Kaffeebar2013_gv_lr - Cafe
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Premium sticht Standard war gestern. Heute müssen die Kaffeebar-Betreiber in der Gemeinschaftsgastronomie mit Exklusivität glänzen. Je ausgefallener, umso besser – denn die Konkurrenz wächst. Doch noch floriert das Geschäft mit der schwarzen Bohne wie die exklusive Marktanalyse der gv-praxis zeigt. I mmer mehr professionelle Kaffeebar-Betreiber buhlen in der Gemeinschaftsgastronomie um die Lust der Kunden – unter ihnen Caterer, Betriebsverpfleger und natürlich die Fakten O Neu im Ranking: Aramark (Segafredo), Valetta, Samocca, Bartesse, L&D (Segafredo) O16 Kaffeebar-Betreiber mit 816 Units (Vorjahr: 748), darunter 369 SB-Standorte O Standort-Entwicklung: +9 Prozent (+68 neue Outlets im Vergleich zum Vorjahr) O Top 3: Compass Group, Aramark, Chicco di Caffè O Top-Umsatz-Gewinner: Valetta (+28%), Coffee Friends (+15%), Primo Espresso (+13%) O Aufsteiger: Valetta (14 Neueröffnungen), Aspretto (14), Chicco di Caffè (11) 48 gv-praxis | 9/2014 klassischen Kaffeebar-Spezialisten wie die Wiesbadener Bota Group. Eine unverwechselbare Marke vereint mit einer Top-Qualität verspricht langfristigen Erfolg auf dem heißumkämpften Markt. Denn die Konkurrenz lauert mittlerweile an jeder Ecke: Ob Starbucks oder Tchibo, große Bäcker oder kleine Röstereien, sie alle versprechen Kaffeegenuss jenseits vom Arbeitsplatz. Vor allem Studentenwerke und Unternehmen in Innenstadtlagen kämpfen mit der externen Konkurrenz. Umso mehr passen die Top-Kaffeebar-Betreiber zurzeit ihre Angebote an die Highstreet-Coffeeshop-Konzepte an, um Kunden und Umsatz zu halten – oder besser noch auszubauen. Die Rechnung scheint aufzugehen: Das vergangene Jahr fiel für alle 16 erfassten Unterneh- men durchweg positiv aus: Unterm Strich konnten alle Betreiber die Zahl der Standorte mindestens halten, in den meisten Fällen sogar nach oben schrauben.Wohl auch ein Ergebnis der insgesamt guten wirtschaftlichen Lage in Deutschland. Unterm Strich gingen 68 neue Kaffeebars ans Netz, ein deutliches Plus von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. So stark wuchs der Kaffeebar-Markt in der Gemeinschaftsgastronomie schon lange nicht mehr. Insgesamt 816 gebrandete Kaffeeoasen locken seit Ende 2013 in Betrieben, Kliniken und Studentenwerken mit Kaffeespezialitäten und Snacks. Auffallend: Vor allem die jungen Konzepte legten erneut überdurchschnittlich zu. Als klarer Wachstumssieger outet sich Chicco di Caffè, die mit elf Neueröffnungen Fotos: Aramark, Archiv, Bota Group, Chicco di Caffè, Compass Group, DSW, ISS, Kanne Group, Lavazza, Primus Service, Sodexo, Segafredo, Ostalb-Werkstätten, viktoriya89 (Fotolia.com) TOP-KAFFEEBARS langsam an die Spitze des Rankings preschen. Kein anderes Unternehmen hat in den vergangenen Jahren ein dermaßen schnelles Expansionstempo vorgelegt. Und in puncto Fullservice-Kaffeebars haben die Süddeutschen die Spitze bereits erklommen: Das Münchner Unternehmen führt erstmals das Ranking an! Weder Aramark noch die Compass Group als die großen Spieler im Markt können da mithalten. Zu den Gewinnern zählt ebenso das Catering-Unternehmen Sodexo mit seiner nachhaltigen Konzeptformel „Aspretto“, das die Zahl der Standorte erneut um 13 nach oben schrauben konnte. Das über- raschte selbst die Konzeptmacher. Umsatzsieger? Leider liegen nur von wenigen Betreibern konkrete Zahlen vor. Soviel steht allerdings fest: Auch hier scheinen die „Jungen“ und „Kleinen“ die Nase vorn zu haben: Die Kaf- Die Gäste werden immer anspruchsvoller. feebar-Marke Valetta von Primus Service legte um 28 Prozent zu, Primo Espresso um 13 Prozent und die BotaGroup verbuchte erneut ein deutliches Plus von 10 Prozent. Oft gelang es den Unternehmen, auf gleicher Flä- che mehr Umsatz zu generieren – sei es durch Aktionen oder neuen Trendprodukten im Angebot. Bestes Beispiel dafür: die Allgäuer Konzeptformel Coffee Friends (+15%). O Ausgefeilte Angebote gefragt. Zukünftige Wachstumspotenziale wittern die Top-Kaffeebar-Betreiber in dem systematischen Ausbau des Snack-Angebotes bzw. der Zwischenverpflegung – einschließlich adäquaten To-go-Offerten. Schließlich ersetzt immer häufiger der lecker belegte Bagel oder das Brötchen mit saftiger Frikadelle die Hauptmahlzeit. Kombi-Angebote, die immer mehr Anbieter spielen, scheinen dem Publikum zu Die junge KaffeebarMarke Valetta von Primus Service zählt gemeinsam mit der nachhaltigen Konzeptformel Aspretto von Sodexo zu den Aufsteigern im Ranking. Top-Player: Kaffeebar-Konzepte in der deutschen Gemeinschaftsgastronomie 2013 Kaffeebars 2013* Rg. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 (Vj.) Betreiber Compass Group 1 (Caffè Dallucci) 2 Aramark (Segafredo) 3 Chicco di Caffè 4 Gastro Kanne 8 Sodexo (Aspretto) 5 ISS (Nitro) 6 Bota Group 7 Primo Espresso 9 Consortium (-) L&D (Segafredo) (-) Valetta (-) Samocca 12 DSW (Ins Grüne) 11 Leonardi (-) Bartesse (LZ-Catering) 13 Coffee Friends Gesamt * 31.12.2013, Unternehmensangaben mit Bedienung Selfservice Kaffeebars 2012 gesamt Expansion 2013 absolut Kaffeebars 2014 geplant Start gesamt 1999 267 45 222 265 2 15 2005 2003 1990 2011 2011 2000 2003 2003 2003 2012 2003 2010 2010 2005 2008 155 82 54 47 45 35 32 21 18 15 14 10 9 8 4 816 81 82 54 28 11 35 32 15 18 2 14 10 9 8 3 447 74 0 0 19 34 0 0 6 0 13 0 0 0 0 1 369 150 71 53 34 40 33 28 19 16 1 12 6 8 8 4 748 5 11 1 13 5 2 4 2 2 14 2 4 1 0 0 68 10 12 0 12 4 5 4 2 2 3 4 0 0 0 0 73 © gv-praxis-grafik 9/2014 | gv-praxis 49 TO P - K A F F E E B AR S Jörg Kranke und Corbinian Hertreiter (v.l.) von Chicco di Caffè testen eine Filterkaffeestation. Ab Herbst wird an ausgewählten Standorten auch Filterkaffee ausgeschenkt. Jede Tasse wird einzeln und frisch für den Gast gebrüht. munden. Allerdings wächst der Anspruch der Gäste nach Frische und Handwerklichkeit. Das fordert zunehmend die Betreiber, die heute mit außergewöhnlichen Kreationen, hausgemachten Sandwiches, Kuchen und Torten sowie vegetarischen und veganen Offerten punkten müssen. Überhaupt verlangt der Kunde zunehmend nach zum Teil rustikalen, gesunden sowie nachhaltigen und saisonalen Leckereien. Beweise? Als erfolgreiche Neueinführungen outen sich Speisen wie Spaghetti mit veganer Bolognese, Stullen mit Gemüse statt Wurst sowie Couscous- und Bulgursalate. Die süße Seite ist vom Trend „hin zum Besonderen" nicht ausgenommen: Cake-Pops, sogenannte Kuchenlollies, sowie Brownies in allen erdenklichen Geschmacksvariationen bereichern immer öfters die Theken. Auf der Suche nach außergewöhnlichen Produkten verwandeln sich die Betreiber zu wahren Trüffel- schweinen. Denn: Das Besondere sticht und lässt die Konkurrenz blass werden. Durchaus eine große Chance für kleine, regionale Startup-Unternehmen wie Lemon Aid oder FritzKola in Hamburg, die mit ihren trendigen „Edel-Produkten“ plötzlich in der preissensiblen Gemeinschaftsgastronomie landen können. Was sie neben ihren Produkten verkaufen, ist oft ein Stück weit Lebensphilosophie, der Hippe Trendprodukte rücken ins Sortiment auf. Glaube an eine bessere Welt. Und diese Botschaft kommt heute beim Publikum an. Entsprechend dynamisch verändert sich das Getränke-Angebot vieler Betreiber: Kokoswasser, diverse Energiedrinks, Trendgetränke wie Venga, hausgemachte Limonaden und vor allem verschiedenste Teevariationen halten Einzug. Überhaupt Im neuen OutletStore von Esprit in Ratingen hat die Bota Group eine trendige Kaffeebar eröffnet. 50 gv-praxis | 9/2014 „Nitro Hot&Ice“ lautet die neue Konzeptformel vom Unternehmen ISS. erfährt Tee zurzeit einen deutlichen Schub – dank Kreationen wie Chai Latte oder Matcha-Tee. Dies beobachten sowohl große Player wie die Compass Group als auch kleine Kaffeebar-Mitspieler wie LZ-Catering. Beim Kernprodukt Kaffee begeistern hingegen spezielle Röstungen und Bohnenmischungen, die im besten Fall mit einer „schönen“ Geschichte verbunden sind. Einmal mehr lautet das Zauberwort Transparenz. Bei allem dem gilt: Bitte auch to go. Der Take-away-Anteil wächst bei den Kaffeebar-Betreibern kontinuierlich und reicht von 8 Prozent (L&D) bis hin zu 65 Prozent (ISS/Nitro). Schließlich lebt der Gast „la dolce vita“ heute auch auf dem Weg zum nächsten Termin. O Design und Service. Professionelle Baristi hinter den Theken und ein außergewöhnliches Design von der Tasse bis zur Theke setzen die Kunden heute voraus. So lassen nahezu alle Betreiber ihre Mitarbeiter professionell schulen, daran kommt heute niemand mehr vorbei. An Social Media und Mobile Marketing trauen sich noch nicht alle so richtig ran, obwohl diese Tools im Verkauf immer wichtiger werden. Im Moment scheint der Aufwand noch zu groß. Gleiches gilt für Mobile Payment-Lösungen, die man zurzeit vergeblich sucht. Einzige Ausnahme: Gastro Kanne. Die 100-prozentige Sodexo-Tochter testet aktuell die App vom Münchner Startup-Unternehmen Opentabs, mit der Kunden zeitversetzt bestellen und mobil bezahlen können. Vorteil für den TO P - K A F F E E B AR S Gast: Cappuccino und Snack sind abholbereit, wenn er kommt, lästiges Schlange stehen und bezahlen mit Bargeld entfällt. Ein toller Service bei einem geringen Investment für den Betreiber. Einige (System-)Gastronomen, darunter die asiatische Formel „Kaimug“, arbeiten damit bereits erfolgreich. O Fairplay im Angebot. Mit gutem Gewissen genießen, dies wollen heute immer mehr Kunden. Nahezu alle Kaffeebar-Betreiber der Gemeinschaftsgastronomie – mit zwei Ausnahmen – schenken heute fair gehandelten Kaffee aus, nicht unbedingt flächendeckend, dafür aber häufig mit Fairtrade-Siegel. Tendenz steigend. Einmal