Johannes - Musikfest UNERHÖRTES MITTELDEUTSCHLAND
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Johannes - Musikfest UNERHÖRTES MITTELDEUTSCHLAND
6 6 Schirmherr ist Prof. Ludger Rémy Carl Ferdinand Adam | Carl Philipp Carl Ferdinand Adam Sebastian | Carl Bach Philipp Emanuel Bach | Johann | Emanuel Bach Sebastian Bach | Dietrich Becker| Johann | William Sterndale Dietrich| Johannes Becker Brahms | William Bennett | MaxSterndale Bruch | BennettBuchholz | Johannes| Norbert Brahms |Burgmüller Max Bruch | | Thomas Thomas Buchholz Burgmüller Ferruccio Busoni | Norbert | Marco Antonio | Ferruccio| Johann BusoniChristoph | Marco Antonio Cavazzoni Demantius | Cavazzoni | Johann Christoph Demantius Felix Draeseke | Gotthilf Friedrich Ebhardt | Draeseke Ernst | Gotthilf Friedrich Ebhardt | Felix Friedrich Fesca | Girolamo | Friedrich | Johann Ernst Fesca | Girolamo Frescobaldi Jakob Froberger | Frescobaldi Johann Jakob Gernsheim Froberger | | Niels Wilhelm| Gade | Friedrich Niels Wilhelm Gernsheim Johann AdolphGade Hasse| Friedrich | Hans Leo Haßler | | Johann Adolph Hasse || Hans Leo Wilhelm Haßler | Moritz Hauptmann Johann Moritz| Bartholomäus Hauptmann | Hess Johann Hertel | PaulWilhelm Hess | Hertel |Heugel Bartholomäus Hess | | Paul Hess | Johann | Hans Hiller Gottfried Johann Homilius Heugel | | Hans Hiller | Gottfried August Heinrich Isaac | Sigfrid August Homilius | Heinrich Isaac| |Johann Sigfrid Karg-Elert | Johann Kaspar Kerll Karg-Elert | Johann Kaspar Kerll | Martin Johann Christian Kittel | August Friedrich Christian| Kittel | August| Hans Friedrich Martin Klughart Adam Krieger Kugelmann | Adam | Klughart Carl Loewe | Krieger Antonio| Hans LottiKugelmann | Louis | Carl Loewe | Antonio LottiBartholdy | Louis Massonneau | Felix Mendelssohn | Felix Mendelssohn Bartholdy | Massonneau Georg Muffat | Johann Gottfried Müthel Gottfried Müthel | | Georg Georg Muffat Otto || Johann Michael Praetorius | | GeorgRasch Otto| Joseph | Michael Torsten GabrielPraetorius Rheinberger | Rasch | Joseph Gabriel Rheinberger | Torsten Heinrich XXIV. Reuß zu Köstritz | | Heinrich XXIV. Rinck Reuß| Johann zu Köstritz Christian Heinrich Heinrich | Christian Heinrich Rinck | Johann Heinrich Rolle | Johann Rosenmüller | Friedrich Rolle | Rust Johann Rosenmüller | Friedrich Wilhelm | Johann Hermann Schein | WilhelmChristian Rust | Johann Hermann Schein | | Johann Friedrich Schneider Johann Christian Schneider Leonhart SchröterFriedrich | Georg Alfred | Leonhart | Heinrich SchröterSchütz | Georg Schumann | ThomasAlfred Selle | Heinrich Schütz |Gotthilf Thomas Selle | Schumann Thomas Stoltzer | Christian Tag Thomas Stoltzer | Christian Gotthilf Tag| | |Georg Philipp Telemann | Johann Walter | GeorgWeber Philipp| Telemann | Johann Walter| | Georg Carl Maria von Weber K o n z e rvon Georg Weber | Carl| Maria t e Friedrich Matthias Weckmann Christian a nWeber | Matthias |O Christian r t e n iFriedrich Witt | Weckmann Friedrich Wilhelm Zachow n M it t e l d Wilhelm Witt | Friedrich e u t sc h la Zachow 14 nd 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 Stadtsingechor zu Halle | Clemens Flämig Freitag | 17. Juni | 19:oo | 20:oo | 21:oo | Halle (Saale) Dom | Marktkirche | Moritzkirche Julius Bekesch | Christian Giger | Yuka Kobayashi Samstag | 18. Juni | 15:30 | Leipzig | Schumann-Haus CONCERT ROYAL Köln Samstag | 18. Juni | 17:00 | Langenbogen | St. Magdalenen La Moresca Sonntag | 19. Juni | 17:00 | Weißenfels | Heinrich-Schütz-Haus Diogenes Quartett Sonntag | 19. Juni | 17:00 | Burgk | Schloß Burgk Yuki Manuela Janke | Matthias Wilde | Ayumi Janke Montag | 20. Juni | 19:30 | Gera | Museum für Naturkunde Angelika Dietze | Jürgen Dietze | Yuka Tanabe Barbara Ude | Hans-Günther Thomasius Stefan Wunnenburger | Fumiko Takano Mittwoch | 22. Juni | 20:00 | Dessau-Roßlau | Anhalt. Theater Katharina Dargel | Michael Schönheit Donnerstag | 23. Juni | 19:30 | Hettstedt | Gangolfkirche Holger Gehring Freitag | 24. Juni | 19:30 | Schmalkalden | Schlosskirche Ib Hausmann | Frank Gutschmidt Freitag | 24. Juni | 19:30 | Schkopau OT Ermlitz | Rittergut Alexander und Aleksandra Grychtolik Samstag | 25. Juni | 17:00 | Borsdorf OT Panitzsch | Kirche MARAIS CONSORT Samstag | 25. Juni | 19:30 | Bad Frankenhausen | Unterkirche Christopher Jung | Piotr Oczkowski Sonntag | 26. Juni | 17:00 | Wettin-Löbejün | Carl-Loewe-Haus Calmus Ensemble | Capella de la Torre Sonntag | 26. Juni | 17:00 | Torgau | Schlosskirche 08 Schirmherr ist Prof. Ludger Rémy 16 20 24 28 32 36 42 46 50 54 58 62 66 5. Tag der Haus- und Hofmusik Samstag | 18. Juni | 10-18:00 | Halle (Saale) 70 Preisverleihung Fotowettbewerb Sonntag | 10. Juli | 11:00 | Halle (Saale) | Oper 71 Komponisten 72 Karte Erlebbare Musikgeschichte(n) in Mitteldeutschland Stationen auf der STRASSE DER MUSIK Verein STRASSE DER MUSIK e.V. Impressum Impressionen 2015 100 102 104 106 108 Zum Geleit Provincia radix mundi. (Die Provinz ist die Wurzel / der Nährboden des gesamten Erdkreises.) Ein Loblied auf die Provinz! Bleibe im Lande und nähre dich redlich, / horch in die Stille! Erhöre für Dich das Unerhörte! Eine Zeit, deren lauteste Vertreter uns vorspiegeln, es gäbe nur die eine schöne neue weite Welt, zu der jedermann über Datenleitungen zu jeder Zeit Zutritt hat – eine solche Zeit verkennt die Wurzeln und den Nährboden für Individualität, für Vielfalt, für Kontraste; diese lebenswerten Dinge finden hier keinen Platz. Alles ist für alle – eines & gleich. Dem gegenzusteuern lade ich Sie als Schirmherr des Musikfestes Unerhörtes Mitteldeutschland ein: lassen Sie uns in Ruhe über die nicht immer so laut klingenden Straßen der Musik wandern; über ein dichtes Netz zahlloser und teilweise verschütteter Wege gelangt man zu Orten, an denen es immer noch viel Unerhörtes zu entdecken gilt. Entdecken – das bedeutet die Decke wegzuziehen... und schon erscheinen die zahllosen mitteldeutschen Komponisten (obzwar in den Weiten der Zeit verschwunden) wie verglühte Sterne des Weltalls, deren Licht hell weiterlebt und seit Hunderten von Jahren zu uns herüberleuchtet. Ein einziges Menschenleben reicht nicht hin, die Fülle des Unbekannten jemals zu sichten. Genießen Sie den Reichtum des in Jahrhunderten gewachsenen Humus der Provinzen, der Heimat des „Jetzt“ & „Hier“ – Reichtum für den gesamten Erdkreis, vielleicht ein Wegweiser in die Zukunft! Musik ist die Sprache, die am ehesten zu berichten vermag, wie man mit Zeit, mit lebendiger Tradition und mit der eigenen Seele umgehen kann. Ich grüße Sie und wünsche Ihnen eine erquickliche Récréation des Gemütes! Prof. Ludger Rémy Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 05 Werte Musikfreunde, „Erfolg in der Musik ist eigentlich nur immer wieder die Entdeckung“. Mit diesen Worten bedankte sich Menahem Pressler zum ECHO Klassik 2015, den er für sein Lebenswerk erhielt. Er beschreibt damit exakt die Aufgabe unseres Musikfestes Unerhörtes Mitteldeutschland: Entdeckungen zu ermöglichen und damit Erfolg zu haben. Wir sind wiederum stolz und dankbar, Ihnen den unbekannten musikalischen Reichtum unserer Region mit 14 Konzerten an 14 musikhistorisch bedeutsamen Aufführungsorten näher zu bringen. Dieses Jahr sogar mit zwei ECHO Klassik Preisträgern, dem CONCERT ROYAL aus Köln und dem Komponisten Torsten Rasch aus Dresden. Mein besonderer Dank gilt allen Förderern und Unterstützern. In einer Zeit der vielen Schreckensnachrichten ist die Investition in unser Musikfest das beste Mittel, um Generationen und Völker friedvoll durch die Musik zu verbinden. Unsere Musik bietet Einkehr, Trost und Hoffnung. Auch 2016 gibt es zahlreiche Jubiläen zu feiern, darunter Adam Krieger, Johann Heinrich Rolle, Georg Alfred Schumann, Max Reger, William Sterndale Bennett oder Ferruccio Busoni. Zudem haben exzellente Interpreten wunderbare Musik aus nationalen und internationalen Archiven zusammengetragen und die Idee unseres Musikfestes maßgeblich mitgestaltet: Unerhörtes aus Mitteldeutschland bekannt und erlebbar zu machen. Meine Damen und Herren, liebe Musikfreunde, vom schier überwältigenden kulturellem Reichtum Mitteldeutschlands bin ich immer wieder tief beeindruckt. Und ich vermute, da geht es mir nicht alleine so. Schließlich lag hier das Stammland der Ottonen und Wettiner, hier begann der Siegeszug Luthers, hier wirkten die deutschen Klassiker und von hier aus revolutionierte die BauhausBewegung die Architektur und das Design der Welt. Und natürlich fallen uns sofort Dutzende Komponisten ein, die mit ihrer Musik noch heute rund um den Globus die Menschen begeistern. Dabei sind Bach, Händel, Telemann, Schütz, Wagner und Weill nur die „Spitze des Eisbergs“. Schließlich gibt es hier noch viel mehr zu entdecken. Und genau dieses Heben von Schätzen unseres kulturellen Erbes macht das Musik- fest „Unerhörtes Mitteldeutschland“ für mich so spannend. Wenn man vom Erbe spricht, ist der Satz „Erbe verpflichtet“ nicht weit. Und das ist richtig. Auch wir – als regionale Sparkasse – fühlen uns hier in der Verantwortung. Darum fördern wir gemeinsam mit unserer Ostdeutschen Sparkassenstiftung das Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland seit seiner ersten Auflage im Jahr 2012. Ich bin heute schon sehr gespannt auf das diesjährige Öffnen der „musikalischen Schatzkiste“ und ich lade Sie, liebe Gäste und Konzertbesucher, herzlich dazu ein, mit uns gemeinsam auf musikalische Entdeckungsreise durch unser Mitteldeutschland zu gehen. Den Machern und Akteuren des Musikfestes wünsche ich „unerhört“ viel Erfolg. Freuen Sie sich auf eine ausgewogene musikalische Vielfalt mit diversen Kammermusikbesetzungen, Orgelmusik in verschiedener Begleitung, sowie Chorgesang und Liederabende. Begeben Sie sich auch 2016 auf Entdeckungsreise bei besonderer Musik aus unserem so einzigartigen Mitteldeutschland. Daniel Schad Vorsitzender STRASSE DER MUSIK e.V. 06 | Dr. Jürgen Fox Vorstand Saalesparkasse 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 07 01 Stadtsingechor zu Halle – Wandelkonzert durch drei Kirchen Eröffnungskonzert 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland Wandelkonzert zum 900. Jubiläum des Stadtsingechores zu Halle Stadtsingechor zu Halle Clemens Flämig (Leitung) Axel Gebhardt (Continuo Orgel) Freitag | 17. Juni 2016 Halle (Saale) | 19:00-22:00 Uhr 19:00 Uhr Dom 20:00 Uhr Marktkirche 21:00 Uhr Moritzkirche 350 † Adam Krieger 300* Johann Heinrich 150* Georg Alfred 08 | Schumann Karten: 15 € | 12 € Eintrittspreis gilt für das gesamte Wandelkonzert, keine Ermäßigung für Teilbesuche! Kartentelefon: 0345 5174170 | 0345 5110777 Theaterkasse Halle | Abendkasse www.stadtsingechor-halle.de oder www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06108 Halle (Saale) | Dom – Marktkirche – Moritzkirche Rolle 100 † Max Dieses Konzert wird unterstützt durch Reger 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 09 01 Stadtsingechor zu Halle – Wandelkonzert durch drei Kirchen Teil 01 | 19:00 Uhr | Dom | Knabenchor Michael Praetorius 1571-1621 Mein Seel, o Herr, muß loben dich (Lobgesang der Maria) Johann Hermann Schein 1586-1630 Herr Gott, dich loben alle wir Geistliches Konzert aus Opella nova, Nr. 28 Antonio Lotti 1667-1740 Missa a tre voci Kyrie Johann Adolph Hasse 1699-1783 Litaniae Lauretanae in G Kyrie Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 Laudate pueri Torsten Rasch *1965 Uraufführung Teil 02: Zeit und Ewigkeit Carl Ferdinand Adam 1806-1867 Abend wird es wieder Melodie und Satz nach Adam Teil 03 | 21:00 Uhr | Moritzkirche | Gesamtchor Torsten Rasch *1965 Uraufführung Teil 03: Zeit und Ewigkeit Georg Alfred Schumann 1866-1952 Und ob ich schon wanderte im finstren Tal op. 31,1 Moritz Hauptmann 1792-1868 Meine Seel‘ ist stille zu Gott op. 53,1 Felix Mendelssohn Bartholdy Torsten Rasch *1965 Uraufführung Teil 01: Zeit und Ewigkeit Am Neujahrstage, op. 79,2 Christian Heinrich Rinck Meine Seele harret auf dich 1770-1846 Abend wird es wieder Satz: Uwe Henkhaus *1958 Teil 02 | 20:00 Uhr | Marktkirche | Männerchor Thomas Selle 1599-1663 Confitemini Domino Antonio Lotti 1667-1740 Missa a tre voci Credo Friedrich Schneider 1786-1853 Barmherzig und gnädig ist der Herr 10 Clemens Flämig | Johann Heinrich Rolle 1809-1847 1716-1785 Thomas Buchholz *1961 Wo man singt, da lass dich ruhig nieder aus: Nongenti Auftragswerk zum 900-jährigen Jubiläum des Stadtsingechores Adam Krieger 1634-1666 Max Reger 1873-1916 Nun sich der Tag geendet hat Text Strophe 1 und Melodie Adam Krieger Text Strophen 2-4 Johann Friedrich Herzog Satz Strophe 1-2 Volker Hempfling nach Krieger Satz Strophe 3-4 Max Reger 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 11 01 Torsten Rasch Stadtsingechor zu Halle Torsten Rasch zur Uraufführung von Zeit und Ewigkeit: „Ein Werk für Chor, das durch Räume wandert und erst in der Zeit seine endgültige Gestalt findet und so versucht einen Eindruck von Ewigkeit zu vermitteln. So wie es Angelus Silesius in seinen Versen beschreibt: In der Ewigkeit geschieht alles zugleich. Das soll geschehen, wenn sich schließlich Knaben- und Männerchor an der letzten Station vereinen.“ Der Stadtsingechor zu Halle Die Wurzeln des Stadtsingechores reichen bis in das 12. Jahrhundert zurück. 1116 wurde das Augustinerkloster Neuwerk erstmals erwähnt, dessen Schüler die Pflicht hatten, in den Gottesdiensten der halleschen Stadtkirchen die Kirchenmusik zu gestalten. Nach der Integration aller Parochialschulen in das neue „Lutherische Gymnasium“ im Jahr 1565 entstand schließlich der Name „Stadtsingechor“. 1808 wurde der Chor den Franckeschen Stiftungen angegliedert, wo er noch heute ansässig ist. 2016 feiert der Stadtsingechor zu Halle sein 900-jähriges Jubiläum. Der mitteldeutschen Chortradition verpflichtet, zählt er zu den ältesten Knabenchören Deutschlands. Im 17. und 18. Jahrhundert musizierte der Chor unter herausragenden Musikdirektoren wie Samuel Scheidt, Friedrich Wilhelm Zachow und dem Bach-Sohn Wilhelm Friedemann. Universitätsmusikdirektor Daniel Gottlob Türk, Johann Friedrich Naue und Carl Adolf Haßler bestimmten im 19. Jahrhundert die Geschichte des Chores. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Chor von Karl Klanert in fast 40-jähriger Tätigkeit geleitet. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzten sich Richard Doell und Alfred Zimmer für eine Fortführung der Chortradition ein. In den nachfolgenden Jahren prägten vor allem Dorothea Köhler (1968-1990) und Frank-Steffen Elster (2007-2014) den Stadtsingechor. Im November 2014 übernahm Clemens Flämig das Amt des Chordirektors. 12 | Im Mittelpunkt der Chorarbeit steht die Pflege geistlicher Musik. In diesem Kontext stehen auch die regelmäßigen Motetten in der Marktkirche zu Halle und im Dom zu Merseburg. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet den Chor mit dem Händelfestspielorchester und der Staatskapelle Halle. Der Chor ist in Bühnenproduktionen der Oper Halle eingebunden und wirkt jedes Jahr bei den Internationalen Händel-Festspielen in Halle mit. Marktkirche Unser Lieben Frauen zu Halle Die Marktkirche ließ Kardinal Albrecht im 16. Jahrhundert erbauen. Sie zählt zu den jüngsten mittelalterlichen Kirchen der Stadt und zu den bedeutendsten im Stile der Spätgotik erbauten Gotteshäuser in Mitteldeutschland. Die vier begrenzenden Türme und der Rote Turm gegenüber bilden das Wahrzeichen Halles – die Stadt mit den fünf Türmen. Imposant ist der weite Hallenraum mit 88 Metern Länge und dem breiten Mittelschiff. 20 Achteckpfeiler stützen das Netz- und Sternengewölbe. Der hölzerne Altar aus der Schule Lucas Cranachs dem Älteren, das auf vier Heiligenfiguren stehende bronzene Taufbecken, an dem Georg Friedrich Händel kurz nach seiner Geburt 1685 getauft wurde, eine schmuckvolle Kanzel aus Sandstein gehören zu der überaus reichen und prächtigen Ausstattung der Kirche. Von Martin Luther, der mehrmals in der Marktkirche gepredigt hat, ist eine Totenmaske zu besichtigen. Hinter dem historischen Prospekt auf der Westempore der Kirche baute die Firma Schuke 1984 eine neue große Orgel, während sich auf der Ostempore, noch sehr gut erhalten und spielbar, die einmanualige Reichelorgel aus dem Jahre 1664 befindet. Georg Friedrich Händel erhielt auf dieser Orgel Unterricht beim damaligen Kantor und Komponisten Friedrich Wilhelm Zachow. Auch die große ursprüngliche Orgel strahlte auf mitteldeutsche Komponisten. Johann Sebastian Bach weihte sie im Jahre 1716 ein und sein Sohn Wilhelm Friedemann Bach war von 1746 bis 1764 als Organist an der Marktkirche tätig. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 13 01 Dom zu Halle Das schlicht anmutende Bauwerk wurde vom Bettelorden der Dominikaner als Klosterkirche mit Mittelschiff und schmalen Seitenschiffen ohne Türme und Querhaus gebaut. 1330 war es fertig gestellt. Die Bezeichnung als Dom erhielt die Kirche bereits im Mittelalter, obwohl in Halle kein Bistum seinen Sitz hatte und über einen Dom verfügte. Aber es residierten bereits im 13. und 14. Jahrhundert die Erzbischöfe von Magdeburg als Landesherren der Stadt. Mit einer äußerlichen Umgestaltung der Kirche beauftragte der Magdeburger Erzbischof Kardinal Albrecht von Brandenburg um 1520 den Baumeister Bastian Binder. Als markanteste Veränderung baute dieser einen Giebelkranz vor das Dach. Ende des 17. Jahrhunderts wurde das Gotteshaus durch den Großen Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg den EvangelischReformierten als Gemeindekirche übergeben. Heinrich Schütz besaß als Dresdner Hofkapellmeister in Halle ein Wohnhaus, und es ist anzunehmen, dass er häufiger in Halle war und im Dom musiziert hat. Neben Heinrich Schütz sind auch Samuel Scheidt, Philipp Stolle, David Pohle und Samuel Schein als Domorganist musikalisch mit dem Dom aufs engste verbunden. Der 1685 in Halle geborene Georg Friedrich Händel war hier für ein Jahr – 1702/1703 – als Organist angestellt. Der Dom wird auf Grund seiner hervorragenden Akustik auch gern als Konzert- und Theater stätte genutzt. Moritzkirche zu Halle Mit der Kirche St. Moritz begann die spätbürgerliche Hallenbaukunst in Mitteldeutschland. Auffallend ist der ältere, sehr dekorative östliche Teil der Kirche, während der westliche Teil in die Stadtmauer integriert, fast hundert Jahre später gebaut, wesentlich schlichter ist. Im Innenraum der Kirche wird der Betrachter von bedeutenden Ausstellungsstücken wie Steinskulpturen, dem spätgotischen Hochaltar und der Renaissancekanzel beeindruckt. Im 12. Jahrhundert wurde St. Moritz die Pfarrkirche der südlichen Altstadt und zugleich Stiftskirche der Augustiner-Chorherren. Zu erwähnen ist, dass St. Moritz die Pfarrkirche der für die Stadt bedeutenden, international wirkenden Salzwirker wurde. Später ist sie Klosterkirche der Dominikaner und ab 1542 lutherisch geworden. Z.Zt. wird die Kirche von der römisch-katholischen Kirche genutzt. Die Kirchenmusik spielt in St. Moritz eine große Rolle, und dies nicht zuletzt durch die 1925 eingebaute große spätromantische Orgel aus der Werkstatt des Orgelbauers Sauer. 