Abschlussbericht
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„1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ Konzeption, Umsetzung und Ergebnisse 10 0 0 Mutige Männer Wir danken sehr herzlich allen Unterstützern und Förderern dieses Projekts: Ärztekammer Nordrhein Ärztekammer Nordrhein, Kreisstelle Mönchengladbach Barbara Daur Berufsverband Niederg. Gastroenterologen Deutschlands e.V. (bng) bLS Bürotechnik Laufenberg GmbH BMW Kirsch GmbH & Co. KG Borussia VfL 1900 Mönchengladbach (insbes. Herrn Rainer Bonhof) Deutsche Krebsgesellschaft e.V. DGH Plasmaspende Mönchengladbach Dr. med. Arno Theilmeier Dr. med. Heribert Hüren Dr. med. H.-G. Hörster, D. Asdonk, Dr. med. U. Heinen Dr. med. Stefan Junker Dr. med. Walter Frasch Dr. med. Karl-Heinz Ditges Dr. med. Theodor Geiser Dr. med. Marc Borchard Dr. med. Ingrid Stumpfe Dr. med. Wolfgang Grünke Elektrische Industrieanlagen Hepp Schwamborn GmbH & Co. KG Elisabeth-Krankenhaus Rheydt Evangelisches Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach GmbH Familienbildungsstätte Mönchengladbach Ges. für Wertstofferfassung, Wertstoffverwertung und Entsorgung MG mbH Gladbacher Bank Heinrich Schmidt Gmb & Co. KG Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, Kreisst. Mönchengladbach Kliniken Maria Hilf GmbH (insbes. Herrn PD Dr. med. Ullrich Graeven, Leiter des Darmzentrums) Krankenhaus Neuwerk „Maria von den Aposteln“ gGmbH Ka:media komba Gewerkschaft Martina Greene Wallraff medicoreha Welsink GmbH Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG 2 Ogilvy & Mather GmbH, insbes. Herrn Rainer Maaß Roche Pharma AG PariTeam – Gemeinnützige Gesellschaft für Paritätische Sozialdienste mbh Peter Gerlitz – consumer research / marketing consulting Polizei Mönchengladbach Privatbrauerei Bolten GmbH & Co. KG Rheinische Post (insbes. Herrn Ralf Jüngermann) Stadt Mönchengladbach (insbes. Herrn Oberbürgermeister Norbert Bude und Herrn Michael Oehlers) Stadtbibliothek Mönchengladbach Stadtsportbund Mönchengladbach supersieben GmbH & Co. KG TiN Mönchengladbach Volksbank Mönchengladbach Volkshochschule Mönchengladbach Wirtschaftsförderung Mönchengladbach 3 10 0 0 Mutige Männer INHALTSVERZEICHNIS 1. EINLEITUNG 6 1.1 Darmkrebserkrankungen in Deutschland 7 1.2 Die Entstehung von Darmkrebs 8 1.3 Darmkrebsfrüherkennung in Deutschland 9 1.4 Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie in Deutschland 1.5 Die Kommunikation des Themas darmkrebsfrüherkennung 13 1.6 Die Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ 13 1.7 Kampagnendesign 1.7.1Ärzte 1.7.2Multiplikatoren 1.7.3Testimonials 1.7.4 Weitere Unterstützer 15 15 17 17 17 2. KAMPAGNENEVALUATION 4 11 26 2.1 Sekundärdatenanalyse 2.1.2 Ergebnisse der Sekundärdatenanalyse 2.1.2.1 Alter und Anzahl der Teilnehmer 2.1.2.2 Anzahl Polypen 2.1.2.3 Histologische Befunde und Diagnosen 27 28 28 29 30 2.2 Teilnehmerbefragung 2.2.1.Ergebnisse der Teilnehmerbefragung 2.2.1.1 Auswertung Frage 1 2.2.1.2 Auswertung Frage 2 2.2.1.3 Auswertung Frage 3 2.2.1.4 Auswertung Frage 4 2.2.1.5 Auswertung Frage 5 2.2.1.6 Auswertung Frage 6 2.2.1.7 Auswertung Frage 7 2.2.1.8 Auswertung Frage 8 2.2.1.9 Auswertung Frage 9 2.2.1.10 Auswertung Frage 10 2.2.1.11 Auswertung Frage 11 2.2.1.12 Auswertung Frage 12 2.2.1.13 Auswertung Frage 13 2.2.1.14 Auswertung Frage 14 2.2.1.15 Auswertung Frage 15 2.2.1.16 Auswertung Frage 16 33 34 35 35 36 37 38 38 38 39 40 40 41 42 42 43 43 44 2.3 Multiplikatorenbefragung 2.3.1 Ergebnisse der Multiplikatorenbefragung 2.3.1.1 Gesamtbewertung der Kampagne 2.3.1.2 Bewertung von Kampagnenlogistik und Materialien 2.3.1.3 Rolle der Multiplikatoren 2.3.1.4 Kritikpunkte, Verbesserungspotentiale und Interpretation 46 47 47 47 48 48 2.4 Ärztebefragung 2.4.1 Ergebnisse der Ärztebefragung 2.4.1.1 Kampagnenunterstützung 2.4.1.2 Auswertung ausgewählter Fragestellungen 50 50 50 50 2.5 StraSSenbefragung53 2.5.1 Ergebnisse der Straßenbefragung 53 2.5.1.0 Demographische Daten 53 2.5.1.1 Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie 53 2.5.1.2 Gründe gegen die Inanspruchnahme 54 2.5.1.3/4Kampagnen-Erinnerung 54 2.5.1.5 Kenntnisstand zur Darmkrebsvorsorge 55 2.5.1.6 Kenntnisstand zum gesetzlichen Anspruch 56 2.5.1.7 Versicherungsart 56 2.5.1.8 „Überzeuger“ für die Inanspruchnahme einer Koloskopie 56 2.5.1.9 Zentrale Botschaften der Kampagne 57 2.5.1.10 Kampagnen-Wahrnehmung 58 2.5.1.11 Kampagnen-Bewertung 3. SCHLUSSFOLGERUNG 59 60 3.1 Primärziel der Kampagne 61 3.2 Gesundheitsverhalten und Kampagnenansatz 61 3.3 Effekte der einzelnen Netzwerkpartner 62 3.4 Ansätze für zukünftige Kampagnen und Übertragbarkeit der Ergebnisse 63 4. ZUSAMMENFASSUNG 66 5. ANHANG 68 5.1 Schriftliche befragungen 5.2Werbematerialien 69 90 5.3 Presseartikel 100 5.4Abbildungsverzeichnis 110 5 1. Einleitung 1.EINLEITUNG 10 0 0 Mutige Männer 1.1DarmkrebserkraNkungen in Deutschland Darmkrebs (kolorektales Karzinom) zählt zu einem der häufigsten Krebsleiden und ist zweithäufigste neu diagnostizierte Krebserkrankung in Deutschland. Ca. 16% der Bevölkerung sind hierzulande davon betroffen. Sowohl bezüglich der Erkrankungshäufigkeit als auch bezüglich der erkrankungsbedingten Sterblichkeit bestehen geschlechtsspezifische Unterschiede: Männer erkranken im Vergleich zu Frauen häufiger und früher an Darmkrebs. So ist das Lebenszeitrisiko, jemals an Darmkrebs zu erkranken, bei Männern mit 7,7% um 1,2% höher im Vergleich zur weiblichen Bevölkerung mit 6,5%. Neben dem Geschlecht ist das Alter ein weiterer Faktor, der Einfluss auf das Erkrankungsrisiko hat. Mit zunehmendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten eines kolorektalen Karzinoms zu. Das mittlere Erkrankungsalter bei Männern liegt mit 69 Jahren deutlich unterhalb des Erkrankungsalters bei Frauen mit 75 Jahren. Neben dem Alter und Geschlecht hat auch die jeweilige genetische Veranlagung einen Einfluss auf das Erkrankungsrisiko. Es ist bekannt, dass Darmkrebs familiär gehäuft auftritt, so dass von einem erblich bedingten Darmkrebsrisiko ausgegangen wird. Des Weiteren gelten auch ernährungsbedingte Faktoren (ballaststoffarme, fettreiche Nahrung mit hohem Anteil an rotem Fleisch, geringer Verzehr von Gemüse) sowie ein übermäßiger Alkohol- und Tabakkonsum als Darmkrebs begünstigend [RKI/ GEKID 2010]. Zwischen 1980 und 2006 hat die altersstandardisierte Inzidenz für Darmkrebs bei Männern um 34% und bei Frauen um 26% zugenommen, wo- 6 bei die Raten seit Ende der 1990er-Jahre nicht mehr weiter gestiegen sind. Altersspezifisch stiegen die Erkrankungsraten am stärksten bei den über 75-jährigen Frauen und den 60- bis 84-jährigen Männern an. Im Gegensatz zur gestiegenen Krankheitshäufigkeit hat die altersstandardisierte Sterberate von 1980 bis 2006 bei Frauen um 38% und bei Männern um 24% abgenommen. Die relative 5-JahresÜberlebensrate liegt – je nach Angaben der epidemiologischen Krebsregister der Bundesländer – bei 53% bis 63% [RKI/GEKID, 2010]. Literatur: Robert Koch-Institut (Hg.) (2010): Verbreitung von Krebserkrankungen in Deutschland. Entwicklung der Prävalenzen zwischen 1990 und 2010. Berlin (Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes). Robert Koch-Institut; Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hg.) (2010): Krebs in Deutschland 2005/2006. Häufigkeiten und Trends. 7. Ausgabe. Berlin. 7 1. Einleitung 1.2Die Entstehung von Darmkrebs 10 0 0 Mutige Männer Literatur: Imperiale, T. F.; Wagner, D. R.; Lin, C. Y.; Larkin, G. N.; Rogge, J. D.; Ransohoff, D. F. (2000): Risk of advanced proximal neoplasms in asymptomatic * Fortgeschrittene Adenome gelten als direkte Vorstufen von Darmkrebs. Als fortgeschritten werden Adenome klassifiziert, wenn sie mindestens 1 cm groß sind, villöse Strukturen oder eine hochgradige Dysplasie aufweisen. 8 Neunzig Prozent der Darmkrebstumore entstehen aus zunächst gutartigen, sogenannten adenomatösen Polypen (Adenomen). Einige dieser an der Darmschleimhaut sichtbaren Läsionen können sich zu einem bösartigen Tumor entwickeln. Man spricht hierbei von der sogenannten Adenom-Karzinom-Sequenz. Dabei liegen bei mehr als 20% der über 50-jährigen Allgemeinbevölkerung Polypen bzw. Adenome im Darm als potenzielle Krebsvorstufen vor [Imperiale et al., 2000]. Männer haben im Vergleich zu Frauen ein 3,3-mal so hohes Risiko für den Befund eines fortgeschrittenen Adenoms*. Ob sich ein Adenom zu einem Karzinom entwickelt, wird entscheidend vom Alter beeinflusst. So entwickelt sich in der 55bis 59-jährigen Bevölkerung jährlich bei 2,6% ein Adenom zu einem Karzinom, während dies in der 75-jährigen und älteren Bevölkerung bei über 5% der Fall ist [Brenner et al., 2007]. Die Karzinomentwicklung vollzieht sich in der Regel über ein Zeitintervall von fünf bis zehn Jahren. Das im Vergleich zu anderen Tumorentwicklungen relativ langsame Voranschreiten sowie die zur Verfügung stehenden Untersuchungsverfahren bieten gerade bei Darmkrebs eine Chance zur Krankheitsvermeidung bzw. -früherkennung. Durch geeignete Früherkennungsuntersuchungen können Darmpolypen und -adenome rechtzeitig, d. h. in einem frühen Stadium, erkannt und entfernt werden bzw. maligne Läsionen in einem frühen Krankheitsstadium behandelt werden. Dieser Umstand kann entscheidend zur Krankheits- und Sterblichkeitsreduktion beitragen [Arnold und Blum, 2005; Boese-Landgraf, 1998; Schmiegel et al., 2008]. 1.3Darmkrebs früheRkennung in Deutschland adults according to the distal colorectal findings. In: N Engl J Med, Jg. 343, H. 3, S. 169-174. Brenner, H.; Hoffmeister, M.; Stegmaier, C.; Brenner, G.; Altenhofen, L.; Haug, U. (2007): Risk of progression of advanced adenomas to colorectal cancer by age and sex: estimates based on 840 149 screening colonoscopies. In: Gut, Jg. 56, S. 1585-1589. Arnold, C. N.; Blum, H. E. (2005): Kolonkarzinom: Molekulare Pathogenese und klin. Relevanz. In: Dtsch Med Wochenschr, Jg. 130, H. 13, S. 809-811. Boese-Landgraf, J. (1998): Epidemiologie, Vorstufen und Pathogenese des kolorektalen Karzinoms. In: Der Onkologe 1998, 4: 2-4. Schmiegel, W.; Reinacher-Schick, A. Arnold D.; Graeven, U.; Heinemann, V.; Porschen, R.; Riemann, J. Rödel C. et al. (2008): S3-Leitlinie „Kolorektales Karzinom“ – Aktualisierung 2008. Ergebnis einer evidenzbasierten Konsensuskonferenz (8.- 9. Juni 2007). In: Z Gastroenterol, Jg. 46, H. 8, S. 799-840. In Deutschland steht als integraler Bestandteil des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms für gesetzlich Krankenversicherte ab einem Alter von 50 Jahren ein jährlicher Test auf Blut im Stuhl zur Darmkrebsfrüherkennung zur Verfügung (Okkultblut-Test). Zwar belegen diverse Studien einen Rückgang in der darmkrebsbedingten Inzidenz und Mortalität durch das Screening mittels des Okkultblut-Tests [Hardcastle et al., 1996; Hewitson et al., 2008; Kewenter et al., 1994; Kronborg et al., 1996; Mandel et al., 1993], der Nachteil dieser Untersuchungsmethode besteht allerdings in einer unbefriedigenden Treffsicherheit im Erkennen der Zielläsion. Eine aktuelle Forschungsarbeit [Möslein et al., 2010] zeigt, dass die Sensitivität diverser OkkultblutTests, d. h. einen positiven Befund auch durch ein positives Testergebnis bestätigt zu bekommen, bezüglich fortgeschrittener Adenome lediglich zwischen 7,3 und 20,0% liegt. Gegenüber dem OkkultblutTest gilt die Darmspiegelung (Koloskopie) als Goldstandard zur Darmkrebsfrüherkennung, der eine deutlich höhere Sensitivität im Erkennen von Vorläufer- bzw. malignen Läsionen zugeschrieben wird [Liebermann et al., 2000; Ransohoff, 2005; Rex et al., 2006; Schmiegel et al., 2008]. Dabei wird die Darmschleimhaut mit einem speziellen Gerät, dem Koloskop, nach Auffälligkeiten untersucht. Dazu muss der Darm zuvor von Stuhl- und Speiseresten befreit und gereinigt sein. Dies geschieht über die Einnahme eines Abführmittels am Tag vor der Untersuchung, so dass die Untersuchung einer gewissen Vorbereitung bedarf [Schachschal, 2010]. Die Reinigung des Darms als notwendige Untersuchungsvorbereitung und der endoskopische Untersuchungsprozess an sich erfordern einen erheblichen Mehraufwand gegenüber anderen Testverfahren. Auch ist infolge der vorbereitenden Maßnahme der Darmpräparation, der eventuellen Anwendung sedierender Medikamente sowie des invasiven Eingriffs selbst mit unerwünschten Nebenwirkungen im Rahmen der Untersuchung zu rechnen. In den häufigsten Fällen handelt es sich um Blutungen oder kardiopulmonale Beschwerden. Seltener kommt es zu einer Perforation des Darms. Die Gesamtkomplikationsrate, d. h. die Anzahl sämtlicher unerwünschter Ereignisse in Relation zu 1.000 durchgeführten Koloskopien, wird in Studien mit einem Wert zwischen 1 bis 11 Ereignissen angegeben [Liebermann et al., 2000; Nelson et al., 2002; Regula et al., 2006]. Neben der höheren Treffsicherheit liegt ein weiterer Vorteil der Koloskopie im Erkennen auffälliger Läsionen im Darm und der Möglichkeit zum Abtragen im Rahmen derselben Untersuchung. So werden Läsionen bis zu einer bestimmten Größe und bei entsprechender Beschaffenheit in der Regel direkt bei der Untersuchung mittels einer Schlinge oder einer Zange endoskopisch aus dem Darm entfernt (Polypektomie). Die Koloskopie ist somit eine diagnostische und therapeutische Maßnahme und gilt trotz des vorhandenen Komplikationsrisikos als sicheres und verlässliches Untersuchungsverfahren im Rahmen der Darmkrebsprävention. Nach ersten Ergebnissen aus internationalen und nationalen Untersuchungen zur Darmkrebsprävention mittels endoskopischer Früherkennungsmaßnahmen hat der Bundesausschuss Ärzte und Krankenkassen im Oktober 2002 die Möglichkeit einer Früherkennungs-Koloskopie in Ergänzung zur jährlichen Darmkrebs- 9 1. Einleitung früherkennung mittels Test auf okkultes Blut im Stuhl eingeführt [Kassenärztliche Bundesvereinigung, 2002]. Seitdem können gesetzlich krankenversicherte Personen im Alter von 50 bis 54 Jahren jährlich einen Test auf Blut im Stuhl und vom abgeschlossenen 55. Lebensjahr an eine Koloskopie zur Früherkennung eines Darmkrebses bzw. seiner Vorstufen in Anspruch nehmen. Wird eine Früherkennungs-Koloskopie durchgeführt, kann diese bei einem negativen Untersuchungsbefund nach zehn Jahren wiederholt werden und der Anspruch auf den Okkultblut-Test entfällt. Werden bei der Koloskopie Läsionen entdeckt und abgetragen, liegen entsprechende Vorgaben zur weiteren endoskopischen Nachsorge vor. Grundsätzlich richtet sich jede Früherkennungsuntersuchung an die asymptomatische Bevölkerung, d.h. an Personen ohne bisherige Symptome bzw. Diagnose bezüglich kolorektaler Erkrankungen. 10 0 0 Mutige Männer Kronborg, O.; Fenger, C.; Olsen, J.; Jorgensen, O. D.; Sondergaard, O. (1996): Randomised study of Graeven, U.; Heinemann, V.; Porschen, R.; Rie- screening for colorectal cancer with faecal-occult- mann, J. Rödel C. et al. (2008): S3-Leitlinie „Ko- blood test. In: The Lancet, Jg. 348, H. 9040, S. lorektales Karzinom“ – Aktualisierung 2008. Er- 1467-1471. gebnis einer evidenzbasierten Konsensuskonferenz D. C. Bradley G. M.; Schumann, L. M.; Ederer, F. Schachschal, G. (2010): Praktische Koloskopie. Me- by Screening for Fecal Occult Blood. In: N Engl J thodik, Leitlinien, Tipps und Tricks. Stuttg.: Thieme. Med, Jg. 328, H. 19, S. 1365- 1371. Nelson, D. B.; McQuaid, K. R.; Bond, J. H.; Liebermann, D. A.; Weiss, D. G.; Johnston, T. K. (2002): Möslein, G.; Schneider, C.; Theilmeier, A.; Er- Procedural success and complications of large- ckenbrecht, H.; Normann, S.; Hoffmann, B. et al. scale screening colonoscopy. In: Gastrointestinal (2010): Evaluierung der statistischen Kennwerte Endoscopy, Jg. 55, H. 3, S. 307-314. verschiedener kommerziell erhältlicher Stuhltests. Ein Quervergleich aus derselben Stuhlprobe in Korrelation zur Koloskopie. In: Dtsch Med Wochen- M.; Pachlewski, J.; Orlowska, J. et al. (2006): Colonoscopy in Colorectal-CancerScreening for Detec- Lieberman, D. A.; Weiss, D. G.; Bond, J. H.; Ah- 355, H. 18, S. 1863-1872. tion of Advanced Neoplasia. In: N Engl J Med, Jg. nen, D. J.; Garewal, H.; Chejfec, G. (2000): Use of Colonoscopy to Screen Asymptomatic Adults for Kassenärztliche Bundesvereinigung (2002): Früh- Colorectal Cancer. In: N Engl J Med, Jg. 343, H. 3, erkennung des Kolonkarzinoms: Ergänzung der S. 162-168. bestehenden Maßnahmen um die qualitätsgesicherte, hohe Koloskopie. In: Deutsches Ärzteblatt, H. E.; Moss, S. M.; Amar, S. S.; Balfour, T. W. et Stillfried D.V.; Schmiegel W. (2012): Efficacy of a al. (1996): Randomised controlled trial of faecal- nationwide screening colonoscopy program for occult-blood screening for colorectal cancer. In: colorecial cancer. In: Gastroenterology, Jg. 142 (7), The Lancet, Jg. 348, H. 9040, S. 1472-1477. S. 1460–1467. Hewitson, P.; Glasziou, P.; Watson, E.; Towler, B.; Ransohoff, D. F. (2005): Colon Cancer Screening in Irwig, L. (2008): Cochrane Systematic Review of 2005: Statusand Challenges. In: Gastroenterology, Colorectal Cancer Screening Usingthe Fecal Occult Jg. 128, H. 6, S. 1685-1695. Blood Test (Hemoccult): An Update. In: American Journal of Gastroenterology, Jg. 103, H. 6, S. 1541- Rex, D. K. (2006): Maximizing Detection of Ade- 1549. nomas and Cancers During Colonoscopy. In: American Journal of Gastroenterology, Jg. 101, S. ning, and Follow-up in a Prospective Randomized Regula, J.; Rupinski, M.; Kraszewska, E.; Polkowski, schr, Jg. 135, H. 12, S. 557-562. Pox C. P.; Altenhofen L.; Brenner H.; Theilmeier A.; Study for Detection of Colorectal Cancer by Fecal 8, S. 799-840. (1993): Reducing Mortality from Colorectal Cancer Hardcastle, J. D.; Chamberlain, J. O.; Robinson, M. Ahrens, C. (1994): Results of Screening, Rescree- 1.4 Inanspruchnahme der Früherkennungs Koloskopie in Deutschland (8.