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1 Ausgabe 01 / 2009 1 2009 INHALT Seiten 2 und 3 Projekte der LUB-Klassen Seiten 4 und 5 Bechstein-Schüler auf Spurensuche Gut besucht war der Tag der offenen Tür und die Präsentation der Ganztagsangebote. Foto: Red. Das CBG ist Ganztagsschule Seit mehr als einem halben Jahr ist das Ganztagsangebot am CBG aufgestellt. Es wurde gleich gut angenommen, und zur Zeit läuft es sogar ziemlich gut. Im zweiten Halbjahr dieses Schuljahres kamen auch neue Arbeitsgemeinschaften zum alten Programm dazu, insgesamt gibt sind es jetzt 40 Angebote, unter denen die Schüler wählen können. Die Beteiligung der Schüler liegt bei ungefähr 70%, was den vom Bildungsministerium vorgeschriebenen Prozentsatz von 40% bei weitem übersteigt. Das bunt gemischte Angebot bietet die verschiedensten Möglichkeiten. In neuen Kursen wie dem Projekt „Ur- und Frühgeschichte“ und der AG „Antike Spuren in unserem Leben“ kann man sich mit unseren Urahnen beschäftigen. Wer künstlerisch begabt ist, besucht den Kunst- und KeramikKurs oder versucht sich in der Theater-AG. Wer Rhythmik, Rhythmus und seine Gehörbildung fördern möchte, ist bei „Percussion Pur“, der Schlagzeug- und Perkussions-AG, genau richtig. Zudem bietet die Musikschule „Allegro“ viele Möglichkeiten, ein Instrument zu lernen. Wer mal Lust auf etwas eher Außergewöhnliches hat, geht zur 1. Hilfe, wo er lernt, Leben zu retten, oder zur Tauch-AG, wo selbst Schüler der fünften Klasse in die Welt der Sauerstoffgeräte, Taucherflossen und natür- lich auch ins Wasser eintauchen können. In Sachen Sport ist neben dem Tauchen auch wesentlich mehr möglich. Das Verlangen der Schüler nach Bewegung kann beim Judo, in der Leichtathletik, beim Fuß- und Handball oder in einer speziellen Mädchensport-AG gestillt werden. Schließlich steht auch noch das Sprachangebot: Spanisch bei einem Muttersprachler, Italienisch und Russisch werden in diesem Halbjahr weiterhin angeboten. Und nicht zuletzt kann man sich am Nachmittag in der Schule Unterstützung beim Lernen geben lassen – von Oberstufenschülern in der Hausaufgabenstunde oder von Fachlehrern im Förderunterricht, der im zweiten Halbjahr auf Wunsch der Schüler und Eltern auch für die Achtklässler stattfindet. Das Ganztagsangebot des CBG ist vielfältig und hoffentlich steigt die Zahl derer, die Freude am Teilnehmen haben, stetig. An dieser Stelle möchte die Schule sich bei allen bedanken, die helfen und geholfen haben, das Ganztagsprogramm aufzustellen und durchzuführen. Dank geht auch an die Eltern, die Ganztags-Kurse betreuen. Vielleicht können auch weitere Elternteile unser Angebot mit ihren Ideen und ihrer Hilfe bereichern. Hendrik Lucka, WP 10 Seiten 6 und 7 20 Jahre nach dem Mauerfall Seiten 8 und 9 Deutsch-französische Begegnungen Seiten 10 und 11 Unsere anderen Schulpartnerschaften Seite 12 Das Porträt Seite 13 Zeitungsprojekt der Klasse 8 Seite 14 Schülersprecher, Schülerradio Seite 15 Rhetorikwettstreit Seite 16 Schulneubau 2 Ausgabe 01 / 2009 Projekte der LUB-Klassen Schon wieder fast zwei Jahre ist es her, dass das CBG mit der Teilnahme am Programm „Leistungs- und Begabtenklassen“ begann. Viele Projekte, Exkursionen und Unterrichtstage sind nun schon ins Land gegangen – manch einer mag sich fragen, was machen die Jüngsten denn gerade so? Unterricht im Klassenraum geht zwar auch hier vor, trotzdem bleibt noch genug Zeit, um auch anders oder auch einmal an anderen Orten zu lernen. Schule kann auch sehr vielfältig sein, üblich in unseren Klassen 5 und 6. Was ist da schon alles dieses Jahr passiert: Exkursionen zum „Schiff der Mathematik“ und ins Exploratorium, Besuche in verschiedenen Museen, vom Erkneraner Heimatmuseum bis hin zu Naturkunde- und Altem Museum, eine Vorlesenacht, ein Kinoprojekt, ein gemeinsamer Besuch auf der Buchmesse in Leipzig, der „Tag in der Antike“ in der 5. Klasse, die überwältigende Teilnahme von Sechstklässlern (22 von 29) am „Zukunftstag“ und noch viele weitere gemeinsame Erlebnisse. Auch für die letzten zwei Monate des Schuljahres sind noch etliche Unternehmungen geplant: ein Gerichtsbesuch, eine Exkursion in den Bundestag, eine Spieleolympiade, Klassenfahrten, die Projekttage am Schuljahresende … – Auf diesen Seiten nun einige Belege dafür, dass diese vielen Aktionen durchaus auch im schulischen Rahmen Früchte tragen: Hier folgen nun Berichte über das, was gerade so passiert ist in den Klassen 5 und 6. Zukunftstag 2009 Am Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie Wir, Florian, Johann und Paul, fuhren ins Leibniz Institut für Molekulare Pharmakologie, nach Berlin-Buch, dort erwartete uns Herr Dr. Kleinau und führte uns zu seinem Arbeitsplatz. Herr Kleinau arbeitet an einem recht kleinen Institut, in dem nur 250 Mitarbeiter in 25 Gruppen arbeiten. Obwohl er Biologe ist, arbeitet er aber fast ausschließlich am Computer. An seinen beiden Rechnern bearbeitet er mit Hightech Software 3D Grafiken von Proteinen um diese besser zu verstehen. Wir durften ebenfalls mit den 3D Grafiken spielen. Anschließend sind wir in ein Labor gegangen und haben uns Nierenkrebszellen angesehen. Herr Kleinau ist in seiner Gruppe dafür verantwortlich Ideen zu sammeln und die Ergebnisse in einer Fachzeitung zu veröffentlichen. An solch einem Projekt arbeitet In der Hochschule für Film und Fernsehen Andreas Stoye-Balk Fotos: Fretwurst er durchschnittlich 2-3 Jahre, es kann aber auch wesentlich länger dauern. Für einen abschließenden Bericht, der manchmal über 20 Seiten lang und ausschließlich auf Englisch geschrieben ist, braucht er meist 3 Monate. Wenn er nicht an seinem Computer arbeitet, ist er meist auf Konferenzen, die auch öfter im Ausland stattfinden. Jede(r) Mitarbeiter/ in kann kommen und gehen wann er/sie will, sie haben aber einen Zeitrahmen, in dem sie Ergebnisse abliefern müssen. Wir fanden den ganzen Tag sehr interessant, aber vieles war zugleich auch äußerst verwirrend. Auf alle Fälle haben wir einmal gesehen, wie komplex ein Beruf sein kann. Gegen 16 Uhr waren wir mit vielen neuen Eindrücken wieder zu Hause – es gab viel zu erzählen an diesem Abend. Paul Wagner und Johann Gocht, Klasse 6l Den Zukunftstag verbrachte ich in der Filmhochschule Konrad Wolf in Babelsberg im Fachbereich Animation. Die HFF ist die älteste und größte von fünf Medienhochschulen Deutschlands. Schon das Gebäude, ein mit modernster Technik ausgestatteter Glaspalast, ist sehr beeindruckend. In dieser Glashülle befinden sich fünf Gebäudekomplexe, die durch ein umfangreiches Brückensystem verbunden sind. Im Animationsbereich betreuten mich drei Studenten: Ulrike, Nikolai und Phillip. Nach einem Rundgang zeigte mir Ulrike einen Computer, auf dessen Bildschirm man direkt zeichnen konnte. Danach stellten mir Ulrike und Nick ihr gemeinsames Abschlussprojekt vor. Dies ist ein kurzer Animationsfilm, in dem es um zwei sehr unterschiedliche Professoren geht. Sie zeigten mir die einzelnen Stufen der Fi- gurenentwicklung, von der Zeichnung über ein Knetmodell bis zum mit einem Skelett versehenen 3D-Shape. Nachdem mir Ulrike die Grundbegriffe des 3D-Programmes Maya erläutert hatte, gingen wir drei zur Mittagspause in die Cafeteria. Dann sah ich mir Projekte anderer Studenten an, wie z. B. einen Puppenfilm oder die von Phillip animierte Schildkröte. Zum Schluss animierte ich selbst einen der beiden Professoren und brachte ihn zum Tanzen. Wir hatten die Zeit schon überzogen, als mir Ulrike zum Abschied noch eine DVD mit Studentenarbeiten überreichte. Der Tag hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder einen Zukunftstag geben wird. Natalja Fretwurst, Klasse 6l 3 Ausgabe 01 / 2009 Eine spannende Zeitreise in die Antike G Carlo Hannemann, Moritz Hansen, Max Mühlmeister und Benjamin Bleis (von links) stellen ihr Programm vor. Foto: Andreas Stoye-Balk Gemeinsam mit der Bibliothek der Stadt Erkner entstand die Idee, Unterrichtsgebnisse einmal anders zu präsentieren. So war die Idee geboren, ein Programm zu gestalten, das im Bürgersaal der Stadt Erkner aufgeführt werden sollte. Am 25.3.09 war es dann soweit, der Kurs „Antike Kultur“ der Klasse 5l des CBG bot den zahlreich erschienenen Zuschauern im Bürgersaal des Rathauses Erkner eine Zeitreise in die Antike und veranschaulichte in einem vielfältig angelegten Programm das Leben in jener Zeit. Nach einer kurzen Einführung in die Antike führte die Reise in die literarische Welt des Äsop – einzelne Schüler lasen selbst geschriebene Fabeln vor. Der nächste Programmpunkt war eine Modenschau, die Einblicke in die Mode der Römer gab und auch die typischen Frisierkünste zeigte – besonders mutig waren hier drei Zuschauer, die sich spontan als Modelle zur Verfügung stellten und sich auf der Bühne verkleiden ließen. Dann wurden noch einige Spiele der Antike vorgeführt. Den nächsten Höhepunkt bildete das Theaterstück „Amentias Flucht“, welches nicht nur von den Schülern der 5. Klasse aufgeführt wurde – sie hatten es vorher sogar selbst geschrieben. Diese Stück handelt von der Entführung eines jungen Mädchens durch das Gefolge des noch kindlichen Cäsar und wie das Mädchen seine Freiheit zurück erlangt. Die Zeitreise der 5. Klasse endete in der Küche der Antike. Einige Schüler präsentierten eine Kochshow, in der dem Publikum nicht nur etwas über das Essen