Bedarfsanalyse der Stadt Hennef
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Bedarfsanalyse der Stadt Hennef
Bedarfsanalyse der Stadt Hennef Bild: TUBS 2008 Gefördert durch den Europäischen Integrationsfonds Projektdauer: 2008 - 2011 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Inhaltsverzeichnis Einleitung I IST – Analyse: Basisdaten zur Migration und Integration und Angebote der sozialen Infrastruktur Basisdaten zur Migration und Integration in Hennef 2 3 II III 1 Definitionen 2 Allgemeine Daten 3 Indikatoren zur Migration und Integration 6 6 Ergebnisse der IST – Analyse: Angebote der sozialen Infrastruktur 11 1 Angebote für Migrantinnen und Migranten 2 Erziehung und Bildung 3 Außerschulischer Kinder- und Jugendbereich 4 Sport und Kultur 5 Seniorinnen und Senioren 6 Kirchengemeinden und religiöse Gemeinschaften Zwischenfazit: Kernaussagen der IST – Analyse 20 Ergebnisse der SOLL – Analyse: Bedarfsermittlung anhand der Auswertung der Fragebögen 21 Handlungsempfehlungen 26 1 Handlungsempfehlungen 1. Querschnittsangebote 2. Erziehung, Bildung und Sprache 3. Seniorinnen und Senioren 5. Freizeit, Kultur und Sport IV Quellenverzeichnis 37 Anhang 2 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Einleitung Bedarfsanalyse der Stadt Hennef Die vorliegende Bedarfsanalyse der Stadt Hennef wurde von der Integrationsagentur des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis An Sieg und Rhein mit dem Ziel durchgeführt, den Bedarf von Bürgerinnen und Bürgern mit Zuwanderungsgeschichte festzustellen sowie Ressourcen vor Ort zu ermitteln und zu binden. Dies konnte nur in enger Zusammenarbeit mit den Verwaltungsämtern der Stadt Hennef und unter Einbindung von Expertinnen und Experten erreicht werden. Die Bedarfsanalyse ist der erste Baustein des Projektes „Interkulturelle Dialoge – regional vernetzen, lokal gestalten“, das die Integrationsagentur seit Sommer 2010 in Kooperation mit der Stadt Hennef durchführt. Die Bedarfsanalyse hat nicht den Anspruch, eine Sozialberichterstattung zu ersetzen, sondern sie will vielmehr anhand der vorhandenen Ressourcen und Bedarfe, Anstöße für die Gestaltung und Weiterentwicklung der örtlichen Integrationsarbeit geben. So ist es Ziel des Projektes, weg von einer rein problemorientierten hin zu einer lösungsorientierten Integrationsarbeit zu kommen, die Menschen aktiviert und ihren Kompetenzen Rechnung trägt. Daher sind Stärkung der gesellschaftlichen Partizipation von Migrantinnen und Migranten, Unterstützung der Netzwerkbildung und Initiierung von Begegnungen zwischen Hennefer Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlicher Herkunft Hauptziele des Projektes. Zahlreiche Institutionen und Einzelpersonen mit und ohne Migrationshintergrund sind in Hennef bereits in diesem Sinne aktiv, um das interkulturelle Zusammenleben gezielt zu unterstützen. Die Bedarfsanalyse dient hierbei als Ausgangsbasis für den weiteren Verlauf des Projektes und setzt sich aus drei Baussteinen zusammen: den Basisdaten zur Integration und Migration in Hennef den Ergebnissen der IST- Analyse, um die Situation der Integrationsarbeit in Hennef vorzustellen den Ergebnissen der SOLL - Analyse, um Handlungsempfehlungen und Maßnahmen für die zukünftige Ausgestaltung der Integrationsarbeit in Hennef zu präsentieren So erfolgt in den ersten beiden Schritten eine Übersicht über die statistischen Daten zur Bevölkerungsstruktur und zur infrastrukturellen Versorgungslage der Stadt Hennef. Hierbei wurde auf folgende Datenquellen zurückgegriffen:1 1 Die Statistiken wurden uns zum Großteil freundlicherweise von der Stadt Hennef zur Verfügung gestellt. 3 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 - Einwohnerstatistik der Stadt Hennef - Weitere Statistiken der Stadt Hennef (Asyl, Unterbringungszahlen) - Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit - Statistiken des „Wegweiser Demographie“ (Bertelsmann-Stiftung) der Stadt Hennef - Statistiken des IT.NRW (Kommunalprofil) über die Stadt Hennef und den Rhein-Sieg-Kreis - Internetpräsenz und Broschüren der Stadt Hennef - Jahresberichte der offenen Jugendarbeit der Stadt Hennef (Jugendzentrum und Aufsuchende Jugendarbeit/ Streetwork) sowie der Familienberatungsstelle der Stadt Hennef Die Datenquelle ist jeweils kenntlich gemacht. Dies beinhaltet jedoch, dass die Zahlen untereinander nur bedingt miteinander zu vergleichen sind, zumal sie oftmals auch aus verschiedenen Jahren stammen. Als Ergänzung zu der Auswertung statistischer Daten wurde eine Umfrage in Form eines Fragebogens unter Kindergärten, Schulen, AkteurInnen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, Beratungsdiensten, Senioreneinrichtungen, Kirchengemeinden und Sportvereinen durchgeführt. Mit den Integrationspaten der Stadt Hennef sowie mit dem Bildungsträger Vesbe e.V. wurde zudem ein vertiefendes Interview geführt. Insgesamt 29 Einrichtungen nahmen an der Umfrage teil. Diese hatte einerseits zum Ziel, den Bestand an Integrationsangeboten sowie die Inanspruchnahme der Regeldienste durch Migrantinnen und Migranten zu erfassen, und andererseits Herausforderungen, Problemlagen und gezielte Ideen zur zukünftigen Gestaltung der Integrationsarbeit in Hennef abzufragen. Die Ergebnisse dieser SOLL-Analyse sind im Kapitel zwei dargestellt, und münden in konkrete Handlungsempfehlungen. Selbstverständlich sind diese entwickelten Maßnahmen nicht als fest vorgeschrieben anzusehen, vielmehr sollen sie einen Anstoß geben, weitere Ideen und Projekte auf ihrer Basis weiterzuentwickeln. Für die Unterstützung und gute Zusammenarbeit bei der Sammlung der erhobenen Daten danken wir sowohl den beteiligten Verwaltungsdiensten, Einrichtungen, Vereinen und sozialen Diensten sowie allen Bürgerinnen und Bürgern, die uns als Informationsquelle gedient haben. Nur mit ihrer Hilfe und mit ihren Fachkenntnissen der Situation vor Ort konnte diese Analyse entstehen. Lena Nising Angela Herhaus Erziehungswissenschaften M.A. Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin FH 4 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Herausgabe: 1. Fassung: Januar 2011 Datenstand der Erhebung: Juli 2010 2. überarbeitete Fassung: Juni 2011 Integrationsagentur im Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenkreises An Sieg und Rhein Kölnerstraße 101 53840 Troisdorf Tel.: 02241 – 2520225 und 2520226 [email protected] www.diakonie-sieg-rhein.de 5 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 I IST – Analyse: Basisdaten zur Migration und Integration 1 Basisdaten zur Migration und Integration in Hennef 1 Definitionen Bevor einige Daten zur Migration und Integration in der Stadt Hennef vorgestellt werden, sollen vorab zwei wichtige Definitionen vorangestellt werden, die für diese Bedarfsanalyse grundlegend sind. So Zuwanderungsgeschichte wird im Folgenden immer wieder von Menschen mit auf der einen Seite und Ausländerinnen und Ausländern auf der anderen Seite die Rede sein. Die Gruppe der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte (im Folgenden auch synonym verwendet zu Menschen mit Migrationshintergrund, Migrantinnen und Migranten) umfasst erst einmal alle Personen, die selbst oder deren Eltern bzw. Großeltern aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen sind. In den Statistiken sind jedoch meist nur die AusländerInnen (im Folgenden auch synonym verwendet zu Nichtdeutschen) erfasst, dass heißt Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die nicht über einen deutschen Pass verfügen. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte wie beispielsweise Eingebürgerte, Aussiedlerinnen und Aussiedler sind in diesen Daten folglich nicht erfasst, so dass hier nur auf Schätzwerte zurückgegriffen werden kann. Um auch die Lebenslagen dieser Bevölkerungsgruppe differenzierter erfassen zu können, müsste die statistische Datenerhebung und -Abfrage verfeinert werden. 2 Allgemeine Daten Die Stadt Hennef liegt im rechtsrheinischen Gebiet des Rhein-Sieg Kreises. Sie grenzt im Norden an Neunkirchen-Seelscheid und Ruppichterroth, im Osten an Eitorf, im Süden an Königswinter und im Westen an Siegburg und Sankt Augustin. Mit ihren über 45 000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist sie die viertgrößte Kommune des Kreises. Zieht man die Flächenausdehnung als Maßstab heran, so rangiert Hennef mit einer Fläche von 105 Quadratkilometern hinter der Gemeinde Windeck im Rhein-Sieg-Kreis auf Rang zwei. Städtebauliches Zentrum bilden der Zentralort Hennef im Nordwesten mit den Ortsteilen Geistingen im Südwesten und Warth im Osten. Um den Zentralort mit rund 22 000 EinwohnerInnen und dem Stadtteil Uckerath als größtes Subzentrum mit 3 100 EinwohnerInnen liegen rund 100 Dörfer und Weiler, die zum Großteil aus Hofanlagen hervorgegangen sind. 6 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Nach dem Indikatorenpool des Demographieberichtes der Bertelsmann-Stiftung gehört Hennef zum Demographietyp 5, durch den stabile Städte und Gemeinden im ländlichen Raum mit hohem Familienanteil gekennzeichnet sind. So begünstigen beispielsweise die neu zugewiesenen Bebauungsflächen in den Hennefer Ortsteilen Warth und Geistigen den Zuzug von jungen Familien sowie die Bebauung durch Einfamilienhäuser, was sich auch in einem anhaltenden Bevölkerungswachstum niederschlägt. Demnach konnte Hennef zwischen den Jahren 2001 und 2008 seine Bevölkerung um 4,9 Prozentpunkte steigern (vgl. BertelsmannStiftung 2008:3). Zudem ist Hennef mit einem Altersdurchschnitt von etwa 40 Jahren die jüngste Kommune des Rhein-Sieg-Kreises. So machen beispielsweise Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis unter 18 Jahren etwa 19,66% der Gesamtbevölkerung aus, wobei die 12- 18-jährigen den größten Anteil dieser Gruppe stellen (vgl. Internetpräsenz der STADT HENNEF: Stand: 07.05.2009). Durch seine schöne Lage an der Sieg und durch den hohen Anteil an Waldflächen ist die Stadt Hennef auch ein beliebtes Naherholungsgebiet, weiterer Touristenmagnet ist die Stadt Blankenberg mit mittelalterlicher Burg und historischem Ortskern. 