Man - PATRIZIA Immobilien AG
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Man - PATRIZIA Immobilien AG
PATRIZIA estatements magazin ERSTAUSGABE WIR SCHAFFEN LEBENSRÄUME 04 TRENDS IN DER URBANISIERUNG 08 ERÖFFNUNG DES WASSERTURM-HOTELS Eine herausragende Immobilie im Hamburger Sternschanzenpark 27 ARCHITEKTUR WIE SIE IM BUCHE STEHT estatements magazin 01 I 07 02 estatements magazin 01 I 07 03 EDITORIAL NEWS INHALT PATROFFICE KAUFT ERFOLGREICH EIN 04 DIE ZUKUNFT DER WELT LIEGT IN DEN STÄDTEN 08 Zwei der acht Gewerbeimmobilien befinden sich in Saarbrücken, die restlichen in Augsburg, Essen, Frankfurt, München, Nürnberg und Düsseldorf. Alle acht Gebäude weisen durch ihre bevorzugte Innenstadtlage ein hohes Wertschöpfungspotenzial auf. Die PATRIZIA plant, dieses durch gezielte wertsteigernde Maßnahmen voll auszuschöpfen. „Wir rechnen nach Durchführung aller geplanten Modernisierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen mit einer deutlichen Steigerung des Cash-Flow“, sagt Martin Lemke, Geschäftsführer der PATRIZIA Asset Management GmbH. Mit diesen drei Ankäufen ist es der PATRIZIA gelungen, nur wenige Wochen nach Gründung der PATRoffice GmbH & Co. KG Bestände im Wert von beinahe 60 Millionen Euro anzukaufen. Neben ihrem Anteil an Eigenkapital verantwortet die PATRIZIA in diesem Co-Investment auch den Ankauf der Gewerbeimmobilien und übernimmt das gesamte Asset Management. Dadurch baut der Augsburger Immobilienspezialist sein Geschäftsfeld Asset Management auch im Gewerbebereich weiter aus. Weitere Akquisitionen für das bis zu 700 Millionen Euro Gesamtinvestitionsvolumen umfassende Investment-Vehikel, PATRoffice GmbH & Co. KG, stehen kurz bevor. SUITEN UNTER DEM HIMMEL VON HAMBURG 24 26 KOMPASS FÜR EUROPAS WOHNIMMOBILIEN Die PATRIZIA hat für die PATRoffice GmbH & Co. KG, das Joint CoInvestment der PATRIZIA Immobilien AG mit dem Stichting Pensionsfonds ABP aus den Niederlanden und ATP Real Estate aus Dänemark, in drei Transaktionen insgesamt acht Gewerbeimmobilien an unterschiedlichen Standorten im Bundesgebiet mit einer Gesamtnutzfläche von rund 23.000 m2 erworben. Das Gesamtinvestitionsvolumen der Ankäufe beträgt rd. 60 Millionen Euro. ARCHITEKTUR WIE SIE IM BUCHE STEHT 12 Der Bauherr, der Leiter des Bauprojekts und der Pächter von Hamburgs jüngstem Hotelbau in einem historischen Wasserturm im Gespräch über das Werden und den Betrieb einer herausragenden Immobilie WOHNEIGENTUM FÜR JEDERMANN 22 Mit ihrer jüngsten Tochter, der PATRIZIA Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH (KAG), erweitert die PATRIZIA Immobilien AG ihr umfangreiches Spektrum an Services für Immobilieninvestoren um den Bereich Immobilien-Spezialfonds. 16 Ein Plädoyer für die bezahlbare „Volkswohnung“ von Werner Gorny, Geschäftsführer der PATRIZIA Wohnungsprivatisierung GmbH Mikrokosmos AN DIESER BÖRSE IST ALLES KÄSE 29 Serie „Börsen der Welt“ (1): Die Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V. in Kempten Kapital PRIVATISIERUNG BRAUCHT GUTE KOMMUNIKATION KAPITALES KNOW-HOW 20 Bilanz einer Fachtagung in Fürstenfeldbruck am Beispiel Heidenheim: Gute Argumente sind eine Grundlage; die Überzeugung kommt aus dem Dialog aller Beteiligten. AUS PRINZIP NACHHALTIG 30 Die PATRIZIA KinderHaus-Stiftung: Wenn unternehmerisches Handeln Zukunft haben soll, verlangt es immer auch die Übernahme sozialer Verantwortung. Überzeugt von dem, was man tut, sollte man schon sein. Schließlich investiert man seine ganz persönliche Lebenszeit in sein tägliches Tun. Und wenn sich zur Überzeugung Begeisterung, Neugier und Offenheit gesellen, dann wird es so richtig lebendig – dann „geht was“, wie man bei uns in Bayern sagt. Wer die PATRIZIA kennt, der weiß, dass wir uns für Immobilien begeistern. Mit unserer Arbeit dafür zu sorgen, dass aus Immobilien Lebensräume für Menschen mit ihren so ganz unterschiedlichen Bedürfnissen werden, das ist unsere Leidenschaft! Und dies seit 23 Jahren. In diesen Jahren ist unser Expertenteam stetig gewachsen. Wir haben aus eigener Kraft unsere heutigen acht Tochtergesellschaften gebildet, die in ihrer Gesamtheit den kompletten Lebenszyklus von Wohn- und Gewerbeimmobilien in nahezu konkurrenzloser fachlicher Breite und Tiefe betreuen können. Darauf sind wir ein wenig stolz, ruhen uns jedoch nicht auf dem Erreichten aus. Als lernende Organisation sind wir in unserem Tun immer offen für Weiterentwicklung und Veränderung. Dies gilt auch für unsere Kommunikationsmittel! Die Entwicklung unseres „estatements magazins“, dessen erste Ausgabe Sie gerade in den Händen halten, trägt daher zum einen der uns täglich begegnenden, zunehmenden Nachfrage nach Wissenswertem rund um das Thema Wohnimmobilien Rechnung. Zum anderen möchten wir in unserem neuen Magazin regelmäßig auch die vielen, durchaus unterhaltsamen Informationen, die mit Immobilien verbunden sind, an die Leser weitergeben. Dabei sind wir natürlich auch am Austausch mit unseren Lesern interessiert. Ihre Nachricht an [email protected] ist daher immer herzlich willkommen! Neugierig geworden? Blättern Sie weiter, und lassen Sie sich von unserer Leidenschaft für Immobilien anstecken – und überzeugen! Kosmos NEUES LEBEN IN ALTEN MAUERN LEIDENSCHAFT FÜR LEBENSRÄUME ZAHL DER AZUBIS FAST VERDOPPELT Ihr Wolfgang Egger Die qualifizierte Nachwuchsförderung ist der PATRIZIA Immobilien AG seit jeher ein besonderes Anliegen. Dies spiegelt sich auch deutlich in der jährlich steigenden Zahl der Ausbildungsplätze wider. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres 2007 verdoppelt sich diese nahezu von zurzeit 10 auf 18 Auszubildende. „Im Rahmen unserer Ausbildung vermitteln wir gleichermaßen Fachwissen wie auch soziale Kompetenz“, berichtet Gerhard Faltermeier, Geschäftsführer und Personalleiter der Augsburger Immobiliengruppe. Die Förderung der Teamfähigkeit steht daher ebenso auf dem Programm wie die Weitergabe von berufsspezifischem Wissen. Eine Besonderheit im PATRIZIA Ausbildungsangebot ist ein TeilzeitAusbildungsplatz. Als erstes Unternehmen in der Region BayerischSchwaben bildet die PATRIZIA eine junge Mutter zur Bürokauffrau aus und ermöglicht es dieser dadurch, die Erziehung ihres Kindes mit einer beruflichen Karriere in Einklang zu bringen. Wolfgang Egger Vorstandsvorsitzender PATRIZIA Immobilien AG 04 Kosmos 1975 gab es weltweit 179 Millionenstädte, im Jahr 2005 waren es bereits über 400. estatements magazin 01 I 07 Kosmos 05 estatements magazin 01 I 07 BERICHT DIE ZUKUNFT DER WELT LIEGT IN DEN STÄDTEN D ie Welt verändert ständig ihr Gesicht, und sehr häufig sind diese Veränderungen das Ergebnis menschlichen Handelns. Die Urbanisierung der Welt ist solch eine bedeutende und vor allem seit Jahrtausenden anhaltende Umgestaltung durch Menschen. Die ersten Städte wurden vor über 10.000 Jahren durch Produktivitätssteigerungen in der Landwirtschaft ermöglicht. Die erzielten Überschüsse ließen Spezialisten in Verwaltung, Militär, Handwerk und Wissenschaft zu. Gleichzeitig erforderte deren Spezialisierung den Austausch von Leistungen, also Handel. Hierfür erwiesen sich Marktplätze und vor allem das nahe Zusammenleben als sinnvoll. Letztlich sind Städte also das Ergebnis von Arbeitsteilung und von ausgenutzten Größenvorteilen. Dieser Urbanisierungsprozess hat sich in den letzten zwei Jahrhunderten und vor allem in den letzten 50 Jahren spürbar beschleunigt: 1950 lebten rd. 30% Jahr gewachsen, die Landbevölkerung indes „nur“ um gut 1% p.a. Dabei sind Ballungsräume nie gekannter Dimension entstanden: 1975 gab es weltweit 179 Millionenstädte, im Jahr 2005 waren es über 400. Allein in China zählen die Vereinten Nationen fast 100 Städte mit mehr als 1 Million Einwohnern. Und während es vor 30 Jahren nur drei Agglomerationsräume mit mehr als 10 Millionen Einwohnern gab (MexikoStadt, New York und Tokio), existieren heute bereits 21 solcher Megacities – und nur noch vier davon befinden sich in Industrieländern (New York, Los Angeles, Tokio und Osaka-Kobe). Dass sich der säkulare Urbanisierungstrend in den letzten Jahrzehnten verstärkt hat, liegt an zwei wichtigen Entwicklungen. Zum einen ermöglichte die Industrialisierung das Ausschöpfen von Größenvorteilen in der Produktion. Dies erforderte eine wachsende Zahl an Industriearbeitern. Zum anderen haben sich immer „ DIE URBANISIERUNG DER WELT IST EINE BEDEUTENDE UND SEIT JAHRHUNDERTEN ANHALTENDE UMGESTALTUNG DURCH MENSCHEN.“ der Weltbevölkerung, also damals knapp 750 Millionen Menschen, in Städten*; heute ist jeder Zweite der rd. 6,5 Milliarden Menschen auf der Erde ein Städter. Die Stadtbevölkerung ist also um rd. 2,7% pro mehr Länder dem internationalen Handel und Kapitalverkehr geöffnet. Viele Anpassungsprozesse laufen daher im Zeitraffer ab, denn neue Marktteilnehmer überspringen quasi Stufen der Marktintegration. * Hier werden Städte in Anlehnung an die verwendeten Daten der UN als Agglomerationsräume begriffen. Die Begriffe werden synonym verwendet. 06 Kosmos estatements magazin 01 I 07 estatements magazin 01 I 07 Heute ist jeder Zweite der rund 6,5 Milliarden Menschen auf der Erde ein Städter. „ DIE MEISTEN GROßSTÄDTE IN REICHEN LÄNDERN STOßEN NOCH NICHT AN IHRE GRENZEN. EINIGE EXPANDIEREN SOGAR SCHNELLER ALS IN DER VERGANGENHEIT.“ Gerade Städte in aufstrebenden Volkswirtschaften wuchsen daher überdurchschnittlich stark: Von den zehn Städten mit dem stärksten Bevölkerungsanstieg in den letzten 30 Jahren liegen fünf in China, eine in Indien und eine in Südkorea. Die chinesische Stadt Shenzhen kann hierbei als idealtypisch gelten: Von 1975 bis 2005 ist die Zahl ihrer Einwohner um den Faktor 23 gestiegen. Globalisierung und Industrialisierung waren hierbei zentrale Katalysatoren. Dies veranschaulicht die Statistik für den Containerhandel: Allein in den letzten zehn Jahren explodierte der Containerumschlag in Shenzhen um über 2.650%, und in den nächsten Jahren dürfte sich diese Entwicklung allenfalls mäßig gebremst fortsetzen. NICHT ALLE GROßSTÄDTE SIND EIN MAGNET Bedeutet dies, dass der Urbanisierungsprozess ebenfalls nur mäßig gebremst anhalten wird? Ja, sagen die Bevölkerungsforscher der UN und rechnen für die kommenden 25 Jahre mit einem durchschnittlichen Bevölkerungswachstum in den Städten von „nur“ noch rd. 1,7% p.a. Dann dürften im Jahr 2030 etwa 60% der Weltbevölkerung in Städten leben. Bei dieser Prognose sind drei Aspekte bemerkenswert: - Je ärmer ein Land, desto stärker werden dessen Städte wachsen. Es gibt einen sehr engen, negativen Zusammenhang zwischen der heutigen Höhe des Pro-Kopf-Einkommens eines Landes und dem erwarteten Bevölkerungswachstum seiner Großstädte in den nächsten zehn Jahren. Die meisten Großstädte in reichen Ländern stoßen noch nicht an ihre Grenzen. Einige Städte (z. B. in Großbritannien) expandieren sogar schneller als in der Vergangenheit. Ihre Einwohnerzahl wächst freilich deutlich langsamer als jene in den Ballungsräumen der Entwicklungs- und Schwellenländer. Nicht alle