ImPuls Juni 2014 - Oberschwabenklinik

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ImPuls Juni 2014 - Oberschwabenklinik
AUSGABE 18
JUNI 2014
IMPULS
OBERSCHWABENKLINIK
KURZ UND BÜNDIG
OSK INFORMIERT AUF DEN WANGENER WELTEN
Auf großes Interesse ist wieder das Angebot
der OSK auf der Messe „Wangener Welten“
gestoßen. Dr. Jan-Ove Faust, Direktor Medizin und Behandlung der OSK, konnte auch
Oberbürgermeister Michael Lang am Stand
der OSK begrüßen. Zwei Tage lang informierten die medizinischen Fachbereiche
das Publikum über die Möglichkeiten des
Krankenhauses Wangen. Eine hervorragende Regionalmesse mit einer großartigen Resonanz, lautete am Ende das Fazit der OSK.
GEBURTENBOOM AM EK RAVENSBURG
Das Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg erlebt einen Boom bei den Geburten.
380 Kinder erblickten in den ersten fünf
Monaten des Jahres das Licht der Welt. Das
sind 100 mehr als im gleichen Zeitraum des
Vorjahres und so viele Neugeborene wie seit
zehn Jahren nicht mehr.
EINGANGSBEREICH WIRD ATTRAKTIVER
Im September ist Baubeginn am Krankenhaus Bad Waldsee. Der Landkreis Ravensburg investiert rund 1,6 Millionen Euro für
eine Erneuerung des Eingangsbereiches
und des Vorplatzes sowie ein attraktiveres
Foyer. Bereits Anfang 2015 soll der barrierefreie neue Eingang fertig sein.
WECHSEL IM SEELSORGETEAM
Im Seelsorgeteam des EK Ravensburg gibt
es einen Wechsel. Nach 28 Jahren im EK ist
Schwester Gudrun Härle in den Ruhestand
getreten. Ihre Nachfolgerin ist Schwester
Gisela Ibele, die wie ihre Vorgängerin dem
Orden der Franziskanerinnen von Reute angehört.
„TREFFPUNKT“ AUCH IN BAD WALDSEE
Die OSK bietet ihre erfolgreiche Reihe
„Treffpunkt Gesundheit“ mi laienverständlichen Vorträgen zu medizinischen Themen
jetzt auch in Bad Waldsee an. Erster Votragsabend im Krankenhaus ist am Donnerstag,
17. Juli, mit Chefarzt Dr. Thomas Sapper
(Innere Medizin). Die weiteren Termine der
monatlich stattfindenden Vorträge werden
in der örtlichen Presse veröffentlicht.
ZU
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INFORMATIONEN FÜR PATIENTEN, BESUCHER,
MITARBEITER UND FREUNDE UNSERER HÄUSER
KRANKENHAUS ST. ELISABETH
WENN DER RÜCKEN PLAGT
Ischias, Hexenschuss, Bandscheibenvorfall. Jeder hat, wenn nicht selbst betroffen,
schon davon gehört. Rückenschmerzen
gelten ganz allgemein als Volkskrankheit.
Bei der Ursache für Krankschreibungen stehen sie an erster Stelle. Das Krankenhaus
St. Elisabeth in Ravensburg hat sich auf die
Behandlung von Rückenschmerzen spezialisiert und setzt dabei auf die enge Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Praxen der Region.
Erste Anlaufstelle bei Rückenschmerzen ist
in der Regel der Hausarzt oder der niedergelassene Facharzt. Hält er eine Überweisung
in die Klinik für nötig, ist dies schnell auf
direktem Wege über eine neuerdings eingerichtete zentrale „Rücken-Rufnummer“ für
Ärzte möglich. Die Patienten können sich im
EK auf eine umfassende ärztliche Expertise
und eine hoch entwickelte Diagnostik verlassen. Die enge Zusammenarbeit mehrerer
medizinischer Disziplinen ergibt eine umfassende Kompetenz. Wenn es um den Rücken geht, kümmern sich Neurochirurgen,
Orthopäden, Neurologen, Neuroradiologen
und Schmerztherapeuten um die Patienten.
Neben den ärztlichen Teams steht am EK die
hauseigene Physiotherapie zur Verfügung.
In den seltensten Fällen liegen die Gründe
für Rückenschmerzen von vornherein auf
der Hand. Es kann viele Ursachen geben.
Zur eingehenden Untersuchung stehen och
moderne Geräte und Verfahren wie Röntgen, Computertomographie, Kernspintomographie Nervenstrommessungen oder
eine Myelographie zur Verfügung. Ist eine
besonders ausgefeilte Diagnostik vonnöten,
sind die Neuroradiologen gefragt. Über eine
solche Hauptabteilung verfügt in der ganzen Region nur das EK.
Genauso wie über eine neurochirurgische
Hauptabteilung. Zu den medizinischen
Schwerpunkten des Ärzteteams um Chefarzt Dr. Gerhard Staimer sowie die Oberärzte Dr. Rolf-Peter Kreuzer, Dr. Ioanna Knöller
und Dr. Andreas Steinhauser gehört gerade
auch die Behandlung von Wirbelsäulenleiden. So lange es geht, setzen die Ärzte am
EK auf konservative Therapien. Nur wenn
sich dadurch kein Erfolg einstellt oder wenn
die Patienten durch die Zeitverzögerung zusätzlichen Schaden erleiden würden, erfolgt
ein Eingriff.
WESTALLGÄU
DAS MVZ BLEIBT IN ISNY
Nach der Beendigung der stationären Versorgung in Isny bleibt die OSK mit ihrem
Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ)
an dem Standort vertreten. Das MVZ hat
mit seinen Fachbereichen Chirurgie und
Orthopädie im vergangenen Jahr rund 3500
Patienten in Isny versorgt.
Mit dem MVZ, das von Montag bis Freitag
von 8 bis 18 Uhr geöffnet hat, ist in Isny unverändert auch die ambulante Versorgung
von Arbeits-, Schul- und Wegeunfällen sichergestellt. Das MVZ verfügt über die entsprechende Durchgangsarzt-Zulassung der
Berufsgenossenschaffen. Das MVZ arbeitet
unverändert im 1. Obergeschoss des bisherigen Krankenhauses.
Die stationäre Versorgung in Isny sowie der
Betrieb der Notaufnahme sind Ende Juni
eingestellt worden. Die OSK konzentriert
ihre stationäre Versorgung im Westallgäu
auf Wangen, dessen Bettenkapazität auf
über 200 erhöht worden ist. Dies entspricht
einem Beschluss des Kreistages vom November 2012. Die Schließung der internistischen Station in Isny hatte sich aufgrund
eines Rechtsstreits zwischen Stadt und Kreis
verschoben. Nachdem der Staatsgerichtshof
eine Verfassungsbeschwerde der Stadt zurückgewiesen hatte, war der Weg frei.
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IMPULS 02.14
EDITORIAL
PATIENTEN SUCHEN SICHERHEIT
OSK LEGT QUALITÄTSDATEN
IM NETZ OFFEN
Ist aber eine OP unumgänglich, bieten die OSK-Häuser den Patienten alle
Standards, die Sicherheit und Qualität
der Therapie garantieren. Es beginnt bei
hoch leistungsfähigen diagnostischen
Geräten. Über das digitale Bildsystem
PACS können bei der Beurteilung von
Aufnahmen jederzeit auch Spezialisten
aus anderen OSK-Häusern hinzugezogen werden. Es geht weiter mit technisch hochwertigen Ausstattungen in
der Operationssälen. Und es endet noch
längst nicht mit Regeln und Prozessabläufen, die für die Sicherheit des Patienten klar definiert und überprüfbar sind.
Vieles andere wie die Pflegekonzepte
auf den Stationen kommt hinzu.
Die Oberschwabenklinik hat im Zuge
ihrer Mitgliedschaft in der Initiative
Qualitätsmedizin (IQM) ihre Qualitätsdaten für 2013 veröffentlicht. Die jährliche Veröffentlichung bei IQM erfolgt
auf freiwilliger Basis zusätzlich zu den
alle zwei Jahre vorgeschriebenen Veröffentlichungen in den Gesetzlichen
Qualitätsberichten.
Das Gesundheitswesen steht unter Generalverdacht. Schlagzeilen über unnötige Operationen, über angeblichen
Ärztepfusch oder vorgebliche Hygienemängel hinterlassen ihre Wirkung.
Das wirft ein unverdient schräges Licht
auf eine ganze Branche. Wer in diesem
Lande ernsthaft erkrankt, kann sich auf
eine Versorgung auf höchstem Niveau
verlassen. Es liegt an den Krankenhäusern selbst, den Patienten diese Sicherheit zu vermitteln. Die Oberschwabenklinik stellt sich dieser Aufgabe.
Operiert wird nur, wenn es medizinisch
angezeigt ist. Darauf können sich die
Patienten verlassen, wenn sie ein Krankenhaus oder das Medizinische Versorgungszentrum der OSK aufsuchen. Ein
neues Kunstgelenk oder eine RückenOP nur um der wirtschaftlichen Ziele
des Unternehmens willen gibt es bei der
OSK nicht. Wenn solche Auswüchse im
Gesundheitswesen grassieren, werden
sie zu Recht von Krankenkassen und
Patientenschutzverbänden kritisiert.
So lange es geht, werden zum Beispiel
Gelenk- oder Rückenpatienten ohne
OP konservativ behandelt. In dieser
Haltung werden die Ärzte in der OSK
ausdrücklich von der Geschäftsführung
bestärkt. Genauso wie bei der Zusammenarbeit mit den niedergelassenen
Haus- und Fachärzten im Sinne einer
funktionierenden
Versorgungskette.
Kranke Menschen sollen dort behandelt werden, wo es der Schwere ihrer
Erkrankung angemessen ist. Das muss
nicht zwangsläufig eine Klinik sein.
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Für die Hygiene gibt es in allen OSKHäusern ein ausgefeiltes Konzept, das
sowohl Patienten als auch Mitarbeiter
und Besucher umfasst. Die OSK wird
bei der Hygiene von einem bundesweit
tätigen Institut beraten, dessen Mitarbeiter direkt in den Häusern tätig sind.
So fließen in die Hygienerichtlinien der
OSK auch ständig Erkenntnisse ein, die
in anderen großen und hoch leistungsfähigen Kliniken gewonnen werden.
Sagen Ihnen, liebe Leser, die Begriffe QuMiK und IQM etwas? Vermutlich
kaum. Für die OSK stehen diese Kürzel
aber für zentrale Elemente der Qualitätskontrolle. Die OSK ist als einziger
Klinikverbund der Region Mitglied der
Initiative Qualität und Management
im Krankenhaus (QuMiK), zu dem sich
führende kommunal getragene Kliniken in Baden-Württemberg zusammengeschlossen haben. Auf dieser Ebene
gibt es einen ständigen Austausch von
Erkenntnissen zur Qualität. Gleiches
gilt für die bundesweite Initiative Qualitätsmedizin (IQM). Wer hier ist, muss jedes Jahr Qualitätsdaten veröffentlichen,
die über die Anforderungen der gesetzlichen Berichte hinausgehen. Auf der
Homepage www.oberschwabenklinik.
de kann unter Unternehmen/Qualität
jeder die Daten der OSK einsehen.
Die Patienten sollen und können ihrem
OSK-Krankenhaus vertrauen. Dafür betreiben wir einen hohen Aufwand. Wir
sind sicher, dass er sich lohnt.
Dr. Sebastian Wolf
Geschäftsführer
Der IQM-Indikatorensatz umfasst insgesamt 252 Qualitätskennzahlen für
50 relevante Krankheitsbilder und geht
damit über die Anforderungen der gesetzlichen Berichte hinaus. In der Veröffentlichung werden die Kennzahlen der
jeweiligen Klinik den Durchschnittswerten aller der IQM angeschlossenen
Krankenhäuser sowie den sich aus der
bundesweiten Statistik ergebenden Erwartungswerten für die Klinik gegenübergestellt. Die Daten der OSK sind
auf der Homepage unter www.oberschwabenklinik.de/Unternehmen/Qualität für jedermann einsehbar.
Mitglied bei IQM sind 260 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und
der Schweiz, die jährlich zusammen
vier Millionen Patienten versorgen. In
Deutschland liegt der Marktanteil der
IQM-Häuser bei der stationären Versorgung bei 19 Prozent. Zur IQM hatten
sich 2008 führende Krankenhausträger
aus dem deutschsprachigen Raum zusammengeschlossen. Die Oberschwaebenklinik, die als einziges Klinikunternehmen im Landkreis Ravensburg der
Initiative angehört, hat im vergangenen
Jahr erstmals ihre Qualitätsdaten im
Rahmen und nach den Regeln von IQM
veröffentlicht.
Die Oberschwabenklinik nutzt den ständigen Vergleich mit anderen führenden
Klinken im deutschsprachigen Raum für
ein aktives Qualitätsmanagement, das
zu weiter verbesserter Behandlungsqualität und noch höherer Patientensicherheit führt. Bestandteil von IQM ist
das sogenannten „Peer Review Verfahren“, bei dem bei auffälligen Werten
eine Analyse des Behandlungsprozesses und Beratung für Verbesserungen
durch Chefärzte einer anderen IQM angehörenden Klinik erfolgen. Im Rahmen
dieses Verfahrens sind auch Chefärzte
der OSK beratend für andere Häuser
tätig.
