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PDF
Norbert
aktuellen
1982,
SGPF
(=
Bd.
56,
Angewandten
och
Cellulosa-
Svenska
Industriminnesdokumentation
o.
R.:
Slotta,
Darmstadt
in die
(Hrsg.
Industriearchaologie.
-
im Saar-Lor-Lux-Raum
Industrietourismus
Soyez, D.:
fiir Industriegemeinden.
In: Material
eine Chance
Verband
Deutscher
indu
och
Industriminnesmarken
1975.
Grycksbo
1984: Industrial Her
inom Stora Kopparberg.
strimiljoer
H. E. (Eds.)
S. a. Wright,
Victor,
J.
Einfuhrung
1982.
Geographie
KOPPARBERG:
STORA
Pappersbruksfore
- Handbok.
im Umbruch 111
fiirAngewandte Geographie) Bochum 1986 (imDruck).
193-217.
ningen):
Stockholm
der USA
regionale Entwicklung
z. dt. Landeskunde,
In: Ber.
Thema.
S.
Die
de Lange:
itage '84 National
Reports.
(= The Fifth International
on the Conservation
Conference
of the Industrial Her
1National
itage), Vol.
1984.
zur
1981-1984.
Reports
Washington
DIE UMKEHR
DER USA IM UMBRUCH:
DIE REGIONALE ENTWICKLUNG
IN DEN SIEBZIGER JAHREN
WACHSTUMSTRENDS
TRADITIONELLER
Mit 5Abbildungen und 7Tabellen
DE LANGE
NORBERT
of the
in the regional
development
Summary: Changes
the reversal of traditional growth trends in the 1970s
USA:
The regional development of theUSA
in the 1970swas
and popu
by major
changes
of growth figures reveals the
lation growth. The calculation
contrast between
and the South and West:
the Northeast
in economic
characterized
Since
belt
the states of the traditional
the 1940s
show
trend
the
already
smallest
appeared
manufacturing
this
increase,
whereby
(relative)
In contrast
in the past decades.
Arkansas,
Tennessee,
Oklahoma,
Kentucky,
and Alabama
South Carolina,
Mississippi,
the national
average
population
growth above
time, e. g. Texas
former decades.
The
migration
was
influx area
Most
increasing
traditional
severe
region
South.
to the South was
showed
decisive
have
a
had
for the first
higher
rates
in
for the different
function
gave up its historical
area. The black population
also partici
in this migration
and thus the historical
exodus of the
growth patterns:
of an outmigration
pated
South
even
and Florida
and
North
the south
reversed.
The
West
of the USA
a
core-periphery
der
amtlichen
Teil
Statistik
angenommenen
hat
wachstum
sich
das
das
verandert,
mit dem Begriffspaar
Decline
,,
sollen
trag
?Rise
of the Northeast"
z. B. Weinstein
u.
die
1984).
Bevolkerungs
schlagwortartig
of the Sunbelt"
umschrieben
Firestine
zunachst
regionale
vielfach
zum
Trends
(vgl. de Lange
entscheidend abwichen
Insbesondere
zu Be
und von
1978).
raumlichen
wurde
In diesem
und
(vgl.
Bei
Wachstums
muster der Bevolkerung aufgezeigt und dann die den
Veranderungen
ausgestellt
zugrundeliegenden
die vor allem
werden,
Ursachen
in einer
her
Umvertei
sind.
can be used as a
The
product
cycle model
conceptual
framework
for the decentralisation
of production,
which
as
den
the
efficient trans
community
receptivity,
These
trends
facilities, and tax considerations.
portation
seem to be constant
for the five years following
1981.
interpreted
von
the
in the manufacturing
industries
in a
belt were
to be the (most) favourable
crisis, the South proved
for new plant facilities, whereby
Texas
leads the
factors in site selection
include produc
Important
is spatially
die
gekennzeichnet,
ginn des letzten Jahrzehnts abzusehenden
an
remained
tivity of workers,
process.
Veranderungen
lung der Wirtschaftsaktivitaten und in einer gestie
genen (industriellen) Attraktivitat von (einzelnen)
Staaten im Siiden und Westen der USA zu sehen
in the 1970s.
to the South was
for the migration
important
economic
attraction
of the South. While
Bevolkerungswachstum der USA war in den
siebziger Jahren durch eine Reihe demographischer
Das
realignment
Regionale
Bevolkerungsveranderungen
In den siebziger Jahren wuchs die Bevolkerung von
ca. 203Mio. auf ca. 227Mio. an, wobei von der Zu
nahme von 11,4% die USA raumlich nicht gleich
mafiig betroffenwaren (vgl. Stat. Abstr. of theUSA
in
1984, table no. 12). Der Bevolkerungsstagnation
den Censusregionen Northeast und North Central,
die
zusammen
um
2,2%
gewachsen
sind,
stehen
Zu
112 Erdkunde Band 40/1986
-
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Wash./^N
1
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-
Idaho-
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Bevolkerungsentwicklung
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in
%
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1970-80.
I J 27,1%
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-
Sonstige
10000
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500 inTausend
Schwarze
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1:
1970)
Quelle:
1980 und
Bevolkerung
der US-Bundesstaaten
Statistical
Population
bzw.
gains
23,9%
regionalen
belegt. Zu
and
gegeniiber. Der
Bevolkerungswachstums
im einzelnen
gehoren
die
der Abb.
Gebirgsstaaten
1
relati
Idaho,
Wyoming, Utah, Colorado und vor allem Nevada,
bei denen allerdings die geringe Bevolkerungsgrofie
zu
ist. Von
beriicksichtigen
entscheidender
regiona
ler Bedeutung war hingegen der Zuwachs inTexas
und Florida. Zwar besafien die Staaten im Siiden der
USA iiberdurchschnittlicheWachstumsraten, jedoch
weist die Abb. 1 insgesamt auf der Ebene der einzel
nen
ein
Bundesstaaten
recht
differenziertes
tum der jeweiligen (Gesamt-)Bevolkerung
die
eines
Abgrenzung
belts" nicht zulafit.
Die
Abb.
1
zeigt
zwar
zusammenhangenden
bereits
das
starkere
'
\
siebziger
Jahre
v. H.
(in
}
von
der Bevolkerung
12
des
Umbruch
wird fiir die
anhand
der
-verluste
losses of the seventies
den Staaten mit dem hochsten
ven Wachstum
37 u.
indenCensusregionen
South bzw. West
US-Bundesstaaten
1984, Tab.
'
vS
bzw.
Bevolkerungsgewinne
1980 and population
nahmenum20%
\,J
of the USA
Abstract
' km
0_500_1000
V^43,5%;
\
Bevolkerung1980
Abb.
* -~.~ .^15.4%
i
Wachs
nach, das
? Sun
Wachs
tum im Siiden imVergleich zum Norden der USA.
Jedoch verdeutlichen erst die Wachstumsfaktoren
der Bundesstaaten
seit 1940 die sich hinter diesem
der bisherigen
Gegensatz verbergende Umwalzung
(in percent
of the population
of 1970)
of the US-States
regionalen Entwicklung (vgl. Abb, 2). Analog dem
1976,
Regionalfaktor der ShiftAnlayse (vgl.Muller
S. 58) wird hierbei die Bevolkerungsentwicklung
eines
Bundesstaates
zu der
(030/070)
entsprechenden
in Beziehung
Entwicklung der Gesamtbevolkerung
=
so definierte
:
Der
R
gesetzt:
(030/070) (B80/B70).
Wachstumsfaktor R milk also die Entwicklung der
an
Bevolkerung
regionalen
R hat den Wert
1, wenn
wachstum
mit
stimmt;R <
regionales
dem
jener
das
des
des Gesamtraumes.
Bevolkerungs
regionale
iiberein
Raumes
gesamten
1 ein hoheres
1 zeigt ein geringeres, R >
an.
Wachstum
Zum einen weist die Abb. 2 das seit den vierziger
Jahren geringste (relative)Wachstum fiirdie Staaten
des traditionellen Manufacturing Belts nach (hierzu
gehoren:
Mass.,
R.
Conn.,
I., N.
Y.,
N.J.,
Del.,
Mich, und Wise), wobei
Md., Pa., Ohio, Ind., 111.,
sich dieser Trend bereits in den vergangenen Jahr
zehnten
abzeichnete
(vgl.
insb.
Ind.
u.