14 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 15 02 Romantiker – Meisterhafte Leipziger Julius Bekesch (Violine) Christian Giger (Violoncello) Yuka Kobayashi (Klavier) Samstag | 18. Juni 2016 | 15:30 Uhr Leipzig | Schumann-Haus William Sterndale Bennett 1816-1875 Duo-Sonate für Violoncello und Klavier A-Dur op. 32 Adagio sostenuto, Allegro giusto e leggierissimo – Maggiore, Adagio sostenuto – Minuetto caracteristique: Andante grazioso – Rondo: Allegretto piacevole Ferruccio Busoni 1866-1924 Violinsonate Nr. 2 op. 36a e-Moll Langsam – Presto – Andante, piuttosto grave – Andante con moto – Var. I: Poco più andante – Var. II: Alla marcia, vivace – Var. III: Lostesso movimento – Var. IV: Andante – Var. V: Tranquillo assai – Var. VI: Allegro deciso, un poco maestoso 200* William Sterndale 150* Ferruccio Bennett Busoni Karten: 18 € | 15 € Kartentelefon: 0345 5174170 | 0341 3939620 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 04103 Leipzig | Inselstraße 18 | Schumann-Haus Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 Trio für Klavier, Violine und Violoncello Nr. 2 op. 66 c-Moll Allegro energico e con fuoco – Andante espressivo – Scherzo: Molto allegro quasi presto – Finale: Allegro appassionato Dieses Konzert wird unterstützt durch 16 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 17 02 Julius Bekesch Yuka Kobayashi Christian Giger Der Geiger Julius Bekesch absolvierte sein Studium in Hamburg bei Kolja Blacher, Marc Lubotzky und Niklas Schmidt. Er gewann den 1. Preis beim Internationalen Violinwettbewerb „Andrea Postacchini“ in Fermo/Italien sowie den 1. Preis beim Elise-MeyerWettbewerb der Hamburger Hochschule für Musik und Theater. Er spielte als Solist u. a. im Herkulessaal in München, im Konzerthaus Berlin, in der Hamburger Laiszhalle, in der St. Petersburger Philharmonie sowie beim Schleswig-Holstein Musikfestival. Seit 2006 ist er stellvertretender 1. Konzertmeister im Gewandhausorchester. Außerdem ist er seit 2007 Mitglied im Lucerne Festival Orchestra. Der Cellist Christian Giger studierte bei Boris Pergamenschikow und beim Amadeus Quartett in Köln, wo er 1992 „mit Auszeichnung“ abschloss; noch im selben Jahr wurde er als 1. Solocellist ins Gewandhausorchester Leipzig verpflichtet. Mit diesem ist er schon mehrfach als Solist hervorgetreten, u. a. mit den Cellokonzerten von Dvorák, Elgar, dem Tripelkonzert von Beethoven, der Sinfonie für Violoncello und Orchester von Britten und mit dem Concerto grosso von Penderecki. Er war Solist mit dem Bachorchester des Gewandhauses, mit der Sinfonietta Leipzig und mit mehreren Schweizer Sinfonieorchestern. Er ist Leiter der Lindensaalkonzerte Markkleeberg. Die Pianistin Yuka Kobayashi studierte an der Toho Gakuen Musikhochschule Tokio sowie an den Musikhochschulen von Frankfurt/Main und Köln bei Joachim Volkmann, Günter Ludwig, Hartmut Höll und beim Amadeus Quartett. Sie konzertierte in so renommierten Sälen wie Alte Oper Frankfurt, Liederhalle Stuttgart, St. Petersburger Philharmonie, Großer Saal des Tschaikowsky Konservatoriums Moskau, Casals Hall Tokio und Izumi Hall Osaka. Im Gewandhaus konzertiert sie regelmäßig mit führenden Mitgliedern des Gewandhausorchesters. 2002 debütierte sie als Solistin mit dem Gewandhausorchester unter Herbert Blomstedt. 18 | Leipzig | Schumann-Haus Nach der Eheschließung im Jahre 1840 bewohnten Robert und Clara Schumann bis 1844 die 1. Etage des herrschaftlichen klassizistischen Hauses in der Inselstraße. Die Jahre gehören zu einer sehr produktiven Zeit, hier entstand neben anderen bedeutenden Werken seine „Frühlingssinfonie“. Zu Franz Liszt, Felix Mendelssohn Bartholdy, Hector Berlioz und Richard Wagner begann hier die enge Freundschaft, sie gehörten zu den zahlreichen Künstlerbesuchern. Die vom Künstlerpaar bewohnten Räume gestaltete der Schumann-Verein Leipzig e.V. als Museum. Er informiert in Schaustücken und Texttafeln über Leben und Wirken der Künstler. Originalgetreu wurde der Saal rekonstruiert und ist wieder ein beliebter Veranstaltungsraum geworden. In dem weiteren Teil des Hauses hat die Grundschule „Clara Schumann“ ihr Domizil. Ihr Name steht für eine verstärkte musische Bildung. So erklingt Musik von Schumanns Freund Felix Mendelssohn Bartholdy und dem Engländer William Sterndale Bennet. Letzterer weilte des öfteren in Deutschland und hörte die Musik der deutschen Romantiker, die dann auch seinen Stil beeinflussen sollte. Sowohl Robert Schumann als auch Mendelssohn Bartholdy schätzten ihren englischen Kollegen. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 19 03 Barockoboe – Musik aus Sächsischen Schlosskirchen Johann Wilhelm Hertel 1727-1789 Partita d-Moll für Oboe und obligate Orgel (ohne Bezeichnung) – Largo – Vivace Barockensemble CONCERT ROYAL Köln Karla Schröter (Barockoboe) Willi Kronenberg (Orgel) Samstag | 18. Juni 2016 | 17:00 Uhr Langenbogen | Kirche St. Magdalenen Matthias Weckmann um 1616-1674 Fantasia in d für Orgel Gottfried August Homilius 1714-1785 Choralvorspiele für Oboe und Orgel O Gott, du frommer Gott – Ach Herr, mich armen Sünder – Allein zu Dir, Herr Jesu Christ Johann Sebastian Bach 1685-1750 Präludium und Fuge a-Moll BWV 543 für Orgel Johann Wilhelm Hertel Partita C-Dur für Oboe und obligate Orgel Allegro ma non troppo – Largo – Allegro Johann Gottfried Müthel 1728-1788 Fantasie Es-Dur für Orgel Gottfried August Homilius 400* Matthias Weckmann Sonata à Oboe solo col Basso HoWV XI.1 Adagio – Allegro assai – Amoroso – Vivace Karten: 15 € | 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06179 Langenbogen | Kirche St. Magdalenen Dieses Konzert wird unterstützt durch Gotthilf Friedrich Ebhardt 1771-um 1840 Choralvorspiel für Oboe und Orgel Befiehl du deine Wege Andante non molto Johann Christian Kittel 1732-1809 Drei Präludien in f-Moll, Es-Dur und e-Moll für Orgel Christian Gotthilf Tag 1735-1811 Choralvorspiel für Oboe und Orgel Nun danket alle Gott Vivace moderato 20 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 21 03 Karla Schröter Willi Kronenberg ECHO Klassik 2015 Preisträger in der Kategorie Kammermusik einspielung des Jahres war das Barockensemble CONCERT ROYAL Köln mit Karla Schröter. Sie studierte Orgel und Cembalo in Frei burg, Stuttgart und Amsterdam. Danach legte sie ihren Schwer punkt auf das Spiel von historischen Oboen-Instrumenten. Mit ihrem Ensemble führt sie eine umfangreiche Konzerttätigkeit in Kammermusik- und Orchesterformationen in ganz Europa durch. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf facettenreichen Programmen in Bezug auf Instrumentalbesetzungen und Werkauswahl. Durch ihre ständige Forschungstätigkeit in Bibliotheken im In- und Aus land können ihre Programme mit immer wieder neuen, noch unbekannten Glanzlichtern aufwarten. Willi Kronenberg, geboren 1962, entwickelte schon früh Interesse am Orgel- und Cembalospiel. Nach dem Studium der Kirchen musik in Köln und Stuttgart studierte er Orgel und Cembalo bei Robert Hill (Freiburg), Ewald Kooiman (Amsterdam) und Ludger Lohmann (Stuttgart). Ferner studierte er Musikwissenschaft und Kunstgeschichte in Tübingen und Köln. Als gefragter Kammer musikpartner sieht er neben seiner solistischen Tätigkeit einen weiteren Schwerpunkt in der Ensemble-Musik. Bei renommierten Orgelwettbewerben war er mehrfach 1. Preisträger, so in Nijmegen, Wiesbaden und in Haarlem. CD- und Rundf unkaufnahmen doku mentieren seine musikalische Arbeit. 22 | Langenbogen | Kirche St. Magdalenen Nach einem Brand Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die heutige Kirche zu Langenbogen nach einem Entwurf von Karl-Friedrich Schinkel 1826 neu errichtet. Schinkel hatte im Auftrag des preußi schen Königs Friedrich Wilhelm III. einen Kirchenneubau im so genannten Rundbogenstil entworfen, der klassizistische und roman tische Elemente vereint, und nach dem eine Reihe von kleineren evangelischen Dorfkirchen in Preußen gebaut wurden. Eine damals eingebaute kleine Orgel stammt ursprünglich aus dem Jahr 1735 vom Weißenfelser Hoforgelbauer George Theodorus Kloße. Dank der erfolgreichen Bemühungen des Fördervereins Barockorgel Langenbogen um die Restaurierung der Orgel und den Erhalt der Kirche ist die öffentliche Nutzung wieder hergestellt, und es finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Innerhalb des Musikfestes Uner hörtes Mitteldeutschland ist die reizvolle kleine Kirche ein beliebter Veranstaltungsort. In diesem Jahr erklingt Musik aus Sächsischen Schlosskirchen auf der Orgel und Barockoboe. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 23 04 Barockmusik – Treffen der Jubilare La Moresca Claudia Hoffmann (historische Violine) Szabolcs Illés (historische Violine) Petra Burmann (Theorbe) Michaela Hasselt (Cembalo) Sonntag | 19. Juni 2016 | 17:00 Uhr Weißenfels | Heinrich-Schütz-Haus Johann Jakob Froberger 1616-1667 Ricercare bearbeitet von La Moresca für 2 Violinen, Theorbe, Cembalo Suite in a-Moll für Violine und B.c. Allemand – Courant – Saraband – Gigue Partita in e-Moll für Cembalo solo Matthias Weckmann um 1616-1674 Fuge in d-Moll 400* Johann Jakob Froberger 400* Matthias Weckmann 300 † Christian Friedrich Witt Karten: 15 € | 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 | 03443 302835 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06667 Weißenfels | Nikolaistraße 13 Heinrich-Schütz-Haus Christian Friedrich Witt 1660-1716 Suite in F-Dur Entree – Sarabande – Menuet – Bourée – Menuet Passacaglia in d-Moll Georg Philipp Telemann 1681-1767 Sonata g-Moll für zwei Violinen und B.c. aus: Corellisierende Sonaten Grave – Vivace – Presto – Grave – Vivace Dieses Konzert wird unterstützt durch 24 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 25 04 Petra Burmann Claudia Hoffmann Szabolcs Illés Michaela Hasselt Claudia Hoffmann studierte moderne Violine in Freiburg im Breis gau mit Orchester- und Lehrdiplom, Barockvioline bei Michi Gaigg in Straßbourg, Sigiswald Kuijken und Ryo Terakado in Den Haag und Chiara Banchini in Basel. Sie spielte drei CD-Aufnahmen mit ihrem eigenen Ensemble ein, u. a. die europäische Ersteinspielung der Violinsonaten von Elisabeth-Claude Jacquet de la Guerre. Kon zerte als Mitwirkende in verschiedenen Ensembles und Folkbands sowie Konzerte mit freier Improvisation ergänzen ihre Tätigkeit. Szabolcs Illés studierte Violine und Kammermusik an der Musik hochschule Franz Liszt Budapest. Danach studierte er Barockvioline und Alte Musik in Wien und Graz und erwarb ein Diplom für Barockvioline in Leipzig. Seit 2007 perfektionierte er seine Kennt nisse über das barocke Instrumentarium bei Sigiswald Kuijken im Rahmen des Masterstudiengangs des Königlichen Konservatoriums Brüssel und erwarb den Master of Musik im Sommer 2009. Er ist Mitglied in verschiedenen Orchestern und konzertiert auch mit seinem eigenen Ensemble Accademia Capricciosa und anderen auf die Barockzeit spezialisierten Kammerorchestern. Petra Burmann studierte Gitarre bei Elke Scheibner an der Musik hochschule „Felix Mendelssohn Bartholdy“ und Lauteninstrumente bei Nigel North in Berlin und am Early Music Institute der Indiana University in Bloomington. Sie konzertiert in Deutschland, Europa und Amerika und arbeitet mit Dirigenten wie Howard Arman, Marcus Creed und Enrico Onofri zusammen. Eine intensive künstlerische Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Händelfest spielorchester, der Lautten Compagney und der Cappella Sagitta riana. Sie unterrichtet am Konservatorium in Halle und ist Fach bereichsleiterin für Gitarre. Seit 2013 hat sie einen Lehrauftrag für Laute an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg inne. Michaela Hasselt, in Bad Tölz geboren, studierte an den Musik hochschulen München bei Hedwig Bilgram, Berlin bei Mitzi Meyerson sowie in Leipzig bei Christine Schornsheim. Seit 1999 26 | ist sie Dozentin für Cembalo, Generalbass und Korrepetition in Leipzig. Sie gab Solo- und Kammermusikkonzerte mit den Berliner Philharmonikern, den Berliner Barock Solisten, dem Neuen Bachi schen Collegium Musicum Leipzig, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Sinfonieorchester des MDR und arbeitete unter Diri genten wie Ton Koopman, Howard Arman, Peter Schreier. Außer dem spielte sie mit dem Freiburger Barockorchester, dem Dresdner Barockorchester, der Batzdorfer Hofkapelle. Heinrich-Schütz-Haus zu Weißenfels Seit 2012 erstrahlt das 1552 erbaute Renaissancehaus in Weißenfels in vollem Glanz. Es ist eine überaus würdige Gedenkstätte für Heinr ich Schütz wie auch eine sehr informative Darstellung über Leben, Werk und Wirkung seines Schaffens. Hier hat Schütz von 1657 bis zu seinem Tode gelebt. Dass es ihn nach Weißenfels gezogen hat, dem Ort seiner Kindheit, hängt wohl auch mit einer für die damalige Zeit beachtlichen Stadtmusik zusammen, die vor allem von Stadtpfeifern und Türmern repräsentiert wurde. Aber auch Kantoren füllten ihr Amt beispielgebend aus. Eine enge Freundschaft verband Schütz mit dem schon vor ihm in Weißenfels als Hauslehrer und Musikdirektor und späteren Thomaskantor lebenden Johann Hermann Schein. Nahezu original erhalten verbreitet das Haus die Aura seines Wohnens und Arbeitens als einziges zu besichtigendes Wohnhaus von Heinrich Schütz. Beeindruckend ist die wieder hergerichtete Komponierstube unter dem Dach, in der zwei Fragmente aus der Feder von Schütz präsentiert werden. Bedeutende Spätwerke hat er hier komponiert, wie seine letzte Komposition, den Schwanen gesang. Mit Klangbeispielen und Filmen wird dem Besucher auf eindrückliche Weise die Musik des Meisters veranschaulicht. In einem klingenden Notenpult kann der Betrachter aus einem Chorsatz einzelne Stimmen herauslösen bzw. zusammen fügen und mitsingen. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 27 05 Quartette – Wiederentdeckte Schätze Diogenes Quartett München Stefan Kirpal (Violine) Gundula Kirpal (Violine) Alba González i Becerra (Viola) Stephen Ristau (Violoncello) Sonntag | 19. Juni 2016 | 17:00 Uhr Burgk | Schloß Burgk | Kleiner Saal Friedrich Ernst Fesca 1789-1826 Streichquartett Es-Dur op. 1 Nr. 1 Allegro – Adagio – Menuetto: Allegretto – Rondo: Allegretto Max Bruch 1838-1920 Streichquartett c-Moll WoO 1852, wieder entdeckt 2013 Adagio ma non troppo – Adagio – Allegro molto – Finale Friedrich Gernsheim 100 † Friedrich Gernsheim Karten: 18 € | 15 € Kartentelefon: 0345 5174170 | 03663 400119 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 07907 Burgk | Schloß Burgk 1839-1916 Streichquartett Nr. 1 c-Moll op. 25 Allegro energico – Andante con moto – Allegro – Rondo all`Ongarese: Allegro molto vivace Dieses Konzert wird unterstützt durch 28 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 29 05 Diogenes Quartett „Es muss ein Glücksfall gewesen sein, der diese vier jungen Musiker zu einem Ensemble zusammengeführt hat.“ (Süddeutsche Zeitung) Dieser Glücksfall geschieht in München im Jahre 1998, als sich die vier Idealisten entscheiden, sich ihrer Leidenschaft, der Kammer musik, gemeinsam zu widmen. Sein individueller Stil zeigt Ein flüsse der Arbeit mit herausragenden Pädagogen und Ensembles wie dem Amadeus Quartett und dem La Salle Quartett, ist aber geprägt von intensiver Zusammenarbeit zur Schaffung einer ganz eigenen Ausdrucksart. Schon früh treten die vier Musiker auf internationalen Bühnen in Frankreich, Griechenland, Großbritan nien, Italien, Österreich und der Schweiz auf. Dabei hört man sie in berühmten Sälen wie der Kölner Philharmonie und bei Fest spielen, wie dem Mozartfest Würzburg, den Europäischen Wochen Passau oder dem Festival de Radio France et Montpellier. Das Diogenes Quartett ist zusammen mit dem Auryn-, Henschel-, Klenke-, Kuss-, Leipziger-, Mandelring-, Minguet- und dem Vogler Quartett Gründungsmitglied des im März 2012 ins Leben ge rufenen Verbandes Deutscher Streichquartette e.V. (VDSQ). Außerdem zeigt sich das Quartett offen für Crossover Programme, zum Beispiel wenn es mit „A dream of Brahms“ zusammen mit dem Jazzquartett des Geigers Max Grosch das Publikum mitreißt. Ebenso wichtig ist dem Quartett die Musikerziehung, so geben die vier Musiker in Zusammenarbeit mit „concierto münchen“ Konzerte speziell für Kinder. Großen Erfolg erzielen sie mit Kammermusik workshops für junge Ensembles. Im Laufe der Zeit entstehen zahlreiche Aufnahmen und Live-Mit schnitte, so Ersteinspielungen von Werken von Friedrich Gerns heim, Engelbert Humperdinck und Friedrich Fesca. Für das Label 30 | Stephen Ristau | Stefan Kirpal | Alba González i Becerra | Gundula Kirpal Brilliant Classics werden zur Zeit sämtliche Streichquartette von Franz Schubert eingespielt. Die ersten vier CDs sind bereits er schienen. Für dasselbe Label wurde das verschollen geglaubte, 2013 wiederentdeckte Streichquartett c-Moll (1852) von Max Bruch nach der Welturaufführung 2014 in Frankfurt von den vier Musi kern eingespielt. Schloß Burgk Malerisch am Ufer der Oberen Saale gelegen, beherbergt die eins tige Reußische Residenz Schloß Burgk nicht nur historische Wohnund Repräsentationsräume nebst kostbarem Interieur, sondern ist mit seinen Spezialsammlungen, den Ausstellungen, Konzerten und Festen ein kulturelles Zentrum Ostthüringens. Stilistisch von der Gotik bis zum Historismus geprägt, sind die Zeugnisse, die Barock und Rokoko hinterlassen haben, unüber sehbar: Mitte des 18. Jahrhunderts wurden der Sophienpark an gelegt und das Schallhaus errichtet, der Kleine Saal erhielt die monumentalen Wandgemälde in der Manier von Antoine Pesne, der Alkoven im Prunkzimmer seine illusionistische Deckengestal tung, die „Weißen Zimmer“ kostbare Seidentapeten, Gobelins, Stucka turen, Fayencen und Kristalllüster. Für die Schlosskapelle wurde Gottfried Silbermann verpflichtet, eine Orgel zu bauen, die heute, nahezu unverändert, zu den kostbarsten Instrumenten Mittel deutschlands gehört. Für die Besichtigung des Hauses sollte der Konzertbesucher genügend Zeit einplanen. Schloß Burgk ist für das Diogenes Quartett der ideale Ort, an dem es u. a. das erst 2013 wieder entdeckte Quartett in c-Moll von Max Bruch zum Klingen bringen wird. