industrialisierungsprobleme in jamaika
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industrialisierungsprobleme in jamaika
Hans-Dieter Haas: heifier Gebiete entstehen bei Wasserzulauf in der Regenzeit Tirse (Vertisole der US-Bodenklassifika tion); inAustralien reicht ihrVorkommen noch bis in trocknere Gebiete in Jamaika Industrialisierungsprobleme hinein. 4. In standig feuchten subtropischenGebieten der Ost seite der Kontinente findetman Red-Yellow Pod zolic Soils (SE-USA, SE-China, S-Brasilien, SE- bis E-Australien [IV 6+ 7]). Fiir die Gebirgskli 131 weil das damalige Klima wechsel feuchter tet war zu starkeren und stoffe usw. fiihren konnte. gestal der Nahr Auswaschungen etwa vorhandenen Re Auf sten dieser ?pluvialen" Boden bildeten sich dann die Dieser Trockenboden. heutigen verbunden staubung ?sekundare" ist z. T. mit Kalzifizierung mungsprozefi gewesen. Da diese Umfor und Ver friiheren Bo den wechsel feuchterer Klimate tonmineral- und m a t e climates" der farbigen Klima nahrstoffarmer sein konnen als die a priori im trok (?mountain karte [Troll/Paffen]) keneren Klima gebildeten, ist in diesen Fallen die ein gelten z. B. folgende Re fache Beziehung Klima zu Boden ebenfalls gestort. geln des Vorkommens bestimmter Boden: Treten in Steppengebieten hohere Gebirge auf, so kann man Wir miissen deshalb bei unserer Problematik ggf. auch am Tschernoseme beobachten. Mit die Boden- und Klimageschichte beriicksichtigen (Gans Bergfufi steigen der Seehohe, zunehmenden Niederschlagen und ab sen 1972, S. 37 f.). nehmender Verdunstung folgen lessivierte Boden, Braunerden, Podsole und schliefilich in der Schutt region unentwickelte Boden; iiber dieser findet sich ggf. eine bodenfreie Felsregion. H. Jenny (1941) hat eine solche am Boden-Klima-Sequenz des Bighorns inWyoming Beispiel (USA) beschrieben. Ahn Gesteinsarten liche, aber oft durch verschiedene ge storte kann man auch in den Alpen be Sequenzen In Gebirgen obachten. anderer Klimazonen werden naturgemafi auftreten auch andere (s. auch Ganssen meist nach Fridland, Klima-Boden-Sequenzen S. 211-215 1972, [zu 1951]). Zusammengefafit lassen sich also uberwiegend, vor allem in kleinmafistablichenKlima- und Bodenkarten, deutliche Beziehungen zwischen den einzelnen Klima ten der Klassifikation nach Troll/Paffen und den in den betreffenden Klimagebieten vorkommenden zo nalen und intrazonalen Boden erkennen. Wirtschaft licheMafinahmen konnen allerdings in dicht bevol kerten Gebieten alter Bodenkultur die dortigen Bo den oft wesentlich zu ?Kulturb6den" umformen. Als storend fiir die natiirliche Beziehung Klima zu Boden konnen sich auch Klimaanderungen in der Vorzeit be merkbar machen; so z. B. waren in der Pluvialzeit die Trockengiirtel Afrikas wesentlich schmaler als heute, Literatur W. M.: Fridland, der Gebirgssysteme Versuch der der UdSSR bodengeogr. (Russisch). Unterteilung Pocvovedenie Nr. 9, 1951, S. 521-535. R.: Grundsatze der Bodenbildung. Mannheim Ganssen, 1965. : Trockengebiete. Bodenkultivie Boden, Bodennutzung, 1968. Mannheim rung, Bodengefahrdung. : 2. Stuttgart 1972. Bodengeographie zur Kenntnis R. u. Moll, W.: der Bo Ganssen, Beitrage den warm-arider am Siid Gebiete, dargestellt Beispiel 2. u. Bo westafrikas. f. Pflanzenernahrung, Diingung denkunde 1961. 94, 9-25, Factors of soil formation. Jenny, H.: don 1941. C. F.: Marbut, International A 1928. 1-31, C: scheme Congr. of for soil Soil New York classification. Science, u. Lon Proc. 1st 4, Washington, Karte der Jahresgezeiten-Klimate der Erde. v. C. Troll und Kh. Paffen. farbigen Karte Erdkunde XVIII, 6-28, 1964. C. u. Paffen, Kh.: der Erde. Troll, Jahreszeitenklimate 1:16 Mill. u. Eng Wandkarte Berlin 1969 (in Deutsch Troll, Mit einer lisch); die gleicheKarte in 1:80 Mill, imAtlas ?Unsere Welt". Berlin 1970. IN JAMAIKA INDUSTRIALISIERUNGSPROBLEME Mit 2 Abbildungen und 3Tabellen Hans-Dieter Haas Problems of industrialisation in Jamaica. Summary: countries increased efforts at Many developing regard as the only proper way of industrialisation achieving a rate of economic which is healthy and equips them development for the future. In many of these countries, however, the ment. hoped-for country materials successes have not taken is place. One example in recent years, state efforts have led to the where, establishment of industry in the Kingston-Span widespread ish Town urban agglomeration. In spite of new job oppor into the urban tunities, the growing influx of rural dwellers areas has resulted in a peripheral rising rate of unemploy Jamaica This is particularly marked among (e.g. the 14-24 age group has a 32% groups the lower age unemployment rate). In addition, large measure Because vital the legislation for industrial expansion has in attracted to the industries foreign export which neither raw available process locally not manufacture goods for the domestic market. of this, the between-plant are linkages which to the process of industrialisation do not develop. so In spite of the low wages earned both by unskilled and by newly trained workers, production costs