Mich.).
Zum
anderen wird fiir die Staaten im Siiden der USA
die umgekehrte Entwicklung deutlich: Oklahoma,
Arkansas,
Kentucky,
Tennessee,
North
und
South
Norbert
;
1,2011,09
i,oi+rb6
^
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122l113
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?.^--70.99,1,04
y
factors of the population
Growth
Carolina,
mals
Alabama
und
Mississippi
of the US-States
between
erst
zeigen
(!) in den siebziger Jahren ein Bevolkerungs
iiber
das
wachstum,
auch
liegt (vgl.
des
Ursache
Texas,
dem
nationalen
La.,
Fla.
veranderten
u.
Durchschnitt
Wesentliche
Ga.).
Bevolkerungs
regionalen
inden siebziger Jahren war einUmbruch
den ein Vergleich
bisheriger Wanderungsmuster,
der Abb. 3 u. 4 belegt: Der Siiden hat seine Rolle
als traditionelles Abwanderungsgebiet mit der einer
wachstums
auch
Zuwandererstrom
beteiligt
Die
wobei
vertauscht,
Zuwanderungsregion
die
schwarze
an
diesem
Bevolkerung
war.
in der Abb. 3 dargestellten Wanderungsbilan
zen wurden
nach
der
berech
sog. Differenzmethode
net (vgl. Bahr 1983, S. 27): Fiir jeden Bundesstaat
wurde dabei aus der Differenz zweier Bevolkerungs
und der Entwick
stande (jeweils Censusergebnisse)
die
naturlichen
der
Bevolkerungsbewegung
lung
Netto-Wanderungsbilanz
ermittelten
Methode
errechnet.
Wanderungssalden
Die
mit
dieser
umfassen
somit auch Einwanderer, Fliichtlinge oder auch riick
kehrendes
Personal
von
US-Behorden
einschliefilich Militarpersonen
(sog.
im Ausland
,,net immigra
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X
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I
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der US-Bundesstaaten
der Bevolkerung
of the USA
(versch. Jahrgange)
Abstract
Statistical
Quelle:
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Abb. 2: Wachstumsfaktoren
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18,Tb8
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1940-1950
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1950-1960I 1960-1970
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unterdurchschnittlich
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Wachstumsraten:
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der USA
regionale Entwicklung
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de Lange:
zwischen
1940 and
1980
1940 und
1980 (zur Berechnung
see
(for calculation,
siehe Text)
text)
tion from abroad", vgl. Statistical Abstract of the
United States 1981, S. 3). Somit erklart sich, dafi sich
die positiven und negativen Wanderungsbilanzen
aller
nicht
US-Bundesstaaten
sondern
ausgleichen,
dafi in dem Einwandererland USA
ein positiver
besteht.
Uberhang
Bis in die fiinfzigerJahre wiesen die Siidstaaten
an weifier und bis in die sech
Wanderungsverluste
an
schwarzer
ziger Jahre
Bevolkerung
stimmten
die Wanderungsbilanzen
auf.
der
Dabei
vierziger
Jahre, die in der Abb. 3 nicht dargestellt sind, mit
denen der fiinfzigerJahre fastuberein. In diesen bei
den Jahrzehnten besafien beide Bevolkerungsgrup
pen inOklahoma, Arkansas, Kentucky, North und
South
Carolina,
Tennessee,
Georgia,
Alabama
und
Mississippi gemeinsam negative Wanderungssalden.
Zielgebiet waren zum einen die Grofistadte der atlan
tischen Megalopolis
bzw. die Konzentration
der
industriellen Produktion imManufacturing Belt und
zum
anderen
Zwei
weitere
California.
herausragende
den vielen sich abzeichnenden
charakterisiert
werden:
Trends
sollen
von
Entwicklungen naher
114 Erdkunde Band 40/1986
^/ /
/Wash.
L"^-?\
/
^
^--^
Ariz/ '^M'
'
\N
_.1,5
Abnahme
Das
enorme
of the US-population
between
Rustungsindustrie
amerikanischen
schoner
Traum
vom
besseren
einsetzte
im
Leben
sowie die Sehnsucht nach mildem Klima und
Natur.
Die
alptraumhaften
Seiten
500
1-'-'
km \
1000
V-^
1950 und
)
1970 der US-Bundesstaaten
von
1970 of the US-States
in den
(vgl. Blume 1975, S. 267). Heute sind inCalifornia
wie der Flugzeugbau,
solche Wachstumsindustrien
die Computer- und Elektronikindustrie zu finden. So
ist die sturmische Expansion der Microcomputer
industrie im Santa Clara Valley siidlich von San
Francisco (d. h. im sog. Silicon Valley) wahrend der
siebziger Jahre keine vollig neue, sondern lediglich
die jiingste und spektakularste Entwicklung (vgl.
auch Abb. 2). Daneben
spielen im Zusammenhang
klimatische Gunstfaktoren
mit der Westwanderung
wie auch der Mythos von California eine Rolle. Fiir
die Amerikaner verkorpert California den alten
Westen
D'C'
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La. ^^^^^^^B
y
zwischen
1950 and
wurde durch den industriellen Boom initiiert, der in
den vierziger Jahren mit der Dezentralisierung
der US-amerikanischen
'"^
jfi
1962 und 1981
in California
Bevolkerungswachstum
i
0
\ Schwarze
*-?0>
der US-Bevolkerung
Quelle: StatisticalAbstract of theUSA
Net migration
I
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Mill.
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3: Netto-Wanderungsbilanzen
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1950-1960 1960-1970
Abb.
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MinnI
^ ,^
yQreg
"-^p?
|
^
Cali
fornia, die Smogdecke des Monsters Los Angeles, die
und das Auswuchern der Grofi
Uberbevolkerung
stadte wie auch die Erdbebengefahr, werden oftmals
verklarten
derungsmotive
Der
hohe
entscheidende
Zuwan
ubertiincht.
an
Wanderungsgewinn
kerung in Florida
Altenwanderung
klaren. Diese
die
Bildern,
liefern,
weifier
Bevol
ist insbesondere durch die hohe
in dieses
Entwicklung
Klimagunstgebiet
wurde
initiiert
zu
bzw.
er
getra
gen durch die Entstehung ganzer Stadte, die nur fiir
alte Leute errichtet bzw. auf deren Bedarf hin ausge
richtet sind (vgl. Blume 1979, S. 127ff. und Potke
1972). Ahnliches gilt fiirden Siiden Californias oder
auch jungst fiir Arizona
1975 sowie
(vgl. Koch
Nagel u. Oberbeck
1982).
Wahrend die Zuwanderung der Schwarzen in den
Norden bzw. Nordosten inden sechziger Jahren noch
anhielt (vgl. inAbb. 3 z. B. N. Y., 111.,
Mich. Ohio),
erlitten jene Regionen
einen erheblichen Wande
rungsverlust
an weifier
Bevolkerung.
Diese
Entwick
lungwird zudem durch den Vergleich der Tab. 1 u. 2
deutlich, die allerdings geschatzte Migrationsdaten
enthalten. So spiegeln die Zahlen der Gesamtwande
rung fiirdie sechziger und friihen siebziger Jahre im
wesentlichen die Bewegung der Weifien wider. Die
Norbert
1:
Tabelle
de Lange:
Die
regionale Entwicklung
der US-Bevolke
Interregionale Wanderungsbilanzen
at
Werte in1000)
rungu1965-1980 (geschdtzte
net-migration
Inter-regional
values
1965-1980
(estimated
ohne
die
U.S.
Quelle:
sog.
Bureau
?movers
US-population
West
South
Central
696
708
893
656
1829
1764
from abroad'4
of theCensus
der
Abwanderungen
the
- 637
-1195
-1173
- 715
-1342
-1486
1965-1970
1970-1975
1975-1980
?
North
Northeast
Jahre
of
in 1000)
S.