IMPULS 02.14
IM BLICKPUNKT
SCHILDDRÜSEN-OPS NOCH SICHERER
Bei Schilddrüseneingriffen am Krankenhaus Wangen kann der Operateur
nun die Funktion des Stimmbandnervs
kontinuierlich überwachen, ohne dafür
die OP unterbrechen zu müssen. Möglich macht diese zusätzliche Sicherheit
für den Patienten die Erweiterung des
Überwachungsgerätes, mit der das
Wangener Krankenhaus auf dem neuesten Stand der Technik ist.
Schon lange hat sich das Team rund
um Chefarzt Dr. Franz Immler auf die
Chirurgie der Schilddrüse und der Nebenschilddrüse spezialisiert und mit 200
Eingriffen im Jahr ihren Schwerpunkt
etabliert. Die Allgemein- und Visceralchirurgie in Wangen ist regionales
Zentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie und ist nun durch
die Anschaffung des „kontinuierlichen
intraoperativen Neuromonitorings“ ein
Vorreiter in der Region.
„Jede OP birgt unterschiedliche Risiken in sich. Beim Eingriff an der Schilddrüse kann beispielsweise der Stimmbandnerv verletzt werden. Folgen für
den Patienten sind Heiserkeit und eine
schnellere Ermüdung der Stimme. Dann
ist eine logopädische Behandlung erforderlich“, erklärt Oberarzt Dr. Wolfgang
Schmid. Um diesen Gefahren vorzubeugen, setzt man eine spezielle Überwachungstechnik des Stimmbandnervens
ein. Dieses technische Hilfsmittel wird
bereits seit 15 Jahren in Wangen erfolgreich angewandt. Um noch präziser zu
arbeiten und dem Patienten noch mehr
Sicherheit zu gewährleisten, setzt man
nun ergänzend die neueste Technologie
auf diesem Gebiet ein und hat das Gerät
um diverse Elemente erweitert.
Bei der bisherigen Methode wird bei
einer Schilddrüsenoperation der Stimmbandnerv mit einer Stimulationssonde
berührt, die den Nerv elektrisch erregt.
Ein intakter Stimmbandnerv leitet diese
Impulse weiter an den Zielmuskel, den
sogenannten Stimmbandmuskel. Hierbei wird ein Signal erzeugt, das sowohl
visuell wie auch akustisch dargestellt
wird. „So kann sich der Chirurg während der Operation von der Funktionsfähigkeit des Stimmbandnerven überzeugen“, erläutert Dr. Schmid.
„Früher hat der Operateur für diese
Überprüfung den Eingriff unterbrechen
und in Abständen die Intaktheit durch
kurzzeitige Berührungen des Nervens
testen müssen“, erzählt der Oberarzt.
Eine Schädigung zwischen diesen
Überprüfungen konnte jedoch nicht mit
letzter Sicherheit ausgeschlossen werden. Diese Vorgehensweise gehört der
Vergangenheit an. Die nun in Wangen
eingeführte Echtzeitüberwachung, das
„kontinuierliche intraoperative Neuromonitoring“, funktioniert nach dem
Prinzip des Vorgängermodells, über-
prüft allerdings permanent während des
gesamten Verlaufs der OP die Funktionalität des Stimmbandnervens. Über die
gesamte Operationszeit erhält der Chirurg somit die nötigen Informationen
und hat nun erstmals die Möglichkeit,
unverzüglich auf drohende Funktionsbeeinträchtigungen des Stimmbandnervens zu reagieren und eine Verletzungsgefahr abzuwenden.
Die Verletzungsgefahr beim Eingriff an
der Schilddrüse ohne diese Technologie
wird mit einem Prozent angegeben. Bei
Rezidiveingriffen, einer wiederholten
OP, liegt das Risiko wegen narbigen Veränderungen bei fünf bis zehn Prozent.
Mit Hilfe der Echtzeitüberwachung sollen auch diese Restrisiken weiter minimiert werden. Studien haben bestätigt,
dass das Verfahren des kontinuierlichen
intraoperativen Neuromonitorings erfolgreich ist und für den Patienten ein
Höchstmaß an Sicherheit bietet. Zudem
wird die Methode von den Fachgesellschaften unterstützt.
Die Chirurgen der Allgemein- und Visceralchirurgie in Wangen schätzen dieses Verfahren sehr und sind stolz, dieses
Gerät ihren Patienten als Einzige in der
Region bieten zu können.
Anna-Lena Eisele
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IMPULS 02.14
IM BLICKPUNKT
DEN SCHMERZ AN DER WURZEL GEPACKT
Patienten mit chronischen Schmerzen
sind meist verzweifelt. Die Suche nach
einem Arzt, der ihnen helfen kann,
gleicht oft einer Odyssee. „Es war die
Hölle. Ich hätte aus dem Fenster springen können“, schildert Kathleen Hesse
aus Kressbronn ihr Martyrium. Monatelang hat sie unter zermürbenden
Schmerzen gelitten. Nach einer OP im
Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg ist sie nun vollkommen schmerzfrei und nimmt keinerlei Schmerzmedikamente mehr ein.
Für Kathleen Hesse hat ein neues Leben
begonnen – ein Leben ohne Schmerzen.
„Heute kann ich wieder Bäume ausreißen“, stahlt sie. Dr. Ioana Knöller, Oberärztin der Klinik für Neurochirurgie am
EK, führte eine sogenannte Spinalganglionstimulation bei ihr durch. Durch
eine elektrische Stimulation der Nervenwurzeln konnte sie Kathleen Hesse von ihren Schmerzen befreien. Der
Hausarzt der 39-Jährigen hatte ihr diese
Methode empfohlen.
Anfang diesen Jahres wurde dieses Verfahren an der Klinik für Neurochirurgie
am EK unter der Leitung von Chefarzt
Dr. Gerhard Staimer eingeführt. Bisher
hat Dr. Knöller 15 Patienten operiert.
Alle sind nach dem Eingriff schmerzfrei
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und konnten die Einnahme von Medikamenten drastisch reduzieren oder sogar
ganz einstellen. „Die Methode kommt
für Menschen infrage, die infolge eine
Unfalls oder einer Operation an chronischen Schmerzen leiden“, führt Dr.
Knöller aus. Es handelt sich dabei um
Schmerzen, die lokal begrenzt sind und
konkreten Nervenwurzeln zuzuordnen
sind. Der Eingriff ist für die erfahrene
Ärztin unkompliziert. Der Spinalkanal,
der innerhalb der Wirbelsäule verläuft,
wird punktiert. Über eine Nadel wird
eine Sonde direkt an die betroffenen
Nervenwurzeln gebracht. „Wir müssen
den Patienten nicht erst operieren, um
zu erfahren, ob ihm mit der Stimulation
des Spinalganglions geholfen werden
kann. In 80 Prozent der Fälle können
wir im Voraus bestimmen, welcher Nerv
betroffen ist und wo anatomisch die
Sonde platziert werden muss“, so Dr.
Knöller. Bei den anderen Fällen ist eine
Voruntersuchung notwendig.
In einem zweiten Schritte wird ein
Schrittmacher implantiert. Die Patienten spüren das kleine Gerät, das sich
unter der Haut auf der Pobacke befindet, kaum. Sie können über eine Fernbedienung den Schrittmachers regeln
und so ihre individuelle Intensität der
Schmerzunterdrückung selbständig be-
stimmen.
Auch Reinhold Sticher aus Zogenweiler
hat durch den Eingriff am Ravensburger EK wieder mehr Lebensqualität erhalten. Jahrelang litt er unter höllischen
Schmerzen, wie er sagt. Täglich musste
er bis zu 26 Tabletten einnehmen. Dazu
kamen noch Infusionen. Die starken
opiumhaltigen Schmerzmittel machten ihn abhängig. Vier Wochen dauerte
sein Entzug. Heute ist er schmerzfrei.
Die wenigen Medikamente, die er noch
nehmen muss, verträgt der 60-Jährige
gut. Dem 34-jährige Rico Gersema wurde im Jahre 2009 die Gallenblase entfernt. Seitdem litt auch er unter heftigen
Schmerzen. Medikamente machten ihn
schlapp und müde. Dank der Behandlung bei Dr. Ioana Knöller hat er wieder
seine Lebensfreude zurückgewonnen.
Kontakt
Klinik für Neurochirurgie
Krankenhaus St. Elisabeth
Elisabethenstr. 15
88212 Ravensburg
Telefon: 0751/87-2504
Fax: 0751/87-2760
Ambulanz :
Tel.: 0751/87-2464
IMPULS 02.14
INTERVIEW
RÜCKENSCHMERZEN SIND EIN VOLKSLEIDEN
Beschwerden am Rücken bis hin zu massiven Rückenschmerzen kennen viele
Deutsche. Rückenschmerzen stehen in
westlichen Ländern an erster Stelle für
Arbeitsunfähigkeit. Am Krankenhaus
St. Elisabeth in Ravensburg ist man auf
die Behandlung von Rückenkrankheiten spezialisiert. Einer der Fachärzte ist
Dr. Andreas Steinhauser, Oberarzt der
Klinik für Neurochirurgie.
Herr Dr. Steinhauser, was sind die Ursachen für Rückenschmerzen?
Das kann man pauschal überhaupt
nicht sagen. So vielfältig die Symptome
von Rückenschmerzen sind, so vielfältig
sind auch die Ursachen. In Frage kommen Muskelverspannungen, entzündliche Erkrankungen wie Rheuma sowie
angeborene oder degenerative Wirbelsäulenveränderungen oder Tumorleiden. Um eine erfolgversprechende Therapie zu gewährleisten, ist eine genaue
Abklärung der Ursachen notwendig.
Wie sieht so eine genaue Abklärung
aus?
An erster Stelle stehen die Befragung
des Patienten und die körperliche Untersuchung. Hierfür ist die erste Anlaufstelle in den meisten Fällen der
Hausarzt, seltener ein Facharzt, wie ein
Orthopäde oder ein Neurologe. Hält
dieser eine weitergehende Abklärung
für erforderlich und überweist den Patienten ins EK, kann sich der Betroffene
auf unsere Erfahrung und unsere apparative Ausstattung verlassen.
Welche medizinischen Geräte stehen
Ihnen im EK zur Verfügung?
Nun, zunächst wiederholen wir die Befragung, die oft wertvolle Hinweise liefert und die körperliche Untersuchung,
um das weitere Vorgehen eingrenzen
zu können. Zur eingehenden Untersuchung stehen uns hoch moderne Geräte
und Verfahren wie Röntgen, Computertomographie, Kernspintomographie,
Nervenstrommessungen oder eine Myelographie, bei der Kontrastmittel in
den Wirbelkanal gespritzt und anschließend eine CT durchgeführt wird, zur
Verfügung. Von Vorteil ist die enge Zu-
sammenarbeit mit den Kollegen anderer medizinischer Fachbereiche am EK.
Welche Fachbereiche sind in die Behandlung der Patienten eingebunden?
In erster Linie arbeiten Radiologen,
Neuroradiologen, Unfallchirurgen und
Orthopäden sowie eventuell Onkologen sowie wir Neurochirurgen sehr eng
zusammen. Dadurch lässt sich meist
die Ursache der Beschwerden feststellen. Vor allem bei Problemen der Wirbelsäule liefern uns die Kollegen der
Neuroradiologie exzellente Bilder, auf
denen zum Beispiel die ins Bein ausstrahlenden Schmerzen konkret einem
Bandscheibenvorfall, der zu einer Nervenwurzelkompression führt, zugeordnet werden kann. Unser Vorteil hier ist,
dass wir die erforderliche Diagnostik im
Notfall zu jeder Zeit durchführen können.
Und wenn Sie die Ursache für die Beschwerden gefunden haben, erfolgt
dann der operative Eingriff.
Nein. Wenn möglich favorisieren wir die
konservative Therapie, also ohne Operation. Zunächst lindern wir mit Medikamenten die Schmerzen. Unter Anleitung von geschulten Physiotherapeuten
werden mit den Patienten Übungen
durchgeführt. Dadurch kann sehr oft
eine deutliche Besserung, wenn nicht
sogar eine vollständige Beseitigung der
Schmerzen erreicht werden. Leider gibt
es aber Erkrankungen der Wirbelsäule,
bei denen diese Vorgehensweise nicht
von Erfolg gekrönt ist oder die Patienten
durch die Zeitverzögerung zusätzlichen
Schaden erleiden würden.
In diesen Fällen also ist
eine OP unvermeidbar.
Richtig. Vor einem Eingriff besprechen wir mit
den Kollegen der anderen
medizinischen
Fachabteilungen die Befunde und erörtern verschiedene Therapieoptionen. Mit dem Patienten
stimmen wir dann die
Vorgehensweise ab. Durch die erfolgte
Diagnostik wissen wir bereits im Vorhinein, welche Veränderungen an der
Wirbelsäule zu erwarten sind, so dass
wir uns darauf einstellen können. Prinzipiell wählen wir immer den „kleinsten“ erfolgversprechenden Eingriff. Im
OP unterstützt uns ebenfalls modernste
Technik. Eingriffe an der Wirbelsäule
nehmen wir immer mikrochirurgisch
vor. Durch einen kleinstmöglichen
Schnitt wird so wenig wie nur möglich
gesundes Gewebe verletzt. Durch den
Einsatz von Mikroskopen während der
OP sehen wir auch feinste Strukturen.
Bei Bedarf kommt bei einem Eingriff
auch ein 3D-Röntgenapparat zum Einsatz, der uns während der Operation
exakte Bilder der zu operierenden Stelle liefert. Für unsere Patienten bedeutet
dies einen sehr hohen Sicherheitsfaktor.
