Automobilrevue neutrale Schadensstatistik 2013
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Automobilrevue neutrale Schadensstatistik 2013
M AR K EN VO N A—Z AL FA ROMEO Alfa Romeo Giulietta Alfa-Angebot in der Kleinwagenklasse: Das seit 2010 verkaufte Modell Mito. Alfa Romeo 147 und Mito Der Alfa 147 wurde als Drei- und Fünftürer von 2001 bis 2010 gebaut. Den darunter angesetzten Mito gibt es seit 2008 ausschliesslich mit drei Türen. Ein Nachfolgemodell wartet in weiter Entfernung, so sieht man mit einem kleinen Alfa noch lange Zeit gut angezogen aus. Aufgepasst: Wer gelegentlich eine dritte Person in den engen Fond quetschen will, sollte unbedingt darauf achten, dass «sein» Mito als Fünfsitzer zugelassen ist; für diese Konfiguration berechnet Alfa einen Aufpreis. Wenig Schäden, teure Rechnungen Das Markenversprechen, sportliche Fahreigenschaften zu bieten, lösen die kompakten Alfas ein. Der Alfa-typisch viel zu grosse Wendekreis prägt nur den 147, der Mito ist wendiger. Beide sind eher Coupés als familienfreundliche Allzweckfahrzeuge. Beim Occasionsversicherer Multipart schneiden 147 und Mito recht gut ab, allerdings kommt es bei Schäden häufig zu hohen Rechnungen, weil dann teure Komponenten wie Motor und Getriebe betroffen sind. Lenkung und elektrische Anlage fallen mit überdurchschnittlichen Schadenquoten auf. Kostspielig kann auch der Vorführtermin werden. Die Abgasanlage erweist sich als unterdurchschnittlich haltbar, die Achsgelenke sind häufig ausgeschlagen, vom Antriebsblock tropft gelegentlich Öl, da kennen die Prüfer überhaupt keine Toleranz mehr. Bei der Evaluation eines Alfa Romeo sollte man unbedingt auf eine pflichtgemässe Wartung achten und sich am besten an einen langjährigen Vertreter halten. Die Preislage Ein fünftüriger 147 1,9 JTD mit 150 PS des Jahrgangs 2009 und 65 000 km kostet gemäss Eurotax rund 10 000 Franken, ein gleichaltriger Mito 1,4 TB mit 155 PS etwa 11 500 Franken. Der seit 2012 lieferbare Zweizylinder-TwinAir mit 86 PS aus 0,9 Liter Hubraum ist keine wirklich passende Motorisierung für den Mito. Auch die an sich modernen Turbodiesel 1,6 JTD mit 120 PS wollen irgendwie nicht zum Sonntagskleid des Alfa Romeo Mito passen.Ein roboterisiertes 6-Gang-Getriebe ist für den 1,4 Liter grossen MultiAir mit 135 PS verfügbar. Diese Maschine hat elektrohydraulisch betätigte Einlassventile, das Benzinsparpotenzial dieser Innovation wurde bislang noch nicht optimal ausgeschöpft. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Alfa Mito 1.4 (77 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Alfa Romeo Mito Mängel Die MultipartGarantiestatistik weist für den Alfa Mito überwiegend unterdurchschnittliche Schadensquoten aus. Nur Lenkung und elektrische Anlage fallen häufiger auf. Selten, aber dann teuer, sind Motorschäden oder defekte Getriebe. Auf Undichtigkeiten achten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader 135.30 221.40 277.45 302.40 61.30 288.40 Motoren: Benziner als 0.9 TwinAir mit 63 kW (86 PS), 1.4 mit 57 kW(78 PS), 58 kW (79 PS), 70 kW (95 PS) und 77 kW (105 PS). 1.4 TB mit 88 kW (120 PS), 99 kW (135 PS), 114 kW (155 PS) und 125 kW (170 PS). Als Diesel 1.6 JTD mit 88 kW (120 PS). Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Kompaktklasse Wegen des knallharten Sanierungskurses im Hause Fiat repräsentiert die seit 2010 verkaufte Giulietta momentan das obere Ende der Modellhierarchie, immerhin soll in Kürze eine Kombivariante lanciert werden. Die Alfisti werden vom Ambiente nicht enttäuscht sein, opulente Platzverhältnisse erwarten sie nicht. Die kurze Bauzeit lässt noch keine gefestigten Aussagen zu; der artverwandte Bravo von Fiat hat von der AUTOMOBIL REVUE jedoch ein gutes Zeugnis erhalten. Eine rund 50 000 km gelaufene dreijährige Giulietta 1750 TBi mit 235 PS wird ab zirka 20 000 Franken angeboten, ein 1.4 T mit 120 PS für 14 000 Franken. In Kombination mit den 170 PS starken Benzin- (1.4 T) und Dieselmotoren (2.0 JTM) stehen wahlweise roboterisierte 6-Gang-Getriebe zur Verfügung. Der 170 PS starke Turbo mit 1,4 Litern Hubraum stammt aus der modernen MultiAir-Familie mit elektrohydraulisch betätigten Einlassventilen. Alfa 159, Brera, GT und Spider Familie Der viertürige Alfa 159, der fünftürige 159 Sportwagon und die technikverwandten Spider, GT und Brera sind schöne, leider aber auch ziemlich schwer geratene Autos. Die 3,2-Liter grossen V6-Motoren wurden, weil zugekauft, von vielen Alfisti nicht wirklich ins Herz geschlossen.Bei Multipart dominieren Rottöne die Mängelstatistik bei den meisten Baugruppen, lediglich das Kühlsystem macht weniger Ärger als der Durchschnitt. Ähnlich sieht es leider auch bei den obligatorischen Nachkontrollen aus; die teure Abgasanlage verlangt häufiger nach Ersatz, als es die Autofahrer heutzutage gewohnt sind. Ein 60 000 km gelaufener 2009er 159 SW 1.8 TBI (200 PS) ist ab rund 17 000 Franken zu haben, ein gleichalter und gleich motorisierter Spider für etwa 18 000 Franken. Der Brera ist rund 4000 Franken günstiger, und die vorwiegend mit Diesel angebotenen GT reifen wegen der vielen Direktimporte zu echten Schnäppchen. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 29 Mark en vo n A—Z aud i Breites Angebot: Audi A3 Sportback der zweiten Generation (grosses Bild), Fünftürer der ersten Baureihe (ganz oben), aktuelles Modell. Audi A3 Kompakt-Audi Mit dem A3 hat Audi 1996 eigentlich den Vorläufer des Golf IV auf den Markt gebracht, ist in die Kompaktklasse eingestiegen und hat sich damit spätestens ab 1999, damals erschien der fünftürige A3, kleinheimlich unter die europäischen Volumenmarken gemischt. 2003 kam die zweite Generation auf den Markt, im Jahr drauf wurde der Fünftürer umetikettiert und läuft seitdem als Sportback – und das in der Schweiz überaus erfolgreich, denn die überwiegende Mehrheit der Neu wagenkäufer entscheidet sich für diese weitaus praktischere Karosserievariante. Seit 2008 gibt es auch ein Cabrio mit Stoffverdeck, 2012 ging Seit 2008 auf dem Markt: der A3 in die dritte Generation. Das beengte Das Audi A3 Cabrio mit Stoffverdeck. Platzangebot im Fond als hauptsächlicher Makel wurde damit zwar ad acta gelegt, aber die Gebrauchtwagenkäufer müssen noch etwas warten, bis solche Exemplare ein zweites Mal in den Handel kommen. Wie alle Audis brilliert der A3 mit einem tollen Ambiente, sofern der Erstkunde bei der Bestellung die entsprechenden Optionen angekreuzt hat. Teure Verschleissteile Ein dichtes Angebot an Motoren, die meisten in Kombination mit Automatik lieferbar, sowie die Verfügbarkeit von Allradantrieb machen den A3 in der Schweiz heiss begehrt, ergo sind sie teuer, teilweise sogar unverschämt hoch angeschrieben. Bei der Budgetierung kann man ins Kalkül ziehen, dass Audi seit Oktober 2008 Gratisservice für die ersten zehn Jahre (oder 100 000 km) in die Verkaufspreise inkludiert hat. Den Vorführtermin muss man kaum fürchten; ausser Undichtigkeiten am Antriebsblock und ausgeschlagenen Radführungen finden die Prüfer selten Gravierendes. Die frühesten Exemplare zeigen jetzt allerdings Kantenrost. Negativ ins Gewicht fallen die teuren Verschleissteile. Allerdings bietet die Amag teilweise Austauschteile an. Qualitätscheck Audi A3 Mängel Die Statistik weist für A3 älterer Jahrgänge eher nur durchschnittliche Werte aus. Das Fahrwerk sollte man sich näher anschauen, ebenso bei der Probefahrt nicht vergessen, die Klimaanlage zu überprüfen. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Motoren Erste Generation Benziner als 1.6 (74 kW/101 PS und 75 kW/102 PS), 1.8 (92 kW/125 PS), 1.8 T (110 kW/150 PS und 132 kW/180 PS), S3 mit 154 kW/210 PS und 165 kW/225 PS. Diesel als 1.9 TDI mit 66 kW (90 PS), 81 kW (110 PS), 74 kW (101 PS) und 96 kW (131 PS). Zweite Generation Benziner als 1.2 TFSI (77 kW/105 PS), 1.4 TFSI (92 kW/125 PS),1.6 (75 kW/102 PS), 1.6 FSI (85 kW/115 PS), 1.8 TFSI (118 kW/160 PS), 2.0 FSI (110 kW/150 PS), 2.0 TFSI (147 kW/200 PS), 3.2 quattro (184 kW/250 PS), S3 2.0 TFSI (195 kW/265 PS), RS3 2.5 TFSI (250 kW/340 PS). Diesel als 1.6 TDI (66 kW/90 PS), 1.6 TDI (77 kW/105 PS), 1.9 TDI (77 kW/105 PS), 2.0 TDI mit 103 kW/140 PS und 125 kW/170 PS. Cabrio mit 1.2 TFSI, 1.4 TFSI, 1.6, 1.8 TFSI, 2.0 TFSI, 1.6 TDI, 1.9 TDI und 2.0 TDI (140 PS). Komfort-Elektrik 30 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Garantieanbieter Multipart hat beim A3 insbesondere das Zweimassenschwungrad und Fahrwerkskomponenten wie die Silentlager der Längslenker oder die Querlenkbuchse als Schadenquellen ausgemacht und stuft den kompakten Audi bestenfalls als durchschnittlich zuverlässig ein. Jeder dritte in der Schweiz verkaufte AudiDreier ist ein S-Modell; bei diesen Ausführungen mit Allradantrieb übersteigen die Reparaturkosten ab 120 000 Kilometer jedes vernünftige Mass. Die Preislage Ein vierjähriger A3 Sportback mit 160 PS (TFSI) mit zirka 65 000 Kilometern wird ab rund 15 500 Franken gehandelt, ein gleichaltriger S3 2,0 TSFI Quattro mit 265 PS kostet etwa 26 500 Franken. Fahrzeuge der ersten Generation sind inzwischen unter 5000 Franken angekommen. Welcher Preis angemessen ist, entscheidet sich natürlich erheblich anhand des (Pflege-)Zustands. Hier kommt es auch ganz entscheidend darauf an, ob sämtliche Wartungsarbeiten (Zahnriemen) nach Plan ausgeführt wurden und dies auch im Serviceheft dokumentiert ist. Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi A3 1.6 (75 kW), Modell 201 92.20 244.00 50.20 315.40 58.85 218.15 au d i Audi A4 Der Kombi Avant ist die gefragtere Variante des Audi A4, der in der Schweiz zu den Bestsellern zählt. Der auf Wunsch erhältliche Quattro-Antrieb macht ebenfalls einen grossen Teil des Erfolges aus. Vielfahrer bevorzugen den weitverbreiteten TDI mit 119 bis 177 PS als Vierzylinder, darüber gibt es V6-TDI mit 2,7 oder 3,0 Litern Hubraum und bis zu 239 PS. Legendär sind die RS4Modelle mit bis zu 450 PS. Neben Motor- und Getriebeschäden fällt der Mittelkasse-Audi hauptsächlich wegen Kühlsystem- und Zahnriemenproblemen auf. Für die Prüfer auf den Strassenverkehrsämtern ist der A4 ein Leichtgewicht; es gibt nur wenige Massenmobile mit weniger Problemen. Für 18 500 Franken bekommt man einen 180 PS starken viertürigen 2,0 TFSI von 2009 mit 65 000 km, der Avant kostet gut 4000 Franken mehr, soviel kostet dann auch ein Avant Quattro TDI mit 170 PS. Gleich altrige S4 Avant V6 Quattro mit 333 PS werden ab 35 000 Franken gehandelt. Audi A5 MFK-Bestnoten Der A5 wurde 2007 in Genf als Coupé vorgestellt, später ist eine kleine Viersitzerfamilie mit Cabriolet und Fünftürer mit Fliessheck daraus geworden. Technisch lehnt er sich stark an den A4 an, hat diesem aber als Limousine (Sportback ab 2009) trotz engerer Platzverhältnisse im Fond den Rang abgelaufen. Den A5 plagen ähnliche Probleme wie die A4-Reihe, im A5 ist vor allem auch die stufenlose Multitronic für gelegentlichen Ärger verantwortlich. Würden die Strassenverkehrsämter Qualifikationen verteilen, erhielte der A5 Bestnoten. 2011 liess Audi dem A5 ein moderates Facelift angedeihen. Ein A5 Coupé als 1.8 TFSI (160 PS) ist mit 65 000 km/Jahrgang 2009 ab etwa 22 000 Franken zu haben, ein gleichalter 3.2 FSI Automatik (265 PS) als Quattro für rund 30 000 Franken, das Coupé S5 (353 PS) gilt um die 34 000 Franken. Stärkstes Modell der 2011 abgelösten A6-Baureihe: Der RS6 Avant mit 580 PS Leistung. Audi A6 Beliebter Allradantrieb Der Audi A6 ist ein Erfolgsmodell. Wer in der Schweiz an ihn denkt, meint den A6 Avant, der Viertürer spielt im hiesigen und im Heimmarkt kaum mehr eine Rolle. 1994 wurde der ersten A6 (Baureihe C4) verkauft, seit 2011 ist er in der 4. Generation (C7) auf dem Markt. Neben dem herrschaftlichen Erscheinungsbild sind die zahlreichen Motorvarianten bis hin zu extremen Leistungen und die Verfügbarkeit von Allradantrieb Garant für die grosse Beliebtheit. Betont luxuriöse und geschmackvolle Materialien und die Langstreckentauglichkeit gefallen den Käufern. Selbstredend hat der A6 in der Schweiz gemäss Auto-i-Dat als Avant Quattro am wenigsten Blei an den Rädern, während Limousinen mit Frontantrieb überdurchschnittlich lange stehen können. Die Mängel Im Fassungsvermögen wird der Kombi auch von günstigeren Autos geschlagen, der wenig samtpfotige Abrollkomfort passt nicht ins Bild. Multipart stuft den A6 als durchschnittlich anfällig ein. Neben typischen Konzernleiden – Luftmassenmesser, Klimakompressor, Zahnriemen – fällt der A6 häufig durch verschlissene Spurstangenköpfe und Rad lager auf. Beim TCS-Pannendienst gehen viele Hilferufe wegen entladener Batterien ein. Teure Motorschäden kommen vor. Ab 100 000 km verlangt die bei einigen Modellen verbaute Luftfederung nach einer Reparatur. Die MFK-Prüfungen durchlaufen die A6 weitgehend friktionsfrei, am ehesten gibt es Probleme mit der Öldichtigkeit am Antrieb bei älteren Baujahren. Ausgeschlagene Fahrwerksgelenke sind spätesten nach sechs bis sieben Jahren an der Tagesordnung, der Unterhalt wird teuer, wenn das Gratisservicepaket abgelaufen ist (Immatrikulation bis 9/2008 3 Jahre/100 000 km, danach 10 Jahre/100 000 km). Die Preislage Einen ehemals rund 80 000 Franken teuren 2009er A6 Avant 2,7 TDI Quattro mit Getriebeautomatik und 65 000 km auf dem Zähler gibt es für zirka 26 000 Franken, ein gleichaltriger RS6 für ehemals rund 170 000 liegt jetzt unter 65 000 Franken. Bei den bürgerlicher motorisierten A6 bleiben die Verkaufspreise trotz mancher Unzulänglichkeiten hoch, zumindest bei der Kombiversion Avant. Antriebswellen Ersatzteil Preise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi A6 2.7 TDI (140 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Audi A6 Mängel Unter dem Strich gibt es unzuverlässigere Autos als den Audi A6, aber er ist weit entfernt davon, eine unkomplizierte Occasion zu sein. Beim Diesel fallen in der Multipart-Statistik die Elektrik sowie die Treibstoffanlage überdurchschnittlich häufig auf, beim Benziner auch Motor und Getriebe. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 141.50 432.00 50.20 408.20 67.50 306.70 Motoren: Vorletzte Generation (2004 bis 2011) Benziner zwischen 125 kW/170 PS (2.0 TFSI) und 426 kW/580 PS (RS6); Diesel mit 103 kW/140 PS (2.0 TDI) bis 176 kW/239 PS (3.0 TDI). Aktuelle Generation Benziner zwischen 132 kW/180 PS (2.0 TFSI) und 309 kW/420 PS (S6); 2.0 TFSI Hybrid mit 155 kW/211 PS. Diesel mit 130 kW/177 PS (2.0 TDI) bis 230 kW/313 PS (3.0 BiTDI). NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 31 Mark en vo n A—Z aud i Audi A7 und A8 Grosse Luxuslimousinen haben einen schweren Stand, so wurden 2012 in der Schweiz nur 192 Audi A8/S8 immatrikuliert. Audi hat die Problematik erkannt und 2010 mit dem A7 eine weniger nüchtern auftretende Alternative nachgeschoben. Vom A7 Sportback wurden im vergangenen Jahr immerhin 414 Stück abgesetzt. Viele ältere A8 sind gebraucht erhältlich, und dies zu verlockenden Preisen. Wenn ein grosser Audi aus dem Gratis-Serviceprogramm gelaufen ist, sind die Unterhalts kosten aber hoch. Immerhin bekommt der A8/S8 von Multipart gute Noten, die Occasionsgarantie musste aber gelegentlich teure Schäden an Motor und Automatikgetriebe übernehmen. Junge A8 werden nicht selten wegen Ölverlusts am Antriebstrang und ausgeschlagenen Aufhängungen beanstandet. Danach bessert sich das Bild. Ein ausgewachsener A8 Quattro mit V8 (4.2/350 PS), Jahrgang 2009 mit 65 000 km, kostet weniger als 40 000 Franken. Audi Q7 Imposant Audis erster und bislang grösster SUV ist ein technisch hochwertiges Automobil, bietet aber durch sein Erscheinungsbild viele Angriffsflächen. Die Übersichtlichkeit lässt zu wünschen übrig, die Ladekante liegt sehr hoch, aber viele Frauen stehen auf dieses Auto, dem man das agile Handling nicht zutrauen würde. Auch der Federungskomfort ist ausgezeichnet. Die Qualität stimmt: Wie üblich bei luxuriösen Autos macht die Batterie früh schlapp, was auch damit zusammenhängt, dass dieser exzellente Langstreckenwagen oft im Kurzstreckenverkehr missbraucht wird. Weitere Schwachpunkte sind die elektrischen Fensterheber. Einige tiefgreifende Motorschäden (Diesel) hat Garantieanbieter Multipart auch registrieren und dafür aufkommen müssen. 2009 erhielt der Q7 ein Facelift. Ein bereits aufgefrischter Q7 3.0 TDI mit 239 PS und Automatik wird mit 65 000 km für rund 36 000 Franken gehandelt. Platz für die Familie auf gut 4,60 Meter Länge: Audi Q5. Audi Q5 Kombi-Alternative Erhöhte Sitzposition und damit verbunden gute Übersicht: Dies schätzen nicht nur Autofahrerinnen, sondern auch mitreisende Kinder. Mit dem Q5 bedient Audi seit 2009 Käufer, die eine Alternative zum klassischen Familienkombi suchen – und denen ein grosser SUV wie der Q7 einfach zu wuchtig ist. Der Q5 wilderte somit auch gleich erfolgreich im Revier des BMW-Konkurrenten X3. Derzeit gilt man als Q5-Fahrer als geradezu optimal angezogen, während man im grösseren Q7 schon etwas grenzwertig daherkommt. Allerdings kann man an den Q7 durchgängig 3,5 Tonnen andocken, während für den Q5 2,4 Tonnen die grösstmögliche Anhängelast sind. Im Spätsommer vergangenen Jahres wurde der Q5 etwas geliftet, ohne dass man in früheren Modellen alt aussieht. Die Preislage Auf dem Occasionenmarkt hat der Käufer die Auswahl zwischen Otto- und Dieselmotoren in jeweils drei Leistungsstärken, dazu gibt es den seit 2011 auch angebotenen Vierzylinder-Hybrid mit zwei Litern Hubraum. Bei der Langzeitqualität liegt gemäss Multipart alles im grünen Bereich. Berichte von den Motorfahrzeugkontrollen liegen noch kaum vor. Die TCS-Pannenhelfer melden entladene Batterien und bei den Dieseln defekte Antriebsriemen und Wasserpumpen. Einen Audi Q5 Jahrgang 2009 mit 65 000 km Laufleistung bekommt man als 2.0 TFSI Quattro mit Hochwertig: Materialien und 180 PS ab rund 24 500 Franken, für einen gleichaltVerarbeitung im Audi Q5. rigen 3.0 TDI (239 PS) mit Automatik muss man mindestens 33 000 Franken budgetieren.Meistens mehr, weil die Audi-Kunden insbesondere bei den stärker motorisierten Modellen gerne viele Optionen ankreuzen. Teilweise sind auch unter den Zweiliter-TDI mit 170 PS extrem aufgerüstete Exemplare zu finden. Inklusive: heizbare und kühlbare Cupholder. Die Q5 der ersten vier Jahre sind prinzipiell mit Allradantrieb, Versionen nur mit Vorderradantrieb gibt es erst seit 2012. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In F ranken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi Q5 2.0 TDI (125 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Audi Q5 Mängel Die Statistiken von Multipart geben wie die bislang nicht sehr repräsentativen MFK-Daten weitgehend grünes Licht für Q5-Interessenten. 32 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 223.50 342.35 48.35 255.20 63.20 447.10 Motoren: Vor Facelift Benziner 132 kW/180 PS (2.0 TFSI) bis 199 kW/271 PS (3.2 FSI), Diesel 105 kW/140 PS (2.0 TDI) bis 176 kW/239 PS (3.0 TDI). Nach Facelift Benziner 165 kW/225 PS (2.0 TFSI) bis 200 kW/272 PS (3.0 TFSI), Diesel 105 kW/140 PS (2.0 TDI) bis 230 kW/313 PS (SQ5 3.0 BiTDI). 2.0 TFSI Hybrid durchgehend mit 155 kW/211 PS. au d i Gibt eine gute Figur ab: Audi TT als Roadster der aktuellen Baureihe sowie als Coupé der ersten (ganz oben) und zweiten Modellgeneration. Audi TT Alltagstauglich 1998 war der TT eine Sensation, heute zählt er fast auf der ganzen Welt zum Strassenbild, fällt aber immer noch auf. Audis Sportcoupé, auf das 1999 eine Roadster version folgte, hat nichts von seinem Charme verloren. Autos der ersten Jahrgänge sind inzwischen auf dem besten Weg zum Youngtimer. Echte Alternativen gibt es kaum, denn der TT hat, anders als typische Sportwagen, Frontoder auf Wunsch Allradantrieb. Das macht ihn vor allem im Winter zu einem sehr alltagstauglichen Auto. Insgesamt überzeugt der Audi TT durch die auditypische gute Verarbeitung und sein sportliches Fahrverhalten. Dass der TT – Spitzname der ersten Generation: Panzerspähwagen – nicht mit Übersichtlichkeit brilliert, sollte Kaufinteressenten bewusst sein, und auch der Kofferraum vor allem des Roadsters ist nur bedingt reisetauglich. Das mit sportlicher Härte gesegnete Fahrwerk lässt sich mit der Option Magnetic Ride seit einiger Zeit etwas entschärfen. Die motorische Bandbreite ist riesig; Basistriebwerk ist ein 1,8-Liter mit Turboaufladung, der je nach Jahrgang und Auslegung zwischen 150 und 225 PS leistet, Quattro gibt es ab 200 PS mit Automatik. 2011 hat man den grossen 3.2 V6 aus dem Angebot genommen, aber dumpf grollende Fünfzylindermotoren mit 340 bis 360 PS im scharfen TT RS sorgen für noch tollere Fahrleistungen. Selbst vor dem Einbau eines Dieselmotors ist man in Ingolstadt nicht zurückgeschreckt (2.0 TDI/170 PS als Coupé und Roadster, nur als 4x4). Die Mängel Weniger toll ist das Sündenregister der Audi TT. Darauf deuten allein schon die Erfahrungen von Multipart mit dem 2+2-Sitzer (als Coupé, der Roadster hat naturgemäss nur 2 Sitze) hin. Rote Farbe (überdurchschnittliche Reparaturkosten) in derart vielen Rubriken erreicht kein anderer Audi. Türschlösser, Belüftung, Thermostat und Schwungrad gehören zu den Komponenten, die gemäss dem Occasionsanbieter Kummer machen. Typische Konzernschwächen wie die elektrischen Fensterheber oder der Luftmassenmesser stossen noch dazu. Dazu kommen ungenaue Tankanzeigen oder das Kombiinstrument, welches nicht mehr funktioniert und komplett getauscht werden muss. Ein völlig anderes Bild ergibt Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links (Aluminium) Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi TT Coupé 2.0 TFSI (147 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Audi TT/Audi TT Roadster Mängel Während der Audi TT in den Statistiken der Strassenverkehrsämter gut dasteht, verteilt Garantieanbieter Multipart eher mässige Noten. Das liegt vor allem an Problemen im Bereich Antrieb (Zwei massenschwungrad), Kühlsystem und Turbolader. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 102.60 303.48 56.16 345.60 59.40 293.76 Motoren: Erste Baureihe Benziner 1.8 T mit 110 kW/150 PS bis 176 kW/240 PS (quattro sport), 3.2 quattro mit 184 kW/250 PS. Roadster gleiche Motoren bis auf 240-PS-Version. Zweite Baureihe Coupé und Roadster Benziner zwischen 118 kW/160 PS (1.8 TFSI) und 265 kW/360 PS (TT RS plus). Diesel mit 170 PS (2.0 TDI quattro). Der erste Roadster (ganz oben), Topmodell TT RS (Mitte). Gerne genommen: Interieur im Mokassindesign. sich bei den obligatorischen Nachkontrollen auf den Strassenverkehrsämtern. Von dort verabschieden sich die TT meistens fehlerfrei, am ehesten sind Auspuffanlage und Lenkung Problemzonen. Die Preislage Ein TT Coupé 3.2 Quattro (250 PS) kostet vierjährig noch etwa 24 000 Franken, zum gleichen Preis gibt es einen gleichaltrigen TT Roadster mit 200 PS als 2.0 TFSI. Als Coupé kostet ein 200 PS starker Vierzylinder-TT ab etwa 22 000 Franken. Die Exklusivität, einen Roadster mit Dieselmotor und Vierradantrieb zu fahren, kostet um die 23 000 Franken (alle Inverkehrsetzung 2009/65 000 km). NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 33 Mark en vo n A—Z BMW Grosse Auswahl gibt es beim Einser der ersten Baureihe, vor allem vom seit Beginn an verkauften Fünftürer. BMW Einser-Reihe Der kleinste BMW geniesst dank dem im Segment einzigartigen Hinterradantrieb und der Verfügbarkeit von Sechszylindermotoren eine Ausnahmestellung. 2004 als Fünftürer lanciert, wurden 2007 im Zuge eines Facelifts der Dreitürer sowie das Coupé nachgeschoben, 2008 das Cabriolet mit Stoffdach. Raumeffizienz ist nicht das Ding des in Leipzig gebauten Bajuwaren. Agilität schon eher, nicht zu vergessen das Image der Marke, das ungefiltert bis zum Benjamin durchgeschla- Mängel Nicht nur bei der Motorfahrzeugkontrolle, sondern auch in der Statistik von Multipart steht der Einser von BMW gut da. Einen prüfenden Blick verdienen immer die Spurstangen und auch der Antriebsstrang. Am Differenzial gibt es gelegentlich Undichtigkeiten. gen hat. Zu Recht, was die Qualität und das Handling des Einser anbelangt. Der Federungskomfort lässt zu wünschen übrig, und die Aufpreispolitik von BMW hat zur Folge, dass die meisten Occasionen über den Tarifen angeschrieben sind. 2011 wurde die zweite Generation der Limousine eingeführt, leider breiter und länger. Der aktuelle Einser ist formatmässig schon bald ein Dreier. Die Mängel Die obligatorischen Nachkontrollen passieren die meisten Einser makellos, sofern nachgerüstete Veredelungen im Ausweis eingetragen worden sind. Ausnahme: Spurstangenköpfe und Stabilisatorlager sind häufig ausgeschlagen. Auch die Mängelstatistiken von Multipart attestieren dem Einser überwiegend sehr gute Qualität. Ausreisser gibt es fast keine; auffällig ist zum Beispiel beim 120d der Turbolader, der eine überdurchschnittliche Qualitätscheck BMW Einser-Reihe Motoren: Erste Baureihe Benziner zwischen 85 kW/115 PS (116i) und 195 kW/265 PS (130i). Diesel von 85 kW/115 PS (116d) bis 150 kW/204 PS (123d). Motor Zweite Baureihe Benziner zwischen 75 kW/102 PS (114i) und 235 kW/320 PS (M135i). Diesel von 70 kW/95 PS (114d) bis 160 kW/218 PS (125d). Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Coupé Benziner von 125 kW/170 PS (120i) bis 250 kW/340 PS (M Coupé), Diesel 105 kW/140 PS (118d) bis 150 kW/204 PS (123d). Cabrio Benziner 105 kW/140 PS (118i) bis 225 kW/306 PS (135i), Diesel 105 kW/140 PS (118d) bis 50 kW/204 PS (123d). Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 34 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Ersatzteilpreise Wasserpumpe elektrisch Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, BMW 120i (125 kW) Modell 2010. 540.00 278.00 388.00 70.00 278.00 BMW Mängelquote hat. Geld wert ist das GratisServiceprogramm über 10 Jahre oder 100 000 Kilometer ab der ersten Zulassung. Der Kunde muss beim Service nur die Flüssigkeiten bezahlen. Allerdings sollten Käufer genau hinschauen, ob tatsächlich alle notwendigen Austauscharbeiten erledigt wurden oder der betreuende Garagist einen Wartungsstau hat auflaufen lassen, der dann nach Ende des Service programms teuer wird. Auch wenn der zweite Buchstabe im Markennamen motorische Kompetenz verspricht, sind zumindest die 1,6-Liter- Benziner eine Enttäuschung, und auch die als 118i apostrophierten Zweiliter keine Temperamentsbolzen. Favorit der Schweizer Käufer: Der Dreier-BMW als Touring mit kräftigem Dieselantrieb. BMW Dreier-Reihe Kombi plus Allrad Dieses Auto möchten viele gerne fahren. Am Hinterradantrieb dürfte es weniger liegen als am positiven Image der Marke, denn fast jeder zweite Dreier wird inzwischen mit Allradantrieb bestellt. Kombi-Käufer stellen ebenso wie die Automatikfahrer die Mehrheit. Auch die Dieselmotoren stehen in der Gunst der Dreier-Kunden ganz weit oben. Die Artenvielfalt reicht aber noch weiter, die Dreier in der ab 2005 (E90, als Touring E91) gebauten fünften Generation sind auch als Coupé und als Coupé-Cabriolet mit versenk barem Stahldach lieferbar. Dem wendigen Charakter steht aber ein eher mässiges Raum angebot gegenüber. Anders als den Dieseln fehlt es den Vierzylinderbenzinern an Durchzugskraft, motorisch brillant sind die Dreiliter-Reihensechszylinder – Benziner und Diesel. Generation zwei der Einser-Reihe kam 2011 auf den Markt (ganz oben). Begehrt sind auch die Ableger Coupé und Cabrio. Richtig BMW-like in Fahrt kommt der Einser mit dem 170 PS starken Zweiliter im 120i und dann mit dem Dreiliter-Reihensechser, der als 130i (Drei- und Fünftürer) 265 PS und im Coupé und Cabriolet – als 125i bezeichnet – 218 PS leistet. Letzterer dreht noch seidiger, und das Getriebe lässt sich flutschiger schalten. Freilich sind die Automaten bei den Sechszylindern mehrheitlich vertreten, und bei den Vierzylindern keine Seltenheit. Ebenfalls sehr gut gehen die Diesel im 120d oder 123d, die sportlichen Vortrieb mit günstigen Verbauchswerten kombinieren. Eine Allradversion gibt es seit Herbst 2012 (Drei- und Fünftürer), die M-Version als Coupé mit 340 PS von 2011 bis 2012 – als Occasionen sind diese Fahrzeuge aber noch mit der Lupe zu suchen. Die Preislage Ein 116i 3 mit 3 Türen und 122 PS kostet um 14 000 Franken, ein 130i mit 5 Türen und 258 PS 20 000 Franken, der 118d (5 Türen/143 PS) 16 000 Franken, das 135i Cabrio/306 PS ab 28 000 Franken (jeweils Jahrgang 2009, 65 000 km). Die Mängel Ausser einer einseitig ziehenden Handbremse, ausgeschlagenen Fahrwerks gelenken und ausgebleichten Rücklichtern haben die MFK-Prüfer selten etwas zu bemängeln. Garantieanbieter Multipart stuft den Dreier-BMW als qualitativ allenfalls durchschnittlich ein und registriert Ausreisser wie die schwach fixierten Hinterachsgelenke, bei den Dieselmotoren hat man verschiedentlich Turboladerschäden gemeldet bekommen. Wie bei den meisten modernen Autos passieren die häufigsten Defekte aber im Bereich der Komfort-Elektrik, worunter insbesondere elektrische Stellmotoren zu verstehen sind. Insgesamt stuft Multipart den Zweiliterdiesel als problemloser ein als den ZweiBeliebt: Das Cabrio, seit 2007 mit Stahl-Klappdach. literbenziner. Ein vierjähriger 325i xDrive Touring (218 PS) mit 65 000 km wird ab etwa 25 000 Franken gehandelt, ein vergleichbares 320i Coupé (170 PS) für 21 500 Franken. Auch beim Dreier hängt der Wohlfühlfaktor in nicht geringem Masse davon ab, welche Optionen der Erstkäufer bestellt hat. Die dominante Stellung des Dreier-BMW dürfte bleiben, allerdings auf weitere Derivate verteilt wie den neuen GT. Das neue Cabrio wird noch im Laufe des Jahres erwartet. Qualitätscheck BMW Dreier-Reihe Mängel Ein eher durchwachsenes Bild zeichnet die Multipart-Mängelstatistik. Defekte Turbolader sorgen vor allem beim Diesel für Reparaturbedarf. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn k.A. 353.86 413.02 k.A. k.A. k.A. In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, BMW 320i (125 kW) Modell 2010, k.A.: keine Angaben mit Hinweis auf Serviceprogramm Motoren: Baureihe E90/91 Benziner mit 90 kW/122 PS (316i) bis 309 kW/420 PS (M3), Diesel 90 kW/122 PS (318d) bis 210 kW/286 PS (335d). Coupé Benziner 125 kW/170 PS (320i) bis 309 kW/420 PS (M3), Diesel 130 kW/177 PS (320d) bis 210 kW/286 PS (335d). Cabriolet Benziner 125 kW/170 PS (320i) bis 309 kW/420 PS (M3), Diesel 130 kW/177 PS (320d) bis 180 kW/245 PS (330d). NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 35 Mar k en vo n A—Z BMW BMW X1 Kompakt-SUV Ende 2009 erschien der X1 als dritte Grösse im SUV-Portfolio von BMW. Ihn gibt es als sDrive mit Heckantrieb oder als xDrive mit Allradantrieb. Seit dem Facelift 2012 stehen nur noch Vierzylinder im Angebot, sie decken eine Bandbreite von 143 (18d) bis 245 PS (25i) ab – letzterer ist eine Wucht. Der stärkste Diesel kommt im 25d auf 218 PS. Mit Ausnahme des Basis diesels gibt es die famose Achtgang automatik als Option für 3000 Franken. Der X1 ist kein Versprechen für die BMWWerkstätten, denn er scheint keinerlei Probleme zu machen. Undichte Türen sollten justiert werden können. Bei Multipart ist alles im grünen Bereich, und so sehen es auch die MFK-Prüfer. Am ehesten bemängeln sie zu viel Radlagerspiel an der Hinterachse. So kann denn die Wahl durchaus auch auf einen frühen X1 fallen, und dann auch mit Sechszylindermotor: Der X1 xdrive 28i A (245 PS) kostet rund 25 500 Franken, der X1 sdrive 18d (143 PS) 19 000 Franken (jeweils 2009/65 000 km). BMW X5 und X6 BMW X3 Quantensprung Seit dem Modellwechsel 2010 glänzt der BMW X3 mit einer erheblich besseren Materialqualität im Interieur. Die Erstausgabe musste wegen der billigen Anmutung viel Kritik einstecken, den Verkauf hat es aber nicht gebremst. Bezüglich Abrollkomfort hat der aktuelle X3 (F25) im Vergleich zum Vorgänger (E83) einen Quantensprung gemacht und ausserdem zu Lasten grösserer Dimensionen an Format und Raum gewonnen. Die Zweiliter-Diesel fallen gemäss Multipart mit teuren Einspritzanlagen- und Turbo laderschäden auf. Die MFK-Prüfer stossen gelegentlich auf gebrochene Hinterachs federn und reklamieren Ölleckagen am Motor. Ein X3 2.0 mit 150 PS und 65 000 km wird ab etwa 22 000 Franken gehandelt, ein Dreiliter-Turbodiesel mit 218 PS ab 30 000 Franken – beide mit Erstzulassung 2009 und 65 000 km auf dem Zähler. Schweres Gerät Mit den Modellen X5 und X6 bedient BMW den Markt der grossen SUVoder Crossover-Modelle. Dabei ist der X5 ein Dauerbrenner im Programm, der schon seit 1999 erfolgreich in der Schweiz verkauft wird. Im Vergleich zur Erstausgabe ist der X5 seit Einführung der zweiten Generation ab 2007 erheblich gewachsen und ein optionaler Siebensitzer. Hingegen ist der machoartig auf tretende X6, den der Hersteller 2008 in den Markt brachte, ein im Fond enttäuschend enggeschnittenes SUV-Coupé. X5 und X6 sind vor allem Lifestyle-Geräte mit limousinenhaften Handlingeigenschaften, welche seit 2007 ausschliesslich mit Getriebeautomatik ausgeliefert werden. Die meisten X5 können bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen. Vierzylinder gab es nie, dafür geschah im Herbst 2009 das bislang Unvorstellbare: X5 und X6 bekamen M-Modelle zur Seite gestellt. Tiefergelegtes Fahrwerk, 555 PS starke 4,4-Liter- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vo/li Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, BMW X5 3.0 (184 kW) Modell 2010, k.A.: keine Angaben mit Hinweis auf Serviceprogramm Qualitätscheck BMW X5 Mängel Vor allem Probleme mit dem Motormanagement können gemäss Garantieanbieter Multipart zu teuren Reparaturkosten führen. Auch Turbolader und Elektrik sind nicht frei von Fehlern. 36 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik k.A. 752.84 413.02 k.A. k.A. k.A. Motoren: Sechs- und Achtzylinder. X5 erste Baureihe Benziner von 170 kW/231 PS (3.0i) bis 265 kW/360 PS (4.8is V8), Diesel 160 kW/218 PS (3.0d). Zweite Baureihe Benziner 200 kW/272 PS (30i) bis 408 kW/555 PS (M), Diesel 173 kW/235 PS (30d) bis 280 kW/381 PS (M50d). X6 Benziner 225 kW/306 PS (35i) bis 408 kW/555 PS (M), Diesel 173 kW/235 PS (30d) bis 280 kW/381 PS (M50d). BMW BMW Z4 Stoff oder Blech Beim Z4 muss man zwischen den 2003 bis 2009 (E85) und den danach gebauten unterscheiden. Denn seither ist der Z4 kein puristischer Roadster mehr, sondern ein Coupé-Cabrio mit klappbarem Stahldach (E89), was den ohnehin kleinen Kofferraum weiter dezimiert. Von 2006 bis 2008 wurden vom Z4 auch Coupés mit festem Dach als 3.0si (265 PS) und als M-Coupé (343 PS) gebaut. Beim Garantieanbieter Multipart hinterlässt der Z4 einen zwiespältigen Eindruck; es gibt zwar keine typischen Problemzonen, aber Reparaturen in den Sparten Motor, Lenkung, Benzinzufuhr und Elektrik sind kostspielig. Die MFK-Prüfer sehen den Z4 in einem besseren Licht, ausser ausgeschlagenen Tragund Führungsgelenken am Fahrwerk liegt der BMW überall im grünen Bereich. Ein Z4 23i (204 PS) kostet zirka 25 000 Franken, ein 35i (306 PS) ist mit rund 30 000 Franken tarifiert – beide Jahrgang 2009 und mit 65 000 km. Komfortables Reisen auch auf der langen Strecke: Der BMW X5 ist in der zweiten Generation (links, grosses Foto) noch einmal spürbar gewachsen und bietet luxuriöses Interieur. Aber auch schon Autos der ersten Baureihe (links, kleines Foto) punkten mit viel Platz und leistungsstarken Motoren. Kräftiges Heck: Der BMW X6 kommt machohaft daher, auf den hinteren Sitzen geht es aber eher eng zu. Als Top-Motorisierung sowohl im X6 als auch im X5 wird seit 2009 der M angeboten, dessen Acht zylinder (links)555 PS leistet. V8 und die ersten M-Fahrzeuge mit Allradantrieb. X5 M und X6 M fordern in direkter Linie den Porsche Cayenne Turbo heraus. Um die Pace mitgehen zu können, muss der PorscheKunde den Turbo S mit 550 PS bestellen. Im Frühjahr 2010 gab es neue, sparsamere Motoren, 2012 stiess der M50d mit zwei Turboladern und 381 PS dazu, und die Automatikgetriebe haben ausser in den M-Modellen acht Stufen. Mindestmotorisierung war seit jeher der 3.0 D, anfangs mit 218, heute mit 235 PS, und das reicht dank ordentlicher Drehmomentpackung und ohne Anfahrschwäche eigentlich immer. Die Mängel Die MFK-Experten kritisieren hauptsächlich ausgeschlagene Fahrwerksgelenke und Ölverlust am Antriebsstrang. Dass Bremsscheiben und Beläge schnell abgenutzt sind, wird dem hohen Gewicht in Verbindung mit den dynamischen Fahreigenschaften geschuldet. Garantieanbieter Multipart registriert zahlreiche Probleme mit den Reihensechs zylindern, ähnlich wie bei der Fünfer-Reihe. Dazu kommen häufiger lose Hitzebleche, defekte Lenkgetriebe und Lambdasonden. Die neueren Modelle ab 2007 sind besser, Probleme bereiten hier die Klimaanlage und das Einspritzsystem im 35d. Die Preislage Ein BMW X5 xDrive 3,0i mit 272 PS wird ab etwa 34 000 Franken angeboten, der Dreiliterdiesel mit 235 PS kostet gemäss Eurotax etwa 3000 Franken mehr. Beide Fahrzeuge sind Jahrgang 2009 mit 65 000 km Laufleistung. Gemessen am prozentualen Wertverlust, ist der X6 M mit 555 PS aus dem gleichen Jahr geradezu ein Sonderangebot. Der Neupreis lag seinerzeit bei mindestens 152 900 Franken, jetzt ist er um die 56 000 Franken tarifiert. Der X5 M verliert etwas weniger krass an Wert. Generell ist der X5 als Diesel ein Renner im Occasionenhandel. BMW Fünfer-Reihe/Fünfer GT Reisewagen Die aktuelle Fünfer-Serie F10/11 läuft seit 2010, die Vorgänger (E60/61) gehören deswegen aber noch nicht zum alten Eisen. Besonders oft finden sich die Touring genannten Kombis, davon rund jeder zweite mit Allradantrieb und meist mit Automatik. Die Variante GT gilt als Reisewagen mit exzellentem Raumkomfort und hat eine zweitteilige Heckklappe; sie ist erst seit 2010 als xDrive erhältlich. Die Schadenquoten liegen ähnlich wie beim Dreier auf durchschnittlichem Niveau. Auffällig sind viele Batteriekollapse und Probleme beim Reihensechser, die so beim Einser und Dreier nicht vorkommen. Die MFK-Prüfer machen ihre Kreuze hauptsächlich in den Bereichen Spurstangen und Lenkung sowie bei Undichtigkeiten am Antriebstrang. Ein 523i mit 190 PS kostet rund 21 500 Franken, ein 525 xi Touring 29 000, ein 530xd Touring 32 500 Franken, ähnlich hoch ist auch der 530 d GT angeschrieben (alle 2009, 65 000 km). NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 37 Mar k en vo n A—Z Chev ro l e t Chevrolet Nubira Kombi-Nutztier Begonnen hat der Nubira seine Karriere noch als Daewoo im Jahr 2004. Der Vorgänger des Chevrolet Cruze wurde bis 2011 angeboten und war als Kombi recht erfolgreich. Als Nutztier eben, gut gepflegte Exemplare sind selten, und sowieso bleiben Nubira lange in erster Hand. Es finden sich einige für den CNG-Betrieb umgebaute Versionen. Ein braves Auto, das keinerlei Emotionen schürt. Auffällig schwach dimensioniert sind die hinteren Stossdämpfer. Auch die Batterie hält normalerweise nicht sehr lange. Grundsätzlich macht der Nubira mechanisch wenig Ä rger und gilt als anspruchslos, fällt aber auf den Motorfahrzeugkontrollen regelmässig mit überdurchschnittlich vielen Mängeln in praktisch allen Bereichen auf. Einen 2009er Nubira Kombi CDX 1.8 mit 121 PS findet man für knapp 10 000 Franken, die vierstufige Wandlerautomatik ist stark verbreitet und passt zu diesem unaufgeregten und recht kompakten Auto. Chevrolet Matiz Effizient Der Matiz, bis 2005 ein Daewoo, lief bis 2010 und wurde dann vom Spark abgelöst. Der Kleinwagen findet sich in der Stadt am besten zurecht, seine Raumeffizienz ist überdurchschnittlich bei etwas knapper Innenbreite. Mit dem dreizylindrigen 0,8-Liter-Motor – auch mit Automatik verfügbar – kann man schon mal die linke Spur besetzen, sofern es nicht aufwärts geht, der Einliter-Vierzylinder bietet subjektiv nicht mehr. Leider finden die MFK-Prüfer in allen Bereichen Gründe für ein Kreuz: Fahrwerk, Auspuff, Ölleckagen. Die TCS-Patrouilleure berichten von defekten Zündspulen und Kurbellwellensensoren, ausserdem scheint die Batterie zu schwach dimensioniert zu sein. Motor und Getriebe sind aber für Fahrleistungen über 150 000 Kilometer gut. Einen gut ausgerüsteten Dreizylinder mit 65 000 km und vier Jahre alt bekommt man jetzt gemäss Auto-i für 5500 Franken, die Automaten kosten fast 1500 Franken mehr, Vierzylinder werden kaum höher gehandelt. Chevrolet Captiva (gross) und baugleicher Opel Antara. Chevrolet Captiva/Opel Antara Enge Verwandte Chevrolet Captiva und der baugleiche Antara von Opel sind seit 2006 im Markt, 2011 gab es ein Facelift. Historisch gesehen haben die Koreaner das Erbe des von 1991 bis 2004 gebauten Opel Frontera angetreten. Hauptsächliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Captiva und Antara ist die Sitzkonfiguration. Der Opel ist durchgängig ein Fünfsitzer, der Chevrolet ein Siebensitzer, allerdings in der Basisversion bis 2011 auch mit fünf Sitzen erhältlich. Ausserdem bekommt man den Chevy auch mit Frontantrieb, während der Opel Antara immer ein Allradler ist. Die Mängel Beide sind geräumig, bieten gute Serienausstattung und neutrales Kurvenverhalten. Dynamik ist nicht ihr Ding, der V6-Benziner ist durstig, die Ladekante hoch. Die Vordersitze lassen jeglichen Seitenhalt vermissen. Die 2,4-Liter-Benziner mit 164 PS sind etwas schwach auf der Brust. Den Dreiliter-V6 bietet nur noch Chevrolet und serienmässig mit Automatik an. Die Diesel haben neu 2,2 Liter statt zwei Liter Hubraum und leisten 165 statt 150 PS. Die Anhängelast liegt zwischen 1500 und 1700 kg. Bei Multipart gelten Antara und Captiva als halbwegs problemlose Autos mit guter Verarbeitung, anfällig sind Einspritzpumpe, defekte Zylinderkopfdichtungen kommen überdurchschnittlich häufig vor, auch die Lenkung gilt es vor dem Kauf zu checken. Vor der obligatorischen Nachkontrolle empfiehlt sich ein Besuch in der Werkstatt, weil viele Baugruppen schleichend nachlassen, ohne dass man es als Fahrer bemerkt. Dazu gehören poröse Stabilisatorgummis. Ölleckagen am Getriebe kann man bemerken, wenn man kein Laternenparkierer ist. Interessenten sollten den Zustand der Reifen prüfen; diese nutzen sich ungleich ab. Die Preislage Der Captiva LT 2.4 L 4WD (136 PS), vier Jahre alt und 65 000 km gelaufen, wird mit etwa 18 000 Franken taxiert, ein gleichaltriger Antara Cosmo 2.0 CDTi/150 PS 4WD kostet ungefähr gleich viel. Per 2014 ist die zweite Generation Captiva/Antara angesagt, die Occasionswerte werden günstig bleiben, weil das Angebot durch viele Vorführwagen angereichert wird. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 299.70 Kotflügel vorne links 422.82 Aussenspiegel rechts 297.54 Stossdämpfer hinten (mit Niveauregulierung) 1394.28 Satz Wischerblätter vorn 76.64 Satz Bremsscheiben vorn 447.12 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Chevrolet Captiva 2.4 LS 4WD (100 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Chevrolet Captiva/Opel Antara Mängel Was dem Chevrolet Captiva und dem baugleichen Opel Antara ein wenig das Zeugnis verhagelt, sind die überdurchschnittlich häufig vorkommenen Mängel am Motor (Zylinderkopfdichtung) sowie an der Lenkung. 38 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Benziner mit 100 kW/136 PS und 123 kW/167 PS (2.4), 169 kW/230 PS (3.2 V6), 190 kW/258 PS (3.0 V6), Diesel mit 110 kW/150 PS (2.0 VCDi) sowie 120 kW/163 PS und 135 kW/184 PS (2.2 VCDi). Opel Antara Benziner mit 104 kW/141 PS und 123 kW/167 PS (2.4) und 165 kW/224 PS (3.2 V6), Diesel mit 110 kW/150 PS (2.0 CDTi) sowie 120 kW/163 PS und 135 kW/184 PS (2.2 CDTi) Mark en vo n A—Z Ci tro Ën Citroën C6 Obere Mittelklasse Dem Citroën C6 stand von Anbeginn an der hohe Verkaufspreis im Weg. Schade eigentlich, eine ernsthaftere Alternative zum Mainstream in der oberen Mittelklasse gibt es kaum. Der C6 wurde bis 2012 gebaut. Die Bedienung ist etwas komplex, die Kopffreiheit hinten ziemlich knapp, und auf kurzen Unebenheiten arbeitet die Federung zu steifbeinig. Das Fahrgefühl auf Lang strecken aber ist top. Mit viel Glück findet man einen C6 mit laufendem Unterhaltsvertrag über drei Jahre/100 000 km (ab Immatrikulation.). Insgesamt plagen den C6 eher kleine Malheure, auf den Strassenverkehrsämtern hinterlässt der letzte grosse Citroën keine unangenehmen Duftnoten. Allerdings darf man Turboladerschäden beim 2.2 HDi nicht verschweigen. Ein C6 HDI 3.0 mit 241 PS inklusive Automatik mit rund 65 000 km in den Achsen und vier Jahre alt ist für rund 27 000 Franken eine echte Alternative zu Audi A6 & Co. Citroën C5 Mittelklasse Seit 2008 baut Citroën mit dem C5 ein richtig schönes Auto, das auch als Tourer (Break) gut gefallen kann. 2012 lancierte Citroën die Lifestyle-Variante DS5, von der es auch Hybridversionen mit Allradantrieb gibt. Der Mängeltornister ist meistens ziemlich umfangreich, beginnt bei Ölleckagen am Antrieb bis zu den Antriebswellen und Federbeinen, macht vor Traggelenken mit zu viel Spiel nicht Halt und umfasst auch ausgeschlagene Spurstangen. Die teure Abgasanlage erweist sich aber als überdurchschnittlich resistent. Von Multipart bekommt der C5 gute Noten, die Benziner noch besser als die Diesel. Ein Citroën C5 Tourer 1.6 T mit 156 PS kostet knapp über 16 000 Franken, als 2.7 HDI V6 Automatik (204 PS) sind es 21 000 Franken, der Berline 2.0i mit 140 PS und Automatik 15 000 Franken, alle Jahrgang 2009 und 65 000 km. Sehr zuverlässiges Auto in der Kleinstwagenklasse: Citroën C1. Citroën C1/Peugeot 107/Toyota Aygo Teamarbeit Der kleinste Citroën teilt Plattform und Technik mit Peugeot 107 und Toyota Aygo. Gemeinsam kamen die Drillinge 2012 auf 3336 Zulassungen, das wäre Platz 22 in der Hitparade gewesen und der vorderste bei den Kleinstwagen. Lanciert wurde das Trio 2005 drei- und fünftürig. Allen gemeinsam ist der von Daihatsu beigesteuerte 3-Zylinder mit einem Liter Hubraum und 68 PS, neben dem 5-Gang-Handschalter ist ein roboterisiertes 5-Gang-Getriebe verfügbar. Der interimistisch angebotene 1,4-Liter-Vierzylinder-Diesel wurde im Zuge des Facelifts 2010 wieder aus dem Programm gekippt. Wendigkeit, tolle Übersicht, ordentliches Raumangebot vorn und der zurückhaltende Verbrauch zählen zu den Meriten des Trios. An die Getriebeabstufung mit der daraus resultierenden, kaum vorhandenen Elastizität, an den limitierten Kofferraum mit hoher Lade kante sowie an die ruppige Federung muss man sich ebenso gewöhnen wie an das doch eher sparsame Ambiente mit teilweise unverkleideten Blechteilen innen. Die Mängel Im Euro NCAP-Crashtest erreichte der Citroën C1 stellvertretend für alle Modelle im Jahr 2005 vier Sterne. Das war und ist beachtlich. Die obligatorischen Nachkontrollen passiert das Dreigestirn meistens ohne Mängel. Am ehesten wird die Auspuffanlage bemängelt. Defekte Bremsanlagen und Beleuchtungen gehören in das Kapitel Wartungsstau. Bei Multipart schliesst man gerne Garantieverträge für die in Tschechien produzierten Autos ab, weil sie weitgehend problemlos sind. Defekte Anlasser, Generatoren und Wasserpumpen kommen aber vor, ebenso Batterien, die zu früh den Dienst quittieren. Die Preislage Ein gut ausgestatteter C1 mit fünf Türen kostet, vier Jahre alt und mit rund 65 000 Kilometern auf dem Zähler, noch etwa 6500 Franken. Baugleich: Peugeot 107 und Toyota Aygo. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Citroën C1 1.0i (50 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Citroën C1 Mängel Grüner geht nicht: In den Statistiken von Garantieanbieter Multipart erreicht der Citroën C1 in fast allen Baugruppen Mängelquoten, die unterdurchschnittlich sind. Das gilt entsprechend auch für die Partnermodelle. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 196.96 191.19 93.61 208.40 37.10 97.34 Motoren: Als Benziner gibt es den Citroën C1 (und seine Partnermodelle Peugeot 107 und Toyota Aygo) mit 50 kW/68 PS (1.0i), als allerdings wenig gefragten Diesel mit 40 kW/54 PS (1.4 HDi oder 1.4 D). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 39 Mark en vo n A—Z Ci tro Ën Citroën Picasso Konkurrent in der Golf-Klasse: Der Citroën C4 bietet ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Citroën C4 Kompaktklasse Im ziemlich schwierig zu durchschauenden Programm von Citroën bietet der C4 dem Golf die Stirn. Wer einen kompakten Kombi sucht, muss bei den Franzosen auf einen der zahlreich vertretenen Minivans (C4 Picasso oder Grand Picasso) zurückgreifen. Als Alternative zum Fünftürer gab es von 2005 bis 2010 vom C4 ein im Wortessinne schräg gestyltes Coupé. 2010 wurde der C4 neu aufgelegt und 2011 die Kundschaft mit der zusätz lichen Variante DS4 begeistert oder verunsichert, je nach Geschmack. Die C4-Bedienung mit der feststehenden Nabe des Lenkrades ist gewöhnungsbedürftig, der Fahrkomfort auf langen Bodenwellen sehr gut, der Lenkung fehlt es an Feedback, die Schaltung flutscht schön durch die Gassen. Der Geräuschkomfort war schon sehr angenehm, bevor der Golf in dieser Klasse neue Massstäbe setzte. Das Platzangebot ist konkurrenzfähig, das Kofferraumvolumen in der 2010 abgelösten Baureihe eher unterdurchschnittlich, die Motoren hängen etwas schlapp am Pedal. Auf dem 1.6 VTi mit 120 PS gibt es eine 4-StufenAutomatik, auf dem 1.6 THP (156 PS) sowie auf dem 1,6.Liter-Diesel mit 115 PS ein roboterisiertes Schaltgetriebe mit sechs Stufen. Eine potente Maschine wie seinerzeit im Coupé (2.0i VTS mit 177 PS) steht leider nicht mehr zur Verfügung. Die Mängel Die Verkehrsämter reklamieren ausgebleichte Rückleuchten, gerostete Abgasanlagen, ausgeschlagene Spurstangen und Ölverlust am Antriebsblock. Garantieanbieter Multipart sieht den C4 weitestgehend als problemloses Auto, am ehesten flattern teure Rechnungen wegen der Einspritzanlage beim 1,6-Liter-Turbodiesel ins Haus. Die flächen deckend über alle Citroën-Modelle frühzeitig kollabierenden Anlasser deuten auf ein Zulieferproblem hin. Die Preislage Ein rund 65 000 km gelaufener C4 1.6i T mit 150 PS des Jahrgangs 2009 gilt gemäss Eurotax noch 14 000 Franken. Ein C4 Coupé VTS mit ebenfalls 150 PS wird gleich hoch gehandelt. Mit dem C4 fährt man meistens günstiger, als es die Nachbarn vermuten. So ist man mit dem französischen Golf-Konkurrenten finanziell vernünftig angezogen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Citroen C4 1.6 (80 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Citroën C4 Mängel Die Statistik von Multipart attestiert dem Citroën C4 gute bis sehr gute Werte. Überwiegend grün ist die Bilanz aber nur beim Benziner, während der Diesel mit Problemen an der Treibstoffanlage häufiger auffällt. Beim Fahrzeugcheck sollte man Motorblock (Ölundichtigkeiten) und Fahrwerk etwas genauer inspizieren. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader 130.55 193.50 214.60 637.80 89.50 257.15 Motoren: Baureihe 2005 bis 2010 Benziner von 65 kW/88 PS (1.4i) bis 110 kW/150 PS (1.6i), Diesel 80 kW/110 PS (1.6 HDi) bis 103 kW/140 PS (2.0 HDi). Aktuelle Baureihe Benziner von 70 kW/95 PS (1.4 VTi) bis 115 kW/156 PS (1.6 THP), Diesel 82 kW/112 PS (1.6 HDi) bis 110 kW/150 PS (2.0 HDi). Komfort-Elektrik 40 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Familienmobil Von 1999 bis 2011 als fünf sitziger Xsara Picasso, ebenfalls mit fünf Sitzen ab 2007 als C4 Picasso, seit 2006 als Grand Picasso mit sieben Plätzen: Familientransport hört bei Citroën auf den Namen des spanischen Künstlers. Dreiviertel aller Autos sind querbeet mit Turbodiesel ausgerüstet. Trotz des hohes Gewichts ist der 90-PS-Diesel empfehlenswert. Ärgernisse sind lose Hitzeschilder, wackelnde Vordersitze und klemmende Bremszangenträger, die für ungleichmässig abschmirgelnde Beläge sorgen. Dazu kommen viele Elektronikausfälle. Auf den Motorfahrzeugkontrollen fallen die verschiedenen PicassoVariationen am ehesten mit schadhaften Auspuffanlagen und Ölspuren am Antriebsblock auf. Den Xsara Picasso 1.6 i mit 110 PS gibt es ab rund 8000 Franken. Der C4 Picasso 1.6 T mit Automatik und 140 PS kostet ab 15 500 Franken, der C4 Grand Picasso 2.0 HDi (150 PS) ab 16 000 Franken. Alle Jahrgang 2009 mit 65 000 km. Citroën C2/C3 Kleinwagen Seit 2005 rundet der C1 das Citroën-Programm nach unten ab, und um die C2/C3 ist es ruhiger geworden. Geblieben sind aber die günstigen Preise der C3und Pluriel-Occasionen; im Handel werden sie prozentual tiefer angeschrieben als die entsprechenden C2 mit drei Türen. Das mag auch an der Optik liegen, der Dreitürer sieht spannender aus als der pummelig wirkende Fünftürer oder der rustikale Pluriel. Trotz Kuppeldach und hoher Bauweise (152 cm) ist das Raumangebot im Fond eher enttäuschend. Zu weiche Sitze gestalten den Aufenthalt auch vorne nicht sonderlich angenehm. Die kleinen Citroën nimmt Multipart gerne in die Kartei auf, weil sie selten Garantiekosten verursachen. Am ehesten kommt es zu ausgehängten Schaltgestängen und kaputten Anlassern. Dass die Batterien und die Kupplungen häufig frühzeitig den Dienst quittieren, ist vorwiegend einsatzbedingt. Einen flotten C2 1.6i VTS mit 122 PS bekommt man für rund 10 000 Franken, einen C2 1.1 Furie (60 PS) für 7000 Franken. Der C3 1.4i/88 PS mit Stopp-Start-System ist für weniger als 10 000 Franken zu haben. Alle Preise Jahrgang 2009, 65 000 km. Mark en vo n A—Z Daci a Dacia Duster Geräumig und komfortabel gefedert: Dacia Sandero. Dacia Sandero Wertmeister Mit dem fünftürigen Sandero fasste die Marke Dacia in der Schweiz richtig Fuss. Die Akzeptanz des Ostlabels unter Renault-Führung wurde von vielen Branchenkennern unterschätzt. Jedoch ist der Sandero nicht nur ein wirklich günstiges, sondern auch ein gutes Auto. Das Image ist inzwischen so gut, dass man sich rühmen kann, zu den Marken mit den geringsten Wertverlusten zu gehören. Gemäss Auto-i-Dat steht ein Sandero durchschnittlich 46 Tage, bevor er einen neuen Käufer findet, ein Mégane Kombi 102 Tage. Die Mängel Der Sandero ist geräumig und äusserst komfortabel gefedert. Die Bedienung stresst wenig. Die schlichteren Versionen ohne elektrische Fensterheber findet man im Markt nicht, die luxuriöseren bis hin zum Lauréate eher, aber auch nicht an jeder Ecke. Meist bleibt ein Dacia lange in erster Hand. An das viele Hartplastik kann man sich gewöhnen, ärgerlich sind die ungepolsterten Ablagen, wo harte Gegenstände zwangsläufig scheppern. Etablierten sich die Dacia vorerst als robuste und problemfreie Autos, so manifestieren sich mittlerweile doch einige Defizite bei der Langzeitqualität. Beim Sandero ärgert ausserdem die miserable Tankentlüftung; um die letzten zehn Liter in den 50-Liter-Tank zu füllen, braucht es mehr als Geduld, zudem hängt die digitale Tankuhr manchmal. Einige Motor schäden beim 1,6-Liter-Benziner mit 82 PS sind dokumentiert. Die MFK-Prüfer kritisieren lose Auspuffanlagen, ausgeschlagene Fahrwerksgelenke und Spurstangen, letzteres in krassem Ausmass. Die verbauten Diesel- und Benzinmotoren von Renault können den Antriebsblock selten trocken halten. Seit 2012 gibt es den modernen 0,9-Liter-Dreizylinder von Renault im bereits neu aufgelegten Sandero, der dürfte einiges besser machen und fährt sich im relativ grossen Dacia ausgezeichnet. Die Preislage Einen gut ausgestatteten Sandero 1.6 Lauréate mit 87 PS bekommt man mit Jahrgang 2009 und 65 000 km kaum unter 6000 Franken, der identisch motorisierte Sandero Stepway ist rund 500 Franken höher angeschrieben. Die Dacia-Occasionspreise sind sehr theoretisch, weil die Rumänen kaum als Occasion zu finden sind. Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vo/li Aussenspiegel rechts 1 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn 168.00 149.00 139.00 198.00 49.00 139.00 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Dacia Sandero 1.2 (55 kW), Modell 2010 Crossover-Optik: Dacia Sandero Stepway. Motoren: Modell 2008 Benziner von 55 kW/75 PS (1.2 und 1.4) bis 64 kW/87 PS (1.6), Diesel von 50 kW/68 PS (1.6 dCi) bis 65 kW/86 PS (1.6 dCi), Modell 2013 Benziner von 55 kW/75 PS (1.2) bis 66 kW/90 PS (0.9), Diesel mit 66 kW/90 PS (1.6 dCi). SUV Auf ein Auto wie den Duster haben viele Eidgenossen sehnlichst gewartet. Ein stattlicher SUV zum Preis eines Corsa. So wie sich Herr und Frau Schweizer ihr Auto wünschen, werden letztlich dann doch runde 20 000 Franken draus, als Fronttriebler ist der Duster 3500 Franken günstiger. Langzeiterfahrungen über den 2010 vorgestellten Duster fehlen noch, die Bewährungsprobe steht noch aus. Erfahrungen mit dem Logan und Sandero lassen befürchten, dass die Substanz weniger robust ist als anfänglich erhofft. Theoretisch werden dreijährige Duster 4WD mit etwa 50 000 Kilometern auf dem Zähler je nach Ausstattung für 10 000 bis 12 000 Franken angeboten. Allerdings ist der Occasionenmarkt weitgehend nicht vorhanden. Weil die Margen extrem eng sind, gibt es auch kaum Vorführwagen-Angebote. Dacia Logan MCV Raumwunder Mit dem Rucksack-Logan fing es an, mit dem daraus abgeleiteten Kombi MCV kam Hand in Hand mit dem Sandero auch in der Schweiz der Erfolg für Dacia. Kleine Handwerksbetriebe scheinen geradezu auf ein Auto wie den Dacia MCV gewartet zu haben. Die relevanten Eckdaten erklären den Durchmarsch nach weit vorne, 2350 Liter Laderaum sind die Ansage. Dass es den MCV auch siebensitzig gab, ist weniger gefragt. Die aufkommenden Mängel (siehe Sandero) schaden dem MCV vorläufig kaum, weil es praktisch keine Occasionen gibt. Theoretisch wird ein Basis-MCV 1.6 L (87 PS) um 6000 Franken gehandelt, ein 1.5 dCi mit 86 PS und Topaussstattung um 8000 Franken (jeweils 2009/65 000 km). Der Dacia MCV wird seine Stellung als Laderaum-Champion noch eine lange Zeit behalten und somit auch als Auto mit einem der tiefsten Wertverluste im Markt überhaupt. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 41 Mark en vo n A—Z F i at Knuddelige Kleinwagen: Den Fiat 500 gibt es auch als C mit Rollverdeck (oben rechts), den technisch gleichen Ford Ka nur als Limousine. Fiat 500/Ford Ka Verkaufshit Ohne das 500-Remake wäre der Fiat-Konzern vermutlich untergegangen. Den Erfolg hat man richtig eingeschätzt und das Auto mutig gepreist. Der parallel im gleichen polnischen Werk produzierte, technisch auf dem Fiat 500 basierende, Ford Ka ist rund 2500 Franken günstiger, nicht schlechter, aber weniger knuddelig. wenig hereinkommende Garantieanträge für den Kleinwagen, es dominiert die Farbe Grün. Was auch daran liegen mag, dass die Fahrer eines Fiat 500 ihr Auto lieben, statt es, wie zum Beispiel einen Punto, einfach zu nutzen und gerne mal einen Wartungstermin aufzuschieben. Halbwegs anfällig sind das Schaltgetriebe und die Antriebswellenmanschetten. Die Batterie leidet unter dem häufigen Kurzstreckenverkehr – aber unter dem Strich nichts, was einen Occasionenkäufer prinzipiell abschrecken sollte. Auf den Strassenverkehrsämtern finden die Prüfer selten Ölleckagen am Antrieb, aber die Abgasanlage ist schon in jungen Jahren korrosionsanfällig. Die Mängel Den Fiat gibt es auch als Cabrio sowie als kräftige Abarth-Varianten. Seit kurzem ist ein viertüriger 500 L im Angebot – der basiert aber technisch auf dem Punto. Nur etwa fünf Prozent der ausgelieferten 500 sind Diesel, dafür stehen die Abarth hoch im Kurs, und es zirkuliert ein farbenfrohes Angebot mit entsprechendem Trimm. Die Autos sind nach wie vor gefragt, die Preise somit eher hoch. Der 500 ist zu Recht ein Erfolg, weil er aus dem Mainstream-Schema ausbricht, mit Charakterstärke auffällt statt sich mit allgemeingültigen Schemen anzubiedern. Dazu registriert Garantieanbieter Multipart Die Preislage Einen Fiat 500 1.2 (Baujahr 2009, 65 000 km) mit 70 PS sollte man für 9500 Franken finden, das Cabrio kostet etwa 1000 Franken mehr. Einen Abarth mit soundmässig gefühlt drei Litern Hubraum und 160 PS kostet 15 500 Franken. Den Ford Ka, der vor allem für jüngere trendige Frauen mit schmalem Budget konzipiert ist, gibt es günstiger. Der Ka 1.25 in Top-Ausstattung Titanium mit 70 PS steht ab 7000 Franken in der Liste. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Fiat 500 1.2 (51 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Fiat 500/Ford Ka Mängel Der Fiat 500 präsentiert sich als rechter Musterknabe. Bei Garantieanbieter Multipart gibt er sich unauffällig mit unterdurchschnittlichen Schadenquoten, bei der MFK werden auch schon in jungen Jahren rostige Auspuffanlagen moniert. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 42 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 135.30 133.80 213.00 301.50 59.30 194.70 Motoren: Fiat Benziner mit 51 kW/70 PS (1.2), 63 kW/85 PS (0.9 Twinair), 73 kW/100 PS (1.4), 99 kW/135 PS, 103 kW/140 PS und 118 kW/160 PS (1.4-16 T Abarth), Diesel 55 kW/75 PS (1.3 JTD). Ford Ka Benziner mit 51 kW/70 PS (1.25), Diesel mit 55 kW/75 PS (1.3 JTD). F i at Fiat Punto Fiat Sedici/Suzuki SX4 Fiat Panda Die tolle Kiste Der erste Panda kam 1980 zur Welt und wurde in Europa bis 1996 vertrieben. Den jetzt fünf- statt dreitürigen Nachfolger brachte Fiat erst 2003, 2012 gab es eine Modellpflege. Seit 2006 fährt der Panda auch wieder mit Allradantrieb – in St. Moritz steht der 4x4 rotzfrech neben den angesagten Luxusprodukten. Ab 2007 wird der Panda auch in einer bivalenten CNG-Version angeboten. Schadensmeldungen bei Multipart betreffen hauptsächlich Treibstoffpumpen und das Motorsteuer gerät. Häufig auftretende Zündkabel schäden deuten auf Marderverbiss hin. Viele Kurzstreckeneinsätze machen der Batterie zu schaffen. Auf den Motorfahrzeugkontrollen werden mehr oder weniger die gleichen Mängel beanstandet wie beim Fiat 500. Ein Panda 4x4 1.2 mit 60 PS des Jahrgangs 2009 (65 000 km) kostet immer noch an die 9000 Franken, ein 1.3 JTD mit 70 PS ist nicht teurer, weil man in den Bergen auch wegen der Heizung eher auf Benziner setzt. Duo Die seit 2006 in Ungarn hergestellten Zwillinge Fiat Sedici/Suzuki SX4 treffen vor allem in Bergregionen und mit Allradantrieb auf Gegenliebe, auch weil das Format mit 412 cm Aussenlänge stimmig ausgefallen ist; nicht zu klein, noch nicht gross. 158 cm Bauhöhe ermöglichen ein gutes Raumangebot, der Kofferraum ist mit 270 Litern aber eher bescheiden, er ist bis auf 1045 Liter erweiterbar. Innen empfängt der Italo-Japaner den Fahrer mit einem sachlichen Ambiente. Fiat bietet den Sedici mit Frontantrieb ausschliesslich mit vierstufiger Automatik an, Suzuki hat den SX4 mit Zweiradantrieb gegen Aufpreis mit Automatik im Programm, automatische Allradler gibt es leider nicht. Aber Diesel (2.0/135 PS, bis 2010 1.9/120 PS) in Kombination mit Allrad ist möglich. Einstiegsmotor ist der 1.6 mit 120 PS (bis 2009: 107 PS). Benziner haben fünf, Diesel sechs Gänge. Der Hinterradantrieb wird per Schalter aktiviert. Die Benzinversion ist am Berg schnell gestresst und wird laut; kein Wunder bei über 1400 kg Leergewicht. Die Diesel kommen damit besser zurecht, leider ist der Turbo lader ein stark gefährdetes Bauteil. Beim Garantieanbieter Multipart steht das Duo vergleichsweise gut da, es dominiert fast durchgängig die Farbe Grün. Kupplungsschäden kommen aber häufig vor, die gehören jedoch in die Kategorie Verschleiss. Verstopfte Dieselpartikelfilter deuten auf viel Kurzstreckenverkehr hin; einem Auto mit Partikelfilter muss man unbedingt hin und wieder eine grössere Ausfahrt gönnen, damit sich der Filter aus eigener Kraft säubern kann. Die Strassenverkehrsämter haben wenig zu reklamieren, am ehesten sind die Achsaufhängungen tangiert. Abgefahrene Bremsen gehören in das Kapitel Fahrzeugwartung, genauso zerbröselte Scheiben wischerbesen. Ein Fiat Sedici des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet als 1.6 4WD mit 120 PS rund 10 000 Franken, der 1.9 JTD 13 000 Franken. Die Preise für einen entsprechenden Suzuki liegen auf gleichem Level. Kleinwagen Zu den im Markt sehr stark vertretenen und bei Occasionenkäufern beliebten Modellen gehört der drei- und fünftürig angebotene Fiat Punto. Zu seinen Qualitäten gehören das Platzangebot und die angenehme Federung sowie die teilweise quirligen Motoren. Eine Sonderstellung nehmen die seit 2010 erhältlichen Abarth-Versionen ein. Auf der MFK sieht es nicht so gut aus, in fast allen sicherheitsrelevanten Aspekten gibt es Minuspunkte, was zum Teil auch mit der Lustlosigkeit der Besitzer zusammenhängen mag, Wartungsintervalle einzuhalten. Trotzdem fällt der Punto bei Multipart nicht negativ auf, der Turiner erweist sich als überdurchschnittlich robust. Generator und Anlasser quittieren den Dienst gerne frühzeitig. Startschwierigkeiten kündigen einen defekten Temperatursenor an. Der aktuelle Punto 1.4 mit 105 PS, Erstzulassung 2009 mit 65 000 km, wird für etwa 8000 Franken gehandelt. CNG-Varianten (Natural Power mit 78 PS) sind verfügbar. Fiat Bravo Kompaktklasse Ist der Ruf einmal ramponiert, dauert die Wiederherstellung mehr als ein paar Tage. Der seit 2007 gegen Golf und Konsorten antretende Fiat Bravo ist aber auf dem besten Weg, dazu einen wesent lichen Beitrag zu leisten. Schade nur, dass es bloss den vorne angetriebenen Fünftürer und keinen Kombi gibt. Am Bravo gefallen das gute Platzangebot im Fond, der ordentliche Kofferraum und das zeitgemässe Motorenangebot. Missfallen erregt die hohe Ladekante, ein Ärgernis sind die schlecht ablesbaren Armaturen. Automaten gibt es kaum, und wenn, ist es ein roboterisiertes Schaltgetriebe in Kombination mit dem 1.6 JTD (105 und 120 PS). Für Multipart liegen praktisch alle Baugruppen im grünen Bereich. Das sehen die MFK-Experten ähnlich, am ehesten machen Lager und Gelenke an der Vorderachse Probleme. Ein 2009er Bravo, 65 000 km gelaufen, steht als 1.4T mit 150 PS für runde 10 000 Franken beim Händler. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 43 Mark en vo n A—Z fo r d Die von 2004 bis 2011 verkaufte zweite Focus-Generation ist auf dem Occasionen-Markt dominierend – als drei- und fünftürige Limousine und als Kombi, aber auch kurzzeitig als Klappdach-Cabrio. 2011 folgte die aktuelle Baureihe (links ganz unten). Ford Focus Modellvielfalt Mit dem 1998 schräg gestylten Focus als Nachfolger des Escort schaffte Ford Europe die Wende nach einer holprigen Phase. Aufgelegt als drei- und fünftürige Limousine sowie als Kombi, folgte ein in der Schweiz vernachlässigbarer Viertürer, dann beim Focus II auch eine Coupé-CabrioletVersion mit klappbarem Stahldach, welche 2011 in der dritten Generation – ebenso wie der Dreitürer – fehlt. Die aktuelle Version wird immer noch der Kompaktklasse zugeordnet, dabei ist der Focus III mit 438 cm Aussenlänge (Kombi 456 cm) und 183 cm Aussenbreite raumgreifender als die einstmals sehr erfolgreichen Mittelklassemodelle von Ford. Unter anderem die nur beschränkte Verfügbarkeit von Automatikgetrieben stand dem Focus für eine noch grössere Verbreitung im Weg. Als Kernkompetenz lässt sich, wie bereits beim ersten Focus, das kompetent abgestimmte Fahrwerk ausmachen; es arbeitet nicht nur sehr agil und sportlich, sondern auch komfortabel-gediegen und geht mit der präzisen Lenkung eine harmonische Beziehung ein. Der Turnier genannte Kombi überzeugt mit einem Laderaumvolumen von 500 bis 1500 Litern. Mit dem 2003 limitiert auf gelegten Focus RS (Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum, 215 PS) wollte Ford an die gloriosen RS-Zeiten in den 60er- und 70er Jahre anknüpfen. Fortsetzung mit dem erneut limitierten RS 2009 (305 PS, 2,5 Liter, 5 Zylinder). Die Mängel Wesentlich zum Turnaround beigetragen hat die Qualität des im deutschen Saarlouis produzierten Focus, die sich bei den ältesten Modellen bis heute bestätigt. Zu den häufigsten Mängeln zählen Dinge, die durch schlechte Fahrzeugpflege entstehen: zerbröselnde Wischergummis, abgefahrene Reifen, gesprungene Lampengläser. Ausreisser auf den Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Ford Focus 1.6 Limousine (70 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Ford Focus Mängel Der Blick in die Statistik zeigt: Von Qualitätsproblemen ist der Ford Focus weit entfernt. In fast allen Baugruppen sind die Mängelquoten unterdurchschnittlich. Bei der Probefahrt sollte man überwiegend auf Dinge achten, die Aufschluss geben über die Intensität der Fahrzeugpflege. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 44 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 164.38 186.53 173.03 434.68 44.77 128.11 Motoren: Im Focus II Benziner zwischen 59 kW/80 PS (1.4 16V) und 224 kW/305 PS (2.5 Turbo RS). Die Diesel leisten zwischen 66 kW/90 PS und 100 kW/136 PS (2.0 TDCi). Im Focus IIIBenziner zwischen 74 kW/101 PS (1.0 SCTi) und184 kW/250 PS (2.0 SCTi-ST), Diesel von 70 kW/95 PS (1.6 TDCi) bis 120 kW/163 PS (2.0 TDCi). fo r d Beim Modellwechsel wenig verändert: Ford Kuga. Ford Kuga Kompakt-SUV Spät ist Ford mit einem europäischen SUV auf den Markt gekommen, nachdem man dieses Segment in den USA schon lange angeführt hat. Letztlich ist der seit 2008 erhältliche Kuga aber gut geworden, wenn auch etwas eng tailliert. Diesen Makel hat man mit der zweiten Generation ab 2013 ausgeräumt. Jedoch hat Ford bei diesem Modellwechsel das Styling nicht wie beim Focus krass neu definiert – so sieht man mit der ersten Kuga- Generation weiterhin aktuell und adrett angezogen aus. Viele Kunden haben beim Vorgänger das Panoramadach bestellt, angenehm ist die gepolsterte Armauflage auf dem Fensterbord. Der auf gute Fahrdynamik ausgelegte Kuga gilt als problemloses Auto ohne Allüren; mehrheitlich sind 140 bis 163 PS starke Turbodiesel im Handel, etwa jeder dritte davon mit Doppelkupplungsgetriebe. Der an sich reizvolle Fünfzylinder (2.5T) mit 200 PS und schönem Sound ist jedoch kein Kostverächter. Alle Kuga 4x4 bieten 2100 kg Anhängelast, die nur vorne angetriebenen mit zwei Tonnen Zugkraft sind eher selten. Motorfahrzeugkontrollen sind leckende Stossdämpfer. Ein Schönheitsfehler ist auftretender Kantenrost, der von den Prüfern auf den Strasenverkehrsämtern aber nicht reklamiert wird. Vom Garantieanbieter Multipart wird der Focus im grünen Bereich geführt. Probleme treten zwar auf, aber in unterdurchschnittlicher Häufigkeit (Anlasser, Zündkerzen, Zündspulen, Ladedruckregler). Die Diesel- und Benzinmotoren sind in der Schweiz ungefähr hälftig vertreten. Dazu gibt es ein kleines Angebot an Erdgas(CNG)- und Ethanol-(E85)-Varianten. Überproportional stark am Markt sind die dreiund fünftürigen ST-Varianten mit dem 226 PS starken Fünfzylindermotor. Die Preislage Ein solcher Focus ST kostet rund 18 000 Franken, wenn er Jahrgang 2009 und etwa 65 000 km gelaufen ist. Mit den gleichen Eckdaten liegt ein Focus Turnier 1.6 TDCi mit 110 PS bei etwa 12 000 Franken, und ein fünftüriger Zweiliter (145 PS) wird mit etwa 13 000 Franken vom Händler angeboten. Die Mängel Den MFK-Experten bietet der Ford-SUV wenig Angriffsflächen, am ehesten otieren die Prüfer poröse Achsgummilager oder Ölleckagen am Motor. Auch Multipart n winkt den Kuga als ziemlich mängelfrei durch, Schadensmeldungen betreffen am ehesten die Kupplung und die Batterie; das gehört dann eher in die Kategorie Verschleissteile. Ärger machen beim Kuga gelegentlich Verarbeitungsdefizite wie lose Hitzeschilder. Die Preislage Ein gut ausgestatteter 2.5 T ist vierjährig mit 65 000 km Laufleistung ab 20 000 Franken zu finden, ein 136 PS starker 2.0 TDCi verliert weniger an Wert und kostet ausstattungsbereinigt etwa gleich viel. Man darf sich aber nicht wundern, wenn die Kuga etwas teurer angeschrieben werden als sie Eurotax bewertet; viele Kunden haben sich beim Kauf des Neuwagens für die Individualausstattung mit farblich abgesetzten Akzenten im Interieur entschieden – und wollen diese Mehrausgaben beim Verkauf wiedersehen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Ford Kuga 2.0 TDCI (100 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Ford Kuga Mängel Ein insgesamt gutes Zeugnis für den Ford Kuga. Beim Diesel fallen bei Multipart Lenkung und elektrische Anlage schon mal negativ auf, beim Benziner gibt es auch bei diesen Baugruppen unterdurchschnittlich viele Mängel und damit durch gehend grüne Noten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 212.37 308.18 181.47 288.41 55.99 176.17 Motoren: Erste Baureihe als Benziner ausschliesslich der Fünfzylinder 2.5T mit 147 kW/200 PS. Diesel 2.0 TDCi mit 100 kW/136 PS, 103 kW/140 PS und 120 kW/163 PS. Zweite Generation ab 2012 Benziner als 1.6 SCTi mit 110 kW/150 PS und 134 kW/182 PS. Diesel 2.0 TDCi mit 100 kW/136 PS, 103 kW/140 PS und 120 kW/163 PS. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 45 Mark en vo n A—Z fo r d Ford C-Max Familien-Van Das zwischen dem neuen B-Max und dem S-Max/Galaxy angesiedelte Modell gibt es seit 2010 in zwei Versionen: als C-Max mit fünf und als Grand C-Max mit sieben Sitzen. Letzterer hat hintere Schiebetüren. Der erste C-Max (2003 bis 2010) war ein Focus mit erhöhtem Dach, ein Dynamiker mit variabler zweiter Sitzreihe. Sympathisch, aber kein allzu geräumiger Familienwagen mit nach vorne mässiger Übersicht. Weil Ford Schweiz viele C-Max an Autovermieter ausgeliefert hat, gibt es ein riesiges Gebrauchtwagenangebot, die Standzeiten sind lang, die Verkaufspreise günstig. Auf der MFK gilt das Auto als problemlos, Schwachstelle sind die vorderen Querlenkerlager. Auch bei Multipart wird der C-Max als Musterschüler geführt, während er beim TCS wegen Motormanagementfehlern, ausgefallenen Anlassern und Generatoren sowie Turboladerschäden (Diesel) ein bekannter Kunde ist. Einen C-Max 2009 (altes Modell) mit 65 000 km als 2.0 TDCI/136 PS kostet rund 12 000 Franken, mit Automatik 500 Franken mehr. Als 1.8/125 PS Flexifuel (Benzin/E85) ab 10 000 Franken. Ford S-Max und Galaxy Ford Fiesta Kleinwagen Den Fiesta gibt es seit 1976. Die zum Jahreswechsel überarbeitete Baureihe startete 2008. Multipart winkt den Fiesta mit Grün durch, verzeichnet vereinzelt Wasser- und Treibstoffpumpenschäden oder defekte Anlasser und Generatoren. Reparaturen und Ersatzteile sind bei Ford recht günstig. Die MFK verlassen die meisten Fiesta ohne Mängel, bemerkenswert für einen Kleinwagen. Am häufigsten wird eine einseitig ziehende Handbremse beanstandet. Bis die hochgelobten Dreizylinder- Motoren als Occasionen spruchreif werden, vergeht noch etwas Zeit; die VierzylinderBenziner (1.25 bis 1.6) sind aber auch nicht schlecht. Ein Fiesta 1.25/82 PS mit drei Türen kostet ab 7500 Franken, der 1.6/120 PS fünftürig mit Topausstattung etwa 11 000 Franken. Jeweils 2009/65 000 km. Van-Familie Vorbei sind die Zeiten, dass Ford seinen grossen Familienvan in Kooperation mit Volkswagen und Seat in der Nähe von Setubal baute. Die Qualität dieses ersten Ford Galaxy (VW Sharan und Seat Alhambra) war mehr als unbefriedigend, die Substanz aber offenbar zäh. Überdurchschnittlich viele Galaxy-Erstlingswerke und auch Sharan und Alhambra sind noch immer in Betrieb und auf dem Occasionenmarkt. Mehr zur ersten Generation auf Seite 79 beim Seat Alhambra, hier geht es um die 2006 eingeführte Nachfolge-Baureihe, die Ford gleich in zwei Versionen auf Basis des Mondeo auflegte. Gebaut werden Ford Galaxy und S-Max im Ford-Werk Genk in Belgien, 2010 gab es ein Facelift mit neuen Motoren. Der niedrigere S-Max mit nach hinten abfallender Dachpartie gilt als dynamischer grosser SUV, der eckigere Galaxy als Raumriese mit serienmässig sieben Sitzen (Aufpreis im SMax). Der S-Max gefällt den Eidgenossen besser, in Österreich ist es wegen den Steuerge- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Ford S-Max 2. (160 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Ford S-Max Mängel Überwiegend ein positives Bild für den Ford S-Max (und den verwandten Galaxy). Schäden am Turbolader können allerdings ins Geld gehen. 46 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 245.33 216.37 122.89 441.72 55.99 176.17 Motoren: Bis 2010 Benziner zwischen 107 kW/145 PS (2.0i) und 162 kW/220 PS (2.5 i T). Die Diesel leisten zwischen 85 kW/115 PS (2.0 TDCi) und 129 kW/175 PS (2.2 TDCi). Ab 2010 Benziner zwischen 118 kW/160 PS (1.6 SCTi) und 176 kW/240 PS (2.0 SCTi), Diesel von 85 kW/115 PS (1.6 TDCi) bis 147 kW/200 PS (2.2 TDCi). fo r d Ford Mondeo Der sportlich geschnittene S-Max (oben links) verkaufte sich in der Schweiz besser als der kantigere, dabei aber auch geräumigere Galaxy II (oben rechts). Sieben Sitze sind im Galaxy Serie, während sie im S-Max (ganz links) als Option bestellt werden können. 2010 erhielten beide Modelle (links der S-Max) im Rahmen eines Facelifts neben einer neuen Front auch andere Motoren. Das Interieur ist gefällig, allerdings die Mittelkonsole immer stärker mit Bedienelementen überfrachtet. setzen, die geräumige Autos wie den Galaxy begünstigen, umgekehrt. Die motorische Bandbreite reicht von 115 bis 200 PS im Galaxy, im S-Max sind es bis zu 240 PS. Das DSGAutomatik-Angebot ist inzwischen ausreichend. Besonders erwähnenswert ist die rasch ansprechende und effiziente Heizung bis in die dritte Reihe, selbst mit Turbodiesel; da hapert es bei den meisten Konkurrenten. Das Klappsystem funktioniert leicht und hinterlässt bei versenkten Sitzen einen flachen Boden, beim ersten Galaxy mussten die Sitze mühsam aus- und eingebaut werden. Die Mängel Auf der MFK hinterlässt das Duo einen durchschnittlichen Eindruck. Poröse Gummilager am Fahrwerk, defekte Abschirmungen an der Abgasanlage und Spurstangen gelenke mit zu viel Spiel werden regelmässig moniert. Bei Multipart gelten die ab 2006 gebauten Ford bis auf Turboladerschäden beim Diesel als problemlos. Kantenrost kommt aber bereits vor, und die Batterie scheint hoch strapaziert. Die Preislage Ein S-Max 2.0 TDCi mit 140 PS kostet gemäss Eurotax-Notierung um 16 000 Franken, ein entsprechender Galaxy 4000 Franken mehr. Beide Preise gelten bei Erstzulassung 2009 und 65 000 km. Die ursprüngliche Anfahrschwäche dieser Motoren wurde mit einer neuen Software behoben. Bis 2010 gab es auch eine E85-(Ethanol)-Benzinversion mit 145 PS: Damit stehen S-Max und Galaxy gleich hoch in den Tarifen wie der TDCi. Wer den Fünfzylinder-Motor von Volvo im S-Max Titanium 2.5 T mit 220 PS haben will, muss rund 21 000 Franken anlegen. Die seit 2010 lieferbaren Ecoboost-Motoren (zwei Liter Hubraum, vier Zylinder) mit 203 und 240 PS sind sparsamer als der 2.5T, machen aber auch etwas weniger Fahrspass. Mittelklasse Ford hat die einst fast dominante Stellung in der Mittelklasse verloren. Das hat der noch aktuelle Mondeo – ein Neuer ist für 2014 angesagt – nicht verdient, denn er ist ein kompetentes und vergleichsweise preisgünstiges Auto. Raum angebot und Fahrwerksqualitäten übertreffen viele Konkurrenten in der oberen Mittelklasse, vor allem als Kombi, man muss sich aber mit 240 PS (Benziner) oder 200 PS (Diesel) zufrieden geben. Ärgerlich ist Kanten- und Schwellerrost. Spurstangen und Aufhängungen haben manchmal zu viel Spiel. Multipart registriert keine auffälligen Schadenquellen. Unschön sind lose Hitzeschilder. Der TCS-Pannendienst verzeichnet defekte Ladedruckregler beim Diesel und kaputte Anlasser. Einen 2009er Mondeo Kombi mit 65 000 km in gehobener Ausstattung bekommt man als 2.2 TDCi mit 175 PS für weniger als 20 000 Franken, gleich viel kostet der 2.5 T-Fünfzylinder mit 220 PS, ein Zweiliter-Flexifuel (E85) mit 145 PS liegt bei 15 000 Franken. Ford Mustang Sportwagen Obwohl nicht offiziell importiert, ist der Mustang ein Volumenauto, 2012 war mit über 550 Einheiten das zweitbeste Jahr. Dank abgestürztem Dollar war es nie günstiger, sich einen potenten V8 zu ergattern. Letzter Stand sind 420 PS aus fünf Litern Hubraum im Mustang GT, über 600 PS im Shelby. Abgesehen von nicht eingetragenen Raddimensionen und einseitig ziehender Handbremse gibt es auf den Strassenverkehrsämtern kaum Reklamationen bei der seit 2009 gebauten siebten Mustang-Generation.Den Amerikaner plagen manchmal Leiden mit dem Leerlaufsteller und festgegangene Handbremsen, die Hinterreifen nutzen sich unregelmässig ab, die Batterie ist unterdimensioniert. Wegen des CO2-Gesetzes ziehen sowohl Neuwagen- als auch Occasionspreise wieder an. Ein V6 Coupé 2009/65 000 km wird gemäss Auto-i-Dat mit knapp über 20 000 Franken gehandelt, ein V6-Cabrio sollte für etwa 23 000 Franken erreichbar sein. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 47 Mark en vo n A—Z Honda Viel Platz: Ob in der aktuellen Version (links) oder in der Vorläufer-Baureihe (oben rechts) – der Honda Jazz besticht durch Variabilität. Honda Jazz Variabler Kleinwagen Der 2002 lancierte Jazz hat sich klammheimlich zum am besten verkauften Honda in der Schweiz entwickelt und ist dank der zurückhaltenden Vermarktungsstrategie zu einem der wertstabilsten Autos im Markt geworden. Dabei handelt es sich um einen intelligent gebauten Kleinwagen mit fünf Türen und flexibel klapp- und stellbarer Rücksitzbank – also ist der Jazz auch ein Minivan mit lediglich 3,86 m Aussenlänge. Die Federung ist nicht sehr freundlich zu Gesäss und Rücken. Der 2008 neu aufgelegte Jazz hat sich seine Meriten und Macken bewahrt, seit 2011 gibt es eine Hybridversion mit 102 PS Systemleistung. Die kann zwar nur kurze Strecken elektrisch fahren, spart aber trotzdem recht viel Benzin und ist im Normalbetrieb die Ruhe selbst. Honda Civic Progressiv Der Civic stellt quasi einen Gegenentwurf zum Golf dar: Civic bedeutet keinerlei Modellkonstanz. Zuerst ein Kleinwagen, dann ein Kompakter, zuerst ein ganz Braver, seit 2006 (8. Generation) ein Progressiver. 2012 kam die neunte Civic-Auflage, und fast schon überraschend ist der Japaner ein etwas anders gestylter Aussenseiter geblieben. Grosser Kofferraum, schlechte Übersichtlichkeit, mieses Raumgefühl hinten und agiles Fahrverhalten. Die MFK-Prüfer stossen beim Civic am ehesten auf poröse Gummilager an der Hinterachse und öfters bei jüngeren als älteren Produkten auf angerostete Auspuffanlagen. Einseitig ziehende Handbremsen kommen vor, Ölleckagen gibt es praktisch keine. Bei Multipart rangiert der Civic unter den unauffälligen Modellen. Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen und gerissene Auspuffkrümmer haben aber kostspielige Reparaturen zur Folge. Scheppernde Kunst stoffverkleidungen sind keine Seltenheit. Ein Civic Type R 2.0 mit 200 PS liegt gemäss Eurotax bei 17 000 Franken (2009/ 65 000 km), ein fünftüriger 1.8/140 PS oder ein 2.2 CTDi/140 PS bei rund 14 000 Franken. Jeweils Jahrgang 2009, 65 000 km. Die Mängel Der Automatikanteil (ohne Hybrid, der schaltet ausschliesslich automatisch) liegt bei gut 15 Prozent. Dabei handelt es sich um eine stufenlose CVT-Automatik mit sieben virtuellen Stufen, die sich insgesamt als reparaturintensivstes Bauteil des Jazz erweist. Die Japaner machen alles etwas filigraner, beim Türenschliessen klingt es etwas blechern. Aber es funktioniert sehr gut. Multipart stuft die Honda Jazz als weitgehend problemlose Fahrzeuge ein, deren Reparaturanfälligkeit unter dem Durchschnitt liegt. Bei häufigem Kurzstreckenverkehr macht die Batterie vorzeitig schlapp, vereinzelt halten die Zündkerzen nicht bis zum vorgeschriebenen Service, bei Autos der ersten Baureihe taucht die Lenkung bei den Garantiereparaturen häufiger in der Statistik auf. Die Honda-Wartungskosten sind im Vergleich eher hoch, die Ersatzteilpreise sind es auch. Bereits nach fünf Jahren kann beim Jazz Kantenrost vorkommen. Die Vorderachslager werden gemäss MFK-Auskünften schnell porös, und einseitig ziehende Handbremsen müssen häufig beanstandet werden. Die Preislage Ein Jazz Baujahr 2009 mit 65 000 km in gehobener Ausstattung und 100 PS steht bei Eurotax noch für über 11 000 Franken in der Liste. Ein Nachfolger soll im nächsten Jahr vorgestellt werden. Der Nachfrage nach dem aktuellen Modell wird es kaum schaden. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Honda Jazz 1.2i (66 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Honda Jazz Mängel Die Schadenstatistik von Multipart zeigt, dass der Honda Jazz ein überwiegend unkompliziertes Fahrzeug ist, das auch dem Occasionenkäufer wenig Sorgen macht. Bei Autos der ersten Baureihe werden häufiger Garantiefälle rund um die Lenkung registriert. 48 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 195.00 505.00 273.00 510.00 72.00 251.00 Motoren: In der Baureihe 2002 bis 2008 gibt es Benziner mit 57 kW/78 PS (1.2) und 61 kW/83 PS (1.4). In der aktuellen Modellgeneration leisten die Motoren 66 kW/90 PS (1.2i-VTEC) und 73 kW/100 PS (1.4i-VTEC). Ausserdem gibt es den 1.3i Hybrid mit 65 kW/88 PS (Verbrenner) plus E-Maschine mit 10 kW (14 PS). H o nda Zwischen 2006 und 2012 wurde die dritte Generation des Honda CR-V gebaut. Honda Accord Mittelklasse Einst wurde der Accord als zweitüriges Coupé auf die europäische Kundschaft losgelassen und setzte vor allem in der Zeit vor der Jahrtausendwende dicke Ausrufezeichen. Inzwischen ist das Modell im Strudel der jede Nische besetzenden Autobauer angekommen und tut sich schwer, sich als profaner Viertürer oder Kombi von der Konkurrenz abzusetzen. 2003 ging der Accord bereits in die achte Generation, seit 2008 ist die neunte aktuell. Präzision ist das Ding der Honda-Mittelklasse, das Platzangebot im Fond und im Laderaum ist es weniger. Die Federung ist straff, die Lenkung fühlt sich etwas virtuell an. Seit 2003 wird der Kombi in der Schweiz besser verkauft als der Viertürer. Die Benzinmotoren laufen sehr kultiviert, die Selbstzünder tun dies aber auch. Die Verarbeitung gilt als musterhaft, Nebengeräusche kommen im Accord selten vor. Die Mängel Die Prüfer auf den Motorfahrzeugkontrollen finden am grossen Honda ausser gesprungenen Gläsern und abgefahrenen Bremsen selten Anlass zu Beanstandungen. Garantieanbieter Multipart stellt gerne Verträge für den Accord aus, weil der Japaner als äusserst zuverlässig gilt. Beanstandungen gibt es am ehesten bei der Treibstoffzufuhr der Turbodiesel. Die Unterhaltskosten und die Ersatzteilpreise sind aber überdurchschnittlich hoch. Die Preislage Ein viertüriger Accord 2.4i mit 201 PS kostet als Type S etwa 17 000 Franken. Ein Tourer Type S 2.2 CTDi mit 180 PS ist für knapp 20 000 Franken angeschrieben, ein Basis-Benziner (2.0 156 PS) dürfte als Tourer rund 16 000 Franken kosten. Für alle genannten Preise gilt: Es handelt sich um Autos des Jahrgangs 2009 mit rund 65 000 km Laufleistung. Honda CR-V SUV Hondas einziger in Europa vermarkteter SUV ist ein echtes Weltauto; für Europa wird er im englischen Swindon gebaut. 1996 erstmals als fünftüriger SUV mit seitlich schwenkender Heckklappe erschienen, ging er 2012 in die vierte Generation, wuchs aber in der Aussen länge kaum an (4,57 statt 4,51 m). Er erreichte im NCAP-Crash-Test fünf Sterne. Seit 2001 gibt es den CR-V auch mit einem Turbodiesel, aber erst seit 2010 in Kombination mit Getriebeautomatik. Zuvor blieben die Automaten mit Wählhebel am Lenkrad den zwei Liter grossen Vierzylinder-Benzinmotoren vorbehalten. Deshalb sind die Benziner in der Schweiz stärker verbreitet als die Diesel. Das aktuelle Modell ist jetzt als Benziner auch mit Frontantrieb zu haben, der 4WD-Zuschlag beträgt 2500 Franken. Die dritte Generation, zwischen 2006 und 2012 gebaut, hat serienmässig einen automatisch zuschaltbaren Allradantrieb und unter der Haube wahlweise einen 2,2 Liter grossen Turbodiesel mit 140 (bis 2010) oder 150 PS, den man als State of the Art bezeichnen kann. Dem Diesel mit 150 PS werden 2000 kg Anhängelast zugestanden, den handgeschalteten Benzinern (2.0/150 PS) 1700 kg, den Automaten nur 1500 kg. Überschäumendes Temperament darf man nicht erwarten. Der CR-V bietet nüchternen Alltagstauglichkeitscharme. Für den Laderaum gibt es einen stabilen Zwischenboden. Trotz der kompakten Aussenmasse ist das Platzangebot im Fond und im Laderaum (524 bis 1530 Liter) konkurrenzfähig. Die geteilte Rückbank lässt sich in der Länge verschieben. Die Mängel Die obligatorische Nachkontrolle passiert der CR-V normalerweise absolut problemlos, auffällige Leiden gibt es nicht. Multipart sieht es ähnlich, wenn es allerdings etwas zu reparieren gibt, zum Beispiel an der Treibstoffanlage oder an der Elektrik, wird es überdurchschnittlich teuer. Bei älteren Modellen kann es zu ausgeschlagenen Gelenken an den vorderen Achswellen kommen. Die Preislage Ein CR-V 2.0 4WD mit 150 PS in der Topausstattung Executive (Baujahr 2009, 65 000 km) ist gemäss Eurotax noch 21000 Franken wert, ein gleich ausgestatteter Diesel mit 140 PS kostet rund 1500 Franken mehr. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Honda CR-V 2.0 (110 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Honda CR-V Mängel Der Honda CR-V ist ein gutes Stück davon weg, ein Musterknabe zu sein. Die überdurchschnittlich hohen Reparaturkosten belasten die Statistik. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 168.00 510.00 348.00 590.00 77.00 350.00 Motoren: In der Baureihe 2002 bis 2012 gibt es Benziner mit 110 kW/150 PS (2.0) sowie Diesel mit 103 kW/140 PS (2.2i-CTDi) und 110 kW/150 PS (2.2i-DTEC). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 49 Mark en vo n A—Z Hy undai Hyundai i30/Kia Ceed Geschwisterpaar Der seit 2007 im tschechischen Nosovice produzierte Hyundai i30 war in den vergangenen Jahren das mit Abstand am meisten direkt importierte Auto in der Schweiz. Das drückt auf die Occasionenpreise – anders etwa als beim fast baugleichen Kia Ceed, gebaut im 60 km entfernten Zilna in der Slowakei. Der hat wegen geringeren Direktimporten einen besseren Werterhalt. Während es den Ceed neben Fünftürer und Kombi schon seit Jahren auch als sportlichen Dreitürer namens Pro Ceed gibt, hat Hyundai erst unlängst den dreitürigen i30 zu den beiden anderen Karosserieversionen gesellt. Dieser spielt naturgemäss noch keine Rolle auf dem Occasionenmarkt. Beiden Herstellern gemeinsam ist, das sie für ihre Fahrzeuge langlaufende Werksgarantien anbieten: Hyundai fünf Jahre, Kia gar sieben. Ceed und i30 gingen 2012 in die zweite Generation und geben optisch eine attraktive Figur ab. Ausserdem ist das Fassungsvermögen im Kombiladeraum erheblich gewachsen, kann nun mit der europäischen Konkurrenz mithalten. Weil es auch von den neuen Modellen bereits viele Direktimporte gibt, dürfte der Druck auf die Occasionspreise weiter anhalten. Die Mängel Hyundai i30 und Kia Ceed passieren die erste obligatorische Nachprüfung meistens ohne Fehl und Tadel, abgesehen von wartungsbedingten Schäden an der Beleuchtungsanlage und mangelhaften Bremsen. Falzrost kommt schon früh vor, gilt aber nicht als sicherheitsrelevant. Auch kritisiert werden gelegentlich poröse Stabilisatorgummis und einseitig ziehende Handbremsen. Bei älteren i30/Ceed, welche noch nicht mit den langen Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Hyundai i30 1.4 (80 kW), Modell 2010 Qualitätscheck: Hyundai i30/Kia Ceed Mängel Das Bild für Hyundai i30 und Kia Ceed ist uneinheitlich. Während der Einstiegsbenziner des i30 von Multipart durchweg grün bewertet wird, haben der Hyundai-Diesel und der Ceed häufiger Probleme rund um den Motor mit Motormanagement, Turbolader und Treibstoffanlage. In der Grafik: Bewertungen für den i30 Diesel. 50 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 127.45 254.35 296.95 286.20 63.35 341.30 Motoren: Erste Baureihe i30 Benziner von 80 kW/110 PS (1.4) bis 105 kW/143 PS (2.0), Diesel 85 kW/116 PS (1.6 CRDi) bis 103 kW/140 PS (2.0 CRDi). Kia Cee�d Benziner von 80 kW/110 PS (1.4) bis 105 kW/143 PS (2.0), Diesel 85 kW /116 PS (1.6 CRDi) bis 103 kW/140 PS (2.0 CRDi). Pro Cee�d Benziner 125 und 143 PS, Diesel 116 und 140 PS. H y u nda i Nimmt als Diesel bis zu zweieinhalb Tonnen an den Haken: Hyundai Santa Fe. Hyundai Santa Fe Umfassendes Karosserieprogramm in der Kompaktklasse: Hyundai i30 und Kia Ceed treten als Fünftürer und Kombi an, der Dreitürer (oben links) nennt sich bei Kia Pro Ceed – und ist bei Hyundai erst seit kurzer Zeit zu haben. Werksgarantien gesegnet sind, hat Garantieanbieter Multipart öfter defekte Fensterheber registriert, seltener auch kaputte Anlasser und Generatoren. Dazu kommen vereinzelt gerissene Zylinderköpfe beim Diesel. Von den meisten Occasionsgarantien nicht gedeckt sind beanstandete Klappereien oder Knarzen im Interieur. Gemäss TCSPannendienst gibt es Probleme bei der Innenbeleuchtung, welche hängenbleiben soll und dann die Batterie leermacht. Die Preislage Hyundai i30 und Kia Ceed gibt es als Kombi mit 1,6-Liter-Benzinmotor (126 PS) in gehobener Ausstattung bereits ab rund 11 000 Franken. Der Pro Ceed kostet als 2.0-16 Sport mit 143 PS rund 12 000 Franken. Den Hyundai i30 Wagon oder Kia Ceed Sporty Wagon als 2.0 CRDI mit 140 PS muss man mit etwa 13 000 Franken veranschlagen. In allen Preisbeispielen gilt: Erstzulassung 2009, 65 000 km Laufleistung. Geländewagen Der 2001 erstmals vorgestellte Santa Fe von Hyundai ging im vergangenen Jahr in die dritte Generation. Das wird die Preise auf den an Lager stehenden Occasionen zusätzlich drücken. Durch die vielen Direktimporte stehen die Hyundai-Verkaufspreise ohnehin unter Dauerbeschuss. Die Situation lässt sich auch aus den von Auto-i-Dat gelieferten Standzeiten ablesen: Während der ähnliche Kia Sorento je nach Modell durchschnittlich zwischen 48 und 60 Tagen steht, verabschieden sich die Santa Fe erst nach rund 100 Tagen wieder aus der Occasionsausstellung. Das Fahrverhalten ist etwas pomadig, der Abroll komfort aber gut. Die Benziner können bis zwei Tonnen ziehen, der 2.2 CRDi sogar 2,5 t. Die Innenausstattung ist kinderfreundlich pflegeleicht. Die älteren V6-Ottomotoren mit 2,7 Liter Hubraum und 189 PS heben gerne einen über den Durst. Den ab 2006 gebauten Santa Fe findet man in gehobener Ausstattung auch als Siebensitzer, der neue hat sieben Plätze serienmässig an Bord. Die Mängel Während der obligatorischen Nachkontrolle reklamieren die Experten oft ngerostete Auspuffanlagen, poröse Stabilisatorgummis und auch ausgeschlagene Achsa führungsgelenke. Seltener werden auch zu hohe Abgaswerte und falsch eingestellte Scheinwerfer registriert.Der Garantieanbieter Multipart zieht beim Santa Fe eine durchzogene Bilanz, die Benziner fallen etwas weniger auf als die Diesel. Bei den Selbstzündern reissen die Zahnriemen, das geht dann richtig ins Geld. Probleme im Kühlkreislauf sind nicht selten. Auch durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen sind nicht billig zu ersetzen. Die Preislage Ein vier Jahre alter und 65 000 km gelaufener Santa Fe 2.7 V6 4WD mit sieben Sitzen ist bei Eurotax auf rund 18 500 Franken tarifiert, ein 2.2 CRDi mit 155 PS 4WD mit fünf Sitzen etwa tausend Franken höher. Topausgestattete Santa Fe Diesel mit sieben Plätzen liegen bei rund 22 000 Franken. Nicht schlecht: die genannten Beispiele laufen bei Hyundai immer noch mit Werksgarantie. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Hyundai Santa Fe 2.2 CRDI (114 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Hyundai Santa Fe Mängel Überdurchschnittlich viele Mängel an Treibstoffanlage, Kühl system und Turbolader verderben dem Hyundai Santa Fe Diesel die Bilanz. Der Benziner steht ein Stück weit besser da. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader 232.30 348.20 576.50 367.20 60.75 421.20 Motoren: Zweite Benziner mit 139 kW/189 PS (2.7 V6) und 128 kW/174 PS (2.4). Diesel mit 114 kW/155 PS (2.2 CRDi) und 145 kW/197 PS (2.2 CRDI). Neues Modell ab 2012 Diesel mit 110 kW/150 PS (2.0 CRDI) und 145 kW/197 PS (2.2 CRDI). Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 51 H y u nda i Mark e n von A—Z Jaguar Hyundai Atos/i10 Kleinwagen Der kleine Hyundai wurde bis 2008 als Atos angeboten, seither heisst er i10. Die optimale Raumausnutzung ist geblieben, der etwas billige Eindruck auch. Vier Leute sind im Kurzstreckenverkehr ordentlich aufgehoben, in die Ferien reisen sollte man mit mehr als zwei Personen ausser bis zum Flughafen eher nicht. Multipart stuft den Atos als wenig reparaturanfälliges Auto ein. Wenn es zu Schäden kommt – Kurbelwellensensor, Treibstoffzufuhr, Elektrik –, kann es aber vergleichs weise teuer werden. Die obligatorische Nachkontrolle brauchen i10/Atos-Fahrer nicht zu scheuen. Auffälligkeiten sind unbekannt. Vier Jahre alte i10 1.1 mit 67 PS und fünf Türen kosten ab 6000 Franken. Die Automaten werden, weil rar, überproportional höher gehandelt. Der 1.2/78 PS lohnt das Aufgeld von rund 800 Franken nicht wirklich, allerdings wird man diese Variante – typisch Schweizer Autokunde – eher finden als die Basismotorisierung. Länge läuft: Rund 4,80 m Fahrzeuglänge, schön verpackt und mit leistungsstarken Motoren bietet der Jaguar XK als Cabrio und Coupé. Jaguar XK Hyundai Getz/i20 Zweitwagen Der Hyundai Getz macht sich seit 2002 bemerkbar, seit 2009 nennt sich die Reihe i20. Das drei- und fünftürig angebotene Modell wurde 2012 sanft geliftet. Der Koreaner ist wenig inspirierend, aber raumeffizient – und gut als Zweitwagen geeignet. Die manuelle Schaltung ist hakelig, wahl weise stehen Automaten zur Verfügung. Das kann den besonderen Reiz des kleinen Hyundai ausmachen. Die Werte von Multipart und MFK sind ordentlich. Ölundichtigkeiten am Antrieb kommen aber oft vor, ebenso mit zunehmendem Alter ausgeschlagene Fahrwerksgelenke. Mit defekten Kupplungen und früh entladenen Batterien wegen Kurzstreckenbetrieb muss man leben. Getz 1.4 5türig kosten laut Eurotax 8200 Franken, gleich ausgestattet muss man für das Nachfolgemodell i20 aus dem gleichen Jahrgang (2009) etwa 400 Franken mehr ausgeben. Sportlich und offen Wer die Eleganz eines offenen Sportwagens sucht und sich dabei ein Faible für britische Autos bewahrt hat, kommt am Jaguar XK nicht vorbei. Knapp 1,9 Tonnen Leergewicht sind stilvoll verpackt auf rund 4,80 Meter Länge, wenn man sich für das bis 2005 gebaute Modell entscheidet, der Nachfolger ist dank Aluminium-Werkstoffen einen Tick leichter. Beiden gemeinsam ist, dass unter dem Blech leistungsstarke Achtzylinder arbeiten, die selbst in der kleinsten Ausführung für souveräne Fahrleistungen gut sind. Wer Leistung pur sucht, sollte sich mit den XKR-Versionen versuchen: Die bewegen sich im Bereich von knapp 400 bis über 500 PS und erlauben damit auch, wenn das gut gedämmte Stoffverdeck geschlossen ist, hohes Autobahntempo, wenn es jenseits der Grenzen auf Reisen geht. Gleiches gilt erst recht für die geschlossene Variante, das Coupé. Allerdings sollte man die Katze angesichts von Verbrauchswerten deutlich im zweistelligen Bereich nicht allzu oft von der Leine lassen. Ob die Sitzposition im Jaguar passt, muss man bei der Probefahrt entscheiden, nicht für jede Körpergrösse findet sich eine kommode Position. Auch das Kofferraumvolumen ist mit rund 315 Litern nicht eben üppig und hat Kleinwagen niveau – aber wenn man zu zweit auf Reisen geht, kann man immer noch die Rücksitze als Ablage fürs Golfbag nutzen. Die Mängel Entgegen vielen Vorurteilen zeigt sich der Jaguar XK bei der Fahrt zur Motorfahrzeugkontrolle ebenso souverän wie auf der Strasse: einziges Sorgenkind ist die Auspuffanlage, die vor allem in jüngeren Jahren gerne einmal schwächelt. Generell sollte man den Zustand des Verdecks checken, die Bodengruppe auf Rost prüfen und auch Radlager und Hinterachse einem Blick unterziehen und schauen, ob an Motor und Getriebe alles öldicht ist. Übertriebene Probleme gibt es bei diesen Komponenten nicht, aber wenn die Katze kränkelt, dann an diesen Stellen. Die Preislage Ein vier Jahre altes XK Coupé 4.2 mit 296 PS und Automatikgetriebe liegt bei 45 000 Franken, für ein gleichaltes Cabrio muss man rund 5000 Franken mehr budgetieren. Ein XKR S/C 4.2 des alten Modells (Jahrgang 2006, um 100 000 km) mit 396 PS liegt bei 26 000 Franken für das Coupé, das Cabrio kostet in dem Fall gut 10 000 Franken mehr. 52 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Jaguar Mittelklasse mit Stil: Der Jaguar XF löste 2008 den S-Type (kleines Foto) ab. Jaguar XJ Jaguar XF und S-Type Luxuslimousine Der aktuelle XF kam 2008 als Nachfolger des S-Type auf den Markt und wird nun den mitteleuropäischen Marktbedürfnissen angepasst; Kombis und Allradler werden verlangt, diese Varianten sind für Occasionskäufer aber noch nicht spruchreif. Wohl aber die Turbodiesel mit bis 240 PS. Auch die früheren 2.7 mit 207 PS motorisierten den XF und früher den S-Type adäquat. Generöse Platzverhältnisse im Fond darf man nicht erwarten, für die Ferienreise mit zwei Heranwachsenden reicht es aber. Der Kofferraum ist gross genug, geteilt klappbare Sitze sind Serie – keine Selbstverständlichkeit in dieser Klasse. Die hat der XF auch seinem Vorgänger S-Type voraus. Der wurde von 1999 bis 2007 gebaut, noch ein Viertürer in der traditionellen Jaguar-Designsprache und noch etwas enger geschnitten als der XF. Kunden profitieren bis drei Jahre nach Erstzulassung vom Advantage Pack genannten Gratisservice-Paket ohne Kilometer-Begrenzung. Sowohl Arbeit wie Material und Flüssig keiten (Motoröl, Servo- oder Bremsflüssigkeiten), gewisse Verschleissteile wie Scheiben wischerblätter und Bremsbeläge sind in diesem Programm enthalten. Die Mängel Das Gebrauchtwagenangebot ist nicht riesig, dabei kann man den S-Type empfehlen. Negative Rückmeldungen von den Motorfahrzeugkontrollen beschränken sich auf wenige Exemplare mit ausgeschlagenen Fahrwerksgelenken (Stabilisatorbuchsen) oder Undichtigkeiten am Antriebsstrang. Die Mechaniker haben es beim S-Type und XF hauptsächlich mit frühzeitig verschlissenen Stossdämpfern und daraus resultierender Reifenunwucht zu tun. Ausserdem mit leckenden Ölkühlern und defekten Klimaanlagen. Das Fahrwerk ist hervorragend ausbalanciert und lässt eine sportliche Fahrweise zu, viele XF-Eigner nutzen dies offensichtlich aus, was dann in die Bremsen geht. Dem XF wird auf den Motorfahrzeugkontrollen vielfach Ölverlust am Antriebsstrang attestiert, seltener ausgeschlagene Traggelenke am Fahrwerk. In einem Dauertest über 50 000 km kam die AUTOMOBIL REVUE mit dem XF 2.7 D auf einen Gesamtverbrauch von 8,4 Liter/100 km und vermerkte geringen Reifenverschleiss. Die Preislage Ein Jaguar XF des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km Laufleistung kostet als 3.0 V6 und 238 PS rund 29 000 Franken, der 3.0 d/240 PS ab 31 000 Franken. Die V8-Benziner mit 385 PS (ab 39 000 Franken) und die V8- Kompressor mit 510 PS (ab 49 000 Franken) werden erstaunlich hoch gehandelt. Ein S-Type aus dem letzten Jahrgang 2007 liegt als 2.7 d mit 207 PS bei etwa 18 000, als V8 4.2 mit 396 PS (Kompressor) bei etwa 23 500 Franken. Eine Empfehlung für engagierte Autofahrer, die am Wochenende oder für die Ferien einen Familienwagen brauchen. Exklusive Alternative Abseits der deutschen Premium-Marken verspricht Jaguar den besonderen Hauch Exklusivität – in der Vergangenheit oft erkauft von nicht eben überbordender Zuverlässigkeit. Damit hat die 2003 eingeführte XJ-Modellreihe allerdings Schluss gemacht. Während diese Modellgeneration noch im klassischen Jaguar-Design auftritt, ist die seit 2010 verkaufte aktuelle XJ-Baureihe deutlich moderner geworden – was bei Jaguar- Traditionalisten zu einigem Fremdeln führte. Die Mängel Wer sich für einen XJ der von 2003 bis 2009 verkauften Baureihe interessiert, trifft eine gute Wahl. Denn diese besticht nicht nur durch ihre rostfreie AluKarosserie, grosses Platzangebot (ausser beim Kofferraum, der hat mit 360 Litern eher Kompaktklasse-Niveau, während das aktuelle Modell 520 Liter bietet) und luxuriöse Ausstattung, sondern schneidet auch bei der Langzeitqualität sehr gut ab. Die Mängelquote bei den Fahrzeugkontrollen ist über praktisch alle Jahrgänge und Baugruppen überdurchschnittlich gut. Bremsanlage sowie Elektrik fallen schon einmal bei älteren Fahrzeugen auf, Radlager sowie Gummimanschetten verdienen einen prüfenden Blick, ohne dabei übermässig häufig moniert zu werden. Die Preislage Für einen XJ der 2009 abgelösten Baureihe muss man ab etwa 35 000 Franken ausgeben, wenn es ein Auto dieses letzten Jahrgangs sein soll. Der Diesel (2.7 V6, 207 PS) in Executive-Ausstattung liegt bei 34 000 Franken, mit langem Radstand 1000 Franken mehr. Der 4.2 V8 S/C mit 396 PS kostet rund 47 000 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 53 Mark en vo n A—Z Jeep Jeep Wrangler Fühlt sich auf jedem Terrain wohl: Der Grand Cherokee ist einer der Allrad-Altmeister. Jeep Grand Cherokee Schweres Gerät Kaum ein Auto hat die hiesige Szene so umgekrempelt wie der grosse, fünftürige Jeep mit dem eindrücklich grollenden V8-Motor in den 90er Jahren. Mercedes ML, BMW X5, VW Touareg, alle sind im Windschatten des Grand Cherokee entstanden. Umgekehrt haben die Amerikaner mit Dieselmotoren auf die neuen Konkurrenten reagiert, momentan besteht das Occasionsangebot beim «Grand» rund hälftig aus Dieseln. Dazu figurieren ständig auch SRT8 mit 6,1-Liter-Motor (426 PS) unter den Angeboten – und schliesslich findet man stets Exemplare mit über 200 000 Kilometern auf dem Zähler für unter 5000 Franken. Wenn man nochmals die gleiche Summe für Investitionen auf der hohen Kante hat, kann das ein durchaus lohnendes Geschäft werden, denn die Substanz der Amerikaner ist überdurchschnittlich gut, obwohl Flugrost auf den Achsteilen bereits in jungen Jahren die Augen beleidigt. Selbst mit einem Diesel (2,7- und 3,0 Liter-Sechszylinder) muss man auf 100 km mit rund zehn Litern Verbrauch rechnen, dafür bietet der Grand Cherokee bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast und gibt im Gelände eine eindrückliche Vorstellung ab. Mager ist das Platzangebot im Fond. Die Mängel Die MFK-Prüfer stossen häufig auf einen undichten Antriebstrang inklusive Antriebwellen-Manschetten oder auf eine einseitig ziehende Feststellbremse. Mit zunehmendem Alter wird der Jeep im Vergleich zu anderen Autos immer besser. Bei Multipart hält sich der Grand bezüglich Reparaturanfälligkeit im Mittelfeld. Die Störungen verteilen sich gleichmässig auf das Kühlsystem, die Treibstoffversorgung, die Elektrik und auf den Motor. Ersatzteile und Reparaturen gelten als vergleichsweise teuer. Die Preislage Anders als man vermuten könnte, stehen selbst die V8 nicht lange unverkauft herum; laut Auto-i-Dat liegt die Standzeit auf gleicher Höhe wie etwa bei einem Kombi der Mercedes C-Klasse mit Diesel. Einen vier Jahre alten Grand Cherokee mit 65 000 km gibt es als 5.7 V8 mit 326 PS ab rund 37 000 Franken, der 6.1 V8 (426 PS) kostet gemäss EurotaxNotierung kaum mehr. Die 3.0 CRD V6 mit 215 PS liegen nur rund 3000 Franken tiefer. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Jeep Grand Cherokee 3.6 (210 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Jeep Grand Cherokee Mängel Auf den ersten Blick sieht der Grand Cherokee in der MulitpartStatistik nicht schlecht aus. Überdurchschnittliche viele Mängel gibt es aber im Bereich der elektrischen Anlage, der Komfortelektrik und beim Turbolader. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 297.15 327.58 319.25 310.60 123.76 323.87 Motoren: Modellreihe ab 2005 Benziner von 148 kW/201 PS (3.7 V8) bis 313 kW/426 PS (6.1 SRT8), Diesel mit 160 kW/218 PS (3.0 CRD). Modellreihe ab 2010 Benziner mit 210 kW/286 PS (3.6) bis 344 kW/468 PS (6.4 SRT8), Diesel mit 140 kW/190 PS (3.0 CRD) und 177 kW/241 PS (3.0 CRD). 