mehr beweist der weltweite Erfolg der nachhaltigen KaffebarMarke „Aspretto“ mit Kaffee und Tee ausschließlich aus fairem Handel, dass in diesem Bereich noch Luft nach oben ist – wenn denn der Mehrpreis für den Gast moderat bleib. O Konzepte im Profil. Doch nun zu den Einzelanalysen der Top-Kaffeebar-Anbieter in der Gemeinschaftsgastronomie. Alle aufgeführten Unternehmen haben ein eigenes Konzept mit Branding. Praktisch alle Daten beruhen auf Eigenangaben der Unternehmen. Wichtig zum Verständnis: Im Vergleich zum vergangenen Jahr wird Segafredo nicht mehr als reiner Konzeptanbieter – also ohne eigene Kaffeebars – aufgeführt. Stattdessen füllen diese Lücke die Kaffeebar-Betreiber Aramark und L&D, die beide mit Segafredo-Brand arbeiten. Ebenso taucht in der Analyse nicht mehr die Fairtrade-Company Gepa auf, da die Gepa-Kaffeebars (Café Si) fortan von Primo Espresso betrieben werden. Die Gepa bleibt allerdings Konzeptanbieter bzw. Lizenzgeber. Compass Group (Caffè Dallucci). Im vergangenen Jahr hat sich der Marktführer im Contract-Catering voll und ganz auf die Gestaltung 1 eines neuen Caffé Dallucci-Brandings konzentriert. Der Kaffee rückt mit dem Relaunch noch stärker in den Fokus. So wurden die schon vorhandenen Kaffeebars durch warme und dezente Wandfarben sowie neue Bilder aufgefrischt. Und mehr als je zuvor will die Nummer 1des Kaffeebar-Rankings mit der authentischen GenussKultur Italiens punkten, was unter anderem seinen Ausdruck in der eigens kreierten Kaffee-Komposition „Napoli“ findet. In diesem Rahmen wurde das Food-Sortiment neu definiert und Die Kaffeebar-Marke Bartesse lädt bei der Lufthansa-Tochter LZ-Catering zum Genießen ein. TO P - K A F F E E B AR S Die Kaffeebars von Aramark und L&D laufen größtenteils unter SegafredoFlagge. an die aktuellen Markt- und Kundenbedürfnisse angepasst. Im GetränkeSortiment erleben die Gäste durch die Aktion „Limited Editons“ neue Geschmackserlebnisse. Im Herbst 2013 angeschoben, rücken die Konzeptmacher im monatlichen Wechsel immer wieder eine andere, begrenzt verfügbare Kaffee-Spezialität ins Rampenlicht. Zum Auftakt der „Limited Editions“ servierten die Eschborner „Café Mocha“, einen Cappuccino mit dunkler Schokoladensauce. Nach zwei Jahr der Stagnation will man bis Dezember mit 15 Neueröffnungen glänzen. www.compass-group.de Aramark (Segafredo). Aramark setzt seit 2005 bei seinem Kaffeebar-Konzept erfolgreich auf die Marke Segafredo. Bundesweit laufen 155 2 Kaffeebars unter der italienischen Flagge, davon 81 mit professioneller Bedienung. Das bundesweit zweitgrößte Cateringunternehmen ist damit fast gleichauf mit Chicco di Caffè. Die Bandbreite der Aramark-Coffeeshops reicht von der kleinen Espressobar über mittlere Konzepte mit hausgebackenen Kuchen, Panini-Grill oder Smoothie-Blender bis hin zu Kaffeebars mit eigenem Konditor, der Kuchen- und Tortenspezialitäten frisch zubereitet. Seit kurzem hat der Caterer eine mobile Espressobar im Repertoire, um flächendeckend auch Topseller, Preisband und Durchschnittsbon Betreiber Topseller heiß/kalt Preisband F&B Ø-Bon € Bester Standort (€/Jahr) Compass Group (Caffè Dallucci) Cappuccino, Espresso, Caffè Creme belegte Brötchen, diverse Panini B: 1,00 bis 2,80 € F: 1,00 bis 3,00 € k.A. k.A. Aramark (Segafredo) Cappuccino, Latte Macchiato, Espresso Well-fit-Snacks, Röstbrot B: 1,00 bis 3,20 € F: 1,00 bis 4,95 € variiert nach Standort k.A. Chicco di Caffè Cappuccino mit Latte Art, Latte Macchiato mit Herz, Espresso Doppio B: 0,90 bis 3,20 € F: 0,80 bis 3,50 € 2,00 € 650.000 € Gastro Kanne Kaffee, Cappuccino, Bockwurst mit Brot, Currywurst und Pommes, To-go-Becher, Kleingebäck (Muffins & Co), belegte Snacks B: 2,60 bis 2,90 € F: 2,20 bis 5,50 € 4,48 € k.A. Sodexo (Aspretto) Cappuccino, Latte Macchiato, Caffè Crema Arizona, Venga, Eiskaffee B: 1,59 bis 2,99 € F: 0,80 bis 3,49 € 3,00 € 440.000 €* ISS (Nitro) Latte Macchiato B: 1,20 bis 2,60 € F: 1,80 bis 6,50 € k.A. k.A. Bota Group Cappuccino, Latte Macchiato, Caffè Creme Sandwiches, Muffins, AFG B: 1,02 bis 2,90 € F: 1,50 bis 3,90 € 3,10 € 345.000 € Primo Espresso Cappuccino, Latte Macchiato, Chai Latte Cappuccino Frappé, Granita, Eiskaffee B: 1,80 bis 2,30 € F: 1,00 bis 3,50 € 2,10 € 410.000 € Consortium Cappuccino, Espresso, Latte Macchiato Mineralwasser, Frische Säfte, Softdrinks variiert nach Standort k.A. 380.000 € L&D Cappuccino, Latte Macchiato, Caffè Crema Cola, Saft, Mineralwasser B: 0,40 bis 1,90 € F: 0,80 bis 3,00 € 1,00 € 250.000 € Valetta Caffè Creme, Cappucino, Latte Macchiato mit Caramel Flavour, Bio-Limonade, Smoothie, Eistee B: 1,00 bis 4,00 € F: 1,50 bis 6,50 € 1,55 € 153.800 € Samocca Kaffeespezialitäten, Fritz Manti, Bagel in verschiedenen Varianten B: 1,50 bis 4,50 € F: 1,00 bis 7,90 € 8,12 € k.A. Leonardi Cappuccino, Espresso, frisch