– 9. Juni 2007). In: Z Gastroenterol, Jg. 46, H. Mandel, J. S.; Bond, J. H.; Church, T. R.; Snover, Literatur: Kewenter, J.; Brevigne, H.; Engaras, B.; Haglind, E.; Schmiegel, W.; Reinacher-Schick, A. Arnold D.; 2866-2877. H. 11, S. 516-518. Seit Einführung der Früherkennungs-Koloskopie haben nach Angaben des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland bis zum Jahresende 2010 ca. 4,1 Millionen gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland diese Maßnahme in Anspruch genommen. Dies entspricht einer kumulierten Teilnahmerate der Versicherten im Alter 55 bis 74 Jahren von 18,3% bei Männern und 20,1% bei Frauen. Deutschlandweit betrachtet ist jedoch in jüngster Zeit eine rückläufige Akzeptanz bei der Inanspruchnahme zu beobachten: Zwischen den beiden Geschlechtern sowie in Abhängigkeit vom Alter der Versicherten variiert die Teilnahmehäufigkeit. So liegt die kumulative Beteiligungsrate bei den 60- bis 69-jährigen weiblichen Versicherten mit 22,4% bzw. 26,6% bereits auf einem hohen Niveau. Die entsprechenden Raten der männlichen Versicherten gleichen Alters bleiben mit 19,2% bzw. 24,6% dahinter zurück. In den oberen Altersgruppen liegen die Beteiligungsraten der Männer allerdings über denen der weiblichen Versicherten. Nehmen die Berechtigten in den nächsten Jahren in ähnlicher Weise eine Früherkennungs-Koloskopie in Anspruch, so lässt sich vermuten, dass nach Ablauf der ersten zehn Jahre nach Einführung dieser Screening-Maßnahme bis zu 30% der im Jahr 2002 im Alter zwischen 60 und 69 Jahren alten Frauen teilgenommen haben werden. Bei den Männern könnte hingegen eine leichte Unterschreitung dieser Zielgröße eintreten. Occult Blood Testing: Results for 68,308 Subjects. In: Scand J Gastroenterol, Jg. 29, H. 5, S. 468-473. 10 11 1. Einleitung Nach Hochrechnungen konnten durch die bis Ende 2010 erfolgten FrüherkennungsKoloskopien bei Personen im Alter von 55 bis 84 Jahren bundesweit 98.736 Darmkrebsfälle verhütet werden [Brenner et al., 2010]. Dabei hängt der protektive Effekt letztlich von der Teilnahmehäufigkeit der anspruchsberechtigten Bevölkerungsgruppen ab. Auf Basis der beobachteten Inanspruchnahme der vergangenen Jahre wird der größte protektive Effekt in den Altersgruppen der Personen zwischen 55 und 69 Jahren liegen. 10 0 0 Mutige Männer Literatur: Brenner, H.; Hoffmeister, M.; Arndt, V.; Stegmaier, C.; Altenhofen, L.; Haug, U. (2010): Protection From Right- and Left-Sided Colorectal Neoplasms After Colonoscopy: Population-Based Study. In: Journal of the National Cancer Institute, Jg. 102, H. 2, S. 89-95. Lasser K. E., Ayanian J. Z , Fletcher R. H., Good M. J. (2008): Barriers to colorectal cancer screening in community health centers: a qualitative study. In: BMC Fam Pract H. 9, S. 15. Brenner, H.; Arndt, V.; Stegmaier, C.; Ziegler, H.; Trotzdem muss die Motivation zur Teilnahme an dieser präventiven Maßnahme weiter verbessert werden, um auf der Bevölkerungsebene einen spürbaren Einfluss auf Inzidenz und Mortalität des kolorektalen Karzinoms zu entfalten. Auf Basis von Vorausberechnungen [Brenner et al., 2005] ist eine Beteiligung von mindestens 25% der berechtigten Bevölkerungsgruppe erforderlich, um einen relevanten Effekt zu erzielen. Als generelle Barrieren der Teilnahme werden mangelndes Vertrauen in den Arzt, fehlende Symptome einer Darmkrebserkrankung, die fehlende Empfehlung des Screenings seitens des Arztes sowie eine fatalistische Haltung gegenüber der Krebserkrankung angeführt [Lasser et al., 2008]. Hinzu kommt geringes Wissen der Patienten über die Unterschiede zwischen den verschiedenen Untersuchungsmethoden. Auch zwei Jahre nach der Aufklärung zeigen sich keine Unterschiede. Dennoch besteht der Wunsch nach mehr und vor allem individueller Aufklärung [Greisinger et al., 2006]. 12 1.5Die Kommunikation des Themas Darmkrebsfrüherkennung bei Männern Stürmer, T. (2005a): Reduction of clinically manifest colorectal cancer by endoscopic screening: empirical evaluationand comparison of screening at various ages. In: Eur J Cancer Prev, Jg. 14, H. 3, S. 231-237. Greisinger A, Hawley S. T., Bettencourt J. L., Perz C. A., Vernon S.W. (2006): Primary care patients‘ understanding of colorectal cancer screening. In: Cancer Detect Prev. Jg. 30, H. 1, S. 67-74. Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland. www.zi.de. Um Motive und Barrieren einer Selbsteinschätzung des persönlichen Darmkrebsrisikos und der Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie bei Männern zu definieren und daraus Erkenntnisse für die Kommunikation zum sinnvollen Umgang mit den Möglichkeiten der Darmkrebsfrüherkennung zu definieren, wurde von den Initiatoren im Jahr 2008 eine qualitative empirische Studie in Auftrag gegeben. Grundlage waren Gruppensitzungen mit der Fokusgruppe, d.h. Männer im Alter von 55 bis 70 Jahren. Die Analyse der Gespräche ergab als Barrieren zur Teilnahme, neben der Angst vor negativer Prognose und fehlender konkrete Symptome, insbesondere die Scham vor der Untersuchung und die Unannehmlichkeit der Vorbereitung. Dabei zeigten sich deutliche Schwächen in der Arzt-Patienten-Kommunikation. Durch die Aussage des Arztes, dass der Darm zur Untersuchung sauber sein muss, fühlten sich viele Männer unter Druck gesetzt. Die Implikation, unsauber zu sein, führt zu einer abwehrenden Haltung. Handlungsauslösendes Motiv ist neben monetären Anreizen und Darmkrebsfällen im sozialen Umfeld vor allem die unmittelbare Handlungsaufforderung durch Instanzen mit emotionaler und fachlicher Kompetenz. Dazu gehören Partnerinnen, Hausärzte und/oder Urologen, auf deren Druck hin reagiert wird. Von der Fokusgruppe beklagt wird das Fehlen einer sensiblen Ansprache des Themas Darmkrebsfrüherkennung, die spezifisch auf ihr Selbstbild zugeschnitten ist: Es geht um gesunde Männer, die Angst entwickelt haben, nicht gesund zu sein, und die ihr positives Selbstbild wiederhergestellt haben wollen. 1.6Die Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ Die Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ ist eine innovative Form der Aufklärungs- und Vorsorgekampagne. Sie wurde als Pilotprojekt maßgeblich von der Krebsgesellschaft NRW und der BARMER GEK konzipiert. Der innovative Charakter der Kampagne liegt insbesondere in der direkten, persönlichen Ansprache der Männer in ihrem persönlichen Umfeld – wobei systematisch viele unterschiedliche Akteure eingebunden werden – und der regionalen Ausrichtung der Kampagnenziele. So war die Verankerung in der Stadt Mönchengladbach von Anfang an ein zentrales Element. Die Kampagne dient der Aufklärung und Vorsorge und soll den Menschen die Koloskopie als Früherkennungsmaßnahme näher bringen. Das primäre Ziel ist, die Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie von Männern ab 55 Jahre in der Modellregion Mönchengladbach zu steigern. Zweitens soll mit diesem Pilotprojekt ein Kampagnenkonzept entwickelt werden, das sich auf andere Städte und Gemeinden übertragen lässt. 13 1. Einleitung * Eine Liste der teilnehmenden Einrichtungen und Praxen findet sich im Internet unter: http://www. mutige-maenner.de/ die-darmspiegelung/ liste-der-gastroenterologen.html (Stand: 11. April 2011) 14 In der Stadt Mönchengladbach leben ca. 270.000 Menschen, davon etwa 36.500 aus der Zielgruppe „Männer ab 55 Jahre“, denen im Rahmen der gesetzlichen Krankenversicherung alle zehn Jahre eine kostenlose Koloskopie als Früherkennungsuntersuchung zusteht. Die Kampagne sollte zum Stadtgespräch werden und die Einwohner Mönchengladbachs sollten gemeinsam für das Ziel „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“, eine Früherkennungs-Koloskopie in Anspruch nehmen. Das zugrunde liegende Social Marketing-Konzept wurde von der kreativen Unternehmensberatung supersieben aus Düsseldorf entwickelt. Es sollte die Zielgruppe durch positive, direkte und unter Miteinbeziehung von Multiplikatoren (Lebenspartner, Ärzte, soziale Netzwerke etc.) und äußere Anreize (Tombola, Wettbewerb etc.) motivieren. Die Konzeption und Durchführung der Kampagne lag vor allem in den Händen der Krebsgesellschaft NRW sowie der BARMER GEK. Die Krebsgesellschaft NRW übernahm darüber hinaus die Projektleitung über den gesamten Zeitraum. Ein Lenkungsgremium, das neben Vertretern der Krebsgesellschaft NRW und der BARMER GEK auch Vertreter der ortansässigen Allgemeinmediziner, der gastroenterologischen Fachärzte sowie der stationären Einrichtungen umfasste, begleitete den Verlauf der Kampagne und ermöglichte strategische Entscheidungsfindungen. Im Verlauf der Kampagne etablierten sich insgesamt elf niedergelassene gastroenterologische Fachärzte der Region sowie vier stationäre Einrichtungen als aktive Unterstützer.* Zu ihren Aufgaben gehörten u.a. kampagnenspezifische Informationsleistungen für die entsprechenden Patienten sowie die Koordination der Teilnehmerbefragung. Neben den Gastroenterologen haben auch viele Hausärzte aktive Unterstützung ge- 10 0 0 Mutige Männer leistet, allerdings liegen keine Informationen über die genaue Zahl der Unterstützer vor. 1.7 Kampagnendesign In Vorbereitung auf das Projekt wurden verschiedene Werbemittel und eine Website in Zusammenarbeit mit supersieben und der Werbeagentur ogilvy & mather konzipiert. Grundlage des kreativen Ansatzes für alle Kommunikationsmedien waren die Ergebnisse der qualitativen empirischen Studie aus dem Jahr 2008. Demnach sollte eine Ansprache in Wort und Bild gefunden werden, die gesunde Männer der Altersgruppe ab 55 Jahren anspricht und ihr positives Selbstbild wiederherstellt. Zielgruppengerecht wurden potenziell Angst auslösende Begriffe durch neutrale ersetzt, wie z. B. „Krebs“ durch „Polypen“ oder „Darmspiegelung“ durch „Darminspektion“. Als Key Visual der Kampagne wurde kein prominentes Testimonial gewählt, sondern der Oberkörper eines Mannes im Durchschnittsalter der Zielgruppe. 1.7.1Ärzte Die Krebsgesellschaft NRW und die BARMER GEK versendeten in Kooperation mit den Kreisstellen der Ärztekammer Nordrhein und der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein ein gemeinsames Informationsschreiben an alle Mönchengladbacher Hausärzte, Urologen und Gynäkologen mit der Möglichkeit einer Faxrückantwort, wenn ein persönlicher Besuch durch die Initiatoren gewünscht war. Alle ortsansässigen Gastroenterologen und Ärzte, die per Faxantwort einen Besuch wünschten, wurden durch die Krebsgesellschaft NRW zur persönliAbbildung 1: Key Visual der Kampagne „1000 Mutige Männer“ 15 1. Einleitung Werden Sie Vorbild für Mönchengladbach ! Wussten Sie, dass man Darmkrebs vorbeugen kann, indem man Darmpolypen entfernt? Als ich von der Aktion „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ hörte, habe ich mir deshalb gesagt: „Diese Aktion muss ich unterstützen.“ Oberbürgermeister Norbert Bude Schirmherr der Aktion Jeder, den es betrifft, sollte eine Darminspektion machen lassen – also alle ab 55. 10 0 0 Mutige Männer Nur Mut, Männer ! Rainer Bonhof (57) Ex-Nationalspieler und VizePräsident von Borussia Mönchengladbach „Ich hab‘s gemacht! Ich geb‘s zu: Erst hab ich ein bisschen Bammel gehabt. Man kriegt ja nicht jeden Tag eine Kamera in den Hintern. Aber ganz ehrlich: Es war nur halb so wild und hinterher war ich froh, dass ich‘s getan hab. Ungewissheit ist doch das Schlimmste was es gibt. Machen Sie‘s auch!“ Wenn wir 1.000 Männer in Mönchengladbach finden, die sich ein Herz fassen und sich einen Termin geben lassen, haben wir viel erreicht: • 1.000 Vorbilder, die auch anderen beweisen, wie effektiv man eine gefährliche Krankheit vermeiden kann 1.7.2Multiplikatoren Zusätzlich wurde auf sogenannte „Multiplikatoren-Effekte“ abgezielt. Diese Multiplikatoren-Effekte, die im Kontext der Kampagne mit einer Ansprache aus dem persönlichen Umfeld in Verbindung stehen, sollen eine besonders hohe Überzeugungskraft entfalten – und nicht zuletzt eine „Enttabuisierung“ des Themas erreichen. Abbildung 3: Multiplikatoren - Tennis Herren 65 Verbandsliga, Gladbacher Hockeyund Tennis Club 1919 • 1.000 Schritte näher zum Ziel einer gesünderen Stadt 1.7.3Testimonials Wenn wir alle etwas tun, können wir es schaffen. Jeder kann dazu beitragen: Werden Sie Partner der Aktion, überzeugen Sie Freunde, Mitarbeiter, Vereinskameraden, Nachbarn. Vor allem: Um eine möglichst hohe regionale Aufmerksamkeit zu erreichen, wurden als regionale Persönlichkeiten der Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Norbert Bude, als Schirmherr sowie der ehemalige Nationalspieler und Fußballweltmeister Rainer Bonhof (Präsidiumsmitglied des Vereins Borussia Mönchengladbach) als Testimonial in die Aktion eingebunden. Lassen Sie eine Darminspektion machen. Ich tu‘s auch ! Träger: Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. und BARMER GEK Abbildung 2: chen Vorstellung der Projektinhalte und -Abläufe aufgesucht. Zudem wurde das Projekt bei der Vollversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung der Kreisstelle Mönchengladbach, in der Gesundheitskonferenz Mönchengladbach und im Initiativkreis in Mönchengladbach vorgestellt. e.V. 1.7.4 Weitere Unterstützer Weitere zentrale Unterstützer der Kampagne waren PD Dr. Ullrich Graeven, Leiter des Darmzentrums der Kliniken Maria Hilf GmbH Mönchengladbach, die Ärztekammer Nordrhein, die Deutsche Krebsgesellschaft e.V., die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein, die Kommunikationsagentur Ogilvy & Mather GmbH, Peter Gerlitz (consumer research und marketing consulting), Roche Pharma AG und supersieben (kreative unternehmensberatung GmbH & Co. KG). Die Kampagne wurde im Zeitraum Anfang März bis Ende Dezember 2010 in der Region angeboten (siehe Abbildung 4). Schirmherr und Testimonial der Kampagne „1000 Mutige Männer“ 16 Die Aktion nutzte vielfältige Kanäle und war in verschiedenen Medien präsent (siehe Abbildung 5). 17 1. Einleitung 10 0 0 Mutige Männer MaSSnahmen der Kampagne – Übersicht Abbildung 4: Chronologische Übersicht der Maßnahmen, die vor, während und nach der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ umgesetzt wurden. März 2010 Öffentliche Eröffnungsveranstaltung in der Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach mit Interviewrunden mit den Initiatoren, Schirmherr Oberbürgermeister Norbert Bude, Unterstützer Rainer Bonhof, beteiligten Ärzten, Arbeitgebern und weiteren bekannten Personen der Stadt. Moderation durch Ralf Jüngermann von der Rheinischen Post (RP) Anschreiben an alle Mönchengladbacher Betriebe und Institutionen zur Vorstellung des Projekts und Gewinn von Multiplikatoren und Sponsoren Verteilung der Werbematerialien (Flyer, Plakate etc.) an: Ärzteschaft, Unternehmen, städtische Einrichtungen, Gewerkschaften, Apotheken, Schützen- und Sportvereine, Kliniken, Kirchen und weitere soziale Institutionen Umfangreiche Berichterstattung durch den Medienpartner RP und weitere lokale Medien MaSSnahmen der Kampagne – Übersicht April 2010 Mai 2010 Anschreiben des Oberbürgermeisters und Interview mit dem ersten Teilnehmer des der Krebsgesellschaft NRW an alle Stadt- Projekts, Berichterstattung in der RP: „Ein angestellten, Information über das Projekt sehr mutiger Mann“ und Aufruf zur Teilnahme Offizielle Übergabe eines Schecks für das Vortrag zum Thema Darmkrebsprävention Projekt durch die DGH Plasmaspende an und der Kampagne im Polizeipräsidium die Krebsgesellschaft NRW in Mönchengladbach im Rahmen eines Infotages über Krebsvorsorge Aufruf in der RP: „Wo sind die mutigen Männer in Gladbach?