UNSERE ALTENHILFEEINRICHTUNGEN
„ Seniorenzentrum Wilhelmsdorf
Telefon: 0 75 03-9 29-9 20
„ Diakonie-Sozialstation Wilhelmsdorf
Telefon: 0 75 03-9 29-9 00
„ Seniorenzentrum Aitrach
Telefon: 0 75 65-94 26 89-0
„ Seniorenzentrum Bad Waldsee
Telefon: 0 75 24-9 90 94-0
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IMPULS 02.14
ARBEITSPLATZ KRANKENHAUS
FAMILIE, SCHULBANK UND KRANKENHAUS
„Jeder hat seine Aufgabe und meine
fängt jetzt an.“ Meike H. 30 Jahre alt,
verheiratet und Mutter zweier Kinder,
sitzt zusammen mit Ingrid M. im Besprechungszimmer der Gesundheitsakademie
Bodensee-Oberschwaben.
Gerade ist ihr Unterricht zu Ende und
bevor sie nach Hause zu ihren Familien gehen, wollen sie von ihren neuen
Eindrücken berichten. Ein Leben mit
Veränderungen, Freude, Anerkennung
und Selbstbewusstsein, aber auch mit
neuen Herausforderungen.
Die beiden Frauen nehmen das Angebot wahr: Unterstützung für den Wiedereinstieg in den Beruf. Sie sind stolz
darauf. Selbstverständlich ist das nicht
immer. Nach über 35 Jahren Familie
und Kindererziehung den Schritt zurück
ins Berufsleben zu wagen, wie im Falle
der 59-jährigen Ingrid M. Die Angst, zu
alt zu sein oder es nicht mehr zu schaffen, war riesig. Angst vor allem, vor
dem klinischen Alltag und der Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Doch der
Wunsch nach einer neuen Aufgabe und
Selbsterfüllung überwog. „Ich würde es
jederzeit wieder machen, denn vieles
würde einem entgehen“, sagt die gelernte Krankenschwester und schmunzelt verlegen.
Über den Wiedereinstiegskurs für Pflegefachkräfte hat sie in der Zeitung gelesen und mit der Anmeldung nicht
lange gewartet. „Ich weiß noch, was
ich an diesem Tag dachte: Super, das
könnte ich mit meinem Mann und meinen vier Kinder vereinbaren“, erinnert
sich Ingrid M. „Mein Mann war zuerst
skeptisch und stellte sich nach so langer
Zeit die Rückkehr für mich schwer vor.
Doch heute ist er stolz auf mich und unterstützt mich. Meine Kinder hingegen
können es nicht verstehen, dass ich freiwillig die Schulbank drücke“, erzählt
sie lachend.
Ein bisschen anders verlief es bei ihrer Mitschülerin Meike H. Die junge
Frau wurde während ihrer Ausbildung
schwanger und absolvierte ihr Examen
zur Gesundheits- und Krankenpflegerin mit Babybauch. Für sie ist es jetzt
der Ersteinstieg in den Beruf nach der
Ausbildung im Jahr 2007. „Ich bereue
nichts. Und so, wie alles lief, war es gut.
Alles zu seiner Zeit eben. Ich bin dankbar für den Weg und glücklich, dass er
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mir und anderen ermöglicht wird. Auf
den Kurs der Gesundheitsakademie bin
ich im Internet gestoßen und habe ihn
sofort als meine Chance wahrgenommen“, beschreibt die junge Mutter. In
ihren Augen lag die Herausforderung
darin, ob sie es noch im klinischen Alltag
schafft. „Ich hatte keine Angst, aber ein
komisches Gefühl war es schon, wenn
man lediglich die Ausbildung gemacht
hat und einen Titel besitzt, aber keine
Routine vorweisen kann“, beschreibt
sie ihre damalige Situation.
Wie auch ihre Kollegin ist sie stolz, dass
sie sich auf diesen neuen Schritt eingelassen hat. Sie sehen ihn als Chance
für Frauen und raten allen, die sich in
ähnlichen Situationen befinden, sich zu
trauen. „Jeder sollte das machen, was
ihn persönlich glücklich und zufrieden
stellt. Wenn man es möchte, gibt es immer einen Weg“, rät die junge Kursteilnehmerin. „Bei mir passte eben jetzt
alles in einen zeitlichen und organisatorischen Rahmen und ich konnte den
letzten Schritt zur Veränderung wagen.“
Von Vorteil ist hierbei auch der Rückhalt der Kursteilnehmerinnen und der
Austausch während der gemeinsamen
Stunden. Man gibt sich gegenseitig
Informationen, tauscht Erfahrungen
aus und unterstützt einander. Von der
breiten Altersspanne profitieren die
jungen wie auch älteren Frauen der
kleinen Gruppe. Für Meike H. sind beispielsweise die aktuellen Hygienevorschriften nichts Neues. Sie spricht von
minimalen Veränderungen seit ihrer
Ausbildung und dass sie auf viel Wissen aus ihrer Ausbildung zurückgreifen kann. Ihre älteren Kolleginnen im
Gegenzug müssen viel Neues dazulernen und auch mehr auffrischen. „Vieles
weiß man schon, aber man lernt auch
ganz viel dazu. Heute zum Beispiel hatten wir das Thema Multimorbidität. Das
gab’s zu meiner Ausbildungszeit noch
gar nicht“, so Ingrid M., die die Lerninhalte als sehr gut und informativ beschreibt.
Ergänzt wird der theoretische Unterricht mit Praxisblöcken in persönlich
gewählten Institutionen des Gesundheitswesens. Um diese mit der Familie
unter einen Hut bringen zu können,
sind sie flexibel wählbar. Ingrid M. hat
sich hierfür die onkologische Station im
Krankenhaus St. Elisabeth ausgesucht.
Sie spricht von einem guten Arbeitsklima zu den Kollegen und findet es schön,
dass die Mitarbeiter auf den Stationen
das Projekt unterstützen. Sie freut sich,
dass sie als Kollegin akzeptiert und gut
aufgenommen wird.
Zwei unterschiedliche Frauen, zwei
unterschiedliche Geschichten, aber ein
Ziel: zurück in den Pflegeberuf. Beide
haben die Chance genutzt und einen
beruflichen Neuanfang gewagt und ihre
persönliche Aufgabe gefunden.
Anna-Lena Eisele
Information und Kontakt:
Zurück in den Pflegeberuf Wiedereinstiegskurs
Gesundheitsakademie
Bodensee-Oberschwaben
Hähnlehofstraße 5
88250 Weingarten
Telefon: 0751 87-3312
www.ga-gesundheitsakademie.de
IMPULS 02.14
OSK
TAUSENDE
BESUCHER BEIM GELENKTAG
Mehrere tausend Menschen haben
den Tag der Gelenkmedizin der Oberschwabenklinik besucht. Standortübergreifend standen an den Krankenhäusern St. Elisabeth Ravensburg, Wangen
und Bad Waldsee die Orthopäden der
OSK den Besuchern einen Tag lag lang
zur Verfügung. Die 15 Vorträge der
Ärzte verfolgten durchweg zwischen
100 und Zuhörer. Die Möglichkeit, danach mit den Medizinern an den Informationsständen direkt ins Gespräch zu
kommen, wurde außerordentlich rege
genutzt.
Gemeinsam mit den orthopädischen
Kliniken der OSK präsentieren sich an
allen drei Standorten deren Kooperationspartner. Therapieabteilungen der
OSK-Häuser, Sanitätshäuser, die großen Rehakliniken aus der Region sowie
Apotheken zeigten, was es rund um die
akutmedizinische Behandlung an weiteren Möglichkeiten der Hilfe bei Gelenkbeschwerden gibt.
Die OSK versorgt in ihren drei Häusern pro Jahr rund 21 000 Menschen
mit Beschwerden an Fuß, Knie, Hüfte
oder Schulter. Jeder vierte Patient wird
operiert. Die Ärzte machten in ihren
Vorträgen deutlich, dass der Ersatz eines Gelenkes nur dann erfolgt, wenn
zuvor alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Thema des Gelenktages war deshalb auch die konservative
Orthopädie. In Wangen präsentierte
sich gemeinsam mit der Abteilung des
Krankenhauses das ambulante Medizinische Versorgungszentrum (MVZ). In
Ravensburg war die orthopädische Praxis Konrad Zahniel mit von der Partie.
Mit dieser Praxis sowie mit dem Zentrum für Hand- und Fußchirurgie Prof.
Krimmer, die beide ihren Sitz im Ärztehaus am EK haben, arbeitet die OSK
in Ravensburg in einem Gelenkzentrum
für Oberschwaben zusammen.
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IMPULS 02.14
OSK
OSK-ERGEBNIS UM DREI MILLIONEN BESSER
Euro umfasst. Zwei Drittel dieser Maßnahmen sind umgesetzt, so dass die Ertragskraft der OSK bereits jetzt deutlich
gestärkt worden ist. Die Personalkosten
sind 2013 um 5,5 Millionen Euro gesunken. 120 Vollkräfte sind abgebaut worden.
Die OSK hat mit weniger Personal ihr
hohes Leistungsniveau der Vorjahre
gehalten. Die Zahl der stationären Patienten ging bedingt durch die Schließung in Leutkirch geringfügig von 41
300 auf 40 000 zurück. Die ambulante
Patientenzahl stieg um 1000 auf 120
000, davon 13 400 im Medizinischen
Versorgungszentrum an den Standorten Wangen und Isny. Bei den Notfallpatienten gab es eine Steigerung um
600 auf 51 779. Insbesondere ans EK
Ravensburg kamen vermehrt Notfälle.
Ihre Zahl stieg um 1288 auf 31 352. Eine
deutliche Steigerung um über 2000 auf
11 600 verzeichnete bedingt durch die
Schließung in Leutkirch auch das Krankenhaus Wangen.
Die Oberschwabenklinik GmbH hat
im Jahre 2013 ihr Jahresergebnis erneut deutlich um fast drei Millionen
Euro verbessert. Der Verlust des Verbundes lag noch bei 1,65 Millionen
Euro gegenüber 4,6 Millionen Euro
im Jahre 2012. Wirtschaftlich deutlich
gestärkt zeigt sich das Krankenhaus
St. Elisabeth in Ravensburg, das mit
einem Überschuss von 3,2 Millionen
Euro abschließt. Erneut schwarze Zahlen schrieb mit einem Plus von 884 000
Euro auch das Krankenhaus Bad Waldsee. Im Westallgäu verbuchte die OSK
hingegen unverändert einen hohen
Verlust von 5,5 Millionen Euro.
Der Ausblick von OSK-Geschäftsführer
Dr. Sebastian Wolf auf das laufende Geschäftsjahr 2014 fällt positiv aus. Wenn
alles planmäßig verläuft, könnte die
OSK als Ergebnis einer erfolgreich verlaufenden Sanierung sogar wieder die
schwarze Null erreichen. Der Klinikverbund im Landkreis Ravensburg rechnet
mit noch einmal deutlich anziehenden
Leistungszahlen am EK Ravensburg.
Hier steht nun ganzjährig das neue Bettenhaus zur Verfügung, mit dem die
Patienten ausschließlich in komfortablen Zwei- und Einbettzimmern untergebracht sind.
Im Westallgäu setzt die OSK auf die 2013
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nur teilweise wirksamen Änderungen in
der Standortstruktur, die im November
2012 mit dem Schließungsbeschluss des
Kreistags für die kleinen Häuser Leutkirch und Isny eingeleitet worden ist.
Das Krankenhaus Leutkirch ist zur Jahresmitte 2013 geschlossen worden. Es
belastet die Bilanz 2013 letztmals mit einem Minus von 1,9 Millionen Euro. 1,3
Millionen Euro Verlust schrieb die OSK
in Isny. Für das Krankenhaus Wangen
schlug 2013 ein Verlust in Vorjahreshöhe von 2,3 Millionen Euro zu Buche. Die
OSK geht von einem deutlich besseren
Ergebnis im Westallgäu aus, sobald die
stationäre Versorgung auf Wangen konzentriert ist. In Isny bleibt das ambulante Medizinische Versorgungszentrum
erhalten.
Die Oberschwabenklinik befindet sich
derzeit in einem auf mehrere Jahre angelegten Sanierungsprozess. Das Unternehmen
verzeichnete 2011 noch
einen Verlust von über
acht Millionen Euro. Unter Begleitung der Unternehmensberatung Kienbaum ist ein Programm
aufgelegt worden, das
über 400 einzelne Maßnahmen mit einem Volumen von zehn Millionen
Insgesamt erwirtschaftete die OSK 2013
einen Umsatz von 183,4 Millionen Euro
und lag damit auf Vorjahresniveau. Ins
Jahresergebnis von minus 1,65 Millionen Euro eingeflossen sind vier Millionen Euro aus dem Mietverzicht des
Landkreises Ravensburg sowie 1,5 Millionen Euro aus dem Gehaltsverzicht
der Mitarbeiter durch den Zukunftstarifvertrag. Mit 2721 Mitarbeitern blieb die
OSK unverändert größter Arbeitgeber
und mit 234 Auszubildenden auch größter Ausbildungsbetrieb im Landkreis
Ravensburg. Ihre Ausbildungsanstrengungen führt die OSK mit unveränderter Intensität fort. Für Geschäftsführer
Dr. Wolf ist die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte der Schlüssel dafür, um
im medizinischen Qualitätswettbewerb
auch in Zukunft mit an der Spitze zu liegen.
