jazzfest gronau
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April 2011 www.trailer-ruhr.de JAZZFEST GRONAU 29.04. – 08.05.2011 www.jazzfest.de www www Neuer Anstrich auf alte Strukturen, Foto: Stefan Lindauer trailer-Thema. www.trailer-ruhr.de I April 2011 Bühne. 8 Theater Ruhr Peter Jordan inszeniert „Macbeth“ in Dortmund 9 Schauspielhaus Bochum 10 Premiere Bernhard Mikeska über „Die Geister von Amnaș“ 11 Theater Duisburg / Aalto Theater 12 Theater Ruhr „Siegfrieds Tod“, „25 Sad Songs“, „Kasimir u. Karoline“ 14 Stücke – 36. Mülheimer Theatertage Theater Ruhr Das Theater Oberhausen bringt Bizets „Carmen“ 15 Consol Theater / Kulturzentrum Herne 16 Theater im Depot / Theater Rottstr 5 Theater demnächst Stücke – 36. Mülheimer Theatertage 17 Rü-Bühne / Kulturzentrum Wichern/ Grillo Theater Bahnhof Langendreer / Flottmann Hallen 18 Das Kleine Theater Essen / Theater Freudenhaus 19 MIR 20 Bucardo / Komikzentrum Ruhr Der Puppenspieler René Marik 21 Theater Fletch Bizzel / Ebertbad 22 Cabaret Queue / Theater Oberhausen 23 Theater-Kalender Ruhr 24 Internationales Frauenfilmfestival Dortmund I Köln 35 Westfalenhallen Dortmund /culture club 25 Jahre boSKop 38 Varieté et cetera 39 Landestheater Neuss Theater am Schlachthof Neuss 40 DEW21 44 Congresscenter Essen / Grugahalle Essen 45 Kulturfabrik Krefeld MDT mehr zum Bühnengeschehen unter www.trailer-ruhr.de/bühne KÖLN-THEMA Wahltag THEMA Frauen undist dieZahltag Macht THEATER Foto: Lena Horlemann 6 Foto: Axel J. Scherer Kino. 24 Internationales Frauenfilmfestival (IFFF) Dortmund I Köln 28 culture club Preview „Der Name der Leute“ 29 Film-ABC / Vorspann 30 Film des Monats: „Der Name der Leute“ Politische Liebeskomödie aus Frankreich 31 Kritikerspiegel Ruhr/ Kino-Kalender trailer gibt einen Ausblick auf das April-Kino 32 weitere Filmbesprechungen 33 sweetSixteen 37 IFFF Dortmund I Köln Das IFFF stellt sich politischen Fragen 48 ifs: internationale filmschule köln MDT weitere Filmkritiken und mehr unter www.trailer-ruhr.de/kino Literatur. www mehr Literaturempfehlungen unter www.trailer-ruhr.de/literatur Kunst. 42 RuhrKunst Staudt in Gelsenkirchen, Cragg in Duisburg 43 Sammlung Gespräch mit Kurt Wettengl, Museum Ostwall Dortmund 44 Kunstwandel Barbara Breitenfellner im Hartware Medienkunstverein Dortmund MDT 14 MDT mehr zu Konzerten in der Region und in NRW www.trailer-ruhr.de/musik Kultur in NRW. 18 Theater in NRW Erste Mülheimer Fatzer Tage im Ringlokschuppen widmen sich ausgiebig dem Bertolt Brechts Fragment „Fatzer“. Tanz in NRW Das Desaster der Kölner Tanzhauspläne Oper in NRW Fatih Akins „Gegen die Wand“ als Oper im Theater Hagen MDT MDT mehr zur Kultur in NRW www.trailer-ruhr.de/kultur-in-nrw trailer spezial. 4 Intro 7 Innovation Die Automobilkonzerne bringen allmählich ihre Elektro-Modelle Richtung Kundschaft – zum Testen und Bestellen 45 Auswahl Die Auswahl-Tipps des Monats für Theater, Kunst, Konzerte und Comedy 46 Impressum MDT Magenbitter, ungeschminkt, Verlosungen und mehrr www.trailer-ruhr.de MDT mehr Kunst im Ruhrgebiet unter www.trailer-ruhr.de/kunst Theater Ruhr KINO 40 Klavierfestival Ruhr 45 Dirk Becker Entertainment Konzerthaus Dortmund MDT 40 Poetry: Sebastian 23 Die Videokolumne: www.trailer-ruhr.de/literatur 41 Literatur-Kalender/ Medienforum Essen MDT Musik. Film des Monats KINO 30 und mehr 5 Frauen und die Macht Wie und wo haben Frauen heute die Macht zu entscheiden? Ein Frauenfilmfestival gibt Antworten Lesen Sie mehr auf den neuen InternetSeiten! Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg. IFFF KUNST 37 Foto: Mark Ansorg, Dortmund Sammlung 43 www.trailer-ruhr.de/news 5 Intro Intro -ruhr.de April 2011 So schön kann Cäsium sein, Foto: Francis Lauenau trailer + trailer-ruhr.de Da habt ihr den Salat ! Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund Thema Geschlossene Gesellschaft? Barbara Steffens, NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter über Frauen in Leitungspositionen: „Ich glaube, dass der gemischtgeschlechtliche Vorstand das Erfolgsmodell der Zukunft ist.“ 6 Barbara Steffens Thema Die Frau für BP in Europa Sabine Dietrich, Bereichsleiterin bei BP Europa SE in Bochum: „Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass durch mehr Frauen eine andere Teamatmosphäre geschaffen wird.“ 6 Sabine Dietrich Premiere Theater zum Lauschen Bernhard Mikeska im Gespräch über seine Inszenierung „Die Geister von Amnaș“ und die 10 Der Mai 1986 war ein echter Wonnemonat. Die Sonne strahlte. Aber nicht nur die. Weil ihr Freilandsalat so knackig war, dass sogar Geigerzähler begannen zu knacken, verschenkten die Biobauern im Münsterland ihre radioaktiv belasteten Produkte an junge Menschen mit langen Haaren und großen Autos. Diese Autos fuhren als Kolonne zu der damaligen VEWZentrale in die Dortmunder Innenstadt. Eine Menschenkette beförderte die unverkäuflichen Agrarprodukte direkt vor die Drehtür des Verwaltungsgebäudes. Die Wut der Menschen war gross, die Drehtür drehte sich. Die westfälischen Elektrizitätswerker, die erst Jahre später von RWE geschluckt wurden, wollten trotz der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl ihren Thorium-Hochtemperatur-Pannenreaktor in Hamm-Uentrop am Netz lassen. Das zarte Grün der zerquetschten Salatblätter changierte vortrefflich mit dem öden Grau des feisten Teppichbodens. Die herbeigerufenen Polizeibeamten konnten sich ein hämisches Grinsen schwer verkneifen. Eine Wiederauflage dieser Aktion angesichts der Reaktorkatastrophe in Fukushima wäre, das muss erwähnt bleiben, eine kriminelle Handlung. Andere Aktionen bietet das INTERNATIONALE FRAUENFILMFESTIVAL an, das in diesem Monat – ebenfalls in Dortmund – seine Pforten öffnet. Unter dem Motto WAS TUN werden sogar Bomben geworfen, allerdings nicht gefüllt mit Schwarzpulver, sondern mit Blumensamen. WAS TUN kann im Angesicht der dampfenden Atomkraftwerkruinen in Japan auch heißen, den Stromanbieter oder die Bundesregierung zu wechseln. Anregungen nimmt TRAILER gern entgegen, um sie im Mai-Heft zu veröffentlichen. Das TRAILER-THEMA im April ist da nicht fern. „FRAUEN UND DIE MACHT“ heißt das große Streitfeld. Wo haben Frauen bereits die Macht und wie viel Macht darf eine Quote haben, die dies regelt? www Funktion des Hörens im Theater. Bernhard Mikeska und mehr Roter Teppich Schauspielerin, Regisseurin und Musikerin Nicolette Krebitz erzählt über die Dreharbeiten zu „Unter Dir die Stadt“ und verrät, warum Cannes „nicht so lustig wie Berlin“ ist. MDT www.trailer-ruhr.de/spezial Nicolette Krebitz Sammlung Interviewserie RuhrKunstMuseen Kurt Wettengl, Direktor des Museums Ostwall: „Der Kunstmarkt ist in seinen finanziellen Wertvorstellungen den Möglichkeiten der Museen soweit davongelaufen, dass man kaum noch sammeln kann.“ 43 Auch das THEATER OBERHAUSEN ist in diesem Frühling politisch. Das Stück DIE GEISTER VON AMNAS erzählt von einer Traumwelt. Rumänien im Dezember 1989. Ein Mann wird von einer Kugel getroffen. Bevor er stirbt, träumt er sein Leben weiter. Das Publikum erhält, ganz unüblich für eine Theatervorstellung, Kopfhörer, damit die Erzählung ganz nah zu hören ist. Eine Traumlandschaft ist auch im U in Dortmund aufgebaut. Der dort ansässige HARDWARE KUNSTVEREIN präsentiert eine Ausstellung der österreichischen Künstlerin BARBARA BREITENFELLNER. Ein Porsche auf dem Teppich, ein Gorilla auf der Werkbank. Wer in diese Show geht, braucht kein LSD mehr. „Erst vögeln oder erst essen?“ Diese Frage der attraktiven Bahia irritiert Arthur, zumal er eher links ist und Bahia ansonsten nur mit Reaktionären ihren Beischlaf tätigt, um sie eines Besseren zu belehren und so die Welt retten will. DER NAME DER LEUTE zeigt, dass die hintergründige französische Komödie quicklebendig ist. Die britisch-rabenschwarze übrigens auch. Muslimische Gotteskrieger lassen in FOUR LIONS nicht nur einen Raben explodieren. Wer diesen Film gesehen hat, kann Islamisten nur noch auslachen. Und das ist ja auch schon mal was. LUTZ DEBUS Kurt Wettengl 4 Thema Illustration: Sven Siebenmorgen Frauen regieren die Welt? Die Welt bebt. Ein Frauenfilmfestival stellt Fragen und gibt Antworten www 5 Eine Josephine Ackerfrau als Chefin der Deutschen Bank erscheint so undenkbar wie eine Päpstin Natürlich kann Frau und Mann sich nicht darauf verlassen, dass irgendwann einmal Frauen in Machtpositionen die Welt menschenfreundlicher gestalten. Gesellschaftliche Veränderung, dass weiß besonders die Frauenbewegung, kann nur ur durch Protest und Widerstand erreicht werden. n. Einen Anfang macht das IFFF. Bei einem Stadttspaziergang werden selbstgebaute Samenbommben geworfen, damit die Bienen im Dortmunder er Norden, die ihr Leben ja grundsätzlich feminisstisch organisieren, mehr Nahrung bekommen. n. Die Multimedia-Künstlerin Annemie Maes, diee diese außergewöhnliche Exkursion anbietet, hat at ein Motto kreiert, dass sich auch alle zukünfftigen Finanzmagnatinnen und Energiekonzernncheffinnen zu Herzen nehmen können: „Time is Honey!“Wenn nämlich Menschen nicht so habbgierig wären, müssten manche Katastrophen gar ar nicht stattfinden. Atomkraftwerke in Erdbebenngebieten und mit Petrodollars alimentierte Diktaatoren sind zurzeit noch der Preis, den die Wohllstandsgesellschaft zahlt. LUTZ DEBUS US und mehr Frauen und die Macht Chefin der Deutschen Bank erscheint so undenkbar wie eine Päpstin. Wahrscheinlich ist das kein Zufall, fallen doch viele wichtige Entscheidungen über unsere Zukunft nicht im Parlament oder auf dem Fußballplatz, sondern an der Börse. Heftig wurde deshalb in den vergangenen Wochen über eine gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote in den Vorständen von DAX-Unternehmen gestritten. Sogar die Frauen innerhalb der CDU waren sich nicht einig. Selbstverständlich sind Länder, in denen mehr Frauen in führenden Positionen anzutreffen sind, nicht sofort paradiesische Orte. Aber ein auf WELT-ONLINE veröffentlichter Zahlenvergleich mag zu denken geben: Der Frauenanteil in Vorständen lag 2010 in Schweden bei 17 Prozent, in Deutschland bei nur zwei Prozent. Das entspricht dem Wert von Indien. Russland und China kamen auf je sechs Prozent. www.trailer-ruhr.de/thema Am Morgen des 11. März unterbrach WDR 2 seine Neidhardt. „Vom nackten Schmachten und poliSendung für eine kurze Eilmeldung. Ein schwe- tischer Intervention“ erlaubt einen Einblick in die res Erdbeben habe Japan erschüttert. Meldungen Ästhetik und Philosophie arabischer Videoclips. über Tote oder Verletzte gäbe es zunächst nicht. Das Beiprogramm des Festivals ist ambitioniert. Aber kann, abgesehen Seit diesem Tag ist die trailer-Thema im April: von den Aktivitäten des Welt nicht mehr, wie IFFF, die Welt durch den sie war. Beim Schreiben Feminismus überhaupt dieser Zeilen war noch Machen Frauen anders Politik als Männer? In Pargerettet werden? nicht klar, wie viele lamenten und Regierungen? In UnternehmensvorMenschenleben das Beständen? In Basisbewegungen? Dann bebte die Erde Empört sang John ben, der Tsunami und in Japan. Fragen und Antworten zu unserem Thema Lennon „Woman Is die Reaktorkatastrophe erscheinen nun noch viel dringender. the Nigger of the von Fukushima letztlich World“ kosten würden und ob die havarierenden Atomkraftwerke größere Land- Empört sang schon im September 1972 John Lenstriche als die in der ersten Woche eingerichteten non „Woman Is the Nigger of the World“ und kreSperrzonen erheblich kontaminieren würden. ierte so eine der ersten Hymnen der Frauenbewegung. Hat er, aus heutiger Perspektive gesehen, Als regional erscheinendes Monatsmagazin kann recht behalten? Hillary Clinton ist Vizepräsidentrailer nicht die Aktualität eines Live-Tickers im tin der USA, Angela Merkel ist Bundeskanzlerin Internet oder einer abendlichen Sondersendung von Deutschland. Sogar Nordrhein-Westfalen liefern. Sehr wohl jedoch sollen die LeserInnen wird seit knapp einem Jahr von zwei Frauen gedazu ermutigt werden, diese Welt nicht denjeni- führt. Sind also tatsächlich von Washington bis gen zu überlassen, die in ihrem Fortschrittsglau- Berlin Frauen an der Macht? Mitnichten. Die ben und ihrer Profitsucht den menschgemachten Welt erscheint auch knapp 40 Jahre nach LenTeil dieser Katastrophe verursacht haben. nons Protestsong geführt von alten Männern, Lange vor dem Beben von Japan legten die Ma- die an den Hebeln der Macht den Planeten nicht cherinnen des Internationalen Frauenfilmfestivals gerade in eine rosige Zukunft lenken. 100 Jah(IFFF) in Dortmund ihr diesjähriges Motto fest. re, nachdem zum ersten Mal der Internationale „WAS TUN“ soll Frage und Antwort zugleich sein. Frauentag begangen wurde, drei Monate nach Die Festivalfrauen beweisen mit dieser Themen- den ersten Unruhen in den arabischen Ländern wahl dabei fast prophetische Gaben. Ihr Programm, und drei Wochen nach den Katastrophen in Jadas mit vielen Aktionen zum aktiven Mitgestalten pan darf man sich auch die Frage stellen, ob uns anregt, kann in Dortmund einen Rahmen bieten durch mehr Frauen an der Macht eine bessere für Protest, Widerstand und konstruktive gesell- Zukunft bevorstünde. schaftliche Teilhabe. Parkplätze in der Innenstadt werden zu einem Laboratorium für „sensorische In vielen gesellschaftlichen Bereichen, die einst Annehmlichkeiten“ umgewidmet. Zugeparkter als männliche Bollwerke galten, ob es die Politik öffentlicher Raum soll so durch Performance, oder der Fußball ist, die Polizei, die Armee oder Partizipation und Diskussion zurückerobert wer- das Bischofsamt, sind Frauen im Vormarsch. Nur den. Die Attac-Gründerin Jutta Sundermann hält ein Bereich verweigert sich bislang konsequent einen Vortrag über Wut- und Mutbürgerinnen. der Entwicklung. In den Chefetagen der führenDie Umwälzungen in der arabischen Welt wer- den deutschen Unternehmen sind so gut wie keine den verständlicher durch das Referat von Irit Frauen anzutreffen. Eine Josephine Ackerfrau als Thema „Chefetagen sind geschlossene Systeme“ Barbara Steffens – Frau mit Konturen, Foto: Sven Siebenmorgen Barbara Steffens über die Frauenquote in Vorständen trailer: Frau Steffens, brauchen wir eine Frau- System. Als einzelne Frau ist es schwierig, in eienquote für Leitungspositionen in der Wirt- ner klassischen Männerstruktur Fuß zu fassen. Sitzungen bis spät in die Nacht, keine Flexibilität schaft? am Tag – in Führungspositionen Barbara Steffens: Es gibt nur eine sehr geringe Anzahl von „Die Vereinbarkeit von Beruf und gilt das vielfach weiterhin als Unternehmen, die verstanden Privatleben können auch Männer normal. Wenn der Kindergarals Gewinn erleben” ten anruft und möchte, dass haben, dass sie mit gemischtein krankes Kind abgeholt wird, geschlechtlichen Teams, egal ob in Vorständen oder Aufsichtsräten, eine andere harmoniert das nicht mit der Berufsrealität eines Unternehmenspolitik erreichen und somit erfolg- Managers. In einer alten, traditionellen, männreicher sind. Die Telekom, die eine selbstverord- lichen Unternehmenskultur, ist für Frauen – und nete Quote umsetzt, ist hier ein oft zitiertes Bei- übrigens genauso für Männer –, die Beruf und spiel. Sie ist aber leider eine Ausnahme. Deshalb Familie miteinander vereinbaren wollen, kein brauchen wir gesetzliche Rahmenbedingungen, Platz. damit Wirtschaftsunternehmen, die dies noch nicht erkannt haben, mit einer Quote die Frauen Sind Frauen in Leitungspositionen besser? Sie sind anders. Sie bringen einen anderen Blickaber auch ihre eigene Firma nach vorne bringen. winkel in das System hinein. Sie arbeiten mehr in Warum erkennen die Unternehmen die Vor- inhaltlichen Netzwerken. Sie arbeiten eher in flachen Hierarchien. Ich glaube, dass der gemischtteile einer Quote nicht einfach freiwillig? Wenn eine Chefetage zu 99 Prozent mit Männern geschlechtliche Vorstand das Erfolgsmodell der besetzt ist, funktioniert sie als geschlossenes Zukunft ist. In den späten sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts hätte man die Begriffe Emanzipation und Ministerium nicht in einem gemeinsamen Wort verwenden können ... Wir leben aber jetzt in einer anderen Zeit. Emanzipation beschränkt sich ja auch nicht auf Frauenemanzipation. Wir brauchen auch emanzipierte Männer, die in sogenannte Frauenberufe gehen, Familienarbeit und Pflege übernehmen. Die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben können auch Männer als Gewinn erleben. ZUR PERSON Barbara Steffens (49) von den Grünen ist NRW-Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter. Foto: Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes NRW www „Ich bin die einzige Frau“ www.trailer-ruhr.de/thema und mehr Sabine Dietrich über ihre Position bei BP in Bochum trailer: Frau Dietrich, wie geht es Ihnen als Werden Sie gelegentlich auf Ihr Frausein reduziert? Frau in leitender Position in einem großen Manchmal werde ich von Männern in Meetings Unternehmen? auf meine Handtasche angesprochen oder auf meine Kleidung. Privat finde ich SSabine Dietrich: Ich war über „Manchmal werde ich von ddie letzten fünf Jahre hinweg au- Männern in Meetings auf meine das nett, wenn ich Komplimente bekomme. Im geschäftlichen ßßerhalb Deutschlands in GroßHandtasche angesprochen” möchte ich aber Anerkennung bbritannien und Indien tätig. Nach Deutschland zurückzukommen bedeutet für mich für meine Leistung, nicht für mein ModebewusstD schon eine große Umstellung. Im Ausland habe ich sein. Solche offen ausgesprochenen Komplimente sc uunter anderem in Leitungsteams gearbeitet, die zu 60 in einem rein männlichen Kreis können daher eher despektierlich wirken. PProzent mit Frauen besetzt waren. Je in Deutschland arbeiten Sie nicht mit so vieJetzt len Frauen zusammen? le Nein, leider bin ich hier im Team die einzige Frau N uund würde mir mehr Frauen um mich herum wünschen. Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass durch sc mehr Frauen eine andere Teamatmosphäre gem schaffen wird. Was nicht heißt, dass Frauen per se sc für Führungspositionen besser qualifiziert sind als fü Männer – aber gleich. M Warum ist die Situation in Deutschland anders als in Großbritannien? Hier reagiert die Gesellschaft anders auf Frauen in Vollzeittätigkeit als in angelsächsischen Ländern, als Beispiel sei nur das Schlagwort „Rabenmutter“ genannt. Es gibt hier auch nicht die entsprechenden Strukturen zur Unterstützung von berufstätigen Frauen, zum Beispiel in der Kinderbetreuung. 6 46 Halten Sie etwas von einer gesetzlichen Quote? Ja, persönlich bin ich ein starker Befürworter einer verbindlichen Zielsetzung, da sich seit Beginn meines Arbeitslebens vor 30 Jahren im Bereich Frauen in Führungspositionen nicht viel verändert hat. Das Wort Quote jedoch hat für mich einen schalen Beigeschmack. Ich stelle mir Ziele in allen Bereichen vor, denn es gibt ja auch Teams, in denen es fast nur Frauen gibt. Wir alle profitieren von einer besseren Durchmischung. Das kann nicht nur durch eine gesetzlich verankerte Quote geschehen, sondern hat viel mit spezifischer Talententwicklung zu tun. Und hier können die Unternehmen Frauen sicherlich mehr unterstützen. INTERVIEWS: LUTZ DEBUS ZUR PERSON Sabine Dietrich (50) ist Bereichsleiterin für Gesundheit, Betriebssicherheit und -schutz, Qualität, Umwelt sowie Leiterin für Compliance und Ethik bei der BP Europa SE in Bochum. Foto: BP Europa e ün Gr Innovation en it Se 11 20 STÄDTE-RANKING RUHR BO DO DU E 02/11 26 19 16 74 Anzahl Elektro-Fahrzeuge Quelle: Kraftfahrtbundesamt u. lokale Ämter Mit der „Urban Stage“ ist der Daimler-Konzern in den europäischen Hauptstädten unterwegs, wo Kunden Metropolen-Zukunft und E-Fahrgefühl schnuppern können, Foto: Mercdes Benz Die neue Gattung mit dem groß vorangestellten „E“ hat es noch schwer. Seit den ersten Bastlerlösungen sind gut 40 Jahre vergangen, mehrere – inszenierte – Hypes blieben ohne nennenswerten Erfolg. Der deutsche Markt spürt kaum Nachfrage, wohl auch, weil für die als „revolutionär“ gefeierte Erfindung einige liebe Gewohnheiten aufgegeben werden müssen. Dennoch glaubt die Branche fest, dass 2011 das „Jahr des Durchbruchs“ sein werde. Und eine gute Neuigkeit aus den USA gibt es tatsächlich: Zum ersten Mal hat jetzt das Web-Kaufhaus Amazon in einem Quartal mehr EBooks als gedruckte Bücher verkauft. Auf Elektrofahrzeuge übertragen, könnte 2020 ein solcher Meilenstein in Deutschland werden. Eine Million Autos mit Volt statt Oktan peilt die Bundesregierung dann an – was einem Anteil von zwei bis zweieinhalb Prozent am gesamten Pkw-Bestand entspräche. Selbst um dieses bescheidene Ziel zu erreichen, müssten die Automobilbauer allmählich mit der Serienfertigung, aber auch mit der Erwärmung des Marktes anfangen. Eine trailer-Recherche bei den großen Herstellern ergab: einige sind schon ganz gut positioniert. Bunt, trendy, europäisch – so hat Mercedes-Benz seine Kampagne für den „Smart electric drive“ aufgestellt. Und geht damit über die Dörfer namens Berlin, Rom, Zürich, Paris oder Madrid. Jeweils für einige Wochen stellte der Autobauer seine „Urban Stage“ auf, einen lindgrünen Pavillon, in dem die Gäste Zukunftsprojekte für das Metropolenleben bestaunen konnten. Und natürlich den Elektro-Smart „er-fahren“ – online anmelden, Führerschein mitbringen, fertig. „Elektrisch fahren ist eine ganz, ganz neue Erfahrung“, gab Vertriebschef Marc Langenbrinck den Testpiloten Citroëns C-Zero rollt in wenigen Wochen auf den Markt, Foto: Citroën mit auf den Weg, „Sie nehmen die Stadt völlig anders wahr.“ In den ersten sechs Hauptstädten setzten sich immerhin 9200 Testfahrer hinters Steuer, die zweite Staffel kommt in diesem Jahr nach London, Amsterdam und Barcelona, aber auch Frankfurt und Köln. Auf deutschen Straßen rollen inzwischen 300 Schnupper-Smarts als Appetitanreger. In der ersten Reihe: die Teilnehmer der Pilotprojekte in Berlin, Hamburg, Stuttgart und München. Dem Vernehmen nach stehen aber auch 45 City-Mobile bereit, um in kleinen Gruppen als „Roadshow“ über Land zu tingeln und sich anfassen und fahren zu lassen. 