und Trinken in der Antike erzählt wurde, sondern es wurden auch Köstlichkeiten nach Rezepten der Römer und Griechen live zubereitet, Moretum und in Honig gebratene Datteln konnten vom Publikum probiert werden. Vorlesewettbewerb Noch einmal tief durchatmen – so hieß es am 28.Januar 2009 in der Stadtbibliothek Erkner. An diesem Tag fand ein Vorlesewettbewerb der Erkneraner Schüler statt. Ins „Rennen“ gingen Lina-Marie von der Ahe aus der Klasse 6L des Carl Bechstein Gymnasiums und Katinka Reuß aus der LöcknitzGrundschule (beide 11 Jahre). Zum einen mussten die beiden einen Text aus einem Buch ihrer Wahl vorlesen, zum anderen bekamen sie einen unbekannten Text, den sie möglichst gekonnt vortragen sollten. Lina-Marie von der Ahe las ein Stück aus dem Kinderbuchklassiker „Pünktchen und Anton“ von Erich Kästner vor. Nachdem beide ihre Texte gekonnt vorgetragen hatten, lag es an der Jury zu entscheiden. Und dies war nicht gerade einfach. Zum Schluss jedoch war sich die Jury – bestehend aus der Bibliothekarin Ines Fraundorf, Dr. Edda Eska und der MOZ- Redakteurin Elke Schlegelmilch – einig und kürte Lina-Marie zur 1.Stadtsiegerin. Anschließend ging es nach Beeskow zum Kreisausscheid des Vorlesewettbewerbs. Dreizehn Sechstklässler aus verschiedenen Landkreisen Brandenburgs waren da! Und wie schon in der Vorrunde sollten alle Schüler einen selbst ausgewählten Text und einen unbekannten Text vortragen. Für die Jury, bestehend u.a. aus der Sozial pädagogin Ute Gittner und der Lehrerin Ines Kirsten, war es auch bei diesem Ausscheid eine sehr schwere Entscheidung. Zum Schluss konnte nur eine gewinnen: Eine Schülerin aus Beeskow setzte sich letztendlich als beste Vorleserin an die Spitze. Glückwünsche gab es zum Schluss für alle Teilnehmer vom Landrat Manfred Zalenga. Marlene Franz, WP 10 Nach etwa einer Stunde endete die Zeitreise, die allen sehr gut gefallen hat. Celina Batard Ruiz, Klasse 5l Lina-Marie von der Ahe; Foto: Red. 4 Ausgabe 01 / 2009 Bechstein-Schüler erforschen jüdisches Leben in Erkner In Erkner lebten mehrere jüdische Familien darunter die Familie Dymak, die einen Wirtschaftswarenladen und eine elektrische Wäschemangel in der Friedrichsstraße 46 betrieb. Am 9.November 1938 zerstörten SA-Männer im Zuge der Reichspogromnacht den Laden. Die Dymaks wurden später deportiert. Familie Seligmann lebte in einem Zweifamilienhaus in der Ahornallee 34. Nur Eva und Margarete Seligmann überlebten. Eva Seligmann ging nach England und kehrte nach dem Krieg zurück nach Deutschland. Sie war dann jahrelang als Sonderpädagogin und Schulrätin in Bremen tätig. Auch im evangelischen „Heim Gottesschutz“, das seit1924 zu den Hoffnungstaler Anstalten Lobetal gehörte, lebten behinderte jüdische Frauen und Mädchen. Dass nicht alle Frauen der „Euthanasie“ zum Opfer fielen, ist vor allem Pastor Gerhard Braune und der Heimleiterein Schwester Elisabeth Schwarzkopf zu verdanken. Zwei Frauen konnten noch vor dem Krieg auswandern. Fünf Frauen überlebten im Heim bzw. in Berlin. Fünf Heimbewohner wurden verschleppt und ermordet: Melitta Bombach, 1942 in den Osten deportiert Hans Erwin Hellfeld, 1944 deportiert nach Theresienstadt Selma Kirschner, 1940 im KZ getötet Herta Striem, 1942 deportiert nach Riga Elly Wachtel, 1942 deportiert nach Theresienstadt Das Schicksal der neun anderen Frauen ist ungeklärt. Fotos: Friedrich Heilmann Foto: Archiv der Akademie der Künste Sulamith und Gabriele Das Photo mag im Jahr 1932 entstanden sein. Es zeigt die Geschwisterkinder an einem sonnigen Tag im Garten hinter dem Elternhaus. Auf dem Schoß ihrer großen Schwester Sulamith sitzend blinzelt Gabriele in die Sonne. Der Photograph ist Harry Rosenthal, ein Architekt aus Berlin und Freund der Familie. Der Vater der Mädchen ist der Kinderarzt Dr. Egon Hönigsberg. Er hatte zwei der kleinen Häuschen in der Bahnhofssiedlung erworben. Diese waren von Rosenthal durch einen l-förmigen Flachbau verbunden worden. Moderne Praxis- und Therapieräume entstanden. Dr. Hönigsberg ist geachtet in Erkner. Für seine Arbeit als Mediziner und für sein soziales Engagement. Kurz nach der Fertigstellung des Hauses übernehmen die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland. Der Antisemitismus ist die zentrale Säule ihrer Weltanschaung. Wer Jude ist, muss fortan mit Repressalien rechnen. Später richtet sich der Hass gegen die Würde, das Eigentum, das Leben … Ruth und Egon Hönigsberg erkennen ihr Land nicht wieder. Auch in Erkner kommt es schon am 1. April 1933 zum Boykott jüdischer Geschäfte. Hat es Anfeindungen auch gegen die jüdische Arztfamilie gegeben, an deren Mittagstisch ständig bedürftige Kinder aus der Nachbarschaft saßen? Die Hönigbergs entschließen sich zum Verkauf von Haus und Praxis. Sie ahnen Schlimmes, gehen nach Palästina. 1933 - gleich zu Beginn der fünften Einwanderungswelle in das unter britischem Protektorat stehende Gebiet. Hier schließt sich die Familie einer landwirtschaftlichen Kommune an. Später führt Dr. Hönigsberg eine Praxis in Haifa. Die Lebenshaltungskosten sind hoch, aber die Familie lebt sich ein. Der Stadtteil Hadar Hacarmel ist eine gute Adresse. Ob sie Erkner und Berlin vermissen? Was erfahren sie von den Vorgängen in Deutschland? Haben etwa die Berichte von den Olympischen Spielen 1936 in ihnen den Gedanken aufkommen lassen, die Heimat vielleicht doch zu früh verlassen zu haben? Was hört man in Palästina vom Novemberpogrom 1938. Lernen die Hönigbergs neben Englisch auch Hebräisch? Den Kindern jedenfalls wird der Wechsel in das fremde Land am leichtesten gefallen sein. Sie machen erfolgreich ihre Abschlüsse auf englischsprachigen Schulen. Sulamith arbeitet dann zunächst in einem Büro. Gabriele bereitet sich nach der Schule auf ein Pharmaziestudium vor. Zum Studieren kehren beide nach Europa zurück. An der Universität Manchester belegt Sulamith die Fächer Englisch, Deutsch und Psychologie. Als sie hierin den Abschluss in der Tasche hat, nimmt sie das Studium der Assyrologie auf. Sie möchte Hochschullehrerin wer- 5 Ausgabe 01 / 2009 den. Konnte sie ihre Pläne verwirklichen? Gabriele entscheidet sich in Manchester für ein Musikstudium. Sie ist eine talentierte Klavierspielerin und will die Musik zum Lebensinhalt machen. Wird es ihr gelingen? Wo werden sie leben? In England, in Israel, in Deutschland? Welche Wege nimmt ihr Schicksal? Die Spuren, die vom Leben der Hönigbergs zeugen, finden sich in Harry Rosenthals Nachlass. Ein schmales Konvolut von Briefen und Photos lagert im Archiv der Akademie der Künste. In den Jahren 2005 bis 2008 war in Erkner eine Projektgruppe damit beschäftigt, auf der Grundlage einer bereits vorhandenen Forschungsarbeit dem jüdischen Leben in Erkner nachzuspüren. Lebensläufe von Familien, Einzelpersönlichkeiten, Geschäftsinhabern und Bewohnerinnen des Heimes „Gottesschutz“ wurden erforscht. Das Ziel dieser Arbeitsgruppe war es, Namen und Lebensschicksale nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Alle Beteiligten – auch Schüler unseres Gymnasiums – waren sich darin einig, dass wir das Erinnern täglich brauchen und dass Erinnerungszeichen in der Stadt gesetzt werden müssen. „Stolpersteine“ heißt das Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig. Viele Tausend dieser kleinen Messingplatten hat er bereits in ganz Deutschland und Europa verlegt, um so an den Wohnort, den Namen, das Schicksal ehemaliger jüdischer Mitbürger zu erinnern. 16 dieser Steine finden wir nun auch in Erkner. Vier „Stolpersteine“ sind am 4. Juli 2008 in den Gehweg vor dem Haus Siedlerweg 14 in der Bahnhofssiedlung eingelassen worden. Auf dem Grundstück befand sich bis 1944 das von den Hönigbergs bewohnte Haus und die Kinderarztpraxis. Das Projekt Stolpersteine Seit fast zwanzig Jahren setzt sich der Künstler Gunter Demnig mit der Verfolgung und Ermordung von Menschen im Nationalsozialismus auseinander. Zunächst noch ohne Erlaubnis der Stadtväter verlegte Demnig in Köln und in BerlinKreuzberg erste Stolpersteine, um die Menschen dort an das fast vergessene Schicksal der Verfolgten, Deportierten oder Ermordeten zu erinnern. Bechstein-Schüler hatten im Rahmen der Projektgruppe wichtige Informationen zur Vorbereitung der Stolpersteinverlegung gesammelt. Am 9. November 2008 erinnerten wir uns der Reichspogromnacht von 1938. Viele Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt versammelten sich bei den Stolpersteinen, gingen gemeinsam zur Gedenkstätte und trafen sich anschließend im Rathaus zu einer von Bechstein- Schülern gestalteten musikalisch-literarischen Gedenkstunde. Die Zeichen auf unseren Straßen sind wichtig, Gedenkveranstaltungen sind es auch. Aber das Vergessen und des Leugnen des Gewesenen sind mächtig. Fragen wir also weiter nach Lebenswegen, Lebenserfahrungen, Lebensschicksalen wie dem von Sulamith und Gabriele Hönigsberg. Wo finden sich ihre Spuren? Was lässt sich an der Universität Manchester über sie Erfahrung bringen? Gibt es Lebenszeugnisse von ihnen in Haifa? Es wäre gut, wenn sich bei Bechsteins Spurensucher, Leute mit Neugier und Spaß an der Recherche fänden, die die Spurensuche fortsetzten. Wenn ja, meldet euch bei mir. Jörg Schulze Fine Schirrmeister, Max Rabe und Julia Sotzko, Abiturienten des CBG, am Tage der Verlegung der Stolpersteine in Erkner. Pastorin Cordula Heilmann im