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Ortsentwicklungskonzept
Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Ortsgemeinde Kurtscheid
Verbandsgemeinde Rengsdorf
Planungsbüro Dittrich
Bahnhofstraße 1
53577 Neustadt/ Wied
Bearbeitungsstand: August 2013
PLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 2
Kurtscheid
Lageübersicht
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 3
Lage im Naturraum Rhein-Westerwald
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Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 4
Grenzen der Gemeinde
Auszug aus dem Luftbild
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 5
Inhaltsverzeichnis
I. Ausgangsbasis ........................................................................ 7
A. Dorferneuerung in Rheinland-Pfalz ............................................................. 8
1.
Ziele der Dorferneuerung...................................................................................... 8
2.
Anforderungen an ein Dorferneuerungskonzept ....................................................... 8
3.
Bestandteile der Dorferneuerung ........................................................................... 9
B. Dorferneuerung in Kurtscheid .................................................................. 10
1.
Dorferneuerungskonzept von 1992 ...................................................................... 10
2.
Dorfmoderation ................................................................................................. 11
3.
Projekte aus der Dorfmoderation ......................................................................... 18
C. Übergeordnete Planungen....................................................................... 22
1.
Landesentwicklungsprogramm LEP IV ................................................................... 22
2.
Regionaler Raumordnungsplan RROP .................................................................. 23
3.
Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Rengsdorf ......................................... 25
D. Bestandserfassung und -bewertung ........................................................... 27
1.
Erste Erwähnung von Kurtscheid .......................................................................... 27
2.
Auszüge aus der Homepage der Ortsgemeinde Kurtscheid ..................................... 28
3.
Maßnahmen und Entwicklungen der letzten 10 Jahre ............................................. 33
4.
regionale und institutionelle Zuordnung ................................................................ 38
5.
Bevölkerungsstand und -entwicklung .................................................................... 39
6.
Wohnen ........................................................................................................... 45
7.
Flächennutzung / Landwirtschaft / Natur............................................................... 46
8.
Grundversorgung / Dienstleistungen .................................................................... 49
9.
Arbeitsplätze...................................................................................................... 52
10. Erholung ........................................................................................................... 54
11. Vereine ............................................................................................................. 56
12. Veranstaltungen und Kultur ................................................................................. 60
13. Konfliktpotenziale .............................................................................................. 61
14. Stärken-Schwächen-Analyse ................................................................................ 62
II. Zukunftsperspektiven .......................................................... 64
A. Ziele der Ortsentwicklung........................................................................ 65
1.
Allgemeine Leitbilder .......................................................................................... 65
2.
übergeordnete Ziele für Kurtscheid....................................................................... 67
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 6
3.
städtebauliche Entwicklungsziele .......................................................................... 67
4.
ökologische Entwicklungsziele ............................................................................. 69
B. Zukunftsperspektiven .............................................................................. 72
1.
Kurtscheid als Wohnort....................................................................................... 72
2.
Kurtscheid als Arbeitsplatz und Gewerbestandort ................................................... 73
III. Maßnahmen ........................................................................ 74
A. Maßnahmen/Projekte ............................................................................. 75
1.
Neugestaltung des Areal Dorfstraße 1 .................................................................. 75
2.
Mitwirkung beim Ausbau der Landesstraße............................................................ 77
3.
bedarfsorientierte Baulandausweisung .................................................................. 81
4.
Umnutzung des ehemaligen Feuerwehrhauses einschließlich Freiflächen .................. 82
5.
Bau eines Wirtschaftsweges mit zusätzlicher Funktion als Rad- und Fußweg Richtung
Wiedtal incl. Baumreihe...................................................................................... 83
6.
Übernahme und Erhaltung des ehemaligen Wasserturms ........................................ 84
7.
Verbesserung innerörtliche Fußwegeverbindungen ................................................. 84
8.
dorfgerechtere Gestaltung des Einmündung Neue Straße / Dorfstraße ..................... 85
9.
Erhaltung und Pflege von Streuobstwiesen............................................................. 86
10. Flurbereinigung ................................................................................................. 87
B. Maßnahmenübersicht ............................................................................. 88
IV. Anlagen .............................................................................. 89
1.
Karten und Pläne ............................................................................................... 90
2.
Bildergalerie...................................................................................................... 90
PLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
Ortsentwicklungskonzept
Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
I. Ausgangsbasis
Bearbeitungsstand: August 2013
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 8
A.
1.
Dorferneuerung in Rheinland-Pfalz
Ziele der Dorferneuerung
Die Dorferneuerung ist ein Förderinstrument des Landes zur strukturellen Unterstützung ländlicher Gemeinden. Durch die Dorferneuerung soll eine nachhaltige und
zukunftsbeständige Entwicklung des Dorfes unterstützt und das Dorf als eigenständiger Wohn-, Arbeits-, Sozial- und Kulturraum erhalten und weiterentwickelt werden.
Die Stärken eines Ortes sollen herausgearbeitet und genutzt, die Schwächen erkannt
und minimiert werden. Die Dorferneuerung legt besonderen Wert auf die Beteiligung
der Bürger. Die Dorfmoderation soll diesen Prozess unterstützen.
Ein Dorferneuerungskonzept ist der Rahmenplan, der die zukünftige Gesamtentwicklung des Ortes zum Ziel hat. Das Dorferneuerungskonzept besitzt keine Rechtsverbindlichkeit (wie beispielsweise ein Bebauungsplan) und lässt daher der Planung einen Spielraum, um anpassungsfähig auf sich ändernde Situationen zu reagieren.
Um alle Belange, die den Ort betreffen, ausreichend berücksichtigen zu können und
in einen sinnvollen Zusammenhang zu bringen, braucht die Dorferneuerung ein umfassendes Gesamtkonzept, dass den Orientierungsrahmen für die neuen notwendigen, schrittweise zu realisierenden Maßnahmen zur Verbesserung der Ortstruktur bildet.
Der Schwerpunkt der Dorferneuerungsmaßnahmen in Rheinland–Pfalz lag in der
Vergangenheit u.a. bei der Gestaltung und dem Ausbau von Dorfplätzen oder dem
Bau von Dorfgemeinschaftshäusern. Beides sind Bereiche, die sich auf den baulichen
Strukturwandel eines Ortes beziehen, für die Ortskerne von großer Bedeutung sind
und wichtige Impulse auch für private Initiativen und Investitionen geben.
Neben diesen städtebaulichen und architektonischen Aspekten gewann in den letzten
Jahren aber auch die soziale Komponente, die verstärkt auf die Einbeziehung der
Bewohnerinnen und Bewohner setzt, an Bedeutung. Dorferneuerung ist auf die Mitwirkungsbereitschaft der Bevölkerung angewiesen, die letztlich das Dorferneuerungskonzept mit Leben füllt. Die Bürger sollen für die Eigenheiten ihres Wohnortes und
ihrer Landschaft sensibel gemacht werden und die Möglichkeit erhalten, sich am Planungsprozess zu beteiligen. Dabei sollen alle Altersgruppen eingebunden werden.
2.
Anforderungen an ein Dorferneuerungskonzept
Ein Dorferneuerungskonzept folgende Punkte beinhalten:
Darstellung des Entwicklungsstandes der Gemeinde und ihrer überörtlichen Bezüge unter Beachtung der Grundsätze der Raumordnung und Landesplanung
einschließlich der Aspekte der Landespflege und der diesbezüglichen Planungen
Darstellung der funktionalen und strukturellen Mängel
Zukunftsperspektiven der Gemeinde einschließlich Aussagen zur Weiterführung
landwirtschaftlicher Betriebe mit umweltverträglicher Bewirtschaftung und Aufgaben zur Erhaltung des Landschaftsbildes
Erneuerungskonzeption mit Text und Plänen
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 9
Maßnahmenprogramm auf Basis der Konzeption für öffentliche und relevante
private Maßnahmen
Durchführungskonzept als Maßnahmenübersicht mit Priorität, Realisierungszeitrahmen und -wege sowie Instrumenten zur Umsetzung (z.B. Bauleitpläne oder
Satzungen)
mittelfristiges Finanzierungskonzept für die Maßnahmen der Gemeinde unter Beachtung der finanziellen Leistungsfähigkeit
Dokumentation der Bürgerbeteiligung
Das Konzept soll auch alle wesentlichen fachlichen Belange von betroffenen Behörden und sonstigen Stellen abstimmen und integrieren. Die Bürgerinnen und Bürger
der Gemeinde sollen bei der Aufstellung des Konzeptes mitwirken.
3.
Bestandteile der Dorferneuerung
Wie die nachfolgende Grafik zeigt, besteht die aktive Dorferneuerung in den Gemeinden im Wesentlichen aus drei Bestandteilen:
Dorfmoderation
Dorferneuerungskonzept
fachliche Beratung bei öffentlichen und privaten Maßnahmen
Bestandteile und Ablauf der Dorferneuerung
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Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 10
B.
1.
Dorferneuerung in Kurtscheid
Dorferneuerungskonzept von 1992
Im Dorferneuerungskonzept von 1992 wurden folgende Maßnahmen vorgesehen:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
Hochstraße L 257 (Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung)
 Fahrbahnteiler am östlich Ortseingang aus Richtung B 256
 Fahrbahnteiler am westlichen Ortseingang aus Richtung Niederbreitbach
 optische Fahrbahnverengung zwischen Waldstraße und In den Erlen
 Pflasterung der Einmündungsbereiche von Nebenstraßen
 Verbreiterung des Gehweges zwischen Kirche und Dorfstraße
 rechtwinklige Anbindung der Dorfstraße
 Einbeziehung in die Gestaltung der Zugänge zur Kornbitze
 Pflanzung von Straßenbäumen
 Baumtore an den Orteingängen
Dorfstraße K 93 (dorfgerechte Gestaltung)
 Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 6 m
 Pflasterung von Teilbereichen
Rosenstraße (gestalterische Aufwertung)
 gepflasterte Mischverkehrsfläche
Neue Straße / Schützenstraße (Verkehrsberuhigung)
 Trennung von Fahrbahn und Gehwegen
 punktuelle Fahrbahnverengungen
Straße „Im Weidenbruch“ (Verkehrsberuhigung)
 Rückbau zur Anlieger-/Wohnstraße
 Durchfahrtssperre am Dorfgemeinschaftshaus
Wohnstraßen (dorfgerechte Gestaltung)
 Rückbau überdimensionierter Fahrbahnen
 gepflasterte Mischverkehrsflächen
 wechselnde Fahrbahnbreiten ab 3 m
 Minimierung der Flächenversiegelung
 Grünflächen mit Baumpflanzungen
 besondere Gestaltung von Kreuzungen und Einmündungen
Zufahrt zum Gewerbegebiet (Geschwindigkeitssenkung)
 rechtwinklige Anbindung an die Landesstraße
Schulstraße mit Flächen um die Wiedhöhenhalle
 platzartige Gestaltung an der Wiedhöhenhalle
 Ausweisung als verkehrsberuhigter Bereich
Rad- und Gehwege
 Anbindung zur Escherwiese (ggf. nur als Fußweg)
 Rad- und Fußweg nach Bonefeld
 Rad- und Fußweg nach Ehlscheid
Dorfplatz Kornbitze
 Erweiterung der Spielmöglichkeiten
 Vergrößerung des Platzes auf südliche Grundstücke
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Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 11
11.
12.
13.
14.
15.
 Erweiterung der Nutzungsmöglichkeiten (Bolzplatz, Spielgeräte, Pavillon)
 dorfgerechte Begrünung
 Zugänge von der Rosen- und Hochstraße
Beleuchtung
 funktionale + gestalterisch ansprechende Leuchten
 durchgängig zueinander passenden Lampentypen in dezenten (Altort)
oder modernen (Neubaugebiete) Farben
Bausubstanz
 Erhaltung und Pflege alter, ortsbildprägender Gebäude
Streuobstwiesen
 Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen
 Ausweitung durch Neupflanzungen
Straßenraumbegrünung
 Pflanzung von Bäumen auf öffentlichen oder privaten Flächen
 entlang der L 257 Richtung Bonefeld
 entlang der K 93 Richtung Ehlscheid
Gewerbegebiet
 Eingrünung zur Landschaft
 innere Begrünung



Maßnahme erfolgt
Maßnahme noch offen
Maßnahme nicht mehr vorgesehen
2.
Dorfmoderation
Auszüge aus dem Abschlussbericht zur Dorfmoderation:
Veranstaltungen und Treffen im Rahmen der Dorfmoderation
06.11.2009 Auftaktveranstaltung zur Moderation in der Dorferneuerung
mit über 100 Teilnehmern
21.11.2009 Ortsbegehung mit vielen Kurtscheidern aller Altersgruppen
29.03.2010 Besprechung mit dem Gemeinderat
28.05.2010 Bürgerinformation zur Erweiterung Kornbitze
29.06.2010 Treffen mit Kindern und Jugendlichen von Kurtscheid
11.08.2010 Ausschusssitzung, Thema: Erweiterung Kornbitze
06.04. und
25.05.2011 Ortstermine an der Kornbitze
22.06.2011 Gemeinderatssitzung zur Erweiterung Kornbitze
29.06.2011 Ortstermin am Anwesen Dorfstraße 1
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 12
Bürgerbefragung im Rahmen der Auftaktveranstaltung
Während der Auftaktveranstaltung wurden die Bürger in einem Brainstorming zu kurzen schriftlichen Aussagen in Bezug auf folgende Fragestellungen gebeten:
1.
2.
3.
4.
Warum lebst Du in Kurtscheid ?
Was zeichnet Kurtscheid aus ?
Was gefällt Dir in Kurtscheid ?
Was gefällt Dir nicht in Kurtscheid ?
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Einwohner folgende Potentiale von
Kurtscheid schätzen:
Nähe zum Arbeitsplatz (eigenes Gewerbegebiet, Nähe zu Neuwied)
vergleichsweise hohe Anzahl von Arbeitsplätzen vor Ort
gute Verkehrsanbindung
landschaftlich reizvolle Umgebung und Natur
Dorfgemeinschaft
Vereinsleben
gute Nachbarschaftsverhältnisse
vorhandene Infrastruktur (Bäcker, Metzger, Bank, Friseur, Kindergarten)
vorhandene Räumlichkeiten für Vereine, Kinder und Jugendliche (Wiedhöhenhalle mit Vereins- und Jugendraum), Dorfanlage Kornbitze
Es wurden folgende Kritikpunkte genannt:
relativ hoher Anteil leer stehender und zum Teil maroder Gebäude in der
Altortslage, insbesondere baufälliges Haus in Dorfstraße 1
schlechter Straßenzustand im Bereich der Hochstraße (L 257) als Ortsdurchgangsstraße
Rückgang des Einzelhandels
Themen / Projekte:
Haus Dorfstraße 1
Erläuterung zur Situation bis 2011:
Das Gebäude war ein repräsentatives Gebäude für den Ort, stand aber bereits seit mehr als 15 Jahren leer.
Das Gebäude und Grundstück sind in Privatbesitz.
Die Gemeindeleitung stand in regelmäßigem Kontakt mit der Verbandsgemeinde und Kreisverwaltung, um auf die bestehenden Gefahrenpotentiale
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Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 13
und Missstände aufmerksam zu machen und um möglichst Abhilfe zu schaffen.
Die Gemeindeleitung hatte bereits mehrmals Kontakt mit dem Eigentümer
aufgenommen, der diverse Versprechungen gemacht hat, diese aber nicht
eingelöst hat.
Es lag im Interesse der Gemeinde, das Gebäude und Grundstück zu erwerben, um selbst tätig werden zu können.
Während der Dorfmoderation scheiterten Kaufverhandlungen an unrealistisch
hohen Preisvorstellungen des Eigentümers.
Durch das Planungsbüro Dittrich wurde eine unverbindliche Stellungnahme zur Bausubstanz erstellt, um der Gemeinde für Verhandlungen eine bessere Diskussionsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Die Ortsgemeinde konnte schließlich 2011 das
Anwesen erwerben. Am 29.06.2011 fand gemeinsam mit Vertretern der Ortsgemeinde sowie der Verbandsgemeinde und Kreisverwaltung ein Ortstermin statt, bei
dem besprochen wurde, dass das Gebäude abgerissen und dafür eine Förderung im
Rahmen der Dorferneuerung beantragt werden soll. Anschließend sollen die Grundstücksgrenzen in Abstimmung mit den Nachbarn neu geordnet werden. Zusammen
mit dem angrenzenden gemeindeeigenen Grundstück soll eine Gesamtlösung für
diese Fläche gefunden werden.
Leerstände in der Altortslage
Da das Gebäude und Grundstück der Dorfstraße 1 nicht das einzige vernachlässigte
Anwesen in der Altortslage von Kurtscheid darstellen, sollen im Rahmen der Dorfmoderation möglichst viele Informationen über Fördermöglichkeiten bei Renovierungsund Sanierungsarbeiten an Privatpersonen vermittelt werden (Informationsveranstaltungen in Kurtscheid Zusammenstellung von Informationsbroschüren, etc. und Verteilung an alle Besitzer älterer Gebäude). Ziel: umfassende Information für Privatpersonen als Serviceleistung seitens der Gemeinde
Dorfanlage Kornbitze
Erläuterung zur Situation an der Dorfanlage Kornbitze bis 2011
Die Anlage ist im Rahmen des Dorferneuerungskonzeptes von 1992 entstanden.
Die Anlage wird von den Kurtscheidern geschätzt und gerne genutzt.
Die Zugänge sind leicht zu übersehen, da Ortsfremde die Anlage ohne besonderen Hinweis nicht wahrnehmen.
Der Fußweg wird unerlaubterweise von motorisierten Zweirädern genutzt.
Müll und Glasflaschen gefährden Kinder.
Die Ortsgemeinde hat weitere Flächen (ehemaliger Baulagerplatz) erworben,
die neben der Einrichtung eines durchgrünten Parkplatzes der Erweiterung der
Dorfanlage dienen sollen.
Verschiedene kulturelle Veranstaltungen an dieser Stelle sind bereits zur Tradition geworden:
o Sommerkonzert durch den ortsansässigen MGV,
o Standort Kirmesbaum,
o Weihnachtsspiel durch den ortsansässigen Musikverein.
Bei Veranstaltungen haben sich folgende Dinge als problematisch erwiesen:
o ungünstige Lage von Strom und Wasser/Abwasser,
o schlechte Akustik auf der Bühne,
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 14
o es muss bei jeder Veranstaltung für ein mobiles WC gesorgt werden,
o es fehlt ein räumlich naher Lagerraum.
Durch den Ankauf angrenzender Grundstücksflächen kann nun über die Erweiterung der nachgedacht werden.
Das Gelände kann im südlichen Bereich durch neu erworbene gemeindeeigene Flächen erweitert werden. Auf der Erweiterungsfläche befindet sich eine Bankfiliale, die
erhalten werden soll und zu berücksichtigen ist. Ein weiterer Zwangspunkt ist die vorhandene Streetball-Fläche, die nicht verändert werden soll. In dem Erweiterungsbereich, der der L 257 zugewandt ist, parken täglich mehrere Pkws. Durch den Parkplatzbedarf ist es geboten, diesen Teilbereich der Fläche als durchgrünte
Parkplatzfläche zu gestalten.
Bestandsaufnahme
Gedankengänge – Diskussionspunkte
Eine Grillmöglichkeit ist an dieser Stelle nicht gewünscht.
Jugendliche treffen sich am vorhandenen Pavillon – dies wird allgemein akzeptiert.
Eine Variante mit Grillhütte und Sitzbereich wurde daher verworfen.
Vorschlag zur Umgestaltung
Am 14.07.2010 wurde folgendes diskutiert und besprochen:
Die Idee mit Hochbeeten und ggf. einer Kräuterspirale wurde angenommen.
Es wurde die Errichtung einer Boule-Bahn angeregt.
Es wurde über Kombinationsmöglichkeiten Boule-Bahn – Hochbeete - Kräuterschnecke diskutiert.
Es wurde die Pflanzung von Bodendeckerrosen angeregt.
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 15
Es wurde die Anlage eines Schachbretts angeregt. Im Laufe der Diskussion
kam es zu dem Schluss, dass sinnvoller wäre, ein Schachbrett auf einer Tischplatte zu integrieren.
In Bezug auf Bepflanzung der Hochbeete (z.B. mit Kräutern oder Gemüse)
sollte der Kindergarten angesprochen werden, da dieser ggf. Interesse an der
Bepflanzung und Pflege mit Hilfe der Kinder haben könnte.
In einer neuen Variante sollte eine Kombinationsmöglichkeit von Boule-Bahn und
Hochbeeten dargestellt werden.
