorik sowie einem Telemanagementsystem ausgestattet
sind. Außerdem sollen LED-Lichtinstallationen zur Wegleitung verwendet werden. Geplant sind unter anderem farbige
LED-Lichtlinien und LED-Fliesen auf den Kurwegen. Darüber hinaus haben sich die Planer eine Besonderheit einfallen
lassen. An den Zugängen zum Deich soll Licht den jeweils
aktuellen Wasserstand der Nordsee signalisieren. „Die Realisation des neuen Beleuchtungskonzeptes hat über unsere
Region hinaus Vorbildcharakter“, sagt Nordens Erster Stadtrat Hans-Bernd Eilers und fügt hinzu: „Durch die Förderung
haben wir die Chance, ein Leuchtturmprojekt zu schaffen.
Außerdem steigert die neue Beleuchtung die Attraktivität des
Nordseeheilbades Norden-Norddeich.“ Auch Stefan Richtstein, als Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe der Stadt
Norden GmbH verantwortlich für die Stadtwerke Norden,
betont die Bedeutung des Vorzeigeprojektes. „Wir wollen
in der Praxis demonstrieren, wie sich schon heute die energieeffiziente LED-Technik bei der Straßenbeleuchtung und
zur unterstützenden Markierung von Wegen einsetzen lässt.“
Als regionaler Energiedienstleister betreiben die Stadtwerke
Norden die öffentliche Beleuchtung in Norden und Norddeich und sind somit mitverantwortlich für die Umsetzung
des LED-Projektes. Bereits seit 1993 tauschen die Stadtwerke schrittweise die veralteten Quecksilberdampflampen aus.
„Die LED-Technik wird in den kommenden Jahren eine immer
wichtigere Rolle spielen“, sagt Richtstein und verweist auf
die hohe Energieeffizienz. „Der flächendeckende Einsatz von
LED-Technik kann einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
und zur Energiewende leisten“, so Richtstein.
Weitere Informationen unter: www.norden.de.
Erneuerbare Energien sind keine Preistreiber für Industriestrom
Börsenstrompreis bleibt dank Erneuerbaren Energien stabil, Großabnehmer von EEG-Umlage ausgenommen
Die zunehmende Einspeisung Erneuerbarer Energien ins
Stromnetz wirkt sich auf dem Markt preisdämpfend aus. Das
macht sich heute schon am Strompreis an der Börse bemerkbar. „Fakt ist, dass seit der Energiewende im Frühjahr
die Börsenpreise für Strom stabil sind. Die Tendenz bei den
Industriestrompreisen zeigt sogar nach unten“, erklärt der Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien, Philipp
Vohrer, anlässlich der Veröffentlichung neuer Marktdaten. Im
europäischen Vergleich bewegen sich die deutschen Industriestrompreise im Mittelfeld.
Der Strompreisindex des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK) ist in diesem Monat erneut
gefallen und liegt erstmals seit dem Atommoratorium im
Frühjahr 2011 wieder auf einem Wert von unter 170 Punkten.
Gleichzeitig sind aus der Industrie aber immer wieder Klagen
über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu hören, das
den vorrangigen Marktzugang für regenerativen Strom und
dessen Vergütungssätze regelt. „Solche Klagen sind wenig
nachvollziehbar. Schließlich kommen mit der ab Januar geltenden EEG-Novelle viele weitere Industriebetriebe in den
Genuss von EEG-Vergünstigungen“, stellt Vohrer klar. Statt
der für Privathaushalte geltenden knapp 3,6 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) wird die Umlage ab dem kommenden
764
Jahr für noch mehr Großabnehmer auf bis zu 0,05 ct/kWh
reduziert.
Nach einer Studie des Fraunhofer ISI im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMU) führte Strom aus Erneuerbaren
Energien im Jahr 2010 zu einer Absenkung des Börsenstrompreises um gut 0,5 ct/kWh. Bezogen auf den gesamten deutschen Stromverbrauch ergebe sich hieraus eine rechnerische
Entlastung in Höhe von rund 2,8 Milliarden Euro, teilte das
BMU mit. Damit dürfte laut der Studie die Entlastung für stromintensive Unternehmen in vielen Fällen sogar höher gelegen
haben als die Belastung durch die reduzierte EEG-Umlage.
Hinzu kommen Steuervergünstigungen für die Industrie. Laut
Angaben der Wirtschaftsförderorganisation Germany Trade
and Invest (gtai) sind die deutschen Industriestrompreise bei
hohem Verbrauch denn auch niedriger als im EU-Mittel – eine
Erkenntnis, zu der gtai noch vor den Beschlüssen zu erweiterten Ausnahmen der Industrie bei der EEG-Umlage kam.
Die Vergünstigungen bei der EEG-Umlage gelten ab Januar
2012 nicht wie bisher für knapp 600, sondern schätzungsweise für 6.000 Unternehmen. Dies ist ein wesentlicher Grund
dafür, dass die EEG-Umlage in den kommenden Jahren gegenüber dem aktuellen Niveau nicht sinken kann. Die Über-
Kommunalwirtschaft 12/2011
Die Kostenkurve bei den Erneuerbaren Energien zeigt zudem
nach unten. Mit der zum Jahreswechsel in Kraft tretenden
EEG-Novelle werden die Einspeisetarife für wichtige Erneuerbare-Energien-Technologien wie Solarstrom nochmals spürbar abgesenkt. Ab 2016 soll die Durchschnittsvergütung pro
Kilowattstunde EEG-Strom laut Prognose der Übertragungsnetzbetreiber dann zurückgehen. Trotz des dynamischen Zubaus an Erneuerbaren Energien werden die Kosten für den
umweltfreundlichen Strom für die Verbraucher also in wenigen Jahren sinken. Die energieintensive Wirtschaft profitiert
indes schon heute von sinkenden Strombeschaffungskosten,
die sich durch das größere Angebot an Erneuerbaren Energien am Markt ergeben.
tragungsnetzbetreiber haben die EEG-Umlage in einer Mittelfristprognose pro Kilowattstunde auf 3,7 bis 4,7 Cent im Jahr
2013 geschätzt. Ohne die EEG-Ausnahmen für die Industrie
hätte die EEG-Umlage nach einer Berechnung für das Bundesumweltministerium in diesem Jahr lediglich bei 3 ct/kWh
gelegen, statt bei tatsächlich erreichten 3,5 ct/kWh.
„Es grenzt an gezielte Desinformation, dass die EEG-Umlage
immer wieder als Menetekel für eine angebliche Deindustria-
lisierung Deutschlands strapaziert wird“, so Vohrer. „Vielmehr
sind es die Verbraucher und der Mittelstand, die in Deutschland maßgeblich die Energiewende schultern. Und auch hier
bleiben die Auswirkungen der Förderung Erneuerbarer Energien meist überschaubar“, sagt Vohrer. So habe die EEGUmlage auch 2012 lediglich einen Anteil von 0,3 Prozent an
den Ausgaben eines Durchschnittshaushaltes.
Weitere Informationen unter: www.unendlich-viel-energie.de.
RotoCut-Motorsense – Freischneiden mit Sicherheit
Die neue RotoCut-Motorsense von TIGER macht die Grünpflege sicherer. In ihrem innovativen Schneidsystem sorgen
zwei gegenläufig rotierende Messerblätter dafür, dass keine
wegfliegenden Steine oder andere Gegenstände die Umgebung gefährden. Ihr teilbarer Schaft und rasch wechselbare
Werkzeuge ermöglichen viele weitere Einsätze im öffentlichen
und gewerblichen Grünpflegedienst.
Kommunale Betriebe, Straßenmeistereien und Dienstleistungsbetriebe begegnen regelmäßig einer bekannten Gefahr
beim Ausmähen von Verkehrsinseln, Randstreifen und anderen Grünflächen im Straßenbereich mit herkömmlichen Motorsensen: Ihre mit hoher Drehzahl rotierenden Fadenköpfe,
Gras- und Gestrüppmesser können lose Steine oder andere
gefährliche Gegenstände wegschleudern und erhebliche Personen- oder Sachschäden verursachen.
Gefahrloser Schnitt mit gegenläufigen Messern
Gefahrlose Mäheinsätze im öffentlichen Raum ermöglicht TIGER in der kommenden Mähsaison 2012 mit seiner neuen
RotoCut-Motorsense. Ihr Schneidsystem besteht aus zwei
gegenläufig rotierenden Messerblättern. Von ihren scharfen Zahnkränzen werden weiche Grashalme oder hartes
Gestrüpp zielsicher erfasst und wie mit einer Schere abgeschnitten. Danach fällt das Schnittgut sofort senkrecht herab
und wird nicht seitlich weggeschleudert. Auch Steine oder
andere Gegenstände, die mit dem Schneidsystem in Berührung kommen, bleiben sicher am Boden. Gleichzeitig sorgt
die hohe, mit einer herkömmlichen Motorsense vergleichbare
Drehzahl des Schneidsystems für eine wirtschaftliche Flächenleistung.
Die Beschäftigten von Kommunalbetrieben und Straßenmeiste-
Kommunalwirtschaft 12/2011
Im RotoCut-Schneidsystem arbeiten zwei gegenläufig rotierende Messerblätter. Ihre hohe Drehzahl sichert eine enorme
Schneidleistung bei geringem Gefahrenpotenzial für die unmittelbare Umgebung. Bild: TIGER GmbH
765
reien können mit der innovativen RotoCut-Motorsense erstmals
Grünflächen im öffentlichen Raum wirtschaftlich und gefahrlos
abmähen. Auch Friedhofs- und Landschaftsgärtner profitieren
mit Sicherheit von ihrem neuartigen Schneidsystem. Sie können alle Formen von Bodenbewuchs um Pfosten, Grabsteine
und Einfassungen, Bäume oder andere empfindliche Pflanzen
herum präzise und ohne Beschädigungen zurückschneiden –
sogar in Bodennähe über steinigem Untergrund.
Die neue RotoCut-Motorsense von TIGER wird von einem
leistungsfähigen Maruyama-Zweitaktmotor (Hubraum 25,4
cm³, Motorleistung 1,2 kW/1,5 PS) mit Reversierstarter angetrieben. Rechtzeitig zur kommenden Mähsaison ab März
2012 lieferbar, wird sie wahlweise als Modell RCM-2600DL
mit Einhandgriff sowie als Modell RCM-2600DW mit Doppellenker-Griff erhältlich sein. Ein weiterer technischer Pluspunkt
ist ihr teilbarer Schaft. Mit einer Rüstzeit von wenigen Sekunden können anstelle des Sicherheits-Schneidsystems auch
Heckenscheren, Hochentaster und Freischneider mit Fadenkopf montiert und verwendet werden.
Weitere Informationen unter: www.tiger-pabst.de.
Oversum nimmt Form an: Bauarbeiten planmäßig, Betreiber stehen fest
35-Millionen Euro-Projekt soll neues gesundheitstouristisches Zentrum sein
Gute Fortschritte melden die Projektverantwortlichen bei Bau
und Ausrichtung des Oversum Vital Resorts Winterberg. Die
Bauarbeiten schreiten zügig voran, die Betreiber haben sich
zusammengefunden und die Verträge unterzeichnet. Das
35-Millionen-Euro-Projekt soll im Frühjahr 2012 fertiggestellt
sein und ein Leuchtturm für die Region werden.
Es hat sich viel getan in den vergangenen Monaten auf dem
Gelände der ehemaligen Tourist-Information am Winterberger
Kurpark. Fast wöchentlich sind Baufortschritte mit bloßem
Auge festzustellen. Seit Sommer steht das Bauwerk, inzwischen ist der Innenausbau weit fortgeschritten. Derzeit wird
die Außenhülle des markanten, eiförmigen Hotelturms aufgezogen.
Mit Sport- und Familienbad, Fitnesszentrum, Sauna- und
Wellnessbereich, Vier-Sterne-plus-Hotel inklusive Gastronomie, sowie Kongresscenter, Tourist-Information, Medical
Center (betrieben durch die Franziskus-Hospital gGmbH),
Beauty- und Vitalbereich (betrieben durch Optisport) – alles unter einem Dach – wird das neue Oversum Vital Resort
das künftige gesundheitstouristische Zentrum der Ferienwelt
Winterberg. Auf 13.500 Quadratmetern Gebäudefläche und
17.500 Quadratmetern Außenfläche gibt es hochwertige Angebote rund um die Themen Gesundheit, Aktivität und Genuss. Das Angebot stützt sich auf vier Säulen: Wellness und
Erholung sowie Prävention als Schwerpunkte. Indikationsorientierte Angebote und Programme sowie Kongresse, Messen und kulturelle Events als Ergänzung. Damit fügt sich das
Oversum nahtlos in das Konzept der AktivZeit Winterberg ein.
Möglichst viele und möglichst hochwertige Produktlinien sollen in enger Zusammenarbeit entstehen. Wichtig ist dabei,
dass alle Angebote auch für Gäste der umliegenden Beherbergungsbetriebe nutzbar sind.
In seiner gesundheitstouristischen Ausrichtung will sich das
Oversum Vital Resort nicht auf spezielle Indikationen festlegen, sondern kombiniert Heilverfahren mit regionaltypischen
Schwerpunkten wie Wandern, Rad fahren, Nordic Walking
und vieles mehr. Hohe Präsenz, Glaubwürdigkeit und Überzeugungskraft soll die Zusammenarbeit mit prominenten
Sportlern sichern.
Weitere Informationen unter: www.sab-bodensee.de.
Vollhydraulische Lehnhoff-Schnellwechselsysteme im Mietpark
Mietparks haben in Deutschland Hochkonjunktur: In Zeiten
leerer Kassen, knapper Budgets oder aber bei Liquiditätsengpässen entscheiden sich Bauunternehmer immer häufiger für
Maschinen und Geräte auf Leihbasis. Die vollhydraulischen
Schnellwechselsysteme Lehnhoff Variolock bieten für Mietparks und deren Kunden entscheidende Vorteile.
Viele Baggerführer kennen die Vorteile der Variolock-Schnellwechsel-Technologie bereits: In Sekundenschnelle lassen
sich hydraulische und nichthydraulische Anbaugeräte, wie
zum Beispiel Tief-, Schwenk- und Profillöffel gegen Reißzähne oder Greifer tauschen, und das direkt vor Ort und bequem
von der Fahrerkabine aus. Dank kinderleichtem Werkzeugwechsel kann man so effektiv mit verschiedensten Anbaugeräten arbeiten.
Diese Systeme gewinnen dadurch nicht nur an Beliebtheit,
sodass die Nachfrage bei Mietparks steigt – sie haben auch
noch einen ganz entscheidenden Investitions-Vorteil. Mit der
Lehnhoff Schnellwechsel-Schnittstelle passen alle Anbaugeräte einer Klasse an jeden Baggertyp. Rüstet ein Mietpark
766
Je leichter der Werkzeugwechsel, desto flexibler der Baggereinsatz. Mietparkbetreiber und ihre Kunden profitieren damit
gleichermaßen vom hydraulischen Variolock-Schnellwechselsystem aus dem Hause Lehnhoff Hartstahl.
Kommunalwirtschaft 12/2011
seine Bagger mit dem Variolock-System und seine Anbaugeräte mit einem dafür passenden Adapter aus, reduziert sich
so die Anzahl der Anbaugeräte, die er auf Lager halten muss.