1981,
1
aus
Schwarzen
dem
in
Siiden
diesem Zeitraum werden aufgrund des insgesamt ge
ringenUmfangs verdeckt. Die Schatzung ergibt, dafi
erst in der zweiten Halfte der siebziger Jahre die
der
Wanderungsrichtung
von
nicht mehr
Schwarzen
der derWeifien signifikant verschieden war: Der in
den sechziger Jahren einsetzende Exodus derWeifien
aus den Staaten des Manufacturing
Belts hat die
schwarze
Bevolkerung
von
aufgrund
Da
miterfafit.
insbeson
dere bei ethnischen und rassischen Minderheiten
beim Census von 1970 offenbar eine zu kleine Bevol
kerungszahl erfafit wurde, die Erhebungstechnik
beim Census von 1980 aber verbessert wurde, ist fiir
die siebziger Jahre die Differenzmethode zur Darstel
von
einzelner
Wanderungsbilanzen
auf Staatenbasis
rungsgruppen
lung
Bevolke
anzuwenden
nicht
bzw. mit einem zu grofien Fehler behaftet (nach Aus
kunft der Abt.
,,Journey to work and migration
statistic" des Bureau of the Census 1984).
,,The
of the net migration
estimate
intercensual periods
which
the
includes
is a residual value
for States
?errors
of
for
shown
component
the
closure",
unex
plained difference between the estimated population
Tabelle
2:
der schwarzen US
Interregionale Wanderungsbilanzen
1965-1980 (geschdtzte
Werte in1000)
Bev6lkerungl)
Inter-regional
net-migration
of the black US-population
1965-1980 (estimatedvalues in 1000)
Northeast
Jahre
1965-1970
1970-1975
1975-1980
North
36
-64*
-17
South
92
-52*
-51*
-216
14*
195
*
Schatzwerte
sind auf dem 5% Signifikanzniveau
stisch nicht signifikant von Null verschieden
u ohne die
from abroad"
sog. ?movers
Quelle:
U.S.
Bureau
of theCensus
1981,
S.
1
West
89
102
30*
stati
and
the decade
of
von
der Census
the
census
count
for
1980
erfragte
am
u. a. den Wohnsitz
1. 4. 1975). Die sich (zum Teil) in der Abb. 4 wider
und Wande
spiegelnden regionalen Wachstumsrungsprozesse der siebziger Jahre konnen wie folgt
thesenartig zusammengefafit werden (vgl. auch die
in der Abb. 1):
Wachstumsraten
-
Manufacturing
Stagnation
aus
der Weifien
Abwanderung
den
des
Staaten
Belts imNorden bzw. Nordosten;
der Zuwanderung
und
in
insbesondere
der zweiten Halfte der siebziger Jahre Abwande
rung der Schwarzen aus dem Manufacturing Belt;
- Abflachen der
Zuwanderung der beiden grofien
Bevolkerungsgruppen nach California;
Zuwanderung derWeifien in den Siiden;
Stagnation der Abwanderung und insbesondere in
der zweiten Halfte der siebziger Jahre Zuwande
rung der Schwarzen in den Siiden;
-
gruppenspezifische
Nevada
Florida,
z. B.
Wanderungen,
oder Arizona.
Auch diese Abbildung
belegt
die
Zuzugsattraktivitat des Siidens, wobei
regional
sehr differenziertes
gewonnene
insgesamt ein
dar
Wanderungsmuster
gestellt wird.
Regionale
bezuglich
zeigt somit die deutlichen
und
Wachsstumsgegensatze
Beschaftigtenveranderungen
Der Wanderungsgewinn
tat des
Central
end
that date. The error of closure at the national level
was quite small during the 1950s (3000) and 1960s
for the 1970s it amounts to
(379 000). However,
almost 5 million of the 9 million ?net migration".
Consequently, themigration estimates for the 1970s
should be used with considerable caution." (Statisti
cal Abstract of theUSA
1984, S. 2).
Fiir die siebziger Jahre stehen zuverlassige Wande
Weifie und Schwarze lediglich fiir
rungsbilanzen fiir
den Zeitraum 1975-1980 zur Verfiigung, wobei die
Daten der Bevolkerungsverteilung von 1975 auf einer
ca. 50% Stichprobe des Censusmaterials von 1980
beruhen (vgl. U.S. Bureau of theCensus 1984, S. 2 ff.;
-
Erhebungsproblemen
the
im Umbruch 115
der USA
Siidens
konnen
kerungsgeographischen
und die Zuzugsattraktivi
als die
bevol
herausragenden
Veranderungen
der
siebzi
ger Jahre bezeichnet werden. Als ein Pushfaktor,
der die Abwanderung aus dem Norden bzw. Nord
osten mitbedingt hat, ist zunachst allgemein die
Krise der amerikanischen Grofistadt im traditionel
lenManufacturing Belt anzufiihren, deren Erschei
nungsformen
sich u. a.
in
Verkehrsproblemen,
hoher
starkerer Umweltbelastung,
hoherer
Kriminalitat,
in
sozialen
Problemen
Arbeitslosigkeit,
grofieren
116 Erdkunde Band 40/1986
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1975-1980
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i 1975-1980
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Zunahme
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in
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4: Netto-Wanderungsbilanzen
U. S. Bureau of theCensus
Net migration
der
ren
Kernstadte
von
Prozefi,
Innenstadtzerfall
Steuereinnahmen
haben
der Umweltqualitaten
Minderung
gefuhrt (vgl. Conzen
dem
der
"
^"
starker
der
1983, S. 147) ein
verstadterte
in
Norden
grofieremMafie betroffen ist.Dabei hat inden siebzi
ger Jahren die Bedeutung der Umwelt und Lebens
in den USA
qualitat fur das Wanderungsverhalten
zugenommen
(vgl.
Cebula
haben
u.
a.
und insgesamt niedrigere
zur
Lebenshaltungskosten
So
1975).
auch das warmere Klima
Attraktivitatssteigerung
des Siidens gefuhrt (vgl. Hahn 1981, S. 56ff.). Aller
dings wurde von Liu (1975) die Lebensqualitat vieler
im Siiden der USA fiirdas Jahr
Wachstumszentren
1970 (noch?) nicht positiv bewertet (zitiert nach
Conzen 1983, S. 175).
Sieht man von speziellen Wanderungsmotiven wie
z. B.
gesamt
der
Ruhestandswanderung
das Wirtschaftswachstum
sammenhangend
wesentlichen
Trager
ab,
so
und
stellen
ins
damit
zu
die Arbeitsplatzentwicklung
der
raumlichen
Bevolkerungs
zwischen
1975 and
gleichzeitig
zu einer
im
die
veranderungen der siebziger Jahre dar. So liegt dem
Tenn..
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Abnahme
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der US-Bevolkerung
1
1984, Tab.
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1975 und
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1980 der US-Bundesstaaten
1980 of the US-States
Bevolkerungsgewinn des Siidens eine Umverteilung
vonWirtschaftsaktivitaten in den USA zugrunde.
fiir die Abwanderung war die
Mitentscheidend
Krise
der
imManufacturing
Belt
traditio
ansassigen
nellen Industrien. Neben der Stahlindustrie haben
vor allem die Automobilindustrie mit ihremZentrum
in Detroit und die von ihr abhangigen Zulieferbe
triebe
im gesamten
Einbufien
Mittelwesten
erfahren.
Die spektakulare Finanzkrise des Chrysler Konzerns
Ende der siebziger Jahre, die beinahe zum Konkurs
gefuhrt hatte, stellt einen hier beispielhaft angefiihr
ten Indikator fiir die wirtschaftlichen Probleme des
Nordostens
dar.
Aber
auch
war
Ford
von Verlusten
geschwacht, und auch an General Motors
satzkrise
der
benzinfressenden
istdie Ab
Strafienkreuzer
bzw.
der Einbruch der insgesamt kostengiinstigeren japa
nischen Autos nicht spurlos voriibergegangen. Uber
250000 Arbeiter, die allein in der Gewerkschaft
,,United
Autoworker"
organisiert
waren,
wurden
arbeitslos (vgl. DIE ZEIT worn 22. 1. 1982).
Zu Beginn der achtziger Jahre zeichneten sich aller
dings eine Riickkehr zu traditionellen Kaufgewohn
heiten und einWiedererstarken der Automobilindu
de Lange:
Norbert
Tabelle 3: Entwicklung
der Beschdjtigtenzahlen
establishments
Beschaftigte insgesamt
1980 Verand. 1970-80
Staaten
abs. abs.in
England
Middle
Manufacturing
1980 Verand. 1970-80
in%
abs.
%abs.