in Jamaica are 132 Erdkunde power failures, high transport high relatively (frequent in and this has a negative costs, small domestic market) to further fluence on entrepreneurial decisions in relation industrial establishement. to targets for the is geared industrial planned Jamaican year 1990 but it is only since 1972 that a more pronounced on the utilisation of existing local resources has emphasis of greater encouragement through especially in of an efficient agricultural The products agriculture. dustry, it is hoped, could be sold on the enlarged market of set up in 1968. Free Trade Area which was the CARIFTA emerged, Vorrangiges Ziel vieler Entwicklungslander istheute Aufbau der erfolgreiche Industrie. einer verarbeitenden Nur seiten verlauft jedoch die angestrebte Industriali sierung planmafiig, und allzu oft fehlt es an einer Reihe von Voraussetzungen, die dann unter Schwierig keiten imNachhinein geschaffenwerden mussen. Auch Jamaika, drittgrofite Insel der Antillen, gehort zu die ser Gruppe von Entwicklungslandern. Seit geraumer Zeit wird dort versucht,mit Hilfe einer staatlich ge forderten Industrialisierung eine ausreichende Basis zur Losung der wirtschaftlichen und sozialen Probleme des Landes zu erlangen. Zwar hat die in kolonialer Zeit entstandene der Zuckerrohrmono Plantagenwirtschaft kultur durch die schnelleEntwicklung des Bauxitberg baus in den letzten zehn Jahren ihre wirtschaftliche Vormachtstellung auf der Insel verloren, infolge des arbeitsextensiven Charakters des Bauxitbergbaus ist Band 28/1974 H. Blume [1968], S. 151). In Kuba gab es die Moglich keit, sich bei der Zuckerrohrernte zu anheuern lassen. Viele Inselbewohner emigrierten in die Vereinigten Staaten. Nach Roberts (1957) verliefien im Zeitraum 1881-1921 146 000 Jamaikaner ihreHeimat, das ent spricht einem jahrlichenWanderungsverlust von iiber 7000. Eine zweite setzte Massenauswanderungswelle nach dem Zweiten Weltkrieg ein, als zwischen 1953 und 1962 rund 10 Prozent aller Jamaikaner mit dem Ziel Grofibritannien das Land verliefien. Der jahrliche Wanderungsverlust belief sich schliefilichzwischen 1965 und 1970 auf 26 000. Seit jedoch die Auswanderung nach Grofibritannien nichtmehr moglich ist, richtet sich die Auswanderungswelle nach USA und Kanada3). Besonders nachteilig fiir die jamaikanische Wirtschaft ist es, dafi der iiberwiegende Teil der Auswanderer (1970: 61%) Erwerbstatige sind, die dem heimischen 1969 waren Wirtschaftsleben werden. entzogen zent der Auswanderer erwerbstatigen 62 Pro Arbeits gelernte krafte und das Alter von zwei Dritteln der Auswan derer lag zwischen 10 und 39 Jahren. Ein grofierNut zen fiir die jamaikanische Volkswirtschaft liegt jedoch von in den Gelduberweisungen Kontraktarbeitern aus den USA, die 1970 umgerechnet 6,3Mill. DM, das entspricht 16 Prozent der Lohne, nach Hause geschickt haben4). Trotz dieser hohen Auswanderung ist es dem seit 1962 selbstandigen Staat bisher nicht gelungen, der be drohlichen Herr Arbeitsmarktsituation zu werden. In eine zukunftsgerechteErwerbsstruktur jedoch nur iiber den letzten Jahren stieg auf der Insel die Arbeitslosig keit in den Stadten erheblich an; diese lag 1972 weit eine gezielte Ansiedlung verarbeitender Industrie zu von iiber dem Landesdurchschnitt 17 Prozent. Beson erreichen.Wie weit diese inzwischen gediehen ist und ders hoch ist im ganzen Lande die Arbeitslosigkeit in welche Schwierigkeiten und Hindernisse seither diesem den unteren Jahrgangen (Tab. 1), vor allem in der Ziel imWege standen, soil im folgenden naher dar Hauptstadt Kingston, wo die Landflucht stark zu gestellt werden1). und Erwerbsstruktur Bevolkerungs- Mit seinen 1,9Mill. Einwohnern erreicht Jamaika eine Einwohnerdichte von 166 Ew./qkm. Im Bereich der Grofien Antillen wird es nur noch durch das mit iibertrof 280 Ew./qkm iibervolkerte Puerto Rico fen.Die hohe Bevolkerungsdichte kam erst in jiingerer Zeit zustande, als die Geburtenrate, bei gleichzeiti gem Absinken der Sterberate, stark anstieg. Innerhalb 80 Jahren verdreifachte sich somit die Bevolkerung in Jamaika (1891: 639 500 Ew.). Die Altersstruktur der Bevolkerung lafit seit zwei Jahrzehnten ein deutliches Ubergewicht der jungen Jahrgange erkennen: nach dem Zensus von I9602) waren 52 Prozent der Jamai kaner junger als 21 Jahre. Die Bevolkerungsverdreifachung war moglich, ob vor gleich Zehntausende von Jamaikanern schon kurz und nach der Jahrhundertwende auswanderten: Zahl reiche Jamaikaner afrikanischer Abstammung fanden beim Bau des Panama-Kanals Beschaftigung, andere verliefien die Insel mit dem Ziel Zentralamerika (vor nehmlich Costa Rica), um in den neuen Bananenpflan zungen und beim Eisenbahnbau Arbeit zu finden (vgl. dankt der Deutschen Forschungsgemein J)Der Verfasser einer Reisebeihilfe. schaft fiir die Gewahrung aus der der Daten Veroffentlichung 2) Eine vollstandige von 1970 lag noch nicht vor. Volkszahlung Buche schlagt. Tabelle 1: Die der Arbeitslosigkeit in den unteren Jahrgangen Bevolkerung Jamaikas5) erwerbsfahigen in the lower age groups of the Jamaican Unemployment labour force