ROBERT SCHUMANN · LIEDERKREIS II OP. 39 · MYRTHEN OP. 25
Transcription
ROBERT SCHUMANN · LIEDERKREIS II OP. 39 · MYRTHEN OP. 25
Robert Schumann · Liederkreis II op. 39 · Myrthen op. 25 · Liebst du um Schönheit op. 12 Nr. 4 · Clara Schumann · Zwölf Gedichte aus F. Rückerts Liebesfrühling op. 12 · Liederabend Barbara Bonney AM 21.11.2008 · Richard Strauss Edvard Grieg · Der Nussbaum op. 25 Nr. 3 · So klingt nur Dortmund. 2,50 E KONZERTHAUS DORTMUND · Freitag, 21.11.2008 · 20.00 Dauer: ca. 1 Stunde 50 Minuten inklusive Pause Barbara Bonney Sopran Wolfram Rieger Klavier Abo: Große Stimmen II Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind. 4I5 Robert Schumann (1810 – 1856) Aus: »Myrthen« op. 25 ›Widmung‹ ›Der Nussbaum‹ ›Die Lotosblume‹ ›Lied der Suleika‹ Aus: »Liederkreis II« op. 39 ›Waldesgespräch‹ Aus: »Lieder und Gesänge aus ›Wilhelm Meister‹« op. 98a ›Kennst Du das Land‹ Edvard Grieg (1843 – 1907) Aus: »Romanzen« op. 39 ›Fra Monte Pincio‹ Aus: »Sechs Gedichte von Henrik Ibsen« op. 25 ›Med en vandlilje‹ ›En svane‹ Clara Schumann (1819 – 1896) Aus: »Zwölf Melodien auf Gedichte von Aasmund Olavsson Vinje« op. 33 ›Våren‹ Aus: »Zwölf Gedichte aus Friedrich Rückerts ›Liebesfrühling‹« op. 12 ›Er ist gekommen in Sturm und Regen‹ ›Liebst du um Schönheit‹ Aus: »Sechs Lieder« op. 48 ›En drøm‹ Aus: »Sechs Lieder« op. 13 ›Sie liebten sich beide‹ ›Das Veilchen‹ ›Lorelei‹ Richard Strauss (1864 – 1949) »Vier letzte Lieder« ›Im Frühling‹ ›September‹ ›Beim Schlafengehen‹ ›Im Abendrot‹ Aus: »Sechs Lieder« op. 13 ›Liebeszauber‹ – Pause – 6I7 Programm 8I9 1840 – eine Jahreszahl und die Folgen Robert Schumanns »Liederjahr« »Schumann hat Heinrich Heine nie verstanden. So ist wenigstens mein Eindruck. Er war ein großes Genie, aber für die feine Ironie bei Heine hatte er keinerlei Gespür.« Ausgerechnet Claude Debussy war es, der sich zu dieser Aussage hinreißen ließ und damit eine Form der SchumannRezeption in Schwung hielt, die bis heute nicht ganz verklungen ist: Schumann und Heine – ein wohlklingendes Missverständnis? In seinem »Liederkreis« op. 24 hat Schumann neun Texte aus Heines »Buch der Lieder« im Abschnitt »Junge Leiden« ausgewählt. Diesen Gedichten ist eine »Lust- und Schmerz«-Thematik eigen, deren tiefere Bedeutung bereits im Titelvergleich mit Goethes »Leiden des jungen Werthers« angedeutet wird und die Heine selbst in einem Brief vom November 1816 als »in Honig getauchten Schmerz« charakterisiert. Heines Textvorlagen übernimmt Schumann weitgehend unverändert, von einigen, meist dem Rhythmus und Metrum geschuldeten Wort- bzw. Verswiederholungen abgesehen. Mehrfach sah sich der Zyklus harter Kritik ausgesetzt. So wurde etwa die fehlende pianistische Bravour kritisiert, was vielleicht auch darauf zurückzuführen ist, dass Schumann seine Lieder – vermutlich erstmals – »stehend oder gehend, nicht am Clavier« komponierte. »Es ist doch eine ganz andere Musik«, schreibt er am 24. Februar 1840 an Clara, »die nicht erst durch die Finger getragen wird – viel unmittelbarer und melodiöser«. Man weiß nicht genau, was gegen Ende 1839 oder Anfang 1840 passiert ist. Schumann hat plötzlich damit begonnen, Lieder zu schreiben, nicht nur einige wenige, sondern im ganz großen Stil. Und das, obwohl er noch im Juni 1839 den Komponisten Hermann Hirschbach hatte wissen lassen: Musik für die menschliche Stimme habe er immer »unter die Instrumentalmusik gesetzt und nie für eine große Kunst gehalten. Doch sagen Sie niemand davon.« Es ist die Zeit der Querelen mit seinem künftigen Schwiegervater. Mit Friedrich Wieck zankt er sich um dessen Tochter Clara. Die Sache geht vor Gericht. Für den 4. Januar 1840 war eine Urteilsverkündung angesetzt, die jedoch mehrfach verschoben wurde. Erst im August sollte der richterliche Beschluss erfolgen, dass die beiden auch ohne Einwilligung des Vaters heiraten dürfen. In dieser peinigenden Zeit der Ungewissheit entdeckt Schumann das Lied. Es wird für ihn zum seelischen Opium. In einer kurzen Tagebuchnachschrift heißt es: »Im Februar reicher Liedersegen, darüber alles vergessen.« Clara lässt er wissen: »Bin überhaupt selig, wenn ich schaffen kann, und vergesse dann wohl den bösen Mann auf Stunden lang, der mir mein Leben vergiftet.« Knapp 150 Lieder entstehen anno 1840, darunter auch der Eichendorff-Liederkreis op. 39. »Der Eichendorffsche Zyklus ist wohl mein Allerromantischstes und es steht viel von Dir darin«. So schwärmt Schumann am 22. Mai 1840 an Clara. Mit Eichendorff war Schumann längst vertraut. 