3 Indikatoren zur Migration und Integration In Hennef leben zur Zeit 46 131 Einwohnerinnen und Einwohner – davon verfügten 2 435 Personen über einen nichtdeutschen Pass (vgl. STADT HENNEF, Einwohnerstatistik 2010, Stichtag 07.05.2010). Mit einem Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung an der Gesamteinwohnerzahl von 5,3% (vgl. STADT HENNEF, Stichtag 07.05.2010) liegt die Stadt Hennef somit unter dem Kreisdurchschnitt, der am 31.12.2009 mit 8,2% angegeben war (Stichtag 31.12.2008. IT.NRW-Rhein-Sieg 2010:5). Die mit Abstand größte Gruppe mit ausländischer Staatsangehörigkeit kommt aus der Türkei (etwa 682 EinwohnerInnen) gefolgt von Menschen aus Polen (etwa 220 Personen) sowie Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien (etwa 214 Personen – alle Zahlen eigene Berechnungen, basierend auf der EinwohnerInnenstatistik der Stadt Hennef, Stichtag 07.05.2010). Da, wie im Vorangegangenen dargestellt, über die Statistik derzeit nur der Teil der Menschen mit Zuwanderungsgeschichte erfasst wird, der nicht über einen deutschen Pass verfügt, ist der Gesamtanteil der Gruppe von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte insgesamt noch wesentlich höher einzuschätzen. Zählt man zu diesen Zahlen beispielsweise den Anteil der Aussiedlerinnen und Aussiedler basierend auf den Zuzugszahlen zwischen 1989 und 2007 hinzu, so vergrößert sich der Personenkreis um etwa 2 156 Menschen (vgl. Integrationsportal Rhein-Sieg-Kreis, nach einer Statistik des IT-NRW 2009). Zudem wurden zwischen 2007 und 2009 130 Personen eingebürgert. Wenn man allein diese Werte zu der Zahl der nichtdeutschen 7 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Bevölkerung Hennefs hinzuzählt, kommt man auf ca. 4720 Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die in Hennef leben, und somit auf einen Bevölkerungsanteil mit Zuwanderungsgeschichte von 10,2 % - aber auch dies sind nur Schätzwerte. Statistisch gesehen wohnen Menschen nichtdeutscher Herkunft insbesondere im Zentralort Hennef oder im Stadtteil Uckerath, in anderen Außenorten ist der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerung teilweise verschwindend gering bis nicht vorhanden. Zentrumsnah liegt auch der Weierhof, ein Wohnkomplex mit 150 Wohneinheiten, die zu einem großen Teil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte bewohnt werden. Zurzeit unterhält die Stadt Hennef noch eine Flüchtlingsunterkunft, die sich in einer Doppelhaushälfte neben dem interkulturellem Begegnungszentrum „INTERKULT“ im Hennefer Ortsteil Warth befindet. Mit Blick auf die Altersstruktur der Stadt Hennef fällt ins Auge, dass es sich um eine, im Vergleich zum Rhein-Sieg-Kreis, recht junge Kommune handelt. So liegt der Anteil der Sechs bis Unter-18-Jährigen in Hennef am 31.12.2009 mit 14,6 % deutlich über den Kreisdurchschnitt (13,3%) – rechnet man den Anteil der unter 6-jährigen hinzu, kommt man sogar auf 20,3% zu 18,6% auf Kreisebene, auch ist der Anteil der Über-65jährigen noch recht gering (17,2% zu 19,5% auf Kreisebene). Mit Abstand den größten Anteil nimmt die Gruppe der 40-50-jährigen ein – auch hier liegt die Kommune mit 19 % über dem Kreisdurchschnitt (17,8%) (alle Zahlen vgl. IT-NRW 2010:7 Stichtag 31.12.2009). Analog dazu lässt sich hinsichtlich der Repräsentation der ausländischen Wohnbevölkerung in den jeweiligen Altersstufen mit der Bertelsmannstiftung für das Jahr 2008 herausstellen, dass der Anteil der nichtdeutschen Bevölkerungsgruppe in der Alterstufe der 15 - 24-Jährigen mit 7,3% besonders hoch ist. Im Vergleich dazu macht der Anteil dieser Bevölkerungsgruppe bei der Gruppe der ab 65-jährigen bislang nur 2,8% aus. (vgl. BERTELSMANN-STIFTUNG HENNEF 2008: 6). Um die Lebenslagen von Hennefer Bürgerinnen und Bürgern mit ausländischen Pass, beziehungsweise, sofern verfügbar, von Hennefer BürgerInnen mit Zuwanderungsgeschichte differenzierter darzustellen, sind im Folgenden Daten zu einigen wichtigen Lebensbereichen dargestellt. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass statistisches Material lediglich als eine Informationsgrundlage zur Darstellung der Ist-Situation dienen kann, jedoch erst einmal keine weiteren Interpretationen zulässt. 8 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Demographie Stichtag 31.05.2010 Einwohnerzahl insgesamt 46 131 Stichtag 31.05.2010 (Einwohnerstatistik der Stadt Hennef) Ausländeranteil 5,3% Stichtag 31.05.2010 Ausländeranteil in den Stadtteilen Hennef: 7,5% Stoßdorf: 2,8% Uckerath: 3,8% Lichtenberg: 2,6% ca. 67% der Ausländer leben im Hennefer Zentralort Duldung (Anzahl absolut) Gestattung 2 (Anzahl absolut) Flüchtlinge in Asylunterkunft (Anzahl absolut) Flüchtlinge in Wohnung außerhalb 0-18-jährige 41 21 Rechtliche Integration Stichtag 31.05.2010 Altersstruktur a: Anteil an Gesamtbevölkerung (IT-NRW Hennef 2009:7, Stichtag 31.12.2008) b: Anteil Ausländer an Altersgruppe (Bertelsmann-Stiftung 2008: 5) Bildung ( IT-NRW Hennef 2010:12, Stichtag 15.10.2009) 2 18- unter 25-jährige 25 – unter 40 jährige 40 – unter 50 jährige 25 – bis unter 65-jährige Ab 65-jährige Anteil ausländischer SchülerInnen auf der Grundschule Anteil ausländischer SchülerInnen auf der Hauptschule Anteil ausländischer SchülerInnen auf der Realschule Anteil ausländischer SchülerInnen auf der Gesamtschule Anteil ausländischer SchülerInnen auf dem Gymnasium Anteil ausländischer SchülerInnen auf der Förderschule (Schwerpunkt: Lernen) Anteil ausländischer SchülerInnen auf dem Berufskolleg 22 40 a b a b a b a b a b a b 20,7% 4,4 % (0-15-jährige) 8,2% 7,3% (15 – unter 24-jährige) 17,4% k.A. 18,8% k.A. 54,2% 8,1% (24 – unter 64-jährige) 16,9% 2,8% 5,8% 10,2% 5,2% 2,4% 1,6% 14.00% 5,1% Stichtag 01.07. des jeweiligen Jahres 9 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Arbeit a gesamt b Anteil unter ausländischer Bezugsgruppe Sozialversicherungspflichtigen Beschäftigte 9615 Personen insgesamt 624 nichtdeutscher Pass (Anteil von 6,5%) IT-NRW 2010:14, Stichtag 30.06.2009) Anzahl der Auszubildenden bei den 18-20-jährigen a 61,9% b 39,6% (Anteil Auszubildender unter der nichtdeutschen Altersgruppe) (Bertelsmann-Stiftung 2008:6) 6,1% (Arbeitsamt 2010: Stand: Juli 2010) 24,2% (Bertelsmann-Stiftung 2008:5) Arbeitslosenquote Arbeitslosenanteil unter ausländischer Wohnbevölkerung Anteil der Langzeitarbeitslosen Arbeitslose nach SGB II Arbeitslose nach SGB II unter 25 Jahre Arbeitslose nach SGB III Arbeitslosen nach SGB III unter 25 Jahre EmpfängerInnen von SGB XII a 3,2% gesamt b 11,3% Ausländer (Bertelsmann-Stiftung 2008:5) a 930 Personen b 161 Ausländer a 89 a 481 b 30 a 105 a 302 hierunter 256 BezieherInnen von Grundsicherung nach SGB XII (Stadt Hennef, Stichtag 31.01.201) 3 Ein wichtiger Indikator im Integrationsbereich ist die Einbindung auf dem Arbeitsmarkt. Von den 9615 in Hennef sozialversicherungspflichtig Beschäftigten waren am 30.06.2009 624 Personen nichtdeutscher Herkunft, also ca. 6,5%. Die Kommune Hennef gehört neben acht weiteren Städten und Gemeinden zum Geschäftsstellenbereich Siegburg der Bundesagentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg. Im Juli 2010 waren insgesamt 1 411 Personen arbeitslos gemeldet (Rechtskreis SGB II und III), hierunter waren 194 Personen unter 25 Jahre und 191 verfügten über eine ausländische Staatsangehörigkeit. Arbeitslos nach SGB II waren im Berichtsmonat 939 Personen, hiervon 161 Ausländer. Damit macht diese Personengruppe etwa 17% der Arbeitslosen nach SGB II aus, während ihr Anteil an den Arbeitslosen nach SGB III nur ungefähr 6% ausmacht. Dass die Zahl der Arbeitslosen nach SGB III unter 25 Jahre im Juli geringfügig höher lag, als die Zahl der SGB II Bezugsgruppe in dieser Altergruppe, mag ein Zeichen dafür sein, dass einige Jugendliche nach Abschluss der Schule beziehungsweise Ausbildung noch keinen Zugang auf den Arbeitsmarkt fanden. Zahlen der Bertelsmannstiftung wie beispielsweise der mit 11,3% mehr als dreimal so hohe Anteil an Langzeitarbeitslosen oder die verhältnismäßig geringe Auszubildendenquote unter den 18-20-jährigen nichtdeutscher Herkunft zeigen, dass die dauerhafte Teilhabe am Arbeitsmarkt für diese Personengruppe noch erschwert ist. Auch die Bildungsbeteiligung ist ein wichtiger Faktor für die soziale Integration, da mit dem 3 Alle Zahlen vgl. Statistik der Stadt Hennef Stichtag 31.05.2010 10 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 erreichten Bildungsabschluss Weichen für die Beteiligung am Arbeitsmarkt und der Partizipation am sozialen und wirtschaftlichen Leben gestellt werden. Eine überproportionale Repräsentation von SchülerInnen mit nichtdeutschem Pass auf der Haupt- und Förderschule zeugen jedoch auch in Hennef von einem Ungleichgewicht in der Bildungsbeteiligung. 2 Ergebnisse der IST – Analyse: Angebote der sozialen Infrastruktur Da sowohl durch die Internetpräsenz als auch durch vielfältige Broschüren der Stadt Hennef sehr detaillierte Zusammenstellungen der breitgefächerten Angebotspalette in der Stadt Hennef existieren, wird für eine ausführliche Auflistung auf diese Publikationen verwiesen. Im Folgenden findet sich vielmehr eine Zusammenfassung der Angebotslandschaft mit zur Verfügung gestellten Schätzwerten zur Inanspruchnahme der Angebote durch Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die vor allem auf den Angaben aus den Jahresberichten der offenen Jugendarbeit und der Familienberatungsstelle sowie auf den Rückmeldungen der Fragebögen basiert und daher nicht den Anspruch der Vollständigkeit erheben möchte. 1 Angebote für Migrantinnen und Migranten Menschen mit ungesichertem Aufenthaltsstatus erhalten im städtischen Amt für soziale Angelegenheiten Sozialleistungen und Beratung. Zudem findet in Trägerschaft des Vereins für Europäische Sozialarbeit, Bildung und Erziehung e.V. (Vesbe e.V.) einmal wöchentlich eine Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer in den Räumlichkeiten des Bildungsträgers und eine weiter Sprechstunde in den Räumen der interkulturellen Begegnungsstätte „INTERKULT“ statt. Das wöchentliche Angebot im „INTERKULT“ wird durch ehrenamtlich Tätige ergänzt, die dort an zwei weiteren Tagen in der Woche ihre Unterstützung anbieten. Vesbe e.V. als gemeinnütziger Träger der Aus- und Weiterbildung sowie der Jugendhilfe hat einen eigenen Fachbereich „Integration/ Migration“ eingerichtet und unterstützt gerade auch Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte durch vielfältige Bildungsmaßnahmen und Projekte langfristig darin, Teilhabe am Arbeitsmarkt zu erlangen. Eines dieser Projekte ist „JUMBO: Jugend – Migration - Beruf – Orientierung“. Es zielt darauf ab, ein Netzwerk zum Thema Integration zu initiieren, MultiplikatorInnen in der schulischen und außerschulischen Jugendarbeit in interkulturellen Themenstellungen zu schulen, und zielgruppenspezifische Angebote für Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte ohne Schul bzw. –Ausbildungsabschluss anzubieten. Zudem werden durch Vesbe e.V. zurzeit insgesamt sechs Integrationskurse in Hennef durchgeführt – darunter ein Alphabetisierungskurse sowie ein Frauenintegrationskurs, beide Kurse mit Kinderbetreuung. Die Kurse werden jeweils im Schnitt durch 15 TeilnehmerInnen besucht. 