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 31 06 Mitteldeutschland trifft Fête de la Musique TrioSono Yuki Manuela Janke (Violine) Matthias Wilde (Violoncello) Ayumi Janke (Klavier) Montag | 20. Juni 2016 | 19:30 Uhr Gera | Museum für Naturkunde Barocksaal Heinrich XXIV. Reuß zu Köstritz 1855-1910 3 Romanzen für Klavier und Violoncello op. 29 Felix Draeseke Eröffnungskonzert Fête de la Musique mit Übergabe der Logotafel „Strasse der Musik“ an das Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz 1835-1913 Violoncellosonate D-Dur op. 51 Allegro moderato – Largo, molto espressivo – Allegro vivace con fuoco Niels Wilhelm Gade Eintritt frei – Spenden erbeten Platzreservierung: 0365 31656 | 0151 46177134 Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 07545 Gera | Nicolaiberg 3 | Museum für Naturkunde 1817-1890 Klaviertrio F-Dur op. 42 Allegro animato – Allegro molto vivace – Andantino – Finale. Allegro con fuoco Heinrich XXIV. Reuß zu Köstritz Klaviertrio G-Dur op. 37 Allegro non troppo ma con brio – Allegretto quasi Andantino – Vivace assai – Finale. Allegro con brio Dieses Konzert wird unterstützt durch 32 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 33 06 Matthias Wilde Yuki Janke Yuki Manuela Janke, geboren 1986 in München und aus einer Musikerfamilie stammend, studierte Violine in Salzburg bei Igor Ozim. Musikalische Impulse erhielt sie außerdem von Salvatore Accardo, Primoz Novsak, Reinhard Goebel und Lorenz Nasturica. Nachdem sie mehrfach Preise bei internationale Wettbewerben errang, gastierte sie bei zahlreichen internationalen Musikfestivals, u. a. den Festivals Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, der Fränkischen Musiktage, „Lago Maggiore“, „Amici della Musica“, Musikfestival „Instrumenta“ in Mexiko und dem BachFestival in Bern. Von 2012 bis 2014 war sie 1. Konzertmeisterin der Dresdner Staatskapelle und seit 2015 spielt sie in gleicher Position bei der Staatskapelle Berlin. Nach Wettbewerbserfolgen und seinem Debut 1998 im Gewand haus zu Leipzig nahm Matthias Wilde sein Studium in Leipzig auf. Es folgten solistische Verpflichtungen mit verschiedenen Orchestern an Konzertorten wie dem Gewandhaus Leipzig, dem Anhaltischen Theater Dessau u. a. Als Substitut im Gewandhaus orchester Leipzig sammelte er Orchestererfahrung und erhielt ab der Spielzeit 2007/2008 einen Vertrag als Solocellist am Anhalti schen Theater Dessau. Seit 2011 ist Matthias Wilde Mitglied der Staatskapelle Dresden. Er ist Gründer der Anhaltischen Kammer musiktage und war bis 2015 auch ihr künstlerischer Leiter. Ayumi Janke, 1980 in Gröbenzell geboren, erhielt im Alter von drei Jahren ihren ersten Klavierunterricht von ihrem Vater, Ansgar Janke. In der Meisterklasse von Karl-Heinz Kämmerling am Mo zarteum Salzburg wurde sie zunächst ab 1995 ausgebildet. Weitere musikalische Impulse erhielt sie von Gerhard Oppitz, Klaus Hell wig und Sergei Dorenski. Als Geigerin und Pianistin konzertierte sie bei den Kinderkonzerten der Münchner Philharmoniker und spielt seitdem regelmäßig ˇ ˇ in renommierten Konzertsälen. Seit 2007 hat sie einen Lehrauftrag an der Musikhochschule in Augsburg. 2008 wurde sie Mitarbeiterin des neugegründeten „Interdisziplinären Forums für künstlerische Interpretation“ der Universität Augsburg. 34 | Ayumi Janke Gera | Museum für Naturkunde Das älteste erhaltene Bürgerhaus der Altstadt Geras liegt auf dem Nicolaiberg und beherbergt das Museum für Naturkunde der Stadt. Das Haus wurde von 1686 bis 1688 vom Leipziger Kauf mann Gottfried Perner gebaut und von 1716 bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts von der Familie Schreiber bewohnt. Nach ihr wird es das „Schreibersche Haus“ genannt. Danach erwarb es die Stadt Gera und nutzte es als Gericht und Schule und seit 1947 ist es Museum. Das heutige Museum für Naturkunde zeigt in seiner Dauer ausstellung „Ostthüringen als Landschaftsraum – zur Geologie, Flora und Fauna“. Im 2. Obergeschoss wird im „Gelehrtenzimmer“ die Entwicklung vom Naturalienkabinett zum naturwissenschaftlichen Museum dargestellt. Darüber hinaus gibt es unter dem „Schreiber schen Haus“ eine umfangreiche, sehr informative Ausstellung über Minerale. Ein repräsentativer Barocksaal lädt zu diversen Veranstaltungen ein. Hier findet auch das Konzert des Musikfestes statt. Zu den in Gera geborenen Persönlichkeiten des 18./19. Jahrhunderts, die im musikalischen Kontext zu erwähnen sind, gehören der Pfarrer und Kirchenlieddichter Traugott Leberecht Kämpfe und der Sänger und Komponist Heinrich Agatius Gottlob Tuch. Letzterer erwarb sich vor allem als Musikverleger besondere Verdienste. Das Konzert ist Bestandteil von Fête de la Musique, das offen für die Mitwirkung von professionellen und Laien-Musikern ist. In den Fokus des Programmes wird weniger bekannte Kammermusik von Heinrich XXIV. Prinz (seit 1894 Fürst) Reuß zu Köstritz, Felix Draseke und Niels Wilhelm Gade gestellt. Alle drei haben bio graphische Bezüge zu Mitteldeutschland. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 35 07 Dessauer Komponisten Angelika Dietze (Querflöte) Jürgen Dietze (Oboe) Yuka Tanabe (Violine) Barbara Ude (Violine) Hans-Günther Thomasius (Viola) Stefan Wunnenburger (Violoncello) Fumiko Takano (Klavier) Mittwoch | 22. Juni 2016 | 20:00 Uhr Dessau-Roßlau | Anhaltisches Theater Foyer 250* Louis Massonneau Karten: 18 € | 15 € Kartentelefon: 0345 5174170 | 0340 2511333 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06844 Dessau-Roßlau | Friedensplatz 1A Anhaltisches Theater Dessau Friedrich Wilhelm Rust 1739-1796 Sonate für zwei Violinen D-Dur Allegro moderato – Minuetto Quartett für Flöte (Nagelgeige), 2 Violinen, Violoncello A-Dur Moderato – Adagio – Rondo Allegretto Louis Massonneau 1766-1848 Quartett für Oboe und Streichtrio Nr. 2, B-Dur Allegro moderato – Andante – Poco allegretto e molto scherzando Friedrich Schneider 1786-1853 Sonate G-Dur für Flöte und Klavier Allegro vivace – Larghetto con espressione – Allegro assai – Allegretto August Klughardt 1847-1902 Schilflieder, 5 Fantasiestücke für Klavier, Oboe, und Viola op. 28 nach Gedichten von Nikolaus Lenau (1802-1850) Langsam, träumerisch – Leidenschaftlich erregt – Zart, in ruhiger Bewegung – Feurig – Sehr ruhig Dieses Konzert wird unterstützt durch 36 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 37 07 Angelika Dietze Jürgen Dietze Fumiko Takano Angelika Dietze studierte von 1971 bis 1976 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig Flöte bei Erich List. Nach dem Studium war sie stellvertretende Soloflötistin am Landestheater Altenburg. Seit 1988 ist sie Päda gogin für Querflöte an der Musikschule Leipzig. Sie nahm erfolg reich an nationalen und internationalen Wettbewerben teil, wid met sich besonders der Kammermusik und war Mitglied des Sächsischen Bläserquintetts Leipzig. Jürgen Dietze, geboren 1954 in Leipzig, erhielt seinen ersten Oboen Unterricht mit 14 Jahren. 1970 bis 1975 studierte er Oboe an der Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig bei Burkhard Glaetzner und Komposition bei Peter Herr mann. 1976 wurde er Oboist am Gewandhausorchester und wechselte zwei Jahre später zum Rundfunk-Sinfonieorchester dem er bis heute als Solo-Oboist angehört. Er war Lehrbeauftragter an der Leipziger Musikhochschule und schrieb als Komponist Werke für Kammerorchester, Bläser, Chöre sowie ein Singspiel. Yuka Tanabe, geboren 1973 in Kobe, studierte nach Auszeich nungen bei Jugendmusikwettbewerben von 1992 bis 1996 an der Staatlichen Hochschule für Kunst und Musik Geidai (Tokyo) bei Gerhard Bosse, danach an der Weimarer Musikhochschule bei Jost Witter. Bereits während ihrer Studienjahre in Weimar trat Yuka Tanabe mehrfach als Solistin und Konzertmeisterin auf, z. B. beim Internationalen Jugendorchester. Seit Oktober 2000 ist sie Stimm führerin der Zweiten Violinen im MDR Sinfonieorchester. Barbara Ude studierte an der Leipziger Musikhochschule bei Gun nar Kaltofen. Die Violinistin des MDR Sinfonieorchesters grün dete bereits 1987 gemeinsam mit drei Orchester-Kollegen das Corda-Quartett Leipzig, das ein Jahr später beim internationalen Schubert-Wettbewerb in Graz das Stipendium der Alban-BergStiftung Wien erhielt. 38 | Stefan Wunnenburger | Hans-Günther Thomasius | Barbara Ude | Yuka Tanabe Hans-Günther Thomasius erhielt seinen ersten Violinunterricht mit neun Jahren. Ab 1966 besuchte er die Spezialschule für Musik in Halle, danach die Hochschule für Musik Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und studierte von 1972 an Bratsche. 1977 begann er am Großen Rundfunkorchester Leipzig als stellvertre tender Solobratscher. 1979 wechselte er zum Rundfunk-Sinfonie orchester Leipzig, dem heutigen MDR-Sinfonieorchester, bei dem er seit 1989 Vorspieler ist. Stefan Wunnenburger nahm bereits mit 14 Jahren erfolgreich am Bachwettbewerb für Schüler und Jugendliche in Leipzig teil und erhielt beim Cellowettbewerb in Usti (CSR) ein Diplom. Danach studierte er an der Musikhochschule in Leipzig bei Friedemann Erben und Jürnjakob Timm. Seit 1987 ist er Vorspieler der Cellis ten im MDR Sinfonieorchester. Neben seiner Orchestertätigkeit gehört seine Liebe vor allem der Kammermusik; er war ebenfalls Mitglied des Corda-Quartetts Leipzig. Fumiko Takano, geboren in Japan, erhielt mit vier Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Nach dem Studium an der Universität Yamagata nahm sie Privatunterricht bei Adrian Oetiker und schloß ihr Aufbaustudium Klavierkammermusik an der Musikhochschule Freiburg im Breisgau bei Michael Baumann mit Auszeichnung ab. Von 2002 bis 2011 war sie als Instrumentalkorrepetitorin an der Musikhochschule Dresden tätig und absolvierte dort ihr Zusatz studium Cembalo bei Ludger Rémy. Seit 2008 unterrichtet sie an der Städtischen Musikschule Chemnitz und konzertiert zudem regelmäßig als Kammermusikerin und Continuospielerin. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 39 07 Klänge aus Mitteldeutschland Live-Mitschnitte aus 3 Musikfesten Dessau-Roßlau | Anhaltisches Theater Das Gebäude des Anhaltischen Theaters wurde 1938 fertiggestellt und mit dem „Freischütz“ eröffnet. Mit einer umfangreichen Dreh bühne ausgestattet, bietet es beste Voraussetzungen für große Theater- und Opernproduktionen. Im 2. Weltkrieg wurde das Haus erheblich zerstört, 1949 aber war es wieder aufgebaut worden. Andreas Hammerschmidt | Reinhard Keiser | Gabriel Mölich | Georg Friedrich Händel | Gottfried Heinrich Stölzel | Johann Ludwig Krebs | Carl Gottlieb Reissiger | Robert Franz | Carl Reinecke | Albert Becker | August Klughardt | Julius Röntgen | Max Reger | Theodor Blumer | Siegfried Thiele | Erhard Mauersberger e r te n z n o K e al len m u s i k . d i e b r n Sie e- de . erein halte w.strass r e ren V unse D w ie C S w n ze re er rstüt unte Unse und unt r CD e s ie auf d em K Mit d 6 – : 15, Preis Über viele Jahre war Dessau die Residenzstadt der Anhaltischen Fürsten. Mit ihnen entwickelte sich ein interessantes geistig-kultu relles Leben, das eine Reihe bedeutender Persönlichkeiten in die Stadt zog. Entscheidend trug Friedrich Wilhelm Rust (1739-1796) für ein reges musikalisches Leben bei. Er gründete eine Hofkapelle, die ihm die Ernennung zum Musikdirektor einbrachte. Aus seiner kompositorischen Feder stammen Kantaten, Oden und Lieder. Am bedeutendsten aber sind seine Klavierwerke und Sonaten, von denen wir eine Flötensonate im Konzert hören. Der Komponist Friedrich Schneider führte diese Tradition als Herzoglicher Hof kapellmeister weiter. Auch von ihm ist eine seiner Sonaten im Pro gramm des Konzerts enthalten. Betrachtet man Dessau im 20. Jahrhundert, so müssen der Kom ponist Kurt Weill, dem ein Festival gewidmet ist, und der Architekt Walter Gropius mit seinen Verdiensten um die Bauhauskunst Erwähnung finden. Nachdem Gropius das Bauhaus in Weimar ge gründet hatte, sorgte er 1926 für den Umzug nach Dessau, und seither ist die Stadt mit der internationalen Bauhaustradition aufs Engste verbunden. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 41 08 Max Reger und seine Zeitgenossen Katharina Dargel (Viola) Michael Schönheit (Orgel) Donnerstag | 23. Juni 2016 | 19:30 Uhr Hettstedt | Gangolfkirche Max Reger 1873-1916 Toccata und Fuge d-Moll aus: Neun Stücke für Orgel op. 129 Hans Hiller 1873-1938 Andante religioso op. 6 für Viola und Orgel Johannes Brahms 1833-1897 Drei Choralvorspiele aus: Elf Choralvorspiele op. 122 O Welt, ich muß dich lassen – O Gott du frommer Gott – O Welt, ich muß dich lassen Max Reger Suite III c-Moll aus: Drei Suiten op. 131d für Bratsche allein Moderato – Vivace – Adagio – Allegro vivace Max Reger Benedictus aus: Zwölf Stücke für die Orgel op. 59 100 † Max Reger Karten: 12 € | 1o € Kartentelefon: 0345 5174170 | 03476 552583 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06333 Hettstedt | Gangolfstraße 1 | Gangolfkirche Dieses Konzert wird unterstützt durch Sigfrid Karg-Elert 1877-1933 Drei Choralbearbeitungen aus: 66 Choralimprovisationen op. 65 Mit Ernst, o Menschenkinder – Valet will ich dir – Schmücke dich, o liebe Seele Max Reger Romanze (ohne Opuszahl) für Viola und Orgel Joseph Gabriel Rheinberger 1839-1901 Drei Stücke aus: op. 150 für Viola und Orgel Abendlied – Pastorale – Elegie Max Reger 42 Introduktion und Passacaglia d-Moll (ohne Opuszahl) | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 43 08 Katharina Dargel Michael Schönheit Katharina Dargel wurde nach ihrem Violastudium an den Musik hochschulen Weimar und Leipzig 1989 Mitglied des Gewand hausorchesters zu Leipzig, lernte dort das reichhaltige Repertoire des Konzert-, Opern- und Kantatenbereiches kennen und schätzen. Sie beschäftigt sich intensiv mit der historischen Auff ührungspraxis barocker, klassischer und frühromantischer Musik und gehört neben Michael Schönheit zu den Gründungsmitgliedern des auf Instrumenten historischer Mensur musizierenden Ensembles „Merseburger Hofmusik“. Zudem entdeckte sie die Viola d’amore für sich und konnte mit diesem Instrument neben Werken der Kammermusik auch solistische Partien u. a. in Produktionen mit dem Gewandhausorchester Leipzig, der Hamburgischen Staats oper und zahlreichen Barockensembles zu Gehör bringen. Michael Schönheit, 1961 in Saalfeld geboren, erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater. Er war Mitglied der Thür inger Sängerknaben und studierte in Leipzig Dirigieren, Klavier und Orgel. Von 1985 bis 1991 war er Organist und Kantor in Saalfeld. 1986 wurde er zum Gewandhausorganisten berufen und war Cembalist des Bachorchesters. Sein Solistendebüt bei der New York Philharmonic gab er 1995 unter dem Dirigat von Kurt Masur. Über seine Konzerttätigkeit hinaus bemüht sich Schönheit um den Erhalt und die Restaurierung historisch wertvoller Orgeln. In Merseburg, wo er seit 1996 als Domorganist tätig ist, betreute er die umfangreiche Restaurierung der von Friedrich Ladegast erbauten Domorgel. 44 | Hettstedt | St. Gangolf Kirche auf dem Kupferberg Am Fuße des Harzes, im lauschigen Wippertal, liegt Hettstedt mit dem Ortsteil Kupferberg und der St. Gangolfkirche. Der Bau der Kirche Ende des 12. Jahrhunderts ist eng verbunden mit dem Be ginn des Kupferschiefer Bergbaus im Mansfelder Land. Im 13. Jahr hundert gehörte ein Hospital für verarmte Bergleute zur Kirche und für kurze Zeit war ein Teil eines Augustinerinnenklosters untergebracht. Die ursprünglich romanische Kapelle St. Maria wurde um 1400 zur gotischen Dorfkirche St. Gangolf umgebaut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Ortsteil Kupferberg Hett stedt eingemeindet. Bis in die Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts nutzte die evangelische Kirche das Gotteshaus. Seit 1995 unterstützt ein Förderverein die Stadt Hettstedt als Eigentümerin der Kirche bei der Restaurierung, und heute können dank sehr engagierter Mitglieder und deren erfolgreicher Einwer bung öffentlicher Gelder und privater Spenden, bereits Konzerte, Ausstellungen und andere Veranstaltungen in der reizvollen Kirche stattfinden. Auch die Rühlmann Orgel konnte wieder aufgebaut werden und Orgel-Recitals bereichern das Veranstaltungsangebot. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 45 09 Barockorgel – Musik aus der Entstehungszeit der Orgel Holger Gehring (Orgel) Freitag | 24. Juni 2016 | 19:30 Uhr Schmalkalden | Schlosskirche Holger Gehring Marco Antonio Cavazzoni um 1485-nach 1569 Recercare primo – Salve virgo Girolamo Frescobaldi 1583-1643 Toccata prima aus: Il secondo libro die Toccate Bergamasca aus: Fiori musicali Toccata quarta aus: Il secondo libro die Toccate Hans Leo Hassler 1564-1612 Canzon – Toccata – Magnificat primi toni Matthias Weckmann um 1616-1674 Praeambulum Primi Toni Johann Kaspar Kerll 1627-1693 Capriccio sopra il Cucu Johann Jacob Froberger 1616-1667 Partite Auff die Mayerin aus: Libro di 1649 400* Johann Jakob Froberger 400* Matthias Weckmann Friedrich Wilhelm Zachow 1663-1712 Partita Jesu, meine Freude Karten: 12 € | 1o € Kartentelefon: 0345 5174170 | 03683 403186 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 98574 Schmalkalden | Schlossberg 9 | Schlosskirche 46 | Georg Muffat 1653-1704 Ciacona aus: Apparatus musico-organisticus 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 47 09 Holger Gehring wurde 1969 in Bielefeld geboren. Er studierte Kirchenmusik, Orgel und Cembalo an den Musikhochschulen in Lübeck und Stuttgart. Anschließend studierte er künstlerisches Orgelspiel an der Musikhochschule Frankfurt und danach Solis tenklasse Orgel an der Musikhochschule Stuttgart. Zeitgleich stu dierte er Cembalo, Generalbass und Ensemble für Alte Musik an der Schola Cantorum in Basel. 