10 I 11 Eine Reihe von Exzerpten, die teilweise als Motto in der »Neuen Zeitschrift für Musik« auftauchten, hatte sich Schumann bereits vor der Komposition des Liederkreises op. 39 zurechtgelegt. Daraus geht hervor, dass der Dichter in Schumanns Augen genau dem entspricht, was auch heute als traditionelles Eichendorff-Bild gilt: der volksliedliebende, fromme Mann. Nach dieser für die Musikgeschichte beispiellosen Lied-Phase setzte eine Pause ein. Fast sieben Jahre verstreichen, bis mit den beiden Mörike-Balladen op. 64 Nr. 1 und 2 Vorboten der zweiten Lieder-Periode erkennbar werden. Es sollte allerdings noch bis 1849 dauern, bis Schumann sich wieder intensiv mit dieser Gattung auseinandersetzte, u. a. in den Goethe-Vertonungen aus »Wilhelm Meister«. Diese späte Phase zeichnet sich nicht nur durch erhebliche stilistische Änderungen aus. Das Sololied ist nur noch Teilgebiet eines umfassenden Vokalschaffens, das auf die zeitgeschichtlichen politischen Ereignisse mit dem Ideal einer volkstümlichen Kunstmusik antwortete und vor allem durch die neuen Gattungen der chorischen Ballade und Romanze sowie durch das Oratorium repräsentiert wurde. Ansteckungsgefahr Clara und das Lied In seiner Begeisterung drängt Robert nun auch Clara, Lieder zu komponieren. Bisher hatte sie kurze, brillante Klavierstücke sowie ein Klavierkonzert für den Eigengebrauch geschrieben und damit den Erwartungen entsprochen, die damals an einen Klaviervirtuosen gestellt wurden. Auf Roberts wiederholte Bitte hin und trotz der Vorurteile, denen eine komponierende Frau ausgesetzt war – »Hier soll von einer Recension gar nicht die Rede sein […] weil wir es mit dem Werk einer Dame zu tun haben«, heißt es 1837 in einer Kritik der »Neuen Zeitschrift für Musik« –, beginnt Clara ab 1840 mit wachsender Begeisterung für Gesang zu schreiben. Drei Lieder nach Gedichten von Rückert (darunter »Er ist gekommen in Sturm und Regen« und »Warum willst Du and’re fragen«) nimmt Robert in die einzige gemeinsame Publikation des Ehepaars auf, die als »Liebesfrühling« im Jahr 1841 erscheint. Friedrich Rückert war zeitlebens ein Vielschreiber: Seine Produktion lief derart auf Hochtouren, dass er es allein im Herbst 1833 auf rund 150, in seiner sechs Jahrzehnte umfassenden Schaffensperiode auf weit mehr als 10 000 Gedichte brachte. Leider sah er sich dabei nicht in der Lage, die Spreu vom Weizen zu trennen, was ihn der Willkür, dem subjektiven Geschmack seiner Herausgeber ausgeliefert hat. 1821 hatte Rückert seinen »Liebesfrühling« gedichtet, doch vollständig veröffentlicht wurde die umfangreiche Sammlung erst 1834 in der Ausgabe der »Gesammelten Gedichte« – es sollte einer der erfolgreichsten Liebeszyklen der gesamten Biedermeierzeit werden. Werke Von der positiven Aufnahme in der Öffentlichkeit ermutigt, komponiert Clara noch zwei Zyklen von 6 Liedern – 1843 ihr op. 13, darunter die beiden Heine-Vertonungen »Ich stand in dunklen Träumen« und »Sie liebten sich beide«, und schließlich im Juni 1853 ihr letztes Werk, die Lieder nach Texten des österreichischen Dichters Herman Rollett. Claras Lieder berühren durch unverstellte Innigkeit und unmittelbare Natürlichkeit und sprechen eine durchaus eigenständige musikalische Sprache, die – wenn überhaupt – eher an Mendelssohn als an Schumann erinnert. Dass Franz Liszt drei ihrer Lieder für Klavier zu zwei Händen transkribierte, macht deutlich, welch hohen Stellenwert Claras Kompositionen in der musikalischen Öffentlichkeit genossen. Deutsche Vorlagen verskandinavisiert Edvard Griegs Liedschaffen Während es bei Schumann ein frühes Erweckungserlebnis war, ist die Liebe zum Lied bei Grieg kontinuierlich gewachsen. Zwar vertont er schon in frühen Jahren Texte deutscher Herkunft, doch ein Großteil seiner Lieder entsteht erst in späterer Zeit. Allein zwischen 1888 und 1900, seinem letzten Liederjahr, trägt Grieg neun Hefte begleiteter Sololieder zusammen. Fast alle eigenen bedeutsamen Beiträge basieren in dieser Periode auf Worten norwegischer Lyriker. Nur einmal noch, in seinen »Sechs Liedern« op. 48 von 1888, lässt sich Grieg von deutschen Dichtern zu Liedvertonungen anregen, die zu den besten dieser Jahre gehören. Grieg widmet sie der norwegischen Sängerin Ellen Nordgren, der späteren bedeutenden Wagner-Interpretin Ellen Gulbranson, an deren Lieddarbietungen er sich