Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0
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Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0
Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 Das Programm des Bundes www.egov2.de Impressum: Herausgeber und Redaktion: Bundesministerium des Innern | IT-Stab Alt-Moabit 101 D | 10559 Berlin E-Mail: [email protected] Internet: www.egov2.de Gesamtgestaltung: MEDIA CONSULTA Deutschland GmbH Anita Drbohlav (Kreation), Helmut Spörl und Petra Grampe (Redaktion), René Hanhardt (Produktion) Bildnachweis: Bundesministerium des Innern Druck: Bonifatius GmbH Druck-Buch-Verlag Karl-Schurz-Straße 26 | 33100 Paderborn 1. Auflage (Juli 2008) | Anzahl der Exemplare: 2.000 Kostenloser Versand durch: Publikationsversand der Bundesregierung Postfach 48 10 09 | 18132 Rostock E-Mail: [email protected] Artikelnr.: BMI08311 Inhaltsverzeichnis Vorwort 1 Die öffentliche Verwaltung muss die Entwicklungen in Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft aufgreifen, die eigenen Abläufe prüfen und, wo nötig, an veränderte Bedingungen anpassen. Eine leistungsstarke, effiziente und bürgernahe Verwaltung ist das Leitbild des Regierungsprogramms „Zukunftsorien tierte Verwaltung durch Innovationen“. Mit dem Umset zungsplan 2008 zum Regierungsprogramm soll dieses Ziel schrittweise verwirklicht und die Bundesverwaltung kontinuierlich modernisiert werden. Mehr Bürgernähe bedeutet vor allem, dass die Verwaltung ihre Strukturen und Verfahren stärker aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger wie auch der Wirtschaft betrachtet und auf deren Bedürfnisse ausrichtet. Die Idee eines einheitlichen Ansprechpartners für verschie dene Anliegen – das sogenannte One-Stop-Government – bestimmt zahlreiche Moderni sierungsprojekte, wie etwa die Einführung der einheitlichen Behördenrufnummer 115. Das Internet bietet den Menschen neue und komfortable Informations- und Kommuni kationsmöglichkeiten. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wollen auch die Verwaltung elektronisch erreichen, online Anträge stellen, Bescheide empfangen und Informatio nen der öffentlichen Verwaltung abrufen können. Zahlreiche Modernisierungsprojekte zeigen, dass die Bundesregierung die Informationstechnologie nutzt, sichere elektro nische Kommunikationsräume für Bürger, Wirtschaft und Verwaltung schafft und das E-Government weiter ausbaut. Damit wird auch der Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb gestärkt. E-Government hängt aber nicht allein von techni schen Möglichkeiten ab, sondern erfordert neue Organisationsstrukturen und effiziente Verwaltungsabläufe, häufig über Behörden- und Ressortgrenzen hinweg. Der Erfolg von Verwaltung und Verwaltungsmodernisierung wird vor allem von der Leistungsfähigkeit und Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie von kompetenten, engagierten Führungskräften bestimmt. Daher kommt der Personal- und Führungskräfteentwicklung, der dienstlichen Fortbildung, der systematischen betrieb lichen Gesundheitsförderung, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie der leistungsorientierten Bezahlung besondere Bedeutung zu. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Dr. Wolfgang Schäuble, MdB Bundesminister des Innern Vorwort 2 Die Bundesregierung hat sich im Jahr 2007 mit den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes auf Grundsätze und Ziele der Verwaltungsmodernisierung, der Fortbildung und der Führungskräfteentwicklung in der Bundesverwaltung verständigt und damit deutlich gemacht, dass die Reform von Staat und Verwaltung nur zusammen mit den Beschäftigten erreicht werden kann. Die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes können darauf vertrauen, dass die Bundes verwaltung auch künftig ihrer besonderen Verantwortung für eine rechtmäßige, Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes effektive und effiziente Aufgabenerfüllung gerecht wird. Dr. Wolfgang Schäuble, MdB Bundesminister des Innern Inhaltsverzeichnis 3 UMSETZUNGSPLAN 2008 E-GOVERNMENT 2.0 – DAS PROGRAMM DES BUNDES 1. HANDLUNGSFELD PORTFOLIO 1.1 Ziele des Handlungsfelds 1.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 1.3 Projekte im Handlungsfeld 6 9 9 10 11 1.3.1 Kundenportal der Arbeitsagentur 11 1.3.2 Ausbau des eService der Deutschen Rentenversicherung 13 1.3.3 REACH-Helpdesk zum neuen EU-Chemikalienrecht für Hersteller und Überwachungsstellen 14 1.3.4 Ausbau der Ausschreibungsplattform des Bundes (e-Vergabe) 15 1.3.5 Integration der Statistik in eBusiness und XÖV-Prozesse – eStatistik.integration 17 1.3.6 Steuer-Online für Großmelder und Einzelanträge 19 1.3.7 Elektronische Sortenakte – eAkte 1.3.8 1.3.9 20 Datenstruktur und Datenübermittlung in der Lebensmittelund Futtermittelüberwachung sowie im Veterinärwesen 22 Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs 24 1.3.10 Meldewesen 26 1.3.11 Personenstandswesen 27 1.3.12 Kfz-Wesen 28 1.3.13 Internetverbund der Verwaltungsportale 30 1.3.14 Nutzungsfreundlichkeit und Barrierefreiheit 31 1.3.15 NEU: Elektronische Beihilfebearbeitung in der Verwaltung (eBIV) 33 1.3.16 NEU: Energiedaten-Portal der Bundesnetzagentur 34 1.3.17 NEU: Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) 35 1.3.18 NEU: Elektronische Begleitinformationen zu Maßnahmen der Städtebauförderung 37 Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes EINLEITUNG Inhaltsverzeichnis 4 2. HANDLUNGSFELD PROZESSKETTEN 2.1 Ziele des Handlungsfelds 2.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 39 2.3 Projekte im Handlungsfeld 40 2.3.1 eSolution – Rentenversicherung 40 2.3.2 Zulassungsverfahren für die chemische Industrie 41 2.3.3 Elektronische Verdachtsanzeige – eVA 44 2.3.4 Elektronisches Abfallnachweisverfahren – eANV 46 2.3.5 IT FoodTrace – sichere Lebensmittelkette 48 2.3.6 Bürokratiekostenreduzierung durch optimierte IT-basierte Informationsbereitstellung 2.3.7 Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes 38 38 49 NEU: Elektronisches Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister (Elektronisches Pollutant Release and Transfer Register, ePRTR) 2.3.8 Überwachung (eTAM) 3. HANDLUNGSFELD IDENTIFIKATION 3.1 Ziele des Handlungsfelds 3.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 3.3 Projekte im Handlungsfeld 3.3.1 51 NEU: Vollzug der Tierarzneimittelzulassung und Elektronischer Personalausweis 52 53 53 54 55 55 3.3.2 Anwendungen für den elektronischen Personalausweis 56 3.3.3 E-Identity-Konzept 57 Inhaltsverzeichnis 5 4. HANDLUNGSFELD KOMMUNIKATION 4.1 Ziele des Handlungsfelds 59 59 4.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 60 4.3 Projekte im Handlungsfeld 61 4.3.1 Bürgerportale 4.3.2 Deutschland-Online-Infrastruktur – DOI 61 63 4.3.3 NEU: Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung 5. ORGANISATION DES PROGRAMMS 5.1 Programm- und Projektmanagement 66 67 67 5.2 Marketing und Öffentlichkeitsarbeit 69 5.3 Finanzbedarf des Programms 70 6. ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 71 Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) Einleitung 6 E-GOVERNMENT 2.0 – DAS PROGRAMM DES BUNDES Im September 2006 hat die Bundesregierung E-Government 2.0 – das Programm des Bundes beschlossen. Es ist Bestandteil der übergreifenden Verwaltungsmodernisierung der gesamten Bundesverwaltung und fügt sich damit in das Programm Zukunftsorientierte Verwaltung durch Innovationen ein. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes „E-Government 2.0“1 untergliedert sich in die vier Handlungsfelder: ■ Portfolio ■ Prozessketten ■ Identifikation ■ Kommunikation In den jährlich fortgeschriebenen Umsetzungsplänen werden die Fortschritte dokumen tiert sowie die anstehenden Projektaufgaben und Ziele konkretisiert. Mit dem hier vorliegenden zweiten Umsetzungsplan wird der Verpflichtung aus dem Beschluss der Bundesregierung vom 13. September 2006 für das Jahr 2008 nachgekommen. E-GOVERNMENT 2.0 – DIE FORTSCHRITTE IM JAHR 2007 In allen 25 Pilotprojekten des Umsetzungsplans 2007 wurden bis Ende des Jahres wesentli che Fortschritte erzielt. So konnten z. B. bereits drei Dienstleistungen online gestellt werden: ■ „Digitales Bildarchiv“ – Onlineabruf der Bilder des Bundesarchivs (http://www.bild.bundesarchiv.de) ■ „e-Vergabe 3.3“ – der Ausbau der Vergabeplattform des Bundes (http://www.evergabe-online.de) 1 Das Programm ist im Internet unter http://www.egov2.de veröffentlicht. Einleitung 7 ■ „eAntrag PSM“ – elektronischer Antrag auf die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (https://portal.bvl.bund.de) In sieben Projekten konnten aufgrund zeitlicher Verschiebungen im Vergabeverfahren, wegen Verzögerungen in den Abstimmungsprozessen mit der Wirtschaft oder der Verwaltung sowie fehlender Ressourcen nicht alle für 2007 gesetzten Meilensteine erreicht werden. Im Sinne eines bedarfsorientierten Ausbaus der E-Government-Angebote des Bundes wurden 2007 eine Reihe zentraler Programmmaßnahmen durchgeführt, zu denen men hat das Bundesministerium des Innern z. B. am 17. Juli 2007 die Konferenz „Zukunft gestalten – E-Government-Forschung für Deutschland“ mit großem Zuspruch hochran giger Vertreterinnen und Vertreter der Wissenschaft veranstaltet. Ferner wurden die Einzelprojekte gezielt durch die Bereitstellung von Methoden und Leitfäden – wie dem Leitfaden zur Bedarfsermittlung und dem Konzept zur Erfolgsmessung – unterstützt. Ergänzend wurden zur Klärung einer Vielzahl von Grundsatzfragen FuE-Mittel für eine zielgerichtete Technologie- und Forschungsförderung bereitgestellt. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung haben die Ziele und Projekte des Programms insgesamt bestätigt. Mit der konsequenten Umsetzung des Ziels, Verwal tungsabläufe durch zeitgemäßen wie zukunftsorientierten Technikeinsatz effizienter zu gestalten und die Angebote genauer auf die Bedürfnisse der Zielgruppen – Bürgerinnen und Bürger sowie Wirtschaft – auszurichten, hat sich Deutschlands Position im internati onalen Ranking bereits deutlich verbessert. Das zeigt nicht zuletzt das jährlich im Auftrag der Europäischen Kommission durchgeführte E-Government-Ranking, bei dem Deutsch land 2007 von Platz 19 auf Platz 10 gestiegen ist.2 2 Die Studie „The User Challenge Benchmarking The Supply Of Online Public Services“ ist im Internet veröffentlicht: http://www.bmi.bund.de/Internet/Content/Nachrichten/Pressemitteilungen/ 2007/09/E_Government_Top-Position.html Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes insbesondere die Einbindung von Wirtschaft und Wissenschaft gehörte. In diesem Rah Einleitung 8 E-GOVERNMENT 2.0 – NÄCHSTE ZIELE UND MEILENSTEINE Mit dem am 28. August 2007 in Meseberg verabschiedeten Arbeitsprogramm hat sich die Bundesregierung noch einmal klar dazu bekannt, die Potenziale des E-Governments für eine wirtschafts- und bürgerfreundliche Verwaltung zu nutzen. Dabei wird vor allem im Bereich des Bürokratieabbaus durch den verstärkten Einsatz von Onlineverfahren ein wich tiger Beitrag zur Entlastung von Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern erwartet. Be reits auf dem ersten IT-Gipfel im Dezember 2006 hatte die Kanzlerin zugesagt, dass ab 2012 alle Transaktionen zwischen Unternehmen und Behörden grundsätzlich auch elektronisch abgewickelt werden können. Auf dem zweiten IT-Gipfel am 10. Dezember 2007 in Hannover wurde dies bekräftigt und mit dem klaren Ziel verbunden, dass Deutschland hinsichtlich Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes IKT-gestützter Verwaltung und Justiz bis 2010 unter die Top 3 in Europa kommt. In den vorliegenden Umsetzungsplan 2008 konnten zu den bestehenden weitere sieben Projekte aufgenommen werden. Neu im Handlungsfeld Portfolio 1. Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) – als zentrales Netzwerk von Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland 2. Elektronische Beihilfebearbeitung in der Verwaltung (eBIV) – Entwicklung der elektronischen Beihilfeakte zur vollständig medienbruchfreien Bearbeitung 3. Energiedaten-Portal – zur elektronischen Datenübermittlung von Strom- und Gasnetzbetreibern sowie Stromlieferanten an die Bundesnetzagentur 4. Elektronische Begleitinformation zu Maßnahmen der Städtebauförderung Neu im Handlungsfeld Prozessketten 5. Elektronisches Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister (Elektronisches Pollutant Release and Transfer Register, ePRTR) zur zentralen Registrierung von Umweltschadstoffen 6. Vollzug der Tierarzneimittelzulassung und Überwachung (eTAM), mittels konsoli dierter Onlineantragstellung und europäischem Zulassungsverfahren Neu im Handlungsfeld Kommunikation 7. Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume im Rahmen der Gemein schaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) 1. Handlungsfeld Portfolio 9 1.1 Ziele des Handlungsfelds Aus dem E-Government-Programm der Bundesregierung leiten sich folgende Ziele für alle E-Government-Dienstleistungen ab: ■ Bedarfsorientierte Weiterentwicklung des Onlineangebots und Umsetzung einheit licher Qualitätsmaßstäbe ■ Steigerung der Nutzerorientierung und Erweiterung der Einbindung der Zielgruppen beim weiteren Ausbau der Onlineangebote ■ Vereinfachung von wichtigen behördenübergreifenden Verfahren ■ Verbesserung der Beteiligung von Wirtschaft und Bevölkerung an politischen unter Berücksichtigung von sozialen und technischen Aspekten (E-Inclusion) Die Bearbeitungszeiten oder die Kosten auf Seiten der Nutzer werden bei Onlinetransakti onen bis 2010 um durchschnittlich 15 Prozent gesenkt. Dies wird durch die vollständige elektronische Abwicklung der Verfahrensschritte im Internet oder durch die mehrkana lige Unterstützung von Onlinedienstleistungen erreicht. Die Onlinenutzungsgrade der Dienstleistungen werden deutlich gesteigert. Zum Nachweis der Zielerreichung durch die Ressorts werden Ziele und Messgrößen für die einzelnen Verfahren festgelegt und angewendet. Im Dialog der Behörden mit den Interessen- und Wirtschaftsverbänden werden die Ziele überprüft und weitere Nutzerbedarfe analysiert. Zur Erreichung dieser Ziele werden die im Folgenden beschriebenen Einzelvorhaben in Zusammenarbeit des Bundesministeriums des Innern, der Bundesbehörden und der beteiligten Länder umgesetzt. Die Realisierung erfolgt dabei dezentral in den jeweiligen Behörden, die Steuerung obliegt den zuständigen Ressorts. Neben den Pilotvorhaben des Umsetzungsplans 2007 wurden vier weitere Projekte – die „Elektronische Beihilfebearbei tung in der Verwaltung (eBIV)“, das „Energiedaten-Portal der Bundesnetzagentur“, die „Deutsche Digitale Bibliothek (DDB)“ und die „Elektronische Begleitinformation zu Maßnahmen der Städtebauförderung“ – für das Jahr 2008 aufgenommen. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Entscheidungs- und Verwaltungsprozessen (E-Partizipation) ■ Sicherung der Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger an der Informationsgesellschaft 1. Handlungsfeld Portfolio 10 1.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 Im Jahr 2007 gingen zwei der Pilotvorhaben online. Mit der Digitalisierung und kosten losen Onlinestellung der „Bilder deutscher Geschichte“ über das „Digitale Bildarchiv“3 wurde eine neue Qualität des Bildangebots des Bundesarchivs erreicht und es wurden neue Nutzergruppen erschlossen. Beim Ausbau der Ausschreibungsplattform des Bundes „e-Vergabe“4, realisiert durch das Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern, trägt die verstärkte Nutzerorientierung Früchte. Mit der Absenkung der Erfordernisse an die elektronische Unterschrift für dieses konkrete Verfahren konnten die Nutzerzahlen 2007 deutlich erhöht werden. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Die im Zentrum des Programms stehende bedarfsgerechte Ausgestaltung des E-Govern ment-Portfolios wird durch einen mit den Ressorts abgestimmten Leitfaden zur Bedarfs analyse unterstützt. Dieser wird von den Ressorts allen Behörden zur Anwendung empfohlen. Parallel hierzu entwickelt das Bundesverwaltungsamt in Abstimmung mit den Bundesbehörden Qualitätsstandards, die eine einheitliche hohe Güte der Onlinean gebote der Bundesverwaltung sicherstellen sollen. Zur Messung der qualitativen und quantitativen Projekterfolge haben sich die Ressorts auf eine vom Bundesministerium des Innern entwickelte Vorgehensweise geeinigt. Diese wird nach erfolgreicher Pilotierung von den Behörden zum Nachweis der Erfolge ab 2008 angewandt werden. Durch welche Maßnahmen eine Steigerung der Nutzung des Internets im Sinne der euro päischen Ziele zur digitalen Integration und Teilhabe5 – E-Participation und E-Inclusion – erreicht werden kann, wurde 2007 durch zwei wissenschaftliche Studien untersucht. Im Jahr 2008 sollen hieraus neue Projekte bzw. Ergänzungen zu laufenden Projekten entwi ckelt und umgesetzt werden. 3 http://www.bild.bundesarchiv.de 4 http://www.evergabe-online.de 5 Mitteilung der Kommission vom 8. November 2007 KOM(2007) 694 endgültig: Europäische i2010-Initiative zur digitalen Integration „An der Informationsgesellschaft teilhaben“ 1. Handlungsfeld Portfolio 11 1.3 1.3.1 Projekte im Handlungsfeld Kundenportal der Arbeitsagentur Federführung: Bundesagentur für Arbeit (BA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Die Bundesagentur für Arbeit hat im Jahr 2005 flächendeckend Service Center eingerich tet, um die telefonische Erreichbarkeit deutlich zu verbessern und fernmündliche Kundenanfragen mit hoher Qualität zu beantworten. Auf der Grundlage dieses Entwicklungsschrittes hat sich die Bundesagentur zum Ziel entwickeln und auszubauen. Mit dem Kundenportal stehen den Kunden zukünftig verschiedene Wege der Kontaktaufnahme mit den Agenturen für Arbeit zur Verfügung. Dazu gehören neben dem telefonischen Zugangskanal zu den Service Centern der persönliche Kontakt in den Agenturen sowie der Onlinezugangskanal. Ziel ist es, den Kunden künftig verstärkt die Möglichkeit zu geben, ihre Anliegen online zu kommunizie ren. Dabei geht es darum, ■ die Onlinejobbörse weiter auszubauen, um die Nutzung durch die Kunden – wie die Eingabe von Bewerberprofilen durch die Kunden selbst im Rahmen des Projekts „Check-in“ – zu erhöhen, ■ den E-Mail-Zugangskanal zur Klärung von Kundenanliegen analog zur persönlichen und telefonischen Kontaktaufnahme neu zu strukturieren und zu bewerben sowie ■ Projekte im Rahmen der E-Government-Strategie zu identifizieren. Dem Kunden soll der Kontaktkanal angeboten werden, den er bevorzugt und der den effizientesten Prozess der Kommunikation mit dem Kunden ermöglicht. Daraus folgt, den elektronischen Zugang über das Kundenportal möglichst mit erster Priorität, den telefonischen Kontakt mit zweiter und den persönlichen Zugang mit dritter Priorität zu nutzen. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes gesetzt, im Jahre 2007 ihre Multi-Channel-Strategie (Mehr-Kanal-Zugang) weiter zu 1. Handlungsfeld Portfolio 12 WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Professionalisierung des telefonischen Kundenkontaktes in den Service Centern ■ Verbesserung der telefonischen Erreichbarkeit durch die Einführung einer neuen Technologie ■ Konzeption eines neu strukturierten E-Mail-Zugangskanals zur Klärung von Kundenanliegen ■ Steuerung des persönlichen Kundenzugangs in den Eingangszonen der Agenturen für Arbeit durch Einführung eines Kennzahlensystems ■ Auswahl onlinefähiger Prozesse im Bereich der Familienkasse WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Pilotierung des E-Mail-Zugangskanals sowie intelligente Steuerung der Beantwortung nach Lastsituation ■ Weiterentwicklung der Selbsteingabe von Bewerberprofilen (Check-in) ■ Implementierung ausgewählter Prozesse: Kindergeldanträge online, Veränderungs meldungen online und unkritische Statusmitteilungen online AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Stufenweise Realisierung weiterer Projekte: Die onlinefähigen Dienstleistungen der BA sollen bis 2010 verfügbar sein. 1. Handlungsfeld Portfolio 13 1.3.2 Ausbau des eService der Deutschen Rentenversicherung Federführung: Deutsche Rentenversicherung (DRV) PROJEKTBESCHREIBUNG: Die elektronische Kommunikation mit der Deutschen Rentenversicherung ist von der Nutzung von Signaturkarten abhängig, die bisher nur den Versicherten selbst zur Verfügung stehen. Zukünftig soll dieser Service auf professionelle Nutzer wie Renten berater ausgeweitet werden. Zum Kreis der berechtigten Dritten gehören Bevollmächtigte (z. B. Rentenberater, Kinder und Hinterbliebene). Eine Erhöhung der elektronischen Kommunikation in beide Richtungen (Antragsteller/ Behörde) erbringt Verkürzungen bei den Laufzeiten von Leistungsanträgen, höhere Effizienz der Sachbearbeitung durch gesteigerte Datenqualität der Vorgänge und Kosteneinsparungen bei Verbrauchsmaterialien und logistischen Abläufen. Berechtigte Dritte sollen bis 2010 alle Serviceangebote der DRV online nutzen können. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Fertigstellung der Konzeption mit Wirtschaftlichkeitsberechnung und Schnittstellen analyse WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Beginn der Programmierung AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Öffnung aller eService-Dienste für berechtigte Dritte bis 2010 Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Verbände und beauftragte sonstige Personen) und Familienangehörige (Eltern für ihre 1. Handlungsfeld Portfolio 14 1.3.3 REACH-Helpdesk zum neuen EU-Chemikalienrecht für Hersteller und Überwachungsstellen Federführung: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Die Neufassung des europäischen Chemikalienrechts durch die REACH-Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien) fordert von den Mitgliedstaaten die Einrichtung einer nationalen Auskunftsstelle („Helpdesk“) für Hersteller, Importeure und Anwender chemischer Stoffe. Diese soll kostenlose Informationen und Orientierungshilfen bei der Umsetzung von REACH bereitstellen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes sowie Industrie, hier insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen, bei der Anwendung der REACH-Verordnung beraten. Um den Anforderungen einer schnellen, umfassenden und aktuellen Beratung gerecht zu werden, soll der deutsche Helpdesk auf modernen Internettechnologien aufsetzen. Das Internetangebot wird kontinuierlich zu einer der wichtigsten Informationsquellen ausgebaut. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat den REACHHelpdesk im September 2006 in Betrieb genommen. Ziel des E-Government-2.0-Projekts ist der Ausbau der Plattform, insbesondere in Bezug auf die technische Umsetzung. Dazu gehört im Wesentlichen die Einbindung der Experten der beteiligten Bundesbehörden (UBA, BfR, BAM, BAuA FB 4) und der betroffenen Länderbehörden auf Basis eines Netzwerkes und der Ausbau der Onlineinformationen. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Etablierung des REACH-Helpdesks, der per Internet, E-Mail sowie Telefon, Fax und Post erreichbar ist ■ Erstellung eines Konzepts zur Bearbeitung des Anfragenvolumens und Einrichtung von Schnittstellen zwischen allen beteiligten Stellen ■ Fragen und Antworten werden im Internet veröffentlicht: Aufbau und Pflege eines Wissensspeichers (FAQ) ■ Aktive Information der Zielgruppen über neue Dienstleistungen des Helpdesks 1. Handlungsfeld Portfolio 15 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Fertigstellung des technischen Konzepts und des Sicherheitskonzepts ■ Durchführung des Vergabeverfahrens ■ Kontinuierlicher Ausbau des Internetangebots AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Aufbau eines Netzwerks zur Einbindung der Experten der Bundesbehörden (UBA, BfR, BAM, BAuA FB 4) und der betroffenen Länderbehörden ■ Öffnen der Wissensdatenbank für die beteiligten Behörden ■ Bedarfsgerechte Erweiterung der Systemsoftware (Wissensmanagement, Callcenter 1.3.4 Ausbau der Ausschreibungsplattform des Bundes (e-Vergabe) Federführung: Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern (BeschA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Seit 2007 können die Unternehmen die neue, wesentlich erweiterte Version 3.3. der e-Vergabe nutzen. Die e-Vergabe unterstützt den gesamten Prozess des öffentlichen Einkaufs von der Veröffentlichung der Bekanntmachung bis zum Zuschlag sowohl für nationale als auch für EU-weite Ausschreibungsverfahren. Nutzer der Dienstleistung sind Firmen und Vergabestellen (auch auf Länder- und kommunaler Ebene). Die Vergabe stellen, die beteiligt sind, verwenden eine zentrale Plattform, über die Ausschreibungen im Internet komplett online abgewickelt werden können. Aufbauend auf der bereits im Einsatz befindlichen Lösung soll die Ausschreibungsplattform wesentlich ausgebaut und erweitert werden, um die Zahl der elektronisch abgewickelten Ausschreibungsverfahren zu erhöhen und eine größere Anzahl an Unternehmen zu erreichen. Kernelemente der Lösung sind eine technisch verbesserte Kommunikationsplattform im Internet für den Dokumenten- und Datenaustausch sowie eine Lösung für den Einsatz der elektronischen Signatur. Neue Verfahren wie die elektronische Auktion oder die dyna mische elektronische Beschaffung können zukünftig, d. h. nach Umsetzung der EU-Rege lungen im nationalen Vergaberecht, ebenfalls über die e-Vergabe abgewickelt werden. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes software, Telefonanlage) 1. Handlungsfeld Portfolio 16 Im Jahr 2007 wurde der Projektansatz um das Thema „XVergabe“ erweitert und strebt nun auch die Schaffung eines einheitlichen Bieterzugangs zu den Vergabeplattformen der öffentlichen Hand an. Es soll ein plattformübergreifender Daten- und Austauschpro zessstandard (XVergabe) definiert werden, der zu einer höheren Bieterakzeptanz und somit zu einer höheren Beteiligung am digitalen Vergabeprozess führt. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Neue Ausbaustufe mit Erweiterung der Software: Einführung einer interoperablen und kostengünstigen fortgeschrittenen Signatur, Einführung einer vom BSI zertifizier ten Signaturkomponente, Mehrsprachigkeit, erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten für Vergabestellen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Anpassungen aufgrund von Änderungen des Vergaberechts (wettbewerblicher Dialog) ■ Beginn der Erarbeitung eines plattformübergreifenden Daten- und Prozessstandards XVergabe (XMLSpezifikation) WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Weitere Anpassungen aufgrund von Änderungen des Vergaberechts (elektronische Auktion und dynamische Beschaffungsverfahren) nach Umsetzung in nationales Recht ■ Einführung eines Linuxclients inklusive der Möglichkeit zur Verwendung elektro nischer Signaturen zur Angebotsabgabe unter Linux ■ Verstärkung der Bieterunterstützung (z. B. verbesserte Nutzung der elektronischen Möglichkeiten z. B. für Vollständigkeitsprüfungen oder Plausibilitätsprüfungen/ vereinfachte Anmeldung für Unternehmen) ■ Technische Weiterentwicklung der Plattform: z. B. Unterstützung von Windows Vista ■ Erarbeitung einer ersten Spezifikation für XVergabe zum Jahresende 2008 AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Herstellung der Interoperabilität unter den verschiedenen e-Vergabe-Plattformen, die deutschlandweit im Einsatz sind (gemeinsames Projekt des Arbeitskreises der Platt formanbieter unter Begleitung der Branchenverbände Bitkom und BDI) ■ Ab 2009: Integration von XVergabe in die Softwareprodukte ■ Ausblick: Perspektivisch soll die Bereitstellung von XVergabeClients für e-VergabeNutzer durch entsprechende Softwareunternehmen angeregt werden. 1. Handlungsfeld Portfolio 17 1.3.5 Integration der Statistik in eBusiness und XÖV-Prozesse – eStatistik.integration Federführung: Statistisches Bundesamt (StBA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Das Statistische Bundesamt erstellt ca. 390 verschiedene Statistiken in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt. Die Ergebnisse dieser Statistiken werden von einer breiten Öffentlichkeit, aber auch von Politik und Wirtschaftsunternehmen für wichtige Entscheidungen genutzt. Das Statistische Bundesamt hat verschiedene Onlineverfahren für die Erhebung von Daten, vor allem für Unternehmen, geschaffen. Die Möglichkeiten wird der funktionale und technische Umfang ausgebaut, um insbesondere die direkte Übertragung der Daten aus bestehenden Anwendungen der Meldenden zu ermöglichen. Schnittstellen und Formate, die Erhebungsprozesse sowie die vorhandenen eSTATISTIKSoftwarewerkzeuge werden – orientiert am Bedarf der Wirtschaft und der Statistischen Ämter – weiterentwickelt und integriert. Ziel ist es, die vorhandenen Verfahren der Übermittlung von Statistischen Daten (IDEV und eSTATISTIK.core) gemeinsam mit den Ländern auszubauen und die Meldeprozesse zu standardisieren und zu vereinfachen. Zielgruppen sind Wirtschaftsunternehmen, die statistischen Meldepflichten unterliegen, Softwarehersteller (insbesondere von ERP-Software), Statistische Landesämter, Verbände sowie weitere auskunftspflichtige Institutionen und Bürger. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Realisierung der neuen Version 2.0 von IDEV mit entscheidender Verbesserung der Datenhaltung und besserer Integration der Erhebungsdaten und der Werkzeuge Formulareditor und Plausibilitätseditor ■ Realisierung einer Persistenzschicht (Datenspeicherung) im CORE-Reporter für den Einsatz in der Fleischhygienestatistik und der Berufsbildungsstatistik Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes zur Onlinedatenerhebung sollen weiter verbessert werden. Im Rahmen des Projekts 1.1 Handlungsfeld Portfolio 18 ■ Deutliche Steigerung der Anzahl der Softwarehersteller, die die Softwarekomponente in ihre Software integriert haben und so die Verbreitung der Komponente unterstüt zen. Dadurch konnte sowohl die Anzahl der erstellten Statistiken (zentral und dezentral) als auch die Anzahl der Nutzer erheblich gesteigert werden. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Durchführung des europaweiten Vergabeverfahrens ■ Schaffung der konzeptionellen und technischen Grundlagen für die automatisierte Datenübertragung (Erhebungstool, Formulareditor, Formatdefinitionen) ■ Konzeption eines Erhebungsportals für statistische Onlinemeldungen und Weiter leitung an die jeweils erhebende Behörde (Bund/Länder) Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Umgestaltung der Weboberfläche mit dem Ziel der Barrierefreiheit und Nutzung aktueller Webtechnologien (wie Web 2.0) AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Produktionsfreigabe einzelner Module ■ Ausweitung des Funktionsumfangs ■ Finalisierung des IT-Verfahrens und der Schnittstellen 1 Handlungsfeld 1. HandlungsfeldPortfolio Portfolio 19 1.3.6 Steuer-Online für Großmelder und Einzelanträge Federführung: Bundeszentralamt für Steuern (BZSt), Bundesministerium der Finanzen (BMF), Freistaat Bayern PROJEKTBESCHREIBUNG: Steuer-Online wird erweitert um die elektronische Antragstellung mit Authentifizie rungsmöglichkeit für ■ Anträge auf Umsatzsteuervergütung ■ Meldungen nach der EU-Zinsrichtlinie Dabei werden alle bisherigen elektronischen Meldewege auf die ELSTER -Technologie umgestellt und gebündelt. Geplant ist eine mit den Ländern standardisierte Lösung über ein Onlineportal und die Basiskomponente Formularserver. Durch den Ausbau werden weitere Steuerverfahren für die Unternehmen deutlich vereinfacht und Kosten und Bearbeitungszeiten reduziert. Durch die technische Standardisierung und Bündelung der Verfahren wird die Zahl der teilnehmenden Unternehmen deutlich erhöht. Bereits im Jahr 2007 konnten die ersten neuen Antragsverfahren elektronisch abgewickelt werden. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Bereitstellung des neuen Onlinemassenantragsverfahrens für Großmelder (ELMA5) ■ Konzeption der elektronischen Einzelantragsverfahren für Kleinmelder (Antrag auf Umsatzsteuervergütung; „Zusammenfassende Meldung“; Abgabe von Meldungen nach der EU-Zinsrichtlinie) ■ Entwicklung eines Berechtigungskonzepts Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Zusammenfassende Meldungen 1. Handlungsfeld Portfolio 20 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Einsatz eines einheitlichen Berechtigungsverfahrens für verschiedene Verfahren des BZSt (inkl. Berechtigungsdatenbank BELEK) ■ Ermöglichung der elektronischen Nutzbarkeit der Einzelantragsverfahren für Kleinmel der zur Abgabe von Meldungen nach der EU-Zinsrichtlinie über das BZStOnline-Portal AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Fortlaufende Überprüfung der elektronischen Antrags- und Meldewege anhand des Nutzerbedarfs und schrittweiser qualitativer Ausbau der Verfahren unter Berücksich tigung der Einsparmöglichkeiten für die Wirtschaft und die Verwaltung sowie der gesetzlichen Vorgaben Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Umsetzung und Pilotierung des Berechtigungskonzepts 1.3.7 Elektronische Sortenakte – eAkte Federführung: Bundessortenamt (BSA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Das gegenwärtige Verfahren der Antragstellung für den Sortenschutz und die Zulassung von Pflanzensorten verläuft komplett papierbasiert. Der Antragsteller konnte sich bisher Formulare aus dem Internet herunterladen und am PC ausfüllen. Danach wurden die Anträge, die bis zu 30 Seiten lang sein können, ausgedruckt, unterschrieben und an das Bundessortenamt versandt. 15 Prozent aller eingereichten Anträge waren fehlerhaft und verursachten zusätzlichen Arbeitsaufwand für Rückfragen. Die Sortenakte, bestehend aus den Antrags- und Verfahrensunterlagen, wird derzeit bis zur Löschung der Sorte geführt und danach in Papierform archiviert. Das künftige Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass Medienbrüche und doppelte Datenerfassungen vermieden werden. Die Nutzung der qualifizierten „digitalen“ Signatur durch den Antragsteller sowie die elektronische Aktenführung in einem Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssystem (DMS/VBS) sind dafür wichtige Voraussetzungen. Das signierte Dokument wird einschließlich aller Anlagen elektronisch an das Bundessortenamt übertragen und in die elektronische Akte mit den 1. Handlungsfeld Portfolio 21 entsprechenden Nachweisen übernommen. Über einen mit dem Dokument ausdruckba ren Barcode können die Daten der auf Papier eingereichten Anträge elektronisch ausgelesen und weiterverarbeitet werden. Folgende Resultate sind zu erwarten: ■ Die Bearbeitungszeiten für die Anträge werden verkürzt und die Zusammenarbeit mit den Antragstellern wird durch die automatische Prüfung der Formularinhalte verbessert. ■ Das Bundessortenamt wird durch die Ablösung der erneuten Datenerfassung und durch die Einführung der elektronischen Vorgangsbearbeitung deutlich entlastet. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: digitaler Signatur in den Produktivbetrieb hat am 1. Mai 2007 begonnen. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Vollständige Ablösung der alten Formulare für die Antragstellung ab dem 1. Januar 2008 ■ Durchführung des Vergabeverfahrens ■ Beginn der Anbindung der Verfahrensdatenbank AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Einführung ergänzender neuer Formulare (neuer Züchter) ■ Anbindung der Verfahrens- und Registerdatenbanken ab 2009 sowie weiterer Fachverfahren ■ Einführung einer elektronischen Archivierungslösung (2010) Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Die Einführung der elektronischen Antragstellung einschließlich qualifizierter 1. Handlungsfeld Portfolio 22 1.3.8 Datenstruktur und Datenübermittlung in der Lebensmittelund Futtermittelüberwachung sowie im Veterinärwesen Federführung: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) PROJEKTBESCHREIBUNG: Das BVL wertet die von den für die Lebensmittelüberwachung zuständigen Länderbehör den übermittelten Daten aus und erstellt entsprechende Dokumentationen sowie Berichte. Die übermittelten Daten werden im BVL schon heute elektronisch verwaltet. Ziel ist es, künftig die Datenübermittlung der Länderbehörden und die Datenverwaltung Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes im BVL wesentlich flexibler zu gestalten und dadurch die Kosten zu reduzieren. Die Neu gestaltung ist notwendig geworden, um die Anforderungen hinsichtlich der Berichts pflichten über die gesamte Lebensmittelkette (einschließlich Futtermittel und Veterinär wesen) zukünftig erfüllen zu können (vgl. Prozesskette IT FoodTrace). Hierzu wird die bestehende Verwaltung von Kodierkatalogen deutlich erweitert und weiter optimiert. Weiterhin soll durch Bereitstellung eines entsprechenden Internetportals die Datenüber mittlung vereinfacht und der Zugang für alle an der Datenübermittlung Beteiligten ermöglicht werden. Folgende Resultate sollen für die Überwachungsbereiche Lebensmittel, Futtermittel und Veterinärwesen erzielt werden: ■ Harmonisierung und Standardisierung der verwendeten Datenstrukturen sowie Modernisierung und Flexibilisierung der Datenübermittlungsverfahren zwischen Bund und Ländern ■ Optimierte Datenübermittlung zur Reduzierung des Arbeitsaufwandes und Vermei dung von Doppelarbeit in den Behörden ■ Schaffung von Schnittstellen für den Datenaustausch mit Dritten (Wirtschaft und Bürger) sowie ■ Verbesserung der Risikofrüherkennung sowie des Risikomanagements 1. Handlungsfeld Portfolio 23 WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Vorbereitung der Ausschreibung zur „Katalogverwaltung und -pflege“ sowie zum Projekt „Internetportal“ ■ Erarbeitung und Überarbeitung der Katalogverwaltung (Kodierkataloge) WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Auswahl der Firmen und Programmierung der Projekte für die Weiterentwicklung der „Katalogverwaltung und -pflege“ sowie der Bereitstellung eines „Internetportals“ ■ Erstellung eines Entwurfs für eine neue Allgemeine Verwaltungsvorschrift (AVV) zur Datenübermittlung ■ Abstimmung der neu erstellten Katalogverwaltung (Kodierkataloge) mit den AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Abstimmung der neuen Kodierkataloge mit den Ländern, anderen Bundesbehörden, Einrichtungen der EU und Wirtschaftsbeteiligten ■ Integration der notwendigen Funktionalitäten in das Internetportal und Erarbeitung der Benutzerverwaltung ■ Verabschiedung und Inkrafttreten der neuen Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Datenübermittlung ■ Durchführung der Pilotphase mit ausgewählten Ländern ■ Aufnahme des Routinebetriebs mit allen Ländern ■ Integration weiterer Überwachungsbereiche in das System Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Bundesländern 1. Handlungsfeld Portfolio 24 1.3.9 Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs Federführung: Bundesarchiv (BArch) PROJEKTBESCHREIBUNG: Das digitale Bildarchiv ging am 11. September 2007 online. Das Bundesarchiv verwahrt neben etwa 300 Kilometer Schriftgut auch gut elf Millionen Fotos, Luftbilder und Plakate. Seit 2005 erfolgt die Bereitstellung von Bildern in digitaler Form über eine interne Bilddatenbank. Seit September 2007 wird eine repräsentative Auswahl von Bildern über eine zweisprachige Onlinebilddatenbank (deutsch/englisch) mit Anbindung einer Zahlungsverkehrsplattform (Webshop) im Internet als „Digitales Bildarchiv“ bereitge Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes stellt. Die Suche nach online verfügbaren Bildern erfolgt über mehrere Recherchemög lichkeiten (einfache und erweiterte Suche, Themensuche, Filter). Die Erschließungstexte (Metaangaben) werden nach dem Standard des International Press Telecommunications Council (IPTC-NAA) automatisch zum Bild hinzugefügt. Durch die Bilddatenbank erhalten nationale und internationale Nutzer aus Presse, Wissenschaft, Wirtschaft, und Verwaltung zukünftig schnelleren Zugang zu den gewünschten Bildern. Auch profitieren über den beschleunigten Zugang neue Nutzer kreise vom Bildmaterial des Bundesarchivs, wie z. B. die Tagespresse und historisch interessierte Bürger. Zudem wird das Personal des Bundesarchivs von wiederkehrenden Routinearbeiten (Erstellung von Kostenbescheiden) entlastet und kann sich der verbes serten Erschließung vorhandener Bildbestände widmen. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Dienstleistung ist seit September 2007 online ■ Digitalisierung von 132.000 Fotos des Bestands „Bild 183 Allgemeiner deutscher Nachrichtendienst – Zentralbild“, Beginn des Imports in die Bilddatenbank ■ Digitalisierung von 12.500 Plakaten ■ Realisierung des Webshops und einer Schnittstelle zum HKR-System, Onlinestellung des Contents von anfänglich 60.000 Bildern 1. Handlungsfeld Portfolio 25 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Bereitstellung der digitalen Bilder des Presse- und Informationsamtes der Bundes regierung (BPA) im digitalen Bildarchiv ■ Themenbezogener Zugriff aus Wikipedia auf Bilder des Bildarchivs ■ Vollständige Onlinebereitstellung der digitalisierten Plakate AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Digitalisierung und Onlinestellung von jährlich gut 15.000 Bildern (Benutzeraufträge) ■ Zusammenarbeit mit anderen Bildarchiven der öffentlichen Hand (ggf. Hosting und Vertrieb auf der Plattform des Bundesarchivs) Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Integration von Tondateien 1. Handlungsfeld Portfolio 26 1.3.10 Meldewesen Federführung: Bundesministerium des Innern (BMI) PROJEKTBESCHREIBUNG: Ziel des Deutschland-Online-Vorhabens Meldewesen ist es, im Rahmen der Neuordnung des Meldewesens und der Registerstrukturen das Meldeverfahren zu vereinfachen, die Meldedaten zu konsolidieren, die Aktualität der Meldedaten zu erhöhen, die Nutzung für öffentliche Stellen und Private zu erleichtern und eine zentrale Onlinemelderegisteraus kunft zu ermöglichen. Das Vorhaben wird im Rahmen des Programmmanagements Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes durch die Geschäftsstelle Deutschland-Online unterstützt. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Konzeptionelle Vorarbeiten für den Aufbau eines Bundesmelderegisters (Klärung Rechtsänderungsbedarfe, Vorüberlegungen für Geschäftsmodell und Finanzierung, Beginn Ausarbeitung Grobkonzept) WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Gesetzgebungsverfahren zum neuen Bundesmeldegesetz ■ Weiterentwicklung des Geschäftsmodells AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Erarbeitung der untergesetzlichen Regelungen ■ Umsetzung der neuen Strukturen in Bund und Ländern ■ Abschluss erste Ausbaustufe Bundesmelderegister (Änderungsdienst, Rückmeldung, Datenübermittlungen) bis Ende 2010 ■ Wirkbetriebsaufnahme Vollausbau (Onlineauskunft und -anmeldung, sonstige Mehrwertdienste) bis Ende 2011 1. Handlungsfeld Portfolio 27 1.3.11 Personenstandswesen Federführung: Freistaat Bayern, Bundesministerium des Innern für den Bund PROJEKTBESCHREIBUNG: Unter der Federführung des Bayerischen Staatsministeriums des Innern wird gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern, dem Innenministerium des Landes NordrheinWestfalen, der Stadt Dortmund, dem Dortmunder Systemhaus (dosys.) und der Landesini tiative d-NRW das Vorhaben mit dem Ziel durchgeführt, die Grundlagen dafür zu schaffen, dass entsprechend dem neuen Personenstandsgesetz ab dem 1. Januar 2014 alle Standesämter in Deutschland ihre Register elektronisch führen und die gewonnenen WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Durchführung einer Machbarkeitsstudie (Freistaat Bayern) ■ Entwicklung des Informationsmodells für ein XML-basiertes standardisiertes Daten austauschformat (XPersonenstand) ■ Entwicklung der Referentenentwürfe zur Personenstandsverordnung und zur Technischen Personenstandsverordnung WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Vorbereitung der Entscheidung, ob das Pilotprojekt einer zentralen elektronischen Perso nenstandsregisterführung durchgeführt wird; gegebenenfalls Ausschreibung des Projekts ■ Ausarbeitung erster Nachrichtenmodelle, insbesondere zum Austausch der Standes ämter untereinander ■ Verabschiedung und Inkrafttreten der Personenstandsverordnung, der Technischen Personenstandsverordnung und der neuen Dienstanweisung für Standesbeamte AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Vorhabensträger Bayern: In Abhängigkeit von den politischen Entscheidungen zum Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird eine Pilotlösung für ein zentrales Personen standsregister konzipiert und realisiert. ■ Vollständige Entwicklung des XML-basierten Datenaustauschformats bis zum April 2010 sowie anschließende Produktivsetzung durch die Hersteller und alle Nutzer Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Daten untereinander austauschen können. 1. Handlungsfeld Portfolio 28 1.3.12 Kfz-Wesen Federführung: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) DOL Kfz-Wesen: Freie und Hansestadt Hamburg in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium des Innern PROJEKTBESCHREIBUNG: Als wesentliche Grundlage für die Fahrzeugregistrierung dient das Zentrale Fahrzeugregis ter (ZFZR), das vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) geführt wird. Es soll um die Daten, die bislang ausschließlich in den örtlichen Fahrzeugregistern gespeichert werden, erweitert Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes werden. So wird die Möglichkeit geschaffen, auf die redundante Speicherung dieser Daten in den örtlichen Fahrzeugregistern zu verzichten. Zudem sollen die Zulassungsbehörden die Daten zukünftig im Dialog direkt in das ZFZR einstellen. Über die Onlineabwicklung soll eine bessere Aktualität und Qualität der Daten sowie eine Beschleunigung der Prozesse erreicht und die Kostenstruktur in der Verwaltung verbessert werden. Es soll zudem der Nachweis der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung elektronisch geführt werden. Gleichzeitig zielt das unter Federführung des Landes Hamburg stehende DeutschlandOnline Vorhaben „Kfz-Wesen“ auf die Neuausrichtung der Registrierungsprozesse von Fahrzeugen unter Nutzung des zentralen Fahrzeugregisters beim KBA. Damit soll Individualkunden und Unternehmen die Möglichkeit gegeben werden, die Kfz-Registrie rungsprozesse (An-, Um- und Abmeldung) möglichst durchgängig online ausführen zu können. Neben dem positiv wahrnehmbaren Nutzen für den Bürger soll parallel dazu die interne Verwaltungseffizienz und Kostenstruktur maßgeblich verbessert werden. Die Bundesregierung unterstützt das Deutschland-Online-Vorhaben durch Leistungen im Bereich der Gesamtprogrammsteuerung. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: Zentrales Fahrzeugregister: ■ Fertigstellung der Aufnahme der Anwenderforderungen, des Softwarekonzepts und der Systemarchitektur für das erweiterte Zentrale Fahrzeugregister ■ Beginn der Realisierung der Onlineanbindung der Zulassungsbehörden an das Zen trale Fahrzeugregister und Abstimmung des Verfahrens mit den Zulassungsbehörden 1. Handlungsfeld Portfolio 29 Deutschland-Online Vorhaben Kfz-Wesen: ■ Es wurden grundlegende Empfehlungen in mehreren Handlungsfeldern erarbeitet. Die Vorschläge beinhalten u. a. die Ausweitung der Zugangsstellen für den Bürger, ein auf Transaktionsnummern basierendes Onlinesystem, Hinweise zur Prozessvereinfa chung und Darstellung des weiteren Forschungsbedarfs für die elektronische Abbildung von Dokumenten, Siegeln und Kennzeichen. Diese Ergebnisse werden im Basiskonzept Kfz-Zulassung (Teil A – Ausgangssituation und Handlungsempfehlun gen) dargestellt. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: Zentrales Fahrzeugregister: elektronischen Versicherungsbestätigung zum Abruf für die Zulassungsbehörden über das KBA. ■ Ab 1. September 2008 erfolgt die stufenweise Betriebsaufnahme des neuen Zentralen Fahrzeugregisters sowie der Beginn der Direkteinstellung von Daten durch die Zulassungsbehörden in das ZFZR (KBA). Deutschland-Online Vorhaben Kfz-Wesen: ■ Bis April 2008: Abstimmung des Basiskonzepts Kfz-Zulassung – (Teil A – Ausgangssitua tion und Handlungsempfehlungen) ■ Bis Dezember 2008: Detaillierung rechtlicher, organisatorischer, wirtschaftlicher und technischer Umsetzungsaspekte für eine zukünftige Kfz-Zulassung online (Basiskon zept Kfz-Zulassung – Teil B) AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Pilotierung und Aufbau der ersten Stufe des Onlinesystems zur Kfz-Zulassung als ein ergänzender Zugangsweg für Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen bis September 2009 unter Nutzung des Zentralen Fahrzeugregisters (ZFZR) Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Ab 1. März 2008 erfolgt durch die Versicherungswirtschaft die Bereitstellung der 1. Handlungsfeld Portfolio 30 1.3.13 Internetverbund der Verwaltungsportale Federführung: Bundesverwaltungsamt (BVA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Die Unterstützung der Verwaltungsportalvernetzung von Bundesverwaltung, Ländern, Kommunen und mittelbarer Verwaltung durch den Bund im Internet mit dem Ziel, einen einfachen Zugang zu allen Verwaltungsleistungen zu ermöglichen und die Bekanntheit und Nutzung der Onlinedienstleistungen zu fördern. Dabei soll das Portal des Bundes unter der etablierten Marke „bund.de – Verwaltung Online“ ein zentrales Element des Verbundes der E-Government-Portale in Deutschland bilden. Behörden und Internetnut Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes zer werden an der Pflege der Inhalte und Funktionen von bund.de unter Anwendung moderner Web-2.0-Technologien und im Sinne des „social computing“6 beteiligt. Zuständigkeiten sollen unabhängig von der Verwaltungsebene transparent, alle E-Government-Angebote und die Verwaltungsleistungen einfach über bund.de gefunden und bekannt gemacht werden. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Konzeption zur Neuausrichtung des Portals bund.de im Portalverbund ■ Umsetzung eines Feedbackkonzepts zur Beteiligung der Nutzer ■ Ausbau der Mehrwertdienste (Jobbörse, Ausschreibungen, Immobilienveräuße rungen, Behördenverzeichnis) ■ Die Nutzung von Web-2.0-Technologien wurde in der Konzeption für die Neuaus richtung von bund.de berücksichtigt. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Weiterentwicklung der technischen Plattform für bund.de ■ Ausbau der Suchmaschine für die mittelbare und unmittelbare Bundesverwaltung Einbindung des DOL-Zuständigkeitsfinders 6 Mithilfe von „social computing“, wie z. B. Community-Systemen oder Blogs, soll eine Interaktionsund Kooperationsumgebung geschaffen werden, in der Benutzer und ihre Handlungen zum Nutzen der Gemeinschaft implizit und explizit erfahrbar werden. 1. Handlungsfeld Portfolio 31 AUSBLICK 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT) ■ Verbundlösung der Dienstleistungs- und Behördensuche der Verwaltungsportale von Bund, Ländern und Kommunen ■ Umsetzung der Neuausrichtung des Portals bund.de durch sukzessiven Einsatz weiterer Web-2.0-Technologien 1.3.14 Nutzungsfreundlichkeit und Barrierefreiheit Federführung: Bundesverwaltungsamt (BVA) und Bundesministerium für Arbeit PROJEKTBESCHREIBUNG: Mit dem Ziel, die Nutzungsfreundlichkeit der E-Government-Angebote des Bundes zu erhöhen, den Leistungsumfang zu verbessern und die Barrierefreiheit der Onlineangebo te nachzuweisen, werden durch das BVA einheitliche Qualitätskriterien (intern/extern) fortentwickelt und zur Anwendung gebracht. Durch das BMAS wird eine zentrale Strategie für den Bereich Teilhabeleistungen und Belange behinderter Menschen erstellt. Hier werden beispielsweise vorhandene und relevante E-Government-Angebote für behinderte Menschen auf einer Internetplattform im Sinne eines „One-Stop-Shops“ zusammengeführt. Auf Basis dieses zentralen Zugangs sollen künftig weitere barriere freie E-Government-Angebote entwickelt werden. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Zusammenführung bereits bestehender Standards (BundOnline-Content-Guide, SAGA, BITV etc.) und Weiterentwicklung zu einheitlichen Kriterien für die Qualitätsbewer tung von E-Government-Angeboten ■ Abstimmung und Freigabe des Grobkonzepts mit Festlegung der relevanten Standards und Klassen von Qualitätskriterien ■ Erarbeitung einer Strategie für den Bereich Teilhabeleistungen und Belange behinder ter Menschen unter Einbindung der Zielgruppen sowie internationaler Best Practices Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes und Soziales (BMAS) 1. Handlungsfeld Portfolio 32 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Bereitstellung und Erprobung einer Tool-Box mit Qualitätskriterien für E-GovernmentAngebote zur Anwendung durch Ressorts und Behörden (Methodenbaukasten und Tools zur Selbstanalyse) ■ Beratung der Behörden bei der Erprobung und Anwendung der Tool-Box ■ Förderung der Bekanntheit und des Einsatzes der Tool-Box ■ Fertigstellung der Strategie für den Bereich Teilhabeleistungen und Belange behinder ter Menschen ■ Realisierung der ersten Ausbaustufe des E-Government-„One-Stop-Shops“ des Bundes für behinderte Menschen ■ Anschieben eines Forschungsvorhabens zur Untersuchung von Prozessketten im Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Verwaltungsverfahren der Rehabilitationsträger AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Weiterentwicklung im Dialog mit den Kunden/Nutzern ■ Anpassung an geänderte rechtliche Grundlagen ■ Transport der Lösung in Länder und Kommunen ■ Umsetzung der in der Strategie vorgeschlagenen Projekte und Maßnahmen ■ Ausbau des E-Government-„One-Stop-Shops“ des Bundes für behinderte Menschen um weitere Angebote 1. Handlungsfeld Portfolio 33 1.3.15 NEU: Elektronische Beihilfebearbeitung in der Verwaltung (eBIV) Federführung: Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) PROJEKTBESCHREIBUNG: In dem vom Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV) gemeinsam mit dem Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik (ZIVIT) initiierten Projekt eBiV wird ein zukunftsfähiges elektronisches Beihilfebearbei tungssystem auf der Grundlage des Beihilfefestsetzungsverfahrens ABBA betriebsfähig realisiert, das in moderne Vorgangsbearbeitungssysteme (VBS) integrierbar ist und auch Beihilfeakte verbunden mit der durchgehend digitalen, medienbruchfreien und workflowgesteuerten Bearbeitung vom Posteingang (inkl. Scannen) über automatische Belegprüfung (einschließlich der Möglichkeit einer Dunkelverarbeitung) bis zur Archivierung ist vorgesehen. Ziele sind die Verbesserung der Service- und Bearbeitungsqualität, die Reduzierung der direkten Beihilfeausgaben und die breite Verwendung des neuen Systems in den Beihilfestellen. Das Projekt wird als „EfA-Vorhaben“ (Einer für Alle) realisiert. Projektpart ner sind neben dem BADV und dem ZIVIT das Bundesverwaltungsamt (BVA) und die Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten (KVB). Das mögliche Einsatzspektrum umfasst sämtliche Beihilfestellen des Bundes und darüber hinaus auch die der Länder und Kommunen. Insofern zielt das Projekt auf einen integrativen, Standard setzenden bzw. standardgemäßen Ausbau der Informationstechnik ab. Der modulare Aufbau des Gesamtsystems ermöglicht es einzelnen Behörden, nur einzelne Komponenten in Anspruch zu nehmen und in anderen Bereichen ggf. auf eigene Systeme zurückzugreifen. Die Einführung der elektronischen Beihilfebearbeitung stellt auch mit Blick auf die elektronische Gesundheitskarte eine zukunftssichere Lösung dar. In einem weiteren Schritt soll auch die Antragstellung elektronisch erfolgen können. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes von anderen Behörden eingesetzt werden kann. Die Entwicklung der vollelektronischen 1. Handlungsfeld Portfolio 34 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Sollprozesse für eBIV (BFV, BVA) werden um die Belange der KVB erweitert ■ Bereitstellung der Belegerkennungssoftware AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Januar 2009: Digitalisierung des papierbasierten Posteingangs ■ Februar 2009: Einbindung der Prüfsoftware für die einzelnen Gebührenordnungen (GOÄ, GOZ, DRG) ■ Juni 2009: Implementierung einer XDOMEA-konformen Schnittstelle zum Vorgangs bearbeitungssystem ■ Ab September 2009: Beginn der Pilotierungen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Ab März 2010: eBIV erreicht Produktionsreife 1.3.16 NEU: Energiedaten-Portal der Bundesnetzagentur Federführung: Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen (BNetzA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Für Datenübermittlung der Elektrizitäts- und Gasnetzbetreiber sowie Stromlieferanten hat die Bundesnetzagentur auf ihrer Website das „Energiedaten-Portal“ installiert. Über ein sicheres Log-in gelangen die Unternehmen in einen geschützten, individuellen Bereich, in dem sie ihre Berichtsdaten eingeben sowie Nachrichten an die BNetzA übermitteln können. Nur auf diese Art und Weise sind umfassende Datenerhebungen zeitnah zu realisieren, wie sich bereits in der Vergangenheit gezeigt hat. Im Rahmen der Anreizregulierung gem. §§ 12–14 Anreizregulierungsverordnung (ARegV) erhebt die Bundesnetzagentur seit Ende 2007 über Webformulare zur Ermittlung der Effizienzwerte Last-, Struktur- und Absatzdaten sowie zusätzliche Kostendaten von den Betreibern von Elektrizitäts- und Gasverteilernetzen. Die ab Januar 2009 geltende Anreizregulierung soll die Netzentgelte für Strom und Gas regeln und zu mehr Wettbewerb und sinkenden Energiepreisen für die Endverbraucher führen. 1. Handlungsfeld Portfolio 35 Insgesamt soll das Energiedaten-Portal den Unternehmen folgende Funktionali täten bieten: ■ Gezielte Kontaktaufnahme zur Bundesnetzagentur ■ Anzeige von Status und Historie der Datenübermittlung ■ Download von sensiblen Informationen, die nur für die Unternehmen bestimmt sind Das Energiedaten-Portal wird sukzessive für weitere Marktteilnehmer geöffnet werden. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Datenerhebung zur Anreizregulierung AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Weitestgehende Umstellung der Datenabfragen auf die Webformulartechnologie 1.3.17 NEU: Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) Federführung: Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) PROJEKTBESCHREIBUNG: Die vielfältigen Informationssysteme (Datenbanken, Server und Portale) der Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen in Deutschland sollen über ein zentrales nationales Zugangsportal miteinander verbunden werden. Die damit in Form eines Netzwerks entstehende Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) soll in die Europäische Digitale Biblio thek (EDB) – in Form eines Netzwerks der Portale der EU-Mitgliedstaaten – integriert werden. Auf diese Weise sollen Kultur und Wissen in Deutschland und Europa weitge hend über das Internet zugänglich werden. Mit dem Projekt sollen folgende Ziele umgesetzt werden: ■ Vernetzung der Datenbanken von über 30.000 Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen (z. B. Bibliotheken, Archive, Museen, Mediatheken, Einrichtungen der Denkmalpflege, Forschungsinstitute) in Deutschland mit digitalen Kopien aller Arten von Materialien (Schriftgut, Bildbestände, Museumsobjekte, Denkmale, audiovisuelle Medien usw.) Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Öffnung des Energiedaten-Portals für weitere Datenerhebungen und Marktakteure 1. Handlungsfeld Portfolio 36 ■ Schaffung der Grundlagen für eine öffentliche Kulturplattform und eine wissenschaft liche Expertenplattform sowie ■ Unterstützung der Bereiche Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft und der Außenre präsentation Deutschlands WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Vorlage eines umfassenden Fachkonzepts zur Errichtung der DDB (einschließlich Machbarkeitsstudie und Pflichtenheft für das Portal, Pflichtenheften für die (Fort-) Entwicklung von technischen Werkzeugen zur Datenerstellung/-haltung und das Wissensmanagement sowie Stufenplan zur Bereitstellung des benötigten eContents) ■ Ausschreibung und Auftragsvergabe zur Entwicklung des Portals der DDB (vorbehalt Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes lich der Bereitstellung der erforderlichen Fördermittel durch die DFG) AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Bis Ende September 2009: Realisierung des Portals der DDB und der erforderlichen technischen Werkzeuge ■ Ab Oktober 2009: Aufnahme des Betriebs der DDB sowie der sukzessiven Massendigita lisierung von Kulturgut und wissenschaftlichen Informationen 1. Handlungsfeld Portfolio 37 1.3.18 NEU: Elektronische Begleitinformationen zu Maßnahmen der Städtebauförderung Federführung: Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) PROJEKTBESCHREIBUNG: Die Kommunen, die Maßnahmen der Städtebauförderung durchführen, sind aufgefor dert, zu jeder Maßnahme sogenannte Begleitinformationen über die Länder an den Bund zu liefern. Die Begleitinformationen beinhalten u. a. Angaben zu Kosten, Lage und Fläche des Fördergebietes, rechtliche Festlegungen, Maßnahmeschwerpunkte im laufenden Genutzt werden die Begleitinformationen zum einen für Prüfzwecke im BMVBS, zum anderen werden die Daten der Begleitinformationen auszugsweise für die Erstellung der Bundesprogramme genutzt. Bisher läuft die Informationsübermittlung auf Papier. Eine systematische Auswertung der Informationen ist daher nicht möglich. Zukünftig sollen die Informationen auf elektronischem Wege erfasst und übermittelt werden, um damit den Verfahrensablauf effektiver zu gestalten und die Angaben besser im Rahmen eines Berichtswesens nutzen zu können. ■ Rund 3.800 laufende und ruhende Maßnahmen, zu denen einmal jährlich die Begleitinformationen abgefragt werden ■ Fördervolumen rund 500 Millionen Euro pro Jahr WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Entwicklung eines Formularmanagementsystems für die Begleitinformationen ■ Inhaltliche und technische Abstimmung mit den Ländern und Kommunen ■ Verknüpfung mit der neuen Datenbank „Städtebauförderung“ ■ Testphase (vorgesehen: Beteiligung von zwei Ländern) ■ Implementierung mit Ländern und Kommunen AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Optimierte Nutzung für städtebauliche Auswertungen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Jahr. Die Informationen werden in einem jährlichen Turnus aktualisiert. 