Ein Vertreter der Kirmesgesellschaft und ein Vertreter des Musikvereins regten
an, die Zufahrt zum Festplatz am Pavillon von der L 257 aus zu verbessern. Es
entstand die Idee, die Zufahrt über die Parkplatzzufahrt und dann über die
Parkplätze zum Festplatz am Pavillon zu führen.
Im Sinne der Vereine und deren Veranstaltungen in der Kornbitze sollten ein
fester Platz für einen Toilettenwagen und neue Anschlüsse für Wasser, Abwasser und Strom eingeplant werden.
Die Anregungen wurden in einer neuen Planvariante dargestellt:
Entwurf für die Gestaltung der Erweiterungsfläche (Stand vom 14.07.2010) mit Beispielbildern für Hochbeete und Boulebahn.
Gestaltungkonzept Erweiterung Kornbitze
Nach den eingegangenen Anregungen der Bürger bei der Informationsveranstaltung
am 28.05.2010 wurde am 11.08.2010 eine neue Variante vorgestellt.
Im Laufe der Diskussion wurde die Erforderlichkeit von Hochbeeten und Boule-Bahn
wieder in Frage gestellt. Die Anwesenden entschieden sich dafür, dass zunächst nur
eine Obstwiese angelegt werden sollte, wobei genügend Freiflächen für eine eventuelle spätere Errichtung von Elementen wie Boule-Bahn oder Hochbeeten verbleiben
sollten.
Folgende Gesichtspunkte wurden als prioritär eingestuft:
Errichtung eines geordneten und dörflich durchgrünten Parkplatzes zur Unterstützung des Einzelhandels
Schaffung einer Durchfahrtsmöglichkeit vom Parkplatz zum Festbereich (Pavillon, etc.), Befestigung z.B. mit Rasengittersteinen
Verbreiterung der Zuwegung um ca. 60 cm, um die Zufahrt für PKW mit Anhänger, Transporter, etc. zu erleichtern
Errichtung eines Versorgungspollers für Wasser/Abwasser, Strom, etc. im
Nahbereich von Festplatz und Toilettenwagen
Schaffung eines Fußweges zum Standort des Toilettenwagens
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 16
Der Planungsentwurf wurde entsprechend geändert.
Schließlich wurde der nachfolgende Antrag für Fördermittel aus dem Investitionsstock
des Landes gestellt:
Die geschätzten Gesamtkosten wurden auf 97.447,91 € beziffert.
Nach der Bewilligung der Fördermittel im Frühjahr 2011und weiteren Gesprächen
mit der Gemeindeleitung und der Verwaltung lag für die Erweiterung der Dorfanlage
Kornbitze nunmehr folgende Planung vor:
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 17
Diese Planung wurde am 22.06.2011 im Gemeinderat besprochen und Anfang
2012 realisiert.
Hochstraße L 257
Erläuterung zur Sachlage 2008:
schlechter Straßenzustand
Die Verbandsgemeindewerke mussten in den nächsten Jahren in der Hochstraße (L 257) den Kanal erneuern. Die Ortsgemeinde sollte versucht zu erreichen, dass vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) dann auch der Ausbau der
Straße erfolgt.
Ideen zu Handlungsmöglichkeiten:
Im Rahmen eines Straßenausbaus kann die Gemeinde versuchen, mit Hilfe der Dorferneuerung gestalterisch mitzuwirken.
Beteiligung von Kindern und Jugendlichen:
Nach den Sommerferien 2010 sollte im Rahmen des wöchentlich statt findenden Jugendtreffs im Jugendraum weiter regelmäßig über die Belange der Kinder und Jugendlichen gesprochen und beraten werden.
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 18
3.
Projekte aus der Dorfmoderation
Erweiterung der „Kornbitze“
Zustand der Erweiterungsfläche vor dem Ausbau
Die Erweiterung der Dorfanlage Kornbitze erfolgte 2012, nachdem seitens des Landes Rheinland-Pfalz 2011 eine Förderung aus Mitteln des Investitionsstocks bewilligt
wurden. Da es sich vorrangig um Stellplatzflächen für Pkw handelt, kam eine Förderung aus Mitteln der Dorferneuerung nicht in Betracht.
Nach der Förderbewilligung im Frühjahr 2011 wurde dann die Planung für die Ausführung weiter konkretisiert.
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 19
Auszug aus der Ausführungsplanung
Auf den nachfolgenden Abbildungen ist die Neugestaltung der der oben gezeigten
Flächen ersichtlich, einschließlich der Outdoor-Fitnessgeräte.
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Erwerb und Abriss der ehemaligen Gaststätte „Dorfstraße 1“
Zustand des Gebäudes im November 2009
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 21
Zum Zeitpunkt der Dorfmoderation stellte sich die Situation am Anwesen Dorfstraße 1 wie folgt dar:
Das Gebäude war ein repräsentatives Gebäude für den Ort, stand aber bereits
seit mehr als 15 Jahren leer.
Gebäude und Grundstück waren in Privatbesitz.
Die Gemeindeleitung stand in regelmäßigem Kontakt mit Verbandsgemeinde und
Kreisverwaltung, um auf die bestehenden Gefahrenpotentiale und Missstände
aufmerksam zu machen und um möglichst Abhilfe zu schaffen.
Die Gemeindeleitung hatte bereits mehrmals Kontakt mit dem Eigentümer aufgenommen, der diverse Versprechungen gemacht hat, diese aber nicht eingelöst
hatte.
Es lag im Interesse der Gemeinde, Gebäude und Grundstück zu erwerben, um
selbst tätig werden zu können.
Zunächst scheiterten Kaufverhandlungen an unrealistisch hohen Preisvorstellungen
des Eigentümers.
Durch das Planungsbüro Dittrich wurde eine unverbindliche Stellungnahme zur Bausubstanz erstellt, um der Gemeinde für Verhandlungen eine bessere Diskussionsgrundlage zur Verfügung zu stellen. Die Ortsgemeinde konnte schließlich 2011 das
Anwesen erwerben.
Am 29.06.2011 fand gemeinsam mit Vertretern der Ortsgemeinde sowie der Verbandsgemeinde und Kreisverwaltung ein Ortstermin statt, bei dem besprochen wurde, dass das Gebäude abgerissen und dafür eine Förderung im Rahmen der Dorferneuerung beantragt werden soll.
Der Abriss des Gebäudes fand 2012 statt. Das Grundstück wurde vorläufig mit
Oberboden an gedeckt und eingesät.
Zustand des Grundstücks im Frühjahr 2013:
Blick von der Landesstraße
Blick von der Dorfstraße
Schließlich wurde zunächst die südöstliche Grundstücksgrenze in Abstimmung mit
dem Nachbarn neu geordnet.
Diese Maßnahme war u.a. ein wesentlicher Aspekt für die Anerkennung der Ortsgemeinde Kurtscheid als Schwerpunktgemeinde, was sich insbesondere darin gezeigt
hat, dass der Gemeindeleitung gemeinsam mit der Ernennungsurkunde zur Schwerpunktgemeinde auch der Bewilligungsbescheid für die Förderung der Maßnahmen
Dorfstraße 1 durch das Land Rheinland-Pfalz übereicht wurde.
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 22
C.
1.
Übergeordnete Planungen
Landesentwicklungsprogramm LEP IV
Das Landesentwicklungsprogramms LEP IV ordnet die Verbandsgemeinde Rengsdorf
und somit auch die Ortsgemeinde Kurtscheid den „Verdichtungsräumen“ mit guter
Zentren-Erreichbarkeit zu. Nächstes Mittelzentrum ist Neuwied, nächstes Oberzentrum Koblenz.
Im Landesentwicklungsprogramm LEP IV sind eine Reihe von Zielen formuliert, die es
im Rahmen der weiteren, insbesondere baulichen Entwicklung zu beachten gilt. Es
sind insbesondere folgende Ziele relevant:
Auszüge aus dem Landesentwicklungsprogramm LEP IV
Wohnen:
G 50 Die Versorgung mit ausreichendem und angemessenem Wohnraum für alle
Teile der Bevölkerung soll insbesondere durch die Erhaltung und Umgestaltung der vorhandenen Bausubstanz und die Förderung neuer Bauformen gesichert werden.
G 51 Ein barrierefreier Zugang zu Einrichtungen der Grundversorgung in einer auch
für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen zumutbaren Entfernung soll
durch die günstige Zuordnung des Wohnraums zur sozialen Infrastruktur und
zu den Haltepunkten des Bus- und Schienenpersonennahverkehrs sichergestellt werden.
Gewerbe:
G 52 Das bestehende Angebot an Gewerbe- und Industrieflächen soll vorrangig genutzt werden.
Sozial und Gesundheitswesen:
G 75 Das Sozial- und Gesundheitswesen soll so ausgebaut und in seinem Bestand
gesichert werden, dass in allen Landesteilen die sozialen und gesundheitlichen
Bedürfnisse der Bevölkerung durch ein breites, gleichwertiges Angebot befriedigt werden können und eine möglichst wohnortnahe Grundversorgung gewährleistet ist.
Freizeit, Erholung, Sport:
G 80 Den Ansprüchen der Bevölkerung an Freizeit, Erholung und Sport soll durch
eine bedarfsgerechte Ausweisung und Gestaltung geeigneter Flächen sowie
von Einrichtungen Rechnung getragen werden. Hier sind altersstruktur- und
geschlechtsbedingte Nachfrageänderungen zu berücksichtigen.
G 83 Freizeiteinrichtungen und Sportanlagen sollen möglichst wohnungsnah (zum
Beispiel öffentliche Grünanlagen und Parks oder Kleingartenanlagen) und mit
Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel vorgehalten werden.
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 23
2.
Regionaler Raumordnungsplan RROP
Nach den Vorgaben des Regionalen Raumordnungsplanes Mittelrhein-Westerwald
von 2006 werden der Gemeinde Kurtscheid die Funktionen Gewerbe (G) und Landwirtschaft (L) zugewiesen. Kurtscheid gehört zum Strukturtyp 3 (ländlicher Raum mit
Verdichtungsansätzen).
Kurtscheid liegt in einem ausgewiesenen Erholungsraum u.a. für den besonderen
Schutz des Landschaftsbildes.
Rengsdorf ist das nächste Grundzentrum.
Ausschnitt aus der Gesamtkarte des Regionalen Raumordnungsplanes
Gewerbe:
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
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Landwirtschaft:
Erholungsräume:
Quelle: Regionaler Raumordnungsplan
Den Anforderungen an Erholungsräume kann Kurtscheid auf Grund der naturräumlichen Voraussetzungen sicherlich in besonderer Weise gerecht werden. Vorrang hat
dabei jedoch die Naherholung der eigenen Bevölkerung. Fremdenverkehr und Tourismus spielen für Kurtscheid allenfalls eine untergeordnete Rolle.
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3.
Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Rengsdorf
Der Flächennutzungsplan unterscheidet für die Ortslage im Wesentlichen fünf unterschiedliche Nutzungen:
Wohnbauflächen
Gemischte Bauflächen
Gewerbeflächen
Flächen für den Gemeinbedarf
Grünflächen
Zudem sind die Straßen als öffentliche Verkehrsflächen hervorgehoben.
Auszug aus dem Flächennutzungsplan
Neben der Wiedergabe vorhandener Nutzungen beinhaltet der Flächennutzungsplan
auch bauliche Entwicklungspotenziale. Danach sind insbesondere Entwicklungsflächen für eine weitere Wohnbebauung am südlichen Ortsrand vorgesehen. Wie der
nachfolgende Ausschnitt zeigt, gibt der Flächennutzungsplan nicht nur die Flächen
bzw. Bereich vor, sondern ordnet diesen auch Prioritäten zu. So hat die Erweiterung
des Baugebietes „Auf’m Birnbaumstück“ Vorrang vor weiteren Bauflächen im Bereich
„Werthers Gärten“ östlich der K 93. Insbesondere aus ökologischen Gründen zur Erhaltung der Streuobstwiesen im Bereich „Werthers Gärten“ sollen dort erst konkrete
Planungen zur Bebauung erfolgen, wenn die Potenzialflächen im Bereich „Auf’m
Birnbaumstück“ tatsächlich auch zu mindestens 3/4 baulich genutzt sind. Bei diesen
Flächen handelt es sich überwiegend und Grünland mit einem deutlich geringeren
ökologischen und landschaftlichen Wert.
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wohnbauliche Entwicklungspotenziale nach Flächennutzungsplan
Für die gewerbliche Nutzung sind ebenfalls weitere Flächen vorgesehen, die über die
derzeitige Nutzung und in einem Bebauungsplan ausgewiesenen Flächen hinausgehen.
gewerbliche Entwicklungspotenziale nach Flächennutzungsplan
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D.
1.
Bestandserfassung und -bewertung
Erste Erwähnung von Kurtscheid
Als Datum der Ersterwähnung ist der 25. April 1457 mit der Namensform „Kurtschyt“
anzusehen. Hierzu folgende Erläuterungen:
Die Festlegung der „Ersten Erwähnung des Ortes Kurtscheid“ gestaltete sich trotz intensiver Recherchen recht schwierig und stellte eine gewisse Problematik dar. In verschiedenen Chroniken und Schriften zur Heimatgeschichte werden immer wieder unterschiedliche Jahreszahlen von den verschiedensten Autoren genannt. Die auch
genannte Jahreszahl 1314 war für den Ort Kurtscheid sehr interessant, weil ja dann
im Jahre 2014 eine 700 Jahrfeier anstehen würde. In seinem Buch IM WIEDISCHEN
LAND hat Albert Hardt auf der Seite 339 mit Bezug auf eine Urkunde des Klosters
Marienstatt, ausgefertigt am 23. Juni 1314, die Ersterwähnung von Kurtscheid geschildert. Dort heißt es: „beim Haus der Kinder von Kurtscheid (Curtsheit). Leider fehlen die Angaben, die den Grund der Namensnennung Kurtscheid beleuchten und es
ergibt sich eine große Unsicherheit. Von Ortsbürgermeister Heinz-Dieter Wagner und
Heimatforscher Arno Schmidt, Rüscheid, wurde daher am 15.09.2012 das Stadtarchiv Koblenz angeschrieben und um eine Aussage zu dieser Thematik gebeten. In einem Antwortschreiben wird folgende Aussage vertreten: Weniger dürfte mit „Curtsheit“ der Ort gemeint sein, sondern ein Familienname und sich somit diese Zahl eher
nicht als Ersterwähnung eignen. Da aber noch weitere Jahreszahlen mit dem Ort
Kurtscheid in den verschiedensten Schriften in Zusammenhang gebracht werden,
wurde am 08.10.2012 das Landeshauptarchiv Koblenz mit der Bitte angeschrieben,
uns bei der Bestimmung der Ersterwähnung zu helfen. In einem Schreiben des Landeshauptarchivs vom 27.11.2012 wurden die Fragen zur Ersterwähnung unserer
Ortsgemeinde beantwortet. Insbesondere die Jahreszahl 1235 im Mai „Cutscheid“
wurde eingehend untersucht. Hier kommt man zum gleichen Ergebnis wie Heimatforscher Gensicke, Wiesbaden, dass eindeutig der Hof Kutscheid bei Sessenhausen
gemeint ist und die Urkunde von 1235 nicht als Ersterwähnung von Kurtscheid angesehen werden kann. Gegenteilige Einschätzungen in der Literatur sind auf die große
Ähnlichkeit der Namen zurückzuführen. Bei der Jahreszahl 1314 Juni 23 „Curtsheit“
liegt die Schwierigkeit darin, dass nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob mit
„Curtsheit“ überhaupt ein Ortsname verbunden werden kann. Man teilt die Auffassung des Stadtarchiv Koblenz und sieht im Fall dieses Dokuments die Unsicherheit
als viel zu groß, als dass man die Ersterwähnung darauf stützen dürfte. Auch die weiteren Jahreszahlen 1335, 1381 und 1450 bei denen Kurtscheid erwähnt ist, stellen
sich als Fehlangabe heraus oder geben keinen eindeutigen Beweis.
Zum Datum 1457 April 25 (Fürstlich Wiedisches Archiv 52-2-24):
Hier berechtigen sowohl die Namensform „Kurtschyt“ als auch die Erwähnung des
benachbarten Hofes „Hagert“ und ferner der Neuerburg zu dem Schluss, dass hier
eindeutig die heutige Ortsgemeinde Kurtscheid gemeint ist. Somit ist also nach jetzigem Kenntnisstand der 25. April 1457 als Datum der Ersterwähnung anzusehen.
Dies ist auch im Schreiben des Landeshauptarchivs vom 27.11.2012 eindeutig gesagt.
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2.
Auszüge aus der Homepage der Ortsgemeinde Kurtscheid
Die Gemeinde Kurtscheid befindet sich im Zentrum des Naturparks RheinWesterwald in einer landschaftlich reizvollen Umgebung auf der Höhe des mittleren
Wiedtales. Der Ort ist umgeben von Wiesen, Feldern und ausgedehnten Wäldern.
Die herrliche Aussicht reicht bis zum Siebengebirge, weit in die Eifelberge und bis zur
Festung Ehrenbreitstein in Koblenz. Bedingt durch seine Höhenlage von 400 m
(höchster Ort im Kreis Neuwied), der waldreichen Umgebung und der guten Luft bietet Kurtscheid einen Lebensraum mit ausgezeichneter Wohnqualität. Die vorhandenen mittelständischen Industriebetriebe sind sehr umweltfreundlich. Die Verkehrslage
des Ortes ist günstig. Die Anbindung an die Autobahn Köln-Frankfurt (A 3) befindet
sich in 7 km Entfernung. Die Kreisstadt Neuwied erreicht man nach 15 km.
Wohnen und Arbeiten in Kurtscheid
Mit der Auflegung eines größeren Neubaugebietes hatte die Ortsgemeinde den
Rahmen für eine entsprechende Ortvergrößerung gegeben. Das seit einigen Jahren
mit 47 Baugrundstücken fertig gestellte Neubaugebiet "Birnbaumstück" wurde sehr
gut angenommen und ist schon weit über die Hälfte bebaut. Im Flächennutzungsplan
ist weiteres Gelände für eine Bebauung vorgesehen, für das zu einem späteren Zeitpunkt ein Bebauungsplan erstellt werden könnte, wenn tatsächlicher Bedarf besteht.
Kurtscheid ist ein Ort mit prosperierender Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung. Aktuell gibt es über 500 moderne und sichere Arbeitsplätze in verschiedenen Branchen. In zentraler Lage befindet sich die schöne Dorfanlage "Kornbitze" mit
einem großen Kinderspielplatz, eine Parkanlage mit Brunnen, Ruhebänken, einem
Pavillon und einem kleinen Forum. Auch ein Bolzplatz und eine Streetball-Anlage
sind für die Jugendlichen in der Dorfanlage zu finden. Mit rund 1000 Einwohnern
gehört Kurtscheid zum Kreis Neuwied und ist umgeben von 283 ha Wald mit vielen
schönen und aussichtsreichen Wanderwegen. ...
In Kurtscheid befindet sich die katholische Pfarrei Hl. Schutzengel mit der modernen
Kirche und den schönen bunten Kirchenfenstern, einem Kindergarten, Pfarrheim und
dem Pfarrhaus. Ein lebendiges, aktives und breit gefächertes Vereinsleben prägt die
Dorfgemeinschaft mit den Schwerpunkten Musik, Karneval und Sport. Die Vereine
tragen maßgeblich zur Jugendförderung in Kurtscheid bei.
Öffentliche Veranstaltungen in Kurtscheid
Die Dorfkirmes findet jeweils am 1. Sonntag im September statt. An "Weiberfastnacht" findet eine Kappensitzung der Kurtscheider Möhnen statt. Am Karnevalssamstag findet traditionell die Prunksitzung des Karnevalsclub Kurtscheid (KCK) statt.
Am 2. Sonntag im November wird ein Martinsfeuer mit Umzug durch das Dorf veranstaltet. Am 1. Adventssonntag veranstaltet der Musikverein "Harmonie" in Kurtscheid das "Café Harmonie". Hinzu kommt eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen,
die von unseren Vereinen und der TPG (siehe weiter unten) organisiert und durchgeführt werden.
Einrichtungen
Kurtscheid verfügt über einen 2 km langen Trimm-Dich-Pfad. Gut ausgebaute Wander- und Fahrradwege laden ein, die Natur rund um Kurtscheid zu erkunden. Die
Wiedhöhenhalle steht als Mehrzweckhalle für Sport und Feste zur Verfügung. ...