Alter mannlich 14-19 27,0% 20-24 16,4% 14-24 22,2% weiblich 50,7% 37,1% 44,4% Der Agrarsektor hat durch die zunehmende Land Stadtwanderung erheblich von seiner Bedeutung als Erwerbszweig eingebiifit,wenngleich 1970 noch immer es 20 800 Jamaikaner, die mit diesem Ziel 3) 1969 waren der gesamten Auswanderer). Insel verliefien 88,4% (= waren 1970 14 538 Kon und in Kanada 4) In den USA nach Jamaika wieder nicht sind 11% traktarbeiter tatig. die in ist stark gestiegen, weil Der Prozentsatz zuruckgekehrt. die fiir viele einem Arbeitsvertrag einzige Moglichkeit noch in der Einreisebestimmungen liegt, nach Verscharfung zu gelangen. die USA 14 und im Alter zwischen 5)Die Zahl der Erwerbsfahigen 24 Jahrenbelief sich 1972 auf 200 300 (= 26,6% aller Er Die durchschnittliche werbsfahigen). in dieser Altersstufe 31,9%. Arbeitslosigkeit betrug Haas: Hans-Dieter 2: Die 133 in Jamaika Industrialisierungsprobleme in der Erwerbsstruktur Ja Veranderungen der Erwerbstaigen nach Wirtschafts (Aufteilung in Prozent) bereichen nur Changes group Entwicklung der Industrie in Jamaika Tabelle maikas in distribution of the labour industrial force by 1943 1960 1970 39,0 36,0 0,7 0,8 Forstwirtschaft Landwirtschaft, und Fischerei 45,1 und Erden Steine Bergbau, Produzierendes 0,1 Gewerbe 14,8 14,8 8,2 3,1 Elektrizitat 6,8 und Wasser versorgung 0,3 0,5 Bauwirtschaft Handel Verkehr andere 11,7 offentliche Dienstleistungen und private 26,7 100,0 36 Prozent der ihm Erwerbstatigen notigte 4,4 23,7 38,4 100,0 100,0 rend 7 Prozent Subsistenzwirtschaft. der Erntekampagne) (9 Prozent der Erwerbstatigen nur 0,5 Prozent waren richtung ins Leben wurde. gerufen leistungsstarksten zum sein Beitrag Wirt Brutto inlandprodukt der Insel lag 1970 bei 16,8 Prozent. Damit ist die Bedeutung des Bauxitbergbaus sogar grofier als die des Produzierenden Gewerbes, dessen Entwicklung in eine Stagnationsphase trat und 1970 6) Einschliefilich .V \ J ' " St James \ Q Westmorland ' Parish-Grenzen Boundaries af Panshes V ; proParish Y Industrtebeschdftigte perParish Manufacturing Employment H"1000 5^ ^'^^N der aufieren Zwang Stromversorgung, kam ,' und Verpackungsaus ab. Wie Zeit Abb. Mit dem ?Textile einer 1 zu Encourage Fruchteverarbeitungsindustrie schon zu dieser ersehen, war der Industrie im eine deutliche Konzentration von Gebiet St. Andrew, St. Catharine und Clarendon festzustellen. und Getrankefabrik einer Mobelfabrik 7) Errichtung 1916. Die 1911 und einer Brauerei 1885, einer Biskuitfabrik von Geraten wurde fiir die Zuckerindustrie Herstellung > H Cv Trelawny gH St Ann ; ^ _ B * * St.Elizabeth \ der verarbeitenden unter begann schliefilich 1947 in Jamaika die \ \ H9 S I'l** I 1^1 ' 9 V >( j \HB . I HL Portland \ ?:">':?. >^BB_ "\ I ^' - ~"'^ - - -Andrew/' . ^Sfftst > | ^*S^j.K'n9ston f\8 1 i St.Catherine V c2Jaa*s'/^ P e\rt^*-**^y_^ mn ^ * ' / ?\ Mar,chester \ ! " \^-x U > , Clarendon '"-^^ <j? \ ^-i " \ /^"^ \Ji^_ / Zunahme der Industriebeschdf / ^t~~>-^ tigtenzahl _.-?' ^ / ^) Increase ofManufacturing Employment / x^~^c\^y n bis '969 ? 1p 2p 3pkm \JL ^1 B bis 1959 \ ^) Industriebetrieb (10u.mehr V Beschdftigte) n?.n. \ pi,??.?n ... . o?.m..t?~? Town bis 1944 D.p.rtm.?i w.nn.ng andmore) Factory (10employees | V^^) 1: Standorte es zur Er 1909 begonnen. / \. Aufbau um aus der Industrieforderungsgesetzgebung, Epoche zu Investitio wie inlandische Unternehmer landische nen zu ermutigen. Ende der 40er Jahre zeichne Noch ten sich Anfange einer einer Leder-, einer Bekleidungs-, Tonerdeherstellung. Hanover Schwergewicht Importsubstitutions-Industrien, waren. bedeutendsten wirtschaft sich in einem Schrumpfungprozefi befindet und nur mit Hilfe offentlicher Subventionen ihre 44 000 Arbeitsplatze (1970) halten konnte, ist der Jamaikas nach dem Bauxitbergbau kapitalintensive zum Dienstleistungssektor schaftsbereich auf gestiegen; den diesem Unter erster ment Law" die Zucker Wahrend Das erzeugten. denen die Schuh- und die Kondensmilchindustrie die verdien lich bedeutsameren Bauxitbergbau6), der 1952 in Ja maika durch Auch det war. wah im wirtschaft aber fest die 1923 in Jamaika begann, erhielt die Industria lisierung keinen grofierenAuftrieb. Der entscheidende Anstofi dazu erfolgte vielmehr erstwahrend des Zwei tenWeltkriegs, als durch die starken Einschrankungen der Importe die Versorgung der Bevolkerung gefahr ten 1970 ihren Lebensunterhalt in der traditionellen Zuckerwirtschaft, selbst Energie waren. (Tab. 2). Die Produktivitat dieses in Jamaika riickstan digen Wirtschaftszweigs ist verhaltnismafiig niedrig und entspricht in den 145 000 kleinbauerlichen Betrie ben mit weniger als 5 acres Nutzflache kaum mehr als einer 1870 der industriellen Produktion lag aber auch spater ein deutig bei der Zuckerherstellung. Noch 1938 machte diese allein knapp die Halfte der gesamten jamaikani schen Industrieproduktion aus; die andere Halfte be stand nahezu ausschliefilich aus der Herstellung von Rum, Bier, Maismehl, Kopra, Speiseol und Tabak 0,2 2,3 zugehorig um Industrialisierungsansatze stellbar7). Es handelt sichhierbei fast ausschliefilichum kleine Betriebe der Nahrungsmittelindustrie, die ein heimischeRohprodukte verarbeiteten und die dazu be 3,2 2,3 bei Bruttoinlandsprodukt Sieht man von der grofienZahl der kleinen Zucker miihlen ab, von weichen es 1832 670 und um die Jahr hundertwende noch 130 auf Jamaika gab, so sind erste bescheidene 9,9 7,0 und Nachrichtenwesen zum 13,5 Prozent steuerte(1959: 14,1%). Industrie in Jamaika Location of manufacturing industry \ '^~^_\ St. Thomas in Jamaica "--?