gepresste Säfte B: 0,90 bis 2,00 € F: 0,55 bis 2,80 € 2,40 € k.A. Bartesse (LZ-Catering) Cappuccino, Caffè Creme, Latte Macchiato Frozen Cappuccino, Venga, Glaceau B: 0,99 bis 2,79 € F: 0,80 bis 2,85 € 1,73 € k.A. Coffee Friends Cappuccino, Latte Macchiato, Kaffee Kuchen, Torten, Bircher Müsli, Bionade B: 1,90 bis 4,50 € F: 1,20 bis 7,90 € 5,00 €* 400.000 € *geschätzt, k.A. = keine Angabe 52 gv-praxis | 9/2014 © gv-praxis-grafik in kleineren und mittleren Betrieben dem Trend hin zu einer Lifestyle-Espressobar nachzukommen. Um die Umsätze anzukurbeln und neue Kaufanreize zu schaffen, bietet Aramark in allen Kaffeebars regelmäßig Aktionen an. Den aktuellen Trends folgend haben die Neu-Isenburger ihr Sortiment in diesem Jahr um hausgemachte Limonade und Eistee sowie Well-fitSnacks und Röstbrot aufgestockt. Bis Jahresende sollen zehn weitere Kaffeebars mit Segafredo-Brand ans Netz gehen. www.aramark.de 3 Chicco di Caffè. Der bayerische Kaffeebar-Betreiber setzt seinen Expansionskurs fort: Im vergangenen Jahr hieß es 11mal „Wir eröffnen“. Damit dürfte Chicco di Caffè locker die Umsatzmarke von 10 MillionenEuro geknackt haben. TopStandort bleibt eine Universität mit einem Jahresumsatz von 650.000 Euro bei täglich bis zu 1.500 Transaktionen. Bei einem Durchschnittsbon von unverändert 2 Euro fallen 75 Prozent auf das Beverage-Konto. Zukünftig könnte der Food-Bereich jedoch aufholen. Die Münchener planen zurzeit für ihr Mittags- und Snackangebot eine Zentralproduktion, die noch in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen soll. Denn: Die Nachfrage nach belegten Bagels, Croissants und Wraps wächst stetig. So wird in den nächsten Monaten ein hochwertiges Sandwichkonzept gemeinsam mit kleinen warmen Snacks wie Suppen und Currywurst das Angebot aufwerten. Gleichzeitig feilt das Unternehmertrio weiter an seinem SBShop-Format für Großunternehmen. Nach der erfolgreichen Premiere beim Global Player Siemens in MünchenPerlach wittert das Erfolgsunternehmen hier gute Wachstumschancen. Apropos Wachstum: Strukturanpassungen und Führungskräftetrainings zählten 2013 zu den Top-Themen, um das Unternehmen mit mittlerwei- Aktionen sind heute ein Muss: „Kirsten!“ war die erfolgreichste Aktion von Gastro Kanne, die Plakate der Kaffeebar „Ins Grüne“ des DSV präsentieren sich in einem neuen Design. TO P - K A F F E E B AR S Museum in München als Kunden sammelt der Caterer erste Erfahrungen. www.gastrokanne.de Sodexo (Aspretto). Die internationale Konzeptformel des Contract-Caterers mit der Bekenntnis zur Nachhaltigkeit bleibt in Deutschland auf Erfolgskurs. Im vergangenen Jahr wurden 13 neue Asprettos eröffnet, davon sieben als vollwertige Kaffeebars mit Baristi. Sodexo-Kommentar: „Die Expansion war größer als erwartet.“ Damit ist das Konzept aktuell 47mal in Deutschland vertreten – darunter 19 SB-Einheiten. In die Tassen kommt ausschließlich Kaffee mit Fairtrade-Siegel – und auch sonst achtet der Caterer auf ein nachhaltiges Food- und Beverage-Angebot mit Bio-Milch und fairen Schokoriegeln. Mit einem Durchschnittsbon von 3 Euro entfallen 80 Prozent auf Getränke. Am besten Standort verbucht Sodexo einen Tagesumsatz von 2.000 Euro bei 650 Transaktionen. Die Kaffeespezialitäten gibt es in bis zu drei verschiedenen Größen, Bestseller ist 5 Trend-Produkte von Startup-Unternehmen sowie besondere Kaffeekreationen bereichern immer häufiger das Angebot. le 250 Mitarbeitern für die weitere Expansion zu wappnen. Jüngster Kaffeebar-Neuzugang war die BMW-Niederlassung im Berliner Stadtteil Charlottenburg. Für die Süddeutschen ist es bereits der fünfte Standort in der Hauptstadt. Ambitionierter Plan bis Jahresende: Zwölf Neueröffnungen. www.chicco-di-caffe.de 4 Gastro Kanne. Der Name steht seit bald einem Viertel Jahrhundert für trendige Kaffeebars in Kliniken und Krankenhäusern. Das 100prozentige Tochterunternehmen von TRENDS O Premium-Beverage: Hausgemachte Limonaden und Eistees, extravagante Kaffee-Kreationen O Tee: Innovative, hochwertige Teekonzepte O Premium-Food: Hausgemachte Tartelettes, Plunderstücke O O O O O 54 und Torten aus eigener Patisserie bzw. Konditorei, Sandwich-Konzepte mit besonderen Backwaren und Beilagen Transparenz: Produkte mit klarer Herkunft aus der Region oder fairem Handel wie Backwaren vom örtlichen Bäcker Saisonale Aktionsprodukte wie Iced Cappuccino Trend-Artikel kleiner regionaler Hersteller und StartupUnternehmen wie Lemon Aid und Fritz-Kola Exotische Snack-Offerten wie Sushi oder Manti (türkische gefüllte Teigtaschen mit Hackfleisch oder Weichkäse) Veggi: Vegetarische und vegane Angebote von Eis über vegetarische Gemüsestullen bis hin zu veganer Pasta gv-praxis | 9/2014 Sodexo hat auch im vergangenen Jahr viel Geld in die Modernisierung der alten Standorte gesteckt. Mit 54 Kaffeebars bundesweit zählt die Marke weiterhin zum Spitzen-Quartett des Rankings. Der Durchschnittsbon erhöhte sich um 3,2 Prozent auf 4,48 Euro, dabei entfallen satte 49 Prozent auf die Food-Sparte. Die Umsätze bewegen sich je nach Standort zwischen 18.000 und 150.000 Euro monatlich. „Kirsten!