1970 and
Services
FIREn
1980 Verand. 1970-80
in%
abs.
abs.
figures
5168
1489
40,5
29
22,3
31
41,9
624
157
237
24
4Q
47
4,0
34,2
24,7
206
102
313
156
93
52,5
48
26
79
41
30,4
34,2
33,8
35,7
95
58
108
11
457,1
11
337,5
14 43
17 47
31
48,4
41,5
21,3
79
73
44
639
83
286
36
29
15
168
31
101
17
541,7
83,7
981,8
20
65,9
8 2 33,3
51,7
159
35,7
531,3 21
59,6
105
54,6
-318
-84
-197
-18,0
-9,7
-12,9
1702
607
969
341
195
285
25,1
47,3
41,7
1268
658
1222
1007
560
-138
-55
-122
-71
59
-9,8
-7,7
-9,1
-6,6
11,8
830
337
944
645
366
258
119
260
234
135
45,1
54,6
38,0
56,9
58,4
373
244
436
16
26
96
190
53
30
-8
6
10
11
56
16,6
14,0
-1,8
60,0
62,5
12,9
41,8
369
208
396
49
50
118
172
155
62
136
20
18
36
68
72,4
42,5
52,3
69,0
56,3
43,9
65,4
21,1
30,0
44,9
25,7
36,6
41,5
38,8
65,6
71
238
411
117
824
392
516
457
-1
-34
46
-9
125
52
54
133
-1,4
-12,5
12,6
-7,1
17,9
15,3
11,7
41,0
48
360
387
98
342
158
344
816
18
123
167
31
136
69
157
419
60,0
51,9
75,9
46,3
66,0
77,5
84,0
105,5
12
92
106
637,5
22
95
18 48
112
253
295
407
351
255
32,3
30,6
34,9
44,3
276
505
362
221
25
38
38
35
10,0
8,1
11,7
18,8
209
288
204
121
72
105
73
54
52,6
57,4
55,7
80,6
18
43,9
1257,1
745
Ark. 213
La.
1571
525
Okla.
1136
365
Texas
5862
2222
40,0
50,2
47,3
61,0
210
212
190
1049
44
36
55
307
26,5
20,5
40,7
41,4
115
270
199
1018
42
112
82
431
57,5
70,9
70,1
73,4
Mont. 80
281
Idaho 126
332
99
206
Wyo.
Colo.
510
1251
N.Mex.
172
462
Ariz.
458
1003
Utah 195
554
400Nev. 199
39,8
61,2
92,5
68,8
59,3
84,0
54,3
99,0
24
55
11
181
34
153
89
19
0
15
4
63
13
63
34
11
0,0
37,5
57,1
53,4
61,9
70,0
61,8
137,5
56
61
29
253
91
205
100
169
22
29
13
123
37
114
42
90
Wash.
1607
1041
Oreg.
48,2
46,8
307
214
2001
66
42
433
27,4
24,4
308
191
137
77
13
24
5
-1
62,5
-4,0
419
Maine
385
N.H.
Vt.
200
2648
Mass.
399
R.I.
Conn.
1424
87
126
52
405
57
223
26,2
48,6
35,1
18,1
16,7
18,6
113
117
51
673
128
442
N.Y.
7205
3054
NJ.
Pa.
4753
31
447
404
0,4
17,1
9,3
1451
783
1328
4399
Ohio
Ind.
2137
111.
4892
3454
Mich.
1945
Wis.
509
290
555
484
410
13,1
15,7
12,8
16,3
26,7
Minn.
1770
Iowa
1101
1969
Mo.
N.Dak.
246
S.Dak.
237
631
Nebr.
949
Kans.
461
220
315
83
61
150
272
35,2
25,0
19,0
50,9
34,7
31,2
40,2
Del.
258
1695
Md.
Va.
2121
646
W.Va.
2385
N.C.
S.C.
1187
Ga.
2146
3571
Fla.
45
391
657
132
639
348
600
1415
1209
Ky.
Tenn.
1735
Ala.
1358
831
Miss.
20300
3
25
10
33
7
-4
6324
in 1000)
1980 Verand. 1970-80
abs. in
% abs.
2,7
27,2
24,4
5,2
5,8
-0,9
28,2
in 1000)
(absolute Zahlen
1980 (absolute
17901
19900
907
und 1980
zwischen 1970
between
54,6
Atlantic
East North Central
West
of theUSA
4,7
90564
USA
New
im Umbruch 117
der USA
regionale Entwicklung
in nicht-agrarischen Betrieben der USA
in non-agricultural
of employees
Development
Die
>
32
North Central
17
19
48,3
56,7
South Atlantic
333,3
23
38
33,3
55,9
25
36
121
35,7
60,0
47,4
91,7
52
78
59
33
17
20
48,6
34,5
31
75
19
51,4 56
337
10
26
47,6
53,1
146
76,4
13
24
16
200,0
37
92,5
27
11
10
90,0
73,3
125,0
34
58,6
91,7
East South Central
West
South Central
Mountain
562,5
64,7
90,6
7 3 75,0
81,3
94,6
975,0
68,5
125,3
72,4
113,9
77
21
57
26
18
Pacific
523
332
Calif.
9838
Alaska
169
Hawaii
404
n FIRE
=
Finance,
Insurance
Quelle: Statistical Abstract
and Real
of theUSA
2836
77
114
40,5
83,7
39,3
27,6
2165
30
99
882
19
42
Estate
1974 und
1984, Tab.
344 u. 668, sowie eigene Berechnungen
80,1
67,5
68,7
33
8 5 166,7
172,7
1688,9
73,7
92
69
621
34
237
61,7
40/1986
118_Erdkunde_Band
strie ab.
(u.
a.
von
Aufgrund
staatlichen
Konzessionen
Kreditgarantien),
und
schaft,
Rationalisierungen
neuen
Marktstrategien
und
grund
scher
sowie
Modernisierungen
insbesondere
freiwilliger Importbeschrankungen
Autokonzerne
vom
wurde
giinstigt, fiirdie die Beschaftigtenkategorie
Unterstiitzungen
der Gewerk
insurance
auf
japani
Konzern
Chrysler
gegeniiber einem Verlust von fast 3,5 Mrd. Dollar
zwischen 1978 und 1981 erstmals im Jahr 1982 ein
Gewinn von 170 Mill. Dollar erzielt (vgl. TIME
vom 21. 3. 1983). Die grofien ?Drei" erwirtschafte
ten sogar im 2.Quartal 1983 einen Gesamtprofit von
1,89Mrd. Dollar, der den Gewinn in den Friihlings
monaten des Rekordjahres
1978 iibertraf. Neben
war
der angefiihrten
Faktoren
einigen
back
insbesondere
auf die enorm
dieses
Come
produktivitat (u. a. infolge von Automatisierungen)
In der US Automobilindustrie
zuruckzufuhren:
arbeiteten 1983 nur noch 685 000 statt einer guten
im Jahre 1978 (vgl. DIE ZEIT
Million Menschen
vom 12. 8.1983).
Anhand
der Tab.
3 lassen
-
sich
am Bun
gemessen
desdurchschnitt - stagnierende und expandierende
Staaten deutlich unterscheiden, wobei die Wachs
zwischen
tumsgegensatze
der
industriellen
Kernzone
im Norden bzw. Nordosten und den Staaten im
Siiden bzw. Siidwesten evident sind (vgl. Abb. 1 und
Tab. 3). Insbesondere istder Beschaftigtenriickgang
in der industriellen Fertigung in den Staaten des tra
ditionellen Manufacturing Belts belegt (Verlust von
mehr als 1Mio. Beschaftigten zwischen 1970 und
1980, vgl. Tab. 3). Die absoluten Veranderungen
weisen dabei auf die Bedeutung fiirdie Wirtschafts
entwicklung der gesamten USA hin (vgl. z. B. ein
oder Alaska und die beiden
zelne Gebirgsstaaten
insbesondere
die iiberragende
und
stellen
Dakotas)
Position von California und Texas sowie geringer die
von Florida und North. Carolina heraus, wobei mit
diesen
die
Staaten
eigentlichen
Wachstumszentren
sind.
gekennzeichnet
3 verdeutlicht zudem die Zunahme der
in den siebziger Jah
Dienstleistungsbeschaftigung
ren. Beziiglich der ? employees in non-agricultural
establishments" werden 1980 neben den angefiihrten
Kategorien noch die Gruppen ?wholesale and retail
Die Tab.
trade",
?government"
bzw.
and
,,transportation
public utilities" unterschieden, die um 36,4%,
29,0% bzw. 14,3% gestiegen sind. So iibertraf das
Ausmafi der Beschaftigtenveranderung im tertiaren
Sektor insgesamt wie auch regional differenziert die
der industriellen Fertigung. Dabei wurden der Siiden
und Westen
facheren,
nicht
sondern
tive Zunahmen
nur
auch
durch
durch
eine
hohe
Zunahme
absolute
der
wie
hoherrangiger Dienstleistungen
ein
rela
be
real
estate"
ein
Indikator
?finance,
ist (zu beach
ten sind aber erhebliche regionale Unterschiede).