Großstädte sind ein Magnet. Für die kommenden zehn Jahre rechnen die UN damit, dass 5% aller heute bekannten Millionenstädte Einwohner verlieren werden; die meisten dieser Städte befinden sich in Europa und den USA. Damit würden (anteilsmäßig) doppelt so viele Großstädte schrumpfen wie in der Vergangenheit. - - WACHSENDE METROPOLEN VERSUS SCHRUMPFENDE STÄDTE Diese Prognosen sind plausibel. Dennoch zeigen die Berechnungen der UN kein vollständiges Bild des Urbanisierungsprozesses. Zwei Dinge sind hervorzuheben: Erstens hat die UN ihre Bevölkerungsprognose kürzlich nach oben revidiert. Diese Revision konnte noch nicht auf die Prognosen auf Stadtebene übertragen werden. Zweitens werden in der UN-Prognose nur jene Städte berücksichtigt, die bereits heute mindestens 750.000 Einwohner zählen. Dadurch können zwei zentrale Aspekte des Urbanisierungsprozesses nicht erfasst werden. Zum einen zeigen die Erfahrungen in China, Iran oder Indien, dass besonders dynamische Zentren weit mehr als 1 Million Menschen in einem Jahrzehnt anziehen können. Von den 15 Metropolen mit dem stärksten Bevölkerungswachstum hatte 1975 keine einzige mehr als 350.000 Einwohner. Werden also nur die Städte mit mehr als 750.000 Einwohnern betrachtet, dürften gerade die dynamischsten Städte unberücksichtigt bleiben. Zum anderen verdeckt der Fokus auf die Millionenstädte, dass den wachsenden Metropolen zahlreiche schrumpfende, kleinere Städte gegenüberstehen – gerade in den entwickelten Ländern. Nach Berechnungen des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung werden drei von vier deutschen Kreisstädten im Jahr 2020 weniger Einwohner zählen als heute. Und die Prognosen der Europäischen Kommission zeigen, dass das Phänomen schrumpfender Städte keineswegs auf Deutschland beschränkt sein wird. einen Seite gibt es Städte, die von der Integration in die Weltwirtschaft profitieren. Diese ziehen, so wie das Ruhrgebiet im 19. Jahrhundert, Scharen von Landarbeitern an, um ihren Bedarf an Industriearbeitern zu decken. Für die enormen Herausforderungen (überlastete Verkehrsinfrastruktur, explodierende Wohnungspreise, Umweltverschmutzung, unzureichende Leitungssysteme etc.) dürften also zumindest wachsende finanzielle Mittel zur Verfügung stehen. Das Beispiel Tokios zeigt, dass sich selbst eine Stadtregion mit 35 Millionen Einwohnern organisieren und verwalten lässt und dass Menschen darin angemessen leben können. Bei ausreichender Wirtschaftskraft scheint es also bisher keine absolute Grenze für eine urbane Region zu geben. Auf der anderen Seite stehen jedoch die schnell wachsenden Städte ohne hinreichende wirtschaftliche Basis (vor allem in Afrika). Hier ist es weniger das Versprechen, sein Leben durch den Umzug vom Land in die Stadt zu verbessern, sondern die Hoffnung, es überhaupt zu erhalten. Bei unzureichender Arbeitsnachfrage und mangelhaften staatlichen Institutionen haben die Städte dann zwangsläufig keine finanziellen Mittel, um dem Bevölkerungsandrang mit einem angemessenen Ausbau der Infrastruktur zu begegnen. In diesen Städten warten in den nächsten Jahrzehnten die größten Probleme. Hoffnungslos ist die Situation jedoch auch dort nicht. Allerdings erfordern diese Probleme mehr als alle anderen skizzierten Problemfelder nationale oder sogar internationale Programme, denn die Ursachen für das Wachstum der Städte liegen häufig weit außerhalb der Stadttore. DIE ZUKUNFT IST URBAN, ABER KEINESWEGS SORGENFREI Die Zukunft ist also urban. Sie ist jedoch keineswegs sorgenfrei. Viele Industrienationen werden dem Problem schrumpfender oder nur mäßig wachsender Städte und dem damit verbundenen Anpassen ihrer Infrastruktur begegnen müssen. Im Vergleich zu den Herausforderungen vieler Metropolen in Entwicklungsund Schwellenländern dürften dies jedoch Luxussorgen sein. Stark vereinfachend lassen sich zwei unterschiedliche Dynamiken unterscheiden. Auf der Zum Autor: Dr. Tobias Just ist Senior Economist mit einer Spezialisierung im Bereich Immobilien-Research der „Deutsche Bank Research“ in Frankfurt am Main. Seine Beiträge sowie Analysen zum Markt werden regelmäßig unter www.dbresearch.de veröffentlicht. Kosmos 07 08 Kosmos estatements magazin 01 I 07 Kosmos 09 estatements magazin 01 I 07 SUITEN UNTER DEM HIMMEL VON HAMBURG In rund vier Jahren Entwicklungsund Bauzeit machte die PATRIZIA Projektentwicklung GmbH aus einem baufälligen historischen Wasserturm ein einzigartiges Vier-Sterne-Plus-Hotel mit 226 Zimmern, Restaurant sowie Konferenz- und Wellnessbereichen. Das Gebäude ist ein Wahrzeichen auf einem Hügel im Hamburger Stadtbild: Der historische Wasserturm im Sternschanzenpark, einem ehemaligen Befestigungsgelände westlich der Innenstadt. Trotz majestätischer Lage war das Baudenkmal über Jahrzehnte ein Sorgenkind der Hamburger, denn der Turm, Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet, war seit 1961 außer Dienst und verfiel. Ein halbes Dutzend neuer Nutzungsprojekte scheiterten mangels Finanzierung. B is der Münchner Ernest-Jo. Storr 1990 den 52 Meter hohen Turm als entwicklungswürdige Immobilie entdeckte, ihn den Wasserwerken abkaufte und seit 2003 in Zusammenarbeit mit der PATRIZIA Projektentwicklung GmbH ein zukunftsträchtiges Konzept entwickelte: Das Denkmal, das nur einen kleinen Fußweg entfernt von Hamburgs neuer Messe liegt, sollte zum Hotel werden. Mit den Mövenpick Hotels & Resorts fand sich rasch ein Betreiber, der sich für die Vision und damit für einen Pachtvertrag über 20 Jahre begeistern ließ. Baubeginn war 2005. Einfach wurde es dann doch nicht: Zum einen war der Turm, der seit 1991 in der Denkmalliste stand, tatsächlich so marode wie befürchtet; vor allem das alte Stahlfachwerk rostete zum Teil so mächtig, dass Teile der Ziegel abgesprengt wurden. Zum Zweiten stellte das Projekt die Ingenieure nicht nur planerisch, sondern auch logistisch vor schwierige Aufgaben. Denn die Entkernung des Gebäudes von der Wasserturmtechnik mit zwei mächtigen stählernen Wasserbehältern, die je 60 Tonnen wogen, musste von oben erfolgen. Das Dach wurde entfernt, rund 200 Tonnen Stahl ausgebaut, nach oben gehievt und abtransportiert. Ebenso mussten alle Eintransporte von oben über Turmwand und Bäume hinweg vorgenommen werden. Zum Dritten gab es Streit mit der Nachbarschaft: Das umgebende Schanzenviertel ist nicht nur ein quirliges Quartier, das Studenten und Kreative lockt, sondern das auch die autonome Szene in Besitz genommen hat. Und die wollte den rund 100.000 m2 großen Sternschanzenpark, in dem der Turm steht, nicht mit Kongressreisenden und Touristen teilen. Die Folge: Es gab endlose Diskussionen mit Alternativen und immer wieder Demonstrationen von Autonomen, die sich durch unermüdliche sachliche Information zwar nicht stoppen, aber zumindest eindämmen ließen. 10 Kosmos Dennoch – das Projekt Wasserturm wuchs. Das Ergebnis von Planung, Streit und Diplomatie ist nun ein Hotel mit 226 Zimmern auf 21 Ebenen unter einem Dach mit 32 Gauben, mit Gastronomie, Bar, Wellnessbereich und Konferenzräumen in einem achteckigen Backsteinturm mit einem modernen rechteckigen Glasanbau. Das sind die nüchternen Eckdaten. Das Ambiente ist einmalig und lässt sich nicht beziffern: Damit der Park nicht tangiert wird, führt der Zugang zu der außergewöhnlichen Herberge unterirdisch durch den Fuß des Hügels. Der Aufgang ist illuminiert, als durchquere man ein Aquarium. Und dann kommt der Gast in der Lobby mit ihrem einzigartigen Flair an: Sie liegt in den historischen Kreuzgratgewölben des Wasserspeichers von 1863, wird flankiert von den schweren Pfeilern, die den Turm von 1907 trugen, bevor ein neuzeitliches Betonskelett ihnen die Last abnahm. Der Kontrast aus Backsteingemäuer und Einbauten aus Beton, Stahl und Glas wirkt ebenso spannungsreich wie stilvoll. Auch die Halterungen der früheren Wasserbecken sind noch zu estatements magazin 01 I 07 sehen. Die Künstlerin Ulrike Böhme reflektiert mit ihrer an Wasser und Wasserturm erinnernden Installation „Memory“ die spannungsreiche Geschichte des Turms. Zwei der vier öffentlichen Etagen liegen im Sockel, der durch seitliche gläserne Kuppeln belichtet wird, die aus dem Boden ragen. Im Herzen des Turms liegt ein zentraler Erschließungskern mit Treppen, Aufzug und Versorgungsschächten; um diesen Kern gruppieren sich die trapezförmigen Zimmer, für die sorgsam Fenster in die Außenhaut geschnitten wurden. Auf der Südseite des Turms ist ein schnurgerader gläserner Anbau für Restaurant und Konferenzsäle entstanden, der auch auf Wunsch der Hamburger Denkmalpfleger als moderner Kontrast zur Historie konzipiert wurde. Daran schließt die Terrasse an, die sich zum Park öffnet und die auf Anhieb ein gefragter Treffpunkt wurde. Clou der Herberge sind zwei luxuriöse Suiten mit Weitblick im 20. und 21. Stock unter dem Himmel von Hamburg. HIER WOHNT DER GAST ALS FREUND DES HAUSES estatements magazin 01 I 07 Kosmos 11 INFORMATION Mövenpick Hotel Hamburg – Sternschanze 6, 20357 Hamburg, Telefon +49 (0) 40/33 44 11-0, Telefax +49 (0) 40/33 44 11-33 33 [email protected] www.moevenpick-hamburg.com Für die Architektur zeichnet das Münchner Büro von Tettenborn verantwortlich. Das Innenarchitekturbüro Markus-Diedenhofen (Reutlingen) hat mit Kunstgriffen wie Glas und Spiegeln gearbeitet, um die Hotelzimmer noch größer und heller erscheinen zu lassen. Zur Eröffnung im Juni 2007 haben nach rund einem Jahr intensiven Vorbereitungsarbeiten Annette Hammer als General Manager und Kathrin Wirth-Ueberschär als Executive Assistant Manager die Leitung des Mövenpick Hotels Hamburg übernommen. „Willkommen zuhause in Hamburg“ begrüßt der Betreiber Mövenpick Hotels & Resorts seine Gäste in der Lobby, dem Herzstück des Wasserturms. 12 Kosmos estatements magazin 01 I 07 Jürgen Klein: Es ging um das „Bohren dicker Bretter“. Wir hatten mit technischen Herausforderungen in hoher Konzentration zu tun. Da mussten wir uns Sonderlösungen in Serie einfallen lassen. INTERVIEW NEUES LEBEN IN ALTEN MAUERN D er Umbau des historischen Wasserturms im Hamburger Sternschanzenpark in ein Hotel der gehobenen Kategorie war eine komplexe Aufgabe – architektonisch und sozial. Denn so mancher Nachbar im Schanzenviertel, einem vormals eher sozial schwachen Quartier im Umbruch zur quirligen Adresse der Kreativen und Alternativen, ist Veränderungen gegenüber nur sehr begrenzt aufgeschlossen. Und für eine Minderheit war das Projekt gar willkommene Gelegenheit für den Aufstand gegen die Staatsgewalt. Dass aus dem Turm nach der Idee des Münchner Ingenieurs Ernest-Jo. Storr am Ende doch ein Hotel mit einmaliger Atmosphäre wurde, basiert einerseits auf technischem Knowhow, andererseits auf der entschlossenen Zuversicht und den Visionen von drei Männern: Jürgen Kolper, Geschäftsführer der PATRIZIA Projektentwicklung GmbH, PATRIZIA Projektleiter Jürgen Klein und Stefan Flury, Senior Vice President Europe für die Mövenpick Hotels & Resorts, die das Haus gepachtet haben. Das Trio ließ sich weder von bautechnischen Schwierigkeiten noch von alternativen Drohgebärden von seinem Ziel estatements magazin 01 I 07 abbringen. Das Ergebnis ist eine Herberge der Extraklasse. Dr. Gisela Schütte sprach für das „PATRIZIA estatements magazin“ mit dem Bauherrn, dem Leiter des Bauprojekts und dem Pächter von Hamburgs jüngstem Hotelbau über das Werden und den Betrieb einer im Wortsinn herausragenden Immobilie. estatements: Herr Kolper, jetzt ist es fertig, das Mövenpick Hotel Hamburg, die ersten Gäste sind da. Wie ist Ihr Eindruck? Jürgen Kolper: Ich bin begeistert. Die Arbeit hat sich gelohnt. 