“ war mit Abstand die erfolgreichste Aktion des vergangenen Jahres. Dahinter verbergen sich rustikale Stullen belegt mit Schinken oder alternativ mit Salat, Gurken, Tomaten, Möhren und Dressing. Ein Renner, der mittlerweile den Gästen täglich zur Wahl steht. Generell baut Gastro Kanne das Angebot an vegetarischen und veganen Offerten systematisch aus. Einzug ins Sortiment finden zudem vermehrt Produkte von kleinen, trendigen Newcomern und Lokalmatadoren wie Fritz-Kola, mit denen man sich von der Masse abheben kann. Um den Kunden noch mehr Komfort zu bieten, testet der Trendsetter zurzeit ein Tool zum Mobile Payment: Seit Mai dieses Jahres können die Gäste in zehn Einrichtungen über die App des Startup-Unternehmens „Opentabs“ ihren Kaffee oder ihr Snack-Gericht im Voraus online bestellen und bezahlen – und so die Wartezeit vor Ort umgehen. Die Testphase läuft bis Dezember, noch seien die Transaktionen pro Tag überschaubar. Man sehe dennoch ein großes Potenzial in der neuen Technik. Expansion? Bis Jahresende sind keine Neueröffnungen geplant. Zukünftig will Sodexo mit der Kaffeebar-Marke verstärkt in die öffentliche Gastronomie vordringen. Mit dem Deutschen Gastro Kanne testet Mobile Payment. Cappuccino zu einem Preis von 1,98 Euro. Neu ins Angebot aufgenommen wurden unter anderem drei verschiedene Chai-Varianten. Der Absatz von Tee steige kontinuierlich, beobachten die Verantwortlichen. Zukünftige Wachstumschancen sieht Sodexo in der Erweiterung von Angebotsmodulen für Kaffeeküchen und mobile Kaffeemodule. Bis Jahresende geht der Caterer von zwölf Neueröffnungen aus, zuletzt ging am Universitätsklinikum Tübingen eine neue Kaffeebar an den Start. Rund um den Globus laden über 800 Asprettos zum nachhaltigen Genuss ein. www.aspretto.sodexo.com www.sodexo.com 6 ISS (Nitro). Die junge Kaffeebarformel „Nitro“ des dänischen Facility-Services-Anbieters ISS konnte die Zahl der Standorte mit Bedienung im vergangenen Jahr nahezu verdoppeln. Unter den jetzt elf Kaffeebars tummelt sich auch eine „Nitro Hot&Ice-Bar“, die ihr Zuhause im Rheincenter in Köln Weiden hat. TO P - K A F F E E B AR S „Create your own Icecream“ lautet das Motto. Von Kaffeespezialitäten über verschiedene Brownies und Cookiesorten findet sich bei diesem neuen Konzept Softeis im Repertoire, das von den Gästen nach Gusto etwa mit Gummibärchen, Schokolade, Früchten oder Saucen veredelt werden kann. Auch Design-Shakes und Joghurt mit frischen, geschichteten Früchten wecken den Appetit. Das dynamische Dualkonzept ist das erste öffentliche Gastronomieprojekt von ISS Catering und basiert auf einer Kooperation mit Langnese. Zukünftig wollen die Dänen das Thema Eis weiterentwickeln. Auf der Suche nach neuen Märkten bastelt ISS zurzeit an einem Kaffeebar-Konzept für alle Marktsegmente und hat dabei auch Nischen im Blick. Bislang laden die Nitros fast ausschließlich in Unternehmen zum Verweilen ein. TopThema im Jahr 2013 war zudem die Schulung der Mitarbeiter. Am besten Standort in Böblingen klingelt die Kasse 692-mal am Tag. Bestseller: Latte Macchiato. Bis Jahresende will ISS vier weitere Nitros ins Rennen schicken. www.issworld.com Bota Group (Espressoteam). Die Wiesbadener konnten ihren Umsatz im vergangenen Jahr von 4 auf 4,5 Millionen Euro hochschrauben, ein Plus von immerhin 10 Prozent bei 7 Innovative Teekonzepte sind im Aufwind. lediglich zwei Neueröffnungen. Im Schnitt geben die Gäste 3,10 Euro aus, bei einem Beverage-Food-Verhältnis von 65 zu 35. Für zusätzliche Kaufanreize sorgten Kombi-Angebote, saisonale Trendprodukte sowie attraktive Aktionen. Wachstum spotenzial sieht das Unternehmen für sich in einer frisch vor Ort produzierten Zwischenverpflegung mit Premium- Sandwiches, Salaten, Pizza und Pasta sowie generell kundenindividuellen, modular aufgebauten Premium-Konzepten. Highlight 2013: Die Eröffnung einer Café-Lounge im neuen Outlet-Store des Modeunternehmens Esprit in Ratingen. Bis Dezember sind fünf neue Standorte anvisiert. www.bota-group.de 8 Primo Espresso. Die Münchner Kaffeebarbetreiber legten erneut zu: Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 3,68 Mio. Euro bei insgesamt vier Neueröffnungen und einer Schließung. Am Top-Standort generiert die Formel einen Umsatz von 410.000 Euro jährlich bei 1.100 Transaktionen pro Tag. Der Durchschnittsbon bleibt stabil bei 2,10 Euro. Die Getränkeofferten steuern mit 85 Prozent den Löwenanteil zum Umsatz bei. Doch das soll sich ändern: Die Brüder Richard und Robert