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Verkehrsverbindungen
Der nächste Bahnhof befindet sich in Neuwied (17km). Den Anschluss an die Bundesautobahn A3 erreicht man nach ca. 7 km. Busverbindungen in Richtung Neuwied
erfolgen stündlich an den Bushaltestellen Kurtscheid-Süd Kurtscheid-Post und Kurtscheid-Escherwiese. ...
Termin Planungsgesellschaft
Kurtscheid hat etwas Besonderes vorzuweisen: Die Termin Planungsgesellschaft
(TPG). .... Um ... die TPG näher zu bringen, müssen wir uns in die Zeit vor 1976 zurück versetzen: In Kurtscheid gibt es neun Vereine. Durch mangelnde oder fehlende
Absprachen untereinander bei der Festlegung von Terminen kommt es immer wieder
zu Terminüberschneidungen und damit zu Verärgerungen unter den Vereinen. Um
eine Koordination aller Vereinstermine und der Termine der Öffentlichkeit zu gewährleisten, gründeten die Kurtscheider Vereine ... die TPG als Dachverband. Heute sind
in der TPG vertreten:
Musikverein Harmonie Kurtscheid e.V., Kirchenchor "Cäcilia" Kurtscheid, CDU Ortsverband Kurtscheid, Männergesangsvereinen Eintracht Kurtscheid e.V., Pfadfinderschaft St. Georg, Freie Wählergruppe Kurtscheid, Karnevalsclub "Hie Höh", Ortsgemeinde Kurtscheid(Fördermitglied), Freiwillige Feuerwehr Kurtscheid e.V., Hubertus
Schützen-Bruderschaft Kurtscheid, Reiterverein Kurtscheid, Turn und Sportverein Kurtscheid, SPD Kurtscheid und Kath. Pfarrgemeinde Kurtscheid(Fördermitglied)
Aus Vereinfachungsgründen werden die Ortsgemeinden und die katholische Pfarrgemeinde nachfolgend ebenfalls als Vereine bezeichnet. Den Vorsitz der TPG übernimmt im jährlichen Wechsel turnusmäßig ein anderer Verein. In der Regel übernimmt der jeweilige Vereinsvorsitzende den Vorsitz. Die Fördermitglieder beteiligen
sich nicht am Vorsitz. Zur Finanzierung der Aufgaben steuert jeder Verein jährlich eine Umlage bei, die zur Finanzierung von Geschenken Verwendung findet. Die TPG
hat sich folgende Aufgaben zum Ziel gesetzt:
Anfang jeden Jahres werden in der Jahreshauptversammlung, an der alle Vereine
teilnehmen, die vorgeschlagenen Termine und Jubiläen für das laufende Jahr abgestimmt. Der mit den Vereinen abgestimmte Terminplan wird der Terminstelle der Verbandsgemeinde Rengsdorf zur Veröffentlichung im Mitteilungsblatt zugeleitet. Die
TPG übernimmt die Gratulation von Kurtscheider Mitbürgerinnen und Mitbürgern anlässlich des 90., 95. und 100. Geburtstags usw., sowie bei außergewöhnlichen Jubiläen oder Ehrungen im öffentlichen Bereich, zum Beispiel bei einer Goldhochzeit.
Dabei überreicht der TPG-Vorsitzende im Namen aller Vereine ein Geschenk und
gratuliert in ihrem Namen. Die Gratulationen werden in der Regel von einem Ständchen des Kurtscheider Kirchenchores, des Männergesangsvereins und des Musikvereins umrahmt. Bei allen öffentlichen Jubiläumsfeiern der Mitgliedsvereine gratuliert
der TPG-Vorsitzende allein, während ein Ständchen nur im Rahmen des vom Jubiläumsverein geplanten Programms aufgeführt wird. Der vorsitzende Verein sorgt im
Rahmen des Kinder- und Gemeindefestes für das Wohl der Besucher durch die Bewirtung des Getränkestandes, der Musikverein "Harmonie" erfreut alljährlich mit musikalischer Unterhaltung. Die Organisation, das Sammeln von Brennmaterialien und
das Aufstellen des Martin-Feuers werden von der Kirmesgesellschaft und der Jugendfeuerwehr ausgeführt. Am Seniorennachmittag, der von der Ortsgemeinde traditionell am zweiten Advents-Sonntag ausgerichtet wird, tragen der Kirchenchor, der Musikverein und der Männergesangsverein im jährlichen Wechsel musikalische Beiträge
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vor. Die TPG ist seit über einem Vierteljahrhundert fester Bestandteil des Kurtscheider
Vereinslebens. Sie hat sich seit ihrer Gründung als Koordinierungsstelle für Termine
bewährt. Alle Vereine planen ihre Termine in Abstimmung der TPG. Fazit: die TPG
garantiert den Kurtscheidern ein Vereinsleben ohne Terminüberschneidungen.
Vereine in Kurtscheid
Die Dorfgemeinschaft Kurtscheids wird durch viele aktive Ortsvereine geprägt. Die
musischen Vereine führen herausragende Konzerte auf und auch der Karneval wird
intensiv gefeiert. Jeder Verein engagiert sich so für ein Stück Lebensqualität in Kurtscheid. Auch die Jugendarbeit wird bei den meisten Vereinen groß geschrieben, eine
Arbeit, die wichtig ist, damit die junge Generation viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung hat und sich in unserem Ort wohlfühlt. Die Vereine werden aktuell von der
Ortsgemeinde Kurtscheid (Herr Wagner) und der Katholischen Pfarrgemeinde (Pastor
Josef Mettel) gefördert. Die Koordination der Vereinstermine übernimmt die dorfeigene Terminplanungsgesellschaft TPG. ...
Erläuterungen zum Ortwappen:
Das Ortswappen von Kurtscheid
... Die Schrägbalken aus dem Wappen von Wied und das schwarze Kreuz von Kurköln erinnern an die jahrhunderte lange Teilung (bis 1803) der Gemeinde Kurtscheid
in einen wiedischen und kurkölnischen Ortsteil. Der Dreiberg versinnbildlicht die Lage Kurtscheids, der höchstgelegenen Siedlung des Kreises Neuwied, auf der Wasserscheide zwischen mehreren Zuflüssen der Wied; er verweist zugleich auf das Grundwort „scheid" des Ortsnamens. Seine goldene Farbe symbolisiert den Ackerbau, das
Grün den bedeutenden Waldbestand der Gemeinde, der mehr als die Hälfte der
Gemarkung ausmacht und ein geschätztes Erholungsgebiet darstellt. Das silberne
Zahnrad steht für die frühere wie für die moderne Industrie im Gemeindegebiet: die
zahlreichen Eisenerzgruben von einst wie die Kleinindustrie- und Gewerbebetriebe
von heute. Rechtsgültig durch Genehmigungsurkunde vom 19.6.1980 (Bezirksregierung Koblenz). Entwurf: Albert Meinhardt/Neuwied
Auszüge zur Geschichte:
...
Kurtscheid war ein Dorf an der Grenze. Kaum war Rengsdorf reformiert, erging an
die Kurtscheider die Aufforderung, es dem Pfarrort gleichzutun. Da die Wiedisch /
Kurkölnische Grenze mitten durch das Dorf verlief, rissen die Kurtscheider ihre Häuser auf wiedischem Gebiet nieder – das Dorf hatte nur elf – und bauten sie etwas
weiter nördlich auf dem Kurkölnischen Gebiet wieder auf, wodurch sie im gesamten
Dorf ihren katholischen Glauben bewahren konnten. ...
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Mitte des 19. Jahrhunderts gab es einige Fortschritte in der Gemeinde. Nachdem in
Preußen im Jahr 1825 der allgemeine Schulzwang eingeführt war und Gemeinden
ab der Größe einer Hunschaft aufgefordert waren, für eigene Schulhäuser zu sorgen,
folgten dem auch die Kurtscheider und bauten 1834/1835 im Oberdorf das erste
Schulhaus. In diese Zeit fiel auch das Bemühen, sich von der Mutterpfarrei Waldbreitbach zu lösen, und 1842 bis 1844 wurde anstelle der Kapelle im Oberdorf eine
Kirche errichtet. Zuvor hatte der Fürst zu Wied auf ein Bittgesuch hin „eine allgemeine Haus- und Kirchenkollekte bei allen Bewohnern des Fürstlichen Gebietes ohne
Unterschied der Konfession" gestattet. Im Jahr 1842 wurde auch „auf der Hüh" der
Gemeindeeigene Friedhof angelegt, der später mehrfach erweitert werden sollte. ...
Im Jahre 1920 erlebte das Dorf erstmalig die Segnungen der Elektrizität, denn mit
dem Anschluss an das öffentliche Stromnetz erhielt es das elektrische Licht.
Mit diesen Voraussetzungen gab es fünf Jahre später endlich das ersehnte Wasser
aus dem Rohrleitungsnetz, denn 1925 wurden am Bleichpool, südlich des Dorfes,
Wasserquellen gefasst. Das Wasser wurde zum tiefer liegenden neu erbauten Pumpwerk „In der Breiten Wiese" befördert und von dort aus in den Hochbehälter gepumpt, der im „Hüh Heckelchen" stand, in der Nähe des 1958 erbauten neuen Wasserturmes. ...
Der zweite Weltkrieg hatte für Kurtscheid furchtbare Auswirkungen. Es verloren 21
Soldaten (gefallen und vermisst) das Leben. Das Dorf selbst erlitt das Schicksal eines
besonders verheerenden Artilleriebeschusses seitens der Amerikaner wohl deshalb,
weil es wegen seiner Höhenlage bei Freund und Feind als strategischer Punkt galt.
Bereits am 9. März schlugen Granaten im Oberdorf ein, am 13. März und an folgenden Tagen im übrigen Dorf. Viele Leute waren frühzeitig in den Wald und in
ehemalige Erzstollen geflüchtet. ...
Nach den Kriegstragödien blieb die Bilanz, dass das Dorf (unterschiedliche Schätzungen) zu 70 bis 80% zerstört war. In der unmittelbaren Nachkriegszeit brauchte
niemand Hunger leiden, denn es gab im landwirtschaftlich geprägten Dorf noch immer etwas zu essen. Der Wiederaufbau ging zügig voran. Man fand schnell wieder
Beschäftigung, zum Beispiel bei Rasselstein und in der Bimsindustrie, was die vielen
Dacheindeckungen von Häusern und Scheunen mit „Rasselsteiner Blech" erklärt, sowie die schnelle Versorgung mit Bimssteinen. An letzterem hatte der damalige Pastor
Alfons Hoffman, der sich überhaupt in der Kriegs- und Nachkriegszeit große Verdienste erworben hatte, einen erheblichen Anteil. Die große Zerstörung und der
schnelle Wiederaufbau ist wohl auch der Grund dafür, dass man heute keine Fachwerkhäuser mehr sieht, die bis dahin, wie überall in den Westerwalddörfern, dominierend waren. Das Wohnhaus des Bauunternehmers Wilhelm Schrott in der Rosenstrasse bildet eine Ausnahme, zumindest die Hofgebäuden sind erhalten geblieben
und die gekerbte Inschrift auf einem Balken in der Scheune zeugt vom Baujahr
1694. ...
Die Währungsreform im Juni 1948 initiierte wie überall auch hier den Handel und
Wandel und schon bald war von den Kriegsschäden nichts mehr zu erkennen. Auch
die zerstörte Schule im Unterdorf wurde wieder hergerichtet und konnte Ende 1949,
genau 50 Jahre nach ihrer Entstehung, wieder bezogen werden. Ab 1955 begann
die Ansiedlung der Gewerbebetriebe. Mit dem allmählichen Rückgang des Kurbetriebes und der landwirtschaftlichen Erwerbsbetriebe kam die von der Ortsgemeinde
konsequent geförderte Gewerbeansiedlung über die nächsten Jahrzehnte gerade
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recht und sicherte ein reges Erwerbsleben. ... Frühzeitig schon waren alle Häuser des
Dorfes an das Abwasser-Kanalnetz angeschlossen und 1963 konnten die Kurtscheider die erste Mechanisch-Biologische Kläranlage des Kreises Neuwied vorzeigen.
(Seit 1998 gehen die Abwässer – mit Ausnahme der von der Escherwiese – in die
Gruppenkläranlage Dazeroth). Im gleichen Jahr wurde die Grundschule im Weidenbruch eingeweiht, wodurch der schulische Schichtbetrieb endgültig der Vergangenheit angehörte. Der Bau von Jugendheim und Kindergarten in der Trägerschaft der
kath. Kirchengemeinde erfolgte in den Jahren 1969/1970. ...
Ab 1970 hatte sich Kurtscheid im Zuge der Rheinland-Pfälzischen Verwaltungsreform
von der Verbandsgemeinde Neuerburg (Waldbreitbach) gelöst und wurde in die Verbandsgemeinde Rengsdorf eingegliedert. Die Gemeindeverwaltung hatte vorher eine
Bevölkerungsumfrage gestartet, nach deren Ergebnis sich fast 2/3 der Dorfbewohner
(63,23%) für Rengsdorf entschieden. In diesen Jahren bewegte sich überhaupt vieles
in der Gemeinde. Die Friedhofskapelle/ Leichenhalle wurde 1970 gebaut, die Erschließung der Neubaugebiete „Zäunchen" und „Weidenbruch" auf den Weg gebracht. Drei Jahre später schon wurden, um den Bauwünschen vor allem Kurtscheider Bürger nachzukommen, die Bebauungspläne für die Lagen „Neuwiese" und
„Tiergarten" in Auftrag gegeben. Kurtscheid vergrößerte sich in diesen Jahren schnell.
Die Waldstrasse war längst voll bebaut. Zählte das Dorf noch 1946 einschl. der Escherwiese 90 Wohnhäuser, so waren es 1973 bereits 212. Gleichzeitig warteten
insgesamt nicht weniger als 110 Grundstücke auf ihre Bebauung, ein Umstand, der
die Baulandpreise im Dorf erschwinglich bleiben ließ. Diese Entwicklung mit vielen
neuen Wohnstrassen machte auch deren Taufe erforderlich, weshalb mit einer Umfrage die Kurtscheider um Namensvorschläge gebeten wurden. Es kamen fast 800
Ideen zusammen und die meist genannten führten zu den neuen Namen der 15
neuen Strassen. Im Sommer des Jahres 1973 musste die Kurtscheider Grundschule
das Schicksal mit anderen einzügigen Dorfschulen teilen und wurde aufgelöst. Die
Kinder der Unterstufe wurden in die zentrale, zweizügige Schule in Rengsdorf eingegliedert, die Oberstufe kam zur Hauptschule in Waldbreitbach. Die Schule im Weidenbruch, die nunmehr nach nur zehn Jahren schon ausgedient hatte, wurde 1976
planerisch in den Bau der so genannten Mehrzweckhalle für sportliche und gesellschaftliche Nutzung integriert. Der Bedarf für das Dorf, das inzwischen fast 1000
Einwohner zählte, war unbestritten und erstmals an Karneval 1977 bestand die neue
Halle, die seit 1985 den Namen „Wiedhöhenhalle" trägt, ihre Bewährung. Im Jahre
1976 entstand auch im Herzen des Dorfes die Dorfanlage „Kornbitze" mit großzügigem Kinderspielplatz. In den Jahren 1981/1982 erhielt das Dorf den Gasnetzanschluss.
1986 beteiligt sich die Gemeinde erstmalig an dem Wettbewerb „Unser Dorf soll
schöner werden" und errang auf Anhieb den 2. Platz in der Kreiswertung. Am 12. Juni 1988 feierte man die Einweihung des neu errichteten Brunnen an der Kirche in
Verbindung mit einem Kinder- und Gemeindefest. Die ansprechend gestaltete Anlage ist mit Steinen aus dem gleichen Kurtscheider Steinbruch gebaut, wie die ehemalige Kirche von 1842 – 1960. Die beiden Grundsteine dieser Kirche (Bau 1842 und
Erweiterung 1922) sind in der Brunnenwand eingemauert. ...
Nach dem Bau dieser schönen Brunnenanlage und zahlreicher anderer Maßnahmen
wagte man es 1989 nochmals, sich dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werPLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
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den" zu stellen. Die Freude war groß, als bekannt wurde, dass Kurtscheid diesmal
sogar Kreissieger geworden war. ...
Im November 1992 wurde der neue Rad- und Fußweg entlang der L 257 von der
Industriestraße aus bis zum Birkenhof seinen Bestimmungen übergeben. Die Fortführung bis zur B256 wurde in den Jahren 2005/2006 im Zuge des Ausbaues der L
257 realisiert, wie auch der Rad- und Fußweg vom Dorfausgang bis zur Industriestrasse. Noch einmal schaffte die Gemeinde Kurtscheid die Voraussetzung für eine
enorme Dorfvergrößerung, nämlich 1999 mit dem Neubaugebiet „Auf'm Birnbaumstück", das 48 Bauplätze für Ein- und Zweifamilienhäuser bietet. An der rasch wachsenden Bebauung kann man die große Nachfrage in diesem attraktiven Wohngebiet
erkennen. Im November 2001 konnte die neue Pflanzenkläranlage Escherwiese fertiggestellt werden. Mit dieser Anlage, die ohne Fremdenergie und mit einem hohen
Wirkungsgrad arbeitet, konnte nunmehr die Flächenkanalisation Kurtscheid komplett
abgeschlossen werden. Die ersehnte Fertigstellung des Rad- und Gehweges entlang
der K 91 wurde 2002 Realität. Damit wurde ein hervorragender Verbindungsweg
zwischen Kurtscheid und Ehlscheid erschlossen. Das Werk wurde gekrönt durch eine
Baumreihe, die entlang dieses fast 1 km langen Weges von Ratsmitgliedern und
Kurtscheider Bürgern an zwei Samstagen gepflanzt wurde. ...
3.
Maßnahmen und Entwicklungen der letzten 10 Jahre
Ab 2006 wurde mit einer Verschönerung der Ortseingänge begonnen. Es wurden
neue Begrüßungsschilder aufgestellt und schöne Rosenbeete an den Ortseingängen
gepflanzt, wie das nachfolgende Beispiel der Ortseinfahrt an der Dorfstraße aus
Richtung Ehlscheid zeigt.
Im Dachgeschoß der Wiedhöhenhalle wurde für unsere Jugend investiert und so
entstand ein sehr schöner Jugendraum, der auch intensiv genutzt wird.
Im Jahr 2007 wurde das total marode Haus Hochstraße 16 kostengünstig erworben
und abgerissen. Die Fläche wurde eingeebnet und mit einer wassergebundenen
Decke versehen und wird als Parkplatz genutzt.
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Ebenfalls wurde in diesem Jahr eine Generalsanierung der Wiedhöhenhalle
durchgeführt. Es wurde eine neue Hallendecke mit einer starken Dämmschicht
eingebaut und alle Außentüren wurden erneuert und mit Panikschlössern versehen.
Auch ein Internetauftritt wurde in 2007 gestartet. Die Homepage der Ortsgemeinde
hat die Adresse www.kurtscheid.de.
Bei der Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Jahre 2008 erhielt
Kurtscheid den „Sonderpreis für vorbildliche Jugend- und Vereinsarbeit.
Am 12.09.2009 wurde der Anbau der Kindertagesstätte „Kunterbunt“ fertig gestellt
und eingeweiht. Durch die Einrichtung einer 4. Gruppe wurde die Unterbringung von
Kindern ab 2 Jahre möglich und auch der Rechtsanspruch für eine Unterbringung
der Kinder ab einem Jahr ab August 2013 kann in Kurtscheid voll erfüllt werden.
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Im Jahr 2012 wurde die Ampel für Kurtscheid auf Zukunft gestellt, Kurtscheid erhielt
„Schnelles Internet“ mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 50 Megabit pro
Sekunde. Für den Ausbau der Breitbandversorgung hat die Ortsgemeinde im Februar 2011 einen Förderantrag beim Land Rheinland-Pfalz gestellt. Im Juni 2011 wurde
eine Genehmigung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn erteilt. Den Zuwendungsbescheid erhielt die Ortsgemeinde im Mai 2012. Die Förderung erfolgt zum großen
Teil mit Mitteln der EU. Der Zuschuss beträgt 90%. Im Juli 2012 wurden das schnelle
VDSL/DSL Netz in einer gut besuchten Bürgerinformationsveranstaltung seitens der
Telekom vorgestellt. Das Datennetz ist mit der neusten Technik ausgestattet.. Teilweise wurden Glasfaserleitungen neu verlegt.
Die Maßnahme „Erweiterung der Dorfanlage Kornbitze“ mit Parkplatz wurde 2012
fertig gestellt. Der provisorische Parkplatz wurde geordnet und nach optischen,
ökologischen und dörflichen Gesichtspunkten befestigt und eingegrünt. Durch die
Gestaltung einer Durchfahrmöglichkeit vom Parkplatz zum Festbereich (Pavillon, ect.)
wurde eine verbesserte Anbindung ermöglicht. Es wurde die Einrichtung von
Versorgungsanschlüssen für Wasser und Strom (Energiesäule) und Abwasser im
Nahbereich von Festplatz und Toilettenwagen geschaffen.