Gespräch mit dem Künstler Gunter Demnig Heute wird das Projekt auch international als dezentrales Mahnmal gewürdigt: Stolpersteine befinden sich inzwischen in über 400 Orten in Deutschland und in anderen Staaten Europas. Mehr als 17000 Gedenkplatten erinnern an verfolgte und deportierte Menschen im Nationalsozialismus – an jüdische Bürger, an Sinti und Roma und politisch Verfolgte, an die Zeugen Jehovas und an Euthanasieopfer. Im Zuge der vergrößerten Dimension des Projektes wird Demnig mittlerweile bei der Verlegung der Platten von einem weiteren Künstler unterstützt; viele Bürgerinitiativen und Schülergruppen recherchieren selbständig zum Thema in lokalen Archiven und historischen Adressbüchern und kontaktieren dann den Künstler. Der Künstler verbindet jeweils einen kleinen Betonblock mit einer gravierten Messingplatte und lässt diesen in den Gehweg vor dem letzten frei gewählten Wohnort des namentlich benannten NS-Opfers ein. Ein Stolperstein kostet rund 100 Euro und geht nach der Verlegung in den Besitz der jeweiligen Stadt über. 6 Ausgabe 01 / 2009 Schülerwettbewerb „Zwanzig Jahre friedliche Revolution“ Die friedliche Revolution der Jahre 1989/1990 hat unser Land verändert. Viele Menschen in Ostdeutschland engagierten sich für eine bessere Gesellschaft. Gefragt ist nun ein persönlicher Beitrag von Jugendlichen, die in der Zeit nach dem Umbruch geboren wurden, um diese wichtige Phase in der deutschen Geschichte zu dokumentieren und lebendig werden zu lassen. Die Form des Beitrages kann ein Theaterstück oder auch ein bildkünstlerisches oder musikalisches Werk sein. Fünf Projektvorschläge des MBJS-Brandenburg warten darauf, von euch bearbeitet zu werden. Für die Gewinner stehen Preise im Gesamtwert von über 3.500 Euro bereit. Gelungene Wettbewerbsbeiträge werden in der politischen Bildungsarbeit genutzt und im Potsdamer Landtag präsentiert. Teilnehmen können Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 4 - 13. Eine Teilnahme ist als Kurs-, Klassen- oder AG- und Einzelarbeit möglich. Einzusenden ist ein Projektbericht sowie der Wettbewerbsbeitrag. Einsendeschluss ist der 16. Juli 2009. Sendet eure Projektberichte und Arbeiten an: Landtag Brandenburg Referat Öffentlichkeitsarbeit Wettbewerb „Zwanzig Jahre friedliche Revolution“ Am Havelblick 8 14473 Potsdam Telefonnummer: 0331 966-1250 E-mail: [email protected] Oder ihr geht auf die Internet seite des Brandenburger Landtages: www.landtag.brandenburg.de Christoph Wild, WP 10 Lernen im Osten und im Westen Es ist ein schöner Morgen. Die Sonne geht auf, die Vögel zwitschern - und ich? Ich muss in die Schule…Vor einem Jahr war das auch nicht anders, aber ich ging nicht hier, am östlichen Rande Berlins, sondern auf der anderen Seite Deutschlands, im tiefsten Westen, in Paderborn, zur Schule. Ob Osten oder Westen, ist doch nur Schule: Alles gleich. Oder? Der Stundenplan Ich habe mich bereits fertig gemacht, jetzt heißt es Tasche packen. Mein Blick fällt auf den Stundenplan. Schon da sind Unterschiede zu entdecken. Unterschiede in den Pausen und beim Unterrichtsende. Die Pausen im Westen waren viel kürzer, auch gegessen hat man in der Schule nicht, konnte aber dafür schon nach der 6. Stunde um eins nach Hause. Hier in Erkner endet, aufgrund der langen Essenspause, die 6. erst um zwei. Auch das Fächerangebot ist unterschiedlich. Anstatt der hiesigen 16 Fächer hatte ich im Westen meist nur 10. Die meisten Fächer „switchten“ zudem von Jahr zu Jahr. Hatte man Kunst, fiel Musik weg. Chemie wurde durch Physik ersetzt. Das machte mir den Wechsel nach Berlin sehr schwer, da ich nun im Stoff um einiges zurücklag. Auch Fächer wie LER, WAT und PB warfen bei mir im ersten Moment einige Fragen auf, da ich sie gar nicht kannte, im Westen gab es sie nicht. Die Atmosphäre Jetzt aber genug und ab in die Schule! Um acht klingelt es zum Stundenbeginn, das ist überall gleich. In den letzten 10 Minuten vor dem Unterrichtsbeginn kann einem schon wieder etwas sehr Interessantes auffallen und zwar ein Aspekt, der einem Schüler sicherlich am wichtigsten ist: Die Atmosphäre. Bestimmt kann man sagen, das kommt auf die Klasse und jeden einzelnen Schüler an. Ich möchte auch nichts verallgemeinern, dies sind meine Erfahrungen. Während im Westen noch die Papierkügelchen und Kreidestückchen fliegen, sitzen die Schüler im Osten in ihren Gruppen beisammen und plaudern über dies und jenes. Ich finde, meine Mitschüler in Erkner sind taffer und freundlicher. Die Atmosphäre ist entspannter, das „Zusammen“ stärker. Die Lehrer Auch die Lehrer scheinen mehr Spaß an ihrem Beruf zu haben. Ich hatte den Eindruck, dass manche Lehrer im Westen ihre Stunden nur so gut wie möglich über die Runden bekommen wollten und sich um die Qualität ihres Unterrichts und die Probleme ihrer Schüler weniger kümmerten. Hier nehmen sich viele Lehrer noch Zeit für ihre Schüler. Sitzt ein sonst sehr schwatzhafter Schüler deprimiert im Unterricht, bekommt die Klasse Aufgaben und der jeweilige Lehrer sucht das Gespräch. Allein durch dieses Miteinander und Vertrauen zwischen Lehrer und Schüler ist das Lernniveau um einiges höher. Man schafft etwas im Unterricht, zudem setzen die Lehrer auch mal lockerere Lernmethoden ein, was wiederum dem Schüler hilft. Mit Spaß und Freude lernt es sich doch gleich viel besser. Mit Faszination zum Ziel. Meine Lehrer mögen ihr Fach und können das auch gut vermitteln. Das Material Ein weiterer Punkt, den ich an der Erkneraner Schule bevorzuge, ist das zur Verfügung stehende Material. Computerräume, nicht auf dem neusten Stand, aber wenigstens vorhanden, die große Cafeteria, die Aula und unzählige Fachräume. Landkarten, Bücher, Unterlagen. Der Unterricht wird anschaulicher und besser. So geht der Tag wie im Flug vorbei. Aber was ist nach Schulschluss? AGs und co. Im Westen ist die Schule nach 3 Uhr, wenn auch die letzten Abiturienten gegangen sind, wie ausgestorben. Ein paar Lehrer sitzen noch im Lehrerzimmer und trinken einen Kaffee und der Hausmeister fegt vielleicht noch den Hof, aber alle Schüler sind weg. Unser Gymnasium hier ist gerade erst, wie viele andere Schulen im Osten auch, eine Ganztagsschule geworden. Das heißt, es gibt AGs und Freizeitangebote noch und nöcher. Von Tauchen bis Bongospielen ist alles dabei. Doch sicherlich werden auch bald die Schulen im Westen auf den Ganztag umstellen. Ich möchte noch einmal betonen: Dies sind meine ganz eigenen Erfahrungen und diese sind sicherlich auch sehr schulspezifisch. Der Schultag ist aus. Erschöpft falle ich abends ins Bett. Egal, ob Ost oder West, Schule schlaucht, gehört aber einfach dazu. Anja Thiede, Klasse 10L 7 Ausgabe 01 / 2009 East Side Gallery Berlin 20 Jahre friedliche Revolution – in Berlin Was man in Berlin unternehmen kann, um mehr über die jüngere Vergangenheit zu erfahren, lest ihr hier: Eine mobile Infobox am Potsdamer Platz in Berlin informiert über das Thema und beschreibt 14 verschiedene Schauplätze der Stadt, an denen sich städtebauliche, soziale und wirtschaftliche Veränderungen in den vergangenen 20 Jahren besonders deutlich zeigen. Von Mai bis November ist auf dem Alexanderplatz - neben der Weltzeituhr- eine Open-Air- Ausstellung zum Thema zu sehen. Die Ausstellung ist durchgehend geöffnet, der Eintritt ist frei. Juli 2000 – Die Künstlerin Carmen Leidner beim Malen ihres Mauerbildes „Niemandsland“. Foto: Red. Den einen erinnert sie an das geteilte Deutschland, für andere ist sie eine Sehenswürdigkeit und für manche ist sie einfach nur Kunst - die East Side Gallery in Berlin. Sie ist ein internationales Denkmal für Freiheit, sie bringt die Gefühle der Menschen während der Wende zum Ausdruck, sie steht für eine bessere Zukunft und gedenkt der Menschen, die bei dem Versuch aus dem Osten zu flüchten, ihr Leben an der Mauer verloren haben. saniert; mit 2,2 Millionen Euro unterstützt der Staat dieses Projekt, denn es entstehen immer wieder Schäden an den Bildern. So ist es auch bei einem der berühmtesten Gemälde - dem „Bruderkuss“ des Moskauer Künstlers Dimitri Vrubel. Der Kuss von Honecker und Breschnew wurde fast komplett zerstört - durch Graffiti, Autoabgase, Witterungsverhältnisse und Touristen, die sich kurzerhand ein Stück aus der Mauer herauspickten. Die 1316 m lange East Side Gallery entlang der Spree ist die längste Open-Air-Galerie der Welt und der größte erhaltene Rest der „Mauer“, die einst zwei deutsche Staaten teilte. Heute ist sie eines der beliebtesten Fotomotive Berlins, Touristen können sich vor mehr als 100 Bildern fotografieren lassen und haben so ihr persönliches Andenken an Berlin. Jetzt wurde neben den anderen Werken auch das 2 x 2, 60 Meter große Bild Vrubels entfernt - zurück blieb nur grauer Beton und ein entsetzter Künstler, der sich lange sträubte, sein Bild noch einmal zu malen. Um die East Side Gallery auch für die Zukunft erhalten zu können, ist eine Grunderneuerung nötigund das bedeutet ein erneutes Auftragen aller Bilder und deren anschließende Versiegelung mit einem Speziallack zum Schutz vor Graffiti. Die Sanierung soll bis zum 9. November 2009 abgeschlossen sein. Im Frühjahr 1990, ein halbes Jahr nach der Öffnung der Mauer, hatten 117 Künstler aus 21 Ländern dieses Projekt ins Leben gerufen. Die Künstler kommentierten auf ihre ganz eigene Art den politischen Umbruch. Im September 1990 wurde die East Side Gallery dann eröffnet. 