Markenflaschen und Flaschen- marken im

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Markenflaschen und Flaschen- marken im
FACHMAGAZIN DER DEUTSCHEN MINERALBRUNNEN
Juli / August 2015 | 66. Jahrgang
Markenflaschen und Flaschenmarken im Mineralwassermarkt
Möglichkeiten für eine zukunftsfähige
Mineralwasserverpackung
Das Deutsche VerpackungsMuseum in Heidelberg
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BRUNNEN
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Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
der Ende April bei der GDB vollzogene Vorstandswechsel gibt mir Gelegenheit Sie künftig - gemeinsam mit dem VDM - zu einer neuen Ausgabe
des Mineralbrunnens begrüßen zu dürfen. Über diese Möglichkeit freue
ich mich, denn der „Mineralbrunnen“ ist seit vielen Jahren lebendiges
Beispiel für eine erfolgreiche Kooperation unserer Branche. VDM und
GDB arbeiten dabei redaktionell zusammen, um Ihnen 6-mal im Jahr eine
Fachzeitschrift mit relevanten Themen und aktuellen Brancheninformationen präsentieren zu können.
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe – die Verpackung – ist ebenfalls ein
Thema, bei dem gemeinsames Handeln schon immer eine große Rolle spielte. Die Mehrwegpools der deutschen Mineralbrunnen gelten vor
dem Hintergrund der gestiegenen Gebindevielfalt im Bierbereich aktuell als beispielhaft und sind nicht umsonst untrennbar mit der stetigen
Aufwärtsentwicklung unserer Branche in den vergangenen Jahrzehnten
verbunden. Doch die Erfolge dieses Systems sind nicht manifestiert,
sondern das Ergebnis gemeinsamen Bemühens um ständige Weiterentwicklung. Und so lenken die ersten warmen Tage des Sommers bei
stabiler Absatzsituation wieder das Augenmerk verstärkt auf die Leergutverfügbarkeit. Nur durch gemeinsame Anstrengungen bei der Neueinbringung von Flaschen und Kästen wird es auch in diesem Jahr gelingen,
die Leergutbestände an dem Bedarf im Markt auszurichten.
In dieser Ausgabe geht es um Perspektiven im Verpackungsbereich. Im
Interview mit dem Trendforscher Peter Wippermann werden aktuelle und
künftige Entwicklungen skizziert und ein Beitrag zum Thema Marke und
Verpackung beleuchtet strategische Optionen. Schließlich rundet das
Portrait des Verpackungsmuseums in Heidelberg das Thema mit einem
Blick auf traditionsreiche Marken ab.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe und uns allen in
den kommenden Wochen sonniges Sommerwetter für eine erfolgreiche
Saison.
Ihr
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
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Inhalt
Das Deutsche Verpackungs-Museum
in Heidelberg
Hans-Georg Böcher
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UNSERE
BRUNNEN
SERIE
Markenflaschen und Flaschenmarken im Mineralwassermarkt
Tobias Bielenstein
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Möglichkeiten für
eine zukunftsfähige
Mineralwasserverpackung
HASSIALLE
Das Original aus Hessen
Ein Interview mit Prof. Peter Wippermann
Tamara Dragus
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TERMINE
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WISSENSWERT
21
NEWS
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PERSONALIEN
26
PR MARKETING
28
RECHT
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
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DER MINERALBRUNNEN ist das Fachmagazin
der Mineralbrunnenbranche. Die Redaktion verantworten der Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V.
(VDM) und die Genossenschaft Deutscher Brunnen
eG (GDB) gemeinsam. DER MINERALBRUNNEN erscheint sechs Mal im Jahr (Januar, März usw.) jeweils
zum Monatsanfang.
Marke und Verpackung
Erst die Marke, dann die Verpackung:
Markenflaschen und Flaschenmarken im Mineralwassermarkt
Tobias Bielenstein
Kommt das Gespräch auf Marken und Getränkeverpackungen, ist das Thema Coca-Cola-Flasche
kaum zu vermeiden. Aber ist die Flaschenikone aus den USA ein geeignetes Vorbild für deutsche
Mineralwassermarken? Ein Blick auf den deutschen Mineralwassermarkt und seine Marken zeigt, dass
sich die Beziehung von Marke und Verpackung nicht einfach auf die Formel „unverwechselbare Form“
reduzieren lässt. Vielmehr gibt es eine Reihe von Punkten, bei denen die Marke den Weg zur
„richtigen“ Verpackung weisen kann.
Die Coca-Cola-Flasche hat geschafft, was jede Getränkeverpackung gerne erreichen würde. Selbst wenn
Schriftzug und Etikett komplett verdeckt oder entfernt
sind, kann sie jeder Verbraucher sofort der Marke zuordnen. Wie viele Erfindungen verdankt die „KonturFlasche“, die in der ersten Version 1915 von der Root
Glass Company entwickelt wurde, ihre markante Form
einem Zufall. Auf der Suche nach einer Inspiration für
eine unverwechselbare Flasche, wollte sich der Designer Earl R. Dean für den Entwurf an der Form der
Kokanuss orientieren – damals noch ein wichtiger Bestandteil der amerikanischen Brause. Doch anstatt eines Bildes der Kokanuss fand er lediglich eine Illustration einer Kakaofrucht. War die erste bekannte Skizze
der Flasche noch recht nahe an der Kakaofrucht, wurde die Form etwas verschlankt, gewann die Ausschreibung von Coca-Cola und kam auf den Markt.
Der Rest ist Geschichte. Die Flasche wurde am 25.
Dezember 1923 erstmals als Design-Patent für die
Root Glass Company geschützt. Coca-Cola erkannte
Die Coca-Cola-Flaschen:
ein glücklicher Zufall
in den Folgejahren die Bedeutung der Flasche für die
Marke immer klarer, 1960 gelang es schließlich, die
Kontur-Flasche selbst als Marke zu registrieren. Das
ist sie bis heute: eine geschützte Marke. Unverwechselbar und klarer Bestandteil der Marke Coca-Cola.
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Marke und Verpackung
Doch taugt die Markenflasche Coca-Cola als Vorbild
für den Mineralwassermarkt? Oder gelten hier andere
Regeln für die Verpackung? Der Hamburger Markenprofessor Klaus Brandmeyer hat der Markenflasche
von Coca-Cola die Perlenflasche der deutschen Mineralbrunnen gegenüber gestellt. Er nennt die Perlenflasche „Flaschenmarke“ und erklärt, warum sie
genau wie die Cola-Flasche zur Marke geworden
sei. Tatsächlich ist auch die Perlenflasche als Marke
europaweit geschützt. Markentechnisch funktioniere sie aber ganz anders. Wie eine Champagnerflasche verweist die Perlenflasche nicht auf
eine einzelne Marke, sondern auf die Getränkegattung Mineralwasser. Und das funktioniert.
Eine Emnid-Studie ergab, dass 98 Prozent
der Verbraucher in Deutschland die markante Flasche ungestützt mit Mineralwasser
assoziieren. Sie bedient beim Verbraucher
durch ihre klassische Form sowohl ein ästhetisches Empfinden wie auch rationale
Erwägungen, etwa ein Qualitätsversprechen oder den Umweltschutz, weil sie
als Mehrwegflasche erkannt wird. Die
nationalen und regionalen deutschen
Mineralwassermarken haben mit diesem
Gebinde ihre Marken etabliert. So hat
die Perlenflasche in ihrer jahrzehntelangen
Existenz ein erhebliches Vertrauen beim
Verbraucher gewonnen – eine der wichtigsten Voraussetzung für den Kauf, insbesondere bei einem Naturprodukt wie
Mineralwasser.
Zwischen den beiden Polen „Flaschenmarke“ und „Markenflasche“ scheint
es kaum möglich, Kompromisse zu
schließen. Doch in der Praxis bietet der
deutsche Markt von außen betrachtet
ein überraschendes Bild. Viele erfolgreiche nationale und regionale Markenmineralwässer setzen auf einen Verpackungsmix. Sie füllen ihr Mineralwasser
in Poolgebinde und führen parallel dazu
Individualflaschen. Ebenso füllen sie sowohl in Einweg- als auch in Mehrwegflaschen. Markenmanagern zufolge soll
dies auch so bleiben. Doch wie lässt sich
dieser Verpackungsmix aus der Markenperspektive erklären? Handelt es sich
um rein pragmatisches Vorgehen, bei
dem den Wünschen des Handels und
der Verbraucher nachgekommen wird?
Droht nicht eine Verwässerung der Marke,
wenn das Verpackungsbild so vielfältig ist?
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
98 Prozent der Verbraucher in
Deutschland assoziieren die
Perlenflasche mit Mineralwasser.
Die vereinfachte Definition einer Marke lautet, dass
sie repräsentiert, wofür eine Organisation, ein Unternehmen oder ein Produkt in den Herzen und Hirnen
ihrer Zielgruppen (Stakeholder) steht bzw. stehen will.
Eine Marke enthält also ein Versprechen zur Qualität
eines Produktes oder einer Dienstleistung und damit verknüpfte Erwartungen der Stakeholder. Diese
recht funktionale Definition verdeckt jedoch die entscheidende strategische Aufgabe einer Marke. Denn
im markengesteuerten Unternehmen ist sie ein strategisches Managementinstrument. Sie beschreibt in
der konzentriertesten Form Werte, Ziele, Merkmale
(Attribute) und die wichtigsten Stakeholder – also das
„Was“, das „Wie“ und das „Für Wen“ – eines Unternehmens oder eines Produktes. Alle Aktivitäten im
Unternehmen bzw. um das Produkt sollten sich aus
der Marke ableiten lassen.
Die Aufgabe – nicht das Ziel – im markengesteuerten
Unternehmen lautet, ein markenkonformes, für die
wichtigsten Zielgruppen relevantes und konsistentes
Erscheinungsbild und Verhalten sicher zu stellen. Das
Ziel ist vielmehr der Aufbau einer Reputation, die bei
den Zielgruppen zu entsprechenden erwünschten
Verhaltensweisen führt. Im Falle eines Mineralbrunnens ist das beispielsweise eine Listung im Handel,
Empfehlung und Kauf durch Verbraucher, aber auch
Bewerbungen gut ausgebildeter Mitarbeiter etc. Dieser Zusammenhang von Marke und Reputation ist
durch Wissenschaft und Praxis nachgewiesen. Studien zeigen, dass Unternehmen, die ihr Marken- und
Reputationsmanagement in dieser Form ausrichten,
langfristig besser abschneiden als ihre Wettbewerber.
Marke und Verpackung
Die Herausforderung für breit aufgestellte Mineralwassermarken ist doppelter Natur. Einerseits gilt es, sich
mit einem recht homogenen Produkt zu differenzieren:
Mineralwasser ist für viele Verbraucher einfach Mineralwasser. Sehr deutlich wird dies bei Discounterwässern, die letztlich das gleiche Produkt- und Qualitätsversprechen enthalten wie ein Markenmineralwasser.
Natürliche Differenzierungsansätze gibt es zwar beispielsweise bei der Mineralisierung, Herkunft und auch
anderen Aspekten wie der Regionalität. Doch auch
diese Differenzierungsmerkmale sind für den Markt
eher homogen. Daher gilt es, kreativ zu sein. Und tatsächlich gelingt es einigen nationalen, überregionalen
und regionalen Marken, sich klar abzugrenzen und
besser als die Konkurrenz abzuschneiden.
Andererseits darf die Differenzierung einer Mineralwassermarke nicht zu „spitz“ sein. Der Anspruch einer breit
aufgestellten Mineralwassermarke ist es, tagtäglicher
Begleiter der Konsumenten bei allen Gelegenheiten
und Konsumanlässen zu sein – und das idealerweise
von der Kindheit bis ins hohe Alter. Hier unterscheidet
sich Mineralwasser klar von anderen Erfrischungsoder alkoholischen Getränken: Mineralwasser geht
immer, andere Getränke nicht. Das muss sich auch im
Markenkern einer Mineralwassermarke niederschlagen. Ist die Marke zu „spitz“, womöglich zu sehr auf
Genuss oder Luxus ausgerichtet, entfernt sie sich aus
dem für Verbraucher relevanten Set der „Alltagsbegleiter“. Kommt die Marke dem Verbraucher entgegen,
belohnt er das. Markentreue scheint tatsächlich gerade
bei Mineralwasser ausgeprägt zu sein. Eine österreichische Studie zu Lebensmittelmarken hat beobachtet,
dass Verbraucher – zumindest im Nachbarland – bei
Kaffee, Milch und Mineralwasser überdurchschnittlich
oft angeben, eine Lieblingsmarke zu haben.