11 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Seit Frühjahr 2010 besteht mit dem „INTERKULT“ in Hennef eine interkulturelle Beratungs- und Begegnungsstätte in städtischer Trägerschaft, die vielfältige Möglichkeiten des Dialogs zwischen Bürgerinnen und Bürgern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte bietet. So findet beispielsweise zweimal monatlich ein internationales Frauenfrühstück statt, auch erfahren Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in der Sprechstunde der Migrationserstberatung aber auch durch die Integrationspaten Beratung und Begleitung. Diese wurden bis Ende 2009 in Zusammenarbeit mit dem Amt für soziale Angelegenheiten der Stadt Hennef von Vesbe e.V. in vielen Themen geschult, so dass nun zehn Integrationspaten Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in ganz unterschiedlichen Bereichen ihre Unterstützung anbieten. In den Räumen des Deutschen Roten Kreuz in der Bonner Str. 10b besteht darüber hinaus ein wöchentliches Freizeitangebot. Zudem stehen Migrantinnen und Migranten natürlich auch die städtischen Beratungs- und Betreuungsangebote (beispielsweise des Sozial-, und Jugendamtes oder der Erziehungsberatungsstelle) oder die vielfältigen anderen Anlaufstellen, abgedeckt durch freie Träger, offen. Die einzelnen Angebote werden in den folgenden Unterpunkten jeweils differenzierter beschrieben. Interessierte Personen, die sich ehrenamtlich in der Stadt Hennef engagieren möchten, können sich zudem einmal wöchentlich an das Kontaktstellenbüro der Freiwilligenagentur der Diakonie An Sieg und Rhein in Räumen des Rathauses wenden, und dort Vermittlung und Begleitung in ehrenamtliche Tätigkeit erhalten. 2 Erziehung und Bildung Mit insgesamt 25 Kindertagesstätten (11 in städtischer, 14 in freier Trägerschaft) verfügt die Stadt Hennef über ein flächendeckendes Netz an Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, und ist somit für junge Familien sehr attraktiv. Fünf dieser Kindertageseinrichtungen sind auch als Familienzentrum zertifiziert. Daneben befinden sich zwei weitere Kindertageseinrichtungen unter katholischer Trägerschaft im Zertifizierungsverfahren als Verbundsfamilienzentrum, ein weiteres ist zudem im Neubaugebiet Siegbogen geplant. Besonders in den Kindertageseinrichtungen im Hennefer Zentralort bzw. in den zentrumsnahen Ortsteilen ist mit einem durchschnittlichen Anteil von Kindern mit einer anderen Muttersprache als Deutsch von etwa 35% die interkulturelle Zusammensetzung längst Alltag geworden und wird selbstverständlich gelebt. Projektwochen beispielsweise zum Thema „Alle Kinder dieser Erde“, Kochgruppen oder Bilderbücher die Interkulturalität thematisieren, regen zudem die Beschäftigung mit anderen Kulturen an. Sprachförderung ist, entsprechend der Bildungsvereinbarung NRW, in den einzelnen 12 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Konzeptionen der Kindertageseinrichtungen ein elementarer Bestandteil und stellt ein stetig ausgebautes Arbeitsfeld dar. Durch lebensnahe Sprachförderangebote wird gezielt die Entwicklung der Sprachfähigkeit der Kinder im Kindergartenalter unterstützt. Hierbei geht es vornehmlich darum, dass Kinder dazu befähigt werden, über das sprechen zu können, was ihnen etwas bedeutet, sodann um Gelegenheit, mit Sprache zu spielen und ihre Möglichkeiten und Grenzen zu erfassen. Dolmetscherdienste werden in der Regel über Mitarbeiterinnen bzw. Eltern mit Sprachkompetenzen in einer nichtdeutschen Sprache abgedeckt. Eltern gezielt und wertschätzend als Partner im Erziehungs- und Bildungsprozess anzusprechen und in ihrer Rolle zu begleiten, ist in der täglichen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen und in den Konzeptionen fest verankert. So wird in vielen Kindertageseinrichtungen hervorragende Elternarbeit geleistet, auch sind in einigen Einrichtungen Eltern mit Zuwanderungsgeschichte im Elternrat der Fördervereine vertreten. Viele Kinder aus Migrationsfamilien erhalten zusätzliche Förderung, zum Beispiel im Frühförderzentrum, und werden von Erzieherinnen in diesem Prozess eng begleitet. Durch die Kinder- und Jugendstiftung Hennef werden zudem Lesepatinnen und –paten in Kindertagesstätten und Familienzentren vermittelt, die den Kindern vorlesen, sie an die Welt der Bücher heranführen und somit auch die emotionale Entwicklung sowie das Selbstbewusstsein des Kindes stärken. In Hennef gibt es insgesamt sieben Grundschulen (alle mit Ganztagesbetreuung), auch sind alle weiterführenden Schultypen einmal vertreten. Des Weiteren sind ein Berufskolleg und drei Förderschulen in Hennef ansässig. Eine Grundschule mit einem Anteil von SchülerInnen mit Zuwanderungsgeschichte von über 30% bietet tamilischen Muttersprachenunterricht sowie eine Türkisch und Spanisch – AG an. Die Verteilung der Schulen über das ganze Stadtgebiet und die gute Anbindung an das ÖPNVNetz ermöglichen eine sehr gute Erreichbarkeit. Die Stadt Hennef ist seit Dezember 2010 zudem Pilotkommune im Projekt „Kommunaler Index für Inklusion“ der „Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft“. Gemeinsam mit dem Verein „Schule für alle e.V.“, dem StadtSportVerband Hennef sowie dem Verein „Betreute Schulen e.V.“ möchte die Stadt Hennef Inklusion als zentrales Leitbild, beginnend in den Bereichen Jugendhilfe, Schule und Sport, fest verankern und als gesamtstädtisches Klima leben. Neben dem Beratungsangebot durch die Mitarbeitenden der Jugendberufshilfe, den Aktivitäten der weiterführenden Schulen oder von Vesbe e.V. am Übergang von Schule in den Beruf 13 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 erhalten Jugendliche der Förder-, Haupt und Gesamtschule auch durch das Projekt „Paten für Ausbildung“ (kurz PfAu), angesiedelt bei der Freiwilligenagentur der Diakonie An Sieg und Rhein, Unterstützung und Begleitung. Im nichtschulischen Bildungsbereich können die Hennefer Bürgerinnen und Bürger am vielfältigen Kursangebot der Volkshochschule Rhein-Sieg teilnehmen, die in Hennef Unterrichtsgebäude nutzt. Zudem verfügt Hennef über eine private Kunstakademie sowie eine eigene Musikschule und Stadtbibliothek. Auch stehen Pfarrbüchereien in verschiedenen Stadtteilen zur Verfügung. 3 Außerschulischer Kinder- und Jugendbereich Für die Schaffung eines kinderfreundlichen Klimas sind in Hennef beispielsweise mit dem Klimabündnis für Kinder, Jugend und Familie, dem Projekt „Partner für Kinder“, dem Familienhilfsfonds oder der Kinder- und Jugendstiftung bereits wichtige Initiativen und Projekte initiiert. Ein weiterer Akteur auf diesem Feld ist auch der Kinderschutzbund. Von Hausaufgabenbetreuung, Spiel- und Krabbelgruppen über Beratungsangebote, Informationsabende, Gesprächskreise und Müttercafés bis hin zum Kinderkleiderladen, werden Kinder und Familien unterstützt und gestärkt. Mit dem Patenprojekt „Große helfen Kleinen“ wird zudem bedürftigen Kindern bis zum Alter von 16 Jahren beispielsweise die Teilnahme an Sport-, Freizeit-, und Fördermöglichkeiten ermöglicht. Neben den Aktivitäten von Vereinen, Verbänden, Kirchen und Religionsgemeinschaften im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit stehen im Bereich der offenen Treffs und Freizeitangebote einige städtischen Angebote zur Verfügung. So beherbergt das städtische Kinder- und Jugendhaus neben einem Kindergarten auch ein Kinder- und Jugendzentrum, welches neben einer Tagesbetreuung für Schulkinder bis 13 Jahren auch einen wöchentlichen Kidstag für Kinder im Alter zwischen 7 und 13 anbietet. Auch in den zwei Außenangeboten in Lichtenberg und Stoßdorf sind Kinder bis 13 Jahren jeweils einmal wöchentlich in einen Kindertreff eingeladen und können in Ferienzeiten an gesonderten Spielaktionen teilnehmen. Die abwechslungsreiche Angebotsgestaltung erfolgt in enger Kooperation mit dem Familienzentrum „Waldwichtel“ in Lichtenberg und dem Bürgerzentrum Stoßdorf sowohl hinsichtlich der bereitgestellten Räumlichkeiten wie auch durch die Mitarbeit von Ehrenamtlichen. Beide Angebote werden jeweils von einer Fachkraft des Kinder- und Jugendzentrums verantwortlich begleitet. Für Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren öffnet im Kinder- und Jugendhaus dreimal wöchentlich das Jugendcafé als offenes kostenfreies Angebot, auch findet einmal 14 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 wöchentlich ein gesonderter Kids Tag statt, bei dem die Kinder neben den regulären Angeboten auch an einem Modellbauprojekt teilnehmen können. In den Ferienzeiten wird zudem ein abwechslungsreiches kostengünstiges Ferienprogramm angeboten, auch ist das Kinder- und Jugendzentrum beispielsweise mit Sport-, Spiel- und Bastelangeboten auf den lokalen Festen vertreten. Wichtiger Bestandteil der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Hennef ist zudem das Kooperationsprojekt „Aufsuchende Jugendarbeit/Streetwork“ des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Hennef und der Caritas Jugendhilfe Gesellschaft mbH Jugendhilfezentrum St. Ansgar. Durch kontinuierliche Präsenz der drei StreetworkerInnen auf den Straßen und Plätzen ist ein stetiger Anstieg der Kontaktzahlen insgesamt zu verzeichnen, und es konnten verlässliche Beziehungs- und Kontaktangebote zu den Jugendlichen entstehen und verfestigt werden. Als kontinuierliches Freizeitangebot der Aufsuchenden Jugendarbeit hat sich zudem die wöchentliche Basketballaktion am städtischen Gymnasium etabliert. Um auch Kinder und Jugendliche zu erreichen, die sich zu geringerem Anteil auf öffentlichen Plätzen aufhalten, fand eine Vorstellung der Arbeit in den 7.Klassen der Hennefer Schulen statt, darüber hinaus erfolgte eine Bekanntmachung des niederschwelligen Beratungs- und Unterstützungsangebotes durch Infostände bei