2004 wurde er zum Kreuzorganisten an die Kreuzkirche Dresden berufen und 2005 zum Orgelsachver ständigen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens er nannt. Darüber hinaus ist er als Lehrbeauftragter für Orgelliteraturspiel und Orgelimprovisation an den Musikhochschulen in Leipzig, Dresden und Frankfurt/Main, an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden und des Dresdner Kreuzchores tätig. Schmalkalden | Schloss Wilhelmsburg Über dem mittelalterlichen Zentrum von Schmalkalden erhebt sich das Schloss Wilhelmsburg. Es wurde zwischen 1585 und 1590 als Nebenresidenz der hessischen Landgrafen gebaut. Prunkvoll ausgestattet, mit wertvoller Wandbemalung, beeindruckenden Fest sälen zählt das Schloss zu den bedeutenden Renaissance Denk malen in Deutschland. Die Schlosskapelle beherbergt eine sehr gut erhaltene, spielbare Orgel mit Holzpfeifen aus dem Jahre 1589. Die Orgel gehört neben der kostbaren Reichel-Orgel in der hallischen Marktkirche zu den wenigen in Europa erhaltenen über vierhundert Jahre alten Instrumenten. Hof- und Stadtorganisten wie Johann Nikolaus Tischer, Johann Gottfried Vierling oder Johann Friedrich Doles, der auch die Thomaskantorstelle in Leipzig bekleidet hatte, pflegten ein reges musikalisches Leben im ausgehenden 17. bis 19. Jahrhundert in Schmalkalden. Der Organist Holger Gehring bringt mit Musik aus der Ent stehungszeit der Orgel das kostbare Instrument zum Klingen und gedenkt dabei den 400. Geburtstagen der Komponisten Johann Jacob Froberger und Matthias Weckmann. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 49 10 Klarinettenklänge – Märchen und Bilder Ib Hausmann (Klarinette) Frank Gutschmidt (Klavier) Freitag | 24. Juni 2016 | 19:30 Uhr Schkopau OT Ermlitz | Rittergut Norbert Burgmüller 1810-1836 Duo Es-Dur op. 15 für Klarinette und Klavier Carl Loewe 1796-1869 Schottische Bilder op. 112 für Klarinette und Klavier Die Jungfrau vom See – Der Wanderer auf Rothwell-castle – Der Schottenclan Ferruccio Busoni 1866-1924 Märchen für Klarinette und Klavier 150* Ferruccio Busoni Carl Maria von Weber 100 † Max 1786-1826 Grand Duo Concertant op. 48 für Klarinette und Klavier Allegro con fuoco – Andante con moto – Rondo Allegro Reger Karten: 15 € | 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 | 034204 35582 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06258 Schkopau OT Ermlitz | Apels Gut 3 | Rittergut Max Reger 1873-1916 Sonate für Klarinette und Klavier B-Dur op. 107 Moderato – Vivace – Adagio – Allegretto con grazia Dieses Konzert wird unterstützt durch 50 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 51 10 Ib Hausmann Frank Gutschmidt Zu den wichtigsten Lehrern und Inspiratoren von Ib Hausmann gehören neben Menahem Pressler und György Kurtág, seine Kammermusikpartner: Alexander Lonquich, Frank Gutschmidt, Peter Bruns, Clemens Hagen der Jazzpianist Michael Wollny und Streichquartette wie das: Hagen-, Casals-, Bennewitz,- und AurynQuartett. Als Solist reist er um die Welt und trat mit bedeutenden Orchestern, u. a. mit dem Minnesota Symphony Orchestra und der Kammerphilharmonie Bremen auf. Preis der Deutschen Schall plattenkritik für die Klarinettensonaten von Max Reger und eine Berthold Goldschmidt CD. Bei EMI erschien das Quintett von Sergej Prokofieff, u. a. mit Tabea Zimmermann und Daniel Hope. Frank Gutschmidt wurde 1971 in Brandenburg/Havel geboren. Er gewann 1. Preise bei den Wettbewerben „Johann Sebastian Bach” in Leipzig und „Franz Liszt” in Weimar. Als Solist und Kammer musiker spielt er bei renommierten Festivals, in Berlin, St. Peters burg, Moskau, Litauen, Bulgar ien, Rom, Mailand, Paris, London, Lissabon. 2010 erschien eine CD mit der vierhändigen Fassung von Stravinsky’s „Sacre” und Bartók’s „Sonate für 2 Klaviere und Schlagzeug“ und 2013 eine Kammermusik-CD mit Werken von H. E. Erwin Walther, zusammen mit Ib Hausmann und Peter Bruns. Schkopau OT Ermlitz | Rittergut Das prächtige Herrenhaus auf dem Rittergut Ermlitz wurde um 1700 von der Familie von Bose erbaut. Durch die Auswirkungen des Siebenjährigen Krieges konnte die Familie von Bose das Haus nicht mehr unterhalten, und als neuer Käufer trat 1771 der Leipziger Jurist und Ratsherr, der spätere Bürgermeister Dr. Apel in Erscheinung. Das Rittergut wurde fortan der Sommersitz der Familie Apel. Sie war sehr Musik und Kunst interessiert und förderte musikalische und literarische Veranstaltungen auf dem Gut. So bedeutende Komponisten wie Carl-Maria von Weber, Felix Mendelssohn Bartholdy und Richard Wagner waren Gäste des Gutes. Mit den Wirren des 2. Weltkriegs wurde dem Leben auf dem Gut ein jähes Ende gesetzt und die Familie Apel enteignet. Das An wesen wurde um 2000 von einem Nachfahren der Familie Apel zurück erworben. Nach sehr aufwendigen Restaurierungsarbeiten erstrahlt das barocke Herrenhaus mit den schönen Außenanlagen seit 2010 in neuem Glanz. Die Apelsche Kulturstiftung und ein Förderverein haben das Gut zu einem Tagungs- und Veran staltungszentrum entwickelt. Aus dem früheren Kuhstall ist ein Saal geworden, der ausgezeichnet für Konzerte geeignet ist. Klarinette und Klavier von Ib Hausmann und Frank Gutschmidt erinnern an die musikalischen Besucher des Hauses und bringen darüberhinaus Musik von Zeitgenossen wie Carl Loewe, Nobert Burgmüller und im Gedenken an den 100. Todestag Kompositio nen von Max Reger zu Gehör. 52 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 53 11 Cembali – Strenges und Improvisiertes Alexander und Aleksandra Grychtolik (Cembalo und Orgel) Samstag | 25. Juni 2016 | 17:00 Uhr Borsdorf OT Panitzsch Kirche 16:15 Uhr Festakt Anbringung der Logotafel „Strasse der Musik“ an der Kirche Johann Sebastian Bach 1685-1750 Aria aus: Goldberg-Variationen BWV 988 14 Canons über die ersten acht Fundamentalnoten der Aria aus: Goldberg-Variationen BWV 1087 Aria aus: Goldberg-Variationen Carl Philipp Emanuel Bach 1714-1788 Vier Duette für Cembalo, Wq 115 Allegro – un poco Adagio – un poco Adagio – Allegro Sonate d-moll aus: Clavier-Sonaten für Kenner und Liebhaber, Band 3 (1781), Wq 57 Allegro moderato – Cantabile e mesto – Allegro Alexander Grychtolik *1980 Improvisation einer Fantasie und Fuge Matthias Weckmann um 1616-1674 Partita in e Allemande – Courante – Sarabande – Gigue Johann Jakob Froberger 1616-1667 Lamentation in F, FbWV 633 400* Johann Jakob Froberger 400* Matthias Weckmann Karten: 15 € | 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 04451 Borsdorf OT Panitzsch | Lange Straße 17 Evang.-Luth. Kirchgemeinde Panitzsch Aleksandra Grychtolik Alexander Grychtolik *1974 Concerto-Improvisation: Ein Treffen zwischen Johann Sebastian und Carl Philipp Michael Praetorius um 1571-1621 Hymnus Christus wir sollen loben schon (Orgel) Alexander Ferdinand Grychtolik Improvisation in der Art Johann Sebastian Bachs (Orgel) (Allegro) – Molto Adagio – (Allegro assai) 54 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 55 11 Aleksandra Grychtolik | Alexander Grychtolik Bereits während ihres Cembalostudiums an der Musikhochschule in Lódz, das sie an eine Organistenausbildung anschloss, reiste Aleksandra Grychtolik mit ihrem damaligen Ensemble La Grande Langue de la Musique durch Europa, um bei Spezialisten für histo rische Aufführungspraxis wie Ketil Haugsand, Jaap ter Linden und Lucy van Dael wichtige künstlerische Impulse zu erhalten. Es folgten Aufnahmen im polnischen Rundfunk und Konzertreisen nach Westeuropa. Eine vertiefende Beschäftigung mit interpreta tor ischen Fragestellungen zu Alter Musik erfolgte im Cembalo studium bei Bernhard Klapprott. Sie konzertiert seit vielen Jahren europaweit als Solistin, mit ihrem Partner Alexander Grychtolik in der Besetzung für zwei Cembali sowie mit dem Ensemble Deut sche Hofmusik. Alexander Grychtolik studierte Cembalo bei Bernhard Klapprott und Frédérick Haas. Er hatte einen deutschlandweit erstmaligen Lehrauftrag für barocke Improvisationspraxis an der Musikhoch schule in Weimar inne. Eine weitere Lehrtätigkeit führte ihn u. a. an die Musikhochschule in Frankfurt am Main. Mit seinem 2008 gegründeten Ensemble Deutsche Hofmusik widmet sich Alexan der Grychtolik darüber hinaus in ausgewählten Projekten den musikalischen Zeugnissen barocker Residenzkultur aus Mittel deutschland, insbesondere höfischen Gelegenheitswerken. 56 | Unlängst veröffentlichte er bei der Deutschen Harmonia Mundi mit Aleksandra Grytchtolik und dem Ensemble Deutsche Hof musik die Einspielung einer Rekonstruktion der Köthener Trauer musik von Johann Sebastian Bach. Borsdorf | Kirche Panitzsch Die heutige Barockkirche Panitzsch hat ihren Ursprung in einem romanischen Kirchenbau des 13. Jahrhunderts. Die schlichte weiße Kirche mit Schieferdach steht auf dem 142m hohen Kirchberg ober halb von Panitzsch im Leipziger Land. Sie beheimatet die evan gelisch-lutherische Gemeinde. Ende des 18. Jahrhunderts wurde vom Torgauer Orgelbauer Johann Christian Friedrich Flemming eine Orgel eingebaut, 1993 wurde sie von der Orgelbaufirma Voigt aus Bad Liebenwerda rekonstruiert, und sie hat heute wieder ihren wundervollen ursprünglichen Klang. Davon können sich die Konzertbesucher überzeugen, denn es wird Musik von Johann Sebastian Bach, Carl Philipp Emanuel Bach, Matthias Weckmann und Johann Jacob Froberger auf zwei Cembali sowie auf der Orgel zu erleben sein. Drei wertvolle Glocken, zwei mittelalterliche und eine barocke, mit Ritzzeichnungen aus dem 14. Jahrhundert laden mit ihrem eindrücklichen Geläut zum Gottesdienst und zu Veranstaltungen vom Kirchberg herunter in den Ort. Besondere Aufmerksamkeit bekommt die Kirche nicht nur durch die Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen, sondern auch durch ein umfangreiches, vielfältiges Konzertleben sowie Lesungen und Ausstellungen. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 57 12 Grillenvertreiber Vier Gamben und ein Cembalo MARAIS CONSORT Hans-Georg Kramer Brian Franklin Hermann Hickethier Irene Klein (Violen da Gamba) Ingelore Schubert (Cembalo) Samstag | 25. Juni 2016 | 19:30 Uhr Bad Frankenhausen | Unterkirche Johann Christoph Demantius 1567-1643 Newe außerlesene / liebliche / zierliche Polnischer vnd Teutscher Art Täntze Hans Leo Hassler 1564-1612 Toccata in G Madrigal-Canzonetten: Mir traumt in einer Nacht (in drei Teilen) Mit dein lieblichen Augen – All Lust und Freud Canzon in g – Canzon in d – Canzona sopra Nun fanget an Johann Jakob Froberger 1616-1667 Fantasia a 4 Johann Kaspar Kerll 1627-1693 Capriccio sopra il Cucu 400* Johann Jakob Froberger 400* Matthias Weckmann Karten: 15 € | 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 | 034671 71717 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06567 Bad Frankenhausen | Kantor-Bischoff-Platz 8 Unterkirche Dieses Konzert wird unterstützt durch Johann Rosenmüller 1619-1684 Aus der wiederentdeckten Sammlung, 1645 Paduana – Alemanda – Courant – Ballet – Sarabanda Dietrich Becker 1623-1679 Aus: Musikalische Frühlingsfrüchte..., Hamburg 1668 Sonata – Allmand – Courant – Sarband – Gigue Matthias Weckmann 1616-1674 Toccata in d Suite in d: Allemanda – Courant – Sarabanda – Gigue Heinrich Schütz 1585-1672 Suite in Sonderheit auf Violen zu gebrauchen: Paduana – Courant – Paduana – Aria – Galliard 58 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 59 12 Marais Consort Das Marais Consort wurde 1978 von Hans-Georg Kramer (Viola da Gamba) und Ingelore Schubert (Cembalo) als Ensemble für Alte Musik gegründet. Angeregt und bestätigt durch eigene Quellen studien und Meisterkurse bei Nikolaus Harnoncourt, Gustav Leon hardt und den Brüdern Kuijken führte der Weg konsequent zur historischen Aufführungspraxis. Neben Konzeptionen mit barocker Kammermusik wurde ab 1985 das Gambenconsort aufgebaut. In Zusammenarbeit mit dem Geigenbauer Christian Brosse wurde ein Instrumentarium von italienischen Renaissance-Violen-daGamba entwickelt, was zu einem völlig neuen und einzigartigem Consortklang führte. Ein unvergleichlicher Klang wird dem Ensemble attestiert, neue Klangdimensionen beschworen. Hervorgehoben wird das harmonische Zusammenspiel, die einzig artige Delikatesse und Subtilität; das Musizieren wird als vital, farbenfroh, meisterlich, als betörend schön beschrieben. Ab 1989 begann der WDR diese Arbeit durch Aufnahmen zu begleiten, später folgen langjährige Produktionsreihen beim Bayerischen Rundf unk. 1991 erschien die erste CD beim Label NOMOS, bei dem das Marais Consort bis heute exklusiv aufnimmt. Bad Frankenhausen | Unterkirche Die Geschichte der Kirchen in Frankenhausen beginnt mit der Gründung eines Zisterzienserinnenklosters im Jahre 1215. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte das durch die Sole und den Salzhandel wohlhabende Städtchen Frankenhausen sieben Kir chen. Bis heute sind nur noch drei Kirchen erhalten, die Oberkirche „Unsere lieben Frauen am Berge” mit dem berühmten schiefen Turm, die Kirche „St. Petri”, – als Überbleibsel einer großen vorro manischen Anlage ein Kleinod – sowie die Unterkirche, eine barocke Hallenkirche, geprägt von zweigeschossigen Längsempo ren und einen Altarraum getrennt durch einen korbbogigen Triumphbogen. Im Westen baute der Orgelbauer Johann North aus Rudolstadt auf die dortige Empore eine barocke Orgel. Sie wurde vom Frankenhäuser Orgelbaumeister Julius Strobel um gebaut und erweitert. Er schuf mit ihr eine der bedeutendsten großen Orgeln der Hochromantik in Deutschland. Überrascht wird das Publikum des Konzerts durch das Marais Consort in seiner Besetzung: vier Violen da Gamba und Cembalo, wenn sie 400 Jahre alte Musik erklingen lassen. In zahlreichen internationalen Festivals und Konzertreihen ist das Marais Consort ein immer wieder gern gesehener Gast. Im Jahr 2007 war das Marais Consort Artist/Ensemble in Residence in Bonn in der Festival-Konzertreihe „Zeitsprünge“ des Rheinischen Landesmuseums. 60 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 61 13 Romantischer Gesang an historischem Ort Christopher Jung (Bariton) Piotr Oczkowski (Klavier) Sonntag | 26. Juni 2016 | 17:00 Uhr Wettin-Löbejün | Carl-Loewe-Haus 150* Ferruccio Busoni 100 † Friedrich Gernsheim 100 † Max Reger Karten: 15 € | 12 € Kartentelefon: 0345 5174170 | 034603 77250 Fremdenverkehrsamt Löbejün | 034603 71188 Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 06193 Wettin-Löbejün | Am Kirchhof 2 | Carl-Loewe-Haus Dieses Konzert wird unterstützt durch 62 | Ferruccio Busoni 1866-1924 Fünf Lieder (Johann Wolfgang von Goethe) Lied des Brander aus: Faust – Lied des Mephistopheles aus: Faust – Lied des Unmuts aus: Westöstlicher Diwan – Schlechter Trost – Zigeunerlied op. 55 Nr. 2 Zwei hebräische Melodien op. 15 (Lord Byron) Ich sah die Träne – An Babylons Wassern Max Reger 1873-1916 Fünf Gesänge op. 98 Aus der Himmelsaugen (Heinrich Heine) – Der gute Rat (Georg Schatz) – Sonntag (Ludwig Uhland) – Es schläft ein stiller Garten (Carl Hauptmann) – Sommernacht (Gertrud Triepel) Aus: Vier Lieder op. 97 Das Dorf (Martin Boelitz) – Ein Drängen (Stefan Zweig) Friedrich Gernsheim 1839-1916 Fünf Lieder op. 19 Die Blicke Deiner Augen (Georg Friedrich Daumer) – Die ihr mit dem Odem linde (Friedrich Rückert) – Mit einem gemalten Bande (J. W. v. Goethe) – An den Mond (J. W. v. Goethe) – Gib ihr, Ost, die Kunde meiner Leiden (G. F. Daumer) – Ich möchte Dir so gern die Seele geben (G. F. Daumer) Carl Loewe 1796-1869 Wer ist der Bär op. 64 Nr. 4 (W. A. Häring [W. Alexis]) Odins Meeresritt op. 118 (A. Schreiber) Die Uhr op. 123 Nr. 3 (J. G. Seidl) Der Zauberlehrling op. 20 Nr. 2 (J. W. v. Goethe) Geisterleben op. 9 Nr. 4 (Ludwig Uhland) Tom der Reimer op. 135a (Schottische Ballade) 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 63 13 Piotr Oczkowski | Christopher Jung Der Bariton Christopher Jung ist mehrfacher Preisträger ver schiedener Wettbewerbe. Er gab sein Operndebüt als „Papageno” in Mozarts „Zauberflöte” am Mittelsächsischen Theater Freiberg. Seither führen ihn zahlreiche Engagements an renommierte Büh nen im In- und Ausland, so zum Theaterfest nach Delphi, mit einer „Winterreise” nach Indien, mehrfach nach Südamerika, zum MDR Musiksommer, den Dresdner Musikfestspielen, zum Bach fest nach Leipzig, an die Komische Oper Berlin, die Oper Leipzig und die Kölner Philharmonie. Er unterrichtet als Professor an der Ev. Hochschule für Kirchenmusik in Halle, sowie an der MartinLuther-Universität Halle-Wittenberg. Rundfunkaufnahmen und CDs dokumentieren sein bisheriges Schaffen. Piotr Oczkowski wurde in Polen geboren und emigrierte als Siebenjähriger nach Venezuela. Als Elfjähriger feierte er erste Er folge als Solist mit verschiedenen venezolanischen Orchestern. Er studierte Klavier in Bloomington, Detmold, München und Halle. 2006 übernahm er an der Hochschule für Musik in Detmold eine Professur als Leiter des Jungstudierenden-Instituts. Er ist Preis träger verschiedener Wettbewerbe u. a. des Teresa-Carreño-Wett bewerbs 1992. Als Solist ist er viel im In- und Ausland unterwegs und nimmt teil an renommierten Festivals in Europa und Latein amerika. Löbejün | Carl-Loewe-Haus Das 15km nördlich von Halle gelegene Löbejün wird kulturhisto risch vor allem mit der Pflege des musikalischen Erbes von Carl Loewe in Zusammenhang gebracht. Dem 1796 in Löbejün gebo renen Komponisten und Sänger verdankt die Nachwelt ein reiches musikalisches Schaffen, an erster Stelle seien seine etwa 400 Balla den genannt, aber auch Oratorien, Opern, Sinfonien und Kammer musik stammen aus seiner Feder. Die in Löbejün ansässige Inter nationale Carl-Loewe-Gesellschaft veranstaltet regelmäßig Festtage zu Ehren ihres genius loci und bringt sein Werk zur Aufführung. Das Geburtshaus des Komponisten war 1530 als Schulhaus gebaut worden, 1886 wegen Baufälligkeit abgerissen, aber sehr bald ent stand an derselben Stelle ein neues Haus. Dieses Gebäude hat nun die Loewe-Gesellschaft von der Stadt zur Nutzung übergeben bekommen, und hier wurde das Museum als eine würdige Stätte des Gedenkens an Carl Loewe eröffnet, und ein Zentrum der Loewe-Forschung und Pflege seines Erbes ist entstanden. Neben einer großen Sammlung von Notenblättern mit Musik Loewes sowie Büchern und Schriften über den Meister ist eine besondere Attraktion die weltweit umfangreichste Tonträgersammlung mit seiner Musik. Diese veranschaulicht nicht nur den Beginn der Tonaufzeichnung, sondern ermöglicht einen Einblick in die Ent wicklung der Tonwiedergabetechnik überhaupt. Das wichtigste Erlebnis aber ist, die Musik des Romantikers Carl Loewe zu hören. Dem Meister gegenübergestellt werden Lieder von Max Reger, Friedrich Gernsheim und Ferrucio Busoni. 