Eine Verpackung soll vor allem drei Aufgaben erfüllen. Sie soll den Inhalt schützen, ihn transportieren
und sie soll ihn „verkaufen“. Mineralwasserverpackungen bestehen streng genommen aus mehreren
Elementen. Sie setzen sich aus Flaschen, Kästen,
Etiketten aber auch Details wie den Verschlüssen
zusammen. Im Zusammenspiel ergeben sie das
Markenbild der Verpackung.
Macht man es sich einfach, wird die Frage, wie die
Marke in und auf der Verpackung abgebildet werden
soll, mit Markierung und Corporate Design beantwortet. Logo und Markenname sollten nach diesem
Ansatz im Einklang mit der Produkt- und Verpackungsgestaltung sein. Zusammen bilden sie das so
genannte „Magische Dreieck“ der Markenbildung. So
richtig dieser Ansatz auch ist, er greift zu kurz, wenn
im markenorientierten Unternehmen Fragen zur Verpackung beantwortet werden sollen. Denn nach der
obigen Logik würde es keine Rolle spielen, wie vielfältig die Anzahl der Verpackungen ist. Die auf das
magische Dreieck reduzierte Betrachtung des Brandings liefert keine strategische Antwort auf sinnvolle
Erweiterungen im Verpackungsmix. Sie kann sogar
zu kostspieligen falschen Entscheidungen beitragen,
weil Spezifika der Marke und des Marktes ausgeklammert werden. Einige Beispiele können das besser illustrieren als eine theoretische Betrachtung.
Das Corporate Design
liefert keine strategische Antwort auf
Verpackungsfragen –
die Marke wohl
Im Nebeneinander von Pool- und Individualgebinden
für eine Marke gibt es unterschiedliche Strategien.
Ein Ansatz lautet, neben die Poolgebinde ein klar abgegrenztes Individualgebinde zu stellen. Ein Beispiel
dafür sind aktuell die 6x1-Liter-Gebinde. Sie erschließen eine Nische in der existierenden Markenpositionierung. Das kann beispielweise ein festlicher Anlass
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Marke und Verpackung
Markenstrategien
für Poolflaschen und
Individualgebinde
sein, für den der Verbraucher „seiner“ Marke treu
bleiben kann. Zugleich wird aber die breite Markenpositionierung nicht verlassen. Im Gegenteil: Die Relevanz
der Marke als Begleiter für alle Anlässe wird erweitert
und gestärkt. Das neue Gebinde ist quasi das „kleine
Schwarze“ oder der „Abendanzug“ für die Marke.
Im Vergleich dazu wirkt die zusätzliche Einführung
von Individualgebinden, die sich kaum von den gängigen Poolgebinden unterscheiden, aus Markensicht
unentschlossen. Es werden keine Nischen oder zusätzliche Konsumanlässe für die Marke erschlossen.
Das Markenbild wird durch ein scheinbar beliebiges
Nebeneinander ähnlicher Verpackungen diffuser.
Wäre das Design jedoch markanter, könnte die Marke aus der Positionierung als relevanter Alltagsbegleiter herausfallen. Die Konsequenz: wenig differenzierende Gebinde, die nur durch einen erheblichen
Aufwand begleitender Kommunikation positioniert
werden können.
Aus der Markenperspektive scheint so ein Kurs ähnlicher paralleler Gebinde langfristig nicht durchhaltbar
zu sein. Ein kompletter Wechsel in ein Individualgebinde, der per se nur dann angezeigt wäre, wenn die
Positionierung der Marke insgesamt stimmig und differenzierend ist, erscheint jedoch angesichts der zunehmenden Skepsis im Handel gegenüber Individualgebinden als schwierig. Zudem zeigen die bekannten
Beispiele aus dem Biermarkt, dass den hohen Investitionen kaum erhöhter Absatz gegenüber steht. Der
klare Nachweis, dass Individualgebinde Absatzzuwächse bringen, steht bislang aus. Zudem sind die
Preis- und Wertschöpfungspotentiale im Mineralwassermarkt niedriger als im Biermarkt – die Kosten für
Gebinde und Kommunikation hingegen nicht.
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
Einzigartige Designgebinde wie
die „Bergspitzenflasche“ der
spanischen Mineralwassermarke Lanjarón oder die
Designeditionen von Evian bestätigen diese Überlegung. Denn sie sorgen für Aufmerksamkeit, sind aber
eher zum Sammeln und für extreme Nischen, nicht
aber für den tagtäglichen Konsum gedacht.
Diese Überlegungen zu Pool- und Individualgebinden
können im Prinzip auch auf Einweg- und Mehrweggebinde übertragen werden. Das Nebeneinander von
Einweg und Mehrweg kann aus Markensicht sinnvoll
sein, wenn die Aufgabenbereiche klar definiert sind.
Differenzierungspotential bringt eine Einwegflasche
nicht. Ohne Etikett ist sie kaum einer Marke zuzuordnen, könnte auch eine Discounter-, Tafelwasser- oder
Limoflasche sein und kommuniziert anders als eine
Mehrwegflasche keine Nachhaltigkeitsbotschaft.
Für Marken, die eine starke Positionierung im Nachhaltigkeitsbereich anstreben, ist das Potential von Einweg
deutlich begrenzt. Weil Nachhaltigkeit für starke Marken nahezu unverzichtbar geworden ist, versuchen
sie daher, mit einem angemessenen Einweganteil
eine Balance zwischen Relevanz für den Verbraucher
und Ansprüchen an nachhaltiges Wirtschaften zu finden. Relevanz heißt hier, dass der heute meist anzutreffende multioptionale Verbrauchertyp von „seiner“
überregionalen und nationalen Mineralwassermarke
erwartet, sie auch in der Tankstelle oder am Bahnhof
zu finden. Dort wird er gerne akzeptieren, wenn er sie
im Einweggebinde, also quasi im „Sport- und Reiseanzug“ findet. Einweg soll zudem einen potentiellen
ökonomischen Schaden, etwa durch Nichtlistung in
Marke und Verpackung
Das Produkt Mineralwasser
verlangt nach einer
klaren Verpackung.
einigen Segmenten, verhindern helfen. Interessanterweise scheint sich eine Kennzahl für den Einweganteil
von Markenmineralwasser zu entwickeln. Zumindest
ergibt eine Stichprobe, dass der Einweganteil überregionaler Markenmineralbrunnen meist gleichermaßen
mit rund 20 Prozent angegeben wird.
Alle überregionalen und nationalen Mineralwassermarken sind heute sowohl in Glas als auch in PET auf dem
Markt. Anders als bei der Frage nach Pool- oder Individualflaschen ist hier ein klares Nebeneinander der
Gebindearten zu erkennen. Dass es dennoch eine Rolle für die Marke spielen kann, aus welchem Werkstoff
das Gebinde besteht, wird an zwei Beispielen deutlich.
Seit etwa sechs bis sieben Jahren berichten Marktforscher von dem Trend, dass mit einem zunehmenden
Interesse an wertigen Lebensmitteln auch das Interesse an Mineralwasser in Glasgebinden steige. Seit zwei
Jahren ist dieser Trend auch am Marktanteil von GlasMehrweg ablesbar. Der Grund ist die modalitätsspezifische Eigenschaft von Glas: es wird als besonders
wertig empfunden. Nicht zufällig sind fast alle in den
vergangenen Jahren eingeführten individuellen Gebinde aus Glas. Aber auch mit den Poolgebinden aus
Glas sind wertorientierte Markenstrategien möglich.
So setzen einige kleinere regionale Mineralbrunnen auf
eine sehr ausgeprägte werte- und wertorientierte Markenstrategie, mit der Konsequenz, dass sie ihre Produkte ausschließlich in Glas-Mehrweg abfüllen. Aus
der Perspektive großer überregionaler Marken mag
dies ein schwieriger Kurs sein – aus Sicht der kleineren Brunnen macht es Sinn: viele liegen seit Jahren bei
Absatz- und Umsetzsteigerung über dem Branchendurchschnitt.
Fazit
Aus Markensicht erscheint es wenig wahrscheinlich, dass es für Mineralwasser in Deutschland auf
Sicht eine „Coca-Cola-Flasche“ geben wird. Zum
einen gibt es sie schon in Form der Flaschenmarke
Perlenflasche. Zum zweiten verlangt das Produkt
Mineralwasser bei breit aufgestellten Marken nach
einer klaren, nicht zu aufwendig gestalteten Verpackung, um die relevante Position als Begleiter
in allen Lebenslagen zu erhalten. Das leisten Poolgebinde seit vielen Jahren. Zusätzliche differenzierende Gebinde sind damit kompatibel und können
für die Stakeholder der Marke relevante Nischen
erschließen. Dagegen erscheint das Nebeneinander ähnlicher Gebinde für eine Marke eher nachteilig für den Markenauftritt. Die dritte Variante eines
kompletten Umstieges einer Marke in ein Individualgebinde erscheint angesichts der Kosten- und
Wertschöpfungsstrukturen im deutschen Mineralwassermarkt und angesichts der Skepsis im
Handel gegenüber Individualgebinden – immerhin
einer der wichtigsten Stakeholder für jede Marke –
zur Zeit schwierig.
Tobias Bielenstein
Unternehmensberater für
Markenmanagement, CSR und
Kommunikation. Er ist Managing-Partner
der Branding-Institute AG und Inhaber der
Kommunikationsagentur bielenstein
consulting.
[email protected]
www.branding-institute.com
www.bielenstein.com
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
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Mineralwasserverpackung
Zwischen Selbstoptimierung, Jungbrunnen und Gesundheitssteigerung
Möglichkeiten für eine zukunftsfähige
Mineralwasserverpackung
Im Gespräch mit DER MINERALBRUNNEN beantwortet Peter Wippermann Fragen zur Bedeutung und Zukunft
der Verpackung für die Mineralwasserbranche.
Ein Produkt und seine Verpackung gehören
zusammen. Im Fall von Mineralwasser ist es
sogar so, dass Mineralwasser ohne die Mineralwasserflasche gar nicht denkbar wäre. Was
genau kauft eigentlich der Konsument, der in
das Supermarktregal greift: das Produkt oder
die Verpackung?
Es gibt sicherlich rationale Käufer, die über den Inhalt
kaufen und über den Preis. Aber die Mehrheit lässt
sich emotional anregen oder verführen. Das ist etwas,
was man im Mineralwasserbereich sehr gut sehen
kann. Beispielsweise in dem Moment, in dem man
Jugend verkauft und diese Jugend auch noch mit einer glaubhaften Herkunft verbindet, hat man einfach
eine höhere Gewinnspanne.
Prof. Peter Wippermann
TRENDBÜRO
Beratungsunternehmen
für gesellschaftlichen
Wandel B.G.W. GmbH
p.wippermann@
trendbuero.com
Peter Wippermann ist einer der renommiertesten
deutschen Trendforscher und Professor für Kommunikationsdesign an der Folkwang Universität der
Künste in Essen. Aktuell arbeitet Wippermann an
dem Werteindex 2016. Dieser wird zusammen mit
TNS alle zwei Jahre veröffentlicht und zeichnet den
Wertewandel in Deutschland auf.
Die Verpackung emotionalisiert und verführt
vielleicht sogar zum Kauf. Aber ist sie wirklich
das Verkaufsargument Nr.1?
Wir als Konsumenten sind es gewohnt, dass die Produkte in enger Beziehung zu ihrer Verpackung stehen.
Dies spiegelt sich natürlich auch in der Produktkommunikation wider. Einmal natürlich in der Marketingstrategie, der Werbung, und zum anderen in der direkten
Ansprache auf der Produktoberfläche. Die Kommunikation über die Verpackung ist ganz entscheidend; sie
unterliegt einem ständigen Wandel. Ich hatte gerade
schon das Stichwort Jugend genannt. Gerade für Mineralwasser ist die jugendhafte Verpackung nach wie
vor ein schlagendes Verkaufsargument.