lokalen Festen wie dem Weltkindertag oder der Europawoche. Seit 2007 ist das Streetwork-Büro in den Räumlichkeiten des Kinder- und Jugendzentrums untergebracht, so dass eine enge Vernetzung der Dienste gewährleistet ist. Als ein weiteres städtisches Angebot ist der Jugendpark zu nennen, wo Kindern und Jugendlichen neben den 69 Kinderspiel- und Bolzplätzen der Stadt, ein nach den Ideen der Zielgruppe gestaltetes großes Gelände mit einem alten Bahnwagon als feste Anlaufstelle zur Verfügung steht. Der Bahnwagon ist geöffnet von mittwochs bis samstags in der Zeit von 15:00 bis 20:00 Uhr und wird betreut von einer Mitarbeiterin des Amtes für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Hennef. Kinder und Jugendliche können das Tagesprogramm mitgestalten. Regelmäßig gibt es Bastel- Spiel- und Sportangebote. Außerhalb der Öffnungszeiten des Bahnwaggons bieten auch die MitarbeiterInnen des Streetworkteams Besucherinnen und Besuchern des Jugendparkes Kontakt- und Gesprächsangebote. Wie schon angeklungen, ist die Familienförderung ein weiteres bedeutsames Feld der Jugendhilfe. Die Aufgabe der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe ist es hierbei, durch geeignete und fachlich qualifizierte Angebote der Förderung, Unterstützung, Beratung und Hilfen für Kinder, Jugendliche sowie der Eltern Angebote bereitzustellen, und die Familie insgesamt bei der Bewältigung von Alltagsaufgaben und Konflikten zu unterstützen. Im Fokus steht vor allem die Sicherung einer sozialen Infrastruktur, die im direkten Umfeld der Familie stattfinden muss. Denn mit der Stärkung des Selbsthilfepotentials der Familie durch familienergänzende, begleitende und unterstützende Hilfen ist es z.B. in Hennef nicht nur gelungen, ein ortsnahes 15 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 gut akzeptiertes Angebot der erreichen, sondern letztlich Kosten zu sparen. Diese breite Angebotspalette unterstreicht auch die enge und regelmäßige Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Abteilungen und Sachgebieten innerhalb des Amtes für Kinder, Jugend und Familie. So erfolgt eine enge Kooperation mit dem Allgemeinen Sozialen Dienst (ASD), der beispielsweise in Zusammenarbeit mit der städtischen Familienberatungsstelle mit der Belegung der Tagesbetreuung für Schulkinder betraut ist. In diesem wichtigen Angebot der familienbegleitenden Hilfe welches im Kinder- und Jugendzentrum angesiedelt ist, erhalten von Montag bis Freitag insgesamt um die 15 Kinder im Alter von 8-13 Jahren, Betreuung und Begleitung Anforderungen. Alle Kinder und Familien, bei der Bewältigung alltäglicher die dieses kostenfreie niederschwellige Intensivangebot in Anspruch nehmen, werden vom ASD betreut und benötigen aus Sicht der Jugendhilfe besonderer Förderung. Die Statistik zeigt, dass die Tagesbetreuung zu einer langfristigen Reduzierung der Inanspruchnahme weiterer Hilfen zur Erziehung führt (von 66,7% auf 17% Ende 2009 vgl. STADT HENNEF (2010): Jahresbericht Jugendzentrum 2008/2009: 10) auch unterstreicht die Vollbelegung der Gruppe, dass da Angebot an der richtigen Stelle ansetzt und den Bedarf aufgreift. Darüber hinaus können Kinder, Jugendliche, jungen Erwachsenen, Familien und Alleinerziehende auch das weitere Beratungs- Betreuungs- und Unterstützungsangebot des ASDs in Anspruch nehmen. Enge Vernetzung besteht auch mit der Familienberatungsstelle der Stadt Hennef, die neben der Einzelfallberatung niederschwellige, in den eigenen lebenswelt-orientierte Räumlichkeiten Beratung legt. auch Mit einen Schwerpunkt auf Informationsabenden zu Erziehungsthemen, Teilnahme an Elterncafés in Kindertageseinrichtungen und Familienzentren und das Angebot von offenen Sprechstunden in den Einrichtungen und Schulen werden Hemmschwellen abgebaut, die Familienberatungsstelle vorgestellt und somit Zugänge zum Beratungsgespräch erleichtert. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Trennungs- und Scheidungsberatung, auch hat sich eine Trennungs-Scheidungsgruppe für Kinder im Alter von 8 bis 9 Jahren etabliert. Neben der angeführten engen Kooperation zwischen den Diensten des Amtes für Kinder, Jugend und Familie erfolgt auch eine Zusammenarbeit mit anderen AkteurInnen, wie beispielsweise Sportvereinen, dem evangelischen Jugendhaus „Klecks“, den Pfarrgemeinden, dem Bürgerverein Stoßdorf, dem Berufskolleg Hennef, dem Kinderschutzbund Hennef, der Polizei u.a.m. (vgl. STADT HENNEF 2010): Jahresbericht Jugendzentrum 2008/2009:8). Zudem nehmen alle Dienste und Einrichtungen fachspezifisch an regionalen und überregionalen Vernetzungen teil. 16 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Jugendarbeit wird selbstverständlich auch durch die zahlreichen Hennefer Vereine oder die Kirchengemeinden, beispielsweise mit dem Jugendzentrum „Klecks“ in Trägerschaft der evangelischen Kirchengemeinde Hennef, abgedeckt. Die Rückmeldungen aus den Fragebögen sowie die Angaben in den Jahresberichten der Aufsuchenden Jugendarbeit/Streetwork sowie des Jugendzentrums zeigen, dass Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte in den städtischen Kinder- und Jugendangeboten gut ankommen und Integration selbstverständlich im Alltag gelebt und erlebt wird. So sind die Besucher des Jugendcafés überwiegend männlich (76%) und verfügen häufig über eine Zuwanderungsgeschichte (25%). Durch die kontinuierlich ausgeweitete Arbeit konnten im Berichtszeitraum 2010 sowohl die BesucherInnenzahlen insgesamt, als auch der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte erneut gesteigert werden. Als besonders positiv wird es von den Mitarbeitenden erlebt, dass dabei die unterschiedliche Herkunft der NutzerInnen kein Problem- bzw. Konfliktpotenzial darstellt, sondern vielmehr als normal im täglichen Umgang miteinander erlebt wird. Auch die Kindertreffs als Außenangebot in Lichtenberg und Stoßdorf erfreuen sich besonders unter Mädchen (65% der BesucherInnenschaft) großer Beliebtheit. Der Anteil von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte ist hierbei jedoch mit 1% verschwindend gering (alle Angaben vgl. STADT HENNEF (2010): Jahresbericht Jugendzentrum 2008/2009:12f.). Etwa 16% der Ratsuchenden der Familienberatungsstelle sind nichtdeutscher Herkunft (vgl. STADT HENNEF (2011) Jahresbericht Familienberatungsstelle Stadt Hennef 2009:12). Im niederschwellige Hilfe- und Unterstützungsangebot der Tagesbetreuung lag der Anteil von Kinder aus Familien mit Zuwanderungsgeschichte mit 55% im Zeitraum von 2008 bis 2009 auffallend hoch (vgl. STADT HENNEF (2010): Jahresbericht Jugendzentrum 2008/2009: 10), auch eine Auswertung der NutzerInnenstruktur für das Jahr 2010 bestätigt diesen Trend. Zudem erhalten viele zugewanderte Familien zusätzliche Hilfestellung über die weiteren Betreuungsund Unterstützungsangebote des ASDs. 4 Sport und Kultur Die Angebotsstruktur in den einzelnen Hennefer Stadtteilen lässt erkennen, dass auch in den kleineren Stadtteilen ein reges Vereinsleben – vor allem durch die Aktivitäten der über 60 Bürger- und Karnevalsvereine - herrscht. 17 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Sport ist mit 51 eingetragenen Sportvereinen ein weiteres wichtiges Element der Stadt Hennef. Beispielsweise der Hennefer Turnverein ist mit über 3000 Mitgliedern der größte Sportverein des Rhein-Sieg-Kreises, und bietet eine breite Palette an Sportangeboten. Auch ist in Hennef ein bundesweit renommiertes Leistungszentrum für Fußball, Boxen, Ringen, Judo und Taekwondo ansässig. Erneut machen die Rückmeldungen aus den Fragebögen deutlich, dass besonders männliche Jugendliche bzw. Männer mit Zuwanderungsgeschichte gut in Sportvereinen, besonders in den Fußballvereinen, integriert und vertreten sind. Auch hier wird Integration selbstverständlich gelebt, da die Begeisterung für einen gemeinsamen Sport Menschen unabhängig von ihrer Herkunft miteinander verbindet. Hennef bietet ein reichhaltiges Kulturprogramm für alle Generationen, von Theater- und Musikveranstaltungen über Lesungen und Kunsttage bis hin zu einer Vielzahl von Stadtführungen und Wanderungen. Seit 2005 findet zudem jährlich zur Sommerzeit die Europawoche mit vielen Veranstaltungen und einem bunten Bühnenprogramm statt. Realisiert wird sie durch die Stadt Hennef, dem Verein Stadtmarketing Hennef, der Werbegemeinschaft Hennef sowie dem Verein für Europäische Städtepartnerschaft. 2010 fand erstmalig ein Sommerfest für die BewohnerInnen der Wohnanlage Weierhof statt, das unter anderem durch die evangelische Kirche, den IntegrationspatInnen sowie den Bewohnern selbst organisiert wurde. Unterstützt wurde die Veranstaltung von den Wohnungsbaugesellschaften. 5 Seniorinnen und Senioren Seniorinnen und Senioren steht in Hennef ein vielfältiges Angebotsspektrum zur Verfügung. In vielen Stadtteilen sind Seniorentagesstätten bzw. Seniorenclubs durch die Bürger- bzw. Heimatvereine, durch das DRK oder die Kirchengemeinden aktiv. Weitere wichtige Akteure im Bereich Betreuung, Beratung und Freizeitgestaltung sind das Seniorenbüro sowie der Bürgerverein Altenhilfe, die folgende Angebote bereithalten: - Verzäll-Café, Literaturkreis, Theatergruppe, Ausflüge - PC-Kurse - Vortragsreihen - Beratungsangebote, auch zum Thema Pflege und Demenz - Entlastung pflegender Angehöriger (u.a. Gesprächskreis, Qualifizierungskurs für ehrenamtliche BetreuerInnen in Kooperation mit der Caritas) 18 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Anbieter im stationären Bereich sind in der Stadt Hennef vier Seniorenheime sowie vier Seniorenwohngemeinschaften. Die Nennungen aus den Fragebögen hinsichtlich des Anteils von älteren Menschen mit Zuwanderungsgeschichte an den Diensten und Einrichtungen der Seniorenhilfe in Hennef zeigen, dass ihr Anteil bislang verschwindend gering ist. Nur eine Pflegeeinrichtung gab an, einen BewohnerInnenanteil mit Zuwanderungsgeschichte von etwa 10% (Polen, Russland, Kasachstan, Italien, Niederlande, Philippinen, Sri Lanka) zu haben. Mit einem kultursensiblen Speiseangebot wird sich hier auf die interkulturelle Belegung eingestellt. Mitarbeitende oder Ehrenamtliche mit zum Großteil osteuropäischer Zuwanderungsgeschichte hingegen sind in den Diensten der Altenhilfe schon jetzt vertreten. 