Frühjahr/Sommer 2015

Transcription

Frühjahr/Sommer 2015
SOMMER 2014
Frühjahr/Sommer 2015
US-Spirit
© © Dickies
Ein Special der TextilZeitung
inhalt
08
06
top themen
04Messen: Vorschau auf den Berliner Zirkus
06 Industrie: Lebenslauf einer Jeans
08 Material: Licht, Luft und Liebe
10 Stores: Neue Denim- und Streetwear-Läden
news
12
12
14
10
P
remieren sind nicht nur im Theater
ein Grund zum Feiern. Auch die
Denim- und Streetwear-Redaktion
der Österreichischen Textil Zeitung
ist seit Wochen im Premierenfieber. Denn
mit der Berichterstattung zur Saison Frühjahr/Sommer 2015 fällt der Startschuss für
das neue Special Denim Dept.
Das Herzstück von Denim Dept. ist die
­Saisonberichterstattung mit den neuen
Trends und Kollektionen. Doch auch auf
dem Gebiet der Materialien gibt es neue
Hauptdarsteller, die dank innovativer
f/s 2015
Season Opening: USA Road Trip
Trends: Von Biker-Buben und Boho-Girls
kollektionen
16
18
20
Destroyed und Repaired
Leder und Zipps
Bleached und Acid
­ ntwicklungen den Markt vorantreiben. Die
E
jüngsten Store-Eröffnungen im Bereich
­Denim und Streetwear zeigen dagegen eine
klare Tendenz in Richtung Vintage und
­authentischer Lifestyle.
US-Spirit bestimmt die F/S-Saison 2015.
Die Labels ließen sich von Road Trips auf
amerikanischen Landstraßen ebenso inspirieren wie vom urbanen Lifestyle der großen
Metropolen von L.A. über New York bis
nach Miami. Dabei konzentrieren sich die
Hersteller auf einige große Trendthemen,
die am POS jeden Geschmack bedienen
werden: Moderner Bohemian Look trifft hier
auf Grunge- und Punk-Einflüsse aus den
1980er- und 1990er-Jahren, rockige BikerStyles und sportliche College-Looks zählen
weiterhin zu den Must-haves in den Kollek­
tionen. Und über allem liegt ein Hauch von
Vintage. Denn wenn sich ein Segment der
Modeindustrie den Anspruch leisten kann,
auf einem echten und authentischen Mate­
rial zu basieren und seine Kraft aus der
­Historie großer Markennamen zu ziehen,
dann die Denim-Branche.
Birgit Nemec
IMPRESSUM
© 06: Bestseller, 08: G-Star Raw, 10: Timberland, 12: Dickies, Editorial: Breneis
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SOMMER 2014
03
messen
Manege
frei!
Die Berliner Trade Shows stehen
unmittelbar bevor. Ein kleiner
Fahrplan hilft dabei, sich im
Messezirkus zurechtzufinden.
Premium
Bread & Butter
Wo? Flughafen Berlin-Tempelhof
Platz der Luftbrücke 5
12101 Berlin
Wann? 8. und 9. Juli, 10 bis 19 Uhr
10. Juli, 10 bis 18 Uhr
Was? Urban- und Streetwear, Denim,
Contemporary Fashion
Die Leitmesse für Urban Wear steht nächsten Som­
mer unter dem Motto »Carnaval do Brasil«. Mehr
als 500 Aussteller erwarten die Besucher. Das rie­
sige Freigelände Luna Park wird, wie schon bei der
Juli-Veranstaltung 2010, zur Public Viewing Area.
Und dieses Mal ist das Wort ­»Public« auch genau
so gemeint. Denn obwohl die Messe nach einigem
Hin und Her nun doch ausschließlich den Fachbe­
suchern vorbehalten bleibt, können zu den Über­
tragungen der Halb­finalspiele der WM wirklich
alle (Fußball-)Interessierten das Messegelände
stürmen – vorausgesetzt sie ergattern einen der
­limitierten Plätze. Untertags gibt es auch Neuigkei­
ten, denn etwa 150 Labels feiern ihre B&B-Premie­
re. Darunter sind American College USA, Komono
und Brooks Heritage in der Urban Base und Gabba
in der Urban Superior Area. Freuen darf man sich
ebenso über Rückkehrer wie G-Star oder Nudie,
die nach einer Auszeit wieder vertreten sind.
04
SOMMER 2014
Wo? Berlin ExpoCenter City, Jafféstraße/
Eingang Süd, 14055 Berlin
Wann? 8. bis 10. Juli, 9 bis 18 Uhr
Was? Womenswear, Menswear, Contemporary
Fashion, Schuhe, Accessoires
Nachdem die Plattform drei Saisonen lang im
ExpoCenter des noch immer nicht eröffneten Flug­
hafens Berlin Brandenburg ausgeharrt hat, zieht
die Panorama nun mit dieser Sommerausgabe in
eine verkehrsgünstigere Lage. Am neuen Standort
Berlin ExpoCenter City erwarten die Besucher
­neben dem Kernmarkenportfolio mit über 400
Brands auch Special Areas. Bereits seit der Winter­
ausgabe bekannt ist das Konzept »The Mall«, in
dem internationale Markenanbieter im gehobenen
Shoppingcenter-Ambiente ihre Franchise-Modelle
und Store-Konzepte bis zu Shop-in-Shops vorstel­
len. Auch »The Hotel« ist wieder vertreten, dieses
Mal auf 1.500 m2. Präsentiert werden auf der
­Fläche im Look eines modernen Hotels ausge­
wählte Damen- und Herrenkollektionen, Schuhe
und Accessoires. Ganz frisch ist dagegen der
­Bereich »Now«, den die Panorama gemeinsam mit
dem Partner Denim Deluxe Fashion Group ins
­Leben gerufen hat. Diese Fläche wurde für FlashOrder-Kollektionen mit nur sechswöchiger Liefer­
zeit geschaffen. Auch die Panorama freut sich über
zahlreiche Neuzugänge auf Ausstellerseite, darun­
ter Amor, Trust & Truth, Cipo & Baxx, Nickelson,
Scorpion Bay und Shaft Jeans.
© Panorama Berlin
Wo? Warenhaus Jandorf
Brunnenstrasse 19–21
10119 Berlin
Wann? 8. und 9. Juli, 10 bis 18 Uhr
10. Juli, 10 bis 17 Uhr
Was? Streetwear, Skatewear, Sneaker
Am Anfang war das Skateboard. Und rund um das
kultige Sportgerät baut sich das Markenportfolio
der Bright auf. Bereits zum zweiten Mal ist die
Plattform nun im ehemaligen Warenhaus Jandorf
in Berlin-Mitte zu Gast. Nun wird neben dem Erd­
geschoß und dem ersten Stock eine neue Area im
zweiten OG eröffnet. Darin vereint die Messe geho­
bene Brands und Trends, die sich mit moderner
Street- und Skate-Kultur befassen. Draußen, um
genau zu sein an der Adresse Gitschiner Straße 20,
geht das »Death Race« in die zweite Runde. Zu­
sammen mit dem Label C1rca veranstaltet die
­Messe einen Skate-Contest auf dem Dach einer
Garage. Am 8. Juli werden internationale Amateurund Profi-Skateboarder vor 500 geladenen Gästen
um 1.000 € Preisgeld wettboarden. Auf der Brand­
list für diesen Juli stehen Adidas Skateboarding,
Burton, Kangaroos, O’Neill, Reebok und Vans.
Panorama
© Bread&butter
Bright
© laura deschner
Wo? Station-Berlin
Luckenwalder Straße 4–6
10963 Berlin
Wann? 8. und 9. Juli, 10 bis 19 Uhr
10. Juli, 10 bis 18 Uhr
Was? Premium Womenswear, Premium Mens­
wear, Denim, Schuhe, Accessoires
1.500 Kollektionen von 900 Marken erwarten die
Besucher der Premium. In sechs Hallen, den Show­
rooms, einer Dissonance- und einer Essence-Area
sowie auf einer Fläche im Freien präsentieren sich
die Aussteller. Die einzelnen Hallen sind nach den
Bereichen The Best Of Contemporary Fashion,
­Accessories Galore, Elegance Meets Style, Urban
Lifestyle, Gentlemen’s Club und The Essentials
­gegliedert. Zu den Neuzugängen im Sommer 2014
gehören Fratelli Rossetti, Sissi Goertz, Susudio,
Superga, Closed, Tribute 27 und Barbour Interna­
tional und Dawn. Die Denimkompetenz der Premi­
um stellen einmal mehr Marken wie Current/­
Elliott, Paige, Robin’s Jeans, Tribeca und Guess
unter Beweis.
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WORKS FOR ME
Alle Bilder © Bestseller
industrie
Lebenslauf einer
Jeans
Die dänische Marke Jack & Jones
lud nach Italien. Zu einer Reise auf
den Spuren ihrer Denims.
