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Zeitschrift des Allgemeinen Sportverbandes Österreichs Ausgabe 5.2013
Editorial
Den Sportverein
neu denken
Über viele Jahrzehnte hat der klassische Sportverein nach einem althergebrachten Muster
funktioniert: Man betrieb unter dem Vereinsdach eine oder mehrere Sportarten, die zumeist
sortenrein getrennt in Sektionen organisiert
wurden. Abstecher in andere Sportarten wurden
allenfalls als gemeinsame Unternehmungen
der Vereinsmitglieder durchgeführt, waren aber
­keine ständigen Einrichtungen.
Das hat sich mit dem Entstehen einer neuen
Freizeitkultur stark gewandelt. Der Anteil der
Sportausübung im Verein ist – vielleicht bedingt
durch eine wachsende Bevölkerung – zwar
­wieder leicht im Steigen begriffen. Dennoch
zeigt sich als Trend, dass viele Menschen lieber
Bewegungsangebote annehmen, die nicht mit
einer fixen Mitgliedschaft verbunden sind.
Zwei Welten mit
Bügelprogramm
z Snooker-Asse wie Weltmeister Ronnie O’Sullivan
sorgen für höchste TV-Quoten.
Foto: GEPA
Billard gespielt wird seit Jahrhunderten. Als TV-Sport verhalf
Snooker auch anderen Billardvarianten zu neuem Aufschwung.
Im klassischen Carambol-Spiel steht der international beste
Österreicher in den Reihen des ASVÖ.
Durch die Bundes-Sportorganisation in Österreich
seit 1980 als Sport anerkannt, wurde Billard 18
Jahre später zur Olympischen Sportart geadelt.
Im Zeichen der fünf Ringe wurde Billard allerdings
noch nie ausgetragen, ist jedoch seit 2001 fixer
Bestandteil der World Games, der Olympischen
Spiele der Nicht-Olympischen Sportarten. Wo
Carambol, Pool und Snooker als Präzisions-Sportarten geführt werden. Leistungssport ist es allemal. Die Konzentration über oft mehrere Stunden
aufrecht zu erhalten, ist eine Frage der Ausdauer
und der Kondition. „Billardspieler sind sehr beweglich, gehen während eines Spiels oft 1000mal
in eine Halbhockestellung. Sag’ mal jemanden, er
soll 1000 Kniebeugen machen. Das würden die
meisten ablehnen, aber beim Billard geschieht es
unbemerkt, in spielerischer Form“, sagt Heinrich
Weingartner, Obmann der Wiener Billard Assoziation (WBA), des größten und besten österreichischen Carambolklubs.
Spielerisch ist ein gutes Stichwort: Faszination
durch das Gefühl für Bälle, ein Fall für Fußballer.
Erfolgreich machte den Sprung vom grünen Rasen
zum grünen Tisch etwa Ex-Rapidler Rudi Nuske,
ein „Edelzangler“ auf dem Fußballfeld, der es da
wie dort zu Mannschaftsmeistertiteln brachte.
Auch Startrainer Otto „Maximale“ Baric war ein
ausgezeichneter Billardspieler und Stammgast
bei Turnieren in Österreich. Der langjährige Generalsekretär des Österreichischen LeichtathletikVerbandes Roland Gusenbauer erlag ebenso der
Faszination des Billard, ist Präsident der WBA und
Vizepräsident der Billardsportverbandes.
In den Reihen des ASVÖ-Vereines WBA steht mit
Dipl.-Ing. Arnim Kahofer der österreichische Beitrag zur Weltklasse. Zwei Europameistertitel (1997
Freie Partie, 2004 Cadre 47/2), drei zweite und vier
dritte Plätze krönte der Wiener mit dem Sieg in der
Classic Masters Trophy 2004, einer Gesamtwertung
z Turnierstammgast in Österreich: Otto Baric
(mit Arnim Kahofer).
Foto: WBA
der Europameisterschaften einer gesamten Saison
in den klassischen Seriendisziplinen. Mehr als 50
Staatsmeistertitel hat der überragende CadreSpieler des Landes bisher auf sein Konto verbucht.
Im Oktober vertrat Kahofer unser Land bei der
Dreiband-WM in Antwerpen. Es war das erste
Antreten des Wieners in der Königsdisziplin des
Carambol. Für einen Billardspieler ist das wie ein
Start für Skirennläufer auf der Kitzbüheler Streif.
Denn Belgien ist das „Mekka des Billardsports“, ist
die Heimat der Allzeitgrößen Raymond Ceulemans
oder des Universalkünstlers Frederic Caudron, mit
dem sich Kahofer Rang drei bei der bisher letzten
Einband-WM 2009 geteilt hat. „Wenn nicht ein außergewöhnliches Talent auftaucht, dann ist Kahofer
in Österreich noch 20 Jahre unschlagbar“, urteilt
Weingartner über den Weltklassemann, der im
(weiter Seite 2)
Diese Entwicklung läutet nun freilich nicht das
Ende des Sportvereins ein, sondern beschert
ihm neue Chancen. Viele Vereine haben sich darauf eingestellt und Zusatzangebote geschaffen,
die in Form von Tagesmitgliedschaften auch für
Außenstehende offen sind. Zumba und Yoga
boomen, doch nicht nur in privat geführten
Studios, sondern auch in Sportvereinen, die ihre
Infrastruktur für trendige ­Bewegungsangebote
nutzen. Offene Lauf- und Nordic WalkingGruppen haben regen Zulauf, kommunal geförderte Sportplätze werden zunehmend geöffnet,
und kreative Veranstaltungen mehren sich.
Diese Öffnung der Vereine nach außen sollte
aber auch im Innenleben ihre Widerspiegelung
finden. Allzu oft geschieht es noch, dass gerade Jugendlichen, die sich der Top-Leistungsklasse nicht anschließen können oder wollen,
keine passenden Angebote mehr gemacht
werden. Viel zu viele Kinder können nicht weitermachen, wenn sie nicht in das NachwuchsLeistungssystem passen. Dem Verein gehen
damit potentielle Kräfte in der ehrenamtlichen
Arbeit verloren. Auch hier sind innovative
­Ideen gefordert, um mit den gesellschaftlichen
Entwicklungen Schritt zu halten. Jedes Kind,
jeder Jugendliche, dem eine Möglichkeit zur
freudvollen Sportausübung auf einem passenden Leistungsniveau geboten wird, ist für den
Sportverein eine Investition in seine eigene
Zukunft. 8
Mag. Paul Nittnaus
Generalsekretär
t Arnim Kahofer ist Österreichs Beitrag zur Weltklasse im
klassischen Carambol-Billard.