ein Jahr zuvor beim ersten »Nordischen Musikfest« in Kopenhagen begeistert hatte. Grieg war ein großer Kenner des deutschen Liedrepertoires – was sich in zahlreichen seiner Lieder und in seinen Briefen widerspiegelt. Die Fülle von Wortzitaten, vor allem aus Liedern von Schubert und Schumann, die sich in Griegs in deutscher Sprache geschriebenen Briefen finden, legen davon beredtes Zeugnis ab. Indem sie sich nahtlos in seine brieflichen Äußerungen einfügen und fast niemals als Zitate gekennzeichnet sind, lassen sie deutlich werden, dass Grieg mit dieser Lyrik lebte, dass sie Teil seiner geistigen Existenz geworden war. Aus den 70er Jahren stammen die Zyklen op. 25 und op. 33 – ersterer nach Gedichten von Ibsen. Hier dringt Grieg erstmals in neue Ausdrucksbereiche des Liedes vor: Das Gewicht und die Konzentration der Aussage sowie die lakonische Knappheit des sprachlichen Stils in Ibsens Vorlagen führen zu einer Kompositionsweise, die auf die deklamatorische Umsetzung von Intonation und Rhythmus des gesprochenen Wortes zielt, zugleich aber auch die Plastizität der Gesangsmelodie berücksichtigt. Dagegen sind die »Zwölf Melodien auf Gedichte von Aas- 12 I 13 mund Olavsson Vinje« op. 33 eine klingende Reminiszenz an die Natur und den Typ des einfachen Menschen in seiner norwegischen Heimat – so wie es in Vinjes Texten vorgegeben ist. Grieg selbst will in diesen Liedern einen »neuen Ton norwegischer Volkstümlichkeit« erkannt haben. Späte Entdeckung mit Abschied Richard Strauss »Vier letzte Lieder« Felix Dahn? John Henry Mackay? Graf Adolf Friedrich von Schack? Namen wie diese lassen nicht unbedingt die Herzen eingefleischter Lyrik-Fans höher schlagen. Da, so scheint es, haben Schubert oder Schumann ein besseres Näschen bewiesen, wenn sie sich Goethe oder Heine anvertrauten. Doch hatte der Lyriker Richard Strauss wirklich keinen Sinn für dichterische Qualität? Die lange Zusammenarbeit mit einem der herausragendsten Dichter seiner Zeit, dem Österreicher Hugo von Hofmannsthal, spricht zumindest dagegen. Schaut man sich die Liste jener Dichter an, für die sich Strauss in seiner Jugend interessierte, so gibt es auffallende Parallelen zu den Vorlieben von Robert Schumann: Burns, Byron, Geibel, Goethe, Heine, Uhland. Auch bei Johannes Brahms und Hugo Wolf begegnet man den meisten dieser Namen. Bei Strauss hingegen fällt auf, dass Rückert und Eichendorff fehlen. Zwar dient ihm letztgenannter als Vorlage für zwei Chorwerke, doch das erste Sololied nach einem Eichendorff-Text stammt aus dem Jahr 1948 – Strauss arbeitet zu jener Zeit in der Schweiz an vier Gesängen, die als seine »Vier letzten Lieder« bekannt werden sollten. In der Schweiz hatte Strauss damals die Gedichte des Literaturnobelpreisträgers Hermann Hesse kennen gelernt. Er vertont als erstes das recht frühe Hesse-Gedicht ›Frühling‹, eine romantische Beschwörung der Jahreszeit. Das Lied hat Strauss seinem Freund und Biographen Willi Schuh und dessen Frau gewidmet. ›September‹ ist das zweite der vier Lieder und seiner Entstehung nach das letzte. Es wurde im September 1948 vollendet. ›Beim Schlafengehen‹ stammt dagegen bereits aus dem Juli des Jahres 1948. Hesse schreibt das Gedicht in einer schwierigen Phase seines Lebens. Er beschwört darin den Schlaf des Todes und die Freiheit im »Zauberkreis der Nacht« – ein Gedanke, der im Violinsolo vor der letzten Strophe des Gedichts antizipiert wird. ›Im Abendrot‹ entsteht im Mai, erhält aber zu Recht seinen Platz am Ende des Zyklus: Es sollte das einzige Gedicht Eichendorffs bleiben, das Strauss als Sololied vertont hat. Die Worte des Gedichts reflektieren eindeutig die Stimmung, in der sich Strauss befindet, als er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau dem Lebensende nähert: »Wir sind durch Not und Freude / gegangen Hand in Hand.« Wenn der Dichter die letzte Frage stellt – »Ist dies etwa der Tod?