7 Jahre später gründeten engagierte Künstler die „Künstlerinitiative East Side Gallery ”. Der in Berlin lebende Iraner Kani Alavi, Vorsitzender des Vereins, kämpft bis heute um den Erhalt der Galerie. Im Jahr 2000 konnte der Verein erstmals 40 Bilder durch Spendengelder restaurieren, seit dem letzten Jahr wird die gesamte Galerie An eine Veränderung denkt auch die Künstlerinitiative, sie würde neben die East Side Gallery gern ein Informationszentrum bauen, was zugleich als Lehr- und Lernstätte dienen soll. Hier sollen sich Künstler und Besucher aus aller Welt mit der Vergangenheit und Gegenwart von geteilten Ländern auseinandersetzen können. Ria Luhde, Beatrice Quickenstedt, WP 10 Vom 7. bis 9. November findet am Brandenburger Tor das „Fest der Freiheit“ statt. Höhepunkt der Veranstaltung ist eine multimediale Inszenierung des symbolischen Falls der Mauer. Jugendliche werden im Vorfeld überdimensionierte Steinen gestalten, die sie dann gemeinsam mit prominenten Künstlern und Politikern zum Einstürzen bringen. Einen Überblick findet ihr unter www.mauerfall09.de JIP – Jugendkunstpreis Erkner 2009 Auch in diesem Jahr findet in der Stadt Erkner der „Jugendkunstpreis 2009“ statt. Jeder Schüler im Alter von 14- 26 Jahren kann an diesem Wettbewerb teilnehmen. Es gibt drei Kategorien, in denen man sein Können unter Beweis stellen kann: „Bildende und angewandte Kunst“, „Literatur“ und „Musik“. Einsendeschluss ist der 5.September.2009. Anschließend werden in den Altersgruppen 14-17 Jahren und 18-26 Jahren jeweils pro Kategorie drei Preise im Wert von 100- 300 Euro verliehen. Die Preisverleihung findet am 7. November 2009 im Bürgersaal im Rathaus in Erkner statt. Weitere Hinweise findet ihr unter www.kunstfreunde-erkner.de Franziska Durke 8 Ausgabe 01 / 2009 Fremdsprachenassistentin Diane Leblond Prix des lycéens allemands Seit letztem Herbst gibt es an unserer Schule eine neue Fremdsprachenassistentin für den Fachbereich Französisch. Obwohl Diane Leblond mit 22 Jahren noch sehr jung ist, hat sie schon viel im Bereich der Fremdsprachen erlebt. Dazu gehören ein Studium in Paris und Lyon und eine Stelle als Teaching assistant in Oxford. Danach wollte sie noch Erfahrungen in Deutschland sammeln und ist nach Berlin und ans CBG gekommen. Die normalen Aufgaben einer Fremdsprachenassistentin bestehen darin, den Schülern die Sprache in anderer Form als der des Unterrichts nahe zu bringen. Mlle. Leblond nimmt jedoch auch am Unterricht teil und gestaltet das Programm der Sekundarstufe II durch eigene Beiträge und authentisches Material selbst mit. Es gefällt der Französin am CBG sehr gut und auch mit ihrer Tutorin Frau Jannsen hat sie ein sehr gutes Verhältnis. Am CBG bleibt sie noch bis Ende Mai und geht dann nach Frankreich zurück, um Englischlehrerin zu werden. Diane Leblond unterstützt tatkräftig auch den Englischunterricht in der 9b – wo sie die Lektüre von Lewis Carrols „Alice in Wonderland“ begleitet. Mlle. Leblond hat nicht nur als Muttersprachlerin das Französische verinnerlicht – sie spricht ein bemerkenswert gutes und vorbildliches Oxford-Englisch, und ist somit ein doppelter Gewinn für den Fremdsprachenunterricht an unserer Schule! Mirijam Bock und Sophia Rath, 10a Diane Leblond (rechts) und Laurence Emile-Besse vom Institut Français während der Diskussion am CBG Foto: Nora Böhning Jg. 13 Die Kulturabteilung der Französischen Botschaft in Berlin organisiert alljährlich gemeinsam mit dem Klett Verlag den Prix des Lycéens allemands. Schüler in Deutschland lesen und bewerten einmal im Jahr mehrere französischsprachige Romane, für Kinder und Jugendliche. Am Ende wählen einige Schüler aus allen Bundesländern ihren Favoriten auf der Leipziger Buchmesse. Mit einem Preisgeld von 5000 Euro sponsert der Klett-Verlag die Übersetzung des ausgewählten Romans ins Deutsche. – Leiterin des Projektes für den Raum BerlinBrandenburg. Als bestes Buch wählten die Schülerinnen schließlich „Rouge métro“ aus. Im Roman geht es um die sensible und neugierige Cerise, täglich fährt sie mit der Métro zur Schule und erlebt während der Fahrt auch viele Obdachlose. Vom Attentat eines Amokläufers in der Métro bleibt nur sie verschont. Martha Thiedemann und Laura Schorcht aus dem Leistungskurs Französisch gaben beim Landes-Entscheid ihr Votum für diesen spannenden Jugendroman ab. In diesem Jahr beteiligte sich auch der Leistungskurs Französisch (Jg. 12) unseres Gymnasiums an der Vergabe des Literaturpreises. Zunächst wurden die zur Auswahl stehenden Romane gelesen. Das waren „Alors partir?“ von Julia Billet, „Chevalier B.“ von Martin Pouchain, „Rester vivante“ von Catherine Leblanc, „La mémoire trouée“ von Elisabeth Combres sowie „Rouge métro“ von Claudine Galea. Nach hitzigen Debatten entschieden sich die Schülervertreter der Bundesländer auf der Leipziger Buchmesse dann jedoch anders: Der Prix des lycéens allemands 2009 ging am 12. März 2009 an Elisabeth Combres für ihren Roman „La mémoire trouée“. Der preisgekrönte Roman behandelt den Völkermord in Ruanda. Das junge Mädchen Emma muss die brutale Ermordung ihrer Mutter durch Hutus miterleben. Nach diesem grauenhaften Erlebnis versucht Emma, zu einem neuen Leben zu finden. Im Februar 2008 fand dann eine Diskussion über diese Bücher am CBG statt. Jeweils zwei Schülerinnen des Leistungskurses Französisch stellten einen Roman vor, mit dabei waren auch Frau Jannsen, die Fremdsprachenassistentin Diane Leblond und Laurence Emile-Besse vom Institut Français Franziska Durke, WP 10 9 Ausgabe 01 / 2009 Vive la France Alle 2 Jahre nimmt das Carl Bechstein Gymnasium an einem Französisch-Austausch mit einem Gymnasium aus Boulogne sur mer teil. Das Programm gestaltet und begleitet Frau Jannsen. In diesem Jahr kamen 15 Schüler im Alter von 14-18 Jahren nach Deutschland,nach Erkner, zu uns also ans Gymnasium. In der Woche vom 16.3. bis 21.3.2009 nahmen Schüler aus unseren 10. und 11.Klassen die jungen Franzosen auf, betreuten sie und versuchten, ihnen soviel von Deutschland zu zeigen, wie möglich ist.Sie sahen das Theaterstück „Lilly unter den Linden“ am Alexanderplatz, sie waren im Jüdischen Museum in Berlin-Mitte, sie sahen das Zentrum von Berlin, besuchten Potsdam und waren natürlich auch Gäste während des Unterrichts am CBG. In der Wochenmitte fand ein Bowlingabend Sprachreisen nach Frankreich in Erkner statt und zum Abschluss der Begegnung trafen sich alle Teilnehmer im Gemeindehaus der evangelischen Kirche, um gemeinsam die schöne Woche zu beenden. Zu diesem besonderen Anlass bekamen die Austauschschüler und natürlich auch die Lehrer ein CBG T-shirt vom Schulförderverein geschenkt und fuhren dann Samstagabend mit neuen Erfahrungen und neuen Freunden glücklich und auch mit Tränen in den Augen nach Boulogne. Doch alle freuen sich schon auf den September 2009: dann werden wieder einige Schüler des Carl Bechstein Gymnasiums, diesmal auch begleitet vom Französischlehrer Herrn Fuchs, den Gegenbesuch in Boulogne sur mer antreten. Marlene Franz, WP 10 Anja und Aurélie Anja ist groß, hat dunkelblonde Haare, ist mit ihren Eltern 2007 von Paderborn nach Erkner gezogen und geht seitdem auf das Carl Bechstein Gymnasium. Als die Frage aufkam, wer einen französischen Gastschüler für eine Woche aufnehmen möchte, meldete sie sich als eine der ersten und bekam auch prompt eine kleine Französin zugeteilt. Als ich Anja um ein kleines Interview bat, war die Austauschwoche schon fast vorbei und Anjas Französisch um einiges verbessert. Für Anja war schnell klar, dass sie einen Frankreich-Austausch machen würde, das Land und die Leute haben sie schon immer interessiert, das gute Essen, die anderen Lebensgewohnheiten – all das wollte sie schon immer genauer kennen lernen. Auch ihr Bruder fuhr in seiner Schulzeit nach Frankreich und in diesem Fall in seine Fußstapfen zu treten schien für Anja erstrebenswert. Auf die Frage, wie sie sich auf ihren Austausch vorbereitet habe, erwiderte Anja nüchtern: „Gar nicht, ich denke, auf so etwas kann man sich nicht richtig vorbereiten, da muss man flexibel sein. Ich bin da ganz spontan …“ Und dann kam der große Tag, am 15.03 2009 um 09.50 Uhr stiegen am Bahnhof Erkner 15 Franzosen aus dem Regionalexpress aus. Dicht zusammengedrängt liefen sie in die Bahnhofshalle, wo Anja und die anderen Austauschpartner schon aufgeregt warteten. Doch als dann alle da waren und jeder seinen Austauschschüler gefunden hatte, ging ein munteres deutsch-französisches Geplapper los und die Gruppe zerstreute sich wieder und jeder fuhr mit seinem Gastschüler nach Hause. Auf der Fahrt nach Hause herrschte im Wagen betretene Stille, ab und zu zeigte Anja aus dem Fenster um Aurélie die Sehenswürdigkeiten von Erkner zu zeigen und beide mussten lachen über die peinlichen schweigsamen Momente, in denen sich ihre Augen trafen. Anja erzählte mir: „An sich haben wir gut zusammengepasst, unser Musikgeschmack ist fast gleich, manchmal hatten wir gleichzeitig den selben Gedanken, aber Aurélie ist schon ziemlich schüchtern, ganz anders als ich. Aber ich denke, man muss sich auch mal mit anderen Menschen auseinandersetzen und mit bestimmten Macken leben.