Kompendium HR-Management 2012
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Kompendium HR-Management 2012
Kompendium HR-Management 2012 Eine Dokumentation der Towers Watson HR Executive-Konferenz 2012 „Agil, Stabil, Fragil – HR in dynamischen Zeiten“ Inhalt Kompendium HR-Management 2012 Inhaltsverzeichnis Vorwort Olaf Lang 4 Interviews 6 Weltweit Wert schaffen Dr. Christian Finckh, Allianz SE 8 Was Mitarbeitern wichtig ist Julie Gebauer/Olaf Lang 12 Viele Stimmen, ein Klang Christian Gansch 18 Best Practices Impressum Redaktionelle Umsetzung: Reiner Jung (Towers Watson), Carsten Sudheimer (Towers Watson), Rudolf Schnitzer (cotext) 22 Eine neue HR-Landschaft Paul Lewis, Syngenta Crop Protection AG 24 Weltweit erfolgreich verkaufen Dr. Martin Haase, Heraeus Kulzer GmbH 28 Der Personalmarkt im Wandel Julie Gebauer, Towers Watson 32 Mit einer weiten Perspektive Gert D. Heberlein, Franz Haniel & Cie. GmbH 36 Engagiert in die Zukunft Eric Stierli, SIX Group AG 40 Süß-sauer Jim Leininger, Towers Watson 44 Im grünen Bereich Klaus Noetzel, Schüco International KG 48 Neue Wege gehen Ron Metz, Towers Watson 52 Themencafés 56 Impressionen 60 Towers Watson Dienstleistungen 62 Über Towers Watson 66 Grafische Umsetzung: Baxter & Baxter Werbeagentur GmbH Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 3 Vorwort Dynamische Zeiten Liebe Leserin, lieber Leser, von „Veränderung“ ist im Management schon lang die Rede. Seit einigen Jahren scheint sich die Veränderung jedoch selbst zu verändern – sie gewinnt eine neue Qualität. Der Wandel unserer Wirtschaftswelt wird schneller, komplexer und riskanter, aber auch chancenreicher. Was dies für Unternehmen und HR konkret bedeutet, haben wir am 5. Juli 2012 auf unserer HR Executive-Konferenz zum Thema gemacht und mit über 200 Teilnehmern im anregenden Ambiente des Hotels Villa Kennedy in Frankfurt am Main diskutiert. Die Konferenz fand zum zehnten Mal in Folge statt, sie kann deshalb als maßgebliches HR-Forum gelten. Das Themenspektrum umfasst heute alle Themen, die für ein erfolgreiches HRManagement in einem globalen Kontext relevant sind. Unser Unternehmen sieht dabei heute anders aus als vor zehn Jahren: So haben sich 2005 Towers Perrin und Rauser miteinander verbunden und 2008 Watson Wyatt mit Heissmann. 2010 ist durch den Zusammenschluss von Towers Perrin und Watson Wyatt schließlich Towers Watson entstanden – eine weltweit führende ManagementBeratung mit zirka 14.000 Consultants in den Bereichen Talent & Rewards, Benefits und Risk & Financial Services. Bei all dem „Change“ haben wir unseren Anspruch beibehalten, den Teilnehmern unserer Konferenz ein hochkarätiges und vielfältiges Programm zu bieten. Dafür 4 towerswatson.de stehen die erstklassigen Referenten aus erfolgreichen Unternehmen, vor allem die Key-Note-Redner aus der C -Suite. Dafür stehen zudem Key-NoteRedner, die aus Sicht anderer Disziplinen wie der Hirnforschung, der Philosophie oder der Biologie einen neuen Blick auf unser Fachgebiet warfen. Auch 2012 haben wir versucht, unserem Anspruch gerecht zu werden. Das Motto lautete dabei „Agil, Stabil, Fragil – HR in dynamischen Zeiten“: Eine Wirtschaftswelt im Wandel fordert von HR Agilität, also Beweglichkeit, ein Gefühl für neue Chancen und den Mut, sie zu nutzen. Sie fordert Stabilität, Vertrauen in die eigene Kraft und in bewährte Methoden. Und die neue Wirtschaftswelt bedeutet Fragilität und somit auch Risiken sowie die Fähigkeit, damit umzugehen. Wie ein Global Player im Zeichen von Agilität, Stabilität und Fragilität mit einer erfolgreichen Personalarbeit einen wesentlichen Wertbeitrag leisten kann, hat der erste Key-Note-Redner, Dr. Christian Finckh, erläutert. Der Chief Human Ressources Officer der Allianz SE zog dabei die Linie von dem Ziel der Allianz, die weltweit stärkste „financial community“ zu schaffen zum unternehmensstrategisch verankerten HR-Management seines Hauses: Ein Weltunternehmen braucht in einem volatilen Umfeld vor allem auch „best people“! Nach den Workshop-Runden schlug der zweite Keynote-Redner, Christian Gansch, einen frischen Ton an. Der Dirigent und Produzent hat auch mit eingespielter Musik begeisternd vermittelt, was Unternehmen von einem Top-Orchester lernen können – etwa unter dem Motto „aufeinander hören – miteinander handeln“, unterschiedliche Persönlichkeiten mit ihren Interessen und Kompetenzen zu einem „großen Ganzen“ zu verbinden. Für Orchester wie für Unternehmen ist der Schritt vom „IchGefühl“ zum „Wir-Gefühl“ entscheidend. Auch 2012 hat unsere Konferenz von spannenden Vorträgen und einer intensiven Diskussion gelebt. Für ihr Engagement danken wir allen Beteiligten – auch denen der letzten Jahre! Und wir freuen uns, wenn wir Sie auch nächstes Jahr wieder zu unserer HR ExecutiveKonferenz begrüßen dürfen. Herzlichst, im Namen unseres Talent & Rewards-Teams, Ihr Olaf Lang Managing Director Talent & Rewards Deutschland, Towers Watson Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 5 Interviews 6 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 7 Interview Dr. Christian Finckh, Allianz SE Weltweit Wert schaffen Die Personalarbeit der Allianz verläuft im Spannungsfeld globaler Trends. Auf welche Punkte es dabei ankommt und wie sie zu einem klaren Bild verbunden werden, hat Dr. Christian Finckh, Chief Human Resources Officer der Allianz SE, in seiner KeynoteRede transparent gemacht. Herr Dr. Finckh, zu Beginn Ihres Vortrags haben Sie das zentrale Ziel von HR benannt: Wert für die Kunden und für das Unternehmen schaffen. Was bedeutet das konkret? Dr. Christian Finckh: Personalarbeit darf weder Selbstzweck noch eine rein administrative Übung sein. Es ist wichtig, dass wir alle unsere Aktivitäten an der Frage messen, ob wir damit letztlich zu einem besseren Service beitragen oder in anderer Weise Wert für das Unternehmen schaffen. Die Verbesserung von Geschäftsprozessen, eine leistungsund qualitätsorientierte Kultur sowie der kontinuierliche Aufbau von Talenten durch optimale Entwicklung der Mitarbeiter tragen klar dazu bei. Dies gelingt aber nur mit einem ausreichend tiefen Verständnis des Geschäfts und durch engen und regelmäßigen Kontakt zum Kunden, extern wie intern. Das ist eine komplexe Aufgabe, immerhin engagieren sich bei der Allianz weltweit etwa 142.000 Mitarbeiter in unterschiedlichen Märkten. Wie balancieren Sie die Stakeholder-Interessen dabei aus? Finckh: Durch unsere globale Aufstellung und der für die Allianz typischen Mischung aus Dezentralität und zentraler Steuerung können wir flexibel auf lokale Gegebenheiten und Märkte reagieren – im 8 towerswatson.de Interesse sämtlicher Stakeholder. Unsere lokalen HR-Einheiten sorgen vor Ort dafür, dass dieser Ausgleich gelingt. Unter dem Holding-Dach der Allianz SE koordiniert der Fachbereich Group HR die nötige Vernetzung untereinander. Letztlich ziehen alle am selben Strang im Ringen um „Best People“ – einer von vier strategischen Bereichen der Allianz Gruppe. „Best People“ ist also ein Kernfeld der Allianz Unternehmensstrategie. Welche Themen stehen hier im Mittelpunkt? Finckh: Es sind vor allem drei Ziele, die wir mit unserer Personalarbeit erreichen wollen: 1. W ir müssen sicherstellen, dass unsere Mitarbeiter sich mit dem Unternehmen und seinem Erfolg identifizieren. Dazu brauchen wir eine starke und leistungsorientierte Kultur sowie hervorragende Führungskräfte. 2. Wir verstärken unsere Pipeline für den Führungskräftenachwuchs. 3. Wir benötigen eine einheitliche und effiziente HR-Infrastruktur, die möglichst vielen Einheiten unserer Unternehmensgruppe zugute kommt. Schauen wir uns diese Themen genauer an. Wie sichern Sie etwa das erforderliche Engagement der Mitar beiter und die Performance-Kultur? Finckh: Sowohl zum Engagement wie auch zur Performance gehört die Befähigung, ebenso wie das „Dürfen“. Unser Anspruch ist eine Feedback-Kultur, in der wir mit unseren Mitarbeitern über ihre Leistungen sprechen und gemeinsam erarbeiten, welche Maßnahmen ihnen helfen, ihre Ziele noch besser zu erreichen. Das kann durch Weiterbildung geschehen, über einen besonderen Projekteinsatz oder auch durch das Wachsen an den Aufgaben im regulären eigenen Job. Die individuelle Performance evaluieren wir im Rahmen unseres jährlichen Ziele-Prozesses. Die Intensität des Mitarbeiter-Engagements messen wir durch die ebenfalls jährliche Mitarbeiterbefragung, die wir weltweit durchführen. Engagement braucht Führung – wie sorgen Sie für eine weltweit hervorragende Führungsmannschaft? Finckh: Engagement fängt in der Tat ganz oben an. Wir bauen unsere Führungsmannschaft daher systematisch auf. Talente werden in sogenannten „Career Development Centers“ identi fiziert, lokal, regional, funktional und global. Mit diesem engmaschigen Netz erfassen wir unsere Potentiale. In Kombination mit unseren Aktivitäten im „Strategic Workforce Planning“ stellen wir sicher, dass wir die richtigen Führungskräfte in ausreichender Menge für die richtigen Jobs platzieren – regional wie weltweit. Für die notwendige Qualifizierung sorgt unter anderem unsere Corporate University, das Allianz Management Institute (AMI). Und über das derzeit eingeführte neue Grading- System erleichtern wir durch bessere Vergleichbarkeit der Stellen den Wechsel unserer Top-Manager auf globaler Ebene wie auch regional und lokal. Leadership bedeutet, eine leistungsstarke Mannschaft zu formen und zu führen. Gleichzeitig gehört zu „Best People“, wie Sie sagten, Effizienz. Wie verbinden Sie Wirkung und Wirtschaftlichkeit? Finckh: Beides kann sich gegenseitig verstärken. Über sogenannte Shared Services werden bereits heute viele – häufig administrative und IT-lastige – Prozesse gebündelt, teilweise outgesourct. Optimale Umsetzung vorausgesetzt bringt dies Vorteile für alle Beteiligten: es wird unterm Strich günstiger, die Geschwindigkeit steigt, die Leistungen sind einheitlich und vergleichbar und nicht zuletzt schaffen solche Maßnahmen Platz für eine noch strategischere und mehr am Business orientierte Personalarbeit. Das wiederum kommt dem gesamten Unternehmen zugute. Darüber hinaus können wir als Gruppe durch engere Kooperation über die einzelnen Gesellschaften hinweg zu einer höheren Effizienz beitragen. „Personalarbeit „ darf kein Selbstzweck sein.“ Dr. Christian Finckh, Allianz SE Dazu braucht es auch hervorragende HR Professionals. Über welches Profil sollten diese in Zukunft verfügen? Finckh: Was wir brauchen, sind vor allem lernwillige und lernfähige Professionals, die das Unternehmen verstehen und idealerweise auch Erfahrungen außerhalb von HR gesammelt haben. Es ist mittlerweile eine Binsenweisheit, dass wir im permanenten Wandel leben – aber sie hat es in sich. Der Markt und sonstige Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 9 Rahmenbedingungen erfordern es einfach, dass wir uns immer wieder neu erfinden müssen. An der HR-Funktion macht diese Entwicklung nicht halt. Das reine Fachwissen und die alltägliche operative Personalarbeit sind nur die Basis. Hinzu kommt strategisches Denken, wirtschaftliches Verständnis und eine Grundeinstellung, dass Veränderung immer eine Chance ist. Wer das alles mitbringt und zudem ein teamorientierter Netzwerker ist, der gerne mit Menschen umgeht, gehört auch bei HR sicherlich zu den „Best People“. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Dr. Finckh! Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Helmuth L. Uder Director Clients & Markets [email protected] Dr. Christian Finckh Allianz SE Dr. Christian Finckh ist seit Januar 2011 als Chief HR Officer (CHRO) bei der Allianz SE tätig. Der promovierte Jurist war zuvor Büroleiter des Vorstandsvorsitzenden. Zuvor war er u. a. COO bei Allianz Global Investors Europe sowie im Bereich „Mergers and Acquisitions“ der Rechtsabteilung tätig. Nach seinem Berufsstart in einer Kanzlei 1995 stieß Finckh 1997 zur Allianz. 10 towerswatson.de The Next High-Stakes Quest& Rewards Global Talent Management Balancing Employer and Employee Priorities Studie 2012/2013 The Next High-Stakes Quest Herausforderungen im Talentund Balancing Employerund andTrends Employee Priorities 2012 – 2013 Global Talent Management and Rewards Study Vergütungsmanagement 2012 – 2013 Global Talent Management and Rewards Study Ergebnisse für Deutschland Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 11 Interview Julie Gebauer und Olaf Lang Was Mitarbeitern wichtig ist Schätzen Mitarbeiter vor allem Geld, Karriere oder doch etwas anderes? Die Global Workforce Study 2012 sorgt für Klarheit. Julie Gebauer und Olaf Lang haben in einem Gespräch die Studienergebnisse erläutert. Frau Gebauer, im Rahmen der Global Workforce Study 2012 hat Towers Watson Meinungen von über 32.000 Mitarbeitern aus 28 Ländern ausgewertet, davon waren über 1.000 Teilnehmer aus Deutschland. Warum dieser Aufwand? Julie Gebauer: Die Ergebnisse helfen Unternehmen, gezielt in diejenigen HRProgramme zu investieren, die im Sinne ihrer Geschäftsstrategie zu einem hohen Return on Investment führen. Denn wir analysieren mit bewährten Methoden, worauf Mitarbeiter Wert legen, um sich für einen Arbeitgeber zu entscheiden, bei ihm zu bleiben und sich langfristig für ihn zu engagieren. Und eine enga gierte Mannschaft ist der Schlüssel für den Geschäftserfolg, gerade in unseren wirtschaftlich volatilen Zeiten. Führen die Investitionen in diese und in jene Programme nicht zu „einem Kessel Buntes“? Olaf Lang: Um genau dies zu vermeiden und der Vielfalt der HR-Programme Konsistenz und eine klare strategische Linie zu geben, basiert die Studie auf unserem Total-Rewards-Modell. Es umfasst alle Leistungen eines Arbeitgebers und die Gegenleistung, die er dafür von seinen Mitarbeitern erwartet. Zu den Arbeitgeberleistungen gehören dabei die funktionsbezogene Vergütung wie Grund gehalt und bAV, die leistungsbezogene 12 towerswatson.de Vergütung wie die kurzfristige variable Vergütung und die nicht-monetäre Vergütung wie die Karriereentwicklung und das Arbeitsumfeld. Gebauer: Und unsere Studie hilft eben dabei, dieses Gesamtpaket in einem ganzheitlichen Ansatz so zu optimieren, dass es Mitarbeitern und Unternehmen einen möglichst großen Wert bietet. Viele Unternehmen versuchen fast schon händeringend, neue Fach- und Führungskräfte zu gewinnen. Wie hilft ihnen Ihre Studie weiter? Lang: Bei dem wirtschaftlichen Auf und Ab ist es nicht verwunderlich, dass sich Mitarbeiter in Deutschland laut unserer Studie heute bevorzugt für einen Arbeitgeber entscheiden, der ihnen vor allem Sicherheit bietet, also etwa einen sicheren Arbeitsplatz und ein geregeltes Grundgehalt. Zudem wünschen sie Eigenständigkeit am Arbeitsplatz. Gebauer: Die Studienergebnisse zeichnen dabei ein differenziertes Bild. So legen zum Beispiel Mitarbeiter unter 30 Jahren mehr als andere Altersklassen auf Chancen Wert, ihre Karriere voranzutreiben, und Top-Performer schätzen vor allem eine herausfordernde Arbeit. Interessant ist auch, dass herausfor dernde Aufgaben deutschen Mitarbeitern wichtiger als den Arbeitnehmern in anderen Ländern sind. „HR-Programme „ müssen im Rahmen einer verbindenden Total-Rewards-Strategie auf die Präferenzen unter schiedlicher Mitarbeitergruppen ausgerichtet werden.