Foto: WBA
Gründer Heinrich Weingartner schraubte seine
erfolgreiche aktive Karriere (Mannschafts-Europameister im Dreiband und 15maliger Staatsmeister)
schon früh zurück, betreut heute Billardschule,
Museum, Fachgeschäft und Kaffeehaus: „Organisieren und die Gründung von Vereinen hat mich
stets sehr interessiert, das nahm auch bald Überhand und meine Karriere ist verflacht.“
September seinen 39. Geburtstag feierte. „Billard
ist ein Sport für jedes Lebensalter. In seinem Alter
wird es aber in den Cadre-Disziplinen international
immer schwerer, man wechselt auf das Ein- und
Dreibandspiel um.“
Drei bis fünf Jahre muss ein Anfänger intensiv
trainieren, um die nötige Basis für Carambol zu
erhalten. Der klassische Einsteiger in den Billardsport ist die„Freie Partie“, die Steigerung führt
über die Cadre-Disziplinen, ehe man die Reife für
Ein- und Dreiband erreicht. Um es zum Vereinsspieler und zu möglichen Erfolgen zu bringen,
sind 20 bis 30 Stunden Training pro Woche nötig. Auch mit weniger Training, als Freizeitsport
ist Billard beliebt. Breitensport ist überhaupt ein
Anliegen der Österreichischen Billardunion, die
ein Zusammenschluss der Spartenverbände Carambol, Pool und Snooker ist.
Mit Pool und Snooker einerseits, sowie den klassischen Billarddisziplinen anderseits prallen zwei
Billardwelten aufeinander. Pool wird vorwiegend
von jungen Leuten betrieben. Pool ist die amerikanische Variante, eine Einstiegsdroge für Anfänger.
„Das Erfolgserlebnis, einen Ball versenkt zu haben,
stellt sich rasch ein und vermittelt ein stärkendes Gefühl.“ Auch hier hat Österreich mit Jasmin
­Ouschan eine Weltklassespielerin. Beim Snooker
lässt die körperliche Fitness nur in Ausnahmefällen
Über-40-Jährige an der Spitze mithalten.
Der Westen Österreichs ist pool- und snookerlastig, Wien und das angrenzende Niederösterreich
bevorzugen Carambol. Staats- und Europameister
wie Arnim Kahofer, Patrick Andre, Michael Hikl und
Co. wurden in der WBA groß. 1969 gegründet, sorgt
der mit 130 Mitgliedern größte Billardverein Österreichs seit drei Jahrzehnten im ASVÖ für ­Erfolge.
Professionell wurde Billard in Österreich nach dem
Zweiten Weltkrieg mit Welt- und Europameister
Johann Scherz. Vorher war es ein elitärer Sport,
die guten Spieler hatten meist ein Nahverhältnis
zu „Kaffeesiedern“, wie der Wiener zu sagen pflegt.
Herausragendes Beispiel: Ernst Reicher, Sohn eines
Cafetiers. Meist in noblen Innenstadtadressen zu
Hause, in der Vorstadt gabs wenige Ausnahmen.
Apropos Profi: In Preisgelddimensionen wie im
Skisport, Tennis oder Fußball denken Billardspieler
nicht. Ausgenommen die wenigen Snooker-TVStars kann niemand im Billardsport „aussorgen“
wie man es so schön formuliert. „Mit Billard­
unterricht und Sponsorverträgen von meist billard­
nahen Unternehmen kann man gerade seinen
Lebensunterhalt verdienen“, bestätigt Weingartner, dass Snooker im Fernsehen dem Billardsport
schon etwas gebracht, hat. Er nennt Snooker ein
„Bügelprogramm, weil man jederzeit in eine Partie
ein- und wieder aussteigen kann, ohne den Faden
zu verlieren“. Der Vergleich Snooker zu Carambol
verhält sich ähnlich der Speed- zu den Technik­
disziplinen, um beim Skisport zu bleiben.
Die Geschichte des Billards begann auf dem Rasen, mit Bällen und Stöcken, ist sozusagen ein auf
z Cadre 71/2-Europameister Michael Hikl schaffte als
erster 250 Punkte in einer Aufnahme.
Foto: GEPA
den Tisch verlegtes Rasenspiel. Quellen bestätigen
erste Bestellungen eines Billardtisches durch den
französischen König Ludwig IX (15. Jhdt) oder
durch Englands James I (17. Jhdt). Wer es auch
immer war, das einst höfische Spiel hat mit seinen
Varianten längst weltweite Verbreitung erlangt.
Woran auch die BBC großen Anteil hat. Als das
britische Medienhaus Ende der 1960er Jahre eine
TV-taugliche Billard-Variante gesucht hatte, kam
man auf das von britischen Kolonialoffizieren 1875
in Indien in Abwandlung des Carambolspiels erfundene Snooker, das seither neben Fußball in den
Commonwealth-Staaten für höchste Einschaltquoten sorgt. 8
Franz Srnka
Ringer gewinnen
Ringen um Olympia
Viel Lärm um Nichts war es
dennoch nicht – denn der
Traditionssport musste sich
(ein wenig) modernisieren
Im Nachhinein ist man immer schlauer, doch die
persönliche Meinung des Autors dieser Zeilen hat
er bereits vor rund einem halben Jahr kundgetan,
als das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zum Entschluss kam, die
Sportart Ringen aus dem Programm eliminieren zu
wollen. Die endgültige Entscheidung hätte von der
Vollversammlung des IOC im September in Buenos
Aires kommen sollen – doch diese hielt Ringen
weiterhin im Programm der Spiele. „Es war solch
ein Fehler, er muss einfach korrigiert werden“,
hatte IOC-Mitglied Denis Oswald aus der Schweiz
schon vor (!) der Abstimmung stellvertretend für
viele gesagt.
So stellt man sich die Frage, ob es die IOC-Exekutive
wirklich ernst gemeint hat, oder ob die 15 Lenker
des Weltsports der, sagen wir: verstaubten Sportart
nicht nur eine Verjüngungskur nahelegen wollten.
Denn die Reaktion auf die mögliche Zurückstufung
2
des Sports in die olympische Bedeutungslosigkeit
war groß, es entstand eine „Achse des Ringens“, in
denen Nationen wie USA, Russland oder Iran zu
finden waren.
Der damalige IOC-Präsident Jacques Rogge, sein
Nachfolger Thomas Bach und all die anderen sind
kluge Männer und Frauen im IOC, weitsichtige
Strategen, die nicht in sportpolitische Desaster
laufen. Es sind Diplomaten, die jedes Wort auf
die Waagschale legen. Und diese sollen in der
Exekutive unüberlegt gehandelt haben? Schwer
nachzuvollziehen. Was, wenn es eigentlich ganz
anders verlaufen ist an jenem Tag? Was, wenn
die gesamte Aufregung rund um den Ausschluss
der olympischen Traditionssportart schlechthin
nichts anderes ist als eine fein angelegte Inszenierung?
Da strebten neue (alte) Sportarten in das ohnehin bereits überfüllte Programm der Olympischen
Spiele. Baseball/Softball, Klettern, Karate, Rollschuhsport, Squash, Wakeboarden, Wushu wollten
an die (TV-)Geldtöpfe des IOC, doch auch wenn die
Granden der bedeutendsten Sportorganisation der
Welt seit den 1990er Jahren Dollarzeichen in den
z Die Olympiakarriere für den Walser Amer Hrustanovic (roter Dress) kann nach dem IOC-Entscheid eine Fortsetzung finden.
Augen haben und Ringen den Ansprüchen der
Industrie nicht so gerecht wurde – ganz glücklich
könnten die Herren der Ringe mit keinem der neuen Kandidaten gewesen sein.