“ Doch Anja wäre nicht Anja, wenn sie die Woche nicht trotzdem tadellos gemeistert hätte. Allen Unterschieden zum Trotz verbrachte sie einige schöne, unterhaltsame Tage mit ihrer Aurélie und den anderen Franzosen. Doch die Woche ging schnell vorbei und als der Abreisetag kam und die deutschen Gastschüler ihre Franzosen mit einem Abschiedsgeschenk überraschten, flossen die Tränen und dann fuhr der Zug wieder ab, am Bahnhof Erkner am 21.03.09 um 18.37Uhr. Clara Zeiske, WP 10 Bon voyage et bon retour en Allemagne! Diesen Gruß werdet ihr vielleicht hören, wenn ihr nach einer langen und lehrreichen Sprachreise aus Frankreich zurückkehrt. Doch um nach Hause fahren zu können, muss man erst einmal hinkommen. Und da gibt es viele Ziele und Anbieter… Wer sich für Antibes entscheidet, kann dort viel an Freizeitangeboten erwarten. Zum Beispiel Schwimmen, Segeln, Beachvolleyball, oder einfach nur zur Entspannung am Strand liegen. Antibes liegt am Fuße der Alpen und an der Küste des Mittelmeers, östlich von Cannes und westlich von Nizza. Die Unterbringung erfolgt bei ausgewählten Gastfamilien. Der Unterricht findet täglich von Montag bis Freitag statt. Täglich hat man 3 Stunden Französisch und wer von der Sprache nicht genug bekommen kann, belegt einen Intensivkurs mit 5 Unterrichtsstunden pro Tag. Dann muss aber ein Aufpreis bezahlt werden. (bei 1420 € für 15 Tage kommen 110 € dazu, bei 1595 € für 20 Tage zuzüglich 160 €). Für die Ballsport-Fans wäre Hyères interessant. Hyéres liegt in der Nähe der Côte d’Azur. Dort werden viele Ballsportarten angeboten: u.a. Fußball, Volleyball, Basketball. Die Unterbringung erfolgt hier im Hotel, der Preis ist folglich um einiges höher als in Antibes (für 14 Tage 1685 €, für 21 Tage 2295 €. ). Dafür gibt es aber auch über 4 Stunden Französisch Unterricht am Tag. Wer übers Internet buchen möchte, kann das auch tun. Die Organisation „iSt“ ist unter www.sprachreisen.de zu erreichen, wer hier online bucht, bekommt 3% Rabatt. Die Organisation „team!“ ist unter www.team-sprachreisen.de zu finden. Nadine Richter, WP 10 10 Ausgabe 01 / 2009 Schüleraustausch mit dem 41. Gymnasium Besuch aus St. Petersburg Das deutsch-russische Austauschprogramm z wischen dem 41. Gymnasium und unserer Schule existiert mittlerweile schon seit zehn Jahren und wird von den Russischlehrerinnen Frau Urban und Frau Fehrmann betreut. Vom 19. bis 26.September 2009 findet der nächste Schüleraustausch unserer Schule mit dem 41. Gymnasium in St. Petersburg statt. Zwanzig Schüler der 9. und 10. Klassen werden am Austausch teilnehmen. Für diese Zeit wird jeder deutsche Teilnehmer in einer russischen Gastfamilie untergebracht sein. Der Gegenbesuch der russischen Schüler findet dann im März 2010 statt. Silvana Die deutsch-russische Schülergruppe bei ihrem letzten Aufenthalt in Petersburg. Foto: Helga Fehrmann Natalja aus Petersburg in Deutschland Foto: S. Knappe Gäste aus Cheltenham In der Zeit vom 11.07. bis zum 15.07.2009 besuchen uns wieder einige Schüler der St. Edward´s School aus Cheltenham. Begleitet werden die neun jungen Briten diesmal von C. Freemann. Frau Marcinkowski vom CBG betreut die deutsch-englische Schülerbegegnung. Auf dem Programm steht die Teilnahme der Schüler an den Projekttagen, ein Berlinbesuch sowie sportliche Aktivitäten. Mit einem „Hallo deutsche Gruppe!“ wurden wir am ersten Adventssonntag 2008 voller Vorfreude von unseren russischen Gastschülern begrüßt. Nach einer erlebnisreichen Woche, die wir zuvor im Mai 2008 in Sankt Petersburg verbracht hatten, erfolgte in der ersten Dezemberwoche nun der Gegenbesuch unserer Austauschschüler in Deutschland. stand hier im Vordergrund. Nach einer Stadtführung durch Dresden blieb noch Zeit, um die Weihnachtsmärkte in der Altstadt sowie die Frauenkirche zu besuchen. Und da die russischen Schüler sich an ihrer Schule besonders mit der Literatur von Erich Kästner beschäftigen, besuchten sie auch das nach dem Autor benannte Museum. Ein abwechslungsreiches Programm stand allen bevor. Wie schön die Weihnachtszeit in Deutschland ist, erfuhren die Schüler während einer deutsch-russischen Stadtrundfahrt durch Berlin, auf der nicht nur unsere russischen Gäste etwas Neues über die Stadt und ihre Geschichte lernten. Nach einer Führung durch das Reichstagsgebäude bot sich von der Glaskuppel des imposanten Baus ein faszinierender Blick über die Stadt. Ein Ausflug zur „Magic-Mountain-Kletterhalle“ wurde für viele zum Highlight der Woche. Für gute Laune und „Mitsing-Stimmung“ sorgte der Theaterbesuch des Mamma Mia-Musicals. Am letzten Tag lag dann schon ein kleiner Hauch von Abschiedsstimmung in der Luft. Morgens wurden im Russischraum die gemeinsamen Projekte fertig gestellt. Bilder für Plakate wurden ausgeschnitten, Texte übersetzt und alles für die kleinen Präsentationen vorbereitet, von denen nicht nur wir deutschen Schüler, sondern auch die Schulleitung begeistert waren. Einblick in den Schulalltag am Carl Bechstein Gymnasium erhielten unsere Austauschschüler während der Projektarbeiten, in denen es um Themen wie Schüleraustausche, Lehrer, Schüler und Schulgebäude ging. Das fremdsprachliche Kommunizieren zwischen deutschen und russischen Schülern In der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen in Sankt Petersburg nahmen wir am Sonntagmorgen Abschied von unseren Austauschschülern und von einer Woche, in der sich alle noch besser kennen gelernt hatten und in der vielleicht auch die ein oder andere neue deutsch- russische Freundschaft entstanden war. Silvana Knappe, WP 10 11 Ausgabe 01 / 2009 Fahrt nach Schweden – Bollnäs Üben fürs Konzert - Rick vom CBG (links) und David vom Torsbergsgymnasiet. Foto: Max Ullrich, Jg.12 Mitte April 2009 war es wieder soweit: Wir – 29 Schüler aus den Leistungskursen Musik und Biologie sowie die Fachlehrer Thomas Falk (Musik), Thomas Bindig (Biologie) und Beate Pahlke (Englisch) - besuchten unsere Partnerschule in Schweden. Die Fahrt dahin war lang, Zwischenstopps gab es einige – zunächst in Rostock, dann in Gedser und Helsingør in Dänemark. Und nach der Fährfahrt über den Öresund ging es vom schwedischen Helsingborg - an Stockholm vorbei - schließlich nach Bollnäs. Dort empfingen uns am Montag, dem 20. April, sehr herzlich Schüler, Eltern und Lehrer von „Heden“, dem musischen Standort des Torsbergsgymnasiet. Wir lernten unsere Gastfamilien kennen und fuhren mit ihnen nach Hause. Am Dienstagvormittag bereiteten wir in der Schule unser deutsch-schwedisches Konzert vor. Lena Rieback, Musiklehrerin am Torsbergsgymnasiet, leitete die Proben, Herr Falk unterstützte uns tatkräftig. Am Nachmittag ging es gemeinsam mit unseren Gastgebern auf Wandertour in ein Naturschutzreservat. Am Mittwoch gingen die Konzert-Proben dann richtig los - es entstanden die ersten Titel, darunter ein Solo auf dem Saxophon, gespielt von Beate Wieland. Wir probten bis in den Mittag hinein und sahen uns danach das Musical „Cabaret“ von Schülern der schwedischen Abschlussklasse an, die für die Aufführung eigene Songs komponiert hatten und in phantastischen Kostümen auftraten. Die Schüler des Bio- kurses besichtigten eine zum Gymnasium gehörende Landwirtschaftsschule mit ihren Ställen und Werkstätten sowie einem großen Maschinenpark. Auch der Biologieunterricht am Gymnasium wurde besucht – ebenso der „Järvzoo“ unweit von Bollnäs, in dem Luchse, Rentiere und 4 Bärenjungen zu erleben waren. Am Donnerstagvormittag waren die letzten Proben bis zum Mittag in vollem Gang, danach hatten wir Freizeit, um gegen Abend wieder in der Schule zu sein. Um 19 Uhr ging das Konzert los. Die Stimmung war super. Es gab schwedisches Gebäck, die Besucher tanzten und genossen sichtlich diese deutsch-schwedische Begegnung. Am letzten Tag stand eine Sightseeingtour auf dem Plan, den letzten Abend verbrachten wir bei unseren Gastgebern und dann musste auch schon wieder gepackt werden. Wir wurden gebührend – u.a. mit einem schwedischen Abschiedstanz - verabschiedet und machten uns auf den langen Heimweg. Fazit: Wir haben viele Eindrücke und Erfahrungen gesammelt und neue Freunde gewonnen. Die Woche war toll, aber viel zu kurz. Doch im September 2009 können wir einige unserer neuen Freunde in Deutschland am CBG begrüßen. Und im Jahr 2010 werden ein weiteres Mal Bechstein - Schüler eine Reise nach Schweden antreten. Wir bedanken uns im Namen der Schülerschaft bei allen Beteiligten, dass uns diese Reise ermöglicht wurde. Lisa Gürlich, Ariane Parusel, Jg.12 Fremdsprachenwoche Schon nach der ersten Aufgabe verlassen ein paar Schüler den Kreis der „Auserwählten“, dann kommt Runde 2, wieder müssen ein paar Schüler gehen und in der letzten Runde kämpfen nur noch drei Schüler um den Preis des ersten Platzes. So verläuft es Jahr für Jahr am CBG. Mittlerweile ist sie eine Tradition an unserer Schule - die Fremdsprachenwoche. In der ersten Märzwoche konnten sich einige unserer Schüler in den Sprachen Englisch, Französisch, Russisch, Spanisch und Latein prüfen lassen. Am 5. März 2009 war die Siegerehrung und fand gleichzeitig auch der Internationale Abend statt. Am Abend konnte man in der Aula nicht nur Speisen und Getränke aus verschiedenen Ländern probieren, es gab auch wie jedes Jahr ein unterhaltsames Programm, u. a. mit Gesang, Musik, Tanz und einem Theaterstück. Eingeladen waren alle, die Lust auf einen interessanten Abend in verschiedenen Sprachen hatten und natürlich alle