2. Handlungsfeld Prozessketten 38 2.1 Ziele des Handlungsfelds Die Bundesverwaltung wird bis Ende 2010 mindestens zehn Prozessketten gemeinsam mit der Wirtschaft optimieren. Basierend auf einer stärkeren Bedarfsorientierung wird in diesem Handlungsfeld die Zusammenarbeit der Bundesverwaltung mit der Wirtschaft und den Verbänden gestärkt. Neue Formen der Zusammenarbeit werden initiiert. Mit den Projekten werden Leuchttürme realisiert, bei denen organisationsübergreifende Abläufe und IT-Verfahren besser aufeinander abgestimmt bzw. bis zur vollständigen Integration der Systeme ausgebaut werden. Die Ergebnisse und Erfahrungen werden für Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes weitere Prozessketten zur Nachnutzung bereitgestellt. Die Erhöhung der Transaktionstiefe in Richtung Wirtschaft ist dabei ein wichtiges Ziel. Diese Schnittstelle birgt ein hohes Potenzial angesichts der Vielzahl und Regelmäßigkeit der Transaktionen zwischen Verwaltung und Wirtschaft. Suboptimale Verfahren entlang der Wertschöpfungsketten aufgrund von Redundanzen in Abwicklung und Datenhal tung versprechen deutliche Einsparmöglichkeiten auf beiden Seiten. Folgende operative Ziele sollen erreicht werden: ■ Die Bearbeitung der Verwaltungsverfahren soll deutlich und messbar beschleunigt werden (15 bis 30 Prozent). ■ In den bis 2009 realisierten Prozessketten sind die Bearbeitungszeiten oder die Kosten für die Wirtschaft nachweislich um 15 Prozent reduziert. Gleichzeitig sind entspre chende Einsparungen auf Seiten der Verwaltung möglich. ■ Im Jahr 2010 werden in den Prozessketten 80 Prozent der Verwaltungsvorgänge vollkommen medienbruchfrei und elektronisch abgewickelt. ■ Die Prozessketten sind bis Ende 2010 gemäß ISO 27001 auf der Basis von IT-Grundschutz zertifiziert. ■ Ab 2012 sollen Transaktionen zwischen Wirtschaft und Verwaltung in aller Regel nur noch elektronisch abgewickelt werden und damit eine entsprechende Ankündigung gegenüber der Wirtschaft auf dem ersten nationalen IT-Gipfel erfüllt werden. 2. Handlungsfeld Prozessketten 39 Neben den Pilotvorhaben des Umsetzungsplans 2007 wurden zwei weitere Projekte, der „Vollzug der Tierarzneimittelzulassung und Überwachung (eTAM)“ und das „Elektro nische Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister (ePRTR)“, für das Jahr 2008 aufgenommen. 2.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 Im Jahr 2007 wurden alle wesentlichen Meilensteine in den einzelnen Projekten des Handlungsfelds erreicht. Mit dem „Elektronischen Antrag für Pflanzenschutzmittel In den Leuchtturmprojekten des Handlungsfelds wurde die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Verwaltung intensiviert. Die Einbindung der Wirtschaft erfolgte beispielsweise durch einen regelmäßigen Austausch mit Verbänden (u. a. AWV, GDV, BdB) und Kammern (IHK und DIHK). Darüber hinaus wurden in den Einzelprojekten Kooperationsverträge mit der Wirtschaft abgeschlossen (z. B. im Rahmen des Vorhabens „elektronische Verdachtsanzeige“ des BKA). Der Austausch mit der Wirtschaft und Wirtschaftsverbänden diente weiterhin der Identifikation neuer potenzieller bedarfs orientierter Projekte. Mit der erfolgreichen Durchführung der wissenschaftlichen Konferenz „Zukunft gestalten – E-Government-Forschung für Deutschland“ am 17. Juli 2007, dem Abschluss eines Kooperationsvertrags zur wissenschaftlichen Begleitforschung und der Vorberei tung des wissenschaftlichen Wettbewerbs zu den Prozessketten wurde eine aktive Beteiligung der Wissenschaft erreicht und die Entwicklung innovativer Forschungsan sätze für die Entwicklung von Prozessketten stimuliert. In enger Abstimmung mit der Geschäftsstelle Bürokratieabbau im Bundeskanzleramt entstand für das Handlungsfeld Prozessketten eine Methode zur konkreten Identifikation von E-Government-Lösungen zur Reduktion der Bürokratiekosten. Mit diesem neuen Ansatz sollen 2008 neue Prozessketten zur Projektreife geführt werden. Wichtig ist hierbei vor allem der Bedarf der Wirtschaft, und zwar nicht nur der Großunternehmen, sondern insbesondere auch der kleinen und mittelständischen Wirtschaft. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes (eAntrag PSM)“ konnte ein erstes Prozesskettenprojekt online gestellt werden. 2. Handlungsfeld Prozessketten 40 2.3 2.3.1 Projekte im Handlungsfeld eSolution – Rentenversicherung Federführung: Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV-Bund) PROJEKTBESCHREIBUNG: Im Zuge des Projekts wird eine zentrale Transaktionsplattform für die Abwicklung von Informations- und Meldepflichten für Unternehmen (Arbeitgeber) und Behörden bereitgestellt. Wirtschaft und Verwaltung können hierüber die gesamte Kommunikation und Vorgänge mit der Rentenversicherung medienbruchfrei und elektronisch abwi ckeln. Es werden entsprechend erforderliche technische Lösungsansätze wie Schnittstel Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes lenstandards, Webservices und das OSCI-Protokoll implementiert. Hierzu wurden ganz konkrete Dienste und Verfahren mit den beiden Pilotteilnehmern, einer Betriebskran kenkasse (Siemens Betriebskrankenkasse) und einer Zollbehörde, abgestimmt. Sämtliche Anfragen, die über das Portal eingehen, sollen künftig über das Unternehmensportal automatisiert beantwortet werden. Im Idealfall ist es dann nicht mehr erforderlich, dass die Sachbearbeitung eingeschaltet werden muss. Soweit eine automatisierte Bearbeitung im Portal nicht möglich ist, wird der elektronisch angelegte Vorgang unmittelbar an die zuständige Sachbearbeitung medienbruchfrei weitergeleitet. Bei Änderungen der Rechtslage sowie Änderungen an den erläuternden Hinweisen für die Zielgruppen werden diese einmalig im elektronischen Verfahren zentral implementiert. So entfällt u. a. der Austausch von Vordrucken, die nicht mehr rechtsgültig sind. Folgende Resultate sollen erzielt werden: ■ Für die Unternehmen und Behörden wird die Kommunikation mit der Deutschen Rentenversicherung vereinfacht und beschleunigt sowie die Kundenzufriedenheit gesteigert. ■ Die Deutsche Rentenversicherung wird durch die Vereinfachung deutlich entlastet. Unter Einbeziehung einer Betriebskrankenkasse wurde 2007 mit einem ersten Pilotbe trieb begonnen. Später wird das Portal Unternehmen in der Funktion als Arbeitgeber Rechtsanwälten, Einrichtungen des gesamten Gesundheitswesens sowie öffentlichen Verwaltungen (Bund, Länder, Kommunen) mit entsprechendem Aufgabenbezug bzw. ebenfalls in Arbeitgeberfunktion zur Verfügung stehen. 2. Handlungsfeld Prozessketten 41 WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Bereitstellung der ersten zwei Dienste (Ermitteln Kontoführer und Versicherungsnum mer) bei einer Betriebskrankenkasse (Pilotteilnehmer) WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Realisierung der Benutzerverwaltung und Authentifizierung ■ Einsatz weiterer Dienste für die beteiligte Betriebskrankenkasse ■ Bereitstellung der Dienste für die Zollbehörde (Pilotteilnehmer) AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Auf Basis der oben angeführten Dienste werden weitere Dienstleistungen und Verfah 2.3.2 Zulassungsverfahren für die chemische Industrie Federführung: Elektronisches Biozid-Verfahren: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) eAntrag Pflanzenschutzmittel: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) PROJEKTBESCHREIBUNG: Seit 2007 können Anträge auf die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln unter https:// portal.bvl.bund.de online eingereicht werden. Weitere Zulassungsverfahren im Bereich der chemischen Industrie werden derzeit auf elektronische, medienbruchfreie Verfahren umgestellt. Initiale Projekte zur Umsetzung der Prozesskette sind das Elektronische Biozid-Verfahren sowie der elektronische Antrag auf die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln (eAntrag Pflanzenschutzmittel). In den beiden genannten Verfahren sind die antragstellenden Unternehmen häufig identisch. Auf Seiten der Verwaltung gibt es jeweils eine zuständige Managementbehörde (BAuA bzw. BVL), die das Verfahren mit fünf bzw. vier nachgelagerten, teilweise identischen Bewertungsbehörden koordiniert. Beispielsweise sind die Akteure im Biozid-Verfahren Hersteller, externe Bewertungsbehörden (UBA, BfR, RKI, BAM, JKI), Landesbehörden, Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ren realisiert und der Teilnehmerkreis am elektronischen Verfahren wird ausgeweitet. 2. Handlungsfeld Prozessketten 42 Behörden der EU-Kommission und Zulassungsbehörden der EU-Mitgliedstaaten. Die Antragsteller werden in die Lage versetzt, die Anträge elektronisch und ggf. digital signiert einzureichen. Auf Verwaltungsseite werden die Anträge mittels elektronischer Vorgangsbearbeitungssysteme (VBS) bearbeitet. Ziel beider Vorhaben ist die durchgängig elektronische Abwicklung der Verfahren über die gesamte Prozesskette, um die Produktzulassung innerhalb der vorgegebenen Fristen bearbeiten zu können. Zugleich können prozessübergreifend gemeinsame Standards entwickelt und genutzt werden. Folgende Resultate sollen erzielt werden: Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Die antragstellenden Unternehmen werden zeitnah – via Extranet – über den Stand des Verfahrens informiert, damit beispielsweise die optimale Vermarktungsstrategie der Produkte geplant werden kann. (eAntrag PSM) ■ Die zuständigen Behörden der Bundesländer sollen die Überwachung mit den elektronischen Informationen effizienter durchführen. (Biozid-Verfahren) ■ Die vorgegebenen Fristen für Zulassungsverfahren werden durchgehend eingehalten. ■ Kosten und Verwaltungsaufwand sinken durch die elektronische Verarbeitung, Ablage und Verfügbarkeit von Zulassungsunterlagen. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: Elektronisches Biozid-Verfahren: ■ Seit 2007 werden Biozid-Wirkstoff-Anträge im VBS elektronisch bearbeitet. Die Bearbeitung der Vorgänge und der technischen Dossiers zeigen die erwarteten Vorteile einer elektronischen Aktenführung. Das VBS konnte in Bezug auf die Möglichkeiten der externen Kommunikation und Partnerverwaltung erweitert werden. ■ Die externen Partner haben sich auf XDOMEA als Basis für den Datenaustausch festgelegt. ■ Die Vorbereitungen für das Behörden- und Firmenportal wurden gestartet. 2. Handlungsfeld Prozessketten 43 eAntrag Pflanzenschutzmittel: ■ Das System wurde am 1. Juli 2007 für alle Antragsteller geöffnet. ■ Die Pilotphase ist noch nicht abgeschlossen. Die Bearbeitung aller neuen Anträge (Antragseingang ab 1. Juli 2007) erfolgt innerhalb des BVL elektronisch im Vorgangsbe arbeitungssystem. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: Elektronisches Biozid-Verfahren: ■ Abstimmung der Fachdaten für die XML-Schnittstelle für Vorgänge, Dokumente und Antragsdaten im Biozid-Verfahren (Anpassung an XDOMEA 2.0) ■ Inbetriebnahme einer sicheren Kommunikationsplattform über sichere Verbindun eAntrag Pflanzenschutzmittel: ■ Die elektronische Antragstellung und Bearbeitung wird auf Genehmigungsanträge nach § 18 a Pflanzenschutzgesetz (Anwendungsgenehmigung) ausgeweitet. ■ Die elektronische Antragstellung und Bearbeitung wird auf Anträge zur Festsetzung von Rückstandshöchstgehalten ausgeweitet. AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): Elektronisches Biozid-Verfahren: ■ Erprobung der Kommunikation mit einzelnen ausgewählten Antragsstellern über ein Webportal, Prüfung der Verwendbarkeit der qualifizierten elektronischen Signatur und der Virtuellen Poststelle, Aufbau einer Biozid-Produkt-„Fachdatenbank“, Anbindung der Fachdatenbank an das VBS ■ Vollständige elektronische Kommunikation mit den externen Partnern über das Webportal für das Zulassungsverfahren inklusive Statusabfrage für den Antragsteller ■ Ausweitung der elektronischen Kommunikation auf die übrigen acht Antragsarten im Biozid-Verfahren ■ Realisierung der vollständigen elektronischen Kommunikation für alle neun Antragsarten im Biozid-Verfahren Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes gen mit den Bundesbehörden 2. Handlungsfeld Prozessketten 44 eAntrag Pflanzenschutzmittel: ■ Die elektronische Antragstellung und Bearbeitung wird bis Ende 2010 auf alle Antrags verfahren (z. B. Anträge gemäß § 11 PflSchG [Zulassungsantrag] § 18 [Anwendungsge nehmigung]) sowie das Listungsverfahren und die EG-Wirkstoffprüfung für Pflanzen schutzmittel ausgeweitet. ■ Das Gesamtsystem wird nach 2010 um Funktionen eines Informations- und Wissens managements erweitert. 2.3.3 Elektronische Verdachtsanzeige – eVA Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Federführung: Bundeskriminalamt (BKA) PROJEKTBESCHREIBUNG: Die Meldung verdächtiger Transaktionen auf der Grundlage des Geldwäschegesetzes (GwG) wird auf ein elektronisches Verfahren umgestellt. Damit kommt das Bundeskriminalamt einer Forderung der Verpflichteten nach dem GwG nach, die derzeit beim Vorliegen des Verdachts der Geldwäsche oder der Finanzierung des Terrorismus eine in der Praxis papiergebundene Verdachtsanzeige abgeben müssen. Gemeinsam mit der Wirtschaft soll ein Verfahren entwickelt werden, das sowohl die Belange kleiner und mittelständischer Unternehmen wie auch die Möglichkeiten von Großbanken und großen Finanzdienstleis tern mit entsprechender IT-Ausstattung berücksichtigt und auf bestehenden IT-Systemen im Banken- und Finanzdienstleistungssektor aufbaut. Beim weiteren Ausbau der Prozess kette ist die Beteiligung weiterer Bundes- und Landesbehörden geplant. Folgende Resultate sollen erzielt werden: ■ Die Realisierung der elektronischen Verdachtsanzeige soll eine qualitativ bessere, schnellere und sichere Übermittlung der Verdachtsanzeigen an das BKA sowie die zentralen Fachdienststellen der Landeskriminalämter ermöglichen. ■ Die elektronische Datenübermittlung entlastet die Behörden, optimiert die Verfügbar keit der Daten sowie deren Auswertung. ■ Weiterhin wird eine Reduzierung des Kommunikationsaufwands für die Meldepflich tigen und damit die Erhöhung des Meldeaufkommens durch medienbruchfreie, optimierte elektronische Verfahren angestrebt. 2. Handlungsfeld Prozessketten 45 Zielgruppen und Beteiligte sind Finanzdienstleister und Banken, Hersteller entsprechen der Auswertungssoftware für Finanzdienstleister und Banken, das Bundeskriminalamt, Landeskriminalämter sowie ggf. weitere Aufsichtsbehörden des Bundes. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Abschluss einer Kooperationsvereinbarung mit der Wirtschaft für die gemeinsame Projektabwicklung ■ Entwickeln und Bereitstellen eines elektronischen Formulars ■ Entwickeln und Bereitstellen der XML-Datenstrukturen ■ Einbindung der Datenanlieferung via Formular oder XML-Stream in das Vorgangsbe arbeitungsystem des BKA WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Probebetrieb eVA mit Datenfluss vom externen Hosting-Partner zum BKA ■ Optimierung des Verfahrens unter Einbeziehung der Wirtschaft ■ Wirkbetriebaufnahme AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Evaluierung und ggf. Anpassungsentwicklung Bundeskriminalamt Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Aufsetzen eines Pilotsystems 2. Handlungsfeld Prozessketten 46 2.3.4 Elektronisches Abfallnachweisverfahren – eANV Federführung: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) PROJEKTBESCHREIBUNG: Mit der Neufassung der Nachweisverordnung vom 20. Oktober 2006 (BGBl. I Nr. 48, S. 2298) wird im deutschen Abfallrecht verpflichtend festgelegt, dass spätestens am 1. April 2010 das Nachweisverfahren nur noch elektronisch durchgeführt werden darf, soweit die Verord nung keine speziell geregelten Ausnahmen zulässt (z. B. Übernahmescheine im Bereich der Sammelentsorgung, die nicht elektronisch geführt werden müssen). Am 1. Februar 2007 ist Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes die Neufassung der Nachweisverordnung in Kraft getreten. Künftig sollen die Papierformulare im Nachweisverfahren (insbesondere Entsorgungs nachweis, Begleitschein und entsprechend Register) über die Entsorgung gefährlicher – und fakultativ auch nicht gefährlicher – Abfälle auf ein elektronisches Verfahren umgestellt werden. Das elektronische Verfahren für die Entsorgung gefährlicher Abfälle wird für alle Beteiligten verbindlich vorgegeben. Bislang führen noch jährlich ca. 250.000 Unternehmen (abfallerzeugende Unternehmen, Transporteure, Entsorgungsunterneh men) bis zu 150.000 Entsorgungsnachweise. Hierbei handhaben sie zusätzlich ca. drei Millionen Begleitscheine und ca. 14 Millionen Übernahmescheine. Bis 2010 soll das elektronische Verfahren flächendeckend eingeführt sein. Folgende Resultate sollen im Projekt erzielt werden: ■ Die nachweis- und registerpflichtigen Unternehmen werden in der Erstellung, Übermittlung, Prüfung und Aufbewahrung von Nachweisen und Registern über die Entsorgung gefährlicher und nicht gefährlicher Abfälle erheblich entlastet. ■ Die Aufsichtsbehörden der Länder werden ebenfalls deutlich entlastet und profitieren von einer besseren Verfügbarkeit und Auswertbarkeit der Nachweisdaten, wodurch die bundesweite Kooperation der Behörden unterstützt und im Gesamtergebnis die Effizienz der Überwachung erheblich gesteigert wird. 2. Handlungsfeld Prozessketten 47 Zielgruppen und Beteiligte sind abfallerzeugende Unternehmen und Einrichtungen, Transport- und Entsorgungsunternehmen sowie Aufsichtsbehörden der Länder und Kommunen. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Die für die Kommunikation erforderlichen Datenschnittstellen wurden definiert. ■ Das Vergabeverfahren für die bundesweite Umsetzung der elektronischen Nachweis führung durch die Länder wurde durchgeführt. ■ Bund und Länder haben Vollzugshilfen zur Neufassung des Nachweisrechtes und zur entsprechenden elektronischen Nachweis- und Registerführung für die Übergangszeit bis 2010 erarbeitet. Der Bund berät und unterstützt die Länder dabei. Einbeziehung der Abwicklung über die Zentrale Koordinierungsstelle der Länder (ZKSAbfall) wurden in ersten entsprechenden Informationsschriften und Workshops vermittelt. Diese Vorgaben sollen letztlich in einem EDV-Leitfaden zusammengefasst werden, der entsprechend weiterer Vollzugserfahrungen fortgeschrieben wird. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Entwicklung der Software zur elektronischen Nachweisführung für die ZKS-Abfall ■ Einrichtung ZKS-Abfall und erste Funktionstests AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Für die Gewährleistung der bundesweiten elektronischen Kommunikation zwischen den Unternehmen sowie zwischen den Unternehmen und den Überwachungsbehör den wird das IT-Verfahren über die ZKS eingeführt und erprobt. ■ Die nachweispflichtigen Unternehmen und die Überwachungsbehörden werden an das IT-Verfahren über die ZKS angebunden. ■ Die elektronische Abwicklung des Nachweisverfahrens sowie die Einbindung der elektronischen Signatur wird Pflicht. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Wesentliche Vorgaben zur elektronischen Nachweisführung und Praxis unter 2. Handlungsfeld Prozessketten 48 2.3.5 IT FoodTrace – sichere Lebensmittelkette Federführung: Life Science Center der Universität Hohenheim und IBM Deutsch land GmbH PROJEKTBESCHREIBUNG: Die Rückverfolgbarkeit und Qualitätssicherung von Fleisch und Fleischwaren soll durch eine lückenlose Dokumentation entlang der gesamten Wertschöpfungskette vom Erzeuger zum Verbraucher erreicht werden. Die eng miteinander verwobenen EU-Ver ordnungen und -Richtlinien, eine Vielzahl an Bundes- und Landesgesetzen sowie der vielstufige Prozess der Nahrungsmittelerzeugung erfordern einen ganzheitlichen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Ansatz. Daher wird – unter Beteiligung aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung – mit dem sogenannten Agro Technical Solution Model (ATSM) eine IT-Plattform ent wickelt, die den standardisierten und verschlüsselten Austausch von Daten ermöglicht. Folgende Resultate sollen erzielt werden: ■ Das Vertrauen der Verbraucher soll durch die lückenlose und schnelle Rückverfolgbar keit von Fleischprodukten verbessert werden. ■ Bereits vorliegende Daten und Informationen werden optimal genutzt, weitergehen de Informationspflichten auf ein Mindestmaß reduziert. ■ Die Behörden werden durch die bessere Verfügbarkeit der Nachweisdaten deutlich entlastet und können im Krisenfall gezielter reagieren. Das Projekt wird in Kooperation mit einer Vielzahl von Partnern aus der Wirtschaft (Erzeuger, Handel), Wissenschaft, den Verbänden, Bundes- und Landesbehörden (Überwachungsbehörden) realisiert. Die Unternehmen der Wertschöpfungskette sowie die Überwachungsbehörden sind zugleich die spätere Zielgruppe des Verfahrens. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Durchführen eines Showcase zur „Viehbestandserhebung“ und „Produktverfolgung“ auf Basis des Agro Technical Solution Model (ATSM), der IT-Plattform für den übergrei fenden Datenaustausch 2. Handlungsfeld Prozessketten 49 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Aufsetzen eines ergänzenden Demonstrationsvorhabens zu IT FoodTrace mit ausgesuchten Wirtschaftspartnern vom Schlachthof bis zum Einzelhandel sowie unter Einbindung der Behörden zur Produktverfolgung und zur Abbildung der gesamten Wertschöpfungskette AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Die IT-Plattform (ATSM, s. o.) wird durch die Integration weiterer Teilnehmer entlang der Produktionsketten (Unternehmen) sowie auf Seiten der Behörden und deren Anwendungen ausgebaut. 2.3.6 Bürokratiekostenreduzierung durch optimierte IT-basierte Informationsbereitstellung Federführung: Bundesministerium des Innern (BMI) PROJEKTBESCHREIBUNG: Mit dem Programm „Bürokratieabbau und bessere Rechtssetzung“ hat sich die Bundesre gierung verpflichtet, durch bestehende Informationspflichten begründete Bürokratie kosten auf Seiten der Wirtschaft messbar zu senken und neue Informationspflichten möglichst zu vermeiden. Die Umstellung auf elektronische Verfahren für die Erfüllung dieser Informationspflichten kann dabei einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung bürokratiebedingten Aufwands für die Wirtschaft leisten. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Für den Zuständigkeitsbereich des BMI wurde im Rahmen einer Studie untersucht, ob auf Grundlage des SKM-Datenbestandes E-Government-Dienstleistungen identifiziert und priorisiert werden können. Die Ergebnisse wurden im Dezember 2007 vorgelegt. ■ Im Ergebnis der Studie wurde zudem ein praktischer Leitfaden anhand einer stichpro benbezogenen Analyse von IPs (Identifizierung von Informationspflichten) entwickelt. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Die finale Version der IT-Plattform (ATSM, s. o.) wird fertiggestellt. 2. Handlungsfeld Prozessketten 50 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Erarbeitung einer Vorschlagsliste für die Unterstützung der Bürokratiekostenreduzie rung für das BMI AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Fortlaufende Ermittlung von E-Government-Potenzialen im Rahmen der Gesetzesfol Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes genabschätzung 2. Handlungsfeld Prozessketten 51 2.3.7 NEU: Elektronisches Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister (Elektronisches Pollutant Release and Transfer Register, ePRTR) Federführung: Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) PROJEKTBESCHREIBUNG: Auf der Grundlage des am 21. Mai 2003 unterzeichneten PRTR-Protokolls der UN-ECE hat sich Deutschland verpflichtet, ein nationales Schadstofffreisetzungs- und -verbringungs Die Informationen zur Freisetzung bestimmter Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden sowie zur Verbringung von Abfällen und Schadstoffen in Abwasser müssen jährlich berichtet und aktualisiert werden. Die registrierten Informationen sollen via Internet der Öffentlichkeit sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene zugänglich gemacht werden. Es wird angestrebt, die E-Government-Dienstleistung in Zusammenar beit mit der betroffenen Wirtschaft gemeinsam mit den Bundesländern zu realisieren. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Inbetriebnahme des Portals Betriebliche Umweltdaten-Berichterstattung (BUBEOnline) für die PRTR-Berichterstattung inkl. 11. und 13. BImSchV (Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionschutzgesetzes) ■ Beginn der Datenlieferung durch die Länder AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Betreuung und Betrieb des Portals BUBE-Online als EfA-Dienstleistung ■ Entwicklung eines Präsentationsmoduls („Geobrowser“) ■ Schaffung von Synergien zu anderen Berichtspflichten (XML-Schnittstellen, Datenma nagement) Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes register einzurichten und zu betreiben. 2. Handlungsfeld Prozessketten 52 2.3.8 NEU: Vollzug der Tierarzneimittelzulassung und Überwachung (eTAM) Federführung: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) PROJEKTBESCHREIBUNG: Zielstellung des Projekts ist die Erarbeitung einer integrierten IT-Lösung für die Tierarz neimittelzulassungen auf dem aktuellen Stand der Technik. Hintergrund ist die Vereinfa chung und Konsolidierung der derzeit ca. 80–120 nationalen und europäischen Zulas sungsverfahren für Tierarzneimittel sowie Folgeverfahren der Zulassung. Hierzu ist die Einrichtung eines Portals zur elektronischen Kommunikation mit allen externen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Prozessbeteiligten (Firmen, Bundesländer, Einvernehmensbehörde (UBA), EU-Mitglied staaten, EMEA) vorgesehen. Zudem soll ein Vorgangsbearbeitungssystem (VBS) unter Nutzung der Möglichkeiten von Basiskomponenten (Formularmanagementsystem FMS, Zahlungsverkehrsplattform ZVP, Virtuelle Poststelle VPS) eingeführt werden. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Pilotphase ab dem 2. Quartal ■ Einrichtung des Formularservers für die Onlineantragstellung und der Schnittstellen zum VBS AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Einbindung des VBS in ein umfassendes Wissensmanagement ■ Elektronische Langzeitarchivierung als Folgeprojekt 3. Handlungsfeld Identifikation 53 3.1 Ziele des Handlungsfelds Dem Handlungsfeld Identifikation liegt das übergeordnete Ziel der Bereitstellung einer eindeutigen, ortsunabhängigen, elektronischen Identifizierungslösung für Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaft und Verwaltung sowie einer Möglichkeit zur rechtsverbindlichen elektronischen Willenserklärung zugrunde. Dadurch können Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen die Onlinedienstleistun gen des Staates und der Wirtschaft zuverlässig, sicher und unabhängig von einem Auf enthalt in Deutschland nutzen und die elektronischen Identifikationslösungen für eigene elektronische Geschäftsprozesse verwenden. Der Austausch schützenswerter Informatio nicht unbefugt eingesehen werden können. Durch die Verwendung von Chipkartentechnologie bei der Realisierung der Authentisie rungslösung ist ein maximaler Schutz vor der Ausspähung von Zugangsdaten, z. B. durch sogenannte Phishing-Attacken, gewährleistet. Damit kann eine sichere und komfortable Authentisierung von Bürgerinnen und Bürgern im In- und Ausland gewährleistet werden. Um die praktische Anwendung sicherzustellen, müssen elektronische Identifi zierungsmechanismen einfach handhabbar sein und auf breite Akzeptanz bei Bürgerin nen, Bürgern und Unternehmen stoßen. Neben dem Sicherheitsgewinn für Bürgerinnen und Bürger trägt die elektronische Identifizierung auch zu effektiveren Geschäftsprozes sen für die Wirtschaft und zur Modernisierung der Verwaltung bei. Schließlich kann durch die neuen Identifizierungsverfahren ein erheblicher Komfortge winn erzielt werden, da auch Identifizierungsprozesse mit hohen Sicherheitsanforderun gen künftig online durchgeführt werden können. Damit ist in der Regel eine Zeit- und Kostenersparnis für alle Geschäftspartner verbunden. Zur Erreichung dieser Ziele werden im Handlungsfeld Identifizierung die im Folgenden beschriebenen Projekte organisiert und ab 2007 in Federführung des Bundesministeriums des Innern umgesetzt. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes nen wird dabei mittels kryptografischer Verfahren gesichert, so dass die Informationen 3. Handlungsfeld Identifikation 54 3.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 Im Handlungsfeld Identifikation konnten 2007 wesentliche Grundlagen für die Bereitstel lung einer eindeutigen, ortsunabhängigen, elektronischen Identifizierungslösung geschaffen werden, die künftig eine komfortable und sichere Authentisierung von Bürgerinnen und Bürgern im In- sowie im Ausland ermöglichen soll und zugleich sichere Onlinedienstleistungen der Verwaltung und auch der Wirtschaft gewährleisten soll. Im Vorhaben „elektronischer Personalausweis“ wurden mit der Veröffentlichung des Grobkonzepts ein neuer Impuls für die Diskussion gegeben. Mit der Fertigstellung der Leistungsbeschreibung und des Pilotierungskonzepts wurden zudem die Grundlagen für Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes das Vergabeverfahren bereitgestellt. In Form einer Studie wurde eine umfassende Übersicht für mögliche Anwendungen des elektronischen Personalausweises erstellt. Auf dieser Basis konnten bereits erste Gespräche mit potenziellen Anwendern im E-Govern ment- wie im E-Business-Bereich geführt werden. Die Gespräche sollen 2008 vertieft werden, um die Entwicklung von konkreten Anwendungen voranzutreiben. Für das Vorhaben E-Identity wurden zunächst vorbereitende Studien zur Identifizierung von Bürgern in der Verwaltung sowie eine Vernetzung mit den E-ID-Aktivitäten auf europäischer Ebene durchgeführt. Auf dieser Basis wird 2008 die Konzeptionierung von E-Identity aufsetzen. 