64 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 65 14 Johann Heugel um 1510-1585 Motet Consolamini Popule Meus (1539) Doppelchörigkeit Torgauer Meister Abschlusskonzert 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland Calmus Ensemble Capella de la Torre Ekkehard Saretz (Orgel) Hildegard Saretz (Orgel | Cembalo) Sonntag | 26. Juni 2016 | 17:00 Uhr Torgau | Schlosskirche Thomas Stoltzer 1480-1526 Benedicam Dominum in omni tempore Psalm 33 (1526) Johannes Kugelmann 1495-1542 Nun lob mein Seel den Herren Psalm 103 (1540) Johann Walter 1496-1570 Joseph, lieber Joseph mein (1544) Holdseliger, mein’s Herzens Trost (1566) Gebr. Paul und Bartholomäus Hess Pavana – Gagliarda Leonhart Schröter 12:00 Uhr Musikalischer Festakt mit Anbringung der Logotafel „Strasse der Musik“ an der Stadtkirche/Marienkirche Torgau Karten: 12 € * Kartentelefon: 0345 5174170 Torgau-Informations-Center 03421 70140 www.tic-torgau.de Abendkasse oder Online-Bestellung: www.unerhoertes-mitteldeutschland.de 04860 Torgau | Schlossstraße 27 | Schlosskirche 1532-1601 Das Christlich Kinderlied D. Martini Lutheri Erhalt uns Herr bei deinem Wort (1576) Heinrich Isaac 1450-1517 Kanzone La Martinella Intavolierung für Orgel Solo Georg Otto 1550-1618 In die Visit. Mar. Exurgens autem Maria aus: 16 Evangelienmotetten (1604) Georg Weber 1540-1599 Gott der Vater wohn uns bei (1596) aus: Geistliche deutzsche Lieder und Psalmen *In der 2. Empore sind außerdem Karten für 8 € erhältlich. Dieses Konzert wird unterstützt durch Michael Praetorius 1571-1621 Ein feste Burg ist unser Gott a 8 aus: Musae Sioniae Band 3 (1605/07) Heinrich Schütz 1585-1672 Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen a 8 SWV 31 aus: Psalmen Davids (1619) 66 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 67 14 Capella de la Torre Calmus Ensemble Ekkehard Saretz Die Capella de la Torre versammelt Musiker, die sich als Spezia listen für historische Aufführungspraxis einen Namen gemacht haben. Die reiche und bislang zu wenig beachtete Musik aus Mittel alter und Renaissance mit professionellem Anspruch zur Auf führung zu bringen und damit wieder direkt erfahrbar zu machen, bildet den Leitgedanken des Ensembles. Die Besetzung der Capella de la Torre vorwiegend mit historischen Doppelrohrblattinstru menten stellt eine in der heutigen Musikszene wenig gepflegte Praxis dar, die in Deutschland als einzigartig angesehen werden kann. Seit seiner Gründung im Jahre 2005 hat das Ensemble mehrere CD Einspielungen vorgelegt, außerdem gibt es zahlreiche Radiomitschnitte (DLR, RBB, MDR). Homogenität, Präzision, Leichtigkeit und Witz – das ist es, was Calmus auszeichnet und zu einer der erfolgreichsten Vokalgruppen Deutschlands macht. Die breite Palette an Klangfarben, die Musizierfreude, die die Musiker auf der Bühne vermitteln, ihre Klangkultur aber auch ihre abwechslungs- und einfallsreichen Pro gramme begeistern immer wieder. Die fünf Leipziger haben eine ganze Reihe internationaler Preise und Wettbewerbe gewonnen. Neben 50 bis 60 Konzerten im Jahr in ganz Europa hat das Quintett zwei Gastspiele in Südamerika gegeben und ist dreimal im Jahr gern gesehener Gast in den USA. In allen Sparten gibt es immer wieder interessante Partnerschaften mit Kollegen wie dem MDR Sinfonieorchester, dem Raschèr Saxophone Quartet, der Hamburger Ratsmusik oder der Bigband des Hessischen Rund funks. Ganz aktuell ist die Zusammenarbeit mit mit Elke Heiden reich, mit der Lautten Compagney Berlin und mit Bruno Ganz mit einem Mendelssohn Programm. Ekkehard Saretz ist Organist und Kirchenmusikdirektor an der Stadtkirche St. Marien und der Schlosskirche Torgau, dem ersten, 1544 von Martin Luther eingeweihten evangelischen Kirchen neubau. Er leitet dort die Johann-Walter-Kantorei, die während der Reformation als erste evangelische Kantorei gegründet wurde 68 | Hildegard Saretz und organisiert ein umfangreiches Konzertprogramm. Konzert reisen führten ihn an die großen Orgeln Deutschlands sowie nach Frankreich, Polen, Finnland, die Niederlande, die Schweiz und Italien. Hildegard Saretz arbeitet freischaffend mit Ensembles wie der Chursächsischen Capelle, dem Chemnitzer Barockorchester und der Capella de la Torre zusammen. Als Leipziger Cembaloduo konzertiert sie mit Michaela Hasselt in der Kombination Hammerflügel/Cem balo. Eine intensive kammermusikalische Zusammenarbeit verbindet sie auch mit Bernhard Forck und Gotthold Schwarz. Torgau | Schloss Hartenfels Schloss Hartenfels ist ein Prachtbau der Frührenaissance, vollstän dig erhalten gehört es zu den größten Schlössern dieser Epoche in Deutschland. Bedeutende Baumeister, Steinmetze, Bildhauer und Maler wurden engagiert, um dieses prunkvolle Ensemble zu bauen und auszustatten. Einmalig in künstlerischer und statischer Hin sicht ist die freitragende Treppenanlage des Großen Wendelsteins, eine architektonische Meisterleistung von Weltbedeutung. Faszinie rend ist die Innenausmalung der Wände von Lucas Cranach d. Ä. 1543-1544 wurde die Schlosskirche als erster protestantischer Kirchenneubau überhaupt erbaut und noch im selben Jahr seiner Vollendung durch Martin Luther eingeweiht. 1994 bekam die Schlosskapelle eine Schleifladen-Orgel, im Renaissance-Stil dispo niert und mitteltönig gestimmt. Die Herren des Schlosses wurden 1485 die Wettiner der ernestinischen Linie. Sie nutzten es als ihre Hauptresidenz und nach dem Schmalkaldischen Krieg 1547 nahmen es die Albertiner in Besitz. 1815 kam es in den Besitz des Königreichs Preußen. Heute ist das Schloss Museum und in einem Teil ist das Landratsamt des Kreises Torgau-Oschatz untergebracht. Die Geschichte der Reformation ist eng mit Schloss Hartenfels verbunden. Der Kurfürst sowie das Torgauer Bürgertum unter stützten Luther in seinen reformatorischen Ideen. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 69 5 Tag der Haus- und Hofmusk in Halle (Saale) Das Siegerfoto des Fotowettbewerbs 2015 stammt von Regina Beyer. Nach den Erfolgen der vergangenen Jahre rufen wir alle „HALLOREN, HALLENSER und HALLUNKEN“ zur Teilnahme auf! 5. Tag der Haus- und Hofmusik in Halle (Saale) Samstag | 18. Juni 2016 | 10:00-18:00 Uhr Öffnen Sie Ihr Haus und Ihren Hof für Musik! Laden Sie ein zu sich! Musizieren Sie mit Ihrer Familie und Freunden! Die Idee: Familien, Laien- und Profimusiker, Ensembles, Solisten, Chöre und Orchester laden ein zu ungezwunge nen Konzerten mit Werken überwiegend mitteldeutscher Komponisten. Mögliche Veranstaltungsorte sind private Haushalte, Kulturstätten, Galerien, Gärten, Parks, Plätze, Höfe, Probenräume, Büros von Unternehmen, Fotostudios, die Neue Residenz, das Peißnitz-Haus… Jeder Musikliebhaber kann sich beteiligen! Der Verein Straße der Musik unterstützt Sie bei der Programmauswahl und beim Finden eines Auftrittsortes. Er sammelt und koordiniert die eingehenden Angebote und macht sie auf seiner Webseite und durch geeignete Werbemittel der Öffentlichkeit zugänglich. ERWEITERTER FOTOWETTBEWERB FÜR DAS 6. MUSIKFEST Ziel inhaltlich freie Darstellung der Themen Musik | Musizieren | Instrument mit kreativ-künstlerischem Anspruch (Amateur-)Fotografen sind aufgerufen, maximal 10 Motive in digitaler Form bis 03. Juli 2016 einzureichen an [email protected] Jury Gert Kiermeyer | Fotodesigner Janos Stekovics | Verlag Janos Stekovics Prof. Rudolf Schäfer | Burg Giebichenstein Daniel Schad | Straße der Musik e.V. Preise Bildbände, Eintrittskarten, Kulturgutscheine Preisverleihung Sonntag, 10. Juli 2016 | 11:00 Uhr Café im Opernhaus Halle Anmeldeformular: www.strasse-der-musik.de Der Tag der Haus- und Hofmusik wird unterstützt durch: Anmeldeformular für Ensembles, Chöre, Orchester sowie weitere Informationen: www.strasse-der-musik.de 70 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 71 Johann Sebastian Bach Komponisten Carl Philipp Emanuel Bach Carl Ferdinand Adam 1806-1868 gehört zu den Gründern der deutschen Sängerbewegung. Gebo ren in Constappel bei Meißen oder in Dresden als Sohn des Orga nisten Johann von Zehmen auf Schleinitz, besuchte er die Dresdner Kreuzschule, begann danach ein Jurastudium in Leipzig, entschloss sich jedoch zum Fachwechsel – dem Musikstudium beim Thomas kantor Theodor Weinlig (auch Lehrer von Richard Wagner und Julius Otto u.a.). Nach dem Studium – zurück in Dresden – grün dete er 1834 den Männergesangsverein „Orpheus“ und 1842, zu sammen mit Julius Otto, den Chor „Dresdner Liederkranz“. 1844 bekam er die Einstellung als Kantor und Musikdirektor in Leisnig, wo er bis zu seinem Tod tätig war. Hier gründete er den Männer gesangsverein „Liederkranz“, den er neun Jahre lang zu großen Er folgen führte. „Abend wird es wieder“ gehört zu seinen bekanntesten Liedern. Carl Philipp Emanuel Bach 1714-1788 der zweite Sohn von Johann Sebastian, der „Berliner“ bzw. „Ham burger Bach“, wurde in Weimar geboren und starb in Hamburg. Er war Schüler seines Vaters, besuchte die Lateinschule in Köthen und Thomasschule in Leipzig, wo er anschließend das Jurastudium begann. 1734 wechselte er an die Universität Frankfurt/Oder über. 1738 wurde er an den Hof des preußischen Kronprinzen Friedrich gerufen. Er war Mitglied der Rheinsberger Kapelle, Kammercembalist, Lehrer und Komponist am Hofe Friedrichs II. und ver kehrte im Musikkreis um die königliche Schwester, Prinzessin Anna Amalia von Preußen. Nachdem seine Bewerbung um das Thomaskantorat 1755 fehlgeschlagen war, übernahm er die Nach folge Telemanns 1767 als Musikdirektor an fünf Kirchen und Kantor am Gymnasium Johanneum in Hamburg, wo er auch öffentliche Konzerte veranstaltete. Noch lange nach seinem Tod wurde der Name Bach immer nur mit ihm in Verbindung gebracht. 72 | William Sterndale Bennett Johann Sebastian Bach 1685-1750 ist wie kein anderer großer Komponist in Mitteldeutschland ver wurzelt. Geboren in Eisenach, besuchte er dort die Lateinschule und in Ohrdruf das Lyzeum. 1700-02 folgte der einzige längere Aufenthalt außerhalb Mitteldeutschlands, in Lüneburg. Seine Orga nistentätigkeit in Arnstadt 1703-06 wurde lediglich durch eine mehr monatige Studienreise zu Buxtehude nach Lübeck unterbrochen. Er wirkte in Mühlhausen, stand im Dienst am Weimarer Hofe, war 1717-23 Kapellmeister am Köthener Hof und anschließend Thomas kantor in Leipzig. Die Aufträge für Orgelprüfungen führten ihn u. a. nach Halle, Erfurt, Gera, Kassel und Naumburg, er war Gast der fürstlichen und königlichen Höfe in Weißenfels, Potsdam, Berlin und Dresden, wo er auch in der Sophien- und Frauenkirche mehr mals konzertierte. 1736 erhielt er den Ehrentitel des „königlich polni schen und kurfürstlich sächsischen Compositeurs“. Bach starb in Leipzig. Dietrich Becker 1623-1679 Der heute fast völlig unbekannte Dietrich Becker galt zu seinen Lebzeiten als einer der wichtigsten deutschen Musiker. In Ham burg geboren und gestorben, war er als Violinist Schüler von Johann Schop. Nach einigen Stellen im Hamburger Umland wurde er 1667 dessen Nachfolger als Leiter der dortigen Rathsmusic, der städtischen Ratskapelle, später zusätzlich noch Musikdirektor am Dom. Als Antrittsreverenz widmete er dem Hamburger Rat 1668 die „Musicalischen Frühlingsfrüchte – Sonaten-Suiten“, die den Weg von der Consortpolyphonie zur neuen barocken Triosonate weisen. Blieb Becker in den Suitensätzen bei aller musikalischer Qualität dem traditionellen Umfeld verhaftet, experimentierte er in den Sonatensätzen – ähnlich wie sein Lübecker Zeitgenosse Franz Tunder – mit freieren, affektgeladenen Abschnitten als Mit gestalter des norddeutschen Stylus phantasticus. William Sterndale Bennett 200* 1816-1875 wuchs in Cambridge auf, wo er seine erste musikalische Ausbildung erhielt, Klavier und Komposition studierte und Mitglied des King’s College Chapel Choir war. Seine ersten Werke standen unter dem 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 73 Thomas Buchholz Johannes Brahms Max Bruch Einfluss der damaligen deutschen Musik. Er besuchte auch mehr mals Deutschland zwischen 1836 und 1842, insbesondere Düssel dorf und Leipzig, wo er mit Felix Mendelssohn und Robert Schu mann freundschaftliche Beziehungen knüpfte. Er wurde zum Pub likumsliebling der Leipziger, so dass ihm die Gewandhausdirektion 1853 das Amt des Gewandhauskapellmeisters antrug, das er jedoch ablehnte. Später wurde er Chefdirigent der Londoner Philharmonic Society und Direktor der Royal Academy of Music in London. Sein kompositorischer Stil ist stark von Mendelssohn geprägt. Johannes Brahms 1833-1897 wurde in Hamburg geboren und starb in Wien. Brahms’ Bekannt schaft und spätere Freundschaft zu Robert und Clara Schumann machten ihn bereits als 20-jährigen bekannt. Schumanns gute Kontakte zu Verlegern wirkten sich auch positiv auf Brahms aus, eine Vielzahl seiner Werke wurde umgehend nach Fertigstellung gedruckt. Auch als Dirigent und Pianist war er hoch geschätzt. Seine „Sinfonie Nr. 1 c-Moll“ wurde 1877 in Karlsruhe von seinem langjährigen Freund, dem gebürtigen Leipziger Felix Otto Dessoff uraufgeführt. Die Uraufführung der „Sinfonie Nr. 4 e-Moll“ fand 1885 unter der Leitung von Hans von Bülow in Meiningen statt. Dort befindet sich im Englischen Garten das erste in Deutschland erbaute Denkmal für Brahms. Max Bruch 1838-1920 wurde in Köln geboren. Den ersten Musikunterricht erhielt er von seiner Mutter, Sopranistin und Gesangslehrerin. Als Elfjähriger trat er mit größeren Kompositionen an die Öffentlichkeit und gewann ein Stipendium der Frankfurter Mozart-Stiftung, das ihm 1853-57 Kompositionsstudium bei Ferdinand Hiller, Carl Reinecke und Ferdinand Breunung ermöglichte. Anschließend lebte er als Musiklehrer in Köln. 1861 unternahm er eine Studienreise, die ihn u. a. nach Berlin, Leipzig und Dresden führte. Nach Stationen in 74 | Norbert Burgmüller Mannheim und als Musikdirektor in Koblenz war er 1867-70 Hofkapellmeister in Sondershausen, wirkte dann als Dirigent u. a. in Berlin, Liverpool und Breslau und leitete 1891-1910 eine Meisterschule für Komposition an der Berliner Akademie, deren Vize präsident er 1907 wurde. Bruch starb in Berlin. Thomas Buchholz *1961 in Eisenach geboren, machte zunächst eine Ausbildung zum Klavier techniker bei Blüthner-Pianos in Leipzig und arbeitete als Klavier stimmer in Eisenach und Michaelstein. 1983-88 studierte er in Leipzig Gesang, Komposition und Musikpädagogik und wirkte anschließend als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der MLU Halle, an der Heinrich-Schütz-Akademie Thüringen und am Händel-Haus Halle. 1999 wurde er zum ordentlichen Professor für Komposition am Konservatorium in Eriwan (Armenien) ernannt. Lehraufträge sowie Tätigkeiten als Dirigent, Organist und Cembalist führten ihn zu internationalen Seminaren und Workshops für neue Musik ins In- und Ausland. Ab 1996 ist er Vorsitzender des Komoponisten verbandes Sachsen-Anhalts. Seine Kompositionen wurden in mehreren Ländern Europas und den USA aufgeführt. Norbert Burgmüller 1810-1836 wurde als Sohn des aus Magdeburg stammenden Kapellmeisters August Burgmüller in Düsseldorf geboren. Schon früh bekam er Violin- und Klavierunterricht und begann zu komponieren. 1826 ging er nach Kassel, um Violine bei Louis Spohr und Theorie zu studieren und wirkte dort bis 1830 als Korrepetitor, Dirigent und Pianist. Zurück in Düsseldorf bestritt er seinen Lebensunterhalt durch Unterricht und kleine Engagements. Er war seit 1833 mit Felix Mendelssohn befreundet, der statt seiner den Musikdirek torenposten erhalten hatte und einige seiner Werke aufführte. Burgmüller ertrank während des Kuraufenthaltes in Aachen wahrs cheinlich infolge eines epileptischen Anfalls. In seinen späteren Kompositionen lässt sich trotz des eigenen Tonfalls der Einfluss Mendelssohns konstatieren. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 75 150* Ferruccio Busoni 1866-1924 wuchs als Sohn eines italienischen Klarinettisten und einer deutsch stämmigen Pianistin in Triest auf. Bereits mit 10 Jahren debütierte er in Wien als Klaviervirtuose und Komponist. 1886-88 unter richtete er am Leipziger Konservatorium. Nach Stationen in Hel sinki, Moskau und Boston ließ er sich 1894 in Berlin nieder. Bis 1915 trat er regelmäßig als Pianist auf, arbeitete daneben als Leh rer, u. a. 1900/01 in Weimar, sowie als Orchesterdirigent, wobei ihm zeitgenössische Musik besonders am Herzen lag. Von 1920 bis zu seinem Tod leitete er eine Kompositionsklasse an der Preußi schen Akademie der Künste in Berlin. Busoni gab u. a. Klavier werke von Johann Sebastian Bach und Franz Liszt heraus. Seine Varianten dieser Werke lösten Kontroversen aus. Außerdem hinter ließ er über 300 Originalkompositionen. Marco Antonio Cavazzoni um 1485-nach 1569 (auch Marco Antonio da Bologna, oder d’Urbino) erhielt eine hervorragende akademische und musikalische Ausbildung. Seine Laufbahn als Musiker fand überwiegend in Venedig statt. 1517-24 wirkte er als Sänger an San Marco und Organist an Santo Stefano. 1520-21 diente er als Cembalist beim Papst Leo X. im Vatikan. Zurück in Venedig, veröffentlichte er „Recerchari, motetti, canzoni [...] libro primo“, eine Sammlung von Werken für Tasteninstrumente, darunter die ersten bekannten Ricercare für Orgel. Nach einer kurzen Organistentätigkeit in Padua, wirkte er ab 1528 in Venedig, in den 1530er Jahren vermutlich in Treviso und Chioggia und stand 1537 wahrscheinlich in den Diensten der Herzogin Gonzaga in Urbino. Später kehrte er nach Venedig zurück und übernahm dreimal kommissarische Leitung der Kapelle an San Marco. 