6 Kirchengemeinden und religiöse Gemeinschaften In Hennef gibt es neben den beiden großen katholischen und evangelischen Kirchengemeinden drei freikirchliche Gemeinschaften. Die Gemeinden halten eine breite Angebotspalette für alle Altersgruppen vor - angefangen von Krabbelgruppen und Spielkreisen, Jugendgruppen, Chören und Gesprächskreisen bis hin zu Seniorentreffs. Zudem ist in Hennef eine große Baptistengemeinde ansässig, die mit einem eigenen großen Gemeindezentrum sowie einem geplanten Seniorenzentrum über eine sehr umfassende Infrastruktur verfügt. 19 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 3 Zwischenfazit: Kernaussagen der IST- Analyse In Hennef leben insgesamt Menschen aus über 80 Nationen, doch keine dieser Gruppen ist in einer Migrantenselbstorganisation als eingetragener Verein organisiert. Um Bürgerinnen und Bürger mit Zuwanderungsgeschichte einzubeziehen und sie verstärkt an die sozialen Einrichtungen und Dienste heranzuführen, ist es daher wichtig, einerseits die bestehende Gruppe der Integrationspaten und die Besucherinnen und Besucher des INTERKULTs als Schlüsselpersonen zur Kontaktaufnahme zu nutzen, andererseits auch informelle Treffpunkte aufzusuchen. Nach wie vor verzeichnet die Stadt eine positive Wirtschaftswachstums- und Bevölkerungsbilanz und gilt mit einem Altersdurchschnitt von 40 Jahren als jüngste Stadt im Rhein-Sieg-Kreis. Auch die altersmäßige Zusammensetzung unter der nichtdeutschen Wohnbevölkerung entspricht dieser Verteilung mit einem größten Anteil in der Altersspanne der 15-25 jährigen. Die Stadt Hennef verfügt über ein gutes Netz an Unterstützungsangeboten für Eltern und Familien, auch sind die Angebote für Kinder, sowohl im Elementar- bzw. schulischen, als auch im Freizeit- und Betreuungsbereich breit gefächert. Die Kinder- und Familienfreundlichkeit, die in der Stadt Hennef zudem durch viele Initiativen, Bündnisse und Kampagnen, wie beispielsweise dem „Bündnis für Kinder“, den familienfreundlichen Betrieben oder dem „Klimabündnis für unsere Kinder“ gefördert wird, ist hierbei eine wichtige Strategie gegen Armut, da eine Basis der Wertschätzung geschaffen wird. Denn Armut ist nicht nur auf die untersten Einkommensschichten reduziert, sondern betrifft auch viele Familien, die trotz Erwerbsarbeit nicht über ausreichend Mittel verfügen, ihren Kinder die Chancen zu geben, die sie verdient haben – hierunter auch viele Familien mit Zuwanderungsgeschichte. Armut bedeutet somit nicht nur einen Mangel an finanziellen Ressourcen sondern beinhaltet meist auch eine soziale Verarmung, das heißt zum Beispiel, unter welchen Bedingungen Kinder und Jugendliche aufwachsen, welche Vorlebensmodelle der Eltern erlebt werden und welche Teilhabechancen sie erhalten. Im Gegensatz dazu ist der Anteil von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte bei der Gruppe der über 65-jährigen noch verhältnismäßig gering. Mit Blick auf den demographischen Wandel lassen sich aber für die Zukunft höhere Zahlen vorhersagen. Um eventuellen Problemlagen vorzubeugen bietet es sich an, bereits jetzt präventive Maßnahmen zu entwickeln, und so frühzeitig Institutionen und Pflegedienste auf den Wandel vorzubereiten. 20 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 II Ergebnisse der SOLL – Analyse: Bedarfsermittlung anhand der Auswertung der Fragebögen Im Rahmen der Bedarfsanalyse wurden ein Fragebogen unter Kindergärten, Schulen, Kirchengemeinden, Sportvereinen, AkteurInnen im Bereich der außerschulischen Jugendarbeit, Trägern im Sozialbereich (Kinderschutzbund, Frauen helfen Frauen, Familienberatungsstelle etc.) sowie AkteurInnen der Seniorenhilfe verschickt. Abgefragt wurden insbesondere die vorhandene Angebotsstruktur, die NutzerInnenstruktur sowie die gesehenen Bedarfe für die zukünftige Gestaltung der Integrationsarbeit auf kommunaler Ebene. Während die ersten beiden Punkte bereits in Kapitel I beispielsweise in die Darstellung der sozialen Infrastruktur eingeflossen sind, so wird im nachfolgenden besonders auf die geäußerten Bedarfe Bezug genommen. Die in den Fragebögen von den Diensten und Einrichtungen benannten fehlenden Angebote, Wünsche und Anregungen sind im Folgenden ohne Änderungen oder Kommentierung stichpunktartig wiedergegeben. Eine Zusammenführung der Fragebogenergebnisse zu Handlungsempfehlungen erfolgt dann in Kapitel III der vorliegenden Bedarfsanalyse. Insgesamt wurden etwa 40 Einrichtungen angeschrieben, von denen insgesamt 31 Fragebögen ausgefüllt zurückgesandt wurden. Zudem wurde mit den Integrationspaten der Stadt Hennef und mit Vesbe e.V. jeweils ein Interview geführt. Teilnehmende Institutionen und Dienste Außerschulischer Jugendbereich Integrationspaten Kindergärten Kirchengemeinden Schulen Seniorenbereich Sportvereine Träger im Sozialbereich 0 2 4 6 8 10 12 21 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Auch wenn eine Befragung von solcher Größe nur bis zu einem gewissen Grad als repräsentativ gelten kann, so gibt sie trotzdem einen wichtigen Einblick in die Angebotsvielfalt in Hennef, und gab den befragten AkteuerInnen eine erste Möglichkeit, sich hinsichtlich gesehener Bedarfe zu äußern. Vor dem Hintergrund, dass im Projekt „Interkulturelle Dialoge: regional vernetzen, lokal gestalten“ der Einbezug von Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte und von örtlichen Einrichtungen und Diensten einer der Hauptschwerpunkte ist, so ist die Nennung von Bedarfen und fehlenden Angeboten im Rahmen der durchgeführten Umfrage von besonderem Interesse. So wurde abgefragt, in welchen Bereichen die Integrationsarbeit in Hennef in den nächsten Jahren ihren Schwerpunkt legen sollte – Mehrfachnennungen waren hierbei möglich. Zur Auswahl standen: - ältere Migrantinnen und Migranten - Interreligiöser Dialog - Sport - Gesundheit - Soziales - Wirtschaft und Arbeit - Bildung und Ausbildung - Sprache - Kultur - Wohnen sowie die Kategorie Sonstiges. Zukünftige Schwerpunktthemen der Integrationsarbeit in Hennef Sonstiges (bitte ergänzen) Interreligiöser Dialog Sport Soziales Kultur Bildung und Ausbildung Sprache 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 22 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Als wichtigste Arbeitsfelder für die Integrationsarbeit in Hennef in den kommenden Jahren wurde das Themenfeld „Sprache“ (9mal benannt) und der Themenbereich „Bildung und Ausbildung“ (8mal benannt) gesehen. Mit etwas Abstand folgten die Themenfelder „Kultur“ (5 Nennungen), „Soziales“ (4 Nennungen), und zuletzt „Interreligiöser Dialog“ und „Sport“ (jeweils mit 3 Nennungen). Die Bereiche „Ältere Migrantinnen und Migranten“ sowie der Bereich „Wirtschaft und Arbeit“ wurden nur von wenigen Teilnehmenden als künftiges Schwerpunktthema gesetzt. Die Bereiche „Wohnen“ und „Gesundheit“ wurden gar nicht benannt, was auch damit zusammenhängen kann, dass diese Bereiche bereits indirekt im Themenschwerpunkt „Soziales“ impliziert sind. Unter der Kategorie „Sonstiges“ wurden zudem folgende Themenschwerpunkte konkretisiert: - Aufbau eines Arbeitskreises bzw. Netzwerkes zum Thema Integration - Dialog mit der freichristlichen Kirche Fehlende Angebote im Integrationsbereich Die an der Umfrage teilnehmenden Institutionen und Einrichtungen konkretisierten die einzelnen Handlungsfelder; indem sie folgende, zum Teil noch fehlende Angebote beziehungsweise Zielgruppen, die es verstärkt zu erreichen gilt, benannten: - Angebote für Mädchen (5 Nennungen) - Verstärkung der Jugendarbeit für die Zielgruppe ab 14 (beispielsweise Ausweitung der Freizeitangebote in den Abendstunden) (3 Nennungen) - Intensivierung der kostenfreien Hausaufgabenhilfe (2 Nennungen) - Ausbau der Kulturarbeit: z.B. Veranstaltungen zum gegenseitigem Kennenlernen von Traditionen und Bräuchen, Lesungen von zweisprachigen AutorInnen, Schreibwerkstatt, Initiierung von Lesepatenschaften (4 Nennungen) Gefragt nach sonstigen Wünschen beziehungsweise Anregungen für die Gestaltung der Integrationsarbeit wurden folgende Themen angeführt, die besonders die Zielgruppe Frauen und Eltern (beispielsweise im Bereich der Sprache und Bildung sowie bei beratender Unterstützung) in den Blick nehmen: - Elternkurse und mehrsprachige Literatur und Broschüren z.B. zu den Themen deutsches Schulsystem, Fördermöglichkeiten, gesundheitliche Aufklärung (2 Nennungen) - Mütter – bzw. Elternberatung von und für MigrantInnen / Elternpaten (1 Nennung) 23 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 - Flexible, niederschwellige Sprachkurse (Schulzeiten analog zu Kitazeiten) und Kommunikationstraining, Eltern – Kind – Sprachkurse (4 Nennungen) - Unterstützung bei der Öffnung von Spielgruppen für MigrantInnen (1 Nennung) - Intensivierung der (interkulturellen) Elternarbeit besonders in der Schule (2 Nennungen) Bedarfe der befragten Einrichtungen und Institutionen Da Interkulturalität in vielen Diensten und Einrichtungen bereits selbstverständlich gelebter Alltag ist, jedoch teilweise Unterstützungsbedarf bei bestimmten Fragestellungen besteht, wurden die Teilnehmenden gebeten, ihre Bedarfe zu konkretisieren. Zur Auswahl standen folgende Punkte (Mehrfachnennungen waren möglich): - Beratung im Prozess der interkulturellen Öffnung - Interkulturelles Training für Mitarbeitende / Ehrenamtliche - Fachspezifische Vorträge (z.B. zum Thema Zuwanderungsgesetz, muslimische Erziehung) - Bedarf an gemeinsamen Aktionen für Kinder und Jugendliche mit interkultureller Themenausrichtung - Veranstaltungen im Themenfeld „Interreligiöser Dialog“ - Muttersprachliche Informationsveranstaltungen zu Gesundheitsthemen - Informationen über bestehende Angebote für MigrantInnen im Rhein-Sieg-Kreis - Aufbau eines DolmetscherInnenpools Bedarfe Aktionen für Kinder und Jugendliche mit interkultureller Themenausrichtung Aufbau eines DolmetscherInnenpools Beratung im Prozess der Interkulturellen Öffnung fachspezifischen Vorträge Informationen über bestehende Angebote für MigrantInnen im Rhein-SiegKreis interkulturelles Training muttersprachlichen Informationsveranstaltungen zu Gesundheitsthemen Veranstaltungen im Themenfeld "Interreligöser Dialog" 0 2 4 6 8 10 12 24 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Die Benennung des Bedarfs der Institutionen und Einrichtungen zeigt, dass ein Erfordernis in der Begleitung bei interkulturellen Fragestellungen besteht - einerseits durch punktuelle fachspezifische Vorträge (5 Nennungen) oder Aktionen für Kinder und Jugendliche (4 