2012 wird der Smart (im Ruhrgebiet etwa über die Lueg-Gruppe) erhältlich sein, wenig später die elektrifizierte A-Klasse sowie das B-Modell mit Brennstoffzelle. Auch andere Hersteller, die 2011 oder später mit dem Verkauf starten, setzen auf Modellprojekte: BMW schickte bisher 612 E-Minis in die TestKundschaft, um zwischen Berlin und Peking „sehr breite Erfahrungen“ zu sammeln. Die bekamen sie – etwa von dem Architekten Thomas Kolb: „150 Kilometer Reichweite sind in Ballungszentren völlig ausreichend. Aber der E-Mini ist nur noch Zweisitzer - und mit 205 PS total übermotorisiert.“ Bekanntlich kommt nun statt seiner 2013 der i3 als Leichtbaufahrzeug. Noch in diesem Jahr bringt BMW aber den „Active-e“ als Vorserienversion zum Ausprobieren unters Volk. www Flott dabei sind bereits die Franzosen: Den Marktstart von C-Zero und Berlingo hat Citroën laut Sprecher Stephan Lützenkirchen „mit Foren, Messen und Probefahrt-Aktionen“ vorgewärmt. In den nächsten Wochen rollen die ersten Exemplare in die Salons und werden mit einer Frist von 12 bis 16 Wochen lieferfähig sein. Man kalkuliert, dass zunächst 95 Prozent an Groß- und Flottenkunden gehen: zum Beispiel die Deutsche Bahn, die den C-Zero im Car-Sharing einsetzen will. Wie Citroën machte sich auch Renault Konzepte, um interessierten Kunden umfassende Mobilität anzubieten. Wer im Metropolen-Alltag mit dem Elektroauto gut bedient ist, soll Hilfe von seinem Händler erwarten können, wenn es zweimal im Jahr auf größere Urlaubstour geht. „In Paris be7 ruhrmobil-E-Serie, Teil 13 „ruhrmobil-E“ heißt das in Bochum gegründete Netzwerk, in dem Akteure aus Wirtschaft und Forschung, Anwender und Kommunen in Sachen Elektro-Mobilität kooperieren. Das trailer-ruhr-Magazin berichtet über Entwicklungsfortschritte von „ruhrmobil-E“ und hält nach verwandten Aktivitäten in der Ruhrstadt Ausschau. Infos: www.ruhrmobil-E.de kommen sie innerhalb von drei Stunden ein langstreckentaugliches Mietauto“, sagt Renault-Sprecherin Uta Nolte. Der Autobauer mit der Raute hat als Erster sechs ausgewählte Partnerbetriebe in der Modellregion Rhein-Ruhr benannt, die Verkauf und Hochvolt-Service übernehmen. Im Ruhrgebiet sind das die Autohäuser Eisenstraße (Dortmund), Boden (Essen) und Witzel (Bochum). Mit einer Reservierungsaktion im Internet fahndet Opel nach Interessenten für den neuen Ampera – 3300 sollen nach Werksangaben bereits angebissen und 150 Euro für den Eintrag in eine E-Pionier-Liste gezahlt haben. In Rüsselsheim erwägt man ebenso eine spezielle „Roadshow“ zum offiziellen Bestellstart im Sommer. Ins eigene 43.000-Euro-Gefährt werden Ampera-Kunden dann wohl am Jahresende einsteigen können. Den Kunden ideenreich Appetit auf Elektro-Mobile zu machen, ist aber auch Sache der Händler er vor Ort. Opel-Mann Hendrik Rüschkamp, der inn Lünen, Lüdinghausen und Selm drei Autohäuser err betreibt, will nicht nur in diesem Jahr zehn EAutos verschiedener Hersteller lieferfähig habenn (neben Ampera und Chevrolet Volt auch Fiat 500, 0, Suzuki Stromos oder den Flitzer Fisker Karma).). Rüschkamp beschaffte auch einen Peugeot iOnn und stellte ihn einem befreundeten Car-Sharer er zur Verfügung. Zudem hat er den Nachwuchs hs im Auge. „Bei uns bekommt jeder FührerscheinnNeuling eine kostenlose E-Teststunde“, hat sichh das Mitglied im Bochumer Ruhrmobil-E-Netzwerk rk ausgedacht. Und: „Wir sind gerade dabei, einee Fahrschule zu elektrifizieren.“ Mit emissionsfreienn Antrieben, versteht sich. TOM JOST ST und mehr Die Automobilkonzerne bringen allmählich ihre Elektro-Modelle Richtung Kundschaft – zum Testen und Bestellen www.trailer-ruhr.de/gruene-seiten Appetitmacher in den Metropolen Theater Ruhr Das letzte Gefecht ist geschlagen zwischen Macduff und Macbeth (Sebastian Kuschmann und Björn Gabriel), der froh ist, dass es endlich zu Ende ist, Foto: Birgit Hupfeld. Das Karussell, das dreht sich immer rund herum www.trailer-ruhr.de/theater-ruhr und mehr Peter Jordans Inszenierung von Heiner Müllers Shakespeare-Bearbeitung „Macbeth“ am Schauspiel Dortmund Leder. Rocker. Blut und Macht. Im Dortmunder Schauspielhaus findet mal wieder ein Shakespearsches Schlachtengetümmel statt, die altbewährte Auseinandersetzung zwischen dem fetzigen Macbeth und dem zufälligen Rest der kleinen, damaligen Welt. Der Schauspieler und Regisseur Peter Jordan (Kommissar Uwe Kohnau im „Tatort“) setzt bei seiner ersten Inszenierung in seiner Heimatstadt auf die Bearbeitung von Heiner Müller und auf ein ungewöhnliches Bühnenbild. Eine konisch nach hinten zulaufende Waschkaue voller hochgezogener Kleider zieht den Blick und die Schauspieler in sich hinein. Ob es der Wald vor Inverness oder die Höhle der Hexen wird, dieses Heer von leeren Hüllen wird sich natürlich vergrößern beim Fleisch-vom-Knochen-Schlagen. Björn Gabriel spielt dafür einen dauerlächelnden Macbeth, der später auch mal die Hose nicht mehr über die Knie ziehen kann und der sich abwenden m muss, wenn der wahre König Duncan zeigt, wie man sich als Herrscher zu bbenehmen hat. Er wühlt im blutigen Plastiksack nach dem Kopf des Thane of Cawdor, eine Trophäe mit der Mcbeths prophezeiter Aufstieg beginnt. D Die schwarzen Hexen lenken die Recken, die breitbeinig durch die Kriege st stolzieren, dem einen sagen sie den Thron, dem anderen eine Dynastie voraaus, nichts ist gelogen, aber eben auch nicht die ganze Wahrheit. Alles für SSchottland, oder nicht? Ein Dolch der Einbildung, ein nichtig Blendwerk, das aaus dem heiß gequälten Hirn erwächst? „Is It Getting Better?“ Sebastian G Graf intoniert auf der Gitarre U2, nebenher mimt er noch Soldat und Diener, ei eine gelungene, fast durchgehende Soundspur, die überzeugt. D Die Helden, Hexen und Königsmörder tauchen zwischen den Bühnenla lamellen auf, rennen hin und her, Lady Mcbeth (Melanie Lüninghöner), eine u unschuldige Elfe mit bösem Hunger nach der Krone, ein Gegenstück zum G Gatten, der in Dortmund nach Heiner Müller eher widerwillig in den ge gewalttätigen Kreislauf gesogen wird, aber die Lady weiß auch, wie Helden zu Höherem bekehrt werden. Zu Bett, zu Bett eben. So muss dann auch D Duncan folgerichtig selbst die Hand Macbeths in den Eimer mit Theaterblut ta tauchen, sich den kahlen Schädel färben und in den Armen des armen Mörders sterben, während dem das wohl ziemlich peinlich erscheint. Das, was den König zum Monarchen machte, wird Macbeth nie erreichen, soviel ist da schon klar. Allerdings lässt Jordan seinen Kollegen zuviel Raum an der Rampe. Die schönen Bilder, oft wie Filmstills arrangiert, reichen für eine stringente Choreografie einfach nicht aus. Hier wäre mehr Wagnis in der Müllerschen Parabel vom mit Blut geleimten Erdball nötig gewesen. Das Krieg und Mord an Völkern heute noch als legitimes Mittel der Machtergreifung, der Machtsicherung und des Machtentzuges dienen, kann man momentan in Nordafrika sehr gut beobachten. Auch da färben sie sich die Köpfe rot, eben nur nicht mit Theaterblut, das Volk interessiert da niemanden. Nur Macht stößt Macht vom goldenen Futtertrog. Die wilden Weiber machen sich bei Heiner Müller ein Spaß daraus, genau diesen blutigen Kreislauf wieder in Gang zu setzen und dabei auch ein paar neue Kleider für ihren Himmel zu gewinnen. Als der sich bühnenmechanisch senkt, müssen alle kriechen, nur der König wandelt über das Klamottenmeer hinweg, erhält das nächste doppeldeutige Orakel, das ihn in Sicherheit wiegen soll, seinen Wahnsinn aber beschleunigt. Macht korrumpiert auch den Geist – Oberst Gaddhafi mit Regenschirm lässt grüßen. Das Ende ist nah, der Wald marschiert, das letzte Gefecht wird geschlagen zwischen Macduff und Macbeth, der froh ist, dass es endlich zu Ende ist. Doch keiner will die mächtige Krone. Sie landet, obwohl vorbestimmt, mehr beiläufig bei Fleance, Banquos Sohn. Und der weiß noch nicht, welche Bürde er da aufgeladen bekommt. Das Schlachten wird weitergehen, die Welt bleibt mit Blut geleimt, bis heute. Ein interessantes Regiedebüt mit Schwächen. PETER ORTMANN www „Macbeth“ von William Shakespeare in der Fassung von Heiner Müller Do 14.4., Sa 23.4., Fr 29.4. je 19.30 Uhr Theater Dortmund 0231 502 72 22 88 www DAS LAND DER UNBEGRENZTEN UNMOGLICHKEITEN AMERIKA VON FRANZ KAFKA REGIE: JAN KLATA PREMIERE: 2.4.11 KARTEN: 0234 / 33 33 55 55 WWW.SCHAUSPIELHAUSBOCHUM.DE Premiere Der Schein trügt. Hinter bunten Fassaden lauern geisterhafte Räume, Foto Hannah Schwegler „Der Hörsinn wird im Theater oft unterschätzt“ Der Regisseur Bernhard Mikeska inszeniert Lothar Kittsteins „Die Geister von Amnaș“ am Theater Oberhausen Weihnachten 1989. Das kommunistische Regime Schauspieler sind ja nicht so weit entfernt. Aber in Rumänien gerät ins Wanken. In Sibiu/Her- über den Kopfhörer kommen nicht nur die Stimmannstadt in Siebenbürgen fallen über 90 töd- men der Schauspieler, sondern man hört eine ganze Soundwelt. Der Kopfhörer ist liche Schüsse. Ceauescu flieht, wird gefangen und exekutiert. „Das Ohr ist ein Organ der Angst, wie eine 3D-Brille im Kino, man Für die Rumäniendeutschen es hat uns früher nachts vor den sieht einfach mehr damit, man winkt die Verlockung der Frei- Tieren beschützt. Die Augen wa- sieht anders und man ist näher heit – Deutschland. Auch Hans ren zu, aber das Ohr hat gehört.” dran. Die Hoffnung ist, wenn man das einmal erfahren hat und treibt es auf die Straßen in Sibiu/Hermannstadt. Für ihn beginnt eine Reise in setzt dann die Hörer ab, würde man feststellen, eine neue Realität – aber diese Reise führt ihn dass doch irgendwie eine Dimension fehlt. Dass die weiter weg von Zuhause, als er es sich je hätte Zuschauer damit experimentieren, kommt in den vorstellen können – und zugleich doch wieder zu- Arbeiten, die ich bis jetzt gemacht habe, regelmärück dorthin, wo er herkommt. Lothar Kittstein ßig vor. hat mit „Die Geister von Amnaș“ ein Stück geschrieben, das die Fragen nach Heimat, Gemein- Was sind die Geister von Amnaș? schaft und den eigenen Lebensentwürfen auf- Uns haben diese Geisterdörfer in Sibiu in Siebenwirft. Regisseur Bernhard Mikeska stattet jeden bürgen fasziniert. Die sind von den RumäniendeutZuschauer mit Kopfhörern aus und lässt ihn die schen spätestens 1989 komplett verlassen worden. Geschichte auf eine eigene, intime Weise erleben. Wir sind dorthin gefahren und haben uns auch So wird das Theater zum Breitwandkino, zum Kino dieses Amnaș angesehen. Die Dörfer haben etwas im Kopf. geisterhaftes, als könnten auch die Geister der Vergangenheit in den verlassenen Häusern spuken. Es trailer: Warum müssen Zuschauer in einem The- ist so als würde man in Wohnungen reingehen, wo die Leute Hals über Kopf geflüchtet sind, und das ater Kopfhörer aufhaben? Bernhard Mikeska: Eigentlich möchte ich die Zu- Leben ist so stehen geblieben. schauer die Kopfhörer vergessen lassen. Sie sollen nicht als technisches Vehikel wahrgenommen wer- Und die Geschichte? den. Aber mit denen kann man viel leichter in die Es geht darum, im Moment eines Todes eine Vorde Geschichte eintauchen, weil der Ton direkt, unmit- stellung davon zu haben, wie das Leben vielleicht G ins Ohr geht und ich diesen leichter manipu- hätte auch sein können, wenn man ein anderes ttelbar e lieren kann. Ich kann mit Stereoeffekten arbeiten, Leben hätte führen können, aber dann doch zulie ich kann eine Raumsituation nur auf der Audioe- rückkehrt zum eigenen Ich und feststellt, „nein, es ic bene herstellen und damit Realität und Fiktion sehr war gut so“, um dann sterben zu können. Im Stück be stark auf der Tonebene bespielen und eine Art von ist das Hans, dem in den Kämpfen 1989 ins Herz st Filmton erzeugen. Ludwig Feuerbach hat gesagt, geschossen wird. Er wird ins Krankenhaus gebracht Fi das Ohr ist ein Organ der Angst, es hat uns früher und stirbt da. Und im Moment seines Todes fängt da nnachts vor den Tieren beschützt. Die Augen waren er an zu träumen, wie sein Leben hätte weitergezu, aber das Ohr hat gehört, ob der Säbelzahntiger hen können, wenn er überleben würde. Er träumt zu vor der Höhle steht und dann sind wir aufgewacht. eigentlich gegen seinen eigenen Tod an, er träumt, vo Geräusche gehen also direkt ins Unterbewusste, dass er lebt. G werden anders verarbeitet als visuelle Reize. Der w Die Handlung könnte im Prinzip also an vielen Hörsinn wird im Theater oft unterschätzt. H Orten stattfinden. Und wenn der Zuschauer den Kopfhörer einfach Es hat insofern mit Rumänien oder speziell mit SieU benbürgen zu tun, weil da die Frage von Heimat aabnehmen würde? Man hört natürlich auch ohne Kopfhörer etwas, die für die Deutschen, deren Vorfahren vor 800 JahM 10 46 www.trailer-ruhr.de/premiere und mehr www ren dorthin gekommen sind, eine große Bedeutung hat. Es geht auch um Heimat und um das Gefühl, das man hat, wenn man nach Hause kommt und die vertraute Landschaft sieht. Je älter man wird, desto stärker soll das werden. Diese Faszination macht sich an der Beziehung von Siebenbürgen zu Deutschland anders fest, als wenn ich es woanders verorten würde. Und wie bringt man Geister nun auf die Bühne? Die Geister sind erst mal ganz real da, denn es sind ja die Schauspieler aus Fleisch und Blut. Man kann sie sich auch vorstellen. Vielleicht sind das gar keine Geister und die Geschichte ist wirklich passiert. Es gibt Irritationen, es gibt eine Art von Traumlogik, dass Sätze, die eine Figur gesagt hat, auch eine andere Figur sagt und das verwundert den Zuschauer. Dazu spielen die Schauspieler noch absichtlich Doppelrollen. Dann sind da geisterhafte Räume, die komplett leergeräumt sind. Man sieht, wo die Möbel standen, man sieht, wo das Bild an der Wand hängt, man sieht, wo die Leute auf dem Fußboden oft den gleichen Weg gegangen sind. Menschen verschwinden in einer Mauer und tauchen woanders wieder auf. Die Geschichte ist nicht in sich logisch oder das, was ich wahrnehme, ist nicht logisch. Das hat etwas unsichtbar Geisterhaftes. INTERVIEW: PETER ORTMANN „Die Geister von Amnaș“ von Lothar Kittstein R: Bernhard Mikeska l Theater Oberhausen Fr 8.4. 19.30 Uhr (Premiere) 0208 857 81 84 ZUR PERSON Der in München geborene Regisseur Bernhard Mikeska wechselt nach der Promotion in Physik über Komplexe Systeme zum Theater. Als Regieassistent arbeitet er am Deutschen Schauspielhaus Hamburg für Anselm Weber und Jossi Wieler. Als Mitgründer und Regisseur der deutsch-schweizer Compagnie mikeska:plus:blendwerk realisiert er seit 2005 zusammen mit dem Bühnenbildner Dominic Huber installative Theaterabende in Zürich und Berlin. Mit dem Autor Lothar Kittstein entwickelt er theatrale Raum-Zeit-Systeme, die die Rolle des Zuschauers neu zu definieren suchen. Foto: privat K U LT U R I N E S S E N . T U P www A A LTO-T H EATE R Lulu Berg t er fly M ad aOper mvon a Alban But Musikalische Leitung Stefan Soltesz Oper von Giacomo Puccini Inszenierung Dietrich Hilsdorf Bühne Johannes Leiacker Musikalische Leitung Stefan Soltesz Kostüme Renate Schmitzer Inszenierung Tilman Knabe Bühne Alfred Peter Kostüme Gabriele Rupprecht Wiederaufnahme 14.Alexander NovemberEberle 2010 Choreinstudierung Weitere Vorstellung 18. November 2010 Premiere 22. April 2011 Weitere Vorstellungen 8., 10., 12., 14., 18., 20., 22. Mai; 1., 9., 19. Juni 2011 Karten T 02 01 81 22-200 [email protected] www.theater-essen.de Theater Ruhr www.trailer-ruhr.de/theater-ruhr und mehr „Siegfrieds Tod, Nibelungen II“, Foto: Birgit Hupfeld Der letzte Sterbliche, Foto: Ragna Guderian „Kasimir und Karoline“, Foto: Birgit Hupfeld Nibelungen mal anders Cyborgs lernen tanzen Zweie, die sich liebten „Siegfrieds Tod“ in der Rottstr. 5 in Bochum Die Revue „25 Sad Songs“ am Essener Grillo Horváths „Kasimir und Karoline“ in Bochum Wie war das noch mit Siegfried? Wer tötet ihn und warum? Und welche Rolle spielt Kriemhild dabei? Wer sich über solche Fragen Gedanken macht, bevor er „Siegfrieds Tod, Nibelungen II“ in der Rottstr. 5 in Bochum sieht, wird schnell merken, dass das unnötig ist. Denn in der Inszenierung von Carsten Marc Pfeffer und Hans Dreher ist alles anders: Hagen in knapper Badehose, tätowiert, mit Goldkettchen, Sonnenbrille und Bierbauch lebt mit seiner Frau Kaye (Kriemhild), einem Ex-Pornostar, in der spanischen Sonne und genießt seinen Ruhestand bei Calamari und Bier. Doch Siegfried (wunderbar gespielt von Felix Lampert) stört den Frieden, als er mit einem Auftrag an Hagen herantritt; dieser soll ihm helfen, den Nibelungenhort in Sicherheit zu bringen. Eigentlich scheint es ihm jedoch dabei sowieso nur um Kaye zu gehen, die früher einmal Siegfrieds Frau gewesen ist. Das Ganze erinnert an eine actionreiche Gangsterkomödie, in der es vor allem um Machtund Herrschaftsansprüche geht. Dabei wirkt der kriegerische Stoff beunruhigend aktuell; statt von Schlachten und Zeltlagern ist die Rede von Aufträgen und Stützpunkten, gekämpft wird sowohl mit Schwertern als auch mit Schusswaffen. Besonders der Umgangston Siegfrieds ist gewaltvoll und aggressiv, „Fotze“ wohl sein am häufigsten benutztes Wort. Kommt er mit Argumenten nicht weiter, probiert er es mit lautstarken Drohungen und schlägt auch gern mal zu. Insgesamt fehlt es der Inszenierung etwas an Handlung. Im Grunde dreht es sich über den gesamten Zeitraum des Spiels nur um die Frage, ob H Hagen für Siegfried arbeitet oder nicht und w welche Rolle Kaye bei der Sache spielt. Die SSprache ist gespickt mit sexuellen Metaphern uund Anspielungen. So wirkt auch Kriemhilds ei eigentlich wunderschöner Monolog dadurch et etwas aufgesetzt und ein wenig zu platt. Weil H Hagen sich vehement weigert, Siegfried zu bbegleiten, tötet dieser ihn und den Jungen, der in dessen Haushalt beschäftigt ist, woraufhin K Kaye schließlich ihn erschießt. Ein Blutbad am EEnde – hier stimmt die Geschichte der Inszennierung mit der des Nibelungenstoffes wieder üüberein. ALEXANDRA BRUNDIERS Der Verlust an Kultur ist traurig. „25 Sad Songs“ heißt deshalb die Revue, die Thomas Krupa und Ari Benjamin Meyers am Essener Grillo in Szene gesetzt haben. Und der Begriff trifft die Inszenierung genau. Zwei Stunden lang fordert die Titelauswahl aus rund einem Jahrhundert Musikgeschichte die Zuschauer. Lache Bajazzo (Ruggero Leoncavallo 1892), erfreue dich am Verlust, die ersten älteren Semester gingen bei „Once in a Lifetime“ (1981) von den Talking Heads, so ist das bei der Silberhaarfraktion. Alles ist sterblich und die Zeit wird knapp, auch fürs Theater. Dabei sollen sich doch alle im Jahr 2525 befinden, irgendwie sind alle digitalen Datenträger vernichtet, bei Recherchearbeiten der inzwischen unsterblichen Menschheit wurde aber noch ein ipod gefunden, mit dem sich genau diese Revue rekonstruieren lässt. Die Geschichte, obwohl installativ mit Vitrinen im Theater untermauert, bleibt sehr dünn und trägt nur ein paar Minuten. Zu Beginn erscheint ein Greis im Anzug, schleppt sich auf die Bühne, startet den Rechner und erzählt von seiner Großmutter. Er ist der letzte Sterbliche, erzählt den staunenden Cyborgs von Liebe und Sex, Hass und Gewalt. Und dennoch: „Aber die meiste Zeit geschah nichts, wie in einem französischen Film.“ Kryoniker mögen das mögen, aber sicher sind 14 Jahre Evolution da zu wenig. Immerhin haben Zager und Evans ihren One-Hit-Wonder „In the Year 2525“ bereits 1969 aufgenommen. Jetzt endlich verstehen viele auch den englischen Text, die meisten Songs werden übersetzt auf die Videowand geworfen. Die Interpretationen mit Musikern unter der Leitung von Stephan Kanyar und dem Ensemble sind überzeugend. Ganz groß: „Seven Nation Army“ von den White Stripes. Die Musik findet in den Kopfhörern der Schauspieler statt, die dann nur den eingängigen Riff und ein paar Wortfetzen intonieren. Aber auch Soli wie „Nothing Compares 2U“ gefallen. Am Ende verebbt die gut gemeinte Zeitkritik in ein bisschen Mitmachtheater, bei „Rape Me“ (1993) von Nirvana zieht man Ragna Guderian die männliche Greisenmaske vom Gesicht, viel Raum für philosophische Fiktionen also. „Maybe it s only yesterday“ PETER ORTMANN „S „Siegfrieds Tod, Nibelungen II“ in der Fassung vo von Hans Dreher und Carsten Marc Pfeffer R R: Hans Dreher R Rottstr.5 Theater Bochum I So 3.4. 19.30 Uhr 00163 761 50 71 „25 Sad Songs“ R: Thomas Krupa, Ari Benjamin Meyers Grillo-Theater Essen Mi 13.4., Sa 30.4., je 19.30 Uhr 0201 812 22 00 12 46 Es hätte alles so schön sein können: Kasimir und Karoline besuchen das Oktoberfest. Kasimir hat allerdings seinen Job als Chauffeur verloren und prophezeit seiner Liebsten verbittert, dass sie ihn deswegen verlassen wird. Karoline ist enttäuscht, denn „eine gute Frau steht zu ihrem Mann“. Vielleicht wäre an dieser Stelle alles ganz simpel mit einer Entschuldigung zu lösen gewesen, doch entspräche das nicht der bösen Klugheit Ödön von Horváths. Die Gekränkte wirft sich mit der Zufallsbekanntschaft Schürzinger ins Rummelplatzgetümmel und lernt durch diesen auch den gesellschaftlich noch besser gestellten Rauch kennen und seinen Status lieben. Was vermeintlich als Geschichte einer unglücklichen Liebesbeziehung begann, wird rasch zu einem Kabinett menschlicher Grausamkeiten, in dem sich sexuelles Begehren und der unbedingte Wunsch nach gesellschaftlichem Aufstieg, nach „was Hermachen“, mit dumpfer, alltäglicher Langeweile todtraurig vermischt. Lisa Nielebocks Inszenierung ist werkgetreu im besten Wortsinne. Sie würdigt den Text, ohne sich ihm Untertan zu machen, erfindet keinen neuen Horváth, sondern bringt seine Menschen- und Milieukenntnis mit wunderbaren Schauspielern sehr gekonnt auf die Bühne. Äußerst durchdacht wird hier das Alltägliche seziert: Da gibt es den zwielichtigen MerklFranz, dessen beängstigende Aggressivität man zu kennen meint. Seine hörige Erna, bei der jeder Blick die verzweifelte Einsamkeit und das Drama einer Frau ausdrückt, die nicht von ihrem prügelnden Mann loskommt, bis sie einen neuen hat. Die volltrunkenen Hupfdolen, die sexy und abstoßend zugleich und doch eigentlich nur traurig und einsam sind. Rauch, der sich seiner gesellschaftlichen Höhe mehr als bewusst ist. Und schließlich Kasimir und Karoline, die einander so sehr verletzen, wie es nur zwei Liebende können. Sascha Gross Bühnenbild erschafft aus der Andeutung heraus einen Jahrmarkt und lässt diesen zusammen mit den Figuren in der Tristesse versinken. Zurück bleibt ein blutender, trunkener, hässlicher Haufen Mensch und die Hoffnungslosigkeit. „Es geht immer besser“ heißt es zum Schluss. Man weiß nicht, ob das komisch oder böse ist. ANNA SCHIFF www „Kasimir und Karoline“ von Ödön von Horváth R: Lisa Nielebock Schauspielhaus Bochum I So 3.4. 