So fassten jene, die den Weltsport bestimmen,
den einfachen Plan, die traditionsreichste Sportart
auszusperren – wohl wissend, welch ein Aufruhr
diese Entscheidung zur Folge haben würde. Man
zwang dadurch den Internationalen Ringer-Verband (FILA) zur Aktion, wollte dieser, um in Jargon
der Sportart zu bleiben, keine Schulterniederlage
in Kauf nehmen. Der Rücktritt des Präsidenten
Raphaël Martinetti (SUI) war der erste Schritt zur
längst überfälligen Erneuerung, neuer FILA-Boss
wurde Nenad Lalovic aus Serbien.
ASVÖ Newsletter 5.2013
Foto: GEPA
Somit wurde das Ringen nicht nur gerettet, sondern gleichzeitig auch erneuert, ein wenig zumindest. Die Kampfrunden, die bislang für sich gewertet wurden (und man zwei von drei gewinnen
musste) fallen weg, die Punkte werden kumuliert.
Gerungen wird 2 x 3 Minuten (statt 3 x 2), weitere
Änderungen gibt es im Bewertungssystem – passives Ringen wird härter bestraft.
2020 finden die Olympischen Spiele in Tokio statt,
bis 2024 hat Ringen seinen Platz im Zeichen der
fünf Ringe sicher. Diskussionen um Aufnahmen
und Ausschlüsse in das Programm wird es immer
wieder geben. Doch dass der Ringersport ausgeladen wird aus einer Veranstaltung, die er schon im
antiken Griechenland mitgeprägt hat? Wohl ausgeschlossen! 8
Egon Theiner
Rote Nasen Clowndoctors: Laufen für Lachen
Kranken Menschen Hoffnung zu geben und
ein Lachen ins Gesicht zu zaubern, dieser
Aufgabe widmen sich die Clowndoctors der
Roten Nasen. Seit fünf Jahren hat Jedermann/frau Gelegenheit, durch Teilnahme an
einer Laufveranstaltung zur Finanzierung
beizutragen. Der ASVÖ ist exklusiv für die
Organisation dieser 42 Läufe umfassenden
Serie verantwortlich.
Am 8. September nahmen Wiens Sportstadrat
Christian Oxonitsch und ASVÖ-Wien-Präsident
Univ.-Prof. Dr. Paul Haber die Eröffnung der RoteNasen-Läufe im Wiener Prater vor. Veranstaltet
wurde dieser Charity-Event vom ASVÖ-Wien in
Kooperation mit seinem Mitgliedsverein Vienna
Cricket and Football Club.
z ASVÖ Wien Präsident Dr. Haber mit Wiens Sportstadtrat
Oxonitsch beim Start.
Fotos: Jürgen Hammerschmid
Auch zahlreiche Prominente, darunter 1500-mOlympiateilnehmer Andreas Vojta, Weltmeister,
Europameister und World Games Sieger im Jiu
Jitsu Mirneta und Mirnesa Becirovic, Rennrollstuhl-Weltmeister und Paralympicsieger Thomas
Geierspichler, Kickboxer Fadi Merza, Sängerin
Natalia Kelly, Tanzschul-Chefin Yvonne Rueff, Moderatorin und Dancing-Queen Claudia Reiterer,
Fotograf und Ex-Ö3-Moderator Christian Anderl
und DJ Alex List unter den 2.914 TeilnehmerInnen
sorgten mit 15.500 zurückgelegten Kilometern
für eine beachtliche 35.000 Euro-Spendensumme zugunsten der Rote Nasen Clowndoctors.
Auch zahlreiche Sponsoren wie der Schweizer
Kaffeemaschinenhersteller Cremesso unterstützen diesen Charity-Event und tragen zum guten
Gelingen bei.
Gewinnen mit Cremesso und dem ASVÖ
Der Kaffeemaschinenhersteller Cremesso, einer der
wertvollen Unterstützer der Rote Nasen-Läufe im
Wiener Prater, stellt für die Leser des ASVÖ-Newsletter fünf seiner Uno-Kapselkaffeemaschinen
zur Verfügung. Rasch anrufen (01/586 96 52/0),
das Kennwort „Uno“ nennen – und mit ein wenig Glück genießen Sie Ihren Kaffee aus einer
Cremesso-Kapselmaschine.
(Schachclub Donaustadt), Fitnesscheck (Sysmex)
oder auf dem Kletterturm (Spider Rock) gab es
Möglichkeiten, seine Schnelligkeit, Geschicklichkeit und Kraft zu zeigen und trainieren. 8
Das Frauensportreferat im ASVÖ
Seit über einem Jahr ist Mag.a Brigitte Kogler als ehrenamtliche Frauensportreferentin im ASVÖ tätig. Die aktive Volleyballerin ist als gelernte
Juristin seit 1989 im Bankwesen tätig und fungiert im Vorstand des ASVÖ
Landesverbandes Steiermark als stellvertretende Finanzreferentin.
Das Frauensportreferat des ASVÖ zielt mit seiner Arbeit vor allem darauf ab, die Position von Frauen im
Sport verstärkt zu berücksichtigen und ihren Anliegen im Kontext des Themenfeldes Sport – Bewegung
– Gesundheit zu entsprechen. Als Motivator für ihre sportliche Betätigung geben Frauen eine wachsende
mentale Stärke, vor allem aber auch ein besseres Körpergefühl und eine damit zusammenhängende Zufriedenheit an. Daraus resultiert auch ein besseres Selbstvertrauen, Erfolg und ein günstiger Einfluss auf
ihr tägliches Leben und ihre berufliche Karriere. Besonders für Mädchen und Frauen mit Migrationshintergrund gilt es, das Umfeld für die Teilnahme am Sport als Möglichkeit zur Integration zu schaffen.
Wünschenswert ist, das Potential der Sportlerinnen für die Führungsarbeit in den Vereinen und Verbänden
zu aktivieren, um eine angemessene Beteiligung von Frauen in Funktionärsgremien zu erreichen. Frauen
in Entscheidungspositionen sind eine Notwendigkeit, um die Interessen und Ideen der vielen ehrenamtlich
tätigen Vereinsmitglieder, der aktiven Sportlerinnen und der Trainerinnen entsprechend vertreten zu können. Nicht zuletzt trägt ein höherer Frauenanteil in Gremien positiv zu einer konstruktiven Gesprächskultur
bei und unterstützt damit allgemein die Arbeit in Vorständen, Präsidien, Vereinen und Verbänden.
Um das Frauensport-Netzwerk im ASVÖ zu aktivieren, findet am 8. Dezember in Salzburg ein Seminar
statt, bei dem Informationen zu bundesweiten Aktivitäten im Frauensport gesammelt werden. Sie
dienen als Basis für zukünftige Arbeitsschwerpunkte und Fortbildungsinhalte, damit Frauen bei ihrer
Verbands-/Vereinsarbeit nachhaltig unterstützt werden können. 8
Das neue Cremesso- Produkt „Uno“ zeichnet sich
durch ihr kleines, kompaktes Format und ihr
modernes Design in der Farbe Pool Blue oder
Apple Green aus.