“ Ziehung der Tombola durch den Oberbürgermeister und der Krebsgesellschaft NRW, Gewinn: Fußballkarten, gesponsert durch Borussia Mönchengladbach Juni 2010 Aktion mit der Volksbank: Jeder anspruchsberechtigte Mann erhielt während der Projektlaufzeit bei Abholung der Kontoauszüge ein Zusatzblatt mit Informationen über das Projekt und Ansprechpartner Aktion mit der GEM (Stadtreinigung Mönchengladbach): Während der Projektlaufzeit fuhren Müllfahrzeuge mit Großplakaten im Kampagnendesign durch die Innenstadt „Wasserstandsmeldung“ in der RP: „320 Männer waren schon mutig“ Hintergrundinformationen zur Früherkennungs-Darmspiegelung in der RP: „Fragen an den Darmspezialisten“ 18 19 1. Einleitung 10 0 0 Mutige Männer MaSSnahmen der Kampagne – Übersicht Abbildung 4: Chronologische Übersicht der Maßnahmen, die vor, während und nach der Kampagne „1000 Mutige Männer für Juli 2010 Kundenveranstaltung bei der Volksbank Mönchengladbach mit einem Vortrag zum Spende für das Projekt durch den Berufsverband der niedergelassenen Gastroenterologen, Berichterstattung in der RP MaSSnahmen der Kampagne – Übersicht September 2010 Oktober 2010 Rundbrief von der Krebsberatungsstelle Erneutes Anschreiben an die Hausärzte mit „Der Paritätische Mönchengladbach“: der Bitte um Unterstützung; Artikel in der Thema Darmkrebsfrüherkennung „Krebsberatungsstelle unterstützt Aktion RP: „Hausärzte suchen mutige Männer“ Vorstellung des Projekts beim Lions Club zur Früherkennung von Darmpolypen“ Mönchengladbach“ Alle Mitarbeiter der Kliniken Maria Hilf umgesetzt wurden. erhalten in ihrer Gehaltsabrechnung einen Briefbeileger zum Projekt mit dem Aufruf zur Teilnahme und Ansprechpartner August 2010 Beteiligung an der offiziellen Saisoneröffnung bei Borussia Mönchengladbach: Informationsstand, Interview zur Kampagne auf der Showbühne, Aufruf zur Teilnahme November 2010 Verteilaktion von Flyern im Stadion der Krebsgesellschaft NRW und BARMER GEK Anzeigenschaltung in der RP; „Wasser- Borussia Mönchengladbach während eines erhalten in Berlin den Darmkrebs-Kommu- standsmeldung“ in der RP: „Bereits 782 Heimspiels nikationspreis der Deutschen Krebsgesell- mutige Männer gefunden“ schaft für das Projekt; Berichterstattung in Aufruf an die Frauen zur Teilnahme; Berichterstattung in der RP: „Starke Frauen motivieren mutige Männer“ diversen Medien Kommunikation des Endspurts; Berichterstattung im Extra-Tipp: „Endspurt für die mutigen Männer“ und „Mutige Männer auf der Zielgeraden“ Fortlaufende MaSSnahme in der Aktionszeit Suche nach lokalen Sponsoren für die Tombola 20 21 1. Einleitung 10 0 0 Mutige Männer MaSSnahmen der Kampagne – Übersicht Abbildung 4: Chronologische Übersicht der Maßnahmen, die vor, während und nach MaSSnahmen der Kampagne – Übersicht März 2011 Dezember 2010 Berichterstattung in der RP: „Tausend Aktion: Oberbürgermeister Norbert Bude Öffentliche Abschlussveranstaltung im mutige Männer sind gefunden“ gratuliert dem 1000. Mann in einer gast- Rathaus in Mönchengladbach. Auszeich- roenterologischen Arztpraxis in Mönchen- nung des Projekts „1000 Mutige Männer gladbach, Berichterstattung für Mönchengladbach“ durch die Initiative der Kampagne „1000 Mutige Männer für „Deutschland - Land der Ideen“ Mönchengladbach“ umgesetzt wurden. Empfang in der Düsseldorfer Staatskanzlei mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Feierliche Übergabe des offiziellen Pokals und der Plakette von der Initiative „Deutschland - Land der Ideen“ und der Deutschen Bank an die Krebsgesellschaft NRW und die BARMER GEK; Berichterstattung in der RP Artikel in der Rheinischen Post: „1000 mutige Männer hat Stadt verändert“ Abschließende Tombola Ziehung mit dem Oberbürgermeister und den Initiatoren © Deutschland - Land der Ideen April 2012 Pressegespräch: „Runder Tisch“: Evaluation der Aktion „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ Januar 2011 Februar 2011 Verteilaktion von Anschreiben und Flyern Interview mit Dr. Arno Theilmeier; Bericht- in allen weiterführenden Schulen in Mön- erstattung in der RP: „Erfolgreiche Kampa- chengladbach gne mit 1000 Mutigen“ Tombola Ziehung mit dem Oberbürgermeister: 50 Tickets für das Heimspiel gegen Leverkusen am 23. Januar 2011; Berichterstattung durch die RP 22 23 1. Einleitung Abbildung 5: Medienpräsenz der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ 10 0 0 Mutige Männer Tages- /Wochenztg. Hörfunk Rheinische Post Radio 90.1, WDR 5, Bürgerfunk Westdeutsche Zeitung Anzeigenblätter StadtSpiegel Extra-Tipp am Sonntag Stadtteilzeitungen TV City Vision, WDR Lokalzeit Internet www.stoma-forum.de www.griechen-in-mg.de Hindenburger www.ihz-mg.de Neuwerker Nachrichten www.gastropraxis.de Unser Wickrath www.nachrichten.de Fachpresse www.moenchengladbach.de www.einkaufen-in-moenchengladbach.de Deutsches Ärzteblatt www.rp-online.de Rheinisches Ärzteblatt www.lebensblicke.de Ärztezeitung www.aerztezeitung.de „Perspektiven“, Magazin d. Krebsges.NRW www.studivz.net FORUM, Magazin d. Deuts. Krebsges. www.radio901.de BVGDINFO, Mitteilungen des Berufsver- www.localxxl.com bandes Gastroenterologie Deutschland www.info-mg.de BZgA www.kvno.de KV Nordrhein www.rheydt-online.de www.springermedizin.de Branchenmedien Stadt Mönchengladbach IHK Magazin MG Wirtschaftsförderung „Fit for business“ Marketinggesellschaft „MG aktuell“ Fohlen Echo, Borussia MG „Gesundheit konkret“, Versichertenmagazin der BARMER GEK „NahDran“, Magazin für Unternehmer der BARMER GEK „INSIDE“, NVV AG Mitarbeitermagazin „NEW Energie Aktuell“, NVV AG Kundenzeitung www.wfmg.de www.polizei-nrw.de www.mittelstandcafe.de www.info-mg.de www.firmenpresse.de www.schattenblick.de www.medcom24.de www.presseecho.de www.vwd.de www.anschlag-blog.de www.der-gladbacher.de www.deutschlandderideen.de Magazin Kliniken Maria Hilf E-Newsletter „Kreiha-Info“, Mitteilungsblatt der Kreis- BZgA handwerkerschaft Wirtschaftsförderung Mönchengladbach- Apotheken Umschau Gut gesund Frauenkalender Mönchengladbach Periskop – Deutsche Krebsgesellschaft Newsletter des Anna Fischer-Projekts Stiftung Lebensblicke 24 25 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.KAMPAgNEN- EVALUATION Zur Evaluation der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ werden die Kampagnenstruktur und -logistik sowie die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Kommunikationsmedien untersucht. Das Evaluationskonzept integriert unterschiedliche Untersuchungsperspektiven quantitativer und qualitativer Natur, die bei Zusammenführung eine umfassende Bewertung der Kampagnenerfolge, eine Identifikation von Erfolgsfaktoren sowie ein besseres Verständnis von Bedürfnis- und Motivationsstrukturen ermöglichen. 26 10 0 0 Mutige Männer 2.1Sekundärdatenanalyse Im Zentrum der quantitativen Analyse stand die Sekundärdatenanalyse, in der die institutionell erfassten Versorgungsdaten des ambulanten Sektors systematisch abgefragt und ausgewertet werden. Die Sekundärdaten ermöglichen einen zeitlich und regional abgegrenzten Vergleich, um einen umfassenden Überblick über die Inanspruchnahme von Früherkennungs-Koloskopien in der Pilotregion Mönchengladbach und in geeigneten Vergleichsstädten zu bekommen – sowohl im Kampagnenzeitraum als auch in den zurückliegenden Jahren. Dadurch können verzerrende Sondereffekte, beispielsweise durch Entwicklungen im Vorsorgeverhalten allgemein, durch andere ggfs. zeitgleiche Kampagnen oder Aufklärungsaktionen, weitgehend geglättet werden. Grundlage der Auswertungsdaten ist die von den Kassenärztlichen Vereinigungen systematisch durchgeführte Dokumentation der Früherkennungs-Koloskopien. Der hier standardmäßig genutzte elektronische Dokumentationsdatensatz liefert umfassende Informationen zu unterschiedlichen Untersuchungsparametern der Früherkennungs-Koloskopie. Die Erfassung der Sekundärdaten wurde ermöglicht durch die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) und das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland (zi). Aus Datenschutzgründen sind die Angaben der Wohnorte der Patienten bereits bei der Übertragung der Daten an das zi gelöscht worden. Folgende Daten wurden erhoben bzw. abgefragt: • Alter und Geschlecht der Teilnehmer • Inanspruchnahme der Früherken nungs-Koloskopien nach Alter und Geschlecht • Anzahl der Polypen nach Alter und Geschlecht • Histologische Befunde und Diagno sen nach Alter und Geschlecht • Anzahl diagnostische/kurative Kolos kopien nach Alter und Geschlecht Auf eine Auswertung von dokumentierten Komplikationen im Rahmen der Koloskopie wurde aufgrund der schwierigen Dokumentation verzichtet. Viele unerwünschte Ereignisse werden erst in längerem Abstand zur Untersuchung symptomatisch erfasst und daher nicht mit der Untersuchung kausal in Verbindung gebracht. Die Kampagnenregion schließt neben niedergelassenen Arztpraxen für Gastroenterologie der Stadt Mönchengladbach auch Ärzte der beiden umliegenden Städte Viersen und Korschenbroich ein. Als Vergleichsregionen dienen die Städte Remscheid, Krefeld, Aachen sowie die KV-Region Nordrhein und Deutschland insgesamt. Die Vergleichsstädte zeigten die höchste Übereinstimmung mit der Kampagnenregion in den folgenden Strukturmerkmalen: • Einwohnerzahl • Einwohner pro Quadratkilometer • Krankenhausbetten pro Einwohner • Hausarzt pro Einwohner • Facharzt pro Einwohner • Altersverteilung • Versorgungsstufen der Krankenhäuser 27 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n Der Städtevergleich liefert Interpretationsmöglichkeiten darüber, ob Effekte durch grundlegende Veränderungen im Vorsorgeverhalten verursacht werden, oder ob regionale Phänomene zu beobachten sind, die gegebenenfalls als kampagneninduziert interpretiert werden können. Eine zeitliche Abgrenzung der Betrachtungsfelder wurde getroffen, um Effekte von Nebeneinflüssen wie bspw. Kampagnen, Medien etc. weitgehend auszuschließen. Vergleichend zum betrachteten Kampagnenzeitraum, der die Quartale 2, 3 und 4 in 2010 umfasst, wurden die Quartalswerte aus den Jahren 2007 bis 2009 erhoben. 2.1.2Ergebnisse der Sekundärdatenanalyse Die Ergebnisse umfassen die Entwicklung der quantitativen Daten in Bezug auf die Vergleichsstädte und die unterschiedlichen Betrachtungszeiträume. Konkret werden hier abgebildet: • Anzahl der durchgeführten Früherkennungs-Koloskopien • Anzahl der Polypen und die histologi schen Befunde • Anzahl und Art der Diagnosen • Anzahl der diagnostischen/therapeuti schen Koloskopien 28 2.1.2.1Alter und Anzahl der Teilnehmer Das Alter der teilnehmenden Personen konzentrierte sich sowohl im gesamten Bezirk der KVNO als auch in den einzelnen Städten auf die 55 bis unter 70-jährige Bevölkerung. Etwa drei Viertel aller Screening-Teilnehmer gehörten dieser Altersspanne an. Mit zunehmendem Alter nehmen die altersgruppenspezifischen Anteile kontinuierlich ab. Der Anteil an koloskopierten Personen im Alter von 80 Jahren und älter beträgt schließlich ca. 3%. Im Zeitverlauf von 2007 bis 2009 ist der Anteil der jüngsten Screening-Teilnehmergruppe gewachsen. Waren im Jahr 2007 im gesamten KV-Bezirk noch 28,1% der männlichen und 32,2% der weiblichen Screening-Teilnehmer zwischen 55 bis 59 Jahre alt, so lag ihr Anteil im Jahr 2009 bei 34,4% bzw. 38,8%. Insbesondere in den Städten Aachen und Krefeld ist der Anteil jüngerer untersuchter Frauen mit über 40% hoch. Geschlechtsspezifisch zeigen sich ebenfalls in dieser Altersgruppe die deutlichsten Unterschiede, so dass die höhere Teilnahme von Frauen insbesondere in der höheren Untersuchungshäufigkeit in der jüngeren Altersgruppe liegt. Der Anteil männlicher Teilnehmer dagegen überwiegt, allerdings in nur geringerem Ausmaß, im Alter von 70 bis 79 Jahren. In den relevanten Zeiträumen – jeweils von April bis Dezember der Jahre 2007, 2008 und 2009 – haben sich im gesamten KV-Bezirk Nordrhein 114.657 Personen präventiv auf Darmkrebs untersuchen lassen, davon 53.082 männliche und 61.575 weibliche Teilnehmer. In der Kampagnenregion Mönchengladbach haben insgesamt 4.160 Menschen eine Früherkennungs-Koloskopie in Anspruch genommen, davon 47,5% männliche Teilnehmer. Bezogen auf die Gesamtregion entspricht das einem Anteil von 3,6%. In 10 0 0 Mutige Männer den Vergleichsstädten stellt es sich wie folgt dar: In Krefeld haben 3.975 Menschen eine Untersuchung in Anspruch genommen, davon 45,9% Männer. Bezogen auf die Gesamtregion entspricht das einem Anteil von 3,5%. In der Stadt Aachen haben im Betrachtungszeitraum 3.766 Menschen eine FrüherkennungsKoloskopie in Anspruch genommen, davon 44,4% männliche Teilnehmer. Bezogen auf die Gesamtregion entspricht das einem Anteil von 3,3%. In der Stadt Remscheid haben 2.313 Menschen eine Früherkennungsuntersuchung in Anspruch genommen, davon 47,3% männliche Teilnehmer. Bezogen auf die Gesamtzahl der Untersuchten entspricht das einem Anteil von 2%. In allen betrachteten Städten ist der Anteil an untersuchten Frauen höher. Bezogen auf sämtliche dokumentierten Untersuchungen in der Region der KVNO überwiegt die Untersuchungshäufigkeit von Frauen gegenüber Männern mit einem Anteil von 53,7%. Insgesamt wurden in der Gesamtregion n=114.657 Früherkennungs-Koloskopien durchgeführt. Über den Zeitraum von 2007 - 2009 wurden, bezogen auf die gesamte KVRegion, die meisten FrüherkennungsKoloskopien im Jahr 2008 dokumentiert. Im Städtevergleich zeigt sich ein ähnlicher Verlauf auch für Mönchengladbach und Aachen. In Krefeld und Remscheid ist die absolute Zahl an erbrachten Früherkennungs-Koloskopien über den betrachteten Zeitverlauf gesunken. Insgesamt zeigt sich, dass der negative Trend zur Nicht-Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie in den Vergleichsstädten, nicht aber in Mönchengladbach zu verzeichnen ist: Hier steigt die Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie bei Männern um 7,3% an. Damit ergeben sich positive Abweichungen von zwischen 11% (Landkreis Prozentuale Änderung der Inanspruchnahme von Früherkennungs-Koloskopien bei Männern in Mönchengladbach 14 12 10 7,3 8 6 4 2 0 Aachen, Landkreis Aachen, Stadt Krefeld Mönchengladbach -2 -4 -6 Remscheid Nordrhein -3,7 -8 -10 -12 -11 -14 -12,7 -12,2 -16 -18 -17,5 Aachen) und 24,8% (Stadt Aachen). Im Vergleich zum Gebiet der KVNO liegt die positive Abweichung bei 20%. Diagramm 1: Prozentuale Änderung 2009 versus 2010, Sekundärdatenanalyse 2.1.2.2Anzahl Polypen Bei rund 40% der untersuchten Männer und 30% der untersuchten Frauen wurde nach den Dokumentationsangaben für die Region der KVNO ein Polyp entdeckt. Im Städtevergleich zeigt sich, dass in Krefeld und Aachen mit ca. 25% bei Frauen ein geringerer Anteil an Polypenbefunden vorlag. In Remscheid dagegen zeigen sich mit einem Anteil von 55,9% bei Männern und 43,2% bei Frauen im Jahr 2009 häufiger positive Untersuchungsbefunde. Ein Trend über die Zeit hinsichtlich einer Zu- oder Abnahme an Polypenbefunden ist mit Ausnahme in der Stadt Remscheid nicht zu beobachten. In Remscheid liegt 29 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n eine kontinuierliche Zunahme über die dargelegten Berichtsjahre vor. Überwiegend handelt es sich in allen Regionen bzw. Städten um einen isolierten Polypenbefund bzw. um 2 bis 4 Läsionen. Mehr als 4 Läsionen sind mit etwa 4% bei Männern und 2% bei Frauen deutlich seltener. Männliche Teilnehmer sind in allen Altersgruppen häufiger von einem Polypenbefund betroffen als weibliche. Insbesondere ein multipler Polypenbefund (> 4 Polypen) liegt bei Männern in allen Altersklassen etwa doppelt so häufig vor wie bei gleichaltrigen Frauen. Der häufigere Polypenbefund bei Männern (als potentiell maligne Vorstufe) deckt sich mit der geschlechtsspezifisch höheren Prävalenz einer Darmkrebsdiagnose. Ein altersspezifischer Trend hinsichtlich der Häufigkeit eines Polypenbefunds zeigt sich nicht, so dass bei Screening-Teilnehmern jedes Alters Polypen erkannt werden. Tabelle 1: Polypenbefunde in Mönchengladbach, Sekundärdatenanalyse Anzahl entdeckter Polypen bei Screening-Teilnehmern im Jahr 2010 Männer n in % Frauen n in % Insgesamt n in % 1 Polyp 176 20,0 159 20,4 335 20,2 2-4 Polypen 159 18,1 93 11,9 252 15,2 mehr als 4 Polypen 48 5,5 19 2,4 67 4,0 Insgesamt 383 43,6 271 34,7 654 39,4 30 2.1.2.3 Histologische Befunde und Diagnosen Entdeckte Polypen werden im Rahmen der Koloskopie mittels einer Zange oder Schlinge abgetragen und anschließend histologisch untersucht. Auf Basis des labordiagnostischen Untersuchungsergebnisses können differenzierte Aussagen zur Beschaffenheit der entfernten Läsion gemacht werden. Die differenzierte Ausweisung nach der Histopathologie ist entscheidend für den weiteren Behandlungsverlauf des Patienten und die Empfehlung des Zeitpunktes eines Kontrolluntersuchungstermins. Bei Personen mit einem Läsionsbefund handelt es sich in den meisten Fällen um einen hyperplastischen Polypen oder ein sonstiges Adenom. Tendenziell zeigt sich, dass Polypendiagnosen in ihrer Häufigkeit mit höherem Alter eher abzunehmen scheinen. Ein Adenombefund dagegen tritt im höheren Alter häufiger auf. In der gesamten KV-Region Nordrhein wurde im Zeitverlauf von 2007 bis 2009 bei ca. 10-11% der untersuchten Männer und bei 9-10% der untersuchten Frauen ein hyperplastischer Polyp diagnostiziert. Ähnliche Angaben finden sich auch in den Vergleichsstädten Mönchengladbach und Aachen. In Krefeld dagegen wurde mit 4-6% bei den Männern und 4-5% bei den Frauen bei einem deutlich geringeren Anteil über alle drei Berichtjahre hinweg ein hyperplastischer Polyp diagnostiziert. In Remscheid dagegen fällt der Anteil mit 12-14% bei den untersuchten Frauen höher aus. Auch der Befund eines sonstigen Adenoms sowohl bei Männern als auch bei Frauen liegt hier über alle Berichtsjahre hinweg über den Angaben der weiteren Städte und der KV-Region Nordrhein. Im Unterschied zu den sonstigen Adenomen zeichnen sich fortgeschrittene Ade- 10 0 0 Mutige Männer nome bzw. Neoplasien durch eine villöse bzw. tubulovillöse Struktur bzw. tubuläre Läsionen mit einer Größe von >1cm oder durch einen intraepithelialen Befund aus. Sie haben das stärkste Progressionspotenzial zu einem Karzinom, so dass gerade ihr Erkennen und Entfernen im Rahmen der endoskopischen Untersuchung entscheidend zur Krebsvermeidung beiträgt. Auf ca. 9% aller männlichen und gut 5% aller weiblichen Screening-Teilnehmer traf ein solcher Befund zu. Während in Krefeld der Anteil an hyperplastischen Polypen im Städte- bzw. Regionsvergleich geringer ausgefallen ist, liegt der Anteil an Diagnosen eines fortgeschrittenen Adenoms* höher. Im Jahr 2009 wurde bei 13,9% der Männer und bei 6,7% der Frauen in Krefeld ein solcher Befund dokumentiert. In Remscheid zeigt sich eine umgekehrte Befundhäufigkeit. 