1569 krankheitsbedingt vom Dienst freigestellt, zog er sich nach Brescia zurück. Sein Sterbeort ist nicht bekannt. Johann Christoph Demantius 1567-1643 wurde in Reichenberg (Liberec), Nordböhmen, geboren. Er stu dierte in Wittenberg und vollendete seine Ausbildung in Leipzig, wurde Kantor in Zittau und wirkte bis zu seinem Tode in Freiberg. Durch den Silberbergbau zu Wohlstand gelangt, konnte sich das sächsische Freiberg eine über die Grenzen reichende bedeutende Kantorei leisten. Demantius war ein weit geachteter Komponist und Pädagoge. In seinen überwiegend kirchlichen Werken blieb er dem A-capella-Stil verpflichtet und erwies sich immer wieder als Meister der Kontrapunktik. Eine „Johannespassion“ für 6 Stimmen a capella gehört zu seinen bekanntesten Überlieferungen. Zu seinen weltlichen Kompositionen zählen vorwiegend mehrstimmige Lieder, polnische und deutsche Tänze. 76 | Ferruccio Busoni Felix Draeseke Felix Draeseke 1835-1913 stammte aus aus Coburg. Trotz einer Gehörschädigung entschied er sich für den Musikerberuf und trat 1852 ins Leipziger Konser vatorium ein, wo er Musikgeschichte- und Theorie, Klavier und Komposition studierte. Durch das Erlebnis einer „Lohengrin“-Auf führung unter Franz Liszt 1852 in Weimar wurde Richard Wagner zu seinem Vorbild. Nachdem er auch Hans von Bülow kennen gelernt und die Neudeutsche Schule für sich entdeckt hatte, verließ er enttäuscht das Konservatorium. Er schrieb Konzert kritiken für die „Neue Zeitschrift für Musik“, fand Aufnahme in den Weimarer Kreis von Liszt und Cornelius und lernte Wagner in der Schweiz kennen. Nach dem Verriss seines Germania-Marsches übersiedelte er nach Lausanne, wo er 14 Jahre lang als Klavierlehrer lebte. 1876 ließ er sich in Dresden nieder und bekam eine Pro fessur am städtischen Konservatorium. Den entscheidenden Erfolg brachte ihm 1888 „Symphonia Tragica“, den letzten – das Mysterium „Christus“. In seinen letzten Lebensjahren wurden ihm zwar zahl reiche Ehrungen zuteil, jedoch sank sein Ansehen als Komponist. Draeseke verstarb in Dresden. Gotthilf Friedrich Ebhardt 1771-um 1840 war Schüler von Christian Gotthilf Tag und wirkte als Organist und Kammermusikus in Schleiz und als Organist und „Schulkollege” in Greiz. Eine beträchtliche Anzahl von Kantaten, Motetten und Liedern, zum Teil in umfangreichen Besetzungen mit bis zu 58 Stimmen sowie zwei Orgelkonzerte sind von ihm überliefert. Bemerkenswert ist die Verwendung des Cembalos als General bassinstrument noch im 19. Jahrhundert in Kombination mit großer klassischer Orchesterbesetzung. Vier Choralvorspiele für Blasinstrument und Orgel wurden in Leipzig veröffentlicht: Vier Choralvorspiele in 3- und 4- stimmig gebundenen contrapunkti schen Styl. Desweiteren wird ein Lehrwerk, die „Schule der Ton setzkunst in systematischer Form“ (Leipzig, 1824) erwähnt. Er führte die Tradition der Gattung Choralvorspiel für Blasinstrument und Orgel bis fast zur Mitte des 19. Jahrhunderts weiter. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 77 Friedrich Ernst Fesca Niels Wilhelm Gade Girolamo Frescobaldi Friedrich Ernst Fesca 1789-1826 entstammte einer musikalischen Familie aus Magdeburg. Mit 11 Jahren debütierte er in Magdeburg als Violinvirtuose mit einem eigenen Violinkonzert und trat in der Folge in Konzerten der dortigen Freimaurerloge auf. Gleichzeitig erhielt er den Theorie unterricht. Ab 1805 studierte er in Leipzig beim Thomaskantor A. E. Müller, der ihn später an das Gewandhausorchester vermit telte. Nach einer kurzen Anstellung als Hofmusiker in Oldenburg, war er 1808-1813 Sologeiger der Kasseler Hofkapelle. In dieser Zeit machten sich erste Anzeichen einer Lungenerkrankung be merkbar, die ihn über längere Zeit an öffentlichen Auftritten, nicht jedoch am Komponieren hinderte. 1814 wechselte er als Violinist an die großherzoglich-badische Kapelle nach Karlsruhe und wurde deren Konzertmeister. Krankheitsbedingt musste er das Violinspiel 1821 ganz aufgeben. Er widmete sich dann verstärkt seiner kom positor ischen Tätigkeit, bis er 1826 verstarb. Girolamo Frescobaldi 1583-1643 geboren in Ferrara, wurde 1604 Organist und Sänger an der Accademia di Santa Cecilia in Rom, 1607 an der Kirche Santa Maria in Trastevere und reiste im Gefolge seines Gönners, des päpstlichen Nuntius Kardinal Bentivoglio, nach Brüssel. Von 1608 an bis zu seinem Tode war er Organist an der Petersdom in Rom und stand zugleich in Diensten der römischen Aristokratie und kirchlicher Würdenträger. Frescobaldi übte besonders in Deutsch land und Österreich nachhaltigen Einfluss aus und gilt zusammen mit Sweelinck als der größten Vorbild auf dem Gebiet der Kompo sitionen für Tasteninstrumente der Spätrenaissance und des Früh barock. Er starb in Rom. 400* Johann Jakob Froberger 1616-1667 Frobergers väterliche Wurzeln führen nach Halle. Basilius Frober ger, nachmalig Hofkapellmeister in Stuttgart, verlegte seinen Wohn sitz nach Stuttgart, wo sein Sohn auch getauft wurde. Nachdem Johann Jacob durch die Kriegswirren und durch die Pestepidemie 78 | Friedrich Gernsheim beide Eltern verloren hatte, übernahm er die Stelle eines Hoforga nisten in Wien. Das nötige Rüstzeug hierfür hatte er vom Vater erhalten. Der Wiener Hof ermöglichte ihm sehr bald einen Aufenthalt in Rom; und Froberger wurde Schüler des berühmten Girolamo Frescobaldi. Die Folgezeit verbrachte der als Orgel- und Cembalospieler inzwischen umjubelte Musiker von Wien aus auf Reisen nach Dresden, Paris, London. Die letzten Jahre seines Lebens stand er in Diensten der Herzoginwitwe Sybille von Würt temberg und lebte auf deren Schloss Héricourt. Mit Ausnahme von zwei geistlichen Stücken für Singstimme stand die Instru mentalmusik im Zentrum seines Schaffens. Johann Jacob Frober ger gilt bis heute als der eigentliche Schöpfer der Klaviersuite. Niels Wilhelm Gade 1817-1890 wurde in Kopenhagen geboren. Er bildete sich zunächst auto didaktisch und erlernte Gitarre, Klavier und Violine spielen. Eine spätere systematische Ausbildung ermöglichte ihm den Eintritt in die Kopenhagener Hofkapelle. Mit seiner ersten Komposition Nachklänge von Ossian errang er im Alter von 24 Jahren den ersten Preis in einem Ausschreibungswettbewerb und damit ein königliches Stipendium. Dieses nutzte Gade für einen Studien aufenthalt in Leipzig bei Felix Mendelssohn und Robert Schumann, mit denen ihn schließlich eine enge Freundschaft verband. In Leipzig wurden auch seine ersten Kompositionen aufgeführt. Nach einem kurzen Aufenthalt in Italien übernahm er zunächst alternierend mit Mendelssohn und nach dessen Tod die Leitung der Gewandhauskonzerte. Der Ausbruch des deutsch-dänischen Krieges veranlasste den Musiker zur Rückkehr in seine Heimat. Bis zu seinem Tode wirkte Niels Gade u. a. als Hofkapellmeister in Kopenhagen. Friedrich Gernsheim 100 † 1839-1916 wurde in Worms als Sohn eines Arztes und einer Pianistin geboren, durch die er erste musikalische Unterweisung erhielt. Mit elf Jah ren debütierte er in Frankfurt (Main) als Pianist und Komponist u. a. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 79 Moritz Hauptmann Johann Adolph Hasse Hans Leo Hassler mit einer Konzert-Ouvertüre. Ab 1852 studierte er in Leipzig bei Ignaz Moscheles und Ferdinand David. Anschließend weilte er in Paris, wo er Bekanntschaft mit Gioachino Rossini machte. Seine erste Anstellung fand er als Leiter des Städtischen Gesangsvereins und der Musikalischen Gesellschaft in Saarbrücken. Ab 1865 unterr ichtete er am Konservatorium in Köln und wurde Leiter des städtischen Musikvereins. 1874 folgte er der Berufung als Direktor der Gesellschaft zur Beförderung der Tonkunst nach Rotterdam und 1890 ans Stern’sche Konservatorium nach Berlin. Er war Mit glied der Akademie der Künste. Johann Adolph Hasse 1699-1783 stammte aus einer Organistenfamilie aus Bergedorf. Im benach barten Hamburg begann er ein Gesangsstudium und sang in der Oper am Gänsemarkt, wechselte nach Braunschweig, wo seine erste Oper Antioco (mit ihm in der Titelpartie) aufgeführt wurde und studierte schließlich 1722-25 Komposition bei Nicola Porpora und Alessandro Scarlatti in Neapel, wo er seine ersten großen Er folge errang. Mit seiner Frau, der gefeierten Sängerin Faustina Bordoni, folgte er 1731 einer Einladung an den Dresdner Hof, wo er zum „Königlich Polnischen und Kurfürstlich Sächsischen Kapellmeister“ berufen wurde und 1733-63 im Hofdienst an der italienischen Oper stand. Neben zahlreichen Opern komponierte er für die katholische Hofkirche in Dresden den meisten und bedeutendsten Teil seiner geistlichen Werke. 1764 übersiedelte das Ehepaar Hasse nach Wien und 1773 nach Venedig, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Hans Leo Haßler 1564-1612 in Nürnberg geboren, wurde er von seinem Vater zum Organisten ausgebildet. Als einer der ersten deutschen Musiker ließ er sich in Venedig von Andrea Gabrieli im venezianischen Stil unterrichten. 80 | Johann Wilhelm Hertel Mit dessen Sohn Giovanni verband ihn eine lebenslange Freund schaft. Zurück in Deutschland, wurde er bei dem Grafen Octavia nus Secundus Fugger als Kammerorganist angestellt. Von Kaiser Rudolf II. geadelt, erhielt er das Prädikat „von Roseneck“. 16021608 wirkte er als Oberster Musicus der Stadt Nürnberg und erhielt den Titel eines Kaiserlichen Hofdieners und Kammerorganis ten. Ab 1608 war er in Dresden Kammerorganist des Kurfürsten Christian II. von Sachsen. Als innovativer Orgelbauer, Gutachter, Uhrmacher und Hersteller von Automaten ging Haßler oft auf Reisen. Er starb während einer Reise in Frankfurt am Main. Moritz Hauptmann 1792-1868 wurde in Dresden geboren und starb in Leipzig. Stationen seines Lebens sind Dresden, wo er als Geiger an der Hofkapelle engagiert war, Russland, Kassel und ab 1842 bis zu seinem Tode Leipzig. Hier war er Thomaskantor und Musikdirektor. Freundschaft ver band ihn mit Felix Mendelssohn Bartholdy und Ludwig Spohr, der ihn anfangs auch unterrichtete. Seiner Feder entstammen weltliche und geistliche Kompositionen. Einige Lieder werden heute gesun gen, ihm allerdings nicht zugeordnet. Seine Kompositionen sind weitgehend unbekannt. Moritz Hauptmann war Mitbeg ründer der Bachgesellschaft im Jahre 1850 in Leipzig. Johann Wilhelm Hertel 1727-1789 stammte aus einer Eisenacher Musikerfamilie und erhielt Unter richt in Violine und Klavier durch seinen Vater. Im Jahr 1742 kam er mit diesem nach Mecklenburg-Strelitz, wo er 1744 als Geiger und Cembalist tätig war. Nach Studien in Zerbst und Berlin kam er 1754 zunächst als Konzertmeister, dann als „Hof- und Capell-Com positeur“ nach Mecklenburg-Schwerin. Unter Herzog Christian Ludwig II. schrieb Hertel repräsentative Instrumentalmusik, unter dessen Nachfolger Friedrich verlagerte sich der Schwerpunkt seines Schaffens auf geistliche Musik. 1759-1760 war er Organist an der Marienkirche in Stralsund. 1770 wurde er zum Hofrat ernannt. Er war Privatsekretär von Prinzessin Ulrike Sophie zu Mecklenburg und gab Musikunterricht in Kreisen des Schweriner Hofes. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 81 Motetten, geistliche Lieder und Weihnachtsmusiken ebenso wie umfangreiche Choralkantaten für Soli, Chor, obligate Melodie instrumente, Orgel und Gemeindegesang. Darüber hinaus schrieb er weltliche Solo- und Chorlieder und einige Instrumentalwerke. Gottfried August Homilius Johann Heugel im Kreise der „Kapellensenger“ beim Leichenzug Philipps I. 1567 (4. v0n links) Gottfried August Homilius Bartholomäus Hess 1518-1585 und Paul Hess (ohne Daten) Die Brüder Bartholomäus und Paul Hess wirkten als Stadtpfeifer in Breslau. Viel mehr denn als Komponisten engagierten sie sich als Sammler und hinterließen der Nachwelt die umfangreichste Tanz-Sammlung des 16. Jahrhunderts mit Stücken aus aller Herren Länder, die sie teilweise ergänzten oder neu arrangierten. Es ist zu vermuten, dass sich beide Musiker unter den Breslauer Stadt pfeifern befanden, die am 7. Oktober 1548 in Torgau zur Vermäh lung des Herzogs August von Sachsen mit der dänischen Prinzessin Anna in Torgau mitwirkten. Johann Heugel um 1510-1584/85 vermutlich in Wetter bei Marburg geboren, erhielt eine gute Schul ausbildung (er verfasste selbst viele seiner lateinischen Liedtexte). Vermutlich studierte er in Süddeutschland oder in der Schweiz. Seit 1535 wird er in der Besoldungsliste des hessischen Hofes erwähnt. Von da an blieb sein Aufenthaltsort Kassel, wenn man von den Reisen und Kriegszügen seiner Dienstherren absieht, die er als Signaltrompeter begleiten musste. Dabei lernte er sicher auch den Feldprediger und Schriftsteller Burkhard Waldis kennen, dessen deutsche Nachdichtung der Psalmen er bis ins hohe Alter vertonte. Belegt sind auch häufige Aufenthaltswechsel zwischen den Residenzen Kassel und Marburg. Heugel ist der früheste hessische Komponist, von dem Werke schriftlich hinterlassen sind. Es sind etwa 400 weltliche und geistliche, meist vokale Kom positionen. Hans Hiller 1873-1938 wirkte über einen längeren Zeitraum am „Tempel“ der Israelitischen Religionsgemeinde in Leipzig. Er stammte aus Breslau, wo sein Vater Kirchenmusikdirektor war. Nach dem Studium am Leipziger Konservatorium wurde er Organist an St. Markus (1895/1900) und danach an der Friedenskirche in Leipzig-Gohlis. Als Komponist legte er ein umfangreiches Schaffen vor, das zuvorderst von protestantischen Traditionen bestimmt wurde. Dazu gehören A-cappella82 | 1714-1785 Geboren im sächsischen Rosenthal und aufgewachsen als Pfarrers sohn in Porschendorf bei Lohmen, kam Homilius 1735 zum Studium nach Leipzig. In dieser Zeit war er laut Quellenangaben von Johann Adam Hiller und Johann Nikolaus Forkel Schüler von Johann Sebastian Bach. 1742 kam Homilius nach Dresden und wurde Organist der damals neu erbauten Frauenkirche. 1755 wurde er Kantor der Kreuzkirche und war damit Musikdirektor der drei Dresdner Hauptkirchen: Kreuzkirche, Frauenkirche und So phienkirche, eine Stellung, die der des Leipziger Thomaskantors Bach gleichkam. Nach der Zerstörung der Kreuzkirche im 7-jäh rigen Krieg 1760 war seine Hauptwirkungsstätte wieder die Frauenkirche. Er starb in Dresden. Heinrich Isaac 1450-1517 (italienisch: Arrigo Tedesco) stammt aus Flandern. Das früheste Dokument von 1484 nennt ihn bereits einen „Componisten“ am Hof Erzherzogs Sigismunds von Österreich. Seit 1485 ist er in Florenz nachweisbar. Er diente als Sänger und Komponist an drei Hauptkirchen, gehörte bald zum legendären musikalischen Zirkel um Lorenzo de’ Medici und unterrichtete dessen Söhne, u. a. den späteren Papst Leo X. Nach der Vertreibung Medicis aus Florenz fand er 1496 Anstellung als Komponist am kaiserlichen Hof des Maximilian I. von Habsburg. 1497 wurde er der Torgauer Hof kapelle Friedrichs des Weisen ausgeliehen, der er bis zum Sommer 1499 angehörte. Isaac blieb im Dienst Maximilians, bis er 1512 wieder nach Florenz zog, wo er unter Beziehung seines vollen Hofkapellen-Gehalts und vom Papst Leo X. versorgt bis zu seinem Tod 1517 lebte. Sigfrid Karg-Elert 1877-1933 wurde als jüngstes von zwölf Kindern in Oberndorf/Neckar ge boren. 1882 übersiedelte seine Familie nach Leipzig. Dort studierte er am Konservatorium und ging 1901 als Klavierlehrer an das Sannemannsche Konservatorium der Musik und an das Neue Konservatorium für Musik nach Magdeburg. Bald aber kehrte er wieder nach Leipzig zurück und begann auf Anraten von Edvard Grieg, sich verstärkt der Komposition zu widmen. Neben Klavier musik schrieb er vor allem Werke für das Kunstharmonium, welches speziell für den künstlerisch-solistischen Einsatz konzipiert 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 83 Sigfrid Karg-Elert August Friedrich Klughart Johann Christian Kittel wurde sowie Orgelwerke. Ab 1919 war er Dozent für Musiktheorie und Komposition am Leipziger Konservatorium. 1932 ernannte man ihn dort zum Professor. Johann Kaspar Kerll 1627-1693 wurde im vogtländischen Adorf geboren, wo sein Vater als nam hafter Orgelbauer wirkte. Von ihm erhielt er vermutlich seine erste Ausbildung. Der österreichische Erzherzog Leopold Wilhelm er möglichte ihm weitere Studien in Brüssel, Wien und Rom. Zu seinen Lehrmeistern gehörten Giacomo Carissimi und Girolamo Fresco baldi. Damals konvertierte er zum katholischen Glauben. 1656 übernahm Kerll die Leitung der Münchener Hofkapelle, ständige Intrigen sollen ihn aber veranlasst haben, diese Stelle 1674 aufzu geben. Danach wirkte er in Wien als Organist am Stephansdom und als Hoforganist. Um 1683 kehrte er nach München zurück. Kerll wurde von Kaiser Leopold I. geadelt. Als einer der führenden Organisten und als anerkannter Komponist starb er in München. Johann Christian Kittel 1732-1809 stammte aus Erfurt. Mit 16 Jahren wurde er in Leipzig einer der letzten Schüler von Johann Sebastian Bach. Nach seiner 5-jährigen Tätigkeit als Organist und Lehrer in Langensalza kehrte er 1756 nach Erfurt zurück. Dort wirkte er zunächst als Organist an der Barfüßerkirche und ab 1762 in der Nachfolge von Johann Pachel bel und möglicherweise von Jakob Adlung an der Predigerkirche. Zu seinen bekanntesten Schülern zählen Johann Wilhelm Häßler und Christian Heinrich Rinck. Kittel starb in seiner Heimatstadt. Seine Bedeutung ist vor allem in der Pflege und Weitergabe der Tradition von Bach und seiner Werke zu sehen. August Friedrich Martin Klughart 1847-1902 geboren in Köthen, lernte in seiner Gymnasialzeit in Dessau Kla vier und schrieb die ersten Kompositionen für ein von ihm ge leitetes Schülerorchester. Nach dem Studium in Dresden war er als Kapellmeister in Posen, Neustrelitz und Lübeck tätig, bis er 1869 zum Musikdirektor am Hoftheater Weimar berufen wurde. Dort trat er freundschaftliche Beziehung zu Franz Liszt. 1873 kehrte er als Dirigent nach Neustrelitz wieder und blieb dort bis zu seiner 84 | Johann Kaspar Kerll Adam Krieger Ernennung als Hofkapellmeister in Dessau (1882), wo er u. a. 18921893 Wagners Ring des Nibelungen leitete. Er war Mitglied der Berliner Akademie der Künste und erhielt 1900 den Ehrendoktor titel der Universität Erlangen. Seine Schilflieder sind „Herrn Dr. Franz Liszt in innigster Verehrung“ gewidmet. Er starb in Roßlau. 350 † Adam Krieger 1634-1666 geboren in Driesen (Drezdenko, Polen), erhielt er seine Ausbildung zunächst bei Samuel Scheidt in Halle und ab 1650 in Leipzig. 