Einfluss kinesiologischen Tapens auf die Sprungkraft von Handball

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Einfluss kinesiologischen Tapens auf die Sprungkraft von Handball
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Einfluss kinesiologischen Tapens auf die Sprungkraft
von Handball-Spielern
Einführung
Diese Bachelorarbeit hat das Ziel, die Wirksamkeit des kinesiologischen Tapens zur
Verbesserung und Unterstützung spezifischer Bewegungsabläufe bei Handballern
aufzuzeigen.
Die Hypothesen lauten:


Die Sprungkraft und die Sprunghöhe von Handballspielern verändert sich
nach der Anlage eines kinesiologischen Tapes über den M. gastrocnemius.
Die Sprungkraft und die Sprunghöhe von Handballspielern verbessert sich
nach der Anlage eines kinesiologischen Tapes über den M. gastrocnemius.
Test der Sprungkraft
In der Untersuchung wurde mittels des „Jump-and-reach“-Tests die Sprunghöhe von
Handballspielern gemessen. Bei diesem Test wird durch die Differenz zwischen
Sprung- und Reichhöhe die absolute Sprunghöhe ermittelt.
Die
Untersuchungsgruppe bestand aus 30 Handballspielern der 1. und 2. Mannschaft des
HSC 2000 Coburg. Voraussetzung für die Teilnahme an der Untersuchung ist eine
Verletzungsfreiheit des Rumpfes und der unteren Extremität.
Vor dem Beginn der Tests erfolgte eine Aufwärmphase in Form eines lockeren
Fußballspiels von circa 20 Minuten. Dadurch kann davon ausgegangen werden, dass
die Muskulatur zwar „warm“, aber nicht überbeansprucht war. Nachfolgend wurden
die Spieler einzeln in einen abgetrennten Teil der Halle gerufen. Hier erfolgte zuerst
die Messung der Reichhöhe (Abb. 1).
Abbildung 11: Reichhöhe
Quelle: Dober: Leichtathletik in der Schule, 2007, o. S., unter: http://www.sportpaedagogikonline.de/leicht/ jumpreach1.html, abgerufen am 27/02/2008.
Danach folgten 3 Sprünge ohne Tape. Der Test der Sprunghöhe wird aus einer
statischen Position mit circa 90° Kniegelenks-Flexion ausgeführt. Die Spieler
2
springen aus dieser Position ohne Ausholen ab.1 Mit einer sich in der Hand
befindlichen bunten Kreide machen sie am höchsten Punkt der Flugphase einen
Strich auf das an der Wand angebrachte Papier. Dabei wird darauf geachtet, dass die
Spitze der Kreide mit der Zeigefingerkuppe abschließt, die Kreide also nicht
übersteht. Von jedem Spieler werden so drei Sprünge durchgeführt. Zwischen diesen
drei Sprüngen erfolgt eine kurze Pause von circa fünf Sekunden. Dieser Testlauf
dient zur Ermittlung der Sprunghöhe ohne kinesiologisches Tape (Abb. 2). Die
absolute Sprunghöhe beschreibt die Differenz aus Sprunghöhe und Reichhöhe.
Abbildung 2: Sprunghöhe und absolute Sprunghöhe
Quelle: Dober: Leichtathletik in der Schule, 2007, o. S., unter: http://www.sportpaedagogikonline.de/leicht/ jumpreach1.html, abgerufen am 27/02/2008.
Anschließend wurde das kinesiologische Tape als Muskelanlage auf den M.
gastrocnemius geklebt (Abb. 3). Es wurde keine Rücksicht auf die Theorie der
tonisierenden oder detonisierenden Anlage genommen, sondern die im KinesioTaping®-Konzept empfohlene Anlage bei Beschwerden mit der Achillessehne oder
dem M. gastrocnemius gewählt.