Bereits seit 1990 besteht das Label Jack &
Jones. Und von Beginn an stand Denim im
­Fokus der Männermarke, die zur dänischen
Bestseller-Gruppe gehört. Mittlerweile sind die
Modelle der Dänen in mehr als 1.000 Stores
weltweit erhältlich. Um Handelspartnern einen
Einblick in die Entstehungsweise der Jack-&Jones-Kollektionen zu ermöglichen, veranstaltet
das Label regelmäßig sogenannte »Bluetours«
zu seinen Produktionsstätten in Italien. Nun lud
Bestseller gemeinsam mit seinen Partnerunternehmen auch eine Gruppe internationaler
­Journalisten in die Region Marche, um ihnen
die Möglichkeit zu geben, den Werdegang
­einer Jack-&-Jones-Jeans nachzuverfolgen.
Im Tal der Jeans. Die erste Station auf den
Spuren der Denim war das Produktionsunternehmen Blue Line in Urbania. Die 7.000-Einwoh­
ner-Gemeinde ist seit Ende der 1950er-Jahre
bekannt für die Produktion von Jeansstoffen.
Die ansässigen Stofffabrikanten beliefern die
gesamte italienische Modeindustrie. Aber es
gibt auch Unternehmen wie Blue Line, Ideal
Blue und Quadrifoglio, die direkt am Standort
Urbania Denims produzieren. Dieses hohe Interesse am blauen Stoff brachte der Gegend den
Namen »Valle del Jeans«, also Tal der Jeans,
ein. Die Blue Line Project S.p.A. wurde im Jahr
1976 von den Brüdern Franco und Mario Stocchi
als ursprünglich reine Näherei gegründet, erzählt Purchase und Sales Manager Marco Bozzi.
Heute ist der Betrieb ein Full-Service-Unternehmen, das für verschiedene Marken produziert.
Im Jahr 2013 wurden 4 Mio. Paar Jeans von
Blue Line hergestellt, rund 2 Mio. davon für
Jack & Jones. Ein Risiko sieht Bozzi in diesem
hohen Anteil nicht, für ihn ist es eher eine
Chance, sich bestmöglich auf eine gute Zusammenarbeit einzustellen. Und dieses Urteil dürfte
sich bewahrheiten, denn immerhin läuft die Kooperation der beiden Unternehmen bereits seit
1990. Auch Barbara Pellegrini, Head of R&D
bei Blue Line, sieht hier vorteilhafte Synergien:
»Wir verbinden darin die Stärken beider Marken: Einerseits das Organisationstalent der
skandinavischen Marke Jack & Jones, andererseits die Produktions- und Kreations-Know-how
unserer italienischen Firma.«
Blue Line ist nicht der einzige Hersteller, mit
dem Jack & Jones zusammenarbeitet. Daneben
gibt es auch noch zwei Partnerunternehmen in
der Türkei und je eines in Indien und Bangladesch. Der italienische Produzent ist aber mit
den größten Anteilen an der Gesamtproduktion
wichtigster Lieferant. Zudem werden bei Blue
Line auch alle Muster und Vorlagen für die
Jack-&-Jones-Kollektionen gefertigt.
06
SOMMER 2014
240 Meter in zehn Minuten. Der Rundgang
durch die Firmenzentrale mit angeschlossener
Produktion beginnt in der Musterabteilung. Hier
erwartet »Mr. Jones« die Besucher. Die Puppe
ist das Ergebnis einer umfassenden Studie, die
die dänische Marke gemeinsam mit einem
Marktforschungsinstitut durchführte, um die
richtigen Größenverhältnisse für den Jack-&Jones-Kunden zu eruieren. Anhand von Mr.
Jones werden die Schnittvorlagen für neue
­Modelle entwickelt. Diese gehen danach weiter
in die Cutting-Abteilung, in der auf dem PC virtuell die einzelnen Schnittmuster für verschiedene Größen auf den Stoffbahnen positioniert
­werden. Wichtigstes Credo dabei: keine Verschwendung. Und so tüfteln die Cutter so lange,
bis mindestens 84 % der Stoffbahn mit den
Mustern bedeckt sind, um möglichst wenig Verschnitt zu generieren. Bevor die Muster jedoch
endgültig auf den Stoffen positioniert werden,
müssen diese in die Waschmaschine. Die angelieferten Qualitäten, die für eine Jeans zum
­Einsatz kommen, werden dahingehend getestet,
wie sehr sie beim späteren industriellen Wasch­
gang einlaufen. Dank dieser »Shrinkage«-Kon­
trolle wissen die Mustermacher, wie viel Toleranz der Stoff braucht und wie viel sie bei den
einzelnen Schnittkanten hinzurechnen müssen.
Wenn die Schnittvorlage fertig ist, wird sie vollautomatisch aus den Stoffbahnen herausgeschnitten. Der nächste Schritt ist zum größten
Teil Handarbeit. In der Nähabteilung werden
800 Hosen pro Tag verarbeitet. Dabei erledigt
jede Näherin nur zwei bis vier aufeinander folgende Arbeitsschritte. Bozzi nennt dafür zwei
Gründe: Erstens könne man so eine höhere Qualität der einzelnen Schritte gewährleisten, zweitens würde das Timing der Produktion verbessert. Lediglich zehn Minuten vergehen während
des kompletten Nähvorgangs einer klassischen
Five-Pocket. Dabei werden insgesamt 240 m
Garn für ein einziges Modell verwendet.
Guter Stoff im Waschgang. Doch das Wissen
darum, wie man eine gute Jeans produziert,
reicht allein nicht aus, wenn man ein in seiner
Gesamtheit gutes Produkt erzeugen will. Denn
die Biographie einer Denim beginnt schon früher, wie Nicolai Thorup, Buying und Design Manager bei Jack & Jones, betont: »Der Startpunkt
für eine gute Jeans ist immer, die richtige Qualität zu finden.« Auch dafür hat man sich einen
namhaften Partner gesucht: Zu den Stofflieferanten der dänischen Marke gehört das renommierte Unternehmen TRC Candiani S.p.A. Gegründet 1938 von Luigi Candiani, wird der
Stoffhersteller mit zwei Werken in Mailand
heute in vierter Generation von Alberto Candiani
geleitet. Jedes der vier Familienmitglieder hievte das Unternehmen auf eine neue Stufe. Luigi
startete 1938 mit klassischer Workwear. Primo
stellte im Jahr 1963 auf Denim um und Gian­
luigi erweiterte 1984 um Premiumdenim. Seit
Alberto 2005 das Ruder übernahm, liegt der
­Fokus klar auf Nachhaltigkeit in der Produktion.
Das kommt etwa beim neuen System »N-Denim«
zum Ausdruck. Die sogenannten »Nitro Jeans«
müssen nur drei- oder viermal in Indigo gewaschen werden statt wie üblich bis zu siebenmal.
Dadurch kann man in der Produktion bis zu 35 %
Wasser und 50 % der Chemikalien einsparen.
Bemerkenswert ist auch den Stellenwert, den
das Unternehmen als Arbeitgeber einnimmt.
Laut eigener Aussage ist für 85 % der gesamt
650 Mitarbeiter der Job bei Candiani der erste
und auch letzte Arbeitsplatz ihres Lebens – und
teilweise arbeiten bis zu drei Generationen einer Familie im Betrieb. Candiani beliefert n­ eben
Blue Line auch noch die Jack-&-Jones-Produktionspartner in der Türkei und ist so für einen
­großen Teil des Materials verantwortlich.
Nachdem die Jeans bei Blue Line fertig genäht
wurden, werden sie ins zweieinhalb Stunden
entfernte Ascoli Piceno gebracht. Dort erhalten
die Denims in der Wäscherei von DB Wash den
letzten Schliff. Die Zusammenarbeit von Blue
Line und DB Wash startete 2003, drei Jahre
später entschied DB, in das heutige Firmengebäude in der Nähe von Blue Line zu übersiedeln.
Im Jahr 2013 wurde 1 Mio. der Jeans, die Blue
Line für Jack & Jones fertigt, bei DB Wash gewaschen. Auch hier folgt man dem Nachhaltigkeitsgedanken und versucht, Schritt für Schritt
immer umweltverträglichere Verfahren zur Bearbeitung von Denim zu finden. Vor einigen Jahren startete man mit dem LID-Programm (Low
Impact Denim), also Jeans, die unter geringen
Auswirkungen für die Umwelt hergestellt werden. Dafür setzt man bei DB Wash unter anderem auf Laser-Treatment der Denims, das die
gleichen Effekte wie herkömmliche Waschungen erzeugen kann, eine vor allem wassersparende Methode. Denn bei Bearbeitungen wie
Hand Scraping, die dadurch ersetzt werden können, ist mindestens ein Waschgang notwendig,
der bei der Lasermethode gespart werden kann.
Zudem arbeitet man mit dem Gas Ozon, das bei
der Waschung auch ganz ohne Wasser auskommt und die zuvor mit dem Laser erzeugten
helleren Stellen noch weiter verstärkt.