^-v ? ."\ Als Folge der durch den Krieg eingeleiteten und zunachst sehr hoffnungsvollen Entwicklung stieg der industrielle Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt von 6 Prozent (1938) auf 11 Prozent (1950). 1959 ubertraf dieser schliefilichden der Landwirtschaft und Mitte der 60er Jahre uberflugelte die Industrie sogar den Han del. Doch 10 Jahre spater bahnte sich in der Industria lisierung Jamaikas die oben bereits erwahnte und bis heute andauernde Produktionszuwachsrate Stagnationsphase von fast an. Die industrielle 8 Prozent pro Jahr (Durchschnittswert 1960-68) sank 1969 auf weniger als 2 Prozent ab. Seit dieser Zeit gilt der Bauxitberg bau als bedeutendster Wirtschaftszweig der Insel. Bis Ende des Jahres 1970 waren auf Jamaika 46 200 Be schaftigte in 1149 Betrieben mit der Herstellung von Industriegiitern oder deren Reparatur befafit (Tab. 3). Nur etwa 500 dieser Betriebe beschaftigten jedoch 10 und mehr Arbeitnehmer (Abb. 1). Tabelle 3: der Entwicklung in Ja Industriebeschajhigung maika of employment Development in manufacturing Zahl der Beschaftigten Zahl der Fabriken Jahr 14 23 46 365 627 1149 1943 1951 1970 der 80 Prozent industry 370 100 200 was ein Ausdruck der Lei geringen tertia eher dem ihren Tatigkeitsmerkmalen mufiten. werden Jamaikanische zugerechnet Regierungsstellen verweisen haufig auf den Erfolg der und Industrialisierungsbestrebungen dafi erwahnen, zwischen 1960 und 1968 die Zahl der industriellen Arbeitsplatze jahrlich imDurchschnitt um 2,2 Prozent des einem Zuwachs von nur 2,1 Prozent gegeniiber potentials gesamten Arbeitskrafte sei. Dieser angestiegen Vergleich hinkt betrachtlich, was eine Heranziehung der absoluten Zahlen beweist. Danach haben die indu striellenArbeitsplatze jahrlich um ca. 1000, die Zahl der Erwerbsfahigen in Jamaika jedoch um 17 600 zu genommen. F orderungsmafinahmender Regierung Die Forderungsmafinahmen der Regierung liegen im wesentlichen erstens in der Einschrankung des Import marktes, d. h. in der Schaffung eines Importverbots fiir bestimmte Giiter, oder in der Errichtung hoher Zoll und barrieren8) zweitens von in der Gewahrung Pro duktionserleichterungen fiirdie Unternehmer durch ge setzlich festgelegte finanzielleVergiinstigungen9). 8) Bei Zolltarife Rohmaterialien bei maximal und Halbfabrikaten 20 Prozent, wahrend 30 Prozent der Zollzuschlag Fertigprodukten z. B. auch Pkws xusgiitern, unter welche 30 Prozent betragt. 9) So ermoglicht der ?Pioneer Act" von 1949 eine beschleunigte Industries Steuerverlust gestiegene Als zu erstes ist hier der enorm an der von zunachst erwahnen, jahrlich 4,7Mill. DM imDurchschnitt der Jahre 1953 bis 1962 auf 35,3Mill. DM bis zum Jahre 1969 ange wachsen ist.Besonders bedenklich ist,dafi die gewahr ten Steuervorteile zu einem grofienTeil auslandischen, zent Arbeits stungsfahigkeit dieser Industrie ist. Auch sind fast die Halfte der industriellen Erwerbstatigen Selbstan dige, und davon wiederum zwei Drittel Frauen, die aber nach ren Sektor lassen. erscheinen Licht Unternehmern investierenden in Jamaika platze Jamaikas befinden sich inKleinst- und Hand werksbetrieben, Mit Unterstutzung der neugeschaffenen Jamaica Industrial Development Corporation (JIDC) und einer Investition von umgerechnet 314 Mill. DM ist es ge lungen, auf dieser Grundlage bis zu Beginn des Jahres 1971 insgesamt 186 Betriebe zu errichten und damit gleichzeitig 13 000 neue Arbeitsplatze zu schaffen.Die Aktivitaten der JIDC beschrankten sich zunachst in starkemMafie auf den Grofiraum Kingston, so dafi dort heute zwei Drittel der industriellenArbeitsplatze in dem neugeschaffenen konzentriert sind. Allein ?Kingston Industrial Estate", der dicht beim Hafen liegt, entstanden mit Hilfe der Industrieentwicklungs gesellschaft in 45 Betrieben iiber 3000 Arbeitsplatze. Allerdings zeigt diese Industrieforderungspolitik der Regierung, die sichweitgehend auf Steuererleichterun gen griindet, auch eine Reihe negativer Folgeerschei nungen, welche die anfangliche vielgepriesenen Erfolge der Industrieansiedlung heute in einem ungiinstigeren zugute kom men, und diese somit noch hohere Gewinne ungeschma lert in ihrHeimatland transferienkonnen.Nur 21 Pro industriellen sogenannten 2811974 Band Erdkunde 134 bei liegen die Industrie und fallen, bei Lu sogar iiber Encouragement von Investi Abschreibung unter der der der Regierung Fordergesetzgebung geschaffenenArbeitsplatze wurden ganzlich mit jamai kanischem Kapital errichtet,51 Prozent kamen dagegen mit und auslandischem 28 Prozent mit gemischtem Ka zustande10). pital Erheblich sind auch die Nachteile fiir den Gesamt