natur und kultur im herzen der dolomiten
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natur und kultur im herzen der dolomiten
.... SEISER ALM NATUR UND KULTUR IM HERZEN DER DOLOMITEN Eine Anzeigensonderveröffentlichung in der Süddeutschen Zeitung am Donnerstag, 14. April 2016 WANDERGLÜCK AUF ALLEN EBENEN Gipfeltouren, Almrunden und Themenwege im Tal VERANSTALTUNGEN MIT WOW-FAKTOR Die besten Musik- und Kulinarik-Events des Jahres TRAUMSTRECKEN FÜR FREIZEITSPORTLER Lauf- und Bike-Empfehlungen von Ski-Ass Peter Fill + Geheimnisvoll: Sagenhafte Ausflugsziele für Familien Geschmackvoll: Zu Besuch bei Italiens 1. Kaffee-Sommelier Alles andere als voll: Klettersteige ohne Staugefahr FERIENREGION SEISER ALM Editorial und Inhalt Einfach sagenhaft Foto: Seiser Alm Marketing/Laurin Moser egenden von Hexen und Magie umranken ihre Geschichte, aber auch ihre Schönheit ist legendär: Die Seiser Alm ist eine der reizvollsten Ferienlandschaften Europas – für Wanderer und Kletterer, für Genießer und Familien. Beeindruckende Dolomitengipfel wie der steil aufragende Sporn des Schlern, der wie ein Schiffsbug über den Graswogen des Plateaus steht, die kühne Gestalt des Langkofels und der abgeflachte Plattkofel bilden die einmalige Kulisse für Europas größte Hochalm, die zu jeder Jahreszeit eine Reise wert ist. Vor allem aber im Frühling, wenn Abermillionen von Blumen blühen und sich die grünen Matten in einen bunten Teppich verwandeln. Und erst recht im Sommer, wenn die Sonnenscheindauer am längsten, das Wasser im Völser Weiher am wärmsten und der Veranstaltungskalender am prallsten ist. Was genau Sie alles zwischen April und Oktober, Kastelruth und Tiers, Gipfeln und Tälern unternehmen können, wollen wir Ihnen auf den kommenden Seiten vorstellen. Viel Vergnügen bei der Lektüre – und einen sagenhaft schönen Sommerurlaub für alle Sinne! L Inhalt Ankommen: Wer die Brennerautobahn A 22 bei Klausen verlässt, erreicht die Ferienregion Seiser Alm nach rund 20 Kilometern. Mit dem Zug oder Fernbus fahren Urlauber bis Bozen oder Brixen – von dort bestehen Busverbindungen und Abholdienste. Rumkommen: Mit dem eigenen Pkw darf die Straße bis Compatsch ab dem Kontrollpunkt in St. Valentin nur vor 9 Uhr und nach 17 Uhr befahren werden, mit Ausnahme von Übernachtungsgästen auf der Seiser Alm. Ab Kastelruth fährt der „Seiser Alm Express“ im Halbstundentakt nach Compatsch. Schneller geht es mit der Seis-Seiser Alm-Bahn, die sommers von 8 Uhr bis 18 bzw.19 Uhr verkehrt. Pkws können an der Talstation in Seis kostenlos abgestellt werden. Infos bekommen: Wissenswertes zu Unterkunftsmöglichkeiten, Aktivitäten, den Highlights der Region und die Möglichkeit zur Katalogbestellung – all das findet sich auf der Website www.seiseralm.it Auskunft gibt es auch unter Tel. +39 0471 709600 sowie unter [email protected] 3 Aufgemerkt: Die besten Veranstaltungen des Jahres 4 Hochgefühle garantiert: Wanderabenteuer auf der Alm 6 Pilze, Mittelalter, Geologie: Themenwanderwege im Tal 7 Ab in die Vertikale: Klettersteige für jedermann 8 Im Schnell-Check: Fünf Orte, fünf Kulinarik-Events 10 Kids Spezial: Sagenhafte Familienangebote 11 Echt dufte: Besuch beim 1. Kaffee-Sommelier Italiens 12 Es lebe der Sport: Laufen, Biken, Golfen 14 Von A bis Z: Genuss in allen Facetten Impressum Seiser Alm Marketing, Dorfstraße 15, I-39050 Völs am Schlern, Südtirol, Italien | Anzeigen: Romina Glira (verantwortlich) | Redaktion: Christian Haas (verantwortlich) | Titelbild: Seiser Alm Marketing/Clemens Zahn | Druck: Süddeutscher Verlag Zeitungsdruck GmbH, Zamdorfer Str. 40, 81677 München 2 FERIENREGION SEISER ALM Veranstaltungskalender Event-Highlights rund ums Jahr Lauschen, laufen, leben Für Bike-Fans: Nach 2009 führt der berühmte Giro d’Italia zum zweiten Mal in die Ferienregion Seiser Alm: Für den 22. Mai steht ein Zeitrennen von Kastelruth auf die Seiser Alm im Tourkalender. Und sicher eine große Besuchermenge am elf Kilometer langen Straßenrand, um den weltbesten Radrennfahrern zuzujubeln! RUND UM DIE SEISER ALM IST EIGENTLICH IMMER ETWAS LOS UND FÜR JEDEN ETWAS DABEI – VOM MITTELALTERFEST BIS ZUM HOCHKARÄTIGEN KLASSIKKONZERT. ANBEI DAS WICHTIGSTE AUF EINEN BLICK. Fotos: Seiser Alm Marketing/ Armin Mayr, Helmuth Rier, Michaela Baur, Laurin Moser Für Freunde der Volksmusik: Wer kennt sie nicht, die Kastelruther Spatzen? Auf ihr Konto gehen über 15 Millionen verkaufte Tonträger, unzählige Auszeichnungen und ein Platz im Olymp des volkstümlichen Schlagers. Wie angesagt die Combo um Norbert Rier selbst nach mehr als 30 Jahren noch ist, veranschaulicht der nicht abreißen wollende Run auf die Konzerte auf heimischen Boden: Beim Open-Air am 17./18. Juni und beim „Spatzenfest“ vom 7. bis 9. Oktober werden wieder mehrere zehntausend Besucher erwartet. Für Liebhaber klassischer Musik: Auf dem Programm des „14. Semper Music International Festivals“, das 2016 vom 6. bis 25. Juli in Völs stattfindet, stehen neben Meisterklassen,Workshops und einem Wettbewerb wieder rund 30 Konzerte, an denen sich Musikprofessoren und junge Künstler beteiligen. 20 Tage voller Weltklassemusik! Eine Nummer kleiner, aber ebenfalls hörenswert sind die „SummerClassics“-Konzerte in Kulturhaus und Pfarrkirche in Seis. Jeden Montag zwischen 11. Juli und 22. August spielen die vorwiegend italienischen (Nachwuchs-) Künstler Werke großer Komponisten. Für Lauffreudige: 21 Kilometer und 600 Höhenmeter – das schaffen auch Freizeitläufer! Und wer beim „Seiser Alm Halbmarathon“, 2016 auf den 3. Juli terminiert, doch mal eine Pause braucht, wird nicht nur von zugeworfenen Durstlöschern und motivierenden Streckenposten aufgebaut, sondern auch vom einmaligen Bergpanorama. Start und Ziel ist Compatsch. Mehr Lauf- und andere Sport-Tipps auf den Seiten 7, 12 und 13! Für Gourmets: Bei der mehr als 100 Meter langen „Berglertafel“, die sich auf einer Almwiese bei Tiers entlangschlängelt, nehmen 160 Feinschmecker Platz und kommen dabei nicht nur in den Genuss eines schmackhaften Fünf-Gänge-Menüs mit typischen Tierser Gerichten, sondern auch in den Genuss der sagenhaften Rosengarten-Kulisse. Kleiner Wermutstropfen: Das bis in die Nacht dauernde Gelage ist so begehrt, dass es schon Monate im Voraus ausgebucht ist. Zum Glück locken noch andere kulinarische Top-Veranstaltungen in der Region – siehe Seite 8 und 9! Für Jazz-Anhänger: Im Rahmen des alljährlichen „Südtirol Jazz Festivals“ wird der Völser Weiher zum Schauplatz einer ganz besonderen „Wassermusik“: Am 1. Juli erklingt Musik und Gesang von allerlei Stegen und Booten – und im Hintergrund grüßt der Schlern. Ein Fest für Augen und Ohren! Für Mittelalter-Sympathisanten: Drei Tage, vier Turnierorte, 36 Teams und mehrere zehntausend Zuschauer: Zu Ehren des Ritters und Dichters Oswald von Wolkenstein veranstalten Kastelruth, Seis und Völs 2016 bereits zum 34. Mal ein historisches Reitspektakel der Superlative. Vom 10. bis 12. Juni können Besucher beim „Oswald von Wolkenstein-Ritt“ in das 14. Jahrhundert eintauchen – inklusive Mittelaltermarkt, Gauklerspielen, Festumzug und großem Reitturnier. Für Wanderfexe: Reinhold Messner bestieg alle Achttausender, durchquerte Wüsten, zog ins Europaparlament ein und eröffnet Museen am laufenden Band. Kurz: Zu erzählen hat die lebende Legende wahrlich genug – bei einem Berggespräch am 17. Juni kann man ihm lauschen. Davor wird gemeinsam gewandert. Los geht die Tour in Tiers und führt nach Völsegg, St. Sebastian und zum Wuhn-Leger, wo eine Berglermarende auf die Teilnehmer wartet. Und später dann die Talkrunde mit Messner. Weitere Tourenvorschläge gibt es auf den Seiten 4 bis 6! Für Winterfreunde: Zugegeben, bis zum nächsten Winter dauert es noch. Im Fall der „Kastelruther Bauernhochzeit“ lohnt es sich aber, den Kalender zu zücken und sich den Termin 2017 zu notieren – es ist der 15. Januar –, schließlich hat sich die originalgetreue Nachstellung einer historischen Hochzeit zu einer der prächtigsten Trachtenschauen Südtirols entwickelt. Zu einer beliebten Veranstaltungsreihe hat sich auch das „Swing on Snow“-Festival gemausert. Ende März verwandeln Musiker Skihütten und Almen in kleine Konzerthallen am Pistenrand. Eher Lust auf Golf als auf Musik? Dann melden Sie sich rechtzeitig für das Wintergolfturnier am 12. Februar an. Witzig: Von Loch zu Loch geht es per Ski oder Snowboard! Ein letzter Tipp: Beim „Moonlight Classic“ am 10. Februar starten Langläufer zu einem eindrucksvollen Nachtrennen. 