Um die umwelt- und ressourcenschonenden
­Behandlungen, mit denen Jack & Jones mittlerweile arbeitet, auch bis zum Endkunden zu
transportieren, werden die entsprechenden
Jeans mit speziellen Hangtags versehen. BN
Today our oceans contain six times
more plastic than sea life.
Let’s turn the tide.
RAW for the Oceans is an initiative
retrieving plastic from the ocean
and transforming it into
a new generation of denim.
In collaboration with
G-Star Raw | Bionic Yarn | Parley for the Oceans | The Vortex Project | g-star.com
material
Innovation auf ganzer Linie
Licht,
Luft & Liebe
Jeans werden ihres
Verschleißes wegen
geliebt, und selbst jene,
die ihre Entwicklung
beeinflusst haben,
können sich ihres
dekadenten Zaubers
nicht entziehen.
08
SOMMER 2014
Künstliche Herstellung natürlicher Effekte.
Jeanspuristen – mehrheitlich männlich und in
Japan anzutreffen – fühlen sich nach wie vor
selbst verantwortlich, wenn es um die schöne
Alterung des Denims auf ihrer Haut geht. Seit
der Integration von manuellen Arbeitsprozessen
kann die Wirkung in der Produktion jedoch
t­ äuschend echt herbeigeführt werden. So entwickelte die italienische Industriewäscherei
Group Martelli gemeinsam mit Diesel ein
­Verfahren, das auf der manuellen Anwendung
von Sandpapier und dem Einsatz chemischer
Lösungen beruht. Hoher Kunstfertigkeit bedarf
besonders eine authentisch wirkende Faltenpartie um Schritt und Knie.
Außerhalb des Premiumsektors bleibt Stonewash das verbreitetste Waschverfahren.
Das liegt sowohl an den Kosten als auch am
authentischen Look. Richtungsweisend im
­Sinne der Corporate Social Responsibility sind
jedoch Verfahren, die auf Licht und Luft, sprich
Laser und Ozon, basieren. Das Problem an
­Stonewash ist der hohe Wasserverbrauch.
François Girbaud, der Erfinder des StonewashVerfahrens in den 1970er-Jahren, hat gemeinsam mit der spanischen Finishing Company
Jeanologia ein Verfahren entwickelt, das statt
150 Liter Wasser nur fünf Liter braucht. In dem
Verfahren wird Licht in Form von Laser verwendet. Der Hauptzweck in der Verwendung von
Laser ist das Sparen von Wasser. Die Attraktivität der Technologie liegt aber nicht zuletzt an
der Akzeptanz der Designer und den vielseitigen Funktionen, die sie erfüllt. Diese reichen
vom Schneiden des Stoffes über dessen Transformation bis hin zur Kreation von Webeffekten
wie Pepita oder Glencheck.
© G-STar Raw
01
Verschlissen, ausgebleicht und samtig weich
auf der Haut … es ist der Wie-getragen-Look,
der Jeans so unwiderstehlich macht und der
­ihnen seit der Hippie-Bewegung und den
­Anfängen des Stonewash-Verfahrens in den
1970er-Jahren anhaftet. Das Geheimnis ihrer
Schönheit liegt in der einzigartigen Denimkonstruktion, der einzigen Konstante in der Vergangenheit der Jeans, die sich vom zeitlosen
­Style-Statement zur vorübergehenden Mode
entwickelt haben.
Das offensichtlichste Konstruktionsdetail des
Denims ist die Farbe Indigoblau. Sie hat die
­Eigenschaft, sich an der Außenseite der Faser
anzulegen und ihr Inneres weiß zu belassen. Im
Gewebe stellt das indigoblaue Garn die Kette
dar, die mit einem weißen Garn im Schuss
­verwoben wird. Diese Blau-Weiß-Konstruktion
und der traditionelle Drei-mal-eins-Webmodus
sind die sachliche Erklärung des Zaubers, der
von den Jeans ausgeht. Für wahre Jeansliebhaber wie Elio Fiorucci ist das Thema noch
komplexer. Sie beziehen auch Qualitätsmerkmale der Faser ein und finden, dass die Japaner den schönsten Denim weben, weil sie nach
wie vor auf den 70-cm-Webstühlen arbeiten,
die die Amerikaner nach dem Zweiten Weltkrieg ausgemustert haben.
Wie auch immer, es ist die spezielle Konstruk­
tion von Denim, die zu den einzigartigen Trage­
spuren und Verschleißeffekten führt, die Jeans
auf natürliche oder künstliche Art entwickeln.
Was die natürliche Alterung des Stoffs ausmacht, das ist der Bleicheffekt des Waschens
sowie Abrieb- und Abnutzungseffekte durch
das Tragen. Sichtbar wird der Verschleiß erst,
wenn der weiße Faserkern der Kette durch das
Blau der Oberfläche scheint.
02
material
François Girbaud in »Bluemasters«
Flexibilität des Materials. Neben der optischen Komponente liegt der »Zauber« von
Jeans zweifellos in dem Gefühl, das sie auf der
Haut erzeugen. Eine entscheidende Veränderung im Tragegefühl wurde durch die Einführung
von Lycra in den 1970er-Jahren eingeleitet. Die
Elastan- oder Spandex-Faser wird während des
Ringspinnverfahrens in die Baumwolle einge­
arbeitet und ist unsichtbar. Das so produzierte
Garn wird im Schuss verwendet. Es behält den
natürlichen Appeal von Baumwolle und hat den
zusätzlichen Komfort eines Stretchstoffes.
Neben Komfort und Geschmeidigkeit hat
Stretch auch die Tragewirkung von Jeans
­entscheidend verbessert. Es war der wie eine
zweite Haut sitzende Denim, der Jeans zum
Lieblingskleidungsstück der Damen werden
ließ – und letztendlich den Aufstieg der Arbeits­
hose in die Welt der Haute Couture bewirkte.
Im Zusammenhang mit dem Tragegefühl wird
zunehmend auch die Natürlichkeit von Baumwolle infrage gestellt, deren Herstellungs­
prozess sowohl Umweltbewusstsein als auch
Ethik vermissen lässt.
Marco Lucietti, Marketing Director Isko, merkt
zu diesem Punkt an, dass im Streben nach
­einer nachhaltigen Methode alle Produktionsphasen einzubeziehen sind. In der Phase des
Anbaus etwa erfordert echte Biobaumwolle
eine Rotation von halbnatürlichen und künstlichen Insektiziden sowie Zusätzen, die chemische Produkte ersetzen. Erst nach drei Jahren
chemiefreier Behandlung erfüllt Baumwolle die
Voraussetzungen für eine Zertifzierung.
Für Adriano Goldschmied ist die Zukunft
des Denims umweltfreundlich, aber der Weg
dahin offen. So arbeitet er sowohl an Verfahren, die auf natürlicher Baumwolle, als auch an
solchen, die auf synthetischen und künstlichen
Fasern basieren. Im Bereich der natürlichen
Baumwollfaser arbeitet Goldschmied mit
Haikure, einem Denimhersteller aus Umbrien,
der sich der Nachhaltigkeit verpflichtet hat und
Stoffe aus Produktabfällen recycelt. Sein USP
liegt in dem QR-Code, der an den Kleidern
befestigt ist und es möglich macht, alle Verarbeitungs- und V­ erpackungsschritte zurückzuverfolgen.
Im Bereich der synthetischen Fasern interessiert sich Goldschmied für Produkte aus dem
Recycling von Plastikflaschen. Die größte Emphase legt der Altmeister der Jeans jedoch auf
den Bereich der künstlichen Fasern, also Fasern,
die auf natürlich erneuerbaren Rohstoffen
­beruhen. Er ist fest überzeugt davon, dass die
Zukunft der Jeans in Zellulosefasern aus Holz
liegt. Weshalb er in seinem aktuellsten Projekt
mit Modal arbeitet, einer umweltfreundlichen
Faser, die er in Verbindung mit biologischem
Denim verarbeitet. Der Vorteil der künstlichen
Fasern liegt in der Unzahl von Effekten, die
­damit erreicht werden können, und darin, dass
sie auf bestimmte Effekte programmiert werden können. Als solche können sie auch die
Schwächen von Naturfasern kompensieren.
Produkte dieser Kategorie liefert Lenzing, dessen Zellulosefasern dem Denim Geschmeidigkeit und Leichtgewicht vermitteln und ihn mit
einer zusätzlichen Temperaturkontrolle ausstatten. Hersteller schätzen zusätzlich den natür­
lichen Griff der Zellulosefaser. Lenzings Faser
Tencel wird zum Beispiel in Kombination mit
der Invista-Technologie »Lycra dualFX« für e­ inen
geschmeidigen und lang anhaltend formsta­
bilen Denim verwendet. Erste Modelle sollen
zum Herbst/Winter 2014/15 erscheinen.