Die optimale Mineralwasserverpackung ist
demnach eine „junge“ Verpackung?
Also gerade, wenn man sich die Jugendkultur anschaut ist ja die Wasserflasche aus dem täglichen
Leben eines Heranwachsenden gar nicht mehr wegzutragen. Sogar während des Mobilseins in der Stadt
wird Wasser mit sich herumgetragen als Zeichen,
dass man letzten Endes gesund lebt. Ich glaube,
dass es auf jeden Fall sinnvoll ist, auch für Mineralwasseranbieter zu sehen, wie so die Stimmungslage
vor allen Dingen in den jüngeren Konsumentenszenen
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
der Großstädte gelagert ist. Man sieht zudem, dass
Ernährung sich völlig neu aufgestellt hat. Weg von
dem Thema Genuss hin zum Thema Gesundheit. Die
Idee, dass Leute ganz auf Fleisch verzichten, ist ein
Hinweis darauf, wie ernst die Auseinandersetzung um
Ernährung genommen wird und da gehört natürlich
das Thema Mineralwasser zentral rein.
Gesundheitsförderung ist bereits ein wichtiger
Impuls der Mineralwasserkommunikation in
Deutschland. Glauben Sie, dass sich dieser
Trend in Zukunft weiter verstärken wird?
Wenn Sie sich den Markt anschauen ist der riesengroß geworden, hat sich ausdifferenziert. Das was
fehlt ist sozusagen nach vielen Jahren der Routine
eigentlich ein neuer Impuls. Und dieser neue Impuls kommt meiner Meinung nach aus der Richtung
Health Style. Also viel betonter die Idee der Leistungssteigerung in Angriff zu nehmen, würde sich auf jeden
Fall für die Mineralwasserbranche lohnen. Vor allem in
Teilen der männlichen leistungsorientierten Jugendlichen ist es üblich geworden, die Körperdaten täglich
zu erfassen, um sich selbst zu managen. Wenn man
die Fitness dieser Welt anschaut, dann gibt es eben
immer noch eine Steigerungslogik des Managements
und hier gibt es, meine ich, eine neue Chance für Mineralwasser, sich zu positionieren.
Gesundheit und Leistungssteigerung bleiben
also auch in Zukunft wichtige Themen für das
Mineralwassermarketing und somit auch für
die Verpackung, die diese Ansätze transportiert. Grundsätzlich hat die Kennzeichnung
von Lebensmitteln in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Wie stehen Sie zum
Thema Produktinformation und Transparenz?
Glauben Sie, dass sich hier die Verbrauchererwartung weiter steigern wird?
Ich denke, dass Transparenz und Wasser sehr wohl
zusammengehören. Man darf einfach die Schlauheit
der Konsumenten nicht unterschätzen. Konsumenten
sind eigentlich völlig zufrieden, wenn sie das Gefühl
haben, das Produkt verheimlicht nichts. Der Standpunkt der Konsumenten ist durch die vernetzte Medienwelt ein ganz anderer als früher. Die Aufklärungsarbeit, die früher von den klassischen Medien gemacht
wurde, findet heute im Internet statt. Meldungen werden lanciert und dann gibt es einen kettenbriefartigen
Beschleunigungseffekt, der dann im schlimmsten Fall
für die Hersteller im Shitstorm endet. Deswegen ist
eine transparente Verpackung, die aber auch gleichzeitig für eine jüngere Zielgruppe attraktiv sein muss,
wichtig. Es geht also darum, bestimmte Aspekte zu
betonen, die helfen, das eigene Produkt von anderen
zu unterscheiden, ohne auf wichtige Produktinformationen oder Analyseergebnisse zu verzichten.
Aufklärungsarbeit
findet heute im
Internet statt
Herr Wippermann, noch eine letzte Frage zur
perspektivischen Entwicklung der Mineralwasserflasche. Blickt man zurück, wird deutlich,
dass sich die Mineralwasserverpackung in den
letzten Jahrhunderten und vor allem Jahrzehnten stark verändert hat. Von Tonkrügen zu
Glasflaschen, der Entwicklung der Perlenflasche 1969 und vor einigen Jahren die PETFlasche. Wie schätzen Sie die Entwicklungspotenziale der Mineralwasserverpackung in
Zukunft ein? Wird es schon in wenigen Jahren
neue Formen und Materialien geben, die heute
noch gar nicht denkbar sind?
Die Grundlagenforschung wird natürlich immer neue
Angebote entwickeln und in 10 Jahren werden wir mit
Sicherheit auch eine neue Materialqualität am Markt
sehen. Die Einführung neuer Materialien und Formen
sind natürlich immer mit Kosten verbunden, die es zu
kalkulieren gilt. Ich glaube, hier ist es interessant zu
sehen, das ausdifferenzierte Märkte gleichzeitig ein
Rückzug aus dem klassischen Massenmarkt bedeuten, d.h. man kann beispielsweise über Verpackungsmaterialien immer neue Impulse in kleinen Märkten
setzen, um zu sehen, wie die Akzeptanz von den Konsumenten ist. Mit neuen Verpackungen in Testmärkte
gehen, ist glaube ich etwas, was in der Mineralwasserbranche fast nie oder sehr selten gespielt wird.
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
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Verpackungsmuseum
Das Deutsche
Verpackungs-Museum
in Heidelberg
Hans-Georg Böcher
Seit der Eröffnung im Jahr 1997 stellt das Deutsche
Verpackungs-Museum in Heidelberg als erstes und
einziges Museum seiner Art die Kulturleistung der
Verpackung in den Mittelpunkt – insbesondere die
der traditionsreichen Marken und ihrem unverkennbaren, eigenen Verpackungsdesign.
Schon aus architektonischer Sicht lohnt sich ein Besuch im Deutschen Verpackungs-Museum. Mitten im
Herzen der Heidelberger Altstadt nutzt das Museum
die reizvolle Kuliusse einer etwas versteckt liegenden,
ehemaligen „Notkirche“ des 19. Jahrhunderts, um
seine Besucher zu einer Zeitreise zu verführen: Zurück aus der Gegenwart springt man mitten hinein in
die Epoche der Entstehungszeit der großen Marken
um 1880. Die Kirche erweist sich dabei als ideale Hülle für die schönen Hüllen. Das Thema „Verpackung“,
das viel mit Verwandlung und Werbung zu tun hat,
begegnet einem hier von seiner reizvollsten Seite. Bewusst wird auch an die Anfänge der großen MarkenKlassiker erinnert. Verpackung ist Kunst – und Kunst
macht Spaß: Zu dieser Einschätzung tragen die Dauer- und Wechselausstellungen maßgeblich bei. Die
Arbeit des Museums ist getragen vom Respekt vor
historischer wie auch vor aktueller Gestaltung des
Markendesigns. Wie sich der Geschmack der Konsumenten ändert – und mit diesem auch das Bild der
Marke –, kann anschaulich an den Exponaten nach-
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
vollzogen werden, welche ausgewählten Marken über
Jahrzehnte Form und Gestalt geliehen hatten. „Bahlsen“, „Coca-Cola“, „Gillette“, „Maggi“, „Milka“, „Nivea“,
„Odol“, „Persil“, „UHU“: Hier wird nicht nur Zeitgeschichte erlebbar, sondern man lernt auch zu verstehen, was eine Marke ist und welchen Gesetzmäßigkeiten deren evolutionäre Entwicklung unterliegt.
Ähnlich wie bei lebendigen Wesenheiten haben auch
Markenartikel definierte Charaktermerkmale und einen immateriellen Standort im Leben. Sehr häufig
sind solche Marken-„Klassiker“ erst durch die passenden Verpackungs-„Klassiker“ zu richtigen Kultmarken geworden.
Gerade im Mineralwasser-Bereich finden sich gute
Bespiele für diesen Zusammenhang. Und so wird
auch der Verpackung von Mineralwässern und Limonaden in der Präsentation Raum gegeben. Wir
begegnen im Museum nicht nur der legendären „Perlenflasche“ von 1969 der Genossenschaft Deutscher
Brunnen die übrigens zu den Gründungsmitgliedern
des Museumsvereins zählt, sondern auch ausgewählten Tonkrügen, deren Stempel auf noch heute „klingende“ Marken-Namen wie „Apollinaris“, „Niederselters“ oder „Gerolsteiner“ hinweisen. Als Rarität sei die
frühe Glasflasche der Marke „Johannisbrunnen“ der
Zeit um 1900 erwähnt, da sich hier noch das origi-
Verpackungsmuseum
nale Papier-Etikett erhalten hat. Aus Badeseen haben
schließlich ambitionierte Sporttaucher immer wieder
die früher beliebten Kugelverschlussflaschen geborgen, die durch das uns heute exotisch erscheinende
Kugelventil im geknickten Flaschenhals auffallen. Sie
tragen nach Jahrzehnten auf dem Grund der Seen
natürlich keine werbenden Marken-Etiketten mehr.
Durch die Glaskugeln („Klicker“) in diesen Flaschen
hat sich der Ausdruck vom „Klickerwasser“ erhalten,
das – wegen der fehlenden Wiederverschließbarkeit –
schal geworden ist.
Aspekten des Zusammenhangs von Marken-Original
und Marken-Kopie kann der Besucher anhand der
historischen „Coca-Cola“-Flasche nachgehen. Diese
ist nicht nur in ihrer markenhistorischen Entwicklung
dargestellt, sondern wird als typusprägender „Designklassiker“ auch mit vielen historischen NachahmerProdukten aus der Frühzeit der Produktkategorie
konfroniert. Markenspezifische Design-Merkmale
wie Taillierung und Riffelung wurden schon um 1920
erbarmungslos kopiert, wobei viele der gezeigten
Nachahmer (wie „Zimba-Cola“, „Iscola“, „Silber-Cola“,
„Haag-Cola“ etc.) lange wieder untergegangen sind,
während das historische Vorbild „Coca-Cola“ stärker
ist denn je.
Verpackungen sind mehr als bloße Transportbehält- Mineralwassernisse: Sie spiegeln Denken, Leben und Kultur der je- Exponate: vom Tonkrug
zur Perlenflasche
weiligen Zeit wider. Viele bedeutende Künstler wie der
Typograph Fritz Hellmuth Ehmcke (1878-1965) oder
Joseph Maria Olbrich (1867-1908), ein „Star-Architekt“
des Wiener Jugendstils, haben Verpackungen gestaltet und sie vom Gebrauchsgegenstand zum Kunstwerk erhoben. Diese Artefakte des Industriezeitalters
zu sichern und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, ist Aufgabe des Deutschen Verpackungs-Museums in Heidelberg. Auch technische Innovationen
haben Funktion und Gesicht der Warenhüllen immer
wieder beeinflusst. Im Museum finden Sie daher auch
jene „Meilensteine“, die durch ungewöhnliche oder
erfinderische Ansätze die Leistung menschlicher Kreativität eindrucksvoll illustrieren.
Eine kleine Zeitreise durch die Geschichte des Lebensmittel-Einzelhandels bietet sich dem Besucher
durch ein Inszenierungs-Konzept „en miniature“. Eine
Reihe historischer Kinderkaufläden aus verschiedenen Jahrzehntnen des 19. Und 20. Jahrhunderts
führt uns mitten hinein in das Aussehen von Ware
und deren Präsentation im Zeitverlauf. Bestückt mit
geschichtlichen Original-Exponaten begegnen wir
den Fläschchen, Döschen und anderen Packungsformen heute noch bekannter Marken. Vom „Henkell
Sekt“ (mit Stanniol-umwickeltem Flaschenhals) bis zu
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Verpackungsmuseum
Das Verpackungsmuseum als
Erinnerungsbank
„Feinkost Appelt“, vom „Kaffee HAG“ bis zum alten
„Maggi-Fläschchen“, vom „Persil-Paket“ bis zur „Penaten-Creme“: Die Markenbilder haben sich mit den
Jahren verändert. Und es macht Spaß, sich an den
Anfang dieser Zeitreise zu begeben. Wer hätte schon
gewusst, dass es von „Langnese“, einer Marke, die
wir heutzutage mit Honig und dem „Magnum“-Eis
assoziieren, früher einmal Kekse zu kaufen gab. Die
Packungen mit der Aufschrift „Langnese Witwe selig“
zierte das Motiv eines übermütigen Kindes, das anderen eine lange Nase macht, also „langnäsig“ erscheint.