Fremdsprachenwochen-Teilnehmer. Ausgezeichnet wurden jeweils die drei Besten der Jahrgangstufe in der jeweiligen Fremdsprache. Die Gewinner dieses Jahres sind: in Russisch Annika Kanz, Josephine Brade, Ole Freier (9. Kl.) Alexander Huth, Ann-Karolin Kumlehn und Silvana Knappe (10. Kl.) in Französisch Lorenz Domsch, Sophia Rath, Saskia Grüßel, alle Kl. 10 in Englisch Darius Mettner, Kl. 5, Max Marczinek, Kl. 6 Hannah Albrecht, Kl. 7 Anna-Sophie Domhardt, Kl. 8 Ole Freier, Kl. 9 Saskia Grüßel, Kl. 10 in Spanisch Anja Störmann Sarah Rüdinger Dominik Rabe und Robert Blümel in Latein Sophia Rath Saskia Grüßel Ria Luhde, WP 10 12 Ausgabe 01 / 2009 Austausch mit einem Schuljahr weniger Bis zu einem Jahr ins Ausland fahren – das hört sich gut an für viele Schüler. Doch wie klappt das, wenn man nur 12 Schuljahre hat? Bisher nahmen an einem High-School -Jahr oder anderen Jahresaustauschen meist Schüler der 11. Klasse teil, doch jetzt geht das nicht mehr, weil die Schulzeit der Gymnasiasten um ein Jahr verkürtzt wird. Für alle Austauschinteressierten: Will man ins Ausland, muss man mit Sicherheit die dort absolvierte Klassenstufe hier noch einmal wiederholen. Die weiterhin beste und für uns einzige Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt besteht nach wie vor in der 11. Klasse. Christin Krüger, KL 8b Als Gastschüler in einem High-School-Land Hast du dich für ein High-School-Jahr entschieden, sucht die vermittelne Organisation, z.B. GIVE, eine Gastfamilie aus, die sich ihr neues Familienmitglied selbst aussuchen kann. Meistens wirst du keine großen Probleme haben dich zu integrieren. Auf Familienfeiern lernst du schnell Angehörige und Freunde der Familie sowie deren Traditionen und Gewohnheiten kennen. Die Gastfamilien erwarten natürlich auch, dass du ihnen entgegen kommst, indem du zum Beispiel im Haushalt hilfst oder auf jüngere Geschwister aufpasst. Das High-School-Jahr ist je nach gewähltem Land unterschiedlich ausgerichtet: In den USA z.B. gehören viele Menschen der Kirche an und man freut sich, wenn du dich für ihren Glauben interessiert. In Kanada lebt man sehr naturverbunden. Viele verbringen einen großen Teil ihrer Freizeit im Freien, beim Campen, Wandern, Angeln oder Bootfahren. Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft ist im traditionellen Einwanderungsland Kanada so lebendig wie in den Tagen der ersten Ansiedlungen. In Neuseeland haben gemeinsame Sportaktivitäten große Bedeutung. Dein zweites Zuhause findest du nicht nur bei typischen Familien mit Eltern und Kindern. Es gibt auch Alleinerziehende, kinderlose oder ältere Ehepaare, die gerne Gastschüler aufnehmen. Alina Schmelcher, WP 10 DAS PORTRÄT „Irgendwann wird mich England wiedersehen!“ Porträt einer deutschen Schülerin, die England besuchte. Nora besucht seit 2004 das Carl BechsteinGymnasium, geht in die Leistungsprofilklasse 10 und wird voraussichtlich 2012 diese Schule, mit einem Abitur in der Tasche, verlassen. Schon seit den ersten Schnupperkursen in der Grundschule ist sie von der englischen Sprache begeistert und wünschte sich von da an nach England zu reisen. Ihre Mutter arbeitete selbst eine Zeit lang als Au-Pair Mädchen in England und auch ihr Vater fuhr regelmäßig über den „English Chanel“ um geschäftliche Dinge zu erledigen. Dass Nora nun England besuchte, ist also durchaus nachvollziehbar. Als ich sie nach ihrer Reise um ein Interview bat, sagte sie sofort zu und teilte mir freudig mit: „Irgendwann wird England mich wiedersehen, aber nicht für 4 Tage, sondern für ein ganzes Jahr. Dann esse ich nur noch Fish and Chips!“ Nora – 1,56m groß, braune Augen, braunes Haar - hatte das Glück, 4 Tage einen Engländer bei sich zu beherbergen und auch selbst 6 Tage auf die Insel zu gehen. Sie hatte einfach ein Anmeldeformular ausgefüllt und anscheinend gewissen Kriterien entsprochen, denn zwei Wochen später wurde ihr von Frau Röske mitgeteilt, sie sei angenommen und schon bald würde ein englischer Gastschüler sie besuchen. Hier in Deutschland hatten alle ihren Spaß, doch dann hieß es ab auf die Insel und 6 Tage England non-stop, ohne Eltern in ein fremdes Land, mit einer Sprache, von der man irgendwann im Englischunterricht schon mal gehört hatte. Zurück kam Nora mit einem englischen Akzent und vielen Eindrücken. Obwohl sie ohne große Ewartungen ins Flugzeug gestiegen war, Herzklopfen hatte sie dennoch. Nora hatte zuvor ihren „Exchange“- Partner gewechselt und kannte daher ihre Gastfamilie kaum. Nora Carstensen aus der Klasse 10 l Foto: Clara Zeiske Alle anderen sahen ihre alten Partner wieder, nur für Nora hieß es nochmals : “Hi, I am Nora. How are you?“. Doch die Angst ging schnell vorüber, denn Nora verstand sich auf Anhieb gut mit Maddie, ihrer neuen Partnerin, und hatte ein paar spannende und unterhaltsame Tage in England. Wie Nora spielt auch Maddie leidenschaftlich gern Badminton und hat ebenfalls eine Schwäche für Brezeln. Nora und Maddie, zwei Mädchen, die in einer ungewohnten Situation Freunde wurden. Eine Sache in England irritierte Nora allerdings schon, denn obwohl sie ohne Vorurteile gegenüber England ihre Reise antrat, musste sie doch feststellen, dass die „British People“ genauso ungesund essen, wie immer behauptet wird. Wo bei uns Salz und Pfeffer anzutreffen sind, darf dort der Zucker nicht fehlen. Egal ob zu Pancake, Eis oder Waffeln, Noras Aufenthalt wurde durch und durch versüßt. Doch auch wenn es kulinarische Differenzen gab, auf meine Frage, ob sie es wieder tun würde, erhielt ich ein promptes „Ja“. Wer kann schon 4 Tagen schulfrei, einem Englandtrip für wenig Geld und einer Ausspracherverbesserung widerstehen? Nora nicht. Mit Maddie hält sie weiterhin Kontakt und auch wenn ihr Akzent nach 3 Stunden auf deutschem Boden wieder verflog, in ihrem Herzen wird alles ein klein wenig britisch bleiben. Clara Zeiske, WP 10 13 Ausgabe 01 / 2009 Das Zeitungsprojekt in Jahrgangsstufe 8 Von Februar bis März führte die Klasse 8c unter der Leitung ihrer Deutschlehrerin Frau Henschke das Zeitungsprojekt der Berliner Morgenpost durch. Gewappnet mit PresseAusweisen für die Jugendreporter machten sich die Schüler auf zur Recherche in selbst gewählten Themengebieten. Viele Schüler führten Interviews durch. Andere wiederum machten eine Umfrage an der Schule, z. B. zum Thema „Klimawandel“ oder den „beliebtesten Soaps“. Daraus entstanden vielfältige Zeitungsartikel unterschiedlichster Textsorten, darunter Berichte, Rezensionen, Reportagen, schriftliche Interviews und Das Interview Kommentare. Der Besuch einer Redakteurin der Berliner Morgenpost in der Schule und eine Exkursion in die Druckerei gehörten ebenso zum Projekt wie die Planung und Durchführung einer Recherche. Somit konnten die Schüler die im Unterricht geübten Textsorten vertiefen und gleichzeitig in die Welt eines Journalisten hineinschnuppern. Eine Plakatleinwandgestaltung im Klassenraum der Klasse rundete das Projekt ab. Schließlich war das Projekt so erfolgreich, dass die Artikel von Jenny Haß und Sophia Hass in der Morgenpost veröffentlicht wurden. Jugend trainiert für Olympia – Handball ERKNER – Nach den Siegen im Kreis- und Regionalfinale fuhren die Mädchen des Carl– Bechstein Gymnasiums am 05. März 09 zum Landesfinale nach Rangsdorf. gegen Eichwalde. Nach einem harten Kampf entschieden dann die Erkneraner Mädchen ihr erstes und zugleich auch ihr letztes Spiel für sich. Es war neben den fünf Schulen aus Brandenburg auch die Sportschule Frankfurt (Oder) vertreten. Da die Sportschule ein intensiveres Training als die Schulen aus Brandenburg hat, war es für diese Schulen, die für das Turnier nur während des Schulsports trainieren, ein hoher Anspruch, den Anforderungen gegenüber einer Sportschule zu bestehen. Um das Turnier nicht alt zu lang zu gestalten, wurden die Mannschaften in zwei Gruppen eingeteilt. Jeweils die ersten aus den beiden Gruppen mussten gegen den zweiten der anderen Gruppe spielen. Im Finale des Landesfinale standen sich nun die Heimmannschaft aus Rangsdorf und die Sportschule Frankfurt (Oder) gegenüber. Die Rangsdorfer Mädchen kämpften, hatten jedoch keine Chance gegen Frankfurt. Die Erkneraner hatten Glück. Sie waren nicht mit Frankfurt in einer Gruppe, dafür aber mit der Heimmannschaft Rangsdorf, Schwedt und Finsterwalde. Das erste Spiel bestritten die Mädchen aus Erkner gegen Rangsdorf. Das Spiel entschied Rangsdorf eindeutig für sich. Auch die darauf folgenden Spiele wurden nicht besser. Mal führten die Erkneraner mit zwei Toren, doch dann ließen sie sich das Spiel wieder aus der Hand nehmen. So kam es, dass sie dann den vierten Platz aus ihrer Gruppe belegten und nun gegen den dritten der anderen Gruppe spielen mussten. Dieses Spiel bestritten sie Somit war es entschieden. Die Sportschule Frankfurt (Oder) holte sich den Sieg und fährt somit, wie auch schon im letzten Jahr, zum Bundesfinale. Bei der Siegerehrung wurden auch noch die beste Spielerin und Torhüterin ausgezeichnet. Diese beiden Auszeichnungen holte sich ebenfalls die Sportschule Frankfurt (Oder). Die Mädchen vom Carl Bechstein Gymnasium wurden Siebter. Doch sie nahmen es sportlich, da sie schon damit gerechnet hatten, dass es schwierig werden würde. Ihr Ziel war es, nicht den letzten Platz zu erzielen. Das haben sie schließlich auch geschafft und zum anderen