17 Uhr 0234 33 33 55 55 15391FS1102 www Theater Ruhr 36. Mülheimer Theatertage NRW 21. Mai - 7. Juni Barchefin Lilla Pastia (l. Anja Schweitzer) und Carmen (r. Nora Buzalka), Foto: Axel J. Scherer Liebe als Behauptung 21. Mai Felicia Zeller Gespräche mit Astronauten Nationaltheater Mannheim Das Theater Oberhausen bringt Bizets „Carmen“ auf die Bühne 26. / 27. Mai Kevin Rittberger Kassandra oder die Welt als Ende der Vorstellung Schauspielhaus Wien 28. / 29. Mai Lutz Hübner Die Firma dankt Staatsschauspiel Dresden 1. / 2. Juni Nurkan Erpulat, Jens Hillje Verrücktes Blut Ballhaus Naunynstraße Berlin / Ruhrtriennale www.stuecke.de Kinder- 23.-27-. Mai Mülheim an der Ruhr 23. / 24. Mai Ingeborg von Zadow Über Lang oder Kurz Theater Junge Generation, Dresden 24. / 25. Mai Yoko Tawada Mein kleiner Zeh war ein Wort Theaterwerkstatt Pilkentafel, Flensburg 24. bis 26. Mai Michael Müller Über die Grenze ist es nur ein Schritt Junges Schauspielhaus Hamburg 26. Mai Jörg Isermeyer Ohne Moos nix los GRIPS Theater, Berlin 27. Mai Rudolf Herfurtner Das Geschenk des weißen Pferdchens Schauburg München www.kinderstücke.de serres, design. 6. / 7. Juni Oliver Kluck Warteraum Zukunft Nationaltheater Weimar www HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN N „Carmen“ nach George Bizet I R: Joan Anton Rechi Theater Oberhausen I Fr 1.4. 19.30 Uhr I Mi 13.4. 19.30 Uhr 0208 857 81 84 MDT Gefördert von Gefördert von der der LEONHARD-STINNES-STIFTUNG LEONHARD-STINNES-STIFTUNGund unddem dem BEAUFTRAGTEN DER BEAUFTRAGTEN DER BUNDESREGIERUNG BUNDESREGIERUNGFÜR FÜRKULTUR KULTURUND UNDMEDIEN MEDIEN 14 46 Mehr Theaterkritiken unter: www.trailer-ruhr.de/buehne und mehr 24. Mai Elfriede Jelinek Winterreise Münchner Kammerspiele Gegen das Carmen-Klischee gibt es kaum ein Mittel. Georges Bizets berühmte Oper mit ihren Hits kennt jeder und ihre Titelfigur ist längst zur kitschigen Allegorie männerfressender weiblicher Erotik verkommen. Regisseur Joan Anton Rechi bemüht sich nun in Oberhausen, „Carmen“ auf seine drastisch-realistischen Ursprünge zurückzuführen, die in der literarischen Vorlage, teilweise auch in der Oper, vorhanden sind – indem er allerdings weitgehend neue Klischees bedient. Ein hoch aufragender Zellenblock mit einer am Sockel umlaufenden Bartheke auf Metalltonnen, die Graffiti an den Wänden, die vergitterten Nischen im Hintergrund (Bühne: Alfons Flores) beschwören eine Welt, in der Gefangensein mehr bedeutet, als im Knast zu sitzen. Es sind vor allem Asoziale, Kleinkriminelle und Kleinbürger, die diese Welt bevölkern. Unter ihnen der elegante Kommissar Zuniga (Torsten Bauer) als Abziehbild eines Bad Lieutenant zwischen Gesetz und Verbrechen, der mal brutal, mal sentimental reagiert. Dass er Carmen verhaftet und seinem Gehilfen José übergibt, erweist sich als Fehler, denn der Assistent verliebt sich in sie und lässt sie wieder laufen. Verblüffenderweise führen an diesem Abend gerade Erotik oder Anziehungskraft ein Schattendasein. Die Carmen der Nora Buzalka räkelt sich zwar anfangs lasziv auf der Theke, dann an den Gefängnisgittern, stolziert später im kurzen Rock umher, doch letztlich bleibt die Liebe vor allem eine Behauptung, die zwischen den Figuren nicht ausagiert, sondern vor allem ausgesprochen und verhandelt wird. Was Carmen an José findet, bleibt zudem unerfindlich, weil Peter Waros ihn als blasses Jüngelchen mit Lederjacke und Jeans spielt. Dass die beiden später Zuniga brutal zerstückeln, wirkt aufgesetzt und erinnert an Filme Tarantinos, um so mehr als der Kommissar später als Untoter umherspaziert. Die Oberhausener „Carmen“ hat ihr größtes Verdienst in der musikalische Adaption durch Otto Beatus, der Themen und Motive Bizets frei verarbeitet. Von Jazz über Chanson bis zur Geräuschuntermalung reicht dabei die Palette. Der Pferdefuß: Die deutschen Liedtexte, wie auch die Dialoge der Figuren, kommen über einfachstes Musicalniveau nicht hinaus. Es rächt sich, dass Rechi das Stück auf seine Hauptfiguren reduziert hat, denn den Figuren fehlt so das soziale, aber auch das psychologische Unterfutter. Josés Ex-Geliebte Micaela muss unter er dem Dirndl die Korsage zeigen, der Eifersuchtsanlass Escamillo wirkt kt wie eine Mischung aus französischem Intellektuellem und Spanienen-thusiast. Wie man mit dem Klischee spielen kann, zeigt am ehesten n noch Anja Schweitzer als Barchefin Lilla Pastia mit milvaroter Haar-mähne. Sie hat das Herz des Lovers, der sie verletzt hat, in Formaldehyd d auf der Theke stehen und singt mit ihrem Mezzosopran herzergreifendee Einsamkeitssongs in Ingrid-Caven-Manier. www.trailer-ruhr.de/buehne 22. / 23. Mai Fritz Kater we are blood Schauspiel Leipzig Fr, 01.04. um 20.00 Uhr Schokomordio Geschichten auf Consol mit den Bucheckern So, 03.04. um 17.00 Uhr Eröffnung der 11. Gelsenkirchener Schultheatertage 9 Stücke in 90 Minuten Mo, 04.04. um 19.00 Uhr Korczak-Mensch Ricarda-Huch-Gymnasium Gelsenkirchen Di, 05.04. um 10.00 Uhr Piratenkomödie Grillo-Gymnasium Gelsenkirchen Di, 05.04. um 19.00 Uhr O der Wahnsinn der großen Städte Heisenberg-Gymnasium Gladbeck Mi, 06.04. um 10.00 Uhr Diener zweier Herren Leibniz-Gymnasium Gelsenkirchen Do, 07.04. 10.00 Uhr Doppelvorstellung! Ein Spaziergang durch Gelsenkirchen & Kinder, Katzen, Detektive – auf der Spur des Dr. Todd Schlossparkschule Gelsenkirchen und Wiehagenschule Gelsenkirchen Do, 07.04. um 19.00 Uhr in englischer Sprache! Fr, 08.04. um 10.00 Uhr Dr. Jekyll and Mr. Hyde Annette-von-Droste-Hülshoff-Gymnasium Gelsenkirchen Kontraste (AT) Gesamtschule Ückendorf Gelsenkirchen Fr, 08.04. um 19.00 Uhr Oha, eine Leiche St.–Josef–Gymnasium Bocholt Di, 12.04. um 11.00 Uhr Koffer auf Reisen Gastspiel des Theater mini-art für Kinder ab 7 Jahren Di, 19.04. um 19.00 Uhr KOnzertMEDitation Klang und Stille mit M. Gees und M. Völkel Fr, 29.04. um 20.00 Uhr | GEjazzt auf Consol Nicolas Simion Group Transylvanian Jazz Bismarckstraße 240 45889 Gelsenkirchen Tel.: 0209 9 88 22 82 E-Mail: [email protected] www.consoltheater.de www Theater demnächst PROGR AMM 04–011 „Kassandra oder die Welt als Ende der Vorstellung“ von Kevin Ritterberger, Foto: Alexi Pelekanos Ein Stück fürs Ganze In Mühlheim wird nach der universellen Theaterformel gesucht Wer es beim Theatergang mal richtig geballt haben will und auf die ganz große Qualität nicht verzichten will, der verzehrt jahrein, jahraus an der Ruhr sieben Schauspiele auf einen Streich. Die „Stücke“, der renommierte Bühnenstreit um den heiß begehrten, mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Theaterpreis werfen ihre Vorverkaufsschatten voraus. Insbesondere das Stück von Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek (bereits zum 14. Mal ausgewählt) spiegelt das Zeitgenössische so zeitgenössisch wider, dass eine Jury wohl kaum daran vorbeisehen darf und will. „Winterreise“ heißt das neue Opus, erst im Februar an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt. Mit Bezug auf Franz Schuberts Liederzyklus geht es wohl mal wieder um Finanzgeschichten und Alzheimer oder umgekehrt. Die richtige Welt um uns herum spiegelt auch Kevin Rittbergers „Kassandra oder die Welt als Ende der Vorstellung“ (Inszenierung Schauspielhaus Wien). Es geht um den Blick hinein in die Tragödien, die tagtäglich passieren, deren Ursachen wir kennen ohne ein Orakel befragen zu müssen, deren Verhinderung einen einzigen Gedanken benötigen würde – doch wir schaffen das Leid nicht ab, wir helfen lieber nur. Es war Kassandra, die Seherin aus der griechischen Mythologie, der niemand ihre Prophezeiungen glaubte, die Elend auf Elend verhindert hätte, wenn es nicht so einfach wäre mit dem Argument, man könne ja sowieso nichts ausrichten. Zum 36. Mal findet das Forum deutschsprachiger Gegenwartsdramatik statt. Teilnehmen können nur deutschsprachige Autorinnen und Autoren, deren Stücke im jeweiligen Auswahlzeitraum uraufgeführt wurden. Und man kann es nicht oft genug schreiben, es geht tatsächlich nur um die Stücke, nicht um die jeweiligen Inszenierungen, ein Novum auch im Festivalzirkus. Schlechtes Stück, gute Inszenierung und umgekehrt kann dabei natürlich eine Rolle spielen, doch eigentlich setzen sich immer die guten Stücke durch. Eins davon könnte auch die Integrationsgroteske „Verrücktes Blut“ des türkischstämmigen Regisseurs Nurkan Erpulat und des deutschen Dramaturgen Jens Hillje sein. Seine Uraufführung fand bei der Ruhrtriennale 2010 statt und war eine Zusammenarbeit mit dem Ballhaus Naunyn¬straße Berlin, Deutschlands einzigem so genannten post-migrantischen Theater. Bei soviel Reflexion des Zeitgenössischen im zeitgenössischen Theater ist es natürlich auch zum Berliner Theatertreffen geladen. Schließlich geht es um m Sarrazin und die gängigen Klischees in den Islamdebatten. Eine Lehrerin n findet in der Klasse eine echte Knarre, als sie gerade den Klassiker aus der er Schublade holt. Kurz entschlossen nimmt sie ihre Schüler als Geiseln undd zwingt sie mit vorgehaltener Waffe auf die Schulbühne zu treten und die-sen zu spielen. Es beginnt ein aberwitziger Tanz der Genres, aber auch diee totale Dekonstruktion aller vermeintlich klaren Identitäten. Nicht übersehen sollte der Theatergänger bei der zwingenden Teilnahmee am Versuch des gesellschaftlichen Umbruchs durch das Theater die fünf nf nominierten Werke für Kinder. Zum zweiten Mal wird in Mülheim auch der er mit 10.000 Euro dotierte Preis „KinderStücke 2011“ vergeben. Er soll hel-fen, den oft beklagten Mangel an guten und natürlich (natürlich!) aktuellen n Theaterstücken für Kinder und Jugendliche zu bekämpfen. Stücke 2011 – 36. Mülheimer Theatertage NRW I 21.5.-7.6. Spielorte: Theater an der Ruhr, Ringlokschuppen und Stadthalle Mülheim m an der Ruhr I 0208 96 09 60 16 46 www.trailer-ruhr.de/buehne PETER ORTMANN NN und mehr www 01.04. / FR / 20 Uhr Sigi Domke Trio „Beziehungs-Weisen“ 03.04. / SO / 20 Uhr Steffen Möller „Expedition zu den Polen“ 05.04. / DI / 20 Uhr Nii Parkes (Ghana) „Die Spur des Bienenfressers“ 06.04. / MI / 20 Uhr Eläkeläiset „Humppabingo“ 10.04. / SO / 20 Uhr Horst Evers „Großer Bahnhof“ 12.04. / DI / 19.30 Uhr Danko Rabrenovic „Balkanizer“ 12.04. / DI / 20.30 Uhr Dubioza Kolektiv „5 do 12“ 13.04. / MI / 20 Uhr Victoria Hanna „Swear to me daughters of Jerusalem“ 17.04. / SO / 12 Uhr Ruzbeh Sadeghi „Hotel Europa“ 17.04. / SO / 20 Uhr Willi Lieverscheidt „3 x Dario Fo“ 24.04. / SO / 16 Uhr Ostermarsch – Ruhr 2011 29.04. / FR / 20 Uhr Äl Jawala „Asphalt Pirate Radio“ anschl. Balkanski Beatz Party Girardetstraße 2 - 38 45131 Essen www.ruebuehne.de 01. / 02. / 03. April ³0U3LONV,UUHQKDXV 6FKDXVSLHO 5%KQHQ(QVHPEOH Ä.HQ&DPSEHOOHLQ.RP|GLDQW YRQ:HOWUDQJZLUGVHLQHP5XI JHUHFKWXQGIKUWXQVPLWOXVWYROO JHVSLW]WHP6WLIWGXUFKGLHGXQNOHQ .DPPHUQGHVDOOWlJOLFKHQ 6FKUHFNHQV³ 08. / 10. April Ä1RUZD\7RGD\³ 6FKDXVSLHO,JRU%DXHUVLPD :DVEULQJW-XJHQGOLFKHGD]X VLFKLP,QWHUQHW]XHLQHP 'RSSHO6HOEVWPRUGDXIGHP 3UHNHVWROHQLQ1RUZHJHQ]X YHUDEUHGHQ" 9259(5.$8) Café Cult im Girardet Haus Telefon 0201-384 67 66 [email protected] 30.04. / SA / 22 Uhr Tanz in den Mai – auf zwei Floors Vorverkauf im Endstation.Kino Café tägl. von 19.00 – 22.30 Uhr K U LT U R I N E S S E N . T U P TIME CAPSULE #1 AM SCHAUSPIEL ESSEN www 3 TA G E Z U M T H E AT E R D E R Z U K U N F T 11. April, 20:15 Uhr, Astra Theater Essen „Über den Zustand des Nutzlosen“ Die Wuppertaler Bühnen bei der Arbeit an Tschechows „Der Kirschgarten“ Ein Dokumentarfilm von René Jeuckens und Grischa Windus 12. April, 18:00 Uhr, Café Central im Grillo-Theater Zwischen Mensch und Maschine. Zur biotechnologischen Selbstgestaltung des Homo Faber. Vortrag von Dr. Oliver Müller (Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universität Freiburg); Eintritt frei! Szene aus „25 Sad Songs“ mit Laura Kiehne. Foto: Birgit Hupfeld 11.–13. April 2011 12. April, 19:30 Uhr, Grillo-Theater Gastspiel Theater Freiburg Als wir Menschen waren Ein theatrales Zukunftslaboratorium Inszenierung: Thomas Krupa 13. April, 19:30 Uhr, Grillo-Theater Uraufführung 25 Sad Songs Eine Revue von Thomas Krupa und Ari Benjamin Meyers 19:00 Uhr Einführung Im Anschluss an die Veranstaltungen finden Podiumsdiskussionen bzw. Publikumsgespräche statt. Karten: T 02 01 81 22-200 [email protected] www.schauspiel-essen.de Theater in NRW (Gastspiel bei Rappelkiste e. V. Gelsenkirchen) Freitag, 08.04.2011 / 20.00 Uhr Die deutsch-brasilianische Produktion „FatzerBraz“, Foto: Ana Fuccia Fatzer’s coming home ZURÜCK ZUM HAPPY END Komödie von Frank Pinkus Erste Mülheimer Fatzer Tage im Ringlokschuppen EIN JOGHURT FÜR ZWEI Ein (Wellness) Lustspiel von Stanley Price Samstag, 02.04.2011 / 19.30 Uhr (Gastspiel im Alten Bahnhof Kettwig) Samstag, 09.04.2011 / 20.00 Uhr Freitag, 29.04.2011 / 20.00 Uhr PLÖTZLICH UND UNERWARTET Kriminalstück von Francis Durbridge Freitag, 15.04.2011 / 20.00 Uhr Samstag, 30.04.2011 / 20.00 Uhr GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT Schauspiel von Jean-Paul Sartre Freitag, 16.04.2011 / 20.00 Uhr ALLES IM GARTEN Schwarze Komödie von Edward Albee Aktuelle Eintrittspreise: Reihe 1 bis 4 Reihe 5 bis 7 Kinder bis 13 Jahre 15,- € / erm. 13,- € 13,- € / erm. 11,- € 8,- € pro Platz Gänsemarkt 42 · 45127 Essen · Tel. 02 01/ 52 098 52 www.kleines-theater-essen.de · [email protected] www Wir s Foto: Markus Beutner-Schirp Die Mutter aller Ruhrgebietskomödien l. a n i g i r O ind d a s im GREND · Westfalenstr. 311 · 45276 Essen Kartenvorverkauf + Vorbestellung (Di, Do, Fr 16 - 19 Uhr) Telefon 0201 - 851 32 - 30 Karten sind auch an allen CTS-Vorverkaufsstellen erhältlich www.theater-freudenhaus.de Von Hans-Christoph Zimmermann Vier Soldaten desertieren aus der Armee und schlagen sich nach Mülheim an der Ruhr durch. Sie hoffen auf einen Aufstand, brauchen was zu essen und sind zur Solidarität gezwungen. Un„Das Material ist terschlupf finden sie bei der Frau eines unerschöpflich.“ der Soldaten. Doch einer hat seinen eigenen Kopf: Fatzer geht nicht nur mit der Frau ins Bett, er ist auch notorisch unzuverlässig und hemmungslos egoistisch – bis ihn seine Freunde totschlagen. „Der Untergang des Egoisten Fatzer“ lautet der Titel des unvollendeten Stücks von Bertolt Brecht von 1928. Es geht um Hunger, Solidarität und Egoismus, Flucht und Revolte – Themen, die nach wie vor aktuell sind, weshalb sich Theatermacher bis heute lustvoll an dem Fragment abarbeiten. Einer dieser Fatzermaniacs ist Alexander Karschnia. Zusammen mit der Gruppe andcompany&Co. und brasilianischen Schauspielern hat er in São Paulo die Produktion „FatzerBraz“ erarbeitet. Brecht sei in Brasilien viel lebendiger als in seinem Mutterland, auch wenn er manchmal etwas zu ernst genommen würde, erzählt Karschnia. Die Neuübersetzung von Heiner Müllers „Fatzer“-Fassung ins Portugiesische bot die Möglichkeit, mit der einheimischen Freien Szene, die politisch bewusster und aktiver sei als die Deutsche, in einen lebendigen Austausch zu kommen. Und so entstand eine Produktion, die sich auf das brasilianische Sozialprogramm „Null Hunger“, auf die Großstadtregion São Paulo sowie die Stadtguerillatheorie von Carlos Marighela bezieht und Brecht einem tropikalischen Remix unterzieht. Nach Auftritten in Berlin kommt andcompany&Co. jetzt mit „FatzerBraz“ nach Mülheim, wo der Ringlokschuppen seine „Ersten Mülheimer Fatzer Tage“ veranstaltet: „Fatzer’s coming home“. Noch ein Festival, denkt man, doch Dramaturg Matthias Frense wiegelt ab. Vier Tage will man sich in Aufführungen, einem Symposium und einer Lesung mit Brechts „modernstem Text“ auseinandersetzen. Kein Festival-Gemischtwarenladen also, sondern eine konzentrierte Tiefbohrung in Brechts Fatzer-Steinbruch. Seit 2008 beschäftigt man sich mit dem Thema in Jugendprojekten oder im Gastspielaustausch mit Mülheims Partnerstädten. Im April werden jetzt neben der andcompany&Co. „Fatzer“-Interpretationen mit Jugendlichen vom Spinnwerk im Centraltheater Leipzig und vom kainkollektiv zu sehen n sein. Dass eine solche monothematische Veranstaltung auf Dauer lang-weilig wird, sieht Matthias Frense nicht: „Das Material ist unerschöpflich“. “. Frense stellt Zusammenhänge zur Globalisierung, zu Flüchtlingsströmen, n, aber auch zur Debatte um das Ende des autonomen n Subjekts her. In Zukunft wollen die Fatzer Tage Künstler auf professsioneller und auf Laienebene einladen, Eigenprodukti-onen neben Gastspielen zeigen und auch die Fühler inss Ausland ausstrecken. So beobachtet Matthias Frense diee Szene in Italien besonders genau, wo das Fatzer-Mate-Hans-Christoph rial gerade neu übersetzt wurde. Und für 2012 plant diee Zimmermann ist Theaterkritiker Volksbühne Berlin ein großes „Fatzer“-Projekt – und dass für Printmedien könnte man sich gut in Mülheim vorstellen. und Hörfunk. „Erste Mülheimer Fatzer Tage“ Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr I 27.-30.4. I 0208 99 31 60 18 und mehr Samstag, 02.04.2011 / 20.00 Uhr Samstag, 09.04.2011 / 20.00 Uhr EIN SCHÖNER SCHLAWINER Komödie von Pierre Chesnot www.trailer-ruhr.de/kultur-in-nrw Freitag, 01.04.2011 / 20.00 Uhr Samstag, 23.04.2011 / 20.00 Uhr MUSIKTHEATER IM REVIER GELSENKIRCHEN WWW.MUSIKTHEATER-IM-REVIER.DE KARTENTELEFON 0209. 4097-200 DAS RHEINGOLD Oper von Richard Wagner Konzertante Aufführung PREMIERE 23. April 2011 WEITERE TERMINE 8. Mai / 4., 9., 11., 23. Juni /1. Juli 2011 DIE SIEBEN TODSÜNDEN | SONGS AUS „HAPPY END“ Bertolt Brecht / Kurt Weill PREMIERE 30. April 2011 WEITERE TERMINE 5., 10. und 14. Mai 2011 Ein Projekt des MiR-Jugend-Orchesters www Komikzentrum Ruhr Ein Puppenspieler von Gottes Gnaden: René Marik., Foto: Agentur Kaninchen statt Küsse Beim Puppenspieler René Marik dreht sich alles um Pop und Katastrophen Den Hass-Kasper mit der Glatze mag niemand. Dabei sieht er eigentlich ganz niedlich aus mit seiner langen Nase und den kugelrunden Augen. Sein Auftritt in „KasperPop“, dem neuen Programm von René Marik, mit dem er am 16. April in der Emscher-Lippe-Halle in Gelsenkirchen gastiert, ist allerdings nicht abendfüllend, fristet er seine Existenz doch weitgehend am Rande des Geschehens. Im Zentrum steht dagegen die allseits bekannte schwarze Puppenbühne, auf der es ein Wiedersehen mit alten Bekannten wie dem blasierten Herrn Falkenhorst, mit Eisbär Kalle und dem grasgrünen Frosch gibt. Auch der Maulwurf ist von den Toten auferstanden – nachdem er am Ende von „Autschn!“ auf der A9 verendet war – und natürlich „de Barbe“, dieses zauberhafte Wesen mit den langen blonden Haaren. Wenn „Don Mercedes Moped“ alias René Marik mit dem entsprechenden Stern als schmückendem Halsband die Bühne betritt, heißt es aufgepasst. Der Puppenspieler legt erst mal die klar strukturierte Dramaturgie des Abends dar: Zwei Themenassoziationsgebäude würden errichtet: Katastrophen und Pop. Wobei für das Unglück und dessen entsetzliche Folgen der Maulwurf mit der schweren Sprachstörung steht. Seine Liebe zu „de Barbe“ erweist sich als so unstill- wie unerfüllbar. Die nicht gerade helle junge Dame entzieht sich hartnäckig seinem Werben. Selbst mit einem Zauberstab gelingt es ihm nicht, die Angebetete herbeizulocken. Zum Vorschein kommt stattdessen ein weißes Kaninchen. „Was bist Du denn für ein Clown?“, fragt der schwer berlinernde Eisbär Kalle den aus dem Nichts zu kommen scheinenden E.T.; ein kleiner brauner Kerl, der nach Hause telefonieren möchte, bevor ein Geysir explodiert und der Maulwurf mit seinem Papp-Gewehr alles kurz und klein schießt – aus Liebeskummer, versteht sich. Auch die beiden lakonischen Lappen sind wieder mit von der Partie. Diesmal hat es sie nach New York verschlagen. Und auch diese Episode endet in einer Katastrophe. Das Erfolgsgeheimnis all dieser eigenwilligen bis abgedrehten Figuren, mit denen Marik landauf landab das Publikum entzückt, besteht unter anderem darin, dass seine Puppen mit all ihren Schwächen und Macken, ihrer stillen Einfalt und der partiellen Neigung zum Größenwahn zutiefst berühren. Der an der Ernst-Busch-Hochschule ausgebildete Tausendsassa beherrscht die Kunst, sich an die archaischen Wurzeln der Zuschauer vorzutasten, das kollektive Gedächtnis hervor zu zaubern, das sich in lautstarken emotionalen n Ausbrüchen entlädt. Begleitet von Ingo Günther am Synthesizer streut Ma-rik zwischen die Spiel-Szenen die von Johanna Zeul komponierten Songss ein, auf dass sich der Betrachter von den Gefühlsturbulenzen erholen kann n – womit schließlich auch dem Pop zu seinem Recht verholfen wird. Natürlich ist Marik nicht der Einzige, der im April in der Region für gutee Laune sorgt – Im Bahnhof Langendreer in Bochum lädt Steffen Möller zu u einer „Expedition zu den Polen“ ein (3.4.) und Horst Evers zeigt passend zur ur Spielstätte, was ein „Großer Bahnhof“ ist (10.4.). In der Gelsenkirchener er Kaue gastieren mit Gerhard Polt (1.4.) und Axel Hacke (13.4.) zwei Aussnahmekünstler, die man nicht verpassen sollte. Im Oberhausener Ebertbadd treten Ehnert vs. Ehnert gegeneinander an: „Küss langsam“, heißt das Pro-gramm der beiden leidgeprüften Beziehungskampfexperten, die nicht nur ur ihre eigene Ehe, sondern auch alle anderen Paare retten wollen. Das ist auf uf jeden Fall billiger als eine Therapie – schwört hoch und heilig die stets über er Tage lebende 20 46 www.trailer-ruhr.de/komikzentrum ANNE NÜME ME und mehr www THEATER FLETCH BIZZEL Fr. Humboldtstr. 45 44137 Dortmund Tel. 02 31 / 14 25 25 www.fletch-bizzel.de April 11 01.04. ENSEMBLE DIE FREMDEN € 10,-/8,- „Glaube, Liebe, Hoffnung“ Sa. 02.