Abbildung 2: Kinesiologische Tape-Anlage über dem M. gastrocnemius
Quelle: Kinesio Taping Association (Hrsg.): Kinesio Taping® Lower Extremity Workbook (2), 2005,
S. 44.
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Vgl. Hillebrecht: Versuchsanleitung Jump and Reach Test, 2004, S. 1, unter: http://spt0010a.
sport.uni-oldenburg.de/PDF/SEMINARUNTERLAGENSPRUNGANLEITUNGEN.PDF, abgerufen
am 27/02/2008.
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Nachdem das kinesiologische Tape angebracht wurde, folgte eine aktive Pause von
circa 20 bis 30 Minuten in Form von lockerem Fußball spielen. Eine Pause „sollte
´aktiv´ gestaltet werden (… Trainierte: Traben), um über die Muskelpumpe die …
Blutmenge aus der Arbeitsmuskulatur zum Herzen zurückzupumpen“2. Dies ist bei
einer Pausengestaltung mit Fußball spielen gegeben. Außerdem kann sich in dieser
Zeit der Körper an die neue Situation anpassen und so das kinesiologische Tape
wirken.3 In dieser Zeit wurde durch die Versuchsleiterin die Sprunghöhe ohne Tape
gemessen und notiert und nachfolgend ein neues Blatt angebracht. Nach dieser
aktiven, jeweils 20- bis 30-minütigen Pause wurden die Spieler wieder einzeln in den
abgetrennten Teil der Halle gerufen. Hier erfolgte abermals der Test der Sprungkraft
mittels des „Jump-and-reach“-Tests.
Abbildung 3: Ausgangsstellung für den „Jump-and-reach“-Test
Quelle: Eigene Darstellung.
Abbildung 4: Endstellung beim „Jump-and-reach“-Test
Quelle: Eigene Darstellung.
2
Weineck: Optimales Training, 2004, S. 176.
Vgl. Breitenbach: Kinesio-Taping – eine neue, revolutionäre Technik!, in: Physikalische Therapie in
Theorie und Praxis 01/2004, 2004, S. 19.
3
4
Auswertung der Ergebnisse
Um die Ergebnisse genau auswerten zu können, werden die beiden Stichproben
mittels ein- und zweiseitigem t-Test verglichen. Dazu werden die Hypothesen
definiert:
zweiseitig:
H0: xO = xK
einseitig:
H0: xO ≥ xK
H1: xO ≠ xK
H1: xO < xK
Um die Sprunghöhen ohne und mit kinesiologischem Tape zu vergleichen, werden
die Mittelwerte der jeweils 90 Sprünge ermittelt. Der Mittelwert ist das arithmetische
Mittel der Verteilung. Die errechneten Mittelwerte (Abb. 6) zeigen eine absolute
Sprunghöhe von 0,47 m bei Sprüngen ohne Tape und von 0,50 m bei Sprüngen mit
kinesiologischem Tape. Hier zeigt sich bereits ein Unterschied zwischen den beiden
Messungen. So sind die Mittelwerte der absoluten Sprunghöhe bei den Messungen
mit kinesiologischem Tape um 0,03 m höher als ohne Tape.
Abbildung 5: Mittelwerte der absoluten Sprunghöhe
Meter
Mittelwerte der absoluten
Sprunghöhe
0,47
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
Ohne Tape
0,50
Mit kinesiologischem Tape
Quelle: Eigene Darstellung.
Die Abbildung 7 zeigt die gegenübergestellten Mittelwerte der absoluten Sprunghöhe
ohne und mit kinesiologischem Tape. Hieraus wird ersichtlich, dass sich bei den
Probanden 1, 10 und 18 mit kinesiologischem Tape eine Verschlechterung der
absoluten Sprunghöhe ergibt. Bei allen anderen Probanden kommt es zu einer
Verbesserung der absoluten Sprunghöhe nach Anlage des kinesiologischen Tapes.
Abbildung 76: Mittelwerte der absoluten Sprunghöhe
Meter
Mittelwerte der absoluten Sprunghöhe
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
1 2 3 4 5 6 7 8 9 101112131415161718192021222324252627282930
Probanden
Ohne Tape
Mit kinesiologischem Tape
Quelle: Eigene Darstellung.