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Kurtscheid wurde 2012 auch als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt
anerkannt und erhielt gleichzeitig eine Förderzusage für den Abriss des maroden
Hauses Dorfstraße 1. Am 23.03.2012 wurde in Mainz von Innenminister Roger
Lewentz offiziell das Anerkennungsschreiben an Ortsbürgermeister Heinz-Dieter
Wagner und die Beigeordneten übergeben. Das marode „Kleins Haus“ – Dorfstraße
1 war von der Ortsgemeinde schon 2011 erworben worden und wurde nun in 2012
mit Fördermittel des Landes abgerissen. Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde war auch die Förderung für die Neufassung des Dorfentwicklungskonzeptes möglich. Da das alte Dorferneuerungsprogramm über 20 Jahre alt und
überholt war, wurde vom Gemeinderat die Neufassung des Ortentwicklungskonzeptes beschlossen.
Auch der Dorfbrunnen an der Kirche wurde 2012 saniert, da die Fläche vor dem
Brunnen verschlammt und unansehnlich geworden war, wurde diese wartungsarm
mit Natursteinen wie Basaltlava und Sitzblöcke aus Grauwacke schön gestaltet, wie
die nachfolgende abbildung zeigt.
Im Juni 2013 wurde das neue Feuerwehrhaus eingeweiht. Die Feuerwehr hat nun
optimale Bedingungen für die Ausbildung und für die Einsätze. Auch die
Jugendfeuerwehr hat nun eine gute Unterkunft, um eine ordnungsgemäße
Ausbildung und Unterrichtung zu gewährleisten. Für diese Anlage wurde von der
Ortsgemeinde das Grundstück zu Verfügung gestellt.
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Auszug aus der Planung des neuen Feuerwehrhauses
Da in Teilbereich von Kurtscheid keine gute Mobilfunkverbindung gewährleistet ist,
wird im August 2013 ein neuer Sendemast auf dem neuen Feuerwehrhaus aufgestellt. Dieser wird dann im September 2013 über eine Glasfaserleitung mit dem
VDSL/DSL Netzknotenpunkt an der Zufahrt zum Gewerbegebiet verbunden, so dass
Kurtscheid dann nicht nur über schnelles Internet sondern auch über eine gute Mobilfunkverbindung verfügt, was in heutiger Zeit sowohl für Gewerbetreibende als
auch für private Haushalte einen wesentlichen Standortfaktor darstellt.
Das neue Ortsentwicklungskonzept ist in der Beratung und soll im Herbst 2013
verabschiedet werden. Für die Platzgestaltung Dorfstraße 1 wurde im Juni vom
Gemeinderat ein Förderantrag beschlossen. Vorgesehen ist, eine gepflasterte
Fußwegeverbindung zwischen Hoch- und Dorfstraße zu schaffen. An der Hochstraße
soll eine gepflasterte Multifunktionsfläche entstehen, die jedoch auch weiter als
Parkplatz genutzt werden kann. In der Mitte des Platzes soll eine kreisförmige
mit Natursteinen gepflasterte Fläche ausgebaut werden, die einen Gedeckstein
enthält. Auf dem Gedenkstein sollen einige wichtige geschichtliche Ereignisse von
Kurtscheid abgebildet werden. An den Rändern sollen pflegeleichte Kiesbette mit
entsprechender Bepflanzung entstehen. Zwei Ruhebänke und eine Informationstafel
mit einer knappen Darstellung der Kurtscheider Ortsgeschichte sind ebenfalls
geplant.
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 38
4.
regionale und institutionelle Zuordnung
Allgemeine Informationen
Amtlicher Gemeindeschlüssel
Postleitzahl
Landkreis
Verbandsgemeinde
Wahlkreis Bundestagswahl 2009
Wahlkreis Landtagswahl 2006
Polizeiinspektion
Polizeidirektion
Polizeipräsidium
Amtsgericht
Landgericht
Oberlandesgericht
Finanzamtsbezirk
IHK-Bezirk
Vermessungs- und Katasteramt
Fremdenverkehrsgebiet
Fremdenverkehrsprädikat
Diözese
Evangelische Landeskirche
Arbeitsmarktregion
Arbeitsagenturbezirk
Weinbaubereich
Weinbaugebiet
Zentraler Ort gemäß Landesplanung
138 06 036
56581
Neuwied
Rengsdorf
198 - Neuwied
03 - Linz am Rhein/Rengsdorf
PI Straßenhaus
Neuwied
Koblenz
Neuwied
Koblenz
Koblenz
Neuwied
Koblenz
Westerwald - Taunus
Westerwald/Lahn/Taunus
Sonst. Gemeinden
Bistum Trier
Evangelische Kirche im Rheinland
Neuwied
Neuwied
kein Anbaubereich
kein Anbaugebiet
kein zentraler Ort
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland – Pfalz
Wie die Tabelle zeigt, liegt Kurtscheid im Kreis Neuwied innerhalb der Verbandsgemeinde Rengsdorf. Koblenz ist das nächstgelegene Oberzentrum, Neuwied das Mittelzentrum mit den jeweiligen Einrichtungen und Institutionen. Rengsdorf ist das
Grundzentrum und auch Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung. Kurtscheid selbst hat
keine zentralörtliche Funktion.
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 39
5.
Bevölkerungsstand und -entwicklung
Bevölkerungsstand am 30.06.2013
Quelle: www.ewois.de/Statistik
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Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Bevölkerungsentwicklung seit 2000
2000
959
-0,7
2001
956
-0,3
2002
963
+0,7
2003
959
-0,4
2004
961
+0,2
2005
965
+0,4
2006
968
+0,3
2007
977
+0,9
2008
992
+1,5
2009
955
-3,7
2010
920
-3,7
2011
936
+1,7
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
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Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
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Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Bevölkerungsbewegung 2011
Merkmal
Insgesamt
Lebendgeborene
Gestorbene
Gestorbenenüberschuss
Zuzüge über die Gemeindegrenzen
Fortzüge über die Gemeindegrenzen
Wanderungssaldo
4
9
5
80
59
21
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
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Je 1.000
Einwohner
4,3
9,7
5,4
86,2
63,6
22,6
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Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 44
Fazit
Zusammenfassend lässt sich folgendes feststellten:
Die Einwohnerzahl wechselt jährlich, ist gegenüber dem Jahr 2000 in der Tendenz
leicht rückläufig.
Im Vergleich zwischen 2002 und 2011 ist der Anteil der unter 20-Jährigen um etwa 4 % gesunken, gleichzeitig der Anteil der über 65-Jährigen ist in etwa gleichem Maße gestiegen. Der Anteil der 65-Jährigen und Älteren wird allen Prognosen zu Folge weiter deutlich steigen.
Geburten und Strebefälle gleichen sich im langjährigen Mittel noch etwa aus,
ebenso die Zu- und Abwanderungen.
2011 haben entgegen der Tendenz der letzten 10 Jahre verstärkte Zuzüge zu einem Anstieg der Bevölkerung von 1,7 % geführt, obwohl in der Gemeinde mehr
Sterbefälle als Geburten zu verzeichnen waren.
Mit dem Rückgang der unter 20-Jährigen ist auch ein deutlicher Rückgang der
Schülerzahlen verbunden, was sich zunächst insbesondere in der Grundschule und
Mittelstufe bemerkbar macht.
Das zukünftige planerische Denken und Handeln muss sich vor diesem Hintergrund
zunehmend am Bedarf älterer Generationen orientieren. Bei weiterhin steigender Lebenserwartung werden die Senioren ab 75 Jahren zukünftig mehr Pflege- und Gesundheitsdienstleistungen nachfragen. Die Dorferneuerung wird sich daher in folgenden Bereichen verstärkt mit den Anforderungen und Bedürfnissen älterer Menschen
auseinandersetzen:
Wohnen
Qualität des Wohnumfeldes
Versorgung
Freizeit und freiwilliges Engagement
öffentliche Verkehrsangebote
Älterwerden in unserer Zeit ist für Jung und Alt eine Herausforderung und eine
Chance für die Zukunft. Daher ist es besonders wichtig, sich die Potentiale des Alters
bewusst zu machen:
Zunahme an Jahren in guter Gesundheit
materielle Ressourcen
Vielfalt an Lebensformen
Lebenserfahrung
soziale Teilhabe und kommunikative Kompetenz
Auch im Hinblick auf die Wohnraumstruktur im ländlichen Bereich wird die zukünftige Bevölkerungsabnahme und Altersstrukturverschiebung neue Handlungsfelder erfordern:
Zunahme an Leerständen alter Bausubstanz
erhöhter Bedarf an Wohneinheiten für 1-2 Personen-Haushalte
Quelle: Dokumentation zur 25. Informationsveranstaltung zur Dorferneuerung
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 45
6.
Wohnen
Die sich abzeichnende Bevölkerungsentwicklung hat zunehmende Auswirkungen auf
die Wohnraumnutzung.
Laut Statistischem Landesamt von Rheinland-Pfalz gab es am 31.12.2011 in Kurtscheid 333 Wohngebäude mit insgesamt 455 Wohnungen. Das sind im Mittel etwa
1,37 Wohnungen je Gebäude und durchschnittlich etwa 2 Personen je Wohnung.
Entscheidend für die künftige Wohnraumnutzung sind in der Regel die Wohnungsgrößen in Relation zu den Ansprüchen der jeweiligen Bewohner. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, haben in Kurtscheid nur etwa 1/3 der Wohngebäude mehr als
eine Wohnung. Es gibt weniger als 10 Häuser mit mehr als zwei Wohnungen.
Die möglichen Folgen lassen sich so zusammenfassen:
Junge Erwachsene (ohne Familie), die eine eigene Wohnung suchen, finden
häufig kein geeignetes Angebot und müssen ggf. die Gemeinde verlassen.
Geeignet sind für diese Altersgruppe meist kleine Wohnungen mit PkwStellplatz und ohne Garten, wie sie sich in der Regel nur als Einliegerwohnung
oder in einem Mietshaus finden lassen.
Ältere Menschen sind zunehmend mit der Größe ihres Wohnraumes überfordert. Sie können ggf. altersbedingt die oft zu große und/oder nicht barrierefreie Wohnung nicht mehr alleine bewohnen. Für eine Pflegekraft steht meist
im Haus keine eigenständige Wohnung zu Verfügung.
In Häusern mit nur einer Wohnung ist es nicht möglich, dass zwei Generationen einer Familie in getrennten Haushalten unter einem Dach leben können.
Die Weitergabe des Hauses an folgende Generationen wird so erschwert.
Häuser entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Das betrifft Kriterien wie Größe, Ausstattung, technische und energetische Standards.
Ältere Menschen als Eigentümer größerer und oft auch älterer Häuser sind
nicht mehr bereit oder in der Lage, ihr Haus zu modernisieren. Solche Häuser
verlieren da zunehmend nicht nur ihren Wohnwert sondern ihren materiellen
Wert.
Frei werdende Häuser mit schlechter Bausubstanz und Wohnraumaufteilung
finden keine Kauf- oder Mietinteressenten. Es droht mittelfristige oder dauerhafter Leerstand.
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 46
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Für Kurtscheid stellt Leerstand sowohl derzeit als auch voraussichtlich in naher Zukunft keine relevantes Problem dar. Insbesondere die gute überörtliche Verkehrsanbindung, die zahlreichen Arbeitsplätze vor Ort, gute Kleinkindbetreuung, Schnelles
Internet, vielfältige Freizeit- und Vereinsangebote sowie die abwechslungsreiche
Landschaft machen Kurtscheid zu einem attraktiven Wohnstandort. Dennoch gilt es,
bestehenden Wohnraum stetig an neue Wohnansprüche anzupassen und in begrenztem Maße auch neuen Wohnraum und neue Bauflächen zu ermöglichen.
7.
Flächennutzung / Landwirtschaft / Natur
Flächennutzung am 31.12.2011
Bodenfläche insgesamt in km2
Davon in %
Landwirtschaftsfläche
Waldfläche
Wasserfläche
Siedlungs- und Verkehrsfläche
Sonstige Flächen
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
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5,10
29,5
56,8
0,2
13,3
0,1
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 47
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Kurtscheid ist traditionell land- und forstwirtschaftlich strukturiert. Ein signifikanter
Wandel ist nicht zu erkennen. Die Werte von 2011 unterscheiden sich nur leicht von
denen von 1988. Die Siedlungsflächen haben um etwa 3 % und die Waldflächen um
etwa 1 % zugenommen. Dafür haben sich die landwirtschaftlichen Flächen, insbesondere durch die bauliche Entwicklung und die Aufgabe nicht rentabel zu bewirtschaftender Flächen, reduziert.
In den letzten Jahren und Jahrzehnten unterlag die Landwirtschaft allgemein einem
starken Strukturwandel. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe (Voll- und Nebenerwerb) ist in Kurtscheid seit 1971 von 16 auf 6 (2010) zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich in diesem Zeitraum die landwirtschaftlich genutzte Fläche von 144 ha
(1971) zunächst auf 91 ha (1987) reduziert und ist dann bis 2010 wieder auf 154
ha gestiegen. 2010 bewirtschaftet ein Betrieb durchschnittlich etwa 26 ha und damit
etwa die dreifache Fläche im Vergleich zu 1971.
Eine intakte Landwirtschaft ist nicht nur als Lieferant von Nahrungs- und Futtermitteln
sowie nachwachsenden Rohstoffen sondern zunehmend auch für den Erhalt einer
abwechslungsreichen, artenreichen Kulturlandschaft wichtig.
In der Ortsgemeinde Kurtscheid besitzt der Wald mit etwa 57 % den größten Flächenanteil. Wie die nachfolgende Abbildung zeigt, sind viele dieser Waldflächen
ökologisch wertvolle und naturnahe Lebensräume, insbesondere in den Tälern rund
um den Fockenbach, der abschnittsweise die nördliche Grenze der Gemeinde bildet.
Große Teile des Waldes sind in der Biotopkartierung von Rheinland-Pfalz erfasst.
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Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 49
Zu den kartierten Biotopen gehören neben den Wäldern an den Talflanken auch die
Gewässer mit ihren Säumen im südlichen Teil der Gemeinde sowie Streuobstwiesenbereiche am südlichen Ortsrand, wie die Karte zeigt.
Der Anteil der Siedlungsflächen ist vor allem bis 2006 stetig gestiegen. Das entspricht der Zeit, bis zu der zunehmend Wohnbau- und Gewerbeflächen ausgewiesen
und bebaut wurden. Seit 2006 ist der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsflächen
weitgehend konstant. Es besteht derzeit kein Bedarf, zeitnah weitere Bauflächen auszuweisen, ungeachtet dessen, dass entsprechende Entwicklungsflächen im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Rengsdorf dargestellt sind.
8.
Grundversorgung / Dienstleistungen
In Kurtscheid gibt es keine ärztliche Versorgung.
Es gibt folgende öffentliche Einrichtungen:
Nach der Homepage der Ortsgemeinde Kurtscheid gibt es folgende Gewerbebetrieb
und Dienstleistungen:
Bauen und Wohnen
Hermann Baumschulen, Escherwiese 2
G. Weingarten GmbH&Co.KG, Bäder * Sonne * Wärme, Industriestraße 2
Thomas Wittlich, Sanitär, Bedachungen, Industriestraße 5
Kern Holzbau, Dorfstraße 18
Fliesen und Silikonabdichtungen Theis, Tannenstraße 6
Markus Dietrich Naturpools, Naturpools und Schwimmteiche, Hochstraße 12
PW-Invest (Peter Wirfs), Immobilien * Finanzen * Versicherung, Feldstraße 6
Thomas Bieder, Maler und Lackiermeister, Hochstraße 29
Wagner - Bausysteme für Sanitär- u. Umkleideanlagen, Mühlenweg 8
Peter Klein Immobilien, Hochstraße 24
Tischlerei Wölker & Corzilius KG, Hochstraße 29A
Jung - Rustikale Gartenhäuser, Schützstraße 20
Horst Ewenz Energieberatung, Schornsteinfeger, Gartenweg 12
EDV und Internet
Rosbach Datentechnik, Internetprovider & Services, Birnbaumstück 14
Solution Developement Service, Anwendungsentwicklung und EDV Dienstleistung, Tannenstraße 13
Essen und Trinken
Bäckerei Albert Reuschenbach, Hochstraße 18
HACK AG - Appetit auf Qualität, Feinbackwaren, Karl-Hack-Allee 1
BACKstage - der Werksverkauf der Hack AG, Feinbackwaren, Tiefkühl Konditorei- und Backwaren, Am Gierensberg 5
tkn tiefkühl-national - Ein Unternehmen der HACK AG, Vertrieb von Tiefkühl
Konditorei und Backwaren, Am Gierensberg 5
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 50
HACK Gastro-Service oHG, Gebäcke, Portionsartikel, Weihnachtssortiment,
Am Gierensberg 5
Gebrüder Hack GmbH, Produktion von Konditoreierzeugnissen, Karl-Hack-
Allee 1
Bakery Solution GmbH, Dienstleistungen, Foodservice, Schulungen, Seminare, Am Gierensberg 5
Landmetzgerei Menzenbach GmbH & Co. KG, feine Fleisch- u. Wurstwaren,
Hochstraße 32
Gasthaus Beck, Dorfstraße 30
Menzenbach Tiefkühlerzeugnisse, Tiefkühlgroßhandel, Hochstraße 32
Restaurant/Cafe & Bistro Birkenhof, Restaurant und Partyservice, Birkenhof
Partyservice Becker, Im Tiergarten 26
Gesundheit und Leben
Wendels Fußpflege, Massage, Fußpflege, Schützenstraße 16
Alfred Holzer Heilpraktiker, Feldstraße 2
Naturheilpraxis Susanne Seiffert Heilpraktikerin, In den Erlen 8
Arche WYDA e.V., Hofladen GENUSS & GESUND, Escherwiese 5
Mobiler Pflegedienst Elke Preyer, Mobile Pflege, Ambulante Pflege, Im Tier-
garten 17
Sanitätshaus Wittlich GmbH, Im Weidenbruch 6
Nagelstudio Schubert, In den Erlen 5
Industrie
Wagner - Bausysteme für Sanitär- u. Umkleideanlagen, Mühlenweg 8
Eloxalwerk Becker-Menzenbach, Eloxal- und Kunststoffbeschichtung, Schütz-
straße 24
NM Stahlgeräte, Feinblechverarbeitung, Schützstraße .29
Burzler Automatisierungstechnik, Hochstraße 45
Horst Ewenz Energieberatung, Schornsteinfeger, Gartenweg 12
Recht und Steuern
Peter Hardt Steuerberater, Mühlenweg 2
Übernachtung
Pension Beck, Übernachtung, Im Weidenbruch 35
Ferienwohnung am Klosterweg, Hochstraße 4
Dienstleistungen
Bakery Solution GmbH, Dienstleistungen, Foodservice, Schulungen, Seminare, Am Gierensberg 5
Wendels Fußpflege, Massage, Fußpflege, Schützenstraße 16
Alfred Holzer Heilpraktiker, Feldstraße 2
Blum Büroservice e.K, Rosenstraße 10
Mobiler Pflegedienst Elke Preyer, Mobile Pflege, Ambulante Pflege, Im Tier-
garten 17
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 51
Sanitätshaus Wittlich GmbH, Im Weidenbruch 6
Nagelstudio Schubert, In den Erlen 5
Frisörstudio Dittrich, Bornsweg 2
Frisörsalon Crames, Im Tiergarten 1
Änderungsschneiderei Petra Neumann, Damen- und Herrenbekleidung, Im
Tiergarten 12
Solution Developement Service, Anwendungsentwicklung und EDV Dienstleistung, Tannenstraße 13
Blumen Glück - Floristik Fachgeschäft, Hochstraße 46
Partyservice Becker, Im Tiergarten 26
Horst Ewenz Energieberatung, Schornsteinfeger, Gartenweg 12
Einzelhandel
Hermann Baumschulen, Escherwiese 2
Bäckerei Albert Reuschenbach, Hochstraße 18
Landmetzgerei Menzenbach GmbH & Co. KG, feine Fleisch- u. Wurstwaren,
Hochstraße 32
Freizeit und Erholung
Markus Dietrich Naturpools, Naturpools und Schwimmteiche, Hochstraße 12
Dietmar Vogel - Wohnmobilvermietung, Bergstraße 4
Restaurant/Cafe & Bistro Birkenhof, Restaurant und Partyservice, Birkenhof
Ferienwohnung am Klosterweg, Hochstraße 4
Caravan-Wohnmobil-Service Werner Wirtgen, In den Erlen 5
Alles rund ums's Auto
Autoservice U. Hartstang GmbH, Am Giersberg 7
Autopflege Gröters, In den Erlen 7
Kfz-Handel Auer, Dorfstraße 23
Caravan-Wohnmobil-Service Werner Wirtgen, In den Erlen 5
Versicherungen und Finanzen
PW-Invest (Peter Wirfs), Immobilien * Finanzen * Versicherung, Feldstraße 6
Udo Fischer","Versicherungen, Versicherungen, Finanzen, Im Weidenbruch 14
Sparkasse Neuwied, Hochstraße 26
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 52
9.