Die Herstellung von Denim mit technischen
Leistungseigenschaften, die von der Thermo­
regulierung über das Feuchtigkeitsmanagement
und die wasserabweisende Wirkung bis hin zu
verbesserter Reißfestigkeit reichen, wurde in
einer Zusammenarbeit von Invista und Artistic
Milliners möglich. Invista ist ein Hersteller von
Polymeren und Fasern, Artistic Milliners ist ein
auf Denimtechnologien spezialisiertes Unternehmen. Die Stoffe sind auf die Nutzung im
Sportbereich ausgerichtet. In dieser Art Denim
wirken zwei Fasertypen zusammen:
b Fasern mit einem speziell entwickelten Querschnitt, der den Abtransport von Feuchtigkeit in
heißem Klima unterstützt,
b Hohlfasern, die an kälteren Tagen zusätzliche
Isolation für mehr Komfort liefern.
Weiters im Portfolio von Invista sind CorduraDenims, welche die authentische Optik und den
Komfort von Baumwolldenim haben, diesen
aber in Abriebfestigkeit und Robustheit übertreffen. Basis ist eine Intimmischung von Baumwolle und Invistas »T420 Nylon-6.6«-Faser.
Denimherstellung aus Plastik. Zur Ikone im
Recycling von synthetischen Materialien wurde
der erfolgreiche Musiker Pharrell Williams, der
sich als Creative Director des Unternehmens
Bionic Yarn dem Recycling von Plastikmüll aus
dem Meer verschrieben hat. Bionic besteht aus
einem Kern – den das recycelte Material repräsentiert – und einer spiralförmigen äußeren
Hülle, die sowohl natürlich als auch synthetisch
sein kann. Kern und Hülle können auf alle funktionellen und ästhetischen Anforderungen abgestimmt und dadurch zahlreichen Anwendungen gerecht werden. Im Fall von Denim besteht
die äußere Hülle aus Baumwolle. Die ersten
Bionic-Yarn-Jeans werden in Zusammenarbeit
mit G-Star unter dem Titel »Raw for the
­Oceans« im August 2014 gelauncht.
Einblick in Status quo und Zukunft der Entwicklungen im Jeanssektor bietet das Buch »Bluemasters – Innovation in Denim«, das in einer
Zusammenarbeit von Isko, einem führenden
Denimproduzenten, und Archroma, einem
­führenden Unternehmen im Bereich Farben und
Chemikalien, im Frühjahr 2014 in der Menabò
Group Srl veröffentlicht wurde.
Hildegard Suntinger
© Cordura
»Die Leute
glauben, dass die
Baumwolle, die
sie tragen, eine
total natürliche
Faser ist, aber in
Wirklichkeit ist
der Aufbau und
die Herstellung
von Bekleidung
alles andere als
umweltfreundlich
und ethisch.«
Umweltfreundliche Behandlungen. Jeanologia gilt als Benchmark in der Entwicklung
­umweltfreundlicher und gleichzeitig stilsicherer
Denimbehandlungen und hat mit G2 auch ein
auf Luft basierendes Verfahren entwickelt, das
den Wasserverbrauch um bis zu 60 % senkt.
Dabei wird Luft in einen Mix von aktivem Oxygen transformiert, der Plasma genannt wird.
Nach dem Einsatz verwandelt sich das Plasma
zurück in gereinigte Luft, die dann an die Atmosphäre abgegeben wird.
Die gleichen Anforderungen wie Laser erfüllt
auch die Ice-Technologie, die in der italienischen Group Martelli Teil des ökologisch orientierten R&D-Programms ist. Die Ice-Behandlung
wird parallel zu Ozon- und Laserbehandlung als
umweltfreundliche ­Alternative für die Mode­
industrie geführt. Eis­partikel entfernen die
­Indigofärbung an der Stoff­oberfläche durch
­mechanischen Abrieb. Das Verfahren beruht auf
einer Art Pistole, die die Eispartikel ausstößt.
Um das gewünschte Resultat zu erzielen,
stimmt der Ausführende den Druck der Pistole
auf die Stoffbeschaffenheit ab.
Der italienischen Fimatex Group ist es mit einem auf Gemüse basierenden Verfahren gelungen, den Abriebprozess und damit das Sandblasting zu ersetzen. Sandblasting wurde mit
Bekanntwerden seiner gesundheitsschädlichen
Wirkung auf die damit arbeitenden Textilarbeiter
unmöglich. Der Gemüsemix, der Abfall aus der
Lebensmittelkette enthält, ist umweltfreundlich, zu 100 % biologisch abbaubar und hat
praktisch null Auswirkungen auf die Umwelt.
01 »Bluemasters«: Im
Buch »Bluemasters« lässt
man u. a. die Gottväter der
Jeans, Adriano Goldschmied und François Girbaud, sprechen.
02 Cordura-Denim hat
die authentische Optik und
den Komfort von Baumwolldenim, übertrifft diesen
aber in Abriebfestigkeit
und Robustheit.
Pharrell Williams, Creative
Director Bionic Yarn,
wurde zur Ikone im Recycling von Plastikmüll zu
Textilfasern. Hier in »Raw
for the Future« von
G-Star.
SOMMER 2014
09
stores
Store Design:
rough
& tough
Holz, Metall und Ziegel
prägen die neuen Shops.
Denham/Sidney
Timberland/Regensburg
Franklin & Marshall/London
10
SOMMER 2014
Ruprik
Timberland, Regensburg und Sulzbach.
Über gleich zwei neue deutschen FranchiseStores freute man sich im Juni. In der Spiegelgasse 1 in Regensburg und im Main-Taunus-Zentrum in Sulzbach bei Frankfurt/Main
eröffneten zwei Shops mit je 70 m2. Dort finden neben Damen-, Herren- und Kinderschuhen auch Herrenbekleidung und Accessoires
ihren Platz. Ausgestattet sind die beiden
Stores mit dem weiterentwickelten Ladenbaukonzept »Marketplace 3.0«. Dieses soll die
Authentizität und das traditionsreiche Handwerk der Marke widerspiegeln und im
­zeitgemäßen Lifestyle-Ambiente umsetzen.
Industrieller Look und Nachhaltigkeit stehen
dabei im Fokus. Das macht sich im Ladenbau
unter anderem durch den Einsatz von wiederverwendeten Elementen bemerkbar.
Denham, Sidney. Die Amsterdamer Jeansbrand hat gemeinsam mit dem australischen
Händler Glue Store ihren ersten Store in Sidney
aufgesperrt. Glue Store war ursprünglich der
erste Laden, der Denham nach Australien
brachte. Nun hat Michael deGraaf, Director of
Visual Presentation bei Glue in der australischen Metropole einen Store geschaffen,
­dessen Ambiente der Machart der niederländischen, britischen und japanischen Shops folgt.
Auf 50 m2 werden die gesamte Five-PocketRange sowie die saisonalen Ready-to-wearKollektionen präsentiert. Auch für ausgewählte
und abgestimmte Linien von Labels wie Jack
Purcell, Nike Premium und Ebbets Field bietet
der Store Platz. Zusätzlich zur Verkaufsfläche
beheimatet die Location auch zwei Showrooms.
Franklin & Marshall, London und Verona.
Das Sportswear-Label investiert in den RetailBereich und geht mit zwei neuen FlagshipStores an den Start. In London eröffnete das
erste britische Flaggschiff in der Neal Street
47–49 im Bezirk Seven Dials. Die 160 m2 Verkaufsfläche erstrecken sich über zwei Etagen.
130 m2 groß ist der erste Flagship-Store des
Labels in seiner Heimatstadt V­ erona in der Via
Stella im Herzen der Stadt. Beim Shopdesign
setzt man auf eine Verbindung von moderner
Architektur und Vintage-Elementen. So werden
etwa moderne Möbel mit guss­eisernen Metallträgern kombiniert und transportieren so den
Retro-Sport-Style der Marke.
Wrangler/Essen
Wrangler, Essen. Im Einkaufszentrum Lim­
becker Platz findet man seit Kurzem den zweiten deutschen Store von Wrangler. Die 70 m2
große Fläche wurde ebenso wie der erste
­deutsche Store, der 2012 in Leipzig eröffnete,
in Zusammenarbeit mit dem Designbüro Checkland Kindleysides entwickelt. Dabei setzt man
auf modern interpretiertes Vintage-Design,
passend zu den Wurzeln der Marke. VintageMetall, Holzelemente und rustikale Beschläge
verweisen auf die Historie. Die Denim-Area im
hinteren Ladenbereich hält bereit, was das
Jeansherz begehrt. Das Denimregal erhielt einen von Industrie­hallen inspirierten Look, Regalböden aus Holz und recycelte Bretter verleihen dem Store kernigen Patchwork-Charakter.
Die Stores sind der Anfang eines geplanten
Netzwerks an eigenen und mit Partnern geführten Shops, das Wrangler über die größten
Städte im EMEA-Raum ausrollen will.