Da Marken unser Leben im Alltag nicht nur begleiten,
sondern in großen Teilen auch ausmachen, kann es
sehr unterhaltsam sein, sich anhand der
Verpackungswechsel großer Brands auf
eine Zeitreise zurück in die eigene Kindheit
und Jugend zu begeben. Verpackunge
sind aus diesem Blickwinkel auch Erinnerungsträger. Das Museum fungiert gewissermapen als große „Erinnerungsbank“.
In ihm sind die historischen Markenartikel
als Träger und Anker individuellen Erinnerns aufgespeichert. Wer diesen Prozess
der Entschlüsselung des teils unbewussten Erinnerns an sich selbst ausprobiert
hat, versteht auf einmal die ungeheure
Macht, welche etablierte, geschichtsreiche Marken besitzen. Wolfgang Twardawa, der lange als Markenexperte für die
GfK (Gesellschaft für Konsumforschung)
tätig war, beschrieb diesen Vorteil einmal
als Eroberung des „relevant set“, also als
Voprsprung, der den aus Kindheitstagen
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
erinnerten Marken zum Aufstieg in die Gruppe der
„bedeutenden“ Konsumgüter verhelfen könne. „Persil
bleibt Persil“ wirbt darum nur eine Marke, die sich um
ihren Aufsteig nicht mehr bekümmern muss, sondern
ihre Etabliertheit an der Spitze verteidigt. Relevanz ist
aus Generationen gewachsen.
Und umgekehrt gibt es natürlich auch eine Rückwirkung, die vom Miteinander der großen Marken auf
deren vermutete Positionierung in der Marken-Hierarchie ausgeht. In einem so kleinen Museum wie dem
Deutschen Verpackungs-Museum wird stets nur die
Verpackungshistorie der wirklich etablierten, wirklich
wichtigen Markenartikel zu sehen und ausgestellt
sein. Wer sich in diesem „Markentempel“ (Absatzwirtschaft) ausgestellt wiederfindet, der wird es nach
ganz oben geschafft haben. Dies muss man dem
Besucher gar nicht erklären. Er erlebt es im Konzert
seiner Erinnerung schon von ganz alleine.
Hans-Georg Böcher
Deutsches Verpackungs-Museum
Vors. des Vorstands
[email protected]
DEUTSCHES VERPACKUNGS-MUSEUM
Hauptstraße 22 (Innenhof)
69117 Heidelberg
www.verpackungsmuseum.de
Öffnungszeiten
Mittwoch-Freitag: 13-18 Uhr
Samstag/Sonntag/Feiertage: 11-18 Uhr
Interview
DER MINERALBRUNNEN im Gespräch mit
Museumsdirektor Hans-Georg Boecher
Hans-Georg Böcher ist seit der Eröffnung im Jahr 1997 Direktor des Deutschen
Verpackungs-Museums in Heidelberg, das von derzeit 230 Mitgliedsunternehmen
privatwirtschaftlich finanziert wird. Über viele Jahre hat er selbst ein privates historisches Archiv und eine umfassende Sammlung zum künstlerischen Verpackungsdesign zusammengetragen. Seine Privatsammlung »The Boecher Brand & Package
Design Collection« umfasst mehrere tausend Original-Objekte und dürfte in Europa einmalig sein. Mit Exponaten aus diesem umfassenden Fundus unterstützt Böcher regelmäßig Ausstellungen sowie Film- und Dreharbeiten, so beispielsweise
die Hollywood-Produktion »The good German« von Steven Sonderbergh mit Kate
Blanchett und George Clooney in 2006. Im Interview mit DEM MINERALBRUNNEN
spricht Böcher über den Wert von Verpackungen und über relevante Verpackungsthemen, wie dem Dosenpfand oder Plain Packaging.
Herr Boecher, wie würden Sie den
Begriff Verpackung definieren?
Ist der Begriff Verpackung an sich heute
schon politisch?
Verpackungen sind aus unserer Sicht klar von Geschenk-Verpackungen, bündelnden Umverpackungen und vor allem von schützenden Behältnissen zu
unterscheiden, wie sie die Menschen seit alters her
auf Reisen mitgenommen haben. Ein Butterfässchen
aus Steingut, in dem man früher seine Butter aus
eigener Erzeugung auf Reisen mitgenommen hatte,
wäre demnach keine Verpackung. Ein ähnliches Butterfässchen, in dem eine Molkerei ihr Produkt auf den
Markt bringt, jedoch schon. Im Grunde hilft es, wenn
man das Wort „Verpackung“ durch den unschönen
Begriff „Packmittel“ ersetzt. Dann weiß man, was gemeint ist. (Wobei wir im Museum der Transport- und
Umverpackung sehr wohl auch Raum geben.) Es geht
also um das werbliche, vertriebliche Verpacken. Im
Museum zeigen wir Verpackungen beginnend mit der
Barockzeit.
Nein. Verpackung ist überhaupt nichts Politisches.
Verpackung ist ein leistungsstarkes Industrie-Produkt,
das eine ganze Menge Funktionen auf einmal zu erfüllen hat. Dies übrigens sehr wohl auch zum Schutz
unserer Umwelt, wenn ich da an manches Gefahrgut
denke. Wir Deutschen sind unserer Leistungsfähigkeit
und unseres Erfindungsreichtums wegen übrigens so
etwas wie die „Weltmeister der Verpackung“ (gleichauf höchstens noch mit den USA).
Wie wird man Direktor des deutschen
Verpackungsmuseums?
Man muss nur erst mal ein Buch über das Thema geschrieben haben ... Vielleicht hat man dann einen Verleger, der einen weiter empfiehlt. Im meinen Fall wurde
das Buch 1996 auf der Int. Buchmesse in Frankfurt
präsentiert. Der Verleger aber kam aus Stuttgart und
kannte Peter Jochen Schott, der damals schon im
Vorstand war. Ein normales Bewerbungsgespräch
hat dann 1996 zu meiner Anstellung geführt.
Wenn man den Umsatz aus verpackungsbezogenen Teilen der Maschinen- und Druckmaschinen-Industrie berücksichtigt, liegen
die Umsätze in etwa auf der Höhe von jenen
unserer Automobil-Industrie. Gerade wir sollten stolz darauf sein, was wir zur erfolgreichen
Geschichte dieses Industrieguts beigetragen
haben – und immer noch beitragen. Welches
Verhältnis haben Sie zu dem Erfinder des
Dosenpfands, Jürgen Trittin?
Ein gespanntes. Ich hatte damals, als das Dosenpfand
eingeführt wurde, ja gelegentlich den einen oder anderen Wortwechsel mit ihm, kann mich beispielsweise an einen Disput im Radio gut erinnern. Die Grünen
haben damals ein Thema gebraucht und inszenierten
die Verpackung als Teufelswerk. Die Getränkedose
wurde dabei willkürlich herausgepickt, angeblich weil
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
15
Verpackungsmuseum
sie im Wald herumläge (Littering). Ich habe Herrn Trittin gesagt, dass ich den dirigistischen Umgang mit
einer Industrie-Kategorie, der zugleich derart selektiv
auf diese Branche beschränkt bleibt, sehr problematisch finde. Und ich habe ihn auch gefragt, ob seine
Partei auch den Mut hätte, eine weniger kleinteilige,
fraktionalisierte Branche des Erwerbslebens anzugreifen als die vorwiegend mittelständische Verpackung. Warum nicht eine Strafsteuer auf Autoreifen,
auf Damen-Handtaschen, auf Sneaker, auf Brillengestelle oder Waschmaschinen? Man kann alles angreifen, wenn man sich profilieren muss ...
Was halten Sie von dem Phänomen von
verpackungsfreien Lebensmittelläden?
Nichts. In einem Roman von Jeremias Gotthelf wird
1843/44 beschrieben, wie die Bergbäuerin Anne Bäbi
Jowäger zur Feier des Weihnachstfestes einkaufen
geht „und packte die versammelten Herrlichkeiten in
ihre Kittelschürze“. Das ist es: Kittelschürzen-Romantik. Wir können nicht zurück in‘s 19. Jahrhundert. In
den Tante-Emma-Läden hat es in jeder Schublade
gekrabbelt und geknispert. Nach unseren Vorstellungen von Hygienik ist das unvorstellbar. Darum sind
alle Ansätze in diese Richtung auch bald wieder gescheitert.
Was war Ihr erstes Sammlerstück?
Eine Blechdose für Bahlsen-Kekse von Emanuel
Josef Margold (1888-1962), im Stil des „Wiener Jugendstils“, die ich 1985 auf dem Wiener Flohmarkt
entdeckt hatte. Damals war ich Student in der Donau-Stadt und suchte nach einem zeitgeschichtlichen
Beleg, der sich mit meinem schmalen Portemonnaie
vereinbaren ließ.
Gibt es so etwas wie eine Lieblingsverpackung?
Ich würde hier die künstlerischen Verpackungen nennen, die ich in einer „Mustermappe“ von Entwürfen
berühmter Werkbund-Künstler ankaufen konnte. Hieraus ist die aktuelle Sonderausstellung entstanden.
Aber auch die Blechdose jener legendären „Titanic
Cigarette“ im Museum ist mein privates Eigentum.
Was halten Sie von der Entwicklung zum
Plain Packaging?
Traurig. Die Regulierung kehrt zurück. Jetzt nicht über
die Umwelt als vorgeschobenes Argument, sondern
über die Gesundheit, die „vom Staate“ beschützt werden soll. Das Anliegen mag redlich sein. Allerdings:
Wer den Mut dazu hat, soll gesundheitlich oder sittlich
„unliebsame“ Produkte doch einfach klar verbieten,
statt auf verlogenen Nebenwegen des „Nudging“ von
Konsumenten „von hinten“, also verdeckt, regulatorisch vorzugehen.
Zum Schluss: Welche Verpackung sollte man
heute auf keinen Fall wegwerfen und aufbewahren, weil sie in 50 Jahren zu einem wertvollen Museumsstück geworden sein wird?
Alles, was weggeworfen wird, wird später vermisst
werden, v. a. wenn man mit den dargestellten Motiven
und Botschaften das Lebensgefühl und den Lebensstil einer Generation nachzeichnen kann. Eine Haarspray-Dose von 1965 mit bunten Motiven des „Flower
Power“ kann heute jeden Sixties-Sammler herausfordern. Wenn wir wüssten, was unsere Gegenwart für
die Zukunft bedeuten würde, hieße das, die Zukunft
schon zu kennen. Gut, dass dies dem Menschen
nicht gegeben ist.
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
Mineralbrunnen zu Gast
im Verpackungsmuseum
Auf dem Programm des Deutschen Brunnentages
Ende April 2015 in Heidelberg stand in diesem Jahr
ein Besuch im Deutschen Verpackungsmuseum. Exklusive Führungen in Kleingruppen ermöglichten einen spannenden Einblick in die vielfältige Sammlung
des Heidelberger Museums. Anhand zahlreicher Exponate ließ sich die jahrzehntelange Produktentwicklung verschiedener Traditionsmarken, wie Nivea oder
Maggi, nachvollziehen. Antiquierte Verpackungen
riefen bei vielen Teilnehmern Erinnerungen wach und
sorgten für einen regen Austausch. Ein Wiedersehen mit der Perlenflasche, der Mineralwasserflasche
schlechthin, und ihren Vorläufern rundete den Besuch
der Mineralbrunnen ab.
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Unsere Brunnen
UNSERE BRUNNEN
SERIE
UNSERE
BRUNNEN
Das Original
aus Hessen
Tamara Dragus
Äppelwoi, Bembel und Blauer Bock – wer an hessische Originale denkt, kommt am Trinken kaum
vorbei. Wen wundert es also, dass auch einer unserer bedeutendsten Brunnen untrennbar mit seiner
geographischen Heimat verbunden ist: „Hassia“ steht neulateinisch für Hessen und verdankt seinen
Namen nicht zuletzt der tiefen Verbundenheit mit seinem Herkunftsland.