Automatischer Kapselauswurf und manuell wählbare Wassermenge inklusive. Die innovative Kaffeekapselmaschine sorgt mit 19 Bar für den perfekten
Sportliche Abwechslung bot die ASVÖ-WienSportmeile. Beim Sport Stacken (ASVÖ-Wien),
Rudern (Ruderverein Austria), Selbstverteidigungstraining (Fit und Sicher), Koordinationstraining (Kids in Motion), Dart (Bad Boys), Schach
Kaffeegenuss durch ein einzigartiges Geschmackserlebnis auf Barista-Niveau. Das Cremesso-Kapselsystem ist für Kaffee und Tee geeignet. 8
tErMiNÜBErSiCHt
Richtig Fit Aus-, Fortbildungen und Workshops
RF für SeniorInnen
Seminar Massage Fortgeschritten
1. – 3. November
Wals
Aufbauend auf Basiskurs mit aktuellen Fragen. Bei diesem dreitägigen Kurs werden Grundlagen der Massage, der praktischen
Anatomie und der Verletzungsversorgung gelehrt. Insgesamt sind 16 Unterrichtseinheiten geplant. Zielgruppe: ab 18 Jahren.
Kursleitung: Mag.a Sigrid Metzl und Jasmin Hatzl, [email protected]; ASVÖ Sportkoordinator Mag. Philipp Posch,
[email protected]
TrainerInnen / BetreuerInnen Fortbildung 2013
23. November
8 stündiger Erste Hilfe Kurs - (Auffrischungskurs für InstruktorInnenausbildung!) Neuerungen in der Ersten Hilfe,
Gefahren erkennen, Rettungskette, Maßnahmen bei Sportverletzungen, Unfallverhütung, usw. Zielgruppe: ab 16 Jahren.
Kursleitung: ASVÖ Sportkoordinator Mag. Philipp Posch, [email protected]
Graz
Seminar Körperkurs Tapen - Kinesotape
29. November – 1. Dezember
Bei diesem Seminar werden die grundlegende Techniken für Taping sowie Kinesotaping gelehrt. Für Einsteiger und
Fortgeschrittene geeignet. Zielgruppe: ab 18 Jahren. Kursleitung: Wolfgang Stampfl, [email protected];
ASVÖ Sportkoordinator Mag. Philipp Posch, [email protected]
Wals
Fortbildung
Workshop
8. – 10.11. M1,15. – 17.11. M2, 23.11. PT
RF mit Hip Hop
aSVÖ SPortJUGENd tErMiNÜBErSiCHt
Ausbildung
Mattersburg
RF mit Kraftzirkel für fitte ältere Männer NE U!
9.11.
Klagenfurt
16.11.
Rechberg
16.11.
Graz
RF mit Ballspiel-ABC NE U!
RF mit Faszial Fitness-Training NE U!
16.11.
Rif
16.11.
Dornbirn
RF mit Bauchtanz NE U!
RF mit Eltern-Kind-Turnen
16. + 17.11.
St. Valentin
RF ohne Handicap
23.11.
Dornbirn
RF mit Koordinationstraining
23.11.
Kufstein
RF mit Ballspiel-ABC NE U!
RF mit Yoga zum Kennenlernen
RF mit Kraftzirkel für fitte ältere Männer NE U!
30.11.
Graz
7.12.
Innsbruck
14.12.
Graz
GS…Gesundheitssport
M … Modul
PT … Praxistag
* Bei positiver Absolvierung aller 4 Ausbildungen und des Praxistages wird das ÜbungsleiterInnen-Zertifikat „Richtig Fit mit Gesundheitssport” verliehen.
ASVÖ Newsletter 5.2013
3
Jogging fürs Gehirn: Spielerisch
das Gedächtnis trainieren
Der Alterungsprozess macht auch vor dem Gehirn nicht halt. Das Gedächtnis lässt nach.
Was tun? Univ.-Prof. Dr. Michael Kolb und Mag. Barbara Kolb über die Alterung des Gehirns und
die geistige Leistungsfähigkeit.
Der menschliche Alternsprozess ist durch Veränderungen gekennzeichnet, die auch die Gehirnstrukturen betreffen. Die Gehirnalterung ist charakterisiert durch Gewichtsabnahme (vor allem
hervorgerufen durch Wasserverlust), durch örtliche
Volumenverluste (insbesondere im Hippocampus,
der für Lernprozesse wichtig ist) und durch Reduktion von Synapsen (speziell der Abnahme von Nervenfortsätzen, sogenannter Dendriten).
Im Alternsverlauf sterben also nicht, wie früher angenommen, Nervenzellen ab, sondern besondere
Gehirnareale, die für das kurzzeitige Erinnern und
Lernen zuständig sind. Nervenfortsätze, die den
Kontakt zwischen den Nervenzellen herstellen, reduzieren sich. Allerdings gibt es wissenschaftliche
Belege, dass diese Veränderungen nicht notwendigerweise Auswirkungen auf die Merkfähigkeit
oder die Flexibilität des Denkens haben. Das Gehirn
verfügt offensichtlich über eine ausreichende Plastizität, um gehirnphysiologische Veränderungen
aufzufangen und zu kompensieren.
Informationsverarbeitung
Kristalline
Intelligenz
Unsere Sinnesorgane nehmen Reize aus der Umwelt auf. Diese werden über den sensorischen
Speicher, der blitzartig (in 0,25 bis 2 Sekunden)
entscheidet, ob die Information verworfen oder
weiterverarbeitet wird, in den Arbeitsspeicher
(auch Kurzzeitspeicher genannt) weitergeleitet,
wo das Denken und Planen sowie das Treffen von
Entscheidungen stattfinden. Dort befindet sich
auch das Zentrum der fluiden Intelligenz.
Die kristalline oder kristallisierte Intelligenz
wird umgangssprachlich auch „Langzeitgedächtnis“ genannt. Dort sind fest verankerte
Informationen gespeichert, die auf erlerntes
Wissen und jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen. Sie ist im höheren Alter sehr
intensiv ausgeprägt und wenig störanfällig.
Die kristalline Intelligenz wird durch
folgende Grundgrößen bestimmt:
2 Basis-Lern-Geschwindigkeit: Menge
an Information, die in einer Zeiteinheit
gespeichert und wieder abgerufen werden
kann, das „Tor zum Langzeitgedächtnis“, auch
kurzfristiges Behalten genannt
2 Gedächtniskapazität: Menge der insgesamt im
Gedächtnis gespeicherten Informationen, individuell sehr verschieden
2 Durchhalte-/Ausdauerleistung: Eigenständige
Grundgröße, stark motivational beeinflusst
Von dort aus erfolgt entweder das Umsetzen in
Handlung mittels Effektoren (Drüsen, Muskel- und
Organsysteme) oder das Einspeichern ins Gedächtnis zum späteren Abrufen. Das Gedächtnis ist auch
das Zentrum der kristallinen Intelligenz.
Die Gedächtnisleistung vermindert sich offensichtlich deutlich mehr durch Nichtgebrauch als durch
Gehirnalterungsprozesse. Entsprechend können
durch geistige wie körperliche Anregungen die
Auswirkungen altersassoziierter Veränderungen
minimiert werden. Stellen sich Menschen auch im
Alter Herausforderungen, die sie zur Nutzung ihrer geistigen wie körperlichen Kapazitäten veranlassen, um Probleme zu lösen, neue Erfahrungen
zu sammeln und Fähigkeiten stetig zu erweitern,
dann unterliegen diese keinem auffälligen Abbau.
Derartige Herausforderungen sind auch das Neuerlernen von Bewegungen oder Spielformen, die
ungewohnte koordinative oder geistige Anforderungen stellen.