sind sie die erste Mädchenmannschaft ihrer Schule, die es ins Landesfinale geschafft hat. Darauf können sie immer hin stolz sein, auch wenn es nicht so gut für sie gelaufen ist. Jenny Haß, Kl. 8c Lisa Buckwitz sprach mit Ulrike Koch, Spielerin der Handballmannschaft des CBG Lisa: Erst einmal herzlichen Glückwunsch für den Einzug in das Landesfinale. Welche Platzierung habt ihr erreicht? Ulrike: Vielen Dank. Unsere Mannschaft hatte 4 schwere Spiele gegen sehr gut aufgestellte Mannschaften anderer Schulen aus dem Land Brandenburg. Von den 8 teilnehmenden Mannschaften kamen wir auf Platz 7. Lisa: Wie wertest du euer Abschneiden? Ulrike: Unsere Mannschaft bestand aus Spielerinnen, die in ihrer Freizeit in Handballmannschaften aus Schöneiche und Grünheide spielen. Die Schöneicher Mannschaft spielt in der Freizeit ohne Ligateilnahme. Die Grünheider nehmen am Punktspielbetrieb in der Kreisliga teil. Wir hatten also wenige Möglichkeiten, als Mannschaft zu trainieren. Die gegnerischen Mannschaften waren alle eingespielt und nehmen teilweise im Punktspielbetrieb in der Oberliga teil. So waren unsere Voraussetzungen nicht die besten, aber wir haben entsprechend unserer Möglichkeiten gekämpft und ein Spiel klar für uns entscheiden können. Dies ist für uns ein Erfolg. Lisa: Durch die geringere Spielpraxis eurer Mannschaft hattet ihr Nachteile. Wie wertest du die Schiedsrichterentscheidungen? Ulrike: Schon die Stimmung des Publikums war nicht gerade auf unserer Seite, da die Spiele in Rangsdorf ausgetragen wurden und die Rangsdorfer Mannschaft auch einer unserer Gegner war. Auch die Schiedsrichter wurden von den Mannschaften gestellt, die in einer höheren Liga spielten. So empfand ich einige Entscheidungen gegen uns doch schon ungerecht. Lisa: Welches Resümee zieht ihr nun aus diesem Finale? Ulrike: Da wir weniger Spielpraxis hatten, schätzen wir unsere Teilnahme erfolgreich ein. Sie gibt uns auch den Mut und den Ehrgeiz, im nächsten Jahr wieder als Mannschaft für „Jugend trainiert für Olympia“ teilzunehmen. Wir werden dann auch nach Lösungen suchen, um uns als Mannschaft besser vorzubereiten sowie gemeinsam zu trainieren und hoffen auf die Unterstützung unserer Sportlehrer, denn im nächsten Jahr wollen wir einige Spiele mehr gewinnen. Lisa: Vielen Dank für das Interview. Ich wünsche euch für das kommende Jahr viel Erfolg. Lisa Buckwitz, KL 8c 14 Ausgabe 01 / 2009 Laura Paulikat, Marie Urbicht, Jenny Owtscharenko, Björn Bokelmann All you hear is Radio Ga-Ga Schülerradio am CBG Wir sind Bechstein „Im Vergleich zur Lebenserwartung macht die Zeit des Schulbesuches nur einen äußerst geringen Anteil aus. Dieser kurze Abschnitt trifft den Menschen aber in einer Phase, die prägend für sein weiteres Leben sein wird.“ Das meint der Minister für Bildung, Jugend und Sport Holger Rupprecht. Was wollen wir aus der Schulzeit mitnehmen? Für mich ist es wichtig, aktiv an der Gestaltung des eigenen (Schul-) Lebens mitzuwirken und die Möglichkeiten, die uns dafür zur Verfügung stehen, zu nutzen. Seit Anfang März habe ich gemeinsam mit drei Mitschülern als neues Schülersprecher-Team, die ehrenvolle Aufgabe, die Schülerschaft des Carl-Bechstein-Gymnasiums bestmöglich zu vertreten. Dieser Grundgedanke kann jedoch nur durch eine rege Kommunikation untereinander in die Tat umgesetzt werden. Deshalb ist es uns wichtig, dass auch wirklich jeder die Chance nutzt mit seiner Kritik, seinen Verbesserungsvorschlägen oder Problemen an uns heranzutreten. Ob man uns persönlich auf dem Schulgelände anspricht, eine Nachricht an uns schreibt und diese in unseren SV-Briefkasten in Haus 1 einwirft oder an [email protected] sendet, wir setzen uns mit jedem Anliegen auseinander. Wir hoffen, in den nächsten Jahren daran mitwirken zu können, das Wohlbefinden jedes einzelnen am CBG zu steigern und einen noch größeren Zusammenhalt untereinander herstellen zu können. Jenny Owtscharenko, Jg. 11 „Journalismus ist für mich kein Job. Jobs sind da, um Geld zu verdienen. Ich bin Journalist aus Berufung.“ Mit diesen Worten begann der legendäre Radioreporter Ken Jebsen vom Jugendsender Fritz seine Erzählung an etwa dreißig an seinen Lippen hängenden Nachwuchsradiomachern bei einem der zahlreichen Workshops des Schulradio Networks. Ein Augenpaar, das den Moderator von „KenFM“, der verrücktesten Live-Radio-Show der gesamten Radiolandschaft, verfolgte, gehörte mir, Schulradiomacherin der ersten Stunde und Gründungsmitglied von „Radio Gaga“, dem Schülerradio des Carl Bechstein Gymnasiums. sicherlich dazu beitragen, dass Schüler und Lehrer öfter dem preisgekrönten Jingle „All you hear is Radio Ga-Ga!“ lauschen könnten. Der geplante Neubau lässt die Jungjournalisten von einem eigenen Radiostudio mit einer Lautsprecheranlage in den Gängen und Klassenzimmern träumen, wie es an vielen Schulen mit einem Schulradio üblich ist. Dass sie ein geübtes Auge (oder eher Ohr) für die Zukunft haben, beweist das brandneue neue Hörspiel. „Sternensturm“ ist eine Science-Fiction Interpretation des klassischen Stückes „The Tempest“ von W. Shakespeare. Seit über zwei Jahren versorgen wir nun die Schüler auf dem Schulhof einmal wöchentlich für 25 Minuten in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen mit dem täglichen Mindestbedarf an Musik. Doch auch hinter den Kulissen ist die aus zehn Schülern der Klassenstufen 5-12 sowie Herrn Berens bestehende AG nicht untätig: drei Konzertaufnahmen (u.a. der Lehrerband), zwei Hörspiele, sowie jedes Jahr aktuelle Features über das Schulleben am CBG können wir bis zum jetzigen Zeitpunkt präsentieren. Als Gründungsmitglieder und Elftklässler haben meine Freundin Anne Reibke und ich die Erfahrung gemacht, dass Schulradio tatsächlich als Sprungbrett in die echte Medienwelt dienen kann. Seit einem Jahr sind wir Redakteure des Schülerradios „Hörsturz“ und einmal im Monat live im Offenen Kanal zu hören, der berlinweit empfangbar ist. Gemeinsam mit Schülern unterschiedlichster Schulen aus Berlin und Brandenburg erarbeiten wir ein einstündiges Programm, das schließlich im professionellen Studio gesendet wird. Entgegen aller Gerüchte, die nicht nur auf dem Schulhof, sondern vor allem im Lehrerzimmer kursieren, setzen sich unsere Sendungen auch nicht nur aus Rock-, Pop-, HipHop- und Reggaestücken zusammen. Berichte über Stolpersteine, den GazaKonflikt und Benefizkonzerte gehören genauso zum Sprachanteil wie Interviews mit Newcomerbands, Spezialsendungen über Lateinamerikanische Musik oder eine Hommage an Bob Dylan. Nichtsdestotrotz leidet die Vielfalt des Programms – wie sollte es auch anders sein – an den technischen Voraussetzungen. Trotz zwei kleiner und zwei großer Boxen, Mischpult, Laptop, Mikro und anderer Hardware kommt leider nicht die gesamte Qualität der vorproduzierten Sendungen bei den Schülern an, da diese nicht nur zwei Etagen unter dem Ausstrahlungsort (Bibliothek), sondern auch noch getrennt durch den großen Lehrerparkplatz, ihre Pause abseits unserer Boxen verbringen. Auch würde eine feste Installation der Technik, die wegen Raummangels bisher nicht möglich war, Somit fühlte ich mich auch nicht mehr ganz so fremd, als ich vor einigen Wochen in den Fritzstudios mit den Radiofritzen am Morgen über das Radiomachen als Schüler sprach. Ken Jebsen in Gedanken ließ ich es mir anschließend auch nicht nehmen Nachrichtensprecher Florian Zelt vors Mikrophon zu holen und zu fragen, ob er sich schon während der Schulzeit vorstellen konnte beim Radio zu arbeiten. Ich erhielt eine Antwort, die alle „Gaga Radioten“ nicht minder teilen: „Ich wusste, dass ich in meinem Leben ein Problem bekommen würde, wenn’s mit dem Radiomachen nichts wird, weil… ich kann nichts anderes und will auch gar nichts anderes machen.“ Sophie Ketteniß, Jg. 11 15 Ausgabe 01 / 2009 Rhetorikwettstreit am CBG Die Siegerrede Geehrte Schüler und Lehrer, liebe Lebende! Also gut, Leben ist, ganz nüchtern betrachtet, die Zeit, die ein Mensch auf Erde zur Verfügung hat. So lange bis seine Zellen sich dem Verfall hingeben oder dem Ganzen ein unnatürliches Ende gesetzt wird. Sei es durch Krankheit oder durch umherfliegende metallische Gegenstände. Da geht es doch schon los, ist es wirklich die vorbestimmte Zeit oder nur ein Zwischenfall? Denn genau genommen ist die Entstehung des Wunders Leben so banal wie Brezelbacken und dennoch hochkompliziert. So viele Zufälle müssen aufeinander treffen, damit es überhaupt entstehen kann. Oder ist es ganz anders? Doch wenn wir das leben, sind wir dann nicht halbtote Zombies, weil wir nie am Leben waren? Mit eben Mitte 20 schon im Alltag eingelocht. Schrebergarten, 2-raumwohnung, Sofaschonbezüge, Kurzhaarfrisur, weil das so schön praktisch ist. Und Schluss, das wars, bis hier hin und nicht weiter. Ein nicht gerade wünschenswertes Szenario oder genau genommen beflügeln mich diese Aussichten wenig. Man steht am Anfang und ist schon am Ende. Die Eisfläche endet hier und man dreht sich im Kreis. Der Spot ist nicht mehr auf einen selbst gerichtet. Jedenfalls ist es dann soweit man ist da auf der Welt erst mal ist alles wahrscheinlich viel zu kalt viel zu laut und viel zu grell. Oder ist das Leben die Kür? Die Leichtigkeit? Und dann geht es los. Man wird ins Leben geschubst wie ein Kind, das das erste Mal mit seinen Schlittschuhen auf dem Eis