1655-57 war er als Nachfolger Johann Rosenmüllers Organist an der Leipziger Nikolaikirche. Auf ihn geht die Gründung eines Collegium musicum in Leipzig zurück. 1657 ging er als ClavichordLehrer an den sächsischen Hof nach Dresden und wurde dort ein Jahr später zum Hoforganisten berufen. Krieger komponierte zahlreiche Lieder und Arien meistens auf selbstgedichtete Texte. Seine bekanntesten Lieder sind „Nun sich der Tag geendet hat“, das in die evangelischen Gesangbücher aufgenommen wurde, und „Der Rhein’sche Wein“, das diverse Wirkungen des Rheinwein genusses schildert. Krieger verstarb in Dresden. Hans (Johannes) Kugelmann Ende d.15. Jh.-1542 Während sein Geburtsdatum mutmaßlich und lediglich der Ort Augsburg sicher ist, lässt sich sein Wirken ab 1518 mit der An stellung in der Hofkapelle Kaiser Maximilians I. nachweisen. Dort blieb er vermutlich bis 1523 und trat dann in den Dienst im Hause Fugger in Augsburg ein. Ab 1524 war er Trompeter und Hofkom ponist beim Markgrafen Albrecht in Königsberg. Die nachweisbar steigende Besoldung zeugt von der Wertschätzung durch den Her zog, der ihm 1541 außerdem ein kleines Haus schenkte. Parallel dazu war er von 1534 bis zu seinem Tode Kapellmeister der Kantorei. Seine Vertonung von Psalm 103 „Nun lob, mein Seel, den Herren“ (Nachdichtung Johann Gramanns) wurde in deutsche evangelische Gesangbücher (EG 289) aufgenommen. Die Melodie wurde u. a. von Johann Sebastian Bach mehrfach bearbeitet. Erhalten sind außerdem eine Messe und 2 Motetten. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 85 zertmeister nach Frankfurt a.M. und nach Altona. 1799 wechselte er nach Dessau und hatte ab 1803 die Festanstellung in Ludwigslust, wo er bis zur Pensionierung 1837 als Dirigent und Solist wirkte. Über seine Tätigkeit führte er von 1803-1837 ein Tagebuch mit einer lückenlosen Aufstellung aller Konzertprog ramme, eine wichtige Quelle für die Musikwissenschaft! Massonneaus 3. Sin fonie „La tempête et le calme“ gehört zu den direkten Vorläufern von Beethovens Pastoralsinfonie. Er starb in Ludwigslust. Carl Loewe Georg Muffat Felix Mendelssohn Bartholdy (Johann) Carl (Gottfried) Loewe 1796-1869 wurde in Löbejün als zwölftes Kind des Kantors und Organisten Andreas Loewe geboren. Er besuchte das Gymnasium der Francke schen Stiftungen in Halle, wo Daniel Gottlob Türk seine Musik ausbildung übernahm. Bereits in Halle schrieb er zahlreiche Kom positionen. Ab 1820 wurde er nach einer Prüfung in Berlin durch Carl Friedrich Zelter Kantor und Gymnasiallehrer in Stettin. Ein Jahr später wurde er dort zum Städtischen Musikdirektor ernannt. Diese Stelle bekleidete er 46 Jahre lang. Konzertreisen führen ihn von dort in den gesamten deutschsprachigen Raum, nach England, Norwegen und Frankreich. Nach schwerer Krankheit siedelte er nach Kiel über, wo er 1869 starb. Neben etwa 400 Balladen schuf er Opern, Oratorien, Sinfonien, Klavier- und Kammermusik. Antonio Lotti 1667-1740 wurde in Venedig oder in Hannover geboren, wo sein Vater Hofkapellmeister war. Nachweisbar war er 1683 in Venedig Schü ler des Kapellmeisters Giovanni Legrenzi. Seit 1689 stand er im Dienst an der Basilika San Marco als Artist, Organist und schließlich Kapellmeister. Seine Karriere als Opernkomponist begann 1693 und erreichte ihren Höhepunkt in der Einladung zum Gast spiel in Dresden 1717. Dort führte er erfolgreich sein Melo dramma „Giove in Argo” auf und komponierte zur Hochzeitsfeier des sächsischen Kurprinzen mit der österreichischen Kaiserstoch ter 1719 die Festoper „Teofane“. Nach seiner Rückkehr aus Dresden wandte er sich der Kirchen- und Kammermusik zu. Lotti starb in Venedig. 250* Louis Massonneau 1766-1848 Sohn eines französischen Küchenmeisters am Kasseler Hofe, er hielt dort ersten Violinunterricht und trat 1783 als Geiger in die Hofkapelle Landgraf Friedrichs II. ein. Nach Auflösung der Hof kapelle übersiedelte er 1785 nach Göttingen, ging später als Kon 86 | Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 erhielt seinen ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, später u. a. von Ignatz Moscheles. Im Alter von neun Jahren trat er zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Schwester Fanny öffentlich auf. In den 1820er Jahren unternahm er Konzertreisen durch Frankreich, Italien, England und Schottland. 1833 wurde er Musikdirektor in Düsseldorf und 1835 Gewandhauskapellmeister in Leipzig. Zu sammen mit Verlegern, Gelehrten und anderen Komponisten gründete er 1843 das Leipziger Konservatorium. Das Wohn- und Sterbehaus des Komponisten in der Leipziger Goldschmidtstraße ist heute ein Museum. Es wurde als Ort von nationaler Bedeutung in das Blaubuch der Bundesregierung aufgenommen. Georg Muffat 1653-1704 In Megève (Savoyen) geboren, im Elsaß aufgewachsen und in Passau gestorben, war er maßgeblich an der Musikentwicklung Deutschlands beteiligt. Muffat vereinte französische, italienische und deutsche Stilelemente, wodurch seine Instrumentalmusik als Markstein vor Bach und Händel gewertet werden muss. Er war Mitglied des berühmten Violinensembles am Hofe Ludwig XIV., wo er u. a. mit Jean Baptiste Lully in Berührung kam. Wien, Prag, Salzburg, Rom waren weitere Stationen seiner Laufbahn. Er war mit den beiden Symbolfiguren der französischen bzw. der italie nischen Musik, mit Lully als auch mit Arcangelo Corelli, persönlich eng verbunden. Außer seinem umfangreichen, alle Genre umfas senden Œvre überlieferte Muffat wertvolle theoretische Ausfüh rungen zur Musikpraxis seiner Zeit. Johann Gottfried Müthel 1728-1788 stammte aus einer Möllner Organistenfamilie. Nach der Ausbil dung beim Lübecker Marienorganisten Johann Paul Kunzen wurde er 1747 am Schweriner Hof angestellt. Für die Weiterbildung beurlaubt, war er einer der letzten Schüler und Kopist Johann Sebastian Bachs, in dessen Haushalt er wohnte. Nach Bachs Tod lernte er u. a. in Naumburg bei Johann Christoph Altnikol und am 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 87 Michael Praetorius Torsten Rasch Hofe von Friedrich II. bei Carl Philipp Emanuel Bach, mit dem ihn eine lebenslange Brieffreundschaft verband. Nach Schwerin zurück gekehrt, folgte er bald einer Einladung nach Riga, wo er das Haus orchester des livländischen Regierungsrates und Mäzenen Otto Hermann von Vietinghoff verstärkte. 1767 wurde ihm dort die Organistenstelle der Kathedrale St. Petri überantwortet, die er bis zu seinem Tode behielt. Georg Otto um 1550-1618 geboren entweder in Torgau oder in Weimar, verbrachte seine Kindheit in Torgau im Umfeld von Johann Walter. Von 1561 an war er Kapellknabe am sächsischen Hof in Dresden. Diese Phase sollte sich als sehr prägend für ihn erweisen. 1564 wechselte er ins Schulkloster Pforta und 1568 besuchte die Leipziger Universität. Im folgenden Jahr bekam er die Kantorenstelle in Langensalza, die er 16 Jahre lang bekleidete. 1586 wurde er zum Hofkapellmeister in Kassel ernannt. Dort unterrichtete er den Erbprinzen Moritz und – später am Collegium Mauritianum – Heinrich Schütz. Seine musikalische Bedeutung konzentriert sich auf seinen langjährigen Wirkungsort Kassel, wo er auch seine letzte Ruhestätte fand. Er komponierte vorwiegend liturgische Gebrauchsmusik. Michael Praetorius 1571/72-1621 (latinisiert: Schultheiß) wurde in Creuzburg bei Eisenach geboren und starb in Wolfenbüttel. Er wuchs in Torgau und Zerbst auf und studierte Theologie und Philosophie an der Viadrina in Frankfurt/ Oder, wo er auch als Organist arbeitete. Ab 1593 stand er im Dienst von Heinrich Julius, Bischof von Halberstadt und Herzog von Braunschweig, zunächst als Organist in der Residenz Grönin gen, seit 1604 als Hofkapellmeister in Wolfenbüttel. 1613-16 war er am Dresdner Hof tätig. In dieser Zeit leitete er auch Konzerte bei festlichen Anlässen in Naumburg und Magdeburg, ging auf Reisen als Berater, Orgelgutachter und Organisator der Hof kapellen und komponierte für die großen Fürstenhöfe wie Halle, Kassel oder Braunschweig. 88 | Joseph Gabriel Rheinberger Max Reger Torsten Rasch *1965 geboren in Dresden, war 1975-83 Mitglied des Dresdner Kreuz chores und spielte anschließend in einer Rockband, bevor er 1986-90 Komposition und Klavier in Dresden studierte. Danach wanderte er nach Japan aus und widmete sich dem Komponieren von Filmmusiken. Seit 2002 zurück in Deutschland, wurde er durch den mit dem ECHO-Klassik ausgezeichneten und auf Songs von Rammstein basierenden Liedzyklus „Mein Herz brennt“ be kannt. Außerdem komponierte er u. a. das Melodram „Völuspa – Der Seherin Gesicht“, den Soundtrack „Battleship Potemkin“ nach dem Filmklassiker von S. Eisenstein, die „Opern Rotter“ (UA 2008 in Köln) und „Die Herzogin von Malfi“ (UA 2010 in London) sowie einige Orchesterwerke. Torsten Rasch lebt in Berlin. 100 † Max Reger 1873-1916 geboren in Brand (Oberpfalz), wuchs er in Weiden auf und erhielt schon früh Musikunterricht. Ab 1890 studierte er Musik bei Hugo Riemann in Sondershausen und später in Wiesbaden, wo er selbst als Lehrer tätig wurde. 1901 zog er nach München. Als Komponist wie als konzertierender Pianist war Reger äußerst produktiv. Er begann eine Lehrtätigkeit an der Akademie der Tonkunst und unternahm zahlreiche Konzertreisen. 1907 wurde Reger zum Uni versitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservato rium in Leipzig berufen. 1911 wechselte er nach Meiningen in die Position des Hofrates und Leiter des Meininger Hoforchesters. Die intensive Komposition- und Konzerttätigkeit führte er fort. Eine Vielfalt von Orgel-, Klavier-, Vokal-, Kammermusik- und Orchesterwerken, darunter Variationen berühmter Themen von Bach, Mozart, Beethoven oder Hiller, machten Reger bekannt. Joseph Gabriel Rheinberger 1839-1901 wurde in Vaduz (Liechtenstein) geboren. Mit 12 Jahren kam er ans Münchener Konservatorium, unterrichtete ab 1859 Klavier sowie später auch Komposition an der Königlichen Musikschule und war daneben Organist an drei Hauptkirchen. Als Kompositionslehrer 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 89 Christian Heinrich Rinck Heinrich XXIV. Reuss zu Köstritz Johann Heinrich Rolle war er eine Kapazität von internationalem Rang. Zu seinen Schü lern zählten u. a. Humperdinck, Wolf-Ferrari und Furtwängler. Als Königlicher Hofkapellmeister und Leiter der Kirchenmusik am Hof Ludwigs II. nahm er seit 1877 eine zentrale Position innerhalb der katholischen Kirchenmusik in Deutschland ein. Sein umfang reiches und vielfältiges Œvre umfasst weltliche und geistliche Chor musik, Sololieder, Kammermusik, Sinfonien, Konzertouvertüren, Opern und Schauspielmusiken sowie Klavier- und Orgelwerke. Rheinberger starb in München. Heinrich XXIV. Prinz Reuß zu Köstritz 1855-1910 (seit 1894 Fürst) wuchs in Wien auf. Früh lernte er Händels Oratorien und Bachs Klaviermusik sowie – in den Hauskonzerten – auch die klassische Kammermusik und die geistliche Vokalmusik des 16. Jahrhunderts kennen und beherrschte Orgel-, Klavier- und Generalbassspiel. In seiner Gymnasialzeit in Dresden und parallel zum Jura-Studium in Leipzig setzte er den Musikunterricht fort. In Leipzig lernte er Johannes Brahms kennen, der zu seinem kompositorischen Vor bild wurde. Nach der Promotion 1882 widmete er sich der Kom position und in seinen letzten Lebensjahren wirkte er als Dirigent in einigen Städten Deutschlands und Österreichs. Er starb im nieder österreichischen Schloss Ernstbrunn, Stammsitz der Fürsten Reuß. Christian Heinrich Rinck 1770-1846 stammte aus Elgersburg in Thüringen. Bis 1786 lebte er in Gera berg und wurde danach Schüler von Johann Christian Kittel. Er verzichtete auf ein weiterführendes Studium und trat 1790 eine Stadtorganistenstelle in Gießen an, wo er 1803 zum Universitäts musikdirektor avancierte. Vom deutschen Musikleben abgeschnit ten, folgte er 1805 dem Ruf nach Darmstadt, wo er als Kantor und Organist der Stadtkirche, später als Hoforganist und Kammer musiker von Großherzog Ludwig I. angestellt wurde. Zudem wirk te er als Musiklehrer am Paedagogium und als Musikkritiker. Rinck wurde in Darmstadt bestattet. Er galt schon früh als einer der 90 | besten Organisten seiner Zeit und Orgelsachverständiger, und unter nahm mehrfach Konzertreisen. Besonderes Ansehen erlangte er als Verfasser der sechsbändigen „Praktischen Orgelschule“ op. 55. Johann Heinrich Rolle 300* 1716-1785 stammte aus einer Kantorenfamilie aus Quedlinburg und wuchs in Magdeburg auf. Von seinem Vater musikalisch ausgebildet, erhielt er 1734 die Organistenstelle an der Magdeburger Sankt-Petri-Kirche, die er bis 1737 wahrnahm. 1740 erhielt er eine Anstellung in der Kapelle Friedrichs II., zunächst als Violinist, dann als Bratschist. 1746 kehrte er als Organist an die Sankt-Johannis-Kirche nach Magdeburg zurück und wurde 1752 Nachfolger seines Vaters als Kantor des Gymnasiums. Rolle übernahm auch die Funktion eines städtischen Musikdirektors. In dieser Position erreichte er, dass Magdeburg ab 1764, als eine der ersten deutschen Städte ohne Residenz, Konzerte von überregionaler Bedeutung durchführte. Er starb in Magdeburg. Johann Rosenmüller 1619-1684 stammte aus dem sächsischen Vogtland. Nach dem Besuch der Lateinschule in Oelsnitz begann er 1640 ein Theologiestudium an der Leipziger Universität, nahm Musikunterricht beim Thomas kantor Tobias Michael und in der Folge wirkte er als Lehrer an der Thomasschule und als Organist an der Nikolaikirche. 1653 wurde ihm die Nachfolge des erkrankten Tobias Michael zugesichert. Da er 1655 unter dem Vorwurf der „Sodomiterey“ festgenommen wurde, musste er aus Leipzig fliehen. Über Hamburg ging er nach Venedig, wo er Posaunist an San Marco war und als „maestro di coro“ für das Ospedale della Pietà arbeitete. Er pflegte Verbindungen nach Deutschland, indem er Kompositionen nach Weimar sandte und deutsche Musiker unterrichtete, die zur Weiterbildung nach Italien kamen, darunter Johann Philipp Krieger. Als Musikagent war er für deutsche Fürsten tätig, die sich auf Reisen in Venedig aufhielten. Besondere Verbindungen entwickelten sich dabei zum Haus Braunschweig. 1682 verpflichtete ihn Herzog Anton Ulrich von Braunschweig als Hofkapellmeister nach Wolfenbüttel, wo er zwei Jahre später verstarb. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 91 Johann Hermann Schein Friedrich Wilhelm Rust Johann Christian Friedrich Schneider Friedrich Wilhelm Rust 1739-1796 wurde in Wörlitz bei Dessau geboren. Als Zeitgenosse Haydns und Mozarts genoss er nach abgeschlossenem Jurastudium in Halle noch den Unterricht bei Friedemann Bach. 1763/64 besuchte er Potsdam, nahm Geigenunterricht bei Franz Benda und lernte dort Carl Philipp Emanuel Bach kennen. Als „Fürstlicher Musikdirektor“ in Dessau baute er aus bescheidenen Anfängen die Hofkapelle zu einem leistungsfähigen Orchester aus. Als einer der bedeutendsten Meister des ausgehenden 18. Jahrhunderts ist er vor allem mit Kompositionen für Violine, Laute, Viola d´amore und mit verschie denen Kammermusikwerken hervorgetreten. Er starb in Dessau. Johann Hermann Schein 1586-1630 Schein war gleichermaßen Dichter wie Komponist und der wohl bedeutendste Vorgänger Bachs im Leipziger Thomaskantorat (1616-1630). In Grünhein bei Annaberg in Sachsen geboren, kam er zunächst als Chorknabe an die Dresdner Hofkapelle. Die Fürstenschule in Pforta, die Leipziger Universität waren seine weiteren Lebensstationen, bis er mit 27 Jahren die Stelle eines Hauslehrers und Musikdirektors auf Schloss Weißenfels antrat. Bevor er in Leipzig Thomaskantor wurde, wirkte er als Hofkapell meister in Weimar. Darüber hinaus überragte er auf dem Gebiet des geselligen Chor- und des Generalbassliedes („Das Venus kränzlein“) ebenso wie auf dem der Orchestersuiten („Banchetto Musicale”) seine Zeitgenossen um ein Vielfaches. Johann Chr. Friedrich Schneider 1786-1853 wurde in Altwaltersdorf bei Zittau geboren. 1805-1821 wirkte er in Leipzig und bekleidete eine Vielzahl musikalischer Ämter und Funktionen (u. a. Organist an der Thomaskirche und Musikdirektor des Stadttheaters). Der Erfolg seines Oratoriums Das Weltgericht, im Gewandhaus uraufgeführt, brachte ihm überregionale und nachhaltige Anerkennung ein. Ab 1822 als Herzoglich-AnhaltDessauischer Hofkapellmeister führte er das Dessauer Musikleben zu neuer Blüte. 1830 wurden ihm die Ehrendoktorwürden der 92 | Georg Alfr. Schumann Universitäten Halle und Leipzig verliehen. Des Weiteren war er Ehrenmitglied der Musikgesellschaften in New York, Wien und Stockholm. Seine Kompositionen umfassten Oratorien, Opern, Orchesterwerke, darunter vorwiegend Ouvertüren und Klavier konzerte, sowie Kammermusik. Leonhart Schröter um 1532-um 1601 geboren in Torgau, besuchte er 1545 bis 1547 die fürstliche Lan desschule St. Afra in Meißen, wirkte von 1561 bis spätestens 1576 als Kantor an der Lateinschule in Saalfeld und war von 1576 bis 1595 als Nachfolger von Martin Agricola und Gallus Dreßler Kantor der Alstädtischen Lateinschule in Magdeburg, ein zu seiner Zeit hochangesehenes Amt mit einer bedeutenden Tradition luther ischer Kirchenmusik. Von etwa Dezember 1571 bis Novem ber 1572 war Schröter der erste Hofbibliothekar unter Herzog Julius von Braunschweig-Lüneburg (1528-1569) in Wolfenbüttel. Als Komponist protestantischer Kirchenmusik veröffentlichte Schröter mehrere Sammlungen von Chorwerken. Georg Alfred Schumann 150* 1866-1952 geboren im sächsischen Königstein, trat bereits während des Stu diums am Leipziger Konservatorium als Pianist und Komponist erfolgreich in Erscheinung. Nach Tätigkeiten als Dirigent und Chorleiter in Danzig und Bremen wurde er 1900 zum Direktor der Sing-Akademie zu Berlin berufen, die unter seiner 50 Jahre dauern den Leitung zum wichtigen musikalischen Botschafter der Stadt im Ausland wurde. 