« –, dann zeigt sich noch einmal jene Eindringlichkeit, die Strauss so meisterhaft beherrschte. Werke Robert Schumann Aus: »Myrthen« op. 25 ›Lied der Suleika‹ (Text: Marianne von Willemer, 1784 – 1860, ›Widmung‹ (Text: Friedrich Rückert, 1788 – 1866) Du meine Seele, du mein Herz, Du meine Wonn’, 0 du mein Schmerz, Du meine Welt, in der ich lebe, Mein Himmel du, darein ich schwebe, O du mein Grab, in das hinab Ich ewig meinen Kummer gab. Du bist die Ruh’, du bist der Frieden, Du bist vom Himmel mir beschieden. Dass du mich liebst, macht mich mir wert, Dein Blick hat mich vor mir verklärt, Du hebst mich liebend über mich, Mein guter Geist, mein bess’res Ich! Sie flüstern von einem Mägdlein, das Dächte Die Nächte Und Tage lang, wusste, ach! selber nicht was. Sie flüstern – wer mag verstehn so gar Leise Weise? – Flüstern von Bräut’gam und nächstem Jahr, Vom nächsten Jahr. Das Mägdlein horchet, es rauscht im Baum; Sehnend, Wähnend Sinkt es lächelnd in Schlaf und Traum. in Zusammenarbeit mit Johann Wolfgang von Goethe) Wie mit innigstem Behagen, Lied, empfind’ ich deinen Sinn! Liebevoll du scheinst zu sagen, Dass ich ihm zur Seite bin, zur Seite bin. Dass er ewig mein gedenket, Seiner Liebe Seligkeit Immerdar der Fernen schenket, Die ein Leben ihm geweiht. Ja, mein Herz, es ist der Spiegel, Robert Schumann Aus: »Liederkreis II« op. 39 ›Waldesgespräch‹ (Text: Joseph von Eichendorff, 1788 – 1857) ›Der Nussbaum‹ ›Die Lotosblume‹ (Text: Julius Mosen, 1803 – 1867) (Text: Heinrich Heine, 1797 – 1856) Es grünet ein Nussbaum vor dem Haus, Duftig, Luftig Breitet er blättrig die Blätter aus. Die Lotosblume ängstigt Sich vor der Sonne Pracht, Und mit gesenktem Haupte Erwartet sie träumend die Nacht. Viel liebliche Blüten stehen dran; Linde Winde Kommen, sie herzlich zu umfah’n. Der Mond, der ist ihr Buhle, Er weckt sie mit seinem Licht, Und ihm entschleiert sie freundlich Ihr frommes Blumengesicht. Es flüstern je zwei zu zwei gepaart, Neigend, Beugend Zierlich zum Kusse die Häuptchen zart. Sie blüht und glüht und leuchtet, Und starret stumm in die Höh’; Sie duftet und weinet und zittert Vor Liebe und Liebesweh. 14 I 15 Freund, worin du dich erblickt; Diese Brust, wo deine Siegel Kuss auf Kuss, Kuss auf Kuss hereingedrückt. Süßes Dichten, lautre Wahrheit Fesselt mich in Sympathie! Rein verkörpert Liebesklarheit, Im Gewand der Poesie. Wie mit innigstem Behagen, Lied, empfind’ ich deinen Sinn! Liebevoll du scheinst zu sagen, Dass ich ihm zur Seite bin, zur Seite bin. Es ist schon spät, es ist schon kalt, Was reitest du einsam durch den Wald. Der Wald ist lang, du bist allein, Du schöne Braut! Ich führ dich heim! »Groß ist der Männer Trug und List, Vor Schmerz mein Herz gebrochen ist, Wohl irrt das Waldhorn her und hin, O flieh! Du weißt nicht, wer ich bin.« So reich geschmückt ist Ross und Weib, So wunderschön der junge Leib, Jetzt kenn ich dich – Gott steh’ mir bei! Du bist die Hexe Lorelei. – »Du kennst mich wohl – Vom hohen Stein Schaut still mein Schloss tief in den Rhein. Es ist schon spät, es ist schon kalt, Kommst nimmermehr aus diesem Wald.« Robert Schumann Aus: »Lieder und Gesänge aus ›Wilhelm Meister‹« op. 98 a ›Kennst du das Land?‹ (Text: Johann Wolfgang von Goethe, 1749 – 1832) Kennst du das Land, wo die Zitronen blüh’n, Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glüh’n, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht, Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, zieh’n! TEXTE Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, Es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder steh’n und seh’n mich an: Was hat man dir, du armes Kind, getan? Kennst du es wohl? Dahin! Dahin Möcht ich mit dir, o mein Beschützer, zieh’n! Kennst du den Berg Und seinen Wolkensteg? Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg, In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut, Es stürzt der Fels und über ihn die Flut: Kennst du ihn wohl? Dahin! Dahin Geht unser Weg! O Vater, lass uns zieh’n! Clara Schumann Aus: »Zwölf Gedichte aus Friedrich Rückerts Liebesfrüh- Clara Schumann Aus: Sechs Lieder op. 13 ›Sie liebten sich beide‹ ›Lorelei‹ (Text: Heinrich Heine) (Text: Heinrich Heine) Sie liebten sich beide, Doch keiner wollt’ es dem andern gesteh’n; Sie sahen sich an so feindlich, Und wollten vor Liebe vergeh’n. Sie trennten sich endlich Und sah’n sich nur noch zuweilen im Traum; Sie waren längst gestorben Und wussten es selber kaum. Ich weiß nicht, was soll es bedeuten Dass ich so traurig bin; Ein Märchen aus alten Zeiten Das kommt mir nicht aus dem Sinn. ling« op. 12 Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig fließt der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. ›Das Veilchen‹ Er ist gekommen in Sturm und Regen‹ (Text: Friedrich Rückert) Er ist gekommen in Sturm und Regen, Ihm schlug beklommen mein Herz entgegen. Wie konnt’ ich ahnen, dass seine Bahnen Sich einen sollten meinen Wegen. Er ist gekommen in Sturm und Regen, Er hat genommen mein Herz verwegen. Nahm er das meine? Nahm ich das seine? Die beiden kamen sich entgegen. Er ist gekommen in Sturm und Regen, Nun ist gekommen des Frühlings Segen. Der Freund zieht weiter, ich seh’ es heiter, Denn er bleibt mein auf allen Wegen. ›Liebst du um Schönheit‹ Liebst du um Schöheit, O nicht mich liebe! Liebe die Sonne, Sie trägt ein gold’nes Haar! Liebst du um Jugend, O nicht mich liebe! Liebe der Frühling, Der jung ist jedes Jahr! Liebst du um Schätze, O nicht mich liebe. Liebe die Meerfrau, Sie hat viel Perlen klar. Liebst du um Liebe, O ja, mich liebe! Liebe mich immer, Dich lieb’ ich immerdar. 