Arbeitsplätze
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30.06.2011
Beschäftigte/Pendler
Insgesamt
Männer
Frauen
am Arbeitsort am Wohnort
491
361
318
203
173
158
darunter:
Einpendler über die Gemeindegrenze
Insgesamt
Männer
Frauen
413
273
140
x
x
x
Auspendler über die Gemeindegrenze
Insgesamt
Männer
Frauen
x
x
x
283
158
125
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Den Angaben von 2011 zu Folge gibt es im Kurtscheid mit etwa 491 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mehr Arbeitsplätze als für die eigene Bevölkerung (361
Sozialversicherungspflichtige) benötigt werden. Dies zeigt die wirtschaftliche Stärke
von Kurtscheid, zu der in erster Linie das Gewerbegebiet beiträgt.
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 53
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
Quelle: Statistisches Landesamt RLP
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 54
10.
Erholung
Kurtscheid liegt im Naturpark Rhein-Westerwald und ist im Regionalen Raumordnungsplanung Mittelrhein-Westerwald als Erholungsraum ausgewiesen.
Neben dem Rhein und der Wied prägen viele kleine Täler die Landschaft. Fast die
Hälfte des Naturparks ist bewaldet. Ein dichtes Netz von Wanderwegen erschließt eine reizvolle Landschaft mit einer vielfältigen Flora und Fauna sowie zahlreichen Kulturdenkmäler, Kirchen, Burgen und Mühlen.
Kurtscheid liegt innerhalb des Naturparks Rhein/Westerwald. Mit der Landesverordnung über den „Naturpark Rhein-Westerwald“ vom 18. August 1978 wurde als
Schutzzweck die „Erhaltung der landschaftlichen Eigenart, Schönheit und des für
Langzeit- und Kurzurlaub besonderen Erholungswertes des weitgehend von Bebauung und Eingriffen in die Landschaft unberührten Vorderen Westerwaldes sowie der
rechtsseitigen Rheinhänge zwischen Neuwied und der nördlichen Landesgrenze“
festgelegt. Zusätzlicher Schutzzweck für fünf Kernzonen ist, eine Erholung in der Stille
zu ermöglichen.
Der Landschaftsraum besitzt zahlreiche hochwertige naturräumliche und kulturhistorische Potentiale für Erholung und Fremdenverkehr.
Auszüge aus der Homepage der Ortsgemeinde Kurtscheid:
Kurtscheid liegt inmitten des 446 qkm großen Naturparks Rhein-Westerwald auf einer für den Niederwesterwald typischen welligen Hochfläche. Die rund 400 m hoch
liegende Gemeinde ist von großen Waldgebieten umgeben, die zu ausgedehnten
Wanderungen einladen. Im Norden bildet das romantische Fockenbachtal die natürliche Gemeindegrenze. Das größtenteils von Laubbäumen besetzte Fockenbachtal ist
als Kernzone des Naturparks ausgewiesen und Standort vieler botanischer Raritäten.
Hier ein Auszug aus dem HEIMAT-JAHRBUCH 1977 von Doris Engel:
"Naturgeographische erfreut das Tal, das in die Trogfläche des Rheinischen Schiefergebirges in die Sayn-Wied-Hochfläche eingesenkt ist, durch den Wechsel des Gesteins und seinen morphologische Formenschatz. Die Ausbildung von Terrassen,
schluchtartige Talpartien, ein Quarzit-Blockmeer und Hangterrassen, durch einseitige
Beackerung der Felder entstanden, sind zu beachten.
Wirtschaftsgeographisch sind die Reste von ehemaligem Gewerbe und Bergbau eindrucksvoll. Einige ehemalige Mühlen sind in ihrer Gebäudesubstanz noch erhalten,
z.B. Fockenbachsmühle, Hümmericher Mühle und Niederhonnefelder Mühle. An der
Abzweigung des Fußweges nach Verscheid befindet sich im Fockenbachtal die Wüstung der ehemaligen Glashütte, deren Betrieb zu Anfang des 19. Jh. eingestellt wurde. Die Produktion basierte unter Ausnutzung der Wasserkraft auf heimischen Rohstoffen: Quarzitblöcke lieferten Quazsand, Holzkohle lieferte die Pottasche. Den
Bergbau bezeugen noch zahlreiche Stollen. Botanisch ist das Fockenbachtalk von
großem Wert, es gibt einige Besonderheiten, wie Märzesbecher, Goldstern, Silberblatt, stinkende Nieswurz, stacheliger Schildfarn, Sumpf-Helmkraut, Stechpalme, Immergrün und als ausgesprochene Rarität Schuppenwurz, ein Wurzelschmarotzer auf
Hasel, Erle und Ulme." Überragt wird das Fockenbachtal, das zum größten Teil in
fürstlich-wiedischem Besitz ist, von der Ruine Neuerburg. Ehemals zeigt diese Burg,
die vermutlich im 12Jh. erbaut wurde, reges geselliges Leben. Nach der ÜberliefePLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
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rung soll Elisabeth von Thüringen auf der Durchreise in diesen Mauern geweilt haben. Kurtscheid liegt auch in der Nähe des "Rheinsteigs", der durch Rengsdorf verläuft. Gut ausgebaute Fahrradwege verbinden Kurtscheid mit vielen Orten der Verbandsgemeinde Rengsdorf.
Auszug aus der Wanderkarte der Verbandsgemeinde Rengsdorf
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11.
Vereine
Auszüge aus der Homepage der Ortsgemeinde Kurtscheid:
Die Dorfgemeinschaft Kurtscheids wird durch viele aktive Ortsvereine geprägt. Die
musischen Vereine führen herausragende Konzerte auf und auch der Karneval wird
intensiv gefeiert. Jeder Verein engagiert sich so für ein Stück Lebensqualität in Kurtscheid. Auch die Jugendarbeit wird bei den meisten Vereinen groß geschrieben, eine
Arbeit, die wichtig ist, damit die junge Generation viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung hat und sich in unserem Ort wohlfühlt. Die Vereine werden aktuell von der
Ortsgemeinde Kurtscheid (Herr Ortsbürgermeister Wagner) und der Katholischen
Pfarrgemeinde (Pastor Josef Mettel) gefördert. Die Koordination der Vereinstermine
übernimmt die dorfeigene Terminplanungsgesellschaft TPG.
Freiwillige Feuerwehr Kurtscheid
Wehrführer Michael Wilbert
Jugendfeuerwehr Kurtscheid
Jugendwart: Tobias Dittrich
Männergesangsverein "Eintracht Kurtscheid"
Vorsitzender Bruno Rüth
Musikverein "HARMONIE" Kurtscheid e.V.
Vorsitzender Ferdi Wittlich
Kirchenchor Cäcilia
Vorsitzender Franz-Josef Schäfer
Reiterverein e.V.
Helmut Ewenz
Turnverein TUS Kurtscheid
Vorsitzende Frau Lotti Boden
Schützenbruderschaft "St. Hubertus" e.V.
Martin Stüber
Pfadfinder
Florian Linn
Kirmesgesellschaft e.V.
Vorsitzender Andreas Gersthahn
Karnevalsclub KCK "Hie Höh"
Heidi Polenz
NABU - Natur Artenschutz Biotop Umwelt
Peter Preilowski
Freiwillige Feuerwehr Kurtscheid
Erste Erwähnungen von Brandschutz in Kurtscheid sind bereits im Jahre 1825 als die
Feuer-Ordnung für das fürstliche Standesgebiet Wied-Runkel herausgegeben wurde.
Im Jahre 1871 enthält die Dorfchronik den Vermerk, dass die Kurtscheider Spritzenmannschaft einen Zuschuss durch die Provinzial-Feuerversicherung erhalten hat, da
diese als erste bei einem Brande in Ehlscheid zur Stelle waren. Im Jahre 1907 und
1927 wurden erste Versuche unternommen eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen.
Dies scheiterte aber leider am finanziellen Aufwand und dem Einspruch der damaligen Amtsverwaltung Neuerburg. Am 01.04.1934 wurde dann offiziell die Freiwillige
Feuerwehr Kurtscheid gegründet. Der erste Wehrführer war Vinzenz Zimmermann.
Das erste Spritzenhaus (bereits 1897 erbaut) befand sich in der Dorfstraße, jetzige
Einmündung Bornstraße. Nachdem in den Kriegsjahren nicht nur 90% der Gebäude
in Kurtscheid beschädigt wurden, wurden auch die Ausrüstungsgegenstände der
Freiwillige Feuerwehr fast vollständig zerstört. Leider kehrten auch einige Kameraden
nicht oder schwer verletzt nach Hause. Die Wehr wurde erst als Pflichtfeuerwehr
durch Karl Hardt geführt, der durch die französische Besatzung verpflichtet wurde.
Erst im Jahre 1951 erfolgte die Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Kurtscheid unter dem Wehrführer Peter Koch. Im Jahre 1963 konnte ein neues Feuerwehrhaus neben der damaligen Dorfschule errichtet werden. Im Jahre 1965 konnte
das erste Fahrzeug, ein gebrauchtes LF16 der Werkfeuerwehr Rasselstein angeschafft
werden. Aufgrund der höheren Anforderungen wurde das Feuerwehrhaus 1967 um
einen Stellplatz erweitert. Im Jahre 1975 wurde durch Wehrführer Edmund Hardt die
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Jugendfeuerwehr Kurtscheid als erste Jugendfeuerwehr im Kreis Neuwied gegründet.
Zur Verstärkung der Feuerwehr Kurtscheid wurde 1980 ein gebrauchtes Tanklöschfahrzeug gekauft. Mehrfach musste das Feuerwehrhaus an- und umgebaut werden
um den wachsenden Aufgaben der Freiwilligen Feuerwehr Kurtscheid gerecht zu
werden. Der letzte Umbau erfolgte 1983 als zwei Stellplätze mit Umkleide angebaut
und die bisherigen Räume umgebaut wurden. Als Ersatz für das in die Jahre gekommene LF15 wurde 1988 ein Mannschaftstransportwagen (MTW) mit Pritsche und Anhänger beschafft. Besondere Freude war im Jahr 1990 als ein Löschgruppenfahrzeug
(LF16/12) durch die Wehr beim Hersteller Schlingmann abgeholt werden konnte.
Zusätzlich erhielt die Feuerwehr Kurtscheid die Aufgabe der Gefahrstoffgruppe in der
Verbandsgemeinde. Für die Jugendfeuerwehr wurde 2005 ein Tragkraftspritzenfahrzeug in Kurtscheid stationiert, das auch durch die Einsatzabteilung genutzt werden
kann. Danach wurde der MTW für den Transport der Ausrüstung für den Gefahrstoffeinsatz umgebaut.
Der Dienst einer Feuerwehr setzt sich zusammen aus Diensten, Übungen, Lehrgängen, Geräte- und Fahrzeugpflege und Einsätzen. Dafür werden durch die Kameraden rund 4.000 Stunden im Jahr aufgewendet. Jeden Donnerstag findet von 19.00
Uhr bis 20.30 Uhr ein Arbeitsdienst statt. Dieser dient hauptsächlich der Geräte- und
Fahrzeugpflege. Monatlich abwechselnd findet zusätzlich eine Fachausbildung statt.
Die Übungen finden in der Regel am 1. Sonntag eines Monats von 8.30 bis 11.30
Uhr statt. Auf diesen Übungen werden sowohl praktische als auch theoretische Ausbildungen durchgeführt. Zusätzlich finden regelmäßig Übungen mit benachbarten
Feuerwehren und anderen Hilfsorganisationen statt. Zur Weiterbildung und Qualifizierung werden überörtliche Lehrgänge und Seminare der Kreisausbildung und der
Landesfeuerwehrschule in Koblenz besucht. Zu Einsätzen werden die aktiven Kameraden zu jeder Tages- und Nachtzeit über Fernmeldeempfänger oder Sirene alarmiert. Durchschnittlich rückt die Freiwillige Feuerwehr innerhalb 3 Minuten nach
Alarmierung aus, so dass in der Regel innerhalb 8 Minuten wirksame Hilfe vor Ort
geleistet wird. Jeden 1. Dienstag im Monat trifft sich die Gefahrstoffgruppe mit der
zuständigen Gefahrstoffeinheit in Neuwied. Montags besteht ab 19.00 Uhr die Möglichkeit Feuerwehrsport zu betreiben. Hier werden abwechselnd verschiedene Sportarten durchgeführt.
Jugendfeuerwehr Kurtscheid
Die Jugendfeuerwehr Kurtscheid ist zuständig für alle Jugendfeuerwehrinteressierten
in der Verbandsgemeinde Rengsdorf.
Sie trifft sich jeden Montag zwischen 18:45 und 20:15 Uhr (ausgenommen Feiertage
und Ferien), besucht Zeltlager innerhalb des Landkreises Neuwied und veranstaltet
gelegentlich kleine Sonderaktionen. Das Interesse besteht darin, Jugendlichen regelmäßig Beschäftigung zu bieten, sie auf den möglichen Dienst in der Freiwilligen
Feuerwehr vorzubereiten und sie durch gemeinschaftliche Übungen und Veranstaltungen in ihrer sozialen Kompetenz zu Stärken (Teamarbeit, Rücksichtnahme, Eigenverantwortung in der Gruppe etc.). Die Jugendfeuerwehr Kurtscheid is Gründungsmitglied im Kreisjugendfeuerwehrverband Neuwied und besteht nunmehr seit 35
Jahren. Zur Zeit zählen sie ca. 30 Jugendliche und ca. 10 Betreuer.
Musikverein "HARMONIE" Kurtscheid e.V.
Rudolf Becker, 1966 Lehrer an der Volksschule Kurtscheid, war begeistert von der
Idee, in Kurtscheid eine Blasmusikkapelle zu gründen. Nach intensiver Werbung für
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
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das lobenswerte Vorhaben und Einladungen an alle Interessierten, konnte Rudolf Becker dann am 31.12.1967 64 musikbegeisterte Kurtscheider auf der Gründungssitzung begrüßen. 38 Teilnehmer waren bereit, ein Instrument zu spielen und viele andere, 26 Personen, wollten den Verein als passive Mitglieder unterstützen. Bereits im
September 1968 konnte zur Kirmes gemeinsam das Patronatslied vor der Kirche gespielt werden und somit verlor bereits ein passives Mitglied, zugegeben gerne, eine
Wette gegen die fleißigen Musiker. Der erste Auftritt gegen Honorar des jungen Vereins erfolgte bereits 1969 auf der Kirmes in Roßbach/Wied. 1971 nahmen die Kurtscheider Musikfreunde erstmals am großen Rosenmontagszug in Köln teil. Hier wurde ganz unter dem Motto „ Wenn der weiße Flieder wieder blüht" gefeiert. 14 Jahre
(1971 - 1984) wirkte der Musikverein, neben anderen Karnevalsauftritten, beim Kölner Rosenmontagszug mit. 1972 fand der erste große Vereinsausflug gemeinsam mit
der Musikvereinigung Wiedklang aus Waldbreitbach nach St. Honore le Bains /
Frankreich statt. Das erste Jahreskonzert im Saale Reuschenbach vor ca. 150 Gästen
fand viele Bewunderer. Jagdpächter Franz Borgmann stiftete spontan ein Wildschwein zur Belohnung, Getränke wurden ebenfalls spendiert. Im Haus Westerwald
wurde dann auch offiziell das erste Probenlokal bezogen. Danach wechselte der Verein für ein paar Jahre ins Pfarrheim. Doch schließlich zog man wieder zurück ins
Haus Westerwald.
Kirchenchor Cäcilia
Der Kirchenchor > Cäcilia < Kurtscheid wurde 1889 in der Amtszeit des Pastors
Prälat Schütz gegründet. Anfangs gehörten ihm nur Männer an, doch schon nach
wenigen Jahren kamen auch Frauen dazu, so dass mehrstimmige gemischte Gesänge eingeübt werden konnten. Heute singen im Chor 21 Frauen und 9 Männer mit,
die sich jeden Montagabend in der Wiedhöhenhalle zur Chorprobe einfinden. Die
Leitung des Kirchenchores wurde viele Jahre von musikalisch begabten Lehrern
wahrgenommen, die an der Kurtscheider Schule tätig waren: Hugo Staub von 1889
bis 1912, Franz Fuhr von 1912 bis 1925. Danach übernahm Lorenz Becker die Leitung bis 1965, es folgte Rudolf Becker von 1965 bis 1994; ab 1994 leitet Claudia
Landscheidt den Chor. Zum 100jährigen Bestehen wurden dem Chor als Auszeichnung die Palestrina – Medaille und die Zelter – Plakette verliehen. Dieses Jubiläum
wurde mit einem Festgottesdienst und einem Festprogramm in der Wiedhöhenhalle
begangen (Chorleitung Rudolf Becker, 1.Vors. Robert Stüber) Der Kirchenchor gestaltet mit religiösen Gesängen die Gottesdienste an kirchlichen Festtagen; mit weltlichen Gesängen tritt er auf bei Feiern in der Gemeinde, bei Gratulationen und Jubiläen, zuweilen auch gemeinsam mit dem Männergesangverein und dem
Musikverein. Auch das gesellige Leben wird im Kirchenchor gepflegt: Wir feiern jedes
Jahr im November das Cäcilienfest als Familienfest für Mitglieder und Angehörige,
wir nehmen teil an den Veranstaltungen unseres Dekanates (Dekanatssingen), wir
haben mit unserer Region größere Reisen unternommen (Rom, Gardasee, Provence),
wir bieten regelmäßig Ein- oder Zweitagesfahrten an, bisher z.B. Tonbach im
Schwarzwald, Heppenheim an der Bergstraße, Kinheim an der Mosel, Marktheidenfeld im Frankenland, Limburg, Speyer, Trier, Luxemburg, Wiesbaden, Worms u. a.
Reiterverein e.V.
Die Reitanlage Birkenhof ist ein FN-geprüfter und -anerkannter Betrieb und befindet
sich idyllisch gelegen in der schönen Landschaft des Rheinischen Westerwaldes. Über
die A3 (7 Fahrminuten) ist die Anlage optimal zu erreichen. Von Koblenz und NeuPLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
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wied ist es nur ein Katzensprung und auch im Winter gibt es keine Zufahrtsprobleme,
da die Hauptverkehrsstraße immer direkt geräumt wird. Als Familienbetrieb wird die
Anlage mit viel Engagement und Herz geführt und wurde seit ihrer Erbauung im Jahr
1965 laufend modernisiert und erweitert. Ein herrliches Reitwegenetz lädt zu gemütlichen Ausritten an und auch für Spaziergänger oder Radfahrer ist die Umgebung
traumhaft schön.
Turnverein TUS Kurtscheid
Gegründet 1977 von rund 15 Mitgliedern, feiert der Turn- und Sportverein Kurtscheid im Jahr 2012 bereits sein 35-jähriges Vereinsjubiläum und zählt mit seinen
mittlerweile über 80 aktiven und passiven Mitgliedern zu den mitgliederstärksten Vereinen in Kurtscheid. Neben den Walking/Nordic-Walking-Kursen für Anfänger, Fortgeschrittene und Senioren, die jeweils donnerstags um 18:00/19:00 Uhr stattfinden,
bieten wir jeden Mittwoch ab 20.00 Uhr in der Wiedhöhenhalle in Kurtscheid ein
immer wechselndes Programm an. Ob Aerobic, Step-Aerobic oder die klassische
Gymnastik, das Turnen mit Hanteln, Bändern oder Bällen - hier gibt es für jeden Geschmack und für jedes Alter die passende Alternative. Zahlreiche Treffen in unserem
Vereinslokal „Beck", unsere jährliche Vereinstour und die Weihnachtsfeier sorgen für
die nötige Portion Unterhaltung, ohne die ein Vereinsleben natürlich nicht denkbar
ist.
Schützenbruderschaft "St. Hubertus" e.V.