Vorhandene starre Anbaugeräte mit Lehnhoff-Adaption, wie
zum Beispiel Tieflöffel, bieten sogar einen weiteren entscheidenden Vorteil: sie passen sofort – ganz ohne Umbau.
schen, brauchen wir nur wenige Minuten. So schnell haben
wir das bisher bei keinem anderen System geschafft”, so
Frank Schmenn, der damit der Lehnhoff-Philosophie recht
gibt. Jede Neuentwicklung muss zuerst unzählige praxisnahe
Prüfläufe bestehen, bevor sie serienreif in den Arbeitsalltag
entlassen wird.
Auf die Lehnhoff Qualität ist dabei Verlass. „500 Stunden
im Einsatz mit dem ersten Ventil, das schafft ein Bagger
mit Variolock-Schnellwechsler“, weiß der Lehnhoff-Kunde
Frank Schmenn, Verkaufsleiter des Mietparks DiTec Rüdiger
Schmenn KG aus Haiger zu berichten. Auch die Wartungsfreundlichkeit war ein Entscheidungskriterium für Lehnhoff.
Schließlich zeichnet sich ein Mietpark durch einsatzbereite
Werkzeuge und Maschinen aus. „Um Dichtringe auszutau-
Um noch mehr aus Mietmaschinen herauszuholen, kann das
Schnellwechselsystem übrigens mit dem hydraulischen Tiltrotator ergänzt werden. Das Tool fungiert dabei als Handgelenk zwischen Bagger und Anbaugerät und ermöglicht
endlose Rotation und Schwenken bis 40° in zwei Richtungen.
Damit wird eine freie Bewegung im Raum möglich und Bauunternehmer können ihren Bagger auf Zeit noch flexibler einsetzen.
Wolf – Vorreiter für mehr Energieeffizienz in Russland
Die Wolf GmbH ist derzeit in 57 Ländern der Erde tätig, beschäftigt weltweit rund 1.700 Menschen und erzielte in 2010
rund 300 Mio. Euro Umsatz. Einer der wichtigsten internationalen Zukunftsmärkte für den Systemspezialisten für Heizung, Klima, Lüftung, Solar und KWK ist Russland. Das Unternehmen aus dem bayerischen Mainburg hat daher in den
letzten Jahren sein bereits seit längerem bestehendes Engagement in der russischen Föderation kontinuierlich weiter
ausgebaut und intensiviert. Die Partnerschaft ist nachhaltig
angelegt: Wolf will mithelfen, das Bewusstsein von Politik,
Wirtschaft und Bürgern in Russland für mehr Klimaschutz
und Energieeffizienz zu stärken und langfristig vom bislang
ungenutzten Marktpotenzial des Landes profitieren. Wolf
ist überzeugt: Eine Modernisierungsoffensive in Russland
bietet enorme Chancen für internationale EnergieeffizienzUnternehmen.- und will von Beginn an dabei sein.
wegs nur auf Produkte und Technologien, sondern investiert
auch in die Ausbildung und Qualifikation der Menschen vor
Ort. Daher hat Wolf eine erfolgreiche Kooperation angestoßen, um Fachkräfte gezielt auf künftige Anforderungen
vorzubereiten und auszubilden. Gemeinsam mit der Regionalregierung in Jaroslawl und der Technischen Universität
Jaroslawl hat das bayerische Unternehmen das „Ingenieurzentrum für Energieeffizienz und Klimaschutz“ gegründet
und sich ehrgeizige Ziele gesetzt. Mit Hilfe des Forschungszentrums soll deutsches Knowhow für russische Klimaschutz- und Energiesparziele vermittelt, der Wissenstransfer deutscher Energiespar- und Umwelttechnologie nach
Russland ausgebaut und die gemeinsame Entwicklung und
Anwendung effizienter Energiesparsysteme vorangetrieben
werden. In Zusammenarbeit mit Installationsbetrieben aus
Bayern, sollen im begrenzten Maße auch russische Installateure ausgebildet werden.
Ein Schwerpunkt des Wolf-Engagements liegt in der zentralrussischen Region Jaroslawl. Dort, rund 250 Kilometer
nordöstlich von Moskau und über 2400 Kilometer entfernt
von Mainburg, hat Wolf vor knapp zwei Jahren das erste
Blockheizkraftwerk der gesamten Region in Betrieb genommen – eine Anlage mit 195 kW elektrischer und 216
kW thermischer Leistung. Hergestellt wurde die Anlage von
Wolf in Mainburg und seinem Tochterunternehmen, dem
BHKW-Spezialisten Kuntschar+Schlüter aus Wolfhagen auf
Basis eines auf Gasbetrieb umgebauten russischen Dieselmotors. Zudem ist Wolf seit längerem Kooperationspartner
russischer Unternehmen bei der Entwicklung, Fertigung
und Montage von Energiesparsystemen. So werden bei der
Wolf-Energy-Solution in Safonovo (Smolensk Oblast) in Lizenzfertigung durch 280 Mitarbeiter Großheizkessel bis 58
MW gebaut. In Jaroslawl ist eine Fertigung von Blockheizkraftwerken für den russischen Markt, mit Motoren der Jaroslawl Motorenwerke JMZ, die auf Gasbetrieb umgestellt und
mit Wolf Regelungs- und Hydrauliktechnologie ausgestattet
werden im Aufbau.
Die Anstrengungen zahlen sich aus: Bereits heute sind in
vielen Objekten in Russland Wolf-Energiesparsysteme erfolgreich eingebaut. So sorgen Wolf-Systeme etwa im Kreml
in Moskau, im Olympischen Dorf in Sotschi, im Flughafen
Sheremetievo, im Krankenhaus Ekaterinburg oder im Hilton Moskau für bestes Raumklima. Ein weiteres Großprojekt haben beide Partner bereits fest im Blick: Die FußballWeltmeisterschaft 2018 in Russland sowie im Bereich der
energieeffizienten Nutzung bei Müllentsorgung und Wasseraufbereitung. Beide Partner sehen darin weiteres Potenzial
für die Zusammenarbeit. Aus gutem Grund: Wolf ist einer
der weltweiten Hauptausrüster von modernen Fußballstadien mit Energiesparsystemen und Klimageräten. Wolf
Referenzen in diesem Bereich sind unter anderem die Allianz-Arena, das Bernabeu-Stadion Madrid sowie das neue
Warschauer EM-Stadion oder das neue Nationalstadion in
Bukarest. Eines der zehn Stadien der WM 2018 in Russland
soll in Jaroslawl gebaut werden. Der passende Stadionspezialist ist mit Wolf ja schon vor Ort.
Wolf setzt bei seinem Engagement in Russland aber keines-
Weitere Informationen unter: www.wolf-heiztechnik.de.
Kommunalwirtschaft 12/2011
767
SUNFLEX optimiert Behördengebäude mit Glas-Schiebe-Wänden
Gebäude staatlicher Einrichtungen stehen vor unterschiedlichsten Anforderungen in Bezug auf räumliche Gegebenheiten. Besonders Rathäuser und andere öffentliche Institutionen kennen Platzprobleme bei größeren Versammlungen
oder Tagungen. Personen drängen sich und finden in Extremfällen gar keinen Platz mehr. Ebenso Arbeits- oder Verkehrsämter, die Seminare oder Lehrgänge anbieten, sprechen aus
Erfahrung. Eine besondere Rolle spielt an dieser Stelle die individuelle Veränderbarkeit von Räumen, um auf unterschiedliche Situationen zu reagieren. Bewegliche Räume in Form
von Schiebe-Wänden ermöglichen an dieser Stelle optimale
Anpassung. Neben außergewöhnlichen Raumanforderungen
unterstützen bewegliche Systeme alltägliche Veränderungen.
Als spezialisierter Entwickler und Hersteller bietet SUNFLEX
Aluminiumsysteme GmbH mit ihren Horizontal-SchiebeWänden SF40, 50, 55 und 65 Systeme für jede Anforderung.
Leicht und schnell zu bedienen, gestaltet sich ihre Nutzung
im Alltag problemlos. Gebäude vermitteln dank der eleganten und dezenten Glasoptik Licht und Offenheit. Je nach
Bedarf wählen Nutzer transparente oder undurchsichtige
Glasvarianten. „Durch Milchglaselemente erhalten Anwender
Räume mit Privatsphäre. Zusätzlich bieten unsere Systeme
einen erhöhten Schallschutz zur Geräuschminimierung“, erklärt Ernst-Josef Schneider, Geschäftsführer der SUNFLEX
Aluminiumsysteme GmbH. Horizontal-Schiebe-Wände von
SUNFLEX kommen ohne Bodenschiene aus. Dadurch fallen
gefährliche Stolperfallen und optische Trennungen weg. Integrierte Durchgangstüren ermöglichen ein Hindurchtreten
auch bei geschlossenem Zustand der Fassaden und definieren somit eigenständige Räume. Aufgrund beweglicher
Einzelelemente trennen Nutzer Bereiche komplett oder teilweise, ohne dabei eine großzügige Atmosphäre einzubüßen.
In geöffnetem Zustand befinden sich alle beweglichen Elemente in einem Parkbahnhof, wodurch sie nur wenig Platz
einnehmen und optisch verschwinden. Sowohl Flügelaufteilung als auch Parkbahnhofgestaltung wählen Kunden frei
nach Gebäudeanforderung und Bedarf.
Weitere Informationen unter: www.sunflex.de.
VAG Armaturen GmbH erfolgreich zertifiziert nach ISO 14001:2004
Im September 2011 wurde der VAG-Armaturen GmbH vom
TÜV SÜD das Zertifikat zur ISO 14001:2004 übergeben. Das
Zertifikat bestätigt die Einführung und Umsetzung eines Umweltmanagement-System (UMS).
Mit dem Umweltmanagement-System setzt VAG Maßstäbe
für nachhaltiges Wirtschaften und soziale Verantwortung.
Dazu zählen unter anderem Reduzierung von Abfall und Umweltverschmutzungen, Klimaschutz und ein schonender Umgang mit Ressourcen. Die Umsetzung im Unternehmen ist
dabei keine einmalige oder statische Angelegenheit, sondern
verlangt im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses laufende Anpassungen und Änderungen. Ein zertifiziertes Umweltmanagement-System trägt zur Verringerung
umweltrelevanter Störfälle und zur Erhöhung der Rechtssicherheit bei.
„Mit der Integration von Qualitäts- und Umweltmanagement
hat das Unternehmen die Zeichen der Zeit erkannt“, so Michael Zimmer von der TÜV SÜD Management Service GmbH
bei der Zertifikatsübergabe. VAG zählt zu den „Pionieren der
768
Zertifizierung“. Bereits im Jahr 1994 wurde das Unternehmen
nach ISO 9001 zertifiziert, gefolgt von der Zertifizierung über
MME-Malik im Juli 2009.
Als weltweit tätiges Unternehmen achtet VAG auch an allen
Produktionsstandorten auf die Umsetzung und Einführung
der Auflagen und Kritereien. So erhielt auch die Gießerei der
VAG-Gruppe in Hodonin / Tschechien als einer der erster Gießereibetriebe in Tschechien das Umweltzertifikat.
Das moderne Traditionsunternehmen VAG-Armaturen GmbH
ist seit mehr als 130 Jahren überall dort vertreten, wo Wasser
aufbereitet, gespeichert und verteilt wird. Mit weltweit mehr
als 1.200 Mitarbeitern ist der Armaturenhersteller ein global
tätiges Unternehmen und setzt in der Wasserund Abwassertechnik neue Standards als Lösungs- und Systemanbieter.
Mit über 250 Vertriebsmitarbeitern, 18 Vertriebsstandorten
und 4 Produktionsstätten ist VAG auf der ganzen Welt zuhause.
Weitere Informationen unter: www.vag-group.com.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Wiedervernetzung ist von zentraler Bedeutung
für die Erhaltung der biologischen Vielfalt
Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Prof.
Beate Jessel, hat dazu aufgerufen, die zunehmende Zerschneidung und damit die Isolierung der Rückzugsgebiete
von Tieren und Pflanzen zu überwinden. Auf der Fachtagung
„Wiedervernetzung in der Praxis – Korridore gemeinsam gestalten, dauerhaft sichern!“ sagte Jessel: “ In unserer dicht
besiedelten Landschaft werden naturnahe Lebensräume immer weiter auf inselartige Restbestände zurück gedrängt. Das
schränkt ökologische und genetische Austauschprozesse
zunehmend ein. Wir brauchen daher dringend wirksame Verbundsysteme, die straßenbedingte Barrieren über die Grenzen von Bundesländern hinweg wieder miteinander vernetzen. Deutschland braucht neben der technischen auch eine
funktionierende grüne Infrastruktur, – um unseren Arten Wanderund Ausweichmöglichkeiten zu schaffen, vor allem aber,
damit wir für den Klimawandel gerüstet sind“.
In Deutschland sind immer noch ein Drittel aller Tierarten und
ein Viertel aller Pflanzenarten gefährdet. Drei Viertel der natürlichen und naturnahen Lebensräume sind bedroht. Einer
der Hauptgründe für den Biodiversitätsverlust ist die anhaltende Flächenbeanspruchung für Siedlungs- und Verkehrszwecke und die daraus resultierende Zerschneidung naturnaher Lebensräume. „Neben der Sicherung wertvoller Flächen
in Schutzgebieten kommt daher der Wiedervernetzung von
funktional zusammenhängenden Lebensräumen eine zentrale Bedeutung für die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu“,
so Beate Jessel.´
Die Fachtagung zur Vernetzung ist Teil des Vorhabens „Holsteiner Lebensraumkorridore“, das vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert
wird. Mit dem Vorhaben setzen die verschiedenen Projektpartner ein Zeichen für den Erhalt der biologischen Vielfalt und
zugleich für eine beispielhafte Zusammenarbeit von Verbänden, Förstern, Jägern, Landwirten, dem Straßenbau sowie den
Kommunen. Mit dem Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben
„Holsteiner Lebensraumkorridore“ zeigt sich bereits nach 2
Jahren, dass die Wirksamkeit von baulichen und landespflegerischen Maßnahmen zur Wiedervernetzung im bestehenden Straßennetz deutlich erhöht werden kann, wenn diese in
einem Maßnahmenkonzept aufeinander abgestimmt werden.
„Wir müssen unter den heutigen Landnutzungsbedingungen,
die mit sehr intensiver agrarischer Nutzung und einer hohen
Flächenbeanspruchung einhergehen, dazu kommen, Maßnahmen im Sinne ihrer Wirksamkeit für die biologische Vielfalt so
effizient wie nur möglich gestalten. Hierzu gehört es vor allem,
Maßnahmen klug in einem Gesamtkonzept aufeinander abzustimmen und sie – soweit es irgend geht – in die bestehende
Landnutzung einzufügen. Denn durch einen Verbund lässt sich
die Wirksamkeit von Einzelmaßnahmen erheblich steigern.
Gleichzeitig werden zudem Strukturen geschaffen, die eine
Anpassung der Arten an sich wandelnde Bedingungen wie den
Klimawandel ermöglichen,“ sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel anlässlich der Tagung. Ziel sei es, win-win Situationen zu
entwickeln, die dem Naturschutz und der Region als Lebensund Arbeitsort in ihrer Gesamtheit nützen, so Jessel.