BN
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Nach Maslow gehört zu den Grundbedürfnissen des Menschen eine
gute und gesunde Atemluft. Ausdünstungen von Produkten und
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Frühjahr/Sommer 2015
USA Road Trip
Eine Reise durch Amerika steht in der neuen Saison bei vielen
Kollektionen auf dem Programm. Dabei geht es nicht nur die
legendäre Route 66 entlang , sondern auch mitten hinein in
den Großstadtdschungel der US-Metropolen.
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SOMMER 2014
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Light, knitted, cropped. Nicht nur die Farben
und Waschungen sind in der kommenden
­Saison sommerlich. Auch bei den Materialien
tut sich in diesem Punkt dank einiger techno­
logischer Entwicklungen im Faser- und Ausrüstungsbereich einiges. Die Hersteller setzen auf
Leichtgewichte. So hat sich etwa 7 For All
Mankind unter dem Titel »Denim Delight« ein
nur 4,5 oz. leichtes Fabrikat patentieren lassen.
Angenehmer Nebeneffekt: Ähnlich wie die
ebenfalls in vielen Kollektionen zum Einsatz
kommenden Fasermischungen mit Lyocell oder
Tencel steht die Qualität außerdem für erhöhten
Tragekomfort. Im gleichen Team spielen
Stretch-­Anteile in den Denims, die auch bei
den Männern erneut ausgebaut wurden. Für
die Herren der Schöpfung darf es aber trotzdem
ab und zu etwas kerniger zugehen. Das äußert
sich nicht nur beim Gewicht der Jeans, sondern
auch bei der großen Vorliebe für authentischen
Selvedge-Denim. Die Damenwelt wird auch
gerne zu Jeansausrüstungen mit pflegenden
Stoffen wie Aloe vera greifen. Erneut stärker
geworden ist auch die Auswahl an Modellen
mit Shape-Effekt, der durch Schnitt und Mate­
rial entsteht. Für besonders hohen Tragekomfort steht auch das Angebot an Knitted Denims
oder Jogging-inspirierten Jeans. Die Liebe zur
Vorlage führt hier sogar bis zu Modellen mit
sportlichem Tunnelzug.
Abseits der lässigen Jogging-Varianten lautet
die oberste Fit-Maxime aber nach wie vor:
­schmal, schmäler, skinny. In den Damenlinien
machen Skinny Fits nach wie vor den größten
Anteil aus. Auch bei den Herren steht der Slim
Fit an erster Stelle. Gleich auf dem Fuße folgt
allerdings der etwas lässigere Tapered Fit.
­Damit ist der Reigen an Styles aber vor allem
für die Frauen noch lange nicht abgeschlossen.
Obwohl schon seit Längerem das Ende ihres
Hypes vorausgesagt wird, findet sich die
B­ oyfriend nach wie vor in nahezu allen Kollektionen. Im nächsten Sommer wird ihr allerdings
ein Newcomer zur Seite gestellt: Hinter dem
neuen »Girlfriend«-Fit steckt jetzt allerdings
nicht der logische Umkehrschluss zur Boyfriend,
es ist nämlich kein von Damenjeans inspirierter
Style für Männer. Vielmehr ist es die etwas
­femininere Version des populären Fits: etwas
klassischer, an der Hüfte ein wenig enger und
höher geschnitten, mit Tapered Slim Leg. Zwar
keine Neu-, dafür aber eine Wiederentdeckung
der Designer sind im nächsten Sommer Latz­
hosen. Die Overalls kommen sowohl in langer
als auch kurzer Version sowie im Cropped Fit,
also mit verkürzter Länge. Cropped ist darüber
hinaus ein wichtiges Schlagwort für die gesamte Saison, 7/8-Längen, Umschlag- und
Krempelvarianten sorgen für kühle Knöchel an
heißen Sommertagen. Wem das noch nicht
kurz genug ist, der greift zu einer der vielen
Shorts, die im nächsten Sommer in den Kollektionen zu finden sind. Damit kommen dann
­bestenfalls die Männer ins Schwitzen auf
­ihrem Trip durch die USA.
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Von der Ost- an die Westküste, von New York
nach L.A. Das ist der Road Trip, auf den die
­Denim- und Streetwear-Anbieter die Kunden
im Frühjahr/Sommer 2015 – zumindest gedanklich – schicken. Viele Labels ließen sich von
den großen US-amerikanischen Metropolen
­inspirieren. Workwear-Einflüsse der italienischen Einwanderer in New Yorks Stadtteil
­Little Italy prägen die Kollektionen genauso
stark wie der kalifornische Surf-Spirit. Die
­lässigen Street Styles zitieren L.A., CollegeLooks erinnern an Harvard und Yale.
Aber es ist nicht nur eine Reise durch das Land,
sondern auch eine durch die Zeit. Denn noch
immer sind Grunge-Einflüsse aus den 1990erJahren in den Kollektionen präsent und werden
um 80ies-Punk-Attitüde ergänzt. Noch weiter
zurück reisen einige Hersteller mit dezenten
Westernanleihen, die sich etwa in Form von
­typischen Sawtooth-Taschen äußern. Gar nicht
dezent dagegen geben sich rockige Biker-inspirierte Jacken und Jeans, die sowohl in Damenals auch Herrenkollektionen zu finden sind.
Wichtigstes Stilmittel sind hier plakative Zipper
und auch Nieten, die Hosen im Biker-Look
­weisen typische Steppnähte an den Knien auf.
Bei den Frauen steht außerdem der modern
­interpretierte Bohemian Look hoch im Kurs.
­Florale und folkloristische Stickereien und
Prints kommen auf Ober- und Unterteilen zum
Einsatz, luftig-leichte und fließende Stoffe
­unterstreichen den mädchenhaften Look.
Auch die Denimfarben der nächsten Saison
­lassen an Urlaub denken. Wichtigste Farbe ist
und bleibt Blau in allen Schattierungen von
Dark Blue über hellere Nuancen bis zu leuchtendem Aqua. Für hochsommerliche Stimmung
sorgen auch weiße Styles, die immer mehr
Platz in den Kollektionen einnehmen. Im Oberteilbereich kommen vor allem in den Linien für
jüngere Kundinnen auch Pastellfarben zum
­Tragen, die wie von der Sonne geküsst aus­
sehen. In die gleiche Kerbe schlagen auch
­Modelle mit floralen oder Batikprints. Bei den
Herren macht Camouflage noch immer einen
Teil der Musterpalette aus. Für mehr Urlaubsstimmung sorgen dagegen großflächige Hawaii­
prints, die sich im nächsten Sommer nicht nur
klassisch auf Hemden zeigen dürfen.
Bleached, dirty, patched. Als wären sie
­lange Zeit der gleißenden Sonne Floridas ausgesetzt gewesen – so wirken die Styles in der
neuen Saison. Bei den Denim-Waschungen
und -Treatments steht Bleichen an oberster
Stelle, manche Hersteller sprechen sogar von
»Super Bleached«. Das Ziel ist immer ein
Worn-­in-Look, eine Optik, die wirkt wie lange
eingetragen. Auf die Spitze getrieben wird dieses Thema mit richtiggehenden »Dirty Wash«Treatments. Auch der Acid Wash schafft den
Sprung in die Neuzeit und tritt wieder vermehrt
in den Kollektion auf. Im Sinne des Umweltschutzes setzen immer mehr Marken auf LaserTreatment, das im Gegensatz zu herkömmlichen
Waschungen ohne Wasser auskommt.
Wichtig für den abgelebten Look sind auch
vielfältige Destroyed-Verarbeitungen, die vom
einfachen Aufrauen der Oberflächen bis zu großen, plakativen Rissen reichen. Wem die tiefen
Einblicke zu gewagt sind, für den halten die
Denimanbieter eine ganze Reihe an Modellen
mit Repaired-Elementen bereit. So werden zerstörte Stellen mit Stoffen in Kontrastfarbe oder
mit Musterung unterlegt oder gar mit auffäl­
ligen Flicken abgedeckt. Die wiederentdeckte
Liebe der Designer zu Flicken oder Patches
­gipfelt in wahren Denim-Patchwork-Wundern.
Passend zum Worn-in-Look werden viele Modelle auch mit offenen oder gar ausgefransten
Säumen verarbeitet – besonders beliebt bei
kurzen Shorts und ärmellosen Denimwesten.
Wenn es einmal edler sein soll, dann werden
vornehmlich dunkle Jeans mit zahlreichen Coatings und Finishes versehen, die für Glanz und
Schimmer sorgen. Im gehobenen klassischeren
Segment spielen auch Schlangenmusterungen
eine nicht unwesentliche Rolle.
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© Superdry
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SOMMER 2014
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Ost trifft West ist das Motto der Kings-of-Indigo-Kollektion. Aber im Mittelpunkt stehen die Denims. Für die Herren gibt
es den neuen Schnitt »Charles«, einen Mid Rise Slim Fit, der
Regular Fit »Louis« feiert in 14 oz. Dry Japanese Selvedge sein
Comeback und wird mit Flicken und Repair-Details akzentuiert.