Die Bruderschaft in Kurtscheid/Westerwald besteht aus rund 80 Mitgliedern. Es sind
auch viele Frauen im Verein. Stolz ist die Bruderschaft auch auf die bisherigen Errungenschaften. Trotz des recht kleinen Vereins stellt er mehrere Bezirkskönige und zwei
Bundesschützenkönige. Im Jahr 1999 errang diese Würde beim Bundesfest in Mayen
Vereinsmitglied Werner Wittlich. Zum Bundeskönigsschiessen 2010 fuhr die Bruderschaft mit dem Bezirkskönig Klaus Wittlich nach Vechta und ist erneut mit einem
Bundeschützenkönig nach Hause gefahren. Auch die Jugend ist im Bezirk sehr erfolgreich und stellt regelmäßig Bezirksschüler- und Jungschützenprinzen. Neben dem
historischen Teil betreibt die Bruderschaft auch das sportliche Schießen recht erfolgreich im Luftgewehr und KK-Schießen. Die Bruderschaft hat ein eigenes Schützenhaus
mit angeschlossenem Luftgewehrstand mit 8 Bahnen und KK-Zuganlage mit 6 Bahnen. Um die Erfolge weiter zu führen, sucht die Bruderschaft auch ständig neue Jugendliche, die Spaß am sportlichen Schießen haben, oder dieses kennenlernen wollen. Probieren darf man das ab 12 Jahre. Freitag-Abend ist immer ein
Jugendbetreuer im Schützenhaus. Die Bruderschaft ist organisiert im Bezirk Wied, der
zur Diözese Trier gehört. Oberstes Gremium ist der Bund Historischer Deutscher
Schützenbruderschaften.
Karnevalsclub KCK "Hie Höh"
Dass man in Kurtscheid Sinn für Humor und Unterhaltung hat, das zeigten die Karnevalsveranstaltungen, die lange von der Kolpingfamilie organisiert und durchgeführt
wurden. Aus finanziellen Gründen war es für die Kolpingfamilie Mitte der 60ziger
Jahre nicht mehr möglich, solche Veranstaltungen durchzuführen. Daher entschloss
man sich einen eigenen Verein zu gründen. Am Samstag den 18.02.1967 wurde im
Haus Westerwald der Karnevalsclub Kurtscheid gegründet. Den Namen erhielt der
Club von dem aus früheren Zeiten bekannten Schlachtruf „Kurtscheid Hie Höh“ (Abkürzung: hier auf der Höhe). Der Club veranstaltet pro Jahr drei große Karnevalssitzungen mit über 800 Gästen aus Nah und Fern. Für den karnevalistischen NachPLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
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wuchs wird seit über 20 Jahren der Kinderkarneval mit einem Programm von Kindern
für Kinder gefeiert. Am Möhnendonnerstag haben die Konfettimöhnen das närrische
Zepter fest in Ihrer Hand. Die Möhnensitzung erfreut sich seit Jahren stetig wachsender Beliebtheit aus der nahen Umgebung. Am Karnevalssamstag wird seit 40Jahren
die Große Prunksitzung mit Büttenreden, Tanzeinlagen, Gesangsvorträgen von Dorfeigenen Darstellern gestaltet. Der Karnevalistische Frühschoppen hat sich zur größten
Tanzveranstaltung der gesamten Region entwickelt und findet in partnerschaftlicher
Kooperation mit dem Kurtscheider Karnevalsverein statt. Für die Jugend veranstaltet
der Kurtscheider Karnevalsverein eine Jugendparty mit Live-Acts. Zurzeit trainieren
ganzjährig 4 Gardetanzgruppen und eine Kindershowtanzgruppe in der Wiedhöhenhalle.
12.
Veranstaltungen und Kultur
Termine und Veranstaltungen in der 2. Jahreshälfte 2013
Auszüge aus der Homepage der Ortsgemeinde Kurtscheid:
06.07.2013
11.00 h
Sommerfest Musikverein
"Harmonie"
Dorfanlage Kornbitze
Musikverein Harmonie
15.08.2013 - Schießwerbewoche
17.08.2013
17.00 h
Schützenhaus
Schützenbruderschaft Kurtscheid
16.08.2013
17.00 h
Königsschießen
Schützenhaus
Schützenbruderschaft Kurtscheid
17.08.2013
14.00 h
Bürgerkönigschießen
Schützenhaus
Schützenbruderschaft Kurtscheid
24.08.2013
14.00 h
Vizekönigsschießen
Schützenhaus
Schützenbruderschaft Kurtscheid
30.08.2013
18.00 h
Kirmesbaum aufstellen
Dorfanlage Kornbitze
Kirmesgesellschaft
31.08.2013
19.30 h
Kirmessamstag mit Tanz
u. Musik
Wiedhöhenhalle
Kirmesgesellschaft
01.09.2013
09.30 h
Kirmesgottesdienst u.
Kirche Hl. SchutzKönigskrönung Schützen engel
Schützenbruderschaft Kurtscheid
01.09.2013
11.00 h
Kirmesfrühschoppen m.
Musikverein
Kirmesgesellschaft
Wiedhöhenhalle
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 61
02.09.2013
11.00 h
Wiedhöhenhalle
Kirmesgesellschaft
20.09.2013 - Landeschampionat d.
22.09.2013 Mannschaften RLP
10.00 h
Birkenhof
KCK Kurtscheid
31.10.2013 - Springturnier "Kurtscheid
03.11.2013 Indoors"
10.00 h
Birkenhof
Reiterverein
03.11.2013
09.30 h
Hubertustag Schützen
Kirche/ Schützenhaus
Schützenbruderschaft Kurtscheid
10.11.2013
17.00 h
Martinszug- u. feuer
Kirche/ Dorf
Ortsgemeinde
24.11.2013
09.30 h
Cäcilienfest
Kirche/ Gasthaus
Beck
Kirchenchor
01.12.2013
14.00 h
Cafe "Harmonie"
Wiedhöhenhalle
Musikverein Harmonie
08.12.2013
14.30 h
Seniorenfeier
Wiedhöhenhalle
Ortsgemeinde
24.12.2013
14.00 h
Weihnachtsspielen MV
"Harmonie"
Dorfanlage Kornbitze
Musikverein Harmonie
13.
Kirmesmontagfrühschoppen
Konfliktpotenziale
Kurtscheid ist eine Gemeinde mit vergleichsweise geringem Konfliktpotenzial. Durch
die Lage im Naturraum mit angemessenere Entfernung zu den Hauptverkehrsachsen
B 256 und A3 bei dennoch guter Erreichbarkeit lässt es sich in Kurtscheid angenehm
und ruhig wohnen. Selbst die unmittelbare Nähe zwischen Wohnen und Gewerbe,
die häufig ein hohes Konfliktpotenzial mit sich bringt, führt in Kurtscheid zu keinen
gravierenden Problemen. Zum einen ist diese Struktur über Jahrzehnte entstanden
und gewachsen, zum anderen verursachen die vorhandenen Betriebe keine übermäßigen Störungen und Emissionen.
Konflikte ergeben sich derzeit im Wesentlichen aus dem teilweise schlechten Zustand
der Landesstraße. Insbesondere für Fußgänger sind die vorhandenen Gehwege
überwiegend zu schmal und zudem häufig an Einmündungen nicht barrierefrei. Der
Verkehr auf der Landesstraße ist zwar grundsätzlich eine Belastung für den Ort und
die Anwohner, hält sich jedoch in vergleichsweise verträglichem Rahmen, gemessen
an Verkehrsbelastungen auf anderen Landesstraßen.
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 62
14.
Stärken-Schwächen-Analyse
Nach der Ermittlung der landschaftlichen, städtebaulichen, verkehrlichen, wirtschaftlichen und sozio-kulturellen Situation in Kurtscheid wird die Bestandssituation im Folgenden zusammenfassend bewertet. Dieser Arbeitsschritt erfolgt in Form einer Stärken- Schwächen Analyse. Dabei werden die Qualitäten und Potenziale (Stärken) den
Problemen (Schwächen) gegenübergestellt. Als Bewertungsgrundlagen dienen u.a.
die Anregungen der Bürger bei der Dorfmoderation und die Bestanderfassung.
Aus der nachfolgenden Tabelle ergibt sich ein differenziertes Bild für die Dorferneuerung in dem Sinne, dass Stärken zu fördern und Schwächen auszugleichen sind. Diese Betrachtung leitet über zu einer zukunftsorientierten Formulierung von Leitbildern
und Zielen, aus denen die Maßnahmen der Dorferneuerung abgeleitet werden.
Stärken
Schwächen
Familien - Kinder – Jugendliche - Senioren
Nähe zum Arbeitsplatz
gute Nachbarschaftsverhältnisse
gute Dorfgemeinschaft
vielfältiges Vereinsleben
vielfältige Räumlichkeiten für Vereine, Kinder und Jugendliche (Wiedhöhenhalle mit
Vereins- und Jugendraum), Dorfanlage
Kornbitze
Ortsbild – Ortsstruktur
Altortslage mit vielfach noch dorftypischen
Grundstücks- und Gebäudestrukturen
Infrastruktur
gute Verkehrsanbindung (B 256 / A3)
gute Radwegeverbindungen Richtung
Bonefeld und Ehlscheid
vorhandene Infrastruktur (Bäcker, Metzger,
Bank, Friseur, Kindergarten)
vielfältiges Dienstleistungsangebot
Wirtschaft
hohe Anzahl von Arbeitsplätzen vor Ort
Entwicklungspotenzial für weitere gewerbliche Entwicklung
weitgehend emissionsfreies Gewerbe mit
geringem Konfliktpotenzial
viele Betriebe mit Familientradition und
große Standortverbundenheit
keine Schulen vor Ort
leer stehende und zum Teil maroder
Gebäude in der Altortslage
Sanierungsrückstand bei zahlreichen
älteren Gebäuden
fließender Übergang zwischen Gewerbe und Wohnen
schlechter Straßenzustand im Bereich
der Hochstraße (L 257) als Ortsdurchgangsstraße
Rückgang des Einzelhandels
keine ärztliche Versorgung
Nutzungseinschränkungen durch
unmittelbare Nachbarschaft von Gewerbe und Wohnen
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
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Stärken
Natur- Umwelt- Landwirtschaft
große Streuobstwiesenbereiche
vielfältige und strukturierte Kulturlandschaft
Freizeit/ Erholung – Tourismus
landschaftlich reizvolle Umgebung und Natur
gutes Wanderwegenetz
hervorragende Ausblicke in die Landschaft
(in die Eifel und zum Siebengebirge)
ruhige Lage abseits von Hauptverkehrsachsen
Schwächen
z.T. unzureichende Pflege alter Obstbäume
kleinteilige Parzellierung überwiegend ohne Erschließung über öffentliche Wege
Spazier- und Wanderwege führen
teilweise über Privatgelände
Rad- und Fußweg Richtung Wiedtal
fehlt noch
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Ortsentwicklungskonzept
Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
II. Zukunftsperspektiven
Bearbeitungsstand: August 2013
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 65
A.
1.
Ziele der Ortsentwicklung
Allgemeine Leitbilder
Leitbilder dienen dazu, die übergeordneten und allgemeinen Zielvorstellungen der
Gemeinde zu beschreiben. Dabei wird ein grobes Bild der angestrebten Zukunft skizziert, auf das das künftige Handeln ausgerichtet werden kann und soll. Leitbilder liefern eine Orientierungshilfe für die Entscheidungsträger und die Öffentlichkeit. Sie
stellen auch die Grundlage für die Ableitung von Maßnahmen dar. In diesem Sinne
werden im Folgenden auf der Grundlage der dargelegten Analyse die Leitbilder und
Ziele für die Dorferneuerung in Kurtscheid formuliert.
Familien - Kinder – Jugendliche
Kurtscheid soll als familien-, kinder- und jugendfreundlicher Wohnort gestärkt und
weiterentwickelt werden. Jugendliche sollen durch kompetente Jugendarbeit u.a. in
den Vereinen und den Einrichtungen der Jugendarbeit in ihrer sozialen Entwicklung
gefördert werden. In den letzten Jahren hat sich das Thema „Kinder- und jugendfreundliche Dorfentwicklung“ zu einem der Leitthemen des rheinland-pfälzischen
Dorferneuerungsprogramms entwickelt. Die Kinder- und Jugendbeteiligung ist mittlerweile ein verbindlicher und bewährter Bestandteil der Dorferneuerung. Dabei können auf die Frage „Was macht ein Dorf kinder- und jugendfreundlich?“ folgende
Antworten gegeben werden.
Kinder im Vorschulalter
unmittelbare Nutzbarkeit des Wohnumfeldes
gefahrenfreie Gehwege und Straßenräume
ausreichendes Angebot an Kleinkinderspielplätzen
Kinder bis 12 Jahre
vielfältige Spielmöglichkeiten, altersgerecht und ggf. -getrennt
Freiräume außerhalb der bebauten Fläche
Freizeitangebote der Gemeinde und Vereine
ausgebaute Fahrradwege
kindgerechte Wanderwege mit Attraktionen
Verkehrssicherheit
Beteiligungsmöglichkeiten (z.B. Bürgermeistersprechstunde für Kinder)
mediale Angebote (z.B. Internetzugang)
Vereinsangebote vor Ort
kindgerechte Angebote bei Dorffesten
getrennte Jugendräume für Kinder und Jugendliche
Jugendliche ab 13 Jahre
Treffpunkte im öffentlichen Raum
Jugendraum / Proberäume
öffentlicher Internetzugang
Veranstaltungen für Jugendliche
öffentlicher Nahverkehr / Jugendtaxi
Einbindung bei Gemeinschaftsaktionen wie z.B. Dorffesten
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 66
Eigenverantwortung
Beteiligungsmöglichkeiten (Jugendrat, Jugendforum)
Senioren
In der Gemeinde soll ein seniorenfreundliches, barrierefreies und verkehrssicheres
Wohnumfeld gewährleistet werden. Das Angebot gesundheitlicher und unterstützender Versorgungsstrukturen soll durch Maßnahmen in der Gemeinde verbessert werden.
Ortsbild – Ortstruktur
Die dörflichen Strukturen sollen als lebenswerte und zukunftsfähige Wohn-, Arbeits-,
Sozial- und Freizeitwelt erhalten bleiben. Dazu gehört die Bewahrung traditioneller
dörflicher Nutzungen gleichermaßen, wie eine neue Orientierung (Kombination aus
Tradition und Moderne). Der Innenentwicklung und Nachverdichtung ist soweit Vorrang vor der Außenentwicklung einzuräumen, wie sich dies mit der Wahrung der
dörflichen Strukturen vereinbaren lässt. Der Ortskern soll durch gestalterische Maßnahmen, die der Verbesserung der Aufenthaltsqualität dienen, weiterhin besonders
gefördert werden. Einbindung in die Landschaft durch Erhaltung Ortsbild prägender
Gehölze und Streuobstwiesen sowie durch Maßnahmen der Grüngestaltung soll gewahrt und verbessert werden.
Infrastruktur (Verkehr, Grundversorgung)
Sofern in der Gemeinde keine Einrichtungen zur Grundversorgung etabliert werden
können, gilt es insbesondere die Mobilität der eigenen Bevölkerung zu stärken. Dazu
gehören neben den öffentlichen Verkehrsmitteln auch bessere Möglichkeiten zur individuellen Mobilität zu schaffen. Es könnten sowohl in privatem Rahmen Mitfahrgelegenheiten angeboten werden als auch seitens der Gemeinde Fahrdienste organisiert
werden. Die Nähe zu infrastrukturellen Einrichtungen in Rengsdorf und Straßenhaus
kann solche Angebote sicher erleichtern.
Wirtschaft
Grundsätzlich gilt es, in der Gemeinde vorhandene Gewerbebetriebe und Arbeitsplätze und deren Standortfaktoren zu sichern. Dazu kann die Gemeinde insbesondere beitragen, indem sie für eine gute Erschließung sorgt oder bei Bedarf Erweiterungsflächen bauleitplanerisch ausweist und erschließt.
Natur – Umwelt – Landwirtschaft
Natur, Umwelt und Landwirtschaft stehen für Heimat und Lebensqualität. Ziel ist die
Erhaltung und Bewahrung der Naturgrundlagen für die kommenden Generationen.
Damit soll auch das Bewusstsein für eine regionale Identität gestärkt werden. Die
Nutzung regenerativer Energien (Photovoltaik, Solarkollektoren) im öffentlichen und
privaten Bereich soll gefördert werden.
Freizeit / Erholung – Vereine – Tourismus
Die Gemeinde soll mit attraktiven Freizeitangeboten ein Ort zum Entspannen und
Verweilen sein. Die Dorfgemeinschaft und die Vereine sollen auf Grund ihrer positiPLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
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ven Wirkungen auf das Gemeinwohl gefördert werden. Damit ergeben sich auch
entsprechende Angebote für den Tourismus.
2.
übergeordnete Ziele für Kurtscheid
Für die Zukunft von Kurtscheid gilt es insbesondere, vorhandene wertvolle Strukturen
zu bewahren und behutsam weiter zu entwickeln. Es sollte das Motto gelten, „Weniger ist mehr“. Wichtig ist, dass die Gemeinde sich im Rahmen des demografischen
Wandels und rückläufiger Bevölkerungszahlen frühzeitig auf allgemeine Entwicklungstendenzen einstellt. Kurtscheid kann dauerhaft eine attraktiver Wohn- und Gewerbestandort bleiben, wenn weiterhin die Rahmenbedingungen, insbesondere für
eine hohe Wohnqualität stimmen.
Unter diesen Aspekten lassen sich folgende übergeordneten Ziele für Kurtscheid definieren:
Sicherung und Stärkung des Wirtschaftsstandortes durch optimale Verkehrsanbindung und Bereitstellung von Erweiterungsmöglichkeiten für ansässige Betriebe
Wahrung und Förderung des Gemeinschaftslebens insbesondere der Vereine mit
ihrer Jugendarbeit
Pflege und Unterhaltung der öffentlichen Einrichtungen und Plätze als zentrale
Treffpunkte für alle Generationen/Altersgruppen
Weiterentwicklung der Kulturlandschaft und landschaftlichen Vielfalt als Grundlagen für einen hohen Freizeit- und Erholungswert
Unterstützung vorhandener Grundversorgungseinrichtungen, insbesondere durch
Maßnahmen zur optimalen Erreichbarkeit (Zugänge, Zufahrten, Stellplätze)
Gewährleistung einer ausreichenden Mobilität durch öffentliche Verkehrsmittel
3.
städtebauliche Entwicklungsziele
Innenentwicklung
Instandsetzung, Modernisierung und Veränderung vorhandener Bausubstanz
Im Sinne der Dorferneuerung ist es zunächst wünschenswert, alte Ortsbild prägende
Bausubstanz dauerhaft weiter zu nutzen und zu erhalten.
In der Regel befinden sich die Gebäude im privaten Eigentum. Es ist daher meist die
Eigeninitiative der Besitzer gefordert. Die Gemeinde kann jedoch beratend tätig werden und versuchen, aktiv auf die Eigentümer einzuwirken. Dies betrifft sowohl die
Mithilfe bei der Nutzung und Inanspruchnahme von öffentlichen Fördermitteln als
auch ggf. bei hoheitlichen Kompetenzen der Gemeinde zur Verbesserung des Umfeldes für eine dauerhafte attraktive Nutzung. Dies kann beispielsweise die ansprechende Gestaltung angrenzender öffentlicher (Straßen-) Räume oder auch die Neuordnung von Grundstücksgrenzen sein.
Im Rahmen der Ernennung zur Schwerpunktgemeinde stehen zudem beratende Leistungen durch ein qualifiziertes Planungsbüro unentgeltlich für die Besitzer solcher
Anwesen zur Verfügung. Die Gemeinde sollte jedoch regelmäßig auf diese Hilfen
aufmerksam machen und aktiv dafür werben.