IMPULS 02.14
KRANKENHAUS ST. ELISABETH
FÖRDERBAND SORTIERT MEDIKAMENTE
der OSK. Sie hat ständig 1700 Arzneimittelpositionen vorrätig. Davon werden circa 600 gesondert gelagert, sei es
aufgrund der Maße, der Kühlung oder
auch aus Sicherheits-gründen. Darunter fallen Medikamente wie Infusionen,
Betäubungsmittel oder Zytostatika, die
in der Krankenhausapotheke der OSK
hergestellt werden.
ERSTES STRAHLENSCHUTZTOR
IST EINGEBAUT
In der neuen Strahlentherapie am
Ravensburger EK wurde das erste
Strahlenschutztor eingebaut. Der Installation des zweiten Tores erfolgt im
Oktober. Die Tore schirmen die beiden Therapieräume mit den Linearbeschleunigern ab. Rund 21 Tonnen
wiegt jedes dieser Tore.
Seit kurzem ist sie aufgebaut, bestückt
und betriebsbereit. Die neue BatchFlow-Anlage des Krankenhaus St. Elisabeth ist voll funktionsfähig und eine
sinnvolle Investition in eine noch bessere Patientenversorgung. Bei der modernen Anschaffung handelt es sich um
ein Bestell- und Kommissionierungssystem für Medikamente, die die Arzneimittelausgabe optimiert und somit
auch Zeit spart. Für den Chefapotheker
der Krankenhausapotheke, Dr. Jörg Bickeböller-Friedrich, ist sie neben den
Apothekern auf Station eine weitere
Innovation, welche die OSK bietet.
„Wir sprechen hier von einer fast papierlosen Apotheke. Die Bestellung von den
jeweiligen Stationen erfolgt online und
wird dann in der Zentralapotheke kommissioniert. Kommissionieren be-deutet, einen Warenkorb zusammenstellen.“, erklärt der Chefapotheker. Seine
Mitarbeiter legen die Medikamente von
Hand auf das Förderband des Halbautomaten. Am Ende des Bandes ist eine
Kameraerkennung angebracht, die die
Arzneimittel sortiert und den einzelnen Stationen zuordnet. Dies geschieht
über eine Doppelerkennung. Registriert
werden der Barcode wie auch der Medikamentenname, was eine eindeutige
Zuordnung garantiert. Gleichzeitig reagiert die Maschine, wenn es sich um
ein falsches oder nicht zuordenbares
Präparat handelt. „Zusammen mit der
klinischen Pharmazie hier im Kranken-
haus St. Elisabeth spielen wir in einer
sehr hohen Liga. Nur wenige Krankenhausapotheken in Deutschland bieten
diesen Umfang an klinischer Pharmazie
am Patientenbett.
Bei einer rein manuellen Kommissionierung sind vier Mitarbeiter beschäftigt, um ein ganzes Krankenhaus zu
versorgen. Dafür benötigt man zwei
Stunden. „Mit der Batch-Flow-Anlage
können zwei Mitarbeiter innerhalb von
nur einer halben Stunden das komplette Krankenhaus mit den georderten
Medikamenten versorgen.“, sagt Dr.
Bickeböller-Friedrich. Diese effektive
Logistik bietet zahlreiche Vorteile. So
sind die Laufwege der Mitarbeiter deutlich geringer und die Mitarbeiter auf
den Stationen werden ebenfalls entlastet. Insgesamt werden mehr Ressourcen
freigesetzt. Die große Zeitersparnis spiegelt sich auch in der Unterstützung der
Station durch die Versorgungsassistenz
wider. Die pharmazeutisch-technischen
Assistentinnen füllen auf der Station
den
Medikamentenvorrat auf. Den
Pflegefachkräften
bleibt mehr Zeit,
sich um die Patienten zu kümmern.
Zunächst wurde der Stahlkörper des
Tores samt der Mechanik montiert. Anschließend wurde der leere Stahlkörper
der Tür mit Barytbeton gefüllt. Dieser
Betonzuschlag Baryt (Schwerspat) verfügt über die Abschirmeigenschaften,
die die strengen Abschirmanforderungen der Strahlenschutzverordnung fordert. Die Tore bieten den gleich hohen
Schutz wie eine Wand aus diesem Spezialbeton. Sie sind quasi ein Wandabschnitt auf Rädern.
Bewegt werden die Tore durch einen
Motor, mit einer Leistung von 0,72 kW,
was etwa einem PS entspricht. Durch die
Übersetzung des Getriebes reicht diese
geringe Motorenleistung aus, um das
mächtige Tor zu öffnen oder zu schließen. Bewegt wird es auf Rollen. Selbst
bei einem Stromausfall, lassen sich die
Tore mit einer Handkurbel in weniger
als 60 Sekunden öffnen.
Insgesamt
fünf
Krankenhäuser
versorgt die Krankenhausapotheke
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IMPULS 02.14
KRANKENHAUS ST. ELISABETH
KUSCHELIGES KATZENLIESELE
GEZIELTE SUCHE NACH
DEN FREIEN BETTEN
Dagmar Aumann und Andreas Herkommer sind seit diesem Jahr für das
zentrale Bettenmanagement im EK zuständig. Sie koordinieren zeitnah und
bedarfsgerecht die Bereitstellung von
Betten. „Wir schieben keine Betten
über die Flure. Wir teilen den Kollegen
mit, wo frei belegbare Betten zur Verfügung stehen. Wir koordinieren eine
gleichmäßige Verteilung der Betten“,
stellt Andreas Herkommer klar. „Ziel
ist, dass Bettenplätze da verfügbar sind,
wo sie gebraucht werden und das zeitnah“, ergänzt Dagmar Aumann.
Emilia ist das erste Baby, das in ein kuscheliges Babytuch mit der Katzenliesele gehüllt wurde. Ihr Zwillingsbruder strahlt als Erstgeborener aus dem
Kapuzentuch mit dem Mehli-Motiv. Auf
beiden Frotteetüchern ist auf großen
Lettern zu lesen: Geboren in Ravensburg. Auch wenn die Eltern, Melina
und Zoran Mitrovic, in Tettnang leben,
finden sie die Motive süß. Die beiden
Türme Mehlsack und Katzenlieselesturm sind Ravensburger Wahrzeichen.
„Mehli“ und „Katzenliesele“ hat der
bekannte Karikaturist und Graphiker
Rainer Weishaupt geschaffen.
„Seit zwei Jahren haben wir das MehliTuch – rosa für die Mädchen und blau für
die Buben. Die Kapuzentücher kommen
bei den Eltern gut an“, erklärt Dr. Marti-
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na Gropp-Meier, Chefärztin der Frauenklinik am Ravensburger EK. „Das neue
Motiv der Katzenliesele bekommt das
Zweitgeborene“, fügt Dr. Gropp-Meier
hinzu. „Das können wir gerne ausweiten. Wir haben genug Türme in Ravensburg“, fügt Rainer Weishaupt lachend
hinzu. Dem kreativen Designer gehen
die Ideen nicht so schnell aus. Auch
wenn die Motive eigentlich von der Initiative Ravensburg geschützt sind, stellt
sie Rainer Weishaupt gerne der Geburtshilfe am EK zur Verfügung. „Das
mache ich unheimlich gerne. Mehli und
Katzenliesele sind schließlich Identifikationsfiguren“, sagt Weishaupt. Man
muss nicht unbedingt Ravensburger
sein, um diese sympathischen Motive
süß zu finden.
Über das System SAP sehen sie, wo
freie Betten verfügbar sind. „Das reicht
aber nicht aus. Wir sprechen mit den
Kollegen auf den Stationen, um uns ein
Bild von der jeweiligen Situation zu machen. Vor Ort erkennen wir oft besser,
wie die Lage ist. Wie viele pflegeintensive Patienten müssen versorgt werden?
Von den Stationsärzten erfahren wir, ob
Patienten planmäßig entlassen werden
können oder ob sie doch noch länger im
Krankenhaus bleiben müssen“, erklärt
Andreas Herkommer.
Der persönliche Kontakt ist den beiden
wichtig, um umfassende Informationen
über die Auslastung zu bekommen und
so den Kollegen die Suche nach einem
freien Bett abzunehmen. Als ehemaliges pflegerisches Fachpersonal kennen
sie beide das Metier aus der eigenen
langjährigen Berufserfahrung.
Die Verteilung der Betten erfolgt nicht
nur fachbereichsbezogen sondern im
Bedarfsfall auch stationsübergreifend.
Die beiden vom Bettenmanagement
suchen ein freies Bett nach bestimmten Kriterien. So soll der Patient in einer
verwandten Fachdisziplin unterkommen. Das heißt konkret: Ist die Station der Unfallchirurgie und Orthopädie
voll ausgelastet, so suchen die beiden
auf anderen chirurgischen Stationen.
Sie versuchen auch zu vermeiden, dass
eine Station gleich mehrere Aufnahmen
innerhalb kurzer Zeit verkraften muss.
„Im Idealfall sollen alle Stationen annähernd gleich ausgelastet sein“, so Dagmar Aumann. Auf der Station spüren
die Pflegefachkräfte eine organisatorische Veränderung, die eine Entlastung
zugunsten der pflegerischen Kernaufgaben bietet.
IMPULS 02.14
KRANKENHAUS ST. ELISABETH
EVANGELISCHER LANDESBISCHOF ZU BESUCH
Gottesdienstbesucher nach außen.
Neben der Kapelle informierten sich der
Bischof und die Prälatin in der Klinik für
Kardiologie und auf der Schlaganfallstation über die Arbeit in einer hochmodernen Klinik. Chefarzt Dr. Michael Sigg
erläuterte im Herzkatheterlabor, wie
dank einer hochtechnisierten Medizin
Herzinfarktpatienten geholfen werden
kann und das EK einen überre-gionalen Versorgungsauftrag erfüllt. Auf der
Schlaganfallstation erfuhren die Gäste,
wie eine Station im neuen EK konzipiert
ist, um den Patienten ein Höchstmaß an
Aufenthaltsqualität zu bieten und zugleich den Beschäftigten bestmögliche
Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.
Der evangelische Landesbischof Frank
O. July hat zusammen mit Prälatin Gabriele Wulz das Krankenhaus St. Elisabeth Ravensburg besucht. Landrat Kurt
Widmaier hatte den Bischof im Rahmen
eines Informationstages im Landkreis
Ravensburg ins EK eingeladen.
Dr. Sebastian Wolf, der Geschäftsführer
der Oberschwabenklinik, unterstrich
den Stellenwert, den die OSK der Seelsorge beimisst. Sie sei Teil in einem Versorgungskonzept, das den Menschen
als Ganzes im Blick hat. Dem entspreche auch der Platz der neuen Kapelle
inmitten des Krankenhauses und die
künstlerisch hochwertige Gestaltung
des Raumes.
In einem ökumenischen Impuls gingen
die Klinikseelsorger Irene Palm und
Dieter Sasser auf die Kapelle als einem
ganz besonderen Mittelpunkt im Krankenhaus ein. „Hier können Menschen
zur Ruhe kommen. Junge Leute suchen
hier genauso wie ältere die Stille“, berichtete die evangelische Pfarrerin. Oft
ziehe sie sich hierher mit Menschen zurück, die unvermittelt von einem schweren Schicksalsschlag getroffen worden
sind. Die Kapelle spreche nicht nur
evangelische und katholische Christen
an, sondern Menschen aller Konfessionen. „Die Offenheit des Raumes spricht
für sich“, betonte Irene Palm.
„Die Kapelle ist ein lebendiges Stück
des Krankenhauses“, pflichtete ihr der
katholische Pfarrer Dieter Sasser bei.
Bewusst sei sie so konzipiert worden,
dass durch die bunten Glasfenster au-
ßen vorbeigehende Menschen wahrgenommen werden. Und bewusst habe
man darauf verzichtet, die Kapelle
akustisch abzuschotten. Geräusche des
Krankenhausalltags würden genauso in
sie hineindringen wie der Gesang der
Der Landesbischof zeigte sich beeindruckt von den Stationen seines
Besuchs. Er lobte insbesondere den
ökumenischen Geist, in dem am EK Klinikseelsorge verstanden wird.
VERBRAUCHERMAGAZIN „GUTER RAT“
PROFESSOR JEHLE STEHT ERNEUT AUF DER LISTE DER BESTEN
Das unabhängige Verbrauchermagazin „Guter Rat“ führt zum dritten Mal
in Folge Professor Dr. Ekkehard Jehle
vom Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg in der Liste der besten Ärzte Deutschlands auf. Der Chefarzt der
Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie am EK und Leiter des Darmzentrums Ravensburg wird gleich in drei
Kategorien genannt: Chirurgie des
Verdauungstraktes,
Enddarm/Darmkrebs/Hämorrhoiden sowie Kinderund Jugenderkrankungen.
Im gerade erschienenen Sonderheft
„Gesundheit“ führt „Guter Rat“ in der
Liste der Besten 485 Mediziner aus ganz
Deutschland auf. Prof. Jehle ist darunter in einem weiten Umkreis der einzige
Chirurg und der einzige Akutmediziner
aus der Region Bodensee-Oberschwaben. Grundlage für das Ranking des
Verbrauchermagazins sind Empfehlungen von führenden Medizinern der jeweiligen Fachdisziplinen. Ihnen wurde
die Frage gestellt: „Von wem würden
Sie sich persönlich behandeln lassen?“
Prof. Jehle gehört zu den Ärzten auf der
Liste, die Patienten in ihren Kliniken
selbst behandeln und zu denen auch
Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen kommen können. Die durchschnittliche Wartezeit auf einen Termin
bei Prof. Jehle beträgt laut der Erhebung von „Guter Rat“ sieben Tage. Die
Klinik für Allgemein- und Visceralchirurgie am EK Ravensburg versorgt pro
Jahr 1400 stationäre Patienten.
