Vorbereitung Ankunft und Unterkunft - Heidelberg
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Vorbereitung Ankunft und Unterkunft - Heidelberg
Cardiff Erasmus Auslandsbericht Meine zwei Auslandssemester gingen über das Wintersemester 2012 und das Sommersemester 2013 an der Cardiff University in Wales, welche sich in der Hauptstadt des walisischen Teiles Großbritanniens befindet. Meine Anglistik Kurse befanden sich alle am ENCAP-Institut, welche sich im Humanities Buildung der Universität befand. Vorbereitung Durch die Vorbereitungsveranstaltungen der Universität Heidelberg bekam meine eine sehr gute und strukturierte Übersicht über die Rechte und Pflichten des Auslandsaufenthaltes (von deutscher Seite aus). Die Unterlagen übersichtlich und einfach auszufüllen, die Koordination ist geschult und hat auch bei Fragen und Problemen sofortige Hilfe parat. Durch eine extra Einführung für die Leute die nach Cardiff gehen bekommt man dann auch sofort die Leute zu Gesicht die aus der eigenen Universität in das Land ziehen und man sollte sich zumindest immer mit einer Person in Kontakt halten um nicht irgendwelche Fristen oder Anmeldungen, sowie wichtige Einführungsveranstaltungen an teilweise nicht sehr einfach zu findenden Orten stattfinden zu denen man nicht den Anschluss verpassen sollte. Die Universität ist wie Heidelberg ein wenig verstreut, die Gebäude sind sehr verwinkelt und haben teilweise 2-3 Spitznamen die man für seine Fächer kennen sollte. Das Psychology Gebäude wird niemand Psychology Building nennen, alle nennen es nur „The Tower“. Die meisten Gebäude sind außerdem nach ihren Gründern/Erbauern benannt, wie zum Beispiel die Julian Hodge Bibliothek. Ankunft und Unterkunft Die Ankunft in Cardiff war ein wenig umständlich da man von Deutschland nicht gut nach Wales und Cardiff kommt. Ich nahm einen Billigflug vom Baden-Airpark nach StanstedLondon, und dann einen Direktbus zur Cardiff University von nationalexpress.de, bei dem man das Ticket online kaufen konnte. Die Kosten hielten sich somit für die Reise bei ca.100€, was ich relativ überschaubar halte. Meinen ersten Tag dort kam ich in einem Hotel an welches selbst für deutschen Standard gut war und sah mir erst einmal allein die Stadt an, da ich mir erst einmal selbst ein Bild von der Stadt und den Leuten machen wollte bevor ich gleich in das partybegabte britische Studentenleben hineingeworfen werde. Ich wurde über das Losverfahren im Internet einem Studentenwohnheim in Talybont North zugeteilt. Die Lage im Verhältnis zur Universität war gerade noch okay, so dass man in ca. 20min zur Universität laufen konnte. Mit dem Fahrrad wenn man sich eines für das Jahr kauft kommt man auch sehr gut in die Innenstadt, oder man läuft ca. 30min. Busverbindungen gibt es keine sinnvollen. Wenn man abends weggeht teilt man sich normalerweise ein Taxi für ca. 1Pfund pro Person, damit kommt man auch in wenigen Minuten problemlos in die Innenstadt und wieder zurück nachts. Shared Houses sollen auch sehr beliebt sein, man muss sie jedoch früh genug mit genügend Leuten organisieren, was sich als durchaus komplizierte Angelegenheit entpuppen kann. Nicht zu empfehlen ist die Firma Pinnacle, die in den letzten Jahren all ihr Geld nur noch für Werbung und nicht für die Instanthaltung der Häuser ausgegeben hat, die allesamt teurer vermietet werden als die der Konkurrenz. Ansonsten ist ein Haus jedoch die günstigste Alternative zum Wohnheim. Die Universität Die Universität selbst ist ein wenig anders organisiert als bei uns. Was ich anfangs als störend empfand aber man sich doch deutlich schnell daran gewöhnt und die deutlichen Vorteile sieht die manche Systeme dort für die Studenten bringen. Ein negativer Punkt bei der Kurswahl war, dass manche Kurse zwar in der Komplettübersicht zu sehen waren, sie jedoch als Erasmusstudent nicht ausgewählt und belegt werden konnten. Das Computersystem blockierte automatisch manche Kurse bei der Auswahl, nach welchen Kriterien das geschah war mir erst bewusst als ich in einen der Kurse gekommen bin die für Erasmusstudenten gesperrt waren. Das sprachliche Niveau war um Welten höher und als nicht native speaker sehr anspruchsvoll und