Zur Funktionsweise des Gehirns sowie zur Gedächtnisleistung wird derzeit intensiv geforscht.
Es werden laufend neue Erkenntnisse gewonnen,
die teilweise bisherige Erkenntnisse relativieren
oder sogar infrage stellen. Die nachfolgenden
kurzen theoretischen Ausführungen entsprechen
dem derzeit publizierten Forschungsstand und
stellen keine unverrückbaren Fakten dar. Sie wollen ein Grundverständnis für kognitive Prozesse
vermitteln.
Geistige
Leistungsfähigkeit
im Alternsverlauf
z
Foto: FIT für Österreich
Fluide Intelligenz
Als fluide oder flüssige Intelligenz wird die Kapazität des Arbeitsspeichers bezeichnet. Sie ist für
die Lösung aktueller Probleme zuständig, aber
auch für Informationsverarbeitung und kurzzeitiges Behalten. Diese Fähigkeiten verringern sich
bei „Trainingsmangel“ und lassen mit zunehmendem Alter nach, wenn keine gezielten Reize gesetzt werden.
Die fluide Intelligenz wird durch folgende informationspsychologische Grundgrößen bestimmt:
2 Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit:
Zeitraum vom Wahrnehmen über Denken und
Entscheiden bis zum Handeln
2 Merkspanne: Zeitraum, in der eine Information,
die nicht gespeichert werden soll, unmittelbar
zur Verfügung steht (wenige Sekunden, im
Durchschnitt 5,4 sek., trainierbar bis 7 sek.)
4
Die geistige Leistungsfähigkeit wird vor allem
durch die Intelligenz, das Gedächtnis sowie die
Konzentrations- und Durchhaltefähigkeit bestimmt. Mit zunehmendem Lebensalter finden im
Regelfall folgende Veränderungen statt:
2 Die individuelle geistige Höchstleistung liegt
zwischen dem 12. und dem 16. Lebensjahr und
bleibt ca. 10 Jahre lang auf gleichem Niveau.
2 Nach dem ca. 25./30. Lebensjahr sinkt diese individuelle Höchstleistung aufgrund Unter- oder
Überforderung kontinuierlich ab.
2 Jenseits der 60 Lebensjahre findet ein weiteres,
deutlicheres Absinken statt, erklärt durch Reizmangel und Zunahme der Störungen im HerzKreislauf-System.
2 Durch optimale geistige Beanspruchung kann
die persönliche Obergrenze aufrechterhalten
werden.
2 Es gibt Hinweise auf einen Zusammenhang
zwischen der geistigen Leistungsfähigkeit und
Lebenserwartung.
z
Foto: FIT für Österreich
Gehirn- und
Gedächtnistraining
durch Bewegung
In der aktuellen Forschung wurden in Studien Hinweise darauf gefunden, dass die geistige Aktivität
bzw. Funktionsfähigkeit durch adäquate Bewegungsaktivitäten signifikant gesteigert werden
kann.
Folgende Wirkungen von Bewegungsaktivitäten
auf das Gehirn sind belegt:
2 Verstärkte Gehirndurchblutung und damit verbesserte Sauerstoff- und Nährstoffversorgung
2 Bildung neuer kleiner Blutgefäße im Gehirn
2 Stimulation von Wachstum und Verschaltung der
Gehirnzellen zu neuen Informationsnetzwerken
2 Steigerung der Aufmerksamkeit, des Denkvermögens und der Gedächtnisleistung
Reduktion des Risikos
einer Demenzerkrankung
Um die Gehirnfunktionen zu erhalten, eignen
sich insbesondere Bewegungsformen, durch
die Koordination und Ausdauer geschult werden, Dual-Task-Aufgaben, in denen Bewegungen gemeinsam mit einer kognitiven Aufgabe
durchgeführt werden, sowie bewegungsorientierte Aufgaben, in denen besondere Gedächtnisanforderungen gestellt werden. 8
Literatur:
1 Jasper, B. M. (2008). Brainfitness. Denken und Bewegen. Aachen: Meyer & Meyer.
1 Jasper, B. M. (2002). Koordination und Gehirnjogging. Aachen: Meyer & Meyer.
1 Jasper, B. M. (2010). Brainwalking – Machen Sie Ihrem Gehirn Beine. Aachen: Meyer & Meyer.
1 Kolb, M. (1996). Gedächtnistraining durch Bewegungsspiele. Praxis der Psychomotorik, 21 (1), 19-25.
1 Voelcker-Rehage, C., Tittlbach, S., Jasper, B. & Regelin, R. (2013). Gehirntraining durch Bewegung.
Wie körperliche Aktivität Denken fördert. Aachen: Meyer & Meyer.
ASVÖ Newsletter 5.2013
BUCHtiPP
Der erste ASVÖ Familiensporttag
im Stubaital begeisterte Groß und Klein!
Am 28. September ging auf dem Areal des Sportplatzes in Fulpmes der 1. ASVÖ Familiensporttag
Stubaital über die Bühne. Im Laufe des Tages besuchten ca. 800 kleine und große Besucher
die 17 Mitmach-Stationen.
Ready To Rumble –
Box-Boom Deutschland
Machen wir es kurz und nennen dieses Buch
ein „Lebenswerk“. Es umfasst 800 Seiten in 88
Kapiteln, oder richtigerweise: Interviews, und
es mag von einem statistischen Standpunkt
her nicht die ultimative Box-Bibel sein, ist es
aber von einem inhaltlichen, persönlichen und
emotionalen. In welchem anderem Box-Buch
finden Sie Interviews mit Don King („Deutschland ist ein Mekka des Boxens“), Muhammad
Ali („Komm, Axel, ich zeige dir, wie das geht“),
Max Schmeling („Durch Maske kommt der Boxsport zumindest gedanklich von St. Pauli weg“)
und so weiter und so fort? Richtig. In keinem
anderen.
Als um 13.30 Uhr die Jugendmusikkapelle Fulpmes den Familiensporttag offiziell eröffnete,
strahlen die Besucher mit der Sonne um die Wette,
galt es doch, das vielfältige Angebot der Sportvereine im Stubaital zu erkunden und auszuprobieren. Spätestens nach der Showvorführung der
Skihauptschule Neustift gab es dann kein Halten
mehr und alle Besucher strömten aus, um sich im
Rodeln, Slacklinen, Rope Skipping, Laufbiathlon,
Luftgewehrschießen, Klettern und vielem mehr
auszuprobieren. Die Stationen, die allesamt von
Vereinen der Region betreut wurden, boten wirklich für jeden etwas: Der Ballkünstler kam ebenso
auf seine Kosten wie der Kampfsportfreund!
Autor Gunnar Meinhardt schreibt im Vorwort,
dass alles am 10. März 1993 begonnen hätte,
als er endlich, endlich einen Interviewtermin
bei Max Schmeling, damals 87, erhalten hätte. „Seitdem ließ ich in den vergangenen zwei
Jahrzehnten keine Gelegenheit ungenutzt, mit
den Protagonisten dieser Zunft intensiv in den
Dialog zu treten.“ Deswegen, und das ist gut so,
beschränkt sich „Ready To Rumble“ nicht auf die
faustkämpfenden Stars im Ring, sondern gibt
sich auch mit Promotoren, Managern, Trainern
ab. Es entstand vielleicht kein vollständiges,
aber mit Sicherheit einmaliges Bild boxerischer
Zeitgeschichte. Meinhardt stellt auch die brisanten Fragen, jene nach Rivalitäten, Intrigen,
zerplatzten Träumen, jene nach dem Geschäft,
nach dem Geld. Zusammen kommen eine Fülle
von Fakten und Meinungen, Fotos aller Interviewten machen das Buch zusätzlich wertvoll.