Jedoch konnten der Nordosten und California ihre
relative Uberlegenheit
in diesen Dienstleistungen
ausbauen (vgl. auch Conzen 1983, S. 145).
der regionalen Wachstumsunterschiede
Erkldrungsansdtze
Fiir die Arbeitsplatzsteigerungen des ? Sunbelts"
werden
gewohnlich niedrige Steuerbelastungen,
Lohnkosten
Arbeits
gestiegene
and
und
Bodenpreise,
schaftlicherOrganisationsgrad
und
gewerk
der Arbeiter, vielfal
ausreichende
tige Rohstofflager,
Energieversorgung,
klimatische Vorziige
giinstige Energiepreise,
preisgiinstigere
ein geringerer
bessere
sowie
an
Lebensbedingungen
1983, S. 158; Hahn
1981,
gefuhrt (vgl. Vollmar
S. 59 ff.). In diesem Sinne wird auf ein fiir Industrie
ansiedlungen
giinstiges
,,Business
Climate"
Firestine
1978,
verwie
sen. Jedoch zeigen die Ergebnisse einer Untersu
chung, die diesen schillernden Begriff inhaltlich zu
fassen und die 48 Festlandsstaaten der USA zu bewer
tenversuchte, dafi das Konzept eines giinstigen ?Busi
ness Climate" allein nicht ausreichen wird, dieWirt
schaftsentwicklung zu erklaren (zur sog. FANTUS
Studie
u.
vgl. Weinstein
S.
135ff.).
So besteht lediglich ein Rangkorrelationskoeffizient
von 0,6 zwischen der FANTUS-Klassifizierung,
die
den Bundesstaaten hinsichtlich eines fiir Industrie
ansiedlungen giinstigen ,,Business Climate" Rang
und
zuwies,
platze
der
absoluten
Beschaftigtenver
in der industriellen
anderung (der Bundesstaaten)
zwischen
1970
1980
und
Fertigung
(nach eigenen Be
rechnungen).
Den
Staaten
mit
dem
besten
?Business
Climate" (Texas, Alabama, Virginia, South Dakota,
South und North Carolina, Florida, Arkansas) stan
den dabei New York, California (!), Massachusetts,
Michigan,
Delaware,
Connecticut
mit
dem
schlech
testen gegeniiber (vgl.Weinstein u. Firestine 1978
S. 135).
Ebenso mufi der Ansatz einer ?Frost Belt" - ?Sun
Belt" Dichotomie, der sich u. a. auf die oben ange
fiihrtenStandortfaktoren stiitzt, als zu vereinfachend
1982, S. 343). Auch
angesehen werden (vgl. Keinath
sind jene raumlichen Kategorien nicht eindeutig zu
in
definieren und abzugrenzen: Die Veranderungen
der industriellen Fertigung zeigen weniger einen
?Frost Belt"
?Sun Belt" oder Nord-Siid Gegensatz
als
vielmehr
eine
Differenzierung
dem
Produkt-Zyklus
allgemeinere
(vgl. Tab.
Modell
Zentrum-Peripherie
3). Daher
aufbauendes
diirfte ein auf
Zentrum-Peri
Norbert
de Lange:
Die
pherieKonzept einen geeigneten theoretischen Rah
men furdie jiingereWirtschaftsentwicklung der USA
1982, S. 343; Nortonu. Rees
abgeben(vgl. Keinath
ist in der geogra
1979). Eine derartige Konzeption
1976,
phischen Literatur nicht neu (vgl. Erickson
Cromley u. Leinbach
1981), jedoch scheint sich die
Untersuchung detaillierterer Merkmale wie Haupt
sitz- oder Zweigwerkfunktion, technologischer Ge
halt, Forschungsbedarf, Auftrage der offentlichen
vor
etc.
Hand
im Zusammenhang
allem
mit
den
Multiplikatoreffekten als fruchtbare Erweiterung zu
bewahren (vgl. Rees 1979; Butzin 1984, S. 244ff.).
Nach dem Produkt-Zyklus Modell durchlauft ein
neues
Produkt
Lebenszyklus:
drei
verschiedene
eine
Innovationsphase,
in seinem
Phasen
wahrend
der
das neue Produkt in seinem Ursprungsgebiet herge
stellt und in neue Markte
eingefiihrt wird; eine
wahrend
Wachstumsphase,
und
internationale
Produkte
und
firmen
imitiert
der
die
interregional
soweit
Nachfrage
Fertigungsprozesse
werden
konnen,
dafi
zunimmt,
von
Kon
kurrenz und absehbare Marktsattigung zwingen zu
weiterer Rationalisierung
und Stiickkostenreduzie
eine Reifephase,
rung;
wahrend
der
der
Fertigungs
prozefi so weit standardisiert, die Zuliefer- und
und zugehorigen Entschei
Abnehmerbeziehungen
dungsfunktionen soweit routinisiert sind, dafi sich
eine
zwischen
Standortspaltung
Leitungsfunktion
(Hauptsitz im Zentrum) und Ausfiihrungsfunktion
inRegionen mit niedrigen Herstellungskosten, z. B.
in Peripherregionen mit niedrigen Arbeitslohnen,
und
Bodenpreisen
stitionsanreizen,
zum
inhaltet
aus
duktion
u. U.
ergeben
einen
eine
dem
Inve
forderungspolitischen
kann.
Dieses
Modell
be
von
Dezentralisierung
industriellen
Kernraum,
Pro
aus
d. h.
dem Manufacturing Belt, hin zu peripheren Bundes
staaten. Bekannte Beispiele hierfiir sind die Verlage
rung
von
Schuh-
und
von
Textilindustrien
Neu
England und von Bekleidungsindustrien von New
York zu den Carolinas (vgl. Blume 1975, S. 269ff.).
Zum
anderen
konnen
konzentrierter
sich bei
Dezentralisierung
zunehmender
regional
Agglomerations
vorteile in peripherraumlichen Zentren einstellen
und zu kumulativen Wachstumseffekten fiihren, die
dann
ihrerseits
zum
?Saatbeet"
von
raumlich
konzentrierte,
besafi
iiber
lange Zeit, d. h. iibermehrere Produkt-Zyklen, die
Rolle
eines
?Saatbeets"
fiir
selected
US-Staates
for new
five years before
ceding
in the pre
locations
plant
1976 and 1981 respectively
Neu
Regionen
bzw.
Staaten
errichtete
Betriebsanlagen
(%
)1)
vor 1976
vor 1981
11
14
13
12
11 13
Northeast
Pennsylvania
4 3
Massachusetts
1 2
New York 2 3
New Jersey 2 1
North Central 24 15
Ohio 5 3
Wisconsin
Iowa
3 2
2
2 2
2
Michigan
Illinois3 1
Indiana
3
1
South 52 61
Texas
North Carolina
Georgia 3 6
South
7 11
Carolina
3 5
Florida 2 5
Tennessee
5 4
Alabama 5 3
Virginia 4 3
Louisiana
2
2
Mississippi 2 2
Oklahoma 2 2
Kentucky 3 1
Arkansas
3 1
West
California 7 4
Colorado 2 2
Arizona
Washington
1 2
*
2
Utah 2 1
*: weniger
als 0,5%
n Zahl
(= 100%) der befragten Unternehmen: 369
(1976) bzw. 323 (1981)
Quelle: FORTUNE
1982,Tab. 5
Innovationen
werden konnen (vgl. Rees 1979, S. 48ff.; zur Kritik
vgl. Butzin 1984, S. 239ff. u. 249ff.)
Der Manufacturing Belt, in dem sich das techni
sche Know-How
4: US-Bundesstaaten,
in denen in den letztenfiinf Jahren
bzw. 1981 neue Betriebsanlagen
errichtetwurden
vor 1976
Missouri 3 1
Konkurrenz
zunehmende
Tabelle
im Umbruch 119
der USA
regionale Entwicklung
Innovationen.