16 I 17 (Text: Johann Wolfgang von Goethe) Ein Veilchen auf der Wiese stand, Gebückt in sich und unbekannt; Es war ein herzig’s Veilchen. Da kam eine junge Schäferin Mit leichtem Schritt und muntrem Sinn Daher, daher, die Wiese her, und sang. Ach! denkt das Veilchen, wär’ ich nur Die schönste Blume der Natur, Ach, nur ein kleines Weilchen, Bis mich das Liebchen abgepflückt Und an dem Busen mattgedrückt! Ach nur, ach nur ein Viertelstündchen lang! Ach! aber ach! das Mädchen kam Und nicht in Acht das Veilchen nahm, Ertrat das arme Veilchen. Es sank und starb und freut’ sich noch: Und sterb’ ich denn, so sterb’ ich doch Durch sie, durch sie, Zu ihren Füßen doch. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar, Ihr goldnes Geschmeide blitzet Sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme Und singt ein Lied dabei; Das hat eine wundersame Gewaltige Melodei. Den Schiffer im kleinen Schiffe ergreift es mit wildem Weh, Er schaut nicht die Felsenriffe, Er schaut nur hinauf in die Höh’. Ich glaube, die Wellen verschlingen Am Ende Schiffer und Kahn; Und das hat mit ihrem Singen Die Lorelei getan. TEXTE Clara Schumann Aus: »Sechs Lieder« op. 13 ›Liebeszauber‹ (Text: Emanuel Geibel 1815 –1884) Die Liebe saß als Nachtigall Im Rosenbusch und sang; Es flog der wundersüße Schall Den grünen Wald entlang. Und wie er klang, da stieg im Kreis Aus tausend Kelchen Duft, Und alle Wipfel rauschten leis’, Und leiser ging die Luft; Die Bäche schwiegen, die noch kaum Geplätschert von den Höh’n, Die Rehlein standen wie im Traum Und lauschten dem Getön’. Und hell und immer heller floss Der Sonne Glanz herein, Um Blumen, Wald und Schlucht ergoss Sich goldig roter Schein. Ich aber zog den Weg entlang Und hörte auch den Schall. Ach! was seit jener Stund’ ich sang, War nur sein Widerhall. Edvard Grieg Aus: »Romanzen« op. 39 Blomster og brune Blik. Tankerne stræber i Farver og Toner Trofast mod det, som forsoner. Blumenduft, heißer Blick. Alles begehrt, rings umstrahlt und umtönet, Sehnlich nach dem, was versöhnet. Stille det bliver, end dunklere Blå Himmelen våger og venter opunder Fortid som blunder og Fremtid som Stunder, Usikre Blus i det rugende Grå. Stiller nun wird es, es dunkelt das Blau, Und aus der dämmernden Vorzeit Gestalten Sieht sich der Himmel die Zukunft entfalten, Unsicher schimmernd in brütendem Grau. Men det vil samle sig; Roma fremstige Lystændt en Nat for Italiens Rige, Klokkerne kime, Kanonerne slå, Minderne flamme på Fremtidens Blå. Doch, eine Leuchte, wird Roma erstarken, Hellen die Nacht von Italiens Marken; Glockengeläute, Kanonengedröhn! Flammend wird wieder die Vorzeit ersteh’n. Yndig om Håb og Tro, Op mod Nygifte To, Jubler en Sanger til Cither og Fløjtespil. Töne und Hochzeitssang, Zitherspiel, Flötenklang! Gibt von der Zeiten Bund Gläubigen Herzens kund! Stærkere Længsler få barnesød Hvile, Mindre tör vägne og smile. Sehnsucht Italias träumet vom Ziele, Wach werden sanftre Gefühle. (Text: Bjørnstjerne Bjørnson, 1832 – 1910) ›Fra Monte Pincio‹ Aftenen kommer, Solen står rød, Farvende Stråler i Rummet henskylle Lyslængslens Glands i uendelig Fylde; Fjeldet forklares som Åsyn i Død. ›Vom Monte Pincio‹ Abend, wie milde! Sonne, wie rot! Alles erfüllt sich mit farbigem Glanze, Schwelgend im Lichte verklärt sich das Ganze; Klärt sich der Berg wie ein Antlitz im Tod. Kuplerne gløde, men længere borte Tågen langs Markernes blålige Sorte Vugger opover som Glæmselen før, Over hin Dal dækker tusind Års Slør. Kuppeln in duftiger Ferne erglühen, Blauschwarze Nebel die Felder umziehen, Wallen einher, wie Vergessenheit wallt, Weben ein Kleid, das Jahrtausende alt. Aftnen, hvor rød og varm, Blusser af Folkelarm, Glødende Hornmusik, Alles glüht rot und warm, Abendschein, Volkesschwarm, Alles glüht: Hornmusik, 18 I 19 Edvard Grieg Aus: »Sechs Gedichte von Henrik Ibsen« op. 25 (Text: Henrik Ibsen, 1828 – 1906) ›Med en vandlilje‹ Se, Marie, hvad jeg bringer; Blomsten med de hvide vinger. På de stille strømme båren Svam den drømmetung i våren. ›Mit einer Wasserlilie‹ Sieh, Marie, was ich dir bringe: Blume mit der weißen Schwinge, Auf des Stromes stillen Wogen Kam sie träumerisch gezogen. Vil du den til hjemmet fæste, Fæst den på dit bryst, min bedste; Wenn sie deinen Busen schmückte, Kehrte heimwärts die Beglückte, TEXTE Bag dens blade da sig dølge Vil en dyb og stille bølge. Denn auf stillem Wellenthrone Ruhte selig ihre Krone. Vokt dig, barn, for tjernets strømme. Farligt, farligt der at drømme! Nøkken lader som han sover; Liljer leger ovenover. Hüte dich, am Strom zu träumen, Furchtbar können Fluten schäumen! Neck ist still, als wenn er schliefe; Lilien spielen ob der Tiefe. Barn, din barm er tjernets strømme. Farligt, farligt der at drømme; Liljer leger ovenover; Nøkken lader som han sover. Gleich der See dein Busen klar ist, Wo ein jeder Traum Gefahr ist; Lilien spielen ob der Tiefe, Neck ist still, als ob er schliefe. ›En svane‹ Min hvide svane, Du stumme, du stille; Hverken slag eller trille Lod sangrøst ane. Edvard Grieg Aus: »Zwölf Melodien auf Gedichte von Aasmund Olavsson Vinje« op. 33 ›Våren‹ Enno ein Gong fekk eg Vetren å sjå For Våren å røma; Heggen med Tre som der Blomar var på, Eg atter såg bløma. ›Letzter Frühling‹ Ja, noch einmal ist das Wunder gescheh’n, Das Glück mir beschieden, Wieder in all seiner Wonne zu seh’n Den Frühling hienieden. Enno ein Gong fekk eg Isen å sjå Frå Landet å fljota, Snjoen å bråna og Fossen i Å At fyssa og brjota. Durfte noch einmal beseliget schau’n Den Winter zertauen, Lieblich die Seen und die Ströme erblau’n, Ergrünen die Auen. ›Ein Schwan‹ Mein Schwan, mein stiller, Mit weißem Gefieder, Deine wonnigen Lieder Verriet kein Triller. Graset det grøne eg enno ein Gong Fekk skoda med Blomar; Enno eg høyrde at Vårfuglen song Mot Sol og mot Sumar. Hören noch einmal, des Morgens erwacht, Schalmeien erklingen, Einmal noch hören, entschlummernd zur Nacht, die Nachtigallen singen. Angst beskyttende Alfen, som sover, Altid lyttende, Gled du henover. Ängstlich sorgend Des Elfen im Grunde, Glittst du horchend Allzeit in die Runde. Eingong eg sjølv i den vårlege Eim, Som mettar mit Auga, Eingong eg der vil meg finna ein Heim Og symjande lauga. Schöner, als jemals zuvor ich es sah, Bedünkt mich das Blühen, Schön, wie die Sonne dem Untergang nah Im letzten Erglühen. Men sidste mødet, Da eder og øjne Var lønlige løgne, Ja da, da lød det! Und doch bezwangst du Zuletzt mich beim Scheiden Mit trügenden Eiden, Ja da, da sangst du! Alt det, som Våren imøte meg bar Og Blomen, eg plukkad’, Federnes Ånder eg trudde det var, Som dansad og sukkad’. Düfte der Blumen, sie hauchen so süß, So lind weh’n die Lüfte, Gleich als ob fernher ihr Atem schon grüß Von jenseits der Grüfte. I toners føden Du slutted din bane. Du sang i døden; Du var dog en svane! Du schlossest singend Die irdische Bahn noch, Du starbst verklingend; Du warst ein Schwan doch! Derfor eg fann millom Bjørkar og Bar I Våren ei Gåta; Derfor det Ljod i den Fløyta eg skar, Meg tyktes at gråta. Wandle, als träte mein zagender Schritt Nicht irdische Matten, Zöge im Fluge der Wolken schon mit, Ein seliger Schatten. 20 I 21 TEXTE ›En drøm‹ Begab es sich in Wirklichkeit: Es war am grünen Waldesraum, Es war zur warmen Frühlingszeit; Mir träumte einst ein schöner Traum: Mich liebte eine blonde Maid, Der Waldbach schwoll, die Knospe sprang, Es war am grünen Waldesraum, Geläut’ erscholl vom Dorfe her: Es war zur warmen Frühlingszeit: Ich hielt dich fest, ich hielt dich lang Die Knospe sprang, der Waldbach schwoll, Und lasse dich nun nimmermehr! Fern aus dem Dorfe scholl Geläut’ O frühlingsgrüner Waldesraum, Wir waren ganzer Wonnevoll, Du lebst in mir durch alle Zeit! Versunken ganz in Seligkeit. Dort ward die Wirklichkeit zum Traum, 5743 Anz_12_Tenoere_sw 01.09.2005 12:34 Uhr Seite 1 Und schöner noch als einst der Traum Dort ward der Traum zur Wirklichkeit! Richard Strauss »Vier letzte Lieder« (Text: Friedrich von Bodenstedt, 1819 – 1892) Die 12 Tenöre 22 I 23 www.bmwdortmund.de (Text: Hermann Hesse, 1877– 1962) In dämmrigen Grüften Träumte ich lang Von deinen Bäumen und blauen Lüften, Von deinem Duft und Vogelsang. Nun liegst du erschlossen In Gleiss