54 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Urgestein Der Wrangler steht für eine robuste Substanz. Der Wertverlust ist geringer als bei konventionellen Autos. Seit 2006 gibt es vom legendären Jeep auch eine verlängerte viertürige Version Unlimited, genau so wie der Zweitürer wird sie auch mit einem dreiteiligen Dach verkauft. Schritt für Schritt wird der Wrangler so zum Cabrio. Die Stabilisatoren und Radlager haben rasch zu viel Spiel und die Bremsleitungen sind bereits nach wenigen Jahren mit Rost überzogen. Ölundichtigkeiten am Antrieb sind fast normal und werden bei jeder Nachkontrolle beanstandet. Bei Multipart sieht man den Wrangler gerne, weil die Mechanik wenige Probleme bereitet, nur die selten auftretende Getriebeschäden können die Kostenbilanz verhageln. Einen Wrangler 3.8 V6 Sahara bekommt man gemäss Autoi-Dat für 20 000 Franken, ein 2.8 CRD Rubicon wird ab 22 500 Franken gehandelt (Baujahr 2009, 65 000 km). Jeep Cherokee Geländewagen Der Cherokee hat eine lange Historie, wurde zwischenzeitlich beerdigt (weil in den USA unter dem Namen Liberty angeboten und in Europa aus dem Programm genommen) und jetzt mit der Ankündigung einer Neuauflage wiederbelebt. Seine grosse Fangemeinde, die den herben Federungskomfort und das schwerfällige Handling gerne in Kauf nimmt, dürfte das freuen. Die letzte Generation darf bis 2,8 Tonnen an den Haken nehmen. Das Mängeldossier ist kleiner als jenes des Grand Cherokee, Dieselinjektoren, Klimakompressoren und Kreuzgelenke kommen darin am häufigsten vor. Die Motorfahrzeugkontrollen berichten von Ölleckagen am Antrieb, von ungleich ziehenden Feststellbremsen und häufiger von Unterbodenschäden. Ein vier Jahre alter 2.8 CRD mit 177 PS und 65 000 km auf dem Zähler liegt bei knapp unter 20 000 Franken, der V6-Benziner 3.7 (205 PS) mit serienmässiger Automatik liegt trotz höheren Neupreises rund 2000 Franken tiefer. Mark en vo n A—Z Ki a Kia Carnival Kia Sportage: Auf dem Occasionenmarkt ist vor allem die zweite Generation vertreten. Kia Sportage/Hyundai Tucson Kompakt-SUV Der Sportage eröffnete bereits 1994, als alle anderen Hersteller immer grössere und schwerere SUV auf den Markt brachten, das Segment der Kompakten. Heute ist der Sportage eine anerkannte Grösse und gefällt in der dritten Generation nicht bloss durch sein kompaktes Auftreten, sondern auch mit einem dynamischen Styling. Diese ist im Occasionshandel aber noch kaum vertreten, die Rede ist darum vorwiegend von der 2004 bis 2010 angebotenen Baureihe. Sie ist leicht bedienbar, ausreichend motorisiert und teilt sich die technische Basis mit dem Hyundai Tucson. Rund zwei Drittel der hierzulande verkauften Sportage sind Turbodiesel, etwa ein Drittel davon mit Automatik. Die trinkfesten V6-Benziner mit 175 PS und serienmässiger Vierstufenautomatik wurden nur bis 2008 offiziell angeboten. Die Anhänge lasten liegen zwischen 1600 und 1800 kg für den Kia, und bei 1400 bis 1600 kg für den Hyundai (Modelle bis 2010). Hyundai Tucson, 2010 abgelöst vom iX35. Die Mängel Junge Sportage profitieren von der seit 1. Januar 2011 gültigen sieben Jahre dauernden Werksgarantie (bis 150 000 Kilometer). Den Ruf hatten die früheren Generationen ziemlich lädiert. Der Tucson hat fünf Jahre Werksgarantie bis 100 000 km. Gemäss Multipart sind Motordefekte vergleichsweise häufig, beim Diesel auch Turbo- und Getriebeschäden, dazu kommen Defekte an der elektrischen Anlage. Neben eher seltenen Ölleckagen haben die MFK-Prüfer vieles andere zu bemängeln, zum Beispiel die Handbremse mit zu langem Weg oder poröse Gummis an der Vorderachse. Rost an Falzen und Kanten sowie früh rostende Abgasanlagen kommen eher beim Hyundai als beim Kia vor. Die Preislage Ein vier Jahre alter Kia Sportage 2.0 CRDi (150 PS) kostet rund 17 000 Franken, der 2.0 CVVT (141 PS) ab 15 000 Franken. Der Hyundai Tucson 2.7 V6 (175 PS) liegt bei 15 000 Franken, ein 2.0 CRDi (142 PS) mit Frontantrieb bei 11 000 Franken. Vom Tucson 2.0/142 PS Benziner sind viele Direktimporte im Umlauf. Das drückt auf den Wert. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Kia Sportage 2.0 CRDi (110 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Kia Sportage Mängel Vor allem Fahrzeuge älterer Jahrgänge sind mit Vorsicht zu geniessen, sagt die Multipart-Statistik. Rund um Motor, Turbolader und Elektrik können sich Reparaturen ergeben, die ins Geld gehen. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 132.00 278.00 317.00 418.00 51.10 302.00 Familienauto Sieben Plätze, davon fünf kindersitzkompatibel, Schiebetüren sowie 2000 kg Anhängelast: Das sind Versprechen, auf die Familienväter abfahren, nur entfachen sie keine automobile Leidenschaft. Genausowenig wie die Optik des Kia Carnival. Aber man kann von der ersten Reihe nach hinten durchgehen wie im Coop zwischen Gewürze- und der Suppenabteilung. Und sowieso geniesst man eine tolle Übersicht wie in einem hoch bauenden SUV. Weder dem bärigen 2,9-Liter-Turbodiesel mit 185 PS (bis 2010) noch dem aktuellen 2.2 CRDi mit 195 PS, an den in der Schweiz häufig eine Automatik gekoppelt ist, macht die Vollbelegung etwas aus. Locker und mit bis zu 14 ausgestreckten Beinen fährt er mit gesetzten 130 km/h stoisch die Leventina hoch. Als Reiseauto ist der Carnival mit Turbodiesel schier unerreicht und erfreulich knauserig. Hingegen geht die Nadel des Tankanzeigers im Benziner sofort in den freien Fall, wenn der V6 2.7 mit 188 PS Fahrt aufgenommen hat. Allerdings ist die Zeit des Carnival abgelaufen, der kleinere Carens mit ebenfalls bis zu sieben Sitzen wurde soeben neu aufgelegt. Er kann aber nicht wirklich als Carnival-Ersatz dienen. Die Mängel Schade wenn das positive Bild durch qualitative Defizite nachhaltig getrübt wird. Garantieanbieter und kantonale Prüfstellen kritisieren den Carnival gleichermassen. Die Zylinderkopfdichtung im 2.9 CRDi sowie der Zahnriemen sind nicht langlebig, Ölverlust am Getriebe ist chronisch, die Achsgelenke an der Hinterachse schlagen schnell aus. Auch mit Rost geht der Carnival relativ rasch eine Liasion ein, dies betrifft auch die Treibstoffleitungen. Die Preislage Einen Carnival 2.9 CRDi des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km sollte man im Handel mit guter Ausstattung für runde 18 000 Franken finden. Unbedingt auf den Pflegezustand achten. Wann immer möglich «ab MFK» kaufen. Motoren: Kia Sportage zwischen 2004 und 2010 Benziner mit 104 kW/141 PS (2.0 CVVT) und 129 kW/175 PS (2.7 V6). Diesel mit 83 kW/112 PS, 103 kW/140 PS und 110 kW/150 PS (alle 2.0 CRDi). Aktuelle Baureihe Benziner 120 kW/163 PS (2.0), Diesel 135 kW/184 PS NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 55 Mark en vo n A—Z Ki a Auto für die Agglo: Für vier Personen bietet der Kia Picanto ausreichend Platz – egal ob in der zweiten (links) oder dritten Baureihe (oben rechts). Kia Picanto Klein und praktisch Seit zehn Jahren gibt es den Kia Picanto, und inzwischen ist man schon in der dritten Modellgeneration angekommen. Der Picanto II kam 2007, der Picanto III löste diesen 2011 ab. Das 2003 erstmals aufgelegte Kleinwagenmodell bleibt eine einfache Angelegenheit. Es gibt in der Schweiz nur einen Fünftürer und sonst gar nichts. Mittels klappbarer Rücksitze wird ein Minitransporter draus. Wer daran denkt, mit der kleinen Kiste auch mal vier Personen zusteigen zu lassen, sollte bei der Suche nach der passenden Occasion aufpassen. Die ersten Picanto II ab 2007 hatten im Fahrzeugausweis nur vier Plätze eingetragen. Wer mehr mitnehmen will, sollte im Zweifelsfall nachfragen – wobei Reisen zu fünft auch eher ein zweifelhaftes Vergnügen sind, aber wir reden hier von einem Kleinwagen. Vier Personen im Vieroder im Fünfsitzer: das passt. Fünf im Fünfsitzer: das wird eng. Der Picanto hat viele praktische Ablagen und federt sehr ordentlich. Das Fahrverhalten wird über die ausgeprägte Untersteuerneigung definiert, bleibt so auf der sicheren Seite. Sprich: Bei zu schneller Kurvenfahrt schiebt der Picanto über die Vorderräder. ESP war nicht serienmässig, kostete etwa für den 1.1 12V des Baujahres 2008 einen Aufpreis von 600 Franken. Das System sollte also auch nicht in jedem Gebrauchtfahrzeug vorausgesetzt werden. Die Raumausnutzung ist vorbildlich und das Gestühl nicht ärmlich, drückt aber am hinteren Körperteil etwas. Die Verfügbarkeit einer Getriebeautomatik liess viele Stadtmenschen zu einem Picanto greifen. Motorisch bot der bis 2011 gebaute Picanto II einen 1,1 Liter-Vierzylinder mit 65 PS, der kleinere Einliter mit 63 PS war nur von 2010 bis 2011 verfügbar. Der Picanto III hat entweder einen Dreizylinder-Einliter mit 69 PS oder einen 1,2 Liter-Vierzylinder mit 85 PS unter der Haube. Die Mängel Beim Occasionsversicherer Multipart verhält sich der Picanto so unauffällig wie im Leben auf der Strasse. Einige Motorschäden sind allerdings aktenkundig. Längere Stehzeiten können die vorderen Bremszangen festgehen lassen, was sich dann auf Scheiben und Beläge auswirken und den Weg vorzeitig in die Werkstatt weisen kann. Die Steckverbindung Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Kia Picanto 1.1 (40 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Kia Picanto Mängel Glaubt man Garantieanbieter Multipart, dann ist der Kia Picanto ein problemloser Kauf. In allen Baugruppen ist die Mängelquote unterdurchschnittlich. Die Beanstandungen der MFK legen den Schluss nahe, dass die Erstbesitzer es mit der Wartung nicht immer so genau nehmen. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 92.40 168.00 242.00 234.00 47.80 242.00 Motoren: Picanto I Benziner mit 48 kW/65 PS (1.1), Diesel mit 55 kW/75 PS (1.1 CRDi). Picanto II Benziner mit 46 kW/63 PS (1.0) und 48 kW/65 PS (1.1). Picanto III Benziner mit 51 kW/69 PS (1.0 CVVT) und 63 kW/85 PS (1.2 CVVT). 56 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 im Hauptkabelstrang kann oxidieren, und in der Folge lässt sich der Motor nicht starten (frühe Modelle). Die MFK-Prüfer sehen den Picanto nicht sehr positiv, der Koreaner scheint einmal mehr zu beweisen, dass Kleinwagen in puncto Pflege keine grosse Aufmerksamkeit geniessen. Einseitige Handbremswirkung, defekte Auspuffaufhängungen oder zerbröselte Scheibenwischerbesen deuten auf mangelhafte Wartung hin. Im Unterschied zum Kia Rio verschleisst auch die Auspuffanlage frühzeitig. Wer ein Objekt der Wahl unter die Lupe nimmt, sollte sich also vor allem intensiver mit dem Pflegezustand des Fahrzeugs befassen und gezielt nachhaken, ob vorgeschriebene Wartungsarbeiten auch tatsächlich ausgeführt wurden. Der Blick ins Serviceheft hilft da in vielen Fällen weiter – er sollte für Autointeressenten sowieso obligatorisch sein. Seit 2011 ist die aktuelle Version teilweise mit Dreizylindermotoren im Markt. Davon liegen bislang keinerlei Erfahrungen vor, dank der siebenjährigen Werksgarantie wird es vermutlich auch noch etwas dauern, bis es soweit ist. Für 2016 ist die nächste Generation angesagt. Die Preislage Ein Picanto 1.1 Style des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km ist für etwa 8000 Franken im Handel zu finden. Mangels Konkurrenz sind Autos mit Vierstufen-Automatik gefragter, sie kosten deshalb über proportional mehr. Kia Mark e n von A—Z Lan cia Kia Rio Nutzwert Im Jahr 2000 kam der zwischen Kleinwagen- und Kompaktklasse positionierte Kia Rio erstmals in die Schweiz. 2005 fand ein Modellwechsel statt, seit 2011 ist die dritte Generation mit fünf Türen im Handel. Wer am Stammtisch lieber über etwas anderes als Autos redet, ist damit gut bedient. Knister- und Scheppergeräusche wechseln sich ab, ansonsten ist der Rio ein angenehmes Auto, das nicht stresst und ein gutes Platzangebot bietet. Die 1,6-LiterBenziner gibt es auch mit Automatik, die Diesel wurden kaum verkauft. Bei der MFK fallen angerostete Bremsleitungen auf, defekte hintere Radlager oder einseitig ziehende Handbremsen. Leider wird der Rio von Ölleckagen am Antrieb nicht verschont. Multipart winkt den Rio als praktisch problemfrei durch, was auch an der Werksgarantie über fünf Jahre liegen mag (seit 2011 sieben Jahre). Ein Kia Rio 1.6 CVVT Trend (112 PS) des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet rund 8800 Franken. Kia Sorento SUV Der Kia Sorento wurde zu einem grossen Erfolg, unterstützt von Anhängelasten bis 3,5 Tonnen (Automat, Handschalter drei Tonnen). Die ab 2009 gebaute zweite Generation mit selbst tragender Karosserie schafft das nicht mehr (2,5 t). Der 170 PS starke 2.5 CRDi schiebt durchzugskräftig an. In den ersten Jahren (3,5-Liter-Benziner und 2.5 CRDi ab 2002) war der V6-Benziner die gefragtere Version. Automaten wird man eher finden als Handschalter. Wegen vieler Probleme werden SorentoFahrer von den MFK-Prüfern zurück in die Werkstatt geschickt: undichte Lenkgetriebe, poröse Stabigummis, Spurstangengelenke ausgeschlagen, Ölverlust an Motor und Getriebe. Bei Multipart bekommt der Sorento bessere Noten. Ein Sorento II 3.3 V6/248 PS kostet laut Eurotax 19 000 Franken, der 2.5 CRDi mit 170 PS in Topausstattung ab 22 000 Franken. Eine schöne Schale mit zum Teil sehr individuellem Interieur: Lancia Ypsilon. Lancia Ypsilon Frauenauto? Nicht nur Emanzen werden streitlustig, wenn das Wort vom Frauenauto fällt. Auch Automanager hüten sich, dieses Wort in den Mund zu nehmen. Standardisierte Antwort auf entsprechende Fragen: Wir bauen keine Autos nur für Männer oder nur für Frauen. Ein Auto muss praktisch, sicher und komfortabel sein. Dann fühlt sich jeder darin wohl. Stimmt schon. Doch es gibt durchaus Autos, die durch ihre Form und durch ihre Einrichtung deutlich femininer erscheinen als andere, die frei sind von jedem aggressiven Wesenszug. Eines der besten Beispiele hierfür ist der Lancia Ypsilon. Bis 2003 hiess der Kleinwagen nur Lancia Y, seither schreibt man den Buchstaben aus, auch die aktuelle Bauserie ab 2011 nennt sich offiziell Ypsilon. Stil hatte der Benjamin bereits als Y, und er war schon lange besser als sein Ruf, nicht nur unter dem Aspekt, dass der Italiener ein Charakterdarsteller ist. Für Sitzbezüge und Türverkleidungen gibt es mehr Auswahl als nur Schwarz und Grau mit dezenten Streifen. Hier darf der Kunde in Farben schwelgen – und wenn noch Geld übrig ist, auch in Materialien: etwa Alcantara in eher aufregenden Tönen. Die Federung war stets relativ hart, der Zustieg in die zweite Reihe immer eng, im Kofferraum kann sich kaum etwas verlieren. Seit 2011 ist der Ypsilon ein Fünftürer und zwar ausschliesslich, weshalb nicht wenige Frauen dem Ypsilon die Freundschaft aufgekündigt haben. Die Mängel Multipart stuft den Ypsilon als eher unterdurchschnittlich zuverlässiges Automobil ein, als anfällig alles, was mit Elektrik zu tun hat, und vor allem die Lenkung. Auf den Strassenverkehrsämtern dauert die Nachkontrolle meistens etwas länger, weil sämtliche Baugruppen des Ypsilon überdurchschnittlich verschleissfreudig sind. Weil auch die Bremsanlage in der ganzen Bandbreite dazu gehört, liegt der Verdacht nahe, dass dem kleinen Italiener häufig nicht jener Wartungsaufwand zuteil wird, den er erwarten dürfte. Die Preislage Ein dreitüriger Ypsilon 1.4 Oro mit 95 PS des Jahrgangs 2009 (65 000 km) repräsentiert aktuell noch immer 7500 Franken an Wert. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Lancia Ypsilon 1.2 (51 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Lancia Ypsilon Mängel Dunkelrot sieht es beim Lancia Ypsilon in der Multipart-Statistik beim Thema Lenkung aus. Auch rund um die Elektrik gibt es überdurchschnittlich viele Schäden, die als Garantiefall abgerechnet werden. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 135.31 211.35 185.98 262.44 48.11 171.80 Motoren: Baureihe 2003 bis 2011 Benziner mit 44 kW/60 PS (1.2), 59 kW/80 PS (1.2-16) und 70 kW/95 PS (1.4-16). Diesel mit 51 kW/70 PS (1.3-16 JTD) und 66 kW/90 PS (1.3-16 JTD). Neue Baureihe Benziner mit 51 kW/69 PS (1.2) und 63 kW/85 PS (0.9 TwinAir). Diesel 70 kW/95 PS (1.3 D-MJ). NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 57 Mark en vo n A—Z L and rov e r Range Rover – egal ob als Sport (links oben) oder als klassischer Range – steht für luxuriöse Ausflüge ins Gelände und gepflegtes Reisen. Range Rover Fahrender Herrensitz Seit 1970 im Markt, hat es keiner der zahlreichen Nachbilder geschafft, dem Briten das Image streitig zu machen. Selbst einem Cayenne Turbo S oder Cadillac Escalade reicht es dafür nicht. Wie ein Fels steht der Range mit seinen 3,5 Tonnen Anhängelast in der Brandung, Raumangebot und Geländetauglichkeit sind über jeden Zweifel erhaben, ebenso der massive Auftritt, der aber dann doch irgendwie sozialverträglicher geblieben ist als bei den neu aufgekommenen Konkurrenten. Hinzu kommt: Sowohl die interimistischen Besitzverhältnisse von BMW und später von Ford haben die Ikone in verlustreichen Jahren weiter reifen lassen. Weder die Deutschen noch die Amerikaner haben das Image lädiert, im Gegenteil. Die neuen indischen Besitzer können nun davon profitieren. Der Range gilt immer noch als fahrender Herrschaftssitz und ermöglicht den Potente Triebwerke wie der Transport von bis zu 2100 Litern Gepäck oder V8 Diesel treiben den Range an. anderen Gütern, das macht beinahe einem VW T5 Konkurrenz. Den Range gibt es seit 43 Jahren, den rund 20 cm kürzeren Range Rover Sport aber erst ab 2005, und seither läuft er dem Original den Rang ab, weil es Land Rover verstanden hat, die typischen Range-Gene in das etwas günstigere Modell zu transformieren, ohne einen Yota vom luxuriösen Charakter abzugeben. Wobei anzumerken ist, dass der Sport technisch auf dem Land Rover Discovery basiert – und es ein geschickter Marketingzug war, ihn namensseitig am Range anzu docken. Allerdings kann der kleinere Range mit seinem grossen Vorbild sehr gut mithalten. Der Sport hat es dick zwischen den beiden fast zwei Meter auseinanderliegenden Aussen- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Range Rover 3.6d HSE (200 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Range Rover Mängel Eine makellose Bilanz sieht anders aus. Kühlsystem und Klima anlage verursachen bei Multipart ebenso wie Treibstoffanlage, Turbolader oder die Komfort-Elektrik überdurchschnittlich viele Garantiefälle, die dann auch schnell ins Geld gehen können. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 223.00 917.00 378.00 1110.00 70.00 320.00 Motoren: Benziner von 210 kW/286 PS (4.4 V8) bis 375 kW/510 PS (5.0 V8), Diesel von 130 kW/177 PS (3.0d) bis 230 kW/312 PS (4.4 TD). Turbolader Komfort-Elektrik 58 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 spiegeln. Er schlägt sich im Gelände gut, auch dank des serienmässigen Terrain-Response-Systems, das den Allradantrieb per Drehschalter an verschiedene Untergründe anpasst, und der ebenfalls serienmässigen Luftfederung. Darüber hinaus agiert er auch souverän im Kurvengeschlängel, wo er den grösseren Bruder krass distanziert. Erheblich gewichtserleichtert gibt es seit 2012 einen neuen Range Rover, der natürlich noch nicht auf dem Occasionenmarkt angekommen ist. Die Vorstellung des neuen Sport ging im März 2013 über die Bühne. Die Mängel Die Nachkontrolle absolviert ein Range normalerweise ohne grosse Probleme, eher mit kleinen Wehwehchen wie einer nicht funktionierenden elektrischen Spiegelverstellung. Leicht zu beheben, aber teuer sind die auch häufiger bemängelten defekten Katalysatoren. Weil man einen Range Rover nicht fortwirft, kann es im hohen Alter dann zu kost spieligen Reparaturen kommen. So fällt der Range dann bei verschiedenen Baugruppen im Sündenregister von Multipart mit der Farbe Orange auf. Dazu gehört das Kühl system mit Leckagen, bei den Dieselmotoren müssen teure Turboschäden behoben werden. Ausfälle der elektrischen Stell motoren sind ebenfalls nicht selten. Die Mängel Für Fahrzeuge, die vier Jahre alt und 65 000 km gelaufen sind, muss man knapp 40 000 Franken und aufwärts budgetieren. Ein Range Rover Sport 2.7 Td6 mit 190 PS wird ab rund 37 000 Franken gehandelt. Ein Kompressor 4.2 V8 mit 390 PS kostet im Sport etwa 42 000 Franken, der grosse Range mit den gleichen Eckdaten liegt bei 52 000 Franken.Ein Range Rover 3.6 d mit 272 PS ist ab 55 000 Franken angeschrieben. L a nd rover Mark e n von A—Z Lexus Land Rover Freelander Enfant Terrible Der Freelander wurde als erstes Produkt von Land Rover nicht für das Gelände und für den Anhängerbetrieb, sondern für den Stadtdschungel geschaffen und auch mit Frontantrieb angeboten. Der Freelander ist ein noch einigermassen übersichtlicher, kommod ausgestatteter und vergleichsweise kompakter Hoch gestuhlter. Das seit 1998 vermarktete Modell kann alles, auch Gelände, wenn es denn ein Allradler ist. Er darf 2000 kg schwere Anhängelasten ziehen. Seit 2007 läuft die zweite Generation, ein neuer Freelander wird per 2015 erwartet. Die obligatorische Kontrolle verlässt der Freelander relativ gesehen problemfrei. Motor und Getriebe schwitzen Öl, Spurstangen können ausgeschlagen sein. Gefährlicher Rost kommt nicht vor, die Auspuffanlage ist langlebig. Für einen 2.2 TD mit 152 PS (2009, 65 000 km) muss man etwa 23 000 Franken zahlen, der 3,2-Liter-Benziner mit 233 PS steht ab 17 000 Franken in der Liste. Dynamisch gestylte Karosserie: Der Lexus als Hybrid modell RX 450h (oben) und als reiner Benziner RX350 (links). Lexus RX Land Rover Defender Urgestein Der rustikale Brite, den es seit 1948 in mehr oder weniger unveränderter Optik zu kaufen gibt, gehört zu den gesuchtesten Occasionen, und der Bestand von rund 4000 Einheiten weist ihn als eines der zähesten Autos aus. MFK-Prüfer kennen zwei Sorten: gnadenlos vergammelte Arbeitstiere, an denen praktisch nichts mehr stimmt, oder topgepflegte Hobby exemplare, an denen es nichts zu bemängeln gibt. Die Turbodiesel-Motoren von Land Rover (bis 2007) und seither von Ford mit jeweils 122 PS sind genauso gut, wie sie gewartet werden. Der Interessent für einen gebrauchten Defender muss zuerst einmal lange suchen, bis er das passende Modell findet, und dann nicht sofort zuschlagen, sondern sich ein genaues Bild vom Pflegezustand machen. Defender Kombi 90 (3türig, 2009, 65 000 km) ab 21 000 Franken, Landi 110 (5türig) ab 24 000 Franken. Hybrid-SUV Die wesentliche Geschäftstätigkeit des Toyota-Luxusablegers spielt sich weiterhin vorwiegend in den USA und neuerdings in Russland ab. Nach einem beachtenswerten Debüt mit der Luxuslimousine LS und kurzzeitigen Erschütterungen bei der etablierten Konkurrenz hat sich Lexus in der Schweiz vorwiegend mit dem hybriden SUV RX einen hervorragenden Namen geschaffen. Wenn Lexus RX, spricht vieles für einen Hybrid. Nicht zuletzt die beruhigende Art der Fortbewegung im Stop-and-Go-Verkehr. Trotz der der grossen Bodenfreiheit bleibt der RX eher Cruiser als Climber, so drückt es auch die dynamisch gestylte Karosserie aus. Die Mängel Es sind wenige Problemzonen, die den Besitz eines Lexus RX trüben können. Die Hybride schneiden sogar besser ab als die reinen Benziner. Man muss einfach berücksichtigen, dass ab dem fünften Jahr – neuerdings ab dem achten – nach der ersten Inverkehrssetzung die Garantie auf den Hybridkomponenten erlischt und es fortan teuer werden kann, wenn die 288-Volt-Batterien (Nickel-Metallhydrid, NiMH) kollabieren. Solche Fälle sind freilich kaum bekannt. Auf den Strassenverkehrsämtern steht der Antriebsstrang im Fokus, da kommt es gelegentlich zu Leckagen, und die Nummernschildbeleuchtung fällt überdurchschnittlich häufig aus, das ist ärgerlicher als dramatisch. Die wenigen Lexus-Vertretungen in der Schweiz werden gelegentlich mit Problemen im elektronischen Bereich herausgefordert, und als Schwachpunkt überhaupt gilt der Klimakompressor. Nach Ablauf des Gratis-Service-Programms (drei Jahre oder maximal 100 000 km) steigen die Wartungskosten; Ersatzteile sind ohnehin mindestens so hochpreisig wie der Markenname. Die Lexus RX-Bremsen verschleissen meistens zu schnell. Die Preislage Für einen RX 450 h Executive von 2009 und einer Laufleistung von 65 000 km mit 250 PS (Systemleistung 299 PS) sind rund 40 000 Franken zu budgetieren. Ein gleich alter Benziner RX 350 mit 277 PS kostet um die 30 000 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 59 Mark en vo n A—Z Maz da Mazda 5 Minivan Die erste Serie des Mazda 5 mit hinteren Schiebetüren und wahlweise siebenfacher Bestuhlung datiert von 2004, 2010 kam die zweite Serie. Der mittlere Sitz im Fond ist eher Ablagefläche oder Armauflage. Die dritte Sitzreihe ist versenkbar, ab 2008 sind die Schiebetüren wahlweise mit elektrischem Antrieb zu haben. Die Benzinaggregate motorisieren das mindestens 1,5 Tonnen schwere Auto schlapp, die dreh momentstarken Diesel sind die bessere Wahl. Leider gibt es Automatik nur mit 2,0-Liter-Benziner (145 PS). Auf der MFK stossen die Prüfer auf beschädigte Hitzeschilder und undichte Dämpferbeine an der Hinterachse, manchmal sind auch die Fahrwerksgummis abgelebt. Multipart winkt den Mazda Minivan mit grüner Farbe durch, musste nur vereinzelt Turbo lader (Diesel), Anlasser oder Dieselpartikelfilter bezahlen. Einen Mazda 5 2.0d Sport mit 143 PS sollte man für rund 17 000 Franken finden (2009/65 000 km), der 110 PS starke 2.0d Comfort wird um rund 2500 Franken günstiger offeriert. Mazda MX-5: Die 2006 verkaufte Baureihe (links unten) liegt in der Preisklasse um 10 000 Franken und darunter, seit 2006 gibt es den Mazda mit Stoffverdeck oder als Coupé mit Verbundkunststoff-Dach. Mazda MX-5 Dauerbrenner. Mazda gehört das Verdienst, die Roadster-Klasse wiederbelebt zu haben. 1990 kam der Japaner mit den klappbaren Scheinwerfern zu uns. Mehr braucht es nicht, um Fahrspass zu haben. In Anbetracht der rigorosen Bussen ist man fast dankbar, dass es dem MX-5 untenherum etwas an Schmalz fehlt. Das kontinuierliche Engagement – 2006 wurde eine Coupé-Version mit elektrisch betriebenem festem Dach nachgeschoben – zahlt sich für die Japaner aus; 2015 wird die nächste Generation aufgelegt. Mazda CX-7 SUV 2007 brachte Mazda mit dem CX-7 den ersten eigenen SUV auf den Markt. Als Defizit kritisierten die Händler das Fehlen einer Diesel- und einer Automatikversion, der Makel wurde 2009 mit einem 2.2 CD zum Teil ausgeräumt. Seit 2012 offeriert Mazda den kompakteren CX-5 als Benziner und Diesel (Handschalter und Automat), der CX7 ist aus dem Programm; dabei hat er Qualitäten in puncto Fahrdynamik, Raumangebot und Power. Das Dasein quittiert er bislang mit geringen Mängeln auf der MFK, nur die ungleich ziehende Handbremse wird gerne kritisiert. Auch Multipart hat den SUV als problemloses Auto memoriert. Die Lenkung fällt aus dem Rahmen und kann einige Kosten verursachen. Ein CX-7 2.3 T Sport (260 PS) kostet ab 21 000 Franken, der 2.2 CD Turbodiesel (173 PS), identisch ausgestattet, wird 1000 Franken höher bewertet. Für beide gilt: Erstzulassung 2009, 65 000 km. Die Mängel Für Multipart sind Garantieabschlüsse über einen MX-5 eine vergleichsweise sichere Angelegenheit, das Auto wird als weitestgehend problemlos geführt. Vereinzelt kommt es zu kaputten Katalysatoren oder zu Zahnriemenmalheuren – sowie Motorschäden bei Vollgas-Piloten. Weniger teuer sind Zündspulenschäden beim Zweilitermotor. Auf der MFK wird Ölverlust an Motor und Getriebe beanstandet. Im Laufe der Zeit kann es zu Rost an den Schwellern kommen, sonst haben die Prüfer kaum je etwas zu reklamieren, ausser Tuning, welches nicht im Fahrzeugausweis eingetragen ist und der Mazda sowieso nicht nötig hat. Nach ungefähr zehn Jahren ist die Heckscheibe ausgebleicht. Die Preislage Ein MX-5 mit Stoffdach liegt gemäss Auto-i-Dat bei 13 500 Franken als 1,8-Liter mit 126 PS (2009, 65 000 km), für den 160 PS starken Zweiliter bezahlt man fast 3000 Franken mehr. Zweiliter-Coupés mit Klappdach liegen sogar eher etwas darunter. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Mazda MX-5 1.8i-16 (93 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Mazda MX-5 Mängel Eigentlich ist der Mazda MX-5 ein grundsolides und unkompliziertes Auto. Bei Multipart verderben nur (teure) Motorschäden die Bilanz. Das dürfte in erster Linie ein Wartungsproblem sein (Zahnriemen) und eine Frage der pfleglichen Behandlung. Also beim Kauf Serviceheft studieren und auch den Vorbesitzer, wenn möglich, ein bisschen abklopfen. 60 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial 129.48 368.13 230.66 510.84 32.48 330.18 Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Modell bis 2006 Benziner mit 81 kW/110 PS (1.6i16) und 107 kW/146 PS (1.8i-16). Modell ab 2006 Benziner mit 93 kW/126 PS (1.8i-16) und 118 kW/160 PS (2.0i-16). Gleiche Motoren auch im Coupé. M a z da Mazda 2 Kleinwagen Das meistverkaufte Modell des japanischen Herstellers ist zur Zeit der kleine Mazda 2. Den Zweier begleitet eine holprige Geschichte, als Vorgänger des aktuellen Modells musste der in Deutschland gefertigte Fünftürer auf Basis des Ford Fusion herhalten, der freilich als eines der problemlosesten Autos überhaupt gilt. Auf den Motorfahrzeugkontrollen ist und bleibt auch die seit 2007 angebotene Baureihe ein problemloses Auto. Begünstigt wird dies dadurch, dass die durchschnittliche Fahrleistung gering ist, und die meistens älteren Eigner den Wartungspflichten gerne nachkommen. So führt Multipart den aktuellen Mazda 2 als unauffälliges Auto durchgehend mit der Farbe Grün, registriert aber gelegentlich defekte Anlasser, ausgefallene Fensterheber, Zündspulen und Zündkerzen. Der in der Schweiz fast ausschliesslich als Fünftürer verkaufte Mazda 2 kostet mit vier Jahren und 65 000 km als 1.3i Exclusive (86 PS) rund 9500 Franken. Wer kein Premium braucht, ist mit dem Mazda 6 gut angezogen. Besonders gut verkauft sich der Kombi (oben). Mazda 6 Mittelklasse Der Markstart des Mazda 6 datiert auf 2002. Wegen der Premiummanie geriet der dynamisch gestylte Sechser als Fünftürer und auch als Kombi wie einige Mitbewerber zwischen Hammer (etwa BMW Dreier) und Amboss (Skoda Superb, Hyundai i40). Kultivierte Motoren, gutes Raumangebot und Komplettausstattung bleiben seine Kernkompetenzen auch in der 2012 lancierten dritten Generation. Allradler gibt es seit 2008 nicht mehr. Die Mängel Der Japaner leistet sich bei den Nachkontrollen einige Patzer, so poröse Gummilager und zu viel Lenkspiel, ab ungefähr dem siebten Jahr gibt es sogar Rostbefall an tragenden Teilen. Rost an Kanten und Falzen kommt schon früh vor, gilt aber nicht als sicherheitsrelevant. Bei den jüngeren Sechsern zeigt sich überdurchschnittlich hoher Reifenverschleiss. Für Multipart ist der Mazda 6 ein problemloser Fall; durchgängig werden alle Komponenten mit Grün bewertet, vereinzelt kommen verstopfte Dieselpartikelfilter, ausgestiegene Zündkerzen und defekte Turbolader vor, die Batterie hält nicht lange bei viel Kurzstreckenbetrieb. Elektrikschäden sind vergleichsweise teuer. Die Preislage Fünftürige Mazda 6 mit der Einstiegsmotorisierung 1.8/120 PS sind mit Jahrgang 2009 und 65 000 km ab 13 000 Franken zu haben, ein 2.2 CD mit 125 PS mit Exklusive-Ausstattung kostet ab 15 500 Franken. Zweiliter-Kombis mit 147 PS sind ab 14 000 Franken im Markt, der 2.5 Sport mit 170 PS kostet als Kombi etwa 17 000, der 2.2 CD Sport mit 163 PS rund einen Tausender weniger. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Mazda 6 Break 2.0-16 DISI (114 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Mazda 6 Mängel So wünscht man sich auch die Zeugnisse seiner Kinder: Keine Beanstandungen, alles im grünen Bereich. Multipart führt alle Baugruppen des Mazda 6 mit unterdurchschnittlichen Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 129.48 289.13 228.65 299.40 30.06 275.20 Motoren: Baureihe ab 2008 Benziner von 88 kW/120 PS (1.8-16) bis 125 kW/170 PS (2.5-16). Diesel von 92 kW/125 PS (2.0-16 CD) bis 132 kW/180 PS (2.2-16 CD). Baureihe 2002 bis 2008 Benziner von 88 kW/120 PS (1.8-16) bis 191 kW/260 PS (2.3-16 T MPS). Diesel von 89 kW/121 PS (2.0-16 CD) bis 105 kW/143 PS (2.0-16 CD). Mazda 3 Kompaktklasse Nach sechs Generationen Mazda 323 folgte 2003 die erste Serie Mazda 3, die mit einer Überarbeitung 2006 bis 2009 hielt. Die seither verkaufte Baureihe wird, anders als der Vorgänger, in Europa nur noch als Fünftürer angeboten. Gute Verarbeitung, einfache Bedienung, ausgezeichnete Sitze, leicht schaltbares Getriebe und ein dynamisches Handling sprechen für den Japaner. Aber der Wendekreis ist gross und der Knieraum hinten knapp. Multipart registriert gelegentlich defekte Anlasser und Generatoren, die Schäden im Bereich Treibstoffversorgung liegen über dem Durchschnitt. MFK-Prüfer stossen manchmal auf ölfeuchte Motoren und auf gerissene Aufhängungsgummis. Der Ölverbrauch ist hoch. Ein aktueller Mazda 3 ist gemäss Auto-i-Dat als Zweiliter mit Automatik und 150 PS 13 000 Franken wert, als 260 PS starker MPS mit 2,3-Liter-Turbo gilt er etwa 17 500 Franken (jeweils Baujahr 2009, 65000 km). NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 61 Mark en vo n A—Z Me rce d es Mercedes C-Klasse Die Wurzeln der C-Klasse reichen bis weit in das vorige Jahrhundert zurück. Als der schwäbische Hersteller 1982 sein Modellportfolio in Regionen unterhalb von S- und E-Klasse ausdehnte, nannte man den daraus resultierenden 190er «Baby Benz». Daraus wurde dann 1993 die C-Klasse – ein ausgewachsenes Mittelklassemodell weit entfernt von einem Einsteiger-Mercedes. Nachdem der Hersteller 1996 die C-Klasse auch als Kombi (T-Modell) anbot, sind die Vorlieben der Schweizer C-Klasse-Käufer klar definiert: Der Kombi ist die am weitaus häufigsten georderte Variante vor Viertürer und Coupé. Die C-Klasse wird klassisch auf die Hinterräder angetrieben, im Laufe der Modellpflege der Baureihe 203 bietet sie der Hersteller seit 2002 auch mit Allradantrieb (4Matic) an. Besonders stark auf dem Occasionenmarkt vertreten ist die Baureihe 204, die seit 2007 verkauft wird, 2011 erfolgte eine Modellpflege. Die Motorenpalette ist geradezu unüberschaubar, zuoberst stehen die AMG-Modelle mit acht Zylindern. Wer sich umschaut, kann mit der 50-Prozent-Regel kalkulieren: Rund jede zweite C-Klasse, die gebraucht angeboten wird, ist ein Kombi, etwa jedes zweite Fahrzeug hat einen Dieselmotor, und sogar mehr als 50 Prozent sind mit einem Automatikgetriebe ausgestattet. Die Mängel Durchgängig hinterlässt der Mitteklasse-Mercedes auf den Motorfahrzeug kontrollen einen durchzogenen Eindruck. Auffällig sind vor allem ausgeschlagene Tragund Führungsgelenke am Fahrwerk ab dem sechsten Jahr sowie abgenutzte Stossdämpfer und zu grosses Spiel in der Lenkung. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 306.00 Kotflügel vorne links 570.00 Aussenspiegel rechts 631.00 2 Stossdämpfer hinten 570.00 Satz Wischerblätter vorn 88.00 Satz Bremsscheiben vorn 345.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mercedes C220 CDI (125 kW) Modell 2010. Qualitätscheck Mercedes C-Klasse Mängel Die C-Klasse von Mercedes hat noch Nachholbedarf, denn die Qualität ist eher durchschnittlich. Dies ändert sich bei den jüngsten Modellen, ansonsten registriert Multipart häufiger Schäden an Turbo, Treibstoffversorgung (Benziner), Generatoren oder Anlassern. Auch das MFK-Urteil fällt eher durchwachsen aus. 62 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 204 (seit 2007) Benziner von 115 kW/156 PS (C180) bis 225 kW/306 PS (C350) sowie als C63 AMG 336 kW/457 PS. Diesel 88 kW/120 PS (C180 CDI) bis 195 kW/265 PS (C350 CDI). Baureihe 203 (2000 bis 2007) Benziner 105 kW/143 PS (C180) bis 250 kW/367 PS (C55 AMG). Diesel 110 kW/150 PS (C220 CDI) bis 165 kW/224 PS (C320 CDI). M e rc e d es Reisetauglich: Vor allem der Kombi (ganz oben) überzeugt mit viel Gepäckraum. Dreimal C-Klasse der aktuellen Baureihe: Das T-Modell (links) hat einen Anteil von rund 50 Prozent an den Verkäufen, dazu sind Limousine (oben in der modellgepflegten Variante von 2011) und das Coupé CLC (rechts) im Programm. Mercedes E-Klasse Obere Mittelklasse Die E-Klasse gilt als Business-Limousine schlechthin – und in den Kombi passen nicht nur die Muster kollektionen von Aussendienstlern, sondern auch das Reisegepäck der ganzen Familie, ohne dass sich irgendwer beim Packen bescheiden muss. Die auf dem Occasionenmarkt sehr präsente Baureihe W 211, die von 2002 bis 2009 verkauft wurde, war zu Beginn mit einigen Problemen behaftet. Hauptsächlich wegen des pannenanfälligen SBC-Bremssystems (Sensotronic Brake Control oder Elektrohydraulische Bremse, bis 2006). Wer also nach einer älteren EKlasse sucht, sollte eher ein Fahrzeug wählen, das jünger als Baujahr 2006 ist. Zwischen Jahrtausend wende und 2007 auf dem Markt: Mercedes C-Klasse als Kombi und Limousine der Baureihe 203. Multipart führt die C-Klasse als durchschnittlich zuverlässiges Automobil mit häufigen Anlasser-, Generatoren- und Treibstoffpumpenschäden. Das Bild bessert sich bei den jüngeren Modellen auffällig. Allerdings hat die C-Klasse noch nicht zu jenem Image der Vergangenheit zurückgefunden, das verhiess, eine C-Klasse sei unkaputtbar. Leidig ist der chronische Ärger mit den Piezo-Injektoren bei den 220/250 CDI ab 2009. Die Preislage Trotz der nicht über jeden Zweifel erhabenen Qualität ist eine C Klasse dank dem seit über 10 Jahren vom Schweizer Importeur inkludierten Swiss-Integral-Angebot bis 100 000 km oder maximal zehn Jahre immer eine Überlegung wert. Ein noch ziemlich aktueller C180 mit 156 PS starkem 1,6 Liter Kompressormotor (leichtes Lifting 2012) bekommt man für unter 20 000 Franken (2009/65 000 km), der Stern prangt dann noch auf der Motorhaube. Bei einem C 250 CDI Avantgarde steckt er grösser im Kühlergrill, mit 204 PS als Kombiversion T-Modell wird so ein Modell für rund 27 000 Franken gehandelt, ein entsprechendes 4Matic-Modell kostet gut 6000 Franken mehr. 4MaticModelle von Mercedes mit Dieselmotor als Kombi gehören in der Schweiz weiterhin zu den gesuchtesten Occasionen. Und C-Klasse Mercedes gehören zu den häufiger direkt in die Schweiz importierten Modellen, erfreulicherweise zeigt sich der hiesige Importeur gemäss unseren Informationen gegenüber solchen Autos recht kulant. Die Mängel Bei Multipart reicht es nur zu einer durchschnittlichen Gesamtbewertung. In der Kategorie Getriebe schimmert sogar die Farbe Rot auf. Das betrifft insbesondere Automatikgetriebe. Ausserdem gibt es viele Reparaturen am Kettenspanner. Wasserpumpen, Anlasser und Generator erreichen ebenfalls nicht gewohnten Mercedes-Standard. Wie bei der C-Klasse sorgen beim Turbodiesel ab 2009 die Piezo-Injektoren für viel Ärger. Auf den Motorfahrzeug kontrollen kommt es zur Kritik am Fahrwerk wegen ausgeschlagener Traglager, sogar Federbrüche müssen festgestellt werden. Die Preislage Wer sich nach Fahrzeugen des Jahrgangs 2009 mit rund 65 000 km umschaut, zahlt für einen Viertürer der Baureihe W212, die soeben gründlich überarbeitet wurde, als E200 CGI mit 184 PS 22 000 Franken. Ein E250 CGI mit 204 PS als Kombi mit Automatik kostet 27 000 Franken. 4Matic-Fahrzeuge sind als 2009er noch W211-Modelle: Ein E280 CDI T 4Matic (V6Diesel, 190 PS) kostet um 31 000 Franken. Die Automatik war Serie wie beim E500 (388 PS). Der kostet als Limousine 37 000 Franken. Die Allradmodelle der E-Klasse brauchen laut Auto-i-Dat markant länger als die Konkurrenzprodukte von Audi und BMW, bis sie einen neuen Besitzer finden. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 63 Mark en vo n A—Z Me rce d es Die zweite Generation der B-Klasse (links oben) ist dynamischer gestaltet als die erste (grosses Foto). Die zweite Baureihe der A-Klasse (links unten) lief von 2004 bis 2012 vom Band. Mercedes A- und B-Klasse Raumwagen Mit der A-Klasse wagte sich Mercedes 1997 auf ein völlig neues Terrain: Ein kompaktes Fahrzeug mit der Variabilität und dem Raumangebot eines kleinen Vans. 2005 folgte mit der B-Klasse eine grössere Schwester mit dem gleichen Grundkonzept inklusive Frontantrieb und Sandwichboden. Die B-Klasse ist – ohne den durchgehenden Sandwich boden – in der Neuauflage 2011 bei diesem Konzept geblieben, während die seit kurzem erhältliche A-Klasse (W176) mit stromlinienförmiger Karosserie nun dem Mainstream in der Kompaktklasse folgt. Die alte A- und die B-Klasse bleiben Aussenseiter und besetzen so interessante Nischen, bieten vor allem viel Raum auf kleiner Fläche, eine hohe Variabilität und einen leichten Einstieg. Und nach kurzer Eingewöhnung perfekte Bedienung, auch ohne die optional erhältlichen elektrischen Stellmotoren. Dynamik ist weniger ihr Ding. Bis 2010 gab es eine dreitürige A-Klasse – von Mercedes als Coupé apostrophiert –, bis zum Erscheinen der B-Klasse auch eine A-Langversion mit unverdientem Misserfolg. Die Mängel Die erste A-Klasse war qualitativ eine Enttäuschung, was ab 2005 folgte, gilt als mustergültig. Anlasser und Generatoren geben gemäss Multipart aber häufig den Geist auf, die B-Klasse plagen auffällige Batterieprobleme (Kurzstreckenbetrieb). Die MFK-Prüfer stossen auch auf gebrochene Schraubenfedern, der Hebelweg der Handbremse ist häufig zu lang, manchmal wird Ölfeuchtigkeit am Antrieb reklamiert. Multipart führt A- und B-Klasse als gute, wenig anfällige Autos. Defekte an Heizungslüftern und Bremslichtschaltern kennt man in den Werkstätten gut. Enttäuschend ist früher Rost an Falzen und Kanten. Die Preislage Für Autos des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km muss man im Fall des A180 mit 115 PS in gehobener Ausstattung 15 000 Franken budgetieren, ein B200 T mit 193 PS wird für rund 18 500 Franken angeschrieben. Die Dieselpreise sind stabil etwas höher. A180 CDI mit 109 PS kosten ab 17 000, B200 CDI mit 140 PS etwa 20 000 Franken. Man muss aber berücksichtigen, dass kaum ein Mercedes-Neuwagenkunde darauf verzichtet, bei der Bestellung viele Kreuze bei den Optionen anzubringen. Nicht vergessen: Gratisservice bis 100 000 km oder zehn Jahre ist inkludiert beim Neukauf über den Generalimporteur. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 174.00 Kotflügel vorne links 308.00 Aussenspiegel rechts k.A. 2 Stossdämpfer hinten 270.00 Satz Wischerblätter vorn 80.00 Satz Bremsscheiben vorn 208.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mercedes A150 (70 kW) Modell 2010. Qualitätscheck Mercedes B-Klasse Mängel Die B-Klasse von Mercedes zeigt sich in der Multipart-Statistik in erfreulichem Grün. Das gilt für Benziner wie Diesel gleichermassen. Bei der AKlasse finden sich hingegen häufiger Mängel an Komfort-Elektrik, elektrischer Anlage und Turbolader. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: B-Klasse erste Baureihe Benziner von 70 kW/95 PS (B150) bis 142 kW/193 PS (B200T). Diesel von 80 kW/109 PS (B180 CDI) bis 103 kW/140 PS (B200 CDI). A-Klasse zweite Baureihe (2005-2011) Benziner von 70 kW/95 PS (A150) bis 142 kW/193 PS (A200T). Diesel von 60 kW/82 PS (A160 CDI) bis 103 kW/140 PS (A200 CDI). 64 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Mercedes ML SUV Als der Mercedes ML 1997 auf den Markt kam, war er der absolute Platzhirsch. Aber die Schwaben mussten dafür mit einer Imagedelle bezahlen, denn das Qualitäts niveau entsprach in den ersten Jahren nicht den Erwartungen. Das Platzangebot der zweiten Generation ist grosszügig, auch im Laderaum, der Federungskomfort besser als die Fahrdynamik. Motorische Vielfalt macht die auf Sicherheit bedachte M-Klasse für breite Käuferschichten interessant, auch wenn die Ladekante für Hunde zu hoch geraten ist. Bereits die erste Generation erreichte im Euro-NCAP-Test vier Sterne, der 2005 vorgestellte W164 bekam deren fünf. Je nach Modell dürfen zwischen 3050 und 3500 kg an die Anhängerkupplung. Multipart registriert beim ML recht viele Schäden an den Benzin- und Dieselmotoren, ansonsten ist die Reparaturanfälligkeit bei jüngeren Exemplaren bis auf die DieselEinspritzdüsen gering. Die MFK bestehen die W164 meistens auch mit hohen Kilometerleistungen ohne Beanstandungen. Wenn es welche gibt, geht es um Ölverlust am Antriebsstrang oder undichte hintere Stossdämpfer. Ein ML 350 mit 272 PS kostet 36 000, ein 280 CDI mit 190 PS um 33 000 Franken (Baujahr 2009, 65 000 km). ML gehören zu den Autos, die am schnellsten wieder einen neuen Käufer finden, sagt Auto-i-Dat. M e rc e d es Unkomplizierter Kauf: Der Mercedes SLK zeigt sich als Musterknabe in allen Baureihen. Mercedes SL Mercedes SLK Roadster Mercedes hat das klappbare Stahldach nicht erfunden, aber 1996 wiederentdeckt und mit dem SLK einen Volltreffer gelandet. Als Occasion stellt der SLK von Mercedes eine sehr empfehlenswerte Möglichkeit dar, bei Bedarf offen fahren zu können, und dies fast ohne Reue. Unter den modernen Mercedes gilt er als eines der problemlosesten Produkte. Selbst die erste Baureihe R170, die bis 2004 verkauft wurde, ist bei entsprechender Wartung durch den Vorbesitzer ein unkomplizierter Occasionenkauf. Das kompakte Cabrio wirkt eher luxuriös, sicher nicht puristisch, und so fährt es sich auch. Leise ist er, und dank kompakter Masse und kleinem Wendekreis auch handlich. Geschlossen fährt er sich wie ein Coupé, komfortabel, präzise, aber nicht wirklich sportlich. Die motorische Bandbreite der Serie R 171 (bis 2011) reicht von 163 bis 305 PS.Eigentlich genügt schon der Basisbenziner mit 1,8 Liter Hubraum und Kompressor (200K, bis 2008 mit 163 PS, danach 184). Mehrheitlich finden sich im Occasionsangebot jedoch die fülligen V6 mit 3,0 oder 3,5 Liter Hubraum, geschaltet werden sie über fünf- oder siebenstufigen Getriebeautomaten. Überirdische AMG-Versionen krönen die Serie mit bis zu 360 PS im SLK 53 AMG. Nachteilig ist, dass man hinter den Sitzen rein gar nichts verstauen kann, und auch das Fassungsvermögen des Kofferraums bleibt sehr beschränkt. Die Mängel Bei Multipart gilt der SLK als Musterknabe, Ärger sollen höchstens entladene Batterien und das Zündschloss machen. Wir wissen ausserdem von einigen defekten Klimaanlagen und Automatikgetrieben. Auch auf den Motorfahrzeugkontrollen hat man Freude am SLK von Mercedes, ölende Motoren und Differenziale sowie ausgeschlagene Achsgelenke können diese gelegentlich trüben. Die Preislage SLK 200 K mit 184 PS liegen bei 25 000 Franken, SLK 350 mit 309 PS bei 29 000 Franken (beide 2009, 65 000 km). Das Preisniveau bleibt hoch. Nach dem währungsbedingten Werteinbruch können SLK- Besitzer wieder mit Preisstabilität rechnen. Als preiswertes Einsteiger-Cabrio liegen Vierzylinder der ersten Baureihe unter 10 000 Franken. Qualitätscheck Mercedes SLK Mängel Der kleine Roadster aus Untertürkheim präsentiert sich auch nach längerer Nutzung als Musterknabe. Multipart verzeichnet in allen Baugruppen unterdurchschnittliche Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Ersatzteilpreise Wasserpumpe 400.00 Kotflügel vorne links 545.00 Aussenspiegel rechts k.A. 2 Stossdämpfer hinten 500.00 Satz Wischerblätter vorn 92.00 Satz Bremsscheiben vorn 350.00 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mercedes SLK300 (170 kW) Modell 2010. Motoren: Baureihe 170 mit 100 kW/136 PS (200), 120 kW/163 PS (200 K), 141 kW/197 PS (230 K), 160 kW/218 PS (320) und 260 kW/354 PS (32 AMG). Baureihe 171 mit 120 kW/163 PS und 135 kW/184 PS (200 K), 170 kW/231 PS (280 und 300), 200 kW/272 PS und 224 kW/305 PS (350) sowie 265 kW/360 PS (55 AMG). Sportwagen Der Mercedes SL gilt als Ikone, er scheint schon beim Neuwagenkauf zum Klassiker bestimmt. 2001 kam der erste SL mit klappbarem Metalldach, wurde in der Schweiz damals pro Jahr über 1000mal verkauft; offenbar ist der sportliche, aber auch schwere Mercedes das Traumauto vieler schlechthin, die damalige AMG-Version feierte geradezu Urständ. 2006 folgte ein leichtes Lifting mit geändertem Grill, 2008 eine erneute Überarbeitung. 2012 schliesslich brachte Mercedes die fünfte SL-Generation auf den Markt und hielt dabei an dem versenkbaren Metalldach fest. Bei offenem Verdeck schmilzt der Kofferraum auf 235 Liter – wobei das freilich mehr ist, als viele andere Cabrios bieten. Dafür fährt man mit dem SL im Vergleich ein doch eher grosses Auto und bezahlt dafür an der Tankstelle. Bei älteren Modellen – junge gebrauchte SL existieren kaum – hört man gelegentlich Klagen wegen undichten Kofferräumen und defekten Klimaanlagen sowie Sitzheizungen. Multipart hat beim SL einige tiefere Eingriffe in die Sechszylindermotoren registriert. Während der Nachprüfungen werden manchmal Radlager mit zu viel Spiel und ölfeuchte Antriebsstränge reklamiert. Überhaupt gibt es bei den SL während der ersten Nachkontrolle eher Probleme als später. Die Schäden werden offenbar rechtzeitig ausgeräumt, so dass auch ein moderner SL später wie gewohnt zu einem gesuchten Veteranen heranreifen kann. Ein SL 280 oder 300 mit Sechszylindermotor und 241 PS genügt eigentlich, mit Baujahr 2009 und 65 000 km muss man einen Preis von 55 000 Franken einplanen. Aber die grossen SL 500 (V8) oder gar SL 600 (V12) verführen mit attraktiveren Preisen: Den 500er mit 388 PS gibt es ab 65 000 Franken, der SL 600 mit 517 PS steht für 77 000 Franken beim Händler. Der Neupreis betrug einst – und das ist ja noch nicht so richtig lange her – stolze 235 700 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 65 Mark en vo n A—Z Mi ni Der erste Mini von BMW, verkauft zwischen 2001 und 2007. Das Mini Cabriolet der zweiten Baureihe startete 2009, als Mini I wurde es ab 2004 verkauft. Die ersten Exemplare der zweiten Generation kamen 2006 auf den Markt. Mini, Cabriolet, Clubman und Countryman Kult Seit 2001 ist Mini eine aus England operierende Automarke im BMW-Konzern und vor allem Kult. Und ein Phänomen, denn diverse qualitative Probleme begleiten die wieder belebte Marke von Anbeginn. Zuvorderst stehen aber wieselflinkes Handling, lebenslustiges Erscheinungsbild und die andersartige Bedienung. Die Mängel Prinzipiell kann man sagen: Was für den Mini gilt, betrifft auch die später nachgereichten Derivate. Das sind in erster Linie Cabrio, Clubman und Countryman. Für Langzeitaussagen noch zu jung sind Roadster, Coupé oder der soeben lancierte Paceman. Die Liste der von den MFK-Prüfern anzukreuzenden Mängeln ist überdurchschnittlich umfangreich, angefangen bei der schnell rostenden Auspuffanlage über den undichten Antrieb bis hin zu ausgeschlagenen Fahrwerksteilen. Ersatzteile und Wartung sind teuer. Die nötigen Serviceintervalle werden im Instrument angezeigt und sind entsprechend dem Einsatz flexibel. Motor-, Getriebe- und Achswellenprobleme sind gemäss Multipart nicht eben selten. Die frühen Mini hatten flächendeckend über das ganze Auto viele Probleme, seit 2007 ist vieles besser, aber noch nicht gut. Zu hoffen ist, dass die Heckklappe weniger rasch rostet. Der Lampentausch ist einfach geworden, dafür schimmern offenbar neue Probleme bei den zusammen mit dem PSA-Konzern entwickelten 1,6-Liter-Motoren auf. Zur Zeit gilt die Empfehlung, bei jedem Ölwechsel den Kettenspanner zu tauschen. Praktischer Ableger: Der 2007 eingeführte Clubman mit unkonventioneller Hecktür. Crossover-Anleihen: Seit 2010 gibt es den Mini auch als Countryman. Die Preislage Diese Mängel führen aber nicht dazu, dass gebrauchte Mini günstiger werden. Attraktiv sind Roadster- und Coupé-Vorführwagen mangels Nachfrage an der Neuwagenfront. Allerdings hat sich auch die Situation für Interessenten der Limousine etwas entspannt, gemäss Auto-i-Dat liegen die Standzeiten jetzt sogar leicht über dem Durchschnitt aller Occasionen. Einen Mini One mit 95 PS gibt es, Jahrgang 2009 und 65 000 km gelaufen, ab 11 000 Franken. Das Cooper S Cabriolet mit 175 PS liegt laut Eurotax bei 18 500 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 185.00 Kotflügel vorne links 206.00 Aussenspiegel rechts 295.00 2 Stossdämpfer hinten k.A. Satz Wischerblätter vorn 43.00 Satz Bremsscheiben vorn 250.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mini 1.6 (80 kW) Modell 2010 Qualitätscheck MINI Mängel Für einen grossen Teil der Baugruppen sieht das Zeugnis, das Multipart ausstellt, nicht schlecht aus. Aber überdurchschnittliche viele und teure Schäden an Motor und Antriebsstrang führen dazu, dass die Gesamtbewertung für das Kultauto eher mässig ausfällt. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Mini II, Clubman und Countryman Benziner von 55 kW/75 PS (1.4 One) bis 160 kW/218 PS (Cooper JCW), Diesel von 66 kW/90 PS (1.6 One D) bis 105 kW (143 PS (2.0 Cooper SD). Mini II Cabriolet Benziner von 72 kW/98 PS (1.6) bis 155 kW/211 PS (JCW), Diesel von 82 kW/112 PS (1.6 D) bis 105 kW(143 PS (2.0 Cooper SD). 66 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Verspielt: Auffällige Instrumentierung gehört dazu, hier in der ersten Baureihe. Mark en vo n A—Z Mi tsubi s hi Mitsubishi Colt Mitsubishi Outlander (grosses Foto) und die Ableger Peugeot 4008 und Citroën C-Crosser. Kleinwagen Seit 2004 wird der Colt in der sechsten Generation verkauft. Der kleine Mitsubishi gefällt mit guter Raumausnutzung und schluckfreudiger Federung. Auf der MFK stossen die Prüfer nach etwa sechs Jahren zuweilen auf rostende Längsträger, die Auspuffanlagen werden häufig kritisiert, ebenso ausgeschlagene Spurstangenköpfe. Reparaturen am Motormanagement, für den Anlasser oder wegen defekter Zündspulen sind teuer. Einen vier Jahre alten fünftürigen 1.3i mit 95 PS gibt es ab 8000 Franken, der dreitürige Ralliart 1.5 Turbo mit 180 PS kostet gut 12 000 Franken. Mitsubishi Outlander/ Citroën C-Crosser/Peugeot 4007 Kooperation In Sachen Allradkompetenz gehört Mitsubishi zu den Grossen und historisch zu den Pionieren. Der Outlander und die baugleichen Citroën C-Crosser und Peugeot 4007 wollen keine typischen SUV sein, sondern eher weichgespülte, hoch gebaute Allradkombis. Die erste und zweite Generation war 167 cm hoch. Die aktuelle, die allerdings nur als Outlander von Mitsubishi angeboten wird, weil Peugeot und Citroën nicht mehr mitmachen, misst bloss einen Zentimeter mehr; es bleibt beim optimalen Einstiegskomfort. Generation eins (2002 bis 2007) und zwei (2007 bis 2012) verfügen über eine zweiteilige Heckklappe, unter der etwas hochgelegten Ladefläche gibt es grosse, nicht einsehbare Staufächer. Neben den Allradmodellen gibt es auch Varianten mit reinem Frontantrieb. Outlander mit Zweiliter-Benziner (147 PS), Frontantrieb und Fünfgang-Handschaltung sind jedoch nur wenige im Markt. Eine Zeitlang wurden im Outlander TDI-Motoren von Volks wagen mit 140 PS verbaut. Die 2,4 Liter-Benziner mit 170 PS gab es im Peugeot und Mitsubishi wahlweise mit einer stufenlosen Getriebeautomatik. Das Occasionsangebot des Trios ist diesellastig, hauptsächlich auf den 156 PS starken 2,2-Liter Turbodiesel ausgerichtet und meistens an eine Sechs stufenautomatik gekoppelt. Mitsubishi Lancer Mittelklasse Die Inkarnation der Sachlichkeit wurde bis 2008 mit Lancer buchstabiert. Unaufgeregtes Design, kräftiger Zweilitermotor mit 135 PS. Vorbei; seither gibt es keinen praktischen Kombi mehr. Der Lancer gilt als weitgehend problemfreies Auto. Die Ersatzteile sind vergleichsweise teuer. Ein 135 PS starker Lancer Wagon 2.0i von 2008 mit 75 000 km kostet 11 400 Franken. Sportback 1.8 mit 143 PS kommt auf 10 000 Franken, als Ralliart mit 241 PS sind es 17 000 Franken (beide 2009/65 000 km). Die Mängel Die Bilanz beim Garantieanbieter Multipart sieht ordentlich, aber nicht untadelig aus. Er verzeichnet einige Schäden an der Motorperipherie, am Verteilergetriebe und an den Achswellen beim Mitsubishi. Der Peugeot macht sich eher besser, vom Citroën gibt es zu wenig Daten für ein tragfähiges Urteil. Die Experten auf den Motorfahrzeugkontrollen filtern häufiger poröse Stabigummis und ungleich abgefahrene Reifen heraus. Ölfeuchtigkeit am Antrieb kommt kaum vor. Die Abgasanlagen halten lange, bei der zweiten Nachkontrolle ändert sich das Bild. Die Preise Einen Outlander 2.4 mit Automatik bekommt man für rund 21 000 Franken. Ein Turbodiesel 2.2 DID ebenfalls mit Automatik kostet nur 500 Franken mehr. In beiden Fällen ist das Fahrzeug vier Jahre alt und hat 65 000 km Laufleistung. Die Versionen von Citroën und Peugeot werden gleich bewertet. Das grösste Angebot findet sich aber bei Mitsubishi. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 188.00 Kotflügel vorne links 358.00 Aussenspiegel rechts 430.00 2 Stossdämpfer hinten 370.00 Satz Wischerblätter vorn 78.00 Satz Bremsscheiben vorn 80.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mitsubishi Outlander Outlander 2.2D (115 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Mitsubishi Outlander Mängel Schäden an Motor und Getriebe, die den Besitzer, den es trifft, teuer zu stehen kommen, verderben die ansonsten makellose Bilanz des Mitsubishi Outlander. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Erste Baureihe Benziner mit 100 kW/136 PS (2.0), 118 kW/160 PS (2.4) und 148 kW/202 PS (2.0 Turbo). Zweite Baureihe Benziner mit 108 kW/147PS (2.0) und 125 kW/170 PS (2.4). Diesel mit 103 kW/140 PS (2.0 DID), 115 kW/156 PS (2.2 DID) und 130 kW/177 PS (2.2 DID). Mitsubishi Lancer Evolution Sportler Der Eurokrise sei Dank: Jetzt bekommt man schon für rund 25 000 Franken einen vierjährigen EVO mit rund 60 000 km. Unter elf Liter geht fast nichts, wunderbare Sitze, trockene, ehrliche Federung. Ohne den mächtigen Heckspoiler wäre der Mitsubishi Lancer EVO der Underdog schlechthin. 4x4 mit Eingriffsmöglichkeiten in das Eigenlenkverhalten, hohe Abrollgeräusche – ausschliesslich in den Fahreigenschaften und Fahrleistungen liegen die Meriten. Chip tuning geht in Bremsen und Kupplung. Der Turbolader kann kollabieren, wenn man den Motor nach einem heissen Ritt zu schnell ausmacht, also noch mindestens 30 Sekunden laufen lassen, besser länger. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 67 Mark en vo n A—Z Ni ssa n Erfolgreiches Crossover-Modell: Nissan Qashqai und die verlängerte Variante Qashqai +2 Nissan X-Trail Geländewagen Als der Nissan X-Trail 2001 auf den Markt kam, eroberte er schnell vordere Positionen der Verkaufsbestenlisten. Der Geländegänger bietet zuschaltbaren Alltradantrieb und sperrbares Mitteldifferenzial. Wenige Autokunden haben die Möglichkeit genutzt, den X-Trail mit Frontantrieb zu bestellen. Deshalb sollten Interessenten aber genau hinsehen, welches Antriebskonzept installiert ist. Der einigermassen kompakte Nissan (Aussenlänge aktuell 4,64 m) erhielt 2007 eine Zweitauflage, 2010 gab es ein Lifting. Wer schwere Lasten zu ziehen hat, sollte sich nicht für den Einstiegsbenziner entscheiden, der darf nur 1,5 Tonnen ziehen, während die Anhängelast bei den anderen Motoren mit AWD und Handschaltung zwei Tonnen beträgt. Platz für Passagiere und Gepäck ist gut vorhanden, zwischen 410 und 1841 Liter fasst der Kofferraum. Das Fahrverhalten tendiert Richtung rustikal. Innenraum und Materialien strahlen gediegene Qualität aus. Gewöhnungsbedürftig bleibt die zentrale Anordnung der Instrumente. Die Mängel Auf der MFK registrierte man Spurstangen mit zu viel Spiel und verschlissene Stabi-Gummis. Die Auspuffanlage scheint bei älteren X-Trail haltbarer zu sein als bei den jüngeren Exemplaren. Garantieanbieter beklagen teure Motorreparaturen, eher beim Benziner (bis 2010 als 2.0 mit 141 PS) als beim Diesel (2.0 dCi/150 PS). Der Selbstzünder ist an der Peripherie anfällig (Einspritzpumpe, Turbolader, Kurbelwellensensor). Ärger kann auch die Komfortelektrik (Stellmotoren, Fensterheber) machen. Achten sollten Kaufinteressenten auf die Bremsanlage – ein Wartungsproblem. Auch Ölundichtigkeiten an Motor und Antrieb sind immer wieder ein Thema. Die Preislage X-Trail des Jahrgangs 2009 und 65 000 km kosten als 2.0 dCi mit 150 PS und guter Ausstattung rund 20 000 Franken, der gleichgrosse Diesel mit 173 PS ist um 3000 Franken teurer. Für etwa 16 000 Franken gibt es den 2.0 XE. Nissan Qashqai Crossover Mit dem Qashqai wollte Nissan 2007 mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, und das ist auch gelungen. Selbst eingefleischte Nissan-Kunden, die zuvor eine der biederen Limousinen und Kombis der Modellreihen Almera und Primera gefahren hatten oder sogar den noch harmloseren Minivan Almera Tino, haben das Angebot des Crossover-Modells angenommen.Überdies sind viele Kunden von anderen Marken auf den Qashqai um geschwenkt; er führt sein Segment in Europa mit klarem Vorsprung vor VW Tiguan und Ford Kuga an. Der normale Qashqai bietet bis zu 1515 Liter Laderaum. Bereits 2008 wurde der 4,54 m lange Qashqai +2 mit sieben Sitzen und 13 cm längerem Radstand nachgeschoben; der normale Qashqai misst 4,33 m, der Aufpreis für die Langversion liegt zwischen 2500 und 2800 Franken. Frontantrieb statt 4x4 gab es von Anfang an. Die Geländetauglichkeit ist aber auch bei den Allradlern bescheiden, motorisch reicht es nicht über benzin- oder dieselgetriebene Grundversorgung hinaus. Der stärkste Diesel mit zwei Litern Hubraum und 150 PS ist neuerdings serienmässig an eine Sechsstufenautomatik gekoppelt. Dafür gefällt der Japaner mit einfachster Bedienung, einer komfortablen Federung und hoher Qualität. Das ist es, worauf es vielen Autofahrern hauptsächlich ankommt – auch wenn die Ladekante unpraktisch hoch liegt. Das Occasionsangebot besteht zu etwa 30 Prozent aus Autos mit Automatikgetriebe, rund 60 Prozent der Qashqais haben Allradantrieb, und das Verhältnis zwischen Lang- und Normalversion liegt bei 50:50. Die Mängel Die amtlichen Prüfstellen monieren hauptsächlich verschlissene Stossdämpfer und ausgeschlagene Achsgelenke, die Auspuffanlage hält nicht besonders lang. Garantie anbieter mussten für Qashqai-Kunden schon häufiger Getriebeschäden und ausgeschlagene Achswellen übernehmen, ansonsten gilt der in England gebaute Japaner als ziemlich problemloses Auto. Die Stossdämpfer halten nicht sehr lange, deshalb ist eine Probefahrt unbedingt zu empfehlen, weil die Qashqai häufig von Fahrwerkspoltereien geplagt sind. Die Preislage Qashqai-Occasionen sind vergleichsweise rar, sie verkaufen sich auch recht schnell (Standzeiten im Schnitt 70 Tage). Einen Einsteiger-Qashqai 1.6 mit 114 PS gibt es für rund 14 000 Franken. Ein Zweiliter-Benziner mit 141 PS und Frontantrieb kostet ab etwa 16 000 Franken, ein 4WD ist 2000 Franken teurer. Ein Qashqai +2 4WD mit 150-PS-Turbodiesel ist für etwa 20 000 Franken angeschrieben. Jeweils gilt: Baujahr 2009, 65 000 km. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 121.94 Kotflügel vorne links 259.47 Aussenspiegel rechts 451.98 2 Stossdämpfer hinten 438.70 Satz Wischerblätter vorn 74.98 Satz Bremsscheiben vorn 384.22 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Nissan Qashqai 2.0 (100 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Nissan Qashqai Mängel Prinzipiell steht der Qashqai beim Thema Langzeitqualität nicht schlecht da. Bei den meisten Baugruppen stehen die Ampel bei Multipart auf Grün, Schwächen gibt es im Bereich des Motors. 68 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Benziner von 84 kW/114 PS (1.6) bis 104 kW/141 PS (2.0), Diesel 78 kW/106 PS (1.5 dCi) bis 110 kW/150 PS (2.0 dCi). Gleiche Motorisierungen auch im Qashqai+2. N i ssa n Für die sportlichen Momente: Bis zu 330 PS Leistung bietet der Nissan 370 Z an – als Coupé oder auch in der offenen Version, die seit 2010 verkauft wird. Nissan Micra Kleinwagen Den Micra gibt es seit 1982 (Baureihenbezeichnung K10). Die dritte Generation (K12) wurde von 2003 bis 2010 gebaut, war 3,72 m lang und knapp 1,60 m breit. Von 2006 bis 2009 wurde sie mit überschaubarem Erfolg auch als C+C mit klappbarem Stahldach offeriert. Generation vier (K13) ist mit 3,80 m Länge erfreulicherweise kaum grösser geraten. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern wird der heutige Micra nur fünftürig angeboten. Bei Multipart dominiert Grün, es gibt keine Auffälligkeiten. Vereinzelt wurden Garantieanträge für Lambdasonden, Kurbelwellensensoren und Zündschlösser eingereicht. Baumuster bis 2004 leiden unter gedehnten Steuerketten, diese sollte nach 80 000 km ersetzt werden. Die MFK fördert gerissene Gummilager an der Vorderachsaufhängung und nicht funk tionierende Scheibenwaschanlagen zu Tage, auch Ölundichtigkeiten am Antriebsblock kommen vor. Ältere Micra rosten an den Karosserieschwellern und am Querträger. Ein vier Jahre alter, dreitüriger Micra 1.4 mit 88 PS, der rund 65 000 km gelaufen ist, kostet etwa 9000 Franken, ein gleichalter fünftüriger 1.6 mit 110 PS um 10 000 Franken. Ein Micra C+C 1.6/110 PS sollte für 12 000 Franken zu finden sein, es gab das Coupé-Cabrio sogar mit Automatik. Nissan 350/370 Z Sportwagen Es mag ja sein, dass die sportlichsten Autos aus Italien und die perfektesten aus Deutschland kommen. Aber neidlos muss man anerkennen, dass einige der besten Unterhaltungsgeräte heutzutage Japan als Ursprungsland nennen. Und da fällt neben Typen wie Honda S2000, Mazda RX-8 oder neuerdings Toyota GT86 gerne der Name Nissan 350 oder 370 Z. Ihren Ursprung hatten die Z-Modelle noch zu Datsun-Zeiten (240 Z und ZX), aber das ist schon sehr lange her. Vor gut einem Jahrzehnt wurde mit dem anfangs 280 PS und später bis zu 313 PS starken 350 Z die sportliche Tradition wiederbelebt. Seit 2005 gibt es auch einen Z Roadster mit gleich starken Motoren, aber einem arg kleinen Kofferraum. 2009 erfolgte dann eine Hubraumerweiterung des kernig klingenden Sechszylinders auf 3,7 Liter, der erst 330 PS leistete. Im Jahr drauf folgte dem Coupé der 370 Z Roadster, das Datenblatt des Triebwerks nennt seitdem 328 PS als Leistung. Die Mängel Liegt es an der ausgeprägten Driftfähigkeit des Nissan-Sportwagens, dass bei Multipart ungewöhnlich viele defekte Achswellen verzeichnet werden? Sonst fällt der 350 oder 370 Z nirgends negativ auf. Reparaturen und Ersatzteile sind aber ziemlich teuer. Den MFK-Prüfern kommen überdurchschnittlich viele Fahrzeuge mit defekten oder nicht homologationskonformen Auspuffanlagen auf die Prüfbahnen. Sonst liegen jedoch alle sicherheits- oder umweltrelevanten Komponenten im grünen Bereich. Die Preislage Weil der neue Z preislich tiefer positioniert wird, werden sich auch die Preise der Occasionen nach unten bewegen müssen. Aktuell zahlt man für ein 370 Z Coupé von 2009 mit 330 PS rund 26 000 Franken. Ein gleichalter Roadster – dann als 350 Z mit 313 PS – liegt bei rund 23 000 Franken. Soll es ein gebrauchter 370 Z Roadster sein, werden vom Händler mindestens 26 000 Franken aufgerufen. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 69 Mark en vo n A—Z Ope l Opel Astra Kompaktklasse Lange Jahre war der Astra von Opel in der Modellrangliste hinter dem Golf die stabile Nummer zwei, und in der Beliebtheitsskala bei den Occasionen bleibt der Astra weit vorn. Vor allem die Kombivariante. Die heisst seit drei Jahren Sports Tourer, denn 2010 wurde der traditionelle Namensteil Caravan zu Grabe getragen, der ein halbes Jahrhundert lang beim Rüsselsheimer Hersteller Kombis bezeichnete. Auch das Design machte einen grossen Schritt – lifestylig und rundlich ist der neue Kombi, kantig und praktisch war der Vorgänger, der mit 1500 Litern Ladevolumen zu den Meistern seiner Klasse gehört und im Fokus der Occasionenkäufer steht. Interessant ist diese von Herbst 2004 bis 2010 angebotene dritte Baureihe, die offiziell Astra H heisst, nicht nur wegen der günstigen Preise, sondern auch wegen des deutlichen Qualitätssprungs, den sie im Vergleich zu ihren Vorgängern gemacht hat. Es gibt allerdings keine Allradversion, die Dieselvarianten sind mit Automatik nur beschränkt verfügbar, dafür ist das motorische Spektrum so gross wie bei kaum einem anderen Auto. Besonders gut an kommt in der Schweiz die Sportvariante OPC. Das bis 2010 gebaute Astra Cabrio ist ein so Coupé-Cabriolet mit versenkbarem Stahldach. Es kommt auf einen Anteil von 8 % an den Astra-Immatrikulationszahlen der entsprechenden Jahre. Ähnlich wie dem Golf kann man auch dem Astra keine gravierenden Schwächen vorwerfen, allerdings ist die aktuelle Generation J zu schwer und sehr raumgreifend geraten, ohne mehr Platz zu bieten. Schon zu Zeiten des Astra H bot der Opel einen guten Kompromiss zwischen komfortabler und dynamischer Fahrwerksabstimmung. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 226.80 Kotflügel vorne links 257.04 Aussenspiegel rechts 138.24 2 Stossdämpfer hinten 280.80 Satz Wischerblätter vorn 98.50 Satz Bremsscheiben vorn 225.72 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Opel Astra 1.6i-16 (85 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Opel Astra Mängel Der Opel Astra der Baureihe J ist ein gern gesehener Gast bei Garantieanbieter Multipart, bei der abgelösten H-Baureihe gehen vor allem Schäden am Motor ins Geld. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 70 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motoren: Astra H Benziner von 66 kW/90 PS (1.4i) bis 177 kW/241 PS (OPC), Diesel 66 kW/90 PS (1.3 CDTi) bis 110 kW/150 PS (1.9 CDTi). Astra J Benziner von 64 kW/87 PS (1.4i) bis 206 kW/280 PS (OPC), Diesel von 70 kW/95 PS (1.3 CDTi) bis 121 kW/165 PS (2.0 CDTi). Opel Opel Corsa Modellfülle: In der von 2004 bis 2010 verkauften H-Baureihe gab es den Opel Astra als fünftürige Limousine (ganz links), als dreitüriges Coupé GTC (unten), als Kombi mit grossem Kofferraum und unter anderem auch Erdgasantrieb sowie als Cabrio mit Stahlklappdach, das auf den Namen Twin Top hörte. Die Mängel Auf den Motorfahrzeugkontrollen gibt es die meisten Kreuze auf der kost spieligen Seite in den Rubriken Abgasanlage und Spurstangengelenke, oft wird Ölverlust am Antrieb und zu grosses Lenkspiel bemängelt. Im Vergleich zum Klassenprimus Golf ist der ähnlich geräumige Astra dank tieferen Ersatzteilpreisen und Stundenansätzen der OpelHändler eine preisgünstigere Alternative. Die Abgasanlage hielt bei den H-Modellen nicht sehr lange, und die Drosselklappen stellen gerne den Dienst ein. Bei Multipart gelten jüngere Astra als Sonntagskinder, und wenn etwas ist (Manschetten der Antriebswellen, Keilriemenspanner, Wasserpumpe) sind die Reparaturen vergleichsweise günstig. Und Opel zeigt sich bei unvorhergesehenen Schäden als vergleichsweise kulant. Bei der H-Baureihe registriert der Garantieanbieter jedoch überdurchschnittliche viele Schäden im Bereich des Motors. Die zusammen mit Fiat entwickelten Common-Rail-Turbodieselmotoren passen, ausser dem kleinen 1.3 CDTi, vor allem zum Caravan, wenn man den Kombi als Arbeitstier einsetzt. Der bullige 1.9 CDTi frisst Vorderreifen. Hohe Leistungsansprüche erfüllen die 1,6- und 2,0-LiterBenziner mit Turbolader und neuerdings auch der kleinere 1.4 Turbo. Mit guter Durchschnittskost versorgt ist, wer den Benziner mit 1,8 Liter Hubraum und 140 PS wählt. Die Preislage Für Opel Astra H des Jahrgangs 2009 mit einer Laufleistung von 65 000 km nennt Eurotax folgende Bewertungen: Fünftürer 1.8/140 PS 10 000 Franken, Caravan als 1.6/115 PS ebenfalls 10 000 Franken, Caravan 1.9 CDTi/150 PS 13 500 Franken, Dreitürer OPC/240 PS 18 100 Franken, Cabrio TwinTop 1.6 T mit 180 PS 16 500 Franken. Kleinwagen Jahrzehntelang stand der kleine Opel ganz vorn in den Zulassungslisten. Von 2000 bis 2006 wurde der Corsa C häufig dreitürig gekauft. Bei der D-Genera tion dominieren die Fünftürer, ausser bei der 2010 vorgestellten OPC-Variante mit 195 PS, die nur dreitürig erhältlich ist. Die erste Nachprüfung nach vier Jahren absolviert der Corsa souverän, danach macht sich der Alterungsprozess bemerkbar. Vor allem an der Abgasanlage und bei den Fahrwerks- und Spurstangengelenken. Multipart hat den Corsa in einer besseren Schublade abgelegt, musste aber für blockierende Schaltgestänge, defekte Spannrollen und leckende Kühlsysteme die Garantiekosten übernehmen. Sitzgestelle klappern, die Radlager verschleissen und die vorderen Bremsen können schleifen. Ein 2009er Corsa 1.4 Sport/90 PS fünftürig kostet 10 000 Franken. Dreitürer mit 60 PS (Dreizylinder/1.0) 7000 Franken. Opel Insignia Mittelklasse Der Insignia kam als VectraNachfolger 2008 auf den Markt. Der als Vier- und Fünftürer sowie Kombi angebotene Opel kann sich durchaus mit PremiumFahrzeugen messen. Allerdings gibt es auch Schwachpunkte: Der Insignia ist schwer und die Raumausnutzung eher mässig. Da waren Vectra und Signum geradezu Vor bilder. In puncto Reparaturen trennen Vectra/Signum und Insignia jedoch gemäss Multipart Welten – zu Gunsten des Insignia. Die wenigen Insignia, die eine Nachkontrolle durchlaufen haben, wurden praktisch beanstandungslos wieder entlassen. Ein Insignia mit fünf Türen des Jahrgangs 2009 kostet als 1.8 /140 PS ab 14 500 Franken, 2.0 T/220 PS 4WD 21 500 Franken, Sports Tourer 2.0 CDTi/160 PS 19 000 Franken, Sports Tourer OPC/325 PS 4WD 28 000 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 71 Mark en vo n A—Z Ope l Der Opel Zafira punktet mit seinem grossen und variablen Innenraum, und auch Erdgas-Varianten sind im Programm. Opel Zafira Familien-Van Die Opel-Innovationskraft wird nicht zuletzt über den 1999 aufgelegten Zafira mit fünf versenkbaren Sitzen dokumentiert. 2005 kam der Zafira B, 2011 der grössere Zafira C, dem die Bezeichnung Tourer angeheftet worden ist. Der Zafira B bleibt mit beschränkter Varianten- und Motorenauswahl im Verkaufsprogramm. Bereits ab 2001 war eine CNG-Ver sion (Erdgas) erhältlich. Das clevere Flex-7-Sitzkonzept bleibt eine Zafira-Stärke, zugkräftige Turbodieselmotoren sind es auch. Gewöhnungsbedürftig sind die Sicht nach schräg vorn und bis 2011 die wenig präzise Schaltung. Prachtskerle und exklusiv sind die OPC-Versionen, die es in der Schweiz zu bemerkenswerten Verkaufserfolgen brachten. Die Mängel Während der Zafira A auf den Motorfahrzeugkontrollen ein bekannt problematischer Fall geworden ist (Aufhängungen, Lenkung, Stabigummis, Ölverlust) und Opel bei der zweiten Generation noch kaum Konsequenzen gezogen hatte, scheint der Zafira Tourer gemäss ersten Informationen bei der Qualität einen Quantensprung gemacht zu haben. Ob sich dies bestätigt, wird sich aber erst zeigen, wenn die ersten obligatorischen Nachkontrollen spruchreif sind. Die Zuverlässigkeit der hauptsächlich interessant gewordenen Occasionen wird vom Garantieanbieter Multipart als eher mässig taxiert. Vor allem gibt es Motorprobleme beim Benziner mit 2,2 Liter Hubraum und beim 1,9-Liter-Turbodiesel. Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen und gerissene Auspuffkrümmer lasten die Opel-Werkstätten aus. Dazu kommen diverse Elektronikschäden: Nur ein gut gepflegter Zafira A oder B ist ein empfehlenswerter Zafira. Dieser wiegt mindestens 1,4 Tonnen, also sollte man bei der Motorleistung nicht geizen; der 2,2-Liter-Benziner ist aber nicht erste Wahl. Die Preislage Ein Zafira B von 2009 mit 65 000 km kostet als 1.8 mit 125 PS rund 14 300 Franken , der 2.0 T mit 200 PS 16 300 Franken, der OPC mit 240 PS sollte mit 18 200 Franken budgetiert werden. Für einen 1.9 CTDi mit 120 PS muss man unter gleichen Voraussetzungen inklusive Getriebeautomatik mit 15 000 Franken rechnen. Qualitätscheck Opel Zafira Mängel Der Opel Zafira ist alles andere als ein Musterknabe. Generatoren schäden, Turbolader oder Kühlsystem zeigen sich beim Diesel anfällig, beim Benziner registriert Multipart Motorenprobleme, etwa mit den Nockenwellen. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Ersatzteilpreise Wasserpumpe 248.40 Kotflügel vorne links 284.04 Aussenspiegel rechts 329.94 2 Stossdämpfer hinten 379.08 Satz Wischerblätter vorn 110.16 Satz Bremsscheiben vorn 293.76 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Opel Zafira 1.7 CDTi (92 kW), Modell 2010 Motoren: Zafira B Benziner von 77 kW/105 PS (1.6) bis 177 kW/241 PS (OPC), Erdgas 69 kW/94 PS (1.6 CNG) und 110 kW/150 PS (1.6 T CNG), Diesel 74 kW/100 PS (1.9 CDTI) bis 110 kW/150 PS (1.9 CDTI). Zafira C Tourer Benziner von 88 kW/120 PS (1.4i T) bis 125 kW/170 PS (1.6i T), Erdgas 110 kW/150 PS (1.6 T CNG), Diesel als 2.0 CDTi von 81 kW/110 PS bis 143 kW/196 PS. 72 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Opel Meriva Minivan Der 2003 als «Minimini-Van» aufgelegte Opel Meriva reifte 2010 zum Meriva B und damit zur ernsthaften Grösse mit nach vorne öffnenden Fondtüren – was den Zugang erleichtert. Spruchreif für Occasionenkäufer ist vorwiegend die Erstauflage mit konventionellen Seiten türen. 2006 kam es zu einer Modellpflege mit hochwertigeren Materialien und einem weniger kastenartigen Auftritt. Auf 2016 ist eine dritte Meriva-Generation geplant. Der Meriva federt komfortabel und fährt sich handlich, die Sicht nach schräg vorn mit dem zusätzlichen Dreieckfenster irritiert. Zu dritt kann man mit dem Meriva längere Ferienreisen unternehmen, zu viert muss man sich beim Gepäck beschränken. Auf den Strassenverkehrsämtern gibt der ab 2006 gebaute Meriva eine gute Figur ab. Problematisch sind Ölleckagen am Antrieb und gelegentlich Spiel in der Lenkung. Ältere Exemplare kranken an ausgeschlagenen Spurstangen. Die Auspuffanlage erweist sich über alle Jahrgänge als langlebig. Auch Multipart winkt den Agila durch. Vereinzelt kommt es zu durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen. Ein Meriva A von 2009 als 1.4 /90 PS kostet 9500 Franken, der 1.8/125 PS 10 500 Franken, der OPC/180 PS 13 000 Franken. Mark en vo n A—Z Peug eot Fünftürer, Dreitürer, Kombi (SW) und Cabrio (CC): Peugeot 206 und 207 sind vielfältig. Peugeot 206/207 Vollwert-Kleinwagen Der kleine Peugeot ist eine Erfolgsstory, häufig hat er die Kleinwagenklasse in der Schweiz angeführt. Wer vom Franzosen eine komfortable Federung erwartet, liegt nicht ganz falsch, auch wenn sich Peugeot in jüngerer Zeit eher mit einer dynamischen Abstimmung versucht. Peugeot-typisch sind das teigige Schaltgetriebe und die einfache Bedienung. Der von 2007 bis 2012 angebotene Peugeot 207 hat ein im Vergleich zum 206 besseres Platzangebot, wiegt aber auch deutlich mehr. Der seit 2012 aktuelle 208 soll das Gewichtshandicap wieder gut machen. 207 CC und SW sind noch als Neuwagen erhältlich. Automatikgetriebe findet man eher bei den erfolgreichen CC-Versionen mit klappbarem Stahldach als bei den fünftürigen Limousinen, jeder fünfte in der Schweiz verkaufte 206/ 207 ist ein 1.6 HDI aus der Kooperation mit Ford. Dreitürer sind rar. Zeichen dafür, dass Kleinwagen zunehmend als Vollwertautos akzeptiert sind, im Falle von Peugeot durchaus zu Recht. Die Mängel Die MFK-Prüfer stellen häufig defekte Abgasanlagen fest, ausserdem Ölverlust an Motor und Getriebe. Die Rostvorsorge von Peugeot gilt als sehr gut; bereits der 206 hat eine vollverzinkte Karosserie. Bei Multipart figuriert der kleine Peugeot im Mittelfeld der Reparaturanfälligkeit, Motoren und Getriebe verlangen gelegentlich chirurgische Eingriffe. Der Zahnriemen der Benziner hält im Kurzstreckenverkehr öfter weniger lang, als es das Wechselintervall vorgibt. Als weitere Problemzone gilt die Zahnstangenlenkung des 206. Beim 207 mit elektrischem Servo gibt es diesbezüglich keine Auffälligkeiten. Beim Cabrio 206 CC ist das Dach häufig undicht und der Elektromotor streikt, die Verarbeitung ist manchmal enttäuschend lieblos. Die Preislage Ein 207 1.4 (73 PS) Urban mit drei Türen kostet laut Liste mit Jahrgang 2009 und 65 000 km 7000 Franken. Kleinwagen in der Basiskonfiguration werden aber meistens über Tarif angeboten, weil hier die Nachfrage höher als das Angebot ist. Der 207 1.6 Sport (120 PS) kostet als Fünftürer 9500 Franken, 207 SW 1.6 HDI (110 PS) ab 12 000 Franken, 207 1.6 T GTI (175 PS) dreitürig ab 11 000 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 130.72 Kotflügel vorne links 176.48 Aussenspiegel rechts 130.60 2 Stossdämpfer hinten 207.84 Satz Wischerblätter vorn 71.70 Satz Bremsscheiben vorn 264.98 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Peugeot 207 1.6 (80 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Peugeot 207 Mängel Die Bilanz für den Peugeot 207 fällt nicht schlecht aus, ist aber auch weit entfernt von problemlos. Häufigere Garantiefälle im Bereich Motor und Turbolader muss Multipart beim Diesel regulieren. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 207 Benziner von 54 kW/73 PS (1.4) bis 128 kW/175 PS (1.6-16 Turbo GTi). Diesel von 66 KW/90 PS (1.6 HDI) bis 82 kW/112 PS (1.6 HDI). Peugeot 1007 Sesam-öffne-dich Ein Auto ohne Fernbedienung lässt sich heutzutage kaum mehr verkaufen. Dabei fragt man sich, was das soll; die Türen muss man trotzdem händisch öffnen. Nicht so beim 1007. Auf Knopfdruck öffnen sich aus zehn Metern Entfernung die elektrischen Schiebtüren. Praktisch ist das auch in engen Parklücken. Was aber nichts daran ändert, dass es in dem 3,73 Meter langen Minivan für die hinten Sitzenden eher eng zugeht. Bei Multipart behält man den zwischen 2005 und 2009 produzierten 1007 in guter Erinnerung. Es gibt wenige Auffälligkeiten. Auch wegen der elektrischen Türen ist die Batterie aber sehr hoch belastet. Die letzten 1007 des Baujahrs 2009 mit 65 000 km Laufleistung stehen als 1.6 Edition mit 110 PS für rund 9000 Franken in der Eurotax-Liste. Die Diesel werden zu Unrecht eher teurer angeboten, denn der 1007 ist weniger ein Auto für lange Strecken als eines für den munteren Kurzstreckeneinsatz. Längere Etappen kann der kleine Peugeot aber auch. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 73 Mark en vo n A—Z Peug eot Alternative in der Kompaktklasse: Der seit 2007 angebotene Peugeot 308. Peugeot 307/308 Peugeot 407 Mittelklasse 2004 führte Peugeot sein Mittelklassemodell 407 als Viertürer und Kombi (SW) ein; es teilte sich die Technik mit dem Citroën C5. 2005 folgte das 407 Coupé. Dieses wurde bis Ende 2011 gebaut, während Limousine und Kombi bereits ein Jahr früher vom 508 abgelöst wurden. Autos nach dem Facelift 2008 werden üblicherweise unter der Bezeichnung 407 II geführt. Ursprünglich feierte man das progressive Styling des 407 ziemlich, bis sich auch die Nachteile herausschälten. Die nasenbärige Front kostet Platz, und die extrem flach stehende Windschutzscheibe bringt eine starke Aufheizung des Innenraums. Die Franzosen haben schon effizientere Mittelklasseautos gebaut, und mit dem nachfolgenden 508 beweisen sie, dass sie es immer noch können. Auch Multipart sieht den 407 nicht eben als Glanzstück, sondern führt ihn als durchschnittlich mit grösseren Schäden im Motorbereich (Diesel) und bei der Treibstoffanlage. Die MFK-Prüfer berichten von wenig haltbaren Auspuffanlagen, Ölundichtigkeiten am Antriebsblock und ausgeschlagenen Fahrwerksgelenken. Limousinen des Peugeot 407 II gibt es mit Inverkehrsetzung 2009 und 65 000 km Laufleistung als 2.0 mit Automatik (140 PS) ab etwa 15 000 Franken, ein 407 II SW 2.0 HDI mit identischer Ausstattung ist ungefähr 3000 Franken teurer. Ein Coupé 407 3.0 HDI (241 PS) kostet in Platinumausstattung um 20 000 Franken, der grösste Benziner als 3.0 Platinum Edition mit Automatikgetriebe liegt bei gut 18 000 Franken. Kompaktklasse Richtig in der Kompaktklasse geerdet ist Peugeot seit 1997, als der 306 Break erschien. Zuvor schon gab es das bildhübsche Stoffdach-Cabrio, welches bis 2003 im Programm figurierte. Die nachfolgenden 307 und 308 CC sind wegen des Stahlklappdachs vielleicht praktischer, schöner aber kaum, und die extrem flachgestellten A-Säulen sind mehr als ein Schönheitsfehler. Als Drei- und Fünftürer war der Peugeot 307 bis 2007 im Programm, dann wurde er vom 308 abgelöst. Dazu gab es bis 2008 auch den Break genannten Kombi sowie den Hochdachkombi SW, der neben sieben Sitzen vor allem stattliche 520 bis 1675 Liter Laderaum bietet. Wer sich für den Franzosen interessiert, sollte nach Modellen Ausschau halten, die nach dem Facelift 2005 gebaut wurden. Erkennbar am grossen Kühlergrill, hat diese Generation spürbar an Verarbeitungsqualität gewonnen. Generell ist zu sagen, dass der Peugeot 307 SW ein sicheres und komfortables Fahrverhalten an den Tag legt, auch der Sicherheitsstandard ist hoch (ESP und Kopfairbags zum Beispiel sind serienmässig). Die Mängel Auf den Motorfahrzeugkontrollen kommt es zu Mängelrügen in den Bereichen Spurstangen und Fahrwerk, Ölundichtigkeit und Auspuffanlage. Der Blick unters Auto gehört also zum verbindlichen Check-Programm. Bei Multipart figurieren 307 und 308 als durchschnittlich zuverlässig. Die wenig präzise Motortemperaturanzeige kann zu teuren Schäden führen, das elektrische CC-Verdeck kann Ärger machen, die Batterie ist anfällig. Die Preislage Ein 308 des Jahrgangs 2009 in Basismotorisierung (1.4 mit 95 PS) kostet fünftürig nicht ganz 10 000 Franken, ein 175 PS starker 308 1.6 T wird fünftürig mit 14 500 Franken angesetzt. Den SW mit sieben Sitzen gibt es ab 12 000 Franken. Das Cabrio liegt bei 19 000 Franken, wenn der 156 PS starke 1.6 T es antreibt. 74 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Praktisch oder eher spassig: Als Hochdachkombi SW (links der 307) oder als Cabriolet mit Stahlklappdach (hier der 308) bietet der kompakte Peugeot Wahlmöglichkeiten. P eu g eot Der französische Anteil an der Eurovan-Gemeinschaftsproduktion: Peugeot 807 und Citroën C8. Peugeot 807/Fiat Ulysse/Citroën C8/Lancia Phedra Europa-Quartett Der gemeinschaftlich vom Fiat- und PSA-Konzern in Frankreich gebaute Eurovan mit Geburtsjahr 1994 wird inzwischen nur noch von Peugeot mit zwei Turbodieseln (136 und 163 PS, letzterer auch mit Automatik) vertrieben. 2002 wurde die zweite Generation aufgelegt, aus dem Peugeot 806 wurde der 807, dabei ist es bis heute geblieben. Die letzten Ulysse wurden von Fiat 2010 ausgeliefert, das war auch das Verfall datum für den Citroën C8 und den Lancia Phedra. Fiat hat sich mit dem Freemont Ersatz aus den USA geholt, Citroën setzt auf den Picasso, und Lancia darf sich bei Chrysler mit dem Voyager bedienen. Das Raumangebot des Eurovans bleibt bis heute sehr konkurrenzfähig, man sieht es dem kantigen Auto von weitem an. Allerdings ist der Sitzausbau, um die LaderaumkapazitäZweiter Ableger aus Italien: ten zu erweitern, nach heutigem VerLancia Phedra. ständnis mühsam. Die mittig installierten Instrumente und die Bedienung überhaupt sind gewöhnungsbedürftig, die Sitze sind aber wohnlich angeordnet. Fahrwerk und Abrollkomfort sind rückenschonend. Das Interesse sollte sich auf die Turbodiesel konzentrieren, das Benzinerangebot ist wenig inspirierend. Die Mängel Ursprünglich trat das Viererteam gegen das Ford/Volkswagen-Gemeinschaftswerk aus Seat Alhambra, Ford Galaxy und VW Sharan an. Den in Portugal gebauten Minivans hat es die hinteren Schiebetüren voraus – und steht ihnen punkto Ärgernisse nicht nach. Leider hat man im Laufe der Jahre nicht viel dazugelernt. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 103.62 Kotflügel vorne links 609.96 Aussenspiegel rechts 423.05 2 Stossdämpfer hinten 351.78 Satz Wischerblätter vorn 70.08 Satz Bremsscheiben vorn 353.13 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Peugeot 807 2.0-16 HDi (100 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Peugeot 807 Mängel Als Gesamturteil leuchtet für den Peugeot 807 die Farbe rot. Multipart registriert vor allem Mängel rund um Motor, Turbolader, Kühlsystem und Elektrik. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Die Mängel Das Sündenregister reicht gemäss Multipart von teuren Motorschäden über defekte Antriebswellen, streikende Treibstoffzufuhren bis hin zu groben Verarbeitungsmängeln. Wassereinbrüche am Glasdach sind legendär, schlecht funk tionierende Schiebetüren ebenso, und wer den Wechseltermin für den Zahnriemen verpasst, kann sein blaues Wunder erleben. Die Fehlerquoten bei den Nachkontrollen liegen für die italo-französischen Gemeinschaftsprodukte umso mehr über dem Durchschnitt, je älter die vorgestellten Fahrzeuge sind. Rost kommt dabei vor. Die Preislage Ein Peugeot 807 des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet als 2.0 HDI/136 PS noch 17 000 Franken, ein exklusiverer Lancia Phedra in der Version Platino als 2.2 JTD mit 170 PS 20 000 Franken. Das wäre ein immer noch interessantes und aktuelles Auto, wenn die Ausstattung nicht so knarzen würde. Unbedingt Probe fahren. Der 170-PS-Diesel im Citroën C8 kostet um 20 900 Franken, der gleichstarke Ulysse mit Automatik liegt bei knapp über 20 000 Franken. Motoren: Peugeot 807 Benziner von 100 kW/136 PS (2.0) bis 150 kW/204 PS (3.0), Diesel von 80 kW/110 PS (2.0 HDi) bis 125 kW/170 PS (2.2 HDi). Bei Fiat war die zweite Generation des EuroVans zwischen 2002 und 2010 auf dem Markt und wurde dann vom Freemont abgelöst. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 75 Mark en vo n A—Z Porsche Porsche Cayenne Mit Turbo-Aufladung bis zu 530 PS stark: Porsche 911 der Baureihe 997, die 2012 auslief. Porsche 911 Carrera Sportwagen Der Elfer ist 50 Jahre alt, aber das geblieben, was er von Beginn an war: der ltimative Sportwagen. Sofern am Elfer nicht gebastelt worden ist oder allfällige Änderunu gen im Fahrzeugausweis eingetragen sind, fährt der Porsche als Musterschüler auf der MFK vor. Es gibt kaum ein Auto mit einer ähnlich robusten Substanz. Das zeigt sich verstärkt im höheren Alter, hängt aber auch damit zusammen, dass ein Porsche dauerhaft gepflegt wird, während bei Gebrauchsfahrzeugen mit der Reife gerne an der Wartung gespart wird. In der Schweiz sind die Tiptronic-Versionen und die über beide Achsen angetriebenen 911er, erkennbar am Namenszusatz 4, in der Überzahl. Bis 2005 gebaut: Seit in der ab Ende 2011 verkauften Baureihe 991 ein Dop911er-Baureihe 996. pelkupplungsgetriebe (PDK) zur Verfügung steht, fehlt das Kupplungspedal in 95 Prozent aller Elfer. Schade eigentlich, aber Freunde der manuellen Getriebeschaltung sollten sich keinen Illusionen hingeben: Elfer ohne PDK werden künftig beim Werterhalt gnadenlos abgestraft. Die Mängel Auf den Verkehrsämtern gilt der Elfer wie gesagt als Musterknabe. Vor allem bei den Heckgetriebenen kann es sein, dass der Prüfer eine zu geringe Profiltiefe der Reifen reklamiert. Ein qualitativer Durchhänger wurde bei der Serie 996 (bis 2005) registriert. Da gab es neben schlecht verarbeiteten Materialien im Innenraum sogar Motorplatzer auch ohne Rundstreckeneinsatz. Und generell gilt die Erfahrung, dass Porsche bei aussergewöhnlichen Schäden nicht eben kulant reagiert. Die Preislage 911S (Typ 997/385 PS) von 2009 kostet ab 63 000 Franken, ein 4S Cabrio ab 67 000 Franken. Die eigentlich wahrhaften Carreras ohne Allradantrieb und mit Handschaltung sind im Occasionsmarkt eher zu Langstehern geworden und bleiben bis über 100 Tage unverkauft beim Händler. Ein 911 Carrera Targa der Reihe 996 von 2005 liegt bei 26 000 Franken, der normale Carrera 1000 Franken höher. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 334.42 Kotflügel vorne links 569.61 Aussenspiegel rechts komplett 708.33 2 Stossdämpfer hinten 1386.74 Satz Wischerblätter vorn 51.82 Satz Bremsscheiben vorn 601.97 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Porsche 911 Carrera 3.6 (254 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Porsche 911 Mängel So sieht ein Zeugnis aus, an dem sich nichts herumkritteln lässt: In allen Baugruppen schneidet der Porsche 911 gemässe Multipart mit unterdurchschnittlichen Mängelquoten ab. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Motoren: Ausschliesslich Sechszylinder-Benziner. 996 von 221 kW/300 PS (3.4) bis 355 kW/483 PS (GT2). 997 von 239 kW/325 PS (3.6) bis 390 kW/530 PS (Turbo S) 991 von 257 kW/350 PS (3.5) bis 294 kW/400 PS (3.8 4S) Komfort-Elektrik 76 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Sport-SUV Der Cayenne ist dank der Kooperation mit dem Volkswagenkonzern (Touareg, Q7) im Vergleich zu den Sport wagen Boxster, Cayman und Carrera eine wohlfeile Affiche. Kritik gibt es kaum, entweder er passt oder eben nicht. Windgeräusche schon bei CH-Autobahntempo und spiegelnde Instrumente (Fahrzeuge mit Panoramadach) sind Schönheitsfehler, hundefreundlich ist die Ladekante nicht. Bei Multipart bleibt der Cayenne diskret. So vermelden es auch die Motorfahrzeug kontrollen. Allerdings wird dort gelegentlich zu geringe Profiltiefe an den Reifen reklamiert, und es sind einige Motorschäden am V8-Motor bekannt geworden. Die Anhängelast liegt modelldurchgängig bei 3,5 Tonnen. Einen handgeschalteten V6-Benziner von 2009 mit 290 PS bekommt man bereits für etwas über 30 000 Franken. Ein V8-Turbo mit 500 PS steht mit rund 53 000 Franken im Eurotax-Tarif. Turbo S (550 PS) sind überproportional teurer angeschrieben. Porsche Boxster/Cayman Einsteiger-Porsche Wenn es nicht der 911er sein kann, bietet der Cayman den Einstieg in die Coupé-Welt aus Zuffenhausen. Das Fahrwerk geht recht hart zur Sache, allerdings hat der Cayman seine Vorteile gegenüber dem offenen Boxster, denn seine Bauform erhöht die Steifigkeit der Karosserie. Der 2005 angetretene Cayman basiert auf der zweiten Boxster-Modellgeneration, ist aber agiler ausgelegt und überzeugt durch seine Fahrdynamik. Über Fahrleistungen muss man nicht diskutieren, wenngleich Puristen zum Cayman S mit 3,4-Liter-Motor und mindestens 295 PS raten. Die praktischen Werte lassen sich sehen, denn in die beiden Kofferräume des Mittelmotorcoupés passen 410 Liter Gepäck. Das Interieur wirkt wegen des üppig verbauten Kunststoffs nicht eben edel, dafür zählt der kleine Porsche bei der Langzeitqualität zu den Musterknaben. Ein Boxster S 3.4 von 2009 mit 310 PS liegt bei 34 500 Franken, der zehn PS stärkere Cayman rund 3000 Franken höher. Mark en vo n A—Z Re nault Renault Clio Vier mal Mégane: Fünftürer und Kombi der 2002 eingeführten Baureihe (ganz oben), dazu der aktuelle Grandtour sowie das Cabrio mit Stahlklappdach, der Mégane CC. Renault Mégane Kompaktklasse Der Mégane von Renault ist in der Schweiz erst in seiner dritten Generation richtig in Fahrt gekommen, und zwar hauptsächlich als Break oder Grandtour, wie der Kombi neuerdings heisst. Vor allem die Flottenbesitzer sind vom Ladevolumen (und von aggressiven Offerten des Importeurs) angetan. Entsprechend kombilastig ist das Occasionsangebot, während Fünftürer normalerweise länger in erster Hand bleiben. Vereinzelt finden sich Stufenheckmodelle und CC mit klappbarem Stahldach inklusive verglastem Mittelteil. Das Coupé hat in der Schweiz dank sportlicher Versionen grösseren Zuspruch. Die Mängel Die obligatorischen Nachprüfungen dauern meistens überdurchschnittlich lange, weil der Mégane diverse Problemzonen hat, zum Beispiel die Auspuffanlage, die Spurstangen oder den undichten Antrieb bei älteren Modellen. Dazu kommen überdurchschnittlich viele Mängel, die auf einen Wartungsstau hindeuten. Im Laufe der Zeit beginnen die Mégane am Unterboden zu rosten.Bei Multipart sind Schadensmeldungen ebenfalls nicht selten, doch zeigt die Tendenz in eine positive Richtung. Qualitativ scheint der Mégane III (ab 2009) wesentlich besser gelungen als der Mégane II (2002 bis 2009), vor allem funktioniert auch die Schaltung erheblich besser. Aber die Elektrik ist und bleibt eine Achillesferse, ebenso das Kühlsystem. Ärgerlich und eine Mégane-Exklusivität sind gebrochene Kabelbäume, während man defekte Luftmassenmesser auch von anderen Herstellern kennt. Welches Baujahr und welches Modell auch immer: Eine Mégane-Occasion sollte man nicht ohne Probefahrt kaufen und auf eine Occasionsgarantie achten, die keine auffälligen Ausschlüsse beim Geltungsbereich umfasst. Die Preislage Einen 2009er Mégane Break mit dem empfehlenswerten 1.5dCi (110 PS) bekommt man ab etwa 11 000 Franken, das Zweiliter-Coupé RS mit 250 PS etwas über 17 000 Franken. Die Limousine mit Zweiliter-Turbobenziner (140 PS) und Automatik kostet ungefähr 13 000 Franken. Zirka 30 Prozent der angebotenen Mégane-Occasionen sind Diesel. Der Automatikanteil ist insbesondere bei den Flottenautos gross. Diese kommen meistens erst ab einem Tachostand von 90 000 Kilometern in den Occasionenhandel. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 188.00 Kotflügel vorne links 212.00 Aussenspiegel rechts komplett 434.00 2 Stossdämpfer hinten 258.00 Satz Wischerblätter vorn 73.00 Satz Bremsscheiben vorn 279.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Renault Megane 1.6 (83 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Renault Mégane Mängel Die elektrische Anlage bleibt die Achillesferse des Renault Mégane, hier vermerkt die Multipart-Statistik deutlich über dem Schnitt liegende Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Mégane III Benziner von 81 kW/110 PS (1.6) bis 132 kW/180 PS (2.0 T GT). Diesel von 81 kW/110 PS (1.5 dCi) bis 118 kW/160 PS (2.0 dCi GT). Dauerbrenner Der Clio ist soeben zur Nummer IV verjüngt worden, die Rede muss also hauptsächlich vom Clio III sein, geliftet von 2007 bis 2012 als Clio III Phase 2 im Markt. Drei- und Fünftürer sowie ein Break wurden gebaut, bei den Jungen ist der Clio wegen der potenten GT, Gordini-GT und RS beliebt. Die qualitativen Fortschritte von Renault finden bei den Auswertungen von Multipart ihren Niederschlag.Es dominiert Grün – also unter dem Durchschnitt liegende Reparaturkosten. Auf der MFK macht der Clio eine weniger gute Figur: Verschlissene Gummilager an Vorder- und Hinterachse, ausgeschlagene Spurstangengelenke und gebrochene Hinterachsfedern kommen vor. Der Clio III mit 1.2 Turbo und 100 PS ist fünftürig für 8800 Franken tarifiert, der dreitürige 1.2 mit 75 PS liegt bei 6800 Franken, ein Clio Sport (dreitürig) mit 197 PS bei 12 000 Franken. Renault Twingo Kleinwagen 1993 kam der Twingo und eroberte Europa. Der Modellwechsel 2007 hat dem Kleinwagen nicht gut getan, er ist verwechselbar geworden, aber dreitürig geblieben. Die längs verstellbare Rücksitzbank hebt ihn über das reine Kleinwagendasein hinaus. Die kurzen Sitzflächen sind der Tatsache geschuldet, dass die Hersteller bei Kleinwagen eher die Durchschnittsfrau als den Durchschnittsmann als Massstab nehmen, wenn sie den Innenraum gestalten. Auf den Prüfbahnen erleben die Experten Für und Wider. Es gibt gut gepflegte und schlecht gewartete Exemplare. Am meisten müssen ausgeschlagene Spurstangengelenke bemängelt werden, dann mit der Zeit auch Rost an der Bodengruppe. Beim Twingo I sind gerissene Auspuffkrümmer häufig, die Federbeine sind schlapp, und die Aufhängungsfedern können brechen. Dazu kommen viele Elektronikausfälle. Ein 2009er Twingo als 1.2 T GT mit 101 PS kostet 8000 Franken, der 1.2 Automatik mit 75 PS 9000 Franken. Für Basis-Twingo mit 60 PS sollte man 6000 Franken rechnen. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 77 Mark en vo n A—Z Re nault Üppigen Platz bietet der Renault, wenn die Rücksitze umgeklappt werden – vor allem in der Langversion Grand Scénic (oben rechts); der normale Scénic (links Mitte) ist 23 cm kürzer. Mit rustikaler Optik fand der Scénic RX4 (links unten) Anfang des Jahrtausends in der Schweiz viele Fans. Renault Scénic Familien-Van Der Renault Scénic war 1997 Vorreiter in Sachen Kompaktvans. Die derzeit auf dem Occasionenmarkt präsentesten Modellgenerationen sind die von 2003 bis 2009 verkaufte sowie die aktuelle Baureihe (Scénic III). Als Grand Scénic gibt es den Franzosen in einer verlängerten Variante, die auf 23 Zentimeter mehr Fahrzeuglänge auch eine halbwegs komfortable dritte Sitzreihe ermöglicht. Der Scénic ist ein clever konstruiertes Auto, verfügbar mit modernen Motoren s owohl im Benzin- als auch im Dieselsektor. Ursprünglich hiess er Mégane Scénic; er bietet guten Federungskomfort, viele Ablagen, einen niedrigen Geräuschpegel und ein halbwegs kompaktes Format. In der Modell-Frühzeit gab es auch einen RX4 mit Allradantrieb und an der Hecktür montiertem Reserverad. Zahlreiche dieser Veteranen erleben in der Schweiz einen pfleglichen Lebensabend. Wer einen Renault Scénic erwischt, der technisch gut da steht, bekommt ein Fahrzeug, das dank seines hervorragenden Raumkonzepts hohen Alltagsnutzen ver- spricht. Opfert man die zweite Sitzreihe, stehen rund 1850 Liter Stauraum zur Verfügung. Fahrverhalten, Sicherheit, Federungskomfort: Da gibt es beim Scénic nichts zu klagen, die Lenkung könnte jedoch etwas mehr Kontakt zur Fahrbahn vermitteln, auch die Schaltung ist eher schwabbelig. Wie die meisten Franzosen nervt der Renault in der zweiten Generation mit gnadenlosen Piepsern. Die Bedienung dürfte etwas unkomplizierter sein, an das mittige Instrumentarium und an das flach stehende Lenkrad kann oder muss man sich gewöhnen. Der mittlere Sitz in der zweiten Reihe ist nur für schmale Personen geeignet. Die Mängel Leider finden die Prüfer auf der MFK in so ziemlich allen Bereichen etwas zum Kritisieren, was sicherheitsrelevant ist. Der Mängelbericht füllt sich im Handumdrehen. Lenkung und Spurstangen, Bremsanlage, Karosserie und Bodengruppe und in jüngeren Jahren Qualitätscheck Renault Scénic Mängel Der Renault Scénic treibt es ganz schön bunt: Deutlich überdurchschnittliche Mängelquoten in den Bereichen Elektrik, Kühlsystem und Turbolader weist Multipart bei den Dieselmodellen aus. 78 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Scénic II Benziner von 83 kW/114 PS (1.6) bis 120 kW/163 PS (2.0 16V Turbo). Diesel von 76 kW/106 PS (1.5 dCi) bis 110 kW/150 PS (2.0 dCi). Scénic III Benziner von 81 kW/110 PS (1.6) bis 103 kW/140 PS (2.0), Diesel von 81 kW/110 P (1.5 dCi) bis 118 kW/160 PS (2.0 dCi). R e nau lt Renault Laguna Renault Espace Van-Urgestein 1984 war der Renault Espace eine Sensation, bot auf 4,37 Meter Länge bis zu sieben Sitze und mit seinem 2,1-Liter-Turbodiesel höchste motorische Effizienz. Der erste grosse Minivan Europas wog ab 1,2 Tonnen, hatte eine Kunststoff karosserie und wurde bis 2002 bei Matra gebaut. 2002 kam die die vierte Espace-Generation auf den Markt, die seit 2012 als «Phase IV» im Handel steht. Der Stern sinkt, 2007 wurden noch 1820 Espace zugelassen, 2012 gingen die Zulassungen auf 967 Stück zurück, 2014 soll die fünfte Generation lanciert werden. auch die Auspuffanlage sollten gründlich gecheckt werden, hier häufen sich die Mängel. Rost kommt vor (Typ JA bis 2003) und Federn können brechen. Auch Multipart ist vom Scénic nicht gerade begeistert. Ausgeschlagene Federbeine sind teuer, Getriebeschäden auch. Der Zweiliter-Turbo mit vier Zylindern ist ein toller Motor, bietet aber auch viele Arten der Werkstättenauslastung. Das gilt leider auch für die Automatik getriebe. Im Übrigen machen Diesel- und Benzinmotoren gleich viel oder wenig Ärger. Der Streubereich zwischen grosser Zufriedenheit und starker Unzufriedenheit ist grösser als bei vielen anderen Personenwagen. Die Preislage Für Occasionen muss gelten: Je jünger, desto besser. Auch junge Fahrzeuge sind günstig, weil sie in grosser Zahl als Mietwagen erstmals zugelassen worden sind, was das Occasionsangebot überflutete: Ein Scénic 2.0 T mit 163 PS von 2009 ist schon unter 10 000 Franken tarifiert, der entsprechende Grand kostet aber fast 2000 Franken mehr. Ein Scénic 1.9 dCi mit 130 PS ist bei 9500 Franken angesiedelt, die Standzeiten sind überdurchschnittlich hoch. Die Mängel Variabilität, Platzangebot und das komfortable Fahrwerk gehören immer noch zum Besten in dieser Klasse, aber die zentrale Instrumentierung ist gewöhnungsbedürftig, und leider sieht es bei der Qualität nicht erfreulich aus. Die MFK-Prüfung dauert meistens lange, weil die Experten zwar keinen Rost finden und auch die Auspuffanlage solide ist, aber sonst n otieren sie in allen Bereichen sicherheitsrelevante Mängel, bis hin zu gebrochenen Federn an der Hinterachse. Auch bei Multipart ist der grosse Minivan weniger beliebt als bei seinen Besitzern, die meistens in Treue fest zu ihm halten. Es gibt kaum ein gut verkauftes Auto mit noch mehr Problemen, die auftreten können, jedoch nicht unbedingt müssen. Die Dreiliter-Turbodiesel und die Automatik getriebe halten selten länger als 100 000 Kilometer. Auch der Zweiliter-Turbobenziner hat so seine Macken. Und die Turbolader stellen ebenfalls gerne den Dienst ein. Empfehlenswert ist der 173 PS starke Zweiliter-Turbodiesel, der kostet mit Erst zulassung 2009 und 65 000 km um 16 500 Franken, wenn man sich für den SechsgangHandschalter entscheidet, Automatik ist überproportional teurer. Als Grand Espace ist er um 25 000 Franken angeschrieben. Ein Grand Espace mit 3.5 V6 von Nissan (241 PS) liegt fast 10 000 Franken tiefer. Wer nicht ständig in die Berge fährt, kann sich auch mit einem schlichten Zweiliter-Benziner mit 136 PS anfreunden. Den sollte man bereits um 13 500 Franken finden. Bei der Probefahrt auch auf Nebengeräusche achten, weil defekte Innenraumteile von den Garantien meistens nicht gedeckt sind. Mittelklasse Der Laguna deutet in seiner dritten Generation an, dass versprochene Qualitätsverbesserungen von Renault keine leeren Worte sind. Der Laguna Typ T wird seit 2007 gebaut, ihn gibt es neben dem Fünftürer und dem viel populäreren Kombi Grandtour auch als Coupé. In der Schweiz zirkulieren viele Grandtour als Flottenauto. Solche Autos sind häufig die bessere Wahl als ein Modell aus privater Hand, da sie meist bis in hohe Kilometerstände regelmässig gewartet sind. Der Fahrersitz kann knarzen und die Kupplung rasch verschleissen, allerdings soll sich Renault kulant verhalten. Mit höheren Kilometerleistungen zeigt vor allem der eigentlich gute Zweiliter-Turbobenziner mit 170 PS Schwächen, man sollte es beim 140 PS starken Sauger belassen. Bei den Dieseln macht der 1,5dCi eine hervorragende Figur und schiebt den Laguna mit seinen 110 PS durchaus flott an. Jahrgang 2009 kostet der Kombi als Expression um 13 000 Franken, der 2.0 Dynamique um 11 500 Franken. Renault Vel Satis Reisewagen Der Vel Satis wurde schon als Rarität geboren, und so eine ist er geblieben. Leider sind die Kilometerstände der gebrauchten Vel Satis überwiegend hoch. Was wiederum verständlich ist, denn das eigenwillig geformte Autos ist eine hervorragende Reiselimousine mit Heckklappe und grossem Kofferraum. Multipart setzt vorwiegend Grün beim grossen Franzosen, wegen einiger Motor- und Zylinderkopfschäden (hauptsächlich Zweiliter-Turbo-Benziner mit 170 PS) schimmert einmal Rot auf. Zum Langstreckenauto taugt sowieso ein drehmomentstarker Diesel besser. Freilich sind die Nissan- V6 mit 241 PS und serienmässiger Automatik auch nicht schlecht. Ein 2.0dCi mit 173 PS und Getriebeauto matik aus dem letzten Baujahr 2009 wird für 21 000 Franken gehandelt, der 3-5-LiterV6 ebenfalls mit Automatik kostet ungefähr gleich viel. Gebrauchte mit über 100 000 km werden immer noch um die 10 000 Franken angeboten. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 79 Mark en vo n A—Z S e at Zweimal Altea: Die Normalversion (ganz oben) und der verlängerte Altea XL. Seat Altea Seat Ibiza der aktuellen Baureihe als Fünftürer (oben) und der Vorgänger in der dreitürigen Version. Sportlicher Van Den Seat Altea gibt es seit 2004, den Altea XL mit 18 cm mehr hinterem Überhang seit 2006, den Altea Freetrack mit Allradantrieb seit 2007. Ab 2005 bauen die Spanier den Leon, sozusagen die Flachversion des Altea mit identischem Radstand, den er auch mit dem Toledo teilt. Technisch sind alle genannten Seat-Modelle enge Verwandte zum VW Golf, haben aber deswegen gewiss nicht den gleichen Charakter. Der Altea ist ein Raumfahrzeug, ohne sich auf Anhieb als Minivan zu outen, das Fahrwerk ist straff, die Abrollgeräusche sind laut. Die MFK-Experten sehen den Spanier gern, am ehesten haben sie die Auspuffanlage zu bemängeln, selten kommen gebrochene Hinterachsfedern vor. Trotz identischer Technik zum Leon ist der Altea bei Multipart weniger beliebt und verursacht höhere Kosten. Getriebeschäden kommen beim Altea und beim Leon vor. Als Benziner gibt es zum Beispiel, Erstzulassung 2009 und 65 000 km auf dem Zähler, den Altea 1.4 mit 125 PS in der Basisversion ab 12 000 Franken. Wer den Diesel bevorzugt, findet einen gut ausgestatteten 2.0 TDI mit 170 PS ab etwa 15 500 Franken. Der Altea XL 1.8 TSI mit 160 PS kostet 14 000 Franken, der Altea Freetrack 2.0 TDI mit 170 PS steht ab 16 500 Franken beim Händler. Seat Ibiza Der kleine Spanier gilt als Alternative für all jene, die einen Polo fahren, aber nicht so viel bezahlen möchten. Vor allem mit der vierten Generation ab 2008 (davor 2002 bis 2008 Ibiza III) sind sich die Konzernbrüder sehr ähnlich geworden, und sieht man sich die Bilanzen der Prüfer an, so macht der Ibiza sogar die bessere Figur. Neben Drei- (Ibiza SC) und Fünf türern gibt es den Ibiza als Kombi (ST), was sich im Strassenbild aber kaum manifestiert. Die Mängel Bei Multipart geht der Ibiza als vergleichsweise problemfrei durch. Ältere Modelle kranken an Zahnriemenproblemen, jüngere 1.2 TSI sind in die Schwierigkeiten mit den Kettenspannern der Nockenwellensteuerung involviert. Ebenso regelmässig fallen die Luftmassenmesser aus und liefern falsche Werte (Startschwierigkeiten, Leistungsabfall), auch die Getriebe können Reparaturen einfordern. Wasser in den Scheinwerfern wird auf den Strassenverkehrsämtern reklamiert, trotz leicht tauschbarer Lampen ist die Lichtanlage häufig nicht in Ordnung, und Fahrwerksgelenke müssen oft kritisiert werden. Die junge Kundschaft schafft es auch, die an sich ausreichend dimensionierte Bremsanlage vorzeitig in den abgenutzten Bereich zu bringen. Rost macht sich bei den über zehnjährigen Ibiza zunehmend bemerkbar. Der Ibiza überzeugt mit einem sauberen Preis-/Leistungsverhältnis und kann über die breit gefächerte Motorenauswahl bis hin zu den Cupra-Modellen mit 210 PS viele Kunden von der Konkurrenz abholen. Scheppern und Knarzen tut selten etwas. Elektronikprobleme gibt es beim Fabia und Polo auch. Dass der Ibiza etwas hölzerner federt und lauter abrollt, gehört zum definierten Konzept. Die Preislage Einen potenten Seat Ibiza Cupra mit drei Türen und 180 PS bekommt man schon für 13 500 Franken inklusive DSG (Baujahr 2009/65 000 km). Ein eher familienorientierter Ibiza Station um das gleiche Geld ist zwei Jahre jünger, hat 35 000 km und Top ausstattung als 1.6 TDI/105 PS. Ein vier Jahre alter Ibiza mit fünf Türen als 1,6-Liter-Benziner und 105 PS sollte für 9500 Franken drin liegen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 70.20 Kotflügel vorne links 234.36 Aussenspiegel rechts elektrisch 162.00 2 Stossdämpfer hinten 328.32 Satz Wischerblätter vorn 71.28 Satz Bremsscheiben vorn 194.40 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Seat Ibiza 1.4 (50 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Seat Ibiza Mängel Beruhigende Aussichten für Gebrauchtkäufer liefert die MultipartGarantiestatistik: In den meisten Bereichen hat der Seat Ibiza unterdurchschnittliche Mängelquoten. Allradantrieb: Seat Altea Freetrack. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 80 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motoren: Baureihe 2002 bis 2008 Benziner von 47 kW/64 PS (1.2) bis 132 kW/180 PS (1.8T), Diesel 55 kW/75 PS (1.4 TDI) bis 118 kW/160 PS (1.9 TDI). Baureihe 2008 bis 2012 sowie aktuelle Baureihe Benziner von 44 kW/60 PS (1.2) bis 110 kW/150 PS (1.4 TSI), Diesel 55 kW/75 PS (1.2 TDI) bis 105 kW/143 PS (2.0 TDI). S e at Seat Alhambra der ersten Baureihe (kleines Bild) und der seit 2010 angebotene Nachfolger. Seat Alhambra/Ford Galaxy/VW Sharan Van-Trio Von 1996 an bauten Ford, Volkswagen und Seat in Portugal gemeinsam einen rossen Van mit fünf oder sieben Sitzen, der schon nach vier Jahren eine umfangreiche g Modellpflege erhielt. Was dem Trio blieb, waren eher breit gestreute Qualitätsprobleme. Während sich Ford 2006 aus dem Projekt verabschiedete, liefen Seat Alhambra und VW Sharan weiter gemeinsam vom Band. 2010 erschien die zweite Generation Alhambra und Sharan, die besser gelungen erscheint als die erste. Einen Qualitätssprung gemacht hat auch der Ford – die Erfahrungen dazu siehe unter Ford S-Max/Galaxy auf Seite 46. Das aktuelle Duo Alhambra/Sharan hat Schiebetüren in Fond und gefällt mit einem an Perfektion grenzenden Funktionsschliff. Die Mängel Die Experten auf den Strassenverkehrsämtern monieren praktisch an allen sicherheitsrelevanten Bauteilen Mängel. Nur Rost scheint kein wesentliches Thema zu sein. Überdurchschnittlich schlecht wird die Qualität der Auspuffanlage und der Bremsleitungen beurteilt. Multipart hat auch keine Freude am alternden Trio und bekommt für manche Bauteile überdurchschnittlich viele Garantieanträge herein. Turbolader, Wischermotoren und Generatoren belasten das Garantiekonto bis ins letzte Baujahr. Die Klimakompressoren machen durchgängig Schwierigkeiten. Wie der neue Alhambra/Sharan punkto Langzeit qualität abschneidet, lässt sich noch nicht beurteilen. Die Preislage Ford Galaxy 2.3/136 PS (Benziner) 2006 gelten mit rund 100 000 km noch um die 10 000 Franken und sind wegen der zähen Substanz rechnerisch eine lohnenswerte Investition, sofern man bereit ist, fortlaufend etwas für Reparaturen zu budgetieren. Analog gilt dies auch für die angejahrten Alhambra und Sharan. Ein Seat Alhambra von 2009 mit 65 000 km wird als 2.0 TDi/140 PS mit etwa 16 000 Franken bewertet, ein gleichalter allradangetriebener VW Sharan 1.9 TDI 4M/115 PS mit bis rund 15 000 Franken. Einen 2011er Sharan als 2.0 TSI/200 PS und DSG bekommt man kaum unter 29 000 Franken. Seat Leon Kompaktklasse 1999 kam der erste Leon auf der Basis des Golf IV, 2005 der zweite (Golf V), die dritte Generation wurde vor wenigen Monaten mit dem Golf VII als Technikspender vorgestellt. Den Golf VI hat Seat übersprungen. Für Occasionskäufer sind die ab 2005 gebauten Leon von grösstem Interesse. Das sind jene mit den in den C-Pfosten versteckten Türgriffen, immer fünftürig, in der Schweiz statt mit dem Basisbenziner (1.4/85 PS) gerne stark motorisiert, mit bis zu 265 PS im Cupra R (2.0 TSI). An den potenten Leon haben neben den Besitzern vor allem die Reifenverkäufer ihre Freude. Platzangebot und Kofferraumgrösse sind gut, die Federung wurde aber Richtung Sportlichkeit und weniger auf Familien abgestimmt. Auf den Strassenverkehrsämtern schauen sich die Experten insbesondere die Abgasanlage an, die hält nicht lange, in allen sicherheitsrelevanten Sektoren glänzt der Leon mit überdurchschnittlicher Dauerhaftigkeit. Der Garantieanbieter Multipart reklamiert bloss die anfällige Elektrik, Werkstätten berichten ausserdem von Getriebeschäden. Der 265 PS starke Cupra R (2009/65 000 km) ist für etwas unter 20 000 Franken angeschrieben, der 125 PS starke 1.2 TSI für etwa 12 000 Franken und der 1.9 TDI mit 105 PS kostet etwa gleich viel. Technisch eng verwandte Modelle der ersten Baureihe von Ford und VW: Galaxy und Sharan. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 81 Mark en vo n A—Z S ko da Klare Rangfolge: Der Octavia Combi ist bei den Käufern in der Schweiz deutlich beliebter als die Limousine. Skoda Octavia Raumwagen Der Skoda Octavia Combi, weniger der Fünftürer, war in den zurückliegenden Jahren hinter dem Golf das Schweizauto schlechthin. Die VW-Technik, vor allem aber auch die Verfügbarkeit eines günstigen Kombis mit Allradantrieb im Einklang mit sparsamen TDIMotoren waren die Erfolgsgaranten für den ab 1997 (Combi 1998) lieferbaren Octavia. 2004, der Combi wieder mit einem Jahr Verzug, kam die zweite Modellgeneration auf den Markt, die im Vergleich zum Vorgänger noch mal an Platzangebot zugelegt hatte, 2008 gab es eine leichte Modellpflege. Soeben ist der Octavia in die dritte Generation gegangen, nun basiert er auf dem Golf VII. Der Combi macht beim Octavia gut 85 Prozent des Occasionsangebots aus, die Automaten über alles gesehen fast 40, und die Allradler gut 30 Prozent. Traditionell bietet Skoda vom Kombi auch eine Scout-Ver sion mit mehr Bodenfreiheit an. Das im Vergleich zum technischen Ausgangsprodukt Golf grössere Platzangebot ist Teil des Erfolges. Eine Fahrzeuglänge von rund 4,60 Metern beim Combi ist eindeutig Mittelklasse und weit jenseits eines Kompaktfahrzeugs. Die Viel Platz im Kofferraum, rau laufenden, dafür aber kräftig zupackenden der fasst 580 bis 1620 Liter. Pumpe-Düse-Diesel standen dem Octavia- Erfolg nicht im Wege. Auf der Positivseite beim Octavia stehen auch die einfache Bedienung und das breite Spektrum lieferbarer Motoren bis hin zum 200 PS starken RS. Die Mängel Der Octavia enttäuscht die Kunden selten, weder auf den Strassenverkehrs ämtern noch wegen mangelnder Zuverlässigkeit. Allerdings sind sie aber auch vor einigen konzernweit vorkommenden Mängeln sind nicht gefeit. Als da wären defekte Klimakompressoren, Luftmassenmesser, gebrochene Fensterhebermechanik, Ölverlust am Antrieb. Fahrer älterer Octavia sind ausserdem von vielen Elektrikproblemen samt mangelhaften Steckver- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 302.40 Kotflügel vorne links 213.85 Aussenspiegel rechts elektrisch 300.25 2 Stossdämpfer hinten 162.00 Satz Wischerblätter vorn 67.50 Satz Bremsscheiben vorn 242.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Skoda Octavia 1.8 TSI (118 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Skoda Octavia Mängel Die erhöhte Anfälligkeit von Turbolader, Motor und Treibstoffanlage verhindert ein komplett unauffälliges Schadensbild in den Statistiken von Multipart. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 2004 bis 2009 Benziner von 75 kW/102 PS (1.6) bis 147 kW/200 PS (2.0 TFSI), Diesel 77 kW/105 PS (1.9 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). Baureihe bis 2012 Benziner von 77 kW/105 PS (1.2 TSI) bis 147 kW/200 PS (2.0 TSI), Diesel 77 kW/105 PS (1.6 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). 82 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 bindungen geplagt worden. Und in jüngerer Zeit kommt es auch bei Skoda zu Steuerkettenärger mit dem 1,4-Liter-TSI-Motor. Die MFK-Prüfer reklamieren zu hohe Abgas werte, Wasser in den Scheinwerfern und brüchige Gummilager am Fahrwerk. Garantieanbieter Multipart hat einige Motorschäden, defekte Einspritzdüsen und Turbolader beim Diesel sowie Zündschlösser registriert, katalogisiert den Octavia insgesamt aber als reparaturgünstig. Die Preislage Ein Octavia Combi Diesel mit Allradantrieb steht gemäss Auto-i-Dat im Durchschnitt 66 Tage beim Händler, bevor er einen neuen Besitzer findet. Das ist durchschnittlich lang und bedeutet nichts anderes, als dass diese Autos eben marktgerecht, sprich hoch angeschrieben sind. Einen vier Jahre alten Skoda Octavia Combi 1.4 TSI/122 PS mit 65 000 km gibt es ab 13 500 Franken, ein Allradkombi mit 160 PS starkem 1,8-Liter-Motor ist ab etwa 17 000 Franken zu haben. Ein 2.0TDI mit 140 PS und Frontantrieb in L&K-Topausstattung («Laurin & Klement») kostet rund 19 500 Franken. Skoda Octavia Scout. S ko da Kantige Form, viel Platz für allerlei Gepäck oder Einkäufe im Möbelhaus: Der Kofferraum des Skoda Roomster fasst bis zu 1800 Liter. Skoda Roomster Skoda Fabia Kleinwagen Im Windschatten des Octavia mischt der Fabia erfolgreich im Markt mit. Brummige Motoren und die knappe Innenbreite im Fond stehen auf der Minusseite, gute Handlichkeit, Sparsamkeit und Sicherheit verbucht der Fabia als Pluspunkte. Es gibt ihn auch als Kombi, aber nicht als Dreitürer. Als Nachfolger des Favorit kam die erste Serie 1999 auf den Markt, wurde 2004 aufgefrischt und 2007 neu aufgelegt. Bei den Nachkontrollen fallen den Experten die beschränkt haltbaren Auspuffanlagen und die Achsgelenke auf. Rost kommt selbst bei den ältesten Fabia-Exemplaren kaum vor. Beanstandet wird dagegen zu grosses Lenkspiel. Kaputte Lambdasonden, Luftmassenmesser, Kettenspanner (1.2 TSI) und defekte Fensterheber befallen auch den Fabia, dazu kommt es häufiger zu Wasser eintritt wegen schwacher Türdichtungen, die Hitzeschilder am Wagenboden können sich lösen. Multipart zählt den Fabia trotz bezahlter Rechnungen für Zahnriemen maleure und defekte Zylinderkopfdichtungen uneingeschränkt zu den «Guten». Ein vier Jahre alter Fabia Fünftürer 1.6/86 PS in Basisausstattung kostet etwa 7300 Franken, als 1.6/105 PS mit hohem Ausstattungslevel unter 10 000 Franken, ein Kombi 1.4 TDI mit 80 PS ab 8500 Franken. Van Skodas Raumwagen gibt es seit 2006, im Laufe dieses Jahres soll ein Nachfolger präsentiert werden. Obwohl auch der Roomster mit Komponenten des Volkswagenkonzerns zusammengebaut wird, hat er, anders als Fabia, Octavia, Yeti und Superb, keine Konzern geschwister, sondern ist ein Einzelkind. Der Roomster ist ein sehr raumeffizientes und handliches Auto, dem 2007 eine etwas höher gelegte Scout-Version zur Seite gestellt worden ist. Allrad bietet der Roomster nicht. Der Gepäckraum fasst je nach Konfiguration 450 bis 1550 Liter, bei ausgebauten Fondsitzen lassen sich sogar bis 1800 Liter verstauen. Ausserdem sind die drei Einzelsitze in der Länge verschiebbar. Der Roomster kann so Familienwagen und Kleintransporter sein. Vor allem die TDI-Motoren haben Mühe, den grossen Innenraum in Winter auf erträgliche Temperaturen zu bringen. Die Mängel Viele Erfahrungen von Nachprüfungen liegen noch nicht vor, aber es gibt Anzeichen, dass sich der Rost im Bereich der hinteren Radläufe einnistet. Gummilager an den Aufhängungen sind schnell porös und können ausschlagen, was ungleichmässigen Reifenverschleiss zur Folge hat. Der Antrieb neigt zum Schwitzen von Öl. Multipart notierte vereinzelte Probleme bei der Treibstoffversorgung, ansonsten aber unterdurchschnittliche Schadenquoten. Der 1.2 TSI kann Ärger mit dem Kettenantrieb der beiden Nockenwellen machen, defekte Klimakompressoren sind vielen Roomster-Besitzern nicht fremd. Diese sind offenbar mehrheitlich zurückhaltende Fahrer, denn es wird von auffällig wenigen frühzeitig abgefahrenen Bremsbelägen und Scheiben berichtet. Kein Wunder: Richtig kräftige Motoren gibt es auf dem hochbauenden Auto nicht, und es wird empfohlen, aus den bestehenden Möglichkeiten die potentesten zu wählen. Die Einsteigerversionen haben lediglich 70 PS. Die Preislage Ein vier Jahre alter Skoda Roomster 1.6/105 PS kostet rund 10 500 Franken, ebenso der 1.9 TDI/105 PS. Roomster des Baujahrs 2007 mit etwa 90 000 km auf dem Zähler gibt es ab etwa 7500 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 70.20 Kotflügel vorne links 171.70 Aussenspiegel rechts elektrisch 111.25 2 Stossdämpfer hinten 319.70 Satz Wischerblätter vorn 45.35 Satz Bremsscheiben vorn 194.40 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Skoda Roomster 1.6 (77 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Skoda Roomster Mängel Makellose Bilanz für den Skoda Roomster. In allen Baugruppe meldet Multipart unterdurchschnittliche Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 2006 bis 2010 Benziner von 51 kW/70 PS (1.2) bis 77 kW/105 PS (1.6), Diesel 59 kW/80 PS (1.4 TDI) bis 77 kW/105 PS (1.9 TDI). Aktuelle Baureihe Benziner 51 kW/70 PS (1.2) bis 77 kW/105 PS (1.2 TSI). Diesel 55 kW/75 PS (1.2 TDI) bis 77 kW/105 PS (1.6 TDI) NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 83 S ko da Mark e n von A—Z Smart Skoda Yeti Kompakt-SUV Seit 2009 hat auch Skoda einen SUV, wahlweise vorne oder über beide Achsen angetrieben. Er teilt die Plattform mit dem Tiguan von VW. 2010 wurden stärkere Motoren eingeführt. Das wurde auch Zeit, denn an ausreichend Leistung fehlte es dem Yeti am Anfang seiner Karriere aus hiesiger Sicht. Interessenten sollten sich in Richtung 2.0 TDI/140 PS orientieren – es gibt auch eine Version mit 110 PS – oder zum 160 PS starken Benziner mit 1,8 Liter Hubraum. Der günstigste Yeti ist ein 1.2 TSI/105 PS mit Vorderradantrieb und wahlweise mit Automatik. Das Zugpotenzial reicht von 1200 kg (1.2/105 PS) bis 1800 kg (2.0 TDI/170 PS). Viele verwertbare Daten zur Langzeitqualität gibt es noch nicht, bei Multipart schneidet der Yeti durchgehend mit guten Noten ab. Als Occasion des Jahrgangs 2009 kostet ein Yeti 1.8/160 PS mindestens 15 500 Franken, ein 2.0 TDI/140 PS gut 16 500 Franken. Als reiner Fronttriebler war der Yeti erst ab 2010 erhältlich, der 1.2 TSI/122 PS mit 50 000 km kostet 14 500 Franken. Skoda Superb Mittelklasse 2002 vorgestellt, wurde der Superb 2008 neu aufgelegt. Seit 2010 gibt es ihn auch als Kombi. Mit bis zu 1835 Litern bietet er noch etwas mehr Laderaum als der Passat. Wichtig für die Schweiz: die 4x4-Versionen. Die Strassenverkehrsämter reklamieren vor allem ölfeuchte Antriebe und Antriebswellen-Manschetten, aus denen Fett tropft. Multipart hat einige Motorenprobleme (Benziner und Diesel) registriert, dazu kaputte Generatoren. Auch Probleme mit Klimakompressoren und Lambda sonden tauchen in der Statistik auf. Günstige Superb-Occasionen gibt es nicht, weil die meisten Neuwagen sehr teuer und gut motorisiert spezifiziert sind. Ein vier Jahre alter Superb Combi 2.0 TDI/140 PS 4x4 kostet 17 500 Franken. Ein 1.8 TSI/160 PS mit Allradantrieb liegt bei 18 000 Franken, die Limousine 3.6 V6/260 PS 4x4 gibt es schon für 18 500 Franken. Ein Auto für enge Strassen, und der Parkplatz muss auch nicht gross sein: Smart Fortwo. Smart Fortwo Kleinstwagen Der Smart ist in gewisser Weise eine Delikatesse für Autotester. Die auto matisierte Schaltung ist wegen der langen Schaltpausen von gestern, die Federung ein wenig bockig, und der Geradeauslauf erinnert je nach aufgezogenen Reifen an eine Ringelnatter. Aber der Kleine macht Spass, nicht nur, weil man ihn in der Not auch auf einem Töffparkplatz abstellen kann. Wer Herausforderungen mag, kann sich dem Charme des Fortwo City Coupé nicht entziehen. Der Spass beginnt mit den keineswegs kleinwagenmässigen Sitzen und findet seine Fortsetzung im steil angeordneten Lenkrad. Die gute Nachricht lautet, dass Smart seit dem 1. März 2006 in der Schweiz einen dreijährigen Garantieschutz bis 100 000 km geniessen und darüber hinaus während der ersten zehn Jahre oder bis 100 000 km keine Servicekosten anfallen (Swiss Integral). Logische Folge: Seither wird mit dem Smart pfleglicher umgegangen. Früher glaubten viele Smart-Fahrer, sich diesen oder jenen Wartungsauftrag sparen zu können, was zu einer desaströsen Schadenbilanz führte, da selbst die Ölstandskontrolle ignoriert wurde. Mit der zweiten Generation ab 2007 hat der in Frankreich gebaute Winzling als Benziner keinen Turbolader mehr (ausser Brabus), sondern einen etwas grösseren Dreizylindermotor von Mitsubishi. Der bietet zwar nicht mehr Dampf, aber harmonischere Kraftentfaltung und bessere Zuverlässigkeit. Die Mängel Mit der zweiten Generation ist der Vorführtermin eine einfachere Übung, obwohl auch die von 1998 bis 2007 gebauten Smart eine gute Langzeitqualität bieten. Auf Mängel stossen die Prüfer am ehesten bei der Auspuffanlage, am hinten liegenden Antriebsblock (Ölverlust) sowie an der Vorderachse (Spiel). Multipart stuft den Smart als überdurchschnittlich zuverlässig ein, Problemzonen sind der Scheibenwischermotor, der Keilriemen und die Ladedruckregelung. Vereinzelt gehen die Getriebe kaputt, Heckklappen springen ungebeten auf und Bremslichtschalter verweigern den Dienst. Die Preislage Das Smart Coupé Passion mhd Softouch (71 PS) mit Erstzulassung 2009 und 65 000 km kostet rund 8500 Franken, das Cabrio 10 000 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 157.00 Kotflügel vorne links 150.00 Aussenspiegel rechts elektrisch 155.00 2 Stossdämpfer hinten 420.00 Satz Wischerblätter vorn 43.00 Satz Bremsscheiben vorn 160.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Smart Coupé mhd (45 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Smart Fortwo Mängel Der Smart ist ein weitgehend unkompliziertes Auto, sagt die Mängelstatistik von Multipart. In fast allen Baugruppen liegt die Schadensquote im grünen Bereich, die Zahl der Schäden und die Kosten liegen also unter dem Durchschnitt. 84 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 2007 bis 2012 Benziner von 45 kW/61 PS, 52 kW/71 PS, 62 kW/98 PS und 75 kW/102 PS (1.0), Diesel 33 kW/45 PS und 40 kW/54 PS (0.8 cdi). Mark en vo n A—Z Subaru Zweimal Impreza: Als sportlicher WRX (oben) und als fünftürige Limousine. Subaru Legacy der 2009 abgelösten Baureihe (ganz oben), Ableger Outback. Subaru Impreza Subaru Legacy und Outback Kompakt-Sportler Während der Impreza speziell bei der älteren Kundschaft sehr beliebt ist, peilt der auf diesem Modell aufgebaute WRX/STI die junge Kundschaft an. Es gibt also zwei Impreza mit verschiedenartigen Charakteren, aber leider seit 2007 keinen Kombi mehr. Das Nachfolgemodell wird ausschliesslich als Fünftürer, der WRX zusätzlich als Viertürer angeboten. Entgegen den Befürchtungen vieler Händler hat der Wegfall des Kombi der Popularität des Kompakt-Subaru kaum geschadet. 2006 gab es neue Motoren, ab 2008 einen BoxerDiesel mit 150 PS, 2012 kam die Neuauflage mit kleineren Motoren. Nüchterne Autos ohne Schnickschnack, aber sauber und strapazierfähig verarbeitet. Auch wenn der Schwerpunkt des Impreza sehr tief liegt, fühlt er sich wenig sportiv an. Trotz der Konstellation Boxermotor/vorne angetriebene Achsen ist der Wendekreis jedoch erfreulich eng, die Bedienung unkompliziert. Die Mängel Die WRX lasten die Werkstätten recht gut aus. Probleme gibt es mit der Motorsteuerung (defekte Oberer-Totpunkt-Geber und Nockenwellensensoren), vereinzelt kommt es zu Motorplatzern bei getunten Exemplaren. Neue Radlager und Stossdämpfer verlangt der WRX häufig. Die Experten auf den Motorfahrzeugkontrollen werden selten fündig, wenn sie einen Impreza auf der Grube haben. Am ehesten stossen sie auf defekte Abgasanlagen oder auf beschädigte Hitzeschilder, bei den WRX stimmen gelegentlich die Abgaswerte nicht. Die Preislage Subaru Impreza 1.5 R/107 PS für 12 500 Franken (2009/65 000 km), 2.0 R 15 000 Franken, 2.5 T/265 PS WRX viertürig 20 000 Franken. 1.5 und 2.0 sind auch mit Automatik erhältlich. Einen der legendären WRX/230 PS als Kombi findet man mit Glück als Jahrgang 2006 mit rund 100 000 km für etwas unter 14 000 Franken. Exemplare mit höherer Fahrleistung sollte man sich genau anschauen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 253.00 Kotflügel vorne links 292.00 Aussenspiegel rechts komplett 467.00 2 Stossdämpfer hinten 424.00 Satz Wischerblätter vorn 87.00 Satz Bremsscheiben vorn 322.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Subaru Impreza 2.0R (110 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Subaru Impreza Mängel Der kompakte Subaru erhält von Multipart ein tadelloses Zeugnis. Durchgehend alle Baugruppen haben unterdurchschnittliche Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Motoren: Baureihe 2006 bis 2008 Benziner von 118 kW/160 PS (2.0) bis 206 kW/280 PS (2.5 T). Baureihe 2008 bis 2012 Benziner 79 kW/107 PS (1.5) bis 221 kW/301 PS (2.5 T), Diesel 110 kW/150 PS. Mittelklasse mit 4x4 Seit 1989 steht der Legacy Station Wagon von Subaru wie ein Fels in der Brandung zwischen populären Volumenautos und zunehmend gefragten Premiummodellen – und verteidigt tapfer seine Position als 4x4-Auto ohne Allüren. Seit 2009 wird der Legacy bereits in der fünften Generation gebaut. Zuverlässig, anspruchslos, gut ausgestattet. Wegen des Boxerkonzepts sprechen die Japaner auch Technikfreaks an: tiefer Schwerpunkt, geringe Seitenneigung in Kurven. Neben dem Legacy Kombi gibt es auch eine viertürige Version, aber die spielt wegen der grossen Motoren (3.0/245 PS bis 2009, dann 2.5/167 PS) im Markt kaum eine Rolle. Der 2009 nachgeschobene Diesel mit 150 PS konnte das nicht ändern. Das sieht man auch an den Standzeiten, die beim Viertürer mit 3,0-Liter-Motor sehr hoch und beim Kombi sehr tief sind. Bereits seit 1997 gibt es eine Outback-Version mit erhöhter Bodenfreiheit und angereicherter Ausstattung. Die Mängel MFK-Experten stossen bei Autos, die acht Jahre und älter sind, vermehrt auf durchgerostete Abgasanlagen, dazu finden sie beschädigte Manschetten an den Antriebswellen und Rost an der Ölwanne. Multipart hat einige defekte Motoren, Getriebe und Antriebswellen registriert. Reparaturen sind teuer. Die Preislage Ein Legacy Wagon 2.0/150 PS des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet um 13 300 Franken, der Diesel mit 150 PS etwa 16 500 Franken. Für einen Outback 2.5 mit 173 PS muss man 18 000 Franken budgetieren, für den Legacy R 3.0/245 PS mit vier Türen ab 19 000 Franken. Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 85 Mark en vo n A—Z Subaru Subaru G3X/Justy Kleinwagen Der kleinste Subaru steht als Beweis, dass die Schweiz nicht der Nabel der Welt ist. Denn trotz vehementer Interventionen des hiesigen Importeurs gibt es ihn seit Ende 2011 nicht mehr als 4x4. Dabei zählt die Eidgenossenschaft hinter den USA, Grossbritannien und Kanada zu den wichtigsten Exportmärkten für Fuji Heavy Industries. Als Justy kam der Mini-Subi bereits 1984 auf die Welt. 1995 wurde daraus ein Ableger des Suzuki Swift, als Drei- und Fünftürer bis 2003 in Ungarn gebaut. Unter dem Namen G3X Justy lebte der kleine Subaru als ein Derivat des Suzuki Ignis fünftürig weiter, bevor es dann 2008 einen erneuten Namenswechsel gab. Wieder unter der Typen bezeichnung Justy wurde der Subaru bis 2011 verkauft, die Technik stammte vom Daihatsu Sirion. Seit 2011 ist das Modell ein Ableger des Toyota Verso S, nennt sich Trezia, ausschliesslich als Fronttriebler im Programm und klassenmässig etwas höher angesiedelt. Die Mängel Vom G3X, bis 2008 wie der Justy in Ungarn gebaut, gibt es eine nette Geschichte: Weil Getriebeöl rund viermal teurer ist als Motoröl, tauschten Fabrik arbeiter die Sorten aus. Das führte zu vielen Getriebeschäden oder kann weiterhin dazu führen, weil die kleinen Subarus kaum auf Kilometer kommen. Den Handbremskabeln mangelt es häufig an Fett, dann gehen sie fest. Sonst erweisen sich Justy und G3X Justy als äusserst zäh. Reklamationen kommen von den MFK-Experten wegen Rost am Unterboden und angerosteten Auspuff anlagen. Bremsschläuche sollten im Alter von acht bis zehn Jahren ersetzt werden. Die Preislage Für die Schweiz sind die AWD-Versionen von Interesse (immer manuelle 5-Gänger). Ein Justy 1.3/91 PS des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km Laufleistung kostet rund 11 000 Franken, selbst ein 99 PS starker 2007er mit 90 000 km bringt noch gut 7000 Franken, in den alpinen Regionen eher mehr. Gern gesehenes Fortbewegungsmittel in den Bergen: Subaru Forester. Subaru Forester Allrad-Kombi Der Forester gehört zu den festen Grössen im Schweizer Automarkt, und er war neben dem in mehreren Varianten erhältlichen Impreza der meistverkaufte Subaru, seit der fünftürige Kombi mit Allradantrieb 1997 auf dem Markt erschien. 2000 kam der Turbo mit 177 PS und traf die hiesigen Wünsche. Im Zuge der steigenden Dieselnachfrage in Europa wurde bei der Neuauflage 2007 auch ein Selbstzünder nachgeschoben. Ein Boxerdiesel mit vier Nockenwellen, weltexklusiv und durchzugstark. Die Sauger-Benziner mit zwei Liter Hubraum sind in dieser Disziplin etwas schwach, und den bis zu 230 PS starken und trinkfesten 2,5-Liter-Turbo gibt es seit 2010 nicht mehr. Die soeben präsentierte dritte Generation bietet einen 2,0-Liter-Turbo mit 241 PS, ausschliesslich mit Automatik. Der Diesel hat beim Forester die grösste Nachfrage, Occasionskäufer müssen aber auf ein breites Angebot noch etwas warten, weil die Subaru meistens lange in erster Hand bleiben. Das Laderaumvolumen ist eher unterdurchschnittlich, aber der permanente Allradantrieb übertüncht die angeborenen Schwächen aller Subaru. Besonders sparsam sind sie nicht. Im Passagierraum gefallen die Japaner mit vergleichsweise viel Platz, einfacher Bedienung und pflegeleichten, robusten Materialien. Die Mängel Multipart meldet die Achswellen als anfällig. Selten kommt es zu durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen. Vereinzelt kam es beim Boxerdiesel ab rund 70 000 km zu Motorschäden wegen Montagefehlern. Wenn die vorgeschriebenen Wartungen ausgeführt worden sind, kann man auf Kulanz hoffen. Die Nachkontrollen passieren Subaru Forester meistens ohne Beanstandungen, Auffälligkeiten gibt es praktisch keine, am ehesten früh verschlissene Aufhängungsgummis und, ja, defekte Nummernschildbeleuchtungen. Die Preislage Einen 150 PS starken Subaru Forester mit ordentlicher Ausstattung bekommt man mit 65 000 km/Zulassung 2009 für rund 16 000 Franken als Benziner. Der fast gleichstarke Diesel (147 PS) kostet 17 000 Franken. Ein Forester Turbo mit 2,5-Liter-Motor und 230 PS liegt bei 19 500 Franken. Die Standzeiten der Forester sind gemäss Auto-i-Dat kurz. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 260.00 Kotflügel vorne links 292.00 Aussenspiegel rechts elektrisch komplett 611.00 2 Stossdämpfer hinten 1236.00 Satz Wischerblätter vorn 59.00 Satz Bremsscheiben vorn 338.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Forester 2.5 XT (169 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Subaru Forester Mängel Über weite Teile ist der Subaru Forester völlig problemlos, wie die Multipart-Statistik ausweist. Probleme bereiten die Achswellen, die häufiger als Garantieschaden angemeldet werden. 86 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 2006 bis 2008 Benziner 116 kW/158 PS (2.0) und 169 kW/230 PS (2.5T). Baureihe 2008 bis 2012 Benziner 110 kW/150 PS (2.0), 126 kW/171 PS (2.5) und 169 kW/230 PS (2.5 T), Diesel 108 kW/147 PS (2.0 D). Mark en vo n A—Z Suzuki Klein und wendig: Suzuki Splash (links) und Opel Agila (rechts). Suzuki Splash/Opel Agila Klein-Vans Mit diesen Kleinstvans verhält es sich wie mit der Dreieinhalbzimmer-Wohnung im Vergleich zur Villa: Gross mag schön sein, aber Suzuki Splash und Opel Agila sind so etwas wie intime Stadtwohnungen. Fahren im Citybereich wird damit zur Lust, weil die Mitbewerber fett geworden sind. Mit den kleinen Vans kann man, zugegeben etwas stark untersteuernd, Kreise um sie ziehen und im Parkhaus einigermassen ungehindert aus- und einsteigen. Die Übersicht nach vorn ist exzellent. Im Shoppingcenter schlucken Agila und Splash alles, was einem zum Wochenendkauf einfällt; maximal 1050 Liter lassen sich mit umgelegten Sitzen laden. Sie lenken auf den schmalen (und günstigen) Reifenformaten sauber ein und geraten in der Autobahnausfahrt nicht zu sehr in Schräglage. Die aktuellen Modelle Splash und Agila sind erheblich attraktiver gestylt als die von 2000 bis 2007 in Polen gebauten Vorgänger Suzuki Wagon R und Opel Agila. Sie fühlen sich auch wesentlich erwachsener und gediegener an. Gebaut werden die Autos weiterhin gemein schaftlich, aber nun im ungarischen Esztergom. Opel bietet bloss eine Ausstattung – alles drin, das macht Sinn. Suzuki offeriert drei Stufen, aber nur GL Kunststoff dominiert, die Haptik und GL Top stossen auf Akzeptanz; ohne ist in Ordnung, die Alltagstauglichkeit gut. Klimaanlage will heutzutage niemand mehr verreisen. Viele Ablagen, ordentliche Sitze, effiziente Raumausnutzung stehen auf der Habenseite. Auch mit der Vierstufen-Automatik kommt man vorwärts (optional verfügbar mit dem 1.2/86 PS, ab 2011 mit 94 PS), ärgerlich ist allerdings die Schaltnervosität. Zum Pendeln genügt der Dreizylinder mit 65 PS (ab 2012 leistet der Motor 68 PS). Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 92.80 Kotflügel vorne links 233.00 Aussenspiegel rechts elektrisch komplett 263.00 2 Stossdämpfer hinten 344.00 Satz Wischerblätter vorn 70.00 Satz Bremsscheiben vorn 130.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Suzuki Splash 1.0 (48 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Suzuki Splash Mängel Kein Grund zum Meckern: Die Schadens statistik von Multipart weist für den Suzuki durch gehend grüne Werte aus – beim Opel Agila ist es um keinen Deut anders. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Die Mängel Garantieanbieter Multipart winkt das Duo durchgängig als praktisch problemfrei durch. So sehen es auch die Strassenverkehrsämter, wo Agila/Splash am ehesten wegen ungleich ziehender Handbremsen scheitern, oder wegen ölfeuchter Motoren oder Getriebe. Die Batterien machen gerne frühzeitig schlapp, weil der 1,2-Liter-Motor manchmal Start probleme hat. Die Preislage Ein Opel Agila mit Erst zulassung 2009 und 65 000 km kostet als 1.0/65 PS etwas weniger als 8000 Franken. Die 1,2-Liter-Modelle werden bloss 500 Franken höher tarifiert. Die Suzuki sind ähnlich bewertet, ein Splash 1.2 mit Topausstattung liegt bei 8700 Franken. Der 1,3-LiterTurbodiesel mit 75 PS wurde nur beschränkt von Opel angeboten. Damit ausgerüstet, wird ein Agila mit 8200 Franken ausgeschrieben. Das Duo muss gemäss Auto-i-Dat über raschend hohe Standzeiten ertragen, durchschnittlich stehen sie länger als 100 Tage, bevor sich ein neuer Besitzer findet. Dabei gibt es kaum einen besseren Zweitwagen. Nur sollte man nicht mit dem Anhänger zum Baumarkt fahren wollen. Denn mehr als 200 kg dürfen Splash und Agila nicht an den Haken nehmen. Motoren: Aktuelle Baureihe (seit 2008) Benziner mit 48 kW/65 PS und 50 kW/68 PS (1.0) sowie 63 kW/86 PS und 69 kW/94 PS (1.2), Diesel (nur Opel) mit 55 kW/75 PS (1.3 CDTI). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 87 Mark en vo n A—Z Suzuki Suzuki Grand Vitara: Geländegänger von altem Schrot und Korn. Suzuki Grand Vitara Suzuki Swift Kompaktes SUV Bereits in den frühen 80er Jahren begründete der kleine Eliot Suzukis eländekompetenz. Die grossen drei- und fünftürigen Vitara gibt es seit 1998. Drei Jahre G später stiess der Grand Vitara XL mit sieben Sitzen und verlängertem Radstand sowie einem 173 PS starken V6-Benzinmotor dazu. 2005 kam die zweite Generation, die 2008 erstmals überarbeit wurde – und erst Anfang des Jahres eine neuerliche Modifikation der optischen Art erfuhr. Nun gibt es den Grand Vitara als Dreitürer mit vier Sitzen oder als Fünftürer mit fünf Sitzen. Gute Übersicht, leicht verständliche Bedienung, komfortable Federung, ziemlich hohe Seitenwindempfindlichkeit und eine eher gefühllose Lenkung zeichnen den Vitara aus. Die Anhängelasten reichen je nach Motorisierung von 1600 bis 2000 kg. Mit 185 bis 965 Litern ist das Fassungsvermögen des Kofferraums knapp bemessen. Automatikgetriebe mit vier Stufen gibt es optional für den 2,0- und den 2,4 Liter-Benziner. Die Mängel Dieser Japaner ist ein Geländegänger von altem Schrot und Korn im positiven Sinn. Er ist wirklich fürs Gelände gebaut, und das übersehen die Experten auf der Motorfahrzeugkontrolle nicht: Angekratzte Rahmenbleche rosten, die Reifen laufen einseitig ab, die Radlager schlagen aus. Dazu kommen ölschwitzende Motoren. Anlasser undTurbolader des von Renault angelieferten 1,9-Liter-Diesels quittieren gerne den Dienst. Bekannt geworden sind durchgescheuerte Kabelbäume und defekte Klimakompressoren. Die Teile- und Unterhaltskosten sind vergleichsweise hoch, aber der Vitara ist ein zäher Bursche, so dass sich Investitionen lohnen. Die Preislage Ein Dreitürer des Jahrgangs 2009 kostet mit durchzugkräftigem Vierzylinder (2.4/169 PS) knapp 1 3 000 Franken, als Fünftürer 2000 Franken mehr. Ein topausgestatteter fünftüriger Diesel 1.9/130 PS kostet etwa 16 500 Franken. Die V6-Benziner (2.7/170 PS, bis 2008, 3.2/233 PS von 2008 bis 2010) mit serienmässiger Fünfstufen-Automatik sind feine Motoren. Aber sie verbrauchen recht viel und passen irgendwie nicht zum rustikalen Charme des Vitara. Ein 3.2 von 2009 liegt bei rund 17 500 Franken. Qualitätscheck Suzuki Grand Vitara Mängel Häufiger auftretende Schäden an Motor und Turbolader trüben ein wenig das ansonsten gute Gesamtbild des Suzuki Grand Vitara. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Suzuki Swift: Als gut motorisierter Sport fix unterwegs und mit auffälligem Interieur. Motoren: Aktuelle Baureihe (seit 2005) Benziner mit 78 kW/106 PS (1.6), 103 kW/140 PS (2.0), 122 kW/166 PS, 124 kW/169 PS (2.4), 138 kW/188 PS (2.7 V6) und 171 kW/233 PS (3.2 V6). Diesel 95 kW/130 PS (1.9 TD). Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 88 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Kleinwagen Der Swift startete 1983, die vierte Generation kam 2005 auf den Markt, seither wird er in Ungarn gebaut. Die aktuelle Version ist seit 2010 im Handel, und als dreitüriger Sport (1.6i) mit sechs Gängen sowie 136 PS flott unterwegs. SwiftKernthema ist aber die Verfügbarkeit einer Allradversion, die bis zum jüngsten Modellwechsel 2010 einen Motor mit 1,3 Liter Hubraum und 92 PS hatte. Jetzt sind es 1,2 Liter, aber zwei PS mehr. Neu ist auch ein 1,3 Liter grosser Dieselmotor mit 75 PS im Angebot. Der kleine Benziner (1.2i) kann auch mit einer Vierstufenautomatik bestellt werden, dies aber nicht in Kombination mit dem Allradantrieb. Die Mängel Auf den Strassenverkehrsämtern hinterlässt der Swift ein unharmonisches Bild, was mit den verschiedenartigen Kunden zusammenhängt: Der Sport für die Jugend, der 4x4 für die Bergler, der Automat für die Städter. Durchgängig werden einseitig wirkende Handbremsen und Ölverlust am Antrieb bemängelt. In den Werkstätten repariert man häufig Getriebe und tauscht Steuergeräte sowie Kupplungen aus. Bei Garantieanbieter Multipart agiert der Swift in allen Baugruppen mit unterdurchschnittlichen Schadenquoten, wenngleich auch hier Kupplungen häufiger auf den Schadensmeldungen auftauchen. Die Preislage Vierjährige Swift mit 65 000 Kilometern gibt es als Allradler 1.3/92 PS und fünf Türen in der Version Top ab knapp 10 000 Franken. Als Sport mit 125 PS und drei Türen darf man nicht weniger als 11 000 Franken budgetieren, und als 1.3/92 PS mit Automatik und fünf Türen sind es etwa 8500 Franken. Mark en vo n A—Z Toyota Toyota Auris Unverwechselbare Optik, ausschliesslich als Hybrid zu bekommen: Toyota Prius. Toyota Prius Vorzeige-Hybrid Erstmals 1997 als Viertürer präsentiert, kennt den Toyota Prius seit 2004 jedes Kind und jede Politikerin. Damals kam der Prius II mit Fliessheck und fünfter Tür sowie sehr unkonventionellem Design auf den Markt. Ein cleverer Schachzug von Toyota, es gibt dieses Auto nur mit Hybridantrieb, und so trägt er den grünen Pelz nach aussen. Die dritte Generation, 2011 lanciert, hat statt des 1,5-Liter-Benziners mit 110 PS (Gesamt leistung mit dem 50-kW-Elektroaggregat) einen 1,8-Liter-Motor und eine Systemleistung von 136 PS. Inzwischen gibt es den Prius auch als Plugin-Hybriden, der an der Steckdose aufgeladen werden kann, allerdings zu einem sehr kräftigen Aufpreis. Ausserdem wird neben der Limousine ein grösserer Van (Prius+) offeriert, der den Prius auch für Firmen interessant machen soll. Beide letztgenannten Varianten spielen als Occasion noch keine Rolle. Im Alltag gefällt der hybride Toyota abgesehen vom geringen Treibstoffverbrauch im Agglomerationsverkehr wie die meisten Japaner mit einfacher Bedienung und einem robusten, kinderfreundlichen Interieur. Der Kofferraum dürfte vielen Familien aber nicht reichen. Die Mängel Abgesehen davon, dass es den Prius nur in einer einzigen technischen Konfiguration gibt, lässt er fast keine schlechten Nachrichten zu, er funktioniert schlicht problemlos und passiert die obligatorischen Nachkontrollen kaum je ohne Kreuze auf der falschen Seite. Am ehesten noch werden ab dem siebten Jahr in der Kategorie Auspuffanlage Mängel notiert. Die Ersatz- und Verschleissteile sind vergleichsweise teuer. Und Bremsscheiben frisst der Prius geradezu, weil viele Besitzer sein Sparpotenzial nicht optimal nutzen. Sie fahren zu wenig vorausschauend und bremsen, statt von der Rekuperation (Energierückgewinnung) zu profitieren. Wichtig für Occasionskäufer: Auf Hybridkomponenten inklusive Batterie wird eine Werksgarantie von acht Jahren und 160 000 Kilometern gewährt, ein späterer Batterieersatz kommt auf runde 4000 Franken zu stehen. Bei Garantieanbietern stellt man sehr gerne Verträge für den Prius aus. Das Konto wird in der Folge praktisch nie belastet. Die Preislage Für einen 2009er Prius in Topausstattung muss man um 19 000 Franken udgetieren, für die Einstiegsversion etwa 3000 Franken weniger. b Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 188.00 Kotflügel vorne links 267.00 Aussenspiegel rechts 237.00 2 Stossdämpfer hinten 404.00 Satz Wischerblätter vorn 67.80 Satz Bremsscheiben vorn 298.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Toyota Prius 1.5, Modell 2010 Qualitätscheck Toyota Prius Mängel Der Toyota Prius präsentiert sich als Musterschüler: Multipart registriert in allen Baugruppen nur unterdurchschnittliche Schadensquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 2004 bis 2008 Hybrid mit 81 kW/110 PS Systemleistung (1.5). Aktuelle Baureihe Hybrid mit 100 kW/136 PS Systemleistung (1.8). Kompaktklasse Die Gründe, weshalb der Auris nicht an die Erfolge des Corolla anknüpfen konnte, sind rasch aufgezählt: Es gab von 2007 bis 2012 keinen Kombi, und bis heute gibt es keinen Auris mit Allradantrieb. So kann es nicht wundern, dass der Auris anders als der Corolla gemäss Auto-i-Dat recht lange Standzeiten hat. Auf den Strassenverkehrsämtern heisst es: Alles im grünen Bereich. Und so echot es von Multipart für den Benziner zurück. Beim Diesel weist die Schadensstatistik Turbo laderschäden wegen Ölverdünnung und hohe Rechnungen wegen Getriebedefekten vor. Das Schaltgestänge kann rosten, Hitzeschilder schütteln sich lose. Neuerdings ist der Auris günstiger gepreist, und es gibt eine Hybridvariante. Für Occa sionenkunden sind diese Versionen inklusive des neuen Kombis noch kein Thema. Ein 1.8/148 PS von 2009 kostet ab 13 500 Franken, ein 2,2-Liter-Diesel mit 177 PS ist kaum teurer. Toyota Yaris Verkaufsrenner Der Yaris ersetzte 1999 den Starlet und hat bei den Händlern den Part des Bestsellers übernommen. 2006 gab es einen Modellwechsel, seit 2011 ist die dritte Generation im Verkauf, davon existiert seit 2012 eine Hybridversion. Dreitürer offeriert Toyota Schweiz nur als Einsteigermodell. Diesel gibt es für den Yaris seit 2002. Prinzipiell kann der Yaris nicht mit günstigen Verkaufspreisen dienen. In den Gruben der Motorfahrzeugkontrollen stossen die Prüfer manchmal auf Rost an den Schwellern. Ab der zweiten Nachkontrolle werden poröse Gummilager an der Hinterachse und ein seitig wirkende Handbremsen kritisiert. Schäden, für die Garantieanbieter geradestehen müssen, sind relativ selten, aber breit gestreut: Batterien, Anlasser, Generatoren und Wasserpumpen. Einen Yaris von 2009 bekommt man als Fünftürer mit 1.0/69 PS ab 8300 Franken, der dreitürige 1.8 TS mit 133 PS steht für etwa 12 500 Franken beim Händler. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 89 Mark en vo n A—Z Toyota Toyota Avensis Mittelklasse Wie die Mitbewerber aus bescheiden gebliebenen Häusern leidet der Toyota Avensis am Premiumfieber der Käufer. Und weniger noch als ein Opel Insignia oder Peugeot 508 kann der Toyota mit imposanter Optik Paroli bieten. Bei ihm herrscht kühle Sachlichkeit vor. Dabei ist der Avensis ein Beleg dafür, dass die Mittelklasse auch jenseits der deutschen Hersteller einiges zu bieten hat – viel Platz für Passagiere und Gepäck zum Beispiel, hohe Verarbeitungs- und Langzeitqualität, und das auch noch zu erfreulichen Preisen. Genau damit punktet der Toyota Avensis. 1998 erstmals vorgestellt, kam bereits 2003 die zweite Generation, als erstes Auto mit Knieairbag. Diese Baureihe lief bis 2009 und wurde als Stufen- und Fliesshecklimousine sowie als Wagon angeboten. Den Fünftürer hat der Schweizer Importeur 2009 aus dem Programm gestrichen. Seither läuft Avensis der Dritte, er wurde 2102 moderat geliftet. Für 2015 ist die vierte Avensis-Generation in Aussicht gestellt. Neben pflegeleichter Machart, guter Verarbeitung und zuverlässiger Technik punktet der Toyota während der ersten drei Jahre und 45 000 Kilometer mit kostenlosen Servicedienstleistungen. Hauptsächlich sind 152 PS starke Vierzylinder-Zweiliter-Benziner im Umlauf, und die erledigen ihren Einsatz kultiviert. Ordentlich Durchzugskraft bietet auch der Top-Diesel mit der Typenbezeichnung 2.2D-Cat, der 177 PS leistet und 400 Nm maximales Drehmoment auf die Kurbelwelle stemmt. Mit dem hierzulande implantierten und 2011 homologierten Kompressor von Benami (250 PS) wird der Biedermann nur auf dem Papier zum Brandstifter (Aufpreis 9300 Franken). Im Alltag bleibt dieser aufgemotzte Avensis ein unauffälliger Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 178.30 Kotflügel vorne links 295.00 Aussenspiegel rechts 221.30 2 Stossdämpfer hinten 221.00 Satz Wischerblätter vorn 53.20 Satz Bremsscheiben vorn 286.50 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Toyota Avensis Wagon 1.8 VVT-i (108 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Toyota Avensis Mängel Überwiegend prägt die Farbe Grün das Notenbild des Toyota Avensis. Aber zum Musterschüler reicht es nicht. Diverse Schäden rund um den Motor und im Kühlsystem hat Multipart notiert – Schäden, die für einen Käufer sehr teuer werden können. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 90 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motoren: Baureihe 2003 bis 2009 Benziner mit 95 kW/129 PS (1.8), Diesel mit 108 kW/147 PS (2.0 D-4), 110 kW/150 PS (2.2 D-4) und 120 kW/163 PS (2.4 D4). Aktuelle Baureihe (seit 2009): Benziner 112 kW/152 PS (2.0), Diesel 93 kW/126 PS (2.0 D-4D), 110 kW/150 PS (2.2 D-4D/D-CAT) und 130 kW/177 PS (2.2 D-CAT). Toyota Toyota RAV4 Am beliebtesten bei den Schweizer Käufern sind die Kombi-Modelle des Avensis (ganz links die 2009 eingeführte Baureihe), während die vier- und fünftürigen Limousinen (ganz oben Baureihe 2006) deutlich weniger Verkäufe vorweisen können. Das Interieur ist sachlich-funktionell, der Kofferraum fasst auch das Reisegepäck einer Familie. Das Packvolumen liegt zwischen 550 und mehr als 1600 Litern. Begleiter, zeigt erst sein zweites Gesicht, wenn man sich über 4000 Touren hinauswagt. Zu kritisieren ist die Kopffreiheit hinten für Grossgewachsene, sowohl im Kombi als auch in der viertürigen Limousine. Ohnehin konzentriert sich die Nachfrage auf den Kombi, der konkurrenzfähige 1600 Liter Laderaum bei umgelegten Sitzen bietet. Der wahlweise erhältliche beige Innentrimm ist wegen seiner Schmutzanfälligkeit heikel; besser sollte man sich ein Auto mit schwarzem Interieur suchen. Die Mängel Garantieanbieter und TCS registrieren mehr als nur gelegentlich auftretende Anlasser- und Generatorschäden. Die Avensis-Batterie gibt überdurchschnittlich schnell den Geist auf. Vereinzelt hat Multipart für Motor- und Getriebeschäden geradestehen müssen; sowohl Benziner- als auch Turbodiesel sind betroffen. Die Reparatur- und Unterhaltskosten sind vergleichsweise hoch. Auf den Strassenverkehrsämtern werden hauptsächlich ungleich ziehende Handbremsen registriert. In allen anderen sicherheitsrelevanten Gebieten gilt der Japaner als vorbildlich. Die Preislage Avensis-Occasionen sind keine Schnäppchen. Für einen Avensis Wagon des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km auf dem Zähler setzt Eurotax beim 1,8-Liter-Benziner mit 147 PS 15 000 Franken. Der Top-Diesel mit 177 PS ist mit rund 18 500 Franken tarifiert. SUV Der RAV4 steht ab 2013 in der vierten Generation, ist anders als seine Urväter längst ein Fünftürer und hat sich einen exzellenten Ruf erarbeitet, auch wenn seine Geländekompetenz ebenso wie die Eignung als Zugfahrzeug (maximal 2000 kg) an einem bescheidenen Ort bleibt. Ärgerlich ist die seitlich schwenkende Hecktüre; bei der blieb es, obwohl daran seit 2006 kein Reserverad mehr hängt. Weiter können die zu tief angeordnete Sitzbank und die lauten Abrollgeräusche nerven. Multipart hat ein ordentliches RAV-Sündenregister mit Schwerpunkt Benziner/Getriebe zusammengetragen und registriert vergleichsweise hohe Reparaturrechnungen auch für Elektronik- und Einspritzpumpenschäden. Mit 15 000 Franken muss man rechnen, wenn man einen RAV4 des Jahrgangs 2009 fahren möchte (2.0/150 PS). Ein 2,2-LiterDiesel mit guter Ausstattung und 177 PS liegt bei 20 500 Franken. Toyota Verso Minivan Ab 2004 hiess der kompakte Van Corolla Verso, schon zwei Jahre später gab es ein Lifting. Seit 2009 nennt sich der durchgängig Siebensitzige schlicht Verso, er ist soeben neu aufgelegt worden. Daneben gab es diverse andere Verso genannte Ableger anderer Toyota-Modelle – aber bleiben wir beim Corolla Verso oder schlicht Verso, und alles wird gut. Der Minivan bekommt von den Experten die besten Noten, und ausser einigen Getriebeschäden (Diesel) gilt er als sehr zuverlässiges Auto. Wenn die fünf hinteren Sitze geklappt sind, entstehen eine total ebene Fläche und 1740 Liter Volumen. Sind alle Plätze belegt, ist der Kofferraum kaum mehr der Rede wert. Einen Verso des Jahrgangs 2009 mit 1,8-Liter-Benziner und 129 PS bekommt man für 15 000 Franken. Der 2.2 D/136 PS liegt unter 14 000 Franken, der 2.2 D mit 177 PS (und wegen des hohen Drehmoments von 400 Nm anfälligen Getriebes) ist für 17 000 Franken angeschrieben. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 91 M a r k e n von A— Z Vo lvo Eine Baureihe, drei ihrer Ableger: Der grosse Kombi V70 ist für die Reise gemacht, der XC70 für schlechte Strassen, der C70 für sonnige Tage. Volvo V70, XC70, S60 und C70 Kombi & Co. Der ab 1996 erhältliche S60/V70 war lange Zeit der meistverkaufte Volvo, inzwischen hat der SUV XC60 diese Rolle in der Schweiz. Im Occasionshandel spielt aber der Kombi V70 die grössere Rolle. Sowieso ist der kantige V70 jener Volvo, wie ihn ältere Semester in liebster Erinnerung haben. Tolles Raumangebot, hohe Sicherheitsstandards, robuste Technik. Das Fahrwerk ist etwas zu ungehobelt untersteuernd abgestimmt, was sich auf die Traktion des Fronttrieblers negativ auswirkt. So gesehen hat die grosse Verbreitung der Allradversionen ihre Richtigkeit, diese beschränken sich jedoch auf die stärksten Motorisierungen. Neben Limousine und Kombi gibt es zwei weitere Varianten: Den XC70mit grösserer Bodenfreiheit und das Coupé-Cabriolet C70 mit klappbarem Stahldach. Den Bestand machen Diesel und Benziner ungefähr hälftig aus. Nur etwa zehn Prozent der Baureihe sind viertürige Limousinen S60; diese fiel bereits 2008 weg und wurde 2010 auf anderer Basis wiederbelebt. Ein neuer V70 wird für 2015 in Aussicht gestellt, nachdem kürzlich ein kleines Facelift mit markeneinheitlichem Kühlergrill vorgestellt wurde. Überraschend viel Erfolg hat der kleine 1,6-Liter-Turbodiesel mit 109 oder 115 PS im grossen V70 (Länge 483 cm). Bei den Benzinern dominieren die 2,4-Liter-Fünfzylinder mit 180 PS. Die Mängel Was man nicht erwarten würde: Den grossen Volvo begleiten, im Gegensatz zu den kleineren Modellen, diverse Probleme auf der Motorfahrzeugkontrolle, sofern die Wartung vernachlässigt wird. Kostensparend ist das vom Importeur angebotene Gratis-Servicepaket über zehn Jahre bis 150 000 km (ab Mai 2010, davor 100 000 km). Bei Multipart gilt der V70 mit Benzinmotoren als problemloser als die Diesel, wo man vor allem für teure Turboladerschäden aufkommen musste. Andere Garantieanträge betreffen Zündschlösser, Lichtmaschine und Partikelfilter. Dazu gibt es viele Elektronikausfälle. Defekte Automatik getriebe kennen die Volvo-Werkstätten auch, und die gehen richtig ins Geld. Die Preislage V70 2.5 T/200 PS 20 000 Franken, V70 1.6 D/109 PS 16 500 Franken, V70 2.4 D5 /185 PS 22 500 Franken. C70 Cabrio 2.4/170 PS 21 000 Franken, XC70 T6/285 PS 31 000 Franken. Alle Jahrgang 2009 und 65 000 km. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 120.00 Kotflügel vorne links 420.00 Aussenspiegel rechts 180.00 2 Stossdämpfer hinten 230.00 Satz Wischerblätter vorn 70.00 Satz Bremsscheiben vorn 130.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, V70 2.5 T (170 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Volvo V70 Mängel Beim Volvo V70 muss man differenzieren. Während der Benziner überwiegend problemlos ist ausser beim Turbolader, sind beim Diesel elektrische Anlage, Kühlsystem, Turbolader und Komfort-Elektrik fehlerträchtig – beim Kauf heisst es also nicht nur aufpassen, sondern auch noch ein paar Reparaturkosten einplanen, so man das Auto ohne Garantie erwirbt. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: V70 Baureihe 2005 bis 2008 Benziner von 103 kW/140 PS (2.4) bis 220 kW/300 PS (2.5 T), Diesel 93 kW/126 PS bis 136 kW/185 PS (2.4 D). Aktuelle Baureihe (seit 2008) Benziner 107 kW/145 PS (2.0) bis 224 kW/304 PS (3.0 T6), Diesel 80 kW/109 PS (2.0 D) bis 158 kW/215 PS (2.4 D5). 92 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Volvo XC60 SUV Der XC60, 2008 eingeführt, hat bis zum Modellwechsel 2016 noch einige Zeit. 2011 gab es diverse Modifikationen, aber bei der Sicherheit war der XC60 von Anfang an top, unter anderem mit der e rsten automatischen City-Safety-Bremsanlage. Die Innenbreite lässt sogar eine d ritte Person im Fond einigermassen komfortabel mitreisen, das Platzangebot ist auch in der zweiten Reihe gut. Der Kofferraum hat zwischen 500 und 1450 Litern Volumen, das reicht für die Fahrt in die F erien. Die Anhängelast liegt zwischen 1600 und 2000 kg. Die obligatorische erste Nachkontrolle haben nicht alle XC60 nach vier Jahren ohne Probleme geschafft. Die Prüfer stiessen bereits auf verbogene Spurstangen und einseitig ziehende Handbremsen. Aber der Antrieb ist dicht, Ölschwitzen scheint nicht vorzukommen, auch die Auspuffanlage ist für ein überdurchschnittlich langes Leben konstruiert. Die Getriebe weniger, es kommt gelegentlich zu Schäden, sowohl bei den manuellen als auch bei den Automaten. Hin und wieder wird zu grosses Lenkspiel kritisiert. So hat es auch Multipart gespeichert und ausserdem teure Elektronik- und auch Motorschäden in Kauf nehmen müssen. Ein XC60 als T6/285 PS Automatik kostet 28 500 Franken. Ein 2.4 D mit 175 PS ist ab rund 22 500 Franken erhältlich, hat dann aber keinen Allradantrieb. Vo lvo Volvo S40/V50 Fühlt sich auch auf einem schlechten Waldweg wohl: Volvo XC90. Volvo XC90 Schwergewicht Wie zu erwarten, fuhr auch der mindestens zwei Tonnen schwere Volvo XC90 die grösste Zeit seines inzwischen langen Modelllebens auf der Erfolgsstrasse. 2003 führte Volvo den grossen SUV ein. Mit zeitweise 80 verschiedenen Varianten bis hin zu e inem V8Benziner (4.4/315 PS), mit fünf oder sieben Sitzen wurde die Auswahl unübersichtlich. Kurzzeitig gab es sogar – ungewöhnlich in dieser Klasse – XC90 mit Frontantrieb. Ende 2008 kam der kleinere XC60, kannibalisierte den Grossen heftig, und Volvo hat das XC90-Programm sukzessive gestrafft. Momentan wird er bloss noch mit einem 200 PS starken Turbodiesel und serienmässiger Getriebeautomatik angeboten. Auf 2016 ist eine neue Auflage des XC90 angekündigt. Im Occasionsmarkt dominieren die charakterstarken Fünfzylinder sowohl als Benziner als auch als Diesel. Fahrkomfort und Raumangebot sind oberklassewürdig, die Geländetauglichkeit bleibt aber weit von einem Range Rover entfernt, der Wendekreis ist zu raumgreifend. Das Fassungsvermögen des Laderaums reicht bis 1840 Liter. Die Verarbeitung ist gut, das Ambiente tendiert Richtung Luxus. Die Anhängelasten betragen bei allen Varianten 2250 kg. Die Mängel Das Sündenregister des XC90 beim Garantieanbieter Multipart ist nicht klein, die Reparaturrechnungen fallen klassengerecht hoch aus. Anfällig scheinen Antriebswellen, Treibstoffversorgung und Elektrik zu sein. Es gibt auch Reklamationen wegen zu hohen Verbrauchs, aber dafür steht keine Garantie ein. Bei den Nachkontrollen stossen die Experten auf ausgeschlagene Spurstangengelenke und Stabilager, das hohe Gewicht frisst Bremsscheiben und Beläge, die Handbremse zieht häufig einseitig. Die Preislage XC90 mit Jahrgang 2009 und 65 000 Kilometern Fahrleistung sind keine Schnäppchen. Ein 2.5 T mit 210 PS kostet inklusive Automatik um 29 000 Franken, der 3.2/238 PS mit Automatik wird von Eurotax eher tiefer notiert. Der rare 4.4 V8 liegt bei 30 000 Franken. Diesel sind gefragt und teuer: Schon ein 185 PS starker 2.4 mit manueller 6-Gang-Schaltung ist mit 27 500 Franken tarifiert. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 155.00 Kotflügel vorne links 720.00 Aussenspiegel rechts 205.00 2 Stossdämpfer hinten 430.00 Satz Wischerblätter vorn 58.00 Satz Bremsscheiben vorn 130.00 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, XC90 D5 (147 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Volvo XC90 Mängel Buntes Bild: Bei etlichen Baugruppen registriert Multipart überdurchschnittliche Mängelquoten, wobei das Schadensbild des Diesels um einiges erfreulicher aussieht als das des hier gezeigten Benziners. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe 2003 bis 2006 Benziner von 154 kW/210 PS (2.5 T) bis 232 kW/315 PS (4.4 V8), Diesel 120 kW/163 PS und 136 kW/185 PS (2.4 D). Aktuelle Baureihe (ab 2006) zusätzlich Diesel mit 147 kW/200 PS Mittelklasse Die 2012 zugunsten des V40 eingestellten S40 (viertürig) und V50 (Kombi) teilen ihre Bodengruppe seit 2004 mit dem Ford Focus. Der Volvo ist etwas kommoder abgestimmt als der Ford und bietet auch nicht ganz dessen Ladevolumen. Der Kombi war gefragter als die Limousine. Im Unterschied zum Plattformspender gab es den Schweden mit Allradantrieb (T5, 230 PS) sowie mit Fünfzylindermotoren. Die Vier zylinder (Otto und Diesel) stammen von Ford, inklusive der E85-Varianten (Ethanol). Auf der MFK werden bei älteren S40/V50 manchmal Ölundichtigkeiten am Antriebsblock und poröse Fahrwerksgummilager reklamiert. Gemäss Multipart können Generatoren, Turbolader und Zündschloss Ärger machen, statistisch wird der Volvo unter den Guten geführt. Ein V50 1.6 D/109 PS von 2009/65 000 km kostet 16 000 Franken, der fünfzylindrige D5 mit 180 PS 18 000 Franken. Die Benziner 2.0/145 PS liegen bei 17 000 oder als T5 AWD mit 230 PS bei 22 000 Franken. Volvo C30 Kompaktklasse Coupéhafter war noch kein Kompakter. Der Zugang nach hinten, weniger die Platzverhältnisse dort, sind die eigentliche Achillesferse des Volvo C30. Als Coupé punktet er vor allem bei Frauen. Der Fronttriebler erfreut ausserdem mit wenig Seitenneigung in Kurven, mit einem sympathischen Ambiente im coolen Schwedenstil, vor allem aber mit einer grossen Motorenauswahl. Der 1.6 D kann CO2-Emissionen unter 100 g/km schaffen. Von den MFK-Prüfern wird der C30 meistens als fehlerfrei wieder entlassen, am ehesten finden sie verschlissene Gummilager an den Aufhängungen. Kühlsystem, Turbolader (Diesel) und Treibstoffversorgung bereiten Garantieanbieter Multipart Kosten, sehr teuer sind Automatikschäden. Ein C30 T5 2.5 mit 230 PS kostet rund 16 000 Franken, der C30 1.6 D mit 109 PS 14 000 Franken – beide Jahrgang 2009 mit 65 000 km. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 93 M a r k e n von A— Z Vol kswag e n Drei mal Generation Golf: Der Golf IV (links) wurde zwischen 1997 und 2003 als Limousine angeboten, der Golf V (Mitte) von 2003 bis 2008. VW Golf IV, V und VI Bestseller Der in der Schweiz auf den ersten Platz der Immatrikulationsstatistik abonnierte VW Golf erschien Ende 2012 in der siebten Auflage, bleibt aber seiner Linie treu: Keine Ausrutscher, keine Ecken, an denen man sich reiben kann. Sämtliche Parameter liegend mindestens im Durchschnitt. Dazu ist der Golf ein Vollsortimenter: 3- und 5-Türer, Kombi, eine Raumversion namens Golf Plus, seit 2011 wieder und zuvor bis 2002 ein Cabriolet, dazu GTI- und Allradversionen. Am Occasionenmarkt sind drei Generationen präsent: Der Golf IV, der bis 2003 (als Variant bis 2006) gebaut wurde, spielt die Rolle des günstigen Autos für Einsteiger. Hochpreisiger unterwegs sind Golf V (zwischen 2003 und 2008) sowie der vier Jahre angebotene Golf VI, der je nach Lesart kein richtiger Modellwechsel, sondern ein erweitertes Facelift ist. Jede dritte Golf-Occasion ist hierzulande Diesel, Automat – oder beides. Die Mängel Golf ist nicht gleich Golf. Am ehesten mit Mängeln behaftet ist der Golf IV; hier kommt es beim Kauf darauf an, möglichst ein Exemplar aus guter Haltung zu nehmen, das technisch, aber auch vom sonstigen Pflegezustand her tadellos dasteht. Auf den Strassen verkehrsämtern fallen die alten Gölfe aber häufig mit Ölverlust am Antriebsblock auf, dessen Behebung teuer werden kann. Als wenig haltbar gelten die Abgasanlagen und einige Fahrwerksgelenke und -lager. Wichtig ist, dass der Zahnriemen wie vorgeschrieben gewechselt wird und dies im Serviceheft dokumentiert ist. Die populären TDI-Motoren waren bis 2008 raubeinige Pumpe-DüseDiesel, für Normalfahrer besonders empfehlenswert sind die TSI-Benzinmotoren mit 1,4, später auch mit 1,2 Litern Hubraum. Diese Golf VI Cabrio, seit 2011 im Programm. Mängel Man kann sich schlimmere Zeugnisse vorstellen: Die Schadens bilanz von Multipart sieht für die zwei jüngeren GolfBaureihen weitgehend makellos aus. Beim Golf IV gibt es schon einiges mehr zu monieren. sind leider von den bekannt gewordenen Steuerkettenproblemen (Nockenwellenantrieb) belastet und vermögen ausserdem den Innenraum nur beschränkt aufzuheizen. Ansonsten gelten Golf V und VI bei Garantieanbieter Multipart und den Strassenverkehrsämtern als unkomplizierte Gesellen. Die Preislage Dank der unerschütterlichen Beliebtheit wird der Golf teuer gehandelt. Die wegen der jüngst erfolgten offiziellen Preissenkungen für Neuwagen reduzierten Occasionstarife sehen gemäss Auto-i-Dat so aus: einen Golf VI 1.2 TSI mit 105 PS in TrendlineAusstattung und mit drei Türen kostet um 11 500 Franken. Der 2.0 GTI mit 210 PS und fünf Türen ist ab etwa 19 500 Franken zu haben, DSG verteuert den Kauf um 1000 Franken. Ein Golf Variant 1.4 TSI mit 160 PS in Comfortline-Ausstattung liegt bei einem Preis von rund 13 500 Franken. Für alle genannten Fahrzeuge gilt: Jahrgang 2009, Laufleistung 65 000 km. Golf-Modelle mit hubraumgrossen Motoren (1.8 und 2.0) haben gemäss Auto-i-Dat um rund 30 % tiefere Standzeiten als die 1,2- und 1,4-Liter. Qualitätscheck VW Golf IV Qualitätscheck VW Golf V Qualitätscheck VW Golf VI Motor Motor Motor Getriebe/Differenzial Getriebe/Differenzial Getriebe/Differenzial Antriebswellen Antriebswellen Antriebswellen Lenkung Lenkung Lenkung Treibstoffanlage Treibstoffanlage Treibstoffanlage Elektrische Anlage Elektrische Anlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Kühlsystem/Klimaanlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Turbolader Turbolader Komfort-Elektrik Komfort-Elektrik Komfort-Elektrik 94 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Vo l kswage n Der Golf VI war von 2008 bis 2012 als Neuwagen im Programm. Zweimal Polo: Die aktuelle Baureihe ab 2009 (ganz oben) und der Vorgänger. VW Polo Kleinwagen Ab 1975 spielt Volkswagen Polo. Seit 2009 läuft das achte Baumuster (Typ 6R), als Occasion ebenfalls sehr präsent auf dem Markt ist der Typ 9N3, der von 2005 bis 2009 angeboten wurde. Seit Jahren hält sich der Polo konstant in den Top-10 der meistverkauften Autos der Schweiz. Eine Zeitlang gab es auch Kombis und Viertürer, seit 2005 nur noch Drei- und Fünftürer mit Schwergewicht auf Letzterem. Diesen gibt es als Cross Polo mit erhöhter Bodenfreiheit, nicht aber mit Allradantrieb. Ein typischer VW: Die Verarbeitungsqualität entspricht dem Preisniveau, die Aufpreise, um Basis-Motoren und -Ausstattungen hinter sich zu lassen, sind hoch. Die schwächsten Polo-Motoren sind auch die ineffizientesten. DSG gibt es ab 90 PS, und dies mit sieben Stufen. Seit 2010 ist ein GTI mit 1,4 Liter Hubraum und 180 PS im Programm. Mehr Platz für die Passagiere: Golf Plus mit Hochdach. Die Mängel Die MFK-Bilanz ist durchzogen. Auspuffanlagen und Spiel in der Vorderachs aufhängung sind Kritikpunkte, ebenso die Bremsschläuche. Der Nockenwellenantrieb schimmert bei Multipart als Schadensquelle durch, dazu führen die üblichen Verdächtigen in die Werkstatt: Fensterheber, Klimakompressoren, Lambdasonden, ausserdem auch die drei Zündspulen beim Dreizylinder. Für alle mit Anspruch an den Kofferraum: VW Golf Variant. Ersatzteilpreise Wasserpumpe 70.20 Kotflügel vorne links 240.84 Aussenspiegel rechts 162.00 2 Stossdämpfer hinten 396.96 Satz Wischerblätter vorn 52.92 Satz Bremsscheiben vorn 241.92 Ersatzteilpreise Wasserpumpe 102.60 Kotflügel vo/li 240.84 Aussenspiegel rechts 284.04 2 Stossdämpfer hinten 339.12 Satz Wischerblätter vorn 52.92 Satz Bremsscheiben vorn 293.76 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Golf V 1.4 TSI (90 kW), Modell 2008 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Golf VI 2.0 TDI (103 kW) Modell 2010 Motoren: Golf V (2003 bis 2008) Benziner von 55 kW/75 PS (1.4) bis 184 kW/250 PS (3.2 V6), Diesel von 77 kW/105 PS (1.9 TDI) bis 103 kW/140 PS. Motoren: Golf VI (2008 bis 2012) Benziner von 63 kW/85 PS (1.2 TSI) bis 199 kW/270 PS (2.0 TSI), Diesel von 77 kW/105 PS (1.6 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). Die Preislage Ein vier Jahre alter Polo der aktuellen Baureihe kostet dreitürig mit 1,2-Liter-Dreizylinder (70 PS) ab 7500 Franken. Mit 105 PS im 1.2 TSI sind es 900 Franken mehr. Ein top ausgestatteter Polo 1.6 TDI mit 90 PS kostet fünftürig 11 500 Franken. Alle genannten Fahrzeuge haben rund 65 000 km auf dem Zähler. Der Polo ist beliebt, die Standzeiten sind kurz, die Occasionspreise hoch. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 95 M a r k e n von A— Z Vol kswag e n VW Tiguan Kompakt-SUV Der kleinere der beiden VWSUV kam 2007 auf den Markt, wurde 2011 leicht überarbeitet und spielt zusammen mit Nissan Qashqai und Ford Kuga die erste Geige in diesem immer wichtiger werdenden Segment in Europa. Das Schadenkonto ist wegen der kurzen Bauzeit noch ziemlich unbefleckt. Ärger machen rutschende Keilriemen und die Klimaanlagen. VW offeriert verlängerte Garantien bis fünf Jahre oder 150 000 Kilometer, vielleicht kann man als Occasionskäufer davon profitieren. Das würde einem nicht den Ärger mit den anfälligen NockenwellenSteuerketten bei den 1,4-Liter-Motoren ersparen, aber Kosten. Kulanzansprüche sind ärgerlich und können sich hinziehen. Ein Tiguan 2.0 mit 200 PS (Erstzulassung 2009, 65 000 km Laufleistung) kostet gemäss Auto-i-Dat derzeit etwa 21 000 Franken. Günstigere Modelle nur mit Front- statt Allradantrieb sind kaum zu finden. VW Touareg VW New Beetle Spassmobil Wer den New Beetle als Flop bezeichnet, weil er die gewohnt hohen VWZahlen nicht erreicht, urteilt unrealistisch. Das seit 2003 von Mexiko nach Europa verschiffte Remake will ja nur ein Coupé auf Golf-Basis sein, und so gesehen gehört der auf modern gemachte Käfer sogar zu den grossen Erfolgen in der Neuzeit. Eine Zweitauflage ist seit Anfang 2012 im Markt und seit kurzem auch wieder als Cabriolet erhältlich. Gemäss Multipart sind die Zuverlässigkeitsparameter im Vergleich zum Golf in den meisten kostenintensiven Abteilungen schlechter, was in verstärktem M asse auch für die Erfahrungen auf den Strassenverkehrsämtern anlässlich der Nachkontrollen gilt. Dort schlagen insbesondere die Abgaswerte und der Zustand der Auspuffanlage nach oben aus. Mehr als 10 000 Franken in einen New Beetle, Jahrgang 2009 mit 65 000 km, zu investieren, ist ein schlechtes Geschäft, für ein Cabrio darf man etwa 3000 Franken mehr bezahlen. Reisewagen Der erste SUV von Volkswagen ist auch schon elf Jahre alt und 2010 in die zweite Generation gegangen. 2007 kam der kleinere Tiguan, und seither hat es der grosse SUV von Volkswagen nicht mehr so leicht im Markt. In der ersten Modellgeneration konnten Touareg-Fahrer noch aus dem Vollen schöpfen mit V8- und V12-Benzinern sowie einem bulligen V10-Diesel. Diese Motoren wurden jedoch inzwischen aus dem Programm gekippt, im aktuellen Modell gibt es neben den 204, 240 und 340 PS starken Dieselmotoren (6 und 8 Zylinder, bis 4,2 Liter Hubraum) nur noch einen Benzinmotor (3.6 V6/280 PS) sowie den 3.0 V6 TSI Hybrid mit 380 PS Systemleistung. Ab 2010 sind nur noch Automatikgetriebe mit acht Stufen verfügbar. Diese lösen die sechsstufigen ab, welche zuweilen Probleme gemacht haben. Handschalter gibt es keine mehr. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 141.48 Kotflügel vorne links 516.24 Aussenspiegel rechts komplett 435.49 2 Stossdämpfer hinten 682.56 Satz Wischerblätter vorn 70.20 Satz Bremsscheiben vorn 620.92 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Touareg 3.0 TDI (150 kW), Modell 2010 Qualitätscheck VW Touareg Mängel Teure Schäden an überwiegend drei Baugruppen verhageln dem VW Touareg bei Multipart die Statistik. Turbolader, Treibstoffanlage und Elektrik sind deutlich überdurchschnittlich pannenanfällig. 96 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe ab 2002 Benziner von 177 kW/241 PS (3.2 V6) bis 331 kW/450 PS (6.0 W12), Diesel 128 kW/174 PS (2.5 TDI) bis 258 kW/351 PS (5.0 V10). Aktuelle Baureihe (seit 2010) Benziner 206 kW/280 PS (3.6 FSI), Hybrid 280 kW/380 PS (3.0 FSI), Diesel 150 kW/204 PS 3.0 (TDI) bis 250 kW/340 PS (4.2 TDI). Vo l kswage n Für fast jedes Gelände und schwierige Strassenverhältnisse gemacht, aber auch ein ausgesprochen komfor tabler Reisewagen: der VW Touareg. Die erste Generation (grosses Foto) war zwischen 2002 und 2010 auf dem Markt, die Nachfolgegeneration bietet unter anderem auch ein Hybridmodell (unten links). Das Interieur ist durchweg hochwertig, und das auch noch nach vielen Jahren im Einsatz. Vorwiegend als geräumiger Familien- und Reisewagen eingesetzt, darf man sich mit einem Touareg durchaus in anspruchsvolles Gelände wagen, falls der Erstkunde die Hinterachs sperre bestellt hat. Alle Touareg sind für 3,5 Tonnen Anhängelast ausgelegt. Im Laderaum gibt es bis 1640 Liter Platz, aber leider müssen beim Touareg I die hinteren Kopfstützen raus, wenn die Sitze geklappt werden sollen. Vorteilhaft ist das Gratis-Serviceprogramm über zehn Jahre oder 100 000 km, das bei den VW-Modellen Passat CC, Phaeton und eben Touareg greift. Die Mängel Kein Touareg macht es unter zwei Tonnen Leergewicht, das belastet die Bremsen und die Reifen, der V10 TDI ist geradezu legendär für seinen Kautschukhunger. Auch der Treibstoffverbrauch ist über alle Motoren gesehen auch wegen der grossen Stirnfläche hoch. Vom bis 2010 angebotenen 2.5 TDI mit 174 PS (Reihenfünfzylinder) liegen auffällig viele Meldungen über Motorschäden vor. Garantieanbieter Multipart stuft den VW als durchschnittlich zuverlässig, aber mit teuren Reparaturkosten ein, und zählt Turbolader, Elektrik, Treibstoff anlage, Verteilgetriebe sowie Motorsteuerkette zu den kostenintensiven Problemzonen. Bei der MFK gehört der Touareg zu den gern gesehenen Gästen; er ist ein Auto, das auf ein langes Leben hin konstruiert wurde, auch zehnjährigen Fahrzeugen sieht man innen und am Boden das Alter kaum an. Am ehesten reklamieren die Experten Ölverlust am Antriebsstrang – und sie müssen die Fahrer auf den starken Bremsverschleiss hinweisen. VW Passat Mittelklasse Die VW-Ausgewogenheit ist auch die Stärke des Passat. Schwierig, ihm etwas vorzuwerfen. Der Erfolg ist überirdisch im Vergleich zu ähnlich gestrickten Mustern wie Ford M ondeo oder Peugeot 508. Die Rede ist allerdings überwiegend vom Variant, Viertürer oder Fünftürer sind in diesem Segment nicht von Bedeutung, s olange es nicht um Premium geht. Sitztiefe und Knieraum im Passat wären aber oberklassetauglich. Der Kofferraum mit s einen 600 Litern Ladevolumen ist der Traum einer Familie, die auf nichts im Urlaubsgepäck verzichten will. 1996 startete die fünfte Passat-Generation, 2005 die sechste, 2010 bereits die siebte, sie soll bis 2017 laufen. Ab Passat VI fährt man also noch lange ein aktuelles Auto, denn die Änderungen beim letzten Modellwechsel waren bescheiden, ausser dass ein wesent liches Motorendownsizing stattgefunden hat und damit ein Zeitalter mit sparsameren Motoren eingeläutet worden ist. Durchgängig kritisieren die Strassenverkehrsämter hohen Ölverlust am Antrieb, ausserdem schadhafte Gummis an den Antriebswellenmanschetten. Multipart fügt diesen Schadenherden überdurchschnittlich teure Mängel in den Sektoren Motor, Getriebe, Turbolader (Diesel) und Komfortelektrik hinzu. Gemäss Auto-i-Dat steht eine PassatOccasion mit 96 Tagen etwas weniger lang als der Durchschnitt aller Occasionen. Die Tarife müssen sich wegen der jüngst erfolgten Preissenkung neu einpendeln. Als Richtschnur kann man sagen: Ein 2009er Passat Variant 3.2 FSI 4motion mit 250 PS in gehobener Ausstattung liegt bei etwa 20 000 Franken, ein 2.0 TDI mit 140 PS, ebenfalls als Kombi und gut ausgestattet, bei 18 000 Franken. Die Limousine ist jeweils um mindestens 1000 Franken billiger zu bekommen. Die Preislage Ein Touareg 3.6 V6 mit 280 PS (2009/65 000 km) kostet ab 26 000 Franken, der 4.2 V8/350 PS ab 28 000 Franken. Die Diesel stehen weniger lang (im Schnitt 45 bis 65 Tage) als die Benziner und sind wegen der höheren Nachfrage entsprechend teurer. Der 2.5 R5 TDI/174 PS (Handschalter) kostet 26 000 Franken, der 3.0 TDI/240 PS 29 000 Franken, ein 5.0 V10 TDI/313 PS 36 000 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 97 M a r k e n von A— Z Vol kswag e n Kantiges Heck, viel Platz für Passagiere und Gepäck: Erste Generation des VW Touran. VW Phaeton VW Touran Familienvan Der Touran war bei weitem nicht der erste, aber er ist inzwischen der populärste Minivan in der Schweiz. Vorgestellt 2003, leicht geliftet Ende 2006 (neue Front), läuft der Touran seit 2010 in der zweiten Generation. Er bleibt, anders als der grössere Sharan, bei konventionellen Seitentüren. Optional gibt es ihn bei gleicher Aussenlänge (4,40 m) mit zwei zusätzlichen Sitzen, so schmilzt das Kofferraumvolumen auf Handtaschenformat. Alle Stühle flachgelegt oder ausgebaut, kann der Touran fast 2000 Liter bunkern. Die zweite Reihe besteht aus drei verstellbaren Einzelsitzen. Praktisch alle Motorvarianten mit Ausnahme des Zweiliter-Saugers haben trotz Zuheizer Mühe, den Innenraum anständig aufzuheizen. Die Mängel Bei frühen Modellen kam es wegen engen Spaltmassen zu Karosseriebeulen. Bei der MFK werden zur Hauptsache Ölverlust an Motor und Getriebe, Spiel in der Vorderachs aufhängung und gerissene Manschetten an den Antriebswellen kritisiert, vereinzelt sind die Prüfer auf angebrochene Hinterachsfedern gestossen. Multipart stuft den Touran als durchschnittlich zuverlässiges Fahrzeug ein. Defekte Anlasser, Lichtmaschinen und Zündschlösser kommen öfter vor. Bei den Diesel kapitulieren die Turbolader, und die Einspritzdüsen können verkoksen, bis Jahrgang 2005 kam es zu vielen Rissen im Zylinderkopf. Trotzdem passt zum relativ schweren Touran ein Dieselmotor am besten. Seit 2006 sind bis 170 PS möglich, das Benzinerangebot reicht von zu schwachen 102 PS (1.6 ) bis 170 PS im 1.4 TSI, die oberste Leistungsstufe wird ausschliesslich in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe angeboten. Die Preislage Ein VW Touran 1.9 TDI/105 PS des Jahrgangs 2009 kostet gemäss Auto-i-Dat rund 15 500 Franken, ein 2.0 TDI mit 140 PS inklusive Direktschaltgetriebe mit der teuersten Ausstattung Highline knapp 20 000 Franken. Für 30 Mehr-PS im 2.0 TDI/170 PS muss man wenig Aufpreis kalkulieren, aber lange suchen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe 367.20 Kotflügel vorne links 261.36 Aussenspiegel rechts komplett 295.92 2 Stossdämpfer hinten 339.12 Satz Wischerblätter vorn 52.38 Satz Bremsscheiben vorn 293.76 Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Touran 1.4 TSI (103 kW), Modell 2010 Qualitätscheck VW Touran Mängel Eine makellose Bilanz sieht anders aus. Multipart registriert sowohl bei Benzinern als auch Dieselmodellen mehrere Baugruppen, die überdurchschnittlich häufig zu Garantieansprüchen führen. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Baureihe ab 2003 Benziner von 75 kW/102 PS (1.6) bis 125 kW/170 PS (1.4 TSI), Diesel 66 kW/90 PS (1.9 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). Aktuelle Modellreihe (seit 2011) Benziner 77 kW/105 PS (1.2 TSI) bis 125 kW/170 PS (1.4 TSI), Diesel 66 kW/90 PS (1.6 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). 98 — Automobil Revue — Ratgeber Occasionen — NR. 01 / 16.05.2013 Oberklasse Der Auftritt von VW in der Oberklasse wurde 2002 belächelt. Betrachtet man die reinen Stückzahlen, ist der über beide Achsen angetriebene Phaeton kein Erfolg. Für den Konzern dürfte sich das Experiment gleichwohl rechnen, weil die Limousine der Technikspender des Bentley Continental ist. Hunderte von werkseigenen Firmenwagen wurden mit wenigen Kilo metern auf dem Zähler in den Markt gedrückt, allein die Schweiz nahm ab 2005 rund 500 Stück davon auf bis hin zum W12 in Langversion mit Neupreisen bis 200 000 Franken. Als Occasion ist der Phaeton aber ein echtes Sensationsangebot – der exorbitante Wertverlust tut natürlich dem Erstbesitzer weh. Der Secondhand-Käufer erhält aber ein Auto von hoher Verarbeitungsqualität und üppiger Ausstattung. Beim kurzen Phaeton ist der hintere Beinraum zwar nicht überragend, der Federungskomfort aber schon. Wer sich und seiner Familie etwas Besonderes gönnen und das Auto längere Zeit behalten will, ist beim Phaeton an der richtigen Adresse. Die Mängel Die Automaten verlieren Öl und halten nicht in jedem Fall lang, VW verhält sich teilweise kulant. Die Batterien sind kein Problem, weil der Phaeton zwei davon hat. Schwachstellen sind die Klimaanlagen und die Ventilatoren. Die Nachkontrolle dauert nicht lang; manchmal vermerken die Experten in der Rubrik «Vorderachse» zu viel Spiel des Stabilisators. Die Preislage Phaeton 3.6 V6 mit 280 PS des Jahrgangs 2009 und 65 000 km Laufleistung sind ab 29 500 Franken im Angebot, der 4.2 V8 in Langversion mit 335 PS kostet 33 500 Franken, der 6.0 W12 Lang mit 450 PS liegt bei 39 000 Franken. Allrad antrieb und Automatik ist in allen Fällen serienmässig. M AR K EN VO N A—Z AUD I Breites Angebot: Audi A3 Sportback der zweiten Generation (grosses Bild), Fünftürer der ersten Baureihe (ganz oben), aktuelles Modell. Audi A3 Kompakt-Audi Mit dem A3 hat Audi 1996 eigentlich den Vorläufer des Golf IV auf den Markt gebracht, ist in die Kompaktklasse eingestiegen und hat sich damit spätestens ab 1999, damals erschien der fünftürige A3, kleinheimlich unter die europäischen Volumenmarken gemischt. 2003 kam die zweite Generation auf den Markt, im Jahr drauf wurde der Fünftürer umetikettiert und läuft seitdem als Sportback – und das in der Schweiz überaus erfolgreich, denn die überwiegende Mehrheit der Neuwagenkäufer entscheidet sich für diese weitaus praktischere Karosserievariante. Seit 2008 gibt es auch ein Cabrio mit Stoffverdeck, 2012 ging Seit 2008 auf dem Markt: der A3 in die dritte Generation. Das beengte Das Audi A3 Cabrio mit Stoffverdeck. Platzangebot im Fond als hauptsächlicher Makel wurde damit zwar ad acta gelegt, aber die Gebrauchtwagenkäufer müssen noch etwas warten, bis solche Exemplare ein zweites Mal in den Handel kommen. Wie alle Audis brilliert der A3 mit einem tollen Ambiente, sofern der Erstkunde bei der Bestellung die entsprechenden Optionen angekreuzt hat. Teure Verschleissteile Ein dichtes Angebot an Motoren, die meisten in Kombination mit Automatik lieferbar, sowie die Verfügbarkeit von Allradantrieb machen den A3 in der Schweiz heiss begehrt, ergo sind sie teuer, teilweise sogar unverschämt hoch angeschrieben. Bei der Budgetierung kann man ins Kalkül ziehen, dass Audi seit Oktober 2008 Gratisservice für die ersten zehn Jahre (oder 100 000 km) in die Verkaufspreise inkludiert hat. Den Vorführtermin muss man kaum fürchten; ausser Undichtigkeiten am Antriebsblock und ausgeschlagenen Radführungen finden die Prüfer selten Gravierendes. Die frühesten Exemplare zeigen jetzt allerdings Kantenrost. Negativ ins Gewicht fallen die teuren Verschleissteile. Allerdings bietet die Amag teilweise Austauschteile an. QUALITÄTSCHECK Audi A3 Mängel Die Statistik weist für A3 älterer Jahrgänge eher nur durchschnittliche Werte aus. Das Fahrwerk sollte man sich näher anschauen, ebenso bei der Probefahrt nicht vergessen, die Klimaanlage zu überprüfen. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Motoren Erste Generation Benziner als 1.6 (74 kW/101 PS und 75 kW/102 PS), 1.8 (92 kW/125 PS), 1.8 T (110 kW/150 PS und 132 kW/180 PS), S3 mit 154 kW/210 PS und 165 kW/225 PS. Diesel als 1.9 TDI mit 66 kW (90 PS), 81 kW (110 PS), 74 kW (101 PS) und 96 kW (131 PS). Zweite Generation Benziner als 1.2 TFSI (77 kW/105 PS), 1.4 TFSI (92 kW/125 PS),1.6 (75 kW/102 PS), 1.6 FSI (85 kW/115 PS), 1.8 TFSI (118 kW/160 PS), 2.0 FSI (110 kW/150 PS), 2.0 TFSI (147 kW/200 PS), 3.2 quattro (184 kW/250 PS), S3 2.0 TFSI (195 kW/265 PS), RS3 2.5 TFSI (250 kW/340 PS). Diesel als 1.6 TDI (66 kW/90 PS), 1.6 TDI (77 kW/105 PS), 1.9 TDI (77 kW/105 PS), 2.0 TDI mit 103 kW/140 PS und 125 kW/170 PS. Cabrio mit 1.2 TFSI, 1.4 TFSI, 1.6, 1.8 TFSI, 2.0 TFSI, 1.6 TDI, 1.9 TDI und 2.0 TDI (140 PS). Komfort-Elektrik 30 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Garantieanbieter Multipart hat beim A3 insbesondere das Zweimassenschwungrad und Fahrwerkskomponenten wie die Silentlager der Längslenker oder die Querlenkbuchse als Schadenquellen ausgemacht und stuft den kompakten Audi bestenfalls als durchschnittlich zuverlässig ein. Jeder dritte in der Schweiz verkaufte AudiDreier ist ein S-Modell; bei diesen Ausführungen mit Allradantrieb übersteigen die Reparaturkosten ab 120 000 Kilometer jedes vernünftige Mass. Die Preislage Ein vierjähriger A3 Sportback mit 160 PS (TFSI) mit zirka 65 000 Kilometern wird ab rund 15 500 Franken gehandelt, ein gleichaltriger S3 2,0 TSFI Quattro mit 265 PS kostet etwa 26 500 Franken. Fahrzeuge der ersten Generation sind inzwischen unter 5000 Franken angekommen. Welcher Preis angemessen ist, entscheidet sich natürlich erheblich anhand des (Pflege-)Zustands. Hier kommt es auch ganz entscheidend darauf an, ob sämtliche Wartungsarbeiten (Zahnriemen) nach Plan ausgeführt wurden und dies auch im Serviceheft dokumentiert ist. Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi A3 1.6 (75 kW), Modell 201 92.20 244.00 50.20 315.40 58.85 218.15 AU D I Audi A4 Der Kombi Avant ist die gefragtere Variante des Audi A4, der in der Schweiz zu den Bestsellern zählt. Der auf Wunsch erhältliche Quattro-Antrieb macht ebenfalls einen grossen Teil des Erfolges aus. Vielfahrer bevorzugen den weitverbreiteten TDI mit 119 bis 177 PS als Vierzylinder, darüber gibt es V6-TDI mit 2,7 oder 3,0 Litern Hubraum und bis zu 239 PS. Legendär sind die RS4Modelle mit bis zu 450 PS. Neben Motor- und Getriebeschäden fällt der Mittelkasse-Audi hauptsächlich wegen Kühlsystem- und Zahnriemenproblemen auf. Für die Prüfer auf den Strassenverkehrsämtern ist der A4 ein Leichtgewicht; es gibt nur wenige Massenmobile mit weniger Problemen. Für 18 500 Franken bekommt man einen 180 PS starken viertürigen 2,0 TFSI von 2009 mit 65 000 km, der Avant kostet gut 4000 Franken mehr, soviel kostet dann auch ein Avant Quattro TDI mit 170 PS. Gleichaltrige S4 Avant V6 Quattro mit 333 PS werden ab 35 000 Franken gehandelt. Audi A5 MFK-Bestnoten Der A5 wurde 2007 in Genf als Coupé vorgestellt, später ist eine kleine Viersitzerfamilie mit Cabriolet und Fünftürer mit Fliessheck daraus geworden. Technisch lehnt er sich stark an den A4 an, hat diesem aber als Limousine (Sportback ab 2009) trotz engerer Platzverhältnisse im Fond den Rang abgelaufen. Den A5 plagen ähnliche Probleme wie die A4-Reihe, im A5 ist vor allem auch die stufenlose Multitronic für gelegentlichen Ärger verantwortlich. Würden die Strassenverkehrsämter Qualifikationen verteilen, erhielte der A5 Bestnoten. 2011 liess Audi dem A5 ein moderates Facelift angedeihen. Ein A5 Coupé als 1.8 TFSI (160 PS) ist mit 65 000 km/Jahrgang 2009 ab etwa 22 000 Franken zu haben, ein gleichalter 3.2 FSI Automatik (265 PS) als Quattro für rund 30 000 Franken, das Coupé S5 (353 PS) gilt um die 34 000 Franken. Stärkstes Modell der 2011 abgelösten A6-Baureihe: Der RS6 Avant mit 580 PS Leistung. Audi A6 Beliebter Allradantrieb Der Audi A6 ist ein Erfolgsmodell. Wer in der Schweiz an ihn denkt, meint den A6 Avant, der Viertürer spielt im hiesigen und im Heimmarkt kaum mehr eine Rolle. 1994 wurde der ersten A6 (Baureihe C4) verkauft, seit 2011 ist er in der 4. Generation (C7) auf dem Markt. Neben dem herrschaftlichen Erscheinungsbild sind die zahlreichen Motorvarianten bis hin zu extremen Leistungen und die Verfügbarkeit von Allradantrieb Garant für die grosse Beliebtheit. Betont luxuriöse und geschmackvolle Materialien und die Langstreckentauglichkeit gefallen den Käufern. Selbstredend hat der A6 in der Schweiz gemäss Auto-i-Dat als Avant Quattro am wenigsten Blei an den Rädern, während Limousinen mit Frontantrieb überdurchschnittlich lange stehen können. Die Mängel Im Fassungsvermögen wird der Kombi auch von günstigeren Autos geschlagen, der wenig samtpfotige Abrollkomfort passt nicht ins Bild. Multipart stuft den A6 als durchschnittlich anfällig ein. Neben typischen Konzernleiden – Luftmassenmesser, Klimakompressor, Zahnriemen – fällt der A6 häufig durch verschlissene Spurstangenköpfe und Radlager auf. Beim TCS-Pannendienst gehen viele Hilferufe wegen entladener Batterien ein. Teure Motorschäden kommen vor. Ab 100 000 km verlangt die bei einigen Modellen verbaute Luftfederung nach einer Reparatur. Die MFK-Prüfungen durchlaufen die A6 weitgehend friktionsfrei, am ehesten gibt es Probleme mit der Öldichtigkeit am Antrieb bei älteren Baujahren. Ausgeschlagene Fahrwerksgelenke sind spätesten nach sechs bis sieben Jahren an der Tagesordnung, der Unterhalt wird teuer, wenn das Gratisservicepaket abgelaufen ist (Immatrikulation bis 9/2008 3 Jahre/100 000 km, danach 10 Jahre/100 000 km). Die Preislage Einen ehemals rund 80 000 Franken teuren 2009er A6 Avant 2,7 TDI Quattro mit Getriebeautomatik und 65 000 km auf dem Zähler gibt es für zirka 26 000 Franken, ein gleichaltriger RS6 für ehemals rund 170 000 liegt jetzt unter 65 000 Franken. Bei den bürgerlicher motorisierten A6 bleiben die Verkaufspreise trotz mancher Unzulänglichkeiten hoch, zumindest bei der Kombiversion Avant. Antriebswellen Ersatzteil Preise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi A6 2.7 TDI (140 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Audi A6 Mängel Unter dem Strich gibt es unzuverlässigere Autos als den Audi A6, aber er ist weit entfernt davon, eine unkomplizierte Occasion zu sein. Beim Diesel fallen in der Multipart-Statistik die Elektrik sowie die Treibstoffanlage überdurchschnittlich häufig auf, beim Benziner auch Motor und Getriebe. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER 141.50 432.00 50.20 408.20 67.50 306.70 Motoren: Vorletzte Generation (2004 bis 2011) Benziner zwischen 125 kW/170 PS (2.0 TFSI) und 426 kW/580 PS (RS6); Diesel mit 103 kW/140 PS (2.0 TDI) bis 176 kW/239 PS (3.0 TDI). Aktuelle Generation Benziner zwischen 132 kW/180 PS (2.0 TFSI) und 309 kW/420 PS (S6); 2.0 TFSI Hybrid mit 155 kW/211 PS. Diesel mit 130 kW/177 PS (2.0 TDI) bis 230 kW/313 PS (3.0 BiTDI). OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 31 M AR K EN VO N A—Z AUD I Audi A7 und A8 Grosse Luxuslimousinen haben einen schweren Stand, so wurden 2012 in der Schweiz nur 192 Audi A8/S8 immatrikuliert. Audi hat die Problematik erkannt und 2010 mit dem A7 eine weniger nüchtern auftretende Alternative nachgeschoben. Vom A7 Sportback wurden im vergangenen Jahr immerhin 414 Stück abgesetzt. Viele ältere A8 sind gebraucht erhältlich, und dies zu verlockenden Preisen. Wenn ein grosser Audi aus dem Gratis-Serviceprogramm gelaufen ist, sind die Unterhaltskosten aber hoch. Immerhin bekommt der A8/S8 von Multipart gute Noten, die Occasionsgarantie musste aber gelegentlich teure Schäden an Motor und Automatikgetriebe übernehmen. Junge A8 werden nicht selten wegen Ölverlusts am Antriebstrang und ausgeschlagenen Aufhängungen beanstandet. Danach bessert sich das Bild. Ein ausgewachsener A8 Quattro mit V8 (4.2/350 PS), Jahrgang 2009 mit 65 000 km, kostet weniger als 40 000 Franken. Audi Q7 Imposant Audis erster und bislang grösster SUV ist ein technisch hochwertiges Automobil, bietet aber durch sein Erscheinungsbild viele Angriffsflächen. Die Übersichtlichkeit lässt zu wünschen übrig, die Ladekante liegt sehr hoch, aber viele Frauen stehen auf dieses Auto, dem man das agile Handling nicht zutrauen würde. Auch der Federungskomfort ist ausgezeichnet. Die Qualität stimmt: Wie üblich bei luxuriösen Autos macht die Batterie früh schlapp, was auch damit zusammenhängt, dass dieser exzellente Langstreckenwagen oft im Kurzstreckenverkehr missbraucht wird. Weitere Schwachpunkte sind die elektrischen Fensterheber. Einige tiefgreifende Motorschäden (Diesel) hat Garantieanbieter Multipart auch registrieren und dafür aufkommen müssen. 2009 erhielt der Q7 ein Facelift. Ein bereits aufgefrischter Q7 3.0 TDI mit 239 PS und Automatik wird mit 65 000 km für rund 36 000 Franken gehandelt. Platz für die Familie auf gut 4,60 Meter Länge: Audi Q5. Audi Q5 Kombi-Alternative Erhöhte Sitzposition und damit verbunden gute Übersicht: Dies schätzen nicht nur Autofahrerinnen, sondern auch mitreisende Kinder. Mit dem Q5 bedient Audi seit 2009 Käufer, die eine Alternative zum klassischen Familienkombi suchen – und denen ein grosser SUV wie der Q7 einfach zu wuchtig ist. Der Q5 wilderte somit auch gleich erfolgreich im Revier des BMW-Konkurrenten X3. Derzeit gilt man als Q5-Fahrer als geradezu optimal angezogen, während man im grösseren Q7 schon etwas grenzwertig daherkommt. Allerdings kann man an den Q7 durchgängig 3,5 Tonnen andocken, während für den Q5 2,4 Tonnen die grösstmögliche Anhängelast sind. Im Spätsommer vergangenen Jahres wurde der Q5 etwas geliftet, ohne dass man in früheren Modellen alt aussieht. Die Preislage Auf dem Occasionenmarkt hat der Käufer die Auswahl zwischen Otto- und Dieselmotoren in jeweils drei Leistungsstärken, dazu gibt es den seit 2011 auch angebotenen Vierzylinder-Hybrid mit zwei Litern Hubraum. Bei der Langzeitqualität liegt gemäss Multipart alles im grünen Bereich. Berichte von den Motorfahrzeugkontrollen liegen noch kaum vor. Die TCS-Pannenhelfer melden entladene Batterien und bei den Dieseln defekte Antriebsriemen und Wasserpumpen. Einen Audi Q5 Jahrgang 2009 mit 65 000 km Laufleistung bekommt man als 2.0 TFSI Quattro mit Hochwertig: Materialien und 180 PS ab rund 24 500 Franken, für einen gleichaltVerarbeitung im Audi Q5. rigen 3.0 TDI (239 PS) mit Automatik muss man mindestens 33 000 Franken budgetieren.Meistens mehr, weil die Audi-Kunden insbesondere bei den stärker motorisierten Modellen gerne viele Optionen ankreuzen. Teilweise sind auch unter den Zweiliter-TDI mit 170 PS extrem aufgerüstete Exemplare zu finden. Inklusive: heizbare und kühlbare Cupholder. Die Q5 der ersten vier Jahre sind prinzipiell mit Allradantrieb, Versionen nur mit Vorderradantrieb gibt es erst seit 2012. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In F ranken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi Q5 2.0 TDI (125 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Audi Q5 Mängel Die Statistiken von Multipart geben wie die bislang nicht sehr repräsentativen MFK-Daten weitgehend grünes Licht für Q5-Interessenten. 32 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 223.50 342.35 48.35 255.20 63.20 447.10 Motoren: Vor Facelift Benziner 132 kW/180 PS (2.0 TFSI) bis 199 kW/271 PS (3.2 FSI), Diesel 105 kW/140 PS (2.0 TDI) bis 176 kW/239 PS (3.0 TDI). Nach Facelift Benziner 165 kW/225 PS (2.0 TFSI) bis 200 kW/272 PS (3.0 TFSI), Diesel 105 kW/140 PS (2.0 TDI) bis 230 kW/313 PS (SQ5 3.0 BiTDI). 2.0 TFSI Hybrid durchgehend mit 155 kW/211 PS. AU D I Gibt eine gute Figur ab: Audi TT als Roadster der aktuellen Baureihe sowie als Coupé der ersten (ganz oben) und zweiten Modellgeneration. Audi TT Alltagstauglich 1998 war der TT eine Sensation, heute zählt er fast auf der ganzen Welt zum Strassenbild, fällt aber immer noch auf. Audis Sportcoupé, auf das 1999 eine Roadsterversion folgte, hat nichts von seinem Charme verloren. Autos der ersten Jahrgänge sind inzwischen auf dem besten Weg zum Youngtimer. Echte Alternativen gibt es kaum, denn der TT hat, anders als typische Sportwagen, Frontoder auf Wunsch Allradantrieb. Das macht ihn vor allem im Winter zu einem sehr alltagstauglichen Auto. Insgesamt überzeugt der Audi TT durch die auditypische gute Verarbeitung und sein sportliches Fahrverhalten. Dass der TT – Spitzname der ersten Generation: Panzerspähwagen – nicht mit Übersichtlichkeit brilliert, sollte Kaufinteressenten bewusst sein, und auch der Kofferraum vor allem des Roadsters ist nur bedingt reisetauglich. Das mit sportlicher Härte gesegnete Fahrwerk lässt sich mit der Option Magnetic Ride seit einiger Zeit etwas entschärfen. Die motorische Bandbreite ist riesig; Basistriebwerk ist ein 1,8-Liter mit Turboaufladung, der je nach Jahrgang und Auslegung zwischen 150 und 225 PS leistet, Quattro gibt es ab 200 PS mit Automatik. 2011 hat man den grossen 3.2 V6 aus dem Angebot genommen, aber dumpf grollende Fünfzylindermotoren mit 340 bis 360 PS im scharfen TT RS sorgen für noch tollere Fahrleistungen. Selbst vor dem Einbau eines Dieselmotors ist man in Ingolstadt nicht zurückgeschreckt (2.0 TDI/170 PS als Coupé und Roadster, nur als 4x4). Die Mängel Weniger toll ist das Sündenregister der Audi TT. Darauf deuten allein schon die Erfahrungen von Multipart mit dem 2+2-Sitzer (als Coupé, der Roadster hat naturgemäss nur 2 Sitze) hin. Rote Farbe (überdurchschnittliche Reparaturkosten) in derart vielen Rubriken erreicht kein anderer Audi. Türschlösser, Belüftung, Thermostat und Schwungrad gehören zu den Komponenten, die gemäss dem Occasionsanbieter Kummer machen. Typische Konzernschwächen wie die elektrischen Fensterheber oder der Luftmassenmesser stossen noch dazu. Dazu kommen ungenaue Tankanzeigen oder das Kombiinstrument, welches nicht mehr funktioniert und komplett getauscht werden muss. Ein völlig anderes Bild ergibt Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links (Aluminium) Aussenspiegel rechts (Glas) 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Audi TT Coupé 2.0 TFSI (147 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Audi TT/Audi TT Roadster Mängel Während der Audi TT in den Statistiken der Strassenverkehrsämter gut dasteht, verteilt Garantieanbieter Multipart eher mässige Noten. Das liegt vor allem an Problemen im Bereich Antrieb (Zweimassenschwungrad), Kühlsystem und Turbolader. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 102.60 303.48 56.16 345.60 59.40 293.76 Motoren: Erste Baureihe Benziner 1.8 T mit 110 kW/150 PS bis 176 kW/240 PS (quattro sport), 3.2 quattro mit 184 kW/250 PS. Roadster gleiche Motoren bis auf 240-PS-Version. Zweite Baureihe Coupé und Roadster Benziner zwischen 118 kW/160 PS (1.8 TFSI) und 265 kW/360 PS (TT RS plus). Diesel mit 170 PS (2.0 TDI quattro). NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Der erste Roadster (ganz oben), Topmodell TT RS (Mitte). Gerne genommen: Interieur im Mokassindesign. sich bei den obligatorischen Nachkontrollen auf den Strassenverkehrsämtern. Von dort verabschieden sich die TT meistens fehlerfrei, am ehesten sind Auspuffanlage und Lenkung Problemzonen. Die Preislage Ein TT Coupé 3.2 Quattro (250 PS) kostet vierjährig noch etwa 24 000 Franken, zum gleichen Preis gibt es einen gleichaltrigen TT Roadster mit 200 PS als 2.0 TFSI. Als Coupé kostet ein 200 PS starker Vierzylinder-TT ab etwa 22 000 Franken. Die Exklusivität, einen Roadster mit Dieselmotor und Vierradantrieb zu fahren, kostet um die 23 000 Franken (alle Inverkehrsetzung 2009/65 000 km). OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 33 M AR K EN VO N A—Z BMW Grosse Auswahl gibt es beim Einser der ersten Baureihe, vor allem vom seit Beginn an verkauften Fünftürer. BMW Einser-Reihe Der kleinste BMW geniesst dank dem im Segment einzigartigen Hinterradantrieb und der Verfügbarkeit von Sechszylindermotoren eine Ausnahmestellung. 2004 als Fünftürer lanciert, wurden 2007 im Zuge eines Facelifts der Dreitürer sowie das Coupé nachgeschoben, 2008 das Cabriolet mit Stoffdach. Raumeffizienz ist nicht das Ding des in Leipzig gebauten Bajuwaren. Agilität schon eher, nicht zu vergessen das Image der Marke, das ungefiltert bis zum Benjamin durchgeschla- Mängel Nicht nur bei der Motorfahrzeugkontrolle, sondern auch in der Statistik von Multipart steht der Einser von BMW gut da. Einen prüfenden Blick verdienen immer die Spurstangen und auch der Antriebsstrang. Am Differenzial gibt es gelegentlich Undichtigkeiten. gen hat. Zu Recht, was die Qualität und das Handling des Einser anbelangt. Der Federungskomfort lässt zu wünschen übrig, und die Aufpreispolitik von BMW hat zur Folge, dass die meisten Occasionen über den Tarifen angeschrieben sind. 2011 wurde die zweite Generation der Limousine eingeführt, leider breiter und länger. Der aktuelle Einser ist formatmässig schon bald ein Dreier. Die Mängel Die obligatorischen Nachkontrollen passieren die meisten Einser makellos, sofern nachgerüstete Veredelungen im Ausweis eingetragen worden sind. Ausnahme: Spurstangenköpfe und Stabilisatorlager sind häufig ausgeschlagen. Auch die Mängelstatistiken von Multipart attestieren dem Einser überwiegend sehr gute Qualität. Ausreisser gibt es fast keine; auffällig ist zum Beispiel beim 120d der Turbolader, der eine überdurchschnittliche QUALITÄTSCHECK BMW Einser-Reihe Motoren: Erste Baureihe Benziner zwischen 85 kW/115 PS (116i) und 195 kW/265 PS (130i). Diesel von 85 kW/115 PS (116d) bis 150 kW/204 PS (123d). Motor Zweite Baureihe Benziner zwischen 75 kW/102 PS (114i) und 235 kW/320 PS (M135i). Diesel von 70 kW/95 PS (114d) bis 160 kW/218 PS (125d). Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Coupé Benziner von 125 kW/170 PS (120i) bis 250 kW/340 PS (M Coupé), Diesel 105 kW/140 PS (118d) bis 150 kW/204 PS (123d). Cabrio Benziner 105 kW/140 PS (118i) bis 225 kW/306 PS (135i), Diesel 105 kW/140 PS (118d) bis 50 kW/204 PS (123d). Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 34 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Ersatzteilpreise Wasserpumpe elektrisch Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, BMW 120i (125 kW) Modell 2010. 540.00 278.00 388.00 70.00 278.00 BMW Mängelquote hat. Geld wert ist das GratisServiceprogramm über 10 Jahre oder 100 000 Kilometer ab der ersten Zulassung. Der Kunde muss beim Service nur die Flüssigkeiten bezahlen. Allerdings sollten Käufer genau hinschauen, ob tatsächlich alle notwendigen Austauscharbeiten erledigt wurden oder der betreuende Garagist einen Wartungsstau hat auflaufen lassen, der dann nach Ende des Serviceprogramms teuer wird. Auch wenn der zweite Buchstabe im Markennamen motorische Kompetenz verspricht, sind zumindest die 1,6-LiterBenziner eine Enttäuschung, und auch die als 118i apostrophierten Zweiliter keine Temperamentsbolzen. Favorit der Schweizer Käufer: Der Dreier-BMW als Touring mit kräftigem Dieselantrieb. BMW Dreier-Reihe Kombi plus Allrad Dieses Auto möchten viele gerne fahren. Am Hinterradantrieb dürfte es weniger liegen als am positiven Image der Marke, denn fast jeder zweite Dreier wird inzwischen mit Allradantrieb bestellt. Kombi-Käufer stellen ebenso wie die Automatikfahrer die Mehrheit. Auch die Dieselmotoren stehen in der Gunst der Dreier-Kunden ganz weit oben. Die Artenvielfalt reicht aber noch weiter, die Dreier in der ab 2005 (E90, als Touring E91) gebauten fünften Generation sind auch als Coupé und als Coupé-Cabriolet mit versenkbarem Stahldach lieferbar. Dem wendigen Charakter steht aber ein eher mässiges Raumangebot gegenüber. Anders als den Dieseln fehlt es den Vierzylinderbenzinern an Durchzugskraft, motorisch brillant sind die Dreiliter-Reihensechszylinder – Benziner und Diesel. Generation zwei der Einser-Reihe kam 2011 auf den Markt (ganz oben). Begehrt sind auch die Ableger Coupé und Cabrio. Richtig BMW-like in Fahrt kommt der Einser mit dem 170 PS starken Zweiliter im 120i und dann mit dem Dreiliter-Reihensechser, der als 130i (Drei- und Fünftürer) 265 PS und im Coupé und Cabriolet – als 125i bezeichnet – 218 PS leistet. Letzterer dreht noch seidiger, und das Getriebe lässt sich flutschiger schalten. Freilich sind die Automaten bei den Sechszylindern mehrheitlich vertreten, und bei den Vierzylindern keine Seltenheit. Ebenfalls sehr gut gehen die Diesel im 120d oder 123d, die sportlichen Vortrieb mit günstigen Verbauchswerten kombinieren. Eine Allradversion gibt es seit Herbst 2012 (Drei- und Fünftürer), die M-Version als Coupé mit 340 PS von 2011 bis 2012 – als Occasionen sind diese Fahrzeuge aber noch mit der Lupe zu suchen. Die Preislage Ein 116i 3 mit 3 Türen und 122 PS kostet um 14 000 Franken, ein 130i mit 5 Türen und 258 PS 20 000 Franken, der 118d (5 Türen/143 PS) 16 000 Franken, das 135i Cabrio/306 PS ab 28 000 Franken (jeweils Jahrgang 2009, 65 000 km). Die Mängel Ausser einer einseitig ziehenden Handbremse, ausgeschlagenen Fahrwerksgelenken und ausgebleichten Rücklichtern haben die MFK-Prüfer selten etwas zu bemängeln. Garantieanbieter Multipart stuft den Dreier-BMW als qualitativ allenfalls durchschnittlich ein und registriert Ausreisser wie die schwach fixierten Hinterachsgelenke, bei den Dieselmotoren hat man verschiedentlich Turboladerschäden gemeldet bekommen. Wie bei den meisten modernen Autos passieren die häufigsten Defekte aber im Bereich der Komfort-Elektrik, worunter insbesondere elektrische Stellmotoren zu verstehen sind. Insgesamt stuft Multipart den Zweiliterdiesel als problemloser ein als den ZweiBeliebt: Das Cabrio, seit 2007 mit Stahl-Klappdach. literbenziner. Ein vierjähriger 325i xDrive Touring (218 PS) mit 65 000 km wird ab etwa 25 000 Franken gehandelt, ein vergleichbares 320i Coupé (170 PS) für 21 500 Franken. Auch beim Dreier hängt der Wohlfühlfaktor in nicht geringem Masse davon ab, welche Optionen der Erstkäufer bestellt hat. Die dominante Stellung des Dreier-BMW dürfte bleiben, allerdings auf weitere Derivate verteilt wie den neuen GT. Das neue Cabrio wird noch im Laufe des Jahres erwartet. QUALITÄTSCHECK BMW Dreier-Reihe Mängel Ein eher durchwachsenes Bild zeichnet die Multipart-Mängelstatistik. Defekte Turbolader sorgen vor allem beim Diesel für Reparaturbedarf. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn k.A. 353.86 413.02 k.A. k.A. k.A. In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, BMW 320i (125 kW) Modell 2010, k.A.: keine Angaben mit Hinweis auf Serviceprogramm Motoren: Baureihe E90/91 Benziner mit 90 kW/122 PS (316i) bis 309 kW/420 PS (M3), Diesel 90 kW/122 PS (318d) bis 210 kW/286 PS (335d). Coupé Benziner 125 kW/170 PS (320i) bis 309 kW/420 PS (M3), Diesel 130 kW/177 PS (320d) bis 210 kW/286 PS (335d). Cabriolet Benziner 125 kW/170 PS (320i) bis 309 kW/420 PS (M3), Diesel 130 kW/177 PS (320d) bis 180 kW/245 PS (330d). OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 35 M ARK EN VO N A—Z BMW BMW X1 Kompakt-SUV Ende 2009 erschien der X1 als dritte Grösse im SUV-Portfolio von BMW. Ihn gibt es als sDrive mit Heckantrieb oder als xDrive mit Allradantrieb. Seit dem Facelift 2012 stehen nur noch Vierzylinder im Angebot, sie decken eine Bandbreite von 143 (18d) bis 245 PS (25i) ab – letzterer ist eine Wucht. Der stärkste Diesel kommt im 25d auf 218 PS. Mit Ausnahme des Basisdiesels gibt es die famose Achtgangautomatik als Option für 3000 Franken. Der X1 ist kein Versprechen für die BMWWerkstätten, denn er scheint keinerlei Probleme zu machen. Undichte Türen sollten justiert werden können. Bei Multipart ist alles im grünen Bereich, und so sehen es auch die MFK-Prüfer. Am ehesten bemängeln sie zu viel Radlagerspiel an der Hinterachse. So kann denn die Wahl durchaus auch auf einen frühen X1 fallen, und dann auch mit Sechszylindermotor: Der X1 xdrive 28i A (245 PS) kostet rund 25 500 Franken, der X1 sdrive 18d (143 PS) 19 000 Franken (jeweils 2009/65 000 km). BMW X5 und X6 BMW X3 Quantensprung Seit dem Modellwechsel 2010 glänzt der BMW X3 mit einer erheblich besseren Materialqualität im Interieur. Die Erstausgabe musste wegen der billigen Anmutung viel Kritik einstecken, den Verkauf hat es aber nicht gebremst. Bezüglich Abrollkomfort hat der aktuelle X3 (F25) im Vergleich zum Vorgänger (E83) einen Quantensprung gemacht und ausserdem zu Lasten grösserer Dimensionen an Format und Raum gewonnen. Die Zweiliter-Diesel fallen gemäss Multipart mit teuren Einspritzanlagen- und Turboladerschäden auf. Die MFK-Prüfer stossen gelegentlich auf gebrochene Hinterachsfedern und reklamieren Ölleckagen am Motor. Ein X3 2.0 mit 150 PS und 65 000 km wird ab etwa 22 000 Franken gehandelt, ein Dreiliter-Turbodiesel mit 218 PS ab 30 000 Franken – beide mit Erstzulassung 2009 und 65 000 km auf dem Zähler. Schweres Gerät Mit den Modellen X5 und X6 bedient BMW den Markt der grossen SUVoder Crossover-Modelle. Dabei ist der X5 ein Dauerbrenner im Programm, der schon seit 1999 erfolgreich in der Schweiz verkauft wird. Im Vergleich zur Erstausgabe ist der X5 seit Einführung der zweiten Generation ab 2007 erheblich gewachsen und ein optionaler Siebensitzer. Hingegen ist der machoartig auftretende X6, den der Hersteller 2008 in den Markt brachte, ein im Fond enttäuschend enggeschnittenes SUV-Coupé. X5 und X6 sind vor allem Lifestyle-Geräte mit limousinenhaften Handlingeigenschaften, welche seit 2007 ausschliesslich mit Getriebeautomatik ausgeliefert werden. Die meisten X5 können bis zu 3,5 Tonnen an den Haken nehmen. Vierzylinder gab es nie, dafür geschah im Herbst 2009 das bislang Unvorstellbare: X5 und X6 bekamen M-Modelle zur Seite gestellt. Tiefergelegtes Fahrwerk, 555 PS starke 4,4-Liter- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vo/li Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, BMW X5 3.0 (184 kW) Modell 2010, k.A.: keine Angaben mit Hinweis auf Serviceprogramm QUALITÄTSCHECK BMW X5 Mängel Vor allem Probleme mit dem Motormanagement können gemäss Garantieanbieter Multipart zu teuren Reparaturkosten führen. Auch Turbolader und Elektrik sind nicht frei von Fehlern. 36 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik k.A. 752.84 413.02 k.A. k.A. k.A. Motoren: Sechs- und Achtzylinder. X5 erste Baureihe Benziner von 170 kW/231 PS (3.0i) bis 265 kW/360 PS (4.8is V8), Diesel 160 kW/218 PS (3.0d). Zweite Baureihe Benziner 200 kW/272 PS (30i) bis 408 kW/555 PS (M), Diesel 173 kW/235 PS (30d) bis 280 kW/381 PS (M50d). X6 Benziner 225 kW/306 PS (35i) bis 408 kW/555 PS (M), Diesel 173 kW/235 PS (30d) bis 280 kW/381 PS (M50d). BMW BMW Z4 Stoff oder Blech Beim Z4 muss man zwischen den 2003 bis 2009 (E85) und den danach gebauten unterscheiden. Denn seither ist der Z4 kein puristischer Roadster mehr, sondern ein Coupé-Cabrio mit klappbarem Stahldach (E89), was den ohnehin kleinen Kofferraum weiter dezimiert. Von 2006 bis 2008 wurden vom Z4 auch Coupés mit festem Dach als 3.0si (265 PS) und als M-Coupé (343 PS) gebaut. Beim Garantieanbieter Multipart hinterlässt der Z4 einen zwiespältigen Eindruck; es gibt zwar keine typischen Problemzonen, aber Reparaturen in den Sparten Motor, Lenkung, Benzinzufuhr und Elektrik sind kostspielig. Die MFK-Prüfer sehen den Z4 in einem besseren Licht, ausser ausgeschlagenen Tragund Führungsgelenken am Fahrwerk liegt der BMW überall im grünen Bereich. Ein Z4 23i (204 PS) kostet zirka 25 000 Franken, ein 35i (306 PS) ist mit rund 30 000 Franken tarifiert – beide Jahrgang 2009 und mit 65 000 km. Komfortables Reisen auch auf der langen Strecke: Der BMW X5 ist in der zweiten Generation (links, grosses Foto) noch einmal spürbar gewachsen und bietet luxuriöses Interieur. Aber auch schon Autos der ersten Baureihe (links, kleines Foto) punkten mit viel Platz und leistungsstarken Motoren. Kräftiges Heck: Der BMW X6 kommt machohaft daher, auf den hinteren Sitzen geht es aber eher eng zu. Als Top-Motorisierung sowohl im X6 als auch im X5 wird seit 2009 der M angeboten, dessen Achtzylinder (links)555 PS leistet. V8 und die ersten M-Fahrzeuge mit Allradantrieb. X5 M und X6 M fordern in direkter Linie den Porsche Cayenne Turbo heraus. Um die Pace mitgehen zu können, muss der PorscheKunde den Turbo S mit 550 PS bestellen. Im Frühjahr 2010 gab es neue, sparsamere Motoren, 2012 stiess der M50d mit zwei Turboladern und 381 PS dazu, und die Automatikgetriebe haben ausser in den M-Modellen acht Stufen. Mindestmotorisierung war seit jeher der 3.0 D, anfangs mit 218, heute mit 235 PS, und das reicht dank ordentlicher Drehmomentpackung und ohne Anfahrschwäche eigentlich immer. Die Mängel Die MFK-Experten kritisieren hauptsächlich ausgeschlagene Fahrwerksgelenke und Ölverlust am Antriebsstrang. Dass Bremsscheiben und Beläge schnell abgenutzt sind, wird dem hohen Gewicht in Verbindung mit den dynamischen Fahreigenschaften geschuldet. Garantieanbieter Multipart registriert zahlreiche Probleme mit den Reihensechszylindern, ähnlich wie bei der Fünfer-Reihe. Dazu kommen häufiger lose Hitzebleche, defekte Lenkgetriebe und Lambdasonden. Die neueren Modelle ab 2007 sind besser, Probleme bereiten hier die Klimaanlage und das Einspritzsystem im 35d. Die Preislage Ein BMW X5 xDrive 3,0i mit 272 PS wird ab etwa 34 000 Franken angeboten, der Dreiliterdiesel mit 235 PS kostet gemäss Eurotax etwa 3000 Franken mehr. Beide Fahrzeuge sind Jahrgang 2009 mit 65 000 km Laufleistung. Gemessen am prozentualen Wertverlust, ist der X6 M mit 555 PS aus dem gleichen Jahr geradezu ein Sonderangebot. Der Neupreis lag seinerzeit bei mindestens 152 900 Franken, jetzt ist er um die 56 000 Franken tarifiert. Der X5 M verliert etwas weniger krass an Wert. Generell ist der X5 als Diesel ein Renner im Occasionenhandel. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER BMW Fünfer-Reihe/Fünfer GT Reisewagen Die aktuelle Fünfer-Serie F10/11 läuft seit 2010, die Vorgänger (E60/61) gehören deswegen aber noch nicht zum alten Eisen. Besonders oft finden sich die Touring genannten Kombis, davon rund jeder zweite mit Allradantrieb und meist mit Automatik. Die Variante GT gilt als Reisewagen mit exzellentem Raumkomfort und hat eine zweitteilige Heckklappe; sie ist erst seit 2010 als xDrive erhältlich. Die Schadenquoten liegen ähnlich wie beim Dreier auf durchschnittlichem Niveau. Auffällig sind viele Batteriekollapse und Probleme beim Reihensechser, die so beim Einser und Dreier nicht vorkommen. Die MFK-Prüfer machen ihre Kreuze hauptsächlich in den Bereichen Spurstangen und Lenkung sowie bei Undichtigkeiten am Antriebstrang. Ein 523i mit 190 PS kostet rund 21 500 Franken, ein 525 xi Touring 29 000, ein 530xd Touring 32 500 Franken, ähnlich hoch ist auch der 530 d GT angeschrieben (alle 2009, 65 000 km). OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 37 M ARK EN VO N A—Z CHEV RO L E T Chevrolet Nubira Kombi-Nutztier Begonnen hat der Nubira seine Karriere noch als Daewoo im Jahr 2004. Der Vorgänger des Chevrolet Cruze wurde bis 2011 angeboten und war als Kombi recht erfolgreich. Als Nutztier eben, gut gepflegte Exemplare sind selten, und sowieso bleiben Nubira lange in erster Hand. Es finden sich einige für den CNG-Betrieb umgebaute Versionen. Ein braves Auto, das keinerlei Emotionen schürt. Auffällig schwach dimensioniert sind die hinteren Stossdämpfer. Auch die Batterie hält normalerweise nicht sehr lange. Grundsätzlich macht der Nubira mechanisch wenig Ärger und gilt als anspruchslos, fällt aber auf den Motorfahrzeugkontrollen regelmässig mit überdurchschnittlich vielen Mängeln in praktisch allen Bereichen auf. Einen 2009er Nubira Kombi CDX 1.8 mit 121 PS findet man für knapp 10 000 Franken, die vierstufige Wandlerautomatik ist stark verbreitet und passt zu diesem unaufgeregten und recht kompakten Auto. Chevrolet Matiz Effizient Der Matiz, bis 2005 ein Daewoo, lief bis 2010 und wurde dann vom Spark abgelöst. Der Kleinwagen findet sich in der Stadt am besten zurecht, seine Raumeffizienz ist überdurchschnittlich bei etwas knapper Innenbreite. Mit dem dreizylindrigen 0,8-Liter-Motor – auch mit Automatik verfügbar – kann man schon mal die linke Spur besetzen, sofern es nicht aufwärts geht, der Einliter-Vierzylinder bietet subjektiv nicht mehr. Leider finden die MFK-Prüfer in allen Bereichen Gründe für ein Kreuz: Fahrwerk, Auspuff, Ölleckagen. Die TCS-Patrouilleure berichten von defekten Zündspulen und Kurbellwellensensoren, ausserdem scheint die Batterie zu schwach dimensioniert zu sein. Motor und Getriebe sind aber für Fahrleistungen über 150 000 Kilometer gut. Einen gut ausgerüsteten Dreizylinder mit 65 000 km und vier Jahre alt bekommt man jetzt gemäss Auto-i für 5500 Franken, die Automaten kosten fast 1500 Franken mehr, Vierzylinder werden kaum höher gehandelt. Chevrolet Captiva (gross) und baugleicher Opel Antara. Chevrolet Captiva/Opel Antara Enge Verwandte Chevrolet Captiva und der baugleiche Antara von Opel sind seit 2006 im Markt, 2011 gab es ein Facelift. Historisch gesehen haben die Koreaner das Erbe des von 1991 bis 2004 gebauten Opel Frontera angetreten. Hauptsächliches Unterscheidungsmerkmal zwischen Captiva und Antara ist die Sitzkonfiguration. Der Opel ist durchgängig ein Fünfsitzer, der Chevrolet ein Siebensitzer, allerdings in der Basisversion bis 2011 auch mit fünf Sitzen erhältlich. Ausserdem bekommt man den Chevy auch mit Frontantrieb, während der Opel Antara immer ein Allradler ist. Die Mängel Beide sind geräumig, bieten gute Serienausstattung und neutrales Kurvenverhalten. Dynamik ist nicht ihr Ding, der V6-Benziner ist durstig, die Ladekante hoch. Die Vordersitze lassen jeglichen Seitenhalt vermissen. Die 2,4-Liter-Benziner mit 164 PS sind etwas schwach auf der Brust. Den Dreiliter-V6 bietet nur noch Chevrolet und serienmässig mit Automatik an. Die Diesel haben neu 2,2 Liter statt zwei Liter Hubraum und leisten 165 statt 150 PS. Die Anhängelast liegt zwischen 1500 und 1700 kg. Bei Multipart gelten Antara und Captiva als halbwegs problemlose Autos mit guter Verarbeitung, anfällig sind Einspritzpumpe, defekte Zylinderkopfdichtungen kommen überdurchschnittlich häufig vor, auch die Lenkung gilt es vor dem Kauf zu checken. Vor der obligatorischen Nachkontrolle empfiehlt sich ein Besuch in der Werkstatt, weil viele Baugruppen schleichend nachlassen, ohne dass man es als Fahrer bemerkt. Dazu gehören poröse Stabilisatorgummis. Ölleckagen am Getriebe kann man bemerken, wenn man kein Laternenparkierer ist. Interessenten sollten den Zustand der Reifen prüfen; diese nutzen sich ungleich ab. Die Preislage Der Captiva LT 2.4 L 4WD (136 PS), vier Jahre alt und 65 000 km gelaufen, wird mit etwa 18 000 Franken taxiert, ein gleichaltriger Antara Cosmo 2.0 CDTi/150 PS 4WD kostet ungefähr gleich viel. Per 2014 ist die zweite Generation Captiva/Antara angesagt, die Occasionswerte werden günstig bleiben, weil das Angebot durch viele Vorführwagen angereichert wird. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts Stossdämpfer hinten (mit Niveauregulierung) Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Chevrolet Captiva 2.4 LS 4WD (100 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Chevrolet Captiva/Opel Antara Mängel Was dem Chevrolet Captiva und dem baugleichen Opel Antara ein wenig das Zeugnis verhagelt, sind die überdurchschnittlich häufig vorkommenen Mängel am Motor (Zylinderkopfdichtung) sowie an der Lenkung. 38 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 299.70 422.82 297.54 1394.28 76.64 447.12 Motoren: Benziner mit 100 kW/136 PS und 123 kW/167 PS (2.4), 169 kW/230 PS (3.2 V6), 190 kW/258 PS (3.0 V6), Diesel mit 110 kW/150 PS (2.0 VCDi) sowie 120 kW/163 PS und 135 kW/184 PS (2.2 VCDi). Opel Antara Benziner mit 104 kW/141 PS und 123 kW/167 PS (2.4) und 165 kW/224 PS (3.2 V6), Diesel mit 110 kW/150 PS (2.0 CDTi) sowie 120 kW/163 PS und 135 kW/184 PS (2.2 CDTi) M AR K EN VO N A—Z CI TRO ËN Citroën C6 Obere Mittelklasse Dem Citroën C6 stand von Anbeginn an der hohe Verkaufspreis im Weg. Schade eigentlich, eine ernsthaftere Alternative zum Mainstream in der oberen Mittelklasse gibt es kaum. Der C6 wurde bis 2012 gebaut. Die Bedienung ist etwas komplex, die Kopffreiheit hinten ziemlich knapp, und auf kurzen Unebenheiten arbeitet die Federung zu steifbeinig. Das Fahrgefühl auf Langstrecken aber ist top. Mit viel Glück findet man einen C6 mit laufendem Unterhaltsvertrag über drei Jahre/100 000 km (ab Immatrikulation.). Insgesamt plagen den C6 eher kleine Malheure, auf den Strassenverkehrsämtern hinterlässt der letzte grosse Citroën keine unangenehmen Duftnoten. Allerdings darf man Turboladerschäden beim 2.2 HDi nicht verschweigen. Ein C6 HDI 3.0 mit 241 PS inklusive Automatik mit rund 65 000 km in den Achsen und vier Jahre alt ist für rund 27 000 Franken eine echte Alternative zu Audi A6 & Co. Citroën C5 Mittelklasse Seit 2008 baut Citroën mit dem C5 ein richtig schönes Auto, das auch als Tourer (Break) gut gefallen kann. 2012 lancierte Citroën die Lifestyle-Variante DS5, von der es auch Hybridversionen mit Allradantrieb gibt. Der Mängeltornister ist meistens ziemlich umfangreich, beginnt bei Ölleckagen am Antrieb bis zu den Antriebswellen und Federbeinen, macht vor Traggelenken mit zu viel Spiel nicht Halt und umfasst auch ausgeschlagene Spurstangen. Die teure Abgasanlage erweist sich aber als überdurchschnittlich resistent. Von Multipart bekommt der C5 gute Noten, die Benziner noch besser als die Diesel. Ein Citroën C5 Tourer 1.6 T mit 156 PS kostet knapp über 16 000 Franken, als 2.7 HDI V6 Automatik (204 PS) sind es 21 000 Franken, der Berline 2.0i mit 140 PS und Automatik 15 000 Franken, alle Jahrgang 2009 und 65 000 km. Sehr zuverlässiges Auto in der Kleinstwagenklasse: Citroën C1. Citroën C1/Peugeot 107/Toyota Aygo Teamarbeit Der kleinste Citroën teilt Plattform und Technik mit Peugeot 107 und Toyota Aygo. Gemeinsam kamen die Drillinge 2012 auf 3336 Zulassungen, das wäre Platz 22 in der Hitparade gewesen und der vorderste bei den Kleinstwagen. Lanciert wurde das Trio 2005 drei- und fünftürig. Allen gemeinsam ist der von Daihatsu beigesteuerte 3-Zylinder mit einem Liter Hubraum und 68 PS, neben dem 5-Gang-Handschalter ist ein roboterisiertes 5-Gang-Getriebe verfügbar. Der interimistisch angebotene 1,4-Liter-Vierzylinder-Diesel wurde im Zuge des Facelifts 2010 wieder aus dem Programm gekippt. Wendigkeit, tolle Übersicht, ordentliches Raumangebot vorn und der zurückhaltende Verbrauch zählen zu den Meriten des Trios. An die Getriebeabstufung mit der daraus resultierenden, kaum vorhandenen Elastizität, an den limitierten Kofferraum mit hoher Ladekante sowie an die ruppige Federung muss man sich ebenso gewöhnen wie an das doch eher sparsame Ambiente mit teilweise unverkleideten Blechteilen innen. Die Mängel Im Euro NCAP-Crashtest erreichte der Citroën C1 stellvertretend für alle Modelle im Jahr 2005 vier Sterne. Das war und ist beachtlich. Die obligatorischen Nachkontrollen passiert das Dreigestirn meistens ohne Mängel. Am ehesten wird die Auspuffanlage bemängelt. Defekte Bremsanlagen und Beleuchtungen gehören in das Kapitel Wartungsstau. Bei Multipart schliesst man gerne Garantieverträge für die in Tschechien produzierten Autos ab, weil sie weitgehend problemlos sind. Defekte Anlasser, Generatoren und Wasserpumpen kommen aber vor, ebenso Batterien, die zu früh den Dienst quittieren. Die Preislage Ein gut ausgestatteter C1 mit fünf Türen kostet, vier Jahre alt und mit rund 65 000 Kilometern auf dem Zähler, noch etwa 6500 Franken. Baugleich: Peugeot 107 und Toyota Aygo. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Citroën C1 1.0i (50 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Citroën C1 Mängel Grüner geht nicht: In den Statistiken von Garantieanbieter Multipart erreicht der Citroën C1 in fast allen Baugruppen Mängelquoten, die unterdurchschnittlich sind. Das gilt entsprechend auch für die Partnermodelle. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Motoren: Als Benziner gibt es den Citroën C1 (und seine Partnermodelle Peugeot 107 und Toyota Aygo) mit 50 kW/68 PS (1.0i), als allerdings wenig gefragten Diesel mit 40 kW/54 PS (1.4 HDi oder 1.4 D). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER 196.96 191.19 93.61 208.40 37.10 97.34 OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 39 M AR K EN VO N A—Z CI TRO ËN Citroën Picasso Konkurrent in der Golf-Klasse: Der Citroën C4 bietet ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis. Citroën C4 Kompaktklasse Im ziemlich schwierig zu durchschauenden Programm von Citroën bietet der C4 dem Golf die Stirn. Wer einen kompakten Kombi sucht, muss bei den Franzosen auf einen der zahlreich vertretenen Minivans (C4 Picasso oder Grand Picasso) zurückgreifen. Als Alternative zum Fünftürer gab es von 2005 bis 2010 vom C4 ein im Wortessinne schräg gestyltes Coupé. 2010 wurde der C4 neu aufgelegt und 2011 die Kundschaft mit der zusätzlichen Variante DS4 begeistert oder verunsichert, je nach Geschmack. Die C4-Bedienung mit der feststehenden Nabe des Lenkrades ist gewöhnungsbedürftig, der Fahrkomfort auf langen Bodenwellen sehr gut, der Lenkung fehlt es an Feedback, die Schaltung flutscht schön durch die Gassen. Der Geräuschkomfort war schon sehr angenehm, bevor der Golf in dieser Klasse neue Massstäbe setzte. Das Platzangebot ist konkurrenzfähig, das Kofferraumvolumen in der 2010 abgelösten Baureihe eher unterdurchschnittlich, die Motoren hängen etwas schlapp am Pedal. Auf dem 1.6 VTi mit 120 PS gibt es eine 4-StufenAutomatik, auf dem 1.6 THP (156 PS) sowie auf dem 1,6.Liter-Diesel mit 115 PS ein roboterisiertes Schaltgetriebe mit sechs Stufen. Eine potente Maschine wie seinerzeit im Coupé (2.0i VTS mit 177 PS) steht leider nicht mehr zur Verfügung. Die Mängel Die Verkehrsämter reklamieren ausgebleichte Rückleuchten, gerostete Abgasanlagen, ausgeschlagene Spurstangen und Ölverlust am Antriebsblock. Garantieanbieter Multipart sieht den C4 weitestgehend als problemloses Auto, am ehesten flattern teure Rechnungen wegen der Einspritzanlage beim 1,6-Liter-Turbodiesel ins Haus. Die flächendeckend über alle Citroën-Modelle frühzeitig kollabierenden Anlasser deuten auf ein Zulieferproblem hin. Die Preislage Ein rund 65 000 km gelaufener C4 1.6i T mit 150 PS des Jahrgangs 2009 gilt gemäss Eurotax noch 14 000 Franken. Ein C4 Coupé VTS mit ebenfalls 150 PS wird gleich hoch gehandelt. Mit dem C4 fährt man meistens günstiger, als es die Nachbarn vermuten. So ist man mit dem französischen Golf-Konkurrenten finanziell vernünftig angezogen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Citroen C4 1.6 (80 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Citroën C4 Mängel Die Statistik von Multipart attestiert dem Citroën C4 gute bis sehr gute Werte. Überwiegend grün ist die Bilanz aber nur beim Benziner, während der Diesel mit Problemen an der Treibstoffanlage häufiger auffällt. Beim Fahrzeugcheck sollte man Motorblock (Ölundichtigkeiten) und Fahrwerk etwas genauer inspizieren. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader 130.55 193.50 214.60 637.80 89.50 257.15 Motoren: Baureihe 2005 bis 2010 Benziner von 65 kW/88 PS (1.4i) bis 110 kW/150 PS (1.6i), Diesel 80 kW/110 PS (1.6 HDi) bis 103 kW/140 PS (2.0 HDi). Aktuelle Baureihe Benziner von 70 kW/95 PS (1.4 VTi) bis 115 kW/156 PS (1.6 THP), Diesel 82 kW/112 PS (1.6 HDi) bis 110 kW/150 PS (2.0 HDi). Komfort-Elektrik 40 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Familienmobil Von 1999 bis 2011 als fünfsitziger Xsara Picasso, ebenfalls mit fünf Sitzen ab 2007 als C4 Picasso, seit 2006 als Grand Picasso mit sieben Plätzen: Familientransport hört bei Citroën auf den Namen des spanischen Künstlers. Dreiviertel aller Autos sind querbeet mit Turbodiesel ausgerüstet. Trotz des hohes Gewichts ist der 90-PS-Diesel empfehlenswert. Ärgernisse sind lose Hitzeschilder, wackelnde Vordersitze und klemmende Bremszangenträger, die für ungleichmässig abschmirgelnde Beläge sorgen. Dazu kommen viele Elektronikausfälle. Auf den Motorfahrzeugkontrollen fallen die verschiedenen PicassoVariationen am ehesten mit schadhaften Auspuffanlagen und Ölspuren am Antriebsblock auf. Den Xsara Picasso 1.6 i mit 110 PS gibt es ab rund 8000 Franken. Der C4 Picasso 1.6 T mit Automatik und 140 PS kostet ab 15 500 Franken, der C4 Grand Picasso 2.0 HDi (150 PS) ab 16 000 Franken. Alle Jahrgang 2009 mit 65 000 km. Citroën C2/C3 Kleinwagen Seit 2005 rundet der C1 das Citroën-Programm nach unten ab, und um die C2/C3 ist es ruhiger geworden. Geblieben sind aber die günstigen Preise der C3und Pluriel-Occasionen; im Handel werden sie prozentual tiefer angeschrieben als die entsprechenden C2 mit drei Türen. Das mag auch an der Optik liegen, der Dreitürer sieht spannender aus als der pummelig wirkende Fünftürer oder der rustikale Pluriel. Trotz Kuppeldach und hoher Bauweise (152 cm) ist das Raumangebot im Fond eher enttäuschend. Zu weiche Sitze gestalten den Aufenthalt auch vorne nicht sonderlich angenehm. Die kleinen Citroën nimmt Multipart gerne in die Kartei auf, weil sie selten Garantiekosten verursachen. Am ehesten kommt es zu ausgehängten Schaltgestängen und kaputten Anlassern. Dass die Batterien und die Kupplungen häufig frühzeitig den Dienst quittieren, ist vorwiegend einsatzbedingt. Einen flotten C2 1.6i VTS mit 122 PS bekommt man für rund 10 000 Franken, einen C2 1.1 Furie (60 PS) für 7000 Franken. Der C3 1.4i/88 PS mit Stopp-Start-System ist für weniger als 10 000 Franken zu haben. Alle Preise Jahrgang 2009, 65 000 km. M AR K EN VO N A—Z DACI A Dacia Duster Geräumig und komfortabel gefedert: Dacia Sandero. Dacia Sandero Wertmeister Mit dem fünftürigen Sandero fasste die Marke Dacia in der Schweiz richtig Fuss. Die Akzeptanz des Ostlabels unter Renault-Führung wurde von vielen Branchenkennern unterschätzt. Jedoch ist der Sandero nicht nur ein wirklich günstiges, sondern auch ein gutes Auto. Das Image ist inzwischen so gut, dass man sich rühmen kann, zu den Marken mit den geringsten Wertverlusten zu gehören. Gemäss Auto-i-Dat steht ein Sandero durchschnittlich 46 Tage, bevor er einen neuen Käufer findet, ein Mégane Kombi 102 Tage. Die Mängel Der Sandero ist geräumig und äusserst komfortabel gefedert. Die Bedienung stresst wenig. Die schlichteren Versionen ohne elektrische Fensterheber findet man im Markt nicht, die luxuriöseren bis hin zum Lauréate eher, aber auch nicht an jeder Ecke. Meist bleibt ein Dacia lange in erster Hand. An das viele Hartplastik kann man sich gewöhnen, ärgerlich sind die ungepolsterten Ablagen, wo harte Gegenstände zwangsläufig scheppern. Etablierten sich die Dacia vorerst als robuste und problemfreie Autos, so manifestieren sich mittlerweile doch einige Defizite bei der Langzeitqualität. Beim Sandero ärgert ausserdem die miserable Tankentlüftung; um die letzten zehn Liter in den 50-Liter-Tank zu füllen, braucht es mehr als Geduld, zudem hängt die digitale Tankuhr manchmal. Einige Motorschäden beim 1,6-Liter-Benziner mit 82 PS sind dokumentiert. Die MFK-Prüfer kritisieren lose Auspuffanlagen, ausgeschlagene Fahrwerksgelenke und Spurstangen, letzteres in krassem Ausmass. Die verbauten Diesel- und Benzinmotoren von Renault können den Antriebsblock selten trocken halten. Seit 2012 gibt es den modernen 0,9-Liter-Dreizylinder von Renault im bereits neu aufgelegten Sandero, der dürfte einiges besser machen und fährt sich im relativ grossen Dacia ausgezeichnet. Die Preislage Einen gut ausgestatteten Sandero 1.6 Lauréate mit 87 PS bekommt man mit Jahrgang 2009 und 65 000 km kaum unter 6000 Franken, der identisch motorisierte Sandero Stepway ist rund 500 Franken höher angeschrieben. Die Dacia-Occasionspreise sind sehr theoretisch, weil die Rumänen kaum als Occasion zu finden sind. Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vo/li Aussenspiegel rechts 1 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn 168.00 149.00 139.00 198.00 49.00 139.00 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Dacia Sandero 1.2 (55 kW), Modell 2010 Crossover-Optik: Dacia Sandero Stepway. Motoren: Modell 2008 Benziner von 55 kW/75 PS (1.2 und 1.4) bis 64 kW/87 PS (1.6), Diesel von 50 kW/68 PS (1.6 dCi) bis 65 kW/86 PS (1.6 dCi), Modell 2013 Benziner von 55 kW/75 PS (1.2) bis 66 kW/90 PS (0.9), Diesel mit 66 kW/90 PS (1.6 dCi). NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER SUV Auf ein Auto wie den Duster haben viele Eidgenossen sehnlichst gewartet. Ein stattlicher SUV zum Preis eines Corsa. So wie sich Herr und Frau Schweizer ihr Auto wünschen, werden letztlich dann doch runde 20 000 Franken draus, als Fronttriebler ist der Duster 3500 Franken günstiger. Langzeiterfahrungen über den 2010 vorgestellten Duster fehlen noch, die Bewährungsprobe steht noch aus. Erfahrungen mit dem Logan und Sandero lassen befürchten, dass die Substanz weniger robust ist als anfänglich erhofft. Theoretisch werden dreijährige Duster 4WD mit etwa 50 000 Kilometern auf dem Zähler je nach Ausstattung für 10 000 bis 12 000 Franken angeboten. Allerdings ist der Occasionenmarkt weitgehend nicht vorhanden. Weil die Margen extrem eng sind, gibt es auch kaum Vorführwagen-Angebote. Dacia Logan MCV Raumwunder Mit dem Rucksack-Logan fing es an, mit dem daraus abgeleiteten Kombi MCV kam Hand in Hand mit dem Sandero auch in der Schweiz der Erfolg für Dacia. Kleine Handwerksbetriebe scheinen geradezu auf ein Auto wie den Dacia MCV gewartet zu haben. Die relevanten Eckdaten erklären den Durchmarsch nach weit vorne, 2350 Liter Laderaum sind die Ansage. Dass es den MCV auch siebensitzig gab, ist weniger gefragt. Die aufkommenden Mängel (siehe Sandero) schaden dem MCV vorläufig kaum, weil es praktisch keine Occasionen gibt. Theoretisch wird ein Basis-MCV 1.6 L (87 PS) um 6000 Franken gehandelt, ein 1.5 dCi mit 86 PS und Topaussstattung um 8000 Franken (jeweils 2009/65 000 km). Der Dacia MCV wird seine Stellung als Laderaum-Champion noch eine lange Zeit behalten und somit auch als Auto mit einem der tiefsten Wertverluste im Markt überhaupt. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 41 M AR K EN VO N A—Z F I AT Knuddelige Kleinwagen: Den Fiat 500 gibt es auch als C mit Rollverdeck (oben rechts), den technisch gleichen Ford Ka nur als Limousine. Fiat 500/Ford Ka Verkaufshit Ohne das 500-Remake wäre der Fiat-Konzern vermutlich untergegangen. Den Erfolg hat man richtig eingeschätzt und das Auto mutig gepreist. Der parallel im gleichen polnischen Werk produzierte, technisch auf dem Fiat 500 basierende, Ford Ka ist rund 2500 Franken günstiger, nicht schlechter, aber weniger knuddelig. wenig hereinkommende Garantieanträge für den Kleinwagen, es dominiert die Farbe Grün. Was auch daran liegen mag, dass die Fahrer eines Fiat 500 ihr Auto lieben, statt es, wie zum Beispiel einen Punto, einfach zu nutzen und gerne mal einen Wartungstermin aufzuschieben. Halbwegs anfällig sind das Schaltgetriebe und die Antriebswellenmanschetten. Die Batterie leidet unter dem häufigen Kurzstreckenverkehr – aber unter dem Strich nichts, was einen Occasionenkäufer prinzipiell abschrecken sollte. Auf den Strassenverkehrsämtern finden die Prüfer selten Ölleckagen am Antrieb, aber die Abgasanlage ist schon in jungen Jahren korrosionsanfällig. Die Mängel Den Fiat gibt es auch als Cabrio sowie als kräftige Abarth-Varianten. Seit kurzem ist ein viertüriger 500 L im Angebot – der basiert aber technisch auf dem Punto. Nur etwa fünf Prozent der ausgelieferten 500 sind Diesel, dafür stehen die Abarth hoch im Kurs, und es zirkuliert ein farbenfrohes Angebot mit entsprechendem Trimm. Die Autos sind nach wie vor gefragt, die Preise somit eher hoch. Der 500 ist zu Recht ein Erfolg, weil er aus dem Mainstream-Schema ausbricht, mit Charakterstärke auffällt statt sich mit allgemeingültigen Schemen anzubiedern. Dazu registriert Garantieanbieter Multipart Die Preislage Einen Fiat 500 1.2 (Baujahr 2009, 65 000 km) mit 70 PS sollte man für 9500 Franken finden, das Cabrio kostet etwa 1000 Franken mehr. Einen Abarth mit soundmässig gefühlt drei Litern Hubraum und 160 PS kostet 15 500 Franken. Den Ford Ka, der vor allem für jüngere trendige Frauen mit schmalem Budget konzipiert ist, gibt es günstiger. Der Ka 1.25 in Top-Ausstattung Titanium mit 70 PS steht ab 7000 Franken in der Liste. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Fiat 500 1.2 (51 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Fiat 500/Ford Ka Mängel Der Fiat 500 präsentiert sich als rechter Musterknabe. Bei Garantieanbieter Multipart gibt er sich unauffällig mit unterdurchschnittlichen Schadenquoten, bei der MFK werden auch schon in jungen Jahren rostige Auspuffanlagen moniert. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 42 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 135.30 133.80 213.00 301.50 59.30 194.70 Motoren: Fiat Benziner mit 51 kW/70 PS (1.2), 63 kW/85 PS (0.9 Twinair), 73 kW/100 PS (1.4), 99 kW/135 PS, 103 kW/140 PS und 118 kW/160 PS (1.4-16 T Abarth), Diesel 55 kW/75 PS (1.3 JTD). Ford Ka Benziner mit 51 kW/70 PS (1.25), Diesel mit 55 kW/75 PS (1.3 JTD). F I AT Fiat Punto Fiat Sedici/Suzuki SX4 Fiat Panda Die tolle Kiste Der erste Panda kam 1980 zur Welt und wurde in Europa bis 1996 vertrieben. Den jetzt fünf- statt dreitürigen Nachfolger brachte Fiat erst 2003, 2012 gab es eine Modellpflege. Seit 2006 fährt der Panda auch wieder mit Allradantrieb – in St. Moritz steht der 4x4 rotzfrech neben den angesagten Luxusprodukten. Ab 2007 wird der Panda auch in einer bivalenten CNG-Version angeboten. Schadensmeldungen bei Multipart betreffen hauptsächlich Treibstoffpumpen und das Motorsteuergerät. Häufig auftretende Zündkabelschäden deuten auf Marderverbiss hin. Viele Kurzstreckeneinsätze machen der Batterie zu schaffen. Auf den Motorfahrzeugkontrollen werden mehr oder weniger die gleichen Mängel beanstandet wie beim Fiat 500. Ein Panda 4x4 1.2 mit 60 PS des Jahrgangs 2009 (65 000 km) kostet immer noch an die 9000 Franken, ein 1.3 JTD mit 70 PS ist nicht teurer, weil man in den Bergen auch wegen der Heizung eher auf Benziner setzt. Duo Die seit 2006 in Ungarn hergestellten Zwillinge Fiat Sedici/Suzuki SX4 treffen vor allem in Bergregionen und mit Allradantrieb auf Gegenliebe, auch weil das Format mit 412 cm Aussenlänge stimmig ausgefallen ist; nicht zu klein, noch nicht gross. 158 cm Bauhöhe ermöglichen ein gutes Raumangebot, der Kofferraum ist mit 270 Litern aber eher bescheiden, er ist bis auf 1045 Liter erweiterbar. Innen empfängt der Italo-Japaner den Fahrer mit einem sachlichen Ambiente. Fiat bietet den Sedici mit Frontantrieb ausschliesslich mit vierstufiger Automatik an, Suzuki hat den SX4 mit Zweiradantrieb gegen Aufpreis mit Automatik im Programm, automatische Allradler gibt es leider nicht. Aber Diesel (2.0/135 PS, bis 2010 1.9/120 PS) in Kombination mit Allrad ist möglich. Einstiegsmotor ist der 1.6 mit 120 PS (bis 2009: 107 PS). Benziner haben fünf, Diesel sechs Gänge. Der Hinterradantrieb wird per Schalter aktiviert. Die Benzinversion ist am Berg schnell gestresst und wird laut; kein Wunder bei über 1400 kg Leergewicht. Die Diesel kommen damit besser zurecht, leider ist der Turbolader ein stark gefährdetes Bauteil. Beim Garantieanbieter Multipart steht das Duo vergleichsweise gut da, es dominiert fast durchgängig die Farbe Grün. Kupplungsschäden kommen aber häufig vor, die gehören jedoch in die Kategorie Verschleiss. Verstopfte Dieselpartikelfilter deuten auf viel Kurzstreckenverkehr hin; einem Auto mit Partikelfilter muss man unbedingt hin und wieder eine grössere Ausfahrt gönnen, damit sich der Filter aus eigener Kraft säubern kann. Die Strassenverkehrsämter haben wenig zu reklamieren, am ehesten sind die Achsaufhängungen tangiert. Abgefahrene Bremsen gehören in das Kapitel Fahrzeugwartung, genauso zerbröselte Scheibenwischerbesen. Ein Fiat Sedici des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet als 1.6 4WD mit 120 PS rund 10 000 Franken, der 1.9 JTD 13 000 Franken. Die Preise für einen entsprechenden Suzuki liegen auf gleichem Level. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Kleinwagen Zu den im Markt sehr stark vertretenen und bei Occasionenkäufern beliebten Modellen gehört der drei- und fünftürig angebotene Fiat Punto. Zu seinen Qualitäten gehören das Platzangebot und die angenehme Federung sowie die teilweise quirligen Motoren. Eine Sonderstellung nehmen die seit 2010 erhältlichen Abarth-Versionen ein. Auf der MFK sieht es nicht so gut aus, in fast allen sicherheitsrelevanten Aspekten gibt es Minuspunkte, was zum Teil auch mit der Lustlosigkeit der Besitzer zusammenhängen mag, Wartungsintervalle einzuhalten. Trotzdem fällt der Punto bei Multipart nicht negativ auf, der Turiner erweist sich als überdurchschnittlich robust. Generator und Anlasser quittieren den Dienst gerne frühzeitig. Startschwierigkeiten kündigen einen defekten Temperatursenor an. Der aktuelle Punto 1.4 mit 105 PS, Erstzulassung 2009 mit 65 000 km, wird für etwa 8000 Franken gehandelt. CNG-Varianten (Natural Power mit 78 PS) sind verfügbar. Fiat Bravo Kompaktklasse Ist der Ruf einmal ramponiert, dauert die Wiederherstellung mehr als ein paar Tage. Der seit 2007 gegen Golf und Konsorten antretende Fiat Bravo ist aber auf dem besten Weg, dazu einen wesentlichen Beitrag zu leisten. Schade nur, dass es bloss den vorne angetriebenen Fünftürer und keinen Kombi gibt. Am Bravo gefallen das gute Platzangebot im Fond, der ordentliche Kofferraum und das zeitgemässe Motorenangebot. Missfallen erregt die hohe Ladekante, ein Ärgernis sind die schlecht ablesbaren Armaturen. Automaten gibt es kaum, und wenn, ist es ein roboterisiertes Schaltgetriebe in Kombination mit dem 1.6 JTD (105 und 120 PS). Für Multipart liegen praktisch alle Baugruppen im grünen Bereich. Das sehen die MFK-Experten ähnlich, am ehesten machen Lager und Gelenke an der Vorderachse Probleme. Ein 2009er Bravo, 65 000 km gelaufen, steht als 1.4T mit 150 PS für runde 10 000 Franken beim Händler. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 43 M AR K EN VO N A—Z FO R D Die von 2004 bis 2011 verkaufte zweite Focus-Generation ist auf dem Occasionen-Markt dominierend – als drei- und fünftürige Limousine und als Kombi, aber auch kurzzeitig als Klappdach-Cabrio. 2011 folgte die aktuelle Baureihe (links ganz unten). Ford Focus Modellvielfalt Mit dem 1998 schräg gestylten Focus als Nachfolger des Escort schaffte Ford Europe die Wende nach einer holprigen Phase. Aufgelegt als drei- und fünftürige Limousine sowie als Kombi, folgte ein in der Schweiz vernachlässigbarer Viertürer, dann beim Focus II auch eine Coupé-CabrioletVersion mit klappbarem Stahldach, welche 2011 in der dritten Generation – ebenso wie der Dreitürer – fehlt. Die aktuelle Version wird immer noch der Kompaktklasse zugeordnet, dabei ist der Focus III mit 438 cm Aussenlänge (Kombi 456 cm) und 183 cm Aussenbreite raumgreifender als die einstmals sehr erfolgreichen Mittelklassemodelle von Ford. Unter anderem die nur beschränkte Verfügbarkeit von Automatikgetrieben stand dem Focus für eine noch grössere Verbreitung im Weg. Als Kernkompetenz lässt sich, wie bereits beim ersten Focus, das kompetent abgestimmte Fahrwerk ausmachen; es arbeitet nicht nur sehr agil und sportlich, sondern auch komfortabel-gediegen und geht mit der präzisen Lenkung eine harmonische Beziehung ein. Der Turnier genannte Kombi überzeugt mit einem Laderaumvolumen von 500 bis 1500 Litern. Mit dem 2003 limitiert aufgelegten Focus RS (Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum, 215 PS) wollte Ford an die gloriosen RS-Zeiten in den 60er- und 70er Jahre anknüpfen. Fortsetzung mit dem erneut limitierten RS 2009 (305 PS, 2,5 Liter, 5 Zylinder). Die Mängel Wesentlich zum Turnaround beigetragen hat die Qualität des im deutschen Saarlouis produzierten Focus, die sich bei den ältesten Modellen bis heute bestätigt. Zu den häufigsten Mängeln zählen Dinge, die durch schlechte Fahrzeugpflege entstehen: zerbröselnde Wischergummis, abgefahrene Reifen, gesprungene Lampengläser. Ausreisser auf den Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Ford Focus 1.6 Limousine (70 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Ford Focus Mängel Der Blick in die Statistik zeigt: Von Qualitätsproblemen ist der Ford Focus weit entfernt. In fast allen Baugruppen sind die Mängelquoten unterdurchschnittlich. Bei der Probefahrt sollte man überwiegend auf Dinge achten, die Aufschluss geben über die Intensität der Fahrzeugpflege. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 44 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 164.38 186.53 173.03 434.68 44.77 128.11 Motoren: Im Focus II Benziner zwischen 59 kW/80 PS (1.4 16V) und 224 kW/305 PS (2.5 Turbo RS). Die Diesel leisten zwischen 66 kW/90 PS und 100 kW/136 PS (2.0 TDCi). Im Focus IIIBenziner zwischen 74 kW/101 PS (1.0 SCTi) und184 kW/250 PS (2.0 SCTi-ST), Diesel von 70 kW/95 PS (1.6 TDCi) bis 120 kW/163 PS (2.0 TDCi). FO R D Beim Modellwechsel wenig verändert: Ford Kuga. Ford Kuga Kompakt-SUV Spät ist Ford mit einem europäischen SUV auf den Markt gekommen, nachdem man dieses Segment in den USA schon lange angeführt hat. Letztlich ist der seit 2008 erhältliche Kuga aber gut geworden, wenn auch etwas eng tailliert. Diesen Makel hat man mit der zweiten Generation ab 2013 ausgeräumt. Jedoch hat Ford bei diesem Modellwechsel das Styling nicht wie beim Focus krass neu definiert – so sieht man mit der ersten KugaGeneration weiterhin aktuell und adrett angezogen aus. Viele Kunden haben beim Vorgänger das Panoramadach bestellt, angenehm ist die gepolsterte Armauflage auf dem Fensterbord. Der auf gute Fahrdynamik ausgelegte Kuga gilt als problemloses Auto ohne Allüren; mehrheitlich sind 140 bis 163 PS starke Turbodiesel im Handel, etwa jeder dritte davon mit Doppelkupplungsgetriebe. Der an sich reizvolle Fünfzylinder (2.5T) mit 200 PS und schönem Sound ist jedoch kein Kostverächter. Alle Kuga 4x4 bieten 2100 kg Anhängelast, die nur vorne angetriebenen mit zwei Tonnen Zugkraft sind eher selten. Motorfahrzeugkontrollen sind leckende Stossdämpfer. Ein Schönheitsfehler ist auftretender Kantenrost, der von den Prüfern auf den Strasenverkehrsämtern aber nicht reklamiert wird. Vom Garantieanbieter Multipart wird der Focus im grünen Bereich geführt. Probleme treten zwar auf, aber in unterdurchschnittlicher Häufigkeit (Anlasser, Zündkerzen, Zündspulen, Ladedruckregler). Die Diesel- und Benzinmotoren sind in der Schweiz ungefähr hälftig vertreten. Dazu gibt es ein kleines Angebot an Erdgas(CNG)- und Ethanol-(E85)-Varianten. Überproportional stark am Markt sind die dreiund fünftürigen ST-Varianten mit dem 226 PS starken Fünfzylindermotor. Die Preislage Ein solcher Focus ST kostet rund 18 000 Franken, wenn er Jahrgang 2009 und etwa 65 000 km gelaufen ist. Mit den gleichen Eckdaten liegt ein Focus Turnier 1.6 TDCi mit 110 PS bei etwa 12 000 Franken, und ein fünftüriger Zweiliter (145 PS) wird mit etwa 13 000 Franken vom Händler angeboten. Die Mängel Den MFK-Experten bietet der Ford-SUV wenig Angriffsflächen, am ehesten notieren die Prüfer poröse Achsgummilager oder Ölleckagen am Motor. Auch Multipart winkt den Kuga als ziemlich mängelfrei durch, Schadensmeldungen betreffen am ehesten die Kupplung und die Batterie; das gehört dann eher in die Kategorie Verschleissteile. Ärger machen beim Kuga gelegentlich Verarbeitungsdefizite wie lose Hitzeschilder. Die Preislage Ein gut ausgestatteter 2.5 T ist vierjährig mit 65 000 km Laufleistung ab 20 000 Franken zu finden, ein 136 PS starker 2.0 TDCi verliert weniger an Wert und kostet ausstattungsbereinigt etwa gleich viel. Man darf sich aber nicht wundern, wenn die Kuga etwas teurer angeschrieben werden als sie Eurotax bewertet; viele Kunden haben sich beim Kauf des Neuwagens für die Individualausstattung mit farblich abgesetzten Akzenten im Interieur entschieden – und wollen diese Mehrausgaben beim Verkauf wiedersehen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Ford Kuga 2.0 TDCI (100 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Ford Kuga Mängel Ein insgesamt gutes Zeugnis für den Ford Kuga. Beim Diesel fallen bei Multipart Lenkung und elektrische Anlage schon mal negativ auf, beim Benziner gibt es auch bei diesen Baugruppen unterdurchschnittlich viele Mängel und damit durchgehend grüne Noten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER 212.37 308.18 181.47 288.41 55.99 176.17 Motoren: Erste Baureihe als Benziner ausschliesslich der Fünfzylinder 2.5T mit 147 kW/200 PS. Diesel 2.0 TDCi mit 100 kW/136 PS, 103 kW/140 PS und 120 kW/163 PS. Zweite Generation ab 2012 Benziner als 1.6 SCTi mit 110 kW/150 PS und 134 kW/182 PS. Diesel 2.0 TDCi mit 100 kW/136 PS, 103 kW/140 PS und 120 kW/163 PS. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 45 M AR K EN VO N A—Z FO R D Ford C-Max Familien-Van Das zwischen dem neuen B-Max und dem S-Max/Galaxy angesiedelte Modell gibt es seit 2010 in zwei Versionen: als C-Max mit fünf und als Grand C-Max mit sieben Sitzen. Letzterer hat hintere Schiebetüren. Der erste C-Max (2003 bis 2010) war ein Focus mit erhöhtem Dach, ein Dynamiker mit variabler zweiter Sitzreihe. Sympathisch, aber kein allzu geräumiger Familienwagen mit nach vorne mässiger Übersicht. Weil Ford Schweiz viele C-Max an Autovermieter ausgeliefert hat, gibt es ein riesiges Gebrauchtwagenangebot, die Standzeiten sind lang, die Verkaufspreise günstig. Auf der MFK gilt das Auto als problemlos, Schwachstelle sind die vorderen Querlenkerlager. Auch bei Multipart wird der C-Max als Musterschüler geführt, während er beim TCS wegen Motormanagementfehlern, ausgefallenen Anlassern und Generatoren sowie Turboladerschäden (Diesel) ein bekannter Kunde ist. Einen C-Max 2009 (altes Modell) mit 65 000 km als 2.0 TDCI/136 PS kostet rund 12 000 Franken, mit Automatik 500 Franken mehr. Als 1.8/125 PS Flexifuel (Benzin/E85) ab 10 000 Franken. Ford S-Max und Galaxy Ford Fiesta Kleinwagen Den Fiesta gibt es seit 1976. Die zum Jahreswechsel überarbeitete Baureihe startete 2008. Multipart winkt den Fiesta mit Grün durch, verzeichnet vereinzelt Wasser- und Treibstoffpumpenschäden oder defekte Anlasser und Generatoren. Reparaturen und Ersatzteile sind bei Ford recht günstig. Die MFK verlassen die meisten Fiesta ohne Mängel, bemerkenswert für einen Kleinwagen. Am häufigsten wird eine einseitig ziehende Handbremse beanstandet. Bis die hochgelobten DreizylinderMotoren als Occasionen spruchreif werden, vergeht noch etwas Zeit; die VierzylinderBenziner (1.25 bis 1.6) sind aber auch nicht schlecht. Ein Fiesta 1.25/82 PS mit drei Türen kostet ab 7500 Franken, der 1.6/120 PS fünftürig mit Topausstattung etwa 11 000 Franken. Jeweils 2009/65 000 km. Van-Familie Vorbei sind die Zeiten, dass Ford seinen grossen Familienvan in Kooperation mit Volkswagen und Seat in der Nähe von Setubal baute. Die Qualität dieses ersten Ford Galaxy (VW Sharan und Seat Alhambra) war mehr als unbefriedigend, die Substanz aber offenbar zäh. Überdurchschnittlich viele Galaxy-Erstlingswerke und auch Sharan und Alhambra sind noch immer in Betrieb und auf dem Occasionenmarkt. Mehr zur ersten Generation auf Seite 79 beim Seat Alhambra, hier geht es um die 2006 eingeführte Nachfolge-Baureihe, die Ford gleich in zwei Versionen auf Basis des Mondeo auflegte. Gebaut werden Ford Galaxy und S-Max im Ford-Werk Genk in Belgien, 2010 gab es ein Facelift mit neuen Motoren. Der niedrigere S-Max mit nach hinten abfallender Dachpartie gilt als dynamischer grosser SUV, der eckigere Galaxy als Raumriese mit serienmässig sieben Sitzen (Aufpreis im SMax). Der S-Max gefällt den Eidgenossen besser, in Österreich ist es wegen den Steuerge- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Ford S-Max 2. (160 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Ford S-Max Mängel Überwiegend ein positives Bild für den Ford S-Max (und den verwandten Galaxy). Schäden am Turbolader können allerdings ins Geld gehen. 46 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 245.33 216.37 122.89 441.72 55.99 176.17 Motoren: Bis 2010 Benziner zwischen 107 kW/145 PS (2.0i) und 162 kW/220 PS (2.5 i T). Die Diesel leisten zwischen 85 kW/115 PS (2.0 TDCi) und 129 kW/175 PS (2.2 TDCi). Ab 2010 Benziner zwischen 118 kW/160 PS (1.6 SCTi) und 176 kW/240 PS (2.0 SCTi), Diesel von 85 kW/115 PS (1.6 TDCi) bis 147 kW/200 PS (2.2 TDCi). FO R D Ford Mondeo Der sportlich geschnittene S-Max (oben links) verkaufte sich in der Schweiz besser als der kantigere, dabei aber auch geräumigere Galaxy II (oben rechts). Sieben Sitze sind im Galaxy Serie, während sie im S-Max (ganz links) als Option bestellt werden können. 2010 erhielten beide Modelle (links der S-Max) im Rahmen eines Facelifts neben einer neuen Front auch andere Motoren. Das Interieur ist gefällig, allerdings die Mittelkonsole immer stärker mit Bedienelementen überfrachtet. setzen, die geräumige Autos wie den Galaxy begünstigen, umgekehrt. Die motorische Bandbreite reicht von 115 bis 200 PS im Galaxy, im S-Max sind es bis zu 240 PS. Das DSGAutomatik-Angebot ist inzwischen ausreichend. Besonders erwähnenswert ist die rasch ansprechende und effiziente Heizung bis in die dritte Reihe, selbst mit Turbodiesel; da hapert es bei den meisten Konkurrenten. Das Klappsystem funktioniert leicht und hinterlässt bei versenkten Sitzen einen flachen Boden, beim ersten Galaxy mussten die Sitze mühsam aus- und eingebaut werden. Die Mängel Auf der MFK hinterlässt das Duo einen durchschnittlichen Eindruck. Poröse Gummilager am Fahrwerk, defekte Abschirmungen an der Abgasanlage und Spurstangengelenke mit zu viel Spiel werden regelmässig moniert. Bei Multipart gelten die ab 2006 gebauten Ford bis auf Turboladerschäden beim Diesel als problemlos. Kantenrost kommt aber bereits vor, und die Batterie scheint hoch strapaziert. Die Preislage Ein S-Max 2.0 TDCi mit 140 PS kostet gemäss Eurotax-Notierung um 16 000 Franken, ein entsprechender Galaxy 4000 Franken mehr. Beide Preise gelten bei Erstzulassung 2009 und 65 000 km. Die ursprüngliche Anfahrschwäche dieser Motoren wurde mit einer neuen Software behoben. Bis 2010 gab es auch eine E85-(Ethanol)-Benzinversion mit 145 PS: Damit stehen S-Max und Galaxy gleich hoch in den Tarifen wie der TDCi. Wer den Fünfzylinder-Motor von Volvo im S-Max Titanium 2.5 T mit 220 PS haben will, muss rund 21 000 Franken anlegen. Die seit 2010 lieferbaren Ecoboost-Motoren (zwei Liter Hubraum, vier Zylinder) mit 203 und 240 PS sind sparsamer als der 2.5T, machen aber auch etwas weniger Fahrspass. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Mittelklasse Ford hat die einst fast dominante Stellung in der Mittelklasse verloren. Das hat der noch aktuelle Mondeo – ein Neuer ist für 2014 angesagt – nicht verdient, denn er ist ein kompetentes und vergleichsweise preisgünstiges Auto. Raumangebot und Fahrwerksqualitäten übertreffen viele Konkurrenten in der oberen Mittelklasse, vor allem als Kombi, man muss sich aber mit 240 PS (Benziner) oder 200 PS (Diesel) zufrieden geben. Ärgerlich ist Kanten- und Schwellerrost. Spurstangen und Aufhängungen haben manchmal zu viel Spiel. Multipart registriert keine auffälligen Schadenquellen. Unschön sind lose Hitzeschilder. Der TCS-Pannendienst verzeichnet defekte Ladedruckregler beim Diesel und kaputte Anlasser. Einen 2009er Mondeo Kombi mit 65 000 km in gehobener Ausstattung bekommt man als 2.2 TDCi mit 175 PS für weniger als 20 000 Franken, gleich viel kostet der 2.5 T-Fünfzylinder mit 220 PS, ein Zweiliter-Flexifuel (E85) mit 145 PS liegt bei 15 000 Franken. Ford Mustang Sportwagen Obwohl nicht offiziell importiert, ist der Mustang ein Volumenauto, 2012 war mit über 550 Einheiten das zweitbeste Jahr. Dank abgestürztem Dollar war es nie günstiger, sich einen potenten V8 zu ergattern. Letzter Stand sind 420 PS aus fünf Litern Hubraum im Mustang GT, über 600 PS im Shelby. Abgesehen von nicht eingetragenen Raddimensionen und einseitig ziehender Handbremse gibt es auf den Strassenverkehrsämtern kaum Reklamationen bei der seit 2009 gebauten siebten Mustang-Generation.Den Amerikaner plagen manchmal Leiden mit dem Leerlaufsteller und festgegangene Handbremsen, die Hinterreifen nutzen sich unregelmässig ab, die Batterie ist unterdimensioniert. Wegen des CO2-Gesetzes ziehen sowohl Neuwagen- als auch Occasionspreise wieder an. Ein V6 Coupé 2009/65 000 km wird gemäss Auto-i-Dat mit knapp über 20 000 Franken gehandelt, ein V6-Cabrio sollte für etwa 23 000 Franken erreichbar sein. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 47 M AR K EN VO N A—Z HONDA Viel Platz: Ob in der aktuellen Version (links) oder in der Vorläufer-Baureihe (oben rechts) – der Honda Jazz besticht durch Variabilität. Honda Jazz Variabler Kleinwagen Der 2002 lancierte Jazz hat sich klammheimlich zum am besten verkauften Honda in der Schweiz entwickelt und ist dank der zurückhaltenden Vermarktungsstrategie zu einem der wertstabilsten Autos im Markt geworden. Dabei handelt es sich um einen intelligent gebauten Kleinwagen mit fünf Türen und flexibel klapp- und stellbarer Rücksitzbank – also ist der Jazz auch ein Minivan mit lediglich 3,86 m Aussenlänge. Die Federung ist nicht sehr freundlich zu Gesäss und Rücken. Der 2008 neu aufgelegte Jazz hat sich seine Meriten und Macken bewahrt, seit 2011 gibt es eine Hybridversion mit 102 PS Systemleistung. Die kann zwar nur kurze Strecken elektrisch fahren, spart aber trotzdem recht viel Benzin und ist im Normalbetrieb die Ruhe selbst. Honda Civic Progressiv Der Civic stellt quasi einen Gegenentwurf zum Golf dar: Civic bedeutet keinerlei Modellkonstanz. Zuerst ein Kleinwagen, dann ein Kompakter, zuerst ein ganz Braver, seit 2006 (8. Generation) ein Progressiver. 2012 kam die neunte Civic-Auflage, und fast schon überraschend ist der Japaner ein etwas anders gestylter Aussenseiter geblieben. Grosser Kofferraum, schlechte Übersichtlichkeit, mieses Raumgefühl hinten und agiles Fahrverhalten. Die MFK-Prüfer stossen beim Civic am ehesten auf poröse Gummilager an der Hinterachse und öfters bei jüngeren als älteren Produkten auf angerostete Auspuffanlagen. Einseitig ziehende Handbremsen kommen vor, Ölleckagen gibt es praktisch keine. Bei Multipart rangiert der Civic unter den unauffälligen Modellen. Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen und gerissene Auspuffkrümmer haben aber kostspielige Reparaturen zur Folge. Scheppernde Kunststoffverkleidungen sind keine Seltenheit. Ein Civic Type R 2.0 mit 200 PS liegt gemäss Eurotax bei 17 000 Franken (2009/ 65 000 km), ein fünftüriger 1.8/140 PS oder ein 2.2 CTDi/140 PS bei rund 14 000 Franken. Jeweils Jahrgang 2009, 65 000 km. Die Mängel Der Automatikanteil (ohne Hybrid, der schaltet ausschliesslich automatisch) liegt bei gut 15 Prozent. Dabei handelt es sich um eine stufenlose CVT-Automatik mit sieben virtuellen Stufen, die sich insgesamt als reparaturintensivstes Bauteil des Jazz erweist. Die Japaner machen alles etwas filigraner, beim Türenschliessen klingt es etwas blechern. Aber es funktioniert sehr gut. Multipart stuft die Honda Jazz als weitgehend problemlose Fahrzeuge ein, deren Reparaturanfälligkeit unter dem Durchschnitt liegt. Bei häufigem Kurzstreckenverkehr macht die Batterie vorzeitig schlapp, vereinzelt halten die Zündkerzen nicht bis zum vorgeschriebenen Service, bei Autos der ersten Baureihe taucht die Lenkung bei den Garantiereparaturen häufiger in der Statistik auf. Die Honda-Wartungskosten sind im Vergleich eher hoch, die Ersatzteilpreise sind es auch. Bereits nach fünf Jahren kann beim Jazz Kantenrost vorkommen. Die Vorderachslager werden gemäss MFK-Auskünften schnell porös, und einseitig ziehende Handbremsen müssen häufig beanstandet werden. Die Preislage Ein Jazz Baujahr 2009 mit 65 000 km in gehobener Ausstattung und 100 PS steht bei Eurotax noch für über 11 000 Franken in der Liste. Ein Nachfolger soll im nächsten Jahr vorgestellt werden. Der Nachfrage nach dem aktuellen Modell wird es kaum schaden. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Honda Jazz 1.2i (66 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Honda Jazz Mängel Die Schadenstatistik von Multipart zeigt, dass der Honda Jazz ein überwiegend unkompliziertes Fahrzeug ist, das auch dem Occasionenkäufer wenig Sorgen macht. Bei Autos der ersten Baureihe werden häufiger Garantiefälle rund um die Lenkung registriert. 48 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 195.00 505.00 273.00 510.00 72.00 251.00 Motoren: In der Baureihe 2002 bis 2008 gibt es Benziner mit 57 kW/78 PS (1.2) und 61 kW/83 PS (1.4). In der aktuellen Modellgeneration leisten die Motoren 66 kW/90 PS (1.2i-VTEC) und 73 kW/100 PS (1.4i-VTEC). Ausserdem gibt es den 1.3i Hybrid mit 65 kW/88 PS (Verbrenner) plus E-Maschine mit 10 kW (14 PS). H O NDA Zwischen 2006 und 2012 wurde die dritte Generation des Honda CR-V gebaut. Honda Accord Mittelklasse Einst wurde der Accord als zweitüriges Coupé auf die europäische Kundschaft losgelassen und setzte vor allem in der Zeit vor der Jahrtausendwende dicke Ausrufezeichen. Inzwischen ist das Modell im Strudel der jede Nische besetzenden Autobauer angekommen und tut sich schwer, sich als profaner Viertürer oder Kombi von der Konkurrenz abzusetzen. 2003 ging der Accord bereits in die achte Generation, seit 2008 ist die neunte aktuell. Präzision ist das Ding der Honda-Mittelklasse, das Platzangebot im Fond und im Laderaum ist es weniger. Die Federung ist straff, die Lenkung fühlt sich etwas virtuell an. Seit 2003 wird der Kombi in der Schweiz besser verkauft als der Viertürer. Die Benzinmotoren laufen sehr kultiviert, die Selbstzünder tun dies aber auch. Die Verarbeitung gilt als musterhaft, Nebengeräusche kommen im Accord selten vor. Die Mängel Die Prüfer auf den Motorfahrzeugkontrollen finden am grossen Honda ausser gesprungenen Gläsern und abgefahrenen Bremsen selten Anlass zu Beanstandungen. Garantieanbieter Multipart stellt gerne Verträge für den Accord aus, weil der Japaner als äusserst zuverlässig gilt. Beanstandungen gibt es am ehesten bei der Treibstoffzufuhr der Turbodiesel. Die Unterhaltskosten und die Ersatzteilpreise sind aber überdurchschnittlich hoch. Die Preislage Ein viertüriger Accord 2.4i mit 201 PS kostet als Type S etwa 17 000 Franken. Ein Tourer Type S 2.2 CTDi mit 180 PS ist für knapp 20 000 Franken angeschrieben, ein Basis-Benziner (2.0 156 PS) dürfte als Tourer rund 16 000 Franken kosten. Für alle genannten Preise gilt: Es handelt sich um Autos des Jahrgangs 2009 mit rund 65 000 km Laufleistung. Honda CR-V SUV Hondas einziger in Europa vermarkteter SUV ist ein echtes Weltauto; für Europa wird er im englischen Swindon gebaut. 1996 erstmals als fünftüriger SUV mit seitlich schwenkender Heckklappe erschienen, ging er 2012 in die vierte Generation, wuchs aber in der Aussenlänge kaum an (4,57 statt 4,51 m). Er erreichte im NCAP-Crash-Test fünf Sterne. Seit 2001 gibt es den CR-V auch mit einem Turbodiesel, aber erst seit 2010 in Kombination mit Getriebeautomatik. Zuvor blieben die Automaten mit Wählhebel am Lenkrad den zwei Liter grossen Vierzylinder-Benzinmotoren vorbehalten. Deshalb sind die Benziner in der Schweiz stärker verbreitet als die Diesel. Das aktuelle Modell ist jetzt als Benziner auch mit Frontantrieb zu haben, der 4WD-Zuschlag beträgt 2500 Franken. Die dritte Generation, zwischen 2006 und 2012 gebaut, hat serienmässig einen automatisch zuschaltbaren Allradantrieb und unter der Haube wahlweise einen 2,2 Liter grossen Turbodiesel mit 140 (bis 2010) oder 150 PS, den man als State of the Art bezeichnen kann. Dem Diesel mit 150 PS werden 2000 kg Anhängelast zugestanden, den handgeschalteten Benzinern (2.0/150 PS) 1700 kg, den Automaten nur 1500 kg. Überschäumendes Temperament darf man nicht erwarten. Der CR-V bietet nüchternen Alltagstauglichkeitscharme. Für den Laderaum gibt es einen stabilen Zwischenboden. Trotz der kompakten Aussenmasse ist das Platzangebot im Fond und im Laderaum (524 bis 1530 Liter) konkurrenzfähig. Die geteilte Rückbank lässt sich in der Länge verschieben. Die Mängel Die obligatorische Nachkontrolle passiert der CR-V normalerweise absolut problemlos, auffällige Leiden gibt es nicht. Multipart sieht es ähnlich, wenn es allerdings etwas zu reparieren gibt, zum Beispiel an der Treibstoffanlage oder an der Elektrik, wird es überdurchschnittlich teuer. Bei älteren Modellen kann es zu ausgeschlagenen Gelenken an den vorderen Achswellen kommen. Die Preislage Ein CR-V 2.0 4WD mit 150 PS in der Topausstattung Executive (Baujahr 2009, 65 000 km) ist gemäss Eurotax noch 21000 Franken wert, ein gleich ausgestatteter Diesel mit 140 PS kostet rund 1500 Franken mehr. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Honda CR-V 2.0 (110 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Honda CR-V Mängel Der Honda CR-V ist ein gutes Stück davon weg, ein Musterknabe zu sein. Die überdurchschnittlich hohen Reparaturkosten belasten die Statistik. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Motoren: In der Baureihe 2002 bis 2012 gibt es Benziner mit 110 kW/150 PS (2.0) sowie Diesel mit 103 kW/140 PS (2.2i-CTDi) und 110 kW/150 PS (2.2i-DTEC). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER 168.00 510.00 348.00 590.00 77.00 350.00 OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 49 M AR K EN VO N A—Z HY UNDAI Hyundai i30/Kia Ceed Geschwisterpaar Der seit 2007 im tschechischen Nosovice produzierte Hyundai i30 war in den vergangenen Jahren das mit Abstand am meisten direkt importierte Auto in der Schweiz. Das drückt auf die Occasionenpreise – anders etwa als beim fast baugleichen Kia Ceed, gebaut im 60 km entfernten Zilna in der Slowakei. Der hat wegen geringeren Direktimporten einen besseren Werterhalt. Während es den Ceed neben Fünftürer und Kombi schon seit Jahren auch als sportlichen Dreitürer namens Pro Ceed gibt, hat Hyundai erst unlängst den dreitürigen i30 zu den beiden anderen Karosserieversionen gesellt. Dieser spielt naturgemäss noch keine Rolle auf dem Occasionenmarkt. Beiden Herstellern gemeinsam ist, das sie für ihre Fahrzeuge langlaufende Werksgarantien anbieten: Hyundai fünf Jahre, Kia gar sieben. Ceed und i30 gingen 2012 in die zweite Generation und geben optisch eine attraktive Figur ab. Ausserdem ist das Fassungsvermögen im Kombiladeraum erheblich gewachsen, kann nun mit der europäischen Konkurrenz mithalten. Weil es auch von den neuen Modellen bereits viele Direktimporte gibt, dürfte der Druck auf die Occasionspreise weiter anhalten. Die Mängel Hyundai i30 und Kia Ceed passieren die erste obligatorische Nachprüfung meistens ohne Fehl und Tadel, abgesehen von wartungsbedingten Schäden an der Beleuchtungsanlage und mangelhaften Bremsen. Falzrost kommt schon früh vor, gilt aber nicht als sicherheitsrelevant. Auch kritisiert werden gelegentlich poröse Stabilisatorgummis und einseitig ziehende Handbremsen. Bei älteren i30/Ceed, welche noch nicht mit den langen Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Hyundai i30 1.4 (80 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK: Hyundai i30/Kia Ceed Mängel Das Bild für Hyundai i30 und Kia Ceed ist uneinheitlich. Während der Einstiegsbenziner des i30 von Multipart durchweg grün bewertet wird, haben der Hyundai-Diesel und der Ceed häufiger Probleme rund um den Motor mit Motormanagement, Turbolader und Treibstoffanlage. In der Grafik: Bewertungen für den i30 Diesel. 