2003 habe ich das damals doch sehr marode Gemäuer zum ersten Mal gesehen. Aber ich konnte mir vorstellen, dass man daraus etwas machen kann. Wir haben dann mit Mövenpick einen Pächter gefunden, der unsere Ideen mitgetragen hat. Und das Ergebnis ist sogar noch besser geworden, als ich erwartet habe. Herr Klein, wie sah die Aufgabe vonseiten des Konstrukteurs aus? Es war bekannt, dass das Hamburger Schanzenviertel ein schwieriger Standort ist, und es gibt in der Hansestadt doch eine ganze Reihe von Spitzenlagen für Hotels zwischen Alster und Elbe. Warum in aller Welt musste es ausgerechnet dieser Wasserturm sein, wo die Nachbarn doch Protest angekündigt hatten? Stefan Flury: Ich kenne diesen Turm seit über fünf Jahren. Und es war Liebe auf den ersten Blick. Er besitzt eine spannende Struktur und Lage, kurz: Der Turm ist eine einmalige Immobilie, das Beste, was wir für ein Hotel bekommen konnten. Und das Ergebnis der Revitalisierung ist phänomenal. Besser konnte man es nicht machen. Warum sind Sie überhaupt mit einem Hotel nach Hamburg gekommen? Stefan Flury: Die Hansestadt ist ein dynamischer Markt. Aber in einer Zeit allgemeiner Individualisierung können wir auf diesem Markt nicht mit einem 08/15-Haus punkten. Auch das war ein Argument für den Turm. Aus einem gründerzeitlichen Wasserturm sollte ein modernes, elegantes Hotel werden. War das eine Herkulesaufgabe? Jürgen Kolper: Es ist nicht das erste Mal in meiner beruflichen Laufbahn, dass ich vor der Aufgabe stand, ein Industriedenkmal zu revitalisieren. Dass in Hamburg zu den baulichen Aufgaben auch noch soziale Probleme kamen, war allerdings eine absolute Premiere. Das Ausmaß dieser Proteste hat uns und auch unsere Kommunikationsabteilung schon gefordert. Konstruktiv war das Bauvorhaben ja nicht eben eine einfache Aufgabe. Wo lagen die größten Schwierigkeiten? Jürgen Klein: Große Herausforderungen sind durch die Lüftung und Begeisterung und Durchsetzungskraft für das gemeinsame Projekt: Jürgen Klein, Jürgen Kolper und Stefan Flury (v.l.n.r.) Kosmos 13 den Brandschutz entstanden, die wir in den Turm einbauen mussten. Die Erschließung erfolgt über einen zentralen Kern. Wir haben bei diesem Gebäude um jeden Zentimeter gefeilscht, um die Erfordernisse von Wirtschaftlichkeit und Nutzung einerseits sowie Komfort und repräsentativem Anspruch andererseits in Einklang zu bringen. Um dieses Projekt zu realisieren, mussten wir drei Meter dicke Mauern durchschneiden, wir mussten Blöcke heraussprengen, die sich nicht aus den Mauern lösen wollten und eine Baustelle organisieren, bei der alles, die Entkernung und die Versorgung, von oben in den 52 Meter hohen Turm hinein organisiert und bewältigt werden musste, das Ganze über Mauern und Bäume hinweg. „ TECHNISCHE HERAUSFORDERUNGEN UND SONDERLÖSUNGEN EN MASSE“ Ein logistisches Puzzle also … Jürgen Klein: Das war ja noch nicht alles. Als nächste Herausforderung kam die Bestätigung, dass die Substanz doch sehr marode und angegriffen war. Den Laien beeindruckt das von außen stämmige Gemäuer, aber der Fachmann musste Befürchtungen haben. Diese sind durch unsere Voruntersuchungen leider bestätigt worden. Das Stahlgerüst war rostig, der obere Teil der Fassade komplett baufällig. Jürgen Kolper: Wenn wir den Turm jetzt nicht revitalisiert hätten, wäre er in spätestens fünf Jahren zusammengebrochen. Mit dem Hotelprojekt wurde für die Stadt nicht nur ein attraktiver Hotelbau geschaffen, sondern auch ein Denkmal gerettet. Und worin lagen im Rahmen der Revitalisierung des Industriedenkmals zu einer modernen Herberge die größten Probleme aus planerischer Sicht? Jürgen Klein: Da war vor allem die Frage, wie bekommen wir Licht in den Unterbau, der mit den Gewölben einerseits ein großes Potenzial besaß, andererseits aber im Dunkeln lag. Wir haben das zum Teil mit 14 Kosmos estatements magazin 01 I 07 Lichtdomen über den seitlichen Räumen gelöst, aber auch mit Blickbeziehungen innerhalb des Gebäudes. Denn wir mussten auf alle Fälle erreichen, dass sich die Hotelgäste im Entree nicht wie in einem Keller fühlen. Schwierig war es natürlich auch, die gesamte Technik im Turm unterzubringen. „ MIT DEM HOTELPROJEKT WURDE FÜR DIE STADT NICHT NUR EIN ATTRAKTIVER HOTELBAU GESCHAFFEN, SONDERN AUCH EIN DENKMAL GERETTET.“ Nun ist alles fertig. Der Betrieb läuft. Worin sehen Sie die besonderen Glanzpunkte Ihres neuen Hotels? Stefan Flury: In der Lage und der Aussicht. Zur neuen Messe sind es nur ein paar Schritte, zur Innenstadt nur ein kurzer Weg. Sie haben von der Terrasse den Blick in den Park, von den Zimmern die Aussicht über die gesamte Stadt – vom Fußballstadion bis zum Michel, zur Alster und zum Hafen. Und dann ist es die Spannung zwischen dem alten Gemäuer und der neuen Nutzung. Die Halle ist ebenso einmalig wie die erhaltenen Elemente des alten Wasserturms. Gibt es auch Schwachpunkte? Stefan Flury: Vielleicht in der Logistik, der Altbau bedingt zum Teil lange Wege. Da muss man gut organisieren. Die Konflikte mit der schwierigen Nachbarschaft sind noch immer nicht komplett ausgestanden – obwohl das Hotel, wie bereits bei der Planung versprochen, die Umgebung tatsächlich nicht stört. Was haben Sie getan, was planen Sie noch, um die Lage zu entkrampfen? Jürgen Kolper: Das Problem bestand von Anfang an darin, dass es den Gegnern des Projekts nicht um die Maßnahme an sich ging, sondern um einen Anlass für den generellen Widerstand gegen die Staatsgewalt. Dagegen lässt sich auf sachlicher Ebene schwer argumentieren. Aber wir haben versucht, das Bauvorhaben in den Stadtteil einzubinden, und das nicht nur durch ausführliche Information. Wir haben bereits in der Bauphase so weit wie möglich lokale Firmen verpflichtet. Stefan Flury: Das tun wir auch im aktuellen Hotelbetrieb. Wir beschäftigen 80 Mitarbeiter plus Zeitarbeitskräfte, und viele kommen aus der näheren Umgebung. Darüber hinaus werden wir aus der Nachbarschaft beliefert, beispielsweise mit Brötchen. Wir stel- Kosmos 15 estatements magazin 01 I 07 len so die Verknüpfung mit dem Stadtteil her, zeigen, dass unser Hotel ein Betrieb im Schanzenviertel ist. Dennoch haben Sie sich wegen der sensiblen Lage für eine stille Eröffnung des Hotels entschieden und auf ein glanzvolles Fest verzichtet. Stefan Flury: Natürlich war die Frage der Eröffnung ein sensibles Thema. Wir haben uns für eine leise Inbetriebnahme entschieden und dennoch schon für den ersten Monat Juli eine Auslastung von 50 bis 60% erhalten. Das ist ein glänzender Beginn. Das Haus wurde aber auch von den Hamburgern sehr schnell angenommen. Die Gastronomie ist abends und an den Wochenenden ausgebucht. Es gibt Platz für 200 bis 250 Gäste. Wer hat denn als Erster eingecheckt im neuen Mövenpick Hotel Hamburg? Stefan Flury: Es war gleich eine ganze Reisegruppe, die im Rahmen der Qualifikation zur Europameisterschaft 2008 zum Länderspiel nach Hamburg kam. Und gibt es schon Reaktionen der Gäste auf das Hotel, auf die Architektur? Stefan Flury: Ja. Nach unseren Umfragen loben die Reisenden nicht nur den Service und das Team. Sie bescheinigen uns auch ein „Super-Haus“ oder eine „great facility“. Die meisten sind bei der Ankunft von den Räumen überwältigt. Unsere Gäste schätzen ungewöhnliche Häuser wie dieses. Herr Flury, Sie sind der Pächter. Sie haben sich auf den ersten Blick in den Turm verguckt. Wie lautet Ihr Fazit? Stefan Flury: Die Mühe hat sich gelohnt. Herr Kolper, Sie haben ein anstrengendes und konfliktreiches Bauvorhaben abgeschlossen. Machen Sie in Zukunft planerisch einen Bogen um das schwierige Pflaster Hamburg? Jürgen Kolper: Im Gegenteil. Die Hansestadt ist ein hochattraktiver Immobilienmarkt, und wir haben das nächste Projekt bereits in Vorbereitung. Dieses Mal wollen wir in St. Georg östlich des Hauptbahnhofs bauen. Geplant ist ein Bürohaus unweit der Alster. Und der Startschuss fällt voraussichtlich im Frühjahr 2008. „Die Arbeit hat sich gelohnt, und das Ergebnis übertrifft die Erwartungen“, sind sich die Projektverantwortlichen einig. Rückenwind kam durch die Einzigartigkeit des Bauwerks und der Lage. 16 Kosmos estatements magazin 01 I 07 BERICHT WOHNEIGENTUM FÜR JEDERMANN M an mag im Grunde gar nicht mehr darüber reden, denn die Zahlen sind hinlänglich bekannt und scheinen unverrückbar zu sein. Andererseits war die Zeit noch nie so reif wie jetzt, um eben doch darüber zu reden – über die Wohneigentumsquote in Deutschland. Mit 43% liegt sie seit langem vor dem Schlusslicht Schweiz auf dem vorletzten Platz im europäischen Vergleich. Muss sich der deutsche Bürger mit diesen Gegebenheiten abfinden, soll er in Länder abwandern, in denen Wohneigentum fast schon eine Selbstverständlichkeit ist oder können die politisch Verantwortlichen etwas dazu beitragen, um den Sprung in die eigenen vier Wände auch hierzulande einfacher zu machen? Sie können und sie sollten! WER HAT ANGST VOR WOHNEIGENTUM? Es bleibt daher rätselhaft, warum die breite Öffentlichkeit die Investition in Wohneigentum scheut und warum die Sozialpolitik nicht schon längst Informations- und Motivationsmaßnahmen ergriffen hat, um die Eigentumswohnung als Konsumgut begreifbar zu machen. Zugegeben, es handelt sich dabei um ein Konsumgut am oberen Ende der für einen deutschen Durchschnittshaushalt akzeptablen Preisskala. Allerdings nur auf den ersten Blick. Denn bei rechtzeitiger Planung und mit dem Bewusstsein, hiermit zwar langfristig etwas für das ureigenste Wohlergehen zu tun, jedoch nicht „für immer und ewig“ in genau dieser Wohnung verbleiben zu müssen, ist dieser Konsum „ WER SEIN LEBEN LANG MIETER BLEIBT, ZAHLT SEINE WOHNUNG QUASI DREIMAL AB – ALLERDINGS NICHT IN DIE EIGENE TASCHE!“ Denn es ist höchste Zeit, dass auch in Deutschland Wohneigentum als das verstanden wird, was es ist: Es ist Lebensraum, für den man eine gewisse Zeit lang in einer kalkulierbaren Größenordnung bezahlt und der einem danach gehört. Dies schafft Unabhängigkeit vor Mieterhöhungen und sorgt für Sicherheit und einen größeren finanziellen Spielraum im Alter. Warum sollen diese Vorteile nicht jedermann zustehen? Und: Wer sein Leben lang Mieter bleibt, zahlt seine Mietwohnung sozusagen dreimal ab – allerdings nicht in die eigene Tasche! Im Umkehrschluss bedeutet dies für Kapitalanleger, dass ihre Mieter ihnen maßgeblich dabei helfen, den Erwerb der Wohnung zu finanzieren und später auch noch Überschüsse, beispielsweise als Zusatzrente, zu erwirtschaften. Die Kapitalanlage in Wohneigentum zur privaten Altersvorsorge ist demzufolge auch kein Hexenwerk ... nicht nur finanziell, sondern auch mental gut verkraftbar! Und im Gegensatz zu Konsumgütern auf vier Rädern, deren Anschaffung für die meisten Bürger hierzulande kaum einer Diskussion bedarf, hat eine solide Eigentumswohnung in guter Lage den Vorzug des Wertzuwachses. Insbesondere dann, wenn es sich zum Zeitpunkt des Erwerbs um eine gebrauchte Qualitätsimmobilie gehandelt hat! Und genau hier kann die Politik etwas tun. Wenn Sie gleichermaßen bürgernah wie auch emanzipiert ist! „Wohneigentum für jedermann!