3. Handlungsfeld Identifikation 55 3.3 3.3.1 Projekte im Handlungsfeld Elektronischer Personalausweis Federführung: Bundesministerium des Innern (BMI) PROJEKTBESCHREIBUNG: Das Projekt umfasst Entwicklung, Einführung und Roll-out des elektronischen Personal ausweises. Er wird neben seinem klassischen Funktionsumfang eine neue Funktion zur sicheren und komfortablen Onlineauthentisierung zwischen Bürgerinnen, Bürgern, Unternehmen und Behörden für E-Government und E-Business enthalten. Die Integration biometrischer Informationen und auf Wunsch einer qualifizierten elektronischen höheres Niveau der Identifikationssicherheit als bisher erreicht. Zugleich wird ein wesentlicher Beitrag zur Modernisierung der Verwaltung geleistet. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Erstellung eines Grobkonzepts zur Einführung des elektronischen Personalausweises und zu Datenschutz- und Sicherheitsbetrachtungen ■ Erstellung eines Feinkonzepts in Form einer technischen Leistungsbeschreibung des elektronischen Personalausweises, welches sukzessive fortgeschrieben wird, und Erarbeitung eines Pilotierungskonzepts ■ Vorbereitung eines Eckpunktepapiers zur Änderung des Personalausweisgesetzes und weiterer Vorschriften sowie Vorbereitungen zum Gesetzgebungsverfahren ■ Durchführung von Untersuchungen zum Life Cycle Management7 und zu den Anwendungen des elektronischen Personalausweises in Verwaltung und Wirtschaft WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Fertigstellung eines Referenten- und Regierungsentwurfs zu einem neuen Bundesper sonalausweisgesetz sowie Initiierung, Begleitung und Abschluss des Gesetzgebungs verfahrens 7 Deutsche Übersetzung: Produktlebenszyklusmanagement Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Signaturfunktion ergänzt den künftigen elektronischen Personalausweis. So wird ein 3. Handlungsfeld Identifikation 56 ■ Intensivierung und Auswertung des öffentlichen Dialogs mit verschiedenen Zielgrup pen (Anwender, Verbraucher, Datenschutz/Datensicherheit und Wissenschaft) sowie Diskussion und Berücksichtigung der Ergebnisse des öffentlichen Dialogs in der Umsetzungsphase des elektronischen Personalausweises AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Beauftragung und Herstellung des elektronischen Personalausweises ■ Anpassung des Life Cycle Managements an die Erfordernisse des elektronischen Personalausweises ■ Einführung des elektronischen Personalausweises Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Nutzungsmöglichkeit in E-Government- und E-Business-Anwendungen schaffen 3.3.2 Anwendungen für den elektronischen Personalausweis Federführung: Bundesministerium des Innern (BMI) PROJEKTBESCHREIBUNG: Im Projekt sollen Anwendungen für den elektronischen Personalausweis im Bereich E-Government identifiziert und bereitgestellt und die Entwicklung von E-Business-An wendungen für den elektronischen Personalausweis unterstützt werden. In Verbindung mit geeigneten Anwendungen kann das Potenzial des elektronischen Personalausweises gefördert und ein Mehrwert für die Bürgerinnen und Bürger geschaffen werden. Ein in vielen Anwendungen nutzbarer elektronischer Personalausweis trägt zur Sicherheit dieser Anwendungen und damit zur Sicherheit von E-Government und E-Business bei. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Erstellung einer Liste von ca. 100 Anwendungsmöglichkeiten des elektronischen Perso nalausweises in Verwaltung und Wirtschaft ■ Identifizierung und ausführliche Beschreibung der Top-20-Anwendungen für den elektronischen Personalausweis für E-Government- und E-Business-Dienste ■ Untersuchung der Möglichkeit der Refinanzierung des elektronischen Personalaus weises durch Anwendungen aus E-Government und E-Business 3. Handlungsfeld Identifikation 57 WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Aktive Kommunikation der Anwendungsmöglichkeiten des elektronischen Personal ausweises im Bereich E-Government und E-Business mit Vertretern aus der Verwaltung und der Wirtschaft (z. B. im Rahmen der CeBIT und der OMNICARD) ■ Schaffung des rechtlichen Rahmens für die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen der Authentisierungsfunktion des elektronischen Personalausweises ■ Ständige Information der Wirtschaft über die technische Spezifikation der Authenti sierungsfunktion durch das Fortführen der aktiven Mitarbeit in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen, wie dem Deutschen Industrieforum (DIF), dem Europäischen Komitee für Normung (CEN – European Citizen Card) und dem Deut AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Test und Pilotierung von Anwendungen, die Funktionen des elektronischen Personal ausweises verwenden ■ Unterstützung der Wirtschaft bei der Anwendung des elektronischen Personalauswei ses für E-Business-Prozesse durch Bereitstellung von Schnittstellenspezifikationen und Softwarekomponenten ■ Flächendeckende Nutzungsmöglichkeit von Anwendungen in Wirtschaft und Verwaltung mit dem elektronischen Personalausweis ■ Kontinuierlicher Ausbau der Anwendungen 3.3.3 E-Identity-Konzept Federführung: Bundesministerium des Innern (BMI) PROJEKTBESCHREIBUNG: Im Projekt soll ein umfassendes E-Identity-Konzept für die deutsche Verwaltung erstellt werden, das zur Erhöhung der Effizienz und Sicherheit beim Austausch personenbezogener Daten und zur Verbesserung der Qualität (Eindeutigkeit) und Schnelligkeit der Zuordnung von Daten beiträgt. Insgesamt werden so effektivere und zeitgemäße Registerdienstleistun gen für vielfältige öffentliche Bedarfsträger mit hoher Verfügbarkeit ermöglicht. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes schen Institut für Normung e. V. (DIN) 3. Handlungsfeld Identifikation 58 WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: Erarbeitung von Teilen des E-Identity-Konzepts für die verwaltungsübergreifende Zusammenarbeit im E-Government zu den Themen: ■ Untersuchung der Grundlagen, Voraussetzungen und Realisierungsvarianten für E-Identity-Management in Deutschland ■ Einbindung und Harmonisierung von E-ID-Projekten des BMI in den europäischen Rahmen zu elektronischen Identitäten8, insbesondere Teilnahme an einem EUgeförderten „Large Scale Pilot“, in dem die grenzüberschreitende Interoperabilität nationaler E-ID- und Authentisierungsmechanismen pilotiert wird ■ Inventarisierung unterschiedlicher E-ID-Ansätze der deutschen öffentlichen Verwaltung Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Umsetzung des erarbeiteten E-Identity-Konzepts 8 Mitteilung der Kommission vom 25. April 2006 KOM(2006) 173: http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l24226j.htm 4. Handlungsfeld Kommunikation 59 4.1 Ziele des Handlungsfelds Trotz vielfältiger Anstrengungen ist die Kommunikation über das Internet heute ge fährdeter denn je. Spam-, Wurm- und Phishing-Mails überfluten die E-Mail-Postfächer. Dadurch wird insbesondere die Nutzung des Internets für E-Government zur sicheren und zuverlässigen Kommunikation beeinträchtigt. Weiterhin fehlen für nicht regelmäßige Nutzerinnen und Nutzer von E-Government-An wendungen einfach und kostengünstig anzuwendende Identifizierungs- und Absiche rungsverfahren bzw. finden diese derzeit keine ausreichende Akzeptanz. In der Folge bietet das Internet weniger Rechtssicherheit und Verbindlichkeit als die papiergebunde Ein mangelndes Vertrauen von Bürgerinnen und Bürgern, Wirtschaft und Verwaltung in die Sicherheit der Internetkommunikation gefährdet aber die elektronischen Märkte und die mit der elektronischen Kommunikation einhergehenden gesellschaftlichen Moderni sierungseffekte. Dem wird durch staatlich zertifizierte Bürgerportale entgegengewirkt. Weiterhin wird die sichere elektronische Kommunikation der Dienststellen von Bund, Ländern und Kommunen durch den Aufbau und Ausbau einer abgestimmten Kommu nikationsinfrastruktur der deutschen Verwaltung ermöglicht. Die sichere und effiziente Verbindung der deutschen Verwaltung mit europäischen Strukturen wird gewährleistet. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ne Kommunikation. 4. Handlungsfeld Kommunikation 60 4.2 Wesentliche Ergebnisse des Handlungsfelds im Jahr 2007 Im Jahr 2007 wurden mit der Konzeption von Bürgerportaldiensten und des Zertifizie rungsverfahrens bereits grundlegende Voraussetzungen für die Umsetzung von Bürgerportalen geschaffen. Zur Abstimmung und Diskussion der künftigen Basisdienste (Postfach- und Versanddienst, Authentisierungsdienst und Datensafe) wurde ein enger Austausch zwischen Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft angestoßen. So erarbeite ten namhafte wissenschaftliche Institutionen Studien zu den Schlüsselthemen Usability9, Akzeptanz, Geschäftsmodelle, Interoperabilität, Datenschutz und Recht. Durch die im April 2007 gestartete Marktanalyse konnten Anforderungen und Anregungen u. a. von Internet-Service-Providern, Finanzdienstleistern, Rechenzentren und Softwareherstel Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes lern in den Diskurs miteinbezogen werden. Auf dieser Grundlage kann 2008 mit der Pilotierung der ersten Bürgerportale sowie mit der Zertifizierung der ersten Pilotprovider begonnen werden. Eine auf dem 2. IT-Gipfel am 10. Dezember 2007 in Hannover eingesetzte Arbeitsgruppe wird das Pilotprojekt erarbeiten. Im Vorhaben Deutschland-Online Infrastruktur konnten 2007 sichtbare Fortschritte gemacht werden. Aufbauend auf eine Bestandsaufnahme bestehender Behördennetze auf Bundes-, Landes- und Kommunenebene wurde mit der Planung konkreter Umset zungsschritte zur Realisierung einer einheitlichen nationalen Kommunikationsinfra struktur begonnen. Im Jahr 2008 sind die ersten Realisierungsschritte geplant. Für 2008 wurde das Vorhaben zur Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küsten schutzes“ (GAK) neu in den Umsetzungsplan aufgenommen. 9 Benutzerfreundlichkeit bei Hardware- und Softwareprodukten 4. Handlungsfeld Kommunikation 61 4.3 4.3.1 Projekte im Handlungsfeld Bürgerportale Federführung: Bundesministerium des Innern (BMI) PROJEKTBESCHREIBUNG: E-Mail-Kommunikation ist schnell und praktisch. Sie ist die wichtigste Grundlage für die elektronische Zusammenarbeit in Wirtschaft und Verwaltung. E-Mail-Kommunikation birgt aber auch Risiken: Bürgerinnen und Bürger, Wirtschaftsunternehmen und Behör den können sich bei der E-Mail-Kommunikation nicht darauf verlassen, dass vertrauliche Informationen geschützt sind, dass E-Mails unverändert sind oder dass sie überhaupt den Um die elektronische Kommunikation im Internet so sicher und verbindlich zu machen wie heute die Papierpost, soll ein Verbund von zertifizierten Bürgerportalen aufgebaut werden. Diese sollen einen neuen sicheren E-Mail-Dienst mit sicheren und authentischen E-Mail-Adressen für Bürgerinnen, Bürger und juristische Personen anbieten. Jeder, der dies wünscht, soll künftig eine spezielle E-Mail-Adresse einrichten können, an der sofort erkennbar ist, dass es sich um eine geprüfte und authentische Adresse handelt, die so verlässlich ist wie die Wohnanschrift. Die besonderen Bürgerportal-Versanddienste sollen mit den heutigen Briefen und Einschreiben vergleichbar sein. Darüber hinaus sollen elektronische Dokumente sicher und langfristig in Dokumenten safes abgelegt werden können. Auch zu dem weitgehend ungelösten Problem, wie man sich verlässlich im Internet elektronisch identifizieren kann, sollen Bürgerportale einen wesentlichen Beitrag leisten. Die erforderliche neue Infrastruktur soll von privat betriebenen Providern bereitgestellt werden, die in Hinblick auf Sicherheit, Datenschutz und Verbraucherschutz staatlich zertifiziert werden. Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes gewünschten Adressaten erreichen. 4. Handlungsfeld Kommunikation 62 WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: ■ Grob- und Feinkonzeption der Basisdienste (Postfach- und Versanddienst, Authentisie rungsdienst und Dokumentensafe) ■ Konzeptionelle Grundlagen für das Zertifizierungsverfahren ■ Marktanalyse mit Unternehmen der Privatwirtschaft zur Evaluierung und Diskussion der Konzepte ■ Studien wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen zu den Themen Akzeptanz, Geschäftsmodelle, Interoperabilität, Datenschutz und Recht WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Feinkonzeption des Zertifizierungsverfahrens (Erarbeitung von technischen Richt Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes linien und Prüfkatalogen) ■ Pilotierung erster Bürgerportale ■ Schaffung rechtlicher und organisatorischer Grundlagen für den Echtbetrieb AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Anpassung von Konzeption und Zertifizierungsverfahren aufgrund der Erfahrungen im Pilotbetrieb ■ Zertifizierung von Bürgerportalen ■ Echtbetrieb erster Bürgerportale 4. Handlungsfeld Kommunikation 63 4.3.2 Deutschland-Online-Infrastruktur – DOI Federführung: Bundesministerium des Innern und das Land Hessen PROJEKTBESCHREIBUNG: Das unter gemeinsamer Federführung des Bundes und des Landes Hessen durchgeführte Deutschland-Online-Vorhaben Infrastruktur wurde vor dem Hintergrund aufgesetzt, dass Bund, Länder und Kommunen derzeit weitgehend unterschiedliche Netzinfrastruk turen nutzen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer abgestimmten Kommunikationsinfra struktur der öffentlichen Verwaltung in Deutschland. Die Behandlung dieses Themas in Erster Schritt auf diesem Weg ist es, die bestehenden „Netzinseln“ zu überwinden: Für die elektronische Abwicklung von Fachverfahren müssen die Kommunikationsinfrastruktu ren zwischen Bund, Ländern und Kommunen effizient verbunden werden. Von der erfolgreichen Verbindung der Netze durch ein DOI-Netz und der damit zusammenhän genden Einrichtung zentraler Dienste hängt auch der Erfolg weiterer Vorhaben im Rahmen von Deutschland-Online ab. Bedeutung und Nutzen des Projekts: ■ Inkompatibilitätsprobleme der Netzinfrastrukturen werden bundesweit gelöst. ■ Kosteneinsparungen können durch Standardisierung von Netzinfrastrukturen erzielt werden. ■ Grundlagen für weitere Fortschritte im E-Government werden gelegt: Die neue Kommunikationsinfrastruktur wird die zukunftsfähige Basis für neue E-GovernmentAnwendungen sein. WESENTLICHE PROJEKTFORTSCHRITTE 2007: In einer ersten Projektphase wurden die folgenden Arbeitspakete realisiert: ■ Bestandsaufnahme Netze, Betrachtung ausgewählter Fachverfahren, Schwachstellen analyse, grobe Vorhabenplanung Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes der Föderalismuskommission II hat die Bedeutung der Aufgabe bestätigt. 4. Handlungsfeld Kommunikation 64 Darauf aufbauend wurden in der zweiten Projektphase 2007 die folgenden Arbeitspakete realisiert: ■ Aufnahme von Anforderungen an eine Netzinfrastruktur von neuen, ebenenübergrei fenden Fachverfahren, wie EU-Dienstleistungsrichtline, D115, Personenstandsregister und elektronischer Rechtsverkehr ■ Erarbeitung eines Katalogs von Mindeststandards für Netzwerkinfrastrukturen ■ Erarbeitung von Modellen für eine Governance-Struktur und für eine Betreiberorgani sation eines DOI-Netzes ■ Erarbeitung eines Grobdesigns der Architektur einer Deutschland-Online-Infrastruk tur auf Basis der erhobenen Anforderungen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes In einigen wesentlichen Punkten für die Entwicklung einer Deutschland-Online-Infra struktur wurden bereits gemeinsam mit den Ländern Entscheidungen getroffen. Dazu gehört, dass ■ die künftige Infrastruktur das bestehende Netz TESTA-D ersetzen wird, ■ die künftige Infrastruktur die Zukunftstechnologie IPv6 einführen wird und die Vergabe der IP-Adressen für die deutsche Verwaltung nach einem einheitlichen, übergreifenden Konzept erfolgen wird. Damit ist ein erster Schritt vereinbart, um die bestehenden Netzinseln zu überwinden. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Gemeinsam mit den Ländern und in Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Föderalismusreform II zu diesem Punkt einen Beschluss über weitere wesentliche Grundlagen für DOI (inkl. Betreiberorganisation, Finanzierung und Governance) fassen ■ Vorbereitung der Vergabe eines neuen Netzes zur Schaffung einer Deutschland Online-Infrastruktur 4. Handlungsfeld Kommunikation 65 AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Abschluss Vergabe und Aufnahme Betrieb des Netzes ■ Ausbau des Angebotes für zentrale und dezentrale netznahe Dienste (Verzeichnisse, E-Mail, Internetübergang) Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ Ausbau der Netzinfrastruktur und weitere Konsolidierung der Netze untereinander 4. Handlungsfeld Kommunikation 66 4.3.3 NEU: Förderung der Breitbandversorgung ländlicher Räume im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse rung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) Federführung: Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) PROJEKTBESCHREIBUNG: Mit Hilfe der Förderung können diejenigen Breitbandinvestitionskosten in bisher unterversorgten ländlichen Regionen bezuschusst werden, die in der Wirtschaftlich keitsberechnung der Netzbetreiber zur Refinanzierung nicht gedeckt sind. Die Förde Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes rung erfolgt technologie- und anbieterneutral. Als Antragsteller sind Gemeinden und Gemeindeverbände vorgesehen, die bestimmte Voraussetzungen (z. B. Nachweis der fehlenden oder unzureichenden Breitbandversorgung, Bedarfsanalyse, ordnungsge mäße und richtlinienkonforme Ausschreibung) erfüllen müssen. Die Förderhöhe beträgt bis zu 60 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben. WESENTLICHE PROJEKTARBEITEN 2008: ■ Nachweis der fehlenden oder unzureichenden Breitbandversorgung; Bedarfsanalyse; ordnungsgemäße und richtlinienkonforme Ausschreibung durch die Gemeinden ■ Start der Breitbandförderung 2008 AUSBLICK UND MEILENSTEINE 2010 (BZW. ÜBER DIE GESAMTE PROJEKTLAUFZEIT): ■ Zahl der „weißen Flecken“ in der Breitbandversorgung verringert sich deutlich. ■ Geförderte Projekte haben Beispielcharakter für andere noch unversorgte ländliche Gemeinden. ■ Am 31. Dezember 2010 endet die Breitbandförderung. 5. Organisation des Programms 67 5.1 Programm- und Projektmanagement Bei der Umsetzung des Programms E-Government 2.0 übernimmt das Bundesministerium des Innern in partnerschaftlichem Zusammenwirken mit den Ressorts und insbesondere den Ressortansprechpartnerinnen und -partnern die Koordination der Maßnahmen sowie das Programmmanagement in den vier Handlungsfeldern. Zu den Aufgaben des Programmmanagements gehören insbesondere: ■ die Unterstützung der Zusammenarbeit durch eine behördenübergreifende Kommu nikation ■ die Durchführung von Ressortbesprechungen Handlungsfelder ■ die jährliche Fortschreibung des Programms E-Government 2.0 in einem Umsetzungs plan und Bericht ans Bundeskabinett10 Im Jahr 2007 wurde die behördenübergreifende Zusammenarbeit durch zwei Ressortbe sprechungen, zwei Treffen mit allen Projektleitern der Pilotvorhaben des Umsetzungs plans 2007 sowie verschiedene Abstimmungen mit den Handlungsfeldern gefördert. Hierdurch konnte vor allem die praktische Zusammenarbeit der Beteiligten wesentlich unterstützt werden. Gerade der direkte Austausch zwischen den Projektleitern hat sich als sehr fruchtbar erwiesen und soll im Jahr 2008 im Rahmen von themenspezifischen Workshops fortgesetzt werden. Im Bundesministerium des Innern wurde im Jahr 2007 das E-Government-Kompetenz zentrum eingerichtet. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, die Kommunikation zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung zu kanalisieren, zu steuern und zu verstetigen. Es nimmt eine moderierende Rolle zwischen den Akteuren ein, um gegenseitige Anforderungen z. B. zur Integration der Geschäftsabläufe auszutauschen und Synergien bei der Umsetzung zu erschließen. Folgende Aufgaben wurden vom E-Government-Kom petenzzentrum übernommen: 10 Ab 2009 an den Rat der IT-Beauftragten Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ■ die Sicherstellung einer stetigen Kommunikation zwischen den Akteuren der vier 5. Organisation des Programms 68 ■ Förderung des behördenübergreifenden Wissenstransfers zu E-Government, u. a. über eine leistungsstarke Kommunikations- und Wissensplattform Hierzu stehen für den behördenübergreifenden Wissenstransfer zu E-Government zwei zugangsgeschützte Bereiche auf den Internetseiten der KBSt zur Verfügung. Die geschlossene Benutzergruppe enthält aktuelle Informationen, Protokolle, Konzepte und Arbeitsergebnisse. Ein Forum „Nutzungsfreundlichkeit und Barrierefreiheit“ bietet die Möglichkeit zur Diskussion. ■ Aufbau eines Netzwerks aus Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft und Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Wissenschaft Dadurch sollen die nutzerorientierte Umsetzung von E-Government 2.0 sowie die Vermittlung von Erfahrungen und Lösungsansätzen im E-Government gefördert werden. Im Jahr 2007 wurde die wissenschaftliche Netzwerkbildung insbesondere durch die Begleitung der Wissenschaftskonferenz „Zukunft gestalten – Forschung für E-Government“ am 17. Juli 2007 vorangetrieben. Mittels einer Umfrage wurden die Kommunikationswünsche und Informationsbedürfnisse von teilnehmenden Universitäten und Instituten ermittelt und zielgerichtet verfolgt. ■ Die Förderung der wissenschaftlichen Begleitforschung zum Programm E-Govern ment 2.0 zur Unterstützung der Ressorts und der vier Handlungsfelder und eine regelmäßige wissenschaftliche Evaluation des Programmfortschritts aus Sicht der Wissenschaft. Hierzu wurde im Jahr 2007 ein erster Kooperationsvertrag mit der Wissenschaft abgeschlossen, unter dem u. a. eine Evaluation des Gesamtprogramms durchgeführt wurde. Das Projektmanagement und das Controlling der Projekte im Umsetzungsplan liegen in der Verantwortung der jeweils federführenden Behörden. 5. Organisation des Programms 69 5.2 Marketing und Öffentlichkeitsarbeit Die Umsetzung des E-Government-Programms wird durch Marketing und Öffentlich keitsarbeit begleitet, um Bekanntheit und Akzeptanz der E-Government-Angebote zu fördern. Das Marketing zu den E-Government-Dienstleistungen und -Projekten erfolgt unter Federführung der jeweiligen Behörden bzw. Ressorts auf der Grundlage von Kommunikationskonzepten und Bedarfsanalysen. Zur Unterstützung der Behörden stellt das Bundesministerium des Innern den Projekten einen Rahmen zur einheitlichen Darstellung der Vorhaben und deren Einbindung in die Öffentlichkeitsarbeit zum Programm zur Verfügung und erschließt neue Formen des Im März 2007 bildete E-Government 2.0 einen wesentlichen Schwerpunkt bei der internationalen Konferenz Advancing eGovernment,11 die im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft gemeinsam von der Bundesregierung und der Europäischen Kommission durchgeführt wurde. Ihre Ergebnisse wurden von der Ministerkonferenz in Lissabon im September 2007 aufgegriffen. Mit der wissenschaftlichen Konferenz „Zukunft gestalten – E-Government für Deutschland“ konnte zudem der Dialog mit der Forschung über E-Government 2.0 am 17. Juli 2007 begonnen werden. Die CeBIT 2007 und die Messe Moderner Staat boten weitere Gelegenheiten, die Programminhalte zu kommunizieren. Darüber hinaus wurden über 250 Fachartikel, Pressemeldungen, Vorträge und Redebeiträge über das Programm verfasst. Im kommenden Jahr wird die Kommunikation von Projekterfolgen einen wesentlichen Schwerpunkt der Öffentlichkeitsarbeit bilden. Messen, Konferenzen sowie die Onlineund Printmedien werden für die Kommunikation genutzt. 11 http://www.advancing-egovernment2007.de Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Onlinemarketings im Internet für die gemeinsame Anwendung. 5. Organisation des Programms 70 5.3 Finanzbedarf des Programms Die mit dem Programm E-Government 2.0 gesetzten Ziele werden durch dezentrale Vor haben in Verantwortung der jeweiligen Ressorts und Behörden erreicht. Die Finanzierung der in diesem Umsetzungsplan 2008 genannten Vorhaben erfolgt grundsätzlich im Rahmen der geltenden Finanzplanung aus den Einzelplänen der beteiligten Ressorts. Weiterführen de Vorhaben können in den jährlichen Umsetzungsplan aufgenommen werden. Vor Beginn der jeweiligen Projekte ist der Finanzbedarf exakt zu beziffern, die Wirtschaft lichkeit zu belegen und es sind die mit den Projekten verfolgten Einsparpotenziale und Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes Beiträge zur Haushaltskonsolidierung hinsichtlich Umfang und Zeit zu benennen. Die für die jeweiligen Projekte in den Ressorts erforderlichen Haushaltsmittel werden im Rahmen des jährlichen Haushaltsaufstellungsverfahrens in die Verhandlungen eingebracht. 6. Abkürzungsverzeichnis 71 ABKÜRZUNG BEZEICHNUNG ABBA Automatisierte Beihilfe-Bearbeitung mit Arbeitsplatzcomputern AfO Ausschuss für Organisationsfragen AK 1 Arbeitskreis 1 ATSM Agro Technical Solution Model AVV Allgemeine Verwaltungsvorschrift BA Bundesagentur für Arbeit BABZV Beschaffungsamt der Bundeszollverwaltung BADV Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen BAköV Bundesakademie für öffentliche Verwaltung BAuA Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin BBA Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft BeschA Beschaffungsamt des Bundesministeriums des Innern BfR Bundesinstitut für Risikobewertung BGleiG Gesetz zur Gleichstellung von Frauen und Männern in der Bundes verwaltung und in den Gerichten des Bundes BFV Bundesfinanzverwaltung BIB Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung BITV Barrierefreie Informationstechnik-Verordnung BKA Bundeskriminalamt BLFA_FZ Bund-Länder-Fachausschuss Fahrzeugwesen BMAS Bundesministerium für Arbeit und Soziales BMF Bundesministerium der Finanzen BMVBS Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BNetzA Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen BSA Bundessortenamt BSI Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BV Bundesverwaltung BVA Bundesverwaltungsamt BVL Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung BArch Bundesarchiv 6. Abkürzungsverzeichnis 72 ABKÜRZUNG BEZEICHNUNG BWB Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung BZSt Bundeszentralamt für Steuern CAF Common Assessment Framework CC VBPO Kompetenzzentrum für Vorgangsbearbeitung, Prozesse und Organisation CC-Software Callcentersoftware CeBIT Centrum der Büro- und Informationstechnik (größte Messe für Informationstechnik) CEN Europäisches Komitee für Normung Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes DB VwV Datenbank für Verwaltungsvorschriften des Bundes DFG Deutsche Forschungsgemeinschaft DHV Speyer Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer DIF Deutsches Industrieforum DIN Deutsches Institut für Normung e. V. DLZ Dienstleistungszentren DMS Dokumentenmanagementsystem d-NRW Leitprojekt der Landesregierung Nordrhein-Westfalen für E-Government DOI Deutschland-Online-Infrastruktur DOL Deutschland-Online DOMEA Konzept für Dokumenten-Management und elektronische Archivierung in der öffentlichen Verwaltung Dosys. Dortmunder Systemhaus DRG Diagnosis Related Groups (deutsch: diagnosebezogene Fallgruppen) DRG Deutsche Röntgen Gesellschaft DRV-Bund Deutsche Rentenversicherung Bund eAkte Elektronische Akte eAntrag Elektronischer Antrag eANV Elektronisches Abfallnachweisverfahren eBIV Elektronische Beihilfebearbeitung in der Verwaltung E-Business Electronic Business 6. Abkürzungsverzeichnis 73 eContent Als eContent wird ein multimedial und interaktiv aufbereiteter Inhalt bezeichnet. EfA Einer für Alle EG Europäische Gemeinschaft E-Government Electronic Government E-ID Elektronische Identität ELSTER Elektronische Steuererklärung EPSA European Public Sector Award ERP-Software Enterprise-Resource-Planning-Software eService Elektronischer Service EUPAN European Public Administration Network FB Fachbereich FuE Forschung und Entwicklung GBü Geschäftsstelle Bürokratieabbau GGO Gemeinsame Geschäftsordnung der Bundesministerien GOÄ Gebührenordnung für Ärzte GOZ Gebührenordnung für Zahnärzte GRV Gesetzliche Rentenversicherung HKR Haushalts-, Kassen- und Rechnungswesen IBM International Business Machines Corporation (Unternehmen) IDEV Internet Datenerhebung im Verbund (Statistisches Bundesamt) INQA „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ IPSG Innovative Public Services Group IPTC – NAA International Press Telecommunications Council IPv6 Internet Protocol Version 6 IR Interne Revision ISO Internationale Organisation für Normung (International Standardization Organization) IT Informationstechnik IT FoodTrace Sichere Lebensmittelkette IWM Informations- und Wissensmanagement JKI Julius Kühn-Institut – Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes eVA Elektronische Verdachtsanzeige nach dem Geldwäschegesetz e-Vergabe Vergabeplattform des Beschaffungsamtes des BMI 6. Abkürzungsverzeichnis 74 ABKÜRZUNG BEZEICHNUNG KBA Kraftfahrt-Bundesamt KBSt Koordinierungs- und Beratungsstelle der Bundesregierung für Informationstechnik in der Bundesverwaltung Kfz Kraftfahrzeug KIVD Kommunikationsinfrastruktur für die öffentliche Verwaltung Deutschlands KoopA Kooperationsausschuss Automatisierte Datenverarbeitung Bund/ Länder/Kommunaler Bereich KVB Krankenversicherung der Bundesbahnbeamten Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes KVP Kontinuierlicher Verbesserungsprozess ON OfficeNet OSCI Online Services Computer Interface PC Personal Computer PflSchG Pflanzenschutzgesetz PSM Pflanzenschutzmittel PStRG Personenstandsrechtsreformgesetz Q 1, 2, 3, 4 Quartal 1, 2, 3, 4 QM Qualitätsmanagement REACH Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien RKI Robert Koch-Institut SAGA Standards und Architekturen für E-Government-Anwendungen SKM Standardkosten-Modell SSC Shared Service Center StBA Statistisches Bundesamt TESTA-D Trans European Services for Telematics, hier die nationale Ausprägung des TESTA-Netzes TM + TS Travel Management/Travel Management System Tsd. Tausend TVöD Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst UBA Umweltbundesamt UN ECE United Nations Economic Commission for Europe VBS Vorgangsbearbeitungssystem 6. Abkürzungsverzeichnis 75 V-Modell XT Das V-Modell ist ein Vorgehensmodell zum Planen und Durchführen von Projekten (Vorgehensmodell Extreme Tailoring). XClient Ein XClient übernimmt die Berechnung von Daten und kann die Ergebnisse von Anwendungsprogrammen auf einem anderen Computer, einem XServer, darstellen. XDOMEA XML-Standard des DOMEA-Konzepts XMeld XML-Standard für den Datenaustausch der Melderegister XÖV-Prozesse XML in der öffentlichen Verwaltung XPersonenstand XML-Standard für den Datenaustausch im Personenstandswesen XVergabe XML-Standard für den Datenaustausch bei der elektronischen Vergabe ZKS Zentrale Koordinierungsstelle der Länder ZIVIT Zentrum für Informationsverarbeitung und Informationstechnik Umsetzungsplan 2008 E-Government 2.0 – Das Programm des Bundes ZFZR Zentrales Fahrzeugregister