Nennungen) aber auch durch Beratung und Begleitung von interkulturellen Öffnungsprozessen (5 Nennungen), unter anderem durch die Durchführung eines interkulturellen Trainings. Zwölf Nennungen betonen besonders den Bedarf an Informationen über bestehende Angebote für Migrantinnen und Migranten im Rhein-Sieg-Kreis. Zusammenarbeit der Institutionen mit anderen AkteurInnen Aus den Rückmeldungen der Fragebögen lässt sich ablesen, dass die Zusammenarbeit der befragten Institutionen mit anderen AkteurInnen in Hennef sehr gut ist. Deutlich wurde eine je nach Einrichtung spezifische, bedarfsgerechte Vernetzungsstruktur. Vernetzungen hinsichtlich integrationsspezifischer Themen wurden bislang nur von wenigen Institutionen eingegangen. Dies mag auch daran liegen, dass der Kenntnisstand über Angebote für Migrantinnen und Migranten im Rhein-Sieg-Kreis und somit über potentielle NetzwerkpartnerInnen bislang eher gering zu sein scheint. Gefragt nach gewünschten Vernetzungsstrukturen, gaben drei Institutionen und Dienste an, sich Netzwerkstrukturen zu folgenden Bereichen zu wünschen: - Bildung und Ausbildung - Sprachförderung Zusammenfassend zeigen die Rückmeldungen aus den Fragebögen sowie den geführten vertiefenden Interviews, dass die Zielgruppen der künftigen Integrationsarbeit in Hennef verstärkt Frauen, Eltern und Jugendliche sein sollen. Bei Jugendlichen ist neben den Freizeitangeboten in besonderem Maße der Bereich der Bildung und Ausbildung relevant. Hier gilt es jedoch generell zu prüfen, ob es zu wenige Angebote gibt oder ob nicht vielmehr andere Faktoren optimiert werden müssen, um die Nutzung vorhandener Angebote zu optimieren. 25 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 III Handlungsempfehlungen Die vorangegangene Ist-Analyse dokumentiert eine vielfältige Angebotspalette im Bereich der Sozialarbeit und der Sozialen Dienste, die als Potenzial für die Verfestigung der Integrationsarbeit in Hennef dienen kann. Auf Grundlage der im vorangegangenen Kapitel vorgestellten Auswertung der Fragebögen konnten verschiedene Handlungsempfehlungen zu unterschiedlichen Schwerpunktthemen entwickelt werden, die im Folgenden vorgestellt werden. Selbstverständlich können und sollen nicht alle Empfehlungen und Maßnahmen umgesetzt werden. Sie sind vielmehr als Anregungen für die langfristige Gestaltung der Integrationsarbeit zu lesen und sollen dazu einladen, Integration gemeinsam erlebbar zu machen. 1 Querschnittsangebote Die Auswertungsergebnisse der Fragbögen benennen drei Handlungsfelder, die von übergeordneter Bedeutung sind und in unterschiedlichen Arbeitsfeldern angewandt werden können: Schaffung von Transparenz über die Angebote im Integrationsbereich Aufbau eines DolmetscherInnenpools Vernetzungen stärken Handlungsempfehlung 1 Schaffung von Transparenz über die Angebote im Integrationsbereich Im Rhein-Sieg-Kreis sind einige AkteurInnen aktiv, die mit ihren Angeboten im Integrationsbereich ein kreisweites Wirkungsgebiet haben und somit auch Hennefer Bürgerinnen und Bürgern offen stehen. Eine Übersicht über all diese Angebote ist mit dem Integrationsportal des Rhein-Sieg-Kreises gegeben. Die Rückmeldungen aus den Interviews haben jedoch gezeigt, dass bei den sozialen Diensten und Einrichtungen in Hennef ein großer Bedarf nach Informationen über die Angebotslandschaft im Integrationsbereich besteht. Indem sich kreisweit agierende Beratungsstellen mit ihren Angeboten bedarfsorientiert in Hennef vorstellen, und die ortsansässigen Dienste und Einrichtungen über die Möglichkeit der Nutzung des Integrationsportals des Rhein-Sieg-Kreises informiert werden, kann eine Angebotstransparenz unterstützt werden. Oftmals werden bestehende Beratungs- und Fördermaßnahmen von Migrantinnen und Migranten nur unzureichend in Anspruch genommen, da Hintergrundinformationen zu den Angeboten fehlen. Ein Weg wäre eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen Sozialen 26 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Diensten und Integrationspaten. Ein gegenseitiges Kennenlernen sensibilisiert für die jeweiligen Belange und kann einer erhöhten Angebotsabfrage dienen. Auch bietet es sich an, bestehende mehrsprachige Informationsangebote (wie beispielsweise die Broschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) zu recherchieren und ergänzend zu bereits bestehenden mehrsprachigen Materialien bedarfsgerecht in Kindergärten, Schulen oder sozialen Diensten auszulegen. Maßnahmen Bedarfsgerechte Vorstellung der kreisweit agierenden AkteurInnen im Integrationsbereich und Verbreitung über das Integrationsportal des Rhein-Sieg-Kreises Breitere Vorstellung der Integrationspaten in der Öffentlichkeit, beispielsweise durch Kennenlerntreffen mit den sozialen Diensten Erweiterte Recherche und Verbreitung bestehender mehrsprachiger Informationsangebote Handlungsempfehlung 2 Aufbau eines DolmetscherInnenpools Um Wege zu den Diensten der Stadt Hennef zu ebnen, und Einrichtungen für interkulturelle Fragestellungen zu sensibilisieren, ist es wichtig, Hennefer Bürgerinnen und Bürger mit Zuwanderungsgeschichte aktiv als kultursensible MittlerInnen einzubinden. Mit den ausgebildeten Integrationspaten stehen in der Stadt Hennef hierfür bereits kompetente PartnerInnen zur Seite. Für den Aufbau eines DolmetscherInnenpools könnten einerseits die Integrationspaten, Mitarbeitende der sozialen Diensten und Einrichtungen mit einer anderen Muttersprache als Deutsch, aber auch andere Menschen mit Zuwanderungsgeschichte gezielt angefragt werden, ob sie ihre interkulturellen und sprachlichen Kompetenzen als Sprach- und KulturmittlerInnen zur Verfügung stellen. Wichtig wäre es, eine möglichst breite Sprachenpalette abzudecken, um auch den nicht so stark repräsentierten MigrantInnengruppen, beispielsweise Menschen aus afrikanischen Ländern, China oder Sri Lanka, sprachliche Unterstützung anzubieten. Um den Einsatz der Sprach- und KulturmittlerInnen bestmöglich zu koordinieren, bietet es sich an, eine feste Koordinierungsstelle einzurichten, die im Bedarfsfall den Kontakt zu den Sprachund KulturmittlerInnen herstellt und die Rahmenbedingungen für den erfolgreichen Einsatz entwickelt. 27 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Ähnlich wie die Integrationspaten müssen auch die Sprach- und KulturdolmetscherInnen durch Schulungen auf ihren Einsatz vorbereitet werden. Diese können unter anderem als ergänzendes Schulungsangebot für die bestehende Gruppe der Integrationspaten angeboten werden. Maßnahmen Suche nach Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, die in Bedarfsfall als Sprach- und KulturmittlerInnen ihre sprachlichen und interkulturellen Kompetenzen zur Verfügung stellen Einrichtung einer Koordinierungsstelle, die den Dolmetscherscherpool bündelt Bedarfsorientierte Schulung der Sprach- und KulturmittlerInnen beispielsweise gemeinsam mit den Integrationspaten Einsatz von DolmetscherInnen in verschiedenen Einrichtungen Handlungsempfehlung 3 Vernetzungen stärken Die Vernetzung verschiedener AkteurInnen ist ein ungemein wichtiger Baustein für das Gelingen von Integrationsarbeit, da hiermit ein Kommunikations- und Unterstützungsnetzwerk bereitgestellt wird. Wünschenswert wäre natürlich, wie auch in den Fragebögen angeregt, die feste Etablierung eines Arbeitskreises Integration. Ein erster Schritt kann aber auch sein, das Thema Integration in den bestehenden Netzwerken verstärkt in den Blick zu nehmen, um somit für die spezifischen Belange von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte zu sensibilisieren. Maßnahmen: Durchführung eines Workshops zum Thema „Integration in Hennef“, an dem unter anderem überlegt wird, inwiefern das Thema langfristig in Hennef implementiert werden kann (z.B. im Rahmen eines Netzwerkes) Sensibilisierung der bestehenden Netzwerke für die Belange von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, indem ReferentInnen aus dem Integrationsbereich der Stadt Hennef oder des Rhein-Sieg-Kreises zu einem Treffen eingeladen werden 28 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 2 Erziehung, Bildung und Sprache Die Bereiche Bildung und Sprache wurden mit Abstand als die wichtigsten Schwerpunktthemen der zukünftigen Integrationsarbeit in Hennef benannt. So ist Bildung eine zentrale Ressource und Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe sowie die Verwirklichung von Lebenschancen. Doch in der Bundesrepublik Deutschland sind durch die enge Koppelung des Schulerfolgs an die Bildung und sozioökonomische Herkunft der Eltern besonders Kinder mit Zuwanderungsgeschichte von ungleichen Bildungschancen betroffen – die Statistiken bestätigen diese Tendenz auch für Hennef. Neben der Beherrschung der deutschen Sprache ist somit die Unterstützung aus dem Elternhaus von zentraler Bedeutung für den Bildungserfolg. Gerade Eltern mit Zuwanderungsgeschichte sind mit dieser Forderung häufig vor eine große Herausforderung gestellt. Bisweilen geringe Deutschkenntnisse, aber auch fehlendes Wissen über den Aufbau des deutschen Erziehungssystems und die vom System erwartete Erziehungsleistung bauen Barrieren auf, und nehmen ihnen die Möglichkeit, den Bildungsprozess ihrer Kinder in geforderter Weise zu unterstützen. Daher müssen gerade diese Eltern als PartnerInnen im Erziehungs- und Bildungsprozess anerkannt, gezielt angesprochen und in ihrer Rolle begleitet werden. Handlungsempfehlung 1 Eltern mit Migrationshintergrund in Kindergarten und Schule einbinden Eine bestmögliche Förderung von Kindern benötigt immer auch den Einbezug der Eltern. Von daher ist es wichtig, die Eltern an die Einrichtungen heranzuführen, und den Austausch mit den Erzieherinnen und anderen Eltern zu fördern. Viele Migrantinnen und Migranten haben aber meist aufgrund sprachlicher Unsicherheiten Ängste, sich in Elternräten zu engagieren oder am Elternabend teilzunehmen. Hier können sowohl Mitarbeitende mit einer anderen Muttersprache als Deutsch, aber auch Elternpaten Ängste und Sorgen nehmen, und einen sensiblen Austausch ermöglichen. Niederschwellige Angebote, wie beispielsweise das gemeinsame Kochen, das bereits in einigen Hennefer Kindertageseinrichtungen umgesetzt wird, helfen dabei, miteinander in Kontakt zu treten und nebenbei über pädagogische Themen in Austausch zu kommen. Weiterhin können zweisprachige Lese- und