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IMPULS 02.14
KLINIK FÜR KINDER- UND JUGENDMEDIZIN
MIT KLEINEN PATIENTEN AUF AUGENHÖHE
druckend. Jetzt, nachdem ich die Ärztin
begleitet habe, habe ich erkannt, wie
schnell man mitunter umswitchen muss.
Man darf die Schicksale natürlich nicht
so an sich ranlassen, weil man sonst das
Erlebte nicht bewältigen könnte. Um
ein ganzes Leben lang als Arzt tätig sein
zu können, da müsste ich sicherlich Einiges an mir arbeiten. Dieser professionelle Zugang fehlt mir. Aber ich merke
auch: Jemandem helfen und wieder auf
den richtigen Weg bringen und wieder
gesund zu machen, das ist schon eine
tolle Aufgabe.
Ja, Sie haben das angesprochen. Auch
wir Ärzte tun uns im Alltag manchmal
schwer, professionelle Grenzen zu finden. Wir nehmen nicht selten das eine
oder andere Patientenschicksal mit
nach Hause. Können Sie uns vielleicht
noch von einer wichtigen Erfahrung
berichten, die Sie jetzt mitnehmen für
ihre neue Rolle als Frau Dr. Klein?
Erwachsene kennen sie als Rechtsmedizinerin aus der ARD-Fernsehreihe
Tatort, Kindern ist sie besser bekannt
als das „Sams“. Die Schauspielerin
ChrisTine Urspruch bereitet sich in
der Klinik für Kinder und Jugendliche
der Oberschwabenklinik auf ihre neue
Filmrolle als Kinderärztin Dr. Klein
vor. Sie hospitierte mehrere Tage und
begleitete Ärzte sowie Pflegefachkräfte bei ihrer täglichen Arbeit. Die Vorabendserie wird ab Oktober im ZDF
ausgestrahlt. Chefarzt der Kinderklinik, Privatdozent Dr. Andreas Artlich,
sprach am Ende der drei Tage mit
ChrisTine Urspruch.
Das Leitthema der Serie „Kindern auf
Augenhöhe begegnen“, hat mich als
Kinderarzt sehr bewegt. Können Sie
sagen, was Sie mit diesem Thema verbinden?
Dieses Thema finde ich sehr spannend.
Aus meiner Lebenserfahrung kenne ich
die Reaktionen von Kindern, denen ich
begegne. Sie sind natürlich erst oft irritiert, dass jemand so klein sein kann
und trotzdem erwachsen ist. Die Rolle
als Ärztin verkörpert auf der einen Seite
Autorität, auf der anderen Seite ist man
12
auch Vertrauensperson. Und da stell ich
dann immer fest, dass Kinder mir gegenüber recht schnell Vertrauen fassen.
Vielleicht hat es mit meiner Körpergröße
zu tun - eben mit dieser Augenhöhe im
doppelten Sinne. Durch die Neugierde
mir gegenüber öffnen sich viele Kinder
und fassen schnell Vertrauen zu mir. Sie
sind bereit, mir etwas zu erzählen. Und
wenn man dann genau zuhört, kann
sich auch ein viel größeres Krankheitsbild erschließen, das auch psychosomatische Krankheiten einschließt. Das hilft,
viel besser und gezielter zu therapieren.
Sie haben auf Ihre eigene langjährige
Vorgeschichte und Erfahrung mit Ärzten verwiesen. Wie geht es Ihnen persönlich damit, dass Sie jetzt die Seite
wechseln, von der Patientin zur Ärztin?
(lacht) Spannend ist es. Ich habe hier
jetzt die ersten Eindrücke bekommen.
Wenn ich jetzt noch einmal die Chance hätte, ich würde mir echt überlegen,
Medizin zu studieren. Weil ich das wirklich so ein spannendes, interessantes
Aufgabenfeld finde. Immer zu entscheiden, wie therapiere, behandele ich, wie
die Ärzte sich untereinander austauschen - das fand ich einfach sehr beein-
Auf alle Fälle den kollegialen Umgang,
die Absprache untereinander, wie man
mit den Patienten verfährt. Letztendlich entscheidet im wirklichen Klinikbetrieb einer, aber man nähert sich der
Entscheidung irgendwie gemeinsam.
Bemerkenswert ist auch, was Sie alles
in der sehr begrenzten Zeit leisten müssen. Damit meine ich auch das Schreiben von Krankenberichten, was allerdings bei meiner Rolle nicht groß ins
Gewicht fallen wird. Was ich sicherlich
in die Rolle einfließen lassen werde, ist,
den Kindern bei Visiten aufmerksam
zuzuhören. Und dabei erfährt man ja
schon vieles.
Es freut mich, dass wir Ihnen für Ihre
Rolle den einen oder anderen Impuls
geben konnten. Sie sind ja auch Patientin und Mutter. Was können Sie uns
mitgeben für unseren Arbeitsalltag?
(lacht) Also, was ich Ihnen mitgeben
kann, insofern ich das überhaupt kann,
ist eine positive Lebenseinstellung. Und
wenn ich an die Patienten denke: Mut
und der Wille, wieder gesund zu werden. Auch die feste Überzeugung, wieder gesund zu werden, ist unheimlich
wichtig und trägt zur Selbstheilung bei.
Das war bei mir eigentlich auch immer
so.
Vielen Dank für das Interview.
IMPULS 02.14
KRANKENHAUS ST. ELISABETH
MIT PLAYMOBIL EINE GEBURT NACHSPIELEN
Gemeinsam mit Ärzten und Pflegefachkräften der Frauenklinik vertieft er sich
in deren Abläufe. Die Prozesse werden
von der Aufnahme über die Entbindung
bis hin zur Entlassung in jeglichen Varianten durchgespielt. Währenddessen
können Anregungen zur räumlichen
Aufteilung und Gestaltung der Abteilung eingebracht werden. „Wenn man
sich selbst aus der Vogelperspektive
sieht und spielt, erkennt man schnell,
was man besser machen könnte. Die
klare Visualisierung ist ungemein hilfreich“, beschreibt die Oberärztin Dr.
Annette Ruppert.
Eine hochschwangere Frau klingelt
stürmisch an der Eingangstür zur Geburtshilfe am Krankenhaus St. Elisabeth. Sie wird von ihrem aufgeregten
Mann, der sie stützt, begleitet. Gemeinsam erwarten sie ihr erstes Kind. Beide
sind schon jetzt, vor der eigentlichen
Geburt, am Ende ihrer Kräfte. Ab jetzt
zählt jede Minute.
Das eingespielte Team der Frauenklinik kümmert sich fürsorglich um die
Schwangere. Hebamme Anna eilt zur
Hilfe und setzt die erschöpfte Erstgebärende in einen Rollstuhl. Kaum im
Kreißsaal eins angelangt, ertönt ein
zaghafter Schrei. Doch dieser Laut
stammt von keiner Geringeren wie der
Chefärztin der Abteilung höchstpersönlich. „So, das hätten wir geschafft.
Geburt erfolgreich verlaufen“, lacht Dr.
Martina Gropp-Meier. Sie legt die Playmobilfigur, die sie selbst darstellen soll,
zur Seite.
können, wurde der Plan mit Playmobilfiguren ausgestattet: Hebammen, Ärzte,
Krankenbetten, Wartebereiche und sogar OP-Einrichtungen. „Wir wollten so
realitätsnah wie nur möglich die alltäglichen Abläufe darstellen und sie für die
neuen Gebäude durchspielen“, erklärt
Diplomingenieur Martin Stürzl-Rieger,
der von Seite der OSK für das Projekt
zuständig ist. „Diesen Workshop haben
wir bereits mit anderen Abteilungen
durchgeführt. Aufgrund der durchweg
positiven Rückmeldungen wurden wir
in unserem Vorhaben bestärkt, diese Art der Prozessplanung für weitere
Fachbereiche anzubieten“, erzählt der
Ingenieur.
Die Ergebnisse des Prozessworkshops
werden schriftlich und in Form von Bildern dokumentiert. Sie fließen nun direkt in die Planung des zweiten Bauabschnittes ein. „Einem Kind gesund auf
die Welt zu verhelfen, ist unser Alltag.
Aber dies mit Playmobil nachzuspielen,
ist eine ganz andere Erfahrung“, sagt
Kreißsaalleiterin Doris Grothe und fährt
weiter fort: „Vor allem erkennen wir
hierbei, was in Realität später zum Problem werden kann. So können wir jetzt,
bevor alles fertig gebaut ist, Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge in die Planung einbringen. Schließlich sind wir diejenigen, die tagtäglich
mit den Gegebenheiten auf Station arbeiten müssen.
Anna-Lena Eisele
Unter Stress und Zeitdruck das Richtige zu tun, ist oftmals nicht einfach. Hilfreich, wenn dann alles optimal geplant
und einstudiert ist. Damit auch jeder
Handgriff, jeder Ablauf, jeder Eventualfall sitzt, hat die OSK ein neues Modellprojekt gestartet. In speziellen Prozessworkshops werden mit den Mitarbeitern
einzelner Abteilungen die komplexen
Abläufe bereits vor Fertigstellung des
zweiten Bauabschnittes mit Hilfe von
Playmobilfiguren simuliert.
Damit man sich die zukünftigen Räume
und Gegebenheiten exakt vorstellen
kann, wurden die Grundrisse im Maßstab 1:25 ausgedruckt. Um nun die Abläufe möglichst genau nachstellen zu
Kinder spielerisch an medizinische Themen heranzuführen ist das Ziel der seit zehn
Jahren bestehenden Medizinischen Kinderakademie im Krankenhaus St. Elisabeth.
130 Kinder durften wieder zu ihren Praktika in die originalen Untersuchungs- und
Behandlungsräume des EK. Rolf-Peter Kreuzer, Oberarzt an der Klinik für Neurochirurgie, zeigte am Modell einer Kokosnuss, wie ein Eingriff am Kopf vor sich geht.
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IMPULS 02.14
KRANKENHAUS ST. ELISABETH
KLINIKEN FÜR RADIOLOGIE
ODEM: EHRENAMTLICH FÜR
MENSCHEN MIT DEMENZ
UNTER GEMEINSAMER LEITUNG
Seit nun fast zwei Jahren begleitet der ehrenamtliche Dienst ODEM
(OSK+DEMenz) Menschen mit Demenz
auf zwei Stationen im Ravensburger
Krankenhaus St. Elisabeth. Auf Initiative der „Selbsthilfegruppe von Menschen mit Demenz, Ravensburg“ und
Mitarbeitern der OSK konnte dieses
wichtige Projekt realisiert werden.
In der fremden, ungewohnten Umgebung und im oft als hektisch empfundenen Klinikalltag sind Patienten mit
Demenz hohen Belastungen ausgesetzt.
Der besondere Bedarf an Zuwendung,
Begleitung und Betreuung ist hierbei
groß. Aber auch das Fachpersonal stößt
in der Pflege und Betreuung - vor allem
aus Zeitgründen - an seine Grenzen. So
profitieren alle Beteiligten von dem Betreuungsangebot.
Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter von ODEM betreuen
regelmäßig an verschiedenen Tagen
stundenweise Patienten mit Demenz:
zuhören, erzählen, vorlesen, singen,
miteinander Musik hören, einen kleinen Spaziergang in die Kapelle oder ins
Café machen. „Zeit haben, Zeit schenken und Ruhe ausstrahlen, das ist besonders wichtig“, so das Fazit von Mareike Gögler, Pflegeexpertin der OSK.
Die Voraussetzungen, um beim ODEMBegleitdienst mitmachen zu können,
fasst Gisela Harr wie folgt zusammen:
„Pflegerische Vorkenntnisse werden
nicht benötigt, aber eine verständnisvolle, freundliche und vor allem wertschätzende Haltung für die Menschen
mit Demenz und ihre Angehörigen.“
Für den ODEM-Begleitdienst werden
weitere ehrenamtliche Mitbürgerinnen
und Mitbürger gesucht, um dieses Projekt ausbauen zu können.
Information und Kontakt:
Mareike Gögler
[email protected]
Telefon 0751/87-47361
oder
Gisela Harr
Telefon 07525/8272
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Die Oberschwabenklinik führt ihr radiologischen Kliniken am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg und
am Klinikum Westallgäu in Wangen zu
einem standortübergreifenden Institut
unter einer einheitlichen Leitung zusammen. Prof. Dr. Martin Heuschmid
(Bild rechts), Chefarzt am EK Ravensburg, wird ab 1. Juli auch für die Radiologie in Wangen zuständig sein. Dann
tritt geht der langjährige Wangener
Chefarzt Dr. Alojzije Marcinko (Bild
links) in den Ruhestand.
„Am Standort Wangen wird auch weiterhin rund um die Uhr eine qualifizierte radiologische Versorgung angeboten“, unterstreicht Dr. Jan-Ove Faust,
Direktor Medizin und Behandlung der
Oberschwabenklinik. Mit den Oberärztinnen Dr. Petra Müller und Dr. Elsbeth
Simma gebe es unverändert feste Ansprechpartnerinnen für die Radiologie
am Krankenhaus Wangen. Außerhalb
der regulären Dienstzeiten könne aber
nachts sowie an Wochenenden und
Feiertagen die gesamte Schnittbilddiagnostik über das EK Ravensburg erfolgen. „Die ständige teleradiologische
Vernetzung über unser digitales System
PACS macht eine solche Lösung heute
technisch möglich“, erläutert Dr. Faust.