“ Julie Gebauer, Towers Watson Was also tun? Gebauer: Wer Mitarbeitern die ge wünschte Sicherheit bieten will, sollte zum Beispiel eine langfristige Personal planung durchführen und seine Kosten etwa über Zeitwertkonten managen. Für das gefragte sichere Grundgehalt braucht es ein gut kommuniziertes Grundgehaltsmanagement auf Basis einer klaren Stellenstruktur. Und Eigenständigkeit erfordert eine delegierende Führungsarbeit und geeignete Arbeitsmittel. Wenn der Personalmarkt eng ist, müssen Unternehmen ihre Mitarbeiter auch stärker als bisher binden … Lang: ... wobei unsere Studie zeigt, dass fast 60 Prozent der deutschen Mitarbeiter ihrem Arbeitgeber in den nächsten Jahren treu bleiben wollen, sie also international zu den loyalsten gehören. Die beiden Top-Treiber, um deutsche Mitarbeiter zu binden sind dabei das Grundgehalt und über alle Mitarbeitergruppen auf Platz zwei, Chancen, die Karriere voranzutreiben. Gebauer: Interessant ist hier auch, dass die über 50-jährigen vor allem ein angenehmes Arbeitsumfeld und TopPerformer ein vertrauenswürdiges TopManagement schätzen und deutsche Arbeitnehmer mehr Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz legen als Mitarbeiter anderer Länder. Wie können Unternehmen die identi fizierten Top-Treiber der Mitarbeiter bindung adressieren? Julie Gebauer Managing Director, Talent & Rewards, Towers Watson Julie Gebauer leitet das Segment Talent and Rewards bei Towers Watson. In ihren Verantwortungsbereich fallen die Beratungsfelder Executive und Employee Compensation, Workforce Strategies, Mitarbeiterbefragungen sowie Dienstleistungen rund um Vergütungsdaten und die jeweils ergänzenden IT-Konzepte. Im Laufe ihrer 23-jährigen Tätigkeit für Towers Perrin hatte sie verschiedene Managementpositionen inne, u. a. war sie Leiterin der Bereiche Global Workforce Effectiveness und Mitarbeiterbefragungen. Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 13 „Mitarbeiter „ wünschen heute vor allem Sicherheit – etwa in Bezug auf den Arbeitsplatz, das Grundgehalt oder die betriebliche Altersversorgung.“ Olaf Lang, Towers Watson Lang: Auch hier kommt es zum Beispiel auf ein marktgerechtes und fair strukturiertes Grundgehalt an, auf ein transparentes Karrieremanagement und, um Sicherheit zu bieten, auf eine gut kommunizierte langfristige Strategie und ein strategisches Personalmanagement. Haben Unternehmen ausreichend viele geeignete Mitarbeiter an Bord, sind diese ja nicht „automatisch“ wie gewünscht produktiv. Gebauer: Genau, denn dazu müssen die Mitarbeiter vor allem eins: nach haltiges Engagement zeigen. Erst dann bieten sie eine Performance, die zu einer dauerhaft hohen Produktivität und Wettbewerbskraft ihres Arbeitgebers führt. Aus unserer Sicht fließen in das Mitarbeiterengagement dabei folgende Faktoren ein: die klassischen Dimensionen eines rationalen, emotionalen und motivationalen Engagements, die Befähigung des Mitarbeiters, durch ein angemessenes Arbeitsumfeld produktiv zu sein sowie die Energie, die durch soziales, emotionales und physiches Wohlbefinden entsteht. Lang: Als wichtigsten Treiber für ein nachhaltiges Mitarbeiterengagement sieht unsere Studie dabei das Vertrauen in das Top-Management, und auf Platz zwei folgen dann gleich die „Energierelevanten“ Themen „Stress bewältigung“, „Work-Life-Balance“ und eine verkraftbare Arbeitsbelastung. 14 towerswatson.de Als Drittes kommt es darauf an, dass Mitarbeiter die Ziele und Strategien ihres Arbeitgebers und ihren eigenen Wertbeitrag dazu kennen. Gebauer: Für Deutschland zeigt die S tudie hier ein ausgewogenes Bild: Fast 30 Prozent der Mitarbeiter sind nachhaltig engagiert – ein europaweit überdurchschnittlicher, jedoch weltweit unterdurchschnittlicher Wert, 23 Prozent der Mitarbeiter sind engagiert, aber mangels Befähigung oder Energie „ausgebremst“, 22 Prozent leisten lediglich Dienst nach Vorschrift, weil sie sich zwar befähigt und „energiegeladen“ fühlen, jedoch nicht im klassischen Sinn engagiert arbeiten, und 26 Prozent bieten mit durchgängig schwach aus geprägten Engagement-Komponenten noch ungenutztes Potenzial. Lang: Unternehmen haben also die Chance, das nachhaltige Engagement ihrer Mitarbeiter und somit ihre Wett bewerbskraft zu stärken, wenn sie die genannten Top-Treiber adressieren – also etwa das Top-Management stärker in die Mitarbeiterkommunikation ein binden, Stress und Arbeitsbelastung im Rahmen halten und die Unternehmensziele sowie die entsprechenden Mitarbeiterziele transparent machen. Bei der Mitarbeiterbindung und beim Mitarbeiterengagement spielt das Management eine wichtige Rolle, wird es der auch gerecht? Gebauer: Zumindest nicht in der Wahrnehmung der Mitarbeiter in Deutschland, die weder das Top-Management noch ihre direkten Vorgesetzten so richtig gut bewerten. So haben nur 39 Prozent der Befragten Vertrauen in die Arbeit des Top-Managements. Und die meisten Teilnehmer meinen zwar, dass ihre Führungskräfte sie respektvoll behandeln und angemessen Aufgaben delegieren; deutlichen Nachholbedarf sehen sie jedoch in Bezug auf das Erkennen eigener Stärken und Schwächen, auf das Treffen klarer Entscheidungen bei der Verknüpfung von Leistung und Gehalt und in Bezug auf die Effektivität der Gespräche in Sachen Karriereentwicklung. Lang: Das Management besonders erfolgreicher Unternehmen schneidet bei der Bewertung durch die Mitarbeiter signifikant besser ab. Dies zeigt ganz klar: Wenn das Top-Management etwa durch eine offene Kommunikation Vertrauen schafft und die genannten kritischen Punkte zum Beispiel durch ein systematisches Performance Management entschärft werden, trägt dies deutlich zum Unternehmenserfolg bei. Ein Thema, das die personalwirtschaftliche Diskussion immer stärker bestimmt, sind die länger werdenden Erwerbszeiten. Hat sich Ihre Studie auch in diesem Kontext bewegt? Gebauer: Ja, und sie zeigt: Wer heute Mitarbeiter gewinnen und binden will, muss ihnen eine attraktive betriebliche Altersversorgung bieten, die ganz nach Bedarf einen flexiblen Übergang in die Rentenphase bietet. Und weil Mitarbeiter ja vor allem Sicherheit wünschen, geht es auch in der bAV darum, geeignete Sicherungsinstrumente zu nutzen und deren Vorteile zu kommunizieren. Lang: Unsere Studie macht auch transparent, dass viele Unternehmen hier noch etwas tun müssen: Lediglich 45 Prozent der deutschen Befragten sind Unternehmen, die sich auf die richtigen Handlungsfelder konzentrieren, können mit einer maßgeschneiderten Gesamtvergütung auch in dynamischen Zeiten für eine leistungsstarke Belegschaft sorgen. Das richtige Gesamtleistungspaket in dynamischen Zeiten Treiber für Gewinnung und Bindung Arbeitsplatzsicherheit Grundgehalt Treiber für nachhaltiges Engagement Bedürfnis nach Orientierung / Top-Management Stress-Management Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 15 „Mitarbeiter „ wünschen heute vor allem Sicherheit – etwa in Bezug auf den Arbeitsplatz, das Grundgehalt oder die betriebliche Altersversorgung.“ Globl Workforce Study Geld, Karriere, Sicherheit? Was Mitarbeiter motiviert und in ihrem Unternehmen hält Olaf Lang, Towers Watson mit ihrer Betriebsrente voll zufrieden. Aus unserer Sicht kommt es in Zukunft vor allem darauf an, Pensionspläne auf die spezifischen Bedürfnisse der Belegschaften zuzuschneiden und Mitarbeitern etwa auch altersspezifisch differenzierte bAV-Angebote bzw. Wahl optionen zu bieten – und vor allem, Vertrauen in die bAV durch eine systematische Kommunikation zu schaffen. Gebauer: Unsere Studie zeigt also, wo Unternehmen auch in dynamischen Zeiten ansetzen können, um Mitarbeiter wie gewünscht zu gewinnen und zu binden und für ein nachhaltiges Mitarbeiterengagement zu sorgen! Frau Gebauer, Herr Lang, danke, dass Sie die Ergebnisse der Global Workforce Study 2012 so ausführlich erläutert haben! Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Olaf Lang Managing Director Talent & Rewards [email protected] Olaf Lang Managing Director Talent & Rewards, Towers Watson Bevor Olaf Lang im Juni 2010 Geschäftsführer von Towers Watson Deutschland wurde, leitete er seit 2008 als Senior Manager die Executive Compensation & Rewards Practice im Frankfurter Towers Watson Büro. Neben seiner Geschäftsführungsrolle leitet er außerdem das Beratungssegment Talent & Rewards für den deutschsprachigen Raum und ist Mitglied des europäischen Talent & Rewards Leadership Teams von Towers Watson. Darüber hinaus ist er Client Relationship Manager für einige der wichtigsten Key-Account Kunden in Deutschland. Er hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich HR, insbesondere Compensation & Benefits, sowohl in der Beratung als auch im Linien-Management von sehr renommierten internationalen Unternehmen. 16 towerswatson.de Juli 2012 Ergebnisse für Deutschland 2012/2013 Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 17 Interview Christian Gansch Viele Stimmen, ein Klang Der Dirigent und Produzent Christian Gansch hat in seiner Keynote-Rede lebendig erläutert, was Unternehmen von Orchestern lernen können. Nach der Konferenz haben wir uns mit ihm darüber unterhalten. Herr Gansch, Sie haben Erfahrung als Künstler und als Geschäftsmann. Wie fanden in Ihrem Leben das Geschäft der Kunst und die Kunst des Geschäfts zusammen? Christian Gansch: Mich interessierten bereits in meiner Zeit als Künstler die Mechanismen des internationalen Musikbetriebs. Das führte bei mir zu einer Art Doppelbiographie: einerseits war ich jahrelang als Führungskraft bei den Münchner Philharmonikern und danach als Dirigent internationaler Top-Orchester tätig, andererseits arbeitete ich 14 Jahre federführend in der Musikindustrie. Inzwischen verbinde ich beide Welten. Ich nutze als Metapher für meine Arbeit als Coach und Referent zur Inspiration zwar die orchestralen Strukturen, da ein Perspektivwechsel bisweilen hilft, unbelasteter über den Tellerrand zu gucken und das Blickfeld zu erweitern, aber eben stets auf Basis meiner Wirtschaftserfahrung und nicht mit esoterischem Touch. Was war das für ein Gefühl, als Sie zum ersten Mal ein internationales Top-Orchester als Dirigent geleitet haben? Was haben Sie dabei vor allem gelernt? Gansch: Das geschieht ja nicht von heute auf morgen, sondern erfordert eine lange und intensive Vorbereitung. Bevor man vors Orchester tritt, muss man sich monatelang allein mit dem 18 towerswatson.de Werk beschäftigen. Nur wenn man die Partitur bis ins Detail beherrscht, kann man die Profis eines Orchesters für seine Vorstellungen gewinnen. Zweitens muss man immer bemüht sein, der Sache zu dienen, also der Musik, ohne sie zur Selbstdarstellung zu nutzen, Motto: Inhalt vor Ego, sonst ist das Orchester schnell frustriert. Drittens muss man verstehen, dass es beim Führen nicht ums Befehlen geht, das wäre allzu leicht, sondern um Überzeugungsarbeit. Nur wenn es dem Dirigenten gelingt, die fast 100 orchestralen Spitzenkräfte mitzunehmen, kann er von ihnen auch Selbst verantwortung und Selbstmoti vation erwarten. Übrigens darf sogar der Dirigent mal einen Fehler machen, solange er ihn sofort einsieht und nicht so tut, als wäre nichts gewesen. Ein Festhalten an Fehlern, um das Gesicht nicht zu verlieren, hat nicht nur im Orchester fatale Folgen. Wie kann ein Dirigent aus 100 Künstlern ein Orchester machen? Gansch: Der Dirigent „macht“ ja nicht alleine. Aus einem Dirigentenstab ist ja noch nie ein Ton gekommen! Die orchestrale Realität hat wenig mit der Wahrnehmung des Publikums zu tun. Den Musikerinnen und Musiker ist bewusst, dass ihr Publikum für eine optimale orchestrale Darbietung und nicht hundert Einzelleistungen bezahlt hat. Deswegen wollen sie einen Dirigenten als übergeordnete, verantwortliche Instanz, die eine reibungslose Interaktion aller Gruppen gewährleistet, die sich ja meistens nicht einmal in Echtzeit hören können, aufgrund der akustischen Proble matik. Übrigens: ein Orchester besteht aus über zehn Abteilungen, mit mehreren Führungskräften und Stellvertretern je Abteilung, die ihren Verantwortungsbereich mittels präziser Körper- oder Instrumenten-Bewegungen selbstständig dirigieren. Die Vorstellung der Zuhörer, der Dirigent sei für alles zuständig, ist völlig falsch. Ohne eigenständige Führungsprozesse innerhalb des Orchesters gibt es kein gutes Konzert. Ein Dirigent braucht also seine Führungskräfte. Worauf kommt es bei einem guten „Leadership Team“ an – und wie führt man Führungskräfte? Gansch: Im Verhältnis Führungskräfte/ Dirigent sind eine direkte, offene Kommunikation und die Kunst des Delegierens wesentliche Faktoren. Es gibt ja viel mehr Prozesse im orchestralen Ablauf, als der Dirigent selbst dirigieren kann. Im Laufe der Proben zeigt sich, welche Gruppe wann und wo dirigentische Unterstützung benötigt, der Rest ist Vertrauen auf Eigenverantwortlichkeit. Prinzipiell gilt das orchestrale Motto: „aufeinander hören – miteinander handeln“, trotz unterschiedlicher Interessen, Persönlichkeiten und Inst rumente. Viele haben keine Vorstellung, wie offen im Orchester, im Gegensatz zum Klischee, kommuniziert wird. Alle wissen, wir dürfen nichts unter den Tisch kehren, müssen alles ansprechen, sonst leidet sofort das Konzert. Und was muss ein Musiker alles können, um erfolgreich Teil des Teams zu sein? Gansch: Er muss den Dreiklang des orchestralen Erfolgs beherrschen: Handwerk – Technik – Disziplin. Zugleich darf er diese Kompetenzen dann nicht mit Tunnelblick, nur auf sich selbst fokussiert umsetzen, sondern mit der orchestralen Einstellung „Vom ICH-Gefühl zum WIR-Gefühl“. „Wenn „ Menschen aufeinander hören und dann miteinander handeln, sind sie gemeinsam erfolgreich.“ Christian Gansch Aufeinander eingehen, sich einordnen – das klingt ein wenig nach Gleichmacherei. Gansch: Das denken leider viele, die ein Orchester von außen betrachten. Aber im Gegenteil: Sie brauchen dominante Solisten, die mit ihrem Instrument persönlich überzeugen und klare Akzente setzen. Aber diese individuelle Freiheit kann sich nur im Kontext einer gemeinschaftlichen Entwicklung manifestieren, da jeder Einzelne auch die Last der Verantwortung fürs Ganze trägt! Solisten müssen sich bewusst sein, wann ihr schönes Solo vorbei ist und andere die Hauptrolle übernehmen. Exzellenz entsteht somit nicht durch Gleichmacherei, sondern gründet auf einem präzisen und effizienten Wechselspiel von Kompetenzen. Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 19 Was würden Sie einer jungen Künst lerin oder einem jungen Künstler zu Beginn einer Karriere als Orchester musiker am meisten ans Herz legen? Gansch: Üben, selbstkritisch sein, weiterüben. Und danach das Erlernte nicht mit Tunnelblick einbringen, sondern abteilungsübergreifend reaktionsfähig und offen, zugleich neugierig und flexibel. Denn die Musikerinnen und Musiker eines Top-Orchesters issen, dass sich das erwartungsvolle w Publikum nicht für die Vergangenheit interessiert. Deswegen sagen manche Dirigenten nach einem großen Erfolg ja auch zum Orchester: „Lassen Sie uns das Gestern vergessen, damit wir aus Respekt vor unserem Publikum das Heute lebendig und überzeugend gestalten können“. Das klingt gut – herzlichen Dank für das Gespräch, Herr Gansch! Christian Gansch Dirigent, Produzent und Coach Christian Gansch ist international als Dirigent, Produzent und Coach tätig und skizziert zum Abschluss der Konferenz in einem emotionalen Vortrag, was Unternehmen von Orchestern lernen können. Von 1981 bis 1990 war er Führungskraft bei den Münchner Philharmonikern. Danach wechselte Herr Gansch in die Musikindustrie und produzierte weltweit über 190 CDs mit Künstlern wie Pierre Boulez, Claudio Abbado und Anna Netrebko. Neben vielen internationalen Preisen und Auszeichnungen gewann er vier Grammy Awards. HR Service-Delivery-Studie 2011/2012 Trends und Methoden der HR-Funktion Ergebnisse für Deutschland TITEL_GWS_TMR_HRSD-210x285.indd 3 20 towerswatson.de 30.10.12 11:13 Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 21 Best Practices 22 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 23 Fallbeispiel Syngenta Crop Protection AG Die HR-Agenda strukturieren Eine neue HR-Landschaft Um diese komplexe Aufgabe in den Griff zu bekommen, hat HR die strategischen Unternehmensziele in zentrale strate gische HR-Anforderungen übersetzt: Syngenta steht für Wachstum – was das Geschäft mit Pflanzenschutz und Saatgut betrifft und was die wirtschaftlichen Ziele angeht. Um weiter erfolgreich zu wachsen, gestaltet das Unternehmen seine Personalprogramme und -prozesse jetzt grundlegend neu. Das Ertragspotenzial steigern Auf unserer Erde leben immer mehr Menschen, der Bedarf an Agrarprodukten nimmt deshalb weiter zu. Er kann jedoch nur gedeckt werden, wenn die Anbauflächen noch ertragreicher genutzt werden. Syngenta steht den landwirtschaftlichen Betrieben dabei mit den Sparten „Pflanzenschutz“ (Syngenta Crop Protection) und „kommerzielles Saatgut“ (Syngenta Seeds) zur Seite. Entstanden ist Syngenta 2001 durch den Zusammenschluss der Agrarsparten von Novartis und Astra Zeneca. Mit über 26.000 Mitarbeitern in mehr als 90 Ländern und einem Umsatz von zirka 13 Mrd. US-Dollar gehört Syngenta heute zu den führenden Unternehmen der Agrarwirtschaft. Klare Ziele Mittelfristig will Syngenta seinen Umsatz nahezu verdoppeln – eine Herausforderung, die nur entlang klarer strategischer Leitlinien erreicht werden kann. Das Unternehmen orientiert sich deshalb an drei Kernzielen: •• „Integrate“: Dazu gehört der Weg von vormals dezentralen Strukturen zu einem weltweit integrierten Geschäftsmodell. •• „Innovate“: Syngenta geht mit einer leistungsstarken R&D-Plattform und neuen Marktstrategien nach vorn. 24 towerswatson.de •• „Outperform“: Das Unternehmen will über einen zunehmenden Kundennutzen auch den Shareholder Value weiter steigern. Die ehrgeizige Business-Agenda stellt auch neue Anforderungen an die Personalarbeit und den HR-Bereich von Syngenta. Neue Kompetenzen sind gefragt und die Mitarbeitenden müssen entsprechend ausgebildet werden, und das Unternehmen muss vor allem in den Wachstumsmärkten zahlreiche Mitarbeiter gewinnen. Vor allem vor dem Hintergrund der bisherigen dezentralen Unternehmensstruktur waren zum einen die HR-Management-Prozesse fragmentiert – es gab etwa keine verbindende Basis für das Talentmanagement und das Ver gütungssystem. Zum anderen waren die mitarbeiterbezogenen Daten unvollständig und inkonsistent: Syngenta konnte nicht zuverlässig und zügig ermitteln, wie viele Mitarbeiter mit welchen Kompetenzen und Potenzialen wo genau sitzen. •• „Integrate“ – korrekte Informationen: Das wachsende und zunehmend globale Unternehmen muss die gesamte Organisationsstruktur sowie Mitarbeiterkompetenzen global verfügbar machen. Dazu implementiert Syngenta ein e-HR-System, das zentral sämtliche relevante Daten aktuell und in einer konsistenten Form verfügbar macht, um einen schnellen Überblick zu gewinnen und faktenbasierte Entscheidungen treffen zu können. •• „Innovate“ – eine agile und flexible Organisation: Um die Innovationskraft und ein schlagkräftiges Markt-Manage ment zu sichern, überträgt Syngenta geeignete Leistungen an OutsourcingPartner und standardisiert HR-Policies und -Prozesse unternehmensweit. •• „Outperform“ – ein engagiertes und innovatives Team: Das Unternehmen braucht die richtigen Mitarbeiter, um den Anforderungen seiner Kunden zu entsprechen. Dazu richtet Syngenta im Rahmen eines integrierten HRGeschäftsmodells die Fähigkeiten der HR-Business-Partner und der Centers of Expertise auf die strategischen HRManagement-Anforderungen aus und optimiert die Zusammenarbeit von HR und den Geschäftsbereichen. „Wachstum „ braucht ein hervor ragends HR-Management.“ Paul Lewis, Syngenta Crop Protection AG Ein Job-Katalog als Basis Der Zeitplan ist anspruchsvoll: 2012 und 2013 werden eine ganze Reihe standardisierter globaler HR-Prozesse und -Systeme neu aufgesetzt – von der Vergütung, der Rekrutierung und dem Performance-Management über das Talent- und Nachfolge-Management, das zentrale Daten-Management und das Workforce Planning bis hin zum erforderlichen integrierten HR-Geschäftsmodell mit einem KPI-basierten HR Reporting. Um dabei die Strukturen und Prozesse global auf einer konsistenten Basis zu verbinden und somit effektiv und effizient gestalten und steuern zu können, hat Syngenta als ein zentrales Element des unternehmensweiten HR-Managements einen globalen Job-Katalog angelegt, der IT-basiert alle relevanten internen Job- und Mitarbeiterdaten und externe Marktdaten zusammenführt. Daneben werden konsistente Performance Management und Talent Developmentprozesse eingeführt, die auch durch den Job-Katalog unterstützt werden. Die neue Strategie von Syngenta bedingt einen Change-Prozess, der sämtliche Unternehmensbereiche und sämtliche Ebenen einschliesst – und HR ist gefordert, diesen Prozess gestaltend und unterstützend zu begleiten. Der Personalbereich verändert sich also selbst und muss gleichzeitig die Veränderung des Unternehmens aktiv flankieren. Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 25 Der Job Katalog umfasst alle Positionen, die Syngenta weltweit vorsieht, und verdichtet sie zu Jobs, Job Families und Funktionen. Der Job-Katalog beschreibt genau, welche Aufgaben und Verantwortlichkeiten auf welchem Anforderungsniveau benötigt werden. Dadurch ermöglicht er HR, Führungskräften und Mitarbeitern eine gemeinsame Sprache zu sprechen, wenn es um Themen wie Rektrutierung, Vergütung, Performance, Es geht voran Entwicklung und Karriere geht. Insgesamt ist er die Basis einer zukunftsweisenden Personalarbeit. Auf dem Weg zu einer neuen HR-Landschaft hat Syngenta bereits wichtige Schritte getan: So wurden bislang, um nur ein paar Beispiele zu nennen, die wesentlichen HR-Daten für 19 Länder aufbereitet, der Job-Katalog allgemein definiert, eine e-HR-Plattform angelegt, Vergütungsinstrumente in neun Ländern implementiert, neue Performance-Management- und Entwicklungs-Leitlinien und -Prozesse eingeführt sowie 45 regionale Compensation & Benefits-Audits durchgeführt. Den Job-Katalog mit aktuell 12 Funktionen, 73 Familien und etwa 1000 Jobs haben HR und das Linien-Management gemeinsam erarbeitet. So wird dessen Akzeptanz und seine Verknüpfung mit der Geschäftsstrategie von Syngenta gesichert. Enhancing people processes to create maximum value in Syngenta •• Compensation review cycle •• Incentive calculations •• Benchmarking and salary data •• Access to information in one place e.g. STI targets, levelling •• Job summaries (job purpose, accountabilities and attributes) •• Capability profiles (and capability assessments) •• Next potential jobs •• Performance management (self and manager assessment) •• Capability gaps •• Talent development (career plans) •• Succession management •• Capability profiles for workforce planning and recruitment Das Senior-Management weiß, dass Syngenta seine Ziele nur mit einer neu ausgerichteten Personalarbeit erreicht, es steht deshalb voll und ganz hinter der HR-Agenda. Erfolgsentscheidend ist auch, dass Syngenta alle Themen über eine starke HR-Governance und ein striktes Projektmanagement verbindet und dabei auf „Best-in-Class“-Lösungen setzt. Wer wie Syngenta zur Spitze gehören will, braucht eben ein erstklassiges HR-Management! Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Martin Emmerich Director Rewards, Talent & Communication [email protected] Paul Lewis Global Head, People & Organizational Development, Syngenta Crop Protection AG Compensation & Benefits myCareer Performance Management Talent Development Succession Management Global Job Catalog Job content Organization and Employee data Authorizations 26 towerswatson.de SAP Market data Paul Lewis verbrachte die ersten Jahre seiner Karriere in seinem Heimatland Australien im Sales und Marketing Bereich sowie später im General Management bei Shell Australia. Anschließend wechselte er zum Corporate Headquarter von Shell in die Niederlande, wo er 4 Jahre lang im LEAP Change Agent Team – eine globale Organisation fokussiert auf Change und Leadership Development bei Shell intern – tätig war. Im weiteren Verlauf seiner Karriere zog Paul Lewis in die Schweiz nach Zürich und arbeitete als Senior Vice President of HR Development für ABB. Anschließend wechselte er zur UBS und übernahm dort die Verantwortung des Head of Leadership and Talent Development. Seit dem Jahr 2010 ist Paul Lewis in seiner aktuellen Rolle als Global Head, People & Organizational Development bei Syngenta in Basel tätig. Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 27 Fallbeispiel Heraeus Kulzer GmbH Weltweit erfolgreich verkaufen Sales-Profis sind dann am besten, wenn sie ihre Ziele kennen – und wissen, wie sie ihre Ziele auch erreichen. Heraeus Kulzer hat deshalb maßgeschneiderte Performance- und Talent- Management-Lösungen zu einem Rahmenkonzept für den weltweiten Vertrieb verbunden. Ein gesunder Markt Weltweit versorgen Zahnärzte ihre Patienten mit hochwertigen Lösungen von Heraeus: Der Geschäftsbereich Dentalprodukte des erfolgreichen Familienunternehmens bietet Zahnarztpraxen und Dentallaboren eine umfassende Produktpalette in Sachen ästhetische Zahnheilkunde, Zahnerhalt und Parodontologie sowie digitale Zahnheilkunde. Etwa die Hälfte der 1.400 Mitarbeiter engagiert sich im Vertrieb und in vertriebsnahen Bereichen, in den meisten Ländern läuft das Geschäft dabei in erster Linie über den Großhandel. Und die Perspektiven können sich sehen lassen: Hochästhetische dentale Lö sungen, eine technisch aufwändige Prothetik und implantatgestützte Versorgungen werden weltweit zunehmend nachgefragt. Eine Mitarbeiterbefragung sorgt für Klarheit Um seine Chancen zu nutzen, hat das Unternehmen von 2007 bis 2009 signifikant in den Außendienst investiert. Die Umsatzentwicklung blieb dennoch hinter den Erwartungen zurück. Deshalb wurde im März 2010 eine weltweite Strategie-Konferenz durchgeführt. Die Betrachtung interner und externer Benchmarks führte jedoch nicht zu geeigneten Ansätzen für einen effektiveren und effizienteren Vertrieb. 28 towerswatson.de Deshalb hat Heraeus Mitte 2010 einen externen Partner mit ins Boot geholt und mit ihm zusammen zuerst einmal den Stand der Dinge im Zuge einer weltweiten Mitarbeiterbefragung gründlich analysiert – mit einem überraschenden Ergebnis: Insgesamt zeigte sich eine deutliche Diskrepanz zwischen den Befragungsergebnissen und der „informellen“ Einschätzung der Lage. So wurden die Leistungsbewertung, das Trainingsangebot und die Vergütung zwar allgemein positiv gesehen; zugleich zeigte die Studie jedoch mit gezielten Fragen, dass den Mitarbeitern unklar war, wie ihre Leistung denn konkret bewertet wurde, dass durchaus zusätzliche Trainings gewünscht waren und die Vergütung im Vergleich zu anderen Unternehmen als zu gering eingestuft wurde. Die teilweise kritischen Befragungsergebnisse haben es nahegelegt, nicht mit Einzelmaßnahmen zu reagieren, sondern den Vertrieb mit einem ganzheitlichen und integrierten Ansatz zum Performance- und Talentmanagement stärker auf klare Ziele auszurichten und zu deren Erreichung zu befähigen und so für ein nachhaltiges profitables Wachstum zu sorgen. Mit Blick auf die Herausforderungen „hohe Wachstumserwartungen“, „höherer Return-on-Investment“ und „dezentrale Programme und Prozesse“ hat sich das Projektteam dazu auf drei Felder des Vertriebsmanagements konzentriert: „Strategie, Prozesse und Rollen“, „Performance Management“ und „Talent Management“. Verhaltensweisen für das Tagesgeschäft im Detail beschrieben. Gleichzeitig wurden die skalierten Erwartungen den Karriereleitern im Vertrieb zugeordnet. Kern des Projektes, in das weltweit zirka 40 Sales Manager in über mehr als 40 Workshops eingebunden wurden, war die Entwicklung eines integrierten Systems mit drei wesentlichen Komponenten: der Definition der Leistungserwartungen, der Leistungsmessung und der leistungsorientierten Honorierung und Entwicklung der Mitarbeiter. Leistung messen Leistungserwartungen definieren Das Team war sich schnell einig, neben dem WAS, also neben den mit Hilfe von Key-Performance-Indikatoren gesetzten Zielen, auch das WIE der Leistungserbringung systematisch zu berücksichtigen. Dazu hat das Team ein Kompetenzmodell mit Blick auf die Best Practice im Vertrieb und die spezifischen SalesHerausforderungen von Heraeus entwickelt. Damit wurde für den Vertrieb das allgemein im Unternehmen gültige Kompetenzmodell durch ein vertriebsspezifisches ersetzt und Führungskräften im Vertrieb eine für die Entwicklung ihrer Mitarbeiter maßgeschneiderte Lösung zur Verfügung gestellt! Das Kompetenzmodell beschreibt die erfolgskritischen Verhaltensweisen von Fach- und Führungskräften im Vertrieb. Fachkompetenzen wie „Verkaufsplanung und Segmentierung“ oder „Networking und Beziehungsmanagement“ und Führungskompetenzen wie „Kommunikations- und Informationsmanagement“ oder „Mitarbeiter- und Team-Entwicklung“ wurden spezifisch für die HeraeusProzesse definiert und über fünf Ebenen mit zunehmenden Erwartungen skaliert. Zudem hat das Team mittels sogenannter Verhaltensanker erfolgskritische Das Kompetenzmodell wurde dann genutzt, um den Performance-Management-Prozess im Vertrieb inhaltlich auszugestalten. In einem Jahresendge spräch wird jetzt bewertet, wie gut die gezeigte Leistung eines Mitarbeiters den vereinbarten Leistungszielen und den relevanten Kriterien des Kompetenzkatalogs entspricht. Je nach Bewertung werden dann individuelle Entwicklungsmaßnahmen festgelegt. Um Mitarbeitern laufend bei ihrer Entwicklung zur Seite zu stehen, hat Heraeus das Instrument des „MitreiseCoaching-Bogens“ eingeführt: Die Führungskräfte sind hier gefordert, ihre Mitarbeiter regelmäßig bei Kundenbesuchen zu begleiten und zu beobachten, wie gut sie ihren Rollenerwartungen gerecht werden, um sie dann gezielt zu fördern. Eine Führungskraft gibt so nicht nur Verkaufsziele vor, sondern wird zu einem konstruktiven Coach ihres Teams. „Weil „ wir alle HR-Programme über ein vertriebsorientiertes Kompetenzmodell integriert haben, können wir mit einer starken Sales Performance nach vorn gehen.