Berner feilen am Ausbau der Zwischenverpflegung. Selbstproduzierte Belegware sowie of- TO P - K A F F E E B AR S aktionen. Top-Thema 2013: die gestiegenen Kaffee- und Teepreise. Das Unternehmen hat – wo es möglich war – Preiserhöhungen vorgenommen. Wachstumschancen sieht man vor allem im Ausbau der Zwischenverpflegung. Bis Dezember soll es zweimal heißen „Wir eröffnen“. www.consortium-gastronomie.de 10 In den SamoccaCafes der OstalbWerkstätten kommen selbstgeröstete Kaffeebohnen zum Einsatz. fene Speisen ergänzen schon jetzt an den großen Standorten – beispielsweise bei Volkswagen und Bayer – das Snack-Angebot. Die Bayern treten zudem weiterhin als Betreiber der Kaffeebarformel „Café Si“ der FairtradeCompany Gepa auf. Allerdings bislang mit verhaltenem Erfolg. Einen Volltreffer landete man hingegen auf heimischem Boden: Die erste Kooperation mit dem Studentenwerk München ist perfekt. Der Top-Standort soll im Herbst ans Netz gehen. Weitere drei Locations sind für dieses Jahr geplant. www.primo-espresso.de Consortium (11te-Generation). Der Wiesbadener Premiumcaterer konnte im vergangenen Jahr eine Fullservice-Kaffeebar sowie eine Selfservicestation als Neuzugänge verbuchen. Der Umsatz stieg um rund 7 Prozent auf knapp 1,8 Millionen Euro. Am besten Standort erwirtschaftet Consortium mit seiner Marke 11teGeneration einen Jahresumsatz von 380.000 Euro bei täglich 1.100 Trans- 9 56 gv-praxis | 9/2014 L&D (Segafredo). Der Bonner Caterer kooperiert wie Aramark mit der Marke Segafredo. Insgesamt bewirtschaftet das Unternehmen 18 Fullservice-Kaffeebars – und zwar ausschließlich in der Betriebsverpflegung. Bester Standort ist in Köln, der jährlich 250.000 Euro erwirtschaftet. Bei einem Durchschnittsbon von 1 Euro – der niedrigste des Rankings – entfallen 85 Prozent auf die Getränkesparte. Top-Themen 2013: Expansion und Controlling. Zusätzlichen Umsatz generierten die Bonner im vergangenen Jahr vor allem mit Aktionsartikeln wie Eisbecher mit frischen Früchten, Crêpes sowie Piadina (dünnes italienisches Fladenbrot) und Foccacia vom Kontaktgrill. Für den Angebotsliebling Cappuccino zahlen die Gäste 1,20 Euro. Seit diesem Jahr ergänzen die Food&Beverage-Palette hausgemachte Limonaden, neue Kaffeekreationen, Smoothies, Pizzaschnitten, Früchte sowie ein breiteres Sortiment an Wanneneis. Bis Jahresende sind zwei Neuzugänge vorgesehen. www.l-und-d.de Valetta. Die junge KaffeebarMarke von Primus Service verzeichnet zwei Jahre nach ihrem Kon- 11 Aktionen kommen bei den Gästen sehr gut an. zeptstart zwei Fullservice-Standorte sowie 13 SB-Stationen. Der Umsatz kletterte im vergangenen Jahr auf 533.000 Euro, ein Plus von satten 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Valetta-Bar in Bonn zählt zum besten Standort mit 130 Kassengängen pro Tag und einem Jahresumsatz von 154.000 Euro. Bei einem Durch- schnittsbon von 1,55 Euro entfallen 30 Prozent auf das Food-Angebot, das der Caterer in den nächsten Jahren noch sukzessive ausbauen will. Überhaupt dreht sich zurzeit alles um die Weiterentwicklung und Vermarktung der Valetta-Kaffeebar. Top-Seller: Caffè Creme. Die Valetta-Bohnenmischung wurde übrigens von einem Luxemburger Röster exklusiv für Primus Service kreiert. Seit diesem Jahr ringen auf der Angebotstafel zusätzlich Frappes und Cake-Pops, sogenannte Kuchenlollies, um die Gunst der Gäste, der To-go-Anteil liegt bei stolzen 50 Prozent. Drei Neueröffnungen sind geplant. www.primus-service.de 12 Samocca. Hinter dem klangvollen Namen steht das Kaffeebarkonzept der Ostalb-Werkstätten, einer Einrichtung für über 500 Mitarbeiterschulungen sind ein Top-Thema. behinderte und psychisch kranke Menschen in Baden-Württemberg. Träger der Ostalb-Werkstätten ist die Samariterstiftung. Die KaffeehausMarke Samocca feierte im vergangenen Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Ziel ist es, mit den Einrichtungen Menschen mit Behinderung zu fördern und weiterzuentwickeln. Zwölf der insgesamt14 Fullservice-Standorte werden deshalb von Franchisenehmern betrieben, die allesamt selbst anerkannte Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind. Im vergangenen Jahr gab es zwei Neueröffnungen in Nordhorn und Nördlingen. Highlight 2013: Prämierung von „Samocca“ beim Bundeswettbewerb „Land der Ideen“ als „Ausgezeichneter Ort“ in der Kategorie Gesellschaft. Der Durchschnittsbon beläuft sich auf stolze 8,12 Euro (+ 14% seit 2009) bei einem Food-Beverages-Verhältnis von 40 zu 60 Prozent. Zu den Bestsellern zählen die Kaffeespezialitäten, Fritz-Getränke sowie verschiedenste Bagel-Variationen und Manti, türki- sche Teigtaschen mit Hackfleisch oder Linsen gefüllt. Erfolgreichster Neuzugang auf der Speisenkarte: Vegane Bolognese. Generell hat man das Repertoire um eine vegane Speisenrange erweitert. Samocca