BDEW veröffentlicht Zahlen zum Stromerzeugungsmix 2011:
Die Verantwortung wächst
Erneuerbare Energien werden zweitwichtigster Energieträger
im Strommix / Müller: Erfreuliche Zahlen belegen Handlungsdruck für Marktintegration
Die Erneuerbaren Energien sind im Jahr 2011 im Erzeugungsmix erstmals an Kernenergie und auch Steinkohle vorbeigezogen und zum zweitwichtigsten Energieträger bei der Deckung
des Strombedarfs aufgestiegen. Der Anteil der Erneuerbaren
stieg in diesem Jahr auf 19,9 Prozent. Nur Braunkohle bestritt
mit 24,6 Prozent einen größeren Anteil. Das geht aus ersten
Schätzungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) für das Jahr 2011 hervor.
„Mit diesem erfreulichen Zuwachs der erneuerbaren Energien
wächst auch ihre Verantwortung für das Funktionieren des
Gesamtsystems. Der Handlungsdruck für eine Markt- und
Systemintegration der Erneuerbaren steigt. Auch die stark
fluktuierenden Energieträger müssen zur Systemsicherheit
beitragen“, erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEWHauptgeschäftsführung.
Hinzu kämen die Herausforderungen beim Ausbau der
Stromnetze, der mit der Dynamik der Erneuerbaren nicht einmal annähernd Schritt halte. Außerdem bleibe der Bedarf an
konventionellen Reserve-Kapazitäten für Zeiten bestehen, in
denen die Erneuerbaren witterungsbedingt keinen Strom liefern. „Denn trotz der erfreulichen Dynamik bei der Erzeugung
insgesamt sind die Erneuerbaren noch weit davon entfernt,
Kommunalwirtschaft 12/2011
ausreichend Grundlaststrom bereit zu stellen“, so Hildegard
Müller. Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien habe
auch in 2011 im Monatsdurchschnitt um bis zu drei Milliarden
Kilowattstunden geschwankt. Dies entspräche einem Viertel
der gesamten erneuerbaren Stromerzeugung.
Die Zahlen im Einzelnen: An erster Stelle lag 2011 nach vorläufigen BDEW-Berechnungen die Braunkohle mit einem
Anteil an der Stromerzeugung von 24,6 Prozent (2010: 23,2)
769
gefolgt von den Erneuerbaren Energien mit 19,9 (16,4) Prozent. Der Erzeugungsanteil der Steinkohle erreichte 18,7
(18,6) Prozent. Kernenergie lieferte infolge der Abschaltung
von acht Kernkraftwerken in Deutschland nur noch 17,7
(22,4) Prozent des Stroms. Die Erzeugung aus Gaskraftwerken lag bei 13,6 (13,8) Prozent. Die sonstigen Energieträger
wie Pumpspeicher, Hausmüll und andere kamen auf einen
Anteil von 4,2 (4,3) Prozent. Erfolgreichste erneuerbare Energiequelle im Strommix war erneut der Wind: Nach einem
schwachen Windjahr 2010 stieg der Anteil in diesem Jahr auf
7,6 (6,0) Prozent. Es folgten Biomasse mit 5,2 (4,4) Prozent,
Photovoltaik mit 3,2 (1,9) Prozent und Wasserkraft mit 3,1
(3,3) Prozent. Der Anteil regenerativen Stroms aus Müllkraftwerken betrug wieder 0,8 (0,8) Prozent.
Weseler Unternehmen macht Dächer sicher und schneefrei
Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ zeichnet gemeinsam mit Deutscher Bank Photovoltaikanlage zur Schneebeseitigung aus.
Im November, feierte die Eulektra GmbH ihr „Solargesteuertes Schneeabtausystem“ als „Ausgewählten Ort 2011“. Die
umschaltbare Photovoltaikanlage befreit im Winter Dächer
von der Schneelast, die ein Sicherheitsrisiko darstellt und
auch die Stromproduktion in dieser Jahreszeit mindert. Bei
Schneefall wird über eine automatische Steuerung Strom in
die Photovoltaikanlage eingespeist, so dass die Module sich
erhitzen und Schnee abtauen. Gefahren durch Dachlawinen
oder Überlastungen werden auf diese Weise vermieden. Nach
der Beseitigung des Schnees können die Solarzellen zudem
wieder Energie produzieren. Die Auszeichnung nehmen der
Geschäftsführer der Eulektra GmbH Siegfried Hain sowie der
Entwicklungsleiter Yüksel Kara von Sven Olderdissen, Deutsche Bank, entgegen. Die Veranstaltung findet in Anwesenheit
der Bürgermeisterin der Stadt Wesel Ulrike Westkamp statt.
Das ausgezeichnete Projekt ist einer der Preisträger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“, der von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ in Kooperation
mit der Deutschen Bank realisiert wird. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Christian Wulff prämiert der
Wettbewerb bereits seit 2006 Ideen und Projekte, die einen
Beitrag zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands leisten.
Weitere Informationen unter: www.land-der-ideen.de.
Neue Turbine für Müllheizkraftwerk – Verdreifachung der Effizienz
Der umfassende Ausbau des Bremer Müllheizkraftwerks
(MHKW) im Stadtteil Findorff nähert sich einem Meilenstein.
Ein entscheidender Schritt bei der Modernisierung war das
heutige Einheben der neuen, 130 Tonnen schweren Turbine.
Die stählerne Maschine wurde in der Nacht vom 12. auf den
13. Dezember mit einem Schwerlastkraftwagen vom Anleger
im Hafen zum Standort des MHKW in Findorff transportiert
und dort heute mit Hilfe einer speziellen Schienenkonstruktion in das neue Kraftwerksgebäude gezogen.
Gebaut wurde die Turbine in den Oberhausener MAN-Werken. Das MHKW wird als Ergebnis des Umbaus bei gleicher
Menge Abfall künftig mit höheren Temperaturen und höherem
Druck knapp 50 Megawatt installierte Leistung aufweisen –
und damit dreimal so viel wie bisher. Dabei bleibt die Fernwärmeversorgung der Universität, des Technologieparks
und des Stadtteils Horn-Lehe zusätzlich bestehen. Die technischen Standards entsprechen dann den Anforderungen
des Marktes für das nächste Jahrzehnt.
„Bis zu 550.000 Tonnen Abfall jährlich sind ein wertvoller
Brennstoff für uns“, erklärt swb-Vorstand Dr. Torsten Köhne.
„So wird der Müll nicht einfach durch Verbrennung beseitigt,
sondern als Rohstoff sinnvoll genutzt. Diese Art der klimafreundlichen Entsorgung spart fossile Brennstoffe und damit
CO2-Emmissionen ein.“
770
Die Turbine bei der letzten Kontrolle im MAN-Werk, Oberhausen
Unmittelbar nach der Turbine wird der Generator ins MHKW
geliefert. Dieser kommt aus Schweden und wiegt nochmal 80
Tonnen, ist aber nicht so groß. In den nächsten 12 Monaten
werden alle neuen Komponenten miteinander verbunden und
der Umschluss des alten Anlagenteils auf den neuen durchgeführt. Anfang 2013 soll die komplette Anlage dann vollständig betriebsbereit sein.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Veranstaltungen
Deponietechnik 2012
Von Rainer Stegmann
Vorwort
„Die zukünftige Rolle der Deponie in der Abfallwirtschaft“,
unter diesem Titel referierten ausgewiesene Experten bereits
im Jahr 1998 im Rahmen der ersten Hamburger Abfallwirtschaftstage. Damals ging es um Fragen des Langzeitverhaltens, der assoziierten Langzeitrisiken und um die Diskussion
„Verbrennung kontra MBA“. Und heute?
Mit der achten Fachtagung „Deponietechnik 2012“ greifen
wir einige der „alten“ Themen wieder auf – weil sie bis heute
nicht gelöst bzw. Fragen nach wie unbeantwortet sind: Lässt
sich das Langzeitverhalten nachträglich positiv beeinflussen?
Wo liegen die Grenzen und mit welchen Kosten müssen wir
rechnen? Und schließlich: Sind die Deponien von gestern
nicht heute längst zu Rohstofflagern von morgen geworden?
Die MBA hat ihre Stellung in der bundesdeutschen Abfallwirtschaft, aber auch im europäischen Umland, eingenommen.
Dennoch, ohne die starken Komponenten der thermischen
und energetischen Verwertung kann dieses Konzept nicht
bestehen. So stellt sich abschließend erneut die Frage nach
der Zukunft der Abfallwirtschaft, sowohl seitens des Gesetzgebers (Stichwort: Neue Entwicklungen im Deponierecht) als
auch bei den zukünftigen Strategien (Stichwort: Hydrothermale Karbonisierung).
Diese und weitere Themen werden wir im Rahmen der „Deponietechnik 2012“ auf der Basis von Vorträgen ausgewählter Fachleute diskutieren. Ich würde mich freuen, Sie auf unserer Veranstaltung begrüßen zu dürfen.
Wissenschaftliche Koordination:
Dr.-Ing. Marco Ritzkowski
Veranstalter:
– Technische Universität Hamburg-Harburg, TUHH
– IFAS – Ingenieurbüro für Abfallwirtschaft,
Prof. R. Stegmann und Partner
– International Waste Working Group, IWWG
Abfallwirtschaft: Rechtliche Aspekte
31. Januar 2012
Leitung: Prof. Dr.-Ing. R. Stegmann
09:00 Registrierung / Anmeldung
09:30 Begrüßung und Einführung
Prof. Dr.-Ing. R. Stegmann, TU Hamburg-Harburg
09:40 Neue Entwicklungen im Deponierecht
Dr. K. Biedermann, BMU Bonn
10:00 Abfallwirtschaftsplanung in Niedersachsen: Deponien
Dipl.-Ing. G. Weyer, Niedersächsisches Ministerium
für Umwelt und Klimaschutz, Hannover
10:20 Umsetzung der Deponieverordnung und
Einführung von ADDISweb zur
Deponieselbstüberwachung in NRW
Dr. M. Tiedt, LANUV NRW
10:40 Diskussion
Kommunalwirtschaft 12/2011
11:00 Kaffeepause
11:30 R
ecyclingoffensive der Stadtreinigung Hamburg
– Eine Zwischenbilanz
Dr. R. Siechau, SRH Hamburg
11:50 E
ffizienz der Sortiertechnik für
Wertstoffgemische
Prof. Dr.-Ing. Th. Pretz, RWTH Aachen
12:10 L
etzte Senken – unverzichtbarer Bestandteil
jeder Abfallwirtschaft
o.Univ. Prof. Dr. P. H. Brunner, TU Wien
12:30 Diskussion
12:40 Mittagspause
Abfallwirtschaft: Strategien und Deponierung
Leitung: Prof. Dr.-Ing. K. Fricke
14:00 E
rfahrungen und Zukunft der mechanischbiologischen
Abfallbehandlung in Deutschland
T. Grundmann, ASA e.V., Ennigerloh
14:20 S
etzungsverhalten von auf Deponien
abgelagerten MBA-Materialien
Dr.-Ing. K. Münnich, Prof. Dr.-Ing. K. Fricke,
TU Braunschweig
14:40 M
BA Manchester: Bau und Betrieb
J. Martens, HEC GmbH, Neumünster
15:00 H
ydrothermale Carbonisierung von Abfallteilströmen
Prof. Dr.-Ing. H.-G. Ramke, Dipl.-Ing. D. Blöhse,
HS OWL
15:20 Diskussion
15:30 Kaffeepause
Steuerung des Deponieverhaltens –
Nachträglich nachhaltig?
1. Februar 2012
Leitung: Prof. Dr.-Ing. G. Rettenberger
09:00 A
nforderungen an Infiltration und Belüftung,
Kriterien zur Entlassung aus der Nachsorge
Dipl.-Ing. W. Bräcker, ZUS AGG, Hildesheim
09:20 D
eponiebelüftung und Auswirkungen auf den
Sickerwasserpfad
Dr. -Ing. M. Ritzkowski, TU Hamburg-Harburg
09:40 D
eponiebelüftung Konstanz Dorfweiher
Prof. Dr.-Ing. M. Kranert, Dr. M. Reiser,
Universität Stuttgart
10:00 D
eponiebelüftung national/international und
Integration in den Emissionshandel
Prof. Dr.-Ing. R. Stegmann, IFAS Hamburg
10:20 Diskussion
10:30 Kaffeepause
Stilllegung und Nachsorge
Leitung: Dr.-Ing. M. Ritzkowski
11:00 S
teuerung des Wasserhaushalts zur
Verbesserung des Deponieverhaltens
Dr.-Ing. K. Hupe, IFAS Hamburg
771
11:20 Einsatz von Ersatzbaustoff in
Oberflächenabdichtungen
Dipl.-Geogr. A. Roth, CDM Bochum
11:40 Beendigung der Deponienachsorge: Stand der
Diskussion in Österreich
Dr. D. Laner, TU Wien
12:00 Kosten der Stilllegung und Nachsorge
Dr.-Ing. K.-U. Heyer, IFAS Hamburg
12:20 Diskussion
12:30 Mittagsimbiss
Deponiefolgenutzung und Deponierückbau
Leitung: Prof. Dr.-Ing. K. Kuchta
13:30 Deponierückbau: Potenziale, Strategien, Technik,
Erfahrungen – Arbeitsbericht der DWA
Prof. Dr.-Ing. G. Rettenberger, FH Trier
13:50 Energieberg Georgswerder – ein Projekt der
IBA Hamburg
S. Weisleder, IBA Hamburg GmbH
14:10 Rekultivierung und Folgenutzung der Deponie
Münster II, Erfahrungen mit Photovoltaikanlagen
auf Deponien
A. Brügmann, Abfallwirtschaftsbetriebe Münster
14:30 Diskussion
14:50 Resümee und Schlusswort
Prof. Dr.-Ing. R. Stegmann, TU Hamburg-Harburg
Hinweise
Tagungsort
Handelskammer Hamburg (Börse)
Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg
Tagungsgebühr
Firmen und Ingenieurbüros: 380 EURO
Behörden und Hochschulen: 290 EURO
IWWG-Mitglieder: 10% Ermäßigung
Alle Preise pro Person und zzgl. ges. USt. Eingeschlossen
sind folgende Leistungen: Tagungsband, Pausengetränke,
und gemeinsames Abendessen am 31. Januar und Mittagsimbiss am 1. Februar 2012. Die Gebühren überweisen Sie
bitte nach Erhalt unserer Rechnung.
Anmeldung
Bitte füllen Sie das Anmeldeformular vollständig aus. Nach
Eingang der schriftlichen Anmeldung erhalten Sie die Rechnung. Teilnahmeberechtigt sind Sie nach Eingang der Tagungsgebühr. Für Anmeldungen nach dem 13. Januar 2012
ist der Nachweis der Zahlung vor Ort notwendig oder bar
zu bezahlen. Die Teilnahmegebühr erhöht sich um 25 EURO
zzgl. ges. USt.
Abmeldung
Es wird eine Bearbeitungsgebühr von 25% der Teilnahmegebühr in Rechnung gestellt. Die Abmeldung muß bis zum 13.
Januar 2012 vorliegen, andernfalls wird die volle Teilnahmegebühr erhoben.
Registrierung
Sie haben die Möglichkeit, sich ab 9:00 Uhr registrieren zu
lassen. Dort erhalten Sie Ihr Namensschild, gleichzeitig Ihre
Zugangsberechtigung zu den Vorträgen, ausgehändigt. Das
Namensschild ist während der gesamten Tagung zu tragen.