“ muss die Devise heißen, und Anbieter von mieterorientierten Wohnungsprivatisierungsmodellen mit viel Erfahrung und nachweislich gutem Ruf müssen zu Wegbereitern und Partnern gemacht werden. Seite an Seite können Politik und Privatisierungsexperten dafür sorgen, dass estatements magazin 01 I 07 Kosmos 17 18 Kosmos estatements magazin 01 I 07 Kosmos 19 estatements magazin 01 I 07 „ BÜRGERNAHE UND EMANZIPIERTE POLITIKER SOLLTEN JETZT DIE WEICHEN FÜR DIE ERHÖHUNG DER WOHNEIGENTUMSQUOTE IN DEUTSCHLAND STELLEN – DIE VORAUSSETZUNGEN DAFÜR WAREN SELTEN GÜNSTIGER! “ sich auch in Deutschland immer mehr Menschen ein unabhängiges Leben in den eigenen vier Wänden leisten können. Die Erfahrung zeigt, dass dies weitere positive Entwicklungen nach sich zieht: Wohnungseigentümer gehen sorgsamer mit ihrem gesamten Wohnumfeld um, sie entwickeln eine engere Bindung an ihr Quartier und werden insgesamt verantwortungsbewusster und mündiger. Kann und will unser Land auf solche Bürger verzichten? PARTNER INSTITUTIONELLER BESTANDSHALTER UND DER ÖFFENTLICHEN HAND Seit 23 Jahren hat sich die PATRIZIA die mieterorientierte Privatisierung von Mietwohnungen aus qualitativ hochwertigen Beständen von Finanzdienstleistungsunternehmen, der Industrie sowie der öffentlichen Hand zur Aufgabe gemacht. Das Unternehmen übernahm dabei den jeweiligen Bestand entweder als Investor oder privatisierte ihn als Dienstleister in enger Abstimmung mit dem Eigentümer. Mit ihrem für die Versicherungswirtschaft entwickelten Wohnungsprivatisierungsdienstleistungsmodell gilt die PATRIZIA als Pionier am deutschen Immobilienmarkt. Insgesamt entspricht die bislang im gesamten Bundesgebiet privatisierte Wohnungsanzahl der Größenordnung einer deutschen Kleinstadt. Neben ihrer über 20-jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der mieterorientierten Wohnungsprivatisierung zeichnet die PATRIZIA eine weitere Besonderheit aus: Sie kann mit ihren acht hoch spezialisierten Tochtergesellschaften den gesamten Lebenszyklus von Wohn- sowie auch Gewerbeimmobilien betreuen und ist, einem Industrieunternehmen vergleichbar, in der Lage, ein Wohnungsprodukt zu entwickeln, das exakt in den Markt passt. DIE „VOLKSWOHNUNG“ Die bezahlbare Eigentumswohnung für jedermann eben! Eine Art „Volkswohnung“. Wie einst beim „Volkswagen“ beginnt dies bei Forschung und Entwicklung, schließt Partnerschaften und den Vertrieb ein und endet beim Produktservice und der Kundenpflege. Selbst an ein Sicherheitspaket wird beim Vertrieb einer PATRIZIA Bestandsimmobilie gedacht: Dieses schützt Wohnungskäufer in den ersten fünf Jahren ab Kauf vor unverschuldeten Finanzierungsproblemen wie sie beispielsweise durch vorübergehende Arbeitslosigkeit oder den Tod des Partners entstehen können. Voraussetzung für eine Eigentumswohnung, die sich jeder leisten kann, sind umfangreiche Qualitätsmietwohnungsbestände, die zu einem günstigen Preis an Mieter, Selbstnutzer oder Kapitalanleger weitergegeben werden können. Diese Bestände sind vorhanden. In erfahrene Hände wie die der PATRIZIA gelegt und die immer noch günstigen Zinssätze für Finanzierungskredite genutzt, können damit viele heutige Mieter zu Eigentümern werden! Die Voraussetzungen für die Schaffung von Wohneigentum für die breite deutsche Öffentlichkeit waren selten günstiger. Wie uns die Aktivitäten ausländischer Investoren zeigen, war der deutsche Wohnimmobilienmarkt selten attraktiver. Warum nicht also Partnerschaften und Geschäftsbeziehungen in den eigenen Reihen bilden? Und damit den eigenen Bürgern helfen, im Alter unabhängiger zu sein und ihre Versorgungslücke zu schließen? Wer das versteht, der wird als sozialpolitisch verantwortlich Handelnder ernst genommen. Als Politiker mit Bodenhaftung und der Fähigkeit, planvoll vorauszuschauen und in punkto Vorsorge unterstützend aktiv zu werden. All das ist übrigens unabhängig von politischen Couleurs zu sehen. Hier geht es schlichtweg um den gesunden Menschenverstand! Und den sowie das praktische Zupacken sagt man unserem Kulturkreis bekanntlich nach. Die Idee des einstigen „Volkswagens“ ist Vorbild: Die PATRIZIA setzt sich dafür ein, mit ihrem Wohnungsangebot möglichst vielen Menschen den Sprung in „die eigenen vier Wände“ zu ermöglichen. 20 Kapital estatements magazin 01 I 07 Kapital 21 estatements magazin 01 I 07 BERICHT Über den Dächern von Heidenheim: Im Vorfeld der Privatisierung herrschte Gewitterstimmung, heute profitiert die ganze Gemeinde vom Verkauf. PRIVATISIERUNG BRAUCHT GUTE KOMMUNIKATION Wer sich in die Privatisierung seiner Wohnungsbestände begibt, tut gut daran, über seine Pläne ausführlich mit den Beteiligten zu reden und kein Hehl aus seinen Zielen zu machen. Kommunikation ist in diesem Umfeld kein Luxus, sondern strategische Notwendigkeit. D ies war nur ein Thema, das im Rahmen einer von der PATRIZIA Wohnungsprivatisierung GmbH in Zusammenarbeit mit dem Magazin IMMOBILIENMANAGER entwickelten Fachtagung in Fürstenfeldbruck diskutiert wurde. Sie war eine Premiere, die Konferenz rund um das Thema „Privatisierung kommunaler und kirchlicher Immobilienbestände“. Zur Fragestellung „Klamme Kassen, soziale Verantwortung, Bürgerängste – Kommunen in der Sackgasse?“ hatten sich ausgewählte Vertreter von Kommunen und Kirchen zu einer als exklusives „Klassentreffen“ konzipierten Tagung zusammengefunden, um im Gespräch mit Experten lösungsorientierte Antworten auf diese Frage zu erarbeiten. Eine davon kam von Bernhard Ilg, Oberbürgermeister der Stadt Heidenheim in Baden-Württemberg, dessen Kommune unlängst ihren Anteil an der Wohnungsbaugesellschaft GBH verkaufte. „Wer einst aus sozialer Verantwortung Wohnraum geschaffen hat, muss vor dessen Verkauf die Werte herausarbeiten, die heute und in der Zukunft sein Handeln bestimmen werden. Tut er das nicht, wird der Verkauf von Immobilien immer als Verrat an althergebrachten Werten diskreditiert, für die es eine Art Denkmalschutz zu geben scheint“, so seine Schlussfolgerung aus dem Streit quer durch die Stadt. Was Ilg als persönliches Fazit unter der Überschrift zusammenfasst: „Was hätten wir in Heidenheim seit Mai 2006 anders machen können?“ haben die Tagungsteilnehmer durchaus als persönliche Empfehlung für eigene Vorhaben mit nach Hause nehmen können. Etwa, dass man im Vorfeld eines Verkaufs noch deutlicher und noch häufiger sagen muss, dass der Verkauf städtischen Vermögens keinesfalls in eine Tabuzone gehört, „wonach die Menschenwürde angetastet werde, wenn Mietwohnungen den Eigentümer wechseln“, wie Ilg zugespitzt formulierte. Gleichzeitig sei aber die Kommunalpolitik auch gefordert, die Öffentlichkeit intensiver auf die anstehenden kommunalen Zukunftsaufgaben vorzubereiten. „Erste Aufgabe der Stadt Heidenheim ist es nicht, den Mieterschutz zu gewährleisten, weder vertraglich noch politisch. Erste Aufgabe ist es, durch stadt- und sozialräumliche Planung die Voraussetzung zu schaffen, dass aus Vertrauen in den Standort von privaten Bauherren Wohneigentum gebildet wird und aus dem selben Vertrauen heraus Mietwohnungsbau stattfindet in der Erwartung einer langfristigen Rendite“, so das Privatisierungs-Credo des Oberbürgermeisters. Die Stadt erschließe derzeit weitere Flächen für den privaten Eigenheimbau und setze ansonsten auf die Innenentwicklung, indem durch den von der GBH betriebenen Abriss nicht mehr marktgängiger Wohnungen gut erschlossene Flächenreserven geschaffen werden. Aus solchen Fakten herzuleiten, dass mit dem Verkauf der Aktien Handlungsspielräume für diese Zukunftsaufgaben entstehen, das sei wohl nicht ausführlich genug geschehen, meinte Ilg: „Der Versuch, diese Zusammenhänge in der Öffentlichkeit zu vermitteln, ist gescheitert, weil er erst nach dem Verkaufsbeschluss des Gemeinderats begonnen wurde und damit zu spät kam.“ Der OB räumte allerdings ein, dass absolute Offenheit, wenn sie auch politisch Erfolg verspreche, nicht automatisch TAGUNGSTHEMEN UND REFERENTEN Dr. Franz-Georg Rips, Direktor Deutscher Mieterbund e.V. „Die Rolle des Mieters bei Wohnungsverkäufen: Sozialverträgliche Mieterprivatisierung versus ‚Heuschrecken’“ Bernhard Ilg, Oberbürgermeister Stadt Heidenheim „Im Spannungsfeld zwischen Emotionen und Zielen der Kommunalpolitik“ Johannes Baumgartner, Erzb. Oberrechtsdirektor Erzdiözese Freiburg, Leiter Liegenschaften und diözesane Stiftungen „Kirchliches Immobilienmanagement im Wandel“ Edgar Mathe, Geschäftsführer WBG der Stadt Augsburg GmbH „Kommunale Wohnungsunternehmen – ein Geschäftsmodell für die Zukunft“ Gerhard Faltermeier, Geschäftsführer PATRIZIA Asset Management GmbH und Werner Gorny, Geschäftsführer PATRIZIA Wohnungsprivatisierung GmbH „Dresden oder Freiburg? Oder gibt es Lösungen dazwischen?“ Prof. Dr. Susanne SchäferWalkmann, Professur für Sozialarbeitswissenschaft Berufsakademie Stuttgart „Der Mensch als Wohnender“ (Heidegger) – sozialwissenschaftliche Betrachtungen Harald Simons, Vorstandsmitglied empirica ag „Prognose der regionalen Wohnungsmärkte in Deutschland“ möglich sei, etwa wenn die Regeln des Wertpapierhandels und der Gemeindeordnung Stillschweigen vorschreiben. Bei öffentlicher Diskussion hätten die Verkaufsverhandlungen vermutlich nicht zum Ziel geführt, vermutet Ilg: „Das Recht auf Wohnraum wurde in der Diskussion um Bürgerbegehren und Bürgerentscheid in einer Weise geführt, als stünde in Heidenheim eines der elementarsten Menschenrechte auf dem Spiel.“ Bei einer Leerstandsquote von 8% und angesichts der von der Stadt langfristig gesicherten Belegungsrechte für Notunterkünfte könne davon natürlich keine Rede sein. Heidenheims Oberbürgermeister Bernhard Ilg empfiehlt konsequente Argumentation und aktive Kommunikation zum Abbau potenzieller Spannungsfelder. „Es sind auch nicht etwa Wohnungen verkauft oder gar nach Amerika verschifft worden, sondern die Mieter zahlen ihre Miete künftig an einen neuen Eigentümer, der den erweiterten Mieterschutz aus der Sozialcharta nach und nach in die Mietverträge einarbeiten wird“, markiert Ilg die Stärken des Heidenheimer Deals und leitet daraus seine letzte Empfehlung für Verantwortliche in ähnlicher Situation ab: „Versichern Sie, dass ein Verkauf nicht um jeden Preis angestrebt wird, sondern dass es gleichzeitig auf die Sozialcharta und auf das Engagement des neuen Eigentümers als Investor, Wohnungssanierer, Auftraggeber und nicht zuletzt als Sponsor ankommt.