verfügt zudem über eine eigene Rösterei, der Kaffee kommt in den Einrichtungen zum Einsatz und wird zudem an Endkunden verkauft – ein wichtiger Konzeptbaustein. Bis Jahresende stehen vier neue Kaffeehäuser auf der Agenda. www.samocca.de DSW (Ins Grüne). „Frisch, regional und nachhaltig“ lautet das Credo der jungen Kaffeebar-Marke „Ins Grüne“, die der Dachverband der Deutschen Studentenwerke (DSW) vor vier Jahren lanciert hat. Die Formel wächst langsam, aber stetig: An zehn Standorten hieß es zum Stichtag 31. Dezember 2013 ab „Ins Grüne“. Das Konzept wurde in den vergangenen Jahren gemeinsam mit dem Kooperationspartner, der Tchibo Coffee Service GmbH, entwickelt. Seit dem 1. August 2014 gibt es jedoch Veränderungen in der Markenführung: Tchibo Coffee Service hat die Markenrechte an das DSW aus vergaberechtlichen Gründen übertragen. Zukünftig werden die Planungen neuer Standorte, die Weiterentwicklung des Markenauftritts und die Auswahl von Fachplanern und Planungsempfehlungen von Berlin aus unterstützt. Der DSW hat für den Markenauftritt eine eigene Website entwickelt: In einem internen, nur für die Studentenwerke zugänglichen Bereich, stehen jetzt Informationen zu Betriebshandbüchern, Fachplanern, Ladenbauern und Planungsempfehlungen bereit. Zeitgleich hat der Berliner Dachverband den Markenauftritt im RetroStyle relauncht und einem „Picknick im Grünen“ angepasst. Ansonsten bleibt alles beim Alten: Zum Einsatz kommen ausschließlich Bio-Kaffee und Bio-Kakao aus fairem Handel sowie Bio-Milch oder Milch auf pflanzlicher Basis. Da Regionalität immer wichtiger wird, kommen Snacks und 13 Die nachhaltige Kaffeebar-Marke Aspretto von Sodexo ist auf Erfolgskurs. TO P - K A F F E E B AR S Backwaren nur noch von lokalen Bäckereien. Die Möbel sind weitestgehend aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt, und auch bei den Theken und der Ladenausstattung hat man an die Umwelt gedacht: LEDLeuchten reduzieren den Energieverbrauch und Kühlmaschinen sind mit einer Wärmerückgewinnung ausgerüstet. Selbst das Gros der Verpackungsmaterialien besteht aus nachwachsenden Rohstoffen. Im vergangenen Jahr wurden neue Standorte bei den Studentenwerken Dresden, Stralsund, Greifswald und Bielefeld eröffnet. www.insgruene.eu Leonardi. Das Münchner Cateringunternehmen Leonardi verwöhnt mittlerweile an neun Standorten die Gäste mit Kaffeespezialitäten und einem exquisiten, handwerklichem Foodangebot, das die Macher nahezu komplett selbst herstellen. Der Durchschnittsbon bleibt bei 2,40 Euro. Zurzeit sei man intensiv mit neuen Objekten, kurzum mit der Ex- 14 O Franke. Das Schweizer Unternehmen O Schaerer. „Flavour Point" heißt die O 58 gv-praxis | 9/2014 neue Option der Schaerer Coffee Art, die dem deutschen Markt dieses Jahr erstmals präsentiert wurde. Mit diesem Sirupsystem für zusätzliche aromatische Highlights sowie der Weiterentwicklung der bestehenden Technologien der Milchverarbeitung trägt der traditionsreiche Schweizer Kaffeemaschinenhersteller Schaerer den gesteigerten Ansprüchen Rechnung. Bis zu vier Sirup-Sorten gleichzeitig und automatisch verarbeitet der „Flavour Point“. www.schaerer-gmbh.de WMF. Der Geislinger Hersteller WMF präsentiert mit dem Modell WMF 1200 F einen Spezialisten für mahlfrischen, gefilterten Kaffee – ob als Einzeltasse oder in größeren Mengen. Die Maschine ist ausgestattet mit zwei Bohnenbehältern, einem Handeinwurf sowie bis zu sechs Getränketasten und produziert bis zu 180 Tassen gefilterten Kaffee pro Tag. Zudem sorgt ein optionaler, seitlich ausziehbarer Mengenbrüharm für die Ausgabe von Chargen bis zu einem Liter. www.wmf-kaffeemaschinen.de www.leonardi-kg.de 15 Bartesse. LZ-Catering mit Stammsitz in Hamburg hat die Kaffeebarmarke Bartesse schon 2005 aus der Taufe gehoben, um die Gäste in den Betriebsrestaurants der Lufthansa mit tollem Ambiente und hochwertigem Cappuccino und Espresso zu begeistern. In den insgesamt acht Kaffeebars generiert die 100-prozentige Lufthansa-Tochter einen Umsatz von gut 1,9 Mio. Euro bei einem Durchschnittsbon von 1,73 Euro. Bei der Auswahl der Kaffeebohne setzt man auf Lavazza-Qualität. Zudem versucht der Betriebsverpfleger mit innovativen Produkten zu punkten, die man nicht überall bekommt. Regionale Spezialitäten sind gefragt. News-Ticker Kaffeemaschinen hat im Vollautomaten-Segment eine weitere Version der Spectra Reihe auf den Markt gebracht. Mit dem CF Milchsystem lässt sich auch kalter Milchschaum zubereiten. Eine vereinfachte Reinigung des Milchsystems macht das Modell bedienfreundlicher und schneller. www.franke.de Jura Gastro. Das neue Double X Konzept Schoko & Speed von Jura ist ein leistungsfähiger, flexibler Allrounder für Gastronomie, Eventbewirtung, Catering und Hotellerie. Es vereint mit zwei Espresso-/Kaffee-Vollautomaten