Diese
Funktion erganzte die industrielle Basis und bewirkte
einen Ausgleich der Verluste von standardisierten
Fertigungsprozessen an Niedriglohngebiete mit ge
so dafi zu
ringerer gewerkschaftlicher Kontrolle,
nachst der Beschaftigtenanteil des
Manufacturing
Belts an den gesamten USA nur leicht und erst nach
dem 2.Weltkrieg rapide abnahm, bis nach 1969 abso
lute Arbeitsplatzverluste im sekundaren Sektor auf
traten (von 1909 bis 1947 von 73,0% auf 68,2% und
bis 1969 auf 56,3%; vgl. Norton
u. Rees
1979,
40/1986
120_Erdkunde_Band
Tabelle 5: Die
Most
wichtigsten Standortfaktoren, die den Betriebsneugrundungen
in picking
factors
important
for a plant
location
actually
der letztenfiinffahre
located
in the preceding
vor 1976
bzw.
1981
zugrunde
five years before
lagen
1976 and
1981
respectively
der Standortfaktoren
Rangfolge
1981 bzw.
1976n
1976
Anteil der Nennungen (%)
1981
1 Productivityofworkers (4) 33 38
2 Proximity to customers (2) 36 35
3 Efficient transportationfacilitiesformaterials (1) 41 34
4 Availability of unskilled or semi-skilledworkers (2) 36 28
to business
and industry (6)
28 28
receptivity
local attitude
toward taxes on business
and industry
4 Community
6 State and/or
6 Availability of skilledworkers (11) 17 26
to raw materials,
8 Proximity
or
components
supplies
9 Availability of energy supplies (4) 33 21
9 A growing regionalmarket (7) 26 21
9 Costs
12 Quality of lifeforemployees ( ) n 17
14 Financing inducements (14) 11 16
15 Proximity to other company facilities(13)
16 Availability
17 State
or professional
of technical
17Water supply (14)
26 23
(7)
and/or
19 Adequate
local posture
on environmental
Impact Reports
treatment
civic waste
(14)
facilities
and/or
local personal
income
4 4
preferences
of company
4 5
(19)
tax structure
executives
26 Availability of clericalworkers (26) 1 1
Style of living foremployees (19) 4 n
durchschn.
Zahl
der befragten
an genannten
Unternehmen
Faktoren
406
4,5
of
and processing
13
22 Proximity to services (18) 8 3
22 Fiscal health of stateand/or city (19) 4 3
22 Efficient transportationfacilitiesforpeople (23)
25 Personal
10 14
(17)
controls
11
20 Calm and stable social climate (19)
State
13 15
workers
11 13
Environmental
Zahl
26
of property and construction
22 21
(10)
area for future expansion
17 17
(11)
12 Ample
20
23
(9)
(24)
(24)
2 4
3 3
2 2
4,6
351
n: nicht gefragt
u 1976 in Klammern
Quelle: FORTUNE
1982,Tab. 6
S. 142). Die
lang andauernde Vorherrschaft des
sich aus der Fahigkeit, neue
erklart
Kernraums
zu
erzeugen. Seit den vierziger Jah
Produkt-Zyklen
ren verlagerte sich jedoch vor allem aufgrund der
furVerteidigung und (spater) fiir
Milliardenauftrage
Raumfahrt das Schwergewicht der Innovationsfahig
keit zum Siiden und Westen. Die derzeitigen Wachs
tumsbranchen manifestierten sich inden wachsenden
peripheren Staaten des Siidens und nicht imManu
facturing Belt. Diese
stellen
insgesamt
raumlichen Veranderungen
sehr komplexe
Prozesse
dar,
deren
in dem Ersatz der
wohl wichtigster Ausgangspunkt
industriellen Technologie aus dem 19. Jahrhundert
durch
die
Industrien
wissenschaftsorientierten
des
20. Jahrhunderts zu sehen ist (vgl. Norton u. Rees
1979, S. 149).
Dieser konzeptionelle Rahmen beinhaltet bedeu
die allerdings eine
tende raumliche Komponenten,
Generalisierung
erschweren.
So
ist diese
Umorientie
rung durch spezifische regionale Ressourcen beein
flufit,die die sog. ?science based industries" in die
Peripherie zogen. Auch Norton und Rees stellen in
einem Beispiel den starken regionalen Bezug heraus
(vgl. Norton u. Rees 1979, S. 150): Die Olsuche in
der Golfkiistenregion der dreifiiger Jahre fuhrte zu
einer
Spezialisierung
auf
Sonargerate
und
wissen
Norbert
Tabelle 6:
US-Bundesstaaten,
ortefur neue Betriebsanlagen
wurden
a new
in next
plant
in den ndchstenfiinf Jahren benannt
Neue
Staaten
Betriebsanlagen
15
for
(%)u
nach 1981
nach 1976
Texas
North
as location
likely choice"
five years
11
Kentucky
Alabama
3
Oklahoma
4
*
*: weniger
1} Zahi
der
100%)
306
Unternehmen:
befragten
spater
und
Beschaffungsprogramme
Kumulative
erzeugt.
zusammen
mit
,,Business
peripheren
einer Umkehr
der
Viele
die
Basis
beschleu
Inno
des
des
Wachstumseffekte
dem
Image
das
Climate",
Staaten
eines
den
nachsten
400
bzw.
nachfol
aussortiert
wurden,
die
die
468
werden,
beruht
Antworten
solcher
die Auswertung
Industriekon
insbesondere
wird,
herausgestellt
traditionellen
Untersuchungen
Kern-Peripherie
zum
oder
lung
auf
zur Herstel
Betriebsanlagen
Verarbeitung
(sog.
,,manufacturing
or
plants").
den
der
Aufschwung
peripheren
Bundesstaaten,
Industrieanlagen. Allerdings bestanden hier eindeu
tige raumliche Unterschiede. Die relativ niedrigen
prozentualen
mussen
dabei
4
Tab.
zu
Be
Standortverhalten
von US-Industriekonzernen
(ebenfalls) die zentra
len Faktoren dar, die zu Betriebsneugriindungen
in
den siebziger Jahren fiihrten (vgl. insb. die Ver
des Arbeitskraftebedarfs,
und
wobei sich ein einheitlicher ? Sunbelt" nicht abzeich
net (vgl. Tab. 4; vgl. auch Browning u. Gesler
1979). Zwischen 1976 und 1981 fiihrtenTexas und
North Carolina mit deutlichem Abstand. Gegeniiber
der Befragung imJahre 1976 verlor California bzw.
gewannen Georgia, South Carolina und Florida an
Attraktivitat. Die Censusregion South blieb insge
samt die beliebteste Region
fiir Standorte neuer
Anteile
vor
der
einzelnen
dem
gesehen
Hintergrund
werden.
Bundesstaaten
der
48 Antwort
Die wichtigsten Standortfaktoren, die den in der
hervor
der Merkmale,
anderungen
von
suchen
auf
alternativen
die das skizzierte Zentrum
Peripherie Konzept stiitzen, stellen nach mehreren
vom Wirtschaftsmagazin
Fortune
in Auftrag ge
gebenen
weitgehend
regionale Verteilung der erfafitenBetriebsneu
griindungen bestatigt noch einmal die wirtschaftliche
Stagnation des industriellen Kernraumes der USA
Kriegs lenkte das sog. ,,Space Triangle"
(zwischen Houston, Huntsville und Cap Canaveral)
NASA- und Militarprogramme
in den Siiden. Das
hat inzwischen zum Aufbau
jiingere Wachstum
grofier regionaler Markte gefuhrt und ein internes
ziehung.
bzw.