Firmenpräsentation
Während der Tagung findet eine Firmenpräsentation statt.
772
Gemeinsamer Abend
Der gemeinsame Abend findet am Montag, 31. Januar 2012,
an Bord der „Rickmer Rickmers“ an den Landungsbrücken
statt.
Unterkunft/Hotelreservierung
In folgenden Hotels haben wir Zimmeroptionen bis zum genannten Stichtag. Bitte buchen Sie Ihr Zimmer direkt unter
dem Stichwort „Deponietechnik“. Die Preise schließen das
Frühstücksbüffet ein. Zimmeroptionen bis 30. Dezember
2011
Hotel Fürst Bismarck 72 EURO
Kirchenallee 49, 20099 Hamburg
Telefon: 040 28010-91 - Fax: 040 28010-96
E-Mail: [email protected]
Internet: www.fuerstbismarck.de
S-Bahn Station: Hauptbahnhof
Hotel Alsterhof 80 EURO
Esplanade 12, 20354 Hamburg
Telefon: 040 350070 - Fax: 040 35007-514
E-Mail: [email protected]
S-Bahn Station: Jungfernstieg und
U-Bahn Station: Stephansplatz
Hotel Baseler Hof 99-105 EURO
Esplanade 11, 20354 Hamburg
Tel.: 040 359060 - Fax : 040 35906918
Internet: www.baselerhof.de
S-Bahn Station: Jungfernstieg und
U-Bahn Station: Stephansplatz
Kontakt:
Dr.-Ing. Marco Ritzkowski
Telefon: 040 42878-2053
Fax: 040 42878-2375
E-Mail: [email protected]
Internet: www.tu-harburg.de/iue
Dr.-Ing. Karsten Hupe
Telefon: 040 77110741 - Fax: 040 77110743
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ifas-hamburg.de
Organisation / Auskünfte
TuTech Innovation GmbH
Dipl.-Vw. Gerlinde Löbkens
Harburger Schloßstraße 6-12
21073 Hamburg
Tel.: 040 76629-6551 - Fax: 040 76629-6559
E-Mail: [email protected]
internet: www.tutech.de/veranstaltungen
Lageplan
Anfahrtswege nach Hamburg:
Autobahn A1 (von Süden) Ausfahrt ABKreuz HH-Süd - Richtung HH-Innenstadt (255), Veddel - Elbbrücken - Heidenkampsweg - Willy-Brandt-Str. bis Rödingsmarkt
Autobahn A1 (von Norden) Ausfahrt HH-Billstedt - stadteinwärts Bergedorfer Str. - Willy-Brandt-Str. bis Rödingsmarkt
Autobahn A7 Ausfahrt HH-Bahrenfeld - stadteinwärts - Stresemannstr. - Willy-Brandt-Str. bis Rödingsmarkt
Öffentliche Verkehrsverbindungen:
S-Bahn: S1/S3 Station Jungfernstieg,
Ausgang Rathausmarkt
(Alter Wall)
U-Bahn: U3 Station Rathaus,
Ausgang Rathausmarkt
Wir empfehlen öffentliche Verkehrsmittel.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Straßenreinigung und Winterdienst auf der IFAT ENTSORGA 2012:
Schnee, Staub und Lärm besser im Griff
– Branche reagiert mit Innovationen
auf neue Herausforderungen
– Alle für diesen Bereich wichtigen Unternehmen
haben zur nächsten IFAT ENTSORGA angemeldet
Straßenreinigung und Winterdienst sind Traditionsthemen auf
der IFAT ENTSORGA. Bei der nächsten Ausgabe der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft, die von 7. bis 11. Mai 2012 in München stattfindet, belegt der Bereich rund um Straßenreinigung und Winterdienst
gut 20.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Die Branche
wird damit zur kommenden Veranstaltung wieder nahezu
vollständig in München vertreten sein.
Der schneereiche und lang andauernde Winter 2010/11 geriet
für die deutschen Kommunen sowie Autobahn- und Straßenmeistereien zum Stresstest: Engpässe in der Streumittelversorgung und in der Verfügbarkeit von Räumfahrzeugen sowie beim Personal machten deutlich, dass dem Winterdienst
hierzulande wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden
muss.
Beispielsweise sind bei den Schneepflügen und -fräsen Lösungen gefragt, die auch bei großen Schneemengen und
komplexen Straßenbedingungen effizient arbeiten. „Für viele
Anwender interessant sind unter anderem Schneepflüge mit
zuschaltbarer Auswurfsperre“, so ein Fachmann des Verbands Kommunaler Unternehmen (VKU), einer der ideellen
Träger der IFAT ENTSORGA. Die Vorrichtung helfe, Kreuzungsbereiche und Haltestellen von Schneewällen freizuhalten – Gefahrensituationen würden so vermieden. Daneben
können – vor allem in Nebenstraßen mit festgefahrenen Spuren – weiterentwickelte Schneepflüge mit beweglichen Segmenten oder sich an die Oberfläche anpassenden Schürfleisten das Räumungsergebnis verbessern.
Beim Einsatz von Streusalz stehen die Mengenreduzierung
und mehr Präzision bei der Dosierung im Mittelpunkt der Entwicklung. Seit geraumer Zeit hat Feuchtsalz das Trockensalz
ersetzt. Hinzu kommt mehr und mehr die so genannte Flüssigstreuung, insbesondere beim vorbeugenden Streueinsatz.
Feuchtsalz- und Flüssigstreuung gewährleisten einen geringeren Streusalzverbrauch und eine exaktere Ausbringung.
„Der Markt hält sowohl kombinierte Streuer bereit, bei denen
zwischen Flüssig- und Feuchtsalzstreuung gewählt werden
kann, als auch reine Flüssigstreuer, die eine schnelle, großflächige, vorbeugende und sehr salzsparende Streuung ermöglichen“, heißt es aus dem VKU. Speziell für die Flüssigs-
Kommunalwirtschaft 12/2011
treuung wird mit der Präsentation neuer Modelle auf der IFAT
ENTSORGA 2012 gerechnet.
Für die rechtssichere Erfassung, Dokumentation sowie Abrechnung von Winterdienstleistungen nutzen heute fast alle
Kommunen und sonstige Leistungsträger GPS-Systeme.
Sie zeichnen automatisch Streustrecke, Räumaktivität und
Streumenge auf. Auch hier gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten. Von den anstehenden neuen Geräte- und Softwaregenerationen erwarten sich die Anwender eine generelle
Vereinfachung der Systeme sowie speziell eine Reduzierung
des betrieblichen Aufwands bei ihrer Einführung. Bei der
Straßenreinigung ist die Emissionsreduzierung eine zentrale
Aufgabe der technologischen Weiterentwicklung – und zwar
sowohl in Punkto Lärm, als auch in Punkto Feinstaub. Durch
Elektromotoren kann der Fahrantrieb vieler Kehrmaschinen in
anspruchsvollen Revieren sehr leise ausgelegt werden. „Um
allerdings in den Innenstädten und Wohngebieten auch zu
lärmsensiblen Zeiten arbeiten zu können, müssen zudem die
Geräusche aus dem Saugbetrieb noch weiter reduziert werden“, betont der VKU. Zusätzlich zur Lärmreduzierung ist die
Verbesserung der Partikelemissionen ein wichtiges Thema.
Maschinen mit Gas- und Dieselantrieb, die die Euro-Normen
5 und 6 erfüllen, haben auch im Kehrmaschinenbereich mit
vielen neuen Produkten Einzug gehalten. Allerdings kann
auch der Kehrsaugbetrieb eine bedeutende Feinstaubquelle
sein. Mögliche Lösungen sind die Befeuchtung des Kehrguts
beim Kehrvorgang und innerhalb des Kehrbehälters sowie
leistungsfähige, wartungsarme Filtereinheiten im Kehrbehälterauslass.
Der Herstellerverband EUnited Municipal Equipment, in dem
europäische Kehrmaschinenproduzenten vertreten sind, hatten schon im Jahr 2006 mit dem „EUnited PM10 Test“ ein
Testverfahren etabliert, das die Staubentwicklung beim Kehren durch unterschiedliche Fabrikate vergleichbar macht. In
den letzten drei Jahren hat der Verband gemeinsam mit dem
kanadischen Prüfinstitut PAMI, das auch den bekannten Kalifornien-Feinstaubtest entwickelt hat, das Verfahren grundlegend überarbeitet. Die neue Methode hilft, die Messdaten
unabhängig von Witterungsbedingungen noch exakter zu erfassen. Nach Angaben von EUnited Municipal Equipment hat
das Prüfungs- und Zertifizierungsunternehmen SGS bereits
viele Kehrmaschinenmodelle nach dem neuen Verfahren getestet. Der Herstellerverband plant, den Test den Kunden auf
der IFAT ENTSORGA 2012 vorzustellen.
Weitere Informationen unter www.ifat.de.
773
„Großes Potential für Geschäftsentwicklungen“
Etwa 95 Prozent der Messehallen bereits gebucht – Internationalität steigt stetig – Erstmals amerikanischer Gemeinschaftsstand auf der InnoTrans 2012 – Aktuelle Ausstellerliste
jetzt online
Das Interesse von Industrie, Politik und Verbänden an der
InnoTrans 2012 ist ungebrochen groß. Wenn die internationale Leitmesse für Schienenverkehrstechnik im nächsten
Jahr vom 18. bis 21. September wieder zum Schaufenster
der Bahnbranche avanciert, werden alle Messehallen und das
Freigelände voll belegt sein. Bereits jetzt sind rund 95 Prozent
der Hallenfläche der vergangenen Messe gebucht. Anmeldeschluss für die InnoTrans 2012 ist der 15. Februar.
Entscheidende Qualitätsmerkmale der InnoTrans sind die
hohe Zahl an Ausstellern, die außergewöhnliche Entscheidungskompetenz der Fachbesucher und vor allem die Internationalität. Gerade der Trend zu mehr internationalen
Ausstellern hält an. Momentan liegt deren Anteil an der Gesamtheit der Aussteller bei 53 Prozent. Besonders groß ist
dabei die Nachfrage aus dem asiatischen Raum und aus den
USA. Verglichen mit den Werten vergangener Messen haben
amerikanische Unternehmen bereits jetzt mehr Hallenfläche
gebucht als je zuvor.
Erstmalig amerikanischer Gemeinschaftsstand
Amerikanisches Debüt: erstmals wird es einen US-Gemeinschaftsstand auf der InnoTrans geben. Organisiert wird er
von der Railway Engineering-Maintenance Suppliers Association (REMSA). Für Geschäftsführer David Soule ist in erster
Linie das „große Potential für Geschäftsentwicklungen“ auf
der InnoTrans ausschlaggebend für das Engagement seines
Verbandes.
David Soule: „Die Motivation unserer Mitglieder ist ganz simpel: Es geht darum, neue Geschäftsfelder auszukundschaften und Kontakt mit potentiellen Kunden aus der ganzen Welt
aufzunehmen. Dafür bietet die InnoTrans 2012 ausgezeichnete Möglichkeiten.“
Neben Unternehmen aus Amerika und Asien präsentieren
sich Firmen aus allen Regionen der Welt auf der Messe. Einen Gesamtüberblick darüber, welche Aussteller auf der InnoTrans 2012 dabei sind, bietet die aktuelle Ausstellerliste auf
der InnoTrans-Website.
Weitere Informationen unter: www.innotrans.de.
FBS-Mitgliederversammlung in Frankfurt
Betonrohrhersteller setzen auf Nachhaltigkeit und Ökologie
Im Oktober fand in Frankfurt am Main die diesjährige Ordentliche Mitgliederversammlung der FBS – Fachvereinigung Betonrohre und Stahlbetonrohre e.V. statt. Neben den Berichten von Vorstand und Geschäftsführung sowie den Berichten
über die Arbeit im Technischen Ausschuss und im Marketing
Ausschuss stand die Entlastung des Vorstandes auf der Tagesordnung der Veranstaltung. Der Vorstand unter Vorsitz von
Tanja Pöthmann, Geschäftsführerin der Harzer Betonwarenwerke Rolf Pöthmann Handels Ges.mbH, wurde dabei ebenso bestätigt, wie die Geschäftsführung und die Mitglieder der
Ausschüsse.
Eigenschaften überzeugen
Auch bei der Diskussion über die aktuelle wirtschaftliche Situation herrschte Konsenz unter allen Beteiligten. Der Markt
für Rohre und Schächte aus Beton und Stahlbeton ist trotz
der schwierigen finanziellen Lage der Kommunen im Großen und Ganzen stabil geblieben. Die Betonrohrindustrie ist
darüber hinaus zuversichtlich, dass sich ihre nachhaltigen
und ökologischen Produkte im Vergleich zu den Substituten
im Kanalbau langfristig durchsetzen werden. Auch in anderen zukunftsträchtigen Marktsegmenten besitzt der Werkstoff Beton gute Karten – vor allem aufgrund seiner ökologischen Vorteile, zu denen neben einer hervorragenden
Ökobilanz eine ressourcenschonende und nur mit geringen
CO2-Emissionen verbundene Herstellung mit niedrigem Energieeinsatz zählen. Stellvertretend für verstärkte zukünftige
Aktivitäten führt FBS-Geschäftsführer Dipl.-Ing. Wilhelm
Niederehe den Bereich der Regenwasserbewirtschaftung
an, der im Rahmen des Klimawandels und aufgrund von zunehmenden Starkregenereignissen neue und vielfältige Anforderungen an Auftraggeber und Planer stellen wird. „Diese
774
könnten zum Beispiel mit Stauraumkanälen aus Beton und
Stahlbeton bestens erfüllt werden“, ist Niederehe überzeugt.
Gemeinsam stark
Mit einem deutlichen Appell an die kommunalen Auftraggeber untermauert die FBS die Lobbyarbeit „pro Kanalbau“:
So sollte – im Sinne einer nachhaltigen Bewirtschaftung von
Leitungsnetzen – eine Kanalerneuerung Vorrang vor einer
Reparatur haben. Ein Thema, für das sich die FBS und ihre
Mitglieder bereits seit 25 Jahren stark machen, zum Beispiel mit der gemeinsamen Entwicklung neuer Produkte.
Mit Maßnahmen wie dieser will man die Marktposition der
Betonrohrhersteller stärken. Im FBS-Vorstand ist man sich
einig: Entscheidend für die weitere positive Entwicklung
wird sein, dass sich die in der Regel mittelständischen und
familiengeführten Mitgliedsunternehmen der FBS trotz der
Wettbewerbssituation solidarisch für den Werkstoff Beton
einsetzen, auch auf internationaler Ebene. Als wichtige Bausteine sind hier die Aktivitäten von Marketing Ausschuss
und Technischem Ausschuss sowie die Arbeit der FBSFachberater zu nennen. Hinzu kommen neue Konzepte wie
die Messeauftritte in den letzten beiden Jahren. Auf der
Wasser Berlin und der IFAT in München präsentierte sich
die FBS zusammen mit Mitgliedsunternehmen auf einem
gemeinsamen Messestand. Die Kompetenz- und Ressourcenbündelung unter dem übergeordneten Motto „Alles fließt
natürlich durch Beton“ ist bei den Besuchern und bei den
Beteiligten des Messestandes gleichermaßen gut angekommen. Dementsprechend ist die FBS auch auf der IFAT
ENTSORGA 2012 zusammen mit Mitgliedsfirmen auf einem
repräsentativen Gemeinschaftsstand (Halle B5 7.- 11.5.