steht. Und los. Man muss zusehen, wie man stehen bleibt, die Balance behält und aus wackeligen Kinderknien feste Standbeine werden. Die ersten unbeholfenen Schlitterversuche können zu Pirouetten werden und irgendwann sind wir mitten im Eiskunstlaufwettbewerb LEBEN. Vergessen die unbeschwerten Läufe auf dem See, die wilden Hockeyspiele, denn gibt es Pflicht und Kür. Die Pflicht ist dann zum Beispiel: Spießerharmonie, Zahlpause, Girokonto, Ratenzahlung, Gehaltsabrechnung, Mieterhöhung, Lohnsteuerjahresausgleich Umweltkarte, Studiengebühr, Steuererklärung Gebühreneinzugszentrale für Fernseh- und Rundfunkgebühren, pünktlich zum Abendessen sein, Risikolebensversicherung, wobei das Wort an sich schon ein Widerspruch ist. Ist hier das Leben das Risiko oder ist es das Risiko zu leben? Und kann man das versichern? Nutella aus dem Glas löffeln, die Punkte der Marienkäfer zählen, Großstadtenergie, den Tag im Bett verbringen, bei Regen picknicken, französische Cafés besuchen, ohne ein Wort französisch zu sprechen geschweige denn zu verstehen. Also: In einem viel zu teuren Loft wohnen, eine Gitarre besitzen, weil sie so schön aussieht, indische Kochbücher lesen und wie Keimzeit einst sang „die Comichelden finden und die Plastikgötter fragen“ und so zieht sich die Jugend bis zum 40. Lebensjahr hin? Ist es das? Hast du dich gespürt? Warst du wirklich am Leben? Ein ganz anderer Ausblick. So gesehen werden meine Bahnen auf dem Eis wohl eher verschlungen verlaufen. Denn ich habe noch keine Choreografie für mein Leben. Bis jetzt steh ich nur auf dem Eis im Spotlight und versuche den einen oder anderen Weg einzuschlagen. Ob ich am Ende auch meine Haare abschneide oder indisch koche ? Ich habe keine Ahnung. Fakt ist - wir kommen hier nicht lebend raus. Denn „Leben ist ...“ – eine große Runde auf dem Eis zu drehen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Annekatrin Utke, Jg. 11 Die Siegerin des Rhetorikwettstreits – Annekatrin Utke Foto: Red. Der Ablauf des Wettbewerbs Der Rhetorikwettstreit findet einmal im Jahr in den 11. Klassen statt. Ausgewählte Schüler und Schülerinnen halten eine Rede über ein Hauptthema, zu dem sich zuvor jeder seine eigenen Gedanken machen muss. Im Deutschunterricht werden die Reden dann konzipiert und verfeinert. Am Ende werden die Reden vor der Klasse vorgetragen und die besten Schüler für den Endausscheid gekürt. Diese müssen ihre Rede nochmals in der Aula vor einer Jury, bestehend aus Deutschlehrern und Schülern des Jahrgangs 12, vortragen. Kriterien der Bewertung sind unter anderem die Ausdruckskraft des Redners, dessen Mimik und Gestik, aber auch inhaltliche Aspekte sowie die sprachliche Gewandtheit. Siegerin dieses Jahr wurde Annekatrin Utke, sie erhielt von der Jury einen Büchergutschein. Zum Thema „Leben ist…“ sprach sie darüber, wie leicht man sich in einem spießigen Durchschnittsleben wieder findet und was sie selber von ihrem zukünftigen Leben erwartet. Ausgezeichnet wurden außerdem die Reden von Marieke Wimmer und Sophie Ketteniß. Franziska Durke, WP 10 16 Ausgabe 01 / 2009 Neues vom Schulförderverein Seit dem 1. Juli 2008 gibt es einige Neuheiten in unserem Förderverein. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt: Frau Kerstin Mutz ist die neue erste Vorsitzende des Vereins. Außerdem gibt es zum ersten Mal eine Beauftragte für Öffentlichkeitsarbeit, Frau Mara Kaemmel. Sie kümmert sich darum, dass der SFV bei den verschiedenen Veranstaltungen an der Schule präsent ist. Des Weiteren gibt es einen neuen kompetenten Kassenwart, der sich stark um das Sponsoring kümmert.Dem Schulförderverein können jetzt auch Schüler ab Klasse 10 beitreten. Alle Schüler bezahlen jährlich einen Betrag von 6 €, die Hälfte des eigentlichen Beitrags. Übrigens: Der Sponsorenlauf, der wegen des schlechten Wetters abgesagt wurde, wird am 12. Juni 2009 nachgeholt. Mirijam Bock und Sophia Rath, 10a Studienberatung Welche Studienmöglichkeiten es nach dem Abitur gibt, darüber sprachen am 18. Mai vor den Schülern unserer 12. Klassen Studenten von verschiedenen Hoch- und Fachhochschulen der Region. Nach einer kurzen Einführung konnten sich die Schüler Vorträge zu bestimmten Studiengängen anhören und danach weitere Informationen erfragen. Was kostet ein Architekturstudium an der BTU Cottbus? Wie sehen die Studieninhalte eines kommenden Juristen an der Europa-Universität Frankfurt aus? Dies und anderes erfuhren die Schüler von den Referenten, zu denen auch Mitarbeiter der Agentur für Arbeit und der Sparkasse OderSpree gehörten. Studenten und Schüler halten die Veranstaltung für eine große Hilfe und so mancher Student – so wurde erzählt - hätte sich zu seiner Zeit einen genauso informativen Tag am Gymnasium gewünscht. Nora Carstensen, WP10 IMPRESSUM Herausgeber: Carl Bechstein Gymnasium, Neu Zittauer Straße 1-2, 15537 Erkner Telefon 033 62 – 33 33 Redaktion: Sabine Winkler, Astrid Zeiske Satz und Layout: Falk Flach SLC GmbH, Badstraße 2, 15344 Strausberg Telefon 033 41 – 30 94 05 Druck: SLC-GmbH Jede anderweitige oder weitergehende Nutzung von Text und Bild ist nur mit der ausdrücklichen Einwilligung der Redaktion gestattet. Auflage: 1000 Exemplare www.carl-bechstein-gymnasium.de Informationen zum Schulneubau Viele Schüler, Eltern und Lehrer bewegt zur Zeit vor allem eine Frage: Wie geht es mit dem Schulneubau weiter? Die Redaktion des Bechstein- Journals hat dazu mit dem Schulleiter, Herrn Konertz, ein Interview geführt. Herr Konertz, im nächsten Schuljahr wird sich einiges auf unserem Schulgelände verändern. Was können Sie uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt über die geplanten baulichen Veränderungen sagen? Der projektierte Erweiterungsbau umfasst 60% der Unterrichtsfläche. Er wird vom renommierten Architekturbüro IBUS auf dem Stand moderner Schulbaukunst projektiert. Die Vorplanung beinhaltet in der weiter entwickelten Variante einen Komplettneubau des Hauses 2 mit vollständigem Abriss des alten Bestandes. Mit diesem neuen Gebäude werden alle Bereiche des schulischen Lebens gleichermaßen gefördert: Unterrichten, Bilden, Erziehen, Beraten, Verwalten, Innovieren und Kommunizieren. So soll es zum Beispiel mehr Einzelarbeitsplätze für Kollegium und Schülerschaft geben; alle Fachbereiche sowie das Ganztagsangebot werden von dem neuen Gebäude profitieren. Wie ist der aktuelle Stand der Planungen, auch hinsichtlich der Ausweichräume für den Unterricht während der Bauphase? Die Genehmigungsplanung für den Neubau wird am 26.05.2009 zum Sitzungstermin des Bildungsausschusses des Kreistages vorliegen. Das Bauvorhaben wird in diesem Sinne auch ein Tagesordnungspunkt des Kreistages auf seiner Sitzung am 24. Juni 2009 sein. Als offizieller Baubeginn wird derzeit seitens des Schulträgers der 06.10.2009 angesetzt. Für die Fertigstellung des Neubaus werden 15 bis 18 Monate veranschlagt. Die Sommerferien werden für die Bauvorbereitung und in der 2. Hälfte für den Abriss des Hauses 2 genutzt. Hinsichtlich der vorzuhaltenden Ersatzflächen für den Schulbetrieb ab Schuljahresbeginn 2009/2010 sind folgende Beratungsergebnisse festzuhalten: Nach Gesprächen mit der Stadt Erkner, der Verwaltung LOS und dem CBG hat sich die Oberschule Erkner freundlicher Weise bereit erklärt, Schulraum im Volumen von 5 Klassenräumen sowie Nutzungszeiten in Fachräumen für naturwissenschaftlichen Unterricht mit Beginn des neuen Schuljahres zur Verfügung zu stellen. Wir planen derzeit mit einem Jahrgang der Sek 2 die Räume dort zu belegen. Dank der Unterstützung durch den Bürgermeister Jochen Kirsch und die Stadtverwaltung Erkner kann zudem eine zentrale Ersatzfläche für den Schulbetrieb realisiert werden. Der Wegfall des Hauses 2 wird in notwendigem Umfang durch mobile Räume (Container) ausgeglichen. Es wird u. a. 5 Fachräume für Naturwissenschaften nebst Sammlungen, 6 Unterrichtsräume mit Garderoben und eine Bibliothek mit Internetanschlüssen geben, auch Flächen für Medien und erste Hilfe sowie Schließfächer und Toilettenanlagen sind vorgesehen. Tag der Naturwissenschaften Am 10.02.2009 begingen die 130 Schüler der 12. Jahrgangsstufe zum vierten Mal den „Tag der Naturwissenschaften am CBG“. 14 Vorträge wurden in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie und Informatik angeboten, die von Schülern der 12. und 13. Jahrgangsstufe in Zusammenarbeit mit den Fachlehrern vorbereitet worden waren. Hierbei sollten die behandelten Themen über das jeweilige fachinterne Curriculum hinausgehen, wodurch bei den Schülern weiterführende Interessen an den Einzeldisziplinen der Naturwissenschaften geweckt werden sollten. Den Eröffnungsvortrag von Marika Neumann, einer Mitarbeiterin des DFG Research Center Matheon, hörten alle Schüler des Jahrgangs. Hier ging es um „Mathematik im Alltag – Schwerpunkt Verkehr“. Anschließend wählten die Schüler zwei weitere Vorträge aus, die sie hören wollten. Zu den angebotenen Themen gehörten u.a. „Rechnernetze im Vergleich – Schulnetzwerk“ von Andreas Böttcher (Jg. 13) und Kevin Kutschik (Jg. 12) und „Spektroskopie“, dargestellt von Josephine Ohmann (Jg.13). Dass dieser Tag nicht nur lehrreich, sondern auch an Unterhaltung etwas zu bieten hatte, bewies Elizaveta Dagaeva mit ihren Darlegungen zum Thema „Gleitschirmfliegen – Eine Möglichkeit, von A nach B zu kommen“. Heike Hahm, Jg.12