Bei Um- und Anbauten an bestehende Gebäude soll vorrangig darauf geachtet werden, dass sich die Baukörper in Form und Gestaltung auch nachher weiterhin in die
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
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dörfliche Umgebung einfügen. Dieses lässt sich meist nicht damit erreichen, indem
historische Bauten und ihre Herstellungstechniken nachgeahmt werden, sondern indem über Generationen überlieferte Gestaltungsmerkmale zeitgemäß und neu interpretiert werden. Dörfliche Strukturen werden stark durch die Dachlandschaften geprägt. So haben unterschiedliche Regionen ihre typischen Dachformen,
Dachneigungen und Dacheindeckungsmaterialien. Rote Dacheindeckungen sind in
der Region traditionell nicht üblich. Daher sollten vorrangig dunkle, homogene
Dachfarben verwendet werden. Matte Dachoberflächen sollen ebenfalls bevorzugt
werden, glasierte Ziegel sind hingegen ungeeignet zur Erhaltung eines einheitlichen
Dorfbildes. Traditionelle Dachformen und kleinteilige Dachaufbauten sind ebenfalls
wünschenswert. Fenster und Türen können mit relativ geringem Aufwand erneuert
und verändert werden, z.B. im Zuge von energetischen Sanierungen. Oft wurden
Fenster auf liegende Formate verbreitert, eine Wiederherstellung der ursprünglichen
stehenden Formate ist jedoch von gestalterischer Bedeutung für die gesamte Fassade. Sanierungs- und Umbaumaßnahmen bei erhaltenswerten Gebäuden sollen sich
dem ursprünglichen Charakter des Gebäudes unterordnen.
Im Hinblick auf die langfristige Ortsentwicklung setzt die Erhaltung eines alten Gebäudes jedoch voraus, dass es für die Bausubstanz eine angemessene und wirtschaftlich tragbare Nutzung gibt. Ist das nicht der Fall und stehen Gebäude dauerhaft leer, ist es durchaus geboten, solche Gebäude abzureißen und die frei
werdenden Flächen einer neuen baulichen Nutzung zu führen. Dies sollte vorzugsweise in privater Regie erfolgen, wobei die Gemeinde selbstverständlich beratend
helfen kann. Dort, wo sich aus privater Initiative dauerhaft nichts verändert und aus
Sicht der Gemeinde zu befürchten ist, dass der Leerstand zu einem fortschreitenden
Verfall der Bausubstanz und gravierenden nachteiligen Auswirkungen auf das Ortsbild und das Wohnumfeld führt, sollte die Gemeinde im Rahmen ihrer finanziellen
Möglichkeiten tätig werden, wie sie dies beim Gelände der ehemaligen Gaststätte
Zur Linde praktiziert hat.
Ein neues Gebäude im Dorf sollte zeitgemäß und nicht historisierend sein, nur weil
sich das Baugrundstück in einer traditionell geprägten Umgebung befindet. Bei Neubaumaßnahmen geht es in erster Linie darum, eine ortsbildkonforme Gestaltung zu
erreichen und Ortsbild untypische Bauweisen und Gestaltungselemente zu vermeiden. Eine moderne Bebauung kann auch mit neuer Formen- und Gestaltungssprache wie Anordnung, Größe, Material, Gliederung und Farbe dem Ortsbild gerecht
werden. Ein Neubau soll vor allem Rücksicht auf die Proportionen in der näheren
Umgebung nehmen (Kubatur, Traufhöhe, Dachneigung und –eindeckung, Dachaufbauten). Das sollte soweit wie möglich auch für die Farbgestaltung und Materialwahl
gelten. Regionaltypisches Bauen findet sich in Dörfern, die sich ihre Ursprünglichkeit
und eine Übereinstimmung zwischen Siedlung und Landschaft bewahrt haben. Dorfkerne aus Gebäudegruppen mit ähnlichen Gestaltungsmerkmalen sind meist prägend. Gestaltungsmerkmale entstehen auf Grund regionaler, unterschiedlicher Einflussfaktoren wie Bautraditionen, vorhandener Baustoffe der Umgebung,
Wirtschaftsweisen etc.. Regionaltypisches Bauen wurde bis nach dem Zweiten Weltkrieg praktiziert. Dann erfolgte ein Bruch mit den Traditionen auf Grund industrieller
Vorfertigung von Bauteilen. Die aufkommende Vielfalt und uneingeschränkte Verfügbarkeit preiswerter, universeller Baumaterialien, sowie ein neues gesellschaftliches
Wertebewusstsein („schickes“ Einfamilienhaus, z.B. “mediterraner” Modetrend) führPLANUNGSBÜRO DITTRICH - NEUSTADT (WIED)
Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
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ten häufig zu einer völligen Abkehr von regionaltypischen Bauformen. Das Erscheinungsbild vieler Neubaugebiete zeichnet sich auffällig durch extremen Individualismus aus.
Potenziale zur Innenentwicklung
Innerhalb der Ortslage befindet sich eine Reihe von Baulücken, die grundsätzlich für
eine neue Bebauung in Frage kommen.
Dabei stellt sich jedoch im Einzelfall die Frage, ob es tatsächlich städtebaulich, ökologisch und im Sinne der Ortsentwicklung geboten ist, alle Baulücken im Ort zu
schließen. Bei den Bauflächen handelt es sich meist um Grünstrukturen, die durchaus
Ortsbild prägend und erhaltenswert sind. Ein Dorf bzw. ein dörflich geprägter Ort
wie Kurtscheid zeichnet sich dadurch aus, dass es neben dicht bebauten Bereichen
auch noch begrünte Lücken innerhalb der Ortslage gibt. Selbst wenn die Innenentwicklung und Nachverdichtung zu einem Gebot des Bundesbaugesetzes erhoben
wurde, sollte dies nicht ausschließen, dass der Erhalt innerörtlicher Freiflächen einen
hohen Wert für Wohnqualität und Ortsbild haben kann und nicht einfach rein ökonomischen Belangen untergeordnet werden sollte. Hinzu kommt, dass sich die Baulücken in der Regel in privatem Eigentum befinden und es in einem dörflich geprägten Ort nicht angezeigt ist, alle einer Gemeinde zur Verfügung stehenden Mittel
auszuschöpfen, um Baulücken zu schließen.
Außenentwicklung
Zur baulichen Entwicklung im Außenbereich werden die wesentlichen Zielsetzungen
im nachfolgenden Kapitel „Zukunftsperspektiven“ dargestellt. Zusammenfassend lässt
sich die Zielsetzung so beschreiben, dass die Außenentwicklung der Innenentwicklung deutlich untergeordnet sein soll und sich sowohl im Hinblick auf Wohnen als
auch auf Gewerbe am örtlichen Bedarf orientieren sollte. Es sollte kein Ziel sein,
Kurtscheid weit über seine derzeitigen Grenzen hinaus auszudehnen und dabei wertvolle Übergänge zwischen Ort und Landschaft, z.B. in Form der Streuobstwiesen, zu
verlieren.
4.
ökologische Entwicklungsziele
Im Sinne der Dorferneuerung wie auch unter ökologischen Aspekten gilt es, innerörtliche Grünflächen möglichst naturnah zu gestalten, extensiv zu pflegen und Ortsbild
prägende Gehölze, insbesondere Laubbäume zu erhalten.
Das sich eine naturnahe Gestaltung und extensive Pflege nicht an allen Stellen mit
den jeweiligen Nutzungszwecken der Grünflächen und den ästhetischen Ansprüchen
der Nutzer und Anwohner in Einklang bringen lässt, ist sicherlich unbestritten. Dies
gilt es seitens der Gemeinde im Rahmen des Austausches mit der Bevölkerung zu
klären. Grundsätzlich lassen sich auf naturnahen und extensiv gepflegten Flächen die
Unterhaltungskosten im Sinne der Effektivität reduzieren, vorausgesetzt, dies findet
eine entsprechende Akzeptanz und steht der Nutzung nicht entgegen.
Die Erhaltung von großen Bäumen kann im Einzelfall zu Konflikten mit der gebotenen Verkehrssicherungspflicht oder auch mit der Nutzung von Sonnenenergie führen.
In solchen Fällen gilt es, die verschiedenen Belange sorgfältig und angemessen gegeneinander abzuwägen und dann zu entscheiden, ob ein Baum erhalten bleiben
kann oder andere Belange vorrangig sind und eine Fällung geboten ist.
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 70
Die Grünstrukturen innerhalb eines Dorfes haben grundsätzlich einen wesentlichen
Einfluss auf eine harmonische Dorfgestaltung und die Wohn- und Lebensqualität. Die
Gestaltung öffentlicher Flächen sowie die Pflege und Nachpflanzung von Gehölzen
(Hofbäume, Dorfbäume, Baumreihen) und Streuobstwiesen zeigen ein stetig wachsendes Umweltbewusstsein. Die Vernetzung mit der umgebenden Landschaft und die
Förderung vielfältiger naturnaher Lebensräume prägen darüber hinaus die Qualität
des Naturhaushaltes. Dabei sollte auch die regional- und dorftypische Tier- und
Pflanzenwelt erhalten und entwickelt werden.
Die Einbindung in die Landschaft ist ein wichtiges ökologisches wie auch landschaftsästhetisches Ziel. Dabei spielen die Lage und Ausdehnung, die Gestaltung des
Ortsrandes sowie die Erhaltung, Pflege und Entwicklung charakteristischer Landschaftsbestandteile eine wichtige Rolle. Dazu zählen insbesondere die am südlichen
und östlichen Ortsrand noch deutlich ausgeprägten Streuobstbestände. Zudem bieten Hecken, Feldgehölze, Teiche und Feuchtbiotope Lebensraum für heimische
Pflanzen und Tiere und sichern den Naturhaushalt. Was für die Grünstrukturen im
Ort gilt, gilt auch für die Einbindung in die Landschaft. Häufig sind die Ortsrandbereiche bei neueren Baugebieten nicht oder nur unzureichend eingegrünt.
Für den Naturpark Rhein-Westerwald sind folgende landschaftliche Ziele (Entwicklungsplan, Naturpark Rhein-Westerwald e.V., Stand: April 2008) formuliert:
Offene ländliche Räume sind in ihrem Charakter zu erhalten und mit dem Anteil
von Gehölzen und Wäldern abzustimmen, wobei auf Sichtachsen und Blickbeziehungen besonderer Wert zu legen ist.
Gewässer, insbesondere das stark verzweigte Bachnetz, sind als Kernelemente
der Kulturlandschaft vor Inanspruchnahme zu schonen, naturnah zu erhalten
bzw. zu entwickeln.
Landschaftsbereiche mit historischen Bewirtschaftungsformen, z. B. Niederwälder, Parkanlagen, sind so zu behandeln, dass das entsprechende Landschaftsbild
bewahrt oder wieder hergestellt wird.
Tradierte Grünlandflächen wie Wiesentäler in Bachauen oder Magerweiden sind
durch angemessene Nutzungen möglichst offen zu halten.
Kleinflächige Landschaftselemente wie Mühlengräben, historische Stollen, Trockenmauern, Hohlwege etc. sind unbedingt erhaltenswert.
Böden mit Archivfunktion der Kulturgeschichte sind zu schonen.
Die Siedlungsentwicklung sollte sich in Schwerpunkten darstellen und die Innenvor der Außenentwicklung fördern; Siedlungsränder sollten sanfte Übergänge zur
freien Landschaft bilden.
Ausgleichsmaßnahmen und Öko-Konto-Flächen, die die Kulturlandschaft wieder
in Wert setzen oder ihre Substanz bewahren helfen, sind zu begrüßen.
Ausreichend große Freiräume, insbesondere für die landschaftsbezogene Naherholung, sind zu sichern.
Die Vermarktung der in der Region gewonnenen Produkte ermöglicht den Erhalt
regionaler Landschaftsbilder (z. B. Streuobstwiesen).
Das kulturlandschaftliche Erlebnisangebot ist im Hinblick auf Themenwege, Freilichtmuseen und anderen kulturhistorischen Inhalten zu erweitern.
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 71
Die Nutzung regenerativer Energien, insbesondere der Sonnenenergie ist in Kurtscheid ausbaufähig. Auf Grund der topografischen Verhältnisse mit vielfach günstiger
Süd- oder Südwesthanglage eignet sich eine Vielzahl von Gebäuden, die Dachflächen für Fotovoltaik- oder Solarthermieanlagen zu nutzen.
Im westlichen Teil stehen dem vielfach Bestände an großen Bäumen entgegen. Da es
sich überwiegend um Bäume auf privaten Grundstücken handelt, ist es für eine ggf.
gewünschte Nutzung der Sonnenenergie erforderlich, intensive Abstimmungen unter
den Betroffenen zu führen und die unterschiedlichen Interessen in Einklang zu bringen. Dies setzt ein gutes nachbarschaftliches Miteinander ggf. unter Mitwirkung der
Gemeinde voraus.
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 72
B.
1.
Zukunftsperspektiven
Kurtscheid als Wohnort
Als Wohnort ist Kurtscheid äußerst attraktiv, wie die Entwicklung des Baugebietes
Birnbaumstück und der vergleichsweise geringe Leerstand deutlich zeigen.
Diese Attraktivität gilt es zu wahren und ggf. weiter zu steigern. Die vielfältigen Vereine und Freizeitangebote sowie die attraktive Landschaft mit weiten Ausblicken in den
Westerwald und die Eifel sowie die günstige Verkehrsanbindung bieten ideale Voraussetzungen für ein lebenswertes Wohnen in Kurtscheid.
Der Flächennutzungsplan bietet zwar noch einige Erweiterungsmöglichkeiten für die
Wohnbebauung, es gilt jedoch, die weitere wohnbauliche Entwicklung sehr behutsam und bedarfsorientiert sowie letztlich auch nach wirtschaftlichen Maßstäben fortzuführen. Schließlich sollte zunächst das Hauptaugenmerk auf der Wahrung und
dauerhaften Nutzung der vorhandenen Bausubstanz liegen, insbesondere in der
Altortslage.
Dass die Gemeinde so eigeninitiativ wird, wie beim Anwesen Dorfstraße 1, ein
Grundstück einschließlich Gebäude an kauft, das nicht sanierungswürdige Gebäude
abreißen lässt und dort anschließend eine öffentliche Freifläche schafft, muss eine
Ausnahme bleiben. Es gilt künftig vielmehr, private Initiativen zur Erhaltung, Sanierung und dauerhaften Nutzung alter Gebäude mit den der Gemeinde zur Verfügung
stehenden Mittel zu fördern. Dies kann zwar ebenso wie bei der Dorfstraße 1 bedeuten, dass die Gemeinde in weiteren Einzelfällen im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten Grundstücke einschließlich Gebäude an kauft und nicht sanierungswürdige
Gebäude abreißen lässt, Ziel sollte es dann jedoch sein, ggf. nach erfolgter Neuordnung von Grundstücksgrenzen die jeweiligen Flächen wieder als Baugrundstück an
private Bauherren zu veräußern und nicht weiter neue öffentliche Flächen zu schaffen, für die zunehmend Pflege- und Unterhaltungskosten anfallen. Ggf. kann die
Gemeinde auch nur bei der Neuordnung von Grundstücksgrenzen oder der Vermittlung von Immobilien oder Grundstücken behilflich sein.
Grundsätzlich kämen auch bauleitplanerische Verfahren in Betracht, um Vorgaben
zur Innenentwicklung zu treffen. Solche Verfahren sollten jedoch nur angewendet
werden, wenn dies zur Erleichterung der Innenentwicklung führt. Mit bauleitplanerischen Verfahren besondere städtebauliche Ziele vorgeben zu wollen und damit die
Nutzungs- und Gestaltungsfreiheiten von Nutzern oder potenziellen Käufern so einzuschränken, dass es nicht zu notwendigen Investitionen kommt, kann sicherlich kein
Ziel in einem Ort wie Kurtscheid sein.
Bauleitplanerische Verfahren können jedoch zur Anwendung kommen, wenn es darum geht, gemeindeeigene Flächen als neues Bauland auszuweisen. Dies kommt
insbesondere für die Gemeindeflächen an der Tannenstraße in Betracht. Dort besteht
die Möglichkeit, über eine Ergänzungssatzung nach § 34 Abs. 3 BauGB neue Baugrundstücke zu schaffen, die bereits weitgehend erschlossen sind und bei denen die
Ortsgemeinde diese ortsansässigen Bauwilligen zur Verfügung stellen bzw. veräußern
kann. Wichtig dabei ist, dass solche Bauflächen nur in dem Rahmen ausgewiesen
werden, wie es dem örtlichen Bedarf der nächsten Jahre entspricht. Es sollte kein
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 73
neues Bauland in einer Größenordnung geschaffen werden, die dem grundsätzlichen
Vorrang der Innenentwicklung widerspricht.
Weitere Standortfaktoren sind die infrastrukturellen Einrichtungen, die es ebenfalls zu
fördern gilt. Bei öffentlichen Einrichtungen hat die Gemeinde dies selbst in der Hand.
Sie sollte dabei jedoch auf Qualität statt auf Quantität setzen. Die Attraktivität bestehender Einrichtungen sollte stets Vorrang von der Errichtung neuer Anlagen haben,
die auf Dauer zu weiteren Kosten für die Gemeinde führen. Ggf. ist es auch geboten,
die zweckmäßige Nutzung öffentlicher Einrichtungen regelmäßig zu prüfen und bei
fehlender Effektivität solche Einrichtungen einer anderen öffentlichen oder auch privaten Nutzung zu zuführen.
Für private Grundversorgungseinrichtungen kann die Gemeinde ggf. verbesserte
Rahmenbedingungen für eine dauerhaft tagfähige Existenz schaffen, z.B. durch eine
gute Erschließung und nahe gelegenen Parkplätze, wie bei der 2012 erfolgten Erweiterung der Dorfanlage Kornbitze. Gute Erreichbarkeit und nahes Parken sind in heutiger Zeit ein wesentlicher Standortfaktor, den die Gemeinde im Rahmen ihrer Aufgaben beeinflussen kann. Hierbei spielen auch Aspekte wie kinderfreundliche oder
barrierefreie Straßenräume und öffentliche Plätze eine wichtige Rolle. Beim weiteren
Ausbau der Landesstraße sollte die Gemeinde insbesondere im Hinblick auf gut
nutzbare und barrierefreie Gehwege ihren Einfluss geltend machen.
...
2.
Kurtscheid als Arbeitsplatz und Gewerbestandort
Für den Arbeitsplatz und Gewerbestandort ist ebenso wie für den Wohnstandort eine
gute überörtliche Verkehrsanbindung entscheidend. Dabei kann die Gemeinde zwar
in der Regel nicht selbst über weitere Verbesserungsmaßnahmen entscheiden, sie
kann jedoch insbesondere von den im Bau befindlichen und weiter geplanten Ausbaumaßnahmen auf der Bundesstraße B 256 profitieren. Die Anbindung bis zur
Bundesstraße ist soweit angemessen ausgebaut. Entscheidend für eine verbesserte
Anbindung ins Rheintal wird die Fertigstellung der Ortsumgehung Rengsdorf sein.
Auch von einer geplanten Ortsumgehung um Straßenhaus kann Kurtscheid profitieren. Unter dem Aspekt der guten überörtlichen Verkehrsanbindung sollte Kurtscheid
künftig weder seine Attraktivität als Gewerbe-noch als Wohnstandort verlieren.
Die gewerbliche Entwicklung in Kurtscheid selbst sollte darauf ausgelegt sein, ortansässigen Betrieben gute Rahmenbedingungen für ihre Zukunft zu schaffen und bei
Bedarf für Erweiterungsmöglichkeiten am Standort zu sorgen. Entwicklungspotenziale
bzw. -flächen sollten nicht voreilig zur Ansiedlung neuer Betrieb genutzt werden, mit
dem Ergebnis, dass es ansässigen Betrieben bei wirtschaftlich günstigen Voraussetzungen an Erweiterungsmöglichkeiten fehlt und diese dann gezwungen sind, einen
Standort außerhalb der Gemeinde zu suchen. Eine besondere Stärke des Gewerbes
in Kurtscheid ist letztlich auch die hohe Standortverbundenheit.
Die im Flächennutzungsplan dargestellten Erweiterungsflächen sollten insofern dann
erst im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens als Gewerbegebiet ausgewiesen
werden, wenn sich dafür aus dem bestehenden Gewerbe heraus ein entsprechender
Bedarf ergibt.
...
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Ortsentwicklungskonzept
Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1992
III.
Maßnahmen
Bearbeitungsstand: August 2013
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 75
A.
1.
Maßnahmen/Projekte
Neugestaltung des Areal Dorfstraße 1
Im Rahmen dieser Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes wurden in der ersten Jahreshälfte 2013 mehrere Varianten für die Neugestaltung des Areals Dorfstraße 1 diskutiert.
Beispiele für die Neugestaltung
Für die Neugestaltung wurden folgende Vorgaben festgelegt:
Über den Platz soll eine fußläufige Wegeverbindung zwischen Hochstraße und
Dorfstraße führen.
Der Platz soll Funktionen übernehmen, die nicht bereits auf der nahe gelegenen
Dorfanlage Kornbitze bestehen ( kein Spielplatz und kein Freizeitgelände).
Der Platz soll Kurtscheidern und Besuchern Themen und Ereignisse aus der Dorfgeschichte und dem Dorfleben vermitteln (Gedenkstein / Schautafeln / Ausstellungsobjekte).