337/428) zu finden.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Kanalsanierung auf der IFAT ENTSORGA 2012:
Milliardenmärkte in öffentlichen und privaten Leitungen
– Inspektion, Dichtheitsprüfung und Sanierung von Kanälen
ist umweltpolitische Notwendigkeit und wirtschaftliche
Herausforderung
– Bereich der Kanalsanierung auf der IFAT ENTSORGA
gewachsen
– Alle für den Sektor wichtigen Unternehmen haben
zur kommenden Veranstaltung angemeldet
So abstrakt das Thema zuweilen erscheint, so notwendig ist
es. Die Rede ist von der Kanalsanierung – eine Thematik, die,
auch wenn sie „im Untergrund“ stattfindet, nicht nur bei den
Kommunen, sondern auch auf der nächsten IFAT ENTSORGA vom 7. bis 11. Mai 2012 in München eine wichtige Rolle
spielt. Insgesamt 16.000 Quadratmeter nimmt der Bereich
rund um Injektions-, Reling-, Einzieh- und Beschichtungsverfahren sowie Rohrdichtheits-Prüfungen und Kanalinspektionsausrüstung ein.
Annähernd ein Fünftel aller Abwasserkanalhaltungen in
Deutschland weisen kurz- bis mittelfristig sanierungsbedürftige Schäden auf. Um diese wichtigen Infrastruktureinrichtungen in ihrer Substanz zu erhalten, planen die Kommunen
pro Jahr und Kilometer Kanalnetz im Mittel 8.000 Euro zu
investieren. Dies geht aus der Ende letzten Jahres veröffentlichten „Umfrage zum Zustand der Kanalisation in Deutschland 2009“ der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft,
Abwasser und Abfall (DWA) unter deutschen Städten und
Gemeinden hervor.
Im Detail konnte die DWA eine Reihe von Trends ausmachen:
Bei der Kanalerneuerung setzen die Auftraggeber zunehmend auf grabenlose Verfahren. Allerdings geht der komplette Austausch der alten Kanäle sukzessive zurück. Stattdessen werden die Schäden häufig örtlich begrenzt behoben.
Neben diesen Einzelreparaturen kommen nach wie vor Renovierungsmaßnahmen zum Einsatz, die die Funktionsfähigkeit des gesamten ausgewählten Kanalsegments verbessern.
Hierbei bleibt das Relining das mit Abstand dominierende
Verfahren.
Nach den DWA-Recherchen sind in den letzten Jahren die
Kosten je Meter Kanalsanierung für Renovierungsverfahren
und Kanalerneuerung merklich gestiegen. Einen Grund hierfür sieht die Vereinigung in höheren Qualitätsanforderungen,
die sich im Gegenzug allerdings in größerer Dauerhaftigkeit
und längerer Nutzungsdauer der sanierten Kanäle auszahlen.
Neben der öffentlichen Kanalisation existiert mit den privaten
Leitungen, der so genannten Grundstücksentwässerung, ein
weiteres gigantisches Abwassernetz im deutschen Untergrund. „Schadhafte und undichte Abwasserkanäle gefährden
nicht nur das Grundwasser, sondern können darüber hinaus
auch sehr große Folgeschäden in Form von Straßenunterhöhlungen auslösen. Dies wird bislang noch zu wenig beachtet“, so Otto Schaaf, DWA-Präsident und Vorstand der Stadtentwässerungsbetriebe Köln.
„Bei der Kontrolle und Sanierung der Grundstücksentwässerung herrscht vielerorts Goldgräberstimmung“, berichtet Roland W. Waniek, Geschäftsführer des IKT Instituts für
Unterirdische Infrastruktur. „Dies liegt vor allem daran, dass
mit Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und SchleswigHolstein bislang vier Bundesländer rechtliche Regelungen zur
Dichtheitsprüfung privater Abwasserleitungen geschaffen haben.“ Die Gesetze und Verordnungen sehen die verbindliche
Erstprüfung aller Grundstücksleitungen bis zum Jahr 2015
beziehungsweise bis 2025 vor. Überträgt man diese Regelungen auf die über 47,5 Millionen Gebäude Gesamtdeutschlands, lässt sich ein gewaltiges Marktvolumen errechnen.
„Würden alle Anschluss- und Grundleitungen entsprechend
der DIN 1986-30 auf Dichtheit geprüft werden, so müssten
deutsche Grundstückseigentümer allein dafür zwischen 14
und 24 Milliarden Euro aufbringen“, kalkuliert Waniek. „Nimmt
man weiterhin eine Schadensquote von 70 Prozent und mittlere Sanierungskosten von 3.000 Euro je betroffenem Gebäude an, so beträgt der gesamtdeutsche Sanierungsaufwand
knapp 100 Milliarden Euro.“
Im Mai dieses Jahres haben führende Akteure der Abwasserbranche ihre Kräfte gebündelt und die Gütegemeinschaft
Güteschutz Grundstücksentwässerung gegründet. „Unser Ziel ist die Verbesserung der Qualität von Anlagen der
Grundstücksentwässerung. Insbesondere sollen eventuelle
Verunreinigungen von Grundwasser, Gewässern und Boden
durch undichte Anlagen vermieden werden“, erläutert der
Geschäftsführer der Gütegemeinschaft, Dipl.-Ing. Dirk Bellinghausen.
Weitere Informationen unter www.ifat.de.
ORGATEC goes Social Media: Kommunikation rund um die Büround Objektgestaltung auf Facebook und Twitter
Vom 23. bis 27. Oktober 2012 präsentiert die ORGATEC in
Köln neueste Trends und Innovationen für moderne Arbeitswelten in Büro- und Objekt. Aktuelle Informationen zur Internationalen Leitmesse für Office & Object, Branchennews
und jüngste Trends können alle, die sich mit der Gestaltung
von Arbeitsplätzen beschäftigen, jetzt auch über Facebook
und Twitter erhalten. „Eine originäre Aufgabe von Messen ist
es, die Kommunikation und den Austausch der Branche zu
fördern. Mit Twitter und Facebook als neuen Kommunikationskanälen wollen wir dem persönlichen und fachlichen Austausch rund um die ORGATEC auch im Netz eine ganzjährige
Plattform bieten“, erläutert Denis Steker, Projektmanager der
Kommunalwirtschaft 12/2011
ORGATEC. „Ziel ist es, vor, während und nach der ORGATEC aktuelle Themen der beteiligten Branchen in den Fokus
zu rücken und gleichzeitig zur lebhaften Diskussion darüber
einzuladen.“ Die Twitter-Beiträge können unter http://twitter.
com/orgatec abonniert werden. Unter https://www.facebook.
com/orgateccologne kann man Fan der ORGATEC auf Facebook werden.
Über den Kurznachrichten-Service Twitter werden u. a. aktuelle Entwicklungen zur ORGATEC, Informationen zur Branchenentwicklung, spannende News von Ausstellern sowie
Unterhaltsames rund um die beteiligten Branchen „gezwit-
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schert“. Viele Kurzmeldungen werden parallel auf Facebook
aufgegriffen und mit weiteren Details erläutert. So sollen nicht
nur aktuelle Meldungen direkt und zeitnah veröffentlicht werden, sondern die Messeteilnehmer auch virtuell miteinander
ins Gespräch kommen. „Wir wünschen uns selbstverständlich zahlreiche Fans und Follower“, so Denis Steker. „Denn
unser Ziel ist es, über Twitter und Facebook nicht nur die
Aufmerksamkeit für die ORGATEC, sondern auch für das
Thema (Büro-)Arbeit als solches zu erhöhen. Schließlich erhoffen wir uns aus der Diskussion über die ORGATEC und
aktuelle Branchenthemen auch Anregungen und Ideen, die in
die kontinuierliche Weiterentwicklung der Veranstaltung einfließen können.“ Begleitend zu den Aktivitäten auf Twitter und
Facebook wird die ORGATEC zudem die eigenen Kanäle auf
youTube und flickr verstärkt bespielen. Dort werden Videos
bzw. Fotos der ORGATEC und ihrer Partner zu finden sein,
um auch auf diesen Online-Plattformen die Messe und ihre
Themen ganzjährig erlebbar zu machen.
Weitere Informationen unter: www.orgatec.de.
Mitarbeiter für Menschen: Ehrenamtliches Engagement „Aktiv vor Ort“
von RWE Deutschland mit „Politikaward 2011“ ausgezeichnet
– Deutschlandweit beste Kampagne für gesellschaftliches
Engagement („Corporate Social Responsibility“)
– Fast 5.000 soziale Projekte in sechs Jahren
– RWE setzt sich gegen starke Wettbewerber durch
Die Zeitschrift „Politik und Kommunikation“ hat das ehrenamtliche Engagement von Mitarbeitern der RWE Deutschland
AG unter dem Motto „Aktiv vor Ort“ als beste Kampagne dieses Jahres in der Kategorie Corporate Social Responsibility
ausgezeichnet. Den Preis nahm gestern Abend im Tipi am
Kanzleramt Sebastian Ackermann, Leiter Unternehmenskommunikation von RWE Deutschland, vor mehr als 500
Gästen aus Politik, Kultur und Wirtschaft entgegen. Ackermann: „Dieser Preis gehört den vielen tausend Mitarbeitern
von RWE Deutschland, die in ihrer Freizeit anpacken und die
Ärmel hochkrempeln, wo praktische Hilfe gebraucht wird – ob
bei der Renovierung von sozialen Einrichtungen, dem Aufbau
von Spielplätzen, der Verschönerung eines Dorfplatzes oder
vielen anderen Projekten.“ Die Initiative „Aktiv vor Ort“ wurde
im Jahre 2005 ins Leben gerufen. Mitarbeiter des Unternehmens schlagen konkrete Projekte vor, mit denen Sport, Kultur,
Umwelt- und Naturschutz und Soziales in den Städten und
Gemeinden unterstützt werden, wo sie leben und arbeiten.
Bis heute hat RWE zirka 13.500 Einsatztage und rund 8,5 Million Euro in die Kampagne investiert. Insgesamt wurden mehr
als 100 Bewerbungen für den sogenannten Politikaward eingereicht, der seit dem Jahre 2003 die besten politischen und
gesellschaftlichen Kampagnen auszeichnet.
Energy bietet internationale Bühne für die Energiebranche
– Intelligente Netze rücken in den Mittelpunkt
– Erneuerbare Energien zeigen Präsenz
– Zukunftsweisende Lösungen für eine sichere
und bezahlbare Energieversorgung
Die sichere, effiziente, nachhaltige und wettbewerbsfähige Energieversorgung ist ein zentrales Thema für Politik und Industrie. Wie der Energiemix der Zukunft vor dem Hintergrund des
Ausstiegs aus der Atomindustrie aussehen kann, präsentieren
mehr als 1 000 Aussteller der Leitmesse Energy auf der HANNOVER MESSE im kommenden Jahr. Gezeigt werden konventionelle und regenerative Energieerzeugungstechnologien,
wobei die gesamte energiewirtschaftliche Wertschöpfungskette von Energieerzeugung, -versorgung, -übertragung und
-verteilung bis hin zu Transformation und Speicherung präsentiert wird. „Die aktuellen Veränderungen im Energiemarkt
sind historisch“, sagt Oliver Frese, Geschäftsbereichsleiter der
HANNOVER MESSE. „Die Aussteller werden auf diese Veränderungen reagieren und auf der Energy zukunftsweisende
Lösungen für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung
liefern. Dabei spielen intelligente Netze – so genannte Smart
Grids – eine wesentliche Rolle. Erst durch sie wird die Nutzung erneuerbarer Energien in dem politisch gewollten Maß
möglich.“
Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien steigen die Anforderungen an das Stromnetz stetig. Durch die volatile und in aller Regel dezentrale Energieeinspeisung ist dessen Stabilisierung schwieriger geworden. Gefordert werden daher moderne
und intelligente Netze. Im Rahmen des Ausstellungsschwer-
776
punktes „Smart Grids – E-Energy„ präsentieren sich neben den
sechs Modellregionen des Bundesförderprogramms „E-Energy – IKT-basiertes Energiesystem der Zukunft“ auch Hersteller
von Technologien rund um die Themen Smart Grids, Smart
Metering, Smart Building sowie Informations- und Kommunikationstechnologie in der Energie. Gezeigt wird insbesondere
das Zusammenspiel von Hard- und Softwarelösungen. „Mit
der Energy bieten wir der gesamten Energiebranche und den
angrenzenden Industrien eine Plattform, um Technologien zu
präsentieren, die den Veränderungsprozess der elektrischen
Energieversorgung erst ermöglichen werden“, erläutert Frese.
Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch
Die erneuerbaren Energien nehmen im Energie-Mix eine ständig wachsende Rolle ein und haben mittlerweile in Deutschland die 20-Prozent-Marke beim Anteil an der Stromversorgung überschritten. Auf der HANNOVER MESSE hat sich die
Zahl der Aussteller in diesem Bereich in den vergangenen
sechs Jahren verzehnfacht. Im Rahmen des Ausstellungsschwerpunkts Renewables präsentieren die Unternehmen der
erneuerbaren Energiebranche ihre hochtechnologischen Produkte und Dienstleistungen in der Energiemixhalle 27.
Dazu zählen die Windkraft, die Solar- und Bioenergie, die
Geo- und Solarthermie sowie die Wasserkraft. „Die Windkraft
hat ihre Heimat auf der HANNOVER MESSE. Viele führende
Anlagenhersteller werden im April in Hannover als Aussteller präsent sein und sich damit als integraler Bestandteil der
Energy präsentieren“, sagt Frese. Fachlich begleitet wird der
Kommunalwirtschaft 12/2011
Ausstellungsschwerpunkt durch das Forum „Erneuerbare Energien“, in dem Branchenentwicklungen, Technologietrends,
Finanzierungskonzepte und politische Rahmenbedingungen
thematisiert und diskutiert werden.
Erstmals rückt die Erdwärme mit dem Kompetenzzentrum Geothermie in den Fokus. Im Kompetenzzentrum Geothermie auf
der HANNOVER MESSE 2012 erwartet die Besucher eine Präsentation der gesamten Wertschöpfungskette der Geothermie.
Kompetenzzentrum Kraftwerkstechnologien
Die konventionellen Kraftwerkstechnologien präsentieren sich
in direkter Nähe zu den erneuerbaren Energien. Neben der
Ausstellung werden im Power Plant Technology Forum die aktuellen Entwicklungen für dezentrale und zentrale Kraftwerkskonzepte vorgestellt und diskutiert.
Wasserstoff und Brennstoffzellen
In direkter Anbindung zum Ausstellungsschwerpunkt Renewables befindet sich der Gemeinschaftsstand Hydrogen & Fuel
Cells. Dort präsentieren rund 150 Aussteller aus 25 Ländern Innovationen und Technologien aus den Bereichen Wasserstoff
und Brennstoffzellen. Es werden beispielsweise Brennstoffzellen-Heizgeräte gezeigt, mit denen Energie direkt im Haus dezentral erzeugt werden kann. Darüber hinaus haben Messebesucher auf dem angrenzenden Freigelände die Möglichkeit,
Brennstoffzellen-Fahrzeuge aller Art zu testen.