“ Die Erfahrung zeige, dass die notwendigen Wertediskussionen im günstigsten Fall eine Entscheidung absichern können, im Normalfall allerdings nur dazu beitragen, Entscheidungen zu verschieben oder in Gremien wie Beiräte, runde Tische oder Arbeitskreise zu verlagern, die keinerlei Handlungsvollmacht besitzen. „Wer sich also im Vorfeld eines geplanten Verkaufs auf öffentliche Diskussionen einlässt, muss so fair sein und seine Absicht deutlich erklären“, manifestiert Ilg das Prinzip. „Reden ist Silber, Schweigen ist Blech.“ Die dann folgende Diskussion werde den richtigen Zeitpunkt des Verkaufs neben kaufmännischen und finanztechnischen Aspekten mitbestimmen. Die Diskussion müsse aber rechtzeitig beendet werden, und zwar, sobald alle Argumente ausgetauscht sind und nicht etwa erst dann, wenn alle glauben, sich einig geworden zu sein. In Heidenheim haben sich die Wogen wieder geglättet, seit ein Bürgerentscheid am 11. März 2007 am Quorum gescheitert ist. Bemerkenswert ist aus Sicht Ilgs nicht nur das Scheitern der Verkaufsgegner, sondern die geringe Wahlbeteiligung von etwa 27%. „Es hätte dieser nachträglichen Rechtfertigung des Gemeinderatsbeschlusses zwar nicht bedurft, denn die Verträge, die auf diesen Beschluss gestützt wurden, sind längst vollzogen“, bilanziert der OB. „Es sollte aber den Wohnungsgesellschaften und deren Eigentümern, die ebenfalls über einen Verkauf nachdenken, Mut machen.“ INFO PLUS Sie möchten weitere Informationen zu dieser Veranstaltung erhalten? Sie interessieren sich für eine Teilnahme an der nächsten Konferenz? Senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Betreff „PATRIZIA Konferenz“ an [email protected] und nennen Sie Ihren Wunsch oder nutzen Sie beiliegende Postkarte. Wir senden Ihnen die gewünschten Informationen dann postwendend zu. 22 Kapital estatements magazin 01 I 07 BERICHT Seit knapp einem halben Jahr gibt es die PATRIZIA Immobilien KAG … … als Kapitalanlagegesellschaft zur Abrundung unseres Angebots an institutionelle Anleger. Sie können damit auf dreierlei Weise in das Potenzial und Know-how der PATRIZIA investieren: über Aktien, Immobilien und Fonds. Mit den aufgelegten Fonds bewegen wir uns auf vertrautem Terrain … … und haben deshalb mit dem PATRIZIA German Residential Fund I ausschließlich in deutsche Wohnimmobilien an Standorten investiert, die eine überdurchschnittliche Kaufkraft und eine positive Bevölkerungsentwicklung aufweisen. Die ersten Liegenschaften im Wert von ca. 30 Millionen Euro wurden bereits in München und Potsdam erworben. Weitere Akquisitionen in Hamburg, im Rhein-Main-Gebiet sowie der Metropolregion Berlin stehen kurz bevor. Das zweite Produkt, ein europäischer Wohnimmobilien-Spezialfonds, wie ihn kein anderer Initiator in Deutschland anbietet, orientiert sich nach Schweden, Finnland, Frankreich, Niederlande, Deutschland und Tschechien – also Märkte ohne überhitzte Kaufpreise und mit ausreichender Transparenz. Kapital 23 MARKTTRENDS KAPITALES KNOW-HOW Mit ihrer jüngsten Tochter, der PATRIZIA Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH (KAG), erweitert die PATRIZIA Immobilien AG ihr umfangreiches Spektrum an Dienstleistungen für Immobilieninvestoren um den Bereich Immobilien-Spezialfonds. Sechs Statements von Michael Vogt, Sprecher der KAG-Geschäftsführung, über Grundlagen, Ziele, Strategie: estatements magazin 01 I 07 Wir starten damit eine Reihe … … von Themenfonds, die sich durch eine klare Fokussierung nach Nutzungsart und Investmentregion auszeichnen. Für PATRIZIA German Residential Fund I investieren wir ausschließlich in Bestandswohnungen mit einer sehr geringen Leerstandsquote und guter Vermietbarkeit sowie in einzelne, ausgewählte Developments. MITTEN IM MARKT PATRIZIA Immobilien AG ist in München präsent: Halle B2, Stand 236 Überschaubarkeit bedeutet uns genauso viel wie Zuverlässigkeit, … … deshalb werden die Deals mit einer typischen Größenordnung zwischen 5 und 20 Millionen Euro von unseren Akquisiteuren und dem fast 40-köpfigen Immobilien-Akquisitions- und -Researchteam der PATRIZIA Gruppe vorbereitet. Dort verfügen wir über einen großen Erfahrungsschatz, denn jedes Jahr prüft der Konzern zwischen 300.000 und 350.000 Wohneinheiten, die ihm zum Ankauf angeboten werden. Die Auswahl der Immobilien erfolgt anhand des von der PATRIZIA entwickelten „Objekt Rating Systems“, das insbesondere die Kriterien Objektzustand, Mieterqualität, Infrastruktur und Vermietbarkeit beurteilt. Die Branche weiß es längst: Auf der EXPO REAL 2007 werden vom 8. bis 10. Oktober 2007 auf dem Gelände der neuen Messe München Unternehmen aus 41 Ländern ausstellen. Und: Die führende Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien platzt weiterhin aus allen Nähten. Es wird daher dieses Jahr wieder eine neue Halle geben. In nunmehr sechs Ausstellungshallen werden Unternehmen aus dem Ausland annähernd ein Drittel der Ausstellungsfläche belegen. Vor allem Regionen im Norden und Süden Europas verstärken ihre Präsenz auf der EXPO REAL. Damit liegt diese Messe im Fokus des großen internationalen Interesses am deutschen Immobilienmarkt. Alle Akteure des internationalen Immobilienmarktes nutzen die EXPO REAL, um ihre neuen Entwicklungen und Projekte zu präsentieren, grenzüberschreitend Netzwerke zu pflegen und neue Partner zu finden. Die Palette der aufgelegten Fondsvehikel sorgt für größtmögliche Bewegungsfreiheit, … … sie reicht dabei von Individualfonds, Pool- und Outsourcingfonds bis hin zu Labelfonds. Darüber hinaus kann die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der PATRIZIA Immobilien AG institutionellen Anlegern aus dem In- und Ausland individuell optimierte Investmentmöglichkeiten über Luxemburger Gesellschaften (sicavs und FCPs) sowie über G-REITs anbieten. Mit ihrem in 23 Jahren entwickelten, nahezu konkurrenzlosen Komplettangebot an Dienstleistungen „rund um die Immobilie“ sowie als ebenso professioneller wie passionierter Macher im Service- wie auch im Investment-Bereich ist die PATRIZIA Immobilien AG als Ansprechpartner für Sie auf der Messe da. Halle B2, Stand 236: Die gute Adresse mitten im Markt. www.expo-real.de Im Leistungsspektrum messen wir uns an den höchsten Ansprüchen, … … es umfasst den kompletten Zyklus vom Immobilien-Research, die Akquisition und den Erwerb geeigneter Objekte über die Finanzierung auf Fondsebene, das Portfoliomanagement bis zum Asset und Property sowie dem Risiko Management. RÄUME AUßEN, RÄUME INNEN, RÄUME ZUM LEBEN Hinter einer eher schlicht gehaltenen Fassade verbirgt sich ein ausgeklügeltes System unterschiedlicher öffentlicher und privater Lebensräume, das den Bewohnern größtmögliche Freiheit der Nutzung einräumt: Die mit namhaften Architekten international besetzte Jury des Deutschen Architekturpreises 2007 war beeindruckt vom Studentenwohnheim am Campus der Technischen Universität München in Garching. Die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung für den ersten Platz war dem Bau sicher – nicht zuletzt für sein außergewöhnliches Raum- und Energiekonzept. Die Laudatio würdigt den Entwurf des Münchner Architekturbüros Fink & Jocher als aktiven Beitrag zu Energieeffizienz und Klimaschutz sowie als wegweisende Lösung für studentisches Zusammenleben. Sie hebt die Arbeit von Dietrich Fink und Thomas Jocher auch wegen der geschickten thermischen Anordnung von Außen- und Innenräumen sowie des sparsamen Einsatzes der Brennwerttechnik hervor. Denn der Deutsche Architekturpreis zeichnet wegweisende Bauten aus, die für die Gestaltung der Umwelt und den bewussten Umgang mit Energie beispielhaft sind. www.architekturpreis.de INITIATIVE RÜCKT IMMOBILIEN-AKTIE IN DEN FOKUS Geschäftsführer der PATRIZIA Immobilien KAG sind Michael Vogt (links) und Dr. Wolfgang Lange (rechts). Michael Vogt verfügt über eine mehr als 15-jährige Erfahrung in der Auflage und Steuerung von offenen Immobilienfonds sowie im Ankauf von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Europa und den USA. Dr. Wolfgang Lange war unter anderem nahezu 20 Jahre lang in Führungspositionen sowie als Geschäftsführer für die Münchner Rück tätig und verantwortete zuletzt als Geschäftsführer der MEAG MUNICH ERGO Kapitalanlagegesellschaft mbH die Ressorts Immobilien und Fondsmanagement. Um die Aufmerksamkeit für deutsche Immobilien-Aktiengesellschaften zu erhöhen, wurde die Initiative Immobilien-Aktie (IIA) gegründet. Derzeit engagieren sich 24 deutsche börsennotierte Immobilien-Aktiengesellschaften, darunter auch die PATRIZIA, für die stärkere Positionierung des Investments in Immobilienwerte. Bereits zum siebten Mal werden Immobilienunternehmen, Analysten, Investoren, Dienstleister und Journalisten aus aller Welt am 25. und 26. Oktober 2007 die Fachkonferenz in Frankfurt am Main zu einem intensiven Austausch nutzen. Als etablierte Plattform liefert die IIA nicht nur Informationen aus erster Hand, sondern bietet auch die Chance, die wichtigsten Vertreter in diesem Segment persönlich kennen zu lernen. Workshops, Podiumsdiskussionen und Unternehmenspräsentationen informieren über die aktuellsten Trends und Entwicklungen rund um die Immobilien-Aktie. In diesem Jahr wird sich unter anderem Hadi Teherani der Immobilie aus Sicht des Architekten und Designers widmen. Darüber hinaus konnte Bernd Knobloch, Vorstandvorsitzender der EuroHypo AG, als weiterer Key Note Speaker gewonnen werden. www.initiative-immobilien-aktie.de 24 Kapital estatements magazin 01 I 07 DER PATRIZIA WOHNINVESTMENT-KOMPASS EUROPA Kapital 25 estatements magazin 01 I 07 KEY FACTS UND REGIONALE EINSCHÄTZUNGEN NORDISCHE LÄNDER / BALTISCHE STAATEN DEUTSCHSPRACHIGE LÄNDER 47% HELSINKI 3.100 ‡/m2 12 ‡/m2 100 bp 64% 27% TALLINN** 1.900 ‡/m2 9,5 ‡/m2 150 bp STOCKHOLM 3.000 ‡/m2 11 ‡/m2 0 bp Steigendes internationales Interesse an schwedischen Wohninvestmentimmobilien ist bereits seit 2004 zu beobachten. Dänischer Investor Waterhouse ist als erster ausländischer Wohnimmobilien-Investor in Finnland aktiv mit der Akquisition von mehr als 2.000 Einheiten 2007. Das Renditeniveau im Wohnsektor vor allem in Norwegen und Dänemark ist nach wie vor sehr gering im internationalen Vergleich, weshalb institutionelle Investoren aus diesen Ländern auch zunehmend Anlagemöglichkeiten im Ausland suchen. Die Baltischen Staaten sind vor allem für Developments aufgrund der Unterversorgung an Wohnraum weiterhin sehr attraktiv. Schweiz, Österreich und Deutschland weisen die geringsten Eigentumsquoten in Europa auf, gleichzeitig ist im Landesdurchschnitt eine Stagnation der Eigentumswohnpreise seit 2000 zu beobachten. Deutliche Preissteigerungen werden zukünftig in attraktiven Wirtschaftsräumen erwartet, während strukturschwache und ländliche Regionen mit zunehmenden Vermarktungsproblemen zu kämpfen haben werden. Aus Rendite-Risiko-Sicht sind aber einige ausgewählte Secondary Cities interessant, die vor allem durch weiche Faktoren als attraktive Wohnstandorte profitieren werden. 