Zwischendurch zeigten die Vereine in Showkämpfen und -matches ihr Können. Um 17.00
Uhr schließlich läutete Moderatorin Maria Bettina
Bacher die große Preisverlosung ein. Zuvor noch
zeigten die Jazz-Mädchen des SV Telfes ihr Können
und der TSV Fulpmes Sektion Turnen gab eine Rope
Skipping Einlage zum Besten.
Schließlich war es soweit: Insgesamt konnten
über 100 Preise, darunter auch viele hochkarätige
wie z.B. Skier, Rodeln und Mountainbikes, verlost
werden. Die Kosten für die Preise übernahmen
dankenswerterweise die Gemeinden des Stubaitals. Die Sportgeschäfte in den jeweiligen Orten
stellten die Sachpreise günstig zur Verfügung. Als
schließlich der letzte Preis – ein tolles Mountainbike – verlost war, gingen alle Besucher erschöpft,
aber glücklich nach Hause. Das Organisationsteam
rund um ASVÖ Tirol Vizepräsident und Bezirksobmann Herbert Fichtl war einhellig der Meinung:
„Die Veranstaltung war ein voller Erfolg. Der Familiensporttag ist eine gute Plattform für Vereine, um
ihre Sportart zu präsentieren!“
Genau das ist auch das Ziel der ASVÖ Familiensporttage: Vereine und Familien auf unkomplizierte
Art und Weise miteinander in Kontakt zu bringen!
Alle Bilder zur Veranstaltung und Infos dazu auf:
www.asvoe-familiensporttag.at 8
Die Interviewform bietet einen authentischen,
persönlichen Einblick in das Leben des oder der
Einzelnen als der Bericht darüber. Oder wie sollte denn dieser Satz Ralf „Rocky II“ Rocchigianis
umformuliert werden? „Ich habe auch keine eigene Wohnung, lebe auf der Straße. Manchmal
geht es mir gut damit und manchmal scheiße.“
Das österreichische Aushängeschild Hans Orsolics kommt in diesem Werk im Gegensatz zu den
Klitschkos, Henry Maske, Axel Schulz, Oscar de
la Hoya, Nikolai Walujew, Regina Halmich u. a.
nicht zu Wort. Das ist schade, tut dem Lebenswerk Meinhardts aber keinen Abbruch. Um in
der Boxsprache zu bleiben: mit diesem Bestseller hat er alle anderen Box-Bücher ausgeknockt.
Applaus!
IMPRESSUM: Medieninhaber und Herausgeber Allgemeiner Sportverband Österreichs, Dommayergasse 8, 1130 Wien,
Tel (01) 877 38 20, E-Mail [email protected], Internet www.asvoe.at. Unternehmensgegenstand Sportdachverband.
Vereinsvorstand Präsident Kons. Siegfried Robatscher, Vizepräsidenten Dr. Hansjörg Mader, Univ.Prof. Dr. Paul Haber,
Dir. Herbert Schöner (Finanzreferent), GS Mag. Paul Nittnaus. Redaktion Mag. Paul Nittnaus,
Mag.a Christina Steininger, Franz Srnka. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben
die Meinung des Autors/der Autorin wieder. Blattlinie Informationen für Funktionäre,
Mitarbeiter und Freunde des ASVÖ. Layout www.diebesorger.at Druck Gutenberg Linz.
Gedruckt auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
PEFC/06-39-27
UZ24-884
ASVÖ Newsletter 5.2013
Ready To Rumble; von Gunnar Meinhardt;
Verlag Neues Leben, 2013; Preis: 29,99 Euro,
erhältlich unter www.verlag-neues-leben.de,
www.amazon.de oder im gut sortierten Buchhandel
5
ÖStErrEiCHiSCHE SPortHilFE
LOTTERIEN-GALA
„Nacht des Sports“ 2013
Im Rahmen der 17. LOTTERIEN-GALA „Nacht des Sports“ werden am
31. Oktober Österreichs Sportler des Jahres geehrt. Neu ist die LiveÜbertragung – ab 20.15 Uhr sind Österreichs Sportfans in ORF eins mit dabei.
Zum 65. Mal schreiten die rund 950 Mitglieder von
Sports Media Austria, die Vereinigung Österreichischer Sportjournalisten, zur Wahl der Sportler des
Jahres und bestimmen die Nachfolger von Marlies
Schild und Marcel Hirscher. Die LOTTERIEN-GALA
„Nacht des Sports“, die im Austria Center Vienna
über die Bühne geht, bildet den geeigneten Rahmen für die Verleihung der begehrten Trophäe.
Die Verantwortlichen freuen sich – Sportminister
und Sporthilfe-Präsident Mag. Gerald Klug: „Unsere Sportlerinnen und Sportler sind Vorbilder für
die gesamte Bevölkerung, besonders aber für die
Jugend. Die LOTTERIEN-GALA ‚Nacht des Sports‘
bietet Gelegenheit, Danke für die herausragenden
Leistungen zu sagen.“ Lotterien-Generaldirektor
Dr. Karl Stoss freut sich über die Live-Übertragung
im ORF: „Es ist schön, dass die hervorragenden
Leistungen der Sportlerinnen und Sportler des
Jahres noch stärker in den Fokus der öffentlichen
Aufmerksamkeit gestellt werden.“
Für Sporthilfe-Geschäftsführer Anton Schutti ist
die Galanacht das Event des Jahres: „Bei keiner anderen Veranstaltung findet man solch eine geballte
Ladung an Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und natürlich Sport.“ Die Österreichische
Sporthilfe erbringt ohne öffentliche Gelder jährlich
Förderleistungen von 2,1 Millionen für Österreichs
Nachwuchs- und Spitzensportler. Neben starken
Partnern aus der Wirtschaft und Fundraising stellen Veranstaltungen ein wichtiges Standbein dar.
„Die LOTTERIEN-GALA ‚Nacht des Sports‘ hat für
unsere Unterstützung der heimischen Sportler
große Bedeutung“, so Schutti.
z Wer folgt Marcel Hirscher und Marlies Schild als Sportler des Jahres 2013 nach?
Aufgerufen sind auch wieder Österreichs Sportfans – zum sechsten Mal wird der Aufsteiger des
Jahres per Publikumsvoting gewählt. Die OnlineAbstimmung läuft bis 30. Oktober über das ORF
Insider-Programm, krone.at und sporthilfe.at.