Letztes Jahr haben sie Geburtstag gefeiert. 150 Jahre alt sind sie geworden, die stolzen „Hassianer“, die
heute – in fünfter Generation – zu den ganz Großen der Branche gehören: Platz zwei im nationalen
Ranking der deutschen Markenanbieter, Platz eins
in den neuen Bundesländern. Die HassiaGruppe mit
Stammsitz in Bad Vilbel und knapp 60 aktiven Quellen in Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen
und Thüringen, zählt seit Jahren zu den renommiertesten Brunnenunternehmen hierzulande. Worin liegt
das Geheimnis des Erfolges eines Betriebs, der ob
seiner Größe mit Recht als Konzern bezeichnet werden kann, dem jedoch vorrangig etwas ganz anderes
wichtig scheint? „In erster Linie sind und bleiben wir
ein gelebtes Familienunternehmen, in dem die im Un-
Trotz Weltwirtschaftskrise auf Erfolgskurs
Die Anfänge des „gelebten Familienunternehmens“
reichen bis ins Jahr 1864 zurück. Der Obstweinfabrikant und Weinhändler Johann Philipp Wilhelm Hinkel
beginnt, aus den Brunnen des Familiengrundstücks
an der Hauptstraße von Vilbel (zu dieser Zeit noch
ohne „Bad“ im Namen) Mineralwasser abzufüllen und
legt damit den Grundstein für 150 Jahre Erfolgsgeschichte. Nach seinem Tod führt zunächst seine Witwe Carolin Hinkel den Betrieb weiter, bis sie ihn an
ihren Sohn Friedrich „Fritz“ Hinkel übergibt. Der zeigt
sich kaufmännisch-kreativ und gibt dem Kind einen
Namen: 1898 tauft er das hauseigene Mineralwasser
„Hassia“ und verleiht ihm dadurch schon ein Stück
jener Markenidentität, die in der Unternehmensstrategie bis heute eine große Rolle spielt. Fritz lässt einen
weiteren Brunnen bauen und expandiert zügig. Als
er 1922 – im Alter von nur 50 Jahren – unerwartet
stirbt, übernehmen seine Söhne Otto und Wilhelm
die Geschäfte. Die Welt zeigt sich krisengeschüttelt,
doch trotz Geldentwertung und Wirtschaftswirren
bleiben die Hinkels auf Erfolgskurs: 1929 erreichen
sie erstmals die rekordverdächtige Zahl von fünf Millionen Füllungen. Gemeinsam mit der Stadt Bad Vilbel lassen die Gebrüder Hinkel 1936/37 einen neuen, etwa 320 Meter tiefen Brunnen auf öffentlichem
Grund im Kurpark bohren. Aus dem sprudelt wahres
Gold, denn immerhin wird dieser Brunnen 1955 als
Heilquelle staatlich anerkannt und speist bis heute die
Trinkanlagen des idyllischen Örtchens.
Fusion zweier „Platzhirsche“
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ternehmen tätigen Führungsmitglieder auch nach außen präsent sind. Dadurch entsteht ein hohes Maß an
Kontinuität und Verlässlichkeit. Das schafft Nahbarkeit, Transparenz und Vertrauen – Begriffe, die weit ab
von den anonymen Strukturen eines herkömmlichen
Konzerns liegen“, so Dirk Hinkel, Sohn des SeniorChefs Günter Hinkel und seit 2002 Geschäftsführender Gesellschafter der HassiaGruppe.
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum 1964 erreicht
Hassia mit 36 Millionen Füllungen eine neue Höchstmarke. Otto Hinkel stirbt und Bruder Wilhelm übergibt
die Geschäftsführung 1969 an seinen Sohn Günter
und Ottos Tochter Ilse Ochs. Da die Ausdehnung
des Betriebes in der Altstadt an ihre Grenzen stößt,
entscheidet sich der frisch gebackene Junior-Chef
Günter Hinkel für Expansion und Neubau an einem
Hassia
anderen Standort. Anfang 1972 nimmt Hassia am
neuen Firmensitz in der Gießener Straße offiziell den
Betrieb auf. Das Unternehmen wächst und gedeiht.
Zehn Jahre später fusioniert man mit dem unmittelbaren Nachbarn, dem Luisen-Brunnen der Familie
Weihl. Der friedliche Zusammenschluss zweier Vilbeler „Platzhirsche“ erweist sich als kluger unternehmerischer Schachzug, denn durch die Fusion der beiden
größten ortsansässigen Brunnenbetriebe entsteht
Anfang der Achtziger eines der leistungsfähigsten
Brunnenunternehmen der damaligen Bundesrepublik: Die Hassia & Luisen Mineralquellen Bad Vilbel
GmbH & Co. KG. Über 300 Millionen Füllungen katapultieren das Unternehmen 1989 an die Spitze der
hessischen Brunnenbetriebe.
Im Osten was Neues
Kurz nach dem Mauerfall erschließt Günter Hinkel – zu
dieser Zeit schon alleiniger Geschäftsführender Gesellschafter von Hassia & Luisen – die erste Mineralquelle im Osten: 1991 folgt die offizielle Gründung der
Lichtenauer Mineralquellen GmbH in Niederlichtenau
bei Chemnitz, das noch Karl-Marx-Stadt heißt. Heutzutage ist Lichtenauer die führende Brunnenmarke im
Osten und Günter Hinkel hat mit seinem „Wendemanöver“ einmal mehr seine Weitsicht und den ihm eigenen Pioniergeist bewiesen. „Rückwirkend würde ich
sagen, dass dies eines der umfangreichsten Projekte
und einer der größten Verdienste meines Vaters war:
Der ‚Ausbau Ost‘. Natürliches Mineralwasser – so, wie
wir es kennen – war in den neuen Bundesländern ja
längst nicht in der Form populär wie bei uns. Dennoch
wagte mein Vater den Schritt und war in der Nachwendezeit tatsächlich der allererste Investor in dieser
Region“, fasst Dirk Hinkel rückblickend zusammen.
Fairer und kollegialer Umgang miteinander
Durch weitere Zukäufe und damit einhergehende Sortimentserweiterung (1996 gehen die Wilhelmsthaler
Mineralbrunnen GmbH in Calden bei Kassel sowie die
Rapp‘s Kelterei GmbH in Karben an Hassia & Luisen
über), wachsen die vielseitigen Vilbeler langsam aber
stetig zu einem kleinen Imperium heran. 2002 ernennt
Günter Hinkel seinen Sohn Dirk zum gleichberechtigten Geschäftsführenden Gesellschafter und überträgt
ihm die operative Verantwortung. Zeitgleich erwirbt
Hassia den ehemaligen Konkurrenten Rosbacher aus
der Insolvenzmasse. „Bei all unseren Fusionen oder
Übernahmen herrschte immer ein fairer und kollegialer Umgang miteinander“, betont Dirk Hinkel, dem das
ethische Credo der Hinkel‘schen Unternehmensphilosophie wichtig ist. 2004 firmiert Hassia & Luisen in Hassia Mineralquellen GmbH & Co. KG um, im Verbund
tritt das Unternehmen als HassiaGruppe auf. Im Jahr
darauf ein weiterer kleiner Meilenstein in der ertragreichen Firmenhistorie: Von der Brau und Brunnen Mineralquellen GmbH übernimmt Hassia den Margon Brunnen bei Dresden, die Thüringer
Waldquell in Schmalkalden,
sowie den Glashäger Brunnen
in Bad Doberan. Als führender
Anbieter von Mineralwasser
und Brunnengetränken in Ostdeutschland, Hessen und den
angrenzenden Regionen stellt
die HassiaGruppe 2006 mit
fast 840 Millionen Litern einen
neuen Rekord auf.
Bei all unseren
Fusionen oder Übernahmen herrschte immer
ein fairer und kollegialer
Umgang miteinander
Mustergültige
Öko-Bilanz
Dass der Zenit auch nach
knapp weiteren zehn Jahren noch längst nicht erreicht ist, beweisen die jüngsten Ziele und Investitionen, die die rührige Unternehmerfamilie anpeilt. Allem
voran: eine mustergültige Öko-Bilanz. „Wir möchten
als erster Großbetrieb in der Branche CO2-neutral
produzieren“, erklärt Dirk Hinkel. Seit Anfang diesen
Jahres wird deshalb der Strom an allen sieben Standorten aus Wasserkraft gespeist. Außerdem nutzt man
Sonnenenergie mittels neu errichteter PhotovoltaikAnlagen und hat seinen Fuhrpark auf Elektrogabelstapler mit abgasfreier Antriebstechnik umgestellt.
„Neben unserem enormen Expansionswillen und einer stringenten Markenpolitik, die wir über all die Jahre konsequent verfolgt haben, zählen vor allem nachhaltiges Handeln sowie Verantwortung für Mensch
und Umwelt zu den Grundlagen unserer Unternehmensphilosophie“, fasst Geschäftsführer Dirk Hinkel
abschließend zusammen. Uns bleibt angesichts dieser beeindruckenden Erfolgsgeschichte eigentlich nur
noch eines zu sagen: „Zum Glück gibt’s Hassia“!
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
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SERIE
UNSERE
BRUNNEN
rund ums
Wasser
beantwortet von Dirk Hinkel, Geschäftsführender Gesellschafter der Hassia Mineralquellen
GmbH & Co. KG
Was ist die Philosophie Ihres Unternehmens?
Wir sind ein gelebtes Familienunternehmen, welches sich durch Tradition und Kontinuität in fünfter
Generation auszeichnet. Wir betrachten uns als regionalen Markenartikler. Unsere Qualitätsprodukte
stiften für den Verbraucher einen nachvollziehbaren Mehrwert. Wir verkaufen nicht über den Preis
und sichern dadurch für uns und unsere Partner im
Handel Wertschöpfung. Mit Innovationskraft setzen wir neue Trends. Wir legen Wert auf Kundennähe, suchen aktiv den Kontakt zum Verbraucher
– beispielsweise über einen eigene Verbraucherhotline – und begreifen Kunden-Anregungen gerne
als Chance.
Wie wird Ihre Marke Ihrer Meinung nach
vom Kunden wahrgenommen?
Jede unserer Marken wird vom Verbraucher unterschiedlich wahrgenommen. Sämtliche Marketingmaßnahmen einer Marke zahlen auf ihre Positionierung ein und grenzen sie gegen andere Marken
ab. So wird zum Beispiel Rosbacher als sportaffine
Marke erlebt, hassia als traditionelle Familienmarke und Elisabethen Quelle als Marke für Wellness
und ernährungsbewusste junge Familien. Unser
Unternehmen mit seiner Markenvielfalt ist mit der
Region und deren Menschen seit Generationen
eng verbunden – sowohl als Arbeitgeber wie auch
als Anbieter hochwertiger Qualitätsprodukte.
Gleichzeitig wissen die Verbraucher, dass unsere
Mineralwässer wertvollen Quellen der Region entspringen. Das alles zusammen schafft Vertrauen
und verleiht uns Glaubwürdigkeit. Via Homepage,
Etikett und Einladungen zum Firmenbesuch erleben uns unsere Verbraucher als offenes und transparentes Unternehmen, welches wie kein anderes
im aktuellen Online-Auftritt über Inhaltsstoffe und
Ernährungsformen seiner Produkte informiert.
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
Welche Produkte sind bei Hassia am
beliebtesten und warum?
Das beliebteste Produkt ist derzeit Rosbacher
Mineralwasser. Das 2:1 Ideal von Calcium und
Magnesium ist für sportlich aktive Menschen ein
Mehrwert, der über sehr viele Jahre konsequent
kommuniziert wurde – unterstützt durch unseren
Markenbotschafter Michael Schumacher. Stark
im Trend liegt auch unsere Elisabethen Quelle als
natriumarmes Mineralwasser sowie deren Vitamin
Quellen. Die Marke bizzl punktet mit ihren innovativen Limonaden, der „bizzl kiss“-Range, die in
Deutschland eine Alleinstellung besitzt. Last but
not least gibt es viele Fans der drei Eisteevarianten
unserer Marke Indian Summer, deren Potenzial bei
weitem noch nicht ausgeschöpft ist.