+ So. 03.04. ENSEMBLE FLETCH BIZZEL € 15,-/10,- „Der Gott des Gemetzels“ Mi. 06.04. MITTWOCH-SPECIAL IMPROSHOW € 15,-/10,- mit Emscherblut Fr. 08. + So. 10.04. ENSEMBLE FLETCH BIZZEL € 15,-/10,- „Der Menschenfeind“ Sa. 09.04. KAI MAGNUS STING Do. 14.04. INGO INSTERBURG € 17,-/13,- „Die hohe Kunst der Weltrettung“ € 17,-/13,- „Ich liebte ein Mädchen“ Fr. 15.04. BJÖRN JUNG „War das jetzt schon Sex? oder Mann in Not“ € 15,-/10,- Sa. 16. + Fr. 22.04. ENSEMBLE FLETCH BIZZEL € 15,-/10,- „Das kunstseidene Mädchen“ Sa. 23.- Mo. 25.04. UTA ROTERMUND € 17,-/13,- „Können Männer denken?“ Fr. 29. + Sa. 30.04. ENSEMBLE FLETCH BIZZEL € 15,-/10,- „Der Gott des Gemetzels“ Veranstaltungsbeginn: 20.30 Uhr · So. 19.00 Uhr TURBO PROP THEATER KINDER MUSIK & THEATER „Rolli in der großen Stadt “ So. 10.04. -11 Uhr· Mi. 13.04. -10 Uhr · So. 17.04. -11 Uhr i-Punkt· „Hase Cäsar“ Di. 05.04.-10 Uhr www t: sentier prä Highlights APRIL 1 2 3 Sa. 26.03. Sa./So. 26./27.03. Fr./Sa. 1./2.04 1 Cabaret Queue Andrea Badey PREMIERE: „Wer mit sich selbst fremd geht…“ 2 PZ-Hombruch 6 Herbert Knebels Affentheater Fr./Sa. 5 Cabaret Queue Simone Fleck „Henne sucht Hengst“ 8./9.04. Fr./Sa. Cabaret Queue Hubert Burghardt PREMIERE: „Sex in der Krise“ 15./16.04 Fr.22.04.bis Mo.25.04. Cabaret Queue Lioba Albus Hammelsprung – ein Lustspiel zwischen Wollen und Können ab Fr. jeden Freitag im Mai / Juni Cabaret Queue Dinner Attacke am Freitag satirisch, kulinarisch, lustisch 29.04. Sa. 14.05 Sa. 21.05. Vorschau: Lachen live – ausverkauft Cabaret Queue Sabine Wiegand „Dat Rosi räumt auf“ Cabaret Queue Peter Vollmer „Wenn Männer zu sehr vierzig werden“ 7 6 7 8 Cabaret Queue WDR2 8 9 9 10 28.05. Gernot Voltz; 04.06. Der Frauenflüsterer; 18.06. Stefan Bauer; Fr.05.08. bis So.21.08. Die Pottsäue jeden Dienstag 5 Hermannstr. 74 · Dortmund-Hörde Di.-Sa.18°°-1°° Tickets + Gastro 0231-413146 3 Cabaret Queue Ape & Feuerstein CD-PREMIERE: „Es lebe der König“ Mo. 04.04 4 Cabaret Queue Fatih Cevikkollu „Komm zu Fatih“ Fr. 06.05. 4 www.CabaretQueue.de CabaretQueue jeden Mittwoch CabaretQueue jeden Donnerstag CabaretQueue Tango Salon mit DJ Topolino Dinner Attacke Italienisches Buffet mit Überraschungskünstler Thirty Wonderland die Ü-30-Party 10 Die Geister von Amnaş www Lothar Kittstein Stell dir vor, dein Leben ist nur ein Traum … Premiere 08.04.2011 Regie Bernhard Mikeska Im Rahmen der Partnerschaft mit dem Radu Stanca Theater Sibiu Infos und Abos unter 0208 / 85 78-184 und www.theater - oberhausen.de 24 gefördert im Fonds Wanderlust der Gestaltung: Benning, Gluth & Partner, www.bgp.de Uraufführung Theater-Kalender Ruhr SCHAUSPIELHAUS BOCHUM 0234 33 33 55 55 Amerika Sa. 2.4. 19.30, Mi. 6.4. 19.30, Sa. 16.4. 19.30, Fr. 29.3. 19.30 + Kasimir und Karoline So. 3.4. 17.00, Fr. 8.4. 19.30, Do. 21.3. 19.30 Woyzeck Di. 5.4. 19.30, Mi. 13.4. 19.30, Fr. 22.4. 19.00 Cyrano de Bergerac Do. 7.4. 19.30, So. 17.4. 17.00, Sa. 23.4. 19.30, Sa. 30.4. 19.30 Peer Gynt Sa. 9.3. 19.30 Der Sturm Do. 14.3. 19.30 Faust Fr. 15.3. 19.30, So. 24.4. 19.30 Die Labdakiden Mi. 20.3. 19.30 A Tribute to Johnny Cash Do. 28.3. 19.30 Shockheaded Peter Fr. 15.4. 19.30 Abgesagt! Mo. 25.4. 19.00 MUSIKTHEATER heimat unter erde Fr. 1.4. 19.30, So. 10.4. 18.00, Sa. 16.4. 19.30 Die Dreigroschenoper Sa. 2.4. 19.30, Fr. 15.4. 19.30 Die Perser So. 3.4. 15.00 Die 39 Stufen Sa. 9.4. 19.30, So. 17.4. 18.00, So. 24.4. 18.00 Woyzeck Mi. 13.4. 19.30 + MacBeth Do. 14.4. 19.30, Sa. 23.4. 19.30, Fr. 29.4. 19.30 Haarmansland Do. 28.4. 20.00 Embedded I Ein Jahr Afghanistan Sa. 30.4. 20.00 AALTO MUSIKTHEATER ESSEN 0201 812 22 00 Aida Sa. 2.4. 19.00 Tosca Sa. 9.4. 19.00, So. 17.4. 19.00 Das Rheingold Fr. 15.4. 19.30 Madame Butterfly Do. 17.4. 18.00 THEATER DUISBURG 0203 300 91 00 Cyrano de Bergerac Fr. 1.4. 19.00 Parzival Sa. 2.4. 19.30, So. 3.4. 19.30 Gemeinschaftskunde Mo. 4.4. 20.00, Fr. 8.4. 20.00, Di. 12.4. 20.00 Peer Gynt Di. 5.4. 19.30 Pounding Nails Mi. 6.4. 20.00 Garage d’Or Do. 7.4. 19.30 Faust Sa. 9.4. 19.30, So. 10.4. 19.30 Hautnah Do. 14.4. 20.00 THEATER ESSEN (GRILLO) 0201 812 22 00 Das Interview Sa. 2.4. 19.30, So. 3.4. 18.00 Jede Menge Kohle Mi. 6.4. 20.00, Sa. 9.4. 19.30, Fr. 29.4. 19.30 Buddenbrooks Do. 7.4. 19.30, Do. 14.4. 19.30, Sa. 23.4. 19.30 Prinz Friedrich von Homburg Fr. 8.4. 19.30, So. 17.4. 19.00 Headspin Critical Mass So. 10.4. 19.00, Sa. 16.4. 19.30, Do. 28.4. 19.30 Als wir Menschen waren Di. 12.4. 19.30 + 25 Sad Songs Mi. 13.4. 19.30, Sa. 30.4. 19.30 = trailer Empfehlung FREIE SZENE THEATER OBERHAUSEN 0208 857 81 84 + Carmen Fr. 1.4. 19.30, Mi. 13.4. 19.30 Ein Sommernachtstraum Sa. 2.4. 19.30 Iphigenie auf Tauris So. 3.4. 15.00, Di. 12.4. 19.30, So. 17.4. 18.00 Woyzeck Fr. 8.4. 19.30 Waisen Sa. 9.4. 19.30, Do. 14.4. 19.30 Drei Schwestern So. 10.4. 18.00 Nora oder ein Puppenhaus Fr. 15.4. 19.30, Sa. 30.4. 19.30 Penelope Sa. 16.4. 19.30 Never Too Loud – The Velvet Underground Fr. 29.4. 19.30 THEATER DORTMUND 0231 502 72 22 Theater-Kalender Ruhr MUSIKTHEATER IM REVIER GELSENKIRCHEN 0209 409 72 00 Anatevka Fr. 1.4. 19.30, Fr. 8.4. 19.30, Fr. 22.4. 18.00 Zar und Zimmermann So. 3.4. 18.00, Fr. 15.4. 19.30, So. 17.4. 15.00, Mo. 25.4. 18.00 Gedanken eines Zweiflers Do. 7.4. 19.30 Uhr, So. 10.4. 18.00 Die Liebe zu den drei Orangen Sa. 9.4. 19.30, Sa. 16.4. 19.30 Das Rheingold Sa. 23.4. 19.30 VARIETÉ + BOULEVARD CABARET QUEUE DORTMUND 01803 77 68 42, Beginn 20.00 Ape & Feuerstein Fr. 1.4., Sa. 2.4. Fatih Cevikkollu Mo. 4.4. Simone Fleck Fr. 8.4., Sa. 9.4. Hubert Burghardt Fr. 15.4., Sa. 16.4. Lioba Albus Fr. 22.4., Sa. 23.4., So. 24.4., Mo. 25.4. BAHNHOF LANGENDREER 0234 687 16 12, Beginn 20 Uhr Steffen Möller So. 3.4. Horst Evers So. 10.4. Willi Lieverscheidt So 17.4. CONSOL THEATER GELSENKIRCHEN 0209 98 82 28 2 Korzcak-Mensch Mo. 4.4. O der Wahnsinn der großen Städte Di. 5.4. Dr. Jekyll and Mr. Hyde Do. 7.4. Oha, eine Leiche Fr. 8.4. EBERTBAD OBERHAUSEN 0208 205 40 24 Der Telök Fr. 8.4. 20.00 Ehnert vs. Ehnert Sa. 9.4. 20.00 Ganz oder gar nicht Do. 14.4. 20.00, Fr. 15.4. 20.00, Sa. 16.4. 20.00, Do. 21.4. 20.00, Sa. 23.4. 20.00, So. 24.4. 19.00, Do. 28.4. 20.00, Fr. 29.4. 20.00 FLOTTMANN - HALLEN HERNE 02323 16 29 51, Beginn 20.00 Odin Fr. 1.4. Auf nach La Mancha Sa. 2.4. Die Echse und Freunde Di. 5.4. Frühstück Sprelacart Fr. 8.4. Klaus-Jürgen „Knacki“ Deuser Mi. 13.4. www KULTURZENTRUM HERNE 02323 16 27 79 Funny Money Fr. 8.4. 19.00, Sa. 9.4. 19.00, So. 10.4. 18.00 Die kleine Meerjungfrau Di. 12.4. 16.00 Zweifel Do. 14.4. 19.30 PACT ZOLLVEREIN ESSEN 0201 289 47 00, Beginn 20.00 Philipp Gehmacher Fr. 1.4. 19.30, Sa. 2.4. 19.30 Jan Ritsema Fr. 15.4. 20.00, Sa. 16.4. 20.00 THEATER FLETCH BIZZEL DORTMUND 0231 14 25 25 Glaube, Liebe, Hoffnung Fr. 1.4. 20.30 Der Gott des Gemetzels Sa. 2.4. 20.30, So. 3.4. 19.00, Fr. 29.4. 20.30, Sa. 30.4. 20.30 Emscherblut Mi. 6.4. 19.30 Der Menschenfeind Fr. 8.4. 20.30, So. 10.4. 19.00 Kai Magnus Sting Sa. 9.4. 20.30 Ingo Insterburg Do. 14.4. 20.30 Björn Jung Fr. 15.4. 20.30 DAS KLEINES THEATER ESSEN 0201 520 98 52 Ein schöner Schlawiner Fr. 1.4., Sa. 23.4. Zurück zum Happy End Sa. 2.4. 20.00 Ein Joghurt für zwei Fr. 8.4. Plötzlich und unerwartet Sa. 9.4., Fr. 29.4. Geschlossene Gesellschaft Fr. 15.4., Sa. 30.4. Alles im Garten Sa. 16.4. 23 + = trailer Theaterkritik Das kunstseidene Mädchen Sa. 16.4. 20.30, Fr. 22.4. 20.30 Uta Rotermund Sa. 23.4. 19.00, So. 24.4. 19.00, Mo. 25.4. 19.00 THEATER FREUDENHAUS IM GREND ESSEN 0201 851 32 30 Danke, Bitte, Tach und Tüss Fr. 1.4. 20.00 Ein Kopleck geht fremd Sa. 2.4. 20.00, So. 3.4. 19.00 Freunde der italienischen Oper Do. 7.4. 20.00, Fr. 8.4. 20.00, Sa. 9.4. 20.00, So. 10.4. 19.00 Klasse(n)treffen Mi. 13.4. 19.00, Do. 14.4. 19.00 Pott sei Dank! Fr. 15.4. 20.00, Sa. 16.4. 20.00, So. 17.4. 19.00 Zwei Witwen sehen rot Do. 21.4. 20.00 Budenzauber Sa. 23.4. 20.00, Do. 28.4. 20.00, Fr. 29.4. 20.00, Sa. 30.4. 20.00 THEATER IM DEPOT DORTMUND 0231 982 23 36 Stones Sa. 2.4. 20.00 Von Witwe, Esel und Narr… So. 3.4. 19.00 Bin ich Arbeit? Sa. 9.4. 20.00 The Piggelz So. 10.4. 17.00 Ein anderes Leben Fr. 15.4. 20.00 Familien FischBAR So. 17.4. 15.00 Bratkartoffeln mit Speck Fr. 29.4. 20.00, Sa. 30.4. 20.00 THEATER ROTTSTR 5 BOCHUM 0163 761 50 71, Beginn 19.30 Fräulein Julie Fr. 1.4., Fr. 22.4. Geschlossene Gesellschaft Sa. 2.4., Do. 7.4., So. 17.4. + Nibelungen #2: Siegfrieds Tod So. 3.4., So. 24.4. Lieblingsmenschen Mi. 6.4. Nibelungen #3: Isenstein Sa. 9.4. Il Postino So. 10.4. Nibelungen #1: Siegfried Superheld Fr. 15.4. Dan Costello & Rachel Devlin Sa. 16.4. Metal de la Chanson Do. 21.4. Selectamood Sa. 23.4. Fight Club Mo. 25.4. Angry young Men: Richard 3 Do. 28.4. Nach Troja III Do. 28.4. Traum eines lächerlichen Menschen Fr. 29.4. S. – Requiem für Sylvia Plath Sa. 30.4. WERK°STADT WITTEN 02302 171 31 65, Beginn 20.00 Matthias Deutschmann Do. 14.4. Adolar/Endzeit Fr. 15.4. Kay Ray Mi. 20.4. und mehr STADTTHEATER = Premiere www.trailer-ruhr.de/buehne Die Theater-Übersicht der Region Schauburg Dortmunder U sweetSixteen – Kino im DEPOT Roxy Kino CineStar domicil www.frauenfilmfestival.eu INTERNATIONALES FRAUENFILMFESTIVAL Dortmund |Köln MAREN KROYMANN Die feministische Satirikerin legt seit den 80er-Jahren präzise den Finger in alle Wunden der Gender-Missstände: Die Schauspielerin spricht über Stationen ihrer Laufbahn. Anschließend sieht man sie in einer ihrer wichtigsten Rollen im Spielfilm »Verfolgt«. Do 14.04. 20 Uhr, Roxy Kino WETTBEWERBE REGIE Acht Spielfilme gehen ins Rennen um den Internationalen Spielfilmwettbewerb für Regisseurinnen. Hier ist geballtes Können zu entdecken: intime Geschichten und große Bilder, großartige Rollen für Stars wie Gael Garcia Bernal oder Sandra Hüller und noch unbekannte Talente. Über den Preis von 25.000 Euro entscheiden in der Jury die Schauspielerin Maren Kroymann, die Leiterin des niederländischen Filminstituts Claudia Landsberger und Melissa Silverstein, die US-amerikanische Bloggerin. www BILDGESTALTUNG Die Arbeit mit der Kamera und dem Licht ist nicht nur Abbilden, sondern künstlerisches Gestalten. Der Preis für die beste deutsche Nachwuchs-Bildgestalterin geht in diesem Jahr an Eva Maschke und Hanna Klaas. In einem ausführlichen Gespräch diskutieren außerdem Daniela Knapp und Sophie Maintigneux was Bildgestaltung für sie bedeutet. DOKUMENTARFILM An Helga Reidemeister geht der 1. Dortmunder Dokumentarfilmpreis (gestiftet von der Sparkasse Dortmund) und würdigt das Lebenswerk einer Regisseurin, deren Lebensthema Menschen sind, die sich auch in schwierigsten Umständen nicht unterkriegen lassen, zuletzt in Afghanistan. Förderer: SPECIALS ULRIKE HAAGE LIVE Ein außergewöhnliches Konzert der Jazzpianistin, Klangkünstlerin und Hörspielautorin. Gemeinsam mit Eric Schaefer (Suiruon und Melodica) spielt sie aktuelle Kompositionen. Fr 15.04., 21 Uhr, domicil 12. – 17. APRIL 2011 IN DORTMUND WAS TUN – FILME ZUR SITUATION Es muss etwas getan werden angesichts weltweiter ökologischer und politischer Krisen. Wie können Alternativen aussehen? Welche Strategien des Widerstands und Formen des Protests sind möglich und wie positionieren sich vor diesem Hintergrund Künstlerinnen und Filmemacherinnen? Das Frauenfilmfestival versucht mit thematischen Filmreihen, Vorträgen, Workshops und Diskussionen eine Zustandsbeschreibung und einige Antworten zu liefern. Was tun? Wenn alle Ideologien versagt haben, darf man dann nicht mehr von den Veränderungen träumen, die die Welt bräuchte, sondern muss erzählen, was es bedeutet, dass es keine gibt? Uns geht es nicht um Resignation, weil es immer Alternativen gibt. Hinschauen, nachdenken und sich empören. Es gilt, Position zu beziehen – WAS TUN also. Rund 100 Filme, Vorträge, Performances und eine Party. Alles ist Teil des sechstägigen Filmfests, zu dem alle nach Dortmund herzlich eingeladen sind. PUBLIKUMSPREIS Über den Trailer-Publikumspreis in Höhe von 1000 Euro stimmen die Zuschauer aus allen aktuellen abendfüllenden Filmen des Programms ab. OASE IN BETON – MOBILES FESTIVAL-LABOR Das Herzstück dieser künstlerischen Intervention ist ein Solar-Mobil mit gemütlichen Sitzgelegenheiten, Pflanzen und Kunst inmitten einer öden Parkbucht in der Dortmunder Innenstadt. Das Künstlerkollektiv »Labsa« lädt Passanten herzlich ein, sich aktiv zu beteiligen und Werkzeuge kennenzulernen, um das Stadtbild mit zu gestalten. Es gibt Vorträge, Diskussionen, Ausstellungen und Filme in angenehmer Atmosphäre. Fr 15.04. und Sa 16.04., 12–22 Uhr, Kampstr. 47 ARIEL SCHRAG IN DER LANGEN FILMNACHT Die Künstlerin Ariel Schrag aus New York kommt mit einer audiovisuellen Performance ihrer graphic novel »Potential« nach Dortmund. Sie leiht all ihren Figuren die eigene Stimme und bringt auch den Soundtrack mit. Dann folgt ein Abend voller kurzer Filme: Schräg, ironisch, trashig oder provokant und subversiv greifen sie das Motto WAS TUN auf. Sa 16.04. 20.30 Uhr, sweetSixteen – Kino im Depot WERKSTATTGESPRÄCH MIT ANGELINA MACCARONE Sie ist eine der erfolgreichen deutschen Regisseurinnen (»Verfolgt«, »Fremde Haut«). In einem intensiven Gespräch mit Filmausschnitten gibt sie Einblick in ihre Arbeit, ihre Ideen und Erfahrungen. So 17.4., 11–16 Uhr, Schauburg Ticketvorverkauf: www.frauenfilmfestival.eu und www.adticket.de Das ganze Programm und Infos rund ums Festival: www.frauenfilmfestival.eu Sponsoren: KULTUR.KINO.RUHR. Europa gestalten. Q U E L L W A S S E R Lange Filme von A bis Z Leben Maria Speth, D 2010, 105‘, Dok 9 lebende Porträts von Straßenkindern mit besonderen Fähigkeiten, gedreht an einem neutralen Ort, sympathisch und ohne Klischees. So 17.4., 11.30 Uhr, RWE Forum | Kino im U 12 ANGRY LEBANESE Zeina Daccache, Libanon 2009, 78‘, Dok Mehrfach ausgezeichnete Dok über ein Theaterprojekt im libanesischen Männerknast, das beweist, dass Kunst die Welt verändern kann. Emotional, authentisch, rührend. Sa 16.4., 14 Uhr, RWE Forum | Kino im U A ........................................................... A Road not Taken Christina Hemauer u. Roman Keller, CH 2010, 66’, Dok Zwei Solarpaneelen werden zum Zentrum des Films. 1979 aufs Weiße Haus montiert, sind sie heute Symbol für Jimmy Carters gescheiterte Energien-Wende. Fr 15.4., 18.15 Uhr, Schauburg 2 ACT OF DISHONOUR Nelofar Pazira, CND 2009, 92’ Das ausländische Filmteam in einem afghanischen Dorf spannt eine junge Frau für ihren Dreh ein. Gut gemeint, aber mit unabsehbaren Folgen. Sa 16.4., 20.30 Uhr, Roxy Kino ADOPTION Márta Mészáros, UNG 1975, 88’ Kata wünscht sich vergebens ein Kind von ihrem verheirateten Liebhaber. Stattdessen freundet sie sich mit Anna aus dem benachbarten Jugendheim an. Goldener Bär 1975. Sa 16.4., 16 Uhr, Schauburg 1 THE AGE OF STUPID Franny Armstrong, GB 2009, 90’ Im Jahr 2055 ist die Erde zerstört. In der geschmolzenen Arktis sitzt ein alter Mann (Pete Postlethwaith) und fragt, warum wir den Klimawandel nicht verhindert haben, als es noch möglich war. Do 14.4., 20.30 Uhr, Schauburg 2 Sa 16.4., 12 Uhr, RWE Forum | Kino im U THE ART OF BEING HUMAN Helene Granqvist u. Hampus Linder, S 2010, 60’, Dok Erleichtern Normen und Konventionen uns wirklich das Zusammenleben oder ist die Idee vom selbstbestimmten Individuum eine Illusion? Reflexionen über die postindustrielle Gesellschaft. So 17.4., 14 Uhr, sweetSixteen ATTENBERG Athina Tsangari, GR 2010, 95‘ Während Marinas Vater sich auf seinen Tod vorbereitet, taucht in ihrem Leben ein Mann auf und fordert sie zum Duell im Tischfußball auf. Distanzierter Minimalismus, große Bilder und eine berührende Geschichte von Freundschaft, Lebenslust und Verlust. Fr 15.4., 21 Uhr, Schauburg 1 B ........................................................... BETWEEN TWO FIRES Agnieszka Lukasiak, S 2010, 125‘ Marta aus Weißrussland flieht mit ihrer Tochter in das verheißungsvolle Schweden. Dort angekommen, landen die beiden in einem Auffanglager. Fr 15.4., 20 Uhr, Roxy Kino BROWNIAN MOVEMENT Nanouk Leopold, NL 2010, 100‘ Die Ärztin Charlotte (Sandra Hüller) geht merkwürdigen Sexpraktiken mit ausgesuchten Patienten nach. Als die Sache rauskommt, erschüttert dies die geordnete Welt ihrer Ehe. Ein Film von formaler Strenge über die Liebe als Versuchsanordnung. Sa 16.4., 21 Uhr, Schauburg 1 D ........................................................... DOM Zuzana Liová, CZ 2010, 97’ Während der Vater für seine Tochter im Dörfchen ein Haus baut und will, dass sie da auch einzieht, verliebt die junge Frau sich und träumt von einem interessanteren Leben in London. Sa 16.4., 18 Uhr, Schauburg 1 F ........................................................... FAMILIE SONNEMANN Ulrike Bartels u Dieter Zeppenfeld, D 2004, 90’, Dok Tief im Hunsrück lebt Familie Sonnemann im Einklang mit der Natur. Eine Umgehungsstraße bedroht ihr Idyll. Mi 13.4., 16 Uhr, Schauburg 2 FRAUENZIMMER Saara Aila Waasner, D 2009, 75‘ Dok Drei Berliner Frauen im fortgeschrittenen Alter, die ihr Geld mit Sexarbeit verdienen. Außergewöhnliche Lebensgeschichten in einem überraschend bürgerlichen Alltag. Fr 15.4. 15.30 Uhr, Schauburg 2 H ........................................................... HOTEL RAI Sophia Tavella, BG 2010, 55’, Dok Vor 25 Jahren ein sozialistisches Vorzeigeprojekt in Bulgarien – heute ein runtergekommener Wohnblock. Liebe, Elend, Träume, ein bisschen Poesie, eine Roma-Hochzeit und Bilder, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Fr 15.4., 18 Uhr, RWE Forum | Kino im U J ........................................................... JOB EN DE HOLLANDSE VRIJSTAAT Rosemarie Blank, NL 2009, 47’, Dok Als die Conradstraat von der Polizei geräumt wurde, verließen mehr als Hundert Besetzer die Häuser. Nur Job blieb, als sei nichts passiert. So 17.4., 16.30 Uhr, Schauburg 2 K ........................................................... KOMIKERINNEN DER 10ER-JAHRE Klavierbegleitung: Joachim Bärenz Kurze Stummfilm-Komödien: Ein Schauvergnügen mit vielen unangepassten Frauen, die hüpfen, rennen, springen, schubsen und zerstören. So, 17. 4., 12 Uhr, sweetSixteen KOUNDI ET LE JEUDI NATIONAL Ariane Astrid Atodji, Kamerun 2010, 86’, Dok Sympathisches Porträt eines Dörfchens in Kamerun, das gängige Afrika-Klischees hinter sich lässt. Do 14.4., 18.15 Uhr, Schauburg 2 L ........................................................... LA MOSCA EN LA CENIZA Gabriela David, ARG 2010, 98’ Zwei Freundinnen werden mit falschen Versprechungen nach Buenos Aires gelockt und geraten in die Fänge des organisierten Frauenhandels. Do 14.4., 18 Uhr, Schauburg 1 LE TIGRE: ON TOUR Das Leben zwischen Bühne, Selbstverwaltung und Business. Ein Konzertfilm über die Band Le Tigre. It’s fucking hard to be a feminist!!! Mi 13.4., 20 Uhr, RWE Forum | Kino im U THE LIE OF THE LAND Molly Dineen, GB 2007, 75‘, Dok Investigative Doku, die Strukturprobleme in der Landwirtschaft aufdeckt, denen die Bauern hilflos ausgeliefert sind. Mi 13.4., 18 Uhr, Schauburg 2 LOOK, STRANGER Arielle Javitch, USA/Serbien/SLO 2010, 80’ Eine Frau (Anamaria Marinca) auf der Flucht durch ein namenloses Land. Alles ist aus den Fugen geraten: Übrig bleibt nur noch die Bewegung. Und die Hoffnung auf die Hilfe eines Anderen. Mi 13.4. 20.30 Uhr, Schauburg 2 Sa 16.4., 16 Uhr, RWE Forum | Kino im U LO SPAZIO BIANCO Francesca Comencini, I 2009, 98‘ Maria wird nach einem One-Night-Stand schwanger. Nach einer Frühgeburt ist das Überleben des Babys fraglich. Eine Zeit des Wartens und der Annäherung beginnt. Do 14.4., 21 Uhr, Schauburg 1 M ........................................................... MANCHMAL MÖCHTE MAN FLIEGEN Gitta Nickel, DDR 1981, 61‘, Dok 1980, eine Baustelle in Berlin-Marzahn, wo eine riesige Plattenbausiedlung hochgezogen wird. Vom Lebensgefühl der Bauarbeiter in der DDR und der Unvereinbarkeit von Utopie, Plansoll und Wirklichkeit. So 17.4., 16 Uhr, Schauburg 1 MEIN HERZ SIEHT DIE WELT SCHWARZ Helga Reidemeister, D 2009, 87‘ Dok Zwei Liebende in Kabul lassen sich von den Konventionen ihrer Gesellschaft nicht unterkriegen. Dokumentarfilmpreis für das Lebenswerk von Helga Reidemeister. Sa 16.4., 18 Uhr, RWE Forum | Kino im U N ........................................................... NOIR OCÉAN Marion Hänsel, B 2010, 85’ 1972 melden sich drei unbedarfte Männer freiwillig für den Einsatz an Bord eines französischen Marineschiffs. Es nimmt Kurs auf das pazifische Mururoa Atoll, um dort Atomtests durchzuführen. Mi 13.4., 21 Uhr, Schauburg 1 Fr 15.4. 