industrialisierungsprozefi.Dadurch, dafi die Rohmate rialien ganzlich importiert und Fertigprodukte voll exportiert standig es nicht kommt werden, zum Auf bau zwischenbetrieblicher Bindungen innerhalb Jamai kas11). Oftmals ten Erzeugnisse gelangen wiederum zunachst dieselben, exponier zu Mehrpreisen als Importe zuriick ins Erzeugerland, da sie auf den inlandischen Markt direkt nicht gelangen diirfen.Diese arbeitsinten siven Exportindustrien bilden aufierdem keine Arbeits krafte aus, tragen also nicht zur Berufsausbildung der Einheimischen bei. Sozialleistungen existieren nicht oder sindminimal. Das Ziel dieser Unternehmen ist es vielmehr, unterAusnutzung billiger Arbeitskrafte ihre Investitionskosten so niedrig wie moglich zu halten und bei der oftmals unsicheren politischen Situation eine Abschreibung der Kosten in kiirzester Zeit zu er reichen. In der Regel schlagen nur die gezahlten Lohne Schutz tionen und einen zusatzlichen der ? Industrial gleichartiger Produkte; 1956 erlaubt Einkommenssteuerfreiheit gegeniiber Incentives Importen Act" von fiir einen Zeitraum Industries Encourage 19 Jahren und der ?Export fiir Roh ment Act" des gleichen Jahres befreit von Zollen sofern ganzlich stoffe und samtlichen Einkommenssteuern, wird. fiir den Export produziert aus den Ver kam zu 84,3% auslandische Kapital 10)Das zu 7,4% aus Grofibritannien, zu 7,7% einigten Staaten, aus Panama. aus Kanada und zu 0,6% von 7 bis industrielle Interdepen A. Hirschman (1967) u) Nach und Vorwartskoppelungs mit Riickkoppelungsdenzen prozessen. Hans-Dieter Abb. 2: Die volkswirtschaftlich zu Buche; ter dem durchschnittlichen Haas: Industrie Industrialisierungsprobleme in Spanish sie liegen jedoch un Industriearbeiter-Lohn Town Industry in Jamaika in Spanish 135 Town die Halfte der fiir die industriellen Produktion be notigtenRohstoffe eingefuhrtwerden miissen. Das Ziel, welches sich die jamaikanische Regierung bei der Schaffung des Industrieforderungsprogramms setzte, namlich die Beseitigung der Arbeitslosigkeit, niveau12). Ein Grofiteil der angesiedelten Industrien gilt als ausgesprochen leistungsschwach,und nach Ab lauf der Forderfrist kommt es bei diesen Unternehmen wenn man an wurde bis heute nicht erreicht. Auch haufig zu Betriebsstillegungen. Industriebetriebe dieser Art haben sich in den 60er nimmt, dafi durch jeden im Rahmen des Forderungs programms direkt gewonnenen Arbeitsplatz ein wei Jahren vermehrt aufierhalb Kingstons niedergelassen, wo die Lohnkosten noch unter denen der Hauptstadt terer indirekt zustande kam, ergibt dies doch nur eine Gesamtzahl von 26 000 Arbeitsplatzen, das Arbeits liegen. Bei den meisten dieser arbeitsintensiven Indu strien iiberwiegt deutlich der auslandische Kapitalan kraftepotential in Jamaika nimmt aber jahrlich allein um 22 000 zu. teil, so auch bei vielen Betrieben in Spanish Town Besonders harte Kritik an dem Forderungsprogramm (Abb. 2), einem 20 km von Kingston entferntgelegenen Ort mit 42 000 Ew. (1970). Allein vier der funfTextil der Regierung regt sich inzwischen im Lande selbst. und Bekleidungsindustriebetriebe wurden dort zu Chen Young (1966) weist nach, dafi auch der mate 100 Prozent mit US-amerikanischem Kapital errichtet. rielle Aufwand und die Steuerverluste des Staates die Betrachtet man die Industrie von Spanish Town ins relativ bescheidene Erhohung des Bruttoinlandpro duktes ubertreffen.Nach seinerMeinung ist das For gesamt, d. h. nicht nur die durch die JIDC angesiedelte Industrie, so belauft sichder auslandische Kapitalanteil derungsprogramm im Grunde als ein Fehlschlag zu dort inzwischen auf 43 Prozent. Die oben bezeichneten bezeichnen. Unter sinnvollerem Einsatz der fiir das Investitionen und Export-Industrien haben in Spanish Town die lokale eingesetzten Forderungsprogramm unter voller Ausschopfung der im Lande vorhandenen Marktorientierung stark reduziert, wenngleich die meisten Industrieprodukte auch weiterhin auf den Rohstoffe (landwirtschaftliche Produkte, Textilien, nahen Grofistadtmarkt gelangen. Mit der Ansiedlung Leder) hatte eine wesentlich effektivere Industriali der Export-Industrien haben sich allerdings zwangs sierung entwickelt werden konnen, vor allem was die laufig auch die Rohstoffimporte erhoht, so dafi im Schaffung von Arbeitsplatzen auf dem Lande anbe Falle von Spanish Town, selbst unter Beriicksichtigung (1967) und Jefferson (1972) sind langt. Brewster des einheimischen Zuckerrohprodukts sowie der Roh der Ansicht, die Fordermittel hatten ganz gezielt nur stoffe fiirdie Bau- und Keramikindustrie, bereits iiber fiirden Aufbau einerVeredelungsindustrie landeseige ner Rohstoffe 12)Der Wochenlohn kleidungsindustrie einer Naherin (Export-Industrie) in Betrieben der Be lag 1972 bei 34,- DM. verwendet werden sollen. Das Industrialisierungskonzept, wie es bisher ent wickelt wurde, zeigt also verhaltnismafiig wenig Ver 136 Erdkunde zum kniipfungen Eine Sektor. primaren An gezielte siedlung von Industrie in landlichen Gebieten nimmt erst mern seit 1967 langere zu, nachdem Steuerfreiheiten man dort den Unterneh Bis hat. eingeraumt En de 1969 