6,9% der männlichen und lediglich 2,3% der weiblichen Screening-Teilnehmer hatten im Jahr 2009 eine fortgeschrittene Neoplasie. Aufgrund der Relevanz eines solchen Befundes für die Krebsprävention sind die Anteile von Personen mit einem fortgeschrittenen Adenom ausschließlich bezogen auf die Polypenträger ergänzend dargestellt. Hier zeigt sich, dass im gesamten KV-Bezirk Nordrhein in den Jahren 2008 und 2009 bei ca. 30% der männlichen Polypenträger und bei 27,5% der weiblichen Polypenträger ein fortgeschrittenes Adenom vorlag. Gegenüber 2007 mit 19,6% bzw. 13,3%, ist der Anteil von Personen mit einem fortgeschrittenen Adenombefund deutlich gestiegen. In den höheren Altersgruppen nimmt die Häufigkeit des Auftretens zu. In der Regel sind Männer häufiger betroffen. Zwischen den Vergleichsstädten variieren die Anteile. Wie bereits in der vorangegangen Darstellung ersichtlich war, wurden in Krefeld mehr und in Remscheid weni- ger fortgeschrittene Adenombefunde in den aufgeführten Berichtsjahren dokumentiert. Die Diagnose eines Karzinoms ist ein seltener Befund im Rahmen einer Früherkennungs-Koloskopie. Wie auch die Häufigkeitsangaben der histologischen Diagnostik nach einer weitergehenden Differenzierung ausweisen, lag in ca. 1,2% der männlichen und ca. 0,8% der weiblichen koloskopierten Personen ein solcher Befund in den Jahren 2007, 2008 und 2009 vor. Eine Ausnahme zeigt sich für das Jahr 2009 in Aachen und Krefeld. Hier wurde mit 1,6% bzw. 1,2% zu einem höheren Anteil bei Frauen ein Karzinom diagnostiziert im Vergleich zu 0,4% bzw. 0,6% bei den Männern. In den Vorjahren waren in den beiden Städten erwartungsgemäß mehr Männer betroffen.In Mönchengladbach wurde zwischen 2007 und 2010 bei 60 Teilnehmern (36 Männer und 24 Frauen) Darmkrebs festgestellt. Lediglich für 22 dieser Patienten ist eine * Fortgeschrittene Adenome gelten als direkte Vorstufen von Darmkrebs, die sich unbehandelt in ca. 3040% der Fälle innerhalb von 10 Jahren zu Darmkrebs weiterentwickeln. Als fortgeschritten werden Adenome klassifiziert, wenn sie mindestens 1 cm groß sind, villöse Strukturen oder eine hochgradige Dysplasie aufweisen. Tabelle 2: Anzahl Diagnosen in Mönchengladbach im Jahr 2010, Sekundärdatenanalyse Histologisch gesicherte Diagnosen der Screening-Teilnehmer im Jahr 2010 Männer n in % Frauen n in % Insgesamt n in % Hyperplast. Polyp 105 11,9 98 12,5 203 12,2 Sonst. Adenome 206 23,4 121 15,5 327 19,7 Fortgeschrittene Adenome 53* 6,0 32 4,1 85 5,1 Karzinome 9 1,0 8 1,0 17 1,0 Insgesamt 373 42,4 259 33,2 632 38,1 31 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n umfassende Schweregradauswertung möglich. Bei 5 der 22 Patienten wurde die Diagnose erst zu einem fortgeschrittenen Zeitpunkt gestellt (UICC-III bzw. IV). Die weiteren 17 Patienten konnten als UICC-I bzw. UICC-II-Stadien bewertet werden und weisen damit ein günstiges Krankheitsstadium auf. Im Kampagnenjahr 2010 wurde in Mönchengladbach in der männlichen Zielgruppe bei 9 Teilnehmern ein Karzinom diagnostiziert. Zwei befanden sich im UICC-II-Stadium, zwei bereits im weit fortgeschrittenen UICCIV-Stadium. Für die weiteren Patienten ist aufgrund der fehlenden TNM-Angaben keine Schweregradbeurteilung möglich. 27 von insgesamt 53 männlichen Screening-Teilnehmern, bei denen im Kampagnenjahr ein fortgeschrittenes Adenom festgestellt wurde, waren jünger als 65 Jahre alt. Hier könnte davon ausgegangen werden, dass sich im Laufe des weiteren Lebens ein Karzinom entwickeln würde. 32 10 0 0 Mutige Männer 2.2Teilnehmerbefragung Im Mittelpunkt der qualitativen Datenerhebung stand eine Teilnehmerbefragung, die mithilfe eines speziell entwickelten Fragebogens durchgeführt wurde. Die Datenerhebung erfolgte mithilfe schriftlicher bzw. telefonischer Befragungen. Der Fragebogen zur schriftlichen Befragung der Teilnehmer wurde in enger Abstimmung mit der Krebsgesellschaft NRW entworfen und speziell auf die Zielsetzungen der Kampagnenevaluation zusammengestellt. Neben einer grundsätzlichen Einarbeitung in die psychologischen Grundlagen von Krebsfrüherkennungsuntersuchungen generell wurde der Fragebogen durch wissenschaftliche Experten des Wittener Instituts für Strategie und Management (wisum), durch Vertreter der Krebsgesellschaft NRW und der BARMER GEK sowie durch den medizinischen Experten der Pilotregion auf Plausibilität und Vollständigkeit geprüft. In einem Test mit 15 Personen aus der Zielgruppe wurde der Fragebogen abschließend auf Verständlichkeit und Eindeutigkeit getestet. Insgesamt wurden in 18 Frageblöcken 92 Items erhoben. Je nach Anforderung wurden die Fragen mit mehrfachen Antwortmöglichkeiten, Likert-Skalen oder Freitextfeldern konzipiert. Diese Methodenmischung ermöglicht es, sowohl standardisierte Auswertungen als auch individualisierte Ergebnisse zu erhalten. Der Fragebogen ist in seinem Aufbau in drei Kategorien bzw. Untersuchungsebenen unterteilt: • Erfassung und Einfluss der individuel len Motivationsfaktoren (Fragen 1-9, 16) • Evaluation der Kampagne (Fragen 10-15) • soziodemographische Daten (Frage 17) sowie die abschließende Frage bezüg lich der Teilnahme an der telefoni- schen Nachbefragung Bei der sprachlichen Ausrichtung des Fragebogens wurde auf eine gute Verständlichkeit über alle Bevölkerungsgruppen hinweg besonderen Wert gelegt. Vor diesem Hintergrund wurden Fachwörter, wie beispielsweise „Koloskopie“ oder „Gastroenterologe“, nur mit einhergehender Erklärung verwendet. Im Sinne der Informationsbotschaften der Kampagne wurde es weitgehend vermieden, von Krebs bzw. Darmkrebs zu sprechen. Stattdessen wurde die Entwicklung von Polypen, die ein potentieller Auslöser von Darmkrebs sein können, in den Mittelpunkt gestellt. Im Verlauf der Kampagne händigten die gastroenterologischen Fachpraxen potentiellen Teilnehmern einer Früherkennungs-Koloskopie im Rahmen des Beratungsgesprächs einen Fragebogen aus. Die Teilnehmer konnten diesen Fragebogen zu Hause ausfüllen und zur darauf folgenden Früherkennungs-Untersuchung in einem verschlossenen Umschlag mitbringen. Damit wurde sichergestellt, dass die Patienten freiwillig teilnehmen, sich Zeit für die Beantwortung der Fragebögen nehmen und die persönlichen Angaben durch die geschlossenen Umschläge weitgehend geschützt sind. Die Teilnahme an der Befragung war freiwillig und keine Voraussetzung für die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchung. Als Anreiz für eine Teilnahme erhielt der potenzielle Teilnehmer eine Anmeldekarte für ein Gewinnspiel (Tombola). In dem 33 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n Fragebogen erklärt der Teilnehmer sein Einverständnis zur telefonischen Nachbefragung. Der Teilnehmer wird gebeten, die unterschriebene Einverständniserklärung und die ausgefüllte Anmeldekarte (falls Teilnahme gewünscht) am Tag der Untersuchung mitzubringen. Die zur Untersuchung abgegebenen Fragebögen wurden von den beteiligten gastroenterologischen Fachpraxen gesammelt und zur Auswertung an wisum weitergeleitet. Fragebögen, Informationsschreiben und Rücksendeumschläge wurden von wisum zur Verfügung gestellt und die Portokosten von der Krebsgesellschaft NRW übernommen. Vor der Auswertung wurden die Fragebögen pseudonymisiert. Ergänzend zur schriftlichen Befragung der Teilnehmer wurde etwa vier Wochen nach der Untersuchung eine telefonische Nachbefragung durchgeführt, um einen „Vorher-Nachher-Vergleich“ zu ermöglichen. Die Befragung war als leitfadengestütztes Interview konzipiert, in dem auch mehrere Fragen aus dem schriftlichen Fragebogen übernommen wurden. Insgesamt wurden in der telefonischen Nachbefragung 121 Items, darunter 15 offene Antwortmöglichkeiten, erfasst. Die Befragung wurde im Zeitraum von März bis Dezember 2010 durchgeführt. Insgesamt konnten n=560 Fragebögen ausgewertet werden, denen sich im Nachgang n=74 telefonische Interviews anschlossen. Die telefonische Nachbefragung repräsentiert somit 13,2% der Befragten und ist ergänzend zu den Ergebnissen der schriftlichen Befragung angeführt. Durch die Befragung war keine Vergleichsgruppensystematik möglich, so dass im Hinblick auf die Signifikanz- testungen Subgruppen definiert werden mussten. In der aktuellen Auswertung wurde eine geschlechterspezifische Signifikanztestung vorgenommen. In der Teilnehmerbefragung konnten insgesamt Aussagen von 560 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Auswertung einbezogen werden, zu einem kleineren Teil zusätzlich noch im Rahmen der telefonischen Nachbefragung. Sämtliche erhobenen Daten der schriftlichen und telefonischen Befragungen wurden mit dem Statistikprogramm PASW (Predictive Analysis Software) der Firma SPSS ausgewertet. Die Kontrolle der Qualität der Dateneingabe wurde zusätzlich durch zufallsverteilte EingabeKontrollen im sogenannten “SecondLook-Verfahren“ abgesichert. 2.2.1Ergebnisse der Teilnehmerbefragung Von den insgesamt 560 Teilnehmern sind 78,9% männlich (n=426) und 21,1% weiblich (n=114). Das Durchschnittsalter der Population beträgt 62 Jahre (mindestens: 50; maximal: 84). Von den Teilnehmern haben insgesamt n=514 Angaben zu ihrem Berufsstatus gemacht; demnach sind 46,9% berufstätig und ca. 41,6% berentet. 525 Teilnehmer haben Angaben zu ihrem Versicherungsstatus gemacht. Insgesamt sind 91,2% gesetzlich versichert und 8,8% privat. Von n=531 Teilnehmern, die Angaben hierzu gemacht haben, haben 82,3% Kinder. Die Frage nach der Existenz von Enkelkindern wurde von 45,5% der Teilnehmer bejaht. 10 0 0 Mutige Männer 2.2.1.1 Auswertung Frage 1 2.2.1.2 Auswertung Frage 2 „Gehen Sie regelmäßig zu Krebsfrüherkennungsuntersuchungen, die für Sie empfohlen sind?“ „Was sind für Sie die entscheidenden Gründe, eine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch zu nehmen?“ Die Frage erfasst die grundsätzliche Einstellung und den Grad der Informiertheit in Bezug auf Vorsorge- bzw. Krebsfrüherkennungsuntersuchungen. Insgesamt haben n=528 Teilnehmer geantwortet, davon 416 männliche und 112 weibliche Teilnehmer. 67,6% der Teilnehmer geben an, regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen (n=357), 18,9% verneinen diese Frage (n=100) und 13,4% geben an, nicht zu wissen, welche. Diese Fragestellung zielt darauf ab, die grundlegende Motivation der Teilnehmer zu erfassen. Zur Beantwortung der Frage waren im Fragebogen sowohl definierte Antwortmöglichkeiten als auch ein Freitextfeld vorgesehen. Da Mehrfachantworten erlaubt waren, wurden hier von den Teilnehmern insgesamt 790 Antworten für die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchung geliefert. Über 75% der Teilnehmer geben die Informationen über den eigenen Gesundheitszustand als Grund für die Inanspruchnahme einer Koloskopie als Früherkennungsuntersuchung an. Wie in der Abbildung ersichtlich, ist das aus Sicht der Teilnehmer mit Abstand der wichtigste Grund. Weiterhin nennen 37,7% der Teilnehmer die Senkung des eigenen Risikos als Grund für die Früherkennungsuntersuchungen. Auch Darmkrebs in Familie und/oder Bekanntenkreis spielt in der Population eine Die Subpopulationen aus Männern und Frauen weisen stark unterschiedliche Umfänge auf, dennoch ist auffällig, dass der Anteil der Frauen, die angeben, regelmäßig zu Früherkennungsuntersuchungen zu gehen, deutlich größer ist als bei den Männern: 79,5% bei den Frauen vs. 64,4% bei den Männern. Diagramm 2: Gründe für die Inanspruchnahme einer Früherkennungs-Darmspiegelung, Teilnehmerbefragung Frage 2: Was sind für Sie die entscheidenden Gründe, eine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch zu nehmen? (Mehrfachnennungen möglich) Information über eigene Gesundheit 423 Senkung des eigenen Risikos 211 n = 790 Darmkrebs in Familie/ Bekanntenkreis Kostenlose Untersuchung Andere Gründe 95 47 14 0 100200300400500 34 35 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n Rolle, fast 17% der Teilnehmer nennen diesen Umstand als Grund. Die kostenlose Untersuchung und andere Gründe spielen in diesem Kontext nur eine nachgelagerte Rolle. Im Bereich „andere Gründe“ wurden hier genannt: relevante Vorerkrankungen (n=10), die Kampagne 1000 Mutige Männer (n=1), Aufforderung durch Partnerin(n=2), Empfehlung des Hausarztes (n=6). In der telefonischen Nachbefragung werden das allgemeine Gesundheitsbewusstsein sowie Fälle von Darmkrebs in Familie oder Freundeskreis als wichtige Gründe angeführt (27 bzw. 21%). Auch wenn die Aussagen nicht vollständig identisch sind, ist die Relation zu den Ergebnissen der schriftlichen Befragung plausibel. Als Anlass für die Durchführung der Darmspiegelung wird in ca. 20% der Fälle die konkrete Empfehlung des Hausarztes angeführt. Immerhin nahezu 7% geben die Kampagne als konkreten Anlass an. Bei den Ergebnissen der telefonischen Nachbefragung ist allerdings auffällig, dass 21% der Teilnehmer angeben, eine Nachsorge-Koloskopie bekommen zu haben. Weitere 15% der Befragten geben akute Schmerzen als Grund für die Untersuchung an. Damit sind sie nicht mehr Teil der Zielgruppe. Vor diesem Hintergrund ist von einigen Ergebnisverzerrungen auszugehen. 36 10 0 0 Mutige Männer 2.2.1.3 Auswertung Frage 3 2.2.1.4 Auswertung Frage 4 „Was glauben Sie: Was sind die entscheidenden Gründe, aus denen viele Menschen keine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch nehmen?“ „Wer hat Sie davon überzeugt, eine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch zu nehmen?“ Mit Hilfe dieser Fragestellung wird versucht, die Hindernisse, die einer Inanspruchnahme im Wege stehen können, zu erfassen, ohne den Teilnehmern zu nahe zu treten. Es kann gewissermaßen eine eigene Meinung abgegeben werden, die als Meinung Dritter betitelt wird. Auch bei dieser Fragestellung waren Mehrfachantworten zugelassen; insgesamt konnten n=951 Antworten ausgewertet werden. Es wird deutlich, dass die Angst vor der Untersuchung von der befragten Population als maßgeblicher Hinderungsgrund angesehen wird. Über 50% der Teilnehmer geben dies als Grund an. Die „Angst vor dem Ergebnis“, die „unangenehmen Umstände“, das „Unwissen über den Nutzen“ und der „Glaube an die eigene Gesundheit“ sind aus Sicht der Teilnehmer ebenfalls als zentrale Hindernisse anzusehen, mit einem jeweiligen Anteil von 25 bis 30%. „Andere Gründe“, die sich aus der Auswertung der Freitextfelder ergeben, spielen in dieser Befragung nur eine nachgelagerte Rolle. In Bezug auf die inhaltlichen und kommunikativen Schwerpunkte, die in zukünftigen Vorsorge-Kampagnen gesetzt werden sollten, ist diese Fragestellung von besonderer Relevanz. Die Auswertung gibt Aufschluss darüber, welche Ansatzpunkte zu beachten sind, um die Menschen zu erreichen und einen Handlungsimpuls zu setzen. Die Antwortmöglichkeiten dieser Frage waren im Fragebogen vorstrukturiert, ergänzt um die Möglichkeit zu einer Freitextantwort. Die Freitextantworten sind unter der Rubrik „Sonstige“ zusammengefasst. Bei der Möglichkeit von Mehrfachantworten haben sich aus den Angaben der Gesamtpopulation (n=560) insgesamt n=687 Antworten ergeben. In Bezug auf die Gesamtpopulation (n=560) geben 44,1% der Population an, durch ihren Hausarzt überzeugt worden zu sein. 40,1% hatten keine Überzeugung durch Dritte nötig. Ein deutlich geringerer Anteil von 17,1% der Gesamtpopulation wurde durch Partnerin oder Partner zu einer Früherkennungs-Darmspiegelung überzeugt. Die weiteren abgefragten Items spielen in dieser Befragung eine nachgelagerte Rolle. Als andere Gründe sind Gruppen wie Bequemlichkeit/Sorglosigkeit (n=5) und Schamgefühl/Abwehrhaltung (n=5) zusammen zu fassen. 7,0% der Teilnehmer wurden von Freunden/Verwandten überzeugt, 6,4% durch den Facharzt, 2,5% durch die jeweilige Krankenkasse, 1,8% durch Arbeitgeber/Kollegen. In der Kategorie „Sonstige“, in der insgesamt n=26 Nennungen ausgewertet wurden, ist besonders hervorzuheben, dass 1,25% der Befragten angeben, durch die Kampag- ne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ überzeugt worden zu sein. In der telefonischen Nachbefragung wurde deutlich, dass die Überzeugungsarbeit auf der privaten Ebene sehr schwierig ist. Obwohl alle Teilnehmer angegeben haben, Freunde, Bekannte und Verwandte von der Inanspruchnahme einer solchen „unkomplizierten“ Untersuchung zu überzeugen, konnte keiner der Gesprächspartner diesbezüglich von konkreten persönlichen Erfolgen berichten. Die Überzeugung im privaten Umfeld ist vor diesem Hintergrund eher als ein Baustein zu betrachten, der allerdings nur im Zusammenspiel mit anderen Überzeugungsleistungen (bspw. durch Hausärzte) funktioniert. Diagramm 3: Überzeugung zur Teilnahme an einer FrüherkennungsDarmspiegelung, Teilnehmerbefragung Frage 4: Wer hat Sie davon überzeugt, eine Früherkennungs-Darmspiegelung in Anspruch zu nehmen? (Mehrfachnennungen möglich) Hausarzt 247 Keine Überzeugung notwendig 225 Partner/Partnerin 96 Freunde/Verwandte 39 Facharzt Krankenkasse Arbeitgeber/ Kollegen Sonstige 36 n = 687 14 10 20 0 50 100150200250300 37 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.2.1.5 Auswertung Frage 5 „Hat Ihnen jemand von der Untersuchung abgeraten? Wenn ja: Warum?“ Der befragten Population wird nur in sehr geringem Umfang von der Teilnahme an einer Früherkennungs-Koloskopie abgeraten. 92% (n=521) der Gesamtpopulation wird nicht abgeraten, weitere 6% (n=26) machen hierzu keine Angaben und nur 2% (n=13) der Teilnehmer der Befragung wurde von der Untersuchung abgeraten. Die angegebenen Gründe dafür sind Berichte über Komplikationen (n=3), Aussagen über die Unnötigkeit der Koloskopie (n=4), Abraten durch die Partnerin/den Partner (n=3). Einem Teilnehmer wurde aus medizinischen Gründen von der Inanspruchnahme einer Früherkennungs-Koloskopie abgeraten. 2.2.1.6 Auswertung Frage 6 „Wer hat Ihren Termin beim Facharzt vereinbart?“ Vor dem Beginn der Kampagne wurde die These aufgestellt, dass die Hauptzielgruppe Männer zumindest teilweise zur Handlung, die sich mit der Terminvereinbarung beim Facharzt manifes- tiert, gebracht werden müsse. Konkret bedeutet dies, dass vermutet wurde, die Ärzte und Partnerinnen müssten in größerem Maße die Terminvereinbarungen übernehmen. Die Fragestellung im Fragebogen hat wiederum feste Antwortkategorien vorgesehen und zusätzlich ein Freitextfeld. Es wird deutlich, dass ein Anteil von 71,8% der Gesamtpopulation (n=560) den Termin selbst vereinbart hat. Bei 18,0% der Gesamtpopulation wird die Terminvereinbarung durch den Hausarzt übernommen. In der geschlechterspezifischen Betrachtung fällt auf, dass Frauen nur in sehr geringem Umfang Terminvereinbarungen durch den Partner angeben (n=1), in der männlichen Subpopulation sind es dagegen 8,5% (n=37). Unter der Rubrik „Sonstige“ werden folgende Personenkreise genannt: • Freunde/Kollegen (n=3) • Verwandte (n=1) • Krebsgesellschaft NRW (n=1) • Facharzt (n=2) 2.2.1.7 Auswertung Frage 7 „Haben Sie mit Ihrem Hausarzt im Vorfeld ein Beratungsgespräch über die Möglichkeiten der Darmkrebs-Früherkennung geführt? Wenn ja: Wie hilfreich war das Gespräch? Welche Informationen waren besonders hilfreich?“ Die Fragestellung zielt darauf ab, die im Vorfeld einer möglichen FrüherkennungsKoloskopie durch den Hausarzt erbrachten Informationsleistungen zu erfassen. Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Insgesamt 55,4% (n=310) der Gesamtpopulation hatten ein Beratungsgespräch mit ihrem Hausarzt. Aus dieser Teilgruppe schätzen 94,2% (n=292) das 38 10 0 0 Mutige Männer Beratungsgespräch als hilfreich bzw. eher hilfreich ein. Nur 2,6% (n=8) schätzen das Beratungsgespräch als eher nicht hilfreich an oder können hierzu keine Angaben machen. Wichtigster Bestandteil der Beratungsgespräche beim Hausarzt waren die Risiko-Nutzen-Abwägungen, generelle Vorsorge-Hinweise und Informationen über den konkreten Ablauf einer Früherkennungs-Koloskopie. 2.2.1.8 Auswertung Frage 8 „Mit welchem Gefühl gehen Sie zu Ihrer Früherkennungs-Darmspiegelung? Woher stammt dieses Gefühl?“ Die Datenlage basiert auf einer „ex anteBefragung“ der Teilnehmer, also einer Befragung vor der eigentlichen Untersuchung. Sie diente dem Zweck, um einerseits einen Gesamteindruck über die tendenziellen Einstellungen und Verfassungen der Teilnehmer vor der Untersuchung zu bekommen und um andererseits eine Vergleichsmöglichkeit für die nach der Untersuchung durchgeführte telefonische Nachbefragung zu etablieren. Die Teilnehmer konnten ihr Gesamtgefühl in einer vorstrukturierten Tendenzbewertung angeben sowie zusätzlich vorstrukturierte Erklärungen und Hintergründe für die Bewertung abgeben. gewesen ist, wie sie es erwartet hatten. Die anderen 50% geben an, dass die Untersuchung nicht so gewesen ist, wie sie erwartet hatten. In den Angaben der Befragten ist ersichtlich, dass der Großteil der Angaben (>60%) positiv konnotiert ist. Für n=5 Personen war die Untersuchung schlimmer als erwartet, für weitere n=5 Befragte war die Untersuchung mit größeren Schmerzen verbunden als erwartet. Damit war die Untersuchung im Gesamteindruck der Befragten tendenziell eher nicht so schlimm wie erwartet. Dieser Eindruck hat sich in den Telefongesprächen insgesamt verfestigt, allerdings ergibt sich eine Abweichung durch einen Teilnehmer, der im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung eine Darmperforation erlitten hatte. Für ihn haben sich dadurch zahlreiche persönliche, finanzielle und gesundheitliche Probleme ergeben, die nach seiner Aussage nicht ausreichend durch die Leistungen der Krankenkasse gedeckt worden sind. Bezogen auf die Gesamtpopulation hatten ca. 77% der Teilnehmer ein tendenziell positives Gefühl in Bezug auf die Untersuchung. Etwa 8% gaben ein tendenziell negatives Gefühl an. Da die telefonische Befragung nach Abschluss der Untersuchung durchgeführt wurde, ergibt sich die Möglichkeit einer „VorherNachher-Betrachtung“. 50% der Befragten gaben an, dass die Untersuchung so 39 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.2.1.9 Auswertung Frage 9 2.2.1.10 Auswertung Frage 10 „Hat Ihre Partnerin/Ihr Partner bereits eine Darmspiegelung durchführen lassen?“ „Woher haben Sie Ihre Informationen über die Früherkennungs-Darmspiegelung bekommen?“ Das Vorsorgeverhalten, so eine These der Evaluation, kann maßgeblich vom Verhalten der Partnerin/des Partners beeinflusst werden. Vor diesem Hintergrund ist es eine interessante Perspektive, auch einen Einblick in das Vorsorgeverhalten der Partner zu bekommen. Mit der Fragestellung 10 beginnt die spezifischere Kampagnen-Evaluation, in der die Wirkungsweisen der eingesetzten Kommunikations- und Werbemittel getestet werden sollen. Gleichzeitig wird mit Blick auf zukünftige Kampagnen ergründet, wie Teilnehmer der Population Informationen über die Untersuchung bezogen haben. In Anlehnung an die bisher verfolgte Struktur, sind die Antwortmöglichkeiten vorstrukturiert, lassen aber gleichzeitig individuelle Angaben in Form von Freitextfeldern zu. In der Übersicht wird deutlich, dass innerhalb der befragten Population die meisten Menschen ihre Informationen über den Hausarzt bekommen haben. Als Informationsquellen spielen Dimensionen wie Presse, Partnerin/Partner und Fachärzte ebenfalls eine wichtige Rolle. Arbeitgeber und Kollegen sind allerdings eher von nachgelagerter Bedeutung. Zusätzliche Details wurden durch Freitextantworten in Bezug auf die Info-Broschüren und die Internetseite abgefragt. Von insgesamt n = 14 Angaben wurden in sechs Fällen die Broschüren der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ angegeben. Bei insgesamt n = 9 Angaben zur Internetnutzung wurden ebenfalls in sechs Fällen die Internetseite www.mutige-maenner.de angegeben. 10 0 0 Mutige Männer Frage 10: Woher haben Sie Ihre Informationen über die Früherkennungs-Darmspiegelung bekommen? (Mehrfachnennungen möglich) Diagramm 5: Quellen der Infor- Diagramm 4: mation über die Früherkennungs-Darmspiegelung, Teilnehmerbefragung Anteil der Partnerinnen/Partner, die bereits eine Früherkennungs-Koloskopie in Anspruch genommen haben, Teilnehmerbefragung Frage 9: Hat Ihre Partnerin/Ihr Partner bereits eine Darmspiegelung durchführen lassen? weiß nicht keine Antwort 1 % kein Partner 6 % 7% ja 47 % 39 % nein n = 560 279 Presse 114 109 Partner/Partnerin 98 Facharzt 70 Freunde/Verwandte Krankenkasse 52 Info-Broschüren 52 Keine Infos erhalten 27 Internet 22 Arbeitgeber/ Kollegen 20 Sonstige n = 879 36 0 50 100150200250300 2.2.1.11 Auswertung Frage 11 „Wie schätzen Sie den Bekanntheitsgrad der Kampagne ‚1000 Mutige Männer für Mönchengladbach‘ insgesamt ein?“ Zentraler Bestandteil der KampagnenEvaluation ist die Frage nach dem konkreten Bekanntheitsgrad der Kampagne. 94,5% der Gesamtpopulation (n=529) haben diese Fragestellung beantwortet. Über ein Viertel der Befragten schätzen die Kampagne tendenziell als sehr bekannt bzw. ziemlich bekannt ein. Die Entwicklung des Bekanntheitsgrades der Kampagne kann im Zeitverlauf des Jahres 2010 näherungsweise abgebildet werden, um einen Eindruck über die entsprechende Entwicklung zu bekommen 40 Hausarzt und Rückschlüsse auf evtl. begleitende Maßnahmen wie Presseoffensiven o. ä. zu erlangen. HINWEIS: Nur ein Ausschnitt der Teilnehmer hat den Fragebogen wie vorgesehen mit einer Datumsangabe versehen; insgesamt konnten in diesem Sinne n=233 Fragebögen ausgewertet werden. In der Analyse des Bekanntheitsgrades im Zeitverlauf fällt auf, dass in der Phase von Juli/ August 2010 und in der Abschlussphase November/ Dezember 2010 ein überdurchschnittlicher Bekanntheitsgrad angegeben wird, in der Phase September/ Oktober 2010 allerdings ein deutlich schwächerer Bekanntheitsgrad. Allerdings sind diese Ergebnisse nur als Tendenzwerte zu betrachten, da die Stärke der ausgewerteten Gruppen stark abweicht. 41 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.2.1.12 Auswertung Frage 12 „In welcher Situation (z.B. von wem und wo) haben Sie von der Kampagne ‚1000 Mutige Männer für Mönchengladbach‘ erfahren?“ Diagramm 6: Informationsquellen über die Kampagne, Teilnehmerbefragung Die Fragestellung bietet ausschließlich die Möglichkeit zur Freitextantwort an, um hier möglichst individualisierte Antworten zu generieren. Für eine aussagekräftige und verwertbare Auswertung wurden die individuellen Antworten in einem zweiten Schritt kategorisiert. Die Angaben über die Informationsquellen bezüglich der Kampagne decken sich mit den bisherigen Ergebnissen: Die Ärzteschaft, die in dieser Auswertung zusammengefasst in Haus- und Fachärzteschaft ist, ist ein wichtiger Multiplikator. Deutlich wird in diesem Kontext auch die zentrale Rol- le der Medien. Zusammengefasst bilden Presse, Funk und Fernsehen die mächtigste Informationsquelle. Im Detail gliedert sich die Informationsquelle Medien in die folgenden Bestandteile: • Die professionellen und verständlichen Informationsmaterialien • Die breite Unterstützung in der Stadt • Das ansprechende Design • Die Präsenz in der regionalen Presse • Presse (bspw. Rheinische Post): n=131 • Radio: n=29 • Fernsehen: n=3 Negative Kategorien werden in diesem Zusammenhang nicht angeführt. Die kampagnenspezifischen Informationsbroschüren und das Internet als modernes Informationsmedium spielen hier nachgelagerte Rollen. Diese Beobachtung kann ggfs. auf die Altersstruktur der Zielgruppe zurückgeführt werden. 2.2.1.13 Auswertung Frage 13 „Was hat Ihnen bei der Kampagne besonders gut gefallen?“ Frage 12: In welcher Situation (z.B. von wem und wo) haben Sie von der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ erfahren? (ausschließlich Freitextantworten) Medien (Funk, TV, Tageszeitung) 163 Hausarzt/Facharzt 142 Anschreiben Krankenkasse 20 Arbeitsplatz 18 Plakate 13 Freunde/Verwandte 11 n = 388 Flyer „1000 Mutige Männer“ 4 Internet 4 Sonstige 13 0 50 100150200 42 10 0 0 Mutige Männer Auch hier war ausschließlich eine Freitextantwort vorgesehen, um möglichst individualisierte Antworten zu generieren. Die Antworten konnten in der Auswertung in fünf Gruppen kategorisiert werden. In der Auswertung wird deutlich, dass die grundsätzlichen Zielsetzungen von Früherkennungs-Kampagnen sehr positiv bewertet werden. Aber auch darüber hinaus wird die professionelle Ansprache, die die Kampagne spezifisch geleistet hat, positiv herausgestellt. Den Angaben im Fragebogen zufolge hat die Verlosung/Tombola keine besondere Stellung in diesem Kontext. 2.2.1.14 Auswertung Frage 14 „Was hat Ihnen bei der Kampagne gar nicht gefallen?“ Auch hier war ausschließlich eine Freitextantwort vorgesehen, um möglichst individualisierte Antworten zu generieren. Die Antworten konnten in der Auswertung in fünf Gruppen kategorisiert werden. Bei dieser Auswertung ist zunächst die geringe Zahl der Teilnehmer festzuhalten, so dass hier nicht von einer Meinung der Gesamtpopulation gesprochen werden kann. Die Ergebnisse geben nur eine Tendenz wieder. Die Kritik am Titel der Kampagne kann an dieser Stelle ergänzt werden durch Informationen aus den telefonischen Interviews mit Teilnehmern und Multiplikatoren: Es wurde häufig kritisiert, dass sich die Kampagne nur an Männer richtet – und nicht auch an Frauen. 2.2.1.15 Auswertung Frage 15 „Welche Werbemittel der Kampagne sind Ihnen besonders aufgefallen?“ Diese Fragestellung zielt in starkem Maße darauf ab, welche Werbemittel zukünftig zu stärken sind, auf welche gegebenenfalls verzichtet werden kann. Die Antwortmöglichkeiten zu dieser Fragestellung waren vorstrukturiert, Mehrfachnennungen waren möglich. Hier ist besonders auffällig, dass über ein Viertel der Gesamtpopulation angibt, keine besonderen Werbemittel bemerkt zu haben. Plakate und Faltblätter folgen in der Auswertung als auffälligste Werbemittel der Kampagne. Der Internetauftritt wird zwar erwähnt, scheint aber eine quantitativ eher nachgelagerte Wichtigkeit zu haben. Unter der Rubrik „Andere“ wurden insbesondere die Tageszeitungen (n=24) und das Radio (n=8) herausgestellt. In der telefonischen Nachbefragung können die Befragten nahezu keine Angaben zu den kampagnenspezifischen Materialien machen. Hervorgehoben werden die Flyer (für Männer) sowie die Poster in der Stadt. In der telefonischen Nachbefragung wurde noch einmal die Gesamtbewertung der Kampagne abgefragt. Die positive Bewertung der Kampagne überwiegt hier deutlich. In diesem Zusammenhang werden insbesondere hervorgehoben: 43 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.2.1.16 Auswertung Frage 16 „In welchem Umfang stimmen Sie folgenden Aussagen zu?“ In der Fragestellung 16 sind sechs Aussagen platziert, zu denen die Teilnehmer der Befragung angeben können, in welchem Umfang sie zustimmen. In der telefonischen Nachbefragung wurden die gleichen Aussagen nochmals abgefragt, so dass eine Vorher-Nachher-Perspektive in Bezug auf identische Fragestellungen abgeleitet werden kann. Statement 1: „Eine Darmspiegelung ist eine angenehme Untersuchung!“ Mit 50% der Teilnehmer, die sich bereits für eine Darmspiegelung entschieden haben, schätzt der größte Teil der Befragten diese nicht als eine angenehme Untersuchung ein. In der telefonischen Nachbefragung zeigt sich, dass nach Kenntnis über die Untersuchung, die die Befragten zum Zeitpunkt der schriftlichen Befragung nicht hatten, ein größerer Teil die Untersuchung als angenehm einschätzt. Statement 2: „Der ‚Tag davor‘ ist schlimmer, als die eigentliche Untersuchung!“ Mit 63% schätzt der Großteil der Befragten die Phase vor der Untersuchung als schlimmer ein, als die eigentliche Untersuchung. Gründe hierfür liegen vermutlich sowohl im notwendigen Reinigungsprozess wie in der Unwissenheit. In der telefonischen Nachbefragung zeigt sich, dass ein größerer Teil der Befragten nach Kenntnis über die Untersuchung, die sie zum Zeitpunkt der schriftlichen Befragung nicht hatten, überzeugt sind, dass die Vorbereitung schlimmer ist als die eigentliche Untersuchung. 44 Statement 3: „Eine vorsorgliche Darmspiegelung kann Darmkrebs verhindern!“ 10 0 0 Mutige Männer Diagramm 7: Zustimmung zum Frage 16: „Ärzte sollten die Patienten häufiger über Früherkennungsuntersuchungen informieren!“ Statement 5, Dem Statement, dass die Früherkennungsuntersuchung Darmkrebs verhindern kann, stimmt der Großteil der Befragten zu, insgesamt 95%. Teilnehmerbefragung weiß nicht 2 % (eher) nein 4% Statement 4: „Krankenkassen sollten häufiger über Früherkennungsuntersuchungen informieren!“ Besonders aus Sicht der Krankenkasse ist das Statement interessant, dass 91% der Befragten eine intensivere Information durch die Krankenkassen wünschen. 94 % hilfreiche Beratung Statement 5: „Ärzte sollten häufiger über Früherkennungsuntersuchungen informieren!“ Passend zu der herausragenden Rolle der Hausärzte im Entscheidungsprozess unterstützt diese Aussage den zentralen Wunsch nach mehr Information durch die Ärzte: 94% der Befragten wünschen sich eine stärkere Information über Früherkennungsuntersuchungen durch die Ärzte. Diagramm 8: Zustimmung zum n = 494 Frage 16: „‚1000 Mutige Männer‘ hat mich auf die FrüherkennungsDarmspiegelung aufmerksam gemacht!“ Statement 6, Teilnehmerbefragung weiß nicht 3 % (eher) ja Statement 6: „‚1000 Mutige Männer‘ hat mich auf die Früherkennungs-Darmspiegelung aufmerksam gemacht!“ 34% der Befragten geben in der Befragung an, dass die Kampagne „1000 Mutige Männer“ sie erst auf die Früherkennungsuntersuchung aufmerksam gemacht hat. Auch wenn das Ergebnis im Zusammenhang mit dem Phänomen der sozialen Erwünschtheit zu interpretieren ist, das in der Sozialforschung oft zu beobachten ist, ist der Wert als hoch einzuschätzen. 34 % 63 % (eher) nein n = 490 45 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.3 Multiplikatoren befragung Eine zusätzliche Perspektive der qualitativen Untersuchung bietet die Befragung von Multiplikatoren. Als Multiplikatoren werden im Rahmen dieser Auswertung diejenigen Institutionen bzw. Personen definiert, deren Aufgabe es nicht ist, über Vorsorge-Untersuchungen aufzuklären. Vor diesem Hintergrund sind unter dem Begriff „Multiplikatoren“ Institutionen, wie beispielsweise Behörden, Wirtschaftsunternehmen oder Sportvereine zusammengefasst, die sich bereit erklärt haben, die Kampagne zu unterstützen. Die Unterstützung kann beispielsweise durch schriftliche Information von Mitarbeitern oder Mitgliedern über die Kampagnenziele erfolgen oder durch die Durchführung von Infoveranstaltungen mit Unterstützung von Experten. Im Rahmen der Multiplikatorenbefragung wurden Vertreter ausgewählter Institutionen persönlich befragt. In leitfadengestützten Interviews konnten so Einblicke in die unterschiedlichen Perspektiven, Erfahrungen und Bewertungen genommen werden. Die Liste der im Rahmen der Evaluation kontaktierten Multiplikatoren wurde mit der Krebsgesellschaft NRW im Vorfeld abgestimmt. Die Befragung der Multiplikatoren bzw. der Vertreter der Multiplikator-Institutionen wurde mithilfe von telefonischen Interviews durchgeführt. Die hier vorgestellten Auswertungsergebnisse setzen sich aus den Interviews mit Vertretern von insgesamt acht Institutionen in Mönchengladbach zusammen: 46 10 0 0 Mutige Männer 1. Elektrische Industrieanlagen Hepp Schwamborn GmbH&Co. KG Mönchengladbach 2. GEM – Gesellschaft für Wertstofferfas- sung, Wertstoffverwertung und Ent- sorgung Mönchengladbach mbH 3. NVV – Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG 4. Stadtverwaltung Mönchengladbach 5. Borussia VfL 1900 Mönchengladbach GmbH 6.Stadtsportbund Mönchengladbach 7. komba Gewerkschaft Mönchengladbach 8.Polizei Mönchengladbach 2.3.1 Ergebnisse der Multiplikatorenbefragung Schwerpunkte der Befragung waren qualitative Erkenntnisse über die Kampagne insgesamt, die öffentliche Wirkung und die Details der Zusammenarbeit mit der Krebsgesellschaft NRW. Die ausgewählten Zitate, die in den Gesprächen formuliert wurden, bringen die Spannweite der Bewertungen zum Ausdruck, die in den Gesprächen geäußert wurde. Grundsätzlich wird die Kampagne ausnahmslos positiv bewertet. Dieses Votum begründet sich in erster Linie durch die professionell und verständlich aufbereiteten Materialien sowie durch die reibungslose Organisation der Kampagne insgesamt. Im Zusammenhang mit der reibungslosen Organisation der Kampagne wurden die Mitarbeiterinnen der Krebsgesellschaft NRW besonders hervorgehoben. Der Kampagnenerfolg wird auf einer Skala von 1 (sehr wenig erfolgreich) bis 10 (sehr erfolgreich) im Durchschnitt mit einer Note von 7,5 bewertet. Der Bekanntheitsgrad der Kampagne wird als „weniger bekannt“ eingeschätzt, nur ein Interviewpartner schätzt den Bekanntheitsgrad als „ziemlich bekannt“ ein. Die Zahl der Interviewpartner ist hier mit n = 6 allerdings sehr gering. Aus Sicht der befragten Multiplikatoren ist die Meinung vorherrschend, dass die Kampagnendauer zu lang angesetzt war. Ein Interviewpartner jedoch hat davon abweichend herausgestellt, dass bei dem Thema Früherkennungs-Koloskopie eine lange Kampagnendauer notwendig sei, um das Thema in den Köpfen der Menschen zu verankern und nachhaltige Verhaltensänderungen hervor zu rufen. 2.3.1.1 Gesamtbewertung der Kampagne „Die Kampagne hat mir insgesamt sehr gut gefallen, weil sie so professionell und so provokant war!“ 2.3.1.2 Bewertung von Kampagnenlogistik und Materialien „Die Kampagne hatte einen guten Anfang, aber im Zeitverlauf an Druck verloren!