die Talente der schnellen Jura Giga X8c mit der Frischmilch-Kompetenz der Jura Giga X9c und einem Compressor Cooler. Die Tagesleistung beträgt 300 Tassen. Pro Stunde kann die Maschine 400 Espressi, 150 Cappuccino oder 240 Café Crème erzeugen. Durch seine kompakte Größe (85 x 56 x 50 cm) gleicht es einem Raumwunder und passt umhüllt von Aluminium in jedes Ambiente. Mit Hilfe von zeitgemäßem Energiemanagement können die Teilelemente des Modells separat gesteuert und nur bei Bedarf hochgefahren werden. Das führt zu sehr guten Stromverbrauchswerten. www.juragastroworld.de pansion beschäftigt. Jüngster Coup: Sixt in München. Dort managt man die Betriebsverpflegung samt schicker Kaffeebar (siehe Bericht S. 36). So bereichern die Auswahl seit diesem Jahr verschiedene Sorten von Kokoswasser, Fritz-Kola und Sushi-Boxen. Für den Bestseller Cappuccino zahlen die Gäste 1,84 Euro (brutto), für den beliebten Frozen Cappuccino 1,70 Euro (brutto). Top-Thema 2013: die Schulung der Mitarbeiter. www.lz-catering.de 16 O Schickes Design: Das neue Double X Konzept Schoko & Speed von Jura. Bild oben: das Modell 1200 F von WMF. Coffee Friends. „Weiterhin vier Kaffeebars zählt die Allgäuer Coffeeshop-Formel des Dienstleistungsunternehmens Lattemann & Geiger. Auch ohne Store-Zuwachs gelang ein Umsatzplus auf bestehender Fläche von 15 Prozent auf gut 1,3 Mio. Euro. Der beste Standort bleibt in Kempten, der jährlich rund 400.000 Euro bei 250 Kassengängen pro Tag erwirtschaftet. Top-Themen 2013: Anwerben und Schulen von kompetenten Mitarbeitern, Preisanpassungen sowie die Optimierung des Wareneinsatzes. Im Angebotsfokus stehen nach wie vor original Allgäuer Spezialitäten, ein Großteil davon mit Bio-Siegel. Machatees und Alpencroissants zählen zu den Newcomern im Repertoire. Zukünftig will man das Teekonzept weiter ausbauen. www.coffeefriends.de CZ TO P - K A F F E E B AR S INTERVIEW „Gäste wollen Entertainment” Kaffeebars am Arbeitsplatz boomen. Doch worauf kommt es in der Praxis an? Experte Oliver Korzennik, Key Account Manager bei Segafredo, über Trends und Herausforderungen an der Kaffeetheke. Herr Korzennik, worauf kam es früher bei der Kaffeebar an, was ist heute wichtig? Oliver Korzennik: Aus Segafredo-Sicht ist der Anspruch an die Qualität in der Tasse sowie an die Serviceleistung für unsere Kunden immer gleich geblieben. Allerdings hat sich der Anspruch der Kunden verändert: Original italienische Caffè-Spezialitäten werden immer beliebter und damit auch die traditionelle Zubereitung mit der klassischen Siebträgermaschine. Zudem sind standardisierte Qualitätssicherungsmaßnahmen heute sehr wichtig. Wie hat sich das Angebot im Laufe der Jahre verändert? Korzennik: Das Sortiment ist breiter geworden und hat sich den Nachfragetrends angepasst. Zum Beispiel sind heute alle Caffè-Spezialitäten „to go“ sowie mit laktosefreier Milch erhältlich. Welche Produkte laufen zurzeit denn besonders gut? Korzennik: Mit dem Bedürfnis nach Gesund- heit und stärkerer Leistungsfähigkeit steigt das Interesse an der klassisch italienischen Caffè-Zubereitung: Der Espresso ist die Basis aller original italienischen Caffè-Spezialitäten und zugleich die gesündeste Art des Caffè-Genusses. Wir beobachten zudem eine steigende Nachfrage nach frischen Produkten sowie ein wachsendes Qualitätsbewusstsein. Außerdem erwarten die Gäste heute wechselnde Tagesangebote. Heißt, Aktionen bzw. Saisonartikel wie Iced Cappuccino zählen heute zum Pflichtprogramm? Korzennik: Auf jeden Fall, da die Gäste tagtäglich an die Espressobar kommen und Abwechslung geradezu erwarten. Und was ist zurzeit eher out? Korzennik: Flavourings sind nicht mehr so gefragt. Wie wichtig sind die Mitarbeiter für den Erfolg einer Kaffeebar? Korzennik: Der Barista spielt eine wesentliche Rolle in puncto Differenzierung und Kaffee- kompetenz, die Gäste freuen sich über etwas „Entertainment“ und eine persönliche, professionelle Ansprache. Seit rund zwölf Jahren schulen wir deshalb alle Segafredo-Partner in den drei Schulungszentren der „Scuola di Barista“ in München, Berlin und Köln oder auch vor Ort. Alle reden von Fachkräftemangel, betrifft das auch die Kaffeebar-Betreiber? Korzennik: Ja, es wird immer schwieriger, ausreichend gut ausgebildete sowie motivierte Baristi zu finden. Das ist für uns eine der großen Herausforderungen der Zukunft. Welche Rolle spielen heute noch Bonuskarten? Korzennik: Eine große Rolle, denn sie sind ein gelerntes und nach wie vor starkes Tool zur Kundenbindung, das jeder nutzen sollte. Und wovon lässt man besser die Finger? Korzennik: Aus unserer Sicht ist es wichtig, nicht jeden Trend mitzunehmen, sondern sich klar zu positionieren – zum Beispiel als italienische Caffè-Bar oder als amerikanischer Coffeeshop. Die Fragen stellte Claudia Zilz