“ Dr. Martin Haase, Heraeus Kulzer GmbH Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 29 Leistungsorientiert vergüten und entwickeln Neben dem entwicklungsorientierten Coaching mit Hilfe des Kompetenzmodells werden jedoch auch die erzielten Verkaufsergebnisse entlang klarer Kriterien gemessen und wirken sich auf die Höhe der variablen Vergütung der Mitarbeiter aus. Dabei geht es um drei Kategorien: die Zielerreichung nach einzelnen Produktgruppen, eine ausgewogene Zielerreichung über alle Produkt gruppen und der Erfolg durchgeführter Kampagnen, zum Beispiel, um Produkte einzuführen. Während vor dem Projekt jedes Land seine eigene Vergütungspraxis pflegte, verfügt Heraeus jetzt über ein unternehmensweit harmonisiertes Rahmenmodell, das in Details auf die jeweilige Landessituation angepasst werden kann. Die beobachteten Verhaltensweisen und die erzielten Verkaufsergebnisse dienen nicht nur dazu, die Entwicklungsbedarfe der Mitarbeiter zu identifizieren, entsprechende Entwicklungsmaßnahmen auf Basis des Kompetenzmodells auszuwählen und die Höhe der variablen Vergütung zu bemessen. Sie sind auch wesentliche Kriterien, um den nächsten Schritt der Mitarbeiter im Rahmen eines Karrieremodelles zu planen, das global konsistent angelegt wurde, um unternehmensweit Talente im Sinne der Wachstumsziele zu identifizieren und zu fördern. Mit einem integrierten HR-System wachsen Mit dem Projekt ist es Heraeus Dental gelungen, ein globales HR-ManagementSystem für den Vertrieb zu gestalten. Das Projektvorgehen bestand aus drei wesentlichen Elementen Strategie Verkaufsprozesse & -Rollen, KPIs Personalprogramme und -instrumente Das WAS der Performance Das WIE der Performance Instrumente Implementierung Change Management, Kommunikation 30 towerswatson.de Dieses Rahmenkonzept umfasst das gesamte Performance Management, das alle wesentlichen HR-Programme wie Vergütung und Entwicklung auf der Prozess-Ebene integriert. Für die inhaltliche Integration sorgt ein salesspezifischer Kompetenzkatalog, der auf die besonderen Anforderungen von Heraeus Dental zugeschnitten wurde. Vertriebsmanagement und Mitarbeitermanagement gehen so Hand in Hand. Für die Entwicklung dieser weltweit einheitlichen HR-Management-Lösungen wurden die dezentral divergierenden Vertriebsstrategien, -prozesse und -rollen geklärt und abgeglichen. Die hierbei erzielten Findings und Tools haben ein einheitliches Verständnis zum „Selling the Heraeus Way“ gefördert. Das System wird jetzt auf die Marktanforderungen in China abgestimmt und dann auf die in Brasilien. Mit einem global konsistenten und dennoch lokal spezifischen HR-Management im Vertrieb kann Heraeus jetzt seine Wachstumschancen nutzen! Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Marcus Minten Director Sales Effectiveness and Rewards EMEA [email protected] Dr. Martin Haase Managing Director, Heraeus Kulzer GmbH Dr. Martin Haase, seit 17. September 2007 Mitglied der Geschäftsführung der Heraeus Kulzer GmbH, ist Naturwissenschaftler mit langjähriger interna tionaler Managementerfahrung. Zuvor war er als Geschäftsführer der Leica Microsystems CMS GmbH in Wetzlar tätig, nachdem er bei Siemens AG verschiedene Managementpositionen bekleidet und unter anderem den Geschäftsbereich SiemensRöntgenanalytik strategisch neu ausgerichtet hat. Mit dem Verkauf des Geschäftes an die Technologiefirma Bruker wurde Dr. Haase zunächst Geschäftsführer und später CEO. Mit dem Börsengang von Bruker AXS Inc. an die Technologiebörse NASDAQ im Jahr 2001 verschaffte er dem Unternehmen eine ausreichende Kapitaldecke für Innovation und gezielte Akquisitionen. Dr. Haase hat zehn Jahre in den USA gelebt, er ist verheiratet und hat eine Tochter. Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 31 Fallbeispiel Towers Watson Der Personalmarkt im Wandel Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln sich regional teilweise sehr unterschiedlich – mit Konsequenzen für den Personal bedarf und das Angebot an geeigneten Mitarbeitern. Eine Studie macht die Lage transparent und hilft, die HR-Agenda zukunftsfähig zu gestalten. Eine wegweisende Studie Die Wirtschaftswelt verändert sich umfassend und schnell. Wie sieht die Entwicklung genau aus, und was bedeutet sie für das HR-Management? Diese Fragen haben Towers Watson, das Forschungsunternehmen Oxford Economics und weitere Partner mit der Studie „Global Talent 2021“ beantwortet. Als treibende Kräfte für ihre HR-Agenda nannten die Studienteilnehmer dabei vor allem den technischen Fortschritt (42 Prozent), die Globalisierung (41 Prozent), die demografische Entwicklung (38 Prozent), Kundenanforderungen (38 Prozent) und den Wettbewerb (38 Prozent). Vier Kompetenzfelder im Fokus Die meisten Unternehmen überdenken deshalb ihre globalen Strategien, Geschäftsmodelle und organisatorischen Ansätze. Die weltweiten Veränderungen und die Art und Weise, wie Unternehmen darauf reagieren, rückt auch die Frage nach den künftig gefragten Fähigkeiten der Mitarbeiter in den Mittelpunkt der strategischen Diskussion. Vier Kompetenzfelder werden dabei in den nächsten Jahren wichtiger, wie unsere Studie zeigt: Digitale Kompetenzen: Die digitale Wirtschaft und die digitale Kommuni kation gewinnen weiter an Bedeutung. Deshalb sind Mitarbeiter gefragt, die entsprechende Systeme gestalten und 32 towerswatson.de nutzen können. Im asiatisch-pazifischen Raum spielen dabei vor allem E-Commerce-Systeme eine wichtige Rolle, und in Europa geht es in erster Linie darum, mit Business-Systemen und -Anwendun gen intern noch effizienter zu werden. Agiles Denken: Unternehmen müssen in Zukunft immer schneller und flexibler handeln. Dazu braucht es Mitarbeiter, die geistig beweglich sind und in wechselnden Szenarien denken können, vor allem in Branchen, die mit einem regulatorischen Gegenwind klarkommen müssen wie die Energiewirtschaft oder auch der Bankensektor. Insgesamt setzen die Studienteilnehmer in Zukunft vor allem mehr auf Mitarbeiter, die innovativ sind und mit Komplexität und Widersprüchlichkeiten umgehen können. Zwischenmenschliche und kommunikative Kompetenzen: Unternehmen sichern sich ihre Beweglichkeit zunehmend mit einem flexiblen und konstruk tiven Miteinander, sowohl intern als auch was Lieferanten und andere Partner betrifft. Gemeinsame kreative Prozesse, die Arbeit in wechselnden Teams und eine effektive Kommunikation sind in Zukunft entscheidend, um wechselnde Strategien und BusinessAgenden zügig in ein abgestimmtes operatives Handeln zu übersetzen; dies gilt vor allem für weltweit agierende Unternehmen. Globale operative Fähigkeiten: Wer weltweit aktiv ist, muss globale Märkte verstehen, seine Leistungsprozesse danach ausrichten sowie vor allem weltweit unterschiedliche Mitarbeitergruppen managen und im Rahmen einer unternehmensweiten HR-Architektur bewegen können. Dazu brauchen Unternehmen international mobile Mitarbeiter mit fremdsprachlichen Kenntnissen und interkultureller Kompetenz. Dabei wird es in Zukunft zunehmend darum gehen, nicht mehr nur globale Angebote auf lokale Märkte zuzuschneiden, sondern Innovationsprozesse auch lokal zu verankern und Innovationen dann global zu nutzen. Globalität muss neu gedacht und gemacht werden! Jeder Personalmarkt ist anders Wenn Unternehmen Teams mit den entscheidenden Kompetenzen formen und führen möchten, sind sie mit grundlegenden Trends der betreffenden Personalmärkte konfrontiert: Jede Region zeigt mit Blick auf die jeweiligen Wachstumsperspektiven in Sachen Personalbedarf und Personalangebot ein charakteristisches Muster. So sehen die Studienteilnehmer in den nächsten Jahren den größten Personalbedarf in Asien (22 Prozent), LateinAmerika (13 Prozent), im mittleren Osten und Afrika (13 Prozent) und in Ost-Europa (10 Prozent). In West-Europa wird hingegen nur mit einem moderat steigenden Bedarf gerechnet (3,5 Prozent). Dafür erwarten die Teilnehmer in Bezug auf Nord-Amerika einen Bedarf, der in den nächsten fünf bis zehn Jahren um rund 6 Prozent steigt. Gleichzeitig rechnen die Teilnehmer mit unterschiedlichen Entwicklungen, was das Personalangebot angeht. Die demo grafische Entwicklung, gesellschaftliche Veränderungen und ein deutlich wachsendes Angebot an qualitativ hochwertigen Ausbildungsmöglichkeiten führen dazu, dass vor allem in den Wachstums märkten in den nächsten Jahren deutlich mehr qualifizierte Mitarbeiter zur Ver fügung stehen. So wächst der Talent Pool vor allem in Indien (7,3 Prozent), in B rasilien (5,6 Prozent), Indonesien (4,9 Prozent), in der Türkei (4,7 Prozent) und in China (4,6 Prozent). In den entwickelten Ländern, vor allem in Europa, zeigen sich jedoch im Zuge der demografischen Entwicklung gegenläufige Tendenzen. Gleicht man mit Blick auf die nächste Dekade den Personalbedarf und das Personalangebot in den einzelnen Regionen ab, zeigt sich folgendes Bild: In Brasilien, Indien, Indonesien, Kolumbien, und Südafrika wird es den größten Überhang an Arbeitskräften geben – trotz Wirtschaftswachstum und einer deutlich steigenden Nachfrage, China wird ausbalanciert sein, und in der westlichen Welt wird die Nachfrage größer sein als das Angebot, was nicht einer prosperierenden Wirtschaft geschuldet ist, sondern der demografischen Entwicklung. „Ein „ leistungsstarker HR-Bereich macht Unternehmen in unserer dynamischen Wirtschaftswelt schnell und schlagkräftig.“ Julie Gebauer, Towers Watson Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 33 Die HR-Strategie neu denken Dieser „Talent Mismatch“ wird sich in den kommenden Jahren immer deutlicher zeigen. Unternehmen müssen schon heute überlegen, wie sie damit umgehen. Aus unserer Sicht bieten sich fünf Schritte an, um auf dem neuen globalen Markt mit einer starken Mannschaft zu bestehen: •• Mehr analytische, entscheidungs orientierte Instrumente nutzen. Dazu gehören zum Beispiel analytische Verfahren, um relevante Themen zu identifizieren oder global integrierte HR-IT-Systeme. •• Die Belegschaft segmentieren, um den HR-Handlungsbedarf differenziert zu bestimmen. Wichtiger werden differenzierte Talent-ManagementProgramme für unterschiedliche Geschäftsbereiche. Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson •• Die Personalarbeit durch gezielte Investments optimieren. Hier kommt es darauf an, die verfügbaren Mittel da zu investieren, wo sie den größten Return bewirken. •• Risiken rational managen. Risiken gehören zum Geschäft. Unternehmen müssen deshalb ihre HR-Risiken transparent machen, um sie in den Griff zu bekommen. Nur so können sie auch ihre Chancen nutzen. •• Die HR-Strategie mit den Unternehmenszielen verbinden. Gerade in Zeiten schneller strategischer Wechsel muss HR eng in die Unternehmensführung eingebunden sein, um die erforderliche Flexibilität zu sichern. Olaf Lang Managing Director Talent & Rewards [email protected] Julie Gebauer Managing Director, Talent & Rewards, Towers Watson Julie Gebauer leitet das Segment Talent and Rewards bei Towers Watson. In ihren Verantwortungsbereich fallen die Beratungsfelder Executive und Employee Compensation, Workforce Strategies, Mitarbeiterbefragungen sowie Dienstleistungen rund um Vergütungsdaten und die jeweils ergänzenden IT-Konzepte. Im Laufe ihrer 23-jährigen Tätigkeit für Towers Perrin hatte sie verschiedene Managementpositionen inne, u. a. war sie Leiterin der Bereiche Global Workforce Effectiveness und Mitarbeiterbefragungen. Vier Kompetenzfelder werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren besonders wichtig Digital skills Digital business skills Ability to work virtually Understanding of corporate IT software and systems Digital design skills Ability to use social media and “Web 2.0” 50.6% 44.9% 40.1% 35.2% 29.3% Ability to consider and prepare for multiple scenarios Innovation Dealing with complexity and ambiguity Managing paradoxes, balancing opposing views Ability to see the “big picture” 54.8% 46.0% 42.9% 40.9% 15.3% Agile thinking skills Interpersonal and communication skills Co-creativity and brainstorming Relationship building (with customers) Teaming (including virtual teaming) Collaboration Oral and written communication 48.3% 47.4% 44.9% 30.4% 29.0% Ability to manage diverse employees Understanding international markets Ability to work in multiple overseas locations Foreign language skills Cultural sensitivity 49.1% 45.7% 37.5% 36.1% 31.5% Global operating skills 34 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 35 Fallbeispiel Franz Haniel & Cie. GmbH Haniel schafft nachhaltig Wert für Menschen, Umwelt und Unternehmen Mit einer weiten Perspektive People Die Executive Compensation verbindet bei Haniel die Interessen von Eigentümern und Führungskräften. Orientierungsgrößen sind dabei eine klare Corporate Governance, nachhaltiges Denken und Handeln und der Ausgleich zentraler und dezentraler Anforderungen. Vom Händler zur Unternehmensgruppe Haniel hat sich von einem Duisburger Kolonialwarenhändler über ein deutsches Industrieunternehmen zu einer internationalen Unternehmensgruppe entwickelt. Das Familienunternehmen konzentriert sich heute auf die Branchen Handel und Dienstleistung. Die fünf Geschäftsbereiche – CWS-boco, ELG, TAKKT, Celesio und METRO GROUP – werden von der Holding Franz Haniel & Cie. geführt, die das Portfolio gestaltet, die Geschäftsstrategie vorgibt und die Leitlinien der übergreifenden Personalarbeit verantwortet. 