1907 wurde er Mitglied, 1918 Vizepräsident und 1934 amtierender Präsident der Preußischen Akademie der Künste, deren Meisterschule für Komposition er als Nachfolger von Max Bruch 1913-1945 leitete. Er rang zeitlebens um eine authentische Wiedergabe der Bachschen Werke und war Initiator des Erwerbs und der Erhaltung des Bach-Hauses Eisenach und dessen Ausgestaltung als Museum. Zusammen mit Sergiu Celibi dache, dem Leiter der Berliner Philharmoniker, und Hans CheminPetit, Leiter des Philharmonischen Chores, baute er das Berliner Musikleben nach 1945 wieder auf. Für sein Lebenswerk erhielt er 1951 das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 93 Heinrich Schütz Georg Philipp Telemann Thomas Selle Heinrich Schütz 1585-1672 wurde in Köstritz geboren und starb in Dresden. Mit 13 Jahren wurde er Kapellknabe in Kassel und studierte später Jura in Mar burg. 1609 bekam er ein Stipendium für Orgelunterricht und Komposition bei Gabrieli in Venedig. Nach drei Jahren, zurück in Deutschland, wurde er Hoforganist in Kassel und 1617 Kapell meister am Hofe des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen in Dresden. Infolge des Dreißigjährigen Krieges musste Schütz sich neue Anstellungen suchen, so arbeitete er in Wolfenbüttel, Gera, Zeitz, Halle, Hamburg und in Kopenhagen als Oberkapellmeister. Er reiste erneut nach Italien. Ihn reizte die Musik Monteverdis sowie das chorische und instrumentale Concerto und die General bass-Praxis. Seine besondere Meisterleistung besteht vor allem darin, diesen italienischen konzertierenden Stil mit den deutschen polyphonen Traditionen kompositorisch genial verbunden zu haben. Schütz verbrachte die späteren Jahre in Weißenfels. Er gilt als der erste deutsche Komponist von europäischem Rang. Thomas Selle 1599-1663 wurde in Zörbig geboren und starb in Hamburg. Seine musikalische Ausbildung erhielt er in Leipzig. Es wird vermutet, dass er Tho maner wurde, als Johann Hermann Schein Kantor der Schule und Kirche St. Thomas war. Nach Anstellungen als Leiter der Kirchen musik in Wesselburen, als Kantor in Itzehoe ging er schließlich 1641 nach Hamburg und wurde Direktor der vier Hauptkirchen. Sein musikalisches Œuvre umfasst vorwiegend Kirchenmusik: geistliche Konzerte, Passionen, Kirchenlieder, Motetten und Inter medien. Für die Entwicklung des deutschen Liedes und der orato rischen Passion ist Selles Werk von großer Bedeutung. Thomas Stoltzer um 1475-1526 ´ geboren wahrscheinlich im schlesischen Schweidnitz (Swidnica, Polen), war ab 1519 als „vicarius discontinuus“, Geistlicher ohne ständige Anwesenheitspflicht, am Breslauer Domkapitel für die musikalische Ausgestaltung der hohen Kirchenfeste zuständig und 94 | ab 1522 als Kapellmeister an den ungarischen Königshof in Ofen verpflichtet. Diesen Posten hatte er bis zu seinem Unfalltod beim mährischen Znaim (Znojmo), vermutlich auf der Flucht des Hofes vor herannahenden Türken inne. Das Kernstück seines größtenteils sakralen Œuvre bilden 19 Psalmenmotetten, darunter vier Verto nungen der deutschen Übersetzungen Luthers, in denen die deut sche Polyphonie ihren ersten Höhepunkt erreichte. Der Kompo sitionsstil des Katholiken Stoltzer wurde im lutherischen Mittel deutschland als Muster angesehen und er selbst gilt als einer der bedeutendsten Komponisten seiner Zeit. Christian Gotthilf Tag 1735-1811 geboren in Beierfeld (Erzgebirge) kam mit 14 Jahren auf Empfeh lung von Homilius an die Dresdner Kreuzschule und wurde 1755 Kantor in Hohenstein-Ernstthal, wo er bis zum Ausscheiden aus dem Amt 1808 als Organist, Kantor und – zu Lebzeiten sehr be liebter – Komponist wirkte. Unter seiner Leitung entwickelte sich in Hohenstein ein vielfältiges Musikleben. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er im erzgebirgischen Niederzwönitz. Zu seinen Schü lern zählten Johann Gottlieb Naumann, Gotthilf Friedrich Ebhardt und der Gelehrte Karl Heinrich Ludwig Pölitz. Für die in Mittel deutschland beheimatete Form des Choralvorspiels für Orgel und Blasinstrument steuerte er einige interessante Stücke bei. Sein Kompositionsstil ist geprägt durch rokokohafte Empfindsamkeit. Georg Philipp Telemann 1681-1767 wurde in Magdeburg geboren und starb in Hamburg. Er studierte auf Geheiß seiner Mutter in Leipzig Jura, allerdings blieb die Musik der Mittelpunkt in seinem Leben. In Leipzig gründete er ein Laienorchester, komponierte im Auftrag des Bürgermeisters zwei Kantaten pro Monat für die Thomaskirche und leitete Aufführun gen an der dortigen Oper. Es folgten Stationen in Sorau und Eise nach. 1712 wurde er Städtischer Musikdirektor und Kapellmeister an zwei Kirchen in Frankfurt/Main. 1721 ging Telemann zurück nach Hamburg, wurde Musikdirektor und übernahm die Leitung der Oper. Mit dem Pariser Aufenthalt 1737/38 erlangte er end gültig internationalen Ruhm. Telemanns Kompositionen sind – ungeachtet der Berühmtheit des Namens – noch nicht vollständig erschlossen. Johann Walter 1496-1570 geboren in Kahla, kam 1517 in die kurfürstliche Hofkapelle nach Torgau (zeitweise in Altenburg ansässig). 1524 veröffentlichte er das erste Gesangbuch der lutherischen Kirche mit einem Vorwort Luthers. 1526 übernahm er die Kantorei der Torgauer Lateinschule, 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 95 die zum nachhaltigen Vorbild für alle evangelischen Kantoreien wurde. Nach diesem Vorbild organisierte er auch und leitete ab 1548 die Dresdner Hofkapelle des Kurfürsten Moritz von Sachsen bis zu seiner Pensionierung 1554, die durch theologische Konflikte des strengen Lutheraners Walter mit den Hofgeistlichen ausgelöst wurde. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er in Torgau, wo er sich dem Komponieren widmete und gelegentlich die Kantorei leitete. Seine Musikanschauung und Dichtungen waren theolo gisch bestimmt und streng religiös. Carl Maria von Weber Georg Weber um 1540-1599 wurde in Weißenfels geboren. Nach dem Studium an der Univer sität Leipzig arbeitete er 1558-66 als Kantor in Weißenfels und anschließend, bis 1568, in Naumburg. Er kehrte als Privatmann in seine Heimatstadt zurück und hatte ab 1574 wieder die Kantoren stelle inne. Wahrscheinlich durch ihn erhielt Heinrich Schütz seine erste musikalische Unterweisung. 1595 übersiedelte er erneut nach Naumburg, wo er vier Jahre später verstarb. Webers Samm lungen sind charakteristisch für die Entwicklung des protestan tischen Kirchenliedsatzes in Richtung der Liedmotette sowie zum 4-stimmigen homophonen Kantionalsatz. Carl Maria von Weber 1786-1826 wurde in Eutin/Holstein geboren. Webers Laufbahn begann nach umfangreichen Reisen mit der Theatertruppe seines Vaters nach München, Wien, Breslau, wo er die Kapellmeisterstelle einnahm. Schon nach kurzer Zeit trat er in Stuttgart die gleiche Stelle an. Die Anstellung bei Hofe verschaffte ihm eine gewisse finanzielle Sicherheit. Als Klaviervirtuose und als Dirigent trat er in der Folge zeit in Heidelberg, Darmstadt, Prag, Leipzig, Dresden, Gotha, Weimar, Frankfurt am Main, Nürnberg und Berlin auf. 1816 er hielt Weber die Berufung als Musikdirektor der Oper in Dresden; dieses Amt begleitete er bis zu seinem Tod. Er verstarb während eines Aufenthaltes in London, wurde auf Betreiben von Richard Wagner nach Dresden überführt und dort auf dem Alten Katholischen Friedhof bestattet. 400* Matthias Weckmann um 1616-1674 geboren in Niderdorla bei Mühlhausen, kam als Diskantist an die Dresdner Hofkapelle, wurde Schüler von Heinrich Schütz sowie 1637-40 von Michael Praetorius in Hamburg. Danach widmete er sich der Organistentätigkeit, zunächst am Dresdner Hof, dann am kronprinzlichen Hof bei Kopenhagen. 1655 an die Hamburger Hauptkirche St. Jacobi berufen, gründete er dort das große Colle gium musicum, mit dem er wöchentlich Konzerte im Dom 96 | refektorium veranstaltete. Damit konnten die Handelsherren die Musikkultur der Höfe übernehmen und die beste deutsche und italienische zeitgenössische Musik aufführen lassen. Seine phanta sievollen, dennoch streng geformten Kompositionen stehen in der Schütz- und Sweelinck-Tradition. Weckmann verstarb in Hamburg. Christian Friedrich Witt 300 † um 1660-1717 wurde in Altenburg als Sohn des Hoforganisten geboren. Über seine Ausbildung liegen keine Dokumente vor, bezeugt ist dagegen ein vom Gothaer Hof finanzierter Aufenthalt zur Weiterbildung in Wien und Salzburg. 1685/86 bekam er Unterweisung bei Georg Caspar Wecker in Nürnberg, wurde danach als Kammerorganist am Gothaer Hof angestellt und 1694 zum Kapellmeister ernannt. Er wirkte gleichrangig mit dem Hofkapellmeister Wolfgang Michael Mylius, dem er nach dessen Tod 1713 im Amt folgte. Als „weit berühmter Clavierkünstler“ (Treiber) und „geschickter Capellmeister“ (Telemann, Mattheson) fand Witt breites Ansehen. Verstorben in Gotha, hinterließ er geistliche und weltliche Vokalwerke und Konzerte, Ensemblestücke und Musik für Tasteninstrumente. Sein Schaffen ist bisher erst teilweise erschlossen. Friedrich Wilhelm Zachow 1663-1712 wurde in der Leipziger Nikolai-Kirche getauft. Er war der Sohn eines Geigers und Stadtpfeifers. Wahrscheinlich erhielt er seine erste Ausbildung als Schüler der Leipziger Thomas-Schule. Die Jahre zwischen 1675 und 1684 verbrachte der junge Zachow in Eilenburg, wo er vermutlich von Johann Schelle unterrichtet wurde. Mit Berufung auf das begehrte Amt des Organisten an der Halleschen Marktkirche übersiedelte er mit seiner Ehefrau Maria Dorothea Anschütz in die Saalestadt. Mit diesem Amt übernahm er auch die Leitung des Stadtsingechores. Einen besonderen Namen erlangte er nicht allein durch den Ruf, ein berühmter Organist und hervorragender Komponist zu sein, sondern vor allem als einflussreicher Lehrer von Georg Friedrich Händel. 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 97 Der Verein StraSSe der Musik dankt allen Förderern, Unterstützern, Kooperationspartnern, den Verantwortlichen an den Spielstätten, Medienpartner, allen Künstlern des Musikfestes, sowie dem Organisationsteam. Förderer Kooperationspartner Anhaltisches Theater Dessau Deutsche Max-Bruch-Gesellschaft Sondershausen e.V. Evangelische Marktkirchengemeinde Halle Evangelisch Reformierte Domgemeinde in Halle Evang.-Luth. Kirchgemeinde Bad Frankenhausen Evang.-Luth. Kirchgemeinde Panitzsch Fête de la Musique Gera Förderverein Barockorgel Langenbogen e.V. Förderverein Gangolfkirche Hettstedt e.V. Förderverein Kultur-Gut Ermlitz e.V. Heinrich-Schütz-Haus Bad Köstritz Johann-Walter-Kantorei Torgau Katholische Pfarrei St. Mauritius & St. Elisabeth (Halle) Museum Schloß Burgk Orgelfreunde der Großen Strobel Orgel e.V. Schumann-Verein-Leipzig e.V. Stadtmarketing Halle (Saale) Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt Unterstützer Medienpartner Internationale Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft e.V. Internationale Carl Loewe Gesellschaft e.V. Stadt Bad Frankenhausen Stadt Dessau-Roßlau Stadt Halle (Saale) Stadt Leipzig Stadt Torgau Theater, Oper und Orchester GmbH Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e.V. 98 | TV Halle Fernsehgesellschaft mbH Veranstalter 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 99 01 Wettin-Löbejün | Carl-Loewe-Haus 02 Langenbogen | St. Magdalenen Komponisten 03 Halle (Saale) | Marktkirche 04 Leipzig | Mendelssohn-Haus 05 Dresden | Carl-Maria-von-Weber-Museum Die länderübergreifende STRASSE DER MUSIK wird durch unseren Verein mit Logotafeln an bedeutenden Orten mit vielfältiger Musikgeschichte gekennzeichnet. 06 Leipzig | Richard-Wagner-Verband 07 Weißenfels | Heinrich-Schütz-Haus 08 Teuchern | Reinhard-Keiser-Gedenkstätte Die Übersicht zeigt Orte mit derzeit mehr als fünf recherchierten historischen Komponisten. [Stand Januar 2016] 09 Halle (Saale) | Oper 10 Hettstedt | Gangolfkirche 11 Eisleben | Kloster Helfta 12 Schkopau OT Ermlitz | Rittergut 13 Ballenstedt | Schlosstheater 14 Sondershausen | Carl Schroeder Konservatorium 15 Magdeburg | Oper Stendal 10 Stendal 10 16 Sondershausen | Max-Bruch-Wohnhaus 17 Leipzig | Grieg-Begegnungsstätte 18 Bad Frankenhausen | Unterkirche 19 Apolda | Glockengießerei HaldenslebenHaldensleben 5 5 20 Apolda | Villa Schilling 21 Bad Köstritz | Heinrich-Schütz-Haus MagdeburgMagdeburg 15 15 128 128 22 Borsdorf OT Panitzsch | Kirche 23 Torgau | Stadtkirche 5 Barby 5 Barby SchönebeckSchönebeck 11 Zerbst 11 Zerbst Halberstadt Halberstadt 6 6 54 54 12 12 Dessau Dessau Bernburg Bernburg 17 Quedlinburg 17 Quedlinburg Wittenberg Wittenberg 48 48 11 11 7 7 Aschersleben Aschersleben 23 Köthen 23 Köthen WernigerodeWernigerode 6 6 10 10 01 01 10 Halle (Saale) Halle (Saale) Eisleben Ballenstedt Ballenstedt 10 13 13 NordhausenNordhausen Eisleben 18 18 12 11 02 12 03 09 108 11 02 108 Torgau Die Nummern zeigen die Stationen auf der Strasse der Musik, orange gekennzeichnet sind die Ort, an denen im Rahmen unseres 6. Musikfestes Konzerte stattfinden. Torgau 23 16 03 09 5 5 22 22 Wurzen Wurzen 23 16 Merseburg Merseburg Sondershausen Sondershausen 12 12 17 04 04 17 35 Bad Frankenhausen18 14 16 35 14Bad16Frankenhausen 662 662 18 06 Meißen 8 8 Weißenfels Weißenfels 06 18 18 MühlhausenMühlhausen Leipzig Leipzig 7 Grimma 7 Grimma 10 07 39 07 39 18 18 5 Meißen 10 5 Bautzen 21 Radebeul Radebeul Dresden Dresden Naumburg Naumburg 15 08 Borna 0815 Borna 388 05 388 05 13 13 Weimar Weimar Zeitz Zeitz 8 8 Erfurt Erfurt19 20 19 20 Eisenberg 13 Bad Langensalza Bad Langensalza Freiberg Freiberg 152 59 152 Eisenberg 13 Pirna 12 6Pirna 12 6 22 Altenburg 22 Altenburg 59 649 20 20 Gotha 49 21 6 21 36 36 45 Gotha 45 Königstein Königstein Chemnitz Chemnitz 5 5 Glauchau Glauchau Jena Jena Eisenach Eisenach 46 46 21 21 Bad Berka Bad Berka 6 Ohrdruf 6 Ohrdruf 6 6 Arnstadt Arnstadt 8 Hohenstein-Ernstthal 8 Hohenstein-Ernstthal Gera Gera 12 Schmalkalden 12 Schmalkalden 23 23 29 13 29 Rudolstadt Rudolstadt 13 5 Wasungen 5 Wasungen 9 Zwickau Greiz 9 Greiz Zwickau 9 Saalfeld 9 Saalfeld Meiningen Meiningen 7 Suhl 7 Suhl Schleiz 6 Schleiz 6 61 5 | Zittau 23 Zittau 23 61 Eisfeld SonneEisfeld SonneHildburg- Hildburg7 berg 24 hausen 24 hausen7 berg 100 Bautzen Görlitz2115 Görlitz 15 14 Plauen 14 Plauen 5 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 101 09 10 Halle (Saale) Oper Wirkungsstätte u.a. von Reuter, Knape, Bimberg, Wenzel Hettstedt Gangolfkirche Historische Orgel DIE STATIONEN AUF DER STRASSE DER MUSIK in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 02 01 Wettin-Löbejün Carl-Loewe-Haus Geburtshaus und Museum 03 Halle (Saale) Marktkirche Wirkungsstätte u.a. von Praetorius, Scheidt, Zachow, W. F. Bach; zwei historische Orgeln 05 Langenbogen St. Magdalenen Barockorgel Eisleben Kloster Helfta Wirkungsstätte vieler Musikschaffender Schkopau OT Ermlitz Rittergut Begegnungsstätte u.a. von Wagner, Weber, Mendelssohn 13 14 Leipzig Mendelssohn-Haus Museum im ehemaligen Wohnhaus Ballenstedt Schlosstheater Wirkungssstätte u.a. von Aghte, Sannemann, Strube Sondershausen Carl Schroeder Konservatorium Wirkungsstätte u.a. von Schroeder, Corbach,Riemann, Bruch 06 15 16 Leipzig Richard-Wagner-Verband Geschäftsstelle 07 08 Weißenfels Heinrich-Schütz-Haus Museum im ehemaligen Wohnhaus Teuchern Reinhard-Keiser-Gedenkstätte Geburtshaus und Museum | 12 04 Dresden Carl-Maria-von-Weber-Museum Museum im ehemaligen Wohnhaus 102 11 Magdeburg Oper Wirkungssstätte u.a. von Telemann, Wagner, Lortzing 17 Sondershausen Max-Bruch-Wohnhaus im Gottschalckschen Haus 18 Leipzig Grieg-Begegnungsstätte Wohnhaus und Museum von Edvard Grieg Bad Frankenhausen Unterkirche Ältestes Musikfest in Deutschland, Strobel-Orgel 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 103 Der Verein STRASSE DER MUSIK wurde am 4. November 2009 in Halle (Saale) gegründet. Initiator und Vorsitzender ist der Musiker und Kulturmarketingexperte Daniel Schad. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, zur Entdeckung und weltweiten Verbreitung des musikkulturellen Erbes in Sach sen, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Es wurden bereits 1550 Komponisten an mehr als 400 Orten sowie zahlreiche Instrumentenbauer recherchiert. Mitteldeutschland ist ein weltweit einzigartiges Zentrum der Musikgeschichte(n). Folgen Sie den Spuren der Straße der Musik. Unsere Logotafeln führen zu musikhistorisch bedeutsamen Orten mit vielfältiger Geschichte. Wenn dies für Ihre Stätte zutrifft, können auch Sie eine Station auf der Straße der Musik werden und unsere Tafel erwerben. 104 Ehrenmitglieder unseres Vereins Prof. Menahem Pressler | Prof. Ludwig Güttler Mitgliedschaft Beitrittserklärung und Vereinssatzung www.strasse-der-musik.de Beiträge Einzelmitglied Einzelmitglied ermäßigt Familienmitglied Institutionelle und juristische Personen Gemeinnützige, institiutionelle und juristische Personen nach dem Gegenseitigkeitsprinzip beitragsfrei Bankverbindung IBAN: DE12 8005 3762 0389 3167 94 BIC: NOLADE21 HAL Neugierig? Melden Sie sich und werden Sie Mitglied! Hier erfahren Sie viel Interessantes aus dem mitteldeutschen Musikleben: STRASSE DER MUSIK e.V. Daniel Schad (Vorsitzender) Hegelstraße 73 | 06114 Halle (Saale) Tel. 0345 5174170 [email protected] www.unerhoertes-mitteldeutschland.de | 30,00 € 15,00 € 45,00 € 90,00 € 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 105 AGB, Kartenvorverkauf unsere ausführlichen AGBs und Informationen zum Kartenvorverkauf finden Sie auf unserer Website www.strasse-der-musik.de Ermäßigung erhalten Schüler, Studenten, Menschen mit Behinderung, Mitglieder von StraSSe der Musik e.V. und Partnervereinen. Der Nachweis ist beim Einlass erforderlich. Impressum Veranstalter, Herausgeber Straße der Musik e.V. Daniel Schad (Vorsitzender) Hegelstraße 73 | 06114 Halle (Saale) 0345 5174170 | [email protected] Organisation Christine Labhart, Dr. Hanna John, Daniel Schad Presse Grit Gröbel signum kommunikation+design Leipziger Straße 101 | 06108 Halle (Saale) 0345 2051212 | [email protected] Änderungen vorbehalten! Redaktion Ewa Burzawa-Wessel, Dr. Hanna John, Daniel Schad Textquellen Brockhaus Riemann Musiklexikon, Die Musik in Geschichte und Gegenwart, The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Künstler, Internetquellen Fotos Archiv Schloß Burgk, Regina Beyer, Manfred Boide, Bertram Bölkow, Jürgen Büchau, Radial Eichhorst, Maurice Foxall, Jörg Franke, Jutta Jelinski, Matthias Knoch, Gerhard Launer, Daniel Schad, Nico Stengert, Steffen Wendt, wildundleise.de, Künstler, Wikipedia Layout Steffen Wendt signum kommunikation+design Druck Harzdruckerei Wernigerode Redaktionsschluss 20.01.2016 106 | Ein herzliches Dankeschön! 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 107 Impressionen Musikfest 2015 108 | 6. Musikfest Unerhörtes Mitteldeutschland 2016 | 109 Impressionen Haus- und Hofmusik 2015 110 |