Erzählprojekte einen interkulturellen Dialog in Kindergarten oder Grundschule fördern. Maßnahmen Engagierte Eltern Veranstaltungen mit wie Zuwanderungsgeschichte Elternabende gewinnen. als Paten Diese für können Projekte auch oder über Partizipationsmöglichkeiten und Aktivitäten in Kindergarten und Schule informieren und für eine Teilnahme werben 29 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Ausbau der niederschwelligen Begegnungsmöglichkeiten z.B. durch die Einrichtung eines interkulturellen Elterncafés oder eines Nachmittags über Welt-Kinderspiele auch in den Schulen Durchführung zweisprachiger Erzählprojekte unter Einbezug der Eltern beispielsweise in Zusammenarbeit mit dem bereits mit großem Erfolg durchgeführten Lesepatenprojekt Handlungsempfehlung 2 Eltern mit Migrationshintergrund über Möglichkeiten der Förderung informieren und in Erziehungsfragen begleiten Eine erfolgreiche Förderung von Kindern beginnt schon im Säuglingsalter und muss bei den Eltern ansetzen. Vielen Eltern mit Migrationshintergrund ist jedoch das Angebot an Frühförderungsmöglichkeiten oder die Bedeutung einer frühen, gezielten Förderung nicht ausreichend bekannt. Die niederschwellige Präsenz der Familienberatungsstelle in den Kindertagesstätten, Familienzentren und Schulen ist hierbei bereits ein wichtiger Schritt. Zudem sind manche Eltern wenig in die Strukturen von Kindertagesstätten eingebunden. An dieser Stelle bietet es sich an, Projekte ins Leben zu rufen, die Wissen über Fördermöglichkeiten vermitteln, und Austausch zwischen Eltern verschiedener Kulturen fördern, so dass diese sich als ExpertInnen für ihre eigenen Kinder einbringen können. Indem ein interkultureller Austausch zwischen Eltern und Erzieherinnen etabliert wird, der einerseits über Erziehungstraditionen in den Herkunftsländern informiert, andererseits die grundlegenden Werte erklärt, die dem deutschen Erziehungssystem zugrunde liegen, können Missverständnisse über unterschiedliche Erziehungsmethoden ausgeräumt, und ein wertschätzender Dialog in Gang gesetzt werden. Mehrsprachigkeit und persönliche Ansprache sind hier wichtige Hilfsmittel, die die Kontaktaufnahme und Informationsweitergabe deutlich erleichtern. Maßnahmen Informationsveranstaltungen über frühkindliche Förderung im INTERKULT Einsatz von MediatorInnen des Projektes „Mit Migranten für Migranten: Interkulturelle Gesundheit in Nordrhein-Westfalen“ (kurz MiMi): diese können u.a. in einer Kindertagesstätte eine muttersprachliche Informationsveranstaltung zum Thema „Frühkindliche Förderung und Kindergesundheit“ durchführen Aufbau einer interkulturellen Eltern-Kind- und Krabbelgruppe Austausch über unterschiedliche Erziehungsvorstellungen und Lebenserfahrungen im Rahmen von gemeinsamen Veranstaltungen oder Elternabenden Engagierte Eltern mit und ohne Zuwanderungsgeschichte nach Bedarf im Bildungsbereich schulen und als Paten für andere Eltern einsetzen 30 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Handlungsempfehlung 3 Kindern und Jugendlichen in der Schule und an der Schnittstelle Schule / Beruf gezielt unterstützen Die Schule ist eines der wesentlichen Integrationsfelder für Kinder und Jugendliche, da sie neben Kindertagesstätten - Hauptbegegnungsort von Kindern verschiedener Herkunft ist, und ihr eine Schlüsselrolle bei der gesellschaftlichen Integration zukommt. Um die Bildungs- und Ausbildungsbeteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte zu erhöhen, ist es wichtig, Fördermaßnahmen auszubauen und die pädagogischen Fachkräfte in interkulturellen Themenfeldern fortzubilden. Gezielte Hausaufgabenhilfe ist ein weiteres Feld, über das Defizite im Sprach- und Bildungsbereich teilweise aufgefangen werden können. In der IST – Analyse wurde deutlich, dass es in Hennef hierfür bereits viele Angebote gibt. Gleichzeitig zeigen unter anderem die Rückmeldungen aus den Fragebögen sowie aus den vertiefenden Interviews, dass einige Eltern kostenpflichtige Angebote nicht bezahlen können. Ein Schritt kann es sein, das Angebot an offenen Ganztagsschulplätzen zu erweitern beziehungsweise ergänzend die kostenfreie Hausaufgabenhilfe durch die Gewinnung von Ehrenamtlichen auszuweiten. So könnten einerseits gezielt Seniorinnen und Senioren angesprochen, aber auch parallel ein Netz an SchülerInnenpatenschaften aufgebaut werden, bei dem nach dem Schneeballsystem SchülerInnen den jeweils jüngeren SchülerInnen Nachhilfe geben. Eine weitere, wichtige Ebene ist die Frage der Ausbildung und beruflichen Qualifizierung. Hier müssen neue Wege gegangen werden, die bestehenden Angebote im Bereich des Übergangsmanagements Schule in den Beruf an die Jugendlichen heranzutragen. Maßnahmen Interkulturelle Sensibilisierung der pädagogischen Fachkräfte/ Lehrerinnen und Lehrer Ausbau des Angebots an offenen Ganztagsschulplätzen und ergänzend Ausbau der kostenfreien Hausaufgabenhilfe u.a. durch die Gewinnung von Ehrenamtlichen für die Hausaufgabenbetreuung in Hausaufgabenhilfengruppen den offenen Ganztagsschulen (einschließlich möglicher oder aber Gründung den von SchülerInnenpatenschaften an Schulen) Gezielte Ansprache von Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch die Mitarbeitenden des PfAu-Projektes Akquise von Menschen mit Migrationshintergrund, die als Paten im PfAu-Projekt mitarbeiten Gezielte Ansprache von UnternehmerInnen mit Zuwanderungsgeschichte, zusätzliche Praktikums- und Ausbildungsplätze anzubieten 31 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Handlungsempfehlung 4 Ausbau der niederschwelligen Sprachförderung Aus den Rückmeldungen der Fragebögen ist signifikant abzulesen, dass Sprache von den teilnehmenden Institutionen und Diensten als eines der wichtigsten Handlungsfelder für die Integrationsarbeit herausgestellt wird. Deutlich wurde aber auch, dass mit den sechs angebotenen Integrations- und Sprachkursen bereits ein sehr gutes Angebotsnetz vorhanden ist, auch ist Sprachförderung selbstverständlich ein wichtiger Schwerpunkt der Kindertageseinrichtungen und Familienzentren. Sprachförderung sollte somit nicht neu erfunden, sondern vielmehr sollte versucht werden, die verschiedene Ebenen und Zielgruppen der Sprachförderung in den Blick zu nehmen, und vor allem die bestehenden Kurse um niederschwellige Angebote zu erweitern. Um einen erfolgreichen Spracherwerb für alle Altersklassen zu fördern, ist es wichtig, einen besonderen Fokus auf die Zielgruppe der Eltern beziehungsweise insbesondere auf die der Mütter zu legen, und somit auch durch die Bereitstellung einer Kinderbetreuung die Möglichkeit zur Kursteilnahme sicherzustellen. In gemeinsamen Eltern-Kind-Sprachkursen liegt zudem die Chance, dass Eltern gleichzeitig auch an die Angebote der vorschulischen Förderung herangeführt werden. Angebote wie Kommunikationstrainings oder Schreibwerkstätten könnten zudem die Integrationskurse sinnvoll ergänzen, indem Sprachkompetenz in der Einübung von alltäglichen Sprechsituationen oder in einer spielerischen Vertiefung der Schriftsprache erweitert wird. Darüber hinaus wird in einer niederschwellig gestalteten Kursatmosphäre der Austausch zwischen den Kursteilnehmenden angeregt und somit auch ein informelles Unterstützungsnetzwerk begründet. Maßnahmen Ausbau der niederschwelligen Sprachkurse (beispielsweise Kommunikationstraining oder Schreibwerkstatt) mit Kinderbetreuung Förderung von Eltern-Kind-Sprachkursen, Beispiel “Rucksack-Projekt“ 3 Seniorinnen und Senioren Auch wenn bislang die Zahl der älteren Menschen mit Zuwanderungsgeschichte in Hennef noch verschwindend gering ist, und noch keine konkreten Bedarfe festzumachen sind, so wird sowohl im Hinblick auf den demographischen Wandel wie auch hinsichtlich des Wandels in den Familienstrukturen der Anteil der zu betreuenden älteren Migrantinnen und Migranten in den nächsten Jahren in Hennef steigen. 32 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Handlungsempfehlung 1 Bedarfserfassung unter Seniorinnen und Senioren mit Migrationshintergrund und Informierung über das System der Altenhilfe Um die Integration und gesellschaftliche Teilhabe älterer Migrantinnen und Migranten sicher zu stellen und weiter ausbauen zu können, ist es in einem ersten Schritt wichtig, die Bedarfslage sowohl bei den BürgerInnen mit Zuwanderungsgeschichte, als auch bei den Diensten und Einrichtungen der Seniorenhilfe zu erheben. Maßnahmen Kontaktaufnahme zu Pflegeeinrichtungen, Pflegediensten und Ärzten Einladung zu einem informellen, niederschwelligen Austausch über das Thema „Älterwerden in Deutschland“ Kultursensible Informationsveranstaltung zum Thema Demenz, z.B. durch die Integrationspaten oder die MediatorenInnen im „MiMi“-Projekt Sammlung bestehender oder sich abzeichnende Bedarfe als Basis für die Entwicklung neuer Konzepte Akteure aus dem Altenhilfeverein und dem Seniorenbüro mit in den Prozess einbinden. 