2011 haben über 57.000 Mitarbeiter einen Umsatz von zirka 27 Mrd. Euro mit einem Ergebnis vor Steuern von 390 Mio. Euro erwirtschaftet. Solide geführt Eine Grundlage des Erfolgs liegt in einer klaren Corporate Governance. So befindet sich das Unternehmen über die 650 Gesellschafter zu 100 Prozent in Fami lienbesitz. Dabei werden Kapital und Management voneinander getrennt: Seit 100 Jahren ist kein Familienmitglied in der Geschäftsführung vertreten. Wesentlich ist auch die Orientierung an der Best Practice im Markt. Deshalb folgt Haniel, ein nicht-börsennotiertes Unternehmen, dem Deutschen Corporate 36 towerswatson.de Governance Kodex und gewinnt so einen konsistenten Rahmen für die Führung der im DAX, MDAX und SDAX notierten Beteiligungen. Zudem wurde der Aufsichtsrat für externe Persönlichkeiten mit ergänzenden Erfahrungen geöffnet. Gute Unternehmensführung bedeutet für Haniel auch, das Thema Kontrolle sehr ernst zu nehmen – selbst kleine Investitionen müssen durch den Aufsichtsrat. Zudem werden stets Klarheit und Verständlichkeit eingefordert, sowohl was die Geschäftsmodelle als auch die Vergütungssysteme betrifft. Nachhaltig handeln Als Familienunternehmen mit einer weiten Perspektive ist Haniel durch ein nachhaltiges unternehmerisches Handeln geprägt. So entspricht das PortfolioManagement konsequent den Haniel Werten „Wir denken in Generationen“, „Wir schaffen Wert“, „Wir übernehmen Verantwortung“, „Wir handeln als Unternehmer“, „Wir gestalten Wandel“ und „Wir stärken unsere Mitarbeiter“. Haniel bringt die langfristigen Bedürfnisse von Menschen, Umwelt und Unternehmen in Einklang! „People, Planet, Profit“ – dieser ganzheitliche Ansatz gibt den Orientierungsrahmen für die gesamte Gruppe vor; er spiegelt sich zum Beispiel in einer liquiditätssichernden Finanzierungspolitik, Profit die im Schnitt nur eine Ausschüttung von 25 Prozent des Gewinns vorsieht, in einer langfristigen Wertschöpfungsstrategie, in der Übernahme sozialer Verantwortung und in der Fokussierung auf ein langfristiges Value Management. Die richtigen Anreize Das mit Weitsicht angelegte Value Management findet seinen Ausdruck auch in einer langfristigen Erfolgsvergütung für die Führungskräfte und das Top-Management, die über die Jahre weiterentwickelt wurde: Von 1990 bis 1995 konnten alle Führungskräfte Haniel Zerobonds zeichnen. Das Modell war sehr erfolgreich und bildete damit den Grundstein einer Serie von Plänen, die es den Führungskräften erlaubten, die jährliche variable Vergütung in den Erfolg des eigenen Unternehmens zu investieren. Allerdings war der entsprechende Zinsaufwand wegen der langen Laufzeit der Zerobonds, die Planet im Extremfall bis zu 35 Jahren betragen konnte, aus Unternehmenssicht enorm und es gab für Haniel keine Sonderkündigungsmöglichkeiten, selbst bei Portfolio-Bereinigungen. Deshalb wurde das Modell 1997 durch die Möglichkeit ersetzt, Haniel EVA-Zertifikate zu erwerben; Haniel hat damit als erstes Unternehmen in Deutschland den Economic Value Added als Steuerungskennzahl eingeführt. Die Berechnung der Ansprüche war jedoch zu komplex und deshalb unverständlich, zudem war mit den EVA-Zertifikaten ein zu großes Risiko verbunden – im Extremfall konnte das eingesetzte Kapital verloren werden. Die Beteiligungsquote fiel, bei einem hohen Verwaltungsaufwand, relativ niedrig aus. Gefragt war somit ein weiterer Schritt: Seit 2007 bietet Haniel allen Führungskräften Haniel Performance Bonds an. Deren Laufzeit beträgt zwischen fünf Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 37 und zehn Jahren bei einer Verzinsung, die sich im Wesentlichen aus der Gesamtkapitalrendite der Franz Haniel Holding zuzüglich einer garantierten Verzinsung von 3 Prozent ergibt. Die Zeichnungsbeträge liegen zwischen 5.000 Euro und 200.000 Euro. Die Haniel Performance Bonds sind also ein attraktiver Baustein für die individuelle Vermögensbildung, ohne das Unternehmen unkalkulierbaren Zinsrisiken auszusetzen. Zusätzlich wurde dem Vorstand der Holding von 2007 bis 2011 ein Phantom Option Plan angeboten, der sich am Total Shareholder Return orientiert hat. Wegen seines relativ hohen Anspruchsniveaus und einer eher komplexen Ausgestaltung wurde dieser Plan 2012 durch einen deutlich einfacheren Phantom Share Plan abgelöst, der mit einer Laufzeit von vier Jahren den Vorgaben des Corporate Governance Kodex entspricht. Der Wert der virtuellen Aktien folgt der Entwicklung des Marktwertes der Franz Haniel Holding, womit klare unternehmerische Anreize gegeben werden. Weil für Haniel der Grundsatz gilt „So zentral wie nötig, so dezentral wie möglich“ können die Tochtergesellschaften seit 2008 ihre eigenen Long-Term-Incentive-Pläne anbieten – Steuerungs- größen sind hier der Total Shareholder Return (TSR) bei METRO, der Gewinn pro Aktie (EPS) bei Celesio, der Economic Value Added (EVA) bei CWS-boco und ELG sowie eine Kombination aus TSR und EVA bei TAKKT. Die Short-Term- Incentives richten sich dabei einheitlich nach dem jeweiligen Ergebnis. Ein Gewinn für alle Seiten Haniel ist es insgesamt gelungen, die langfristige Erfolgsvergütung im Sinne seiner Unternehmenswerte so zu gestalten, dass Unternehmen, Führungskräfte und Top-Management gleichermaßen davon profitieren. Haniel verbindet dabei die Vorteile der Best Practice im Markt mit den Chancen, die sich aus der weiten Perspektive eines Familienunternehmens ergeben. Die Unternehmensgruppe ist auch in dieser Hinsicht auf einem guten Weg. Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Gert D. Heberlein Head of Rewards & HR Services, Franz Haniel & Cie. GmbH Gert D. Heberlein ist Head of Rewards & HR Services der Firmengruppe Haniel und verantwortlich für alle Aspekte rund um die Themen Executive Compen sation & Benefits. Hierzu zählen Ausarbeitungen für den Vorstand, Gehaltsstudien, Governance, internes Benchmarking und Mitarbeiterverträge. Seine Exper tise in Bezug auf HR Services liegt in der Prozessgestaltung der jährlichen Performancebeurteilung und Gehaltsüberprüfung, von Incentiveplänen und Job-Grading sowie der Gehaltsabrechnung und Alters versorgung. Zuvor war Herr Heberlein in verschiedenen Senior Positionen in den Bereichen Compensation & Benefits und HR bei Bertelsmann, Sony und Valeo in Deutschland, Frankreich und UK tätig. Herr Heberlein hält einen Bachelor of Arts in Business Administration von der Universität Hamburg sowie ein Diplom in European Business von der ESCP Europe in Paris. Ralph Lange Practice Leader Executive Compensation [email protected] „Die „ langfristige Erfolgsvergütung bei Haniel fördert das nachhaltige Denken und Handeln unserer Führungs mannschaft.“ Gert D. Heberlein, Franz Haniel & Cie. GmbH 38 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 39 Fallbeispiel SIX Group AG Engagiert in die Zukunft SIX nutzt die Ergebnisse einer unternehmensweiten Mitarbeiterbefragung, um das Engagement der Mitarbeitenden zu stärken und auf die gemeinsamen Ziele und Werte auszurichten. Management und HR arbeiten dabei Hand in Hand. Leistungsstark und zuverlässig SIX ist das Rückgrat der Schweizer Finanzbranche. Die Systeme von SIX verarbeiten täglich gewaltige Mengen von Daten schnell und zuverlässig: 160.000 Börsenhandelsabschlüsse, 200.000 ClearingTransaktionen, 3.200 Millionen Kurstelegramme, 6,6 Millionen Transaktionen im Kartengeschäft und 260 Milliarden CHF Umsatz im Rahmen des InterbankClearing-Systems – mehr Dynamik geht kaum. Kunden können sich jederzeit auf SIX verlassen. Insgesamt steht SIX dem Schweizer F inanzplatz und einem breiten interna tionalen Kundenkreis mit vier Geschäftsbereichen zur Seite: „Swiss Exchange“ betreibt eine der führenden Börsen Europas, „Securities Services“ stellt die dem Handel nachgelagerte Abwicklung und Verwahrung von Wertschriften sicher. „Financial Information“ ist Europas drittgrößter Anbieter von Finanzinformationen, und „Payment Services“ bietet Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette des bargeldlosen Zahlungsverkehrs. Schwächen und Stärken identifizieren Bei SIX arbeiten 3.900 Mitarbeiter aus 52 Nationen an 40 Standorten in 25 Ländern, zwei Drittel der FinanzmarktSpezialisten engagieren sich in der Schweiz. Entstanden ist das Unter nehmen 2008 durch den Zusammenschluss der drei Infrastrukturunter nehmen SWX Group, SIS Group und Telekurs Group. Nach einer Übergangsphase wollte das Management wissen, wie es um das Engagement der Mitarbeitenden bestellt ist, wie gut sie den gemeinsamen Werten „Passion & Pride“, „Trust & Respect“ und „Innovation & Opennes“ folgen – und was getan werden kann, um in Sachen Integration und Performance weiter voranzukommen. Um handlungsorientierte Fakten zu gewinnen, hat das Unternehmen die erste globale Engagement-Befragung durchgeführt. Der Fragebogen umfasste 65 Aussagen in 12 Themenfeldern wie „Engagement“, „Mitarbeiterbindung“, „Führung“, „Entwicklungsperspektiven“ und „Zusammenarbeit“. Zirka 75 Prozent Die SIX Werte sind eine solide Basis für eine dynamische Entwicklung Passion & Pride 40 towerswatson.de Trust & Respect Innovation & Opennes der Aussagen waren benchmarkfähig; SIX wollte sich dabei mit zwei Towers Watson Normen messen: mit der Schweizer National Norm und, sehr ehrgeizig, mit der Global High Performance Companies Norm. Die Rücklaufquote war mit 71 Prozent hoch, und die Ergebnisse haben wie gewünscht klare Herausforderungen erkennen lassen: Die Befragung ergab zum Beispiel, dass das Engagement in Teilbereichen noch Potentiale zeigt, die Mitarbeitenden zu wenig Vertrauen in die Entscheidungen des Top-Managements hatten und die persönlichen Perspektiven im Unternehmen als unklar bzw. unattraktiv wahrgenommen wurden. welche die Initiative vorantreiben und über deren Fortschritte vor der Konzernleitung Rede und Antwort steht. Der Bereich Corporate Commmunications hat zum Beispiel die Strategie kommunikation verstärkt und intensiv über gruppenübergreifende Themen und Entwicklungen informiert. HR wurde damit beauftragt, stufengerechte Leadership- und Talent-Programme auf Basis eines Kompetenzmodells und neu ausgerichteter Karrierewege einzuführen. Neben den Schwächen hat die Befragung jedoch auch Stärken transparent gemacht wie flexible Arbeitszeiten, die Verfügbarkeit von Arbeitsmitteln oder die Beteiligung der Mitarbeitenden bei Entscheidungen. Zudem befanden sich die Ergebnisse einer Division auf einem Best-in-class-Niveau in Bezug auf die Spitzen-Benchmarks. „Aus „ den Ergebnissen unserer Mitarbeiterbefragung haben wir systematisch Maßnahmen abge leitet und konsequent umgesetzt. Jetzt sind wir gespannt, wie die Mitarbeitenden unsere Initiativen wahrgenommen haben.“ Zuerst messen – dann machen Eric Stierli, SIX AG Um die Schwächen zu schwächen und die Stärken zu stärken, hat SIX nach der Befragung einen umfangreichen Nachfolgeprozess durchgeführt – und zwar sehr rasch: Fünf Wochen nach dem Ende der Befragung wurden die Ergebnisse der Konzernleitung vorgestellt. Bereits zwei Wochen später wurden gruppenweite Aktionsbereiche diskutiert und mit klaren Prioritäten festgelegt. Und weitere zwei Tage später wurden alle Mitarbeitenden über die Initiativen und das weitere Vorgehen informiert. Jeder Initiative wurde ein Budget und ein Sponsor aus der Konzernleitung zugeordnet sowie eine Person bestimmt, HR-Agenda mit neuen Prioritäten Die bestehende HR-Agenda wurde deutlich durch die Mitarbeiterbefragung geprägt: Im Licht der Befragungsergeb nisse wurden Themen entweder vorge zogen oder auch als weniger dringlich eingestuft. HR hat im Zuge des Nachfolgeprozesses mit unterschiedlichen Ansprechpartnern beispielsweise vorrangig •• ein Kompetenzmodell entwickelt und Führungsleitlinien mit dem Senior Management definiert, kommuniziert und eingeführt; Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 41 •• ein dreistufiges Leadership-Programm implementiert; •• Talent-Management-Programme für Seniors und Executives konzipiert und eingeführt; •• die Nachfolgeplanung für Schlüssel positionen systematisiert; •• das Performance Management mit Blick auf das neue Kompetenz-Modell angepasst; •• das Mitarbeiter-Portfolio im Rahmen von Human Capital Meetings auf Divisions- und Konzernebene analysiert, um daraus Maßnahmen abzuleiten; •• ein Fachlaufbahnen-Konzept erarbeitet und kommuniziert. Ein Projekt mit Perspektive Die Mitarbeiterbefragung hat zu klaren Ergebnissen geführt, die in einen Nachfolgeprozess mit ausgewählten Initiativen und Maßnahmen übersetzt werden konnten. Entscheidend für den konsequenten Schritt vom Messen zum Managen war, dass sich das Management von SIX aktiv beteiligt und Verantwortung für den Erfolg übernommen hat. Wichtig war auch, dass SIX darauf gesetzt hat, analytische Befragungskompetenz und umfassende HR-ManagementKompetenz systematisch miteinander zu verknüpfen, um so entscheidende Themen zu identifizieren und anzugehen. Wie gut die Maßnahmen wirken, zeigt sich im Herbst 2012 – dann führt SIX eine weitere Mitarbeiterbefragung durch, um Sicherheit für den weiteren Weg zu gewinnen. Auch hier zeigt sich das Unternehmen genauso schnell, professionell und solide wie in seinem Geschäft als Dienstleister des Finanzmarktes. Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Martin Theo Carbon Director Data Surveys & Technology [email protected] Eric Stierli Head Human Resources / Managing Director, SIX AG Eric Stierli ist seit Januar 2008 bei SIX, einem Infrastrukturdienstleistungsanbieter für Financial Services mit rund 3‘900 Mitarbeitenden in über 25 Ländern tätig. Als Head Human Resources ist er für das HR Business Consulting, Learning & Development, das Shared Service Center sowie für Compensation & Benefits verantwortlich. Im April 2004 trat er als Head Human Resources in die Telekurs Group ein, wo er für die HR-Strategie und diverse HR-Projekte zuständig war. Zuvor war Herr Stierli als Head Human Resources bei Accenture AG (Schweiz) und davor in leitender HR-Funktion bei Systor AG engagiert. 