“ Unter Kampagnenlogistik verstehen die Interviewpartner vor allem die Hilfestellung durch die Krebsgesellschaft NRW sowie die allgemeine Verfügbarkeit von Informationsmaterialien. Alle Gesprächspartner haben sich hier sehr zufrieden geäußert und in fast allen Gesprächen wurde die Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen der Krebsgesellschaft NRW als sehr freundlich, hilfsbereit und unkompliziert hervorgehoben. Die Bewertung der Kampagnenmaterialien korreliert mit der Gesamtbewertung der Kampagne: Auch hier wurde eine sehr positive Bewertung vorgenommen. Die Interviewpartner sind nahezu vollständig der Meinung, dass die Materialen verständlich vor- und aufbereitet waren und sich die Menschen sehr gut angesprochen gefühlt haben. Lediglich ein Interviewpartner bewertet die Ansprache durch die Kampagnenmaterialien negativ, begründet dies aber nicht weiter. In allen Interviews wurde deutlich, dass die Multiplikatoren insbesondere den Flyer genutzt haben. Der Flyer wurde zum Teil in den öffentlichen Personalräumen ausgelegt, vor allem aber an die Mitglieder und Mitarbeiter der MultiplikatorEinrichtungen im Rahmen von Mitarbeiterbriefen versendet. In den Interviews war es allerdings auffällig, dass die Multiplikatoren nur in geringem Umfang über 47 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n die geschlechterspezifische Unterscheidung bei den Flyern informiert waren. Aus Sicht der Multiplikatoren waren die Plakate, die in der Stadt platziert wurden, meist zu wenig präsent. Die sogenannten „Grünen Punkte“, die als Innenwerbung verwendet wurden, wurden als Kampagnen-Elemente ausschließlich auf konkrete Nachfrage erwähnt. Im Gegensatz dazu wurden die ebenfalls als Innenwerbung verwendeten Kampagnenplakate sehr positiv bewertet, da sie professionell und auffällig gestaltet waren. Das lässt auf eine nur nachgelagerte Nutzung dieser Elemente schließen. Der Internetauftritt wurde als umfangreiche und professionell aufbereitete Informationsplattform beschrieben, bei dem vor allem der sogenannte „Liveticker“ in Erinnerung bleiben und einen wirkungsvollen Ansporn setzen würde. Auch die systematische Einbindung von Persönlichkeiten wie Rainer Bonhoff und dem Mönchengladbacher Oberbürgermeister als Schirmherr bewerten die Gesprächspartner als gelungen; in diesem Zusammenhang wurde auch die Auftaktveranstaltung als gelungenes und wichtiges Element herausgestellt. 2.3.1.3Rolle der Multiplikatoren Alle befragten Interviewpartner haben ihre Mitglieder/Mitarbeiter schriftlich über die Kampagne informiert und ihnen auf diesem Wege den Flyer zugesendet. Dabei wurden ausschließlich Männer ab 55 Jahre angeschrieben. Frauen und jüngere Männer wurden nicht über die Früherkennungs-Koloskopie informiert. In den Einrichtungen einiger Multiplikatoren war es nicht möglich, an zentralen Informationsorten Flyer auszulegen und 48 Poster aufzuhängen. In einer Institution wurde zusätzlich zur schriftlichen Information auch eine Informationsveranstaltung durchgeführt, in der die Mitarbeiter über verschiedene Vorsorge- bzw. Früherkennungsuntersuchungen informiert wurden. Alle Interviewpartner haben angegeben, im gesamten Kampagnenverlauf von April bis zum Jahresende 2010 nur einmalig eine Information an die Mitarbeiter versendet zu haben. Der Zeitpunkt hierfür war bei fast allen Einrichtungen zum Kampagnenbeginn, also April/ Mai 2010. Die Wirkungen dieser Mitarbeiterinformation sind für die Evaluation in keiner Weise nachzuvollziehen, da keine Informationen darüber zur Verfügung stehen, ob Mitarbeiter tatsächlich eine Früherkennungs-Koloskopie in Anspruch genommen haben und was der Auslöser hierfür war. 10 0 0 Mutige Männer schafft notwendige Aufmerksamkeit über einen längeren Projektverlauf und gliedert die Gesamtaktion in handhab bare Abschnitte. In den Gesprächen mit den Vertretern der Multiplikator-Institutionen wurde zudem deutlich, dass die Unterstützung der Kampagne sehr unterschiedliche Dringlichkeit für die Personen hatte. Einige Personen hatten einen sehr persönlichen Bezug zum Thema und haben den Eindruck vermittelt, eine sehr wirkungsvolle und authentische Unterstützung geleistet zu haben. Für andere Gesprächspartner war die Unterstützung der Kampagne eine „zu verwaltende“ Aufgabe. Kritisiert wurde eine zu geringe Präsenz in der Öffentlichkeit. Aus Sicht der Multiplikatoren sollte hier mehr Wert auf Konstanz und Wahrnehmbarkeit gelegt werden. 2.3.1.4 Kritikpunkte, Verbesserungspotentiale und Interpretation Trotz der insgesamt sehr positiven Bewertung der Kampagne lassen sich einige Hinweise nennen, die bei zukünftigen Kampagnen bedacht werden sollen und aus Sicht der Multiplikatoren eine qualitative Weiterentwicklung sind. Sollte es nicht möglich oder sinnvoll sein, die Kampagnendauer zu kürzen, müssen aus Sicht der Interviewpartner in jedem Fall systematisch Zeitpunkte eingeplant werden, zu denen Zwischenstände der Kampagne kommuniziert werden. Die Kommunikation der Zwischenstände 49 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.4Ärztebefragung Haus- und Fachärzte haben die Funktion, Menschen über die Vor- und Nachteile von Früherkennungsuntersuchungen aufzuklären. Im Rahmen der hier gewählten Abgrenzung sind sie im engeren Sinne nicht als Multiplikatoren zu bezeichnen. Zum Abschluss der Kampagne wurden sowohl die Hausärzte und Allgemeinmediziner, als auch die gastroenterologischen Fachpraxen und Internisten schriftlich befragt. Insgesamt wurde der Fragebogen an ca. 150 niedergelassene Ärzte versendet. Der Rücklauf allerdings war sehr begrenzt: Insgesamt konnten nur n=22 Fragebögen ausgewertet werden. Die Ergebnisse sind vor diesem Hintergrund ausschließlich als Tendenzauswertung und zur Vervollständigung der anderen Evaluationsperspektiven zu verwenden. Insgesamt 22 Fragebögen wurden von 18 Internisten und 4 Gastroenterologen zurückgesendet. Die Befragung war für alle Fachgruppen identisch. „Die Aktion war insgesamt sehr sinnvoll!“ „Aktive Ansprache der Patienten durch die guten Informationsmaterialien war einfach!“ 10 0 0 Mutige Männer Frage 6: „Wie bewerten Sie die Kampagne ‚1000 Mutige Männer für Mönchengladbach‘ insgesamt auf der Schulnotenskala von 1 (sehr gut) bis 6 (ungenügend)?“ Ärztebefragung n= 22 mangelhaft ausreichend 9 % 23 % 2.4.1.2Auswertung ausge wählter Fragestellungen 14 % Für die Bewertung der Kampagne wurde eine Schulnotenskala (sehr gut bis ungenügend) angeboten: 18 % 36 % Wie bewerten Sie die Kampagne insgesamt? sehr gut gut In > 50% der Angaben wird die Kampagne mit guten und sehr guten Noten beurteilt. Damit ist der Kampagne auch aus Sicht der beteiligten Ärzte eine positive Gesamtbewertung auszustellen. Frage 7: „Die Kampagne war hilfreich, meine Patienten von einer Früherkennungs-Koloskopie zu überzeugen!“ % n= 22 80 2.4.1Ergebnisse der Ärztebefragung Darüber hinaus geben 36% der Ärzte an, dass sie aktiv von den Patienten auf die Kampagne angesprochen wurden. 69% 70 60 50 2.4.1.1Kampagnenunterstützung Sämtliche Teilnehmer geben an, die Kampagne aktiv unterstützt zu haben. Die Unterstützung begründen sie mit Aussagen wie: 40 30 16% 20 15% 50 Statement 2: „Die Kampagne war hilfreich, meine Patienten von einer Früherkennungs-Koloskopie zu überzeugen!“ Unter Berücksichtigung der sehr geringen Stichprobenstärke ist das Ergebnis allerdings als sehr positiv einzuschätzen, denn immerhin geben 69% der Ärzte an, dass die Kampagne hilfreich bei der Überzeugung der Patienten war. Die Ärzte vermuten weiterhin, dass die Kampagne für immerhin 27% der Patienten wichtig und ggfs. Anlass war, eine Früherkennungsuntersuchung durchführen zu lassen. 36% der Ärzte gaben an, dass sich im Kampagnenzeitraum überdurchschnittlich viele Männer untersuchen lassen haben. 10 0 „Männer nehmen Präventionsleistungen zurückhaltend in Anspruch, daher ist Unterstützung notwendig!“ Gesamtbewertung Kampagne, befriedigend Statement 1: „Die Kampagne ist unter meinen Patienten sehr bekannt!“ Diagramm 9: Diagramm 10: stimme (eher) zu neutral stimme (eher) nicht zu Hilfestellung durch die Kampagne, Ärztebefragung 51 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n Diagramm 11: Zusatzaufwand durch die Kampagne, Ärztebefragung 10 0 0 Mutige Männer Statement 3: „Die Kampagne war mit einem hohen Zusatzaufwand verbunden!“ Statement 4: „Die Versorgung mit Flyern in meiner Praxis war problemlos!“ Bei den oft engen Zeitfenstern der Ärzte ist ein geringer Zeitaufwand ein wichtiger Faktor für die erfolgreiche Nutzung der Materialien und dementsprechend für den Kampagnenerfolg. Im Rahmen dieser Befragung bewerten die Ärzte den Zeitaufwand insgesamt gering. Die sogenannte Kampagenlogistik, beispielsweise die Versorgung mit Informationsbroschüren, Fragebögen etc. wird von den Ärzten positiv bewertet. Frage 8:„Die Kampagne war in meiner Praxis mit einem hohen Zusatzaufwand verbunden!“ neutral stimme (eher) zu 4 % Statement 5: „Die Informationsquellen waren ständlich für die Patienten!“ ver- In Übereinstimmung zur Befragung der Teilnehmer schätzen auch die Ärzte die Informationsmaterialien als verständlich ein. Im abschließenden Freitextfeld der Befragung wurde von den Ärzten noch mehr Öffentlichkeit gewünscht, da die Kampagne professionell konzipiert wurde, aber dann doch oftmals die Personen in der Zielgruppe nicht erreichen konnte. Allerdings wurde auch festgehalten, dass Männer „Untersuchungsmuffel“ bleiben - auch mit einer guten Kampagne. 14 % 82 % 2.5 StraSSenbefragung Die Evaluation wird durch Ergebnisse zweier Straßenbefragungen ergänzt, die separat zu Beginn und zum Ende der Kampagne durchgeführt wurden. Hierzu wurden rund 1000 Menschen im Stadtgebiet von Mönchengladbach befragt: Die erste Befragungsrunde (t0) wurde vor Beginn der Kampagne, vom 14. November bis 21. November 2009, durchgeführt, die zweite Befragungsrunde (t1) zum Abschluss der Kampagne vom 13. November bis 20. November 2010. Die Befragung wurde von der Market Horizons Marketing-u. Kommunikationsforschung GmbH und Frau Barbara Daur konzipiert und durchgeführt. In allen Signifikanztests dieses Berichts wird ein Konfidenzintervall (KI) von 95% zugrunde gelegt. 2.5.1 Ergebnisse der Straßenbefragung Damit ist dokumentiert, dass in großem Umfang Bewohner der Stadt Mönchengladbach befragt wurden. In der t0-Messung geben 89% der befragten Männer und 90% der befragten Frauen an, dass sie Patient einer Mönchengladbacher Arztpraxis sind. In der t1Messung geben jeweils 92% der Männer und Frauen an, dass sie Patienten einer örtlichen Arztpraxis sind. Ein Bezug zu den jeweiligen Fachrichtungen der Arztpraxen lässt sich aus der Befragung nicht ableiten. 2.5.1.1 Inanspruchnahme der FrüherkennungsKoloskopie In der statistischen Untersuchung ergeben sich signifikante Unterschiede in der Inanspruchnahme zu den Untersuchungszeitpunkten, sowohl für die Gesamtpopulation, als auch für die Subgruppen der Männer und Frauen. Tabelle 3: Inanspruchnahme der FrüherkennungsKoloskopie zu den stimme (eher) nicht zu 2.5.1.0Demographische Daten n = 22 Zum Zeitpunkt t0 wurden insgesamt 503 Personen befragt, davon 252 Männer im Alter von 55 bis 75 Jahren und 251 Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. Zum Zeitpunkt t1 wurden insgesamt n=502 Personen befragt, davon 252 Männer im Alter von 55 Jahren bis 75 Jahren und 250 Frauen im Alter von 45 bis 75 Jahren. In der t0-Messung geben 88% der befragten Männer und 91% der befragten Frauen die Stadt Mönchengladbach als ihren Wohnort an. In der t1-Messung geben 96% der Männer und 98% der Frauen die Stadt Mönchengladbach als Wohnort an. 52 Zum Messzeitpunkt t0 haben n=189 Personen eine Früherkennungs-Koloskopie in Anspruch genommen, entsprechend Zeitpunkten t0 und t1 im Vergleich, Straßenbefragung Frage 1: Haben Sie persönlich/hat Ihr Mann eine Darmspiegelung durchführen lassen? Männer und Frauen T0-Messung Ja Nein N=189 N=314 T1-Messung Ja Nein N=314 N=188 45 Jahre bis 54 Jahre 12 % 18 % 10 % 25 % 55 Jahre bis 65 Jahre 43 % 42 % 40 % 47 % 66 Jahre bis 75 Jahre 45 % 40 % 50 % 28 % 53 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n haben n=314 Personen keine Untersuchung in Anspruch genommen. Zum Messzeitpunkt t1 haben n=314 Personen eine Untersuchung in Anspruch genommen und entsprechend n=188 Personen nicht. Aus der oben angeführten Tabelle lassen sich zwei zentrale Schlussfolgerungen ziehen: Zum einen bildet sich die bereits angedeutete signifikante Steigerung der Inanspruchnahme in den Subgruppen und insgesamt im Vergleich der Messzeitpunkte t0 und t1 ab. Zum Messzeitpunkt t0 befinden sich ca. 88% der Befragten, die eine Koloskopie in Anspruch genommen haben (n=189), im Alterskorridor von 55 bis 75 Jahren. In der vergleichbaren Subgruppe des Messzeitpunktes t1 (n=314) sind es ca. 90%. Die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchung im Vergleich t0 und t1 wurde signifikant gesteigert. Dementsprechend ist der Rückgang der Nichtinanspruchnahme signifikant. Besonders auffällig ist der Rückgang bei der Antwortmöglichkeit, die eine explizite Entscheidung gegen eine Untersuchung beinhaltet. Auch ein signifikanter Rückgang bei der Antwortmöglichkeit, die eine bisherige Auseinandersetzung mit dem Thema ausschließt, ist festzustellen. 2.5.1.2 Gründe gegen die Inanspruchnahme einer FrüherkennungsKoloskopie „Aus welchen Gründen haben Sie sich/ hat Ihr Mann sich gegen eine Darmspiegelung entschieden?“ Die Ergebnisse sind in Ergänzung zur Auswertung der schriftlichen Teilnehmerbefragung anzusehen. Auch hier waren 54 10 0 0 Mutige Männer Mehrfachantworten möglich, so dass für eine detaillierte Auswertung die Informationen über die Gesamtzahl der Nennungen vorhanden sein müssen. „Haben Sie in den letzten Monaten etwas über die Kampagne ‚1000 Mutige Männer für Mönchengladbach‘ gehört, gesehen oder gelesen?“ In der Kategorie „Andere“ wurden Medien und Krankenhaus als Kategorien genannt: Die Befragung wurde gestützt, also mit Vorlage von Erinnerungs- und Identifikationshilfen, und ungestützt durchgeführt. In der statistischen Prüfung ergeben sich signifikante Steigerungen im Vergleich t0 und t1 in beiden Kategorien. Insbesondere mit dem Ergebnis der gestützten Kampagnen-Erinnerung kann festgehalten werden, dass die Kampagne mit 51% Erinnerung in der Gesamtpopulation (t1) einen außerordentlich hohen Wiedererkennungseffekt hat. Es ist deutlich, dass die Angst vor der Untersuchung, der Glaube an die eigene Gesundheit und das hohe Maß an notwendiger Überwindungsleistung die schwerwiegendsten Gründe sind, eine Früherkennungs-Koloskopie nicht in Anspruch zu nehmen. Die größten geschlechterspezifischen Unterschiede ergeben sich in Bezug auf den Glauben an die eigene Gesundheit: In der Messphase t0 geben dies 24% der Männer, aber nur 15% der Frauen als Grund gegen die Inanspruchnahme einer Früherkennungsuntersuchung an. Frage 3: Haben Sie in den letzten Monaten etwas über eine Kampagne zum Thema Früherkennungs-Darmspiegelung für Männer hier in Mönchengladbach gehört, gesehen oder gelesen? Kampagnenerinnerung Männer und Frauen ungestützt Ja T0 T1 N=503 N=502 20 % 58 % Frage 4: Haben Sie in den letzten Monaten etwas über die Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ gehört, gesehen oder gelesen? Kampagnenerinnerung Männer und Frauen gestützt Ja T0 T1 N=503 N=502 2 % 2.5.1.5 Kenntnisstand zur Darmkrebs- früherkennung 51 % Tabelle 4: KampagnenErinnerung, Straßenbefragung 2.5.1.3/4 Kampagnen Erinnerung „Haben Sie in den letzten Monaten etwas über die Kampagne zum Thema vorsorgliche Darmspiegelung für Männer hier in Mönchengladbach gehört, gesehen oder gelesen?“ Der Messzeitpunkt t0 lag zeitlich vor der offiziellen Bekanntmachung der Kampagne, so dass die Inhalte nur wenigen Menschen bekannt sein durften. In der statistischen Prüfung ergeben sich signifikante Steigerungen im Vergleich t0 vs. t1. Hier lässt sich ein gesteigerter Bekanntheitsgrad der Kampagne in den Vergleichszeitpunkten vermuten. „Eine Früherkennungs-Darmspiegelung kann Darmkrebs verhindern. Denn bei einer Darmspiegelung werden Polypen entfernt, aus denen Darmkrebs entstehen kann. Nicht jeder Polyp wird zum Krebs, aber jeder Darmkrebs war mal ein Polyp! Stimmen Sie dieser Meinung zu?“ Die Fragestellung zielt darauf ab, den Kenntnisstand der Bevölkerung in Bezug auf die Möglichkeiten abzufragen, die im Zusammenhang mit Polypen, Darmkrebs und den dazugehörigen Früherkennungsuntersuchungen stehen. In der Phase t1 geben signifikant mehr Menschen an, den im Fragekontext beschriebenen Zusammenhang zwischen Polypen und Darmkrebs zu kennen. Das lässt darauf schließen, dass die Bevölkerung zum Zeitpunkt t1 einen besseren Kenntnisstand gegenüber dem Zeitpunkt Frage 5/8: „Eine Früherkennungs-Darmspiegelung kann Darmkrebs verhindern. Denn bei einer Darmspiegelung werden Polypen entfernt, aus denen Darmkrebs entstehen kann. Nicht jeder Polyp wird zum Krebs, aber jeder Darmkrebs war mal ein Polyp! Stimmen Sie dieser Meinung zu?“ Kenntnisstand (Männer über 55 Jahre) T0 N=252 T1 N=252 ja 64 % 80 % nein 7 % 8 % weiß nicht 29 % 12 % Tabelle 5: Kenntnisstand zur Darmkrebsfrüherken- t0 hat und die Informationsziele der Kampagne erreicht werden konnten. nung, Straßenbefragung 55 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.5.1.6 Kenntnisstand zum gesetzlichen Anspruch auf eine Früherken- nungsuntersuchung „Wissen Sie, dass Sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr haben?“ ja 78 % T1 n = 252 Die Verteilung auf die Versicherungsarten entspricht tendenziell der Verteilung in der deutschen Gesamtpopulation, wonach ca. 75% der Bundesbürger gesetzlich krankenversichert sind. In der t1Messung ist ein leicht überproportionaler Anteil von privat krankenversicherten Menschen festzustellen. 