Die
was
Instrumentenbau,
ragenden
von den
kann
rekrutieren,
dafi Verzerrungen
der Unternehmer
processing
Vietnam
fiihrten
53%,
US-Unternehmen
die
Wachstum
Grofienklassen
ausgehen,
zerne, die von durchgefiihrten oder geplanten Be
triebsneugriindungen betroffen sind. Dabei bezie
hen sich die Standortneugriindungen der befragten
weiterer
Entstehung
technologischer
In den sechziger
vationszentren.
wahrend
Jahren
zum Mond
Weltraumrennens
sowie wahrend
nigte
Orientierung
einzelnen
davon
insgesamt
der elektronischen Industrie in Texas bildete. Die
im Siidwesten der USA
Errichtung von Militarbasen
wahrend der vierziger Jahre brachte diesem Raum
militarische
den
suchten
*
(1976) bzw. 285 (1981)
Quelle: FORTUNE 1982,Tab. 9
schaftlichen
der
weder in den vergangenen noch in den kommenden
zehn Jahren neue Standorte fiir ihreBetriebsanlagen
als 3%
(=
aus
Antworten
*
3
Tennessee
die
genden 500 Firmen 47% bzw. 51%. Nachdem
*
3
sowie
auf Wachstumsge
biete inTab. 5 u. 7). Entsprechend einer Analyse im
Jahre 1976 wurden 1981 Fuhrungskrafte der 1000
grofitenUS-Industrieunternehmen
befragt. Da sich
die antwortenden Firmen annahernd gleichmafiig
worteten
*
6
*
Illinois4
zeitige
Markte
regionaler
raumliche
1982, S. 40ff.):
gering gehalten sind (vgl. FORTUNE
Von den 100 grofiten befragten Unternehmen ant
California 8 8
Florida * 7
Ohio 4 4
*3
Mississippi
*
5
Virginia
Georgia
im Umbruch 121
wachsender
tung
man
6 9
Carolina
der USA
regionale Entwicklung
die als hochstwahrscheinliche Stand
as ?most
named
US-States
Die
de Lange:
die Bedeu
ausgewiesenen
Betriebsneugriindungen
zu
zwischen
grundeliegen, sind in ihrer Bedeutung
1976 und 1981 weitgehend konstant geblieben
(vgl.
Tab. 5). Unter den drei bis fiinfzentralen Standort
griindenn haben die Arbeitsproduktivitat, die Kun
dennahe und giinstige
Verkehrsbedingungen
insge
samt am haufigsten die Standortwahl
geleitet. Dabei
wurde die Arbeitsproduktivitat gegeniiber der Ana
lyse von 1976 als Standortfaktor signifikant hoher
l)
most
Die
Frage
important
lautete: Which
in choosing
three
the location
to five factors were
selected?
122 Erdkunde Band 40/1986
Abb. 5: Attraktivitatsindex
dritter Praferenz
Quelle:FORTUNE
fiir industrielle
fiir geplante
Neuansiedlungen
industrielle
1981,Tab. A8
Neuansiedlungen
of attractivity
for new plant locations
1981:
choice for a new plant location
in next 5 years
Index
bewertet.
gen
Die
wohl
brachten
mit
rungen
die
bedeutendsten
veranderten
sich. Durch
relative
Rangverschiebun
Arbeitskraftanforde
technologische
Veranderun
gen hat die Verfiigbarkeit an ungelernten Arbeitern
rapide an Bedeutung verloren und die Nachfrage
nach
gelernten
Arbeitern
gewonnen.
in der FORTUNE-Studie
wurden die Fak
zu
die
als
zentrale
Grofien
einem giinstigen
toren,
Auch
,,Business
Climate"
beitragen,
relativ
haufig
ge
nannt (vgl. die Ergebnisse der FANTUS-Studie
in
u. Firestine
Weinstein
S.
1978,
135ff.). Jedoch
waren fiirdie tatsachlich erfolgten Betriebsneugriin
dungen
bedeutendere
der (vgl. Tab.
Standortfaktoren
entscheiden
5)!
Wachstumstrends
Zukunftige regionale
Die Orientierungen der siebziger Jahre scheinen
sich in den nachfolgenden Jahren fortzusetzen. Von
285 Unternehmen, die in den nachsten 5 Jahren be
1981: Relative
Haufigkeiten
in den nachsten
5 Jahren
der Staaten
of states mentioned
frequencies
as most
erster,
zweiter
likely, second,
und
or third
absichtigten, neue Standorte fiir ihreBetriebsanlagen
zu suchen, gaben in der FORTUNE-Befragung
im
Jahre 1981 60% den Siiden als die wahrschein
liche neue
Standortregion
an
gegeniiber
den
Census
relevanter
Praferenzen
regionen West (18%), North Central (14%) und
Northeast (9%). Der Siiden wird seine Spitzenposi
tion behalten, wahrend der Westen
deutlich an
Attraktivitat gewinnen wird (vgl. Tab. 4 u. Tab. 6).
Aufgegliedert nach Bundesstaaten fiihrtTexas mit
sehr deutlichem Abstand vor North Carolina die
Rangfolge der wahrscheinlichen neuen Standorte
an. Eine Fortschrei
zukiinftiger Betriebsanlagen
4
in
der
der
Tab.
bung
ausgedriickten ehemaligen
raumlichen Praferenzen besteht allerdings nur in
Ansatzen. Fiir 1981 bis 1986 zeichnet sich eine deut
lichere Polarisierung auf die zur Zeit prosperierenden
Staaten im Siiden undWesten der USA ab. Hinsicht
lich geplanter Neuerrichtungen von Betriebsanlagen
von 1976 hingegen
bestand in der Untersuchung
noch
eine
unter
den
grofiere
Streuung
Siidstaaten.
de Lange:
Norbert
Die
favouring
"most
of a new plant
state for location
likely"
im Umbruch 123
die als hochstwahrscheinliche
in den US-Bundesstaaten,
7: Standortfaktoren fur Betriebsneugrundungen
anlagen in den ndchstenfiinf Jahren benannt wurden
Tabelle
Factors
der USA
regionale Entwicklung
in next
five years
Anteil der Nennungen (%)
Rangfolge der Standortfaktoren1981 bzw. 1976n 1976 1981
1 Proximity to customers (1) 37 32
2 Productivityofworkers (5) 32 29
27 25
3 A growing regionalmarket (6)
to raw materials,
4 Proximity
or
components
supplies
5 Availability of skilledworkers (12) 13 21
6 Efficient
for materials
facilities
transportation
27 22
(6)
36 20
(2)
7 Availability ofunskilled or semi-skilledworkers (4) 33 19
8 Availability of energy supplies (3) 34 16
local attitude
and/or
9 State
taxes on business
toward
and
10 Community receptivitytobusiness and industry(9)
10 Proximity to other company facilities(11) 14 12
or professional
of technical
12 Availability
workers
13 Quality of lifeforemployees ( ) n 9
14 Financing inducements (12) 13 7
15 Ample area forfutureexpansion (15) 12 6
16 Costs
and
of property
construction
16Water supply (16) 10 5
18 State
and/or
Impact
Reports
19 Proximity to services (16)
20 Adequate
civic waste
treatment
facilities
20 Calm and stable social climate (21)
20
State
26 14
(8)
7 11
controls
and processing
of
13 4
(12)
10 3
(18)
industry
22 12
16 5
(10)
on environmental
local posture
Environmental
Standorte neuer Betriebs
4 2
4 2
(21)
4 2
income tax structure (21)
local personal
1
2
of
executives
company
preferences
(25)
and/or
20 Personal
24 Fiscal health of stateand/or city (19) 5 1
*
25 Efficient transportationfacilitiesforpeople (24) 3
*
26 Availability of clericalworkers (25) 1
Style of living foremployees (19) 5 n
Zahi
durchschn.
Zahi
der befragten
an genannten
Unternehmen
*: weniger
als 0,5%;
n
1976 in Klammern
Quelle: FORTUNE
Wahrend
erster
Stelle
Faktoren
306
n: nicht
gefragt
1982,Tab.
11
4,3
2,9
285
die Tab. 6 nur die inder Standortwahl an
genannten
Bundesstaaten
enthalt,
liegen
der Abb. 5 auch die zusatzlich an zweiter und dritter
fur einen
Stand
moglichen
z. B.
So
haben
zugrunde.
Staaten
Stelle
genannten
ort neuer
Betriebsanlagen
27% der hierbei beriicksichtigten 285 Unternehmen
Texas
als
ersten,
zweiten
oder
dritten
wahrschein
lichen Standortraum angegeben, so dafi sich diese
Prozentwerte als Attraktivitatsindex fur industrielle
Neuansiedlungen
interpretieren lassen. Auf der einen
Seite bestatigt die Darstellung die bereits in diesem
Beitrag
aufgezeigten
raumlichen
Trends,
anderer
seits korrigiert sie das raumliche Vorstellungsbild
eines
und
zukiinftigen,
zusammenhangenden
stellt
stattdessen
weiter
bestehende
Wachstumszentren
heraus.