42 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 43 Fallbeispiel Towers Watson Süß-sauer Heute ist China für viele Unternehmen das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Um daraus etwas zu machen, braucht es ein leistungsstarkes Team. Die Kosten für qualifizierte Mitarbeiter nehmen jedoch zu, und auch sonst sorgt der chinesische Personalmarkt für echte Herausforderungen. Eine Region in Bewegung Die unglaubliche Dynamik der chinesischen Wirtschaft bietet außerordentliche Chancen. Man fühlt sich durchaus an den „American Dream“ erinnert. Towers Watson steht Unternehmen mit über 500 Beratern vor Ort dabei zur Seite, etwas aus ihren „traumhaften“ Wachstumschancen zu machen. So steht das Land längst nicht mehr nur für billiges Spielzeug: In China fließt einer der weltweit größten Beträge in den Forschungs- und Entwicklungsbereich. Zudem wächst der Service-Sektor und hochwertige Produkte gewinnen weiter an Gewicht. Kein Wunder, dass 31 Prozent der Global-Fortune-500-Unternehmen ihre Zentrale im asiatisch-pazifischen Raum haben und davon 30 Prozent in China. Zirka 80 Prozent der westlichen multinationalen Unternehmen setzen in den nächsten zehn Jahren auf die Kraft des weiter erstarkenden „Drachen“. Das reale Bruttoinlandsprodukt ist 2011 um ansehnliche 9,4 Prozent gewachsen. Auf einem hohen Niveau rangieren jedoch auch der Lohnzuwachs (10,9 Prozent) und vor allem die Fluktuation (26,3 Prozent). Der gesamte Arbeitsmarkt ist hochkompetitiv, wozu auch die Zahl der Unternehmen beiträgt, die sich jährlich neu in China engagieren; allein 2010 gingen hier 27.406 aus ländische Unternehmen an den Start. 44 towerswatson.de Gleichzeitig haben staatliche und private heimische Unternehmen auch auf dem Personalmarkt an Wettbewerbskraft gewonnen: Chinesische Mitarbeiter fühlen sich hier wohl und sicher. Gute Mitarbeiter sind teuer und knapp Um als Arbeitgeber wettbewerbsfähig zu bleiben, ziehen Unternehmen die Vergütung weiter hoch. Damit dies nicht zu noch mehr sozialen Spannungen führt, fordert die chinesische Regierung eine deutlich höhere Vergütung für einfache Arbeiten. Wachstum ist in China nicht billig zu haben. Vor allem braucht Wachstum angemessen qualifizierte Mitarbeiter. Der steigende Bedarf kann jedoch immer schwerer gedeckt werden. Zwar gibt es in China sehr viele Schul- und Hochschulabgänger. Doch dem hohen Angebot steht eine noch deutlich höhere Nachfrage entgegen. Zahlreiche Unternehmen suchen dabei ähnliche qualifizierte Mitarbeiter. Zudem sind die begehrten Fach- und Führungskräfte oft nicht da, wo sie gebraucht werden, und das chinesische Sozialsystem stellt der Mobilität der Mitarbeiter hohe Hürden in den Weg: Sozialleistungen – von der Rente über die medizinische Versorgung bis hin zu Beihilfen für die Finanzierung von Wohnraum – sind an einen lokalen „Pass“ gebunden. Wer etwa von Peking nach Shen Zhen umzieht, nimmt seine Ansprüche nicht mit. „Inpats“ erwarten deshalb von einem Arbeitgeber einen angemessenen Ausgleich. „Die „ unglaublichen Wachstumschancen in China erinnern mich an den American Dream.“ Jim Leininger, Towers Watson Ein weiteres Merkmal des chinesischen Arbeitsmarktes: Familienpolitik und gesellschaftliche Umbrüche haben dazu geführt, dass es relativ wenig Führungskräfte gibt, die um die 40 Jahre alt sind – Chinas „lost generation“. Verteilung der chinesischen Bevölkerung nach Alter Age Pyramid of the 2000 Chinese (unadjusted) Ages 100 + 90 80 70 China’s Lost Generation 60 50 40 30 20 10 0 - 15 Males - 10 -5 0 5 10 15 Population (Millions) Females Source: China Growth Constraints: Myth or Reality – People: Siri Tellier UNFP. Presented at EIU Corporate Network Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 45 Wachstum mit Hindernissen Aus dieser Lage und anderen Einflussfaktoren ergeben sich wesentliche H erausforderungen für Arbeitgeber. Herausforderung 1 – Bindung: Die Marktdynamik und der Wunsch vieler Mitarbeiter „to make hay while the sun shines“ führen zu einem niedrigen Engagement-Level und einer hohen Wechselbereitschaft. Herausforderung 2 – Vergütung: Viele Mitarbeiter meinen, ihr Arbeitgeber würde ihnen in Sachen Vergütung und Benefits weniger als andere Unternehmen bieten. Herausforderung 3 – Karriere: Die meisten chinesischen Mitarbeiter erwarten Karriere-Chancen von ihrem Arbeitgeber. Aber: Unter „Karriere m achen“ verstehen 76 Prozent der Mitarbeiter, mehr Geld zu verdienen und 72 Prozent verbinden mit Karriere einen schnellen Aufstieg und klingende Titel. Mitarbeiter; sie sind überdurchschnittlich bereit, den Arbeitgeber zu wechseln. Die HR-Agenda für China Die Herausforderungen sind also genauso groß wie vielfältig. Doch sie können gemeistert werden. Wenn auch Ihr Unternehmen in China wachsen will, sollten Sie folgendes tun: Engagement und Bindung stärken: Schneiden Sie Ihre Employee Value Proposition auf den lokalen Personalmarkt zu, kommunizieren Sie die entsprechenden Botschaften intern und extern so klar wie möglich und entwickeln Sie eine umfassende Total-Rewards-Strategie für China. Vergütung anpassen: Nutzen Sie die „Bindungskraft“ von langfristigen leistungsorientierten Cash-Programmen. Bieten Sie häufigere und dafür kleinere Gehaltsanpassungen. Kommunizieren Sie Ihr Angebot, auch mit Hilfe Ihrer Führungskräfte. Herausforderung 4 – Führung: Führungskräfte müssen traditionell die finanzielle Performance und Wettbewerbsposition eines Unternehmens stärken. Chine sische Mitarbeiter wünschen jedoch vor allem, dass sich Führungskräfte um das Wohlbefinden ihrer Mannschaft und um deren Entwicklung kümmern. Karriere-Chancen bieten: Legen Sie in Ihrem Global-Grading-System „SubBands“ an. Lassen Sie besondere Titel in China zu. Verbinden Sie individuelle Trainings- und Entwicklungsmaßnahmen mit dem nächsten Karriereschritt. Binden Sie Ihre Mitarbeiter auch mit „Training Bonds“. Herausforderung 5 – Benefits: Mitarbeiter erwarten in Zukunft noch mehr Nebenleistungen, vor allem, was die betriebliche Altersversorgung und das Thema „Gesundheit“ betrifft. Führungskräfte entwickeln: Gewinnen Sie Führungskräfte systematisch aus den eigenen Reihen. Binden Sie chinesische Führungskräfte in Ihre globalen Entwicklungsprogramme ein. Bringen Sie Ihren Führungskräften die „harte“ und die „weiche“ Seite des Managements bei. Herausforderung 6 – die „Nach-80- Generation“: Die chinesische Ein-KindPolitik hat ab 1980 zu einer Generation von Einzelkindern geführt. Diese „little emperors“ fühlen sich in großen Unternehmen oft verloren und stellen deshalb nur 19 Prozent der hoch-engagierten 46 towerswatson.de um unterschiedlichen Mitarbeiterwünschen zu entsprechen. Kommunizieren Sie den Wert Ihrer Benefits im Rahmen von Total Rewards Statements. Auf jüngere Mitarbeiter eingehen: Auch hier gilt: Legen Sie in Ihrem G lobal-Grading-System „Sub-Bands“ an. Lassen Sie besondere Titel in China zu. Verbinden Sie individuelle Trainings- und Entwicklungsmaßnahmen mit dem nächsten Karriereschritt. Binden Sie Ihre Mitarbeiter auch mit „Training Bonds“. Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Olaf Lang Managing Director Talent & Rewards [email protected] Jim Leininger Principal Consultant, Towers Watson Jim Leininger leitet als Principal Consultant den Beratungsbereich Organizational Surveys and Insights bei Towers Watson in China. Zuvor war er vier Jahre als General Manager bei Watson Wyatt in Beijing für die nördliche Region mit Ergebnisverantwortung tätig. Sein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der strategischen Beratung mit Fokus auf die Themen Gewinnung und Bindung von Mitarbeitern, Mitarbeiterengagement, Veränderungsprozesse sowie Leadership und Coaching. Herr Leininger besitzt einen Studienabschluss in Ostasienwissenschaften mit dem Schwerpunkt auf chinesischem Wirtschafts- und Gesellschaftsrecht von der Universität Stanford. Darüber hinaus ist er als Trainer und Sprecher auf Konferenzen tätig. Bessere Benefits bieten: Überprüfen Sie Ihre Benefits-Programme und sichern Sie deren dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit. Bieten Sie flexible Programme an, Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 47 Fallbeispiel Schüco International KG Im grünen Bereich Wie können Unternehmen auch bei einer volatilen Branchenkonjunktur vorausschauend für eine leistungsstarke Mannschaft bei angemessenen Kosten sorgen? Schüco gelingt dies mit einem IT-basierten Workforce Planning. Erfolg mit Energie 40 Prozent des Energiebedarfs und des damit verbundenen CO2-Ausstoßes entfallen auf Gebäude. In Zeiten des Klimawandels und der Energiewende ergeben sich daraus große Potenziale für Schüco. Denn der weltweit aktive Spezialist für innovative Gebäudehüllen konzentriert sich neben seinen Geschäftsfeldern „Metallbau“ und „Kunststoff“ als innovativer Systemanbieter mit einer internationalen Wachstumsstrategie auch auf das Geschäftsfeld „Neue Energien“. Kern dieses Geschäftsfeldes ist das „Energy3 -Konzept“: Während es bei „EnergyBuildings“ darum geht, etwa mit wärmedämmenden Fenstern, Türen und Fassaden Energie zu sparen, können „Energy 2Buildings“ zusätzlich Energie zum Beispiel mit Solaranlagen gewinnen, und „Energy3Buildings“ sorgen zudem für eine positive Energiebilanz, indem sie gewonnene Energie mit intelligent vernetzten Steuerelementen im Gebäude verbrauchen und überschüssige Energie in das Energienetz einspeisen. Volatilität braucht eine flexible Planung Während weltweit die Nachfrage nach entsprechenden Lösungen auf lange Sicht wächst, bleibt die Umsatzentwicklung durch wechselnde politische und 48 towerswatson.de wirtschaftliche Rahmenbedingungen volatil. So setzt das neue Energieeinspeisegesetz das Geschäft genauso unter Druck wie die sinkenden Preise für die Dünnschichtkollektoren, die Schüco als zentrale Elemente eines modernen Gebäude-Energiemanagements nutzt. Um dieser Volatilität personalwirtschaft lich zu begegnen, hat Schüco ein Projekt für ein strategisches Workforce Planning aufgesetzt. Im Kern geht es darum, die aktuelle Geschäftsplanung in eine mittelfristige Personalplanung zu überführen mit geeigneten Maßnahmen zu einer gezielten Mitarbeitergewinnung, Stellenbesetzung und Mit arbeiterbindung. Die konkreten Ziele lauteten: Mitarbeitergruppen werden nicht weiter wachsen und bieten deshalb Ressourcen für prosperierende Bereiche? Wie wirken sich bestimmte Fluktuationsraten auf den Rekrutierungsbedarf aus und welche Kosteneffekte sind damit verbunden? Welche Mitarbeitergruppen sind besonders fluktuationsgefährdet? Eine klare Struktur und relevante Daten Damit Schüco Fragen wie diese beantworten kann, hat das Projektteam ein Analyseraster erstellt, auf dessen Basis der Personalbestand mit unterschied lichen Szenarien zum Personalbedarf abgeglichen werden kann. Dieses Raster gleicht der Struktur einer Fensterfront, wobei den vertikalen Reihen Job-Familien wie Produktion, Logistik und Marketing zugeordnet werden und den horizontalen Reihen Hierarchie-Ebenen wie JuniorIngenieur und Senior-Ingenieur. Jedes Rasterelement ist so mit genauen Informationen zu Funktion und Hierarchie verknüpft. Um den jeweiligen Wertbeitrag zu erfassen, differenziert Schüco zudem zwischen strategischen Rollen, die für einen langfristigen Wettbewerbsvorteil sorgen, Kern-Rollen, die für den laufenden Betrieb wichtig sind und Routine- bzw. Support-Rollen, ohne die es nicht geht, die also die Prozesse eher operativ umsetzen. Auf Basis dieser Analysestruktur kann dann die strategische Personalplanung erfolgen. Dabei fließen Daten aus vier Quellen ein: Die Bestandsanalyse und die Prognose wurden mit der Software Workforce MAPS erstellt •• eine strategische Personalplanung im Bereich Neue Energien etablieren, •• zukünftige Personalengpässe und Personalüberhänge mit Blick auf relevante Mitarbeitergruppen identifizieren, •• Personalplanungsmaßnahmen für den Bereich Neue Energien ableiten, •• eine Blaupause für die strategische Personalplanung im gesamten Unternehmen entwickeln. Im Rahmen entsprechender Planungsszenarien sollen zum Beispiel folgende Fragen beantwortet werden: Welche Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 49 •• Mitarbeiterdaten: Alter, Beschäftigungsort, Dauer der Betriebszugehörigkeit •• Daten zur Funktion bzw. Planstelle: Job-Familie, aktuelle Mitarbeiterzahl •• Informationen zum Unternehmen zu strategischen Fragen: Wachstumsziele nach Bereichen und Regionen, Business Treiber, Kennzahlen zur Erfolgsmessung je Bereich •• Annahmen zur Generierung von Prognosen: Verrentungsalter, Fluktuationserwartungen, Umsatz- und Produktabsatzentwicklung Analysen „auf Knopfdruck“ In die Bestandsanalyse und in die Prognosen fließen also Daten aus unterschiedlichen Quellen, die auf verschiedene Weise zueinander in Beziehung gesetzt und „hochgerechnet“ werden. Die Datenlage ist also komplex und sie verändert sich beständig. Gleichzeitig kommt es darauf an, Planungen und Szenarien schnell und zuverlässig durchzurechnen und die Ergebnisse übersichtlich und entscheidungsorientiert anzubieten. Schüco nutzt deshalb die Software Workforce MAPS von Towers Watson. Sämtliche Daten wurden dazu zügig in das erforderliche Format gebracht und in das System eingespielt; zudem wurden Schüco-spezifische Reports angelegt. Wie gewünscht können jetzt im Bereich Solar Bestand und Bedarf abgeglichen und die Ergebnisse in Handlungsempfehlungen für HR übersetzt werden. Linien-Management und HR an einem Tisch Das System soll jetzt auf die beiden anderen Geschäftsbereiche ausgeweitet werden; das Pilotprojekt im Bereich Solar war dabei wichtig, um die Komplexität des IT-basierten Workforce Planning gut strukturiert in den Griff zu bekommen. Dabei hat sich auch gezeigt, dass die Bedarfsanalyse besonders anspruchsvoll ist und gut durchdacht sein will. Wichtig für den Erfolg war vor allem, dass die Linie früh mit eingebunden wurde; so konnten die relevanten Unternehmens- und Bereichsstrategien klar gefasst und mit Hilfe von HR in entsprechende personalwirtschaftliche Größen heruntergebrochen werden. Insgesamt verfügt Schüco heute über ein Instrument, mit dem das Unternehmen seine strategische Personalplanung durch führen und regelmäßig überprüfen kann. Der wirtschaftlichen Volatilität kann Schüco jetzt flexibel begegnen! Klaus Noetzel Leiter HR Corporate Services, Schüco International KG Klaus Noetzel trat 1989 in die Schüco International KG ein und durchlief verschiedene Positionen im HR-Bereich – zunächst als Assistent des Personaldirektors, danach Leiter einer Personalabteilung und Bereichsleiter Personal. Seit 2011 ist Herr Noetzel Leiter HR Corporate Services. Nach seinem Abitur machte Herr Noetzel eine Ausbildung zum Bankkaufmann und verpflichtete sich als Offiziersanwärter bei der Bundeswehr, wo er an der Universität der BW in München ein Studium der Wirtschafts- und Organisationswissenschaften absolvierte. Anschließend war er als Truppenoffizier in diversen Verwendungen tätig – zuletzt als Kompaniechef. Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Bernd Süßmuth Leiter Talent Management Germany [email protected] „Schüco „ bewegt sich in einem volatilen Umfeld, deshalb planen wir unseren Personalbedarf zuverlässig und flexibel mit Workforce MAPS.