deutlich wissenschaftlicher, während die Kurse in denen sich viele Erasmusstudenten eingetragen hatten eher der Oberstufe der Schule entsprach. Nicht sonderlich verwunderlich, das sprachliche Niveau an der Universität Heidelberg ist generell sehr hoch, das Englisch der spanischen Austauschstudenten war schwer bis gar nicht verständlich und machte vor allem den walisischen Mitstudenten schwer zu schaffen. Bei der Kurswahl waren die Sekretärinnen jedoch so freundlich die meisten darauf hinzuweisen dass diese Kurse aus gutem Grund nicht belegbar sind. Die Dozenten der Cardiff University kamen mir alle sehr kompetent auf ihrem Fachgebiet vor, jedoch waren die Fächer selbst von ihrem akademischen Grad sehr unterschiedlich, je nachdem welche Fächer man belegt. Völlig aus der Skala ist eine Dozentin mit mehr als 4 akademischen Abschlüssen gefallen, ihr Fachwissen war durchaus sehr beeindruckend, jedoch war es auch ein deutlich größerer Aufwand sich auf den Unterricht vorzubereiten. Kosten Das Wohnen in Großbritannien ist extrem teuer, das Wohnen in Cardiff ist jedoch noch vergleichsweise günstig, mit den teuersten Städten Deutschlands zu vergleichen. Vom Preis, nicht von der Qualität versteht sich. Für einen 5qm Zimmer im Cardiff Wohnheim zahlt man für 9 Monate über 3000Pfund, was natürlich mehr als unverschämt ist. Die Lebenserhaltungkosten sind in Cardiff noch okay, aber trotzdem höher als in Deutschland. Das Fleisch kostet z.B. mehr als den vierfachen Preis als hier und die alkoholischen Getränke werden stark besteuert, was die Preise explodieren lässt. Wohnt ihr jedoch in Talybont im Studentenwohnheim ist der Tesco nur einen paar Minuten Fußmarsch entfernt, nicht ganz so günstig wie Aldi aber trotzdem eine der größten und günstigsten Ketten dort. Die Leute, Alltag und Freizeit Im Wohnheim auf einem Flur mit 5 anderen und einer Küche die man sich teilt lernt man relativ schnell alle in seiner Flat kennen und spricht auch mit dem Rest aus dem Haus. Die Studenten im Wohnheim sind zum größten Anteil Freshers und somit neu an der Universität, machen also in der Freshers Week erst einmal durchgehend Party um sich alle kennen zu lernen. In meiner Flat waren nicht nur Leute aus der Umgebung, sondern auch ein Mädchen aus Australien, zwei Engländerinnen, ein Waliser und ein Pakistaner. Die Leute im Wohnheim werden in ihren Flats bunt zusammengewürfelt, aber wenn man sich gut versteht dann kommt man auch gut miteinander aus. Woran man sich allerdings nie gewöhnen wird sind die Feueralarmtests von den Wartungsmenschen, sowie die Feueralarme die mitten in der Nacht/morgens/mittags von den Mitstudenten ausgelöst werden, weil mal wieder jemand seine Pizza im Ofen vergessen hatte oder die Würstchen auf dem Indoor-Grill verbrannt sind. Die Leute in Wales sind aber allesamt eigentlich sehr nett und man findet im Wohnheim sehr schnell einige Grüppchen die den Bedürfnissen der Leute angepasst sind. Von Leuten die gerne Filme schauen, kochen oder doch lieber 2-5 mal die Woche Party machen gehen war bei uns alles dabei. Auch die riesige Anzahl an Societies in denen die Leute ihre Hobbies und Freizeitgestaltungen ausleben können ist von Harry Potter über Kickboxen bis Rugby alles vorhanden. Empfehlen kann ich auch natürlich in Wales selbst herum zu reisen, es gibt eine wunderschöne Landschaft, coole Berge und natürlich jede Menge Schafe. Jede Menge. Fazit Da ich nur mit den Leuten aus dem Studentenwohnheim und meinen Kursen aus den Seminaren befreundet war kann ich nichts über die Erasmus-Gemeinschaft sagen, jedoch hielt ich es für deutlich sinnvoller mich vorrangig mit Muttersprachlern aus dem Haus zu unterhalten, welches mir meiner Meinung nach viel für meine sprachliche Entwicklung gebracht hat. Den ganzjährigen Auslandsaufenthalt kann ich nur empfehlen, da drei Monate einfach deutlich zu kurz sind um tatsächlich feste Freunde für das Leben zu finden wenn man weiß, dass man leider bald nach Hause muss. Das Land, die Universität und die Leute haben mich wärmstens empfangen und ich kann jedem nur raten ein Jahr nach Cardiff zu gehen. Selbst wenn es nur ein Jahr ist wird ein Teil von euch für immer dort sein zweites Zuhause sehen.