3 FERIENREGION SEISER ALM Wanderabenteuer Wahrzeichen Südtirols: der Schlern ALMFREUDEN UND GIPFELGLÜCK Filmreife Bergkulissen WO SICH ROMAN POLANSKI FÜR SEINEN TANZ DER VAMPIRE INSPIRIEREN LIESS UND SICH ZAHLREICHE MYTHEN UM HEXEN UND ZWERGE RANKEN, FINDEN ES AUCH URLAUBER SAGENHAFT SCHÖN. SELBST VERWÖHNTE WANDERER SCHWÄRMEN VOM EINMALIGEN AMBIENTE VON SCHLERN, LANGKOFEL UND CO. Text: Franziska Horn, Christian Haas Fotos: Seiser Alm Marketing/ Laurin Moser, Helmuth Rier 4 er Schlern – was für ein Berg! 2.563 Meter hoher Epos aus Stein und von zahlreichen Sagen und Mythen umrankter Symbolberg der Südtiroler! Ein kleiner Gigant, der selbst von den Dächern der 30 Minuten entfernten Altstadt Bozens gut sichtbar ist. Wie ein Walrücken wirkt sein langgestrecktes Gipfelplateau, ein breiter Felsriegel über den Graswogen der Seiser Alm. Als seine unverwechselbaren Galionsfiguren sind ihm die Felspfeiler der Santnerspitze und der Euringerspitze vorgelagert – Wahrzeichen Südtirols. Im Osten brandet die gewaltige Alm an die markanten Wände der Grödner Dolomiten. Die kühne Gestalt des Langkofels und der abgeflachte Plattkofel dominieren hier den Horizont. Darüber spannt sich ein blauer Himmel, und eine laue Brise weht den typischen würzigen Duft herbei. Allein durch die Sicht auf die grandiosen Berge ringsherum verschlägt einem die Seiser Alm den Atem, aber auch durch ihre Ausmaße. Mit 56 Quadratkilometern belegt sie Platz eins unter Europas Hochalmen. Eine Weite, in der man sich gut und gerne verlieren kann, wären da nicht das stolze Wegenetz mit seinen rund 450 Kilometern, die plakativen Felstürme von Langkofel und Schlern als Orientierungshilfe – und dazu rund 1.000 bestens beschriftete Wegweiser. Einen Wanderführer mit Ortskenntnis als Begleitung zu haben, ist freilich noch komfortabler. So wie „Hubi“. Der kennt die schönsten Wege, die besten Abkür- D zungen, die gemütlichsten Rastplätze. Und weist auf Besonderheiten in der Landschaft hin, die man vielleicht so gar nicht wahrnehmen würde. So zeigt Hubi bei unserer ersten Kennenlernwanderung auf ein fernes, haushohes Felsgebilde namens „Tschonstoan“, das wie ein riesiger Klotz plötzlich aus grünen Matten emporragt. „Unsere Vorfahren konnten sich nicht erklären, wie der Eiszeitfindling dorthin kam. Bis eine Sage eine Erklärung lieferte. Die Hexen waren es angeblich selbst! Daran sehen wir: Die alten Sagen sind ja im Grunde so eine Art Problemlöser, sie lösten Rätsel, die die Leut’ nicht verstanden!“ Logenplatz mit Langkofelblick ski bewogen, 1967 seine Vampire für den berühmten Film „Tanz der Vampire“ ausgerechnet auf der Seiser Alm tanzen zu lassen. Aber unabhängig von der Mystik: Die sanft dahin fließenden Wellen der Hochalm, in deren Senken sich im Herbst der Nebel sammelt, ein paar Bergfichtenwälder, darüber der markante Umriss des Langkofelmassivs – das ist ja auch wahrlich eine extrem einprägsame, spannungsgeladene Bildkomposition. Selbst verwöhnte Bergurlauber schwärmen von der Einzigartigkeit der Alm. Wer seine Sinne beieinander hat, merkt schnell: Hier auf der Alm, da liegt was in der Luft. Die eh eine besondere, weil besonders reine ist, denn man wandert hier in Lagen zwischen 1.750 und 2.350 Metern. Und im Bergfrühling durch ein Meer von Abermillionen von Blumen. Schon ab Ende Mai sprießen auf der sonnenverwöhnten Hochebene Trollblume, Roter Steinbrech und Krokus. HALLO, HALO! In diesen Genuss kommen wir anderntags auch bei unserer Seiser-Alm-Überquerung, eine leichte Tour von 300 Höhenmetern Differenz, für die man vier bis fünf Stunden einplanen sollte. Was man nicht einplanen kann, ist unser Erlebnis in den frühen Vormittagsstunden. Wie ein Heiligenschein legt sich um den Langkofel plötzlich ein riesiger, kreisförmiger Halo – ein runder Regenbogen, der uns wie ein Heiligenschein vorkommt. Da bleibt nur eines: das große Staunen. Ein Stück Alpenmagie, manche sehen es vielleicht nur einmal im Leben. Als der Halo verblasst, ziehen wir weiter Richtung Saltrìa, ein Weiler in einer Senke der Hochalm. Wir wandern noch ein Stück entlang des Monte-Pana-Weges, erreichen dann die Kreuzung zur gut sichtbaren HEXEN & VAMPIRE Der Tschonstoan ist nicht der einzige Ort, an dem es zauberhaft zugeht. In den Wäldern sowie Alm- und mächtigen Gebirgslandschaften geistern unzählige gutmütige, aber auch bösartige Kreaturen umher. Die wichtigsten Akteure: die Kräuterfrauen, die Kranken die Farbe der Morgenröte auf die Wangen zaubern, dann die Saligen – selige Weiblein –, die von König Laurin in Blumen verzaubert wurden, die schön blühen, im Herbst aber graue Zottelhaare bekommen, und natürlich auch Zwerge, Riesen und „Wilde Leut’“ aller Art. Am allerwildesten treiben es aber die Hexen – vor allem auf dem Schlern, dem Hexenberg schlechthin. Diese sagenhafte Stimmung hat sicher auch den Regisseur Roman Polan- „Saltner Schwaige“. Eine Schwaige ist übrigens soviel wie eine alte Sennhütte – und hier auf der Seiser Alm häufig ein Synonym für gute Küche! Über den Weg 7A steigen wir noch eine knappe Stunde südwärts zum „Berghaus Zallinger“ am Fuße des Plattkofels hinauf. Das kleine Zallinger Kirchl vor dem alten Berghaus, seine schöne Zirbenholzstuben, ein Streichelzoo mit Ziegen und Haflingern, der Duft von Espresso... wo wollten wir nochmal hin? Ach ja: Die große Seiser-AlmDurchquerung steht an. Also gut. Laufen wir noch ein ganzes Stück in Richtung Compatsch und von dort mit der Seiser Alm-Bahn hinab ins Tal. ECHTE „ROCK STARS“ Auf der Alm blüht jeder auf. Als „schönstes architektonisches Kunstwerk der Welt“ hat der große Le Corbusier die Dolomiten einmal bezeichnet. Das war lange, bevor sie 2009 ihr Upgrade als Unesco-Welterbe erhielten. Und lange, lange nachdem sich das einstige Korallenriff des Langkofels aus dem Meer erhob. Wie die Pfeiler einer gotischen Kathedrale ragen heute die schroffen Felslinien empor – echte „Rock Stars“. Die, wenn man denn nur danach sucht, die Zeichen ihrer Geschichte auch sichtbar machen. Und dreht man plattiges, loses Gestein am Wegrand um, findet man prompt Abdrucke von Muscheln, Farnen und Urzeitgarnelen. Hubi hat da wohl schon einiges gefunden. Und er ermutigt uns zur Tour durch die Langkofelscharte. „So abenteuerlich sie aus der Ferne scheint, aus der Nähe ist sie erstaunlich gut ,begehbar’. Kein Problem für geübte Wanderer mit etwas Kondition.