Auf dem Gemeinschaftsstand SuperConductingCity präsentieren rund 20 Unternehmen und Forschungseinrichtungen
ihre Innovationen zum Thema Supraleitung. Sie ist ein wichtiger Baustein der Energieversorgung sowie -verteilung und
hat ihren festen Platz im Rahmen der Leitmesse Energy.
Contracting und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Durch die gleichzeitige Umwandlung von eingesetzter Energie
in Strom und in Nutzwärme in einer KWK-Anlage, beispielsweise in einem Blockheizkraftwerk, kann der eingesetzte Brennstoff sehr viel effizienter genutzt werden als bei der herkömmlichen Erzeugung in getrennten Anlagen. Im Themenpark KWK
und Contracting können sich Besucher über Einsatzmöglichkeiten und Einsparpotenziale dieser Anlagen informieren. Dort
bieten auch öffentliche und private Contracting-Unternehmen
ihre Leistungen an. Sie verstehen sich als Energielieferanten
einer neuen Generation. Sie nehmen den Eigentümern von Gebäuden oder Grundstücken die Aufgabe ab, haustechnische
Anlagen auf eigenes Risiko zu errichten und zu betreiben.
Informatives Rahmenprogramm
Die Energy bietet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit
Foren und Kongressen wie das Energieforum Life Needs Power. Dort diskutieren Experten aus der energietechnischen
Industrie, der Stromwirtschaft sowie aus Wissenschaft und
Politik aktuelle Fragen rund um Erzeugung, Übertragung, Verteilung und Speicherung von Strom.
E-world energy & water: Führender Branchentreffpunkt der Energieund Wasserwirtschaft bietet umfassendes Kongress-Programm
Im Rahmen der zwölften E-world energy & water findet 2012
zum ersten Mal die Kampagne „E-world sponsort Wissenschaft“ statt: Studenten und Trainees in den Studienfächern
und Bereichen Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften
sind eingeladen, kostenfrei an Kongress-Veranstaltungen der
E-world teilzunehmen.
Im Veranstaltungsprogramm des dreitägigen Kongresses, der
die E-world energy & water vom 7. bis 9. Februar 2012 in der
Messe Essen begleitet, stehen aktuelle Entwicklungen im Fokus. In 20 Konferenzen referieren renommierte Experten über
marktnahe Themen. Es geht in den Vorträgen und Workshops
um die Energiewende, den Gasmarkt, Gesetzesgrundlagen,
den Ausbau der Netze, E-Mobilität und die Stellung von regenerativen Energien im Energiemix der Zukunft. Die E-world energy & water ist damit das wichtigste Forum der Branche, das
Akteure umfassend informiert und zum Wissenstransfer einlädt. Für die Nachwuchswissenschaftler inbegriffen sind auch
die Tagungsunterlagen und das Mittagessen am Kongresstag.
Das Kartenkontingent ist begrenzt und liegt bei jeweils fünf zu
vergebenden Karten für ausgewählte Konferenzen.
Weitere Informationen unter: www.e-world-2012.com.
Informationen und Austausch zu energie- und kommunalpolitischen Themen
Am 8. Februar 2012 findet im Rahmen der E-world energy &
water zum ersten Mal der „Tag der Bürgermeister“ statt. Diese Veranstaltung bietet allen Verantwortungsträgern in Städten
und Gemeinden die Möglichkeit, sich über kommunalnahe energiewirtschaftliche und klimarelevante Themen zu informieren
und sich überregional in einem Energiedialog auszutauschen.
Im Zuge der Energiewende liegen energiewirtschaftliche Probleme nicht länger primär im Entscheidungsbereich der großen
Energieversorger, sondern werden aktiv von den Kommunen
mitgestaltet. Die Kommunen sind durch Gesetze und Verordnungen dazu angehalten, Energie einzusparen und so ein
zentrales Zukunftsthema innerhalb ihres Gemeindegebietes
voranzubringen.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Vor dem Hintergrund des Ausbaus Erneuerbarer Energien finden aktive BürgermeisterInnen auf der E-world energy & water
ideale Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten. Ziel
der Veranstaltung ist, die E-world langfristig als Plattform für
einen kommunalübergreifenden energiebezogenen Austausch
der Städte und Gemeinden zu nutzen. Die Teilnahme an der
halbtägigen Konferenz „Klimaschutz für Kommunen und
Stadtwerke in Zeiten der Energiewende“ und an einem geleiteten Messerundgang sind gegen eine Teilnehmergebühr von
160 Euro möglich.
Die zwölfte E-world energy & water findet vom 7. bis zum 9.
Februar 2012 in der Messe Essen statt.
Weitere Informationen unter: www.e-world-2012.com.
777
Gelungener Start für CityFant in München
Bucher Schörling beim Finale der MAN Trucknology RoadShow 2011
Zu einer international besuchten Nutzfahrzeugschau wurde
das Finale der MAN Trucknology RoadShow 2011 in München. Unter den vielen Fahrzeugen und Aufbauten wurde
auch eine Großkehrmaschine CityFant 5000 von Bucher
Schörling gezeigt. Der Hersteller aus Hannover will mit leistungsfähigen Kehraufbauten auf MAN-Fahrgestellen seinen
kommunalen Kunden noch näher kommen.
Nach Angaben der Veranstalter folgten rund 2000 Besucher
aus dem In- und Ausland der Einladung von MAN Truck &
Bus zum Finale der Trucknology RoadShow 2011 nach München. Zwei Tage lang konnten sie im MAN Truck Forum, auf
der Teststrecke und auf öffentlichen Straßen insgesamt 140
verschiedene Fahrzeuge und Aufbauten eingehend prüfen
und in einsatzgerechten Probefahrten erleben. Darunter befand sich auch eine Großkehrmaschine der neuen CityFantBaureihe von Bucher Schörling auf einem Chassis von MAN.
Zweiachser mit 12 bis 18 Tonnen
für kommunale Aufgaben
Der Hersteller Bucher Schörling bestätigt nach Aussage
seines Geschäftsführers Heinz Vollrath mit diesem Engagement einen eigenen Führungsanspruch: „Im Segment der
Großkehrmaschinen sind wir ein Marktführer. Für unsere leistungsfähigen, robusten Kehraufbauten sind die Fahrgestelle
von MAN als Zweiachser mit 12 bis 18 Tonnen zulässigem
Gesamtgewicht eine perfekte Basis.“ Einen sauberen Start
in den städtischen Reinigungsdienst ermöglichen die Fahrgestelle mit sparsamen, emissionsarmen Fahrmotoren. Bei
besonderen Aufgaben schalten sie mit zusätzlichen Reduktionsgetrieben auf niedrigste Kehrgeschwindigkeiten bis 0,9
km/h herunter. Mit ihrer Blatt-Luft-Federung behalten sie bei
allen Fahrbahnprofilen und Belastungszuständen das gleiche
Fahrniveau. Das wirkt schonend auf die Besensysteme.
Mehr Chassisauswahl für kommunale Anwender
Bereits früher waren Kehraufbauten von Bucher Schörling
auf Fahrgestellen von MAN verfügbar. Dieser Tradition folgt
Anfang November hatte die Großkehrmaschine CityFant 5000
ihren ersten öffentlichen Auftritt auf einem MAN-Fahrgestell.
Sie war eines der zahlreichen Schaustücke beim Finale der
MAN Trucknology RoadShow 2011 in München
Bild: MAN Truck & Bus
die neue CityFant-Baureihe. Dazu gehören die wendigen
5-m³- und 6-m³-Kehrmaschinen CityFant 5000 und 6000 für
den städtischen Straßendienst sowie die äußerst belastbare
8-m³-Kehrmaschine OptiFant 8000 für aufreibende Langstreckeneinsätze. „Mit Fahrgestellen der Marke MAN bieten
wir vielen Kunden eine praktikable Paketlösung und eventuell eine willkommene Alternative“, erklärt Heinz Vollrath.
Kommunale Anwender mit individuellen Anforderungen und
Wünschen an Fahrgestelle und Aufbauten betreut für Bucher
Schörling ein Vertriebsprofi mit besonderen Aufgaben. Der
Key-Account-Manager Michael Brauer hält auch engen Kontakt zu den Chassisherstellern, sichert die Kommunikation
mit ihren Aufbautechnikern und damit eine rasche Verwirklichung individueller Gesamtlösungen.
Weitere Informationen unter: www.bucherschoerling.de.
HANNOVER MESSE 2012: Industrie setzt auf Nachhaltigkeit
– Leitthema „greentelligence“ zieht sich
durch alle Ausstellungsbereiche
– Neue Leitmesse IndustrialGreenTec
– Volksrepublik China ist Partnerland
der HANNOVER MESSE 2012
Mit dem Leitthema „greentelligence“ rückt die HANNOVER
MESSE 2012 grüne Technologien als zentrales Wachstumsfeld der Industrie in den Mittelpunkt der Veranstaltung im
kommenden Jahr. Die Industrie steht vor enormen Herausforderungen: Produkte und Prozesse müssen nachhaltig,
umweltgerecht und effizient ausgerichtet sein, um sich am
Weltmarkt dauerhaft behaupten zu können. Die HANNOVER MESSE 2012 greift vom 23. bis 27. April diesen Trend
auf und bietet eine einzigartige Plattform, um einem internationalen Publikum nachhaltiges und unternehmerisches
Handeln durch industrielle Lösungen und Innovationen zu
präsentieren. Das gilt für alle Schwerpunktthemen der kom-
778
menden Veranstaltung: Automation, Energie, industrielle
Zulieferung und Dienstleistungen, sowie Forschung und
Entwicklung.
„Das Leitthema ‚greentelligence’ zieht sich durch alle Bereich der HANNOVER MESSE 2012. Die Industrie hat erkannt, dass nur eine intelligente Verbindung von effizienten
Verfahren, umweltverträglichen Materialien und nachhaltigen Erzeugnissen in der industriellen Produktion die Wettbewerbsfähigkeit sichert“, sagt Dr. Wolfram von Fritsch, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe AG.
Eine Premiere auf der HANNOVER MESSE 2012 feiert die
IndustrialGreenTec. Die neue Leitmesse präsentiert sich als
Plattform für sämtliche Umwelttechnologien entlang der
industriellen Wertschöpfungskette. Ausstellungsschwerpunkte der IndustrialGreenTec sind Kreislaufwirtschaft und
Entsorgung, technische Maßnahmen zum Gewässer-, Bo-
Kommunalwirtschaft 12/2011
den- und Lärmschutz, Verfahren zur Verminderung der Luftverschmutzung, Materialien- und Ressourceneffizienz sowie
Dienstleistungen von der Beratung bis zur Zertifizierung.
Der Ausstellungsbereich Metropolitan Solutions wird im
kommenden Jahr weiter ausgebaut, der auf der HANNOVER MESSE 2011 erfolgreich gestartet war und für viel
Beachtung unter den Ausstellern und Besuchern sorgte.
Globalisierung, Klimawandel und eine zunehmende Verstädterung stellen Städte und Ballungsgebiete weltweit vor
enorme Herausforderungen. Der Schlüssel zu deren Lösung
liegt im Ausbau und der Modernisierung von Infrastrukturen.
Der dringlichste Handlungsbedarf wird von Experten in den
Bereichen Energie-, Wasser-/Abwasser- und Mobilitätsinfrastrukturen und im Klimaschutz gesehen. Die Aussteller der
Metropolitan Solutions präsentieren technische Lösungen
für genau diese Herausforderungen.
Insgesamt zeichnet sich die HANNOVER MESSE 2012 mit
ihren acht Leitmessen durch eine weltweit einmalige Internationalität und Branchenvielfalt aus. Aus der ganzen Welt
kommen Fachbesucher. Mehr als 100 hochrangige internationale Delegationen aus Politik und Wirtschaft sind jedes Jahr in Hannover zu Gast, um sich über die neuesten
Trends und Lösungen zu informieren. „Auf der HANNOVER
MESSE wird die Zukunft der weltweiten Industrie diskutiert.
Nirgendwo sonst werden so viele Weltneuheiten und ganzheitliche Lösungen präsentiert“, betont von Fritsch. Das
Partnerland der HANNOVER MESSE 2012 ist die Volksrepublik China. Im Sommer unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler und der chinesische Minister für
Industrie und Informationstechnologie, Miao Wie, im Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen
eine entsprechende Vereinbarung in Berlin. „Wir freuen uns
sehr, dass wir China als Partnerland auf der HANNOVER
MESSE 2012 begrüßen dürfen. Wir sind überzeugt, dass
diese Partnerschaft den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen starke Impulse verleiht und auf die Aussteller
und Fachbesucher aus der ganzen Welt eine hohe Anziehungskraft ausüben wird. Für alle Messeteilnehmer besteht
die Chance, ihre Geschäftsbeziehungen mit China im Imund Export zu intensivieren sowie ihre wirtschaftlichen und
wissenschaftlichen Kontakte zu vertiefen“, sagt von Fritsch.
Für die HANNOVER MESSE 2012 hat die chinesische Regierung angekündigt, staatliche Forschungsprojekte auf dem
Gebiet der Energieeffizienz vorzustellen. Einen besonderen
Schwerpunkt will das Partnerland dabei auf die Bereiche
Energieerzeugung, intelligente Energienetze und -systeme
und umweltfreundliche Mobilitätslösungen legen.
Weitere Informationen unter: www.hannovermesse.de.
GeoTHERM 2012: Eine Branche präsentiert sich vereint
auf Europas größter Geothermie-Fachmesse
unmittelbarer Nähe verbunden. Aufgrund der hohen Internationalität der Veranstaltung werden alle Kongress-Beiträge
simultan übersetzt: Deutsch – Englisch – Französisch.
Wirtschaft und Verbände setzen auf etablierte Fachmesse GeoTHERM / Kreis der Kooperationspartner erweitert /
Hallenfläche vergrößert / Neuer Aussteller-Rekord erwartet /
Frühbucher für Besucher bis zum 31. Januar 2012
Auch Verbände und Institute verstärken ihre Aktivitäten im
Rahmen der GeoTHERM. „Insgesamt besteht der Partnerkreis aus über 30 ideellen Unterstützern. Die Mitarbeit die wir
auf Seiten der Geothermie-Branche erleben dürfen ist beeindruckend und für mich persönlich beispiellos“, so Sandra
Kircher, Projektleiterin GeoTHERM. Neue Kooperationsvereinbarungen zur GeoTHERM 2012 wurden mit dem EGEC
European Geothermal Energy Council sowie dem Bundesverband Wärmepumpe geschlossen.
Mit der GeoTHERM – expo & congress, die am 1. + 2. März
2012 zum sechsten Mal bei der Messe Offenburg stattfindet,
wird die Geothermie-Branche sich größer als jeweils zuvor
darstellen. Im sechsten Jahr in Folge wird die Hallenfläche
konsequent vergrößert und zur GeoTHERM 2012 wird die
Flächenkapazität der zweiten Messehalle erstmals komplett
genutzt. „Das steigende Interesse der Wirtschaft bestätigt,
dass unser Service von den Branchen-Akteuren geschätzt
und anerkannt wird. Dies freut uns sehr und mit über 130
Ausstellern zum momentanen Zeitpunkt erwarten wir einen
neuen Aussteller-Rekord“, berichtet Werner Bock, Geschäftsführer der Messe Offenburg.
Zu den Fachbesuchern der GeoTHERM zählen: Architekten,
Ingenieure und Planer, Handwerker und Bauträger, Geologen
und Brunnenbauer, Geothermie- und Bohrindustrie, Kommunen und Verwaltungen, Energieversorger und Stadtwerke,
Betreiber und Investoren, Wissenschaft und Forschung.