16% AMSTERDAM BENELUX 3.000 ‡/m2 10,5 ‡/m2 0 bp 25% ROTTERDAM 2.300 ‡/m2 8 ‡/m2 50 bp Aufwertungstendenzen des Wohnbestandes sind vor allem in den Niederlanden gegeben; aufgrund jahrelanger öffentlicher Förderung ist ein Großteil des niederländischen Bestandes im europäischen Vergleich noch deutlich unterbewertet. Positive soziodemografische Entwicklungsprognosen lassen auch zukünftig auf Miet- und Preiswachstum schließen, insbesondere in Randstat, Luxemburg und Großraum Brüssel. 20% PRAG** 1.700 ‡/m2 8,5 ‡/m2 150 bp 29% ITALIEN Im Zuge der niedrigen Zinsen war seit 2000 eine steigende Wohneigentumsrate bei gleichzeitigem Anstieg der Preise von Eigentumswohnungen zu beobachten. Eine vergleichsweise kritische demografische Entwicklung und Prognose von Italien lässt auf Preisrückgänge und Vermarktungsschwierigkeiten insbesondere in peripheren Regionen im strukturschwachen Süden schließen. PARIS 5.500 ‡/m2 21 ‡/m2 0 bp FRANKREICH 89% SÜDOSTEUROPA BUKAREST** 1.500 ‡/m2 9,5 ‡/m2 250 bp Der Total Return des Sektors Wohnen (IPD) verzeichnete 2006 über 20% und weist damit europaweit einen Spitzenwert im Segment Wohnen auf. Zukünftig erwarten wir einen weiteren Anstieg der Wohneigentumsrate und Wohnungsmieten in den wirtschaftlich attraktiven Regionen. Aus Rendite-Risiko-Sicht sind vor allem einige Secondary Cities als Investitionsstandorte interessant. ZENTRALEUROPA © PATRIZIA Immobilien AG in Zusammenarbeit mit NEWSEC und Jacobus Recourt Der PATRIZIA Wohninvestment-Kompass Europa stellt eine Zusammenfassung relevanter Einflussfaktoren auf beispielhaften europäischen Wohninvestmentmärkten dar. Regelmäßig werden in diesem Forum aktuelle Markteinschätzungen und qualitative Beobachtungen veröffentlicht. Disclaimer: Die Inhalte dieser Publikation sind keine Grundlage für Investitionsentscheidungen. Getroffene Prognosen oder Erwartungen sind mit Risiken verbunden. Die zukünftigen Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen abweichen. Wir übernehmen keine Haftung für Verluste, Kosten oder Schäden, die aus der Verwendung der veröffentlichten Informationen resultieren. Es können keine Ansprüche aus Investitionsentscheidungen, die alleine auf Grundlage der dargestellten Informationen getroffen werden, gestellt werden. Quellen: Research PATRIZIA Immobilien AG (Auswertung Angebots- und Transaktionsdatenbank PATRIZIA Immobilien AG, regionale Presse und Marktinformationen, Urban Audit/ Eurostat 2001-2006). In Zusammenarbeit mit NEWSEC und Jacobus Recourt. Kontakt: Stefan Janotta, Head of Research, Telefon +49 (0)8 21 /5 09 10-6 72, [email protected] Wohneigentumsquote STADT Eigentumspreise Ø Mieten Ø Bond-Yield* Gap Ø Geringe Abweichungen Wohnraumbedarf Das Engagement internationaler Investoren – auch aus dem Fondssektor – steigt in Wohnimmobilien in Zentraleuropa. Die Fundamentals sprechen in diesen Märkten für nachhaltige Marktchancen. Nach Jahren des Einzelverkaufs werden im Zuge der Zinssteigerungen zukünftig auch verstärkt Mietwohnungsneubauten vermarktet werden. Aufgrund massiver Unterversorgung an Wohnraum besteht ein hoher Neubaubedarf vor allem in den Metropolen Bukarest, Sofia und Istanbul. Getragen durch günstige, aber stark steigende Bauland- und Baukosten und der zunehmenden Kaufkraft werden Developer die nächsten drei Jahre weiterhin den Bau von Eigentumswohnungen – insbesondere im höheren Preissegment – fokussieren. IBERISCHE HALBINSEL Überhitzungstendenzen im Wohnsektor wurden zuletzt insbesondere aufgrund der gestiegenen Zinsen und des Finanzierungsverhaltens in Spanien deutlich. Eine Normalisierung der Preise wird in den nächsten Jahren in Spanien erwartet, für die Großstädte Madrid und Barcelona ist ein „soft landing“ realistisch. Trend für 2008: zunehmend stabil abnehmend Hohe Abweichungen * Bei Bond-Yield Gap wird die Differenz einer durchschnittlichen Rendite aus 2007 für ein Mehrfamilienhaus (in mittlerer Lage bei mittlerem Objektzustand) und der Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe zu Grunde gelegt. Bei Städten, die mit ** gekennzeichnet sind, wird die Rendite der deutschen zehnjährigen Staatsanleihe zu Grunde gelegt (Stand: 31. August 2007). www.patrizia.ag September 2007 26 Mikrokosmos estatements magazin 01 I 07 Mikrokosmos 27 estatements magazin 01 I 07 ARCHITEKTUR WIE SIE IM BUCHE STEHT Eine Ausstellung des Architekturmuseums der TU München über fiktive Bauten und Städte in der Literatur Ausziehbares Raumbild von Anna Seghers zu „Ali Baba und die 40 Räuber“ E s war weder eine alte Ritterburg noch ein neuer Prunkbau, sondern eine ausgedehnte Anlage, die aus wenigen zweistöckigen, aber aus vielen eng aneinander stehenden niedrigen Bauten bestand ...“. Franz Kafkas rätselhafte Schilderung in „Das Schloss“ veranlasste schon so manchen Leser und Wissenschaftler zu Interpretationsversuchen und Spekulationen über den zentralen Ort der bizarren Handlungen des Romans. Prof. Winfried Nerdinger, Direktor des Architekturmuseums der Technischen Universität München, entwickelte aus seiner Bücherleidenschaft eine unkonventionelle Ausstellungsidee: Wie stellen sich Schriftsteller die von ihnen erfundene Architektur vor, woher nehmen sie ihre architektonischen Ideen und welche Bedeutung oder Funktion haben fiktive Bauten in der Dichtung? Die weit gespannten interdisziplinären Forschungen führen dabei in ein bis dahin kaum erforschtes Grenzgebiet, zu den literarischen Luftschlössern und imaginären Orten der Weltliteratur in einer Zeitspanne von 1.000 Jahren. „Architektur wie sie im Buche steht“, so der Titel der Ausstellung, die zurzeit im Jenisch Haus in Hamburg gezeigt wird. Die Ausstellung ist in acht Kabinette gegliedert. Das Entree bildet eine Schatzkammer der ersten Leseerfahrungen und der damit verbundenen Orte in Bibel, Märchen und Sagen: der Turm zu Babel, das Dornröschenschloss oder Parzifals Gralsburg. Diese sagenumwobenen Bauten sind in der Literatur meist nur knapp geschildert, sie entstehen im Kopf des Lesers oder Zuhörers aus wenigen Andeutungen oder über Illustrationen, die sich dann zeitlebens festsetzen. Die Beschreibung von Architektur dient dem Leser nicht nur zur räumlichen Orientierung – ihm bleiben über die abstrakten Daten hinaus vielmehr die emotionalen Bilder im Gedächtnis und die Autoren weisen den Figuren oftmals einen Ort zu, um deren Charaktere zu verinnerlichen: Der Raum wird zur Aussage. Eindrucksvollstes Beispiel hierfür und zugleich bitterste Anklage der modernen Architektur ist der von Thomas Bernhard beschriebene Wohnkegel in seinem Roman „Korrektur“ (1975): Der Protagonist Roithamer entwirft für seine Schwester ein Domizil, das ihrem Wesen entsprechen solle. Beim Betreten des perfekt gebauten Kegels stirbt sie jedoch, denn nach Auffassung des Autors tötet die kalte geometrische Moderne den Menschen. Wie eng die Textarbeit des Schriftstellers mit der Imagination des Raumes verbunden ist, wie sehr der Autor oftmals um die konkrete Wiedergabe des Handlungsortes ringt, ja um Authentizität bemüht ist, wird an der umfangreichen Sammlung von Dichterskizzen sichtbar: Umberto Eco zeichnete auf verschiedensten Papieren unendlich viele Versionen der labyrinthischen Anlage der legendären Bibliothek in „Der Name der Rose“, Theodor Fontanes detailgenaue Grundrisslösung zum Kriminalstück „Unterm Birnbaum“ macht die gesamte Konstruktion von Ort und Geschichte nachvollziehbar und Arno Schmidt wollte ohnehin all seine Romane mit Karten und Zeichnungen versehen wissen. In der „Herzkammer“ der Ausstellung dient die Dichtkunst der Baukunst als Vorlage. Hier wird das Wort zu Stein, und verschiedene Exponate Aus seiner Bücherleidenschaft entwickelte Prof. Winfried Nerdinger, Direktor des Architekturmuseums der TU München, seine Ausstellungsidee: Wie stellen sich Schriftsteller die von ihnen erfundene Architektur vor und welche Bedeutung und Funktion haben diese erfundenen Bauten in der Dichtung? Mikrokosmos 29 estatements magazin 01 I 07 SERIE Links: Visualisierung von Thomas Bernhards „Wohnkegel“ aus seinem Roman „Korrektur“ (1975) Mitte: Landkarte von Arno Schmidt zur „Gelehrtenrepublik“ (1956) Unten: Friedrich Karl Schinkels „Schloss am Strom“ nach einer Erzählung von Clemens Brentano „Börsen der Welt“ (Folge 1): In Kempten machen seit 1921 Experten den Preis für Butter und Käse. „MANCHES BUCH WIRKT WIE EIN SCHLÜSSEL ZU FREMDEN SÄLEN DES EIGENEN SCHLOSSES.“ Fast 200 Jahre ist es her, da wandelten sich die traditionellen Hauskäsereien des Allgäus in gewerbliche Sennereien. Es folgte ein halbes Jahrhundert Wildwuchs am Markt, bis 1888 in den Mitteilungen des Milchwirtschaftlichen Vereins im Allgäu erstmals der Vorschlag auftauchte, Preisnotierungen durch eine aus Sachkundigen bestehende Notierungskommission zu veröffentlichen, um die ständigen Preisschwankungen zu vermeiden. Es sollten noch einige Jahrzehnte und mehrere gescheiterte Versuche vergehen, bis am 21. Juni 1921 mit der Gründung der Allgäuer Butter- und Käsebörse in Kempten ein bis heute funktionierendes System entstand. Die Bauern bekamen so das Recht eingeräumt, die Preisbildung der aus ihrem Rohstoff Milch hergestellten Produkte zu kontrollieren und auf Marktveränderungen zu reagieren. Ziel ist es, dass alle Beteiligten – die Milchverarbeiter und die Käufer – sich an einem Tisch treffen und gemeinsame Notierungen mithilfe von gut fundierten Einkaufs- und Verkaufsstatistiken ermitteln. Neben Hannover ist die im „Haus der Milch“ in Kempten angesiedelte „Süddeutsche Butter- Franz Kafka zeigen, wie aus Texten architektonische Projekte und sogar reale Bauten entstanden. Nach Wilhelm Hauffs Roman „Lichtenstein“ aus dem Jahr 1826 wurde 30 Jahre später in der schwäbischen Alp die Burg Lichtenstein verwirklicht und der französische Architekt Tony Garnier plante nach Emile Zolas Utopie „Travail“ von 1901 eine moderne Industriestadt, von der er Teile in Lyon ausführte. Einen Höhepunkt dieses Zusammenspiels stellt das Gemälde „Schloss am Strom“ dar, das auf einen Wettstreit zwischen Karl Friedrich Schinkel und Clemens Brentano zurückgeht. Brentano wollte die Überlegenheit der Dichtkunst über die Architektur demonstrieren, Schinkel konnte aber seine Erzählung Schritt für Schritt in eine entsprechende Szenerie mit Bauten verwandeln. AN DIESER BÖRSE IST ALLES KÄSE und Käse-Börse e.V.