und Zier, Von Licht übergossen Wie ein Wunder vor mir. Du kennst mich wieder, Du lockest mich zart, Es zittert durch all meine Glieder Deine selige Gegenwart. ›September‹ Der Garten trauert, Kühl sinkt in die Blumen der Regen. Der Sommer schauert Still seinem Ende entgegen. Golden tropft Blatt um Blatt Nieder vom hohen Akazienbaum. Sommer lächelt erstaunt und matt In den sterbenden Gartentraum. Lange noch bei den Rosen Bleibt er stehen, sehnt sich nach Ruh. Langsam tut er die großen, Müdgewordenen Augen zu. ›Beim Schlafengehen‹ Nun der Tag mich müd’ gemacht, Soll mein sehnliches Verlangen BMW Niederlassung Dortmund Nortkirchenstraße 111 · 44263 Dortmund Tel. 0231 9506-0 · www.bmw-dortmund.de ›Im Frühling‹ Freundlich die gestirnte Nacht Wie ein müdes Kind empfangen. Hände, lasst von allem Tun, Stirn, vergiss du alles Denken, Alle meine Sinne nun Wollen sich in Schlummer senken. Und die Seele unbewacht Will in freien Flügen schweben, Um im Zauberkreis der Nacht Tief und tausendfach zu leben. ›Im Abendrot‹ (Text: Joseph von Eichendorff) Wir sind durch Not und Freude Gegangen Hand in Hand: Vom Wandern ruhen wir beide Nun überm stillen Land. Rings sich die Täler neigen, Es dunkelt schon die Luft, Zwei Lerchen nur noch steigen Nachträumend in den Duft. Tritt her, und lass sie schwirren, Bald ist es Schlafenszeit, Dass wir uns nicht verirren In dieser Einsamkeit. O weiter stiller Friede! So tief im Abendrot, Wie sind wir wandermüde – Ist das etwa der Tod? Freude am Fahren TEXTE 24 I 25 Barbara Bonney Barbara Bonney, eine der führenden lyrischen Sopranistinnen unserer Zeit, sang die großen Partien des Mozart- und Strauss-Fachs an allen bedeutenden Opernbühnen der Welt. Ihr klares, strahlendes Timbre, ihre interpretatorische Sicherheit und ihre stilistische Vielfalt innerhalb eines Repertoires, das vom Barock bis zum 21. Jahrhundert reicht, sind Garanten des außergewöhnlichen Erfolgs der Sopranistin. Ihre warme Persönlichkeit, ihre überlegte Programmgestaltung und ihre ungewöhnliche Gabe, die Nuancen eines poetischen Textes zu vermitteln, kommen insbesondere in den Liederabenden zum Ausdruck, die wichtiger Teil ihrer Karriere sind. Darüber hinaus widmet Barbara Bonney sich in Meisterkursen bereits heute der Ausbildung künftiger Sängergenerationen. Geboren in New Jersey, studierte Barbara Bonney zunächst Klavier und Cello, bevor der Gesang im Mittelpunkt stand. Nach ihren Studien in Salzburg und ersten Festengagements am Staatstheater Darmstadt und der Oper Frankfurt folgte eine Reihe wichtiger Debüts: Im Sommer 1984 sang sie im Rahmen der »Münchner Opernfestspiele« ihre erste »Rosenkavalier«-Sophie unter der Leitung von Carlos Kleiber, an der Londoner Covent Garden Opera debütierte sie in der gleichen Rolle unter Sir Georg Solti. Ihr erster Auftritt an der Mailänder Scala erfolgte als Pamina unter Wolfgang Sawallisch. 1987 debütierte sie in Strauss’ »Ariadne auf Naxos« unter James Levine an der New Yorker Metropolitan Opera, im gleichen Jahr wiederum als Sophie an der Wiener Staatsoper. Seitdem ist sie an allen wichtigen Opernhäusern der Welt zu Hause und hat mit den wichtigsten Dirigenten und Sängern unserer Zeit gesungen. Barbara Bonney gilt mit über 70 Aufnahmen im CD-Katalog als eine der meist aufgenommenen klassischen Interpretinnen. Ihre Aufnahme des »Stabat Mater« von Pergolesi zusammen mit 26 I 27 Andreas Scholl ist eine der bestverkauften Klassik-CDs. Zur selben Zeit erschien eine Auswahl von Strauss-Liedern mit Malcolm Martineau, darunter die selten gehörte Klavierversion der »Vier letzten Lieder«. In den letzten Jahren wurde eine mit dem Gramophone Award ausgezeichnete Aufnahme skandinavischer Lieder mit Antonio Pappano am Klavier veröffentlicht, außerdem eine Sammlung englischer Lieder von Purcell, Dowland, Morley und Byrd sowie ein Operettenalbum. Darüber hinaus ist Barbara Bonneys vielfältiges Opernrepertoire auf zahlreichen CDs dokumentiert, wobei sie u. a. mit Plácido Domingo, Renée Fleming und Bryn Terfel zusammenarbeitete. Ab Herbst 2008 unterrichtet Barbara Bonney am Mozarteum in Salzburg, gleichzeitig hat sie eine Gastprofessur an der Royal Academy of Music in London inne. Sie ist Mitglied der angesehenen Swedish Academy of Music und erhielt Ehrendoktorwürden von ihrer Alma Mater, der University of New Hampshire, sowie vom Bowdoin College in Maine und von der Royal Academy of Music in London. Wolfram Rieger Wolfram Rieger stammt aus Waldsassen in Bayern und erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Elternhaus und bei Konrad Pfeiffer in Regensburg. Sein anschließendes Studium bei Erik Werba und Helmut Deutsch an der Hochschule für Musik in München, das von zunehmender Begeisterung für das Lied geprägt war, beendete er »mit Auszeichnung«. Meisterkurse bei Elisabeth Schwarzkopf, Hans Hotter und Dietrich Fischer-Dieskau sorgten für weitere wichtige Impulse. Noch während des Studiums wurde Wolfram Rieger von der Münchner Musikhochschule als Gesangsbegleiter engagiert; wenige Jahre später leitete er am gleichen Haus seine eigene Liedklasse. 