Keine Abstriche gebe es auch für die
Frauen bei der Mammadiagnostik und
Mammainterventionen. Beides werde
künftig von der Wangener Frauenklinik
unter der Leitung von Chefarzt Dr. Elmar Mauch gemeinsam mit den Radiologen erbracht.
Änderungen gibt es dagegen bei nuklearmedizinischen Untersuchungen.
Diese wurden bisher von der Radiologie am Krankenhaus Wangen geleistet,
gehören aber eigentlich nicht in das
Leistungsspektrum eines Regelversorgungshauses. Künftig erfolgen solche
Untersuchungen entweder über das EK
in Ravensburg oder aber über die Radiologische Gemeinschaftspraxis Dres.
Eisele und Labouvie in Wangen. „Wenn
nuklearmedizinische Untersuchungen
in den ambulanten Bereich verlagert
werden, bedeutet dies für den Patienten
keinen Nachteil“, versichert Dr. Faust.
Im Gegenteil sei es eine sinnvolle Neuordnung der Versorgungsstruktur, wenn
es am Ort keine Doppelvorhaltung mehr
gibt und die OSK auf diesem Feld mit
der niedergelassenen Praxis kooperiert.
IMPULS 02.14
KLINIKUM WESTALLGÄU WANGEN
SPITZENGERÄT IN MEISTERHÄNDEN
sich um ein zuckergebundenes Molekül,
das in der Leber komplett aufgespalten
und danach einfach als CO2 ausgeatmet
wird. Im Körper bleibt nichts zurück“,
erläutert Dr. Schrade.
Durch das neue Gerät sind nun auch
Kontrastmitteluntersuchungen der Niere und der Bauchspeicheldrüse deutlich
besser möglich. Es ermöglicht nun auch
die Elastographie. Dies ist ein neueres, bildgebendes Verfahren, das eine
spezielle Darstellung des Ultraschalls
entspricht. Es wird zur Erkennung von
Tumoren eingesetzt. „So können wir
bösartige von gutartigen Tumoren besser auseinander halten und sicherer die
Diagnose stellen“, führt Dr. Schrade
aus.
Für die Klinik der Inneren Medizin
hat die OSK ein Sonographiegerät der
neuesten Generation angeschafft. Damit eröffnen sich noch genauere und
präzisere Diagnosen, welche Grundlage für eine zielgerichtete und erfolgversprechende Therapie sind.
Seit Jahren wird dem Ultraschall in
Wangen ein hoher Stellenwert zugemessen. Die Deutsche Gesellschaft für
Ultraschall in der Medizin (DEGUM) hat
deshalb die Klinik für Innere Medizin
am Krankenhaus Wangen als zertifizierte Ultraschallabteilung eingestuft. Passend hierzu ist Dr. Gernot Schrade DEGUM zertifizierter Ausbilder der Stufe II
auf den Gebieten der Inneren Medizin,
der Gefäßdiagnostik und seit kurzem
auch der Notfallsonographie. Mit dem
neuen Hi Vision Ascendus-Gerät von
Hitachi verfügt die Abteilung nun über
ein Gerät der absoluten Premiumklasse,
welche alle diagnostischen Anforderungen erfüllt. In Baden-Württemberg
steht das zweite Gerät dieser Art nach
Ulm nun in Wangen. „Ich habe die Entwicklung permanent verfolgt. Die Technik des neuen Sonographiegerätes ist
ausgereift und auf dem aktuell besten
Stand. Wir können nun die gesamte Palette des Ultraschalls auf hohem Niveau
anbieten“, sagt Dr. Schrade.
Das Spitzengerät ist
mit
verschiedensten
Schallköpfen für jede
Körperregion
ausgestattet. Diese qualitativ
hochwertigen Sonden
liefern im Zusammenspiel mit dem Sonographiegerät hochauflösende Bilder, die eine
präzise Diagnose ermöglichen. „Je schneller und eindeutiger
wir eine zuverlässige
Diagnose stellen können, desto zielsicherer
verläuft die Therapie“,
erklärt der Sonographieexperte. Seit zwölf
Jahren setzen die Wangener
Spezialisten
auch
Kontrastmittel
ein, um noch aussagekräftigere Bilder zu erhalten. „Bei dem Kontrastmittel handelt es
Die Sonographie hat in den letzten Jahren rasante Fortschritte gemacht. Mit
ihr können Bilder des CT und Kernspin nicht nur ergänzt, sondern diese
aufwändige Untersuchungen in vielen
Fällen sogar ohne Qualitätsverlust mit
Informationszugewinn ersetzt werden.
„Die Sonographie ist absolut schmerzfrei, kommt ohne Strahlung aus und
das Ergebnis liegt sofort vor“, fasst Dr.
Schrade weitere Vorteile dieses Verfahrens zusammen.
potheke am
Elisabethenkrankenhaus
Wir freuen uns sehr, Sie in unserer neuen Apotheke im Ärztehaus am Krankenhaus St. Elisabeth begrüßen zu dürfen.
Unser bewährt freundliches und kompetentes Team der
Marien-Apotheke berät Sie auch
Kontakt:
in den neuen Räumen unserer Filiale
mit fundiertem Wissen in allen
Gerhard Schmidt
Fragen zu Ihrer Gesundheit.
Elisabethenstr. 19
Wir werden auf modernste ComputerTechnik und ein automatisches Warenlager zurückgreifen, doch im Mittelpunkt steht bei uns der Mensch.
88212 Ravensburg
Telefon: 0751/7910 7910
Telefax: 0751/7910 7914
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IMPULS 02.14
KLINIKUM WESTALLGÄU WANGEN
VIELES SPRICHT FÜR DIE NATÜRLICHE GEBURT
auf vielen Kanälen zu informieren. Der
Geburtsschmerz und andere Begleiterscheinungen einer natürlichen Geburt
würden dort oft verzerrt und übertrieben dargestellt, so dass sich viele Frauen für einen geplanten Kaiserschnitt
entscheiden. Reister plädierte dafür, die
Zusammenarbeit der Berufsgruppen zu
stärken und den Frauen die bestmögliche Aufklärung zukommen zu lassen.
„Mit erfahrenen Teams ist eine normale
Geburt auch bei Zwillingsgeburten und
Beckenendlage durchaus möglich“, so
PD Dr. Reister.
Um knapp 10 Prozentpunkte hat die
Geburtshilfe am Krankenhaus Wangen im vergangenen Jahr die Kaiserschnittrate im Vergleich zum Vorjahr
gesenkt. Deutschlandweit liegt sie bei
inzwischen 35%, in Wangen nur noch
bei 28%. Der Erfolg basiert auf der guten Zusammenarbeit in der geburtshilflichen Abteilung im Krankenhaus Wangen, sagte Chefarzt Dr. Elmar Mauch
beim erstmals veranstalteten Wangener Geburtshilfesymposium.
Der Chefarzt hatte alle, die mit der Geburt eines Kindes zu tun haben, in den
„Schwarzen Hasen“ nach Beutelsau
eingeladen. Die Berufsgruppen sollen
in zwangloser Atmosphäre miteinander
in Kontakt kommen und Schranken, so
sie bestehen, überwinden, lautet das
Ziel des Chefarztes. Das Wangener Geburtshilfesymposium soll deshalb auf
Wunsch vieler Teilnehmer auch keine
Eintagsfliege bleiben, sondern zur regelmäßigen Einrichtung werden.
Noch bevor die natürliche Geburt auch
Thema einer landesweiten Aufklärungskampagne des Sozialministeriums
wurde, hatte Dr. Elmar Mauch das Symposium geplant. Niedergelassene Frauenärzte und in der Klinik tätige Gynäkologen folgten der Einladung genauso
wie niedergelassene und in der Klinik
tätige Hebammen, Stillberaterinnen
und Pflegekräfte der Wochenstation
des Krankenhauses. Über 100 Teilnehmer sorgten dafür, dass der Auftakt zum
Wangener Geburtshilfeforum rundum
gelungen ist.
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Eine gute Rundumversorgung der Mutter mit aufklärenden Gesprächen und
Angeboten von Beginn der Schwangerschaft an, kann den Frauen die
Sicherheit geben, sich gegen einen
geplanten Kaiserschnitt (sog. Wunschkaiserschnitt) zu entscheiden. So gab
es an diesem Abend die verschiedensten Vorträge, die deutlich machten, wie
vielfältig eine Geburt und die Betreuung davor sein können. Höhepunkt war
der Vortrag von PD Dr. Frank Reister
von der Universitätsfrauenklinik Ulm
zum Thema „Was spricht heute noch für
die normale Geburt? – Vieles!“
Nicht immer sei die hohe Kaiserschnittrate medizinisch zu erklären, meinte
der Mediziner. Im Zeitalter des Internets werde jungen Frauen und werdenden Müttern die Möglichkeit gegeben,
sich über Schwangerschaft und Geburt
Auch die weiteren Themen drehten sich
um Geburt und Betreuung. Über Geburtseinleitung und die Überwachung
des Kindes bei Übertragung berichtete
Dr. Maria Brunet, über Bonding im OP
als erste Kontaktaufnahme zwischen
Mutter und Kind nach einem Kaiserschnitt sprach Dr. Kathrin Köberle. Über
Neues vom Stillen informierte Stillberaterin Daniela Kübler. Die Ärztinnen
Melanie Kaiser und Kathrin Deubler bestätigten mit ihrem Vortrag noch einmal
das Absenken der Kaiserschnittrate im
Krankenhaus Wangen.
Einen regen Gedankenaustausch gab
es auch nach den Vorträgen. Noch
lange saßen Hebammen, Ärzte und
Schwestern gemeinsam zusammen und
diskutierten über die Vorträge. Bei einem waren sich alle einig: die Möglichkeit der Frau, ihr Kind natürlich auf die
Welt bringen zu können, muss gefördert
werden. „Denn es gibt nichts Natürlicheres als die natürliche Geburt“, so Dr.
Mauch.
IMPULS 02.14
WANGEN/BAD WALDSEE
SCHMERZEXPERTEN DER OSK AM TELEFON
tienten wollten den Rat der Wangener
Schmerztherapeuten. „Wir hatten Anfragen aus ganz Deutschland zu fast
allen Krankheitsbildern der Schmerztherapie“, berichtet Dr. Stefan Locher.
Auch der Vortrag um 11 Uhr im Krankenhaus Wangen war für einen Wochentag sehr gut besucht.
Am Aktionstag gegen den Schmerz waren Chefarzt Dr. Stefan Locher und seine Oberärzte sehr gefragt. Bei der an
diesem Tag am Krankenhaus Wangen
eingerichteten Hotline gingen mehr als
30 Anrufe ein. Chronische Schmerzpa-
Bereits vor diesem Aktionstag gegen
den Schmerz hat Dr. Locher in der Region Allgäu vier Vorträge zu dem Thema
Schmerztherapie gehalten. Insgesamt
kamen über 200 Besucher zu den Veranstaltungen des Leiters des Schmerzzentrums am Krankenhaus Wangen. Dies
zeigt den großen Bedarf einer professionellen Schmerztherapie. Viele Patienten
mit chronischen Schmerzen haben eine
regelrechte Odyssee hinter sich, bis sie
oft erst nach Jahren einen kompetenten
Schmerztherapeuten finden. „Viele wissen allerdings gar nicht, dass es Ärzte
gibt, die sich auf dieses Gebiet spezialisiert haben. Ein Schmerzzentrum, wie
wir es am Krankenhaus Wangen vorhalten. scheint eher die Ausnahme zu
sein“, stellt Dr. Locher fest.
Das Krankenhaus Wangen ist das größte
bettenführende Schmerzzentrum in der
Region. Das Regionale Schmerzzentrum
am Krankenhaus Wangen ist von der
Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie sowie Regionales Schmerzzentrum des Landes Baden-Württemberg
als solches anerkannt. Hier werden seit
mehr als 25 Jahren Patienten mit schweren akuten und chronischen Schmerzen
behandelt.
„Durch eine telefonische Beratung können wir natürlich die Patienten nicht
von ihren Schmerzen befreien. Wir können aber Hinweise geben, an wen sie
sich wenden können“, erklärt Dr. Locher. Die Abklärung der Ursachen von
Schmerzen, die über Jahre chronisch
geworden sind, sind sehr komplex. Es
bedarf einer intensiven Zusammenarbeit von Spezialisten. Auch die Behandlung ist komplex. Neben körperlichen
Beschwerden kommen meist auch seelische und soziale Probleme dazu. Der
Fachmann spricht von einer multimodalen Therapie. Das heißt, es kommen
viele verschieden Therapieformen zum
Einsatz, um die Schmerzen zu lindern.
ZWEI STUNDEN LANG GEHEN ANRUFE AUS GANZ DEUTSCHLAND EIN
Dr. Friedemann Reiser war am Aktionstag gegen den Schmerz ebenfalls
als Experte an einer Telefon-Hotline zu
erreichen. Rund 30 Anrufe innerhalb
zwei Stunden aus ganz Deutschland hat
der Leiter der Schmerzambulanz am
Krankenhaus Bad Waldsee entgegengenommen. „Die Anrufer haben Krankheitsbilder aus dem gesamten schmerztherapeutischen Spektrum geschildert.
Was mich am meisten erstaunt hat, war
die Tatsache, dass viele Anrufer offenbar erst durch diesen Aktionstag über
das Vorhandensein spezieller schmerztherapeutischer Einrichtungen erfahren haben“, sagt Dr. Reiser.