“ Und wer‘s weniger steil mag, umrunde den Plattkofel bei ebenso spektakulären Aussichten auf dem Friedrich-August-Weg, vorbei an der „Steinernen Stadt“ am Sellajoch. Technisch noch leichter, und davon überzeugen wir uns am Tag darauf, ist jedoch die Tour auf den Schlern. Das beweist allein die hohe Frequenz des „Schlernhauses“, Südtirols größte Schutzhütte. Wie man dort hinkommt? Mit der Seiser Alm-Bahn von Seis nach Compatsch und von dort auf dem Weg Nr. 10 über Almwiesen zum Weg Nr. 5, in Richtung „Saltner Hütte“ und „Schlernhaus“. Ab der Brücke über den Frötschenbach betreten wir das Reich der Gämsen, Rehe und Steinadler. Ein Serpentinenweg führt leicht ansteigend zum Schlern-Plateau, auf dem das gleichnamige Haus auf 2.457 Meter Höhe steht, ein Schloss aus trotzigem Naturstein. Der weitere Anstieg zum höchsten Gipfel namens Petz ist nur kurz und offenbart oben ein Panorama zum Niederknien: Zum Greifen nah erscheinen Rosengarten, Lang- und Plattkofel, uns zu Füßen erstreckt sich die Seiser Alm. Von hier oben erscheint sie wie eine eigene Welt. Spätestens hier wird uns bewusst: Man muss sie erlaufen, um sie zu verstehen. Und dank der vergangenen Tage haben wir nun so einiges verstanden … 5 FERIENREGION SEISER ALM Genießerrunden Pilze, Mittelalter, Geologie Der (Themen-)Weg ist das Ziel ES MUSS NICHT IMMER EINE GIPFELBESTEIGUNG SEIN – AUCH DIE TIEFEREN LAGEN ZWISCHEN KASTELRUTH UND VÖLS LOCKEN MIT WUNDERBAR-WANDERBAREN TOUREN. DABEI GIBT ES FÜR JEDES ZEITBUDGET UND JEDES INTERESSENSFELD DIE PASSENDE RUNDE. TEXT: Christian Haas Fotos: Helmuth Rier, Armin Mayr 30 MINUTEN: DER PILZEWEG Willkommen in der Welt der Pilze! Im Laranzer Wald zwischen Seis und Kastelruth lassen sich Pfifferlinge, Tintlinge, Knollenblätter-, Stein- und Fliegenpilze zu jeder Jahreszeit antreffen. Wie das? Entlang des rund einen Kilometer langen Rundweges, der hinter dem Sportplatz Laranz beginnt, wurden sie in Übergröße in Baumstämme geschnitzt. Bei günstiger Witterung lassen sich mit etwas Glück aber auch echte Exemplare im Unterholz finden (bitte nicht pflücken!). Die vier am Wegesrand aufgestellten Infotafeln mit PilzFakten sind übrigens immer da und nicht zu übersehen. Richtig viel zu sehen gibt es am Panorama-Hochstand – ein Höhepunkt im wahrsten Sinne. 6 45 MINUTEN: DER PETERBÜHEL-RUNDGANG Ausgrabungsfunde beweisen, dass es sich bei dem in sonnenverwöhnter Lage befindlichen Peterbühel um die älteste Siedlung des Völser Gebietes handelt. Man vermutet, dass hier bereits viele Jahrtausende vor Christus Menschen lebten. Urkundlich belegt ist, dass das etwas abseits im Grünen liegende Kirchlein St. Peter am Bichl aus dem 14. Jahrhundert stammt. Wer vom neu gestalteten Gemeindeplatz in Völs den asphaltierten Weg 2A nimmt, kommt hier ebenso vorbei wie an hübschen Waldpassagen und einem Kinderspielplatz, der zugleich ein toller Aussichtsplatz ist. Zurück ins Zentrum von Völs führen mehrere Steige und Wege durch die Weiden. 2 STUNDEN: DER OSWALD VON WOLKENSTEIN-WEG Der Sänger, Dichter und Politiker Oswald von Wolkenstein ist so etwas wie ein Paradebeispiel für einen Ritter des Spätmittelalters. Wie er und seine Landsleute im 15. Jahrhundert hoch über Seis auf der Burg Hauenstein lebten, spüren Wanderer auf dem durch Waldgebiete am Fuße der Santnerspitze führenden Oswald von Wolkenstein-Weg nach. Der an der Talstation der Seiser Alm-Bahn beginnende 5-Kilometer-Rundweg erzählt an 15 Stationen Anekdoten rund um Tischmanieren und Stadtschreiber aus der Zeit der Ritter und Burgfräulein. Das und die Tatsache, dass es sich um eine relativ leichte Rundtour ohne große Höhenunterschiede handelt, macht sie auch bei Kindern beliebt. Die schätzen freilich auch die rund um die Uhr zu besichtigenden Ruinen Salegg und Hauenstein, die als hervorragende Picknickplätze mit Mittelalterflair fungieren. 3,5 STUNDEN: DER GEOLOGENSTEIG Auf dem 2006 zum naturkundlichen Geologensteig ernannten Bergpfad begeben sich Wanderer auf eine Zeitreise durch 270 Millionen Jahre Erdgeschichte! Zehn Hinweistafeln informieren über die verschiedenen Gesteinsschichten sowie die geologischen Besonderheiten in diesem 580 Höhenmeter überwindenden Abschnitt des Naturparks Schlern-Rosengarten. Startpunkt ist das Hotel „Bad Ratzes“ oberhalb von Seis. Kurz dahinter überquert man den Frötschbach und steigt durch die Schlernschlucht auf. Weiter geht es auf dem steil ansteigenden Steig 1A bis zur „Prossliner Schwaige“. Der Steig Nr. 10 führt weiter durch das Frötschtal und biegt auf den mit der Nr. 1 markierten Touristensteig. Frisch von der Einkehr in der „Schlernbödele-Hütte“ gestärkt geht es zurück zum Hotel „Bad Ratzes“. 4,5 STUNDEN: DER OACHNER HÖFEWEG Der Oachner Höfeweg ist etwas für Leute mit Sinn für Kulturlandschaftsund Hofästhetik, streift der gut ausgeschilderte Rundweg doch einige der schönsten Bauernhöfe am Fuße des Schlern. Ausgangspunkt ist der Parkplatz unterhalb des beeindruckenden Schlosses Prösels unweit von Völs. Von dort führt der Weg Nr. 3 zuerst durch Wiesen, dann durch Wald, bis es beim Wirtskeller, einer teils wieder instand gesetzten Ruine, abgeht und an den Höfen Riefer, Flunger und Dosser vorbei Richtung Mitter- und Unterpsenner und schließlich nach Unteraicha. Unterwegs locken dabei eine Reihe attraktiver Picknickplätze. Egal, für welchen man sich entscheidet: Einen Top-Blick über das Tierser Tal gibt es fast überall! Tolle Aussichten eröffnet auch der weitere Verlauf des Weges, der noch den Ausser- und Innerperskoller sowie den „Fronthof“ berührt, bevor er in St. Kathrein endet. 5 STUNDEN: DER TIERSER GESCHICHTSWANDERWEG So macht Geschichte Spaß! Schließlich gibt es an jeder der elf Etappen des Weges, der sich in einer großen elliptischen Bewegung quer durch das Tierser Gemeindegebiet zieht, etwas zu staunen und zu lernen. Die geschichtlich interessanten Punkte, die von der rund 5.000-jährigen Besiedlungsgeschichte des Tals sowie von der Begehung und Bearbeitung erzählen, sind nämlich durch Schilder und Hinweistafeln bzw. -steine gekennzeichnet. Highlights sind die Pfarrkirche und das Schulhaus in Tiers, die Burg Völsegg, das Kirchlein St. Sebastian und St. Zyprian. So spannend die Informationen aber auch sein mögen: Das Wandern darf man dabei nicht aus dem Blick verlieren. Die reine Gehzeit beträgt rund fünf Stunden. Norbert Riers Lieblingstour Der Frontmann der Kastelruther Spatzen singt nicht nur, er wandert auch gern. Einer seiner Top-Favo- riten ist die Schlern-Tour, bietet der doch mit seinem Gipfel, dem dem 2.563 Meter hohen Petz, einen Aussichtspunkt allererster Güte. Gut zu wissen: Die in Compatsch beginnende, technisch einfache Route zieht sich mit rund sieben Stunden Gehzeit ganz schön in die Länge. Zur physischen wie moralischen Stärkung liegen jedoch drei sehr schöne Einkehrmöglichkeiten am Weg. FERIENREGION SEISER ALM Nervenkitzel Kletterempfehlungen vom Profi Auf neuen (Eisen-)Wegen zum Gipfel Fotos: IDM Südtirol/Laurin Moser, Helmuth Rier WIE UND WO BEREITEN SICH EINSTEIGER ODER FAMILIEN AUF IHR KLETTERDEBÜT VOR – UND WO FINDEN KÖNNER AUF DER SEISER ALM VERTIKALE HERAUSFORDERUNGEN? DER IM ANGESICHT VON SCHLERN UND ROSENGARTEN AUFGEWACHSENE THOMAS ZELGER MUSS ES WISSEN: DER 43-JÄHRIGE IST NICHT NUR AUSGEBILDETER BERGFÜHRER, SONDERN AUCH VERANSTALTER VON KLETTERKURSEN UND AUTOR EINES FÜHRERS FÜR KLETTERSTEIGE IN DEN