waren in landlichen Gebieten, aufierhalb der Kingston Metropolitan Area, nur 39 der 190 geforder ten zusammen mit Industriebetriebe 3800 Beschaftig ten errichtetworden, und lediglich wenige Betriebe be- oder verarbeiteten landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die iibrige Industrie hat ihreWirkung auf den land lichen Standort verfehlt. In manchen Fallen sind so gar uberwiegend ungiinstige Folgen zu verzeichnen z. B. dann, wenn diese wirtschaft heraufdriickt. das in der Lohnniveau Land Hemmnisse bei der Industrialisierung Es mag die zunachst warum auftauchen, Frage es denn nicht schon friiherzu einer Industrialisierung auf Jamaika kam. Zwei wichtige Grunde sind zu nennen: der englischen Kolonialregie Erstens die Haltung rung, die keine Notwendigkeit fiir eine Industriali sierung der Insel sah,wurde diese doch mit alien wich tigen Industriegiitern imTausch gegen Zucker, Bananen und andere Agrarprodukte von aus England versorgt, und zweitens fehlende Initiativen in Jamaika selbst. Die wirtschaftlich aktiven Krafte im Lande, die nicht imAgrarsektor tatigwaren, hatten sichvielmehr dem eintraglichenHandel mit Industriegiitern zugewandt. Das Interesse an einem risikoreichen von Aufbau In dustrien in Jamaika war gering. Auch heute hat die Gruppe der Importeure nur wenig Verstandnis fiir ei ne verstarkte Industrialisierung und weifi sehrwohl ihre in Regierungskreisen Interessen entsprechenden durchzusetzen. Hirschman (1967, S. 124 f.) sieht generell im Importhandel in bezug auf die Entwick und ein forderndes lungslander ment: Erstens dieser ermoglicht ein hemmendes die Verwendung Mo von Industriegiitern, so dafi die Bevolkerung ihrenNutzen zweitens kommt kennenlernt, Interessen, fung machtvoller es aber nur die auch die zur Schaf Fortsetzung und den Ausbau eines profitreichenHandels zum Ziele haben. Cumper (1960, S. 262), bekannterWirtschafts aus wissenschaftler von hand Beispielen an diese These Kingston, belegt aus Jamaika. verstarkendes Als Moment kommt in diesem Punkt hinzu, dafi das Ver trauen des Verbrauchers in die im Lande hergestellten Waren gering ist. Es werden in jedem Falle Import giiter vorgezogen. Diese Haltung der Einheimischen wurde nicht unbetrachtlich durch den Tourismus und durch die amerikanischenWerbemethoden genahrt, die in zunehmendem Mafie die den Industrielandern ei genen Verbrauchergewohnheiten propagieren (vgl.W. Gerling, 1969). Wie auch immer ein Industrialisierungskonzept fiir Jamaika aussehen mag, drei wichtige Ungunstfaktoren sind in jedem Falle inRechnung zu stellen: 1.Knappheit an nichtlandwirtschaftlichen Rohmate rialien 2. schlechteAusstattung der Insel mit Energie 3. geringe Grofie des Inlandmarktes. fiir die verarbeitende Industrie Die Materialien werden zu einem hohen Prozentsatz mit dem Schiff Band 28/1974 auf die Insel gebracht. Die Herkunftslander erster Linie die USA, England und Kanada. es nicht kommt zu seiten sind in Dabei der Lieferun Verzogerungen gen und somit zu oft tagelangen Produktionsausfal len. Erstaunlich ist, dafi selbst solcheMaterialien ein gefiihrt werden, die ohne weiteres auch im Lande selbst vorhanden sind oder werden gewonnen konn ten. Als Beispiel mag hier eine vom Verfasser besich tigteBesen- und Biirstenfabrik inKingston dienen, die selbstHolzstiele und -griffe sowie Tierhaar und -bor sten aus Grofibritannien Die einfuhrte. Energiever sorgung ist in Jamaika mehr als unbefriedigend.Wenn gleich 1970 auf der Insel 230 MW13) elektrischeEnergie gegeniiber nur 40 MW im Jahre 1952 erzeugt wurden, so andert dies nichts an der Tatsache, dafi gemafi einer Erhebung des Verfassers bei Industriebetrieben in Kingston die Unternehmer iiber fortlaufende Strom ausfalle klagen. Danach betrug der durchschnittliche wochentliche Stromausfall Betrieb pro sechs Stunden. Eine echte Industrialisierungsschranke stellt ferner die geringe Grofie des jamaikanischen Markts dar, auch wenn heit das Dieses betrug 1,1 Millionen 559 DM 1960 gleich sei aber das in der Pro-Kopf-Einkommen beachtlichen Zuwachs einen zu Vergangen verzeichnen hatte. 1938 bei einer Gesamtbevolkerung von nur umgerechnet 129 DM gegeniiber und 1853 DM im Jahre 1970. Zum Ver erwahnt, dafi in vielen Industrielandern 1970 Pro-Kopf-Einkommen 10 000 DM bereits zwischen und 15 000 DM lag. Benachteiligt ist die Industrialisierung in Jamaika ferner durch teuren den nach Transport und von der Insel, der bei der geringenGrofie des Landes besonders stark insGewicht fallt. Ein weiterer Punkt ist die be reits angesprochene Der Kapitalbeschaffung. Investor erwartet bei hoherem Investitionsrisiko auch grofiere Gewinne. Bedingt durch die Insellage ist zusatzlich der fiir den Aufbau und die Instandhal Kapitaleinsatz tung Fach- der und hoher. Produktionsanlagen Fiihrungskrafte knapp und Drittens teuer. sind Ein weiterer hemmender Faktor istder schlechteRuf der Arbeitskrafte. Fast iiberall wird in den Industrie betrieben Klage iiber die schlechteArbeitsmoral der Arbeitskrafte gefiihrt.Man sagt diesen Unachtsamkeit und Gleichgiiltigkeit nach; Arbeitsstolz findetman so gut wie