“ Klaus Noetzel, Schüco International KG 50 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 51 Fallbeispiel Towers Watson Neue Wege gehen Die USA und Kanada bieten Unternehmen nach wie vor chancenreiche Märkte. Gleichzeitig bestimmen Unwägbar keiten und neue Einflussfaktoren die Business-Agenda. Dies prägt die aktuellen HR-Trends. Unsicherheiten bleiben Vielfältige Anforderungen für HR Der Blick auf die Weltwirtschaft zeigt ein uneinheitliches Bild: China, Indien und Brasilien verzeichnen ein kräftiges Wachsum, die „Club Med“-Länder leiden unter einer desolaten wirtschaftlichen Lage und wachsenden Arbeitslosenzahlen, und die USA, Kanada, Japan sowie die meisten europäischen Länder liegen irgendwo dazwischen. Bereits in den letzten Jahren haben die meisten großen US-Unternehmen ihren HR-Bereich auf Effizienz getrimmt: So verfügen 54 Prozent der Unternehmen über eine einzige HR-Funktion für ihre gesamte Organisation, und 40 Prozent setzen auf HR Shared Services. Und obwohl das HR-Geschäft in den letzten zehn Jahren komplexer geworden ist, steht im Schnitt nach wie vor ein Personaler 100 Mitarbeitern gegenüber. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten wie diesen schauen Unternehmen mehr denn je auf ihre Kosten. Auch in den USA sind die Real-Löhne kaum gestiegen oder s ogar gesunken. Die wesentlichen Indikatoren weisen insgesamt in keine klare Richtung: In den letzten Jahren ist das Brutto-Inlandsprodukt (Gross Domestic Product) zwar gestiegen, jedoch nur mit rückläufiger Tendenz. Die Inflation schwankt um einen niedrigen Wert. Dafür bleibt die Arbeitslosigkeit hoch. Eigentlich sollten also ausreichend geeignete Mitarbeiter verfügbar sein. Dennoch fiel es 2011 ganzen 59 Prozent der Unternehmen schwer, Mitarbeiter mit erfolgskritischen Kompetenzen zu gewinnen, und 42 Prozent der Unternehmen hatten ihre Probleme damit, besonders leistungsstarke Mitarbeiter zu gewinnen. Gleichzeitig war es für viele Unternehmen eine Herausforderung, Mitarbeiter beider Gruppen zu binden. 52 towerswatson.de Die Top-Themen der HR-Funktion sind dabei in den letzten Jahren die gleichen geblieben: dazu gehören vor allem das Performance- und Talentmanagement, effiziente Prozesse und Systeme, die Rekrutierung und Stellenbesetzung sowie die Einbindung von HR in strategische geschäftsorientierte Fragen. Deshalb setzen 60 Prozent der Unternehmen etwa auf ein Reengineering ihrer Kern-HR-Prozesse, 47 Prozent auf ein besseres Personalmanagement durch ihre Führungskräfte und auf eine geschärfte Rolle des HR-BusinessPartners. HR sieht sich dabei folgenden Einflussfaktoren ausgesetzt: •• Unternehmen wollen Kosten und Risiken reduzieren, gleichzeitig mit einer starken Performance wachsen, Innovationskraft und Qualität sichern sowie flexibel für Veränderungen sein. ••Mitarbeiter wünschen Sicherheit, Karriere-Chancen, begeisternde Führungskräfte, herausfordernde Aufgaben und eine angemessene Work-Life-Balance. •• Die demografische Entwicklung sorgt für alternde Belegschaften und zum Beispiel für einen möglichen Mangel an gut ausgebildeten Mitarbeitern und einen eventuellen Überhang an weniger gut geschulten Arbeitskräften. •• Der Markt ist geprägt durch Shareholder-Interessen, eine steigende Globalisierung, umwälzenden Technologien und einen intensiven Wettbewerb. In diesem Kontext zeichnen sich fünf Trends ab, die die Personalarbeit in Nord-Amerika in den nächsten Jahren prägen. Trend 1 – Wachstum ermöglichen Bei den meisten Unternehmen steht Wachstum an der Spitze ihrer BusinessAgenda. Der Personalbereich muss seine Fähigkeiten deshalb in drei Bereichen stärken. ••Wachstumsmärkte: HR wird die Märkte, in denen Unternehmen wachsen wollen, in Zukunft deutlich mehr analytisch „unter die Lupe nehmen“, die Recruiting-Prozesse auf die je weilige Lage ausrichten und maßgeschneiderte On-Boarding-Programme anbieten. ••Mergers & Acquisitions: Um den Erfolg von M&A-Transaktionen abzu sichern, wird für HR die Fähigkeit wichtiger, zügig neue Job-Architekturen zu entwickeln, Stellen zu besetzen, den kulturellen Wandel zu steuern und erfolgskritische Mitarbeiter und Führungskräfte zu halten. •• Innovation: Für den Personalbereich kommt es zunehmend darauf an, die Unternehmensorganisation und -kultur zu analysieren und in Richtung „Innovationskraft“ zu bewegen. Die Belegschaft wird dabei zum Beispiel mit Kompetenz-Assessments und einem systematischen Performance Management auf die Innovations strategien ausgerichtet. Trend 2 – Globale Aktivitäten unterstützen Viele Unternehmen richten ihr globales Geschäft neu aus, um mehr Chancen zu gewinnen und ihre Kostenstruktur zu optimieren. Ihren Heimat-Markt behandeln sie dabei wie jeden anderen regionalen Markt. HR ist hier gefordert, geeignete Organisationsstrukturen und Governance-Modelle zu entwickeln. In diesem Kontext wird es wichtiger, neue Talent-Strategien mit Blick auf eine mannigfaltige Belegschaft zu entwickeln. Zudem ist HR hier zunehmend als „Leader of Change“ gefragt, der eng mit dem Business zusammenarbeitet. Trend 3 – HR-IT nutzen Die Technologiesprünge der letzten Jahre verändern die gesamte HR-Service-Landschaft. Das standardisierte Massengeschäft wird immer mehr ausgelagert. Technologien wie die Video- Telefonie überwinden geographische Grenzen; und mobile Endgeräte in Ver dindung mit Social Media erlauben es, HR Services auf eine neue Weise zu nutzen und Wissen einfach zu teilen. „Die „ Wirtschaftswelt ist in Bewegung – deshalb muss auch HR fl exibel bleiben und sich an den Business Needs ausrichten.“ Ron Metz, Towers Watson Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 53 Large company HR functions – What the issues have been… Rank Top 10 HR Issues 2007 Top 10 HR Issues 2009 Top 10 HR Issues 2012 1 Streamline processes/systems Talent/performance management Talent/performance management 2 Recruiting/staffing services/systems Streamline processes/systems Streamline processes/systems 3 Talent/performance management Cost reduction More involvement in strategic business-driven issues 4 Upgrade HRMS More involvement in strategic usiness-driven issues b Recruiting/staffing services/systems 5 Manager self-service Upgrade HRMS Training Trend 4 – Talent Management professionalisieren Talent Management etabliert sich zusehends als Top-Thema für CEOs. Immerhin geht es jetzt darum, die nächste Führungskräfte-Generation zu entwickeln und Talente weltweit zu managen. HR wird dazu noch konsequenter globale Karrierelandschaften anlegen und ein strategisches Workforce Planning sowie datenbasierte Analysen nutzen. Vor allem wird es noch wichtiger, besonders leistungsstarke und vielversprechende Mitarbeiter zu gewinnen, zu binden und gezielt zu motivieren. Trend 5 – auf demografische Entwicklung reagieren Die Belegschaften altern, die Zahl junger Nachwuchskräfte nimmt ab und in absehbarer Zeit gehen zahlreiche Baby Boomer auch aus Führungspositionen heraus in Rente. Eine durchgängige Nachfolgeplanung für Führungskräfte und spezialisierte Fachkräfte gewinnt deshalb weiter an Gewicht, um geeignete Kandidaten verfügbar zu haben, bevor 54 towerswatson.de Vakanzen entstehen. Zudem richten Unternehmen ihre HR-Programme auf die besonderen Wünsche unterschied licher Mitarbeitergruppen aus – ob es um Bindungsprogramme für jüngere Mitarbeiter geht, um flexible Arbeits zeitprogramme oder um vielfältige Möglichkeiten, den Ausstieg aus dem Berufsleben zu gestalten. Ron Metz Consulting Director, Towers Watson Ron Metz ist Consulting Director bei Towers Watson. Er verfügt über fast drei Jahrzehnte Erfahrung im Bereich Human Resources und ist seit über 20 Jahren bei Towers Watson tätig. Sein Beratungsschwerpunkt liegt in allen Bereichen der Vergütung mit dem Fokus auf strategische HR-Fragen sowie Incentive Pay. Seine Erfahrung umfasst die Gestaltung und Implementierung von Bonusprogrammen sowie kurzfristig orientierten Incentive-Plänen für Führungskräfte und eine breitere Mitarbeitergruppe, langfristig orientierten Incentive-Strategien und Beteiligungsplänen sowie globalen HR-Praktiken. Er besitzt darüber hinaus umfangreiche Erfahrung in der Zusammenarbeit mit großen multinationalen Unternehmen. Bei allen Unsicherheiten – Unternehmen, die ihre Personalarbeit entlang dieser Trends ausrichten, werden auch in Nord-Amerika weiter erfolgreich wachsen können! Ihr Ansprechpartner bei Towers Watson Olaf Lang Managing Director Talent & Rewards [email protected] Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 55 Themencafés 56 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 57 Themencafés Beweglich bleiben Employee Research: Das Mitarbeiter-Engagement nachhaltig steigern Employee Research Nachhaltiges Engagement sichert Ihren Erfolg • Seit 1956 ist Towers Watson Partner der Wahl zur Messung und Steigerung von Mitarbeiterengagement. • Wir befragen jährlich 6 Mio. Mitarbeiter. Wir kennen die Trends und wissen, was den Unterschied macht. • „Nachhaltiges Engagement“ ist das Konzept, das Mitarbeiter auf lange Zeit ausgewogen und stabil zum Unternehmenserfolg beitragen lässt. Engagement-Befragungen: Evolution 3 x höher 27,4 Engagiert Engagiert undEngagemaximale Einment satzbereitschaft Motivationsgetragenes „Handeln“ Arbeitsumfeld, Lokales das Produktivität Arbeitsumfeld, und Performance das Produktivität und Leistung unterstützt Befähigt Befähigt fördert Physisches, zwischenmenschIndividuelles physiliches und emotionasches, nden interpersoles Wohlbefi nelles und emotio(Well-being) am nales Wohlbefinden Arbeitsplatz bei der Arbeit 14,3 9,9 Energetisiert Energetisiert Unternehmen mit niedrigem Engagement Unternehmen mit hohem Engagement Unternehmen mit hohem Nachhaltigem Engagement Quelle: Towers Watson Globale Normdatenbank • Wie gestalten wir ein faires und international vergleichbares Vergütungsmanagement? • Welche Mitarbeiter benötigen wir in welchen Positionen, um die Unternehmensstrategie in den nächsten 3 bis 5 Jahren umzusetzen? • Wie gestalten wir einheitliche Positionstitel und Führungskreise? • Was ist der nächste Karriereschritt für bedeutsame Experten und High Potentials im Unternehmen? Integriertes Reward und Talent Management System HR-Programme Karrierepfade & Nachfolgeplanung Stellentitel & Rollenklärung Verknüpfung Karriere-Architektur Job Leveling Systematischer Prozess, um die Wertigkeit von Positionen zu bestimmen Global Job Catalogue Ausgestaltung der Positionsstruktur (Positionsfamilien, -codes, -titel) Unternehmenstransaktionen: Vergütung und Nebenleistungen strategisch integrieren Vergütung und Nebenleistungen bei Unternehmenstransaktionen Von der Risiko- & Verpflichtungsanalyse zur strategischen Harmonisierung & Integration c Durch die Verknüpfung dieser Karriere-Architektur mit verschiedenen HR-Programme und -Prozesse wird ein integriertes Reward und Talent Management System geschaffen, welches den entscheidenden Mehrwert für Unternehmen erzeugt. So werden u. a. folgende Fragen beantwortet: Organization Readiness Business Plan e Compensation HR Service Delivery Benefits Driving Growth Integration Planning Total CORPORATE TRANSACTIONS Rewards Leadership Due Diligence Business Performance Talent Managing Costs Culture Communication Ma na ge m en Towers Watson nutzt welweite Technologie und lokale Expertise zur Erfassung & Quantifizierung von Programmen und deren möglichen Risiken Chang e Internationalisierung, Kostendruck und Wachstumsstrategien erfordern eine unternehmensweit konsistente und transparente HR-Struktur. Towers Watson bietet dazu ein integriertes Reward- und Talentmanagement-System. Basis ist eine globale Struktur bewerteter Positionen, die mit allen entscheidenden HR-Programmen verknüpft werden kann – von der Vergütung und den Nebenleistungen über die strategische Personalplanung und das Kompetenzmanagement bis zum Performance Management und der Karriere- und Nachfolgeplanung. em en tO ff Unternehmen müssen sich auch in der Struktur der Positionen international einheitlich ausrichten und nutzen hierfür einen globalen Ordnungsrahmen (Job Catalogue) sowie die systematische Positionsbewertung (Job Leveling) als Basis für eine Karriere-Architektur. Performance Management & Personalentwicklung Nachhaltiges Engagement weist einen starken Zusammenhang mit dem Unternehmenserfolg auf Verbundenheit mit Rationales Emotionales dem Unternehmen „Denken“ „Fühlen“ n ag Organisationsstruktur und der HR-Programme Kompetenzmanagement Bin ich energetisiert, befähigt und engagiert, meine beste Leistung abzurufen? Bin ich rational und emotional mit dem Unternehmen verbunden und zudem motiviert, mein Bestes zu geben? Unser Modell Engagement Unser Modellfür fürNachhaltiges Nachhaltiges Engagement Project Ma Ein systematischer Prozess zur Ausgestaltung der Rapide internationale Expansionen, ein straffes Kostenmanagement und flexible Wachstumsstrategien – hierfür sind effiziente, transparente und verständliche HR-Sturktur gefragt. Strategische Personalplanung Arbeite ich im richtigen Unternehmen? t und Prozesse Wichtige Nebenleistungen Bin ich hier glücklich? Karriere-Architektur, Strukturen und Prozesse: Organisation und Programme systematisch gestalten Karriere-Architektur, Strukturen Vergütungsmanagement Nachhaltiges Engagement Engagement Commitment Zufriedenheit Umsatzrendite Die Wirtschaftswelt ist in Bewegung. Unternehmen müssen deshalb auch beweglich bleiben und dazu auf geeignete HR-Themen setzen. Ein paar davon haben wir den Teilnehmern in unseren Themencafés präsentiert. Integration Execution Towers Watson unterstützt die schnelle, effektive und global konsistente Harmonisierung der Compensation & Benefit Strategien, Programme und Strukturen Unsere Unterstützung zur Integration von Comp & Ben Programmen greift auf zukunftweisende Konzepte für deren Ausrichtung an Unternehmensstrategie und Mitarbeiterbedürfnissen zurück. Dr ive n Alig Business Results Financial Performance Customer Engagement s ard ra ew nd E nvironmental R Talent | REWARD®: Talent- und Vergütungsprozesse IT-basiert managen Talent REWARD® Softwarelösungen für integriertes Talent- und Vergütungsmanagement Talent | REWARD®: die Towers Watson Software Suite Von HR-Experten mit globalem Know-how entwickelt, automatisiert die Talent | REWARD® Software Ihre Talent- und Vergütungsmanagement-Prozesse. Dazu gehören folgende Schritte: • Optimierung der bestehenden Programme • Vereinheitlichung der Prozesse • Einheitliche Anwendung der intuitiven Technologie Durch modularen Aufbau, Flexibilität und Skalierbarkeit wird eine volle Integrierbarkeit in Ihre Prozesse und Systeme gewährleistet. Übersicht: Talent | REWARD® Compensation Design re e Employee Performance d Rewards ase Business Strategy -b ce Brand Promise n Pe rfo r Optimize Total Rewards Ca Market Analysis ee Value Propositio an Human Capital Strategy ploy ds ar m Founda tion al Re w Em Organizational Context Compensation Planning Performance Job Evaluation & Architecture Succession Career Learning Recruiting Das Talent- und Vergütungsmanagement vieler Unternehmen wird immer komplexer und dynamischer. Gefragt sind deshalb integrierte Tools wie unsere weltweit bewährte Software Suite Talent | REWARD®: Mit intuitiv anwendbaren IT-Lösungen können Unternehmen ihre HR-Programme und -Prozesse automatisieren, optimieren und v ereinheitlichen. Ein hohes Maß an Modularität, Flexibilität und Skalierbarkeit sichert die volle Integration in bestehende Prozesse und Systeme. der betrieblichen Altersversorgung Marktpraxis und Trends – Viele haben es bereits getan; noch mehr planen, es künftig zu tun. Die Administration wird häufig an externe Dienstleister ausgelagert. Gründe dafür sind die Komplexität des Themas, das umfassende Expertenwissen, das hierfür vorgehalten und immer wieder aktualisiert werden muss sowie Kostenvorteile. Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick: • Fachlich kompetente sowie effiziente Bewältigung der bAV-Administration wird überwiegend bAV-Spezialisten zugetraut • Unternehmen mit an externe Dienstleister ausgelagerten Verwaltungsprozessen sind mit dieser Lösung meist sehr zufrieden • Zukünftig noch höhere Anforderungen an die Administration infolge steigender Komplexität und stärkerer Regulierung erwartet • Zunehmender Kommunikationsbedarf der Mitarbeiter im Rahmen der bAV zur Sicherung der Mitarbeitergewinnung und -bindung • Zunehmende Auslagerung der bAV-Administration an externe Dienstleister erwartet Nutzung von externen Providern für die Auslagerung …* der bAV-Administration auf ... 90 % 80 % der Betriebsrentenabrechnung auf ... 100 % 90 % 91 80 % 70 % 70 % 60 % 60 % 50 % 50 % 40 % 59 40 % 30 % 30 % 20 % 20 % 19 10 % 0% bAVSpezialist Finanzintermediare (Makler, Versicherungsunternehmen, …) 9 3 Outsourcing Provider Software Unternehmen 19 24 18 10 % 6 0% bAV-Spezialist Andere Gehaltsabrechner Outsourcing Provider Andere *Mehrfachnennungen möglich Gründe für die Auslagerung (meistgenannte) Steigende Komplexität 3,9 Zunehmendes Verwaltungsvolumen 3,4 Nicht ausreichende personelle Ressourcen 3,3 Fehlendes Know-how 3,3 Zeitdruck 2,9 Risikominimierung 2,8 Fehlende technische Infrastruktur 2,8 Konzernentscheidung 2,6 Neuordnung 5 = Starker Einfluss 0 = Kein Einfluss 58 towerswatson.de 2,5 0 1 2 3 4 Der Erfolg von Fusionen und Akquisitionen steht und fällt damit, wie gut es gelingt, aus zwei Belegschaften ein leistungsstarkes Team zu formen. Towers Watson steht Unternehmen in der Due-Diligence-Phase dabei zur Seite, personalwirtschaftliche Kosten und Risiken einer Transaktion zu bewerten. Und wir unterstützen die schnelle, effektive und global konsistente Harmonisierung der HR-Strategien, -Programme und -Strukturen. Dabei orientieren wir uns im Rahmen unseres Total-RewardsModells an der Unternehmensstrategie und an den Mitarbeiterbedürfnissen. Studie bAV-Administration: Leistungen konsequent auslagern Towers Watson Studie: Administration 100 % Was fehlt Mitarbeitern, um sich noch mehr für den gemein samen Erfolg zu engagieren? Am besten befragt man die Betroffenen selbst! Wir wenden uns jedes Jahr an 6 Millionen Mitarbeiter und unterhalten die weltweit größte Datenbank zu Mitarbeitermeinungen. Wir schaffen für unsere Kunden Transparenz und bieten ihnen die Möglichkeit, sich mit dem Markt zu vergleichen. Im Mittelpunkt steht unser Modell für nachhaltiges Engagement, mit dem die Befragungsergebnisse in eine gezielte Organisationsentwicklung und HR-Programmatik überführt werden können. 5 Immer mehr Unternehmen übertragen die Administration ihrer betrieblichen Altersversorgung einem externen Dienstleister. Wie eine aktuelle Studie zeigt, sprechen dafür aus Unternehmenssicht vor allem die folgenden Gründe: steigende Komplexität, ein zunehmendes Verwaltungsvolumen, unzureichende personelle Ressourcen, fehlendes Know-how, Zeitdruck, Risikominimierung und eine fehlende technische Infrastruktur. Über 90 Prozent der Studienteilnehmer wollen ihre bAV-Administration dabei einem bAV-Spezialisten anvertrauen. Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 59 Impressionen Save the Date Jetzt gleich vormerken: die nächste HR Executive-Konferenz findet am 4. Juli 2013 in Frankfurt statt. 60 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 61 Towers Watson Dienstleistungen Towers Watson hilft Ihnen, Ihre Personal- und Vergütungsstrategie mit Ihrer Geschäftsstrategie in Einklang zu bringen, um langfristigen Erfolg zu gewährleisten. Wir bauen dabei auf umfangreiche Daten, Analysemethoden und langjährige Erfahrung, um die Bedürfnisse heutiger und zukünftiger Mitarbeiter zielgenau zu erfüllen, die erfolgskritisch für die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens sind. Wir entwickeln Strategien, gestalten und implementieren Konzepte, die genau diese Bedürfnisse erfüllen, die Performance steigern und die Rentabilität Ihrer Personalinvestitionen sichern. HR Service Delivery Wir helfen Ihnen, die Transformation zu einem effektiven und effizienten Personalbereich zu beschleunigen – einem Personalbereich, der signifikanten Mehrwert für das operative Geschäft und die Mitarbeiter schafft. Unsere Beratung vereint ein tiefes Verständnis von Geschäftsmodellen und Marktpraxis, vielfältigen themenspezifischen und internationalen Studien, leistungsfähigen Technologien sowie intelligenten Benchmarking-Ansätzen – immer mit dem Ziel, Sie bei der Konzeption und Umsetzung einer effektiven HR-Funktion zu unterstützen. •• Entwicklung und Umsetzung von HRStrategien •• Entwicklung und Implementierung von HR-Service-Delivery-Modellen inkl. der Business-Case-Entwicklung •• Konzeption und Implementierung von Service-Center-Modellen •• Begleitung von Sourcing-Szenarien inkl. der Unterstützung bei der Softwareauswahl •• Konzeption und Durchführung von kundenspezifischen HR-Befähigungsmodulen insbes. für die BP-Funktion 62 towerswatson.de •• Durchführung von HR-Funktionsbenchmarking •• Konzeption und Implementierung von HR-Controllingsystemen Talent Management Führende Unternehmen wissen Talent Management als echten Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Erfolgreiches Talent Management stellt sicher, dass eine ausreichende Anzahl an Führungskräften und Mitarbeitern mit den richtigen Profilen für unterschiedlichste Ebenen und Funktionen zur Verfügung steht – heute wie auch in Zukunft. Wir helfen Ihnen, übergreifende Konzepte zu entwickeln und begleiten Sie bei der IT-Implementierung, um Führungskräfte sowie Mitarbeiter zu gewinnen, weiterzuentwickeln und ihr Verhalten an den kritischen Erfolgsfaktoren Ihres Geschäfts auszurichten. Effektives Talent Management verbessert die Kompetenzen der Mitarbeiter und erhöht deren Bindung an das Unternehmen. •• Strategisches Talent Management •• Talent Identifizierung & Pipeline Management •• Strategische Personalplanung •• Nachfolgeplanung •• Karrieremanagement •• Performance Management •• Mitarbeitergewinnung und Employer Branding •• Leadership Development •• Kompetenzmanagement •• Führungskräfteentwicklung •• Unternehmenskultur und Engagement •• Unternehmenswerte und -kultur •• Mitarbeiterbefragung und -engagement •• Talent Management IT-Lösungen •• Talent | REWARD •• Workforce MAPS Rewards Wir bieten Personalverantwortlichen umfangreiche Modelle, Daten, Strategien und Gestaltungsalternativen sowie begleitende Unterstützung, um sicherzustellen, dass Vergütungs- und Nebenleistungskonzepte Ihres Unternehmens kosteneffizient sind und die richtigen Anreize mit Blick auf die Leistung setzen. Die Expertise und Erfahrung unserer Berater wie auch unsere Datenbankund Forschungsaktivitäten sind die Grundlage für die Entwicklung und erfolgreiche Einführung global konsistenter Vergütungsprogramme in Ihrem Unternehmen. Damit stellen wir sicher, dass Vergütungspakete in Ihrem Unternehmen sowohl attraktiv als auch wettbewerbsfähig sind. •• Integriertes Vergütungsmanagement •• Globale Vergütungsstrategien •• Job Architecture- und Organisationsstrukturen •• Verknüpfung von Vergütung und Performance-Management-Systemen •• Globale Job Leveling- und GradingStrukturen •• Benchmarking und Vergütungsvergleiche •• Grundgehaltssysteme •• Entwicklung kurz- und langfristiger variabler Vergütungsprogramme •• Mitarbeiterbeteiligungsprogramme •• Kommunikation Data Services Das Gewinnen, Binden und Motivieren von qualifizierten Mitarbeitern durch eine marktadäquate Vergütungspolitik steht im Zentrum jeder guten Personalarbeit. Unsere globale Kompetenz im Bereich Vergütungsdaten sowie exzellente Benchmark-Informationen zu betrieblichen Nebenleistungen und Beschäftigungsbedingungen helfen Ihnen dabei, mit der Personalarbeit zur nachhaltigen Wettbewerbsfähigkeit Ihres Unternehmens beizutragen. Unser Team von Spezialisten sorgt dabei nicht nur für Planungssicherheit, sondern unterstützt Sie, Ihr Gehaltsbudget marktgerecht sowie im Rahmen Ihrer internen Vorgaben effizient zu nutzen. •• Surveys zu Vergütung, Versorgung und Nebenleistungen •• Entwicklung von marktüblichen Gehaltsstrukturen und -höhen •• Market Pricing •• Reports zur Marktpraxis im internationalen Personal und Benefits Management •• Kundenspezifische Studien •• Branchenspezifische Studien Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 63 Executive Compensation Wir sind Ansprechpartner für Aufsichtsräte sowie für den Personenkreis, der sich mit den Themen Corporate Governance, Vorstands- und Aufsichtsratsvergütung auseinandersetzt. Wir bieten u. a. Neukonzeptionen und Gutachten, die neben Marktpraktiken den sich stark ändernden regulatorischen Rahmen auf nationaler wie auf internationaler Ebene berücksichtigen. Unsere Systeme beinhalten langfristige sowie kurzfristige Elemente mit fixen und variablen Anteilen, die durch strategierelevante Bemessungsgrundlagen unterlegt sind. Unser tiefgehendes Wissen, die langjährige Erfahrung und unser umfangreicher Datenbestand machen uns zum Marktführer auf diesem Gebiet. •• Gutachten zur Vorstandsvergütung •• Gutachten zur Aufsichtsratsvergütung •• Neukonzeption von Vergütungssystemen für Vorstand und Aufsichtsrat •• Strategic Incentive Design •• Vergütungsstruktur •• Vergütungshöhe •• Variable Vergütungsteile •• Bemessungskriterien •• Pension Design •• Finanzierungsformen der Altersversorgung Sales Effectiveness & Rewards Organizational Surveys & Insights Effektive Vertriebsmitarbeiter sind einer der wesentlichen Schlüssel für profitables Unternehmenswachstum. Mitarbeiterbefragungen (MAB) sind heute ein integraler Bestandteil der Organisationsentwicklung. Als Zielvariable steht meist das Engagement aller Mitarbeitenden. Richtig qualifizierte, engagierte und durch optimale Anreizsysteme motivierte Mitarbeiter sichern Ihren Markterfolg. Unsere Berater arbeiten mit Ihnen Hand in Hand, um Ihren Vertrieb zu einer HighPerformance-Organisation zu entwickeln. Mit unserer internationalen und branchenübergreifenden Erfahrung aus Industrie und Beratungspraxis entwickeln wir für Sie Lösungen zur Steigerung Ihrer Vertriebs-Performance, die auf Ihre Strategie maßgeschneidert sind. •• Klärung und Neudefinition strategiekonformer Vertriebsrollen •• Optimierung der Vertriebsvergütung •• Analyse, Bewertung und Neudesign •• Zielsetzungsverfahren •• Incentive Administration & Governance •• Implementierung & Kommunikation •• Optimierung des Vertriebs-Talent Managements •• Gewinnung, Entwicklung und Bindung von Top-Vertriebstalenten •• Mitarbeitermotivation & -engagement •• Performance-ManagementProzesse Wir begleiten Unternehmen dabei, das volle Potenzial dieses Instruments auszuschöpfen. Von der Konzeption und Durchführung über die Datenanalyse und Berichterstellung, die Kommunikation, Ableitung von Maßnahmen und deren Implementierung können wir Sie weltweit unterstützen. •• Strategieorientierte Befragungen •• Voll- und Stichprobenbefragungen •• Interviews und Fokusgruppen •• Länder- Industrie-, Funktions- und Performance Benchmarks •• State of the Art Analysemethoden •• Interaktive Ergebnisberichte •• Forschungsschwerpunkte •• Engagement und seine Treiber •• Innovation und ihre Treiber •• Kultur und Leistungsentfaltung •• Führungseffektivität •• Compliance •• Employer Branding •• Joiners/Leavers •• Mergers & Acquisitions Wir verfügen über eine Normdatenbank, damit Sie Ihre Ergebnisse in die richtige Relation setzen können. Unsere integrierte Technologie-Plattform unterstützt schlanke Prozesse. Interaktive kunden individuelle Berichte erleichtern die Kommunikation. Weitere Informationen: Mehr Details zum Beratungs- und Dienstleistungsspektrum von Towers Watson finden Sie auch unter: www.towerswatson.de Ihr direkter Kontakt: Reiner Jung Towers Watson Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Telefon: +49 69 1505-5116 Telefax: +49 69 1505-5250 [email protected] 64 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 65 Über Towers Watson Towers Watson ist eine der führenden Unternehmensberatungen weltweit und unterstützt seine Kunden, ihren Unternehmenserfolg durch ein effektives HR-, Finanzund Risikomanagement zu steigern. Weltweit sind wir mit rund 14.000 Mitarbeitern vertreten, in Deutschland mit ca. 800 Mitarbeitern an den Standorten Frankfurt, Köln, München, Reutlingen und Wiesbaden. Wir entwickeln Lösungen für die betriebliche Altersvorsorge und Nebenleistungen, für das Personal- und Vergütungsmanagement sowie das Risiko- und Finanzmanagement, einschließlich der Beratung von Versi cherungs- und Rückversicherungsunternehmen. Unsere Büros in Deutschland Frankfurt Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Telefon: +49 69 1505-50 Telefax: +49 69 1505-5544 Reutlingen Am Heilbrunnen 47 72766 Reutlingen Telefon: +49 7121 16272-25 Telefax: +49 7121 16272-55 Köln Habsburgerring 2 50674 Köln Telefon: +49 221 80003-0 Telefax: +49 221 80003-456 Reutlingen Oskar-Kalbfell-Platz 14 72764 Reutlingen Telefon: +49 7121 3122-0 Telefax: +49 7121 3122-278 München Arnulfstraße 19 (Renaissance Haus) 80335 München Telefon: +49 89 51657-4500 Telefax: +49 89 51657-4599 Wiesbaden Wettinerstraße 3 65189 Wiesbaden Telefon: +49 611 794-0 Telefax: +49 611 794-298 66 towerswatson.de Kompendium HR Executive-Konferenz 2012 67 Towers Watson GmbH Eschersheimer Landstraße 50 60322 Frankfurt Telefon: +49 69 1505- 50 Telefax: +49 69 1505 - 5544 E-Mail: [email protected] Die Beiträge dieser Publikation sind als allgemeine Hinweise zu verstehen. 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