DOLOMITEN. TEXT: Jan König Für wen eignet sich die Kletterregion Seiser Alm am besten? Zelger: Eigentlich für alle, vom Anfänger bis zum Profi. Schließlich warten die Dolomiten, insbesondere das Gebiet um Schlern und Rosengarten, mit einer Vielzahl von Touren und Steigen auf. Dabei ist für jede Könnensstufe etwas dabei. Aber obwohl die meisten Klettersteige gut abgesichert sind, bleibt ein Restrisiko bestehen. Diese Risiken lassen sich minimieren, indem man sich gut vorbereitet und die Routen dem persönlichen Niveau anpasst. Wem es noch an alpiner Erfahrung mangelt, sollte die ersten Klettersteige mit professioneller Hilfe begehen, Wert auf eine gute Ausrüstung legen und sich vorab beraten lassen. Von wem? Zelger: Es gibt zahlreiche Südtiroler Bergführer, die Touren für Gruppen und Familien anbieten und auf die wichtigsten Aspekte bezüglich Sicherheit und alpine Gefahren hinweisen. Entsprechende Adressen vermitteln die Tourismusverbände. Ihr Tourentipp für Einsteiger? Zelger: Der Santnerpass-Klettersteig eignet sich gut für Anfänger. Diese Tour verlangt gute Trittsicherheit und erfordert stellenweise ein wenig Klettern. Der leichte Anstieg in wilder Kulisse – nur teilweise mit Drahtseil gesichert – bietet einen traumhaften Ausblick auf die umliegende Bergwelt der Dolomiten. Der Rückweg erfolgt am besten über das Tschagerjoch. Zunehmend wollen auch Familien mit Kindern klettern. Ihre Empfehlung? Zelger: Während des Sommers können Anfänger und Familien mit Kindern in der Gegend um die Seiser Alm mit einem wöchentlichen Kletter- und Klettersteigangebot erste Erfahrungen machen. Neben einem Schnupperkurs und einem Anfängerkurs für Kinder und Erwachsene sind auch eintägige Klettersteigkurse mit Theorie, Übungspraxis und anschließender Begehung eines Klettersteiges buchbar. Außerdem stehen für erfahrenere Kletterer auch anspruchsvollere Touren wie beispielsweise über den Oskar-Schuster-Steig auf den Plattkofel auf dem Programm. Wo werden Könner fündig? Zelger: Für Fortgeschrittene kann ich den Laurenzi-Klettersteig empfehlen, der mit Abstand anspruchsvollste im Rosengartengebiet. Der Steig befindet sich am Übergang Schlern-Rosengarten und eignet sich für eine einsame und schwierige Tour. Aber Achtung: Hier brauchen die Sportler absolute Trittsicherheit und eine gute Kondition. Außerdem ist stabiles Wetter eine Grundvoraussetzung für die Begehung. Geht Klettern auch abseits der Steige? Zelger: Erfahrenere sowie Einsteiger finden auch abseits der mit Drahtseilen und Leitern präparierten Steige genügend alpine Kletterrouten jeden Niveaus. Beispiele sind die berühmten Vajolet-Türme, die kühne Santnerspitze oder die etwas schwierigere Burgstallkante. Für solche Touren ist es natürlich von Vorteil, Klettersteigerfahrung zu haben oder etwas Kletterpraxis mitzubringen. Eines haben übrigens alle Kletter- und Klettersteigtouren rund um Schlern und Rosengarten trotz unterschiedlichem technischen Schwierigkeitsgrad, Länge und Absicherung gemeinsam: das eindrucksvolle Panorama auf die Dolomiten und das Glücksgefühl, oben angekommen zu sein. 7 FERIENREGION SEISER ALM Village Check Kastelruth, Seis, Völs am Schlern, Tiers am Rosengarten und Seiser Alm Für jeden Geschmack der richtige Ort N icht nur in den höheren Alm- und Gipfellagen gibt es viel zu entdecken, sondern auch in den Dörfern am Fuße des Schlern. Eingebettet in Wälder, Wiesen und Felder liegen dort Kastelruth, Seis und Völs am Schlern – und jeder Ort KULINARIKEVENT-TIPP: KRAUSENTAFEL KASTELRUTH it ungefähr 3.300 Einwohnern und 3.100 Gästebetten stellt das von der klassizistischen Pfarrkirche und etlichen bemalten Häusern geprägte Kastelruth das größte Zentrum rund um die Seiser Alm dar. Ein Epizentrum für Fans der Volksmusik ist es sowieso, dank der seit über 30 Jahren aktiven „Kastelruther Spatzen“, deren 2015 erschienenes Album „Heimat – Deine Lieder“ sogar bis auf Platz eins der deutschen Charts kletterte. Doch der Ort, der bereits im 10. Jahrhundert urkundlich erwähnt wurde, hat noch viel mehr zu bieten als deren Konzerte: So lädt der historische Ortskern mit seinen Geschäften und Cafés zum Flanieren und Shoppen ein, der Sonntag zum „Trachten-Gucken“ und der barocke Kirchturm zur Besichtigung. Von oben fällt der Blick unter anderem auf den „Kofel“ genannten Kalvarienberg. Die Porphyrkuppe mitten im Dorf ist Naherholungszone, Wallfahrtsweg und Abenteuerspielplatz für Kinder in einem. M Der Dorfberg Kofel, der in seiner heutigen Form auf das Adelsgeschlecht der Krausen zurückgeht, bildet auch die attraktive Kulisse für ein Ende Juli stattfindendes, geschichtsträchtiges Mahl: die Krausentafel. Dabei nehmen die Herren von Kastelruth die Teilnehmer am Torbogen, der zum Kofel führt, in Empfang, dann geht es los. Zwei Stationen entlang des Weges laden zum gemütlichen Aperitif bei Wein und Häppchen aus Südtirol, bis Fanfarenbläser die Gesellschaft hinauf zum Kofel begleiten. Dort wird zum Finale ein schmackhaftes Menü serviert – unter freiem Himmel und bei musikalischer Begleitung. Termin 2016: 29. Juli zeichnet sich durch einen eigenen Charakter aus. Das gilt auch für das etwas abgelegenere Tiers, die Seiser Alm selbst sowieso. Was alle vereint: ihr Hang zu gutem Essen und entsprechend geschmackvolle Veranstaltungen! VÖLS AM SCHLERN TIERS AM ROSENGARTEN ritter im Bunde ist Völs am Schlern mit seiner herrlichen Panoramalage, die das schmucke Dorf schon früh zum Sommerfrischeort der Bozner Bürger machte. Später kamen auch Naturgenießer aus weiter entfernten Regionen nach Völs – unter anderem auch deshalb, da hier das berühmte Heubad vor mehr als 110 Jahren erfunden wurde. Zur Regeneration mindestens genauso geeignet ist der bei den rund 3.500 Einwohnern wie bis zu 2.400 Gästen beliebte Völser Weiher, der bereits mehrmals zum saubersten Badesee Italiens gekürt wurde. Im „Kurort am Naturpark“ kommen aber auch Musiker und Feinschmecker zum Zug. Erstere beim „Semper Music International Festival“ im Juli und Zweitere rund ums Jahr in mehreren Restaurants, deren Köche Völs einen ausgezeichneten Ruf in puncto Vielfalt und regionale Spezialitäten bescherten. as kleine Dorf liegt hochromantisch im hinteren Abschnitt des Tierser Tals, am Fuße des Rosengartens und wird von alldenjenigen besonders geschätzt, die es gern etwas familiärer haben. Bei rund 900 Einwohnern und 850 Gästebetten ist dieser Tatbestand erfüllt. Ebenso der einer „alpinen Perle“, hat sich doch Tiers dem Umweltschutz und der sanften Mobilität in besonderem Maße verschrieben. Ein Auto brauchen Wanderer und Kletterer ja auch tatsächlich wenig. Schließlich bietet Tiers mit den Ortsteilen St. Zyprian und Weißlahnbad einen idealen Ausgangspunkt, um den Naturpark SchlernRosengarten und somit die Bergwelt des in einer alpenländischen Sage beschriebenen Zwergenkönigs Laurin kennenzulernen. D D KULINARIK-EVENT-TIPP: BERGLER HARASS Wie sagt ein Sprichwort so schön? Auf die inneren Werte kommt es an! Und bei einer Harass, also einer Holzsteige, gilt das erst recht. Im Fall der Bergler Harass, bei der Naturfreunde eine schmackhafte Bauern-Marende mit Blick auf die sagenumwobenen Dolomiten genießen können, ist sie gefüllt mit attraktiven Tierser Bauernprodukten. Dazu zählen etwa „Tschamintoler Gamswurst“, „Schofskas“, „Berglerbrot“ und „Mezet- Speck“. Auch ein „Glaggelle guater Roater“ darf da nicht fehlen. Was beim gemeinsamen, als „going