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Anhand des zweiseitigen t-Tests (Tabelle 1) ist zu erkennen, dass die Hypothese H0
mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,000000862 bei einem kritischen Wert von
2,045229611 verworfen wird. Damit ist die Bestätigung der Hypothese H1 sehr
wahrscheinlich, da der errechnete Wert von 0,000000862 weit unter der Grenze von
0,02 liegt, welche ein Ergebnis als hoch signifikant bestätigt. Dies sagt aus, dass sich
bei der Anlage kinesiologischen Tapes eine Veränderung der Sprunghöhe ergibt.
Tabelle 1: Zweistichproben t-Test bei abhängigen Stichproben (Paarvergleichstest)
Mittelwert
Varianz
Beobachtungen
Freiheitsgrade (df)
t-Statistik
P(T<=t) einseitig
Kritischer t-Wert bei einseitigem t-Test
P(T<=t) zweiseitig
Kritischer t-Wert bei zweiseitigem t-Test
Variable 1
0,47
0,0042
30
29
-6,2243
0,000000431
1,699126996
0,000000862
2,045229611
Variable 2
0,50
0,0046
30
Quelle: Eigene Darstellung.
Der einseitige t-Test (Tabelle 1) zeigt, dass die Hypothese H0 mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,000000431 bei einem kritischen Wert von 1,699126996
verworfen wird. Somit ist die Bestätigung der H1 Hypothese sehr wahrscheinlich.
Aufgrund dieses Tests können die Hypothese der Verbesserung der Sprunghöhe nach
der Anlage eines kinesiologischen Tapes über den M. gastrocnemius und die in der
Ergebnisdarstellung formulierten Veränderungen bestätigt werden.
Diskussion der Versuchsergebnisse
Die Ergebnisse bestätigen die Annahme, dass kinesiologisches Tape auch bei
gesunden Strukturen Wirkung zeigt. Eine Verbesserung der Kraft wird also nicht nur
bei ausgewählten Screening-Tests, wie sie zur Untersuchung bei der KinesioTaping®-Methode angewandt werden, erreicht. Dadurch kann kinesiologisches Tape
sowohl als Hilfe bei Verletzungen, als auch zur Leistungsverbesserung bei Gesunden
zur Unterstützung spezifischer Bewegungsabläufe angebracht werden und von
Nutzen sein.
Nachdem bestätigt ist, dass kinesiologisches Tape eine Auswirkung auf die
Sprungkraft bei Handballspielern hat, bleibt allerdings noch die Frage offen, wie es
zu der Verbesserung der absoluten Sprunghöhe kommt. Es bleibt zu klären, welche
Begründung für die Verbesserung der Sprunghöhe in Frage kommt.
„Fragt man sich, an welcher Stelle Informationsverarbeitungsprozesse
Bewußtseinsanteile [!] enthalten, die in der Motivation bedeutsam werden, so dürfte
6
dies die Erwartung und Antizipation sein.“4 Dies kann ein Grund für die Steigerung
der absoluten Sprunghöhe mit kinesiologischem Tape sein. Die Spieler wussten, dass
es sich um eine Testsituation handelte. Auch konnten sie ahnen, dass die Sprunghöhe
nach der Anlage des Tapes am besten höher sein soll, auch wenn ihnen das nicht
suggeriert wurde. So kann es sein, dass die Spieler ein besseres Ergebnis erwarteten,
was sich letztendlich auf die Motivation auswirkte. Um einen Wettbewerb des
gegenseitigen Übertreffens auszuschließen, wurden allerdings weder die Blätter
hängen gelassen, auf denen sie eigene Ergebnisse oder Ergebnisse der Vorgänger
hätten sehen können, noch wurden ihnen Ergebnisse zwischen den verschiedenen
Test mitgeteilt.