1998 übernahm er eine Professur für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik »Hanns Eisler« Berlin. Wolfram Riegers rege internationale Konzerttätigkeit führte ihn mittlerweile in fast alle Teile der Welt. Er ist langjähriger Klavierpartner von Brigitte Fassbaender, Juliane Banse, Michelle Breedt, Thomas Hampson, Olaf Bär, Dietrich Fischer-Dieskau, Matthias Goerne, Christoph Prégardien, Thomas Quasthoff, Peter Schreier, Michael Schade und Kammermusikpartner des CherubiniQuartetts, des Petersen-Quartetts sowie des Vogler-Quartetts. Wolfram Rieger gastiert regelmäßig in den bedeutendsten internationalen Musikzentren und bei Musikfestivals und gibt darüber hinaus Interpretationskurse in Europa und Japan. Viele seiner zahlreichen CD-Aufnahmen bei verschiedenen Labels wurden mit Preisen ausgezeichnet. Wolfram Rieger ist Träger der Ehrenmedaille der Franz-Schubert-Gesellschaft von Barcelona. BIOGRAFIEn Da klingt Recht gut. Dr. Eberhard Jaeger, Notar a.D. I Dr. Hans Dieter Meißner, Notar1 Jochen Spieker, Notar I Dirk Holtermann, Notar I Lutz Duvernell, Notar1 Hans Dieckhöfer, Notar 6 I Dr. Christian Tilse, Notar 2 I Dr. Jochen Berninghaus, WP,StB1 I Hans-Jürgen Palm, Notar 2 I Dr. Detlef Götz, Notar I Anja Berninghaus, Notarin4 I Markus Sträter, Notar 3/7 Dr. Achim Herbertz I Manfred Ehlers1/2 I Dr. Carsten Jaeger, Notar 8 Guido Schwartz I Frank Stiewe1/9 I Dr. Tido Park1/5 I Dr. Thorsten Mätzig1 I Dr. Erhard Schrameyer I Rainer Beckschewe 4 I Dr. Steffen P. Lorscheider I Dr. Robert Jung I Regine Holtermann auch Fachanwalt für Steuerrecht, 2 auch Fachanwalt für Arbeitsrecht, 3 auch Fachanwalt für Verwaltungsrecht, 4 auch Fachanwalt für Familienrecht, 5 auch Fachanwalt für Strafrecht, 6 auch Fachanwalt für Erbrecht, 7 auch Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht, 8 auch Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, 9 auch Fachanwalt für Versicherungsrecht 1 Stimmgewaltige Auftritte Sonderkonzert Measha Brueggergosman sprang zur Saisoneröffnung für die erkrankte Solistin ein – und begeisterte das Publikum auf Anhieb. Nach diesem herzlichen Empfang kehrt sie nun mit einem Liederabend zurück und singt Schönberg, Bolcom, Poulenc, Satie und Wolf. Do 11.12. 08 · 20.00 Sinn für Dramatik Ben Heppner ist im Konzertsaal genauso heimisch wie auf der Opernbühne – und ebenso im KONZERTHAUS DORTMUND. Bei seinem dritten Besuch stehen Lieder von Schubert, Strauss, Britten, Duparc, Bellini, Donizetti, Verdi und Denza auf dem Programm. Do 29. 01. 09 · 20.00 Gestaltung: staadenvonboxberg.de SPIEKER& JAEGER IRechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft I Notare Kronenburgallee 5 I 44139 Dortmund I Telefon +49.231.9 58 58-0 E-Mail [email protected] I www.spieker-jaeger.de Lyrische Stimme Nicole Cabell ist auf der Bühne von den Melodien und Rollen, die sie singt, durchdrungen – beste Voraussetzung für einen Arienabend. Mit dem Münchner Rundfunkorchester unter Laurent Campellone singt sie französische und italienische Arien. Fr 06. 02. 09 · 20.00 Weiterhören Texte Christoph Vratz Fotonachweise Titel © Cottendon · Decca S. 4|5 © Cottendon · Decca S. 8|9 © Wilfried Hösl S. 24 © Cottendon · Decca Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND Geschäftsführer und Intendant Benedikt Stampa Redaktion Dr. Jan Boecker · Marion Schröder Konzeption Kristina Erdmann Anzeigen Anne-Katrin Röhm · T 0231-22 696 161 Druck Hitzegrad Print Medien & Service GmbH Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche Unterstützung. Druckfehler und Änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten! Impressum Konzerthaus dortmund philharmonie für westfalen brückstrasse 21 I 44135 Dortmund t 0231- 22 696 200 I f 0231- 22 696 222 [email protected] www.konzerthaus-dortmund.de