Green Event“ zertifizierten Picknicken beim Wuhnleger, einer Almwiese samt Weiher, in dem sich der Rosengarten spiegelt, auch nicht fehlen darf, ist eine angenehme musikalische Unterhaltung. Termin 2016: 2. Juni SEISER ALM SEIS weiter Hauptort ist das in einer sonnigen Höhenmulde gelegene, malerische Seis am Schlern. Politisch gesehen gehört es zwar zur Gemeinde Kastelruth, doch es hat sich touristisch ein eigenes Profil erarbeitet. Und das schon im 19. Jahrhundert, wo das Bergdorf zu Füßen der Santner-Spitze zum Reiseziel von gekrönten Häuptern, russischem Hochadel, reichen Familien und Künstlern avancierte. Nach einem längeren Besucherrückgang kehrte mit Inbetriebnahme der Seis-Seiser Alm-Bahn die Blüte zurück. Heutzutage zählt Seis 2.100 Einwohner und Übernachtungsmöglichkeiten für bis zu 1.900 Gäste. Diese schätzen neben der guten Verbindung hinauf zur Seiser Alm auch die nahen Verlockungen: den historischen Ortskern mit netten Restaurants und Geschäften, den zwischen Wäldern und Bauernhöfen eingebetteten Golfplatz und die vielen Wanderziele. Dazu zählt auch die oberhalb von Seis gelegene Burgruine Hauenstein, die sich im Spätmittelalter im Besitz des Dichterkomponisten Oswald von Wolkenstein befand. Z KULINARIK-EVENT-TIPP: STRUDELWOCHE Äpfel, Topfen, Zwetschgen – lässt sich alles hervorragend zu Strudeln verarbeiten. Und es gibt noch viele weitere Varianten der in Seis besonders populären Süßspeise. Anfang September wird ihr sogar eine eigene Woche gewidmet. Höhepunkt ist dann das Strudelfest, bei dem sich Kulinarik-Freunde bei traditioneller Musik und mit Blick auf den Schlern durch sämtliche Sorten schlemmen können. Zugleich führen heimische Handwerker ihr Können vor und gewähren Einblicke in die Geschichte und die Brauchtümer von Seis und den angrenzenden Dörfern Kastelruth und Völs. Termin 2016: Strudelwoche vom 4. bis 8. September, Strudelfest am 9. September ie größte Hochalm Europas lockt mit einem unvergleichbar hochwertigen Lebensgefühl: 300 Sonnentage, eine vielseitige Flora mit rund 790 verschiedenen Pflanzenarten und ein 1a-Bergpanorama prägen die Alm inmitten der Dolomiten. Die einzigartige Landschaft der Seiser Alm lässt sich sommers wie winters am besten aktiv erkunden – zu Fuß oder mit dem Mountainbike, auf Alpin- oder Langlaufskiern. Dem Naturerlebnis sind dabei keine Grenzen gesetzt. Insbesondere Familien schätzen die stilvollen Unterkünfte, deren Gästebetten sich auf rund 1.900 summieren. Kein Wunder: Tür auf, Luft rein, Kinder raus. Angst vor Autos muss man nicht haben, denn die Seiser Alm ist bis auf den Zulieferverkehr der 170 Einwohner autofrei. D KULINARIK-EVENT-TIPP: VÖLSER „KUCHLKASTL“ Die hohe kulinarische Qualität lässt sich insbesondere im Herbst überprüfen, wenn sich die Völser Köche zum Saisonende noch einmal richtig ins Zeug legen. Seit 1978 laden sie zum „Gastronomischen Oktober“ ein. Grundlage für die Gerichte bilden alte Rezepte, wobei sich die Küchenchefs der Herausforderung stellen, die Gerichte der Zeit anzupassen und zugleich mit schmackhaften Zutaten ihren Ursprung zu unterstreichen. Bemerkenswert: Hier gehen auch Köche zu Werke, die mit Hauben und Sternen internationaler Restaurantführer dekoriert sind. Termin 2016: 1. bis 31. Oktober KULINARIK-EVENT-TIPP: TABBLA TOÒ Schon mal den Begriff „Tabbla Toò“ gehört? Nein? Dann wird es höchste Zeit, ihn in Ihren Wortschatz aufzunehmen, denn hierbei handelt es sich um den dialektalen Ausdruck für das französische Table d’hôte – ein fixes Menü, bei dem kaum Abweichungen möglich sind. Neu interpretiert steht es auf der Seiser Alm für ein Gourmetessen unter freiem Himmel, inklusive umwerfendem 360-Grad-Bergpanorama. Dabei werden an drei Stationen rund um den Stausee am Goldknopf acht Gänge in einer Feldküche mit Holzherden zubereitet. Organisiert wird das ungewöhnliche Event von den Jungen Alplern, Südtirols wohl jüngstem Gastronomie-Team. Termin 2016: 19. Juni Fotos: Seiser Alm Marketing/Paolo Spiandorello, Marco Massarelli, Helmuth Rier, Gallizio, Laurin Moser, Stefano Locatelli 8 9 FERIENREGION SEISER ALM Kinderprogramm Sieben Tipps für Familien mit Kindern Eine Woche voller Action! Aufragende Gipfel, aufregende Täler, dazu Kultur, Natur, Spaß pur: Rund um die Seiser Alm ist jeden Tag etwas los! Das kunterbunte Angebot reicht von der Hexenwanderung über Schlossführungen bis zum Badevergnügen. TEXT: Anna Mutelli MONTAG: Marthas magischer Marsch Martha Silbernagel alias „Hexe Martha“ liebt Kinder, die Natur und Zauberei. Was die Kastelruther Künstlerin und letzte aller Schlernhexen aber am meisten mag: Geschichten erzählen! Und Sagen und Legenden gibt es rund um den Schlern wahrlich viele! Im Rahmen der „HexenzauberWochen“ von Anfang August bis Anfang September können Kinder ab 6 Jahren (und in Begleitung mindestens eines Erwachsenen) jeden Montag mit Martha unterwegs sein und ihren spannenden Erzählungen über Hexen und Hexenmeister lauschen. Ziel der mittelschweren Wanderung, bei der die Teilnehmer auch viel über Kräuter und die Natur lernen, sind die am Puflatsch gelegenen Hexenbänke … DIENSTAG: Zeitreise auf Schloss Prösels Wer war Leonhard von Völs? Und wann wurde der letzten „Hexe“ auf Schloss Prösels der Prozess gemacht? Antworten auf diese Fragen liefert eine außer Samstag mehrmals täglich angebotene Führung durch die beeindruckende Schlossanlage. Zu deren Höhepunkten gehören die Waffensammlung im Pfeilersaal und die Burgkapelle zur Heiligen Anna. Ein Highlight in den Sommerferien sind die August-Dienstage. Dann findet dort das Familienprogramm „Reise in die Vergangenheit“ statt. Dabei können sich Kinder als Ritter oder Burgfräulein verkleiden und erfahren, wie einst im Schloss gelebt, gegessen und gespielt wurde. Gemeinsam mit dem Burgführer Karl studieren sie schließlich noch einen mittelalterlichen Tanz ein und begeben sich auf eine spannende Schatzsuche. Ach ja, „Hexe Martha“ ist hier auch wieder mit von der Partie! MITTWOCH: Wandern oder Naturparkhaus? Oder? Und! Das wildromantische Tschamintal ist ein Wander-Dorado. Die rund 3,5 Kilometer lange Tour zu den Tschaminquellen und dem Rechten Leger ist ein toller Ausflug für Familien mit lauffreudigen Kindern. Auf wessen Nachwuchs das nicht zutrifft, steuert am Taleingang das Naturparkhaus Schlern-Rosengarten an. Untergebracht ist es in der alten Steger Säge. Interessant: Als Zeugen der alpinen Handwerkstradition und Kultur blieben die venezianische Säge und der Wohnbereich des Sägemeisters erhalten – und jedermann zugänglich. Ferner kamen neue Ausstellungselemente und -inhalte hinzu: eine Hörstation mit Informationen über die Säge, eine Vogelstimmenstation, eine Filmkabine und einiges mehr. Gut zu wissen: Jeden Mittwoch wird die alte Säge um 11, 15 und 16.30 Uhr in Betrieb genommen. Diese Vorführung bietet sich ja auch als krönender Abschluss einer langen Wanderung an … DONNERSTAG: Backtag im Buschenschank Wie wird aus Korn leckeres Brot? Wie werden Pferdehufe beschlagen und wie wird eine Kuh gemolken? Diesen und anderen Fragen können kleine Gäste bei 10 bei den „Erlebnis Bauernhof“-Wochen auf den Grund gehen und dabei selbst einiges ausprobieren. Zwischen 4. und 28. Juli finden dazu an jedem Wochentag spezielle Programmpunkte statt. Montags erfährt man auf dem „Reiterhof Unterlanzin“ Interessantes zu Haflingern & Co. Dienstags warten am „Gschtraffhof“ in St. Valentin