Limitierter Ticketverkauf:
Karten auf Anfrage gibt es bei der Österreichischen
Sporthilfe unter [email protected] oder
01 799 4080. 8
aSVÖ VErEiNSVErSiCHErUNGEN
NEU: die ASVÖ-Reise-Krankenversicherung
Internationale Kontakte bereichern ein Sportlerleben. Sei es gesellschaftlich oder im sportlichen
Vergleich mit Sportlerinnen und Sportlern aus
anderen Ländern. Viele Sportverbände und Vereine haben den Wunsch nach einer Erweiterung des
Versicherungsschutzes für ausländische Sportlerinnen und Sportler, die sich auf Einladung in Österreich aufhalten. Mit der Erweiterung erfolgte auch
eine Erhöhung der bisherigen Versicherungssummen. Der erweiterte Versicherungsschutz erfolgte
jedoch ohne Erhöhung der Prämien.
Seit 1. Mai 2013 gilt in der ASVÖ-Reise-Krankenversicherung folgender neuer Versicherungsschutz:
Versicherte Personen sind
Sportler, Funktionäre, Trainer, Betreuer und
Reisebegleiter mit
- ständigem Wohnsitz in Österreich für die Dauer
eines Aufenthaltes im Ausland (weltweit)
- ständigem Wohnsitz im Ausland während eines
begrenzten Aufenthaltes in Österreich für Wettkämpfe, Trainingslager, Austauschprogramme, etc.
Die zu versichernden Personen werden von den
Verbänden oder Vereinen zur Versicherung angemeldet. Wie bisher wird ein Versicherungsverzeichnis erstellt, das Namen, Geburtsdaten, Beginn und
Ende der Reise (Versicherungszeit) enthält.
Die Generali Versicherung erstattet bis zu einem
Betrag von EUR 25.000,– die nachgewiesenen
Kosten, die dem/der Versicherten im Zusammenhang mit einer akuten Erkrankung oder einem Unfall entstehen, sofern nicht aus einer gesetzlichen
oder anderen Versicherung Versicherungsschutz
besteht.
6
Der Versicherungsschutz bezieht sich auf:
a) Kosten stationärer Behandlungen in Spitälern
und Sanatorien, Kosten des Transportes in die
nächstgelegene Krankenanstalt und zurück,
Arztkosten für Behandlung außerhalb einer
Krankenanstalt und zurück, Arztkosten für Behandlung außerhalb einer Krankenanstalt und
die Kosten ärztlich verordneter Heilmittel.
b) Mehrkosten für die Rückreise bis EUR 2.500,–
infolge eines Unfalles (z.B. Erfall einer Fahrkarte,
notwendige Benützung eines Krankenwagens
oder Flugzeuges)
2 Bis zu einem Betrag von insgesamt EUR
50.000,– werden die Kosten eines medizinisch
begründeten und ärztlich angeordneten Rücktransportes mittels Rettungsflugzeuges durch
eine hierfür eingerichtete Organisation, nach
Österreich erstattet.
2 Die Kosten des Rücktransportes im Todesfall werden bis zu einem Betrag von EUR
10.000,– übernommen.
2 Dieser Versicherungsschutz gilt für Personen
mit ständigem Wohnsitz in Österreich während
eines Aufenthaltes im Ausland und für Personen mit ständigem Wohnsitz im Ausland während eines Aufenthaltes in Österreich.
2 Die Prämie beträgt EUR 3,63 inkl. Versicherungssteuer pro Person und Tag.
Nähre Informationen zu allen ASVÖ-Sportversicherungen: www.diehelden.at/ASVOE
ASVÖ-Versicherungsberatung Held & Held
Tel.: 02236/53086-0, Fax: 02236/53086-4
E-Mail: [email protected]
ASVÖ Newsletter 5.2013
Foto: GEPA / Sporthilfe
Top -Adresse fü
r
Tr ainingslager,
Sport wochen,
Skikurse und S
eminare
Spätes Gold für
eine Junggebliebene
Das Alter einer Frau ist aus Höflichkeit tabu. Für gewöhnlich, aber
es gibt Ausnahmen. Eine ist Michaela Taupe-Traer, die mit 38 Jahren
Weltmeisterin im Rudern wurde. Als erste Österreicherin.
Die Ehrung am Tag des Sports auf dem Wiener
Heldenplatz musste Taupe-Traer auslassen, in LinzOttensheim standen die Staatsmeisterschaften an.
Wo die Weltmeisterin im Leichtgewichtseiner ihren
Lauf standesgemäß als Siegerin beendete. Wie ihre
Zukunft aussieht, darüber hat sie nach 27 aktiven
z Mehr als ein Vierteljahrhundert Entbehrungen bis zum großen Triumph: Michaela Taupe-Traer
Jahren im Rudersport („Mit 11 hab ich begonnen,
mit 16 die erste Junioren-WM bestritten und bin
seither fast durchgehend dabei“) noch nicht nachgedacht. „Ich bin noch zu tief drinnen, hab daran
noch keinen Gedanken verschwendet.“
Foto: GEPA
Auch nicht daran, dass der LG-Einer nicht im olympischen Programm zu finden ist: „Das ist schade,
aber ich kann es nicht ändern, weiß das seit Jahren.“ Dass es die Solo-Skullerin auch im olympischen Doppelzweier kann, hat sie bei der EM 2009
bewiesen, als sie mit Stefanie Borzacchini Bronze
geholt hat. Eine Option für Rio 2016? Auch darüber hat sie noch nicht nachgedacht. „Der Fokus lag
auf der WM und dieser Goldmedaille“, nachdem
die zweifache Vize-Europameisterin (2010, 2013)
vor einem Jahr mit Silber ihre erste WM-Medaille
errudert hatte.
Späte Erfolge als Produkt der Ausdauer für die
Junggebliebene, die von Ehemann Kurt trainiert
wird. Eine Sensation bei der WM verpasste die
vom Kärntner ÖRV-Stützpunkttrainer ebenfalls
betreute Magdalena Lobnig (VST Völkermarkt) im
(olympischen) schweren Fraueneiner. Die 23-jährige U-23-Weltmeisterin wurde undankbare Vierte
mit dem zweitbesten ÖRV-Ergebnis dieser WM. 8
z ASVÖ-Kärnten-Präsident Kurt W. Steiner, Ehemann und
Trainer Kurt Traer, MMag. Michaela Taupe-Traer und
Landessportdirektor Reg.-Rat. Reinhard Tellian beim
Empfang der Weltmeisterin im Ruderverein Nautilus.
Franz Srnka
LORIS & NICOLAS FALQUET
Mammut Team
Profi-Freerider und ExtremskiFilmemacher Huck & Chuck
Foto: qspictures / Josef Kuess
Layout: www.diebesorger.at · Foto: Stefan Schlumpf
Am 25. Jänner feierte MMag. Michaela Taupe-Traer
Geburtstag, ein halbes Jahr später den größten
Erfolg ihrer Karriere. In Chungju (Südkorea) holte
sich die Kärntnerin mit einem sehenswerten Finish die Goldmedaille im Leichtgewichtseiner. Die
erste für den ÖRV seit 2001, seit dem Titelgewinn
des LG-Vierers ohne Steuermann (Kobau, Sigl, Wakolbinger, Sageder) in Luzern. „Dieser Titel ist für
mich persönlich extrem wichtig, weil ich immer an
mich geglaubt habe, auch in mageren Jahren“, hat
es für Michaela weniger Bedeutung, als erste Österreicherin – abgesehen von den U-23-Erfolgen
durch Magdalena Lobnig/Lisa Farthofer im Vorjahr
und Astrid Unger 1985 – bei einer WM triumphiert
zu haben. Die ebenso wie Taupe-Traer (Nautilus
Klagenfurt) für Vereine des ASVÖ rudern bzw. ruderten.