“ einer der bestimmenden Notierungsplätze für Milcherzeugnisse in der Bundesrepublik Deutschland. Während das „Haus der Milch“ ganz der Wirtschaft und Wissenschaft gewidmet ist, gibt es im näheren Umkreis zahlreiche Möglichkeiten, bei denen Käseliebhaber vor Ort ein Auge auf die Produktion werfen und ihre Nase in den Käsekeller stecken können – Verkostung inbegriffen. Käse ist schließlich das Allgäuer Naturprodukt Nummer eins – und „Kässpatz‘n“ das Nationalgericht. In vielen der kleinen Käsereien des Allgäus sind Besucher willkommen, manche bieten regelmäßiges „Schaukäsen“ an. Eine Übersicht, auf der auch allerlei Wissenslöcher im Käse geschlossen werden, findet sich auf www.dein-allgaeu.de/regionen/regionen_kaese.html Der Link zur Butter und Käsebörse: www.butterkaeseboerse.de Eines zeigt die ungewöhnliche Ausstellung ganz deutlich: Wer sich mit Literatur befasst, kann viel über Architektur lernen und wer die Architektur in der Literatur studiert, kann wiederum die Dichtung besser verstehen; denn erst wer sich die „Architektur wie sie im Buche steht“ verdeutlicht, findet einen Schlüssel, um tiefer in die Welt der Dichtung einzudringen und sich in den Labyrinthen der „Bibliothek von Babel“ zu orientieren. INFORMATION Die letzte Abteilung der Ausstellung führt in die Welt fiktiver Städte – von Atlantis bis zu Arno Schmidts Gelehrtenrepublik. Erfundene Städte sind seit über zwei Jahrtausenden Projektionsfläche für Wünsche, Visionen, aber auch Albträume von Schriftstellern. Und hier offenbart sich besonders, was die ganze Ausstellung durchzieht: Dichter sind Architekten stets weit voraus. Sie entwerfen Bauten und Städte im Kopf, die erst viel später von Architekten aufgegriffen und teilweise realisiert werden. Schon Jonathan Swift erfand in Gullivers Reisen 1726 die schwebende Stadt „Laputa“, ein Thema das erst im 20. Jahrhundert mit den sog. Raumstädten von Architekten intensiv behandelt wurde. Jules Verne und William Morris erdachten Gartenstädte als ideale Wohn- und Lebensform, lange bevor der Engländer Ebenezer Howard mit den Garden Cities (1898) Architekten begeisterte und damit die Gartenstadtbewegung auslöste. Architekturmuseum der TU München in der Pinakothek der Moderne Barerstraße 40, 80333 München www.architekturmuseum.de www.pinakotheken.de „Architektur wie sie im Buche steht“ Jenisch Haus – Museum für Kunst und Kultur an der Elbe Baron-Voght-Straße 50, 22609 Hamburg www.jenisch-haus.de Katalog zur Ausstellung Architektur wie sie im Buche steht. Fiktive Bauten und Städte in der Literatur, hg. von Winfried Nerdinger in Zusammenarbeit mit Hilde Strobl Anton Pustet Verlag Salzburg 2006 Die (nichtöffentlichen) Notierungssitzungen der Börse finden in den Monaten Februar, April, Mai, Juni, Juli, September, November und Dezember einmal im Monat (jeweils am zweiten Mittwoch des Monats) im Milchwirtschaftlichen Zentrum Bayern, Kempten/Allgäu, im „Haus der Milch“ und sonst mittels telefonischer Konferenzschaltungen statt. estatements magazin 01 I 07 Mikrokosmos 31 estatements magazin 01 I 07 U m dieses Engagement für Hilfsbedürftige zielgerichteter und schlagkräftiger bündeln zu können und um die Sicherheit zu haben, dass die finanziellen Mittel auch tatsächlich ohne Abzüge in den Hilfsprojekten ankommen, wurde auf Initiative des Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Egger im Jahr 1999 die PATRIZIA KinderHaus-Stiftung als gemeinnützige, öffentliche Stiftung des bürgerlichen Rechts gegründet. Nach Abschluss eines umfangreichen Prüfverfahrens wurde die Stiftung vor einigen Jahren als Mitglied im Paritätischen Wohlfahrtsverband aufgenommen und trägt damit ein offizielles Qualitätssiegel. Eine Initiative der PATRIZIA Immobilien AG SPENDEN GEZIELT UND ZU 100% IM PROJEKT ERFOLGREICHES KINDERHAUS-MODELL IN MÜNCHEN Die ihr anvertrauten Spendengelder setzt die PATRIZIA KinderHausStiftung gezielt für jeweils ein persönlich initiiertes, größeres Kinderhilfsprojekt ein. In dessen Mittelpunkt steht immer die Schaffung von Lebensräumen für hilfsbedürftige Kinder und Jugendliche durch einen genau auf die jeweiligen Erfordernisse abgestimmten Neubau. Dass die PATRIZIA KinderHaus-Stiftung in Hamburg nun ein zweites Nachsorge-Zentrum errichten will, liegt unter anderem daran: Das erste PATRIZIA KinderHaus, das an der Kinderklinik Dritter Orden in MünchenNymphenburg in Zusammenarbeit mit dem von der Stiftung seit vielen Jahren geförderten „Bunten Kreis“ als eine Art Modell aufgebaut und im Juli 2006 eingeweiht wurde, arbeitet seither sehr erfolgreich und stellt für viele Münchner Familien mit schwerst- und chronisch kranken Kindern einen Rettungsanker in einer für sie zunächst enorm belastenden Lebenssituation dar: Im PATRIZIA KinderHaus werden die Familien von speziell geschulten Teams des Dritten Ordens aufgefangen und umsorgt, bis sie später durch weitere Unterstützung soviel Selbstvertrauen und Wissen haben, dass sie ihr Kind selbstständig zu Hause versorgen können. DIE GRUNDSÄTZE DER PATRIZIA KINDERHAUS-STIFTUNG BERICHT AUS PRINZIP NACHHALTIG So wird es aussehen, das künftige PATRIZIA KinderHaus am Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift in Hamburg-Rahlstedt. Als in der Region bislang einzigartiges Nachsorgezentrum wird es nach seiner Fertigstellung Familien mit schwerst- und chronisch kranken Kindern zur Seite stehen. Wenn unternehmerisches Handeln Zukunft haben soll, verlangt es immer auch die Übernahme sozialer Verantwortung. Das wusste man bereits in grauer Vorzeit. Für die PATRIZIA war es daher immer schon eine Selbstverständlichkeit, für alle, die mit dem Unternehmen verbunden sind, Sorge zu tragen. Darüber hinaus wurden seit der Firmengründung Menschen, die sich nicht selber helfen können, in Form von Spenden für ausgewählte sozial oder karitativ tätige Einrichtungen und Organisationen unterstützt. während des stationären Klinikaufenthaltes des kranken Kindes beginnen und wird sich auch danach bis in das heimische Umfeld des Kindes hineinerstrecken – und dies so lange, bis den Familien das Leben mit der Krankheit gelingt! Effizienz - 100% Keine Verwaltungskosten - Jeweils ein persönlich betreutes Neubau-Projekt - Kostenfreie Einbringung der PATRIZIA Baukompetenz - Etablierte Partner mit höchstmöglicher Akzeptanz - Controlling vor Ort - Regelmäßige Berichterstattung an Spender - Derzeit engagiert sich die Stiftung für die Errichtung eines PATRIZIA KinderHauses als Nachsorgezentrum am Katholischen Kinderkrankenhaus in Hamburg-Rahlstedt. Die neue Einrichtung wird nach ihrer Fertigstellung, die für Ende 2008 angestrebt wird, Familien mit schwerst- und chronisch kranken Kindern mit einem in Norddeutschland bislang einzigartigen Hilfsangebot zur Seite stehen. Um Hilfe zur Selbsthilfe wird es dabei im Wesentlichen gehen. Mit dieser Zielsetzung werden die im künftigen PATRIZIA KinderHaus tätigen Nachsorge-Teams alles dafür tun, damit das schwer kranke Kind so schnell und so dauerhaft wie möglich aus der Klinik in die vertraute Umgebung seines Zuhauses zurückkehren kann. Ermöglicht wird dieses dringend benötigte Hilfsangebot durch die enge Zusammenarbeit der PATRIZIA KinderHaus-Stiftung mit dem Katholischen Kinderkrankenhaus Wilhelmstift und der Stiftung Familienorientierte Nachsorge Hamburg SeeYou. Die SeeYou Nachsorge-Fachkräfte werden sich im künftigen PATRIZIA KinderHaus einfühlsam und praxisnah um die betroffenen Familien kümmern. Die umfassende Unterstützung wird ARBEITSWEISE DER STIFTUNG Die PATRIZIA KinderHaus-Stiftung konzentriert sich auf Einzelprojekte, die sie bis ins kleinste Detail hinein kennt, die sie persönlich betreut und auch nach Fertigstellung begleitet. Die PATRIZIA Baukompetenz, die in der Aufbauphase jedes Projektes kostenfrei eingebracht wird, trägt entscheidend dazu bei, dass Spendengelder sowohl unter wirtschaftlichen als auch unter sozialen Gesichtspunkten optimal eingesetzt werden. Für PATRIZIA KinderHäuser als Nachsorgezentren für Familien mit schwerstund chronisch kranken Kindern besteht in Deutschland sehr großer Bedarf. Die Stiftung wird sich dieser Aufgabe daher auch in Zukunft widmen. Schwer kranke Kinder brauchen einen Lichtblick! Darum bauen wir ein PATRIZIA KinderHaus. Bauen Sie mit uns mit! Spendenkonten Hamburger Sparkasse Konto 12 80 202 845 BLZ 200 505 50 Bank für Sozialwirtschaft Konto 833 44 00 BLZ 370 205 00 Den Projekt-Flyer Hamburg können Sie hier bestellen: [email protected] 32 Mikrokosmos estatements magazin 01 I 07 Mikrokosmos 33 estatements magazin 01 I 07 BUCH-TIPPS KILLER AUF DER ZUNGE Was für den Tormann die Angst vor dem Elfmeter, ist für den Salesman der Horror vor der Killerphrase. Zum Beispiel: „Der Mercedes ist zu teuer.“ Gäbe es wirksame Rezepte gegen solche Aussagen, wie viel glücklicher wäre die Welt der Verkäufer. So gesehen hat sich Cora Besser-Siegmund um einen Teil der Menschheit verdient gemacht. Die Diplom-Psychologin und Management-Trainerin hat das Buch verfasst „Killerphrasen souverän knacken“ (Walhalla-Verlag, 9,95 Euro, ISBN 978-3-8029-3263-2). Darin lernen wir unter anderem, dass es aufs Zuhören, Mitdenken und Schlagfertigsein ankommt, wollen wir widerborstigen Gesprächspartnern einen Erfolg abringen. Denn die guten Antworten liegen nicht auf der Zunge, die entstehen im Gehirn. Eigenschaften mithin, die uns nicht in die Wiege gelegt sind, die sich aber durch Üben erwerben und verfeinern lassen. Um dann jene Kniffe anzuwenden, die dem Killer einen Gegenkiller entgegensetzen. „Dafür ist ein Mercedes ein Mercedes.“ Lesen Sie nach, wie’s geht. Es bereitet Vergnügen! SERIE ABSTIMMUNG AM BUFFET Voll arbeiten und dennoch nicht voll zulangen: Mit dem Konzept „Foodsport“ hilft Tamer Kemeröz gestressten Führungskräften, unangestrengt und effizient gegen Übergewicht und Überlastung zu arbeiten. Teil 1 einer Serie: Das Frühstück Tamer Kemeröz sieht die Sache pragmatisch. Seitdem ihm vor einiger Zeit aufgefallen ist, wie nahe sich Zeitmangel und mangelhafte Gesundheit sind, glaubt er nicht mehr daran, dass irgendwelche besonderen Therapien bei Managern anschlagen: „Für Personen, die beruflich oft unterwegs sind und somit auf Kantinen- und Restaurantessen angewiesen sind, wird es immer schwieriger, sich figurbewusst und vollwertig zu ernähren. Häufig fehlt darüber hinaus die Zeit für regelmäßige Bewegung.“ Selbst seit vielen Jahren im internationalen Marketing-Management tätig, kennt Kemeröz aus eigener Erfahrung die schier unüberwindliche Herausforderung, trotz engen Terminplans gesund zu leben. Statt sich damit abzufinden, hat er das Problem analysiert und an sich selbst ein Konzept entwickelt, das es jedem ermöglicht, beruflichen Erfolg mit Gesundheit, ausgewogener Ernährung und angemessener körperlicher Betätigung optimal zu vereinen. Während sein Buch „Foodsport“ (Gabal Verlag, 29,90 Euro, ISBN 978-3-89749-633-0) noch als Geheimtipp im Buchregal gilt, ist der gebürtige Ungar als Redner und Referent für Management-Seminare und im Human Ressources-Bereich ein gefragter Gast. Nicht zuletzt deshalb, weil seine Empfehlungen mit wenig zeitlichem und materiellem Aufwand umzusetzen sind. „Frühstück gut – alles gut“, schreibt Kemeröz. „Je besser die Qualität des Frühstücks, desto effizienter arbeiten Körper und Geist am Vormittag und bis in den Mittag hinein.