13.30 Uhr, Schauburg 2 O ........................................................... OLE Hanne Klaas, D 2011, 102‘, Dok 18 Jahre nach dem Suizid ihres Bruders macht Hanne Klaas einen Film und bricht damit das Schweigen in ihrer Familie. Sa 16.4., 16.30 Uhr, Schauburg 2 OPEN SKY Iñès Compan, ARG 2010, 94’, Dok Die verarmte indigene Bevölkerung in Nordargentinien gerät wegen Bodenschätzen ins Zentrum internationaler Verteilungskämpfe, von denen sie nicht profitieren wird. Man organisiert sich. Do 14.4., 16 Uhr, Schauburg 2 P ........................................................... THE PATSY King Vidor, USA 1928, 80‘ Patsy (Marion Davies) zieht alle Register, um den Mann ihrer Träume der Schwester auszuspannen. Eine der schönsten und gesprächigsten Stummfilmkomödien. Klavierbegleitung: Ruth Bieri Sa 16.4., 18 Uhr, sweetSixteen PENNYLESS DECADENCE Julia Keller u. Katharina Pethke, D 2007, 45‘, Dok Junge, hippe Künstler als aktive Hausbesetzer auf der Suche nach Wohn- und Arbeitsräumen in London. So 17.4., 16.30 Uhr, Schauburg 2 www PINK SARIS Kim Longinotto, GB/IND 2010, 96’ Dok Die charismatische Devi ist Anführerin einer feministischen Bürgerwehr. Sie kämpft für Frauenrechte und gegen das Kastensystem in Indien. Mi 13.4., 18 Uhr, RWE Forum | Kino im U R ........................................................... RICHTING WEST Nicole van Kilsdonk, NL 2010, 90’ Ein Jahr im Leben einer europäischen Großstädterin. Claire hetzt auf ihrem Fahrrad mit Kindersitz durch Rotterdam, nur manchmal kommt Sehnsucht auf. Fr. 15.4., 18 Uhr, Schauburg 1 T ........................................................... TAMBIÉN LA LLUVIA Icíar Bollaín, E/F/Mex 2010, 104’ Ein spanisches Filmteam (mit Gael Garcia Bernal) dreht einen Historien-Film über die Kolonialisierung Süd-Amerikas. Als die indigenen Hauptdarsteller für ihre elementaren Grundrechte auf die Straße gehen, eskaliert die Situaition. “The Water is ours. Dammit!” Di 12.4., 19.30 Uhr, CineStar (Festival-Eröffnung) Do 14.4., 22.30 Uhr Roxy Kino THERE ONCE WAS AN ISLAND Briar March, NZ/USA 2010, 80’, Dok Die Folgen des Klimawandels in schlagkräftigen Bildern, wenn vor der Kamera eine Trauminsel in Polynesien mitsamt den Bewohnern schlichtweg untergeht. Sa 16.4., 20.45, Schauburg 2 TOMBOY Céline Sciamma, F 2011, 80’ Die zehnjährige Laure zieht um und tritt gegenüber ihren neuen Freunden als Junge auf. Das wird auf die Dauer sehr kompliziert. Jury-Preis der Teddy Awards 2011. Sa 16.4., 22.30 Uhr Roxy Kino, So 17.4., 14 Uhr, Roxy Kino TRICKY WOMEN – ANIMATIONS-KURZFILMPROGRAMM Elf Trickfilme, humorvoll, experimentell oder kämpferisch bringen Strategien des Widerstands gekonnt auf den Punkt. Fr 15.4., 20 Uhr, sweetSixteen U ........................................................... UTOPIA LTD. Sandra Trostel, D 2011, 90’ Dok Die Punk-Band 1000 ROBOTA ergattert einen Plattenvertrag. Laut, schnoddrig, gegen das System kämpfen sie für „eine große Sache“. Geschäftlich läuft es mäßig. Mi 13.4., 11 Uhr, sweetSixteen V ........................................................... VERFOLGT Angelina Maccarone, D 2006, 90’ Eine Bewährungs-Helferin (Maren Kroymann) lässt sich auf eine intensive, sado-masochistische Liaison mit einem 16-jährigen Straftäter ein. Do 14.4., 20 Uhr, Roxy Kino Gespräch mit Maren Kroymann W ........................................................... WASTE LAND Lucy Walker, GB/BR 2010, 99‘, Dok Ein sensationelles Kunst-Projekt auf einer der größten Müllhalden der Welt. Vik Muniz erschafft mit den Müllsammlern ein Kunstwerk, indem sie Porträts von sich formen – im Müll und aus Müll. Do 14.4., 11 Uhr, sweetSixteen Fr 15.4., 22.30 Uhr, Roxy Kino WISTFUL WILDERNESS Digna Sinke, NL 2009, 90‘, Dok Poetisches Essay über eine Agrarlandschaft, die im Zuge einer Renaturierung verschwindet und wie die Betroffenen damit umgehen. Fr. 15. April, 16 Uhr, RWE Forum | Kino im U WORD IS OUT Mariposa Film Group, USA 1977, 130’, Dok Kult-Klassiker der schwul-lesbischen Bewegung in den USA. 26 Schwule und Lesben reden über Liebe, Coming-out, Vorurteile, diskriminierende Gesetze und vieles mehr. So 17.4., 16.30 Uhr, Roxy Kino VORTRÄGE ZUM FOKUS: WAS TUN Connected Open Greens In ihrem Workshop stellt Annemie Maes ihr Garten- und Kunstprojekt mitten auf den Dächern von Brüssel vor. Wie können wir unsere Stadt begrünen? Bei einem Spaziergang durch Dortmund, ausgerüstet mit Saatbomben, geht es dann in medias res. Sa 16.4., 12-15 Uhr, Start: Parzelle im Depot Anmeldung erbeten. Top 10 des Widerstands Vortrag von Jutta Sundermann Die Mitbegründerin von Attac und Organisatorin von spektakulären Kampagnen verschafft einen Überblick über Menschen, die kreativ für eine solidarische Welt streiten und macht Mut selbst einzusteigen. Sa 16.4., 16 Uhr, sweetSixteen Frauen und Frauenbilder in arabischen Musikvideos Vom nackten Schmachten und politischer Intervention: Irit Neidhardt gibt in ihrem Vortrag einen Einblick in Klang- und Bildwelten und hinterfragt Medienklischees von Frauen in der arabischen Welt und im Islam. So 17.4., 14 Uhr, RWE Forum | Kino im U www www.trailer-ruhr.de www.facebook.com/trailerruhr DER NAME DER LEUTE EIN FILM VON MICHEL LECLERC www www.dernamederleute.x-verleih.de ab 14.4. im Kino culture club Doppelkongress Preview DER NAME DER LEUTE (OMU) 9. April 2011 Politik hat mit Sex zu tun – also lässt sich die hübsche Bahia (Sara Forrestier) mit Rechten und Konservativen ein, um sie mittels One-Night-Stands und heftiger Affären umzudrehen. Ausgerechnet bei dem Anzugträger Arthur (Jacques Gamblin) verrechnet sie sich. Regisseur Michel Leclerc serviert mit „Der Name der Leute“ eine der besten Liebeskomödien seit Jahren, federleicht aber tiefgründig. 10 - 18 h Wissenschaftspark Gelsenkirchen hren seit 15 Ja ank stelle nen in er at Energie -T er ausch, B aust Er fahrungs g- Insel und mehr. innen. in h ac o C ilnehmer un d 60 0-70 0 Te h ic rl h jä Mit Astra Theater Teichstr. 2, Essen Karten: 0201 27 55 55 Programm und Anmeldung unter: www.chefin-online.de Veranstalterin: Birgit Unger & Cornelia Sperling, RevierA GmbH, Telefon 0201 274080 · [email protected] trailer verlost 5x2 Karten. E-Mail bis 7.4. an [email protected], Kennwort: Leute GmbH Kooperationspartner: Wirtschaftsförderungen, Kammern, STARTERCENTER NRW, Unternehmerinnen- und Managerinnenverbände, Beratungsinstitutionen Mo, 10. April, um 20 Uhr www Europas größtes 28 Tiermagazin Film-ABC Vorspann 22 Jhg. I April 2011 FILMKRITIK-ÜBERSICHT FILMSTART-TERMINE 31.3. 7.4. 14.4. 21.4. 32 ALLES, WAS WIR GEBEN MUSSTEN MDT BEASTLY MDT BRIGHTON ROCK X 34 ELLY 32 THE FIGHTER 34 FOUR LIONS 38 FRANCESCO UND DER PAPST 34 GLÜCKSFORMELN 36 DAS HAUSMÄDCHEN 36 HOP – OSTERHASE ODER SUPERSTAR MDT 35 MDT X X X X X X EIN MANN DER SCHREIT X THE MECHANIC X DER NAME DER LEUTE 36 OHNE LIMIT 32 PAUL – EIN ALIEN AUF DER FLUCHT X X X RED RIDING HOOD 36 RIO 38 SANCTUM 3D 36 SUCKER PUNCH 38 TROLLHUNTER 32 UNTER DIR DIE STADT 36 WIILLKOMMEN BEI DEN RILEYS 33 WINTER’S BONE 35 WOMB MDT X LE MAC 30 MDT X X X X X X X X X X WORLD INVASION: BATTLES LOS ANGELES X Wertung unter den Filmkritiken: 1( ) bis 6 ( ) 6 Punkte = Höchstwertung MDT Lesen Sie mehr: www.trailer-ruhr.de / kino Diskussionsgrundlage Film Kino auch politisch aktuell Die Fernsehnachrichten und Zeitungsmeldungen werden derzeit bestimmt von den katastrophalen Ereignissen, die Japan nach dem Erdbeben, dem Tsunami und der Beschädigung der Atomreaktoren in Fukushima erschüttern. Ebenso aktuell bleiben sicherlich auch die politischen Umwälzungen in Nordafrika, wo sich Libyens Staatschef Gaddafi zum Redaktionsschluss weiterhin dem Eingreifen der Vereinten „Bewegte Bilder hinterlassen Nationen widersetzte. Kinos sind im 21. nachhaltige Eindrücke.“ Jahrhundert nicht mehr der Ort für tagesaktuelle Berichterstattung, die Wochenschauen von einst haben sich längst in andere Medien verlagert. Und dennoch bieten sie auch heute noch einen hilfreichen Rahmen, wenn es darum gehen soll, audiovisuell aufbereitete politische und zeitgenössische Themen gemeinsam zu erleben und im Anschluss daran mit anderen Kinogängern zu diskutieren. Als Monatsmagazin hat trailer auf die Reaktorkatastrophe in Japan auf seine Weise reagiert und Ihnen auf seiner Internetseite zu diesem Thema eine Übersicht zusammengestellt: www.trailer-ruhr.de/atomausstieg. Dort finden Sie ein Dutzend Spielfilme, die sich in den vergangenen fünf Jahrzehnten mit den Gefahren und Auswirkungen des Atomzeitalters beschäftigt haben. In bewegten Bildern und mit packenden Geschichten lassen sich so manche Zusammenhänge und Auswirkungen leichter vermitteln und hinterlassen nachhaltige Eindrücke. Auch für den Unterricht kann das eine Bereicherung sein. Deswegen vermitteln wir interessierten Schulklassen oder Oberstufenseminaren gerne die passenden Filmkunstkinos in unserer Region, in denen diese Filme gemeinsam angesehen und im Anschluss diskutiert werden können. Aus ähnlichen Beweggründen bietet das Internationale Frauenfilmfestival, das vom 12. bis 17. April wieder in Dortmund stattfindet, unter dem Slogan „Was tun“ ebenfalls ein Schulfilmprogramm an, das in der Festivalwoche von Montag bis Donnerstag im „sweetSixteen“ zweimal täglich den Kinosaal in ein Klassenzimmer verwandelt. Nach der Vorführung werden jeweils Filmgespräche geführt, in denen audiovisuelle Stilmittel diskutiert und Fragen zu den Filmen beantwortet werden. Eine der weiteren Spielstätten beim Frauenfilmfestival ist neben der Schauburg, dem RWE Forum im U, dem Cinestar und dem sweetSixteen auch das Roxy Kino, das Ende Februar nach mehrmonatigem Umbau undd umfangreicher Renovierung seine Wiedereröffnung feierte. Hinsichtlich h der Programmgestaltung ist man sich in dem Dortmunder Filmkunstkinoo auch nach der Erneuerung treu geblieben. So lief hier als einer der er-sten Filme der gelobte Dokumentarfilm „The Green Wave“ von Ali Samadii Ahadi, der sich mit der iranischen Protestbewegung gegen die Wahlmani-pulation der Regierung Ahmadinedschads beschäftigt. Ein aktueller Film m also, der ganz dicht am Puls der Zeit ist. Welche Filme man sich im Monatt April im Kino seiner Wahl anschauen kann und welche davon im Anschlusss zu einer gemeinsamen Diskussion anregen können, darüber werden Sie auff den kommenden Seiten informiert. www Frank Brenner 29 und mehr KULTUR.KINO.RUHR. Spricht nach dem Kinobesuch gerne noch über den Film: Frank Brenner www.trailer-ruhr.de/kino Gegensätze ziehen sich an, Bahia und Arthur, Kritik „Der Name der Leute“ S.30 Film des Monats Wer heiratet hier wen – und warum? Bahia freut sich, Arthur wundert sich Impulsive Vielstimmigkeit „Der Name der Leute“ von Michel Leclerc Die temperamentvolle Bahia trifft auf den zurückhaltenden Arthur. Beide tragen ganz unterschiedliche Familiengeschichten in sich – und gehen damit auf ganz eigene Art um. C Politische Liebeskomödie Im letzten Monat jubelten viele – nicht zuletzt choices – über den Spielfilm „Almanya“, ein gelungenes Portrait dreier Generationen türkischer Migranten in Deutschland. Gleichsam humorvoll und ernsthaft, aber vor allem klug wurde ein Thema angegangen, dass im deutschen Kino schon zu oft als Klischee verramscht wurde. „Richtig gut“, lautete das einhellige Urteil. Es geht aber noch einen Tick besser, muss man nach „Der Name der Leute“, einem wahren Füllhorn an klugen Sätzen, witzigen Einfällen und inszenatorischen Raffinessen, feststellen. www.trailer-ruhr.de/heute-im-kino und mehr Filmisches Füllhorn Regisseur Michel Leclerc hat das Drehbuch zusammen mit seiner Lebensgefährtin Baya Kasmi geschrieben, autobiografische Momente findet man in dem Film immer wieder. Kasmi hat wie die Protagonistin Bahia (Sara Forestier, „Das Parfum“, „Gainsbourg“) algerische Wurzeln. Bahias Vater ist Anfang der 70er Jahre nach Frankreich gekommen, im Gepäck die traumatischen Erlebnisse seiner Kindheit – mehrere seiner Verwandten wurden ohne Prozess von französischen Soldaten hingerichtet. Dass sie nicht in letzter Sekunde von Cary Grant, seinem großen Helden, gerettet wurden, konnte er als kleiner Junge nicht versstehen. Dass er in Anbetracht dieser Erlebnisse nie ein schlechtes Wort über FFrankreich verloren hat, kann hingegen seine kämpferische Tochter nicht verstehhen. „Papa, ich möchte Dich glücklich machen“ sagt sie. „Ach Glück, heb das für D Dich auf“, sagt ihr bis zur Selbstverleugnung altruistischer Vater und bringt Bahia ddamit an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Eigentlich findet sie immer einen Weg bbedingungslos für das Gute zu kämpfen, wenn nötig mit vollem Körpereinsatz. EEine ihrer Spezialitäten ist es, mit Konservativen ins Bett zu gehen, um sie umzuppolen. „Wie kann man jung und rechts sein?“, wütet sie entgeistert. N Nicht politisch, aber vom Temperament her ist der aufrechte Sozialist Arthur (J (Jacques Gamblin, „Kommissar Bellamy“) das Gegenteil von Bahia. Ruhig und bbedächtig geht der Tierseuchenbekämpfer durchs Leben. Und vor allem uunauffällig. Das hat er von seiner Mutter geerbt, deren Eltern im KZ vergast w wurden. Sie redet nie von der Vergangenheit und verleugnet ihre jüdischen W Wurzeln. Stattdessen interessiert sie sich für die Klarheit von Mathematik uund Technik. „Das Glück meiner Eltern sind nicht die Menschen, sondern nneue Technologien“, sagt Arthur. „Dein Ölstand, ist der gut?“, lautet dann aauch die besorgte Frage des Vaters beim elterlichen Besuch. Wer in die A Abgründe der Menschheit geblickt hat, wendet sich von ihr ab. Als Bahia und Arthur aufeinanderprallen, entfaltet sich ein Spiel unterschiedlichster Kräfte: Temperament, Moral, Ideologie und Gefühl leisten sich ein vielschichtiges Gerangel. Arthur ist von Bahias direkter Art fasziniert und ihr Einsatz, sei es auch nur das Aufhalten einer U-Bahn, damit ein altes Ehepaar einsteigen kann, beeindruckt ihn. Auch Bahia mag Arthur, und darum schläft sie mit ihm. „Erst vögeln, oder erst essen?“ fragt sie, als sie das erste Mal gemeinsam in ihrer Wohnung sind. „Warum ich?“, fragt der verdutzte Arthur. „Ich wähle Jospin“. Federleicht aber tiefgründig In einer langen Einführung geben uns die beiden Protagonisten Einblicke in ihre jeweiligen Familiengeschichten, die sie im willkürlich hin und her springenden Parallelschnitt erzählen. Das geschieht auf eine zugleich so witzige, geistreiche und berührende Art, dass man erst am Ende dieser überlangen Einleitung merkt, welch merkwürdige, chaotisch anmutende Erzählkonstruktion man da die ganze Zeit hinnimmt und sich dabei dennoch prächtig unterhalten fühlt. Tatsächlich entspricht dieses sprunghafte Erzählen dem Charakter von Bahia, die bereits in der ersten Szene Arthurs Leben durcheinander wirbelt. Bis der Film wieder an dieser ersten Szene anknüpft, vergehen 20 Minuten, in denen die beiden abwechselnd dem Zuschauer – teils in Rückblenden, teils direkt in die Kamera sprechend – von ihrem Leben erzählen. Die impulsive Dramaturgie bleibt über den ganzen Film das ästhetische Merkmal, das mit einer andauernden Vielstimmigkeit korrespondiert: Man meint, in jeder Szene, in jeder Einstellung werde etwas über die Verhältnisse erzählt – über politische, ökonomische, soziale, über Machtverhältnisse und über psychologische Befindlichkeiten, im Off-Kommentar oder im Dialog, im Bildvorder- oder -hintergrund. Auch die vielen Klischees, die der Film streift, werden permanent reflektiert. „Die Kinder von Opfern übertreiben“, sagt Arthur, und meint Bahia. Mit der von seinen Eltern geerbten Art der konsequenten Untertreibung könnte er aber auch sich damit meinen. Am Ende dieses lustigen, intelligenten und berührenden Films gibt es tatsächlich einen Cameo-Auftritt von Lionel Jospin! Der ehemalige französische Premierminister muss sich wohl auch in diesen Film und seine wunderbaren Figuren verliebt haben. CHRISTIAN MEYER www DER NAME DER LEUTE F 2010 - Komödie - Regie: Michel Leclerc - Kamera: Vincent Mathias mit: Sara Forestier, Jacques Gamblin, Carole Franck - Verleih: X Verleih BO: Casablanca/Metropolis, E: Filmkunstkinos 30 36 Start: 14.4. Kritikerspiegel Ruhr Die häufigsten Nennungen Arnold Hohmann Sebastian Ko Ingrid Bartsch WAZ WDR 1 LIVE R.-Ruediger Hamacher Sascha Westphal Marieke Steinhoff Christian Meyer Verena Lueken Michael Kohler Lars Olav Beier Katja Nicodemus Frank Brenner ARD Morgen- film-Dienst magazin EPD-Film Schnitt choices Kultur.Kino.Köln FAZ Frankfurter Rundschau Spiegel Die Zeit trailer Kultur.Kino.Ruhr Winter‘s Bone Winter‘s Bone von von Herausragend D. Granik D. Granik Der Name der Leute von M. Leclerc Der Name der Leute von M. Leclerc Unter Dir The Fighter die Stadt von von D. O. Russell C. Hochhäusler Der Name der Leute von M. Leclerc Elly von A. Farhadis Winter‘s Bone von D. Granik Elly von A. Farhadis Winter‘s Bone von D. Granikc Bemerkenswert Ohne Limit von N. Burger The Fighter von D. O. Russell Alles, was wir geben mussten von M. Romanek Winter‘s Bone von D. Granik Winter‘s Bone von D. Granik Winter‘s Bone von D. Granik The Fighter von D. O. Russell Willkommen bei den Rileys von J. Scott Best of Comedy Der Name der Leute von M. Leclerc Trollhunter von A. Øvredal Paul-Alien auf der Flucht von G. Mottola Four Lions von C. Morris Der Name der Leute von M. Leclerc Four Lions von C. Morris Best of Drama Willkommen bei den Rileys von J. Scott Alles, was wir geben mussten von M. Romanek The Fighter von D. O. Russell Winter‘s Bone von D. Granik The Fighter von D. O. Russell Winter‘s Bone von D. Granik Besondere Erwähnung Winnie Puuh von S. J. Anderson The Fighter von D. O. Russell Elly von A. Farhadis Alles, was wir geben mussten von M. Romanek Unter Dir die Stadt von C. Hochhäusler Der Name der Leute von M. Leclerc Winter‘s Bone von D. Granik Unter Dir die Stadt von C. Hochhäusler Das Hausmädchen von I. Sang-soo Das Hausmädchen von I. Sang-soo Unter Dir die Stadt von C. Hochhäusler The Fighter von D. O. Russell Four Lions von C. Morris Four Lions von C. Morris Winter‘s Bone von D. Granik Der Name der Leute von M. Leclerc Willkommen bei den Rileys von J. Scott Kino-Kalender Ruhr PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN 5.4., 20 Uhr, DIE KINDER DER SEITENSTRASSE, Walzenlager-Kino Oberhausen Roger Spottiswoods großartige Love-Story vor dem Hintergrund des Japan-China Krieges um 1937 16.4., ab 20.30 Uhr, DIE LANGE FILMNACHT, sweetSixteen Dortmund Über vier Stunden Film bei diesem Highlight des IFFF 2011 5.4., 20.30 Uhr, ENGEL DES BÖSEN, Schauburg Dortmund Film über das Leben des italienischen Staatsfeindes Renato Vallanzasca 17., 24.4., je 13 Uhr, EIN GUTES HERZ, Casablanca Bochum Das Trinker-Drama von Dagur Kári zum Sekt-Matinée am Sonntagmorgen 10.4., 20 Uhr, DER NAME DER LEUTE, Astra-Theater Essen trailer präsentiert die Preview der französischen Komödie mit Sara Forestier 17.4., 17 Uhr, JAFFA, Endstation Kino Bochum Ein Film über die Liebe einer Jüdin zu einem Araber von Keren Yedaya 12.4., 18 und 20.30 Uhr, PICCO, Schauburg Gelsenkirchen Philip Kochs Jugendgefängnisdrama, in der Reihe „Neuer Deutscher Film“ 17.4., 20.15 Uhr, THE BIG LEBOWSKI, Filmwelt Herne Im zwei Monats-Rhythmus werden im Filmclub Klassiker wie dieser Coen-Film gezeigt. www „Die Kinder der Seidenstrasse“ „También la Illuva/Even the Rain“ 13.4., 15.30 Uhr, BEKENNTNISSE DES HOCHSTAPLERS FELIX KRULL, Filmforum Duisburg. Zu Kuchen und Café gibt es Kurt Hoffmanns Verfilmung des Werkes von Thomas Mann 18.4., 20 Uhr, STADT, LAND, FLUSS, Cinemaxx Essen Der Coming-Out-Film wird im Rahmen der Gay-Filmnacht präsentiert. In Kooperation mit dem Verleih Salzgeber 13.4., 20 Uhr, PAUL – EIN ALIEN AUF DER FLUCHT, UCI Bochum Preview der rasanten über zwei Comic-Nerds und einem Alien 20.4., 17.30 Uhr, RED RIDING HOOD, Cinemotion Mülheim Teenie-Preview zum neuesten Kapitel der Werwolf-Filme 14.4., 19 Uhr, THE AGE OF STUPID, Kino Babylon Hagen Die Grüne Jugend Hagen präsentiert das Doku-Drama über einen Weltuntergang 20.4., 19.30 Uhr, SERENGETI DARF NICHT STERBEN, Endstation Kino Bochum Ein Pionier der dokumentarischen Tierfilme. Mit Einführung und Filmgespräch 14.4., 20 Uhr, TRICKY WOMEN, sweetSixteen Dortmund Ein Abend lang das Best-off des Wiener Festivals für Animationsfilme mit dem Fokus auf Frauen. Im Rahmen des IFFF 2011 „The Age of Stupid“ 14.4., 22.30 Uhr, TAMBIÉN LA ILLUVA/ EVEN THE RAIN, Roxy Kino Dortmund Der Eröffnungsfilm des IFFF läuft noch mal im wiedereröffneten Roxy z“ „Ein gutes Herz“ 26.4., 20 Uhr, VOLVER – ZURÜCKKEHREN, Filmstudio Glückauf Essen Pedro Almodóvars Film mit Penelope Cruz in der OmU-Fassung 27.4., 19 Uhr, WASSER FÜR DIE ELEFANTEN, Filmzeche Herten Ladies-Night und Preview des neuen Films mit Reese Witherspoon 15.4., 20.30 Uhr, DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING, Filmforum Duisburg Der Film mit Scarlett Johansson wird nach der Sichtung mit einem Filmwissenschaftler analysiert 27.4., 20 Uhr, THOR 3D, Cinestar Dortmund Cinemen-Preview des neuen Films von Kenneth Branagh. Ein Bier ist im Kinopreis inklusive 15.4., 22.30 Uhr, FUCKING DIFFERENT SÃO PAULO, Metropolis Bochum Diverse Kurzfilme zu einem Episodenfilm gebündelt. Im Rahmen der homochrom-Reihe 16., 17.4., 16 und 12 Uhr, ENDLICH WIEDER AUF DER LEINWAND, sweetSixteen Dortmund Stummfilme der 10er oder 20er Jahre mit Klavierbegleitung 25.4., 17.15 und 20 Uhr, DER GANZ GROSSE TRAUM, Union Kino Bochum Montagskino für nur vier Euro zum neuen Film von Daniel Brühl 30.4., 19 Uhr, IL TROVATORE, UCI Duisburg Live-Opernübertragung zum Genießen im Kinosessel „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ 31 30.4., 21 Uhr, GEGENGERADE, Kino Babylon Hagen Made in St.Pauli: Eine Liebeserklärung an den Kiez-Club, Fussball und Astra-Bier „Volver“ r“ www.trailer-ruhr.de/kino 14.4., 21 Uhr, LO SPAZIO BIANCO, Schauburg Dortmund Drama über eine Mutter, die um das Leben ihres Babys bangt. In Anwesenheit der Darstellerin Antonia Truppo 22.4., 23 Uhr, DON’T LOOK UP, Apollo Cinema Gelsenkirchen Blair-Witch ähnliches Gruselerlebnis in einem rumänischen Filmstudio Neue Filme Wer so eine Familie hat, braucht keine Feinde Ergeben sich ihrem Schicksal: Mulligan, Garfield und Knightley als Klone Opferlämmer Loslassen „Alles, was wir geben mussten“ von Mark Romanek „The Fighter“ von David O. Russell In England werden Klone als Organspender gezüchtet. Drei Jugendliche arrangieren sich mit einem kurzen Leben. C Beängstigender Zukunftsentwurf Beruhend auf Tatsachen erzählt der Film von einem Boxer, der sich aus der familiären Umklammerung befreien muss, um Erfolg zu erlangen. C Packendes, glaubwürdig erzähltes Sportlerdrama Kathy, Tommy und Ruth gehen gemeinsam zur Schule. Sie sind Klone, ihr Schicksal ist vorherbestimmt: Sobald sie erwachsen sind, müssen sie lebenswichtige Organe spenden. Das Drama begleitet die drei Freunde, die abgeschirmt aufwachsen, sich verlieben und gegeneinander ausspielen. Die Adaption des Romans von Kazuo Ishiguro macht Angst: Nicht nur die meisterlich inszenierte Atmosphäre des Films ist bedrückend. Ebenso ist es der Gesellschaftsentwurf an sich – und die Ergebenheit, mit der sich die geklonten Menschen auf ihr Schicksal einlassen. Der Film zeigt kaum die Außenwelt, und stimmt vor allem durch diese vage Annäherung nachdenklich. Das ist ergreifend und macht Angst vor der Zukunft. HARTMUT ERNST Eigentlich hat Micky alle Voraussetzungen für einen erfolgreichen Profiboxer. Wäre da nur nicht seine Familie, die ihn trainiert und managt: Sein Bruder, selbst ehemaliger Boxer, coacht ihn, ist aber auf Drogen. Seine Mutter scheitert so unablässig wie uneinsichtig mit Deals, die Mickys Karriere schädigen. Irgendwann wird für den erfolglosen Kämpfer klar: Er muss sich entscheiden zwischen Karriere und Familie. Zuerst einmal ist „The Fighter“ ein großartig besetztes Sportlerdrama. Darüber hinaus ist es bis in die Kampfszenen hinein mitreißend