11 % 14 % weiß nicht 12 % 2 % Kenntnisstand zum gesetzlichen Anspruch auf eine Früherkennungsuntersuchung, Straßenbefragung 2.5.1.8 „Überzeuger“ für die Inanspruchnahme einer Koloskopie 84 % nein Tabelle 6: 56 T0 n = 252 Frage 2a: Wer hat Sie davon überzeugt, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen? (nur in T1 erhoben) 2.5.1.7 Versicherungsart Frage 6/9: Wissen Sie, dass Sie einen gesetzlichen Anspruch auf eine Darmspiegelung ab dem 55. Lebensjahr haben? Kenntnisstand (Männer über 55 Jahre) 10 0 0 Mutige Männer „Wer hat Sie davon überzeugt, eine Darmspiegelung durchführen zu lassen?“ Diese Frage wurde ausschließlich zum Zeitpunkt t1 erhoben und ist als Ergänzung zur Erhebung in der schriftlichen Teilnehmerbefragung einzuordnen. In dieser Befragung waren Mehrfachantworten möglich. In der Auswertung wird deutlich, dass mit einem Anteil von 54% (Männer: 55%, Frauen: 53%) die Mehrzahl von ihrem Hausarzt überzeugt wurde. Mit einem Anteil von 8% in beiden Subgruppen spielt der Facharzt eine eher nachgelagerte Rolle. Auch der Partner / die Partnerin reicht mit einem Gesamtanteil von 7% (Männer: 5%, Frauen: 9%) nicht an die Bedeutung der Hausärzte heran. Die weiterhin abgefragten Parameter „Freunde/Verwandte“, „Krankenkasse“, „Arbeitgeber/Kollegen“ und „andere“ spielen eine nachgelagerte Rolle. Ein ebenfalls großer Anteil der Befragten gibt an, keine Überzeugung durch Dritte benötigt zu haben (36%). T0 Messung Tabelle 7: Überzeuger für die Inanspruchnahme T1 Messung Total N=503 Männer Frauen N=252 N=251 Total N=314 Männer Frauen N=164 N=150 einer Koloskopie, Straßenbefragung Hausarzt 54 % 55 % 53 % Facharzt 8 % 8 % 8 % Partnerin/Partner 7 % 5 % 9 % Freunde/Verwandte 2 % 1 % 3 % 1 % Krankenkasse Arbeitgeber/Kollegen 1 % 1 % Andere Aussage 1 % 1 % Keine Überzeugung notwendig 36 % 36 % 37 % Tabelle 8: Zentrale Botschaften der Kampagne, 2.5.1.9 Zentrale Botschaften der Kampagne „Was ist die zentrale Botschaft der Kampagne?“ Zur Auswertung dieser Fragestellung stehen insgesamt n=254 Aussagen in Phase T1 zur Verfügung. Da es sich hier um eine offene Fragestellung handelt, ist eine Kategorisierung der unterschiedlichen Nennungen notwendig. Die wichtigsten Aussagen können wie folgt zusammengefasst werden: Straßenbefragung Frage 5: Was ist die zentrale Botschaft der Kampagne? (nur in T1 erhoben, offene Frage) Männer sollen/man soll zur Vorsorgeuntersuchung gehen Total N=254 Männer Frauen N=142 N=112 62 % 57 % 66 % Männer sollen Mut beweisen/ mutig sein 10 % 11 % 10 % Männer sollen/man soll zur Darmkrebsvorsorgeuntersuchung gehen 7 % 11 % 5 % Männer sollen nicht feige sein/so weich sein/über ihren Schatten springen 7 % 1 % 13 % Früherkennung von Darmkrebs wird möglich 7 % 11 % 4 % Vorsorgeuntersuchungen helfen Leben retten 7 % 4 % 8 % 57 2 . K a m pag n e n e va l uat i o n 2.5.1.10KampagnenWahrnehmung 10 0 0 Mutige Männer Teilnehmer zugrunde, allerdings sind im Rahmen dieser Fragestellung Mehrfachnennungen möglich. „Wo ist Ihnen die Kampagne aufgefallen?“ Die Fragestellung wurde ausschließlich in Erhebungsphase t1 abgefragt. Insgesamt liegen der Auswertung Daten von n=254 Bei der Beantwortung der Fragen waren Mehrfachnennungen möglich. Die Presse ist mit Abstand das auffälligste Medium der Kampagne. Frage 6: Wo ist Ihnen die Kampagne aufgefallen? (Mehrfachnennungen möglich), (nur in T1 erhoben) T0 Messung Total Männer N=503 N=252 T1 Messung Frauen N=251 Total n = 314 Männer n = 164 Frauen n = 150 Artikel in der Presse (wie z. B. Tageszeitung) 61% 64% 58% Informationsbroschüren/ Faltblätter (wie z. B. bei Ärzten, Darmzentren, Stadtverwaltung) 24% Plakate in Mönchengladbach 18% Floorgraphics auf den Straßen 1% 27% 17% 23% 18% 2% Internet/ Homepage Grüner Punkt 24% 16% 30% Radio 9% 5% 13% TV-Werbung 9% 10% 8% Gespräche mit Verwandten, Freunden, Arbeitskollegen und Vereinskameraden 4% 2% 6% Krankenkasse 2% 2% 1% Krankenhaus 2% 1% 3% 2.5.1.11 Kampagnen-Bewertung „Ich möchte Sie nun bitten, die Kampagne anhand verschiedener Kriterien zu bewerten (Skala: 5=trifft sehr zu bis 1=trifft gar nicht zu)“ Frage 7: „Ich möchte Sie nun bitten, die Kampagne anhand verschiedener Kriterien zu bewerten (Skala: 5=trifft sehr zu bis 1=trifft gar nicht zu)“ (nur in T1 erhoben) verständlich 91% 78% informativ Die Auswertung dieser Bewertung anhand von Statements wurde ausschließlich im Rahmen der t1-Befragung durchgeführt. Insgesamt liegen Aussagen von n=254 Befragten vor. Da Mehrfachantworten möglich waren, konnten insgesamt n=756 Statements ausgewertet werden. Die Priorisierung nach der Anzahl der Nennungen ist nahezu identisch mit der Reihenfolge nach der Bewertung auf der Skala von 1 (trifft gar nicht zu) bis 5 (trifft sehr zu): spricht mich an 67% 62% aufmerksamkeitsstark n = 254 0 50 100 % Männer und Frauen Diagramm 12: Bewertung der Kampagne, Straßenbefragung • „Die Kampagne ist verständlich“ 4,8 • „Die Kampagne ist informativ“ 4,4 • „Die Kampagne spricht mich an“ 4,0 • „Die Kampagne ist aufmerksamkeits stark“ 4,0 Andere: Tabelle 9: Zentrale Auffälligkeiten in Bezug auf die Kampagne, Straßenbefragung Apotheke 1% Info auf dem Müllwagen 1% Kann ich nicht sagen, ich habe nur davon gehört. 58 2% 1% 4% 59 3 . S c h l u ss f o l g e r u n g 3.SCHLUSSFOLGERUNG 10 0 0 Mutige Männer 3.1Primärziel der Kampagne 3.2Gesundheitsverhalten und Kampagnenansatz Das primäre Ziel einer Steigerung der Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie von Männern ab 55 Jahre in der Modellregion Mönchengladbach wurde erreicht, wie die Sekundärdaten belegen. Dem erwarteten Negativtrend wurde Einhalt geboten, denn für das Kampagnenjahr 2010 ist in der Stadt Mönchengladbach im Vergleich zum Gesamtgebiet der KVNO bezüglich der Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie eine positive Abweichung von 20% zu verzeichnen. Durch den zeitlichen und regionalen Vergleich der Daten können Sondereffekte, wie sie durch andere zeitgleiche Aktionen, z. B. im „Darmkrebsmonat März“ oder durch schriftliche Einladung der anspruchsberechtigten Versicherten durch Krankenkassen zustande kommen, abgefedert und der Kampagneneffekt zumindest teilweise isoliert werden. Die Befragung der Koloskopie-Teilnehmer gibt umfangreiche Auskunft über die Motivations- und Bedürfnisstrukturen. Insgesamt sind die befragten Teilnehmer in Bezug auf die eigene Gesundheitsvorsorge gut motiviert: 68% nehmen regelmäßig Früherkennungsuntersuchungen wahr. Die Motivation der Befragten liegt vor allem in der Information über den eigenen Gesundheitszustand und die damit in Verbindung stehende Sicherheit. Die Teilnehmer geben an, dass Ängste vor der eigentlichen Untersuchung, aber auch vor dem Ergebnis grundsätzlich gegen eine Inanspruchnahme dieser Früherkennungsuntersuchung stehen könnten – in diesem Zusammenhang wird auch die unangenehme Vorbereitung angesprochen. Der Umstand der kostenlosen Untersuchung scheint – zumindest den Befragungsergebnissen zufolge – von eher nachgelagerter Bedeutung zu sein. Die Ergebnisse der Straßenbefragung unterstreichen den Einfluss der Kampagne auf das Primärziel: So stieg unter den Befragten die Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen signifikant an. 63% der Teilnehmer der Straßenbefragung gaben in der t1-Messung an, eine Darmspiegelung gehabt zu haben, 37% noch nicht. In der t0 Messung zeigte sich noch ein umgekehrtes Bild: 38% gaben die Durchführung einer Darmspiegelung an, 62% nicht. Die Anzahl der Befragten, die sich definitiv gegen eine Darmspiegelung entschieden haben, ist von 15% im Jahr 2009 auf nur 5% in 2010 gesunken. Diese Unterschiede zwischen den beiden Befragungswellen sind als signifikant anzusehen. 60 Die Ergebnisse der Straßenbefragung sind insgesamt sehr positiv zu bewerten, denn in allen relevanten Perspektiven ist vom Untersuchungszeitpunkt t0 auf t1 eine positive Veränderung zu erkennen. So zeigen die Befragten ein insgesamt sehr hohes Erinnerungsniveau. Die zentralen Botschaften der Kampagne sind bekannt. Die Befragungen zeigen weiterhin, dass das Gesundheitsbewusstsein und auch das Wissen um den Erhalt der eigenen Gesundheit in der Bevölkerung vorhanden sind. 40% der Mönchengladbacher Männer benötigten auch keine Überzeugung für die Teilnahme am Darmkrebsscreening bzw. für die Durchführung einer Koloskopie. Aber: Es brauchte einen 61 3 . S c h l u ss f o l g e r u n g zielgenauen Impuls, um die Handlung auszulösen. Dabei zeigte sich die direkte Ansprache als besonders wirkungsvoll. Die Rolle der Lebenspartnerin erwies sich hier als weniger bedeutend, als das Ergebnis der Befragung der Fokusgruppe im Vorfeld angenommen wurde: Nur 17% der Männer wurden nach eigener Aussage durch die Partnerin überzeugt. In der Teilnehmerbefragung haben sich in keiner der zentralen Fragestellungen signifikante Unterschiede ergeben, was allerdings auch auf die geringen Freiheitsgrade, die sich zum Teil mit den Fragestellungen verbinden, zurückgeführt werden kann. Durch die geringen Freiheitsgrade müssen die Grenzen der Konfidenzintervalle konservativ gesetzt werden, was tendentiell allerdings nicht zu signifikanten Unterschieden führt. Die im Rahmen dieser Evaluation zur Verfügung stehenden Daten sind in ihrer Aussagekraft eingeschränkt: Da die Befragung zum Zeitpunkt des Aufklärungsgespräches durchgeführt wurde, konnten systematisch nur diejenigen Personen einbezogen werden, die sich bereits für die Inanspruchnahme einer Früherkennungsuntersuchung entschieden hatten. Eine repräsentative Zahl von Personen, die eine solche Untersuchung kategorisch ablehnen, konnte aus Mangel an ihrer Bereitschaft zu einer Befragung im Rahmen der Kampagne nicht einbezogen werden. Diese Perspektiven sind jedoch ebenfalls von einem hohen Erkenntniswert, so dass im Rahmen zukünftiger Kampagnen versucht werden sollte, diese Informationen zu erfassen und zu integrieren. 62 10 0 0 Mutige Männer 3.3Effekte der einzelnen Netzwerkpartner Die erhofften Effekte, die sich durch die Einbindung der sogenannten Multiplikatoren ergeben sollten, bilden sich in den Evaluationsergebnissen nicht ab und lassen sich quantitativ nicht erfassen. Im ersten Schritt, der Auslösung von Motivation zur Untersuchung, können die Multiplikatoren kaum mehr Informations- und Überzeugungsarbeit leisten, als einmalige Mailing- oder Informationsaktionen durchzuführen. Die Auswertung der Daten lässt vermuten, dass der zweite Schritt, die Entscheidungsfindung, in den meisten Fällen beim persönlichen und vertrauensvollen Gespräch zwischen Arzt und Patient erfolgt. Dennoch ist es eine besondere Leistung der Kampagne, durch die regionale Verankerung, den Einbezug von entsprechenden Persönlichkeiten und Institutionen, in Teilen eine Art Stadtgespräch und gemeinsame Zielsetzung der Einwohner von Mönchengladbach zu erreichen. Die Befragten schätzen, dass immerhin etwa 27% der Bevölkerung die Kampagne und die Zielsetzungen kennt. Der große Umfang der zurückgesendeten Teilnehmerfragebögen bescheinigt die solide Zusammenarbeit mit gastroenterologischen Praxen. Die meisten Befragten haben von der Kampagne beim Hausarzt erfahren. Dieser übernimmt demnach eine zentrale Rolle als „Überzeuger“ zu Früherkennungsuntersuchungen und bietet den Patienten Zugang zu hilfreichen Informationen. Bezüglich der Wirkung der Ansprache der Kampagne auf die Motivation der Zielgruppe können hier keine eindeutigen Ursache-Wirkungszusammenhänge zur Entwicklung der Früherkennungsuntersuchungen abgeleitet werden. 3.4Ansätze für zukünf tige Kampagnen und Übertragbarkeit der Ergebnisse Die Regionalität der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ hat für eine gute Aufmerksamkeit und einen entsprechend hohen Bekanntheitsgrad gesorgt. Im Rahmen der medialen Aufbereitung spielt die Presse eine entscheidende Rolle. Die regionale Presse ist eine Informationsquelle, die als zentraler Multiplikator angesehen wird und der die Krankenkasse und auch der Arbeitgeber nachgelagert sind. Die Kampagne zeigt, dass zielgerichtete Pressepartnerschaften, wie sie in Mönchengladbach mit der Rheinischen Post geschlossen wurden, essenziell für den Kampagnenerfolg sind. Durch die intensive, kontinuierliche mediale Begleitung der Kampagne konnten über den gesamten Kampagnenzeitraum die Kommunikationsmittel öffentlichkeitswirksam platziert werden und die Informationsleistung optimal erfolgen. Zukünftige Kampagnen sollten entsprechende Partnerschaften mit regionalen Publikationen rechtzeitig eingehen. Unbestritten unter den Befragten ist die Tatsache, dass die Koloskopie hilfreich ist gegen die Entwicklung von Darmkrebs. Krankenkassen sollten in Zukunft noch stärker über die Möglichkeiten der Früherkennungsuntersuchungen informieren. Dieser Ansatzpunkt ist zentral und zieht sich bislang durch die unterschiedlichen Untersuchungsperspektiven, so dass zukünftige Aktionen hier noch stärker ansetzen können. Die Entscheidung für eine Früherkennungsuntersuchung scheint in starkem Maße beim Hausarzt zu fallen. In Übereinstimmung mit diesem Ergebnis der schriftlichen Teilnehmerbefragung schätzen auch die meisten Multiplikatoren die Hausärzte als wichtigsten Faktor ein, der die Entscheidung der potentiellen Teilnehmer beeinflusst. Aus Sicht der Multiplikatoren sollten Hausärzte noch stärker in die Kampagnenarbeit einbezogen werden. Zukünftige Kampagnen sollten diesem Umstand Rechnung tragen und die Hausärzte intensiver in die Kampagnenarbeit einbeziehen. Denn sie haben eine maßgebliche Funktion bei der grundsätzlichen Information über die Zusammenhänge der Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen und sind damit der wichtigste, erfolgskritische Faktor. Das Niveau der Beratung hat weiteres Potential, das in zukünftigen Kampagnen genutzt werden sollte. Da Hausärzten heutzutage oft wenig Zeit für den einzelnen Patienten und ausführliche Beratungsgespräche bleibt, ist es auch für zukünftige Kampagnen von maßgeblicher Wichtigkeit im Interesse einer themengerechten Patientenkommunikation, professionelle, aussagekräftige und verständliche Informationsmaterialien zur Verfügung zu stellen. Ärzte empfanden sie als Entlastung, mit denen sich das Thema Darmkrebsfrüherkennung schnell und inhaltlich fundiert ansprechen ließ. Die Materialien in dieser Kampagne wurden insgesamt sehr positiv bewertet: Sie können daher als gute Basis für weitere Kampagnen dienen. In den Gesprächen entstand der Eindruck, dass die Multiplikatoren die Aktion insgesamt zwar positiv und unterstützenswert empfunden haben, allerdings nur sehr begrenzte Möglichkeiten und Ressourcen haben, um längerfristig, beispielsweise über eine Mailing-Aktion hinaus, aktiv zum Kampagnenerfolg beizutragen. Hier kann es möglicherweise sinnvoll sein, sich auf wenige zentrale Partner zu konzent- 63 3 . S c h l u ss f o l g e r u n g rieren, mit denen dann effektive Informations- und Überzeugungsarbeit im Sinne der Kampagne betrieben werden kann. In den Gesprächen mit den Multiplikatoren wurde deutlich, dass sie die lange Kampagnendauer entweder nicht wahrgenommen, oder aber nicht für essentiell wichtig hielten. In den entsprechenden Einrichtungen der Multiplikatoren wurde meist eine einmalige Mailing-Aktion durchgeführt, danach wurde das Thema nicht weitergehend behandelt. Für zukünftige Aktion ist daher dringend zu prüfen, in welcher Form Multiplikatoren über den ganzen Kampagnen-Zeitraum eingebunden werden können, damit eine einmalige Aktion nicht „verpufft“. In zukünftigen Aktionen sollte sich die Zusammenarbeit aus Effizienzgründen vor allem auf solche Multiplikatoren stützen, die das Vorhaben authentisch und mit persönlicher Motivation unterstützen. 64 10 0 0 Mutige Männer Die Sorge, dass die Kampagnenbotschaft in der reduzierten Form des Slogans „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ nicht verstanden wird, hat sich nicht bestätigt. Die zentrale Botschaft wurde verstanden, ohne sie direkt zu verbalisieren. Auch die neue Form der Ansprache mit ihrem Verzicht auf angstauslösende Formulierungen hat gewirkt. Auf die Frage, worin die Diskrepanz zwischen einem einerseits positiven Gesamtvotum und einem andererseits geringen Bekanntheitsgrad der Kampagne begründet sein könne, wird die mangelnde Präsenz von Plakaten und sonstigen Hinweisen und die – aus Sicht der Multiplikatoren – zu geringe Dichte von Pressemitteilungen herausgestellt. Diese haben insbesondere bei der langen Dauer der Kampagne zu einer zu wenig langfristigen Aufmerksamkeit und einem entsprechend geringen Bekanntheitsgrad geführt. Dieser Umstand ist auf die hohen Kosten der Außenwerbung und beschränkten Finanzmittel des Projekts zurückzuführen. Die verfügbaren Daten aus der Ärztebefragung deuten auf eine positive Bewertung der Kampagne hin – in sämtlichen betrachteten Perspektiven. Allerdings müssen die Aussagen unter Vorbehalt interpretiert werden, da der Rücklauf der Befragung äußerst gering ist. Insgesamt wird die Aktion aufgrund ihrer Zielsetzung und der professionellen Umsetzung von allen Beteiligten umfassend gelobt. Die geringe Kritik bezieht sich vor allem auf die nicht ausreichende Sichtbarkeit und den geschlechterspezifischen Kampagnentitel, der nur Männer anspricht. Die Wahl des Titels erfolgte in Übereinstimmung mit dem Ergebnis der Befragung der Fokusgruppe, d. h. Männern im Alter von 55 bis 70 Jahren, und ihrer konsequenten strategischen Umsetzung. Frauen wurden in ihrer Funktion als „Gesundheitsmanager“ der Familie angesprochen, stellten sich aber als weniger entscheidend für eine Teilnahme der Männer an einer FrüherkennungsKoloskopie heraus. Angesichts dieser Erfahrungen bleibt zu überlegen, ob bei zukünftigen Umsetzungen beispielsweise der frauenspezifische Informationsflyer in reduzierter Auflage verteilt werden oder sogar ganz entfallen kann. Auch bestätigte sich der „Mitnahmeeffekt“ in dieser Personengruppe in Form einer gesteigerten Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie nicht. Der Zuwachs der Inanspruchnahme war ausschließlich bei den Männern zu verzeichnen. Auch ließ sich gegenüber den Vergleichsjahren bei der Gruppe der Frauen kein Anstieg kurativer Koloskopien beobachten. Die Annahme, dass während des Beratungsgespräches beim Gastroenterologen Symptome der Erkrankung deutlich wurden und daher geplante FrüherkennungsDarmspiegelungen als kurative abgerechnet wurden, bestätigte sich nicht: Die erwartete „Umverteilung“ stellte sich als subjektive Einschätzung der beteiligten Gastroenterologen heraus. 