nicht. Selbst Gewerkschaftsfiihrer sind der An sicht, dafi die Verantwortung fiir die Produktion al lein in den Handen der Unternehmer liegt.Nach An sicht der Unternehmer ist jedoch auf lange Sieht eine Aufbesserung der Lohne nur iiber eine Steigerung der zu Arbeitsproduktivitat erreichen. Lohnforderungen der Gewerkschaften stehen oft in keinem Verhaltnis zur Steigerung der Produktivitat. Es kommt vor, dafi bei nahezu stagnierender Produktivitat Lohnerhohun gen zwischen 20 und 40 Prozent in einer Drei-Jahres Periode den14). von Viele den Gewerkschaften junge Jamaikaner lichesAnfangsgehalt, wenn verlassen haben und werden 13) 187 MW sellschaften erzeugt. sich nach heute wer durchgesetzt erwarten ein ansehn sie die Secondary School einem zusatzlich Arbeitsplatz von privaten um Ge reichen schon Ankiindigungen Sektor 14) Im offentlichen im Bergbau aus, hohere Produktionsziffern iiber mogliche zu formulieren. um entsprechende Lohnforderungen Haas: Hans-Dieter sehen15).Haufig bleiben sie lieber so lange arbeitslos, bis sie einen Posten finden, der ihrenErwartungen in bezug zialen Status und des Gehalts auf Hohe des so angestrebten entspricht. Ziele der Industrieplanung in Jamaika Trotz dieser Schwierigkeiten und Hemmnisse, die sich der Industrialisierung in Jamaika entgegenstellen, halten die Regierungsstellen an ihrem Industrialisie rungskonzept fest.Danach sieht die Industrieplanung bis zum Jahre 1990 die Einrichtung von 70 00016) neu en industriellenArbeitsplatzen vor. Dies sind 175 Pro in Ja als zum mehr, Zeitpunkt gegenwartigen Grofienord sind. Die maika vorhanden vorgesehene zent nung istbeachtlich, und ihreRealisierung erscheintum so fraglicher, als neben den oben angefuhrten Schwie rigkeiten heute schon die jamaikanische Industrie ernsthafte hat. Absatzschwierigkeiten fahigkeit des einheimischenMarktes wurde gramms seither im Rahmen durch des Die Aufnahme ist begrenzt. Sie Industrieforderungspro entsprechende Importrestriktionen kunstlich erweitert. Auf dem Exportmarkt gestaltet sich der Wettbewerb schwierig.Nimmt man das Ex portprodukt Zucker aus, so belief sich 1970 die Ex portquote in der Industrie nur auf 8 Prozent. Selbst bei der Textil- und Bekleidungsindustrie, die nach der Mineralolveredelung die bedeutendste Exportindustrie ist,wird nur ein Viertel der Produktion exportiert17). Grofie Hoffnungen setzt die Regierung auf die neue Freihandelszone, die 1968 fiirden Bereich der ehemals in Westindien geschaffen britischen Kolonialmacht wurde und heute unter der Abkiirzung CARIFTA18) bekannt ist. Seit diesem Zeitpunkt konnen namlich 90 Prozent aller Waren zollfrei innerhalb der CA RIFTA-Lander gehandelt werden. Die Schaffung die ser Freihandelszone hatte zwar zur Folge, dafi bis 1970 die jamaikanischen Industrieexporte in die Mit gliedslander um 86 Prozent (40,8 Mill. DM) anstie gen, gleichzeitig jedoch die Importe aus diesen Lan dern um 135 Prozent (31,4 Mill. DM) zunahmen. Schon jetzt bemiiht sich die Regierung um die Re der fiir die notwendi servierung Industrieansiedlung zur Nach eines gen Flachen. Berechnungen Planung zusammen UN-Teams diese eingesetzten betragen eine grofie Facharbeiter herrscht in Jamaika 15)Generell bei den Industrialisierungsbestrebun knappheit. Mifierfolge gen sind daher auch zu einem guten Teil auf die fehlenden So konn zuriickzufiihren. Berufsausbildungsmoglichkeiten ten in den 24 ?Training die 1972 in Jamaika be Centres", 120 weibliche und standen, nur 900 mannliche Lehrlinge werden. aufgenommen wird in Jamaika bis 1990 16)Die Bevolkerungszunahme voraussichtlich 700 000 Menschen betragen. Geht man von von 50?/o aus, so ergibt dies 350 000 Er einer Erwerbsquote Bei einer potentiellen werbsfahige. Industrieerwerbsquote von maximal 20% 70 000 Arbeits entspricht diese Zahl platzen. Anteile der wichtigsten 17)Die jamaikanischen Export 1970: Produkte der Mi giiter am Gesamtexport betrugen neralolindustrie Toiletten-Artikel 31%, 26%, Bekleidung 7%. 12%, Zement 5%, Tabakwaren Free Trade Association. 18)Caribbean 137 in Jamaika Industrialisierungsprobleme 1500 ha, was einer durchschnittlichenArbeitsplatz grofie von 200 qm entspricht.Die derzeitig verfug baren Industrieflachen-Reserven betragen allerdings nur 720 ha; hiervon befinden sich41 Prozent imGrofi raumKingston und 35 Prozent im benachbarten Parish St. Catherine. Zwei Drittel dieser Flachen sind Privat land. Bei dieser grofiraumlich ungleichen Verteilung des Industrielandes ist aber zu befiirchten, dafi die Landflucht der bauerlichen Bevolkerung weiter anhalt und die einseitig ausgerichtete Sogwirkung der Indu strie bestehen bleibt. Aufgabe der Industrieplanung mufite es auch sein, die zwischenbetrieblichen Bezie der hungen auf Industrie auszubauen, Jamaika allem die noch fehlende Verkniipfung herzustellen. sektor Denn die Zukunft vor zum Agrar der industriel len Entwicklung Jamaikas liegt, ebenso wie auf einer Reihe anderer westindischer Inseln, im Aufbau von leistungsfahigen Agro-Industrien. Ein Anfang wird erfreulicherweise diesbezuglich zur Zeit mit der Pla nung einer grofieren Zahl