tierische Erlebnisse mit Kühen. In der Malenger Mühle in Seis können kleine Müller schließlich mittwochs Korn mahlen und im Backofen beim Buschenschank „Pitschlmann“ in Völs backen die Urlaubsgäste donnerstags ihr eigenes Brot – anschließende Verkostung inklusive. FREITAG: Natur zum Anfassen Ein weiteres Ferienprogramm heißt „Dolomiti Ranger“. Von 4. Juli bis 25. August steht dabei alles im Zeichen der Natur. Bei einer Nachtwanderung haben 7- bis 12-Jährige die Möglichkeit, mit Detektoren und Nachtsichtgeräten die vielen Fledermäuse rund um den Völser Weiher aufzuspüren. Bei einer anderen Tour werden Wasserexperimente zur Entstehung einer Quelle gemacht und Gewässer nach Kleinstlebewesen und anderen Tieren wie Libellen untersucht. Freitags begeben sich die Nachwuchsforscher auf Spurensuche im Wald. Dabei folgen sie den Fährten unterschiedlicher Waldbewohner und entdecken so ihre Behausungen. Auf diese Weise lernen Abenteurer spielerisch, wie die Tiere diese bauen, schützen und tarnen. SAMSTAG: Badespaß am Völser Weiher Damit kein falscher Eindruck entsteht: Auch außerhalb der Ferienprogramme kommen kleine Urlauber groß in Fahrt – sei es beim Radeln mit ausleihbaren Bikes, bei familienfreundlichen Wanderungen oder beim Baden! Hier ist der Völser Weiher klarer Favorit – so sauber wie dieses Gewässer ist keines in der Umgebung – und mit seinen rund 22 Grad der vermutlich coolste Tipp für heiße Tage! Und während die einen tauchen, plantschen oder Bootsrennen veranstalten, drehen andere eine kurze Wanderrunde um den beliebten Badesee. Der Weg ist auch für Familien mit Kleinkindern und Kinderwagen bestens geeignet. SONNTAG: Barfuß auf dem Sinnes-Erlebnisweg Der bei der „Tirlerhütte“ in Saltria beginnende und endende Erlebnispfad durch den „Bosch Curasoa“, den „Heilenden Wald“, ist in dieser Form einmalig: ein leicht begehbarer Rundgang, der zum Barfußgehen einlädt, Kinder wie Erwachsene zur spielerischen Spurensuche animiert und dabei auf die Natur ringsherum aufmerksam macht. Dabei helfen kleine Hinweisschilder, auf denen die kleine Hexe Curadina Tipps und Anregungen gibt, wie sich am jeweiligen Ort dessen magische und inspirierende Wirkung spüren lässt – zum Beispiel die der schwefelhaltigen Quellen, zu denen der rund zwei Kilometer lange Rundweg führt. Auch schön: die von Hand geschnitzten Figuren, Landort-Gebilde und Steinmonumente, die an zahlreichen Stellen den Pfad säumen. Fotos: Seiser Alm Marketing/Max Lautenschläger, Helmuth Rier, Laurin Moser FERIENREGION SEISER ALM Kaffeekurs Zu Besuch bei Italiens 1. Kaffee-Sommelier Der Muntermacher In der Völser Rösterei „Caffè Caroma“ röstet, mahlt, mischt und verpackt Valentin Hofer edle Bohnen aus den besten Herkunftsländern. Wobei er selbst zu den Besten seiner Zunft gehört. Daher steigt nicht nur die Nachfrage nach Hofers hochqualitativen Kaffeespezialitäten, sondern auch die nach seinen Kursen. Dass hier die Teilnehmer hellwach bleiben, dafür sorgt nicht nur Koffein, sondern der Chef-Diplom-Kaffee-Sommelier selbst. lapper, ratter, zischel – wie ein Wirbelwind agiert Valentin Hofer hinter der Theke. Betätigt das Mahlwerk, klopft den Kaffeesatz aus dem Siebträger, pinselt diesen sauber und drückt Knöpfe an der Maschine, auf dass das schwarze Gold in die weißen Tassen fließe. Dann noch mit Schwung die zuvor geschäumte Milch obendrauf – fertig ist der Cappuccino samt Herzmuster. Mit Untertasse aufs kleine Silbertablett, Keks dazu, Glas Wasser, Lächeln: So geht Kaffee à la Italia! Und selbst bei Gast Nummer 38 passt noch alles perfekt. Noch beachtlicher: Der Mittvierziger und seine Kollegin brauchen keine Viertelstunde, um die in dem „Kaffeeladele“ versammelte Großgruppe mit Cappuccino zu versorgen und somit ideal auf den Schnuppernachmittag einzustimmen. Dafür sorgen auch die nostalgischen Kaffeemühlen und -dosen an der Wand gegenüber. In den unteren Regalen sind schließlich die hochwertigen Kaffee-Spezialitäten Marke Caroma zum Greifen nah. K TEXT: Christian Haas Gespür für Kaffee Doch geshoppt wird später, jetzt bittet der Chef die Teilnehmer erstmal in den Raum dahinter. Dort stapeln sich Jutesäcke mit Länderaufschriften von Guatemala bis Brasil, nebenan stehen Trocknungs- und Röstmaschinen, in denen bis zu 800 Aromen aus den Bohnen herausgekitzelt werden. An den Wänden hängen Fotos von blühenden Kaffeepflanzen und Bauern, daneben eine Weltkarte mit den Anbaugebieten. An einem Jutesack prangt der Button „I love Coffee“. In der Tat: Wenn Hofer von Geschichte, Fotos: Helmuth Rier/Caroma, Christian Haas Anbau, Ernte und den vielen Schritten der Verarbeitung und Veredelung des nach Erdöl zweitwichtigstem Handelsgutes der Welt spricht, wird schnell klar: Hier erzählt einer nicht von seinem Beruf, sondern von seiner Berufung. Von seiner großen Leidenschaft. Und ohne Leidenschaft wäre Hofer nie darauf gekommen, ausgerechnet im Südtiroler Bergland, eher bekannt für Speck, Wein und Äpfel, eine Rösterei so weit voranzutreiben, dass hier mittlerweile gut 80 Tonnen pro Jahr geröstet werden. Im Vergleich zu den Branchenriesen mag das wenig erscheinen – „So viel macht Tchibo an einem Tag!“ –, doch Hofer setzt ohnehin auf Qualität statt auf Quantität, auf Fair Trade und Bio-Aspekte. Sein Engagement lohnt sich: Die CaromaSpezialitäten, seien es Bohnen oder Pulver, sind gefragt, auch jenseits von Südtirol. Außerdem hat er sich einen Namen als Ausbilder gemacht. „In Wien habe ich 2007 alle drei Stufen und Prüfungen zum Sommelier durchlaufen: den Expertenlehrgang, den Diplom-Sommelierlehrgang und zum Finale den Chef-Diplom-Lehrgang.“ Mit diesem Premiumabschluss ist er der Erste in Italien. Und er gibt sein Wissen gerne weiter: Jährlich eröffnet er rund 2.000 Leuten seine Welt des Kaffees, bietet vom Schnupper- bis zum LatteArt-Kurs jede Menge Schulungen an. Und neben Gastronomen und Hotelfachschülern melden sich dazu auch Touristen und Einheimische an. Faible für Arabica Hauptlehrort ist das moderne Schulungszentrum ntrum im ersten Stock. In der einen Hälfte älfte des Raumes befinden sich Stühle, hle, in der anderen Kaffeemaschinen n von der simplen Cafetera Moka bis zum neumodischen AeroPress, Schälchen chälchen mit Bohnen aller Art, Siebträgermaschinen, ägermaschinen, dahinter Schaubilder der zu sämtlichen Kaffee-Facetten.. Die gibt es auch bei der Kaffeezubereitung, eezubereitung, die von so viel abhängen kann: der er Bohne, dem Herkunftsland, ftsland, der Röstung,, der Mischung, der Lagerung, dem em Mahlen und der Maschine. ne. Hofers Credo: do: „Man kann mit einer guten Zubereitung eine ine schlechte Boh- ne nicht besser machen, aber mit der falschen Zubereitung eine gute Bohne schlechter.“ Seine Favoriten: Filterkaffee in der Karlsbader Kanne mit Arabica-Bohnen. „Diese Sorte“, so Hofer, „enthält bis die Hälfte weniger Koffein und viel weniger Alkaloide als Robusta-Bohnen. Letztere führen zudem häufiger zu Bauchschmerzen und Sodbrennen, weil diese Säure enthalten, die hochstoßen.