Es
ist zudem
?Sunbelts"
regionale
aus
davon
zugehen, dafi diese Attraktivitatsindizes mit der Be
volkerungsentwicklung der achtziger Jahre korrelie
ren werden!
Der regionalen Praferenzierung der Tab. 6 liegen
die Standortfaktoren der Tab. 7 zugrunde.2) Auf dem
ersten und dritten Rang stehen Faktoren, die das
2)
Die
lautete: Which
three to five factors stand
Frage
as
in your present
the state you
favouring
thinking
named
above as the ?most likely choice"?
out
124 Erdkunde Band 40/1986
betreffen, wobei insbesondere die
Absatzpotential
der
Untersuchung von 1976 gestiegene
gegeniiber
des
expandierenden regionalen Marktes
Bedeutung
mit der Orientierung auf die prosperierenden Staaten
des Siidens und Westens
korreliert (kumulative
Produktivitat
und ein Facharbei
Wachstumseffekte).
die
stellen
terpotential
zweitwichtigste Faktoren
gruppe dar, was die strukturelle Veranderung des
Arbeitskraftebedarfs belegt. Die ,,Verfiigbarkeitvon
gelernten Arbeitern" wurde haufiger als die ?Verfiig
von
barkeit
an
bzw.
ungelernten
Arbei
gelernten
tern" als Standortfaktor zukiinftiger Betriebsanlagen
genannt,
noch
wahrend
in der
von
Untersuchung
1976 eine umgekehrte Rangfolge vorlag(vgl. Tab. 5).
Die Unternehmen zeigten sich imJahre 1981 zudem
weitaus
an
weniger
der
Fragen
inAussicht und gaben eine Region
Hauptverwaltung
neuen
fur den wahrscheinlich
zerne,
die
South
verlagern
Standort
machen
wollen,
an. Die
Kon
in die Censusregion
somit weniger
ihre Hauptverwaltung
als
4% aller im Jahre 1981 in der FORTUNE-Studie
erfafiten Industrieunternehmen (468) aus.
So wird sich die regionale Verteilung der wirt
d. h. die
schaftlichen Entscheidungsfunktionen,
raumliche
Biindelung
wirtschaftlichen
und
gen
von
Konzernhauptverwaltun
Zentralfunktionen
tra
im
ditionellen Manufacturing
Belt, nicht wesentlich
verandern. Die Kontrolle eines grofien Teils des
Wirtschaftspotentials der USA wird weiterhin vom
Zentrum
wirtschaftlichen
osten
bzw.
im Norden
Nord
ausgehen.
Energieversorgung
und Verkehrsverhaltnisse orientiert. Im Vergleich
zur Tab. 5 waren fiir zukiinftige Betriebsneugriin
dungen
oder
Anreize
staatliche
ein giinstiges
weni
andere,
Faktoren
beeinflussende
Climate"
,,Business
ger ausschlaggebend, woraus sich (zunehmend) ge
ringerwerdende Steuerungsmoglichkeiten der Stand
ortwahl
men
ableiten
kommunale
bzw.
staatliche
durch
lassen.
der
Fiir die zukiinftige Wirtschaftsentwicklung
industriellen
Kernraum
im
Metropolen
(ehemaligen)
sowie fiirdie Funktionsdifferenzierung des gesamten
US-amerikanischen
Stadtesystems ergibt sich die
inwieweit
Frage,
wichtige
verstaxkt
Konzernverwaltungen
im Siiden
nieder und folgen der raumlichen Orientierung
wahrend
Betriebsanlagen,
ihrer
die Konzernhauptverwal
tungen eine grofiere Standortpersistenz (u. a. im
Manufacturing Belt) zeigen. Zwar hat auch bei die
ser Gruppe der Siiden im Vergleich beider Unter
enorm
suchungsjahre
wurden
nehmen,
an Attraktivitat
imJahre 1981 33%
fiir die
(1976:
eine Verlagerung
gewonnen:
So
18%) der Unter
der Hauptverwal
tung in den nachsten 5 Jahren beabsichtigt war,
wahrscheinlich einen Standort im Siiden wahlen.
Jedoch haben derWesten und insbesondere die Cen
susregion North Central
eine
konstante
1981 26%
Attraktivitat
(1976 43%),
(fiirHauptverwaltungen)
aufzuweisen
North Central
1983.
Stuttgart
J.: Bevolkerungsgeographie.
Bd.
Eine geographische
Landeskunde,
Blume, H.: USA.
in strukturellem Wandel
Der Grofiraum
(Wissenschaftl.
Bahr,
-
Konzernverwaltungen
dem Trend in den Siiden bzw. Siidwesten folgen
werden. (In diesem Beitrag wurden bisher lediglich
Standortfaktoren fur die Neuerrichtung von Indu
strieanlagen (sog. ?processing plants") angefiihrt.)
lassen sich die
Nach der FORTUNE-Untersuchung
regionalen
Literatur
Mafinah
(Northeast
1981 31%
(1976 31%),West 19819% (1976 8%)). Allerdings
zu beriicksichti
ist die Basis dieser Relativzahlen
gen: So stellten in der Befragung 1981 lediglich 54
(1976: 51) Unternehmen einen Standortwechsel ihrer
1975.
9/1). Darmstadt
Bd.
Eine
Landeskunde,
geographische
Landerkd.
der USA
Regionen
(Wissenschaftl.
1979.
Darmstadt
1:
Landerkd.
: USA.
2: Die
9/II).
imWandel.
Erschei
B.: Zentrum
und Peripherie
der Dekonzentrations
und Determinanten
nungsformen
Habilitations
und Kanada.
in Nordeuropa
prozesse
1984.
Miinster
schrift am Institut fiir Geographie.
Butzin,
The
sunbelt-snowbelt:
W.:
C. E. u. Gesler,
Browning,
a case of sloppy regionalizing.
In: The Prof. Geogr.
31,
1979, S. 66-74.
and the
economic
opportunity
J.: Migration,
an analysis for the United
States
of
life:
according
quality
Science
of Regional
to race, sex and age. In: Annals
9,
Cebula,
1975,
Conzen,
neue
1983,
R.
S.127-133.
M.
P.:
Amerikanische
der
Stadtgeographie
S. 142-150.
im Wandel.
Stadte
achtziger
Jahre.
In: GR
Die
35,
and
u. Leinbach,
The
T. R.:
R. G.
pattern
in
down
of
the
process
non-metropolitan
filtering
impact
In: Econ. Geogr.
57, 1981, S. 208-224.
Kentucky.
industrial
R. A.: The
Erickson,
filtering down process:
Cromley,
location
28, 1976,
FORTUNE:
FORTUNE
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DIE JUNGPLEISTOZANE
VERGLETSCHERUNG
IM VORLAND DER APOLOBAMBA KORDILLERE
(BOLIVIEN)
Mit 6 Abbildungen, 1Tabelle, 7 Photos und 2 Beilagen (V,VI)
Wilhelm
Summary: The
Late
Pleistocene
lera de Apolobamba (Bolivia)
The paper
the Cordillera
have
been
deals
with
the Late
glaciation
Lauer
und M.
of the Cordil
Pleistocene
of
glaciation
profiles, which
from aerial photo
three marked
advances
de Apolobamba.
Maps
made
by field studies and
and
graphs, are interpreted. Obviously,
of glaciers occured
the Late Pleistocene.
during
According
to
the first of these advances
observations,
morphological
to the maximum
Late Pleistocene
belongs
period
(Canlaya
whereas
the following advances
took place
in the
Phase),
late glacial period
A and B). By
(Chacabaya-Phases
analogy
with the investigations
of Servant
and Fontes
the
(1978)
to the
level
of
Lake
Canlaya-Phase,
parallel
glacial high
Daud
Rafiqpoor
is timed between
35 000 and 28 00 B. P., the
to the high level of Lake Tauca,
Chacabaya-Phases,parallel
14 000 and 10 000 B. P. The
between
results are compared
Minchin,
with
those of other
advances
and
authors
(see Tab.
1). The post-glacial
are rather
unimportant.
Pollen-analysis
small climatic
fluc
testify the relatively
of glaciers
14C-dating
tuations during
the Holocene.
In der Abhandlung wird iiber die
Ergebnisse gla
zialmorphologischer Studien inBolivien berichtet, die
aufGelandeerhebungen
vonW. Lauer in den Jahren