Worin sehen Sie den steigenden Pro-Kopf-Verbrauch an Mineralwasser begründet und denken Sie, dass sich dieser Aufwärtstrend hält?
Wir beobachten seit Jahren, dass der Verbraucher
zu der natürlichsten und gesündesten Form des
Trinkens zurückkehrt – dem Mineralwasser. Dabei
verlief der Trend weg von Säften und Schorlen,
über Wasser-Plus- und aromatisierte Getränke
hin zu Mineralwasser. Die breite Diskussion über
den Zuckergehalt in Getränken hat sicherlich zu
dieser Entwicklung beigetragen. Im MineralwasserSegment stellen wir eine Verlagerung zugunsten
der Glas-Mehrweg-Verpackung fest – vor allem
bei kohlensäurearmen bzw. -freien Varianten. Wir
gehen davon aus, dass sich dieser Trend in den
nächsten Jahren forsetzen wird.
Wie würden Sie folgenden Satz ergänzen:
„Mineralwasser ist für mich ...“?
... ein gesundes, wertvolles – ja, faszinierendes Produkt, an dem ich täglich aufs Neue viel Freude habe.
WISSENSWERT
Für „Veggie“ stehen die Zeichen auf grün
Immer mehr Konsumenten reduzieren ihren Fleischkonsum
Denn die Anhänger der pflanzlichen Kost können ihr Gemüse
inzwischen auch beim Metzger
kaufen, sogar bei „Großmetzgern“
wie Rügenwalder und Wiesenhof. Und das tun beileibe nicht
nur eingefleischte Vegetarier oder
Veganer, sondern „ganz normale
Menschen“. „Fleisch ist mein Gemüse“, lautet das Credo der BeefEnthusiasten. Immer öfter schallt
ihnen heute entgegen: „Veggie is
my Beef“!
Nach Schätzungen des Vegetarierbundes ist heute etwa jeder
zehnte Bundesbürger Vegetarier
oder Veganer. Da dürfte die Fantasie allerdings etwas ins Kraut
geschossen sein; vielleicht hat
man aber auch die ‚Flexitarier‘
mitgezählt, die Teilzeit-Vegetarier
sozusagen. Davon gibt es immer
mehr. 2014 haben bereits über
elf Mio. Verbraucher in Deutschland pflanzliche Brotaufstriche
bzw. Fleischersatzprodukte gekauft. In den letzten Jahren war
die Käuferzahl von Jahr zu Jahr
noch schwankend, allerdings mit
Tendenz nach oben. Aktuell liegt
die Käuferreichweite für beide
Segmente zusammen bei rund 28
Prozent. Einen noch deutlicheren
Wachstumsschub machten die
Umsätze. Sie haben sich in den
letzten fünf Jahren fast verdoppelt.
Wer fleischlose Produkte gekauft
hat, tat dies also mit wachsender
Intensität.
Und ganz aktuell: Im ersten Quartal 2015 kletterten die Umsätze
gegenüber dem Vorjahreszeitraum
gleich um 27 Prozent, auch weil
jetzt deutlich mehr Verbraucher
entsprechende Produkte kaufen.
Besonders deutlich ist die Zunahme bei den Fleischersatzprodukten. Käuferzahl wie Umsätze
steigen hier aktuell stärker als bei
den weniger ‚gewöhnungsbedürftigen‘ und deshalb schon länger
nicht nur von Fleischverweigerern
gekauften pflanzlichen Brotaufstrichen. Dieses Wachstum können
die auf Soja-Produkte abonnierten
Veganer aber nicht allein bewirken. Vielmehr zeigt sich hier, dass
sich die ‚fleischlose Bewegung‘
aus der Nische heraus in die Mitte
der Gesellschaft ausdehnt. Auch
in Kreise hinein, die nicht prinzipiell
etwas gegen Fleisch haben. Ihnen
liegt zwar auch das Tierwohl und
die eigene Gesundheit am Herzen;
allerdings greifen hier stärker auch
Nachhaltigkeitsargumente,
im
Sinne: weniger Fleisch = weniger
Massentierhaltung = weniger Gülle, weniger Stickstoff und weniger
Treibhausgas. Quelle:GFK
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
Weniger Fleisch =
weniger Massentierhaltung
= weniger Gülle, weniger
Stickstoff und weniger
Treibhausgas
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WISSENSWERT
PERSONALIEN
Ford Trend-Report 2015 untersucht,
wie junge Verbraucher die Zukunft sehen
Der Ford Trend-Report 2015 ist die
nunmehr dritte jährliche Trendstudie
von Ford. Die Studie liefert Daten und
Einschätzungen in Bezug auf globale
Konsumgewohnheiten und Verhaltensweisen, die unsere Kultur im Jahr 2015
und darüber hinaus prägen werden.
Gemäß des Ford Trend-Reports 2015
verschieben sich mit dem wachsenden
Einfluss einer jungen, sozial bewussten
und toleranten Verbraucher-Generation
die Perspektiven; deutlich zu erkennen
ist der Wunsch nach Veränderungen
zum Guten. Im Mittelpunkt der Trendstudie steht die sogenannte „Generation Z“, sie folgt auf die Generation der
„Millennials“ und umfasst junge Menschen, die zwischen dem Jahr 2000
und heute zur Welt gekommen sind. Die
„Generation Z“ macht 20 Prozent der
Erdbevölkerung aus und spielt als erste
globale Generation eine Schlüsselrolle
in der technologiegetriebenen Welt von
heute. Es wird erwartet, dass sie neue
Maßstäbe setzen wird, insbesondere in
puncto Mobilität, Freiheit und Kreativität. „Während der Begriff Demographie
unsere Aufmerksamkeit eher in Richtung Zukunft lenkt, beeinflusst die aufstrebende ‚Generation Z‘ schon heute
die Konsumgewohnheiten aller gegenwärtigen Altersgruppen, das zeigt unser
Ford Trend-Report 2015“, sagte Sheryl
Connelly, Ford Global Consumer Trend
and Futuring Manager. „Eine ähnliche
Entwicklung haben wir bereits bei den
‚Millennials‘ beobachtet, aber die ‚Generation Z‘ ist viel besser vernetzt und
besonders aufgeschlossen gegenüber
ihren Möglichkeiten“.
Die Studie ermittelt folgende Trends für das Jahr 2015:
1.Das Mantra der „Generation Z“ ist einfach: Das Glück ist mit den Tüchtigen!
2.Rallye für Rebellen: Die Gesellschaft hat Risikoträger immer geliebt, aber der
Markt war noch nie so offen für diejenigen, die Grenzen überschreiten und
Konventionen brechen.
3.Das Stigma des Versagens erodiert: In einer Zeit des ständigen Wandels darf
nichts unversucht bleiben, um sich selbst zu verbessern und sich weiter zu
entwickeln.
4.Die Verbraucher von heute wollen keine unnötigen Dinge mit sich schleppen.
Neue Technologien wie digitale Endgeräte und Smartphone-Apps ermöglichen
einen einfachen Zugang zu Waren und Dienstleistungen, Informationen hierzu
werden mit vertrauten Menschen zeitnah geteilt.
5.In einer Welt der rasanten Innovation will niemand veraltete oder überholte
Produkte. Das Ergebnis ist eine neue à-la-carte-Mentalität, in der Zugriff
mehr zählt als Eigentum.
6.Die traditionelle Familie ist nicht mehr die Norm, das Konzept der modernen
Familie ist weiter gefasst und orientiert sich an der individuellen Lebenswirklichkeit.
7.Datenschutz entwickelt sich zur Gratwanderung, Verbraucher sind bei
vorteilhaften Angeboten zunehmend bereit, persönliche Daten als Gegenleistung zu teilen.
8.Gesundheit: Weltweit nehmen Übergewicht und Zivilisationskrankheiten zu. Verbraucher benötigen eine klare und unmissverständliche Gesundheitsaufklärung.
9.Die Menschen sehnen sich nach Möglichkeiten, geistig oder körperlich auszubrechen. Sie suchen intensive Abenteuer und Unterhaltung abseits der
Alltagsrealität.
10.Mobilität wird vielschichtig: In einer Zeit der ständigen Innovation wachsen die
Begriffe Mobilität, Transport und Kommunikation zunehmend zusammen.
www.ford.de.
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
Ralph Krahl erweitert
die Geschäftsführung
der Mellis Gruppe
Die Geschäftsführung der Mellis
Gruppe wird per 01.08.2015 um
Herrn Ralph Krahl erweitert. Er
wird zukünftig die Geschäftsführer, Jörg Mellis, Mike Butz und
Alexander Tank in der Funktion als
Geschäftsführer Finanzen (Rechnungswesen, Controlling, IT, Organisation, Personal) unterstützen.
Herr Krahl wechselte nach Jahren
seiner Tätigkeit im Bankenwesen
im Jahr 2002 in die Getränkebranche zu Udo Täubrich und dessen
trinkgut Fachdiscount GmbH. Hier
verantwortete er den Bereich Geschäftsführung Finanzen und Administration.
Die Mellis Gruppe agiert erfolgreich
seit mehr als 100 Jahren und in vierter Generation als inhabergeführte
Unternehmung. Mit den beiden Mineralbrunnen Schloss-Quelle und
Raffelberger produziert sie jährlich
über 180 Mio. Füllungen. Als Logistiker mit einem Absatz von 3,1 Mio.
HL p.a., über 2.700 Artikeln und
50 LKW’s gehört die Mellis Gruppe zu den führenden Dienstleistern in Deutschland. Als weiteres
Geschäftsfeld zählt die Einzelhandelsgesellschaft Trink & Spare mit
mehr als 150 Getränkefachmärkten
in Nordrhein-Westfalen und über
6.000 Artikeln im Sortiment zur Unternehmensgruppe.
Mit dieser personellen Verstärkung
bleibt die Mellis Gruppe weiterhin
auf Wachstumskurs.
TERMINE
SEPTEMBER
02. – 04.09.2015
BEHR´S:
Lebensmittelrecht
Feldafing am
Starnberger See
www.behrs.de
08. – 09.09.2015
Fresenius:
Sicherer und rechtskonformer Anlagenbetrieb
Dortmund
www.akademie-fresenius.de
09. – 10.09.2015
Fresenius:
Nanotechnology in Food
Köln
www.akademie-fresenius.de
10.09.2015
BEHR´S:
Beanstandungen und Krisen
Cloppenburg
www.behrs.de
09. – 10.09.2015
The conference group:
Snack 2015
Frankfurt
www.conferencegroup.de
NEWS
Sanft prickelnde
Momente mit Margon
Margon startet mit großem
Fotowettbewerb in den
Sommer
In diesem Jahr stehen prickelnde Momente auf unvergleichlich
sanfte Art im Fokus der Margon
Brunnen GmbH. So startet die
sächsische Traditionsmarke mit einem prickelnden Fotowettbewerb
in den Sommer. Das romantische
Gewinnspiel „Unser sanft prickelnder Moment“ richtet sich an
alle Verliebten. So wie bei einem
romantischen Heiratsantrag, auf
den mit einem sanften Kribbeln
im Bauch das „Ja“ folgt, erlebt
man auch den Genuss des neuen
Margon Sanft, dem feinperligen
Margonwasser, mit einem unvergleichlich sanften Prickeln.
Bis Mitte Juli 2015 können sich
noch alle verliebten Paare mit Foto
sowie dazugehöriger Geschichte
auf www.margon.de anmelden.
Das Bild kann entweder direkt den
prickelnden Moment des Heiratsantrags, ein romantisches Motiv
von der Hochzeit oder aber auch
eine andere emotionale Situation
im Leben zweier Menschen zeigen. Im Anschluss können die „Internetgemeinde“, Freunde sowie
Familie bis Ende Juli 2015 auf der
Homepage von Margon voten und
so Ihren Lieblingsbeitrag wählen.