Das bewährte Konzept der Veranstaltung wird auch mit der
Hallenvergrößerung weitergeführt: Die zwei parallel laufenden
Kongresse zur Oberflächennahen und Tiefen Geothermie
sowie Europas größte Fachmesse sind unter einem Dach in
Veranstaltungsort und Veranstalter: Messe Offenburg,
Schutterwälder Str. 3, 77656 Offenburg, Deutschland.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Das GeoTHERM-Ticket berechtigt sowohl zum Kongress- als
auch Fachmessebesuch:
1-Tages-Ticket: 28,00 Euro
(Frühbucher-Vorteil bis zum 31. Januar 2012)
2-Tages-Ticket: 48,00 Euro
(Frühbucher-Vorteil bis zum 31. Januar 2012)
Weitere Informationen unter: www.geotherm-offenburg.de.
779
New Energy Husum 2012: erfolgreiches Wachstum
– Kongressschwerpunkt Dänemark
– noch wenige freie Ausstellungsflächen buchbar
Zum achten Mal findet die New Energy in Husum vom 15.18. März 2012 statt. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich die
Messe zu einer Veranstaltung von internationaler Bedeutung
entwickelt. Die New Energy erwartet im Jubiläumsjahr mehr
als 18.000 Besucher aus knapp 50 Ländern und bietet wieder
Orientierung rund um die wichtigsten Themen und Techniken
im Bereich der erneuerbaren Energien. Garant hierfür sind die
rund 300 Aussteller, die auf einer Fläche von 16.000m² die
innovativsten Produkte und Technologien darstellen. Auch
bieten sie Unternehmen und Kommunen sowie Privathaushalten Konzepte und Entscheidungshilfen für den Einstieg in
die dezentrale Energieerzeugung.
Das Spektrum der New Energy 2012 ist umfassend: Von
Photovoltaik über Solarthermie und Wärmepumpen, Biogas,
Stückholz- und Pelletheizungen bis hin zu Elektroautos, EBikes und Kleinwindanlagen. Darüber hinaus komplettieren
die Themen Blockheizkraftwerke, Energieberatung und Energieeffizienz, energiesparendes Bauen sowie Finanzierungsberatung die dargestellte Bandbreite der erneuerbaren Energien. „Wir bilden alle Energien auf einen Blick ab und sind
stolz auf die wachsende Bedeutung der New Energy Husum.
Die stetig steigende Zahl an Ausstellern und Besuchern zeigt
uns, dass wir in einem dynamisch wachsenden Markt solide Orientierung schaffen“, so Messe Geschäftsführer Peter
Becker. „Das Thema erneuerbare Energien zieht am Messestandort Husum mittlerweile über 60 Prozent Fachbesucher
an.“ Becker verweist auch auf die nur noch wenigen freien
Ausstellungsflächen.
Kongressschwerpunkt Dänemark
Eine prominente Rolle wird bei der kommenden New Energy das Nachbarland Dänemark spielen. Das Energie Projekt
FURGY (Future Renewable Energy) wird am 16. März 2012
deutsch-dänische Kooperationsprojekte und Best-Practise-
Beispiele präsentieren. Die zahlreichen Fachvorträge zu den
Themen Kleinwind, Bio- und Solarenergie, Energieeffizienz
sowie Geothermie werden von renommierten internationalen
Referenten größtenteils mit einer deutsch-dänischen Simultanübersetzung angeboten und dänische, deutsche sowie internationale Perspektiven aufzeigen. Zudem wird eine große
Delegation dänischer Unternehmens- und Kommunalvertreter gemeinsam die Messe besuchen. Auch auf der Messe
wird sich die Präsenz des Nachbarlandes deutlich vergrößern: Die Fläche des dänischen Gemeinschaftstandes wird
sich in 2012 verdoppeln.
3. World Summit of Small Wind
Auch der World Summit of Small Wind, der in 2012 bereits
das dritte Mal stattfindet, wird in diesem Jahr nicht nur in
deutscher und englischer, sondern auch in dänischer Sprache zu verfolgen sein. Das Thema Windenergie hat in Husum eine große Tradition und so steht bei der kommenden
New Energy auch die Entwicklung der Kleinwindanlagen im
Fokus. Vom 15. – 16. März 2012 werden im Auditorium Experten aus über 10 Nationen vor Ort zusammentreffen. Damit
unterstreicht Husum nachdrücklich den Anspruch, auch die
Messehauptstadt für die globale Kleinwindenergiebranche zu
sein.
Jobmesse N.E.N.A.
Auch das Thema Karriere wird auf der New Energy nicht
fehlen. Im Rahmen der Jobmesse N.E.N.A. („Neue Energie
– Neue Arbeit“) am 17. März haben Unternehmen die Möglichkeit sich einem qualifizierten Publikum von Fachkräften,
Absolventen oder Ausbildungssuchenden zu präsentieren
und offene Stellen anzubieten. Egal ob Hochschule, Schule
oder Universität - bundesweit werden gezielt die Absolventen
angesprochen, die für die Aussteller der Jobmesse in Frage
kommen.
Weitere Informationen unter: www.new-energy.de.
Personalien
Georg Fahrenschon zum DSGV-Präsidenten gewählt
Georg Fahrenschon wird neuer Präsident des Deutschen
Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV). Die Mitgliederversammlung des DSGV wählte den 43-Jährigen am Mittwoch in
Berlin als Nachfolger des amtierenden Präsidenten Heinrich
Haasis, der für dieses Amt aus Altersgründen nicht wieder
kandidiert hatte. Fahrenschon wird das Amt voraussichtlich
im Mai 2012 antreten.
Der 1968 in München geborene Fahrenschon ist DiplomÖkonom, verheiratet und hat zwei Kinder. Von Oktober 2008
bis Anfang November 2011 war Fahrenschon Bayerischer
Staatsminister der Finanzen und in dieser Funktion auch
Vorsitzender des Verwaltungsrates der BayernLB. Von 2002
bis 2007 gehörte er dem Deutschen Bundestag an und hatte
sich dort bereits als Mitglied des Finanzausschusses inten-
780
siv mit Fragen der Finanzmarktregulierung befasst, bevor er
2007 als Staatssekretär in das Bayerische Staatsministerium
der Finanzen wechselte. Seit 1990 hatte Fahrenschon zudem
zahlreiche kommunalpolitische Funktionen inne. Dem Bayerischen Landtag gehört Fahrenschon seit 2011 an.
Mit seinem Amtsantritt wird Fahrenschon der oberste Repräsentant der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe, die sich
aus 427 deutschen Sparkassen, den Landesbanken, der DekaBank, der Deutschen Leasing, den öffentlichen Versicherern und Landesbausparkassen sowie zahlreichen Verbundund Unterstützungsgesellschaften zusammensetzt. Rund
600 Unternehmen sowie etwa 350.000 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter machen die Gruppe aus, die mit weitem Abstand
der größte Arbeitgeber und führende Anbieter des deutschen
Kommunalwirtschaft 12/2011
Finanzgewerbes ist. In seiner Rede vor den Mitgliedern des
DSGV nannte Fahrenschon als Schwerpunkte seiner Präsidentschaft eine Neubelebung der Stärken der Sparkassen,
schlagkräftigere und effizientere Strukturen innerhalb der
Sparkassen-Finanzgruppe sowie eine angemessene und differenzierende Regulierung der Finanzmärkte. „Wirtschaftliche
Solidität, Sparsamkeit und Kapitalerhalt werden als Leitgedanken wieder wichtiger. Sparkassen und die von ihnen vertretenen Geschäftsprinzipien müssen als Teil der Lösung der
Finanzkrise erkannt werden. Dafür will ich arbeiten“, sagte
Fahrenschon. Zugleich führten die rasanten Veränderungen
in der Kommunikationswelt zu großen organisatorischen und
betriebswirtschaftlichen Herausforderungen. Bei den notwendigen Veränderungen müsse allerdings der Charakter
der Sparkassen als dezentrale, kundennahe Institute erhalten werden. Dies müsse auch bei Regulierungen der Finanzwirtschaft und im Verbraucherschutz stärker berücksichtigt
werden.
zu seiner Wahl. „Georg Fahrenschon wird ein guter Repräsentant der Sparkassen und Landesbanken in Deutschland
werden. Er wird der Gruppe neue Impulse geben und durch
seine Persönlichkeit die Gemeinsamkeit der Gruppe auch
angesichts kommender Herausforderungen erhalten“, sagte
Haasis. Der Übergang werde in den nächsten Monaten Hand
in Hand in großem Einvernehmen gemeinsam vorbereitet.
DSGV-Präsident Heinrich Haasis gratulierte Fahrenschon
Weitere Informationen unter: www.dsgv.de.
Die Mitgliederversammlung des DSGV bilden Repräsentanten der 11 regionalen Sparkassenverbände, in denen die
deutschen Sparkassen und ihre kommunalen Träger organisiert sind, sowie die 10 deutschen Landesbanken bzw. die
DekaBank.
Stimmberechtigt sind zudem die drei kommunalen Spitzenverbände Deutschlands – der Deutsche Landkreistag, der
Deutsche Städtetag sowie der Deutsche Städte- und Gemeindebund.
Thomas Mang zum 1. Vizepräsidenten des DSGV gewählt
Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) hat in
seiner heutigen Vorstandssitzung Herrn Thomas Mang zum
neuen 1. Vizepräsidenten des DSGV gewählt. Mang tritt damit die Nachfolge von Dr. Rolf Gerlach an, der sein Mandat
auf eigenen Wunsch niedergelegt hat. DSGV-Präsident Heinrich Haasis dankte Gerlach für seinen außerordentlichen Einsatz. Gerlach habe über viele Jahre hinweg die Geschicke
der Sparkassen-Finanzgruppe als 1. Vizepräsident im DSGV
mitbestimmt und werde dies auch künftig als Präsident des
Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe tun.
Zuvor war Mang heute von den Verbandsvorstehern zum
Vorsitzenden der Verbandsvorsteher-Konferenz gewählt worden. Neuer stellvertretender Vorsitzender der Verbandsvorsteherkonferenz ist der Präsident des Sparkassenverbandes
Baden-Württemberg, Peter Schneider. Mang, der seit Februar 2003 Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen
ist, gehört damit auch automatisch dem Präsidialausschuss
des DSGV e.V. an.
Für weitere Informationen oder Fragen: www.dsgv.de.
Aufsichtsrat bestellt zwei neue Vorstände
Industrie hochkarätig im Aufsichtsrat der Deutschen Messe AG vertreten
Aufsichtsrat und Hauptversammlung der Deutschen Messe
AG haben am Donnerstag bei ihren Sitzungen weitreichende
Personalentscheidungen getroffen. Mit Frank Pörschmann
und Dr. Jochen Köckler wurden zwei neue Vorstände bestellt.
Zudem wählte die Hauptversammlung neue Mitglieder in den
Aufsichtsrat.
Frank Pörschmann (42) wird zum 1. April 2012 die Nachfolge
von Ernst Raue antreten und damit im Vorstand die Verantwortung für die CeBIT als weltweit wichtigste Veranstaltung
der digitalen Wirtschaft übernehmen. Raue hatte entschieden, seinen Vorstandsvertrag nach dann 32 Jahren bei der
Deutschen Messe AG, davon zwölf Jahre im Vorstand, nicht
zu erneuern. Er wird in beiderseitigem Einvernehmen mit dem
Aufsichtsrat sein Vorstandsmandat nach der nächsten CeBIT
zum 31. März 2012 niederlegen. Raue sagte: „Ich bin froh,
dass wir mit Frank Pörschmann einen geeigneten Nachfolger gefunden haben. Ich habe ihn vor zwei Jahren auch vor
diesem Hintergrund ausgewählt, begleitete ihn bei seiner Arbeit als Bereichsleiter der CeBIT und bin nun sicher, dass die
Verantwortung für die CeBIT in die besten Hände gegeben
wird.“ Pörschmann kam 2010 vom IT-Konzern IBM zur Deutschen Messe AG und hatte als Bereichsleiter die operative
Verantwortung für die CeBIT übernommen. Hannovers Ober-
Kommunalwirtschaft 12/2011
bürgermeister Stephan Weil, Aufsichtsratsvorsitzender der
Deutschen Messe AG, dankte Raue für seinen Einsatz. „Ernst
Raue hat mit großer Ausdauer und einer in der Messewirtschaft wohl einmaligen Erfahrung in einer schwierigen Zeit
den Turnaround der CeBIT geschafft. Ich freue mich daher
sehr, dass er auch weiterhin dem Unternehmen mit seinem
einzigartigen internationalen Netzwerk als Berater zur Verfügung stehen wird.“
Der Aufsichtsrat bestellt zudem Dr. Jochen Köckler zum
Vorstand der Deutschen Messe AG. Der 42-Jährige kommt
von der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.).
Dort trug Köckler in seiner Funktion als Geschäftsführer die
Gesamtverantwortung für den Bereich Messen und Ausstellungen. Damit zeichnete er auch maßgeblich verantwortlich
für die erfolgreiche Entwicklung der AGRITECHNICA. „Jochen Köckler ist ein ausgewiesener Messeexperte und hat mit
der konsequenten Weiterentwicklung der AGRITECHNICA
und ihrer Internationalisierung seine Kompetenz eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gerade mit dem sehr erfolgreichen
Verlauf der AGRITECHNICA 2011 hat er erneut sein herausragendes Können als Messefachmann bewiesen“, sagte der
Vorstandsvorsitzende der Deutschen Messe AG, Dr. Wolfram von Fritsch. Köckler folgt im Vorstand auf Stephan Ph.
781
Kühne. Dieser war Mitte des Jahres auf eigenen Wunsch aus
dem Vorstand der Deutschen Messe AG ausgeschieden und
wechselte in einen Konzern der Lebensmittelindustrie.
Neue Ressortverteilung im Vorstand
Pörschmann und Köckler werden zum 1. April 2012 in den
Vorstand berufen. Zu diesem Termin werden auch Änderungen in den Vorstandsressorts greifen. Pörschmann übernimmt die Verantwortung für die CeBIT. Köckler vertritt im
Vorstand künftig das neue Investitionsgüter-Ressort und verantwortet damit die HANNOVER MESSE und die internationalen Fachmessen DOMOTEX, LIGNA und BIOTECHNICA
sowie die Gastveranstaltungen AGRITECHNICA, EuroTier,
IAA Nutzfahrzeuge, EuroBLECH und INTERSCHUTZ.
Dr. Andreas Gruchow wird wie bisher das Auslandsressort,
die CeMAT und bis zum Eintritt Köcklers in den Vorstand die
internationalen Fachmessen leiten. Er wird zudem auf Seiten
der Deutschen Messe AG künftig die Verantwortung für die
EMO übernehmen, die vom VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) in Hannover ausgerichtet wird.
Von Fritsch wird als Vorsitzender des Vorstandes das MesseNeugeschäft und neue Geschäftsfelder vorantreiben sowie
neben Marketing, Kommunikation und Strategie künftig auch
die Bereiche Finanzen und Personal verantworten. Seine Verantwortung für die HANNOVER MESSE wird von Fritsch nach
Ende der Veranstaltung im kommenden Jahr an Köckler abgeben.