“ Die entscheidende Abstimmung über Erfolg und Misserfolg findet am Hotelbuffet statt. Das Angebot ist groß genug, um mit Genuss satt zu werden und sich gesund zu ernähren. Es kommt nur auf die richtige Auswahl an: Beim Brot besser die dunkleren Sorten, am besten auf Vollkornbasis. Bei den Eiern bevorzugt gekochte statt gespiegelte. Beim Brotaufstrich dünn Honig oder Marmelade statt dick Butter und Nougatcreme. Und während optisch peppige Obstsalate die aufregenderen Wahlversprechen machen, ist der Griff zum frischen Obst wie Äpfel, Birnen, Kiwis oder Orangen das klügere Votum – unter anderem wegen des Verzichts auf überflüssigen Zucker. Kemeröz’ Tipp: „Bevor Sie aber hungrig das Hotel verlassen, weil es kein entsprechendes Angebot für Sie gibt, essen Sie lieber, was zur Verfügung steht, und schauen Sie sich das nächste Mal nach einem besseren Hotel um.“ Nächste Folge: Richtig zulangen in Kantine und im Restaurant LESEN ODER LESEN LASSEN? Grassens „Blechtrommel“, Joyces „Ulysses“ oder Kants „Kritik der reinen Vernunft“. Da haben wir wieder das alte Problem: Sollte man gelesen haben, um mitreden zu könne. Hat man aber nicht. Und dann? Da stehen als unbelesener Ignorant oder ins Blaue fabulieren und sich von besserwisserischen Leseratten erwischen lassen? Dem Grundsatz zufolge, dass angesichts der unübersehbaren Menge gedruckter Werke in der „kollektiven Bibliothek“ unseres Planeten auch fleißigste Bücherwürmer mehr Bücher nicht gelesen haben, als sie jemals lesen können, plädiert der französische Literaturwissenschaftler Pierre Bayard für kultiviertes Nichtlesen. Und gibt allen Betroffenen den ultimativen Ratgeber an die Hand: „Wie man über Bücher spricht, die man nicht gelesen hat“ (Verlag Antje Kunstmann, 16,90 Euro, ISBN 978-3-88897-486-1). Das sollte man noch lesen, den Rest kann man sich mit etwas Intelligenz, aufmerksamem Zuhören und Kombinationsgabe dann sparen. 34 Mikrokosmos estatements magazin 01 I 07 Mikrokosmos 35 estatements magazin 01 I 07 EINS ANTON – DIE KOLUMNE FÜR AUFGEWECKTE VIELREISENDE NACHGEZÄHLT GUMMIS FÜR HONS Sie haben 600.000 Meilen in zwei Jahren im Flugzeug verbracht. Also knapp alle drei Wochen mal in der Business nach Almaty in Kasachstan und zurück. Oder jeden Montag, Mittwoch und Freitag in der Economy nach Genf. Das ist eine Belohnung wert. Sie sind jetzt ein „honored passenger“, kurz HON, und haben die Wahl: A) Gummibärchen oder B) Caipirinha-Creme auf Ananas-Carpaccio? A) Weißwurst mit Händlmaier Senf oder B) Sushi? A) Weißbier oder B) Champagne Ruinart Blanc de Blancs Brut? Die meisten Gäste der First Class Lounge der Lufthansa am Münchner Flughafen, denen dank vieler Meilen die HON-Nettigkeiten zustehen, bevorzugen dreimal die erste Wahl und gehören damit zum Triple-A-Typ. „Ich kenne ziemlich viele, die einen Umweg mit Aufenthalt in unserer Lounge buchen, nur damit sie mal wieder eine bayerische Brotzeit statt des üblichen Fünf-Sterne-Chichis kriegen“, verrät mir der Koch am Buffett. „Da hobeln wir dann die Trüffel halt über den Kartoffelsalat statt über die Pasta.“ Wenn Sie genügend Zeit haben, sollten Sie auch noch ein Bad nehmen. Bei einer Öffnungszeit von 5 bis 22 Uhr und geschätzt maximal 200 Gästen am Tag stehen die Chancen gut, dass das entsprechende Kabinett nicht gerade ausgebucht ist. Es erwarten Sie am Wannenrand zwei bajuwarisch gewandete Gummi-Badeenten. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit künftig das beliebteste Mitbringsel von einem München-Stopover. Unerreichbar für Nicht-HONs und umso wertvoller. Ich sag’s ja: Es sind die einfachen Dinge, die beschwerliche Flugreisen versüßen. Happy landings, Ihr * * „Eins Anton“ sitzt im Flugzeug vorne links. Sein Anspruch an die Welt um ihn herum entspricht dem Ticketaufdruck „First Class“. Dennoch nimmt er stets auch aufmerksam wahr, was in seinem Rücken geschieht. „PERSONAL TRAVEL ASSISTANTS“ IM ANMARSCH SCHLAUBERGER FÜR UNTERWEGS Dieses Gerät ist etwas für Gemütsmenschen. Für Traveller also, denen es nichts ausmacht, dass ihr Reisebegleiter alles weiß. Egal, an welchem der 800 braunen Hinweisschilder an deutschen Autobahnen unsere Fahrt vorbeiführt, egal, welche von 30.000 Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants, Theatern etc. unseren Weg kreuzt: Bis auf den Bistrotisch genau und in Jahreszahlen bis auf den Monat perfekt liefert der „scout Navigator“ von Merian seine Informationen. Wegweisung inklusive dank GPS-Modul. Begleitmusik und literarische Texte inklusive dank Lautsprecher und Kopfhörer, scharfe Bilder dank Mini-Großbildschirm. „Personal Travel Assistant“ nennt sich der Handschmeichler, 779 Euro sein Preis. Vermutlich bald Statussymbol. Fehlt nur noch, dass er ein Warnsignal von sich gibt, wenn der Besitzer an einem „Point of Interest“ vorbeizugehen droht, den er sich vorher als sehenswert gemerkt hat. www.merian.de gespart haben anno 1987 American Airlines bei den Catering-Kosten, als es losging mit dem Ausdünnen bei der Bordverpflegung. Mit einer Kleinigkeit: Indem man pro Salat in der First Class eine Olive weniger in die Schüssel legte. Jahre später sanierte sich Burger King im Millionenbereich mit einer Gurkenscheibe weniger im Burger. Lego und Ikea – auf der Hitliste der beliebtesten Unternehmen, jährlich vom Reputation Institute in New York erstellt, stehen diese beiden 2007 ganz oben. Ganz vorne auch Barilla, Toyota und Ferrero. Fünf deutsche Unternehmen haben es unter die 50 Konzerne mit dem weltweit besten Reputationsindex gebracht: BMW (34), Lufthansa (36), Robert Bosch (42), Aldi (45) und Henkel (48). Der Index dient nicht allein fürs Ranking. Der „RapTrak Pulse“ gewährt Aufschluss, wie Meinungsbilder zu einem Unternehmen entstehen und ob die zur Imageverbesserung gewählten Schritte Wirkung zeigen. Nur wer sein Image kennt, kann daran arbeiten. Aber nimmt der potenzielle Kunde soziales oder ökologisches Engagement einer Firma überhaupt wahr und falls ja, animiert es ihn dazu, dort öfter zu kaufen und das Unternehmen weiterzuempfehlen? Wie sehen es potenzielle Investoren und Geschäftspartner? Die Reputation einer Firma zu managen, erfordert die Stellschrauben zu kennen, die tatsächlich Wirkung zeigen, wie beispielsweise Investition in die Produktqualität und den Service, so das Institut. www.m2.uni-hannover.de/reputation-institute/index.php 2 WOCHEN WO BLEIBT MEINE WARE? 97.000.000.000 Was dann mit den 15 verschiedenen Mineralwässern aus aller Welt passiert und den 43 Armanacs der Geburtsjahrgänge 1947 bis 1989 in der Bar aus Marmor und Edelstahl, das bleibt Ihrem weiteren Flugziel und Arbeitspensum überlassen. Genauso wie die Gelegenheit, im nichtöffentlichen Raum der Cigar Lounge geruhsam eine zu paffen. Sie brauchen jedenfalls nichts zu überstürzen, Pass- und Zollkontrolle finden in der Lounge statt, bei Bedarf bringt Sie ein Porsche vom Gate zum Flugzeug. REPUTATION IST ALLES E-Mails wandern an jedem beliebigen Tag dieses Jahres durchs World Wide Web und lösen beim Empfänger mehr oder weniger große Freude aus. Durchschnittlich 130 Mails bekommt den Spezialisten von IDC zufolge jeder Internet-User am Tag, durchsetzt vom lästigen Schimmelpilz der digitalen Kommunikation, Spam. $40.000 seines Lebens verbringt in dieser Situation, wer vor einer roten Ampel warten muss. Umgerechnet in Urlaub ist das relativ kurz. Experten aus Fahrsicherheitstrainings raten, diese Zeit zu nutzen, um die Reaktionsschnelligkeit zu verbessern. Was tun? Immer wieder schnell mit dem rechten Fuß zwischen Gas-Bremsen-Gas-Bremsen wechseln. Der Hintermann könnte einen für bekloppt halten, aber das dauerhafte Üben, so versichern die Fachleute, bringt fast eine Zehntelsekunde. 83,8% der nach Deutschland importierten Sonnenbrillen kommen aus China, das entspricht 16,8 Millionen Stück für 16,4 Millionen Euro. Mit weitem Abstand folgten als weitere wichtige Bezugsländer von Sonnenbrillen Taiwan mit einem Anteil von 7,3% an den Importen (1,5 Millionen Stück für 1,5 Millionen Euro) und Italien mit einem Anteil von 2,4% (0,5 Millionen Stück im Wert von 13,0 Millionen Euro). Während man für eine Sonnenbrille aus Italien im Schnitt 27 Euro zahlen musste, waren die Sonnenbrillen aus China und Taiwan schon für rund 1 Euro zu haben. 48,3% und damit die meisten der Golfbälle, die 2004 nach Deutschland importiert wurden, kamen aus den USA und 43,9% Prozent der Golfschläger aus China. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes wurden insgesamt rund 12 Millionen Golfbälle und 460 000 Golfschläger importiert. Das waren dreimal so viele Golfbälle und gut 50% mehr Golfschläger als 1990. Diese häufig gestellte Frage von Kunden an Unternehmen ist manchmal noch schwer zu beantworten. Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML entwickelt zurzeit eine intelligente Lösung zur Sendungsverfolgung. Dabei werden Identifikationsdaten vom Funkchip (RFID) und GPS-Ortungsdaten, wie sie die meisten Transportunternehmen heute einsetzen, verknüpft. Beim Versuch stellen alle an der logistischen Kette beteiligten Akteure aktuelle GPS-Status- und Positionsinformationen der Fahrzeuge bereit, die mit den RFID-Daten des Versenders gekoppelt werden. So lässt sich die gesamte Transportkette überwachen und die Auskunftsfähigkeit gegenüber den Kunden erhöhen – ohne in kostspielige Technik investieren zu müssen. www.iml.fraunhofer.de IMPRESSUM Herausgeber PATRIZIA Immobilien AG, PATRIZIA Bürohaus, Fuggerstraße 26, 86150 Augsburg Telefon +49 (0) 8 21/5 09 10-0 00, Telefax +49 (0) 8 21/5 09 10-9 99 [email protected], www.patrizia.ag Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Augsburg, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Gestaltung MAD Becherer & Baumann Werbeagentur GbR, Augsburg, www.mad-werbung.de Autoren dieser Ausgabe Werner Gorny, Tobias Just, Prof. Winfried Nerdinger, Ulrich Pfaffenberger, Astrid Schüler, Dr. Gisela Schütte, Simone Wipplinger Bildquellen PATRIZIA Immobilien AG, Michael Heinrich, Getty Images, istockphotos, Volkswagen Media Services, Katholisches Kinderkrankenhaus Wilhelmstift Hamburg Druckerei Oberndorfer Druckerei Disclaimer Dieses Magazin stellt kein Angebot zum Kauf von Aktien oder anderen Wertpapieren der PATRIZIA Immobilien AG dar und ersetzt keinen Prospekt. 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E-Mail Gebühr bezahlt Empfänger Karte ausfüllen und zurücksenden oder -faxen an +49 (0) 8 21/5 09 10-6 95 Alle genannten Informationen können Sie auch per E-Mail an [email protected] abfordern Alle genannten Informationen können Sie auch per E-Mail an [email protected] abfordern Name Name Vorname Vorname Firma Firma Straße Straße PLZ, Ort PLZ, Ort Telefon Telefon E-Mail „Ich erkläre mich einverstanden, dass Sie meine Daten verwenden, um mir regelmäßig Informationen über die PATRIZIA Immobilien AG zukommen zu lassen, und meine Daten zu diesem Zweck gespeichert und genutzt werden. 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Im Bereich Investments und Services für Wohn- und Gewerbeimmobilien erfüllt die PATRIZIA sämtliche Aufgabenstellungen der Branche. PATRIZIA Immobilien AG PATRIZIA Bürohaus Fuggerstraße 26 86150 Augsburg Telefon +49 (0) 8 21 / 5 09 10-0 00 Telefax +49 (0) 8 21 / 5 09 10-9 99 [email protected] www.patrizia.ag