“ Aha. Als Hofer dann noch ausführt, dass diese beiden Kaffeesorten rein gar nichts genetisch gemein haben, klappt so manchem Teilnehmer schlicht die Kinnlade runter. Wissen für alle Munter erzählt Hofer weiter und streut in seinen Vortrag immer wieder praktische Elemente ein. Mal lässt er eine Freiwillige ein Tischgerät kurbeln, in dem die vorher herumgereichten Bohnen geröstet werden, mal verteilt er in Pappbechern Arabica-Espresso, um gleich danach die leicht bittere Robusta-Variante hinterherzuschieben. Jetzt schmeckt auch der Letzte, was Hofer meint! Im Handumdrehen sind die zweieinhalb Stunden rum – und der Wissensdurst noch lange nicht gestillt: Wie das Orang-UtanProjekt funktioniert, das Kaffeebauern in Sumatra fördert, will einer wissen. Wie es bei einer Barista-Meisterschaft zugeht, bei der jüngst sein Röstmeister Moritz Hofer, trotz selben Namens nicht verwandt, in Rimini Zweiter wurde, ein anderer. Und wann bitte der nächste Home-Barista-Schnupperkurs stattfindet. Diese Antwort geht am schnellsten: am 9. Mai! 11 FERIENREGION SEISER ALM Sportfreuden Tipps von Ski-Ass Peter Fill Wo die Nummer eins trainiert Euringer, dahinter die schneebedeckten Zapfen der Roßzähne mit dem Spitzbühl, dem äußersten Rand der Seiser Alm, zu ihren Füßen. „Wenn ich nicht auf Rennen oder beim Mannschaftstraining unterwegs bin, absolviere ich hier mein tägliches Fitnessprogramm“, erklärt Fill und verweist auf sein top ausgerüstetes Trainingsstudio mit „Kraftmaschinen“ aller Art. Unter Anleitung eines Personaltrainers beginnt er jeden Tag mit einem intensiven Krafttraining. Das braucht einen starken Willen, ist aber nur ein Teil seiner Vorbereitung für die aufreibenden Rennen. üdtirol hat einen neuen Helden: Peter Fill. Besonders stolz sind sie freilich in Kastelruth, wo der Ski-Star 1982 geboren wurde. Hier begann auch seine Karriere, die 1999 – damals noch keine 18 Jahre alt – ihren ersten Höhepunkt fand, als er bei den italienischen Juniorenmeisterschaften in allen vier Disziplinen Gold gewann. 2002 gab Fill dann sein WeltcupDebüt, seitdem tourt der Kastelruther rund um den Globus. Doch seine Wurzeln hat er dabei nicht vergessen: Vor zwei Jahren kam sein Sohn Leon zur Welt, er heiratete und baute in seinem Heimatort ein Haus. Und erlebte plötzlich eine Saison wie schon lange nicht mehr: Immer wieder fuhr er auf die ersten Ränge, bis ihm im Januar 2016 schließlich der Coup auf der legendären Streif, der wohl schwersten Weltcupstrecke überhaupt, gelang. Ein großartiger Triumph, dem im März ein noch größerer folgen sollte: Als erster Italiener schloss er die Saison mit dem ersten Platz im Abfahrtsweltcup ab und bekam dafür die kleine Kristallkugel. S Mit Ski, Charme & Trophäe: Peter Fill Peter Fill ist der momentan erfolgreichste Sportler rund um die Seiser Alm: 2016 gewann der Ausnahme-Skifahrer nicht nur die Streif, sondern auch noch den Gesamtsieg im Abfahrtsweltcup. Die Ruhe und die mentale Kraft für seine außergewöhnlichen Leistungen holt er sich zu Hause in Kastelruth – beim Training in seinen geliebten Bergen. Auf Fills Spuren finden auch Freizeitsportler ihr Glück! Text: Rosmarie Erlacher und Christian Haas Seine innere Ruhe, mentale Stärke, Reflexe und Ausdauerkraft holt er sich in der Natur. In einer Natur, die wie geschaffen ist für intensives Ausdauertraining. Die Seiser Alm liegt auf einer Höhenlage zwischen 1.800 und 2.300 Meter Meereshöhe – optimal für Höhentraining. Nicht umsonst pilgern im Winter Langlauf-Teams aus aller Welt hierher, im Sommer schätzen internationale Langstreckenläufer das Terrain. „Diesen Running Park praktisch vor der Haustür zu haben, genieße auch ich sehr“, meint Fill. Oft fährt er auch mit dem Mountainbike auf die Alm hinauf oder startet mit der Familie direkt von zuhause aus zu einer Fahrradrunde ins Gröden- und Eisacktal, über enge Pass- und Landstraßen, ein Auf und Ab, das auch die besten Athleten zum Schwitzen KRAFTMASCHINEN, WILLE – UND EINE TOLLE NATUR Treffen bei ihm zu Hause. Gerade ist er aus Südkorea zurückgekehrt und der Jetlag steckt ihm noch in den Knochen. Dennoch strahlt er eine ungemeine Fröhlichkeit aus, man spürt förmlich, wie sehr er es genießt, zu Hause bei seiner kleinen Familie zu sein. Er zeigt seinem Besucher den wunderbaren Ausblick auf die Dolomiten, den Schlern mit den Felsnadeln Santner und Mountainbiken In der Bikeregion Seiser Alm/Gröden muss man lange strampeln, um eine Passage zweimal unter die Räder zu bekommen, das Tourennetz misst über 1.000 Kilometer! Auf 33 per GPS erfassten Routen, die überwiegend 200 bis 500, teilweise sogar bis zu 2.500 Höhenmeter umfassen, können Radfreunde quer über die Hochalm biken oder am Fuß des Schlern kräftig in die Pedale treten. Tipp: Auf dem Portal www.mtbdolomites.com finden sich alle Informationen zur Infrastruktur sowie die entsprechenden GPS-Daten zum Download. Das sind Peter Fills Lieblingsstrecken: Laurinhütte: Kastelruth – Tiosels – Panider Sattel – Pufels – Monte Piz – Panorama – Laurinhütte – Spitzbühel – St. Valentin – Kastelruth (30 km) Milchstraße: Compatsch – Panorama – Almrosenhütte – Mahlknechthütte – Saltria – Rauchhütte – Ritsch Schwaige – Gostner Schwaige – Compatsch (16 km) 12 LAUFTRAINING IM SCHATTEN DER KIEFERN Rennradfahren Laufen Wenn der Giro d’Italia, nach der Tour de France zweitwichtigstes Radsportrennen der Welt, an einem Ort zum zweiten Mal Station macht, will das schon etwas heißen. Und für Kastelruth ist es nach 2009 am 22. Mai wieder soweit: Dann wird hier ein Zeitrennen ausgetragen. Die 15. Giro-Etappe startet im malerischen Ortskern und führt über 10,8 Kilometer hinauf nach Compatsch auf der Seiser Alm. Gut zu wissen: An anderen Tagen können es Hobbybiker den Profis nachmachen und ebenfalls die rund 750 Höhenmeter hinaufschnaufen. Praktisch: Die Straße hinauf zur Seiser Alm ist tagsüber hinter Seis für den öffentlichen Kfz-Verkehr gesperrt, nicht aber für Radler. Im Übrigen sind aber auch die anderen Asphaltstrecken in der Region nicht zu verachten … Was darf’s sein? Feldweg oder Asphalt? Flaches Gelände, Hügellandschaft oder gar noch etwas steileres Terrain? Der leichte Beginners Run oder der anspruchsvolle, 18,4 Kilometer lange Paul-Tergat-Track? Antwort: Vergessen Sie das Oder! Die Antwort heißt: Und. Denn der „Running Park Seiser Alm“ hat mit seinen rund 180 Kilometern und 20 Strecken, die sich großteils zwischen 900 und 1.100 Metern Höhe befinden, aber auch bis auf 2.200 Meter führen, alles im Angebot und für jeden etwas zu bieten. Ein Höhepunkt im Veranstaltungsangebot findet alljährlich Anfang Juli statt, diesmal am 3. Juli: Auf 21 Kilometern und 600 Höhenmetern vereint der „Seiser Alm Halbmarathon“ sportliche Herausforderung mit einmaligem Landschaftsgenuss. Die Strecke im Detail: Compatsch – Hotel Icaro – Bergstation Seilbahn St. Ulrich – Ritsch Schwaige – Rauchhütte – Almrosenhütte – Panorama – Laurinhütte – Compatsch. Das sind Peter Fills Lieblingsstrecken: Laranzer Runde: Telfen – Laranzer Wald – Königswarte – Telfen (4,3 km) Völser Weiher Trail: Talstation Seiser Alm-Bahn/Seis – Tschurtsch Wiese – Völser Weiher – Talstation Seiser Alm-Bahn (8,6 km) bringt. Oder er läuft quer durch die duftenden Heuwiesen zum nahen Laranzerwald und umrundet im Schatten der Kiefern den Hügel, wobei er das Laufen auf dem unebenen Waldweg als optimales Koordinations- und Gleichgewichtstraining einsetzt. SONNENAUFGANG AUF DEM SCHLERN Als optimal könnte man auch Fills sportliche Vielseitigkeit bezeichnen. „Wenn ich etwa mit meinen Freunden so zum Spaß wieder einmal Fußball oder mit meinem Vater eine Runde Golf in St. Vigil spiele, kann ich einfach abschalten“, erzählt Fill. Aber die größte Begeisterung strahlt er aus, wenn er von seinen Klettertouren und Wanderungen erzählt. Er hat sie alle bezwungen, die klassischen Klettertouren und -steige in der Umgebung: die Santnerspitze, die Burgstallkante, den Plattkofel-Klettersteig, den Santnerpass. Und er genießt es, an schönen Sommertagen in der frühmorgendlichen Dunkelheit von daheim aufzubrechen, um dann am SchlernGipfelkreuz die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne zu erleben. „Wandern und Klettern, das ist pure Erholung“, schwärmt er. „Da bekomme ich den Kopf frei, genieße die Stille der Bergwelt, die Herausforderung, die Kraft der Natur. Und tanke frische Energie, körperlich und mental.