Das Interesse an der Sache an sich kann ebenfalls eine veränderte Motivation zur
Folge haben. So kann die Motivation, „aufgrund einer positiven und wertschätzenden
Beziehung“5 größer werden. Wenn die Spieler also von vornherein an das Wirken
von kinesiologischem Tape geglaubt haben, kann dies die Motivation, vor allem
beim zweiten Testdurchlauf, verändert haben. Ein weiteres Argument, welches die
Motivation beeinflusst, ist das der Befriedigung der Grundbedürfnisse. Eines der
Grundbedürfnisse ist der Wunsch nach Anerkennung.6 Die Anerkennung des
Trainers ist hier als Grundbedürfnis zu verstehen. Da jedoch der Trainer nicht direkt
bei den Tests dabei war und er seine Aufstellung auch nicht an den Ergebnissen
orientiert hat, greift auch dieses Argument nicht.
„Die Schnellkraft beinhaltet die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems, den Körper …
mit maximaler Geschwindigkeit zu bewegen.“7 Diese Fähigkeit ist bei der
Ausführung von Übungen aus dem Bereich der Sprungkraft gefordert. Nach Ebbers
kommt es zu einer Verbesserung der Ergebnisse des „Sit-and-reach“-Tests nach
Anlage eines kinesiologischen Tapes.8 Diese Verbesserung des Bewegungsausmaßes
soll für die folgenden Überlegungen ebenfalls angenommen werden. Durch die
Vergrößerung des Bewegungsausmaßes im Sprunggelenk (SpG) ergibt sich eine
größere Bewegungsamplitude. Aufgrund dieser vergrößerten Bewegungsamplitude
wird der Beschleunigungsweg ebenfalls gesteigert. Wiederum durch die
Vergrößerung des Beschleunigungsweges kann es zu einer besseren Kraftentfaltung
kommen. Dies kann einer der biomechanischen Gründe für eine Verbesserung der
absoluten Sprungkraft mit kinesiologischem Tape sein.
Ein weiteres Argument aus dem Bereich der Biomechanik ist der Standort des
Körperschwerpunktes (KSP). Durch das vergrößerte Bewegungsausmaß im
Sprunggelenk entsteht eine stärkere Dorsalextension. Dadurch verlagert sich der
Körperschwerpunkt, bei gleich bleibender 90° Knieflexion, weiter nach vorne (Abb.
4
Oerter/Montada (Hrsg.): Entwicklungspsychologie, 1998, S. 759.
Krapp/Weidenmann (Hrsg.): Pädagogische Psychologie, 2001, S. 220.
6
Vgl. Baumann: Psychologie im Sport, 2006, S. 134.
7
Weineck: Optimales Training, 2004, S. 238.
8
Vgl. Ebbers: Der Einfluss von Curetape® auf die Länge der Hamstrings, 2006, S. 1.
5
7
8). Auch der Winkel im Hüftgelenk bleibt, trotz stärkerer Dorsalextension, gleich.
Durch die Verlagerung des Körperschwerpunkts kann ein besserer Abdruck über den
Fußballen erfolgen. Bei zu geringer Dorsalextension befindet sich der
Körperschwerpunkt hinter dem Fuß, weswegen der Abdruck über den Ballen
schlechter möglich ist.
Abbildung 8: KSP und Winkel im SpG ohne (links) und mit kinesiologischem Tape (rechts)
Winkel
im SpG
Winkel
im SpG
KSP
KSP
Quelle: Eigene Darstellung.
Durch die verstärkte Dorsalextension wiederum kommt es zu einer verstärkten
Vordehnung des M. gastrocnemius. „Der über die Muskelspindeln ausgelöste
Dehnungsreflex führt zu einer vermehrten Innervation von ansonsten nicht
aktivierten Muskelfasern und damit zu einer höheren und schnelleren
Kraftentwicklung bei der anschließenden Kontraktion.“9 Dies ist eine weitere
Möglichkeit, die verbesserte absolute Sprunghöhe nach der Anlage eines
kinesiologischen Tapes zu begründen.