Den Mittelpunkt des Platzes soll eine Fläche mit Natursteinpflaster bilden, auf der
ein Gedenkstein mit Ereignissen aus der Historie von Kurtscheid steht.
An der Hochstraße soll ähnlich der bestehenden Situation eine befestigte Fläche
für vielfältige Nutzungen zur Verfügung stehen, u.a. für kleinere Veranstaltungen
oder Besucher von Grundversorgungseinrichtungen an der Hochstraße.
Zu den Nachbargrundstücken soll eine ansprechende Eingrünung/Bepflanzung
mit Bäumen und Sträuchern erfolgen.
Beiderseits der Wege sollen pflegeleichte Rasenflächen angelegt werden.
Bänke sollen zum Verweilen einladen.
Eine angemessene Beleuchtung soll für eine ganztägige Nutz- und Begehbarkeit
sorgen.
Materialauswahl und Gestaltungsdetails sollen sich an dem Bestand der Dorfanlage Kornbitze orientieren.
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Platz der Geschichte „Gestern und Heute“
Themen für den Gedenkstein:
Gemeindewappen mit Ersterwähnung
Abriss von Häusern im Mittelalter und umsetzen auf das
Gebiet von Kurkölln, um den katholischen Glauben zu
wahren
Prälat Schütz und seine Bedeutung für Kurtscheid, u.a.
bei der beginnenden Industrialisierung um 1900
ggf. Schicksalsschlag für das Dorf am 23. März 1945
beim Frontübergang mit 23 Tote
Themen für die Ausstellungsobjekte:
Geschichtliches oder Aktuelles aus der Gemeinde
Vorstellung von Gruppen und Vereinen
Beispiel für einen Gedenkstein (Rhens am Rhein)
Im Mai 2013 konnte die Ortsgemeinde auch an der westlichen Grundstücksgrenze
Flächen mit dem Nachbarn tauschen, so dass schließlich die nunmehr nachfolgende
Planung als Grundlage für eine Förderung des Landes erstellt wurde.
Planung zum Antrag auf Förderung aus der Dorferneuerung
Einige Arbeiten sind in Eigenleistung vorgesehen. Dazu zählen die Begrünungsmaßnahmen und die Ausstattung des Platzes. Erd- und Tiefbauarbeiten sollen an ein
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Fachunternehmen beauftragt und von diesem ausgeführt werden. Die Umsetzung der
Maßnahme ist bei positivem Bewilligungsbescheid für 2014 vorgesehen.
2.
Mitwirkung beim Ausbau der Landesstraße
Die Landesstraße wurde bereits von der B 256 aus bis in den Ort hinein ausgebaut,
wie die nachfolgenden Abbildungen zeigen.
Ausbau im Bereich der Einmündungen Escherwiese und Gewerbegebiet
Im Bereich der Ortslage präsentiert sich die Landesstraße in großen Teilen jedoch in
einem schlechten Zustand. Neben zahlreichen Fahrbahnschäden sind auch die
Gehwege teilweise so schmal, dass sie nur eingeschränkt benutzbar sind.
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Zustand der innerörtlichen Landesstraße im Frühjahr 2013
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Der Ausbau der Landesstraße war bereits ein wesentliches Thema im Dorferneuerungskonzept von 1992. Dort wurden u.a. folgende Vorschläge zum Ausbau anschaulich dargestellt:
Aus den damaligen Überlegungen wurde insbesondere der Fahrbahnteiler an der
östlichen Ortseinfahrt berücksichtigt.
Die westliche Ortseinfahrt wurde im Rahmen der Erschließung des Baugebietes Birnbaumstück ausgebaut und mit einer Linksabbiegespur versehen. Ein Fahrbahnteiler
wurde dort nicht errichtet.
westliche Ortseinfahrt
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 80
Bei einer Ortsbegehung im Mai 2013 wurden folgende Schwerpunkte seitens der
Gemeinde für den weiteren Ausbau besprochen:
4
3
2
1
1. Anbindung der Dorfstraße, Reduzierung der Fahrbahnbreite im Einmündungsbereich mit kleineren Radien (vgl. Konzept von 1992), Errichtung eines Fahrbahnteilers zur leichteren Querung der Landestraße für Fußgänger Richtung Kirche als Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit und geringere Geschwindigkeiten
2. Ausbau der Fahrbahn im erforderlichen Mindestmaß, Verbesserung der Gehwege und Ausbau mit möglichst 1,75 m Breite, barrierefreier Ausbau, optimale
Nutzbarkeit der Gehwege, kein Parken auf den Gehwegen
3. Errichtung eines Fahrbahnteilers als Querungshilfe östlich der Bushaltestelle unter Nutzung gemeindlicher Flächen
4. punktuelle Fahrbahnverengungen mit Baumpflanzungen auf der Südseite unter
Nutzung von Fahrbahn- und Gehwegflächen
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3.
bedarfsorientierte Baulandausweisung
Wie bereits im Kapitel „Zukunftsperspektiven – Kurtscheid als Wohnort“ dargelegt,
besteht in Kurtscheid weiterhin Bedarf nach neuen Bauplätzen. Vorhandene Baulücken, insbesondere im Baugebiet Birnbaumstück, werden meist von den Besitzern für
Eigenbedarf zurückgehalten oder grundsätzlich nicht veräußert, so dass bauwillige
Kurtscheider, die sich in der Gemeinde den Traum vom eigenen Haus erfüllen wollen, häufig keinen geeigneten oder angemessen bezahlbaren Bauplatz finden und
dann ggf. die Gemeinde verlassen. Dem gilt es vorzubeugen, indem die Gemeinde
eigene Flächen nutzt, um diese als Bauland auszuweisen und bauwilligen Kurtscheidern zur Verfügung stellen bzw. veräußern zu können. Dafür eignen sich insbesondere die bereits weitgehend erschlossenen Flächen an der Tannenstraße.
gemeindeeigene (Wald-)Flächen an der Tannenstraße
Die Straße ist bereits vorhanden und es müsste lediglich auf der Seite der neuen
Bauplätze ein Gehweg ergänzt werden. Auch die erforderlichen Versorgungsleitungen sind vorhanden. Lediglich die Schmutzwasserbeseitigung wäre zu regeln und ein
entsprechender Anschluss an den Kanal in der Waldstraße herzustellen.
Eine bedarfsgerechte Bauflächenausweisung an dieser Stelle könnte im Rahmen einer Ergänzungssatzung nach § 34 Abs. 3 BauGB für zunächst max. 3 bis 5 Bauplätze
erfolgen. Dazu sollte vorab die artenschutzrechtliche und ökologische Bedeutung des
derzeitigen Waldes geprüft und bewertet werden. Stehen neuen Baugrundstücken
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Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 82
keine artenschutzrechtlichen und ökologischen Belange entgegen, wären im zweiten
Schritt die forstlichen Belange zu regeln, insbesondere, wo für die Rodung des Waldes erforderliche Ersatzaufforstungen erfolgen können. Sind diese Belange ebenfalls
geklärt, könnte der Aufstellungsbeschluss für die Ergänzungssatzung erfolgen, mit der
anschließenden Beteiligung der Öffentlichkeit, Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange.
Da die Innenentwicklung eindeutig Vorrang vor der Ausweisung neuer Bauflächen
haben soll, ist es zunächst geboten, seitens der Gemeinde ihre Möglichkeiten auszuschöpfen, leerstehende Gebäude wieder einer angemessenen und möglichst dauerhaften Nutzung zuzuführen (vgl. Kapitel „Zukunftsperspektiven – Kurtscheid als Wohnort“). Da dies jedoch nicht in allen Fällen möglich sein kann, kann die Gemeinde
mit eigenen Bauplätzen im Einzelfall auch eine Alternative bieten, bevor ein Kurtscheider die Gemeinde verlässt, weil er sich hier keinen den eigenen Ansprüchen gerecht werdenden Wohnraum schaffen kann.
Eine solche bedarfsorientierte Baulandausweisung in der aufgezeigten Form unter
dem Gebot der Innenentwicklung und Nachverdichtung bzw. Ausnutzung vorhandener Erschließungsanlagen sollte ihrerseits eindeutigen Vorrang vor einer Neuerschließung von im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Baugebieten haben, nicht zuletzt
auch unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit und Erhaltung kulturhistorisch wertvoller
Ortsrandstrukturen.
4.
Umnutzung des ehemaligen Feuerwehrhauses einschließlich Freiflächen
Durch den Neubau des Feuerwehrhauses an der Landesstraße im Übergang zwischen Wohnen und Gewerbe stehen die Räume des ehemaligen Feuerwehrhauses
an der Wiedhöhenhalle nunmehr für andere Nutzungen zur Verfügung. Die neuen
Nutzungen des Gebäudes sollen sich zunächst an vorhandenen Räumen orientieren.
Größere Umbaumaßnahmen sind nicht vorgesehen. So kann ein Teil des Gebäudes,
in dem vorher die Feuerwehrfahrzeuge standen, nunmehr als gemeindlicher Bauhof
genutzt werden. Die Mannschafts- und Versammlungsräume können Vereinen zur
Verfügung gestellt oder ggf. auch für kleine private Feiern genutzt werden. Ob künftig Umbaumaßnahmen geboten sind, muss sich aus der neuen Nutzung heraus ergeben. Auch bei den Freiflächen sind zunächst keine größeren Maßnahmen vorgesehen. Der Zustand der befestigten und in der Regel zum Parken genutzten
Vorflächen macht es nicht erforderlich, dort Veränderungen vorzunehmen. Lediglich
das Beet, in dem die anlässlich der deutschen Wiedervereinigung gepflanzte Linde
steht, soll so vergrößert werden, damit sich der Baum angemessen entwickeln kann.
Umgestaltungsmaßnahmen, wie sie im Konzept 1992 mit einer platzartigen Gestaltung des gesamten Umfeldes einschließlich verkehrsberuhigter Zone angedacht waren, sollen vorerst nicht erfolgen. Der Platz ist für seine derzeitigen Funktionen als Ergänzung zur Wiedhöhenhalle zweckmäßig und es ist somit nicht geboten, große
finanzielle Mittel lediglich für gestalterische Maßnahmen einzusetzen.
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Freiflächen vor dem ehemaligen Feuerwehrhaus und der Wiedhöhenhalle im
Frühjahr 2013
5.
Bau eines Wirtschaftsweges mit zusätzlicher Funktion als
Rad- und Fußweg Richtung Wiedtal incl. Baumreihe
Für die Errichtung eines neuen bituminös befestigten Wirtschaftsweges, der auch als
Rad- und Fußweges Richtung Wiedtal / Wolfenacker genutzt werden kann, gibt es
bereits Planungen für eine entsprechende Trassenführung.
geplante Wegetrasse
Der Weg soll vom Friedhof bis zum Waldparkplatz führen. Der Ausbau soll als etwa
3 m breiter Asphaltweg erfolgen. Hauptproblem für die Umsetzung der Maßnahme
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ist der Grunderwerb. Wie aus der Abbildung ersichtlich, sind etwa 40 Parzellen betroffen. Im Rahmen der Flurbereinigung soll die Verfügbarkeit der benötigten Flächen
sichergestellt werden und auch der Ausbau erfolgen. Dies könnte voraussichtlich in
den kommenden beiden Jahren erfolgen.
6.
Übernahme und Erhaltung des ehemaligen Wasserturms
Der ehemalige Wasserturm am Friedhof soll seitens der Verbandsgemeindewerke als
derzeitigem Eigentümer abgegeben werden. Die Gemeinde möchte dieses kulturhistorisch wichtige Gebäude übernehmen und dauerhaft erhalten. Vor der Eigentumsübernahme sollen die im Turm vorhandenen technischen Anlagen rückgebaut werden.
Der Turm soll im Wesentlichen äußerlich unverändert bleiben. Als mögliche Nutzung
kommt die Funktion eines Aussichtsturmes in Betracht. Dazu könnte eine freistehende
Treppenanlage als offene Stahlkonstruktion neben dem Turm errichtet werden, die
einen sicheren Zugang auf die Dachfläche ermöglicht. Die Dachfläche selbst muss
entsprechend begehbar und verkehrssicher hergerichtet werden.
7.
Verbesserung innerörtliche Fußwegeverbindungen
Innerhalb der Ortslage gibt es eine Reihe öffentlicher Einrichtungen und Plätze, die
es optimal zu verbinden gilt. Insbesondere die fußläufigen Verbindungen sollen für
ein „Dorf der kurzen Wege“ sorgen und damit vermeiden helfen, dass für innerörtliche Ziele allzu oft ein Kraftfahrzeug genutzt wird.
Kirche, Friedhof, Kindertagesstätte, Pfarrund Jungenheim
Dorfanlage Kornbitze
Wiedhöhenhalle,
ehemaliges Feuerwehrhaus
Ein wesentlicher, bereits angesprochener Aspekt ist die Verkehrssicherheit entlang der
Landesstraße als Haupterschließungsachse mit barrierefreien und gut nutzbaren
Gehwegen.
Auch abseits der Landesstraße sollten Möglichkeiten genutzt werden, kurze Fußwegeverbindung zu schaffen. Ein Beispiel hierfür bietet das Projekt Dorfstraße 1, bei dem
die Verbindung zwischen Dorf- und Hochstraße deutlich verbessert und verkürzt werden kann. Diesem Beispiel folgend, gilt es, seitens der Gemeinde Gelegenheiten zu
nutzen, zum Verkauf stehende Grundstücke perspektivisch zu erwerben, die sich für
kurze Wege eignen können, auch wenn dies zunächst nicht lückenlos möglich ist.
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Ggf. können dann auch Flächen getauscht und Grundstücksgrenze neu geordnet
werden, um kurze Wege zu realisieren. Dies wäre insbesondere für die fußläufige
Verbindung zwischen der Dorfanlage Kornbitze und der Wiedhöhenhalle wünschenswert.
8.
dorfgerechtere Gestaltung des Einmündung Neue Straße /
Dorfstraße
Im Konzept von 1992 war bereits u.a. ein dorfgerechterer Umbau des Einmündungsbereiches Neue Straße / Dorfstraße angedacht.
Auszug aus dem Konzept von 1992
Der westliche Gehweg sollte verbreitert werden oder dort ggf. ein Pflanzbeet entstehen, um die Breite der Fahrbahn zu reduzieren und gleichzeitig einen Reduzierung
der Geschwindigkeit zu bewirken. Eine solche Maßnahme ist nicht als eigenständiges
Projekt zu betrachten, sondern als Anregung für künftig durchzuführende Ausbaumaßnahmen auf der Dorf- bzw. Kreisstraße.
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9.
Erhaltung und Pflege von Streuobstwiesen
Bei der Erhaltung und Pflege vorhandener Streuobstwiesen kann die Gemeinde meist
nur unterstützend tätig sein, da die entsprechenden Grundstücke in Privatbesitz sind.
große zusammenhängende Streuobstwiesenbestände um Kurtscheid
Die Unterstützung kann wie bereits in vergangenen Jahren z.B. durch die Veranlassung und Organisation von Baumschnitt- und –pflegekursen erfolgen. Die Gemeinde
könnte ggf. Neuanpflanzungen von Obstbäumen finanziell unterstützen und diese als
Ökokonto für künftige Eingriffe in Boden, Natur und Landschaft nutzen.
Wichtig ist auch, dass zur Erhaltung der Streuobstwiesen dort keine neuen Bauflächen ausgewiesen werden. Lässt sich dies bei Vorrang der weiteren baulichen Entwicklung nicht vermeiden, sollten frühzeitig Ersatzflächen gesucht und neue Streuobstwiesen angelegt werden. Ist bei Neupflanzungen eine Pflege der Bäume nicht
gewährleistet, empfiehlt es sich, statt veredelter Obstbäume Wildobstbäume zu pflanzen, für die keine Baumpflege erforderlich ist. Dann gilt es lediglich, die Wiesenflächen, auf denen die Bäume stehen, extensiv zu nutzen oder zu pflegen.
Auch die anstehende Flurbereinigung kann dazu beitragen, Streuobstwiesen zu erhalten und ggf. teilweise ins Eigentum der Gemeinde zu übertragen. Entscheidend
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ist, dass die Obstwiesen Eigentümern überlassen oder übertragen werden, die diese
auch erhalten möchten.
10.
Flurbereinigung
Die Flurbereinigung ist wichtiges Instrument für die dauerhafte Nutzung und naturnahe Gestaltung der Landschaft rund um Kurtscheid. Die derzeitigen Grundstücksstrukturen sind letztlich nicht mehr zeitgemäß. Die meisten Grundstücke sind auf Grund
der Erbteilung sehr klein und verfügen meist über keine Anbindung an das öffentliche
Wegenetz. Viele Zufahrten zu einzelnen Acker- oder Wiesenparzelle führen noch traditionell über Privatgelände.
Im Rahmen der Flurbereinigung können der Ortsgemeinde die für die Erschließung
der Flur erforderlichen Wegeflächen, u.a. auch für den Rad- und Fußweg Richtung
Wiedtal, zugeordnet und übertragen werden. Auch von markierten Wanderwegen,
die derzeit über Privatgelände führen, können die entsprechenden Wegetrassen der
Gemeinde übereignet werden. Darüber hinaus gilt es ökologisch wertvolle sowie für
ökologische Aufwertungsmaßnahmen geeignete Flächen ins Eigentum der Gemeinde
zu übernehmen und dauerhaft sicher zu stellen.
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B.
Nr.
Maßnahmenübersicht
Maßnahmen
Umsetzung/
Zeitraum
k
1
Gestaltung des Areals
Dorfstraße 1
m
Zuständigkeit/
Träger
geschätzte
Kosten/Aufwand
Wege zur
Verwirklichung
l
Gemeinde
x
ca.
100.000 €
(Baukosten)
Förderung aus Mitteln der
Dorferneuerung
Ausschreibung und
Vergabe von Tiefbauarbeiten
Bepflanzung und gestalterische Ausstattung in Eigenleistung
2
Ausbau der Landesstraße
Straßenbaulastträger
Landesbetrieb Mobilität
x
Gemeinde
3
bedarfsorientierte Baulandausweisung
x
4
Umnutzung des ehemaligen Feuerwehrhauses einschließlich
Freiflächen
x
5
Wirtschaftsweg u.a. als
Rad- und Fußweg
Richtung Wiedtal
6
7
8
9
10
Übernahme und Erhaltung des ehemalige
Wasserturms
x
abhängig von der Flächengröße und den
Planungsanforderungen
Bauleitplanung
Satzungen nach § 34
BauGB oder Bebauungspläne
Gemeinde
Eigenleistung
Vergrößerung des Baumbeetes durch Mitarbeiter
des Bauhofes
Sicherung der Wegeflächen und Bau des Weges
im Rahmen der Flurbereinigung
Gemeinde
Erwerb von den Verbandsgemeindewerken
ggf. Förderung aus Mitteln der Dorferneuerung
x
x
Gemeinde
Grunderwerb/ Grundstückstausch
Ausschreibung und
Vergabe der Wegebauarbeiten
Gestaltung des Einmündungsbereiches
Neue Straße / Dorfstraße
Flurbereinigung
Gemeinde
DLR
x
Mitwirkung bei der Planung durch die Ortsgemeinde
Übernahme der Nebenanlagen/Gehwege durch
die Gemeinde
Gemeinde
x
Verbesserung innerörtlicher Wegeverbindungen
Erhaltung und Pflege
von Streuobstwiesen
x
Nebenanlagen/ Gehwege finanziert durch
Anliegerbeiträge
x
Straßenbaulastträger
Landesbetrieb Mobilität
Gemeinde
x
x
x
ca.
10.000 €
(Baukosten)
Grundstückseigentümer
Gemeinde
x
DLR
Gemeinde
Mitwirkung bei künftigen
Ausbaumaßnahmen auf
der Kreisstraße
Übernahme der Nebenanlagen/Gehwege durch
die Gemeinde
Kurse für Schnitt und Pflegemaßnahmen
Neupflanzungen gefördert
durch die Gemeinde
förmliche Flurbereinigungsverfahren
Abkürzungen: K= kurzfristig: 1-2 Jahre; m = mittelfristig: 3-6 Jahre; l = langfristig: 6-15 Jahre
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
IV.
Anlagen
Bearbeitungsstand: August 2013
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Ortsentwicklungskonzept Kurtscheid
Fortschreibung des Dorferneuerungskonzeptes von 1987
Bearbeitungsstand: August 2013 - Seite 90
1.
Karten und Pläne
Bestand M 1: 2.500
Konflikte und Maßnahmen M 1: 2.500
2.
Bildergalerie
Aufnahmen vom Juli 2013
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