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Ob Snowboarden, Skifahren, Freestyle oder Freeride – die
regelmäßige
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Eine Initiative des Österreichischen Skiverbandes und des
Bundesministeriums für Landesverteidigung und Sport
Immunsystem, senkt den Cholesterinspiegel und verringert
Risikofaktoren für Herzkreislauferkrankungen und Alzheimer.
Wintersportler/Innen weisen einen gesünderen Lebensstil auf!
ASVÖ Newsletter 5.2013
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aSVÖ StarS EiNSt UNd JEtZt
Leichtathletik, Handball, Ski,
aber Nikola Hartmann wurde
Ringerin mit
Nikola Hartmann ist fünffache
Welt- und Europameisterin,
ist in der „Hall of Fame“ des
internationalen Ringsports,
ist Lehrerin und Trainerin, ist
Mutter – und freut sich, dass
Ringen olympisch bleibt.
z Star-Ringerin Nikola Hartmann (links) mit der heutigen Star-Sportjournalistin Nina Strasser (NEWS) –
Wer 1975 geboren wurde, der fällt in jene Generation, die alt genug ist, um in der Kindheit ohne
Handy und i-Pad aufzuwachsen, und der jung
genug ist, um von der Wucht der immer schneller
werdenden Kommunikationsmöglichkeiten getroffen zu werden. So verwundert es auch nicht,
dass sich Nikola Hartmann am 8. September zuerst
einmal auf Facebook zu Wort meldete ob einer Entscheidung, die ihre Sportwelt wieder in das richtige Lot rückte. Das IOC hatte Ringen im Programm
bestätigt und die sympathische Vorarlbergerin
postete: „Yuhu unser Sohn wird Ringer. Olympia.“
Gefolgt von einem , den man heute benutzt.
Früher, spotten Witzbolde, musste man noch selber lachen.
„Yuhu unser Sohn wird Ringer.
Olympia.“
Früher, das war am Ende des 20. Jahrhunderts, einer
Zeit, in der die Handys erst so langsam salonfähig
und fast ausschließlich zum Telefonieren genutzt
wurden. Früher, das war 1993, als Nikola Hartmann
z Standfest bei fünf Welt- und fünf Europameistertiteln
ihren ersten von fünf WM-Titeln (im norwegischen
Stavern) eroberte. Bis zur Weltmeisterschaft in Sofia im Jahr 2000 blieb sie bei kontinentalen und
globalen Titelkämpfen ungeschlagen. Anstelle
von Kurztexten auf Twitter und Foto-Galerien auf
Facebook stand sie in den lokalen und nationalen
Medien – die Achtung fehlte nicht, die Aufmerksamkeit hätte gerne größer sein können.
„Randsportlerin“ Nikola Hartmann hat sich nie
beklagt, aus dem Wissen heraus, in der Szene
ohnehin anerkannt, zu sein – was die Aufnahme
2010 in die „Hall of Fame“ für ihre Leistungen im
Frauenringsport beweist –, vielleicht auch aus Ergebenheit in das Schicksal des Sports. Es gibt eben
die TV-Sportarten und es gibt jene Disziplinen, die
die Hallen füllen, wie Ringen in Vorarlberg oder
Salzburg eben, meint sie.
Dabei wäre Nikola fast gar keine Ringerin geworden, sondern vielleicht Leichtathletin, einmal
qualifiziert (im Speerwurf) für die Junioren-EM.
Vielleicht wäre sie Handballerin geworden oder
Skifahrerin, Sportarten, denen sie auch nachging.
Das Ringen war Thema in ihrer Kindheit und Jugend, weil Vater Bruno Trainer beim KSV Götzis
war (und ist). Nikola rang Burschen nieder, erhielt,
sagen wir: Hallenverbot, wandte sich anderen Dingen zu und wurde erst als 15-Jährige besonders
von ihrer älteren Schwester Angelika motiviert,
sich doch wieder dem Ringen zu widmen. Damenringen war international auf dem Vormarsch, drei
Jahre später war sie erstmals Weltmeisterin.
sie waren in den 1990er Jahren Konkurrentinnen.
Es war wohl diese Enttäuschung, die Nikola Hartmann dazu bewog, nochmals vier Jahre als Sportlerin anzuhängen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt
bereits unterrichtete. Doch der Tiefschläge nicht
genug. Im September 2007 wurde die Vorarlbergerin in Aserbaidschan nach Strich und Faden
betrogen, legte Protest ein und bekam Recht.
Der Internationale Ringer-Verband (FILA) stattete seine Athletensprecherin (von 2004 bis 2010)
mit einer „Wild Card“ für die Spiele in Peking aus,
doch nun wurde Hartmann vom Österreichischen
Olympischen Komitee nicht nominiert, mit dem
Verweis auf Olympiatouristen und den dazugehörenden Platituden. „Es ist in diesem Fall nicht
darum gegangen, einer hoch dekorierten Athletin
einen Olympia-Trip zu gestatten. Das hätte ich
nicht gewollt. Es ist schlichtweg darum gegangen,
dass der Weltverband eingesehen hat, dass ich auf
der Matte benachteiligt wurde und mir deswegen
einen Fixplatz gab. Und dann sagt das ÖOC nein
dazu? Aber hallo?!“, sagt Hartmann.
In das Olympische Programm wurde Frauenringen
allerdings erst 2004 aufgenommen, Hartmann
war 29, im besten Sportleralter, doch die Szene
hatte sich weiterentwickelt. Das Mädchen aus dem
„Ländle“ war nicht mehr unbesiegbar, nicht nur,
aber vor allem auch deshalb, weil die Technik und
Taktik der Freistilringerin bis ins letzte Detail von
der Konkurrenz analysiert worden war. „Ich bin an
meinen Nerven gescheitert“, sagt Hartmann rückblickend, „ich war in Tränen aufgelöst.“
2009 war dann Schluss. 19 Jahre lang stand sie
als Wettkämpferin auf der Matte, nun trainiert sie
Kinder und Jugendliche. Apropos Kinder. Der Sohn,
der Ringer wird, ist 18 Monate alt und heißt Noah.
Mit seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten
wohnt er in Dornbirn, Nikola unterrichtet am BG
Blumenstraße Bregenz Psychologie, Philosophie
und Sport.
Und blickt nach vorne. Der Ringersport, ihre Passion,
hat sich ein wenig erneuert, es wird 2016 in Rio
zwei zusätzliche Gewichtsklassen für Frauen geben,
zu Lasten der Männer. Frauen sollen in den Gremien
der FILA eine größere Rolle spielen. Ob sie Präsidentin werden könnte, oder wollte? Nikola Hartmann
lacht: „Interessant wäre es schon … aber, ganz
ehrlich: so schnelllebig ist die Zeit dann doch nicht.“
Doch wenn es passiert, dann würde sie wohl auf
Facebook schreiben: „New FILA boss. Yeah!“ Gefolgt von einem . 8
max
z 2010 wurde Hartmann (blauer Dress) in die „Hall of Fame“ aufgenommen.
Foto: GEPA
Foto: privat
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Foto: Sport-Bildagentur Krug
ASVÖ Newsletter 5.2013