Aus den zwanzig Teilnehmern mit
den meisten Stimmen wählt eine
Jury schließlich die Gewinnbeiträge. Zu gewinnen gibt es als Hauptgewinne dreimal jeweils 1.000
Euro Hochzeitzuschuss in bar für
den schönsten Tag im Leben.
Darüber hinaus verlost Margon 13
Getränkepakete, damit niemand
auf den Hochzeiten Durst leiden
muss. www.margon.de
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
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NEWS
Dirk Wöhner, Geschäftsführer der Victoria Heil- und Mineralbrunnen GmbH
(rechts), Frank Gallas (Mitte.) von der
Romantischen Rhein Tourismus GmbH
und Iris Schwan, Gebietsverkaufsleiterin
der Victoria Heil- und Mineralbrunnen
GmbH (rechts)
Erfolgreiches Rheinsteig-Sponsoring
„Für die Region, aus der Region“
„Rheinsteig-Wasser“ heißt eine
Marke der Victoria Heil- und Mineralbrunnen GmbH in Lahnstein.
Seit 2013 fließt von jeder verkauften Literflasche der Marke „Lahnsteiner“ ein Cent in das erfolgreiche Wanderprojekt Rheinsteig der
Romantischer Rhein Tourismus
GmbH. Dirk Wöhner, Geschäftsführer der Victoria Heil- und Mineralbrunnen GmbH, Iris Schwan,
Gebietsverkaufsleiterin und Frank
Gallas, Projektmanager Wandern
der Romantischer Rhein Tourismus GmbH haben jetzt im Rahmen der Kooperation über weitere Maßnahmen gesprochen. „Wir
fühlen uns unserer schönen Wanderregion am Romantischen Rhein
sehr verbunden“, so Wöhner. „Unser Motto lautet - Für die Region,
aus der Region -, schließlich ist die
Mineralwasserproduktion ja stark
an den Ort des Entstehens gebunden.“ Ihre Verbundenheit mit
dem Wanderthema zeigte die Firma auch mit der Einführung sogenannter PET-Flaschen vor einem
Jahr. „Die leichten und bruchsicheren Flaschen eignen sich sehr
gut für Lunch-Pakete, die in jeden
Rucksack passen.“ führt Wöhner,
mit Blick auf die Gastronomen am
Rheinsteig, weiter aus. Neben der
Abfüllung des Rheinsteig-Wassers
liegt auch das Hauptvertriebsgebiet der Mineralwassermarken in
der Region zwischen Bonn, Koblenz und Wiesbaden. „Zahlreiche
Gastronomen hier an Rhein und
Lahn bieten ihren Gästen das
heimische Mineralwasser an.“ so
Wöhner. „Was liegt da näher, als
unsere Verbundenheit auch auf
den Etiketten zu dokumentieren?“
Und so ziert das Rheinsteig-Logo
die Flaschenetiketten der Mineralwasserflaschen und macht Lust,
sich auf eine Wanderung in die
Region zu begeben. Frank Gallas,
Leiter des Rheinsteig-Büros freut
sich: „Wir feiern in diesem Jahr
den zehnten Geburtstag unseres
Rheinsteiges. Unsere Erfahrung
hat gezeigt, dass wir mit unseren
Kooperationspartnern vor allem
auch die Akzeptanz und den regionalen Bezug unseres Tourismusprojektes hervorheben können.
Deshalb sind wir stets bemüht,
möglichst viele Akteure und Partner mit ins Boot zu holen.“
www.rheinsteig.de/10-jahre.
Erfrischend neuer Auftritt für Wittenseer-Gourmet
Neues Design und neue Produkte der Gastronomie-Linie
Qualität aus der Region, ästhetische Ansprache und Innovationen
spielen heute in der Gastronomie
eine wichtige Rolle. Die Wittenseer
Quelle erfüllt mit ihrer GastronomieLinie die steigenden Ansprüche der
Gäste und geht mit neuen Produkten und neuem Flaschen- und Markendesign im Mai diesen Jahres
in ganz Norddeutschland an den
Start. „Das erste, was den Gästen
bei der neuen Wittenseer-Gourmet
24
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
auffallen wird, sind die schlanken,
eleganten Flaschen mit neuem
Etiketten-Design. Und dann bieten
wir mit der Küstenbrause das erste
von mehreren zukünftigen Produktinnovationen, mit denen wir für die
Gäste neue Geschmackserlebnisse aus Norddeutschland garantieren“, so Torsten Sedat, Prokurist
und Vertriebschef der Wittenseer
Quelle. Für die Gastronomie angeboten werden im neuen Design ab
sofort die beiden Sorten Wittenseer Gourmet Classic und Wittenseer
Gourmet Naturell in 0,25 Liter und
0,75 Liter. Das Classic-Mineralwasser ist mit seinem ausgewogenen
Kohlensäuregehalt angenehm prickelnd und erfrischend. Der Gast,
der es lieber pur und rein mag, für
den gibt es Gourmet Naturell ohne
Kohlensäure. „Und beide sind richtig lecker“, betont Sedat.
www.wittenseer-quelle.de
NEWS
Schulen in Bewegung – mit Förstina und RollerKIDS
Von April bis Juni diesen Jahres schickte Förstina Sprudel eines der RollerKIDS Mobile auf Hessens Straßen. Besonders das Förderprojekt “Trinken im Unterricht” sowie mehr Bewegung an
Schulen und in der Freizeit standen im Fokus.
Zahlreiche hessische Schulen
wurden in den vergangenen Wochen von dem RollerKIDS-Mobil,
gesponsert von Förstina Sprudel
besucht. „Mit dem Projekt ‚RollerKIDS‘ bringen wir jährlich etwa
100.000 Schülerinnen und Schüler
mit modernen Bewegungsformen
in Kontakt, um sportliche Erfolgserlebnisse zu vermitteln und ihnen
nachhaltige Impulse für eine aktive Freizeitgestaltung zu geben“,
erklärt Lisa Ruhl, von der Agentur
für Funsport und Bewegungskonzepte aus Ramholz. Im Gepäck
hatte das Mobil Trendsportgeräten sowie Bewegungslandschaften mit kleinen Rampen, Roller,
Boards aller Art, Pausenhofspiele, illustrierten Lernmaterialien
und vieles mehr. „Wir stellen den
Schulen die gesamte Ausrüstung
für eine Woche zur Verfügung,
dazu gibt es Aktionsprogramme,
wie Schülerworkshops, Lehrerfortbildungen, Eventprogramme
und Verkehrssicherheitstage, die
durch Trainer durchgeführt werden. Und damit den Teilnehmern
die ‚Puste‘ zwischendurch nicht
ausgeht, versorgt Förstina Sprudel
die Teilnehmer mit ausreichend
Getränken. Die Aktion ergänzt das
von uns seit vielen Jahren geförderte Projekt ‚Trinken im Unterricht‘ hervorragend“, erklärt Peter
Seufert, Marketingleiter beim Mineralbrunnen Förstina Sprudel aus
Eichenzell-Lütter. Teil der Aktion
ist auch eine Lehrereinführung mit
Unterrichtsmaterialien die die Lehrer optimal einsetzen können. Eine
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100.000 Schüler
in Bewegung bringen ...
tolle Initiative, findet auch Schulleiterin Elke Böhm-Schulz: „Wir sind
bereits seit Anfang an Teilnehmer
des Projekts ‚Trinken im Unterricht‘ von Förstina und freuen uns,
auch an dieser tollen Aktion wieder teilnehmen zu können. In der
gesamten Woche werden unsere
Lehrkräfte das RollerKids-Mobil
und die zur Verfügung stehenden
Materialien in ihren Unterricht einbauen“.
www.foerstina-sprudel.de
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DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
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PR MARKETING
Der Sommer ist die Hauptsaison für Mineralwasser
und „richtig Trinken“-Themen. Durch die höheren
Temperaturen und die größere Mobilität der Verbraucher in der Freizeit und den Ferien spielen richtiges
Trinken und Trinken unterwegs in den Sommermonaten eine große Rolle. Diese Jahreszeit bietet
somit zahlreiche Anlässe für offensive Medienarbeit
für natürliches Mineralwasser. So setzt die IDM als
Highlight-Maßnahme für den Sommer eine Medienkampagne unter dem Titel „Richtig trinken – für den
Sommer in mir“ um.
Sommerkampagne
„Richtig trinken – für den Sommer in mir“
Über die gesamte Laufzeit der
Sommerkampagne werden kontinuierlich Mineralwasser-Themen
in Publikums-, Tages-, Online- und
Hörfunkmedien platziert. Gezielt
ausgewählte Experten bereichern
die einzelnen Beiträge und verleihen
ihnen eine höhere Glaubwürdigkeit.
Aktives Themensetting schafft erhöhte Aufmerksamkeit für Mineralwasser als ideales Sommergetränk.
Die intensive und offensive Medienarbeit ist gleichzeitig ein Mittel der
Krisenprävention und bildet einen
Kontrapunkt zu möglicher kritischer
Berichterstattung.
Thematische
Schwerpunkte bilden die Themen
„Hitze“ und „unterwegs sein“. Mit ihnen lassen sich warenkundliche Mineralwasser-Botschaften transportieren, die Mineralwasser zugleich
von Leitungswasser abgrenzen.
Die Kampagne ist emotional konzipiert: Sommer steht hierbei für
ein positives Lebensgefühl, das
bei jeder der angesprochenen Ziel-
26
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
gruppen durch richtiges Trinken unterstützt wird. Auf diese Weise vermittelt die IDM nicht nur sachliche
Inhalte, sondern verankert Mineralwasser und richtiges Trinken auch
emotional beim Verbraucher.
Als interaktive Aktion zur Ansprache insbesondere der jüngeren
Zielgruppen sowie zur Vernetzung
der einzelnen IDM-Kanäle begleitet
ein Foto-Wettbewerb „Natürliches
Mineralwasser – für den Sommer
in mir“ die Kampagne. Dabei werden Verbraucher aufgefordert, ein
Sommerfoto einzusenden, das
eine Trinksituation mit Mineralwasser zeigt. Ein begleitender, kreativer Spruch soll das Sommergefühl
zum Ausdruck bringen. Die Teilnehmer werden über die Medienarbeit
sowie die weitere Kommunikationskanäle der IDM angesprochen.
Plattform für den Wettbewerb ist
die IDM-Website, die während der
Kampagne ganz im Zeichen des
Sommers steht.
Apfel-Wacholder-Boost
Zutaten für 2 Portionen:
2 Äpfel
6 getrocknete Wacholderbeeren
3 cm Ingwer
250 ml Mineralwasser mit Kohlensäure
Den Ingwer schalen mit allen Zutaten,
außer dem Mineralwasser, im Standmixer glatt pürieren. Den Smoothie
in Gläser geben, mit Mineralwasser
auffüllen und kurz umrühren.
PR MARKETING
Aufruf zu „Trinken im Unterricht“
Zum Schuljahresbeginn im Herbst startet die IDM eine Reihe neuer Angebote,
um der langjährigen Initiative „Trinken im Unterricht“ höhere Aufmerksamkeit
zu verschaffen, weitere Zielgruppen zu erschließen sowie die deutschen
Mineralbrunnen zur Mitwirkung anzuregen und ihnen dafür neue
Möglichkeiten zu bieten.
Dafür ruft die IDM die Mineralbrunnen im Vorfeld auf,
ihre Erfahrungen mit TiU zu teilen.
TiU als Projekt
für Mineralbrunnen
Die IDM freut sich auf...
... Best-Practice-Beispiele zu „Trinken im Unterricht“:
Haben Sie bereits Erfahrung mit TiU gemacht? Dann berichten Sie uns davon und geben
Sie damit anderen Brunnen Anregungen für die Umsetzung des Projekts.
... Fragen:
Haben Sie Fragen zu TiU, den einzelnen Angeboten und Ihren Möglichkeiten?
Kommen Sie auf uns zu, wir beraten Sie jederzeit gern.
... Anregungen:
Möchten Sie die TiU-Angebote gern in der Schulansprache nutzen,
aber stoßen dabei in der praktischen Umsetzung auf Herausforderungen? Lassen Sie uns das wissen. Wenn wir Ihre Hürden kennen,
können wir helfen, sie zu nehmen.
... Kontaktaufnahme!