Für Damen zeigt man weiße Fetzen-Skinnys und geometrische
Flicken, die Selvedge-Kante gibt es auch in einer ungewaschenen
Version. Die Oberteile sind dem College-Stil verschrieben, Sweater und T-Shirts kommen mit klassisch amerikanischen Drucken.
Neben Streifen und Karomuster gibt es für die Frauen Jumpsuits
mit All-over-Prints des Fujiyama oder kleiner Koi-Karpfen. Im
Segment »Kings of Laundry« legt das Label besonderen Wert auf
innovative Waschungen und Verarbeitungen. Im Fokus steht
dabei die Wasser und Chemikalien sparende Laserstrahltechnik,
mit der auch klassische All-over-Prints realisiert werden.
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SOMMER 2014
Drei verschiedene
Themen stehen bei G-Star
in der kommenden Saison auf
dem Plan. Das erste ist die
»Raw for the Oceans«-Kollektion, die in Zusammenarbeit
mit Bionic Yarn und Parley for
the Oceans entstand. Dabei
kommt eine Faser zum Einsatz,
die aus recycelten Plastikflaschen aus dem Meer hergestellt wird. Kuratiert wird das
zukunftsweisende Projekt von
Multitalent Pharrell Williams.
Der zweite Fokus liegt im
Sommer auf den Modellen für
Damen. G-Star setzt auf eine
moderne Silhouette mit High
Rises und Stretchdenim, von
Skinny bis Boyfriend. Dabei
liegt das Augenmerk vor allem
auf weichen, leichten Quali­
täten und Chalky SummerWashes – feminin und
modern werden die Modelle
durch Details wie die
bewusste Platzierung von
Taschen, Säumen und
­Stitches. Das dritte Thema
widmet sich dem perfekten
»Worn-in«-Finish. Für die
­»Premium Destroy«-Range
werden Raw Denims mit
­innovativen Waschtechniken
und von Hand bearbeitet. Das
bedeutet auch, dass keine
Jeans der anderen gleicht.
DICKIES
Das Label aus Nordamerika steht seit bald 100 Jahren für
funktionale, von Workwear inspirierte Modelle. Für die Saison
Frühjahr/Sommer 2015 ließ man sich von einem großen amerikanischen Roadtrip inklusive der legendären Route 66 inspirieren. Das Gründungsjahr der Marke findet in der »1922 Range«
Ausdruck. Dafür bringt das Label Modelle, die auf die gleiche
Art produziert werden wie die Originale aus den 1920er-Jahren.
Für diese Limited Edition arbeitet man mit einer Premium-Cut13,5-oz.-Selvedge-Qualität der Cone Denim White Oak Mill.
Der Cramerton Army Twill wird auf den gleichen historischen
Webstühlen produziert wie das Original. Auch bei den Details
achtet man auf Authentizität. Alle Modelle, wie das »1948
Western Shirt«, das »1952 Trucker Driver Jacket« oder die
»1953 Jeans«, wurden nach den Qualitäten und Katalogen des
Dickies-Archivs gefertigt.
© Dickies
G-STAR RAW
© G-Star Raw
K.O.I
© K.O.I
© K.O.I
kollektionen
kollektionen
MUSTANG
© Mustang
© AMOR, TRUST & TRUTH
AMOR, TRUST & TRUTH
Eine Studentengang schwebte Artistic Director Nicola
Formichetti bei der Unterteilung der Pre-Collecion in »Preppy
Rock«, »Tattoo« und »Black Carpet« vor. Im ersten Thema werden
akkurate Highschool-Jacken mit ausgefransten Jeansärmeln
­kontrastiert, smarte Blazer und Sweatshirts mit griechischer
Typographie geschmückt. »Tattoo« bringt Prints und Stickereien
im Tätowierungsstil, die auf Leder-Bikerjacken mit Zippern, auf
Sweat- und T-Shirts als klassische Rosen und Schlangen umgesetzt werden. Bei »Black Carpet« stehen karierte und schwarze
Shirts mit abnehmbaren Rüschen, Smokingjacken mit Einsätzen
aus Denim sowie Vinyl-beschichtete Minikleider für die etwas
andere Abendgarderobe. Im Denimsegment dominieren Schwarz,
Grau und Indigo. »Brave Frontier« ist eine neue Waschung für
Vintage-Jeans mit Indigo-Patches. Couture-Jeans in Schwarz
werden mit matten oder glänzenden Beschichtungen versehen.
FREEMAN T. PORTER
Die Inspirationen
für die neue Kollektion fand
man bei Freeman T. Porter in
den großen Themen Army und
Military sowie Indigo und
Denim. Daneben findet sich
aber auch noch ein dritter Themenbereich: »Savage Earth« bei
den Damen und »Urban Rider«
bei den Männern. Bei »Savage
Earth« wird der traditionelle
amerikanische Westernstil mit
dem Bohemian Spirit gemixt.
Heraus kommt eine Kollektion
in femininen Farben wie Gold
und Roségold mit Stickereien,
Nieten und folkloristischen
Prints in Macramé, Voile, Spitze
und strukturierten Stoffen.
Neben Naturfarben setzt man
auf Prints aus den Bereichen
Animals, Botanik, auf üppige
Ornamente und Symbole von
Naturvölkern. »Urban Rider«
dagegen ist der Sportkultur
­verschrieben und bringt sommerliche Sweat- und T-Shirts im
»Dirty Laundry Wash«, RaglanKapuzenpullis mit Reißverschluss und derben Logos.
© Freeman T. Porter
DIESEL
© Diesel
Die Farbwelt bei Amor, Truth & Trust setzt im kommenden Sommer auf blaue Gegensätze wie Day Light Blue und Dark Night
Blue. Die Namen der Farben lauten »Miami« oder »Arizona Blue« und sollen den »American way of heaven« widerspiegeln. Neue
Vintage- und Destroyed-Waschungen werden in brillantem Blau aufgemacht und kommen vor allem bei der neu entwickelten
»WonderStretch«-Qualität zum Einsatz. Ins Auge fallen außerdem hellblaue Denims mit Fake-Leder-Applikationen sowie Sprayed
Beach Denims in gedeckten Farben. Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Stitches gelegt: Stark gebleichte und OffwhiteDenims werden mit kontrastfarbigen Nähten versehen, blaue Waschungen mit weißen. Ein Must-have sind daneben auch weiße
Denims in verschiedenen Styles bis zu Boyfriends mit Destroyed-Effekten.
Bei den Mustang-Herren geben die schmalen Formen
den Ton an: »Vegas Skinny«, »Michigan Tapered« und »Oregon
Tapered« sind die Key Styles der Saison. Bei der Farbauswahl
­stehen Blau- und Schwarz-Grau-Schattierungen White Denim mit
starken Treatments gegenüber, Highlights setzen beschichtete
Materialien in Aqua. Destroy-Effekte sind wichtigstes Stilmittel
auf Denims von Dark Blue bis Super Bleached. Auch für Männer
werden die Jeans im Hochsommer leichter. Sweat- und Knitted
Denims kommen vor allem im Oberteilbereich zum Einsatz. AquaShades und Blautöne stehen auch bei den Damen im Fokus, durch
weniger intensiv gefärbte Rohware kann der Wasserverbrauch
während der Waschung reduziert werden. Die Beinsilhouette wird
noch einmal schmäler, Skinny und Jegging werden in elastischen
und Supershape-Qualitäten aufgemacht. Auch wichtig für den
hochsommerlichen Look in Bleached und High Bleached: Overalls,
Latzhosen und Boyfriend-Bermudas mit gekrempeltem Bein.
SOMMER 2014
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kollektionen
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kollektionen
CHEAP MONDAY
© Cheap Monday
© PME LEGEND
PME LEGEND
Das niederländische
Label PME Legend schickt
einmal mehr seinen Cargo-­
Piloten auf die Reise. In der
nächsten Saison bewegt er
sich auf der karibischen Flugroute des »Air Transport Command«, auf der während des
Zweiten Weltkriegs Waren und
auch Passagiere von Süd-Florida nach Panama, Kuba oder
Puerto Rico geflogen ­wurden.
Herzstück der neuen Kollektion
sind auch diesmal die authen­
tischen Fliegerjacken. Diese
werden mit aufwendigen
­Badges verziert, die auf die
Flugziele Panama oder Kuba
referieren. Dazu werden Raw
Denim Styles kombiniert wie
ein Casual Jackett aus Denim,
eine Indigo-Sweat-Bomber­
jacke oder Selvedge-Jeans im
Straight Fit. Farblich ist die
Saison von verschiedenen
Grünschattierungen und einem
warmen Rotton geprägt.
© Timezone
Echte Menschen und ihre
Leidenschaft fürs Reisen inspirierten zur Kollektion von Timezone.