von Tabakfarmen (durch schnittlicheGrofie: 9 ha) gemacht, die Qualitatstabake fiir die jamaikanische Zigarrenindustrie liefern sollen. Ferner ist der Aufbau einer grofieren Friichtekonser und vierungsFleischverarbeitungsindustrie geplant. Investitionen son braucht also nicht nur die Industrie, dern auch die Landwirtschaft, die zu einem produk tivenWirtschaftszweig entwickelt werden mufi. Hier liegt nach Ansicht des Verfassers eine guteMoglichkeit, eine wettbewerbsfahige, und somit zubauen, arbeitsintensive eine gesicherte Industrie auf zur Be Grundlage waltigung der bedrohlichen Arbeitslosensituation der Insel zu schaffen. Literatur Blume, H.: Die H. Brewster, Indian Westindischen und C. Y. Economic Social and Economic 1967. (Kingston), Central Planning Inseln. Thomas: Integration. Research, Unit 1968. Braunschweig The Dynamics of West = Veroff. d. Inst, of Univ. (Hrsg.): of the West Economic Indies Survey 1971. Kingston P.: An Economic of the Tax Evaluation Chen-Young, Incentive in Jamaica. Diss. 1966. Programme Pittsburg = G. E.. of the West Indies. Cumper, (Hrsg.): Economy Veroff. d. Inst, of Social and Economic Univ. Research, of the West Indies (Kingston), 1960. Jamaica. W.: Probleme der Industrialisierung in Westin In: Tagungsbericht u. wiss. Dt. 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While and the remnants clays, loams sediments identify the Iserlohn limestone depression marine sea which as a small arm of the Oligocene stretched from soil remnants to Balve, the clays, loams and Wuppertal the lime indicate a number of land phases. Orographically, con indicates surface and stone depression is an erosion dissection of the northern Sauerland. late Tertiary lime the Iserlohn The fact that the 300 metre level within stone depression is of at least Upper Oligocene age provides siderable a datum-line surfaces for the stratigraphic in the Sauerland. Reste tertiarer sequencing Verwitterungsdecken sind of Tertiary n. \Menden Letmathes^^f^ \ I ( ^^^X/xA Iserlohn / | a/ v r j\ 1 / \ \l/ J S B I e yf^jBeckum Hohen\ \ ^ (I /( 0L/ L\ iimburg ^a^/Z^s\ \ j im nordli chen Rheinischen Schiefergebirge vor allem aus den devonischen bekannt Massenkalkgebieten geworden. In Schlotten,Dolinen und Hohlen wurden sie vor der Abtragung geschiitzt.Eine Literaturubersicht der wich (1964) zusammenge tigsten Funde hat W. Wirth Fiir die Datierungen der tertiaren Flachen ist das Alter der Fiillungen in den Karsthohlformen von grofiterWichtigkeit; doch ist stets zu iiberpriifen, in wieweit mittels der Verwitterungsrelikte die Genese und das Alter der Verebnungen rekonstruiertwerden konnen, da die meisten Fiillungen vom Zeitpunkt ih rer Sedimentation bis heute vielfaltigen chemischenund Umwandlungen unterworfen waren. So fuhren direkteKorrelationen zwischen dem Alter nach gewiesener Verwitterungsbildungen und dem Alter der Verebnungen zu erheblich voneinander abweichenden Datierungen der Iserlohner Kalksenke (Abb. 1), einer von etwa 300 m auf 250 m abfallenden, zwei Kilo meter breitenMulde, in die sich die Honne im Pleisto zan bis zu 60 m tief eingesenkt hat. W. Paeckelmann (1938) deutete hellgraue Tone, die bei Eisborn in 270 bis 300 m Hohe zusammen mit gebleichtem Kiesel schieferschutt vorkommen, ?als Oberreste einer alt - ^^^^^ -51?15' 0_5 ^km^, Abb. stellt. mechanischen f"~^ 1: Lage -i-Doline X_ des Untersuchungsgebietes / key map tertiarenVerwitterung" (1938, 36) und erklarte des halb dieses Niveau als Teil der praoligozanen Land oberflache. W. Wirth (1970) hat in Sanden, Schluffen und To in nen einer Karstspalte der Iserlohner Kalksenke 270 m pliozane Pollen gefunden und deshalb diesem Niveau barer ein pliozanes genetischer Alter zuerkannt. Zusammenhang Ein zwischen unmittel der Ent stehung des 280 bis 300 m ii. NN Niveaus und der Fiillung der Hohlform mufi jedoch keineswegs beste hen. Vielmehr liegt die Moglichkeit nahe, dafi die be reits voll ausgebildete, korrosiv angelegte Iserlohner Kalksenke nachtraglich im Zuge der pliozanen Ver schiittung allochthon verfiillt wurde (G. Wenzens, 1974). Bei einer Bearbeitung dieses Gebietes habe ich eine etwa 500 m nordlich von Beckum gelegene Dolinen Haas 2/1974, S. 135, Aufsatz H.-D. Berichtigung fiirHeft probleme in Jamaika" ?Industrialisierungs Wir bitten, die Unterschrift der Abb. 2 ?Die Industrie in Spanish Town" nachfolgende Legende I Chemie; Erden; II Waldland; 12 Inidustriegelande; I Chemicails, chemical 5 foodstuffs clothing; 8 percentage forests; 16 mainroad; 2 products; and 12 industrial 17 secondary of foreign road. u. Genuftmittel; 9 Zuckerrohr; 6 Steine, 10 Kokospalmen; 14 junge Siedlungsteile; 15 Bahn II.Ordnung electrical semiluxuries; zones; 5 Nahrungs- Kapitalanteile; 13 stadt. Kernbereich; 17 Strafien I.Ordnung; products; 4 Metall; 8 auslandische Bekleidung; linie; 16 Strafien II 3 Holz; 2 Elektrocechnik; 7 Textil, durch zu erganzen. 6 owned 13 commercial 3 wood engineering; non-metallic capital; sector; 9 mineral sugar 4 metal products; products; cane; 14 later housing 10 7 coco-nut areas; textiles, trees; 15 railway;