Ausstellung
„Mineralwasser erleben“
Der nächste Ausstellungsort:
18.07. – 20.08.2015
Rathaus und
Haus des Gastes Bad Endorf
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
27
LESETIPP
Jan Christian Seevogel
Facebook und Recht
Kirsten Brühl
Studie
Die neue Wir-Kultur
Wie Gemeinschaft zum
treibenden Faktor einer
künftigen Wirtschaft wird
118 Seiten
E 190.00
zukunftsinstitut
Die Neubewertung von Gemeinschaft geht auch an Unternehmen
nicht spurlos vorbei. Bewährte hierarchischen Kommandostrukturen
stehen zunehmend einer Workforce, die Community-orientiert heranwächst, einer Crowd, die eigenständig Innovationen produziert,
und einem Führungsnachwuchs,
der mit ganz anderen Prinzipien
die Karriereleiter in Angriff nimmt,
gegenüber. Unternehmen werden
zunehmend zu „fluiden“ Organisationen, die vor allem auf Austausch,
Transparenz und Offenheit setzen. Wo man bisher gewohnt war,
Strukturen mithilfe der top-downRegel zu schaffen, verlangen Wirorientierte Ansätze teamorientierte
und
gemeinschaftssanktionierte
Vorgehensweisen. Die Studie stellt
nicht nur die verschiedenen WirModelle vor, sondern zeigt anhand
zahlreicher Best Practices auch,
wo sich die neuen Kollaborationsund Kooperations-Formen bereits
im Alltag finden lassen.
28
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
304 Seiten
E 19,90
O‘Reilly Verlag
Fast jeder ist auf Facebook: Das
Unternehmen, das seine Produkte bekannter machen will,
das Café, das regelmäßig über
die Tagesgerichte informiert, die
Großmutter genauso wie der
Freund oder die Arbeitskollegin.
Kein Wunder, denn Facebook ist
hervorragend geeignet, um sich
zu vernetzen und Inhalte aller Art
auszutauschen. Doch die Aktivitäten auf Facebook bergen auch Risiken – man denke nur an die Urheber- und Persönlichkeitsrechte,
die beim Posten von Bildern verletzt werden können. Für Unternehmen kann schon ein falsch
platziertes Impressum eine teure
Abmahnung nach sich ziehen.
Diese Risiken werden deutlich
geringer, wenn Sie die rechtlichen
Fragen und Probleme rund um die
Facebook-Nutzung kennen und
im Blick behalten. Rechtsanwalt
Jan Christian Seevogel gibt Ihnen
in diesem Buch dazu einen kompakten, auch für juristische Laien
verständlichen Überblick. Perfekt
als Einführung und um schnell mal
etwas nachzuschlagen.
Alexander Osterwalder,
Yves Pigneur, Greg Bernarda,
Alan Smith
Value Proposition
Design
316 Seiten
E 34,99
Campus Verlag
Kundenorientierte
Produktentwicklung – das klingt selbstverständlich, ist aber schwieriger als
man denkt. Denn immer wieder
werden Produkte auf den Markt
geworfen, die keiner will. Alexander Osterwalder, Autor des Bestsellers „Business Model Generation“, stellt in seinem neuen Buch
das Canvas-Konzept für die Produktentwicklung vor. Gemeinsam
mit seinem Autorenteam präsentiert er mit der Value Proposition
Canvas einen kundenzentrischen
Ansatz. Dieser geht davon aus,
dass Unternehmen vorrangig ihre
Kunden in- und auswendig kennen müssen, bevor sie ein Produkt oder eine Dienstleistung zur
Marktreife bringen. Praxisorientiert
zeigt das Buch, wie aus der Idee
ein Must-have wird. Dazu gehört
zum Beispiel, frühzeitig mit einer
Beta-Version bzw. einen Prototyp
des Produkts aufzuwarten, das
die Kunden testen können.
LESETIPP
www.prezi.com
Feedback
Nur was erreicht,
kann auch bewegen
240 Seiten
E 24,80
BusinessVillage 2014
Feedback – das ist die Kunst, mit
anderen über deren Verhalten zu
sprechen und dabei Resonanz
und nicht Widerstand auszulösen. Gutes Feedback kann man
aus vielen Blickwinkeln betrachten. Wie kann man die eigene
Wahrnehmung in Worte fassen?
Was bedeutet Feedback in der
Führung, bei Trainings? Welche
Rolle spielt das Machtgefälle? Wie
geht eigentlich das Annehmen auf
der Empfängerseite? Feedback
benötigt einen Prozess, der im
Feedbacknehmer Resonanz erzeugt. Nur dann wird es wirksam
sein und nur dann kann es bewegen. Die Diplom-Psychologen
Chris Wolf und Heinz Jiranek
veranschaulichen in ihrem neuen
Buch das Konzept des Resonanz-Feedbacks – ein pragmatisches und fundiertes Konzept für
Führungskräfte, Trainer, Lehrer.
Kurt Faller, Bernd Fechler,
Wilfried Kerntke (Hrsg.)
Systemisches
Konfliktmanagement
Modelle und Methoden für
Berater, Mediatoren und
Führungskräfte
Systemisches Management
www.prezi.com
Chris Wolf, Heinz Jiranek
Dynamisches
Präsentieren mit Prezi
Prezi bietet mit ihrer FlashTechnologie eine Alternative
zu herkömmlichen Präsentationsprogrammen. Präsentationen können plattformunabhängig mit mehreren Kollegen
gemeinsam erstellt werden. Im
Gegensatz zu herkömmlichen
Präsentationsprogrammen
wird Prezi auf einem virtuellen,
großen Blatt erstellt, auf dem
man sich bewegen sowie hinein- und herauszoomen kann.
Eine kreative Methode, die
dem Mind-Mapping-Prinzip
ähnelt und als zusätzliche Präsentationsform für passende
Anlässe zu empfehlen ist.
284 Seiten
E 39,95
Schäffer-Poeschel Verlag
Konflikte in Organisationen sind
unvermeidlich. Richtig kontrolliert
und systematisiert, können Konflikte eine große Chance für Veränderung bieten. Das Buch verfolgt
den Ansatz des Systemdesigns,
der Mediation, Organisationsentwicklung, systemische Beratung
und Coaching miteinander verbindet. Mit der Systemdesign-Schleife bietet es einen praxiserprobten
Leitfaden für ein konstruktives
Konfliktmanagement. Führungskräften, Beratern, Coaches und
Mediatoren werden die erforderlichen Grundlagen vermittelt, um
•
absehbare Konflikte bereits im
Vorfeld zu entschärfen,
•
auftretende Konflikte auf allen
Ebenen der Organisation professionell zu bearbeiten,
• Erkenntnisse aus der Konfliktbearbeitung für die Weiterentwicklung der Organisation zu nutzen.
DER MINERALBRUNNEN 04 | 2015
29
RECHT
Lebensmittelrecht:
„Bavarian Beer“ nicht durch
Freihandelsabkommen
geschützt
Das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kanada (CETA)
wird seitens der bayerischen
Brauereien kritisch bewertet.
Zwar sehe das Abkommen einen
Schutz von regionalen Herkunftsbezeichnungen vor, dies bedeute
jedoch nicht, dass ein ausreichender Schutz gewahrt sei. Die in
der EU geschützte Bezeichnung
„Bayerisches Bier“ könne nach
dem Abkommen in übersetzter
Form als „Bavarian Beer“ auch
für Produkte verwendet werden,
die in Kanada hergestellt worden
seien. Diese Problematik betreffe
auch weitere Produkte wie z. B.
Parmesan oder Schwarzwälder
Schinken. Seitens der EU-Kommission habe man die Übersetzungsregel damit verteidigt, dass
es im kanadischen Markt bereits
Anbieter gäbe, die „Bavarian
Beer“ herstellen. Nach Ansicht
der bayerischen Brauer handelt
es sich jedoch nur um eine „handvoll“ Kleinbrauereien. Die Bundesregierung bewerte hingegen das
Abkommen als derzeit „insgesamt zufriedenstellend“.
Verbraucherschutz:
Gastro-Ampel in NRW
unzulässig
Nach einer Entscheidung des VG
Düsseldorf ist die Gastro-Ampel
rechtswidrig (Urteil v. 13.03.2015,
26 K 4876/13, 26 K 5494/13, 26
K 5722/13, 26 K 8686/13). Geklagt hatten Gastronomen gegen
das Land Nordrhein-Westfalen.
Die Kläger waren der Meinung,
dass die Gastro-Ampel, die gastronomische Betriebe mit den
Ampelfarben rot, gelb und grün
bewertet, einen intransparenten
Pranger darstelle.
Infobrief Wettbewerb Aktuell
Infobrief Wettbewerb Aktuell
Nr. 19/20 2015
Nr. 17/18 2015
Das Gericht bestätigte, dass die
Warnfarben der Ampel vom Verkehr keinen konkreten Tatsachen
zugeordnet werden könnten. Dies
führe zur Unzulässigkeit.
Auch von anderer Seite war die
Ampel kritisiert worden. So habe
der Hotel und Gaststättenverband
die Ampel als möglicherweise irreführend gesehen. Dies ergebe
sich daraus, dass die Ampel weder darstelle, ob sich seit der Prüfung eine Veränderung ergeben
habe, noch transparent aufführe,
welcher Mangel zu einer negativen Bewertung geführt habe.
Bundesregierung plant
Online-Portal zu Glaubwürdigkeit von Gütesiegeln
Die Bundesregierung hat am
26.02.2015 das Portal „www.siegelklarheit.de“ online gestellt, auf
dem sich Verbraucher über Gütesiegel aus verschiedenen Bereichen informieren können. Das
Portal ist noch nicht finalisiert, soll
aber, sobald es fertiggestellt ist,
eine Bewertung von Gütesiegeln
anhand verschiedener Kriterien
ermöglichen. Diese umfassen
verschiedene Punkte in den Bereichen Glaubwürdigkeit, Umwelt und Soziales. Das Portal soll
später Siegel aus Bereichen wie
Textilien, Lebensmitteln, Holz und
vielen an-deren enthalten und als
Entscheidungshilfe für Verbraucher dienen. Auf der Unter-Seite
„www.textilklarheit.de“
wurden
bereits verschiedene Siegel aus
dem Textilbereich bewertet.
Infobrief Wettbewerb Aktuell
Nr. 15/16 2015
IMPRESSUM
DER MINERALBRUNNEN | Fachmagazin der Deutschen Mineralbrunnen
Herausgeber: Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V. | Kennedyallee 28 | 53175 Bonn
Redaktionsrat: Stefan Seip | Markus Wolff
Redaktionsleitung: Hannah Schneider | Tel. 0228 95990-21 | Fax 0228 373453 | E-Mail [email protected]
Verleger: Genossenschaft Deutscher Brunnen eG | Kennedyallee 36 | 53175 Bonn
Anzeigenannahme: Anna Trebski | Tel. 0228 95959-23 | Fax 0228 95959-77 | E-Mail [email protected]
Zzt. ist die Anzeigenpreisliste Nr. 17 gültig
DTP: www.grafikbengs.de
Druck: www.warlich-mediengruppe.de
Auflage: 2.000 Stk.
Abonnementpreis: 12 Euro p.a. zzgl. Porto und MwSt.
Einzelpreis des Heftes: 2 Euro zzgl. Porto und MwSt. | Kündigung sechs Wochen zum Jahresende
Erscheinungsweise: zweimonatlich (Januar, März, etc.) zum Monatsanfang
Der Mineralbrunnen wird auf FSC®-zertifiziertem Papier aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft gedruckt.
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DER MINERALBRUNNEN 03 | 2015
Eine erfolgreiche
Mehrweg
Verpackung
Petainer ist der führende Hersteller von
PET-Mehrwegflaschen. Petainer steht für
nachhaltige Getränkeverpackungen aus PET.
Für die Umsetzung Ihrer Ideen sind wir
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Die Kästen, die zeigen, was in ihnen steckt.
Delbrouck GmbH | Bieberkamp 51 – 59 | D-58710 Menden
Fon 02373 8089-0 | Fax 02373 8089-10 | [email protected] | www.delbrouck.de
bringt’s auf den Mehrweg