Mit einer großen Bandbreite wartet das Hosensegment auf, angefangen bei Chinos, Bermudas und
Shorts. Das Angebot an ergonomischen Schnitten, den »3-D-Fits«,
wurde um zahlreiche Modelle
erweitert. Auch neue Stretch-Qualitäten und das verbesserte »Jogg
Denim+« stehen für hohen Tragekomfort. Im Denimbereich reichen
die Fits von klassischem Regular
Straight Leg bis zum Low Crotch
Thight Fit, bei den Waschungen
geht die Palette von cleanen Varianten und verbesserten Coatings
bis zu authentischen Modellen mit
realistischen Worn-in-Effekten. Bei
den Farben spielt Blau kompromiss­
los die Hauptrolle. Indigo Dyed
Jerseys mit Denimwaschungen
bilden die Basis für die Oberteile,
die bei den Damen auch in Pastelltönen angeboten werden. Darüber
werden Western-, Biker- oder
Feldjacken aus Denim getragen.
ONE GREEN ELEPHANT
WRANGLER
Das Denim-Label Wrangler setzt auch weiterhin auf
seine Technologieplattform »Denim Performance«. Für die Herren
bringt sie im nächsten Sommer »Keeps You Cool Plus«: Das
bereits eingeführte Sortiment aus der Faserentwicklung »CoolMax«, die für optimales Feuchtigkeitsmanagement sorgt, und mit
Mesh-Einsätzen wird um Denims aus »CoolMax FreshFX« erweitert, das zusätzlich antibakterielle Wirkung verspricht. Für die
Damen setzt man mit der Faser »Lycra dualFx« auf beste Stretchqualitäten mit hoher Formstabilität im Segment »Shape Keeper«,
die für tiefblaue oder weiße Denims zum Einsatz kommen. Für
»Silk Soft« werden weiche Stoffe wie Baumwoll-Tencel-Mischungen verwendet. Ein Highlight der Männerkollektion ist die »Texas
Toughmax«, eine Neuinterpretation des Wrangler-Klassikers aus
beständigem »Toughmax Lycra«. Gesicht der neuen »Denim
Performance«-Kampagne ist erneut Rennfahrer Kimi Räikkönen.
© Wrangler
TIMEZONE
© ONE GREEN ELEPHANT
Das Motto der neuen Kollektion von Cheap Monday ist »Mindless Optimism«. Gemeint ist damit ein naiver, fast kindlicher
Look, der sich auch am Punk der 90er orientiert. Umgesetzt wird das mit Prints, die wie Gekritzel aussehen, jugendlich-punkigen
Outfits wie Flanellhemden und Röcken im pink Karo für Damen und Denim-Checks für Herren oder auch in einem sportlicheren Look
aus Satin-Interlock-Qualität mit Puffärmeln. Die Silhouetten werden bei den Jungs im Oberteilbereich länger, bei den Mädels
­verkürzt und kastig. Die Jeans kommen stark gebleicht, im Biker-Style, mit Zipps und Coatings. Must-have für beide Geschlechter
sind Shorts sowie 90ies-Boyfriends für Girls. Die bereits aus der Damenlinie bekannte »Spray on«, ein Super-Skinny- und StretchModell, ist nun auch für Herren erhältlich.
Lässige Biker-Styles und ein wenig Grunge-Attitüde
der 1990er-Jahre prägen die neue Kollektion von One Green
Elephant. Dafür dürfen Modelle in Lederoptik nicht fehlen, die
aber gleichzeitig mit sehr weichem Griff aufwarten. Bei den
Damen stehen außerdem eigens entwickelte, besonders
­weiche Power-Stretch-Qualitäten, atmungsaktive Coatings und
neue Vintage-Waschungen im Fokus, die Herren setzen auf
Vintage-Denims in cooler Optik und lässigem Stretch. Biker­
jacken sind für beide Geschlechter ein Muss, für die Frauen
kommen sie mit Nieten, geprägtem Leder oder Kettenapplikationen an den Krägen, für die Männer als Vintage-Modelle
aus Lammnappa. Darunter werden T-Shirts mit Leder-, Caviarund Fotodrucken sowie psychedelische Motive und Totenkopf­
symbole getragen. Die Farbpalette spannt einen Bogen von
karibischem Blau und Grün über Pink und Rottöne bis zu
Schwarz-Weiß-Kombinationen.
SOMMER 2014
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BLUE MONKEY
Gar nicht unauffällig und leise will die neue Kollektion des deutschen Labels Blue Monkey sein. Die Auswahl an
Styles reicht von lässigen Boyfriends bis zu sexy Skinnys, die
plakativ im Super-destroyed-Look oder in alltagstauglich
dezenter Used-Optik angeboten werden. Zu den Eyecatchern
gehören Denims mit kontrastfarbigen Stitchings. Aber auch
Jeans im Used-Look mit Nietenapplikationen und Strass­
verzierung fallen auf. Dezenter geben sich Modelle in lässiger
Destroyed-Optik. Die UVPs für Denims des 2010 gegründeten
Labels liegen bei 79,90 €.
Schiff ahoi heißt es beim deutschen Eco-Label Bleed Organic Clothing. Unter »Sustainable Island« wird eine von Meer und
Matrosen inspirierte Kollektion geboten, was sich auch in den
Farbauswahl mit Rostrot, Gelb und Navy äußert. Der Wal findet
als All-over-Print wie auch als dezentes Motiv Eingang in die
neue Saison. Bei den Qualitäten setzt man auf Leinen, Biobaumwolle, Tencel, Kork und recycelte Funktionsmaterialien. Leinen
kommt neu erstmals für Knitted Linen Jumper sowie Shirts zum
Einsatz. Eine Jeansweste für Mädels wird mit Stickereien und
Logoknöpfen versehen, während eine Clubjacke aus Biobaumwolle mit farblich abgesetzten Ärmeln und Kragen auffällt. Das
Angebot für Damen wurde ausgebaut und bringt neben neuem
Rock und Longshirt auch ein Kleid im graumelierten Farbverlauf,
das mit Nussholzknöpfen veredelt wurde. In Zusammenarbeit
mit Sympatex entstand die Funktionsjacke »Atlantic Jacket« mit
recycelter Membran und versteckter Kapuze.
20
SOMMER 2014
»Soft Rock ’n’ Roll« ist der Titel der neuen Kollektion –
der Name ist Programm. So wird der Destroyed-Look für Damen
mit Pailletten all over oder einem Metallic-Finish feminin umgesetzt. Elegant wirkt der Denim Pencil Skirt. Skinny Jeans bekommen mit Zippdetails, Superstretch-Material sorgt für hohen
­Tragekomfort in einer neuen Passform. Neben Skinnys stehen
Bikerjeans, Boyfriends und Girlfriends im Mittelpunkt, die Beinlänge bleibt oft verkürzt, der Bund rutscht nach oben. Außerdem
werden Shorts, Latzhosen und Patchwork-Jeans wichtig. Die
Farbauswahl geht von Weiß und Pastellen über Bleach- und
Grey-Waschungen bis zu Schwarz. Bei den Herren stehen
schwerer Denim, Vintage-Waschungen und Used-Details im
­Vordergrund. Der Vintage-Gedanke wird bis zu Westerndetails
gespielt, die sich etwa als Sawtooth-Taschen an Hemden finden.
Neben Skinnys sind vor allem die Tapered Slims tonangebend.
© Blue Monkey
MAVI
© MAVI
BLEED ORGANIC CLOTHING
© Bleed Organic Clothing
© Gsus SIndustries
kollektionen
kollektionen
GAS
© GAS
© Element Eden
ELEMENT EDEN
H.I.S
In der Damenkollektion von H.I.S stehen urbane
Leichtigkeit, sommerliche Farbwelten und softe Jeansquali­
täten im Mittelpunkt. Blau gibt als Deep Blue, Pale Blue und
Mintnuance den Ton an. Wichtigstes Stilelement sind Blumendrucke von pastellig bis kräftig, die sowohl all over als auch
partiell zum Einsatz kommen. Im Hosenbereich spielen Comfort
Stretch und Power Denim die Hauptrollen, ein Highlight ist die
neue Comfort-Stretch-Denim in der Passform »Monroe« mit
Dreifachbund. Neben den schmalen dominieren die geraden
Formen bis zum Bootcut »Sunny«. Dazu werden Denimblusen
im hellen Bleached Blue und im Oxford-Style kombiniert. Neu
sind Blazer in Sweatware. Bei den Herren stehen Prints und
Schriftzüge auf Shirts und Hoodies im Zeichen von New York
City. Im Hosensegment ist der schmale Style »Cliff« neu, bei
den Waschungen herrschen mittlere und dunkle Varianten vor.
Color Denims kommen in Beige, Grau und Offwhite. Das
­Angebot an Flachgewebemodellen wurde stark ausgebaut.