spannend und spiegelt überzeugend das Milieu, in dem sich Micky bewegt. Das erinnert in einigen Momenten an die Flodders, ohne allerdings eine Sekunde an Ernsthaftigkeit zu verlieren. HARTMUT ERNST ALLES, WAS WIR GEBEN MUSSTEN THE FIGHTER British Independent Filmpreis: Beste Darstellerin – Carey Mulligan GB/USA 2011 - Science Fiction - Regie: Mark Romanek - Kamera: Adam Kimmel mit: Keira Knightley, Charlotte Rampling, Sally Hawkins - Verleih: Fox Start: 14.4. BO: Union Kino, E: Filmkunstkinos Oscar 2011: Bester Nebendarsteller & beste Nebendarstellerin USA 2010 - Drama - Regie: David O. Russell - Kamera: Hoyte van Hoytema mit: Christian Bale, Mark Wahlberg, Jack McGee - Verleih: Senator Start: 7.4. BO: Union Kino, Do: Cinestar, E: Filmkunstkinos, GE: Apollo, MÜL: Cinemotion www Per Anhalter durch die Galaxis www.trailer-ruhr.de/heute-im-kino und mehr Alien an Bord Wie Tiere in einem Käfig: Nicolette Krebitz und Robert Hunger-Bühler Gläserner Käfig „Paul - Ein Alien auf der Flucht“ von Greg Mottola „Unter Dir die Stadt“ von Christoph Hochhäusler Z Engländer begegnen in Amerika einem Außerirdischen: Grün, schlagfertig, entspannt. Zwei C Spaßig-infantile Sci-Fi-Posse Eine junge verheiratete Frau lässt sich auf eine folgenschwere Affäre mit dem Manager einer Großbank ein. C Irritierende Studie über Macht und Ohnmacht N Nach den Genre-Parodien „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz“ begeben sich ddie beiden Autoren und Hauptdarsteller Simon Pegg und Nick Frost in die USA uund nehmen Hollywoods Science Fiction-Kosmos aufs Korn: Als Comic-Freaks Graeme und Clive begegnen sie in Nevada dem Außerirdischen Paul, der vor G 660 Jahren auf der Erde strandete, nun nach Hause will, aber von Agenten ggejagt wird. Die beiden Briten sind seine letzte Hoffnung. Die Komödie gibt ssich zu Beginn recht pubertär. Als eine streng gläubige Christin mit ins Spiel kkommt, nimmt der Film aber Fahrt auf und bietet temporeichen Spaß. Trotz U Unterstützung von Sigourney Weaver – „Fanboys“ konnte origineller zitieren. Und ihren britischen Humor haben die Filmemacher mit diesem Werk endgülU ttig hinter sich gelassen. HARTMUT ERNST „Man ist immer schon da“, bringt es Svenja auf den Punkt, als ihr der Bankenchef Roland seinen Alltag zwischen identisch aussehenden Büros in den Großstädten dieser Welt beschreibt. Svenja erscheint die Banker-Welt glatt und steril, Roland ist genau davon gelangweilt. Auf der Suche nach Unberechenbarkeit und Abenteuer beginnen sie eine Affäre, deren Regeln immer wieder neu definiert werden. Christoph Hochhäusler übersetzt diese zerstörerische Liebesgeschichte formvollendet in der kalten Architektur des Frankfurter Bankenviertels, dessen Fassaden aus Glas Transparenz nur vortäuschen. Innerhalb dieser strengen Bildästhetik wirken Nicolette Krebitz und Robert HungerBühler mit ihrem rauen Spiel wie Tiere in einem Käfig. Ein intensiver Film, der das Rohe im Sterilen fühlbar macht. MARIEKE STEINHOFF PPAUL - EIN ALIEN AUF DER FLUCHT G 2011 - Komödie / Science Fiction - Regie: Greg Mottola - Kamera: Lawrence Sher GB m mit: Sigourney Weaver, Jane Lynch, Nick Frost - Verleih: Universal Start: 14.4. BO: Bofimax, Union Kino, E: Filmkunstkinos, DO: Cinestar, E: Cinemaxx, B G GE: Schauburg, Apollo, HER: Filmwelt, MÜL: Cinemaxx, Cinemotion UNTER DIR DIE STADT D 2010 - Drama - Regie: Christoph Hochhäusler - Kamera: Bernhard Keller mit: Corinna Kirchhoff, Alexandra Finder, Wolfgang Böck - Verleih: Piffl Start: 31.3. BO: Endstation, DO: sweetSixteen, E: Filmkunstkinos 32 Neue Filme Ganz auf sich gestellt: Ree (Jennifer Lawrence) Hartnäckige Heldinnen „Winter‘s Bone” von Debra Granik Eine 17-Jährige begibt sich im amerikanischen Hinterland auf die Suche nach ihrem Vater. Sie stößt auf lebensbedrohliches Misstrauen. C Mitreißendes Thrillerdrama WINTER'S BONE Sundance Film Festival 2010: Bester Film, bestes Drehbuch USA 2010 - Drama - Regie: Debra Granik - Kamera: Michael McDonough mit: Jennifer Lawrence, John Hawkes, Sheryl Lee, Ashlee Thompson - Verleih: Ascot Elite Start: 31.3. AKAFÖ-Kulturbüro boSKop www.akafoe.de/boskop 0234 32-18021 [email protected] www ÚUYNK+_^Y Ú UYNK+_^Y >>/=>/8 / = > / 8 =3/ = 3 / ?8=/</ ? 8 = / < / >>/=>=>+<= / = > = >+ < = und mehr X KL 4O^d^ ]MRY \Y _ ! / Abbildung zeigt Sonderausstattung ÚUYNK+_^Y .SO 3WZY\^WK\UO WS^ NOX WOS]^OX >O]^]SOQOX zLO\dO_Q^ NSO 0KMRZ\O]]O _XN SR\O 6O]O\ 6K]]OX TO^d^ K_MR =SO ]SMR LOQOS]^O\X >O]^OX =SO d, NOX 0KLSK =:/-3+6 WS^ 5VSWK KXVKQO /=: 0KR\O\ _XN KL]MRKV^LK\OW ,OSPKR\O\KS\LKQ =OS^OXKS\LKQ] _XN `SOVOX aOS^O\OX 2SQRVSQR^] 4O^d^ LOS _X] KL ! /_\Y +?>9 D/3>?81 @O\QVOSMR]^O]^ NO\ +?>9 D/3>?81 ]OS^ # # 5\KP^]^YPP`O\L\K_MR Pz\ NOX 0KLSK 33 6SWY_]SXO =:/-3+6 V UA := SX V UW XKMR 1\_XN\SMR^VSXSO " "/A1$ UYWLSXSO\^ ! SXXO\Y\^] ! K_O\Y\^] ! -9/WS]]SYXOX UYWLSXSO\^ SX QUW$ +_^YWYLSVO 0\SONOX]OSMRO 1WL2 -K]^\YZO\ 2OVVaOQ # " ,YMR_W >OV$ # 0Kb$ # " P\SONOX]OSMROQP* BO: Casablanca, DO: Camera, DU: Filmforum, E: Filmkunstkinos, OB: Lichtburg ZK\^XO\]UYNKK_^YNO aaaK_^YWYLSVOP\SONOX]OSMRONO 33 www.trailer-ruhr.de/heute-im-kino Gerade erst liegt der hundertste Weltfrauentag hinter uns – und ausgerechnet die Filme mit den wirklich starken Frauen gingen bei der OscarVerleihung leer aus: Auch wenn Natalie Portman für ihre Performance als sterbender Schwan verdient geehrt wurde, blieben zwei nominierte Damen in Dramen ohne Auszeichnung: Zum einen Hailee Steinfeld, die in dem Coen-Western „True Grit“ als toughe 14-Jährige Mattie beharrlich Jagd auf den Mörder ihres Vaters macht. Und zum anderen Jennifer Lawrence, die sich in „Winter’s Bone“ als 17-Jährige Ree vergleichbar hartnäckig auf die Suche nach ihrem verschollenen Vater begibt. Ein Western und ein als Thriller verpacktes Sozialdrama: Beide Geschichten erzählen von mutigen Frauen. Während es die rachsüchtige Mattie weitgehend komödiantisch mit derben Männern zu tun bekommt, geht es Ree vor allem um die verzweifelte Sicherung ihrer bescheidenen Existenz: Sie wohnt gemeinsam mit der pflegebedürftigen Mutter und ihren zwei jüngeren Geschwistern in einer Hütte im Wald in den Ozark Mountains des südlichen Missouris. Wenn sie nicht ihren Vater findet, der flüchtig ist, wird der Familie das Grundstück als Kaution genommen. Die Suche gestaltet sich als schmerzhaft und tragisch: Die verschworene Verwandtschaft der Gegend lässt Ree anfangs noch freundlich auflaufen, begegnet ihrer Hartnäckigkeit aber zunehmend mit Schweigen und unmissverständlichen Drohungen. Basierend auf der literarischen Vorlage von Daniel Woodrell inszeniert Regisseurin Debra Granik eine triste, aber atmosphärisch erzählte Suche in einer gesetzlosen Welt. Authentische Figuren in einem Rahmen, der von furchteinflößenden Hinterwäldlern bis hin zur Kettensäge das Backwood-Slasher-Klischee bedient, und dem es zugleich gelingt, dem vermeintlichen Genrezweig ein subtiles und unheilvoll spannendes Arthouse-Drama zu entlocken. Das ist vor allem der Regieleistung, aber auch den allesamt überzeugenden Darstellern geschuldet. Ein Backwood-Slasher ohne Slasher also – und noch mehr: Debra Granik vereint kunstvoll Thriller mit Sozialdrama. Sie bebildert den tristen Alltag der verlorenen Gemeinde, entlarvt die vermeintliche Geborgenheit und begleitet Ree bei dem verzweifelten Versuch, sich aus der finanziellen Not heraus für die Armee zu verpflichten. Die junge Frau als Pflegerin, als Ersatzmutter, als Kämpferin. Opfer und Heldin in einem menschlichen Netzwerk jenseits hinreichender sozialer Absicherungen, in dem Kriminalität die familiären Bande durchbricht, die Männer rüpelhaft brutal und ihre Frauen unterwürfig sind. Frauen, die zugleich zur Bedrohung werden, wenn sie hinter ihrer Opferrolle die Lady Macbeth herauslassen und irgendwo die Fäden in der Hand halten, in dieser so echt erscheinenden, mitreißenden Geschichte vom Rande der Zivilisation. HARTMUT ERNST Neue Filme Das Wochenende am Meer versinkt im Drama Hat die Absurdität des Terrorismus im Blick: Regisseur Christopher Morris Lügengebäude Komischer Terrorismus „Elly“ von Asghar Farhadi „Four Lions“ von Christopher Morris Mehrere junge Familien verbringen das Wochenende am Meer. Ein Grund der Reise: Elly und Ahmad sollen verkuppelt werden. Dann verschwindet Elly spurlos. C Iranisches Gesellschaftsporträt Eine Handvoll britischer Islamisten plant Attentate in England. Doch die Strategien sind ebenso verworren wie das Know-how. C Böse Islamismus-Satire Auf der diesjährigen Berlinale hat Asghar Farhadi mit seinem neuen Film „Nader und Simin, eine Trennung“ etliche Preise abgeräumt. Der Vorgänger „Elly“ erhielt dort 2010 immerhin einen Silbernen Bären. Im Nachhinein erkennt man hier viele Qualitäten, die Farhadi mit dem Nachfolger noch perfektionieren konnte: Die Schilderung eines iranischen Alltags, den man medial eher selten zu Gesicht bekommt und der langsame Aufbau eines Lügengeflechtes, das immer weitere Kreise zieht bis die fatalen Folgen kaum noch einzudämmen sind. Farhadis Film fängt wie eine unbeschwerte Familienkomödie an und endet, ohne sich auch nur einmal dem lauten Pathos hinzugeben, als moralischer Scherbenhaufen. CHRISTIAN MEYER Regisseur Christopher Morris hat bisher ausschließlich TV-Comedys produziert. So kann es kaum verwundern, dass sich sein Witz weniger über Materialschlachten als über Dialoge entfaltet. Und doch schafft Morris mit „Four Lions“ dramaturgisch den Sprung von der Sitcom ins Kino. Die Diskussionen über Terrorziele und moralische Rechtfertigungen offenbaren den logischen Kurzschluss des Fundamentalismus auf absurd-komische wie tragische Art. Eine ernsthafte Figur wie Omar veranlasst hingegen selten zum Schenkelklopfen. Fassungslosigkeit und Gelächter wechseln einander ab. Von Seiten der CSU wurde gefordert, den Film nicht ins Kino zu bringen, da er in Anbetracht der Terrorgefahr „Öl ins Feuer gießen könnte“. CHRISTIAN MEYER ELLY FOUR LIONS IRN 2009 - Drama - Regie: Asghar Farhadi - Kamera: Hossein Djafarian mit: Mani Haghighi, Marila Zare'i, Saber Abar - Verleih: Fugu Start: 21.4. DO: sweetSixteen Fantasy Filmfest 2010: Publikumspreis GB 2010 - Komödie / Drama - Regie: Christopher Morris - Kamera: Lol Crawley mit: Nigel Lindsay, Craig Parkinson, Julia Davis - Verleih: Capelight Start: 21.4. DU: Filmforum, E: Filmkunstkinos www www.trailer-ruhr.de/heute-im-kino und mehr Im Bild: das Glück. Nicht im Bild: die Formel Positiv denken „Glücksformeln“ von Larissa Trüby Jeder möchte irgendwie glücklich sein und bei jedem wird dieser Zustand durch andere Einflüsse und Ursachen ausgelöst. C Vielschichtige Abhandlung Larissa Trüby lässt Experten zu Wort kommen, die sich dem Glücksgefühl auf psychologische, soziologische und empirische Weise genähert haben. Aber auch „Menschen von der Straße“, die sich selbst als glücklich begreifen. Immer wieder wird dabei klar, dass man mit einer positiven Lebenseinstellung weiter kommt, als mit einer pessimistischen. Vielleicht ist Trübys Film ein wenig ungeordnet und wartet mit einigen Gemeinplätzen auf. Doch ihr durchdachtes Schnittkonzept und einige originelle Präsentationsformen bei den Interviewszenen nehmen zusammen mit interessanten Aussagen für ihren Film ein. FRANK BRENNER GLÜCKSFORMELN D 2010 - Dokumentarfilm - Regie: Larissa Trüby - Kamera: Stefan Karle Verleih: Universum Start:14.4. BO: Union Kino 34 culture club club culture CHOR TURETSKOGO EUROPAMEISTERSCHAFT IM RINGEN VALERY MELADZE DORTMUNDER ANTIK- UND SAMMLERMARKT CHRIS DE BURGH WWE PRESENTS WRESTLEMANIA REVENGE TOUR LENA ONE REPUBLIC MAYDAY - TWENTY YOUNG MATTHIAS REIM HELENE FISCHER KAYA YANAR 40 JAHRE DISCO PETER MAFFAY & BAND 25.03.2011 29.03. - 03.04.2011 02.04.2011 02. + 03.04.2011 Theater Theat er und Konzert Theater 12.04.2011 15.04.2011 BOSKOPwird WIRD2525 boSKop 19.04.2011 24.04.2011 30.04.2011 11.05.2011 18.05.2011 22.05.2011 23.05.2011 25.05.2011 Die Bochumer Studentische Kulturoperative feiert mit zahlreichen VeranVeran Die Bochumer Studentische Kulturoperative boSKop wird in diesem Jahr ein staltungen Geburtstag. In diesem Monat steht ein Gastspiel im Rahmen der Vierteljahrhundert alt und feiert dies mit zahlreichen Veranstaltungen. Die Jüdischen Kulturtage NRW auf dem Programm: Die ORTO-DA Theatre Group ORTO-DA Theatre Group zeigt ihr Stück „Stones“, in dem ein Denkmal im Warzeigt ihr Stück „Stones“, in dem ein Denkmal im Warschauer Ghetto zum Leben schauer Ghetto zum Leben erwacht. Außerdem veranstaltet boSKop zum 13. erwacht. Außerdem veranstaltet boSKop zum 13. Mal das Bochumer NewcoNewco Mal das Bochumer Newcomer Festival, den Talent-Wettbewerb für junge Bands. mer Festival, den Talent-Wettbewerb für junge Bands. „Stones“ 8.4. im Musischen Zentrum der Ruhr„Stones“ 8.4. im Musischen Ruhr-Universität UniversitätZentrum Bochum Ider Bochumer Newcomer FestiFesti valNewcomer 4./5.5. im KulturCafé an derim RUB (Vorrunden) Bochum I Bochumer Festival 4./5.5. KulturCafé und 19.5 riff (Finale) I Karten: 32-1 80 21 an der RUB (Vorrunden) undim19.5 im riff (Finale) [email protected] I www.akafoe.de/kultur Karten: 0234 321 oder 80 21 oder [email protected] www.akafoe.de/kultur Änderungen vorbehalten Highlights in Dortmund Bereits über 12.000 Besucher erhalten den E-mail Newsletter des Veranstaltungszentrums Westfalenhallen - nutzen auch Sie die Möglichkeit, als Erster über neue Veranstaltungen in den Westfalenhallen informiert zu werden. Anmelden können Sie sich ganz einfach unter: www.westfalenhallen.de/newsletter.php . TICKETING WESTFALENHALLEN · Telefon 01805 16 05 16 (14 ct/Minute, Mobilfunkpreise max. 42 ct/Minute) · www.westfalenhallen.de Besuchen Sie uns auch auf facebook. trailer verlost 3x2 Karten für „Stones“ I Einsendeschluss 5.4., Kennwort: Stones trailer verlost 3x2 Karten für „Stones“ I Einsendeschluss 5.4., Kennwort: Stones trailer verlost je 3x2 Karten für die Vorrunden u. das Finale des Bochumer trailer verlost je 3x2 Karten für die Vorrunden u. das Finale des Bochumer Newcomer Festivals I Einsendeschluss 20.4., Kennwort: Newcomer Newcomer Festivals I Einsendeschluss 20.4., Kennwort: Newcomer E-Mails an [email protected] E-Mails an [email protected] Fr, 8. 8. April, 19.30Uhr, Uhr IMiMi4., 4.,Do Do 5., 5. u.DoDo19. 19.Mai, Mai, 20 um 20 Fr April,um 19.30 UhrUhr www Wiedergeburt „Ein Mann der schreit“ von Mahamat-Saleh Haroun „Womb“ von Benedek Fliegauf Adam arbeitet als Bademeister in einem Hotel. Als chinesische Investoren übernehmen, wird der zum Schrankwärter degradiert, sein Sohn wird nun Bademeister. Sein Neid hat fatale Konsequenzen C Vielschichtiges Drama aus dem Tschad Eine Frau klont ihren verstorbenen Geliebten und zieht den Mann ihrer Träume auf. C Nachdenklich stimmendes Klon-Melodram Seit der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 ist die Bevölkerung des Tschads fast ununterbrochen von Bürgerkriegen heimgesucht. Mahamat-Saleh Haroun, einer der wenigen Regisseure des Landes, reflektiert mit seinen Spielfilmen regelmäßig die schwierige Situation im Land. Mit seinem neuen Film untersucht er die komplexen Zusammenhänge von familiären und nachbarschaftlichen Beziehungen in den Zeiten von Bürgerkrieg und aggressiver Globalisierung. Der Film zeigt das Drama des Bürger- wie Wirtschaftskriegs nicht direkt, sondern spiegelt in ruhigem, teils repetitivem Erzählfluss die indirekten Folgen bei den Einzelschicksalen. CHRISTIAN MEYER Es ist eine magische Begegnung: Rebecca und Tommy treffen sich als jungee Teenies am Strand, Jahre später sind sie ein Paar. Als Tommy wenig späterr stirbt, fällt Rebecca (etwas blass: Eva Green, „Casino Royal“) eine schick-salshafte Entscheidung: Sie lässt den verunglückten Geliebten klonen undd trägt ihn selbst aus. Neun Monate später sind die Getrennten wieder ver-eint. Ein ans Meer angesiedeltes, atmosphärisch wundervoll stimmigess Melodram, das die Klon-Thematik anstößt, ohne sich in Details zu verlie-ren. Dafür schenkt der Film mit viel Stille Raum zur Reflektion und ist alless andere als oberflächlich: Gleichnishaft problematisiert Benedek Fliegauff mit seinen beiden Protagonisten sowohl die eigennützige Motivation einerr Klon-Befürworterin, als auch die Verirrung eines geklonten Menschen. EIN MANN, DER SCHREIT WOMB F 2010 - Drama - Regie: Mahamat-Saleh Haroun - Kamera: Laurent Brunet - mit: Heling Li, Dioucounda Koma, Djénéba Koné - Verleih: Cine Global Start: 7.4. DO: sweetSixteen D/H/F 2010 - Drama - Regie: Benedek Fliegauf - Kamera: Péter Szatmári - mit: Matt tt Smith, Tristan Christopher, Eva Green - Verleih: Camino Start: 7.4. 4. DO: Roxy HARTMUT ERNSTT 35 www.trailer-ruhr.de/heute-im-kino Die Folgen vieler Kriege und mehr Noch ist Rebecca (Eva Green) mit dem Original liiert Adam (Youssouf Djaoro) will seinen Sohn vor dem Krieg retten Neue Filme Hop – Osterhase oder Superstar? USA 2011 - Komödie - Regie: Tim Hill - Verleih: Universal Sucker Punch Start: 31.3. USA - Action / Fantasy - Regie: Zack Snyder - Verleih: Warner Start: 31.3. E.B. ist Sohn des Oberosterhasen und soll schon bald die Schokoladenfabrik seines Vaters übernehmen. Der Junghase will aber lieber Rock-‘n‘-Roller werden und haut nach Hollywood ab. Während der Papi daheim alles mobilisiert, um seinen Sohn zu finden, lernt der in L.A. den Tagträumer Fred (James Marsden) kennen. Es wird chaotisch. Frecher CGI-Realfilm-Mix zum Osterfest. HE „Alice im Wunderland“ mit Maschinengewehren – so beschreibt Zack Snyder („300“) sein neues, retro-stylishes Fantasy-Abenteuer. Ein junges Mädchen flüchtet sich aus der grausigen Realität in eine Traumwelt, in der sie als Babydoll (Emily Browning) gemeinsam mit vier weiteren Mädels gegen böse Wächter antritt. Überbordend animiertes, actionreiches, sexy-bleihaltiges Jungenkino. HE BO: Bofimax, UCI, DO: Cinestar, DU: UCI, E: Cinemaxx, GE: Apollo, Schauburg, HER: Filmwelt, MÜL: Cinemaxx, Cinemotion, OB: Lichtburg, Cinestar BO: Bofimax, UCI, GE: Apollo, MÜL: Cinemotion, OB: Lichtburg, Cinestar Rio Ohne Limit USA 2011 - Trickfilm / Komödie - Regie: Carlos Saldanha - Verleih: Fox Start: 7.4. USA 2011 - Thriller - Regie: Neil Burger - Verleih: Concorde Start: 14.4. Eigentlich dachte Papagei Blu, er sei der letzte seiner Art. Als er von einer Artgenossin erfährt, macht er sich von Minnesota auf nach Rio de Janeiro. Doch Ara-Weibchen Jewel ist aus ganz anderem Holz geschnitzt. Nicht zuletzt, weil Blu an Flugangst leidet. Jewel zeigt dem verwöhnten Nesthocker, was Freiheit bedeutet. Quietschbuntes, turbulentes 3D-Abenteuer für die ganze Familie. HE Nach eher komödiantischen Ausritten („Hangover“, „A-Team“) begibt sich Bradley Cooper ins Thriller-Genre und verkörpert den Literaten Eddie, der sich in einer Schaffenskrise befindet. Die Designerdroge eines Verwandten beflügelt seine Kreativität, und alles scheint sich zum Guten zu wenden. Denkste! Düstere Odyssee eines erfolgsgierigen Künstlers. Mit an Bord: Robert De Niro. HE BO: Bofimax, UCI, DO: Cinestar, DU: UCI, E: Cinemaxx, GE: Apollo, Schauburg, HER: Filmwelt, MÜL: Cinemaxx, Cinemotion, OB: Lichtburg, Cinestar BO: Union, GE: Apollo, HER: Filmwelt, MÜL: Cinemotion, OB: Lichtburg www www.trailer-ruhr.de/heute-im-kino und mehr Unterwerfung und Ausbeutung: Eun-yi an ihrem neuen Arbeitsplatz Dickköpfig: Twilight-Star Kristen Stewart Ehrenwertes Haus Drei Verlorene „Das Hausmädchen“ von Im Sang-soo „Willkommen bei den Rileys“ von Jake Scott Ein junges Hausmädchen gerät im Dienste einer elitären Familie in einen tragischen SStrudel aus Verführung und Ausbeutung.. C Elegant gefilmtes Melodram Ein vom Tod der Tochter geprägtes Paar und eine Ausreißerin begegnen sich und schenken einander Impulse. C Schicksalsdrama D junge Koreanerin Eun-yi (Jeon Do-youn) findet bei einer reichen Die FFamilie eine Anstellung als Hausmädchen. Unter der strengen Obhut der Hausdame lernt sie die Regeln des Hauses. Unterwerfung, Ausbeutung, H PPatriarchat im Hochglanz-Domizil – Eun-yi betritt eine so verlockende wie aabstoßende Welt. Alleine die kleine Tochter des Hauses bringt ihr Menschllichkeit entgegen. Als der Vater Eun-yi verführt, verkompliziert sich die LLage dramatisch. Die verschlossene Protagonistin selbst bleibt in diesem Remake arg rätselhaft: Willige Geliebte oder Ausgebeutete – Regisseur Im R SSang-soo lässt vieles unausgesprochen. In seinem sinnlich elegant inszennierten Melodram rückt dafür zunehmend die kleine Tochter des Hauses in dden Fokus: An ihr spiegelt sich gelungen der Abgrund elitärer, weltentffremdeter Erziehung. HARTMUT ERNST Doug (James Galdofini) und seine Frau Loïs (Oscargewinnerin Melissa Leo, „The Fighter“) haben vor sieben Jahren ihre 15-jährige Tochter verloren. Wortlose Distanz und einsame Tränen prägen bis heute den unbewältigten Schicksalsschlag. Doug hat eine Geliebte, Loïs hat seitdem das Haus nicht mehr verlassen. Als Doug geschäftlich nach New Orleans reist, begegnet er der jungen, dickköpfigen Stripperin Mallory (Kristen Stewart, „Twilight“). Er zieht bei ihr ein und nimmt sich ihrer an. Parabelhaft erzählt dieses Drama von drei Verlorenen, die einander begegnen und sich gegenseitig aus dem Sumpf ziehen. Figuren und Situationen geraten dabei schon mal arg schicksalshaft, was auf Kosten der Glaubwürdigkeit geht. Insgesamt aber gelingen Regisseur Jake Scott berührende Momente tiefer Wahrhaftigkeit. DDAS HAUSMÄDCHEN WILLKOMMEN BEI DEN RILEYS C 2010 - Thriller / Erotik - Regie: Im Sang-soo - Kamera: Lee Hyung-Deok COR mit: Park Ji-young, Seo Woo, Youn Yuh-Jung - Verleih: Alamode m USA/GB 2010 - Drama - Regie: Jake Scott - Kamera: Christopher Soos - mit: Kristen Stewart, Joe Chrest, Melissa Leo - Verleih: Arsenal Start: 7.4. BO: Endstation 28.4. - 4.5. B BO: Metropolis/Casablanca, DO: sweetSixteen, E: Filmkunstkinos HARTMUT ERNST 36 IFFF 2011 Leben im Müll: „Waste Land“ von Lucy Walker Aufforderung zum Handeln Voller Tatendrang Vom 12. bis zum 17. April wird das Internationale Frauenfilmfestival dem Tatendrang einen großen Raum bieten. Allerdings entgegen dem Namen des Festivals nur in Dortmund, nicht aber in Köln. Denn