Ein weiterer Ansatzpunkt der Begründung der Wirksamkeit kinesiologischen Tapens
liegt in der Betrachtung funktioneller Muskelzüge. Nach Myers arbeitet jeder
Muskel, unabhängig von seiner individuellen Aufgabe, auch über funktionell
integrierte Einheiten hinweg.10 „Diese Bögen und Linien folgen dem Gewebe aus
´Kette und Faden des Bindegewebes´ und bilden nachweisbare ´myofasciale
Meridiane´.“11 Eine der vielen Linien des menschlichen Köpers ist die oberflächliche
Rückenlinie (ORL). Diese geht von den Zehen, über Knie, Becken und Rücken bis
zu den Augenbrauen.12 „Mit Ausnahme der Flexion an den Knien und der
Plantarflexion im Fußgelenk besteht die allgemeine Bewegungsfunktion der ORL
darin, Extension und Hyperextension zu erzeugen.“13 Genau diese
Bewegungsfunktion wird für die Ausführung des „Jump-and-reach“-Tests benötigt,
da der Körper von einer flektierten in eine extendierte Stellung kommen muss.
9
Weineck: Optimales Training, 2004, S. 286.
Vgl. Myers: Anatomy Trains, 2004, S. 1.
11
Myers: Anatomy Trains, 2004, S. 1.
12
Vgl. Myers: Anatomy Trains, 2004, S. 69.
13
Myers: Anatomy Trains, 2004, S. 70.
10
8
Stellt man sich die Plantarfascie und die Achillessehnenfascie als Bogensehne vor
und die Ferse als Pfeil (Abb. 9), erkennt man wieder die Funktion der ORL.14 Die
Ferse als Pfeil „schießt“ nach vorne und es kommt zu einer Plantarflexion, wie sie
beim Absprung benötigt wird. Hier liegt der Ansatzpunkt der Argumentation. Da das
kinesiologische Tape in maximaler Vordehnung, also in Dorsalextension, angelegt
wird, kommt es – durch die Retraktionskraft des Tapes – zu einer Unterstützung der
„Pfeilfunktion“ der Ferse und somit zu einer Unterstützung der Plantarflexion. Im
Hinblick auf den Verlauf der ORL führt dies zu einer Extensionsbewegung des
Körpers. So wirkt das Tape zum einen durch die verbesserte Mikrozirkulation
aufgrund von Druckreduzierung und zum anderen durch die Unterstützung der
„Kettenreaktion“ der ORL.
Abbildung 9: „Pfeilfunktion“ der Ferse
Quelle: Myers: Anatomy Trains, 2004, S. 75.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass – nach Meinung der Autorin – die
Motivation zwar eine, aber nicht die entscheidende Rolle spielt. Die erreichte
Steigerung der absoluten Sprungkraft und die Wirkung, die dazu geführt hat, ergab
sich aber sicher durch mehrere Einflussfaktoren. Ein wichtiger Punkt ist die
Steigerung des Bewegungsausmaßes, welche zu einer Verlagerung des
Körperschwerpunktes und zu einer Aktivierung des Dehnungsreflexes führt. Ein
anderer Punkt ist die Unterstützung der funktionellen Kette der ORL durch die
Retraktionskraft des Tapes und die, über die Sensoren der Haut übertragenen Reize
auf die Muskulatur.
Ausblick
Da die Sprungkraft in vielen Sportarten einen wichtigen Stellenwert hat, kann in
weiteren Studien getestet werden, ob sich die Ergebnisse dieser Studie auch auf
andere Sportarten übertragen lassen. Ebenso kann der Aspekt der Motivation näher
untersucht werden. Es stellt sich die Frage, ob und in welcher Weise die Motivation
Einfluss auf die Ergebnisse nehmen kann. Des Weiteren ist es sinnvoll, die
Wirkungsweisen des kinesiologischen Tapes zu testen und in wissenschaftlichen
Studien zu untersuchen. Diese Studie kann also Ansatzpunkt für viele weitere
Untersuchungen darstellen, um die Wirkung und die Tragweite der Anwendung von
kinesiologischem Tape zu erforschen.
14
Vgl. Myers: Anatomy Trains, 2004, S. 75.