© H.I.S
BILLABONG
© Billabong
Die Damenkollektion gliedert sich – passend zum Motto »Live, Learn, Grow« – in drei Themen. Im ersten, »Live«, stehen
feminine Schnitte, eine sanfte Farbpalette und florale All-over-Prints im Fokus. »Learn« mixt dagegen Tribal Graphics mit Animal-Prints
in einer warmen, natürlichen Farbpalette, die mit Koralle und Hellgrün akzentuiert wird. Sportiv-urban wird es bei »Grow« mit Loose
Fits in starken Farben und mit plakativen Prints. In einer Capsule Collection feiert das Label Crista Leonard. Inspiriert vom Stil der Fotografin bringt Element Eden Denim-Modelle wie eine High-Waist-Short, ein Fitted-Denim-Jacket und eine 7/8-Skinny, die zu T-Shirts und
Tops mit Fotografien der Künstlerin kombiniert werden. Herzstück in der Musterauswahl ist ein Flamingo-all-over-Print.
Hawaii-Prints und Camouflage spielen beim Surflabel
­Billabong eine große Rolle. Erstere tauchen all over mit fluoreszierendem Kontrast auf, begleitet von Faded Denims oder Beach
Pants im Acid Wash. Ein klassischer Palmenprint kommt in einer
Linie mit T-Shirts, die durch einen stärkeren »Tailored Fit« urbaner wirken. Dazu trägt man Vintage-inspirierte Shorts. Das
­Capsule-Segment »Indigo« bringt Denim mit »Dirty«-Twist sowie
Tie-Dye-Treatments und frische Waschungen. Die Damenkollektion startet mit drei Themen in die neue Saison: »Rebel Gypsy«
sorgt mit aufwendigen Stickereien und Jerseykleidern, HighWaist-Shorts und Overalls für Festivalstimmung. Die Linie
»Going Coastal« ist vom Vintage-Surf-Spirit inspiriert und bringt
passende Prints und Graphics im Mix mit Fotodrucken und ausdrucksstarken Color Blocks sowie florale Musterungen. Romantisch ist »Southern Spell« mit Boho-Chic-Modellen wie langen
Röcken mit Bandana- und Blumenprints.
Der Globetrotter, der die Metropolen dieser Welt
genauso erkundet wie die wilde Natur, stand Pate für die
Herrenkollektion von Gas. Das äußert sich in Outdoor-­
inspirierter Kleidung aus Materialien in getragener Optik
und in wie von der Sonne gebleichten Farben. Zu den Key
Pieces zählen Five-Pocket-Jeans aus einem neuen Coated
Denim, der durch intensive Waschungen und Treatments
einen Chiaroscuro-Effekt erhält. Die Damenkollektion feiert
die 80er-Pop-Generation mit starken, kontrastierenden
­Farben, 80er-Schnitten und -Volumen und geometrischen
Mustern. Ein Highlight ist eine Chanel-inspirierte Indigo­
jacke mit Bikerdetails. Generell steht im Denimsegment der
Destroyed-Look im Fokus, bei den Styles bleibt Skinny für
beide Geschlechter wichtig. Im Damenbereich spielt auch
Tencel eine große Rolle und kommt für Shirts, Hosen und
Kleider zum Einsatz.
SOMMER 2014
21
kollektionen
© Pepe Jeans London
PEPE JEANS LONDON
Vielseitigkeit ist das Stichwort
in der Kollektion von Pepe. Die Linie
»Essentials« fokussiert klar auf Indigo,
das mit strahlendem Weiß kombiniert
wird. Für Männer werden im Sommer
Hemden aus Baumwolle oder Leinen
sowie Strick mit Laserprint wichtig, die
Damenblusen kommen in Bleached
Denim, bedrucktem Chambray und
Streifenmuster. Im »Modern Classic«Segment der Herren bestimmen Seemann-Tattoos, Hawaiiblumen und Allover-Sealife-Prints das Bild, während
sich »Portobello« militärisch angehaucht mit Bomberjacken und CamouAll-over zeigt – immer kombiniert zu
schwarzen Skinnys. In der Damenlinie
»Desert Dreams« spielt der Bohemian
Spirit eine große Rolle und sorgt für
­luftige, weite Silhouetten auch bei
Hosen – unverzichtbar ist hier weißer
Denim. Die Kollektion »Andy Warhol by
Pepe Jeans« bringt Wendejacken und
Colour-Block-T-Shirts in Pop-Art-Farben
für ihn und eine Mischung aus Pastellen,
Indigo und Koralle für sie.
Das niederländische Label stellt seine neue
­Kollektion unter das Motto »La dolce vita in New York« und
bezieht seine Einflüsse aus dem Stadtteil Little Italy. Das
Key Piece der Damenkollektion ist eine Jeansjacke, die zu
dirty washed Tops aus Spitze kombiniert wird. Dazu trägt
man entweder die neuen Jogdenims oder die komfortablen
Bootleg-Jeans. Ein Bleistiftrock in Blauschattierungen tritt
gemeinsam mit einem derben Denimhemd auf, während ein
Jeanskleid mit offenem Rücken überrascht. Die wichtigsten
Farben sind sommerliches Orange und Bordeaux. Die
Designs der Herren lehnen sich an den Workwear-Stil der
ersten italienischen Einwanderer an. Wichtig hierfür sind
Chinos in Dirty Offwhite und Jeansjacken im Bleached-Look.
Sie werden zu Jeans im neuen Super Slim Fit und zu Shirts
mit Vintage-Statement-Prints kombiniert. Hauptfarben:
Khaki, Grau und Maisgelb.
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SOMMER 2014
Ragwear transportiert mit der neuen Kollektion den
lässig-entspannten Country-Lifestyle in die große Stadt. Zu den
Klassikern im Angebot gehören kuschlige Hoodies, mädchenhafte Kleider und sportive, funktionale Jacken, die überarbeitet
wurden und nun bedrucktes Futter, gebondete Qualitäten und
handgemachte Details aufweisen. Neu im Sortiment sind auch
nautisch und Vintage-inspirierte Modelle wie Tunnelzug-Shorts,
Streifenshirts, ausgestellte Röcke und leichte, feminine Parkas.
Die Farbpalette der Herren umfasst alle Schattierungen von
Denimblau und Grau, aufgehellt durch Grün und Rot. Für die
Mädels zeigt sich die Farbauswahl in Candy Colours wie leicht
verwaschenem Pink und strahlendem Grün. Die Sommer-Musthaves wie eine Bomberjacke und eine Short zeigen sich im
naturinspirierten All-over-Print. Daneben werden handgezeichnete Ethnomuster und gedruckte Spitze wichtig.
ELEMENT
In der neuen Saison steht bei Element alles im Zeichen der All-over-Prints. Unterteilt ist die Kollektion dabei in
drei Hauptthemen: »Floral Sketch« bringt einen sommerlichen
Print mit einer handgefertigen Kaktusblütenzeichnung in drei
verschiedenen Farbstellungen. »80s Geo« setzt auf ein
­geometrisches Muster, inspiriert von 80er-Jahre-Streetwear,
in ebenfalls drei Farbwelten. Und »Batik« zeigt einen tradi­
tionellen Batik-Blumenprint. Die drei Printthemen werden
durch die gesamte Kollektion gespielt und kommen auf
Jacken, Hemden, Walkshorts, T-Shirts und Accessoires zum
Einsatz. In der »Made to Endure«-Denim-Range finden sich
sommerliche Waschungen wie »Out Bleached Grey« oder
»Indigo Forth«. Neu ist die Verwendung von Nylon im Jackenbereich. Getreu dem Leitsatz »Conscious by Nature« werden
mittlerweile 80 % der Element-T-Shirts aus Organic Cotton
gefertigt.
© Element
© Blue Fire Co.
BLUE FIRE CO.
© Garcia
GARCIA
RAGWEAR
California Feeling und die Street Styles von L.A. liefern
die Inspiration für die neue Kollektion des deutschen Labels
Blue Fire Co. Das äußert sich in einer Farbwelt mit Blautönen
und gedämpften Farben wie Pearl Grey, Calm White, Aqua,
Jade, Saphire und Latte Macchiato. Bei den Soft Denims und
Cozy Satins wird es dunkler mit Schwarz, Indigo, Deep Blue,
Oxblood und Dark Grey. Wichtig für den hochsommerlichen
Look sind aber vor allem Bleached-out-Optiken. Bei den Fits
­stehen Skinny und Slim in zwei verschiedenen Leibhöhen im
Mittelpunkt, Boyfriends werden von Tapered Fits mit tiefem
Schritt und engem Bein abgelöst. Neu sind auch Girlfriend-­
Formen und Cropped Jeans mit Zipdetails. Auch offene Säume
kommen als Stilelement zum Tragen. Neben klassischem Stonewash wird mit Folierungen und Coatings für eine glänzende und
metallische Optik gearbeitet, Destroyed-Elemente wie ausgefranste und abgewetzte Details werden dekorativ platziert.
Showroom UNIFA Austria GmbH:
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Tel.: +43 / 676 / 590 41 84
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