zumindest die Krise des Kapitalismus hat längst auch die Kultur erreicht und nicht zuletzt das IFFF. Zwar ist das Budget nicht geschmolzen, doch die Kosten konnten nicht gehalten werden. Das Festival, das abwechselnd in Dortmund und Köln ausgetragen wird, zeigte bislang die Wettbewerbsfilme immer auch in der jeweils pausierenden Stadt. Doch bereits bei der letzten Kölner Ausgabe musste die Wiederholung des Wettbewerbs in Dortmund aus Kostengründen ausfallen. In diesem Jahr werden die acht Filme des Dortmunder Wettbewerbs in Köln nicht zu sehen sein. Das städtische Budget ist bereits ausgeschöpft, die zusätzlichen Kosten konnten auch über private Sponsoren nicht aufgefangen werden. „Im Grunde kriegen sie heute nur Sponsoren, wenn sie denen eine Veranstaltung anbieten, bei der ein Preis überreicht wird ... Aber der Preis hat ja in Dortmund schon einen Sponsor, da können sie nicht einen zweiten Sponsor für Köln anfragen“, erläutert Festivalleiterin Silke J. Räbiger im Gespräch mit trailer das Dilemma. „Es tut uns unglaublich leid, dass wir das auch in diesem Jahr nicht schaffen konnten, denn es war ja das erklärte Ziel, dass Teile des Festivals auch in der anderen Stadt stattfinden können. Aber das bleibt als Programmpunkt bei uns im Hinterkopf gespeichert und ich hoffe sehr, dass wir das in den nächsten Jahren wieder machen können“. Nun wolle man sich aber erst mal auf das Kerngeschäft, den Fokus und den Wettbewerb, zurückziehen. Den mit 1000 Euro dotierten Publikumspreis des Wettbewerbs stiftet auch in diesem Jahr der „trailer“. Spannendes Kernprogramm www Der Festival-Kern kann sich sehen lassen, denn in Dortmund mussten keine gravierenden Einschnitte gemacht werden. Alleine der Fokus „Was tun“ setzt sich aus zahlreichen Filmreihen zusammen: „Wer sich nicht wehrt“ thematisiert die Unterdrückung marginalisierter Gruppen weltweit. „Age of Stupid“ behandelt ganz tagesaktuell den ökonomischen und ökologischen Irrsinn, der auf dieser Welt im Zeichen des Profits geschieht. Neben dem vielbeachteten gleichnamigen Film von Franny Armstrong wird dort unter anderem auch der bereits auf dem Leipziger Dokumentarfilmfestival ausgezeichneten Film „There once was an Island“ über das südpazifische Atoll Takuuden und dessen bevorstehenden Untergang gezeigt. Dort steigt der Meeresspiegel wegen der Erderwärmung einerseits und der Verschiebung der Erdplatten andererseits jährlich um zwei Meter. Auch hier denkt man unwillkürlich an die jüngsten Ereignisse in Japan. Die Reihe „Widerstand durch Kunst“ zeigt „Wasteland“ von Lucy Walker. Der Film begleitet ein soziales Kunstprojekt von Vik Muniz. Zusammen mit dem in New York lebenden brasilianischen Künstler 37 von Weltrang besucht die Regisseurin Lucy Walker die größte Müllhalde der Welt. In derselben Reihe werden Fans der Electropunk Band Le Tigre auf ihre Kosten kommen. Die Doku „Le Tigre: On Tour“ von Kerthy Fix begleitet das feministische Trio auf ihrer bis dato letzten Weltournee und zeigt drei so sympathische wie im Umgang mit ihrer Musik, ihren Rollen, der Musikindustrie und ihren Fans reflektierte Musikerinnen. In „Off the Map“ erzählen drei Filme von Außenseiterinnen und ihrem Kampf gegen Macht- und Gewaltverhältnisse. Darunter „Look Stranger“ von Arielle Javic mit Anamaria Marinca („Der Sturm“) in der Rolle einer Frau, die in ihre vom Krieg gebeutelte Heimat zurückkehrt. Die Reihe „Urbane Landschaften“ kümmert sich schließlich um den Themenkomplex der Gentrifizierung und der Programmpunkt „Oase im Beton“ begibt sich auf künstlerischem Terrain in den Öffentlichen Raum (siehe S. 5). Daneben gibt es kleinere Programmpunkte wie das Animationsfilmprogramm „Tricky Women“, bei dem solche Perlen wie „The Last Knit“ von Laura Neuvonen laufen. Es ist eine Abwandlung des Sisyphos-Mythos auf Häkelbasis. Passend zu dem Animationsfilmprogramm wird es auf dem Festival auch eine Comiclesung von Ariel Schragg geben. Und auch tief in der Filmgeschichte wur-de gegraben. Ein Stummfilmprogramm zeigt altee Schätze mit starken Frauen, zum Beispiel Mistin-guett, die in den 1910er Jahren bekannteste undd bestbezahlte Schauspielerin der Welt. Hier ist siee als forsche, selbstbewusste Frau zu sehen, diee auf der Suche nach ihrem Häkelgarn eine gan-ze Wohnung fachgerecht zerlegt. So etwas be-kommt man wohl nur auf dem IFFF zu sehen. CHRISTIAN MEYER R IFFF – Internationales Frauenfilmfestival Dortmundd Köln 2011 I 12.-17.4. in Dortmund Orte: Schauburg, Kino im Dortmunder U, sweetSixteen, Roxy I 0231 502 51 62 www.frauenfilmfestival.eu www.trailer-ruhr.de/festival „Was tun“ lautet in diesem Jahr kurz und knapp der Fokus des Internationalen Frauenfilmfestivals Dortmund I Köln (IFFF). Es müsse etwas getan werden, angesichts weltweiter ökologischer und politischer Krisen, ist im Programmheft zu lesen. „Wie können entsprechende Gegenentwürfe aussehen? Welche Strategien des Widerstands und Formen des Protests sind möglich und wie positionieren sich vor diesem Hintergrund Künstlerinnen und Filmemacherinnen?“. In Anbetracht jüngster Ereignisse scheinen all diese Fragen drängender denn je. Die Entwicklungen in Nordafrika, die Katastrophe in Japan, die Krise des Kapitalismus – offensichtlich leben wir in einer Zeit großer Instabilität. Kann die Kunst Antworten liefern, oder ist sie dafür verantwortlich, dass zumindest die richtigen Fragen gestellt werden? Das IFFF legt eine dritte Lesart nahe, denn da steht kein Fragezeichen: „Was tun“ – das ist eine Aufforderung. und mehr Das Internationale Frauenfilmfestival stellt sich drängenden politischen und ökologischen Fragen www.trailer-ruhr.de/heute-im-kino und mehr Neue Filme Francesco und der Papst Winnie Puuh D 2011 - Dokumentarfilm - Regie: Ciro Cappellari - Verleih: Constantin Start: 21.4. USA 2011 - Trickfilm - Regie: Stephen J. Anderson - Verleih: Disney Ein Knabenchorknabe, der vor dem Papst das alljährliche Solo singen darf und eein Regisseur, der den Heiligen Vater für beinahe ein Jahr auf Reisen begleitet: Das verspricht fromme Emotionen und exklusive Einblicke in den Vatikan. HautD nnah mit Benedikt XVI. um die Welt – wer wünscht sich das nicht? Co-Produzent PPeter Weckert spricht zumindest von einem „Geschenk an die Kirche“. HE Nachdem Winnie Puuh, der Bär „mit sehr geringem Verstand“, für Fernsehen und Marketing weitestgehend verkitscht formatiert wurde, besinnen sich die Disney-Studios nun wieder auf die charmanten Ursprünge. Original-Stories von Alan Alexander Milne und die Zeichnungen von Ernest Shepard werden aufgegriffen. Eine liebevolle Verbeugung vor dem Original. HE BO: Union Kino, DO: Camera, E: Filmkunstkinos B BO: Bofimax, DO: Cinestar, E: Cinemaxx, GE: Apollo, Schauburg, HER: Filmwelt, MÜL: Cinemaxx, Cinemotion, OB: Cinestar TTrollhunter N 2010 - Abenteuer / Horror - Regie: André Øvredal - Verleih: Universal Start: 14.4. Sanctum 3D Start: 7.4. USA 2011 - Abenteuer / Drama - Regie: A. Grierson - Verleih: Constantin Start: 21.4. N Nachdem die Schweden in „Rare Exports“ dem Weihnachtsmann den Garaus ggemacht haben, begeben sich die Norweger nun auf Trolljagd. Denn die sind dort ooben fleißig am Wüten. Mit der Handkamera geraten drei Studenten an den TTrolljäger Hans (viel gelobt: Otto Jespersen) und folgen ihm in den Wald. Spaß uund Schreck als Mockumentary-Pack: „Blair Witch Project“ auf nordisch. HE Unterwasser- und 3D-Fan James Cameron („Abyss“) produzierte dieses, auf wahren Begebenheiten beruhende, Tiefsee-Abenteuer: Ein 15-köpfiges Taucherteam (u.a. Richard Roxburgh, Ioan Gruffudd) will 1988 die größte Meereshöhle der Welt erforschen. Als sie von einem Unwetter überrascht werden, sitzen die Taucher fest. Gibt es ein Entkommen aus dem Labyrinth? Klaustrophobie in 3D. HE BO: UCI BO: UCI, DO: Cinestar, DU: UCI, E: Cinemaxx, GE: Apollo, MÜL: Cinemaxx, Cinemotion www Theater Aktuell Schneller leben, tanzen kämpfen! Fatih Akin Schauspiel nach dem preisgekrönten Film Premiere am Sa, 26.03.11, 20.00 Uhr %P %J 'S 4P 6IS 6IS 6IS 6IS .P 6IS .J 6IS 4B 6IS www.rlt-neuss.de Telefon Theaterkasse 0 21 31 - 26 99 - 33 Spielzeit 2010/11 – kämpfen! www.dtpdesign.de %BT3IFJOJTDIF-BOEFTUIFBUFSt0CFSTUSt/FVTT www INE HO2T7L 7 499 02131 Mit freundlicher Unterstützung: D`e`jk\i`ld]i=Xd`c`\#B`e[\i Al^\e[#Blcklile[Jgfik [\jCXe[\j Efi[i_\`e$N\jk]Xc\e THEATER AM SCHLACHTHOF NEUSS Theater am Schlachthof Neuss Blücherstraße 31-33, 4146O Neuss www.tas-neuss.de Poetry Samstag, 02.04., 20.00 Uhr Al Dente Donnerstag, 14.04., 20.00 Uhr NightWash Club Samstag, 16.04., 20.00 Uhr Total Paranormal Show Samstag, 23.04., 20.00 Uhr Sebastian Düring & Band Samstag, 30.04., 20.00 Uhr DJewel – VJ-Convention Mehr Infos unter www.dew21kultur.de Schuppen, Asche, Schaum oder Schnee – wer weiß? Vox populi, vox dei? Dass der April macht, was er will, lehrt uns der Volksmund Damit meint der Volksmund, übrigens nach seinem Erfinder Karl-Gustav Volksmund (1646-1716) benannt, natürlich das Wetter. Im April darf es schneien und scheinen, es darf regnen und strahlen, es darf hageln und winden, der April ist der Blanko-Monat für Klimafreifahrten. Wären die Monate Kirmesfahrgeschäfte, wäre der April die Geisterbahn. Lange bevor der Mensch seine erste Megatonne Kohlendioxid auf die Nase der freundlich lächelnden Atmosphäre schlug, wandelte sich das Klima an dieser Sollbruchstelle zwischen Kalt und Warm. Natürlich ist der letzte Satz nicht nur aus symbolischen Gründen völliger Unsinn. Das Wetter ist in unseren Breitengraden fast durchgehend wechselhaft, Aprilwetter herrscht seit jeher mindestens von März bis Mai und von September bis November. Keine Ahnung, was Herr Volksmund sich da gedacht hat.Und das war nicht der einzige eher zaghaft beleuchtete Moment in der intellektuellen Laufbahn dieses Pastorensohns aus der böhmischen Tiefebene. Auch andere seiner „Weisheiten“ sind völliger Quatsch. Niemand hat morgens Gold im Mund, es sei denn, er hat vorher einen ZahnarztTermin vereinbart oder verwechselt einen Goldbarren mit einem Knusperriegel. Und spätestens danach braucht man auch einen Zahnarzt-Termin. Friedhelm Hunger war kein Koch +#BV^ " ''#?ja^'%&& >c[dqI^X`Zi/%&-%*Õ*%% -%( lll#`aVk^Zg[Zhi^kVa#YZ %!&)Ï $B^c#VjhYZbYi#;ZhicZio0BdW^abVm#%!)'Ï$B^c# www Leibniz hatte einen weichen Keks Schon mit dem Strick um den Hals rief Volksmund der bluthungrigen Menge zu: u: „Wer nicht hören will, muss fühlen!“ und zuletzt lachte er, wie man sich sagt, t, sein bestes Lachen. Nun, was soll ich sagen, das ist natürlich alles totaler Unsinn. n. Es hat niemals einen Karl-Gustav Volksmund gegeben. Von 1646 bis 1716 lebte te höchstens Leibniz, jener Philosoph, dem die undankbare Welt seine Taten mit it der Benennung eines Butterkekses lohnte. Der komplette Rest dieser Kolumne ist st frei erfunden. April, April – da macht sogar diese Kolumne, was sie will. Jetzt ist st diese Kolumne vorbei und bald wird sie in der Zeit verloren sein, wie eine Träne ne im Regen (siehe Bladerunner). Oder, wie Karl-Gustav Volksmund gesagt hätte: „Ehrlich läuft am längsten, dennn Lügen haben kurze Beine.“ Oder so ähnlich. h I^X`Zi HX]dc ]Zgi 4 ^X \Zh FOTO / TEXT: SEBASTIAN 23 @jaijgeVgicZg hi^[ijc\ `aVk^Zg"[Zhi^kVagj]g BZY^ZceVgicZg BZY^ZceVgicZg Sebastian 23 - Die Video Kolumne: Auf youtube und auf trailer-ruhr.de 40 und mehr @aVk^Zg";Zhi^kVaGj]g www.trailer-ruhr.de/kultur-in-nrw 9^ZE^Vc^hiZcYZgLZaiWZ[a\Zac:jgdeVhcZjZBZigdedaZ/ Volksmund soll übrigens ein ausgezeichnetes Gebiss gehabt haben, ohne je einen Apfel gegessen zu haben. Überhaupt aß er nicht viel, denn er dachte, Hunger sei der beste Koch. Das stimmte natürlich nicht, Jamie Oliver ist der beste Koch, aber diese Fehleinschätzung kann man Volksmund nicht vorwerfen, denn er ist schon seit 300 Jahren in den ewigen Jagdgründen und spielt mit Manitu Mensch-ÄrgereDich-Nicht. Doch bis heute sind viele seiner Sätze sehr verbreitet und fast dieselbe Anzahl weist darauf hin, dass der gute Karl-Gustav besser davon abgesehen hat, einen Pavian zu einer Partie Schach herauszufordern. Denn wenn gleich und gleich sich gerne gesellen, Gegensätze sich aber anziehen, dann ist das Chaos vorprogrammiert. Und bitte, wer ist der Klügere und gibt nach? Nur wer nie über eine Schlucht voller Kakteen spazieren wollte, konnte auf den Gedanken kommen, zu behaupten, wo ein Wille sei, da sei auch ein Weg (siehe Roadrunner). Trotz (optimistisch) oder wegen (realistisch) all dieser hanebüchenen Theorien gelang es Volksmund, eine große Anhängerschar anzuziehen, bis seine Vereinigung Joseph, dem II., dem habsburgischen Kaiser, übel aufstieß und er Volksmund nach einem kurzen Schauprozess im April 1716 auf dem Kirmesplatz im Wiener Süden hinrichten ließ. Literatur-Kalender Ruhr 22.03.2011 Bestsellerautor aus Ghana: Nii Parks. Zu Gast im Bahnhof Langendreer, Foto: Presse DIE LITERATUR-TERMINE DER REGION Bochum – Zwischenfall 0234 28 76 50 ESSEN – ZECHE CARL 0201 834 44 10 Schementhemen & Anderswelten Fr 22.4. 21 Uhr Welcher Ort passt besser zu den Schementhemen als Klaus Märkerts frühere DJ-Wirkungsstätte in Langendreer? Zu den absurd-schwarzhumorigen Texten der Schementhemen gibt es diesmal auf der Leinwand morbide Fotos von Björn Pretzel und Sven Fennema LitCarl: Violent Evolution Mi 6.4. 20 Uhr Nur sehr bedingt literarisch wird es zugehen, wenn Hilmar Bender sein Buch über die Essener Thrash-Metal-Band Kreator vorstellt. Schön, dass er bei der Lesung in der Zeche Carl, die in den 1980er Jahren ungemein wichtig für die Szene war, von Sänger und Gitarrist Mille Petrozza unterstützt wird. Bochum – Bahnhof Langendreer 0234 687 16 10 Nii Parks: Die Spur des Bienenfressers Di 5.4. 20 Uhr Der 1974 geborene ghanaische Autor hat mit seinem Debütroman die Krimi-Bestsellerlisten erobert und führt einen in England ausgebildeten Gerichtsmediziner in die abweisenden Strukturen eines abgelegenen ghanaischen Dorfes und politische Verwicklungen. BOCHUM – ROTUNDE – ALTER KATH.-TAGSBAHNHOF 0234 961 66 20 Selim Özdogan: Do 14.4. 20 Uhr Weil man bei Selim Özdogan sowieso nie wissen kann, was er an dem Abend zu lesen beschließt, verzichtet die Zeche Carl gleich auf die Nennung seines neuen Romans „Heimstraße 52“ – aber vielleicht gibt es dennoch einen Auszug daraus? Macondo – Die Lust am Lesen: Abheben So 17.4. 20 Uhr Gelsenkirchen – Kaue 0209 954 11 00 Castrop-Rauxel – Bahia de Cochinos 02305 920 87 49 Gerhard Polt: Circus Maximus Fr 01.4. 20 Uhr Der großartige Gerhart Polt, der bajuwarische Wanderer zwischen Literatur und politischem Kabarett, zu Gast im Revier … Wüst’n Rot – Die Leseshow Fr 8.4. 20.30 Uhr Wenn Katinka Buddenkotte und Dagmar Schönleber zur Wüst’n Rot-Show laden, ist ein humorvoller Abend zwischen Wortwitz und Zote garantiert. Duisburg – HundertMeister 0203 279 16 Rocko Schamoni: Tag der geschlossenen Tür Do 21.4. 20 Uhr Neue Geschichten aus dem Leben von Michael Sonntag mit viel Hamburger Flair. Duisburg - Steinbruch 0203 363 28 82 Jan Drees & Christian Vorbau: Karaoke-Lesung Sa, 30.4. 21 Uhr Empfehlungen von Frank Schorneck Oberhausen – Ebertbad 0208 205 40 24 Jochen Rausch: Trieb Do 14.4. 20 Uhr Witten – Saalbau 02302 581 24 24 W. Kaminer: Meine kaukasische Schwiegermutter So 10.4. 20 Uhr Launige Texte aus dem Alltag zwischen russischer und deutscher Seele vom Erfinder der Russendisko. = trailer Empfehlung auf den Auswahlseiten Der Kalender wird präsentiert von: LLiteraturmagazin, im Bahnhofsbuchhandel, www.Die-Lust-am-Lesen.de www.trailer-ruhr.de/literatur und mehr ESSEN – ZECHE CARL 0201 834 44 10 Für immer anders – Wenn Familien Zeiten der Trauer erleben Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben viele Fragen und Gedanken, wennLust lebensbegrenzende Krankheit, 05.04.2011 Mit und Liebe Vater sein der Tod und das, was danach kommt, Gestalte die Rolle deines Lebens aktuell wird. und Vortrag Vortrag undGespräch Diskussion mit dem anhand von Beispielen aus der Autor Ansgar Röhrbein alltäglichen Trauerpraxis. Eintritt: 8,00 € - 19.30 Uhr Eintritt: 8,00 ¼ - 19.30 Uhr 12.04.2011 Lesung mit Erich 24.03.2011 Gott sei Dank in der Hackl Welt! - aus seinem „Familie Salzmann – Ein KonzilRoman verändert die Kirche Auf der Grundlage der Publikation Erzählung aus unserer Mitte“ “Die Kirche der Weltgesellschaft. BücherLeben – Mit AutorInnen im Das II. Vatikanische Konzil und die Gespräch Globalisierung des Katholizismus“ Eintritt: 10,00 € - 19.30 Uhr von Dr. Stefan Nacke sollen nach einem Impulsreferat des Autors aus 05.05.2011 Geborgen und Perspektiven frei - Mystikdieals unterschiedlichen Lebensstil Lesung Pierre Herausforderungen, diemit heute mit Stutz dem Zweiten Vatikanischen Konzil und dem Chor Charisma für die Menschen sind, Eintritt: 6,00 € -verknüpft 19.30 Uhr diskutiert werden. Eintritt: frei - 19.30 Uhr 11.05.2011 Ich lese weil… Lesung mit 30.03.2011 Die hohe und KunstGespräch der Weltrettung www Christine Westermann Das Komischste aus dem wirklich Eintritt: 12,00mit € dem - 19.30 Uhr wahren Leben Kabarettisten Kai Magnus Sting Als Rastelli der gesprochenen und 16.05.2011 œ8ÑIGNƀKGIGPQJPG-QHHGTő geschliffenen Rede, als gnadenloser Unterhaltsame Geschichten aus Zen Menschenbeobachter und Menschenund Buddhismus gelesen von Ute kenner, als Parodist des Lebens, Maria Lerner und begleitet vom KlangTerrorist des Wortes und Meister des forscher Michael Reimann Zwischenmenschlichen hat Sting seine Eintritt: 8,00 € - im 19.30 Uhrund die Lieblingsnummern Gepäck ein oder andere neue Geschichte. Eintritt: 10,00 ¼ - 19.30 Uhr Kartenvorverkauf Medienforum des Bistums Essen Zwölfling 14 / 45127 Essen Tel.: 0201 / 2204-274 Fax: 0201 / 2204-272 [email protected] 41 RuhrKunst Das Programm der Bildhauer Ausstellungen in Gelsenkirchen und in Duisburg Das „Plastische“ dieser Arbeiten stellt sich erst allmählich ein: Im Kunstmuseum Gelsenkirchen ist derzeit, aber nur noch für wenige Tage, das Werk von Klaus Staudt zu sehen. Auf ebenso zurückhaltende wie eindrucksvolle Weise drehen sich seine Reliefkästen, Objekte und Farbstiftzeichnungen um das Verhältnis von Fläche und Raum. Sie untersuchen, wie sich das „Unfaßliche“ der ausgezirkelten Form entzieht und was plastischer Raum überhaupt bedeutet. Ausgestellt sind Werke aus den letzten zwanzig Jahren dieses Frankfurter Künstlers, der zu den Hauptvertretern der konstruktiven Kunst gehört. Klaus Staudt wurde 1932 geboren, 1974 bis 1994 hatte er eine Professur an der Hochschule für Gestaltung in Offenburg inne. Schon in den 1960er Jahren aber zählte er zur künstlerischen Avantgarde, die sich mit konkreter, gegenstandsfreier Kunst, mit einer Konzentriertheit der Formensprache und der Rolle des Zufalls beschäftigte. Bis heute folgt Staudt diesen Aspekten. Farbe verwendet er fast nie, und wenn, dann beschränkt er sich auf einen Farbton. Und das Quadrat bildet nach wie vor die Basis seiner Arbeiten. In Plexiglas-Kästen kippen (oft polygonale) Blöcke in den Tiefenraum, wo sie zu schweben scheinen, eingebunden in systematische Abläufe. Im Zusammenspiel der Licht- und Schattenflächen entsteht ein vibrierendes räumliches Feld. Auch hat Klaus Staudt eine Milchglasscheibe eingefügt und darunter die Einzelelemente in vermeintlicher Spiegelung fortgeführt. So nüchtern seine Arbeiten zunächst wirken, so vital und „unberechenbar“ sind sie doch. Zudem sind die Titel assoziativ und wecken Bezüge zur Gefühlswelt. Staudt ist ein sinnlicher Theoretiker, der die Fähigkeiten des Sehens verdeutlicht und immer wieder in Frage stellt. Dazu tragen erst recht die freistehenden Stelen bei, die zu umgehen sind und stets neue Ansichten ermöglichen. Sie lenken den Blick auf das Potential und die Variationen von Skulptur. So verstanden „bereiten“ die Werke von Klaus Staudt noch auf eine weitere wichtige Skulpturen-Ausstellung im Ruhrgebiet vor, die im Museum Küppersmühle Anthony Cragg, Ausstellungsansicht Museum Küppersmühle Duisburg: Ever after, 2010; Ever after, 2006; It is it isn’t, 2010, © VG Bild-Kunst, Bonn/Foto: Michael Richter in Duisburg stattfindet. Zu sehen ist dort ein Überblick über die – plastische, grafische und konzeptuelle – Arbeit des an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrenden britischen Bildhauers Anthony Cragg. Ein exemplarischer Überblick Das erste Kompliment kam vom Kurator. Dies sei eine Ausstellung, die ihn „verleiten könne, zwei Stunden zu reden“, schwärmte Siegfried Gohr. Vielleicht liegt es daran, dass hier in der Küppersmühle so ziemlich alle wichtigen Werkphasen von Cragg vorgestellt werden. Auch die ganz frühen. Anthony Cragg, der 1949 in Liverpool geboren wurde und seit 1977 in Wuppertal lebt, wurde spätestens Mitte der 1980er Jahre bekannt mit direkt an der Wand montierten Collagen, welche Fundstücke, Scherben, Plastikfiguren aus Kunststoff zu farbigen Figuren und Gegenständen in Lebensgröße anordnen. Diesen Arbeiten liegt ein Programm zugrunde, das für Cragg bis heute Gültigkeit besitzt: Er lässt sich auf die Erscheinungen und Materialien der tagtäglichen Umgebung ein und setzt sie in der Orientierung an der (menschlichen) Figur um. Anthony Cragg spricht von einem „Beobachtungssystem, zu dem Wissenschaft gehört“, ohne selbst Wissenschaftler sein zu müssen. Seine Arbeiten beruhen oft auf biomorphen, zoologischen Erkenntnissen, die er in Richtung Kunst weiterdenkt. Und er untersucht, was Skulptur an sich ausmacht und in ihrem Inneren zusammenhält. Folglich gibt es bei den neueren Arbeiten in Bronze und Holz Oberflächen, die systematisch Einblicke ermöglichen oder sich umstülpen. So entstehen homogen in die Höhe wachsende Formgebilde, die ein komplexes und dabei elegantes Spiel entfalten, so dass man sich staunend fragt, wie Cragg das hingekriegt hat. Äußerer Raum und innere Energie treten in ein Zwiegespräch. Natürlich muss man seine Arbeiten umqueren und versteht sie auch dann nie ganz – auch das haben sie mit den plastischen Arbeiten von Klaus Staudt gemeinsam. THOMAS HIRSCH www.trailer-ruhr.de/kunst und mehr www Klaus Staudt – „In Bewegung“ bis 3.4. im Kunstmuseum Gelsenkirchen 0209 169 43 61 Anthony Cragg – „Dinge im Kopf“ bis 13.4. im Museum Küppersmühle Duisburg 0203 30 19 48 11 MDT Blick in einen der Räume der Ausstellung: Klaus Staudt – „In Bewegung“. Arbeiten 1990 bis 2010, Kunstmuseum Gelsenkirchen, Foto: Thomas Hirsch 42 Mehr Kunst im Ruhrgebiet unter: www.trailer-ruhr.de/kunst Sammlung Am Anfang hängt links Jochen Gerz „Das Geschenk“, im Ruhrgebiet entstanden, unter Beteiligung von 4.890 Menschen, Foto: J. Spiler „Als Museum verstehen wir uns als Ort der Gegenwart“ Das Museum Ostwall bettet sich ein in eine architektonische Ikone – Museumsdirektor Kurt Wettengl zum neuen Konzept Erstickt der Kunstmarkt die kommunalen Häuser? trailer: Herr Wettengl, wo nehmen Sie als Kraft- Der Kunstmarkt ist in seinen finanziellen Wertvorwerksbetreiber kontinuierlich neuen Brenn- stellungen den Möglichkeiten der Museen soweit davongelaufen, dass man kaum noch sammeln stoff her? Kurt Wettengl: Die Idee des Museums als Kraft- kann. Damit reißt auch die Überlieferungsgeschichwerk bedeutet, dass wir sowohl Ideen aus der Kunst te, die ja mit Museen eng verbunden ist, allmählich als auch der Kunstgeschichte als Energie nehmen. ab. Das bedeutet, dass wir gar nicht mehr so stark Aber auch aus der Jetztzeit. Als Museum verstehen in die Vergangenheit sammeln können. Expressionismus oder auch Kunst der klaswir uns als Ort der Gegenwart. „Für ein Museum ist das sischen Moderne ist für uns überAls Ort, wo über die Gegenwart schon ein ganz besonderer haupt nicht mehr zu erwerben. nachgedacht wird und dabei aber Schritt, der in dieser Form in Dennoch wollen wir sammeln und auch auf die Geschichte zurückder Bundesrepublik noch nicht ein wichtiger Ansatzpunkt ist da geblickt wird. Wir tun das, indem gemacht wurde.