Von Fritsch: „In dieser Zusammensetzung werden wir entlang
unseres Zukunftsprogramms Hermes+ die Deutsche Messe
AG konsequent weiterentwickeln, Umsatz und Ertragskraft
weiter steigern und uns zum Maßstab für Geschäftsanbahnung weltweit entwickeln. Vor allem mit der Bündelung unserer Investitionsgüter-Messen in einer Hand werden wir unsere Spitzenposition in diesem Sektor weiter ausbauen – in
Deutschland und weltweit. Die HANNOVER MESSE hat in
den vergangenen Jahren ihr erhebliches Potenzial für neue
Themen und neues Geschäft bewiesen, das wir jetzt noch
schneller werden heben können.“
Neue Mitglieder im Aufsichtsrat
Zudem befasste sich die Hauptversammlung der Deutschen
Messe AG mit der personellen Neubesetzung des Aufsichtsrates. Auf eigenen Wunsch bzw. auf Grund eines beruflichen
Wechsels schieden aus dem Aufsichtsrat auf der Seite der
Wirtschaftsvertreter aus:
– Prof. Dr. Dr. August-Wilhelm Scheer, ehemaliger Präsident
des BITKOM,
– Harald Stöber, ehemaliger Vorsitzender des CeBIT-Messeausschusses,
– Jürgen R. Thumann, Vizepräsident des Bundesverbandes
der Deutschen Industrie,
– Dr. h. c. Dieter Siempelkamp, Beiratsvorsitzender der
LIGNA.
Die Hauptversammlung bestellte als neue Mitglieder:
– Prof. Dr. Hans-Peter Keitel, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie,
– Prof. Dieter Kempf, Vorstandsvorsitzender der DATEV eG
und BITKOM-Präsident,
– Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung von
Microsoft Deutschland und Vorsitzender des CeBITMesseausschusses,
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– Carl-Albrecht Bartmer, Präsident der DLG
(Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft e.V.).
Unverändert bleiben folgende Mitgliedschaften
im Aufsichtsrat:
– Jörg Bode, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft,
Arbeit und Verkehr,
– Hartmut Möllring, Niedersächsischer Minister für Finanzen,
– Bernd Busemann, Niedersächsischer Minister für Justiz,
– Stephan Weil, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
Hannover,
– Christine Kastning, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat
der Landeshauptstadt Hannover,
– Jens Seidel, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Rat der
Landeshauptstadt Hannover,
– Dr.-Ing. E. h. Dietmar Harting, persönlich haftender Gesellschafter der Harting KGaA und Vorsitzender des Ausstellerbeirates der HANNOVER MESSE,
– Martin Kapp, Geschäftsführender Gesellschafter der KAPP
GmbH Werkzeugmaschinenfabrik,
– Andreas Renschler, Mitglied des Vorstandes
der Daimler AG,
– Prof. Dr.-Ing. Siegfried Russwurm, Mitglied des Zentralvorstandes der Siemens AG.
Bereits vorab waren von der Belegschaft der Deutschen
Messe AG ihre Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat gewählt
worden. Erstmals in das Gremium gewählt wurden dabei:
– Susanne Engelhard, Arbeitnehmervertreterin, Deutsche
Messe AG,
– Frank Röpke, Arbeitnehmervertreter, Deutsche Messe AG,
– Carola Rauchenwald, Arbeitnehmervertreterin, Deutsche
Messe AG,
– Dirk Schulze, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Hannover.
Unverändert bleiben die Mitgliedschaften von:
– Christiane Grobe, Arbeitnehmervertreterin
Deutsche Messe AG,
– Axel Hennies, Arbeitnehmervertreter Deutsche Messe AG,
– Karsten Scheibe, Betriebsratsvorsitzender
Deutsche Messe AG.
Oberbürgermeister Weil bleibt Vorsitzender
des Aufsichtsrates
In seiner neuen Zusammensetzung bestätigte der Aufsichtsrat Stephan Weil, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt
Hannover, in seiner Funktion als Vorsitzender des Aufsichtsrates. Auch seine bisherigen Stellvertreter Jörg Bode, niedersächsischer Wirtschaftsminister, Dr.-Ing. E. h. Dietmar Harting, persönlich haftender Gesellschafter der Harting KGaA,
sowie Karsten Scheibe, Betriebsratsvorsitzender der Deutschen Messe AG, wurden in ihren Ämtern bestätigt.
Der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Hannovers Oberbürgermeister Weil, dankte den ausscheidenden Aufsichtsräten für
ihr Engagement und fügte hinzu: „Das Land Niedersachsen
und die Landeshauptstadt Hannover können sich als Anteilseigner der Deutschen Messe AG über die neue Zusammensetzung des Aufsichtsrates glücklich schätzen. Keine andere
deutsche Messegesellschaft bündelt in dem Kontrollgremium
so umfassend die hochrangige Kompetenz der unterschiedlichen Industriebereiche, die die Eckpfeiler der deutschen
Wirtschaft darstellen.“
Weitere Informationen unter: www.messe.de.
Kommunalwirtschaft 12/2011
Neue Mitarbeiter bei Wolf
Berlin, Dortmund und Stuttgart – quer durch die Republik
wird die Wolf-Vertriebsmannschaft erneut durch drei neue
Mitarbeiter verstärkt.
Ein Wolf-Comeback feiert Detlev Weise als neuer Gebietsverkaufsleiter für das Verkaufsbüro Berlin. Der Diplom-Ingenieur Maschinenbau war bereits zwischen 1993 und 2006
als Gebietsverkaufsleiter für Neubrandenburg bzw. Leiter
Key-Account-Management in unserem Unternehmen tätig.
Nach einer knapp fünfjährigen Abstinenz als Leiter Einkauf
und später Leiter Technik bei einem Fertighausherstellerkehrt
Detlev Weise wieder zu Wolf zurück.
Neuer Verkaufsberater Klima im Verkaufsbüro Dortmund ist
seit 1. Oktober 2011 Bernd Stengel. Der 44-jährige Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und staatlich geprüfte Techniker bringt eine Reihe von praktischen Berufserfahrungen in
den Bereichen Heizung, Lüftung und Klima mit in seine neue
Aufgabe und unser Unternehmen ein.
Ebenso Swen Rupprecht. Er ist seit dem 01. Oktober 2011
Verkaufsberater Klima im Verkaufsbüro Stuttgart. Der 36-jährige hat nach einer Ausbildung als Zentral- und Lüftungsmonteur und staatlich geprüfter Techniker zuletzt als Außendienstmitarbeiter eines Vertriebsingenieurbüros gearbeitet.
Wechsel im VVS-Konzern – Dr. Dieter Attig in den Ruhestand verabschiedet
Im Rahmen der offiziellen Inbetriebnahme des Heizkraftwerks
Süd ist der Sprecher der Geschäftsführung der Versorgungsund Verkehrsgesellschaft Saarbrücken mbH (VVS), Dr. Dieter Attig, offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Er
wird den Konzern zum 31.12.2011 verlassen.
Fast zeitgleich mit der Fertigstellung des wichtigsten Projektes seines Saarbrücker Schaffens, beendet Dr. Dieter Attig
seine Tätigkeit beim VVS-Konzern, dessen Geschicke er seit
gut vier Jahren maßgeblich mit gestaltet hat.
Die Saarbrücker Oberbürgermeisterin und VVS-Aufsichtsratsvorsitzende, Charlotte Britz, würdigte seinen Einsatz in
Saarbrücken: „Dr. Dieter Attig hat seine Stelle in der Landeshauptstadt in für den VVS-Konzern wirtschaftlich schwierigen
Zeiten angetreten. Er hat es innerhalb von wenigen Jahren
geschafft, u. a. die Energiesparte nachhaltig fit zu machen
für die Herausforderungen des liberalisierten Marktes und
langfristig eine Konsolidierung der Finanzen zu erreichen. Er
hat gemeinsam mit seinem Kollegen Peter Edlinger dafür gesorgt, dass der VVS-Konzern wieder in ruhigere und vor allem
auch profitablere Fahrwasser gelangt ist.“
Auch Peter Edlinger, Geschäftsführer der VVS, würdigte das
Engagement seines Kollegen: „Mit dem Wiedereinstieg in die
Energieerzeugung und der Beteiligung am Heizkraftwerk Römerbrücke, wurde die Zukunft des Stadtwerke-Konzerns auf
ein tragfähiges Fundament gestellt. Das verdanken wir vor
allem auch dem Fachwissen, dem Geschick und der Umsicht
von Dr. Dieter Attig. Seine fachliche Kompetenz, aber auch
seine Persönlichkeit, seine offene Art und seine praktische
Herangehensweise habe ich in der Zusammenarbeit mit ihm
sehr zu schätzen gelernt.“
Dr. Simone Peter, die saarländische Ministerin für Umwelt,
Energie und Verkehr, äußerte sich beeindruckt von seinem
Einsatz für die Energiewende. „Visionen, fortschrittliches
Denken und die Stärkung regionaler Strukturen und Versorgungsbetriebe sind die Grundlagen für die Energiewende.
Vordenker wie Dr. Dieter Attig haben das bereits frühzeitig
erkannt und in die Tat umgesetzt, Widerständen zum Trotz
und mit einem hohen persönlichen Energieeinsatz. Die Entwicklung, die er innerhalb des VVS-Konzerns herbeigeführt
hat, steht beispielhaft für die Veränderungen, die wir mit dem
saarländischen Masterplan Energie schaffen wollen.“
In einem im Anschluss gezeigten Film, kamen regionale und
überregionale Kollegen und Weggefährten von Herrn Dr. Attig
Kommunalwirtschaft 12/2011
Vita – Dr.-Ing. Dieter Attig
Geboren am 25. Januar 1943 in Eichwald, Kreis Teplitz
Familienstand: verheiratet mit Brigitte Attig, geb. Lorenz; drei Kinder
1962: Abitur, staatliches altsprachliches Gymnasium, Minden
1963-1965: Wehrdienst
1965-1970: Studium an der Technischen Universität (TU)
Braunschweig
1970-1974: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für
Elektrische Energieanlagen der TU Braunschweig
1974: Promotion an der TU Braunschweig,
Thema: Elektrische Schaltanlagen
1975-1977: Leiter der betriebswirtschaftlichen Abteilung der
Energieversorgung Ober-hausen AG, die in
Personalunion mit der Stadtwerke Oberhausen AG (Verkehrsbetriebe) geführt wird
1977-1997: alleiniger Geschäftsführer
der Stadtwerke Lemgo GmbH
1997-2007: Vorstandsmitglied der STAWAG, Stadtwerke Aachen AG, seit Januar 2000 Vorsitzender des Vorstands
1998-2007: Geschäftsführer der E.V.A. Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen. Die E.V.A. ist die Holdinggesellschaft der STAWAG und der ASEAG, Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (Verkehrsbetriebe)
1999-2007: als Gründungsmitglied der Trianel European Energy Trading GmbH, Aachen, Vorsitzender der
Gesellschafterversammlung
2007-2011: Präsident des Bundesverbandes
Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK)
2007-2011: Sprecher der Geschäftsführung der VVS mbH und der VVS-Beteiligungs-gesellschaft mbH, Vorstands
vorsitzender der Stadtwerke Saarbrücken AG,
Sprecher der Geschäftsführungen der Stadtbahn Saar GmbH und der Saarbahn GmbH sowie Vorstands
vorsitzender der Gesellschaft für Straßenbahnen
im Saartal AG.
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zu Wort und ließen die verschiedenen Stationen seiner Karriere Revue passieren.
Dr. Dieter Attig dankte allen Anwesenden: „Ich bin hier herzlich aufgenommen worden und ich werde die Zeit im Saarland
in guter Erinnerung behalten. Jetzt, da ich den VVS-Konzern
auf einem guten Weg weiß, ist es für mich Zeit, meine Arbeit
hier zu beenden, wie ich es geplant hatte. Der Energiebranche an sich werde ich aber noch etwas erhalten bleiben. Von
daher werden uns unsere Wege sicher noch kreuzen. Und
auch von Nordrhein-Westfalen aus werde ich mitverfolgen,
wie es in Saarbrücken weitergeht.“
Der 68-jährig promovierte Ingenieur, der seit Herbst 2007 im
VVS-Konzern beschäftigt ist, beendet seine Amtszeit offiziell
zum 31.12.2011. Zu diesem Zeitpunkt beendet er auch seine Tätigkeiten als Sprecher der Geschäftsführung der VVSBeteiligungsgesellschaft mbH, Vorstandsvorsitzender der
Stadtwerke Saarbrücken AG, Sprecher der Geschäftsführungen der Stadtbahn Saar GmbH und der Saarbahn GmbH
sowie Vorstandsvorsitzender der Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal AG.
Die Umstrukturierung der VVS hin zu einem Energieerzeugungsunternehmen trägt seine Handschrift. Während seiner
Laufbahn blieb er ein konsequenter Befürworter regionaler
Lösungen auch gegen die einflussreiche Konkurrenz der
großen Energieversorgungs-unternehmen.
Nachfolger von Dr. Dieter Attig bei der VVS ist Dr. Thomas
Severin. Er wird die gemeinsam mit Peter Edlinger die Geschäftsführung der VVS bilden. Im Vorstand der Stadtwerke
Saarbrücken AG wird künftig Dipl.-Ing. Peter Flohr, als Nachfolger von Dr. Dieter Attig, gemeinsam mit Dipl.-Ing. Helmut
Fuß tätig sein.
VDV stärkt seine technische Kompetenz
Professor Adolf Müller-Hellmann unterstützt den VDV im technischen Bereich
Prof. Müller-Hellmann steht dem VDV ab dem Jahreswechsel
als Berater für die zukunftsfähige Ausrichtung des Verbandes
in technologischen Fragen zur Verfügung. Präsident Jürgen
Fenske freut sich über diese Entwicklung: „Professor MüllerHellmann ist als technischer Experte und Ansprechpartner
deutschlandweit anerkannt und etabliert, und zwar sowohl in
der Politik als auch bei den VDV-Mitgliedern. Ich bin dankbar
für seine Bereitschaft und begrüße es sehr, dass er dem Verband in technischen Fragen noch einmal seine große Erfahrung und Innovationskraft zur Verfügung stellt.“
„Ursprünglich wollten wir noch in diesem Jahr die vakante
Stelle eines technischen Geschäftsführers besetzen. Es hat
sich jedoch gezeigt, dass es für diese absolute Schlüsselposition auf dem momentan schwierigen Ingenieursarbeitsmarkt keinen passenden Kandidaten gab. Daher habe ich
Herrn Prof. Müller-Hellmann, den ich auch persönlich schon
lange kenne und sehr schätze, gebeten, dem VDV während
der Vakanz dieser Position beratend zur Seite zu stehen“, erläutert Wolff
Wolff betont, dass die Suche nach einem Geschäftsführer für
den Bereich Technik engagiert fortgesetzt wird: „Herr MüllerHellmann stellt sich zur Verfügung, weil der Verband ihn jetzt
braucht und manche technischen Themen keinen Aufschub
dulden. Wir benötigen dennoch perspektivisch einen adäquaten technischen Geschäftsführer, um diese Lücke dauerhaft zu schließen.“
„Wer meine große persönliche Verbundenheit zum VDV
kennt, der wird nachvollziehen können, dass ich mich dem
Wunsch des Hauptgeschäftsführers nicht entziehen konnte“,
kommentiert Müller-Hellmann seine Entscheidung.
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