65 4 . Z u s a mm e n f a ss u n g 4.ZUSAMMEN- FASSUNG 10 0 0 Mutige Männer Die Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ ist insgesamt sehr erfolgreich gewesen und hat ihre Funktion als Pilot-Projekt erfüllt. Das Kampagnenziel, nach dem „1000 Mutige Männer“ in der Region für eine Früherkennungsuntersuchung gefunden werden sollten, wurde übererfüllt, und das Thema „Darmkrebs und die Möglichkeiten der Früherkennung“ hat, wie aus der Straßenbefragung ersichtlich, in der Mönchengladbacher Öffentlichkeit eine signifikant höhere Aufmerksamkeit erreicht. Der Nutzen der Früherkennungs-Darmspiegelung ist in der Bevölkerung überwiegend bekannt. Scheinbar braucht es aber einen zielgenauen Impuls, um die Handlung, den Gang zur Untersuchung, auszulösen. Die direkte Ansprache durch verschiedenste Netzwerkpartner im Umfeld der anspruchsberechtigten Männer gekoppelt mit einem motivierenden Slogan sowie dem Verzicht auf eine Angst auslösende Sprache, erwies sich als geeignet. Im Hinblick auf eine kontinuierliche Weiterführung der erfolgreichen Aktivitäten ist besonders herauszustellen, dass Städte und auch Großunternehmen bundesweit Interesse bekundet haben, die Kampagne übernehmen zu wollen. Mit dem offiziellen Kampagnenabschluss im März 2011 wurde mit Lippstadt die erste Nachfolgestadt in NRW begonnen, in der die Kampagne über einen Zeitraum von 6 Monten auf Basis des bestehenden Konzepts stattgefunden hat. Unter diesen vielversprechenden Vorzeichen ist es sinnvoll, die vorliegenden Evaluationsergebnisse zu nutzen, erfolgreiche Faktoren weiter zu stärken und gegebenenfalls defizitäre Strukturen zu optimieren oder zu vermeiden. Im November 2010 nahmen die Initiatoren der Kampagne den DarmkrebsKommunikationspreis von der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., Stiftung Lebensblicke und der Roche Pharma AG entgegen. Das Projekt überzeugte auch die Jury des bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“: „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ war einer von 365 Preisträgern, die jedes Jahr von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ gemeinsam mit der Deutschen Bank unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten prämiert wurden. Die Kampagne gehörte auch zu den Nominierten für den Felix Burda Award 2012 in der Kategorie „Public Prevention“. 66 67 5. Anhang 5. anhang 10 0 0 Mutige Männer 5.1 schriftliche befragungen Abbildung 6: Fragebogen Teilnehmerbefragung 68 69 5. Anhang 70 10 0 0 Mutige Männer 71 5. Anhang 72 10 0 0 Mutige Männer 73 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 7: Fragebogen Straßenbefragung T0 Messung (Frauen und Männer) 74 75 5. Anhang 76 10 0 0 Mutige Männer 77 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 8: Fragebogen Straßenbefragung T1 Messung (Männer) 78 79 5. Anhang 80 10 0 0 Mutige Männer 81 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 9: Fragebogen Straßenbefragung T1 Messung (Frauen) 82 83 5. Anhang 84 10 0 0 Mutige Männer 85 5. Anhang 86 10 0 0 Mutige Männer 87 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 10: Fragebogen Ärztebefragung 88 89 5. Anhang 5.2 Werbematerialien 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 12: Werbemittel Stückzahl Plakat DIN A 2 DIN A 3 Abbildung 11: Flyer Ärzte 10.000 Flyer Mann 22.500 Flyer Frau 15.000 Auflagen Werbematerialien Einladung Auftakt 400 Einladung Abschluss 600 Briefbeileger BARMER GEK 5.000 Briefbeileger neutral 5.000 Postkarte Gewinnspiel 1.000 Booklet100 Poster A2 500 Poster A3 1.500 Briefpapier2.000 T-Shirts25 90 Floorgraphics indoor 1.000 Grüne Punkte 1.500 91 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 13: Abbildung 14: Männerflyer Frauenflyer 6-seitig, 6-seitig, Wickelfalz Wickelfalz DIN lang hoch DIN lang hoch 92 93 5. Anhang Seite 105 mm Rückseite 105mm 10 0 0 Mutige Männer Titelseite 105 mm E inladung Abbildung 15: UndÄrzteflyer so läuft sie ab: 8-seitig, Leporello 105 x 105 mm iegelung wird ein mit einer empfindlichen Mini-Videokaer, beweglicher Schlauch in den Enddarm eingeführt und um Übergang von Dickdarm zum Dünndarm geschoben. mte Darm einsehbar. bereitung des Dickdarms vor der Untersuchung ist Vorause hohe Aussagekraft der Koloskopie. Dazu ist zum Beispiel bestimmter Abführmittel erforderlich. Über Reihenfolge einzunehmenden Mittel informiert Sie Ihr Arzt. tion ist in der Regel schmerzarm, für manche Menschen hm. Auf Wunsch erhalten Sie deshalb vorher ein leichtes tel oder eine Kurznarkose, die Sie in einen leichten Dämmersodass Sie von der Untersuchung kaum etwas bemerken. Ein Gewinn für Ihre Gesundheit. Mut wird belohnt: Während der gesamten Aktion werden viele attraktive Sachpreise an die 1000 mutigen Männer aus Mönchengladbach verlost. Mit der Durchführung Ihrer Darminspektion nehmen Sie an der Verlosung teil. Und zwar ohne, dass Sie zusätzlich irgendwas dafür tun müssen. Die Teilnahmekarte erhalten Sie von Ihrer Arztpraxis. Um welche Gewinne* es sich handelt, erfahren Sie in regelmäßigen Abständen unter www.mutige-maenner.de Trä g er : K re *Alle Preise sind gestiftet und nicht aus K GE Mitgliedsbeiträgen finanziert! ER RM A B un d s ells c haft Nordrh -Westfalen e.V. e in Abbildung 16: Einladung Abschlussveranstaltung 2-seitig, 210 x 210 mm Abschlussveranstaltung gefalzt auf „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ Schritte zur Darmgesundheit DIN lang quer 24. März 2011, 18:30 Uhr, Ratssaal des Rathauses Abtei Rathausplatz 1, 41061 Mönchengladbach u. A. w. g.: Krebsgesellschaft NRW, Fax 0211 - 15 76 09 99, Tel. 0211 - 15 76 09 96, [email protected] bsge Seite 105 mm www.mutige-maenner.de Seite 105 mm Seite 105 mm Seite 105 mm 25.03.13 17:16 Mut tut gut! Schön, dass Sie sich entschieden haben, einer von 1000 mutigen Männern in Mönchengladbach zu sein. Aber wie geht’s jetzt weiter? Der erste Schritt, der nun auf Sie zukommt, ist, sich einen Termin zur Darminspektion geben zu lassen. Dazu wenden Sie sich an einen Gastroenterologen. Ein Gastroenterologe ist ein Spezialist für Magen und Darm. Er führt die Darminspektion in Form einer Koloskopie (Darmspiegelung) durch. Mit einem Termin beim Gastroenterologen sind Sie gut beraten. Der erste Termin beim Gastroenterologen beinhaltet ein Beratungsgespräch, bei dem Sie ganz genau über den gesamten Untersuchungsablauf und über alle notwendigen und wichtigen Vorbereitungen für die Darminspektion informiert werden. Eine Liste mit allen Gastroenterologen in Mönchengladbach und Umgebung erhalten Sie unter www.mutige-maenner.de Wann passiert was? Noch Fragen? Nach dem Beratungsgespräch folgt der zweite Termin, www.mutige-maenner.de bei dem die eigentliche Untersuchung, die Darmspiegelung, durchgeführt wird. Am Vortag der Darminspektion nehmen Sie ein abführendes Mittel ein. Damit der Facharzt auch wirklich was sehen kann. Die Darmspiegelung selbst ist unkomplizierter, als man denkt. Das Koloskop (die Kamera) ist nur 1 cm dick. Und nach ungefähr 20 Minuten ist bereits alles vorbei. Das Ergebnis teilt Ihnen anschließend Ihr Gastroenterologe oder Hausarzt mit. Weitere Informationen und Antworten auf Ihre Fragen zum Thema „Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs“ erhalten Sie unter: 01802/112255 BARMER GEK-Teledoktor für medizinische Fragen: Mo. bis Fr. von 8 bis 20 Uhr Einladung Abschlussv_V2..indd 1 14.02.11 13:25 (6 ct. pro Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Mobilfunk höchstens 42 ct. pro Minute) Oder auf dem Präventionsportal Themen und Referenten: der Krebsgesellschaft NRW: www.krebs-check.com Ein Jahr im Zeichen der Darmkrebsvorsorge! Seite 105 mm 23010445_Aerzte-Flyer.indd 2 Seite 105 mm „Mann oder Maus“ - Wie mutig waren die Mönchengladbacher? Dialog mit Oberbürgermeister Norbert Bude, Initiatoren, Krebsgesellschaft NRW und BARMER GEK sowie einigen Unterstützern aus Mönchengladbach: Borussia MG, NVV AG u.a. Seite 105 mm 25.03.13 17:20 Routine trifft auf Mutprobe: Blick hinter die ärztlichen Kulissen Gastroenterologen und Allgemeinmediziner sprechen über Alltag und Erfahrungen: Braucht es wirklich Mut? Gespräch unter Männern Diese Männer haben es getan: der Erste, der Tausendste und Einer zwischendrin! Mit einem Termin beim troenterologen sind Sie gut beraten. te Termin beim Gastroenterologen beinhaltet ungsgespräch, bei dem Sie ganz genau über den Untersuchungsablauf und über alle notwendigen d wichtigen Vorbereitungen für die Darminspektion informiert werden. ste mit allen Gastroenterologen in Mönchenadbach und Umgebung erhalten Sie unter www.mutige-maenner.de Gewinnspiel & mutige Fakten Vorstellung des Gewinnspiels und der Sponsoren eingerahmt von „harten Fakten“ - Was hat die Aktion gebracht? Wann passiert was? Noch Fragen? Nach dem Beratungsgespräch folgt der zweite Termin, bei dem die eigentliche Untersuchung, die Darmspiegelung, durchgeführt wird. Am Vortag der Darminspektion nehmen Sie ein abführendes Mittel ein. Damit der Facharzt auch wirklich was sehen kann. Die Darmspiegelung selbst ist unkomplizierter, als man denkt. Das Koloskop (die Kamera) ist nur 1 cm dick. Und nach ungefähr 20 Minuten ist bereits alles vorbei. Das Ergebnis teilt Ihnen anschließend Ihr Gastroenterologe oder Hausarzt mit. Weitere Informationen und Antworten auf Ihre Fragen zum Thema „Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs“ erhalten Sie unter: 01802/112255 BARMER GEK-Teledoktor für medizinische Fragen: Mo. bis Fr. von 8 bis 20 Uhr Mut wird belohnt! Preisverleihung „Ausgewählter Ort 2011“ Stehempfang und Austausch Moderation: Ralf Jüngermann, Rheinische Post (6 ct. pro Anruf aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, Mobilfunk höchstens 42 ct. pro Minute) Eine Aktion der Krebsgesellschaft NRW und der BARMER GEK unter Mithilfe der Stadt Mönchengladbach Oder auf dem Präventionsportal der Krebsgesellschaft NRW: www.krebs-check.com Einladung Abschlussv_V2..indd 2 94 25.03.13 17:20 14.02.11 13:25 95 5. Anhang Floorgraphic „Vorbeugen hilft“ Karte Verlosung.indd 1 Abbildung 17: 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 18: Postkarte Gewinnspiel (Tombola) 2-seitig, DIN A 6 Klebepunkt für Anwendung im Außenbereich ø 30 cm Papierpunkt für Anwendung im Innenbereich ø 20 cm Sie haben Ihren Mut bewiesen: Tr ä g e r: K re bs 02.03.2010 12:35:13 Uhr ge se Machen Sie mit bei unserer Verlosung! ll sc h af t NR W u nd B A R M E R GEK Ihre Gesundheit ist Mönchengladbach einen Gewinn wert ! www.mutige-maenner.de Ihr Mut wird belohnt! 1. Nach einer unauffälligen Inspektion können Sie sich 10 Jahre sehr sicher sein. 2. Sie können jetzt an der großen Verlosung attraktiver Sachpreise unter allen mutigen Männern teilnehmen. Alle Preise sind gestiftet von Mönchengladbacher Unternehmen und Institutionen. Für mehr gesunde Mönchengladbacher. Ich möchte an der Verlosung teilnehmen: Name, Vorname: Adresse: PLZ, Ort: Telefon: Ihre persönlichen Daten werden streng vertraulich behandelt und ausschließlich für die Verlosung im Rahmen der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ verwendet. Die Postkarte wird getrennt vom Fragebogen an die Krebsgesellschaft NRW weitergeleitet. Im Falle eines Gewinns werden Sie entweder schriftlich oder telefonisch von der Krebsgesellschaft NRW benachrichtigt. Alles über die Aktion und die Gewinne erfahren Sie auf unserer Website : www.mutige-maenner.de Karte Verlosung.indd 2 96 02.03.2010 12:35:13 Uhr 97 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 19: Abbildung 20: Homepage Werbebanner auf mutige-maenner.de mutige-maenner.de Portal- und Startseite Banner für Projekt- Screenshot nach partner mit Link zur Projektende eigenen Website 98 99 5. Anhang 5.3 Presseartikel 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 23: Presseartikel Westdeutsche Zeitung 12.03.2010, „Mehr Mut zur Krebsvorsorge“ Abbildung 21: Presseartikel Rheinische Post 09.03.2010, „1000 mutige Männer werden belohnt“ Abbildung 22: Presseartikel ÄrzteZeitung 10.03.2010, „Mönchengladbach sucht 1000 mutige Männer“ 100 101 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 24: Presseartikel Fohlen Echo (Fan-Magazin Borussia Mönchengladbach) 13.03.2010, „Tausend Mutige Männer für Mönchengladbach gesucht!“ Abbildung 25: Presseartikel Rheinische Post 18.03.2010, „Kampf gegen den Darmkrebs“ 102 103 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer links: Abbildung 26: Presseartikel FORUM – Magazin der Deutschen Krebsgesellschaft, April 2010, „Mehr mutige Männer“ Abbildung 27: Presseartikel Rheinische Post 20.05.2010, „Ein sehr mutiger Mann“ 104 105 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 30: Presseartikel Rheinische Post 14.10.2010, „Hausärzte suchen mutige Männer“ oben: Abbildung 28: Presseartikel Rheinische Post 12.06.2010, „320 Männer waren schon mutig“ unten: Abbildung 29: Presseartikel Rheinische Post 05.08.2010, „Starke Frauen motivieren mutige Männer“ 106 107 5. Anhang 10 0 0 Mutige Männer Abbildung 31: Presseartikel Extra Tipp am Sonntag Mönchengladbach 05.12.2010, „Mutige Männer auf der Zielgeraden“ 108 Abbildung 32: Abbildung 33: Presseartikel Rheini- Presseartikel Rheini- sche Post 23.12.2010, sche Post 26.03.2011, „Tausend mutige Män- „1000 mutige Männer ner sind gefunden“ hat Stadt verändert“ 109 5. Anhang 5.4 Abbildungsverzeichnis 110 10 0 0 Mutige Männer Abbildungsverzeichnis Diagrammverzeichnis Abbildung 1: Key Visual der Kampagne „1000 Mutige Männer“ 15 Abbildung 2: Schirmherr und Testimonial der Kampagne 16 Abbildung 3: Tennis Herren 65 Verbandsliga, Gladbacher Hockey- und Tennis Club 1919 e.V. 17 Abbildung 4: Chronologische Übersicht der Maßnahmen, die vor, während und nach der Kampagne „1000 Mutige Männer für Mönchengladbach“ umgesetzt wurden. 18 Abbildung 5: Medienpräsenz der Kampagne 24 Abbildung 6: Fragebogen Teilnehmerbefragung 69 Abbildung 7: Fragebogen Straßenbefragung T0 Messung (Frauen u. Männer) 75 Abbildung 8: Fragebogen Straßenbefragung T1 Messung (Männer) 79 Abbildung 9: Fragebogen Straßenbefragung T1 Messung (Frauen) 83 Abbildung 10: Fragebogen Ärztebefragung 88 Abbildung 11: Auflagen Werbematerialien 90 Abbildung 12: Plakat 91 Abbildung 13: Männerflyer 92 Abbildung 14: Frauenflyer 93 Abbildung 15: Ärzteflyer 94 Abbildung 16: Einladung Abschlussveranstaltung 95 Abbildung 17: Floorgraphic „Vorbeugen hilft“ 96 Abbildung 18: Postkarte Gewinnspiel (Tombola) 97 Abbildung 19: Homepage www.mutige-maenner.de 98 Abbildung 20: Werbebanner auf mutige-maenner.de 99 Abbildung 21: Presseartikel Rheinische Post 09.03.2010 100 Abbildung 22: Presseartikel Ärzte Zeitung 10.03.2010 100 Abbildung 23: Presseartikel Westdeutsche Zeitung 12.03.2010 101 Abbildung 24: Presseartikel Fohlen Echo (Fan-Magazin Borussia Mönchengladbach) 13.03.2010 102 Abbildung 25: Presseartikel Rheinische Post 18.03.2010 103 Abbildung 26: Presseartikel FORUM – Magazin der Deutschen Krebsgesellschaft, April 2010 104 Abbildung 27: Presseartikel Rheinische Post 20.05.2010 105 Abbildung 28: Presseartikel Rheinische Post 12.06.2010 106 Abbildung 29: Presseartikel Rheinische Post 05.08.2010 106 Abbildung 30: Presseartikel Rheinische Post 14.10.2010 107 Abbildung 31: Presseartikel Extra Tipp am Sonntag MG 05.12.2010 108 Abbildung 32: Presseartikel Rheinische Post 23.12.2010 109 Abbildung 33: Presseartikel Rheinische Post 26.03.2011 109 Diagramm 1: Prozentuale Änderung 2009 vs. 2010, Sekundärdatenanalyse 29 Diagramm 2: Gründe für die Inanspruchnahme einer Früherkennungs-Darmspiegelung, Teilnehmerbefragung 35 Diagramm 3: Überzeugung zur Teilnahme an einer FrüherkennungsDarmspiegelung, Teilnehmerbefragung 37 Diagramm 4: Anteil der Partnerinnen/Partner, die bereits eine Früherkennungs-Koloskopie in Anspruch genommen haben, Teilnehmerbefragung 40 Diagramm 5: Quellen der Information über die Früherkennungs-Darmspiegelung, Teilnehmerbefragung 41 Diagramm 6: Informationsquellen über die Kampagne, Teilnehmerbefr. 42 Diagramm 7: Zustimmung zum Statement 5, Teilnehmerbefragung 45 Diagramm 8: Zustimmung zum Statement 6, Teilnehmerbefragung 45 Diagramm 9: Gesamtbewertung Kampagne, Ärztebefragung 51 Diagramm 10: Hilfestellung durch die Kampagne, Ärztebefragung 51 Diagramm 11: Zusatzaufwand durch die Kampagne, Ärztebefragung 52 Diagramm 12: Bewertung der Kampagne, Straßenbefragung 59 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Polypenbefunde in Mönchengladbach, Sekundärdatenanalyse Tabelle 2: Anzahl Diagnosen in Mönchengladbach im Jahr 2010, Sekundärdatenanalyse Tabelle 3: Inanspruchnahme der Früherkennungs-Koloskopie zu den Zeitpunkten t0 und t1 im Vergleich, Straßenbefragung Tabelle 4: Kampagnenerinnerung, Straßenbefragung Tabelle 5: Kenntnisstand zur Darmkrebsfrüherkennung, Straßenbefragung Tabelle 6: Kenntnisstand zum gesetzlichen Anspruch auf eine Vorsorgeuntersuchung, Straßenbefragung Tabelle 7: Überzeuger für die Inanspruchnahme einer Koloskopie, Straßenbefragung Tabelle 8: Zentrale Botschaften der Kampagne, Straßenbefragung Tabelle 9: Zentrale Auffälligkeiten in Bezug auf die Kampagne, Straßenbefragung 30 31 53 55 55 56 57 57 58 111 Die Erfolgsgeschichte geht weiter: 1000 Mutige Männer für Lippstadt 2011/2012 1000 Mutige Männer für Offenbach 2012/2013 112