“ Happening und Fluxus, weil wir wir auf die Kunstgeschichte zurückblicken, die bei uns mit dem Expressionismus da schon einen Sammlungsschwerpunkt haben. Aus beginnt und bis in die Gegenwart geht. Den Begriff inhaltlichen Gründen wollen wir den verstärken und des Museums als Kraftwerk habe ich aus der Kunst- ins Zentrum rücken. Wir wollen da unsere Sammlung geschichtsschreibung übernommen. Und zwar gab verdichten und damit auch noch mal ein deutliches es einen sehr wichtigen Kunsthistoriker und Muse- Zeichen setzen. umsdirektor, Alexander Dorner, der in den 1920er und frühen 1930er Jahren das Provinzialmuseum in Sind private Museen ein zusätzliches Problem? Hannover geleitet hat, und der hat damals schon Es gibt heutzutage immer mehr private Sammler, gesagt, dass das Museum auch ein Ort sein muss, die sich leider weniger dazu entschließen, ihre Sawo mal ein Film gezeigt wird. Dorner wurde von chen in Museen zu geben. Das ist sehr bedauerlich, den Nationalsozialisten vertrieben, er ist dann nach denn die städtischen und staatlichen Museen wäAmerika gegangen und hat dort auch gelehrt. ren genau der Ort für solche Sammlungen. Ich bin froh, dass es immer noch Sammler gibt, die dennoch in diesem mäzenatischen Sinne handeln. Aber seit Die Idee hinterm Kraftwerk? Ein wichtiger Ansatzpunkt bei unserer Neupräsen- ungefähr 20 Jahren gibt es immer mehr Sammler, tation ist, dass wir nicht einer stilgeschichtlichen die private Museen aufmachen. Darin sehe ich auch Abhandlung folgen, sondern neue Wege gehen. Probleme. Die Museumsidee wurde vom Bürgertum Wir beginnen ganz bewusst mit Arbeiten, die den getragen. Museen sind im späten 18. Jahrhundert Besucher mit einbeziehen. Man kommt in die Aus- als eine Institution, die vom Bürgertum getragen stellung rein und hat auf der linken Seite Jochen wurde, entstanden. Davor gab es den feudalen Gerz „Das Geschenk“. Eine Arbeit, die im Jahr 2000 Kunstbesitz, ausschließlich nach dem Geschmack im Ruhrgebiet entstanden ist und die nicht so ent- des jeweiligen Herrschers und mit ganz bestimmten standen wäre, wenn sich nicht 4.890 Menschen Regularien des Zugangs. Bleibt zu hoffen, dass die daran beteiligt hätten. Danach kommt Fluxus und Privatmuseen dem bürgerlichen Ideal der Bildung Happening und dann gehen wir erst einmal zeitlich und der allgemeinen Zugänglichkeit gegenüber ofzurück über den Nouveau Realisme (Neuer Realis- fen bleiben und dass wir nicht in gewisser Weise so einen Refeudalisierungsprozess haben. mus), Kinetik und Zero. 43 www Das neue Museum Ostwall ist jetzt eingebettet in ein städtisches Wahrzeichen. Eine andere Verortung? Als Museum stehen wir jetzt praktisch vor einer doppelten Aufgabe. Einerseits haben wir die Erwartung an uns selbst und gleichzeitig wird die Erwartung an uns gestellt, dass wir uns als Museum weiterhin profilieren. Das wollen wir auch tun. Aber unsere Fassade ist identisch mit der des Dortmunder U. Das heißt wir müssen uns als Museum etablieren und gleichzeitig Teamplayer sein. Für ein Museum ist das schon eine ganz besondere Herausforderung und ein ganz besonderer Schritt, der in dieser Form in der Bundesrepublik eigentlich noch nicht gemacht wurde. Insofern ist das auch ein offener, ein experimenteller Prozess, zu dem einerseits das Museum Ostwall, aber eben auch alle Nutzer des U gleichermaßen beitragen müssen. Aber ist die Kunst nicht eigentlich längst verschwunden? Die Kunst ist noch nicht ganz verschwunden (lacht). Die Kunst geht aber in vielen Fällen im Alltag auf. Unsere Gegenwart ist so ästhetisch geprägt, es gibt so viele ästhetische Formate in unserer Zeit, dass die Kunst darin teilweise auch untergeht. Je nachdem, wie bewusst Künstler mit ihren Haltungen sozusagen präsent bleiben können und es schaffen etwas in den Alltag einzubringen. Teilweise verschwindet die Kunst aber auch im Design, in der ästhetischen Oberfläche des Alltags. Umso spannender sind meines Erachtens Prozesse, die man als partizipative Projekte begreifen kann, weil es bei diesen Projekten nicht auf die Oberfläche ankommt, sondern eher darauf, wie aus den bloßen Betrachtern auch Teilhaber werden können. INTERVIEW: PETER ORTMANN NN „Das Museum als Kraftwerk“ I Museum Ostwall im m Dortmunder U I Di, Mi 10-18, Do, Fr 10-20, Sa, Soo 11-18 Uhr I 0231 502 32 47 und mehr Manche Museen dienen in letzter Zeit eher als Kunstevent-Maschinen. Da gibt es natürlich ein deutliches Problem. Die Aufgabe eines Museums ist eben nicht nur, große Ausstellungen zu machen, dafür hat man die reinen Kunsthallen, sondern auch zu Sammeln, zu Bewahren und zu Erforschen. Das ist die eigentliche Grundlage für das Ausstellen hier. Aber heute gibt es mangels Geld und den enormen Kunstmarktpreisen eine große Kluft zwischen den wirklichen Möglichkeiten der Museen zu sammeln. Sammlung: Die Interviewserie mit den RuhrKunstMuseen ZUR PERSON Prof. Dr. Kurt Wettengl, geboren 1954 54 in Dieburg/Hessen. Studium der Kunst/ t/ Visuelle Kommunikation, Geschichte te und Erziehungswissenschaften und der er Kunstgeschichte in Marburg, Osnabrück ck und Kassel. Wissenschaftlicher Mittarbeiter am Museum für Kunst- und nd Kulturgeschichte, Dortmund (1988-90); 0); danach Kustos, stellv. und zuletzt Kommissarischer Direktor am m Historischen Museum, Frankfurt/M. Seit Januar 2005 Direktor or des Museums am Ostwall, Dortmund Foto: Museum Ostwall all www.trailer-ruhr.de/kunst Seit Oktober 2010 ist das Museum Ostwall am neuen Standort im Dortmunder U wieder für das Publikum geöffnet und präsentiert in der vierten und fünften Ebene seine Sammlung. Digitale Medienstationen ergänzen die Kunstwerke und informieren mit Fotografien, Texten, Filmen und Interviews über deren Entstehungszusammenhang. Ein interaktives Forum ist das „Interaktive Bildarchiv“, an dessen Entwicklung die Besucherinnen und Besucher mitwirken können. Die Neupräsentation folgt der Leitidee „Das Museum als Kraftwerk“. Kunstwandel Cool. Unsere Grugahalle 15 | 05 | 2011 Herbert Knebel Solo „Ich glaub, ich geh kaputt…“ 24 | 06 | 2011 Blink-182 Die Punk-Rocker live auf Tour 19 | 08 | 2011– 28 | 08 | 2011 Sommerfest an der Grugahalle 02 | 10 | 2011 Helge Schneider „Buxe voll!“ Die Österreicherin Barbara Breitenfellner beim HKMV im Dortmunder U 19 | 10 | 2011 Crosby & Nash Einziges Konzert in NRW 23 | 10 | 2011 CD- & Schallplattenbörse im Foyer Kann man den Traum eines anderen Menschen erleben? Nun zumindest in einem abgedrehten Anime des japanischen Kult-Regisseurs Satoshi Kon (1963-2010) geht das mit Hilfe von Maschinen und führt dort zu klaustrophobischen Katastrophen zwischen den Realitäten. Die österreichische Künstlerin Barbara Breitenfellner baute gerade zwei ihrer selbst dokumentierten Trauminhalte in die dritte Etage des noch nach frischer Farbe riechenden Dortmunder U. In den Räumen des Hartware Medienkunst Vereins (HKMV) steht nun eine installative Assemblage, deren artifizielle Deskription bereits an der Beliebigkeit ihrer Objekte scheitert. Haptisch sind es in erster Linie ein Luxusautowrack auf Schräge mit Teppichboden, ein künstlicher Gorilla auf einer Werkbank, eine Wand mit Glühbirnen, ein paar Ölschinken. „Man kann Träume nicht eins zu eins abbilden“, sagt die Künstlerin. Aber kann man das überhaupt? Die Surrealisten haben es vorgemacht, haben ihre Visionen und kryptischen Landschaften mit Pinsel und Farbe auf Leinwand, Papier und Holz verewigt. Und so hängen sie da auch im Museum. Unerklärliche Botschaften aus dem Bonbonland des Lysergsäurediethylamid (LSD). Die Künstlerin arbeitet nach eigener Aussage lieber gleich mit vorgefundenem Material. Werke, von ein paar Collagen abgesehen, gibt es in der Ausstellung „Traum einer Ausstellung“ also nicht zu sehen. Die zwei RaumInstallationen sind die eigentliche Arbeit und das künstlerisch-theoretische Modell vom Fluch der Bilder, das damit an den Mann, die Frau, den Cyborg gebracht werden will. Objekte aus dem Traumland: Luxusautowrack auf Teppichboden, Foto Andrea Eichardt Traumtagebuch als Bauanleitung 03 | 12 | 2011 21. Oldie Night u.a. mit Racey, T. Rex, Dozy, Beaky, Mick & Tich 17 | 12 | 2011 Wise Guys Wunsch-Tour 2011 08 | 01 | 2012 Mother Africa Circus der Sinne 19 | 01 | 2012 Martin Rütter Hund – Deutsch / Deutsch – Hund 04 | 02 | 2012 Dieter Nuhr „Nu(h)r unter uns“ 09 | 03 | 2012 Der Familie Popolski Get the Polka started www PETER ORTMANN N Terminstand: März 2011 . Änderungen vorbehalten MESSE ESSEN GmbH Geschäftsbereich Grugahalle Norbertstraße . D-45131 Essen Telefon: +49.(0)201.7244.0 Telefax: +49.(0)201.7244.500 Ticket-Hotline: 02 01.72 44 290 Montag bis Freitag 10.00 – 18.30 Uhr [email protected] . www.grugahalle.de Barbara Breitenfellner – „Traum einer Ausstellung“ HMKV im Dortmunder U I bis 5.6. 0231 82 31 06 44 46 und mehr Paul Panzer „Hart Backbord – Noch ist die Welt zu retten!“ www.trailer-ruhr.de/kunst 16 | 11 | 2011 Zu jedem Objekt dieser „Träume über Kunst“ gibt es für mich als Betrachter eine visuelle Zwangsassoziation. Traum 1. Der Porsche von James Dean steht auf einem Teppich, der nicht nur zufällig an David Lynchs „Twin Peaks“ erinnern soll. Die Ölschinken darum herum in Baselitzscher Hängetradition. Traum 2. Wir sehen Beuys (gemeint ist hier die Performance „I love America and America likes me“ von 1974), sehen den Gorilla auf der Werkbank, denken an den Koyoten, den Käfig, aber auch an die großartigen Guerilla-Girls, die Künstlerinnengruppe die in den 1980ern New York rockte. Das Unterbewusstsein von Barbara Breitenfellner annektiert also Künstlerpositionen als kunsthistorische Haftnotiz, die dann als Buchstaben im Traumtagebuch wieder zu einer, vielleicht willkürlichen, neuen Komposition zusammengebacken werden. Das ganze wird von einer er computeranimierten Leuchtwand aus Glühbirnen, wie man sie vom Zirkuss kennt, angestrahlt und tosender Beifall brandet aus Lautsprechern hinter er dem mit Boxhandschuhen und Beuysweste ausstaffierten Menschenaffen. n. Beuys bleibt eben Sieger, immer. Als Gerüst wäre dieses, nennen wir ess einmal Laboratorium, eine interessante Spielwiese, seine reine Existenzz bedarf leider einer Menge verbalen Interpretations-Inputs, von Medienkri-tik bis zur Verurteilung der Glamourwelt. Ich bleibe lieber bei Satoshi Konn und seinen Traumterroristen. Auswahl Bochum Dortmund Duisburg SCHAUSPIELHAUS BOCHUM THEATER DORTMUND STEINBRUCH So 10.4. 19 Uhr, Theater Unten Sa 30.4. 20 Uhr, Unterbühne Sa 30.4. 21 Uhr Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand embedded | ein jahr afghanistan (Premiere) Jan Drees & Christian Vorbau: Karaoke-Lesung BAHNHOF LANGENDREER Di 12.4. 19.30 Uhr Dubioza Kolektiv Sa 2.4. 20 Uhr Stones (Jüd. Kulturtage) Prachtvolle Granitsteine, von den Nationalsozialisten für ein Monument des Sieges vorgesehen, finden sich nach Ende des 2. Weltkrieges - vom Bildhauer Nathan Rapoport gestaltet - als Mahnmal des Jüdischen Aufstands im Warschauer Ghetto wieder. Das Denkmal erwacht zu Leben und es beginnt eine aufregende Zeitreise durch die Geschichte Europas und Israels der letzten Jahrzehnte: (selbst)kritisch, ironisch, erschreckend, bewegend, amüsant. Sechs Darsteller erzählen als lebende musikalische, surrealistische, komische und fantastische Statuen eine ergreipo fende Geschichte. Infos: 0231 98 21 20 MDT Lesen Sie mehr: www.trailer-ruhr.de / auswahl 14.04.11 Köln E-Werk Vor ein paar Jahren haben Autor Jan Drees und 1Live-DJ Christan Vorbau eine gemeinsame Tour auf die Beine gestellt. Druckfrisch gibt es nun von beiden das Buch „Kassettendeck-Soundtrack einer Generation“, das eine Hommage an die Mix-Tapes vordigitaler Zeit darstellt. Für die Präsentation des Buches haben die beiden das außergewöhnliche Konzept einer KaraokeLesung entwickelt. Ein live gemixter Soundtrack aus den Songs verschiedener Bands sowie Visuals unterlegen die Textpassagen, die Drees direkt auf den Beat vom Standmikro aus performt. Nach einer Stunde macht der Autor Platz für den DJ und die Lesung geht über in eine „King Kong Kicks“-Party. fs Infos: 0203 363 28 82 45 PLUS SPECIAL GUEST BLACK LABEL SOCIETY 13.06.11 Oberhausen König-Pilsener-Arena 27.06.11 Köln Tanzbrunnen ,VMUVS'BCSJL,SFGFMEF7 %JFFNFS4USBF GPO<> 27.06.11 Oberhausen Arena www 1PIMNBOOTVQQ$jUIF 5IF4XFFUTVQQ.VE** 715%JF EFS ,BSQBUFOIVOE )VCFSUWPO(PJTFSO "MBOOBI.ZMFT TVQQ-JOZXPPE www.trailer-ruhr.de/auswahl und mehr Musik als Entgrenzungsmittel: Die bosnisch-herzegowinische Band „Dubioza Kolektiv“ ist inzwischen nicht nur über die geographischen Grenzen des Balkan hinaus bekannt. Auf ihrem aktuellen Album „5 do 12“ herrscht ein intelligenter Crossover von HipHop, Rock und Punk. Sozialkritische Texte wie „Recesija“ z.B., das als Antwort auf die Weltwirtschaftkrise geschrieben wurde, gehören von Beginn an zum Markenzeichen des achtdk köpfigen Kollektivs. Infos: 0234 687 16 10 DEPOT 12.04.11 Oberhausen Arena 1PMBSLSFJT +VMJ (FJTU 3BOUBOQMBO 5IF#BOEHFFL.BGJB +FOJY #PQQJO# 1PSUVHBM5IF.BO $BTTBOESB4UFFO 'SBOL(PPTFO .FISVOUFSXXXLVMUVSGBCSJLLSFGFMEEF Sascha ist weder cool, noch ein besonders guter Tänzer. Aber er liebt die Frauen. Große Frauen, kleine Frauen, blonde Frauen, schwarzhaarige Frauen, Frauen mit hennaroten Haaren. In jede einzelne von ihnen ist er verliebt, verknallt, vernarrt. Tausend Freundinnen, aber keine einzige Freundin. Denn immer ist Sascha nur ihr bester Freund. Komisch, ironisch, und ein bisschen sentimental erzählt Jakob Hein in seinem neuen Roman von der Jugend in einem Zustand des ewigen unerlösten Verliebtseins. po Infos: 0234 33 33 55 55 Nach Berichten aus dem Korengal-Tal. Jeder Mensch hat seinen Zerreißpunkt: Als Frontberichterstatter begleitet ein Journalist das Leben von US-Soldaten in den Berglandschaften Arghanistans. Was zehrt mehr: die Feuergefechte selbst oder die quälende Zeit des Wartens? Ein Abend über den Krieg der Soldaten und den Krieg der Medien auf der Unterbühne des Schauspielhauses. po Achtung: Nur für 20 Zuschauer! Infos: 0231 502 72 22 28.06.11 Düsseldorf ESPRIT-Arena 01.09.11 Köln Tanzbrunnen Karten an den bekannten CTS VVK-Stellen. CTS Ticket Hotline 01805-570000 14 Cent / Min · Mobilfunkpreise max. 42 Cent / Min. Im Internet: www.eventim.de Auswahl Essen Gelsenkirchen Gronau Oberhausen PACT ZOLLVEREIN CONSOL THEATER KULTURBÜRO GRONAU DRUCKLUFT Fr 15.4. 20 Uhr Fr 29.4. 20 Uhr Fr. 29.4. – 8.5. Di 5.4. 21 Uhr OEDIPUS, my foot Nicolas Simion Group Jazzfest Gronau Jeniferever Für seine neue Produktion ›Oedipus, my foot‹, die bei PACT Zollverein zur Deutschlandpremiere kommt, arbeitet der renommierte niederländische Regisseur Jan Ritsema mit so bekannten Choreographen wie Xavier le Roy oder Christine de Smedt zusammen. Insgesamt vierzehn Künstler aus elf Ländern stehen auf der Bühne, um sich gemeinsam mit dem Publikum in der Performance auf die Spur einer neuen Ödipus-Figur zu begeben: Ein Ödipus unserer Zeit, der sinnbildlich steht für die Möglichkeit, Machtverteilung im gesellschaftlichen Zusammenleben neu zu denken und das Leben nicht als Abfolge prädestinierter Ereignisse, sondern als Paradies zahlloser Möglichkeiten zu po verstehen. Infos: 0201 812 22 00 Ein Trip durch transsilvanische Wälder, karpatische Gebietszüge und dem musikalischen Erbe unzähliger Dorfgemeinden: In der Musik von Nicolas Simion wird man auf diesen Weg geschickt, der sich nur peu à peu lichtet und stets unvorsehbare Abbiegungen bereithält. Balkan-Einflüsse in seinem Saxophon-, Klarinetten- oder Trompetenspiel, Arrangements mit Gypsy-folkloristischem Spieltrieb und einem durchgehenden Drive. Nicolas Simion hat in den vergangenen Jahren die Vielzahl möglicher Seiten der Fusion von Ethnound modern Jazz bewiesen. Seine Wege teilte er sowohl mit Größen des Jazz (Mal Waldron) wie der klassischen Musik (Jancy Körössy) und schuf damit einen energischen, warmen und verspielten Sound, der den Hörer auf eine lange Reise zu nehdk men weiß. Infos: 0209 988 22 82 MUSEUM FOLKWANG bis 29.5, Di-So 10-18, Fr bis 22.30 h Antje Dorn: Stuff Nach 1999 ist dies die zweite Einzelausstellung von Antje Dorn im Museum Folkwang. Geboren 1964 in Aachen hat sie erst in Essen, dann an der Düsseldorfer Kunstakademie bei A.R. Penck studiert, heute lebt sie in Berlin. Bekannt wurde sie vor allem mit ihren Künstlerbüchern, die wie Kompendien eingefahrene, von Werbung bestimmte Prozesse unserer Alltagswelt sowie Stereotypen unserer Kultur aufgreifen und verwandeln, mit Buchstaben und Piktogrammen arbeiten, neue schaffen und eine vitale, pulsierende Präsenz formulieren: Diese Merkmale entsprechen auch ihren Malereien, Zeichnungen, th Fotoserien und Installationen. Infos: 0201 884 54 44 MUSIKTHEATER IM REVIER So 3.4. 16 Uhr Hexeneinmaleins (Premiere) Ein Ballett von Bernd Schindowski: „Aus Eins mach Zehn und Zwei lass gehn“ – so beginnt das HexenEinMalEins. Und mit „Und Neun ist Eins, und Zehn ist Keins“ endet es. Was schert es Kinder, dass sich selbst Mathematiker darüber den Kopf zerbrechen? Ihnen dient das Einmaleins trefflich als Abzählreim oder Spielgeheimnis. Ihr Erfinder, der am „Faust“ grübelnde Goethe, zeigt sich da schlau wie ein Kind. Er verrät nicht, po was das HexenEinMalEins ist... Infos: 0209 409 72 00 www.trailer-ruhr.de/auswahl und mehr MDT Lesen Sie mehr: www.trailer-ruhr.de / auswahl Stefanie Heinzmann Es ist nicht selten, dass man sich für besonders guten Jazz auch mal in die Peripherie begeben muss. Neben geografischen und touristischen Reizen sollte aber das musikalische Erlebnis den Hauptattraktionspunkt liefern. Mit Namen wie Jan Garbarek, Al Di Meola oder Gare du Nord zeigt das Jazzfest Gronau, dass es in der Reihe der Jazzfestivals in die erste Liga gehört, und zwar bundesweit. Schon das Konzert des Norwegers am 30. April mit den britischen Mittelalter-Vokal-Künstlern vom Hilliard Ensemble ist mindestens eine Bundesland-Überquerung wert. Garbarek, der im europäischen Jazz neben legendären Musikern wie Django Reinhardt oder Michel Petrucciani genannt wird, arbeitet seit 1994 mit der Gesangsgruppe. Einem anderen Highlight, das hier schon mal erwähnt sei, darf man am 4. Mai entgegen fiebern. Der in London geborene Belgier Philip Catherine spielt dann mit dem niederländischen Fusion-Experten Jasper van’t Hof. Daneben gibt es täglich ab 20 Uhr weitere Konzerte in diversen Gronauer Bars. Wer gefühlvollen Gesang hören will, wäre beim Konzert von Stefanie Heinzmann mit ihrer Band richtig. Pop wird hier kreativ mit Soul- und Jazz-Varianten erweitert und man hört und spürt, dass sie eine der großen kommenden Sängedk rinnen ist. www Es gibt sicherlich viele gute und lohnenswerte Bands im Postrock-Genre, und gerade im Ruhrgebiet existiert eine vitale Fan-Szene, die sie gerne empfängt. Die Schweden Jeniferever sind unter ihnen aber ohne Zweifel etwas Besonderes, nämlich zugleich Pioniere und Innovatoren. Schon 2002 veröffentlichte das Quartett seine erste EP, und mit dem gerade erschienenen dritten Album „Silesia“ führen Jeniferever ihren Stil in variablere Sphären zwischen Pop und Ambient. Wer Gregor Samsa und Appleseed Cast schätzt, sollte sie dringend checken. cs Infos: 0208 85 24 54 IMPRESSUM Herausgeber: trailer Verlag Joachim Berndt Redaktion: Dawid Kasprowicz (v.i.S.d.P.) Thomas Müller Mitarbeit an dieser Ausgabe: Frank Brenner, Alexandra Brundiers, Lutz Debus, Hartmut Ernst, Thomas Hirsch, Tom Jost, Dawid Kasprowicz, Marianne Kolarik, Christian Meyer, Peter Ortmann, Anna Schiff, Christine Schilha, Frank Schorneck, Christian Steinbrink, Marieke Steinhoff, Hans-Christoph Zimmermann Projektleitung: Ralf Schiessl Grafik: Michael Hennemann, Mathias Mortag, Thomas Müller Gestaltung: PS Grafik GmbH Citadellstr. 14, 40213 Düsseldorf Tel: 0211-8668212 Anzeigenverwaltung: Berndt Media, Joachim Berndt www.berndt-media.de Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum Telefon 0234-941910 Fax 0234-9419191 E-Mail: [email protected] Buchhaltung: Karin Okniewski Druck: Henke Druck Verbreitete Auflage: 34.146 Exemplare, IVW IV/2010 Nicht gesondert gekennzeichnete Bilder sind Pressefotos. 46 MEDIENPARTNER: RUHR NACHRICHTEN www www Filmdurstig? »Tag der offenen Tür« 28. Mai 2011, 11 bis 18 Uhr ifs internationale Úlmschule köln Werderstr. 1 | 50672 Köln +49 (0)221 920188-0 info@Úlmschule.de | www.Úlmschule.de »Hinter geschlossenen Augen«, Foto: N. Plaskura, R/B: E. Imanov, P: E. Blondiau