„Natürlich kann mit einer telefonischen
Beratung weder diagnostiziert noch
therapiert werden. Aber durch die bundesweite Vernetzung mit Fachkollegen
konnte ich einigen Anrufern eine wohnortnahe Behandlungseinrichtung nennen“, so der erfahrenen Schmerztherapeut. Dr. Reiser leitet seit zwölf Jahren
die Schmerzambulanz am Krankenhaus
Bad Waldsee. Der Kontakt zu niedergelassen Ärzten und benachbarten
Kliniken ist auch durch die regelmäßig
stattfindende interdisziplinäre Schmerzkonferenz gut gepflegt. Das dies nicht
in allen Teilen Deutschland der Regelfall ist, musste der Schmerztherapeut an
diesem Tag erfahren.
„Es besteht ein immenser Versorgungsbedarf für Patienten mit chronischen
Schmerzen. Vor allem in den Ballungszentren Norddeutschlands und in den
neuen Bundesländern, aber auch in
Süddeutschland mangelt es an qualifizierten
schmerztherapeutischen
Einrichtungen. Die Patienten werden
von Facharzt zu Facharzt überwiesen, eine multimodale und interdisziplinäre Schmerztherapie wird oft viel
zu spät oder gar nicht eingeleitet. Die
Schmerzen bleiben, der Patient fühlt
sich alleingelassen und resigniert, die
Chronifizierung schreitet weiter fort.
Schmerztherapeutische Einrichtungen
wie wir sie in der Oberschwabenklinik
in Bad Waldsee, in Wangen und am EK
in Ravensburg vorhalten, sind eher die
Ausnahme“, stellt Dr. Reiser fest.
17
IMPULS 02.14
PERSÖNLICHES
MENSCHEN UND GESCHICHTEN
Dr. Gernot Schrade hat erfolgreich die
Prüfung zum Sonographieausbilder für
Notfallsonographie gemäß den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. (DEGUM)
abgelegt. Lediglich 13 Ärzte in ganz
Deutschland sind im Besitz dieses Zertifikates. Der Oberarzt für Innere Medizin
am Krankenhaus Wangen gilt seit Jahren als hochqualifizierter Fachmann der
Ultraschalldiagnostik für Innere Medizin und Gefäßdiagnostik. Die von der
DEGUM verliehene Auszeichnung bestätigt dies. Zukünftig wird Dr. Schrade
zertifizierte Sonographiekurse an der
OSK anbieten.
Wangens Oberbürger Michael Lang hat
die Leistungsschau Wangener Welten
eröffnet. Bei seinem Messerundgang
hat er auch den Stand der Oberschwabenklinik besucht. Dr. Jan-Ove Faust,
Direktor Medizin und Behandlung der
OSK, hat das Wangener Stadtoberhaupt
begrüßt. Begleitet wurde OB Lang von
der Allgäuer Käsekönigin, Andrea
Haußmann, sowie vielen Politikern aus
dem Allgäu und Oberschwaben. Das
Krankenhaus Wangen präsentierte sich
drei Tage auf der Messe mit seinem umfangreichen Angebot. Alle der Tage besetzen verschiedene Ab-
teilungen der
OSK den Stand.
Den
Anfang
machten
die
Hebammen, die
durch Carla Madlener vertreten
waren. Natascha
Köhler
stand
für Fragen zur
Schmerztherapie,
einem
Schwerpunkt des Klinikums Westallgäu,
zur
Verfügung.
Dirk Faber hat das
Vortragsprogramm
eröffnet. Der Oberarzt der Klinik für
Allgemeinund
Visceralchirurgie
referierte über die
konservative und operative Behandlung bei
Erkrankungen der Schilddrüse. „Kleines Organ – große Wirkung“ lautete sein
Thema. Sein Vortrag war fast bis zum
letzten Stuhl besetzt. In den darauffolgenden Tagen informierten noch einige
Referenten der OSK das Publikum über
aktuelle Therapien von Krankheiten.
Eine gute Vorbereitung ist das halbe
Examen. Das dachten sich die PJ-Studenten, die im EK auf ihre praktische
Prüfung vorbereitet wurden. Und so
starteten offensichtlich Eva-Maria Baldas, Patricia Forstenhäusler, Markus
Fütterer, Sarah Gansky, Patricia Krüger, Florian Kühnle, Sarah Kühnle,
Evelyn Lanzenberger, Verena Panitz,
Sonja Papcke, Jonathan Reinwald, Veronika Renz, Katharina Schröer und
Tim Spalke den Selbstversuch. Die guten Noten der PJ-Ler können sich in der
Tat sehen lassen. Vielleicht
war dieser Selbstversuch hilfreich. Wahrscheinlich lag es
aber doch eher an der professionellen Anleitung durch
Team von Chef- und Oberärzten des EK. Seit Jahren liefern
die Schützlinge von Prof. Dr.
Ekkehard C. Jehle, der sich als
Lehrbeauftragter verantwortlich
für die Examensvorbereitung
zeichnet, hervorragende Noten
ab. Das hat sich nicht nur bei den
Ulmer Medizinstudenten herumgesprochen. Seit Oktober 2012
absolvieren auch Medizinstudenten aus Wien, Graz und Innsbruck
und Budapest ihr Praktisches Jahr
an der OSK. Seither waren es zehn
PJ-Studenten aus Österreich beziehungsweise Ungarn.
Kinder spielerisch an medizinische
Themen heranzuführen ist das Ziel
der seit zehn Jahren bestehenden
Medizinischen Kinderakademie im
18
IMPULS 02.14
PERSÖNLICHES
MENSCHEN UND GESCHICHTEN
Krankenhaus St. Elisabeth. Am Akademietag im März durften 130 Kinder
wieder zu ihren Praktika in die originalen Untersuchungs- und Behandlungsräume des EK. Dr. Rolf-Peter Kreuzer,
Oberarzt an der Klinik für Neurochirurgie, zeigte am Modell einer Kokosnuss,
wie ein Eingriff am Kopf vor sich geht.
An einer anderen Station erklärte Oberarzt Dr. Patrick Suntheim von der Klinik
für Unfallchirurgie und Orthopädie, wie
ein gebrochener Knochen verschraubt
wird. Dass die Kinder selbst bohren und
Schrauben drehen durften, war für sie
einer der Höhepunkte des Vormittags.
Es ging aber nicht nur um spielerische,
sondern auch um ernste Themen. Professor Dr. Günther Wiedemann, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, klärte in seiner kindgerechten Vorlesung
die jungen Zuhörer über Gefahren von
Rauchen und Alkohol auf. In der von
dem Jugendlichen Maxime Cless moderierten Diskussion zeigte sich, dass
die Kinder die Warnungen verstanden
hatten, dass der Griff zur Zigarette ein
gefährlich trügerischer Genuss ist. Die
nächste Medizinische Kinderakademie
am EK ist für den
Herbst vorgesehen.
Dr. Elmar Mauch,
Chefarzt der Frauenklinik am Klinikum
Westallgäu
der OSK in Wangen, spricht auf
dem 56. Kongress
der Deutschen Gesellschaft für Urologie im Oktober
in Düsseldorf zum
Thema
„DESA/
VASA: neue Operationsverfahren
zur Behandlung
der Drang- und
Harninkontinenz
und des Deszensus“. Dr. Mauch
hat das OP-Verfahren als ein
Spezialgebiet in
Wangen
etabliert.
Prof. Dr. Günther J. Wiedemann, Chefarzt
der Klinik für
Innere Medizin
am EK Ravensburg ist Chairmann des 13. NZW Süd,
der am 13. Und 14. September in München stattfindet. Er spricht zudem zur
Chemotherapie
bei Kopf-HalsTumoren.
Zur
Strahlentherapie bei solchen
Tumoren referiert Dr. Bernhard
Berger,
Chefarzt
der
Radioonkologie
am EK. Darüber hinaus ist
die OSK mit
Dr.
Martina
Gropp-Meier,
Chefärztin
der
Frauenklinik am EK,
auf dem NZW
Süd vertreten.
Sie
spricht
zum Thema
„Möglichkeiten der Organerhaltung
bei gynäkologischer Onkologie“ und
gehört zudem dem Scientific Committee
des Kongresses an.
Prof. Dr. Ekkehard C. Jehle, Chefarzt
der Klinik ist als alleiniger Vertreter für
die gesamte Chirurgie in den wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift „klinikarzt“ gewählt worden. Die im Thieme-Verlag erscheinende Publikation
gilt mit einer Auflage von 21.000 Exemplaren als größte und führende deutschsprachige Zeitschrift für Klinikärzte.
Dr. Claus Gassner, Stationsapotheker
am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg, hat von der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg die
Weiterbildungsermächtigung für das
Gebiet der Arzneimittelinformation erhalten. Dr. Gassner ist es somit möglich,
fertig studierte Apotheker innerhalb von
drei Jahren zum Fachapotheker für Arzneimittelinformation auszubilden. Alle
dafür vorausgesetzten Rahmenbedingungen sind erfüllt: Ausbilder Dr. Gassner steht als erfahrener Fachapotheker
zur Verfügung, die Krankenhausapotheke besitzt eine Bibliothek, ausgestattet mit aktueller Fachliteratur und auch
die Nutzung der tiefgreifenden Datenbank „Drugdex®“ ist möglich. „Nicht
jede Apotheke kann sich dies leisten.
Drugdex® ist der Mercedes unter den
Medikamenteninformationsdatenbanken und aufgrund der englischen
19
IMPULS 02.14
durch die Kreißsäle und erklärte die
verschiedenen Einrichtungen für unterschiedliche Gebärhaltungen einer
individuellen Geburt. Die beiden chinesischen Besucher hatten viele Fragen im Gepäck. Sie waren sehr gut
informiert und auf den Besuch vorbereitet. Die Konversation verlief weitestgehend auf Englisch. Bin Shen, der
in Stuttgart mit einem Stipendium der
Konrad-Adenauer-Gesellschaft studiert
hat, konnte in fließendem Deutsch weiterhelfen.
Sprache eine Herausforderung. Aber wir nutzen sie fleißig
und sind froh, wichtige Informationen
daraus erhalten zu können“, berichtet
Dr. Gassner.
Zwei hochrangige Vertreter einer chinesischen Entwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft aus Xian haben das
Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg besucht. Im Mittelpunkt des Interesses hat die Geburtshilfe gestanden.
Durch den Wegfall der Ein-Kind-Regelung erwartet China einen starken
Anstieg der Geburtenrate und baut
deswegen verstärkt geburtshilfliche
Einrichtungen. Die Besucher wollten
sich vor Ort informieren, wie die Abläufe in einer deutschen Klinik organisiert
sind und wie die räumliche Situation ist.
Li Guo ist die Geschäftsführerin einer
Gesellschaft in der Provinz Shaanxi in
China, die die Entwicklung dieser Region fördert, in der rund 50 Millionen
Menschen leben. Die Landesentwicklung treibt den Ausbau des Gesundheitswesens voran. Insbesondere die
Geburtshilfe aber auch die Onkologie,
also die Versorgung krebskranker Patienten, werden in China gestärkt. Zum
einen wurde das Gesetz aufgehoben,
dass Eltern erlaubte, nur ein Kind zu haben, zum anderen erkranken in der aufstrebenden Industrienation China auch
immer mehr Menschen an Krebs. Im Ravensburger EK stand aber die Geburts
20
hilfe im Focus. Li Guo wollte sich in Begleitung ihres Beraters Bin Shen selbst
einen Eindruck von deren Standard
machen. Zustande gekommen ist der
Kontakt durch den aus Waldburg stammenden Udo Blaseg, in dessen Berliner
Firma für die Entwicklung von Krebsarzneimitteln diese chinesische Staatsfirma mit großem Interesse investiert
hat. Er selbst begleitete die beiden chinesischen Gäste bei ihrem Besuch im
EK. Empfangen wurden sie von Dr. JanOve Faust, dem
Direktor Medizin und Behandlung der
OSK. Nach einem Austausch
in
Sachen
Krankenhausmanagement
wurden sie von
Chefärztin Dr.
Martina GroppMeier
und
Claudia
Keller,
zuständig
für Pflege- und
Prozessmanagement, durch die
Frauenklinik geleitet. Dr. GroppMeier
führte
Schülerinnen und Schüler zwischen 16
und 18 Jahren aus der Krankenpflegeschule in Diyarbakir, Südostanatolien,
besuchten mit zwei Lehrern die Gesundheits- und Krankenpflegeschule
(GKPS) Wangen. Die zwölf Schüler hatten die Chance nach Deutschland zu
reisen, um Einblicke in das Lernen und
Leben der Deutschen zu bekommen.
Um mehr über Diabetes mellitus und
dem Umgang damit in Deutschland zu
erfahren, hospitierte die Studiengruppe
einen Tag lang in der GKPS. Nachdem
Oberkursschüler ihren türkischen Kollegen ihre Schule sowie das Krankenhaus
Wangen vorgestellt hatten, brachten sie
ihnen das deutsche Ausbildungssystem
der Gesundheits- und Krankenpflege
näher. In einer Diskussionsrunde verglichen die angehenden Pflegefachkräfte die beiden Systeme und die unterschiedlichen Kulturen. Hilfreich war
hierbei der Dolmetscher Elitok Ali,
der über die sprachliche Barriere half.