“ Diese absolut „freien“ Tage, die losgelöst sind von Leistungsdruck und Trainingsstress, weiß er ungemein zu schätzen. Nach der Wahnsinnssaison 2015/16 erst recht! Golf, Reiten, Paragliding & Co. Gute Aussichten haben Urlauber auch in anderen Sportarten: Auf dem Rücken von Haflingern, Quarters und Ponys geht es bei Tagesausritten quer über die Hochalm, während die vom Spitzbühl aus startenden Paraglider das erhabene Panorama von oben genießen. Auch die Golfer werden mit einmaligen Perspektiven verwöhnt. Der Golfplatz „St. Vigil Seis“ bietet an jedem seiner 18 Löcher einen neuen Blick – vom Schlern über die schneebedeckten Gipfel des Alpenhauptkamms bis hin zum malerischen Kirchlein. Der von April bis November bespielbare 69-Par-Platz hält übrigens einen besonderen Rekord: Loch Nr. 15 ist das Par-3 Loch mit dem größten Höhenunterschied Europas – 52 Meter! Wer es indessen ruhiger angehen will, macht einen Ausflug zum Völser Weiher. Das im 16. Jahrhundert zur Karpfenzucht angelegte Kleinod liegt in einem Föhrenwald und erfreut heutzutage Einheimische wie Touristen. Die genießen die intakte Natur des Sees, dessen Wasserqualität und Schönheit bereits mehrmals von Legambiente, der größten Umweltschutzorganisation Italiens, ausgezeichnet wurden. Fotos: Seiser Alm Marketing/ Helmuth Rier 13 FERIENREGION SEISER ALM ABC des Wohlgefühls GENUSS VON A BIS Z Apfelstrudel, Apfelspaghetti, Apfelsalat – dass Südtirol das größte Apfelanbaugebiet der EU ist, spiegelt sich auch auf den Speisekarten wider. Und in so manchem Wellnessbereich. Einige Betriebe in Kastelruth und auf der Seiser Alm bieten Apfelbäder an. Schließlich liefert jeder Apfel 13 Vitamine und 20 Mineralien, die durch ein Hitzebad wunderbar von der Haut aufgenommen werden können. A O P Oachner Höfeweg – der Klassiker unter den Herbstwanderwegen. „Plunhof“ ist die Wirkungsstätte des experimentierfreudigen Florian Rabanser. Seine heißesten Kreationen: Aceto Balsamico made in Seis (und nicht Modena), der erste, in den Dolomiten gebrannte Rum sowie der preisgekrönte „DolGin“ aus 24 einheimischen Kräutern. Rauch, so heißt Helga mit Nachnamen und so heißt auch ihre Hütte. In ihrer gemütlichen Stube verwöhnt Seit Generationen bewährt: das wohltuende Bad in Dolomitenheu die Wirtin, die schon an zig Marathonrennen in der ganzen Welt teilnahm (Bestzeit 2:53 h), ihre Gäste mit traditioneller Küche. wechsel anregt. Aber auch ohne Leiden entspannt Caffè Caroma – so heißt die Kaffeerösterei es sich im warmen „Alpenbadl“ ungemein gut. in Völs, in der Italiens 1. Kaffee-Sommelier Schüttelbrot besteht aus Roggenmehl, WasValentin Hofer edle Bohnen aus den besten ser, Hefe, Salz und Gewürzen. Schmeckt Informationstafeln, die Einblicke in LandHerkunftsländern der Welt röstet, mahlt und vernicht nur knusprig, sondern hilft auch bei der schaft und Kultur der Seiser Alm geben, packt. Im neuen Schulungszentrum bietet er zudem zwischenmenschlichen Annäherung. Wie heißt es säumen den etwa 4,5 km langen Hans und spannende Kurse rund um das Thema Kaffee an. so schön: Wer zusammen Schüttelbrot isst, duzt sich Paula Steger-Weg von Compatsch nach Saltria.. automatisch … Dreihundert Sonnentage muss erst mal eiJohanniskraut, Bauchwehblüml und Frauenner hinkriegen! Die Ferienregion Seiser Alm Törggelen-Hochburgen finden sich zwar wurz sind nur einige von 790 Pflanzenarten, schafft’s, dank der weiten Hochfläche und woanders, aber auch rund um die Seiser die in der Ferienregion Seiser Alm gedeihen. der privilegierten Lage an der Südseite der Alpen. Alm wird dieser Südtiroler Brauch gepflegt, bei dem man auf einer Herbstwanderung bei jeKeschtn, schmackhafte Kastanien, spielen Enrosadira nennen die Ladiner das Alpendem Buschenschank einkehrt und das verkostet, im Südtiroler Herbst eine besondere Rolglühen, wenn die untergehende Sonne die was die Bäuerin am besten zubereitet. Zum Beispiel le. Neben der gebratenen Form dienen Dolomitengipfel in zauberhafte Roséfarbtösie auch als Füllung für Schokoherzen, als Mousse, -> Keschtn oder -> Schüttelbrot. ne taucht. Erhabene Farbspiele lassen sich freilich Creme-Suppe oder Kuchenzutat. auch zur -> Morgenstund erleben … Unesco-Welterbe. Mit diesem Titel dürfen sich die Dolomiten seit 2009 schmücken. Zu Recht! „Laranzer Schwaige“ in Saltria ist eine gute Freilufttafeln haben in der Region TraditiAdresse für Bäcker. Dort können Gäste dem on. Das Open-Air-Angebot reicht von der Völser Weiher – einen reineren Badesee finBauern beim Brotbacken unter die Arme 100 Meter langen „Berglertafel“ bis hin zum det man weit und breit nicht. Saubere Poolgreifen und am Ende ihr Werk selbst verkosten. Acht-Gänge-Menü beim „Tabbla Toò“. Alternative: das Freibad Telfen. Morgenstund hat Gold im Mund! Und was Großartige Einblicke in die VergangenWeine in völliger Dunkelheit zu probieren, ist gibt es Schöneres, als den Tag mit einem heit ermöglicht das Bauernmuseum des ein intensives Erlebnis. Zu erfahren im „BlindLauf samt Picknick auf einem Hochstand zu „Tschötscherhofs“. Im 500 Jahre alten Bauprobe Sensorium“ neben der Völser Pfarrkirernhof und im Bauernmuseum geben Haushalts-, beginnen? In Seis startet jeden Mai- und Juni-Freiche, wo zweistündige Seminare Teilnehmer für den tag um 5 (!) Uhr ein ebensolcher Morgenlauf – für Handwerks- und Einrichtungsgegenstände Zeugnis Duft und den Geschmack der Weine sensibilisieren. Gäste bestimmter Betriebe sogar gratis. über das einstige Leben der Landwirte. Brennnesselspinatomelettes sind auf der urigen „Tschafonhütte“ ebenso legendär wie die Käsesahnetorte – und der Blick auf das Rosengarten-Massiv. R B C S I D J E K F L T U V G M Heubäder sind eine über 110 Jahre alte Wellness-Spezialität der Seiser Alm. Jüngeren Datums sind Studien, die besagen, dass Heubaden bei Arthrose, Ischias und Rheuma hilft, die Durchblutung fördert, die Haut pflegt und den Stoff- Nirgendwo verbindet sich alpine Küche mit mediterraner Kost so raffiniert wie in Südtirol. Kaiserschmarren und Schnitzel finden sich ebenso auf der Speisekarte wie leckere Antipasti und italienische Nudelgerichte. H N W Zweieinhalb Quadratmeter misst die Küche in der urigen „Gostner Schwaige“, in der Franz Mulser nach dem Motto „Frisch und natürlich“ agiert. Das gilt vor allem für seine selbst hergestellten, mit Kräutern veredelten Käsesorten. Z Fotos: Seiser Alm Marketing/ Klaus Mellenthin, Helmuth Rier Strahlender Sonnenschein am Völser Weiher – perfekt zum (Sonnen-)Baden! 14 Strahlende Gesichter beim Törggelen – soll man da wirklich weiterwandern? Dolomiten-Flair zu jeder Jahreszeit R ES TAU R A N T ZU R Q U E L L E S A L Z WAS S E R S C H W I M M B A D CAMPING SEISER ALM I-39050 VÖLS am Schlern, St. Konstantin 16 (BZ) Tel. 0039 / 0471 / 706459, Fax 0039 / 0471 / 707382 [email protected], www.camping-seiseralm.com D O LO M I T E N LO D G E ....