4 Freizeit, Kultur und Sport Hennef verfügt sowohl im Kultur-/ Freizeit als auch im Sportbereich über eine sehr lebendige Vereinslandschaft. Vielen Migrantinnen und Migranten ist die große Angebotsvielfalt jedoch nicht bekannt, auch sprechen nur wenige Angebote Migrantinnen und Migranten als Zielgruppe direkt an. Zur Überwindung des fehlenden Informationsflusses ist es wichtig, neue Formen der Informationsweitergabe Anknüpfungspunkte zu zum entwickeln. Ausbau einer Die bestehenden Struktur, die Organisationen Bürgerinnen und bieten Bürger gute mit Zuwanderungsgeschichte als Zielgruppe bewusst mit einbezieht und somit eine stärkere Teilnahme ermöglicht. Handlungsempfehlung 1 Unter Migrantinnen und Migranten für Sportangebote werben Im Sport bietet sich besonders gut die Gelegenheit, sich direkt und aktiv zu beteiligen und gemeinsam zu einem Team zu wachsen. Gemeinsames Sporttreiben schafft gegenseitiges Vertrauen, eröffnet Möglichkeiten des kulturellen Austausches, und vermittelt soziale Kompetenzen. In den Hennefer Sportvereinen sind vor allem männliche Jugendliche besonders im Fußball gut vertreten. Der Gedanke „Integration durch Sport“ sollte immer auch die 33 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 spezifischen Bedürfnisse von Frauen und Mädchen berücksichtigen, und ergänzend all diejenigen in den Blick nehmen, die aufgrund unterschiedlicher Gründe nicht in einem Sportverein engagiert sind. Der Erfolg der bereits bestehenden Kooperationen beispielsweise zwischen Sportvereinen und der offenen Jugendarbeit zeigt, dass hiermit ein bestehender Bedarf sehr gut aufgegriffen werden kann. Die Ausweitung der offenen Sportangebote kann hierbei auch ein Weg sein, verstärkt Menschen mit Zuwanderungsgeschichte für den Sport zu gewinnen, und langsam an einen Verein heranzuführen. Auch die Einbindung von Migrantinnen und Migranten als ÜbungsleiterInnen und GruppenhelferInnen kann als Türöffner fungieren und den Kontakt zur Zielgruppe erleichtern. Maßnahmen Bedarfsermittlung, ob sich auch Mädchen und Frauen mit Zuwanderungsgeschichte als Zielgruppe im Hennefer Sportangebot wiederfinden Ausbau von offenen Sportangeboten Gezielte Schulung von Jugendlichen (besonders Mädchen) mit Zuwanderungsgeschichte zu Sport- und GruppenhelferInnen Handlungsempfehlung 2 Interkulturelle Jugendarbeit stärken Neben dem Bildungsbereich kommt auch der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit eine wichtige Rolle als Lernort zu. Die in den Fragebögen formulierten Anregungen für die zukünftige Ausgestaltung der Integrationsarbeit in Hennef zeigen den Bedarf nach einer Ausweitung der örtlichen Jugendarbeit um Angebote für Jugendliche ab 14 Jahren, oder nach der Durchführung von Angeboten mit interkulturellen Inhalten. Mit der in den letzten Jahren stetig ausgebauten städtischen Kinder- und Jugendarbeit sind hier bereits gute Voraussetzungen geschaffen worden. Eine interkulturelle Akzentuierung der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit bedeutet hierbei nicht, Extraangebote für Kinder und Jugendliche mit Zuwanderungsgeschichte zu schaffen. Vielmehr können mit Angeboten wie HipHop/ Rapcontests oder Theaterarbeit der Zielgruppe eine Form angeboten werden, ihre eigene Geschichte, ihre Kompetenzen und Erfahrungen auszudrücken, und erfahrbar zu machen. Hierbei sind geschlechtsspezifische Angebote vorzuhalten, da es manchmal solcher geschützten Räume bedarf, um einen vertrauensvollen, offenen Austausch zu ermöglichen. 34 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Maßnahmen − Durchführung von Aktionen mit interkultureller Ausrichtung wie Mitternachtsturniere, interkulturelle Medienprojekte, HipHop oder Rap- Contests mit lokalen Kooperationspartner der Integrationsarbeit oder mit Sportvereinen oder ähnliches − Prüfung der Kapazitäten und Bedarfe für eine generelle Ausweitung der Jugendarbeit um Angebote für die Zielgruppe ab 14 Jahren, oder für eine Verstärkung der geschlechtsspezifischen Angebotes Handlungsempfehlung 3 Interkulturellen Dialog durch gemeinsames Kulturangebot fördern Der interkulturelle Austausch und das Miteinander in der Freizeit sind für die gegenseitige Wertschätzung von großer Bedeutung. Mit der Hennefer Europawoche oder dem WeiherhofSommerfest sind hierbei bereits gute Anlässe geschaffen worden, um gemeinsam zu feiern und somit in Austausch miteinander zu kommen. Aber auch über diese Feste hinaus ist das Freizeitund Kulturangebot ein wichtiger Baustein, in der sich auch die kulturelle Vielfalt der Stadt Hennef widerspiegeln sollte. Dies schließt die Förderung eines interreligiösen Dialogs u.a. mit den Hennefer freichristlichen Gemeinden mit ein. Die Gewinnung von Lesepaten und –patinnen mit Zuwanderungsgeschichte oder die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen zum gegenseitigen Kennenlernen von Bräuchen und Traditionen wurden in den Auswertungen der Fragebögen als konkrete Anregungen zur Verankerung von Interkulturalität im Hennefer Kulturleben explizit benannt. Maßnahmen: Veranstaltungen zum gegenseitigen Kennenlernen von Traditionen, Festen und Bräuchen im INTERKULT Lesungen von zweisprachigen AutorInnen in Kooperation mit der Stadtbibliothek Gewinnung von Lesepatinnen – und paten mit Zuwanderungsgeschichte Förderung des interreligiösen Dialoges z.B. durch gemeinsame Veranstaltungen anlässlich des Weltgebetstages der Frauen Einbindung der Integrationspaten oder anderer Ehrenamtlicher mit Zuwanderungsgeschichte in die Planung und Durchführung von kulturellen Angeboten und Veranstaltungen Das Gelingen von Integration und das Entstehen eines Gefühls der Zugehörigkeit benötigen immer auch einen persönlichen Austausch auf Augenhöhe, und die Bereitstellung von Strukturen, in denen ein interkultureller Dialog stattfinden kann. In diesem Sinne sind auch für die Umsetzung der vorliegenden Handlungsempfehlungen die Beteiligung verschiedener 35 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 Einrichtungen, Vereine, Religionsgemeinschaften und engagierte Einzelpersonen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte gefragt. Denn Integration benötigt Beteiligungsmöglichkeiten für alle Hennefer Bürgerinnen und Bürger - so stellen Migrationserfahrung, Selbsthilfepotentiale, Eigeninitiative, individuelle Fähigkeiten und Stärken von Einzelnen oder Gruppen eine unverzichtbare fachliche Ressource dar, um zukünftig das gemeinsame Zusammenleben chancenreich zu gestalten. 36 Bedarfsanalyse der Stadt Hennef 2010 IV Quellenverzeichnis BERTELSMANN-STIFTUNG 2008: Demographiebericht Hennef Unter: www.wegweiser-kommune.de BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT (2010): Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, Arbeitsmarktreport, Berichtsmonat Juli 2010 IT.NRW - Rhein-Sieg (2010): Kommunalprofil Rhein-Sieg-Kreis. Information und Technik Nordrhein-Westfalen. http://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05382.pdf IT.NRW - Hennef (2009): Kommunalprofil Hennef. Information und Technik Nordrhein-Westfalen. http://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05382044.pdf IT.NRW – Hennef (2010): Kommunalprofil Hennef. Information und Technik NordrheinWestfalen. http://www.it.nrw.de/kommunalprofil/l05382020.pdf STADT HENNEF (2010): Einwohnerstatistik. Stichtag 31.01.2010 STADT HENNEF (2011): Jahresbericht Aufsuchende Jugendarbeit/ Streetwork 2010 STADT HENNEF (2010): Jahresbericht Kinder- und Jugendzentrum 2008/2009 STADT HENNEF (2010): Jahresbericht der Familienberatungsstelle 2009 STADT HENNEF (2003): Jugendhilfeplan STADT HENNEF: Konzeption zur Sprachförderung in den städtischen Kindertageseinrichtungen STADT HENNEF (2002): Stadtmarketing- und Entwicklungskonzept weitere Quellen: Homepage des Rhein-Sieg-Kreises: https://www.rhein-sieg-kreis.de Homepage der Stadt Hennef: http://www.hennef.de Bildnachweis TUBS 2008: Wikimedia Commons, lizenziert unter GNU-Lizenz für freie Dokumentation http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/ff/Hennef_in_SU.svg 37 Anhang FRAGEBOGEN A Allgemeine Daten / Einrichtungsstruktur Freiwillige Angaben Name/ Adresse der Einrichtung AnsprechpartnerInnen Telefon/ Mail 1. Wie viele Ihrer MitarbeiterInnen haben eine andere Muttersprache als Deutsch (bitte schätzen und Sprache benennen)? 2. Wie viele Kinder besuchen Ihre Einrichtung? 3. Wie viele Kinder haben eine andere Muttersprache als Deutsch (bitte schätzen und Sprache benennen)? B Angebote Ihrer Einrichtung 1. Trägt Ihre Einrichtung der zunehmenden Interkulturalität durch besondere Angebote Rechnung? Nein Ja, mit… Projekttagen zu interkulturellen Themen z.B. Europawoche (bitte benennen) Eltern – Kind – Sprachprojekten Muttersprachlichem Unterricht in (bitte Sprache benennen) Eltern- bzw. Müttercafé Einsatz von DolmetscherInnen Angeboten zum Thema „Inklusion“ (bitte benennen) Sonstige Angebote (bitte benennen) Anmerkungen: A1 Anhang C Zusammenarbeit mit anderen Akteuren 1. Arbeitet Ihre Einrichtung in den Themenfelder „Integration“ sowie „Inklusion“ mit anderen Einrichtungen /Akteuren zusammen? Nein Ja Wenn ja, mit wem (bitte ergänzen) D Bedarfe - Wünsche - Anregungen 1. Haben Sie Bedarf… an Informationen über bestehende Angebote für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Rhein-Sieg-Kreis am Aufbau eines Dolmetscherpools an fachspezifischen Vorträgen z.B. zum Thema Zuwanderungsgesetz, islamische Erziehung an muttersprachlichen Informationsveranstaltungen zu Gesundheitsthemen für ihre Zielgruppe an einem interkulturelles Training an Beratung im Prozess der Interkulturellen Öffnung Ihrer Einrichtung Sonstiges, bitte benennen 2. Haben Sie sonst noch Wünsche oder Anregungen? Alle Angaben werden von uns natürlich vertraulich behandelt und anonymisiert ausgewertet! Vielen Dank für Ihre Mitarbeit Diakonie An Sieg und Rhein Integrationsagentur Kölnerstraße 101 53840 Troisdorf Lena Nising Erziehungswissenschaftlerin M.A. Tel: 02241 – 2520225 Email: [email protected] A2 Anhang ERGÄNZENDER TRÄGERFRAGEBOGEN Zukünftige Gestaltung der Integrationsarbeit in Hennef: Wünsche – Bedarfe Anregungen 1. Welche Handlungsfelder/ Schwerpunkte der Integrationsarbeit sollten Ihrer Ansicht nach in den nächsten Jahren Priorität in der Stadt Hennef haben? Sprache Bildung und Ausbildung Wirtschaft und Arbeit Wohnen Soziales Gesundheit Kultur Sport interreligiöser Dialog ältere Migrantinnen und Migranten Inklusion sonstiges (bitte ergänzen) Anmerkungen: 2. Gibt es Ihrer Ansicht nach konkrete Angebote/ Leistungen für Migrantinnen und Migranten, die derzeit fehlen und für die ein Bedarf besteht? 3. Haben Sie konkrete Anregungen, Wünsche oder Empfehlungen für die zukünftige Ausgestaltung der Integrationsarbeit in der Stadt Hennef? 4. Haben Sie Interesse an einer Mitarbeit in Arbeitskreisen oder Netzwerkstrukturen im Bereich der Integration? Nein Ja Wenn ja, in welchem Themenbereich? A3 Anhang 5. Haben Sie Bedarf… an Informationen über bestehende Angebote für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte im Rhein-Sieg-Kreis am Aufbau eines Dolmetscherpools an fachspezifischen Vorträgen z.B. zum Thema Zuwanderungsgesetz, islamische Erziehung an muttersprachlichen Informationsveranstaltungen zu Gesundheitsthemen für Menschen mit Zuwanderungsgeschichte an einem interkulturelles Training für MitarbeiterInnen, Ehrenamtliche etc. an Veranstaltungen im Themenfeld „Interreligiöser Dialog“ an Aktionen für Kinder und Jugendliche im interkulturellen Themenfeld Sonstiges, bitte benennen Anmerkungen: Alle Angaben werden von uns natürlich vertraulich behandelt und anonymisiert ausgewertet! Vielen Dank für Ihre Mitarbeit Diakonie An Sieg und Rhein Integrationsagentur Kölnerstraße 101 53840 Troisdorf Lena Nising Erziehungswissenschaftlerin M.A. Tel: 02241 – 2520225 Email: [email protected] A4