IMPULS 02.14
Dabei wurde deutlich, dass sich die Inhalte des Lehrplans wenig unterscheiden. „Einer der größten Differenzen
liegt in der Dauer der Ausbildung. In
der Türkei dauert die Ausbildung ein
Jahr länger wie in Deutschland, also vier
Jahre. Zudem ist das Vergütungssystem
ein anderes“, erklärt Güler Deniz, Lehrerin für Pflegeberufe aus Diyarbakir.
Ihr Kollege Suat Sengül fügt hinzu: „In
der Türkei haben die Lehrlinge nur 20
Tage Urlaub im Jahr und der theoretische Teil der Ausbildung überwiegt
den praktischen.“ „Aufgrund des Themas der Bildungsreise Diabetes mellitus
wollten wir unseren türkischen Gästen
eine für uns typische Unterrichtsform zu
diesem Thema vorstellen und sie daran
teilhaben lassen“, erzählt Stefanie Gottuk, Pflegepädagogin in Wangen. Unter
der Leitung von Theresia Hess, Pflegepädagogin und Theorie- und Praxislehrerin, wurde eine Beratungssituation
von den Schülerinnen Sibel Saricanoglu und Karin Dinser nachgeahmt.
27 Schüler der Schule für allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege Bregenz
besuchten den Oberkurs der Gesundheits- und Krankenpflegeschule (GKPS)
Wangen. Ziel der internationalen Begegnung war der Ausbildungsvergleich
ihrer Fachrichtung. Schon zum vierten
Mal wurde es Auszubildenden der beiden Krankenpflegeschulen ermöglicht,
in das benachbarte Ausbildungssystem
zu schnuppern. Bisher fanden die Besuche allerdings nur in Österreich statt.
„Das heutige Gegentreffen wurde von
unseren 20 angehenden Gesundheits-
u n d
Krankenpflegern aus dem letzten
Lehrjahr eigenverantwortlich geplant
und auf die Beine gestellt“, berichtete Christian Muth, Pflegepädagoge in
Wangen. Lisa Himmel und Alexandra
Räuker, beide Auszubildende an der
OSK in Wangen, begrüßten ihre österreichischen Kollegen offen und freundlich und stellten den geplanten Tagesablauf vor. Auch Dorothee Maurer,
Schulleiterin und Lehrerin für Pflegeberufe an der GKPS Wangen, empfing die
Gäste. „Ich heiße sie alle herzlich Willkommen und freue mich, dass nach unseren Besuchen in Bregenz nun endlich
die Gegeneinladung stattfinden kann.
Soweit liegen Bregenz und Wangen im
Allgäu nicht auseinander, aber trotzdem
trennt uns eine Ländergrenze und es
gibt Unterschiede in der Ausbildung“,
sagte Dorothee Maurer.
Die OSK war im Juni bei den Medien
sehr gefragt. Zunächst wurde Dr. Martina Gropp-Meier von der SWR-Radioredakteurin Tina Löschner über den
Workshop mit den Playmobil-Figuren
interviewt. SWR-Fernsehmann Alfred
Knödler interessierte sich ebenfalls für
dieses Thema. Mit Dr. Annette Ruppert, Doris Grothe, Claudia Keller,
Doris Kraus, Martin Stürzl-Rieger und
Christian Wagner spielte die Chefärztin der Frauenklinik die Prozessabläufe
im zukünftigen Mutter-Kind-Zentrum
vor laufender Kamera nach. Der Beitrag
wurde in der Landesschau Ende Juni
ausgestrahlt. Welche Rolle Freitag, der
13. in der Geburtshilfe spielt, erklärte
Dr. Martina Gropp-Meier SWR-Redakteur Alfred Knödler. Auch dieser Beitrag
wurde im Südwestfernsehen gezeigt.
WIR GEDENKEN
Erich Dowidat, der am 24. März nach
einer schweren, unheilbaren Krankheit
im Alter von 54 Jahren im EK verstorben. Seit 1997, dem Gründungsjahr
der OSK, war er Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates des Klinikverbundes.
Zugleich hatte er als Mitglied des Aufsichtsrates die Weiterentwicklung der
OSK im Blick.
Erich Dowidat war von allen Seiten geschätzt. Stets setzte er sich für die Belange der Belegschaft der OSK mit großem
Engagement ein. Bei seinem Vorgehen
zeigte er immer viel Verständnis und
bewies Fingerspitzengefühl. Er galt als
Mann der ruhigen Töne, der dennoch
seine Ziele deutlich formulierte und
seinen Standpunkt mit Nachdruck vertreten hat. Als geradliniger und vertrauenswürdiger Vermittler suchte er den
Ausgleich. Er war ein sehr verlässlicher
Partner. Erich Dowidat wurde 2005 in
den Aufsichtsrat der OSK berufen. Dort
hat er ebenfalls die Interessen der Belegschaft vertreten, ohne dabei den
Fortschritt der OSK aus den Augen zu
verlieren.
Im Krankenhaus Leutkirch hat er 1980
als Krankenpfleger im OP angefangen.
Später wechselte er in die Anästhesie.
1988 wurde er mit nur 29 Jahren Personalrat des Krankenhauses. 1997 wurde er zum Betriebsrat des Leutkircher
Krankenhauses gewählt. Noch im selben Jahr, dem Gründungsjahr der OSK,
wurde er zum Vorsitzenden des Gesamtbetriebsrates gewählt. „Mit Herrn
Dowidat verlieren wir eine sehr geschätzte Persönlichkeit. Auf ihn konnte
man sich immer verlassen“, sagt Dr. Sebastian Wolf, Geschäftsführer der OSK.
21
IMPULS 02.14
UNSERE MITARBEITER DER OSK
JUBILARE
10 JAHRE
Dr. med. Beurer Ulrich
Beyer Christoph
Dr. Bickeböller-Friedrich Jörg
Klarmann Michael
Mader Caroline
Scheffer Kerstin
Siegmund Regina
20 JAHRE
Behrning Tanja
Borsutzky Manuela
Chirakkal Paul
Chirakkal Molly Paul
Hanauer Gertrud
Hildebrand Heidi
Kaiser Lydia-Emilia
Ott Karin
Pietsch-Waltner Sandra
Richert Adelheid Theresia
Schneider Hildegard
Seibel Jakob
Steinbinder Eva-Rozalia
Uckert Renate
Wuertemberger Rita
Zelch Rosina
25 JAHRE
Amann Ulrike
Dobler Lydia
Eberbach Sabine
Haner Daniela
Heep Alexandra
Horst Gudrun
Kleinheitz Antonia
Knaus Hannelore
Langbein Andrea
Litti Helga
Dr. Locher Stefan
Mark Kerstin
Menz Monika
Moeslang Christina
Müller-Kewitsch Margret
Ott Heike
Ruetz Hans-Joachim
Rustemi Resmije
Schmid Sylvia
Semere Weini
Villanyi Agnes
Vogt Christine
30 JAHRE
Dr. Immler Franz
Kolb Barbara
Meissinger Norma
Profaska Martina
Sauter Helga
Schilm Sigrid
35 JAHRE
Dengler Klothilde
Gernert Maria
Hinz Maria
Kohl Doris
NEUE MITARBEITER
Babych Larysa
MaisnerHanna
Bohrmann Sebastian
Izvernicean Petra
Dr. Kozak Tibor
Dr. Nebel Axel
Reisch Salome
Elshani Besart
Leuthner Carina
Scheck Larissa
Winkler Gabor
De Giacomo Michael
Dr. Fischer Thomas David
Wir suchen ständig Mitarbeiter aus verschiedensten Berufsgruppen, vor
allen Dingen für den ärztlichen Dienst und examinierte Pflegekräfte.
Unsere aktuellen Stellenangebote finden Sie unter:
Facebook/Oberschwabenklinik GmbH oder www.oberschwabenklinik.de
22
40 JAHRE
Schaedler Monika
Schatton Cornelia
Schenk Angelika
Schoenle Monika
Schuster Marlies
Spehn Kurt
IMPULS 02.14
VERANSTALTUNGEN
JULI 2014
Dienstag, 01.07., 19 Uhr
Krankenhaus Wangen
Info-Abend für werdende Eltern
Chefarzt Dr. Elmar Mauch und sein
Team stellen die Wochenstation und
den Kreißsaalbereich vor.
Dienstag, 01.07., 19 Uhr
Isny, Kurhaus am Park
Die Blase bestimmt mein Leben
Ein Vortrag von Dr. Elmar Mauch,
Chefarzt der Frauenklinik am Krankenhaus Wangen und Dr. Michael Peter,
Niedergelassener Urologe in Leutkirch
Donnerstag, 10.7., 19 Uhr
Cafeteria im Krankenhaus
St. Elisabeth, Ravensburg
Info-Abend für werdende Eltern
Dienstag, 15.7., 19 Uhr
Krankenhaus Wangen
Info-Abend für werdende Eltern
Chefarzt Dr. Elmar Mauch und sein
Team stellen die Wochenstation und
den Kreißsaalbereich vor.
Mittwoch, 16.7., 19 Uhr
Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg
Damit auch Sie wieder kraftvoll
zubeißen können Feste Zähne in jedem Alter
Ein Vortrag von Dr. Andreas Meiß,
Zentrum für Kiefer- und Gesichtschirurgie, Praxis und Klinik Dr. Meiß am
Ärztehaus Ravensburg
Donnerstag, 17.7., 19 Uhr
Krankenhaus Bad Waldsee
Diagnose Krebs, es kann jeden treffen
Dr. Thomas Sapper, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin am
Krankenhaus Bad Waldsee
Freitag, 25.07., 10.45 Uhr
Besuch der Rutenkinder und
Antrommeln der Rutentrommler am
Kinderkrankenhaus St. Nikolaus,
Ravensburg
AUGUST 2014
Dienstag, 05.08., 19 Uhr
Krankenhaus Wangen
Info-Abend für werdende Eltern
Chefarzt Dr. Elmar Mauch und sein
Team stellen die Wochenstation und
den Kreißsaalbereich vor.
Donnerstag, 14.08., 19 Uhr
Cafeteria im Krankenhaus
St. Elisabeth, Ravensburg
Info-Abend für werdende Eltern
Dienstag, 19.08., 19 Uhr
Krankenhaus Wangen
Info-Abend für werdende Eltern
Chefarzt Dr. Elmar Mauch und sein
Team stellen die Wochenstation und
den Kreißsaalbereich vor.
GESCHÄFTSFÜHRER:
Dr. Sebastian Wolf
REDAKTION:
Winfried Leiprecht (verantwortlich),
Klaus Kalmbach, Anna-Lena Eisele
Dienstag, 02.09., 19 Uhr
Krankenhaus Wangen
Info-Abend für werdende Eltern
Chefarzt Dr. Elmar Mauch und sein
Team stellen die Wochenstation und
den Kreißsaalbereich vor.
Mittwoch, 03.09., 19 Uhr
Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg
Strahlentherapie, schmerzhafte Gelenks- und Bindegewebserkrankungen
Ein Vortrag von Dr. Bernhard Berger,
Chefarzt der Klinik für Radioonkologie
am EK
Donnerstag, 11.09., 19 Uhr
Cafeteria im Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg
Info-Abend für werdende Eltern
Dienstag, 16.09., 19 Uhr
Krankenhaus Wangen
Info-Abend für werdende Eltern
Chefarzt Dr. Elmar Mauch und sein
Team stellen die Wochenstation und
den Kreißsaalbereich vor.
Dienstag, 16.09., 19 Uhr
Wilhelmsdorf
Weibliche Beckenbodenschwäche – Alternativen zur operativen Therapie
Ein Vortrag von Dr. Martina GroppMeier, Chefärztin der Frauenklinik am
EK oder Dr. Marius Raiber, Oberarzt
der Frauenklinik am EK
Mittwoch, 17.09., 19 Uhr
Krankenhaus St. Elisabeth, Ravensburg
Hormontherapie in den Wechseljahren
– Wie gefährlich ist sie wirklich?
Ein Vortrag von Dr. Martina GroppMeier, Chefärztin der Frauenklinik am
EK
IMPRESSUM
HERAUSGEBER:
Oberschwabenklinik GmbH
Postfach 2160
88191 Ravensburg
Telefon 0751/87-0
Telefax 0751/87-2523
[email protected]
www.oberschwabenklinik.de
Amtsgericht Ravensburg,
HRB 551792
UmsatzsteuerIdentifikationsnummer
der OSK gem. § 27a UStG:
DE 184435819
SEPTEMBER 2014
LAYOUT:
Vera Sproll
BILDER:
Winfried Leiprecht, Klaus Kalmbach, Vera Sproll, iStockphoto,
Anna-Lena Eisele, Derek Schuh
Donnerstag, 25.09., 18.30 Uhr
Heilig-Geist-Spital, Ravensburg
Finanzielle Hilfen vor und nach der
Geburt
Ein Vortrag von Isolde Prochnau
DRUCK:
Druckhaus Ulm-Oberschwaben
GmbH&Co
VERANTWORTLICH FÜR
ANZEIGEN:
Schwäbische Zeitung Ravensburg,
Christina Storz
Nachdruck oder Reproduktion nur
mit Genehmigung des Herausgebers
Auflage: 15.000
23
WZ_14/03-027
Kompetenz. Empathie. Verlässlichkeit.
„Heute geht es unserer Familie wieder gut. Das war nicht immer so.
Zum Glück waren wir in den Waldburg-Zeil Kliniken gut aufgehoben.“
Lisa K.
Waldburg-Zeil Kliniken. Ein Stück Leben.
Waldburg-Zeil Kliniken
Zentrale
D-88316 Isny-Neutrauchburg
Tel. +49 (0) 7562 71-1135
www.wz-kliniken.de