50 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 127.45 254.35 296.95 286.20 63.35 341.30 Motoren: Erste Baureihe i30 Benziner von 80 kW/110 PS (1.4) bis 105 kW/143 PS (2.0), Diesel 85 kW/116 PS (1.6 CRDi) bis 103 kW/140 PS (2.0 CRDi). Kia Ceed Benziner von 80 kW/110 PS (1.4) bis 105 kW/143 PS (2.0), Diesel 85 kW /116 PS (1.6 CRDi) bis 103 kW/140 PS (2.0 CRDi). Pro Ceed Benziner 125 und 143 PS, Diesel 116 und 140 PS. H Y U NDA I Nimmt als Diesel bis zu zweieinhalb Tonnen an den Haken: Hyundai Santa Fe. Hyundai Santa Fe Umfassendes Karosserieprogramm in der Kompaktklasse: Hyundai i30 und Kia Ceed treten als Fünftürer und Kombi an, der Dreitürer (oben links) nennt sich bei Kia Pro Ceed – und ist bei Hyundai erst seit kurzer Zeit zu haben. Werksgarantien gesegnet sind, hat Garantieanbieter Multipart öfter defekte Fensterheber registriert, seltener auch kaputte Anlasser und Generatoren. Dazu kommen vereinzelt gerissene Zylinderköpfe beim Diesel. Von den meisten Occasionsgarantien nicht gedeckt sind beanstandete Klappereien oder Knarzen im Interieur. Gemäss TCSPannendienst gibt es Probleme bei der Innenbeleuchtung, welche hängenbleiben soll und dann die Batterie leermacht. Die Preislage Hyundai i30 und Kia Ceed gibt es als Kombi mit 1,6-Liter-Benzinmotor (126 PS) in gehobener Ausstattung bereits ab rund 11 000 Franken. Der Pro Ceed kostet als 2.0-16 Sport mit 143 PS rund 12 000 Franken. Den Hyundai i30 Wagon oder Kia Ceed Sporty Wagon als 2.0 CRDI mit 140 PS muss man mit etwa 13 000 Franken veranschlagen. In allen Preisbeispielen gilt: Erstzulassung 2009, 65 000 km Laufleistung. Geländewagen Der 2001 erstmals vorgestellte Santa Fe von Hyundai ging im vergangenen Jahr in die dritte Generation. Das wird die Preise auf den an Lager stehenden Occasionen zusätzlich drücken. Durch die vielen Direktimporte stehen die Hyundai-Verkaufspreise ohnehin unter Dauerbeschuss. Die Situation lässt sich auch aus den von Auto-i-Dat gelieferten Standzeiten ablesen: Während der ähnliche Kia Sorento je nach Modell durchschnittlich zwischen 48 und 60 Tagen steht, verabschieden sich die Santa Fe erst nach rund 100 Tagen wieder aus der Occasionsausstellung. Das Fahrverhalten ist etwas pomadig, der Abrollkomfort aber gut. Die Benziner können bis zwei Tonnen ziehen, der 2.2 CRDi sogar 2,5 t. Die Innenausstattung ist kinderfreundlich pflegeleicht. Die älteren V6-Ottomotoren mit 2,7 Liter Hubraum und 189 PS heben gerne einen über den Durst. Den ab 2006 gebauten Santa Fe findet man in gehobener Ausstattung auch als Siebensitzer, der neue hat sieben Plätze serienmässig an Bord. Die Mängel Während der obligatorischen Nachkontrolle reklamieren die Experten oft angerostete Auspuffanlagen, poröse Stabilisatorgummis und auch ausgeschlagene Achsführungsgelenke. Seltener werden auch zu hohe Abgaswerte und falsch eingestellte Scheinwerfer registriert.Der Garantieanbieter Multipart zieht beim Santa Fe eine durchzogene Bilanz, die Benziner fallen etwas weniger auf als die Diesel. Bei den Selbstzündern reissen die Zahnriemen, das geht dann richtig ins Geld. Probleme im Kühlkreislauf sind nicht selten. Auch durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen sind nicht billig zu ersetzen. Die Preislage Ein vier Jahre alter und 65 000 km gelaufener Santa Fe 2.7 V6 4WD mit sieben Sitzen ist bei Eurotax auf rund 18 500 Franken tarifiert, ein 2.2 CRDi mit 155 PS 4WD mit fünf Sitzen etwa tausend Franken höher. Topausgestattete Santa Fe Diesel mit sieben Plätzen liegen bei rund 22 000 Franken. Nicht schlecht: die genannten Beispiele laufen bei Hyundai immer noch mit Werksgarantie. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Hyundai Santa Fe 2.2 CRDI (114 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Hyundai Santa Fe Mängel Überdurchschnittlich viele Mängel an Treibstoffanlage, Kühlsystem und Turbolader verderben dem Hyundai Santa Fe Diesel die Bilanz. Der Benziner steht ein Stück weit besser da. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Motoren: Zweite Benziner mit 139 kW/189 PS (2.7 V6) und 128 kW/174 PS (2.4). Diesel mit 114 kW/155 PS (2.2 CRDi) und 145 kW/197 PS (2.2 CRDI). Neues Modell ab 2012 Diesel mit 110 kW/150 PS (2.0 CRDI) und 145 kW/197 PS (2.2 CRDI). Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER 232.30 348.20 576.50 367.20 60.75 421.20 OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 51 H Y U NDA I MAR K E N VON A—Z JAGUAR Hyundai Atos/i10 Kleinwagen Der kleine Hyundai wurde bis 2008 als Atos angeboten, seither heisst er i10. Die optimale Raumausnutzung ist geblieben, der etwas billige Eindruck auch. Vier Leute sind im Kurzstreckenverkehr ordentlich aufgehoben, in die Ferien reisen sollte man mit mehr als zwei Personen ausser bis zum Flughafen eher nicht. Multipart stuft den Atos als wenig reparaturanfälliges Auto ein. Wenn es zu Schäden kommt – Kurbelwellensensor, Treibstoffzufuhr, Elektrik –, kann es aber vergleichsweise teuer werden. Die obligatorische Nachkontrolle brauchen i10/Atos-Fahrer nicht zu scheuen. Auffälligkeiten sind unbekannt. Vier Jahre alte i10 1.1 mit 67 PS und fünf Türen kosten ab 6000 Franken. Die Automaten werden, weil rar, überproportional höher gehandelt. Der 1.2/78 PS lohnt das Aufgeld von rund 800 Franken nicht wirklich, allerdings wird man diese Variante – typisch Schweizer Autokunde – eher finden als die Basismotorisierung. Länge läuft: Rund 4,80 m Fahrzeuglänge, schön verpackt und mit leistungsstarken Motoren bietet der Jaguar XK als Cabrio und Coupé. Jaguar XK Hyundai Getz/i20 Zweitwagen Der Hyundai Getz macht sich seit 2002 bemerkbar, seit 2009 nennt sich die Reihe i20. Das drei- und fünftürig angebotene Modell wurde 2012 sanft geliftet. Der Koreaner ist wenig inspirierend, aber raumeffizient – und gut als Zweitwagen geeignet. Die manuelle Schaltung ist hakelig, wahlweise stehen Automaten zur Verfügung. Das kann den besonderen Reiz des kleinen Hyundai ausmachen. Die Werte von Multipart und MFK sind ordentlich. Ölundichtigkeiten am Antrieb kommen aber oft vor, ebenso mit zunehmendem Alter ausgeschlagene Fahrwerksgelenke. Mit defekten Kupplungen und früh entladenen Batterien wegen Kurzstreckenbetrieb muss man leben. Getz 1.4 5türig kosten laut Eurotax 8200 Franken, gleich ausgestattet muss man für das Nachfolgemodell i20 aus dem gleichen Jahrgang (2009) etwa 400 Franken mehr ausgeben. Sportlich und offen Wer die Eleganz eines offenen Sportwagens sucht und sich dabei ein Faible für britische Autos bewahrt hat, kommt am Jaguar XK nicht vorbei. Knapp 1,9 Tonnen Leergewicht sind stilvoll verpackt auf rund 4,80 Meter Länge, wenn man sich für das bis 2005 gebaute Modell entscheidet, der Nachfolger ist dank Aluminium-Werkstoffen einen Tick leichter. Beiden gemeinsam ist, dass unter dem Blech leistungsstarke Achtzylinder arbeiten, die selbst in der kleinsten Ausführung für souveräne Fahrleistungen gut sind. Wer Leistung pur sucht, sollte sich mit den XKR-Versionen versuchen: Die bewegen sich im Bereich von knapp 400 bis über 500 PS und erlauben damit auch, wenn das gut gedämmte Stoffverdeck geschlossen ist, hohes Autobahntempo, wenn es jenseits der Grenzen auf Reisen geht. Gleiches gilt erst recht für die geschlossene Variante, das Coupé. Allerdings sollte man die Katze angesichts von Verbrauchswerten deutlich im zweistelligen Bereich nicht allzu oft von der Leine lassen. Ob die Sitzposition im Jaguar passt, muss man bei der Probefahrt entscheiden, nicht für jede Körpergrösse findet sich eine kommode Position. Auch das Kofferraumvolumen ist mit rund 315 Litern nicht eben üppig und hat Kleinwagenniveau – aber wenn man zu zweit auf Reisen geht, kann man immer noch die Rücksitze als Ablage fürs Golfbag nutzen. Die Mängel Entgegen vielen Vorurteilen zeigt sich der Jaguar XK bei der Fahrt zur Motorfahrzeugkontrolle ebenso souverän wie auf der Strasse: einziges Sorgenkind ist die Auspuffanlage, die vor allem in jüngeren Jahren gerne einmal schwächelt. Generell sollte man den Zustand des Verdecks checken, die Bodengruppe auf Rost prüfen und auch Radlager und Hinterachse einem Blick unterziehen und schauen, ob an Motor und Getriebe alles öldicht ist. Übertriebene Probleme gibt es bei diesen Komponenten nicht, aber wenn die Katze kränkelt, dann an diesen Stellen. Die Preislage Ein vier Jahre altes XK Coupé 4.2 mit 296 PS und Automatikgetriebe liegt bei 45 000 Franken, für ein gleichaltes Cabrio muss man rund 5000 Franken mehr budgetieren. Ein XKR S/C 4.2 des alten Modells (Jahrgang 2006, um 100 000 km) mit 396 PS liegt bei 26 000 Franken für das Coupé, das Cabrio kostet in dem Fall gut 10 000 Franken mehr. 52 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 JAGUAR Mittelklasse mit Stil: Der Jaguar XF löste 2008 den S-Type (kleines Foto) ab. Jaguar XJ Jaguar XF und S-Type Luxuslimousine Der aktuelle XF kam 2008 als Nachfolger des S-Type auf den Markt und wird nun den mitteleuropäischen Marktbedürfnissen angepasst; Kombis und Allradler werden verlangt, diese Varianten sind für Occasionskäufer aber noch nicht spruchreif. Wohl aber die Turbodiesel mit bis 240 PS. Auch die früheren 2.7 mit 207 PS motorisierten den XF und früher den S-Type adäquat. Generöse Platzverhältnisse im Fond darf man nicht erwarten, für die Ferienreise mit zwei Heranwachsenden reicht es aber. Der Kofferraum ist gross genug, geteilt klappbare Sitze sind Serie – keine Selbstverständlichkeit in dieser Klasse. Die hat der XF auch seinem Vorgänger S-Type voraus. Der wurde von 1999 bis 2007 gebaut, noch ein Viertürer in der traditionellen Jaguar-Designsprache und noch etwas enger geschnitten als der XF. Kunden profitieren bis drei Jahre nach Erstzulassung vom Advantage Pack genannten Gratisservice-Paket ohne Kilometer-Begrenzung. Sowohl Arbeit wie Material und Flüssigkeiten (Motoröl, Servo- oder Bremsflüssigkeiten), gewisse Verschleissteile wie Scheibenwischerblätter und Bremsbeläge sind in diesem Programm enthalten. Die Mängel Das Gebrauchtwagenangebot ist nicht riesig, dabei kann man den S-Type empfehlen. Negative Rückmeldungen von den Motorfahrzeugkontrollen beschränken sich auf wenige Exemplare mit ausgeschlagenen Fahrwerksgelenken (Stabilisatorbuchsen) oder Undichtigkeiten am Antriebsstrang. Die Mechaniker haben es beim S-Type und XF hauptsächlich mit frühzeitig verschlissenen Stossdämpfern und daraus resultierender Reifenunwucht zu tun. Ausserdem mit leckenden Ölkühlern und defekten Klimaanlagen. Das Fahrwerk ist hervorragend ausbalanciert und lässt eine sportliche Fahrweise zu, viele XF-Eigner nutzen dies offensichtlich aus, was dann in die Bremsen geht. Dem XF wird auf den Motorfahrzeugkontrollen vielfach Ölverlust am Antriebsstrang attestiert, seltener ausgeschlagene Traggelenke am Fahrwerk. In einem Dauertest über 50 000 km kam die AUTOMOBIL REVUE mit dem XF 2.7 D auf einen Gesamtverbrauch von 8,4 Liter/100 km und vermerkte geringen Reifenverschleiss. Die Preislage Ein Jaguar XF des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km Laufleistung kostet als 3.0 V6 und 238 PS rund 29 000 Franken, der 3.0 d/240 PS ab 31 000 Franken. Die V8-Benziner mit 385 PS (ab 39 000 Franken) und die V8- Kompressor mit 510 PS (ab 49 000 Franken) werden erstaunlich hoch gehandelt. Ein S-Type aus dem letzten Jahrgang 2007 liegt als 2.7 d mit 207 PS bei etwa 18 000, als V8 4.2 mit 396 PS (Kompressor) bei etwa 23 500 Franken. Eine Empfehlung für engagierte Autofahrer, die am Wochenende oder für die Ferien einen Familienwagen brauchen. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Exklusive Alternative Abseits der deutschen Premium-Marken verspricht Jaguar den besonderen Hauch Exklusivität – in der Vergangenheit oft erkauft von nicht eben überbordender Zuverlässigkeit. Damit hat die 2003 eingeführte XJ-Modellreihe allerdings Schluss gemacht. Während diese Modellgeneration noch im klassischen Jaguar-Design auftritt, ist die seit 2010 verkaufte aktuelle XJ-Baureihe deutlich moderner geworden – was bei JaguarTraditionalisten zu einigem Fremdeln führte. Die Mängel Wer sich für einen XJ der von 2003 bis 2009 verkauften Baureihe interessiert, trifft eine gute Wahl. Denn diese besticht nicht nur durch ihre rostfreie AluKarosserie, grosses Platzangebot (ausser beim Kofferraum, der hat mit 360 Litern eher Kompaktklasse-Niveau, während das aktuelle Modell 520 Liter bietet) und luxuriöse Ausstattung, sondern schneidet auch bei der Langzeitqualität sehr gut ab. Die Mängelquote bei den Fahrzeugkontrollen ist über praktisch alle Jahrgänge und Baugruppen überdurchschnittlich gut. Bremsanlage sowie Elektrik fallen schon einmal bei älteren Fahrzeugen auf, Radlager sowie Gummimanschetten verdienen einen prüfenden Blick, ohne dabei übermässig häufig moniert zu werden. Die Preislage Für einen XJ der 2009 abgelösten Baureihe muss man ab etwa 35 000 Franken ausgeben, wenn es ein Auto dieses letzten Jahrgangs sein soll. Der Diesel (2.7 V6, 207 PS) in Executive-Ausstattung liegt bei 34 000 Franken, mit langem Radstand 1000 Franken mehr. Der 4.2 V8 S/C mit 396 PS kostet rund 47 000 Franken. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 53 M AR K EN VO N A—Z JEEP Jeep Wrangler Fühlt sich auf jedem Terrain wohl: Der Grand Cherokee ist einer der Allrad-Altmeister. Jeep Grand Cherokee Schweres Gerät Kaum ein Auto hat die hiesige Szene so umgekrempelt wie der grosse, fünftürige Jeep mit dem eindrücklich grollenden V8-Motor in den 90er Jahren. Mercedes ML, BMW X5, VW Touareg, alle sind im Windschatten des Grand Cherokee entstanden. Umgekehrt haben die Amerikaner mit Dieselmotoren auf die neuen Konkurrenten reagiert, momentan besteht das Occasionsangebot beim «Grand» rund hälftig aus Dieseln. Dazu figurieren ständig auch SRT8 mit 6,1-Liter-Motor (426 PS) unter den Angeboten – und schliesslich findet man stets Exemplare mit über 200 000 Kilometern auf dem Zähler für unter 5000 Franken. Wenn man nochmals die gleiche Summe für Investitionen auf der hohen Kante hat, kann das ein durchaus lohnendes Geschäft werden, denn die Substanz der Amerikaner ist überdurchschnittlich gut, obwohl Flugrost auf den Achsteilen bereits in jungen Jahren die Augen beleidigt. Selbst mit einem Diesel (2,7- und 3,0 Liter-Sechszylinder) muss man auf 100 km mit rund zehn Litern Verbrauch rechnen, dafür bietet der Grand Cherokee bis zu 3,5 Tonnen Anhängelast und gibt im Gelände eine eindrückliche Vorstellung ab. Mager ist das Platzangebot im Fond. Die Mängel Die MFK-Prüfer stossen häufig auf einen undichten Antriebstrang inklusive Antriebwellen-Manschetten oder auf eine einseitig ziehende Feststellbremse. Mit zunehmendem Alter wird der Jeep im Vergleich zu anderen Autos immer besser. Bei Multipart hält sich der Grand bezüglich Reparaturanfälligkeit im Mittelfeld. Die Störungen verteilen sich gleichmässig auf das Kühlsystem, die Treibstoffversorgung, die Elektrik und auf den Motor. Ersatzteile und Reparaturen gelten als vergleichsweise teuer. Die Preislage Anders als man vermuten könnte, stehen selbst die V8 nicht lange unverkauft herum; laut Auto-i-Dat liegt die Standzeit auf gleicher Höhe wie etwa bei einem Kombi der Mercedes C-Klasse mit Diesel. Einen vier Jahre alten Grand Cherokee mit 65 000 km gibt es als 5.7 V8 mit 326 PS ab rund 37 000 Franken, der 6.1 V8 (426 PS) kostet gemäss EurotaxNotierung kaum mehr. Die 3.0 CRD V6 mit 215 PS liegen nur rund 3000 Franken tiefer. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Jeep Grand Cherokee 3.6 (210 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Jeep Grand Cherokee Mängel Auf den ersten Blick sieht der Grand Cherokee in der MulitpartStatistik nicht schlecht aus. Überdurchschnittliche viele Mängel gibt es aber im Bereich der elektrischen Anlage, der Komfortelektrik und beim Turbolader. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 297.15 327.58 319.25 310.60 123.76 323.87 Motoren: Modellreihe ab 2005 Benziner von 148 kW/201 PS (3.7 V8) bis 313 kW/426 PS (6.1 SRT8), Diesel mit 160 kW/218 PS (3.0 CRD). Modellreihe ab 2010 Benziner mit 210 kW/286 PS (3.6) bis 344 kW/468 PS (6.4 SRT8), Diesel mit 140 kW/190 PS (3.0 CRD) und 177 kW/241 PS (3.0 CRD). 54 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Urgestein Der Wrangler steht für eine robuste Substanz. Der Wertverlust ist geringer als bei konventionellen Autos. Seit 2006 gibt es vom legendären Jeep auch eine verlängerte viertürige Version Unlimited, genau so wie der Zweitürer wird sie auch mit einem dreiteiligen Dach verkauft. Schritt für Schritt wird der Wrangler so zum Cabrio. Die Stabilisatoren und Radlager haben rasch zu viel Spiel und die Bremsleitungen sind bereits nach wenigen Jahren mit Rost überzogen. Ölundichtigkeiten am Antrieb sind fast normal und werden bei jeder Nachkontrolle beanstandet. Bei Multipart sieht man den Wrangler gerne, weil die Mechanik wenige Probleme bereitet, nur die selten auftretende Getriebeschäden können die Kostenbilanz verhageln. Einen Wrangler 3.8 V6 Sahara bekommt man gemäss Autoi-Dat für 20 000 Franken, ein 2.8 CRD Rubicon wird ab 22 500 Franken gehandelt (Baujahr 2009, 65 000 km). Jeep Cherokee Geländewagen Der Cherokee hat eine lange Historie, wurde zwischenzeitlich beerdigt (weil in den USA unter dem Namen Liberty angeboten und in Europa aus dem Programm genommen) und jetzt mit der Ankündigung einer Neuauflage wiederbelebt. Seine grosse Fangemeinde, die den herben Federungskomfort und das schwerfällige Handling gerne in Kauf nimmt, dürfte das freuen. Die letzte Generation darf bis 2,8 Tonnen an den Haken nehmen. Das Mängeldossier ist kleiner als jenes des Grand Cherokee, Dieselinjektoren, Klimakompressoren und Kreuzgelenke kommen darin am häufigsten vor. Die Motorfahrzeugkontrollen berichten von Ölleckagen am Antrieb, von ungleich ziehenden Feststellbremsen und häufiger von Unterbodenschäden. Ein vier Jahre alter 2.8 CRD mit 177 PS und 65 000 km auf dem Zähler liegt bei knapp unter 20 000 Franken, der V6-Benziner 3.7 (205 PS) mit serienmässiger Automatik liegt trotz höheren Neupreises rund 2000 Franken tiefer. M AR K EN VO N A—Z KI A Kia Carnival Kia Sportage: Auf dem Occasionenmarkt ist vor allem die zweite Generation vertreten. Kia Sportage/Hyundai Tucson Kompakt-SUV Der Sportage eröffnete bereits 1994, als alle anderen Hersteller immer grössere und schwerere SUV auf den Markt brachten, das Segment der Kompakten. Heute ist der Sportage eine anerkannte Grösse und gefällt in der dritten Generation nicht bloss durch sein kompaktes Auftreten, sondern auch mit einem dynamischen Styling. Diese ist im Occasionshandel aber noch kaum vertreten, die Rede ist darum vorwiegend von der 2004 bis 2010 angebotenen Baureihe. Sie ist leicht bedienbar, ausreichend motorisiert und teilt sich die technische Basis mit dem Hyundai Tucson. Rund zwei Drittel der hierzulande verkauften Sportage sind Turbodiesel, etwa ein Drittel davon mit Automatik. Die trinkfesten V6-Benziner mit 175 PS und serienmässiger Vierstufenautomatik wurden nur bis 2008 offiziell angeboten. Die Anhängelasten liegen zwischen 1600 und 1800 kg für den Kia, und bei 1400 bis 1600 kg für den Hyundai (Modelle bis 2010). Hyundai Tucson, 2010 abgelöst vom iX35. Die Mängel Junge Sportage profitieren von der seit 1. Januar 2011 gültigen sieben Jahre dauernden Werksgarantie (bis 150 000 Kilometer). Den Ruf hatten die früheren Generationen ziemlich lädiert. Der Tucson hat fünf Jahre Werksgarantie bis 100 000 km. Gemäss Multipart sind Motordefekte vergleichsweise häufig, beim Diesel auch Turbo- und Getriebeschäden, dazu kommen Defekte an der elektrischen Anlage. Neben eher seltenen Ölleckagen haben die MFK-Prüfer vieles andere zu bemängeln, zum Beispiel die Handbremse mit zu langem Weg oder poröse Gummis an der Vorderachse. Rost an Falzen und Kanten sowie früh rostende Abgasanlagen kommen eher beim Hyundai als beim Kia vor. Die Preislage Ein vier Jahre alter Kia Sportage 2.0 CRDi (150 PS) kostet rund 17 000 Franken, der 2.0 CVVT (141 PS) ab 15 000 Franken. Der Hyundai Tucson 2.7 V6 (175 PS) liegt bei 15 000 Franken, ein 2.0 CRDi (142 PS) mit Frontantrieb bei 11 000 Franken. Vom Tucson 2.0/142 PS Benziner sind viele Direktimporte im Umlauf. Das drückt auf den Wert. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Kia Sportage 2.0 CRDi (110 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Kia Sportage Mängel Vor allem Fahrzeuge älterer Jahrgänge sind mit Vorsicht zu geniessen, sagt die Multipart-Statistik. Rund um Motor, Turbolader und Elektrik können sich Reparaturen ergeben, die ins Geld gehen. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 132.00 278.00 317.00 418.00 51.10 302.00 Familienauto Sieben Plätze, davon fünf kindersitzkompatibel, Schiebetüren sowie 2000 kg Anhängelast: Das sind Versprechen, auf die Familienväter abfahren, nur entfachen sie keine automobile Leidenschaft. Genausowenig wie die Optik des Kia Carnival. Aber man kann von der ersten Reihe nach hinten durchgehen wie im Coop zwischen Gewürze- und der Suppenabteilung. Und sowieso geniesst man eine tolle Übersicht wie in einem hoch bauenden SUV. Weder dem bärigen 2,9-Liter-Turbodiesel mit 185 PS (bis 2010) noch dem aktuellen 2.2 CRDi mit 195 PS, an den in der Schweiz häufig eine Automatik gekoppelt ist, macht die Vollbelegung etwas aus. Locker und mit bis zu 14 ausgestreckten Beinen fährt er mit gesetzten 130 km/h stoisch die Leventina hoch. Als Reiseauto ist der Carnival mit Turbodiesel schier unerreicht und erfreulich knauserig. Hingegen geht die Nadel des Tankanzeigers im Benziner sofort in den freien Fall, wenn der V6 2.7 mit 188 PS Fahrt aufgenommen hat. Allerdings ist die Zeit des Carnival abgelaufen, der kleinere Carens mit ebenfalls bis zu sieben Sitzen wurde soeben neu aufgelegt. Er kann aber nicht wirklich als Carnival-Ersatz dienen. Die Mängel Schade wenn das positive Bild durch qualitative Defizite nachhaltig getrübt wird. Garantieanbieter und kantonale Prüfstellen kritisieren den Carnival gleichermassen. Die Zylinderkopfdichtung im 2.9 CRDi sowie der Zahnriemen sind nicht langlebig, Ölverlust am Getriebe ist chronisch, die Achsgelenke an der Hinterachse schlagen schnell aus. Auch mit Rost geht der Carnival relativ rasch eine Liasion ein, dies betrifft auch die Treibstoffleitungen. Die Preislage Einen Carnival 2.9 CRDi des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km sollte man im Handel mit guter Ausstattung für runde 18 000 Franken finden. Unbedingt auf den Pflegezustand achten. Wann immer möglich «ab MFK» kaufen. Motoren: Kia Sportage zwischen 2004 und 2010 Benziner mit 104 kW/141 PS (2.0 CVVT) und 129 kW/175 PS (2.7 V6). Diesel mit 83 kW/112 PS, 103 kW/140 PS und 110 kW/150 PS (alle 2.0 CRDi). Aktuelle Baureihe Benziner 120 kW/163 PS (2.0), Diesel 135 kW/184 PS NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 55 M AR K EN VO N A—Z KI A Auto für die Agglo: Für vier Personen bietet der Kia Picanto ausreichend Platz – egal ob in der zweiten (links) oder dritten Baureihe (oben rechts). Kia Picanto Klein und praktisch Seit zehn Jahren gibt es den Kia Picanto, und inzwischen ist man schon in der dritten Modellgeneration angekommen. Der Picanto II kam 2007, der Picanto III löste diesen 2011 ab. Das 2003 erstmals aufgelegte Kleinwagenmodell bleibt eine einfache Angelegenheit. Es gibt in der Schweiz nur einen Fünftürer und sonst gar nichts. Mittels klappbarer Rücksitze wird ein Minitransporter draus. Wer daran denkt, mit der kleinen Kiste auch mal vier Personen zusteigen zu lassen, sollte bei der Suche nach der passenden Occasion aufpassen. Die ersten Picanto II ab 2007 hatten im Fahrzeugausweis nur vier Plätze eingetragen. Wer mehr mitnehmen will, sollte im Zweifelsfall nachfragen – wobei Reisen zu fünft auch eher ein zweifelhaftes Vergnügen sind, aber wir reden hier von einem Kleinwagen. Vier Personen im Vieroder im Fünfsitzer: das passt. Fünf im Fünfsitzer: das wird eng. Der Picanto hat viele praktische Ablagen und federt sehr ordentlich. Das Fahrverhalten wird über die ausgeprägte Untersteuerneigung definiert, bleibt so auf der sicheren Seite. Sprich: Bei zu schneller Kurvenfahrt schiebt der Picanto über die Vorderräder. ESP war nicht serienmässig, kostete etwa für den 1.1 12V des Baujahres 2008 einen Aufpreis von 600 Franken. Das System sollte also auch nicht in jedem Gebrauchtfahrzeug vorausgesetzt werden. Die Raumausnutzung ist vorbildlich und das Gestühl nicht ärmlich, drückt aber am hinteren Körperteil etwas. Die Verfügbarkeit einer Getriebeautomatik liess viele Stadtmenschen zu einem Picanto greifen. Motorisch bot der bis 2011 gebaute Picanto II einen 1,1 Liter-Vierzylinder mit 65 PS, der kleinere Einliter mit 63 PS war nur von 2010 bis 2011 verfügbar. Der Picanto III hat entweder einen Dreizylinder-Einliter mit 69 PS oder einen 1,2 Liter-Vierzylinder mit 85 PS unter der Haube. Die Mängel Beim Occasionsversicherer Multipart verhält sich der Picanto so unauffällig wie im Leben auf der Strasse. Einige Motorschäden sind allerdings aktenkundig. Längere Stehzeiten können die vorderen Bremszangen festgehen lassen, was sich dann auf Scheiben und Beläge auswirken und den Weg vorzeitig in die Werkstatt weisen kann. Die Steckverbindung Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Kia Picanto 1.1 (40 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Kia Picanto Mängel Glaubt man Garantieanbieter Multipart, dann ist der Kia Picanto ein problemloser Kauf. In allen Baugruppen ist die Mängelquote unterdurchschnittlich. Die Beanstandungen der MFK legen den Schluss nahe, dass die Erstbesitzer es mit der Wartung nicht immer so genau nehmen. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 92.40 168.00 242.00 234.00 47.80 242.00 Motoren: Picanto I Benziner mit 48 kW/65 PS (1.1), Diesel mit 55 kW/75 PS (1.1 CRDi). Picanto II Benziner mit 46 kW/63 PS (1.0) und 48 kW/65 PS (1.1). Picanto III Benziner mit 51 kW/69 PS (1.0 CVVT) und 63 kW/85 PS (1.2 CVVT). 56 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 im Hauptkabelstrang kann oxidieren, und in der Folge lässt sich der Motor nicht starten (frühe Modelle). Die MFK-Prüfer sehen den Picanto nicht sehr positiv, der Koreaner scheint einmal mehr zu beweisen, dass Kleinwagen in puncto Pflege keine grosse Aufmerksamkeit geniessen. Einseitige Handbremswirkung, defekte Auspuffaufhängungen oder zerbröselte Scheibenwischerbesen deuten auf mangelhafte Wartung hin. Im Unterschied zum Kia Rio verschleisst auch die Auspuffanlage frühzeitig. Wer ein Objekt der Wahl unter die Lupe nimmt, sollte sich also vor allem intensiver mit dem Pflegezustand des Fahrzeugs befassen und gezielt nachhaken, ob vorgeschriebene Wartungsarbeiten auch tatsächlich ausgeführt wurden. Der Blick ins Serviceheft hilft da in vielen Fällen weiter – er sollte für Autointeressenten sowieso obligatorisch sein. Seit 2011 ist die aktuelle Version teilweise mit Dreizylindermotoren im Markt. Davon liegen bislang keinerlei Erfahrungen vor, dank der siebenjährigen Werksgarantie wird es vermutlich auch noch etwas dauern, bis es soweit ist. Für 2016 ist die nächste Generation angesagt. Die Preislage Ein Picanto 1.1 Style des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km ist für etwa 8000 Franken im Handel zu finden. Mangels Konkurrenz sind Autos mit Vierstufen-Automatik gefragter, sie kosten deshalb überproportional mehr. KIA MAR K E N VON A—Z LAN CIA Kia Rio Nutzwert Im Jahr 2000 kam der zwischen Kleinwagen- und Kompaktklasse positionierte Kia Rio erstmals in die Schweiz. 2005 fand ein Modellwechsel statt, seit 2011 ist die dritte Generation mit fünf Türen im Handel. Wer am Stammtisch lieber über etwas anderes als Autos redet, ist damit gut bedient. Knister- und Scheppergeräusche wechseln sich ab, ansonsten ist der Rio ein angenehmes Auto, das nicht stresst und ein gutes Platzangebot bietet. Die 1,6-LiterBenziner gibt es auch mit Automatik, die Diesel wurden kaum verkauft. Bei der MFK fallen angerostete Bremsleitungen auf, defekte hintere Radlager oder einseitig ziehende Handbremsen. Leider wird der Rio von Ölleckagen am Antrieb nicht verschont. Multipart winkt den Rio als praktisch problemfrei durch, was auch an der Werksgarantie über fünf Jahre liegen mag (seit 2011 sieben Jahre). Ein Kia Rio 1.6 CVVT Trend (112 PS) des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet rund 8800 Franken. Kia Sorento SUV Der Kia Sorento wurde zu einem grossen Erfolg, unterstützt von Anhängelasten bis 3,5 Tonnen (Automat, Handschalter drei Tonnen). Die ab 2009 gebaute zweite Generation mit selbst tragender Karosserie schafft das nicht mehr (2,5 t). Der 170 PS starke 2.5 CRDi schiebt durchzugskräftig an. In den ersten Jahren (3,5-Liter-Benziner und 2.5 CRDi ab 2002) war der V6-Benziner die gefragtere Version. Automaten wird man eher finden als Handschalter. Wegen vieler Probleme werden SorentoFahrer von den MFK-Prüfern zurück in die Werkstatt geschickt: undichte Lenkgetriebe, poröse Stabigummis, Spurstangengelenke ausgeschlagen, Ölverlust an Motor und Getriebe. Bei Multipart bekommt der Sorento bessere Noten. Ein Sorento II 3.3 V6/248 PS kostet laut Eurotax 19 000 Franken, der 2.5 CRDi mit 170 PS in Topausstattung ab 22 000 Franken. Eine schöne Schale mit zum Teil sehr individuellem Interieur: Lancia Ypsilon. Lancia Ypsilon Frauenauto? Nicht nur Emanzen werden streitlustig, wenn das Wort vom Frauenauto fällt. Auch Automanager hüten sich, dieses Wort in den Mund zu nehmen. Standardisierte Antwort auf entsprechende Fragen: Wir bauen keine Autos nur für Männer oder nur für Frauen. Ein Auto muss praktisch, sicher und komfortabel sein. Dann fühlt sich jeder darin wohl. Stimmt schon. Doch es gibt durchaus Autos, die durch ihre Form und durch ihre Einrichtung deutlich femininer erscheinen als andere, die frei sind von jedem aggressiven Wesenszug. Eines der besten Beispiele hierfür ist der Lancia Ypsilon. Bis 2003 hiess der Kleinwagen nur Lancia Y, seither schreibt man den Buchstaben aus, auch die aktuelle Bauserie ab 2011 nennt sich offiziell Ypsilon. Stil hatte der Benjamin bereits als Y, und er war schon lange besser als sein Ruf, nicht nur unter dem Aspekt, dass der Italiener ein Charakterdarsteller ist. Für Sitzbezüge und Türverkleidungen gibt es mehr Auswahl als nur Schwarz und Grau mit dezenten Streifen. Hier darf der Kunde in Farben schwelgen – und wenn noch Geld übrig ist, auch in Materialien: etwa Alcantara in eher aufregenden Tönen. Die Federung war stets relativ hart, der Zustieg in die zweite Reihe immer eng, im Kofferraum kann sich kaum etwas verlieren. Seit 2011 ist der Ypsilon ein Fünftürer und zwar ausschliesslich, weshalb nicht wenige Frauen dem Ypsilon die Freundschaft aufgekündigt haben. Die Mängel Multipart stuft den Ypsilon als eher unterdurchschnittlich zuverlässiges Automobil ein, als anfällig alles, was mit Elektrik zu tun hat, und vor allem die Lenkung. Auf den Strassenverkehrsämtern dauert die Nachkontrolle meistens etwas länger, weil sämtliche Baugruppen des Ypsilon überdurchschnittlich verschleissfreudig sind. Weil auch die Bremsanlage in der ganzen Bandbreite dazu gehört, liegt der Verdacht nahe, dass dem kleinen Italiener häufig nicht jener Wartungsaufwand zuteil wird, den er erwarten dürfte. Die Preislage Ein dreitüriger Ypsilon 1.4 Oro mit 95 PS des Jahrgangs 2009 (65 000 km) repräsentiert aktuell noch immer 7500 Franken an Wert. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Lancia Ypsilon 1.2 (51 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Lancia Ypsilon Mängel Dunkelrot sieht es beim Lancia Ypsilon in der Multipart-Statistik beim Thema Lenkung aus. Auch rund um die Elektrik gibt es überdurchschnittlich viele Schäden, die als Garantiefall abgerechnet werden. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER 135.31 211.35 185.98 262.44 48.11 171.80 Motoren: Baureihe 2003 bis 2011 Benziner mit 44 kW/60 PS (1.2), 59 kW/80 PS (1.2-16) und 70 kW/95 PS (1.4-16). Diesel mit 51 kW/70 PS (1.3-16 JTD) und 66 kW/90 PS (1.3-16 JTD). Neue Baureihe Benziner mit 51 kW/69 PS (1.2) und 63 kW/85 PS (0.9 TwinAir). Diesel 70 kW/95 PS (1.3 D-MJ). OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 57 M AR K EN VO N A—Z L AND ROV E R Range Rover – egal ob als Sport (links oben) oder als klassischer Range – steht für luxuriöse Ausflüge ins Gelände und gepflegtes Reisen. Range Rover Fahrender Herrensitz Seit 1970 im Markt, hat es keiner der zahlreichen Nachbilder geschafft, dem Briten das Image streitig zu machen. Selbst einem Cayenne Turbo S oder Cadillac Escalade reicht es dafür nicht. Wie ein Fels steht der Range mit seinen 3,5 Tonnen Anhängelast in der Brandung, Raumangebot und Geländetauglichkeit sind über jeden Zweifel erhaben, ebenso der massive Auftritt, der aber dann doch irgendwie sozialverträglicher geblieben ist als bei den neu aufgekommenen Konkurrenten. Hinzu kommt: Sowohl die interimistischen Besitzverhältnisse von BMW und später von Ford haben die Ikone in verlustreichen Jahren weiter reifen lassen. Weder die Deutschen noch die Amerikaner haben das Image lädiert, im Gegenteil. Die neuen indischen Besitzer können nun davon profitieren. Der Range gilt immer noch als fahrender Herrschaftssitz und ermöglicht den Potente Triebwerke wie der Transport von bis zu 2100 Litern Gepäck oder V8 Diesel treiben den Range an. anderen Gütern, das macht beinahe einem VW T5 Konkurrenz. Den Range gibt es seit 43 Jahren, den rund 20 cm kürzeren Range Rover Sport aber erst ab 2005, und seither läuft er dem Original den Rang ab, weil es Land Rover verstanden hat, die typischen Range-Gene in das etwas günstigere Modell zu transformieren, ohne einen Yota vom luxuriösen Charakter abzugeben. Wobei anzumerken ist, dass der Sport technisch auf dem Land Rover Discovery basiert – und es ein geschickter Marketingzug war, ihn namensseitig am Range anzudocken. Allerdings kann der kleinere Range mit seinem grossen Vorbild sehr gut mithalten. Der Sport hat es dick zwischen den beiden fast zwei Meter auseinanderliegenden Aussen- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Range Rover 3.6d HSE (200 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Range Rover Mängel Eine makellose Bilanz sieht anders aus. Kühlsystem und Klimaanlage verursachen bei Multipart ebenso wie Treibstoffanlage, Turbolader oder die Komfort-Elektrik überdurchschnittlich viele Garantiefälle, die dann auch schnell ins Geld gehen können. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 223.00 917.00 378.00 1110.00 70.00 320.00 Motoren: Benziner von 210 kW/286 PS (4.4 V8) bis 375 kW/510 PS (5.0 V8), Diesel von 130 kW/177 PS (3.0d) bis 230 kW/312 PS (4.4 TD). Turbolader Komfort-Elektrik 58 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 spiegeln. Er schlägt sich im Gelände gut, auch dank des serienmässigen Terrain-Response-Systems, das den Allradantrieb per Drehschalter an verschiedene Untergründe anpasst, und der ebenfalls serienmässigen Luftfederung. Darüber hinaus agiert er auch souverän im Kurvengeschlängel, wo er den grösseren Bruder krass distanziert. Erheblich gewichtserleichtert gibt es seit 2012 einen neuen Range Rover, der natürlich noch nicht auf dem Occasionenmarkt angekommen ist. Die Vorstellung des neuen Sport ging im März 2013 über die Bühne. Die Mängel Die Nachkontrolle absolviert ein Range normalerweise ohne grosse Probleme, eher mit kleinen Wehwehchen wie einer nicht funktionierenden elektrischen Spiegelverstellung. Leicht zu beheben, aber teuer sind die auch häufiger bemängelten defekten Katalysatoren. Weil man einen Range Rover nicht fortwirft, kann es im hohen Alter dann zu kostspieligen Reparaturen kommen. So fällt der Range dann bei verschiedenen Baugruppen im Sündenregister von Multipart mit der Farbe Orange auf. Dazu gehört das Kühlsystem mit Leckagen, bei den Dieselmotoren müssen teure Turboschäden behoben werden. Ausfälle der elektrischen Stellmotoren sind ebenfalls nicht selten. Die Mängel Für Fahrzeuge, die vier Jahre alt und 65 000 km gelaufen sind, muss man knapp 40 000 Franken und aufwärts budgetieren. Ein Range Rover Sport 2.7 Td6 mit 190 PS wird ab rund 37 000 Franken gehandelt. Ein Kompressor 4.2 V8 mit 390 PS kostet im Sport etwa 42 000 Franken, der grosse Range mit den gleichen Eckdaten liegt bei 52 000 Franken.Ein Range Rover 3.6 d mit 272 PS ist ab 55 000 Franken angeschrieben. L A ND ROVER MAR K E N VON A—Z LEXUS Land Rover Freelander Enfant Terrible Der Freelander wurde als erstes Produkt von Land Rover nicht für das Gelände und für den Anhängerbetrieb, sondern für den Stadtdschungel geschaffen und auch mit Frontantrieb angeboten. Der Freelander ist ein noch einigermassen übersichtlicher, kommod ausgestatteter und vergleichsweise kompakter Hochgestuhlter. Das seit 1998 vermarktete Modell kann alles, auch Gelände, wenn es denn ein Allradler ist. Er darf 2000 kg schwere Anhängelasten ziehen. Seit 2007 läuft die zweite Generation, ein neuer Freelander wird per 2015 erwartet. Die obligatorische Kontrolle verlässt der Freelander relativ gesehen problemfrei. Motor und Getriebe schwitzen Öl, Spurstangen können ausgeschlagen sein. Gefährlicher Rost kommt nicht vor, die Auspuffanlage ist langlebig. Für einen 2.2 TD mit 152 PS (2009, 65 000 km) muss man etwa 23 000 Franken zahlen, der 3,2-Liter-Benziner mit 233 PS steht ab 17 000 Franken in der Liste. Dynamisch gestylte Karosserie: Der Lexus als Hybridmodell RX 450h (oben) und als reiner Benziner RX350 (links). Lexus RX Land Rover Defender Urgestein Der rustikale Brite, den es seit 1948 in mehr oder weniger unveränderter Optik zu kaufen gibt, gehört zu den gesuchtesten Occasionen, und der Bestand von rund 4000 Einheiten weist ihn als eines der zähesten Autos aus. MFK-Prüfer kennen zwei Sorten: gnadenlos vergammelte Arbeitstiere, an denen praktisch nichts mehr stimmt, oder topgepflegte Hobbyexemplare, an denen es nichts zu bemängeln gibt. Die Turbodiesel-Motoren von Land Rover (bis 2007) und seither von Ford mit jeweils 122 PS sind genauso gut, wie sie gewartet werden. Der Interessent für einen gebrauchten Defender muss zuerst einmal lange suchen, bis er das passende Modell findet, und dann nicht sofort zuschlagen, sondern sich ein genaues Bild vom Pflegezustand machen. Defender Kombi 90 (3türig, 2009, 65 000 km) ab 21 000 Franken, Landi 110 (5türig) ab 24 000 Franken. Hybrid-SUV Die wesentliche Geschäftstätigkeit des Toyota-Luxusablegers spielt sich weiterhin vorwiegend in den USA und neuerdings in Russland ab. Nach einem beachtenswerten Debüt mit der Luxuslimousine LS und kurzzeitigen Erschütterungen bei der etablierten Konkurrenz hat sich Lexus in der Schweiz vorwiegend mit dem hybriden SUV RX einen hervorragenden Namen geschaffen. Wenn Lexus RX, spricht vieles für einen Hybrid. Nicht zuletzt die beruhigende Art der Fortbewegung im Stop-and-Go-Verkehr. Trotz der der grossen Bodenfreiheit bleibt der RX eher Cruiser als Climber, so drückt es auch die dynamisch gestylte Karosserie aus. Die Mängel Es sind wenige Problemzonen, die den Besitz eines Lexus RX trüben können. Die Hybride schneiden sogar besser ab als die reinen Benziner. Man muss einfach berücksichtigen, dass ab dem fünften Jahr – neuerdings ab dem achten – nach der ersten Inverkehrssetzung die Garantie auf den Hybridkomponenten erlischt und es fortan teuer werden kann, wenn die 288-Volt-Batterien (Nickel-Metallhydrid, NiMH) kollabieren. Solche Fälle sind freilich kaum bekannt. Auf den Strassenverkehrsämtern steht der Antriebsstrang im Fokus, da kommt es gelegentlich zu Leckagen, und die Nummernschildbeleuchtung fällt überdurchschnittlich häufig aus, das ist ärgerlicher als dramatisch. Die wenigen Lexus-Vertretungen in der Schweiz werden gelegentlich mit Problemen im elektronischen Bereich herausgefordert, und als Schwachpunkt überhaupt gilt der Klimakompressor. Nach Ablauf des Gratis-Service-Programms (drei Jahre oder maximal 100 000 km) steigen die Wartungskosten; Ersatzteile sind ohnehin mindestens so hochpreisig wie der Markenname. Die Lexus RX-Bremsen verschleissen meistens zu schnell. Die Preislage Für einen RX 450 h Executive von 2009 und einer Laufleistung von 65 000 km mit 250 PS (Systemleistung 299 PS) sind rund 40 000 Franken zu budgetieren. Ein gleichalter Benziner RX 350 mit 277 PS kostet um die 30 000 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 59 M AR K EN VO N A—Z MAZ DA Mazda 5 Minivan Die erste Serie des Mazda 5 mit hinteren Schiebetüren und wahlweise siebenfacher Bestuhlung datiert von 2004, 2010 kam die zweite Serie. Der mittlere Sitz im Fond ist eher Ablagefläche oder Armauflage. Die dritte Sitzreihe ist versenkbar, ab 2008 sind die Schiebetüren wahlweise mit elektrischem Antrieb zu haben. Die Benzinaggregate motorisieren das mindestens 1,5 Tonnen schwere Auto schlapp, die drehmomentstarken Diesel sind die bessere Wahl. Leider gibt es Automatik nur mit 2,0-Liter-Benziner (145 PS). Auf der MFK stossen die Prüfer auf beschädigte Hitzeschilder und undichte Dämpferbeine an der Hinterachse, manchmal sind auch die Fahrwerksgummis abgelebt. Multipart winkt den Mazda Minivan mit grüner Farbe durch, musste nur vereinzelt Turbolader (Diesel), Anlasser oder Dieselpartikelfilter bezahlen. Einen Mazda 5 2.0d Sport mit 143 PS sollte man für rund 17 000 Franken finden (2009/65 000 km), der 110 PS starke 2.0d Comfort wird um rund 2500 Franken günstiger offeriert. Mazda MX-5: Die 2006 verkaufte Baureihe (links unten) liegt in der Preisklasse um 10 000 Franken und darunter, seit 2006 gibt es den Mazda mit Stoffverdeck oder als Coupé mit Verbundkunststoff-Dach. Mazda MX-5 Dauerbrenner. Mazda gehört das Verdienst, die Roadster-Klasse wiederbelebt zu haben. 1990 kam der Japaner mit den klappbaren Scheinwerfern zu uns. Mehr braucht es nicht, um Fahrspass zu haben. In Anbetracht der rigorosen Bussen ist man fast dankbar, dass es dem MX-5 untenherum etwas an Schmalz fehlt. Das kontinuierliche Engagement – 2006 wurde eine Coupé-Version mit elektrisch betriebenem festem Dach nachgeschoben – zahlt sich für die Japaner aus; 2015 wird die nächste Generation aufgelegt. Mazda CX-7 SUV 2007 brachte Mazda mit dem CX-7 den ersten eigenen SUV auf den Markt. Als Defizit kritisierten die Händler das Fehlen einer Diesel- und einer Automatikversion, der Makel wurde 2009 mit einem 2.2 CD zum Teil ausgeräumt. Seit 2012 offeriert Mazda den kompakteren CX-5 als Benziner und Diesel (Handschalter und Automat), der CX7 ist aus dem Programm; dabei hat er Qualitäten in puncto Fahrdynamik, Raumangebot und Power. Das Dasein quittiert er bislang mit geringen Mängeln auf der MFK, nur die ungleich ziehende Handbremse wird gerne kritisiert. Auch Multipart hat den SUV als problemloses Auto memoriert. Die Lenkung fällt aus dem Rahmen und kann einige Kosten verursachen. Ein CX-7 2.3 T Sport (260 PS) kostet ab 21 000 Franken, der 2.2 CD Turbodiesel (173 PS), identisch ausgestattet, wird 1000 Franken höher bewertet. Für beide gilt: Erstzulassung 2009, 65 000 km. Die Mängel Für Multipart sind Garantieabschlüsse über einen MX-5 eine vergleichsweise sichere Angelegenheit, das Auto wird als weitestgehend problemlos geführt. Vereinzelt kommt es zu kaputten Katalysatoren oder zu Zahnriemenmalheuren – sowie Motorschäden bei Vollgas-Piloten. Weniger teuer sind Zündspulenschäden beim Zweilitermotor. Auf der MFK wird Ölverlust an Motor und Getriebe beanstandet. Im Laufe der Zeit kann es zu Rost an den Schwellern kommen, sonst haben die Prüfer kaum je etwas zu reklamieren, ausser Tuning, welches nicht im Fahrzeugausweis eingetragen ist und der Mazda sowieso nicht nötig hat. Nach ungefähr zehn Jahren ist die Heckscheibe ausgebleicht. Die Preislage Ein MX-5 mit Stoffdach liegt gemäss Auto-i-Dat bei 13 500 Franken als 1,8-Liter mit 126 PS (2009, 65 000 km), für den 160 PS starken Zweiliter bezahlt man fast 3000 Franken mehr. Zweiliter-Coupés mit Klappdach liegen sogar eher etwas darunter. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Mazda MX-5 1.8i-16 (93 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Mazda MX-5 Mängel Eigentlich ist der Mazda MX-5 ein grundsolides und unkompliziertes Auto. Bei Multipart verderben nur (teure) Motorschäden die Bilanz. Das dürfte in erster Linie ein Wartungsproblem sein (Zahnriemen) und eine Frage der pfleglichen Behandlung. Also beim Kauf Serviceheft studieren und auch den Vorbesitzer, wenn möglich, ein bisschen abklopfen. 60 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial 129.48 368.13 230.66 510.84 32.48 330.18 Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Modell bis 2006 Benziner mit 81 kW/110 PS (1.6i16) und 107 kW/146 PS (1.8i-16). Modell ab 2006 Benziner mit 93 kW/126 PS (1.8i-16) und 118 kW/160 PS (2.0i-16). Gleiche Motoren auch im Coupé. M A Z DA Mazda 2 Kleinwagen Das meistverkaufte Modell des japanischen Herstellers ist zur Zeit der kleine Mazda 2. Den Zweier begleitet eine holprige Geschichte, als Vorgänger des aktuellen Modells musste der in Deutschland gefertigte Fünftürer auf Basis des Ford Fusion herhalten, der freilich als eines der problemlosesten Autos überhaupt gilt. Auf den Motorfahrzeugkontrollen ist und bleibt auch die seit 2007 angebotene Baureihe ein problemloses Auto. Begünstigt wird dies dadurch, dass die durchschnittliche Fahrleistung gering ist, und die meistens älteren Eigner den Wartungspflichten gerne nachkommen. So führt Multipart den aktuellen Mazda 2 als unauffälliges Auto durchgehend mit der Farbe Grün, registriert aber gelegentlich defekte Anlasser, ausgefallene Fensterheber, Zündspulen und Zündkerzen. Der in der Schweiz fast ausschliesslich als Fünftürer verkaufte Mazda 2 kostet mit vier Jahren und 65 000 km als 1.3i Exclusive (86 PS) rund 9500 Franken. Wer kein Premium braucht, ist mit dem Mazda 6 gut angezogen. Besonders gut verkauft sich der Kombi (oben). Mazda 6 Mittelklasse Der Markstart des Mazda 6 datiert auf 2002. Wegen der Premiummanie geriet der dynamisch gestylte Sechser als Fünftürer und auch als Kombi wie einige Mitbewerber zwischen Hammer (etwa BMW Dreier) und Amboss (Skoda Superb, Hyundai i40). Kultivierte Motoren, gutes Raumangebot und Komplettausstattung bleiben seine Kernkompetenzen auch in der 2012 lancierten dritten Generation. Allradler gibt es seit 2008 nicht mehr. Die Mängel Der Japaner leistet sich bei den Nachkontrollen einige Patzer, so poröse Gummilager und zu viel Lenkspiel, ab ungefähr dem siebten Jahr gibt es sogar Rostbefall an tragenden Teilen. Rost an Kanten und Falzen kommt schon früh vor, gilt aber nicht als sicherheitsrelevant. Bei den jüngeren Sechsern zeigt sich überdurchschnittlich hoher Reifenverschleiss. Für Multipart ist der Mazda 6 ein problemloser Fall; durchgängig werden alle Komponenten mit Grün bewertet, vereinzelt kommen verstopfte Dieselpartikelfilter, ausgestiegene Zündkerzen und defekte Turbolader vor, die Batterie hält nicht lange bei viel Kurzstreckenbetrieb. Elektrikschäden sind vergleichsweise teuer. Die Preislage Fünftürige Mazda 6 mit der Einstiegsmotorisierung 1.8/120 PS sind mit Jahrgang 2009 und 65 000 km ab 13 000 Franken zu haben, ein 2.2 CD mit 125 PS mit Exklusive-Ausstattung kostet ab 15 500 Franken. Zweiliter-Kombis mit 147 PS sind ab 14 000 Franken im Markt, der 2.5 Sport mit 170 PS kostet als Kombi etwa 17 000, der 2.2 CD Sport mit 163 PS rund einen Tausender weniger. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Mazda 6 Break 2.0-16 DISI (114 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Mazda 6 Mängel So wünscht man sich auch die Zeugnisse seiner Kinder: Keine Beanstandungen, alles im grünen Bereich. Multipart führt alle Baugruppen des Mazda 6 mit unterdurchschnittlichen Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 129.48 289.13 228.65 299.40 30.06 275.20 Motoren: Baureihe ab 2008 Benziner von 88 kW/120 PS (1.8-16) bis 125 kW/170 PS (2.5-16). Diesel von 92 kW/125 PS (2.0-16 CD) bis 132 kW/180 PS (2.2-16 CD). Baureihe 2002 bis 2008 Benziner von 88 kW/120 PS (1.8-16) bis 191 kW/260 PS (2.3-16 T MPS). Diesel von 89 kW/121 PS (2.0-16 CD) bis 105 kW/143 PS (2.0-16 CD). NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Mazda 3 Kompaktklasse Nach sechs Generationen Mazda 323 folgte 2003 die erste Serie Mazda 3, die mit einer Überarbeitung 2006 bis 2009 hielt. Die seither verkaufte Baureihe wird, anders als der Vorgänger, in Europa nur noch als Fünftürer angeboten. Gute Verarbeitung, einfache Bedienung, ausgezeichnete Sitze, leicht schaltbares Getriebe und ein dynamisches Handling sprechen für den Japaner. Aber der Wendekreis ist gross und der Knieraum hinten knapp. Multipart registriert gelegentlich defekte Anlasser und Generatoren, die Schäden im Bereich Treibstoffversorgung liegen über dem Durchschnitt. MFK-Prüfer stossen manchmal auf ölfeuchte Motoren und auf gerissene Aufhängungsgummis. Der Ölverbrauch ist hoch. Ein aktueller Mazda 3 ist gemäss Auto-i-Dat als Zweiliter mit Automatik und 150 PS 13 000 Franken wert, als 260 PS starker MPS mit 2,3-Liter-Turbo gilt er etwa 17 500 Franken (jeweils Baujahr 2009, 65000 km). OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 61 M AR K EN VO N A—Z ME RCE D ES Mercedes C-Klasse Die Wurzeln der C-Klasse reichen bis weit in das vorige Jahrhundert zurück. Als der schwäbische Hersteller 1982 sein Modellportfolio in Regionen unterhalb von S- und E-Klasse ausdehnte, nannte man den daraus resultierenden 190er «Baby Benz». Daraus wurde dann 1993 die C-Klasse – ein ausgewachsenes Mittelklassemodell weit entfernt von einem Einsteiger-Mercedes. Nachdem der Hersteller 1996 die C-Klasse auch als Kombi (T-Modell) anbot, sind die Vorlieben der Schweizer C-Klasse-Käufer klar definiert: Der Kombi ist die am weitaus häufigsten georderte Variante vor Viertürer und Coupé. Die C-Klasse wird klassisch auf die Hinterräder angetrieben, im Laufe der Modellpflege der Baureihe 203 bietet sie der Hersteller seit 2002 auch mit Allradantrieb (4Matic) an. Besonders stark auf dem Occasionenmarkt vertreten ist die Baureihe 204, die seit 2007 verkauft wird, 2011 erfolgte eine Modellpflege. Die Motorenpalette ist geradezu unüberschaubar, zuoberst stehen die AMG-Modelle mit acht Zylindern. Wer sich umschaut, kann mit der 50-Prozent-Regel kalkulieren: Rund jede zweite C-Klasse, die gebraucht angeboten wird, ist ein Kombi, etwa jedes zweite Fahrzeug hat einen Dieselmotor, und sogar mehr als 50 Prozent sind mit einem Automatikgetriebe ausgestattet. Die Mängel Durchgängig hinterlässt der Mitteklasse-Mercedes auf den Motorfahrzeugkontrollen einen durchzogenen Eindruck. Auffällig sind vor allem ausgeschlagene Tragund Führungsgelenke am Fahrwerk ab dem sechsten Jahr sowie abgenutzte Stossdämpfer und zu grosses Spiel in der Lenkung. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mercedes C220 CDI (125 kW) Modell 2010. QUALITÄTSCHECK Mercedes C-Klasse Mängel Die C-Klasse von Mercedes hat noch Nachholbedarf, denn die Qualität ist eher durchschnittlich. Dies ändert sich bei den jüngsten Modellen, ansonsten registriert Multipart häufiger Schäden an Turbo, Treibstoffversorgung (Benziner), Generatoren oder Anlassern. Auch das MFK-Urteil fällt eher durchwachsen aus. 62 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 306.00 570.00 631.00 570.00 88.00 345.00 Motoren: Baureihe 204 (seit 2007) Benziner von 115 kW/156 PS (C180) bis 225 kW/306 PS (C350) sowie als C63 AMG 336 kW/457 PS. Diesel 88 kW/120 PS (C180 CDI) bis 195 kW/265 PS (C350 CDI). Baureihe 203 (2000 bis 2007) Benziner 105 kW/143 PS (C180) bis 250 kW/367 PS (C55 AMG). Diesel 110 kW/150 PS (C220 CDI) bis 165 kW/224 PS (C320 CDI). M E RC E D ES Reisetauglich: Vor allem der Kombi (ganz oben) überzeugt mit viel Gepäckraum. Dreimal C-Klasse der aktuellen Baureihe: Das T-Modell (links) hat einen Anteil von rund 50 Prozent an den Verkäufen, dazu sind Limousine (oben in der modellgepflegten Variante von 2011) und das Coupé CLC (rechts) im Programm. Mercedes E-Klasse Obere Mittelklasse Die E-Klasse gilt als Business-Limousine schlechthin – und in den Kombi passen nicht nur die Musterkollektionen von Aussendienstlern, sondern auch das Reisegepäck der ganzen Familie, ohne dass sich irgendwer beim Packen bescheiden muss. Die auf dem Occasionenmarkt sehr präsente Baureihe W 211, die von 2002 bis 2009 verkauft wurde, war zu Beginn mit einigen Problemen behaftet. Hauptsächlich wegen des pannenanfälligen SBC-Bremssystems (Sensotronic Brake Control oder Elektrohydraulische Bremse, bis 2006). Wer also nach einer älteren EKlasse sucht, sollte eher ein Fahrzeug wählen, das jünger als Baujahr 2006 ist. Zwischen Jahrtausendwende und 2007 auf dem Markt: Mercedes C-Klasse als Kombi und Limousine der Baureihe 203. Multipart führt die C-Klasse als durchschnittlich zuverlässiges Automobil mit häufigen Anlasser-, Generatoren- und Treibstoffpumpenschäden. Das Bild bessert sich bei den jüngeren Modellen auffällig. Allerdings hat die C-Klasse noch nicht zu jenem Image der Vergangenheit zurückgefunden, das verhiess, eine C-Klasse sei unkaputtbar. Leidig ist der chronische Ärger mit den Piezo-Injektoren bei den 220/250 CDI ab 2009. Die Preislage Trotz der nicht über jeden Zweifel erhabenen Qualität ist eine C Klasse dank dem seit über 10 Jahren vom Schweizer Importeur inkludierten Swiss-Integral-Angebot bis 100 000 km oder maximal zehn Jahre immer eine Überlegung wert. Ein noch ziemlich aktueller C180 mit 156 PS starkem 1,6 Liter Kompressormotor (leichtes Lifting 2012) bekommt man für unter 20 000 Franken (2009/65 000 km), der Stern prangt dann noch auf der Motorhaube. Bei einem C 250 CDI Avantgarde steckt er grösser im Kühlergrill, mit 204 PS als Kombiversion T-Modell wird so ein Modell für rund 27 000 Franken gehandelt, ein entsprechendes 4Matic-Modell kostet gut 6000 Franken mehr. 4MaticModelle von Mercedes mit Dieselmotor als Kombi gehören in der Schweiz weiterhin zu den gesuchtesten Occasionen. Und C-Klasse Mercedes gehören zu den häufiger direkt in die Schweiz importierten Modellen, erfreulicherweise zeigt sich der hiesige Importeur gemäss unseren Informationen gegenüber solchen Autos recht kulant. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Die Mängel Bei Multipart reicht es nur zu einer durchschnittlichen Gesamtbewertung. In der Kategorie Getriebe schimmert sogar die Farbe Rot auf. Das betrifft insbesondere Automatikgetriebe. Ausserdem gibt es viele Reparaturen am Kettenspanner. Wasserpumpen, Anlasser und Generator erreichen ebenfalls nicht gewohnten Mercedes-Standard. Wie bei der C-Klasse sorgen beim Turbodiesel ab 2009 die Piezo-Injektoren für viel Ärger. Auf den Motorfahrzeugkontrollen kommt es zur Kritik am Fahrwerk wegen ausgeschlagener Traglager, sogar Federbrüche müssen festgestellt werden. Die Preislage Wer sich nach Fahrzeugen des Jahrgangs 2009 mit rund 65 000 km umschaut, zahlt für einen Viertürer der Baureihe W212, die soeben gründlich überarbeitet wurde, als E200 CGI mit 184 PS 22 000 Franken. Ein E250 CGI mit 204 PS als Kombi mit Automatik kostet 27 000 Franken. 4Matic-Fahrzeuge sind als 2009er noch W211-Modelle: Ein E280 CDI T 4Matic (V6Diesel, 190 PS) kostet um 31 000 Franken. Die Automatik war Serie wie beim E500 (388 PS). Der kostet als Limousine 37 000 Franken. Die Allradmodelle der E-Klasse brauchen laut Auto-i-Dat markant länger als die Konkurrenzprodukte von Audi und BMW, bis sie einen neuen Besitzer finden. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 63 M AR K EN VO N A—Z ME RCE D ES Die zweite Generation der B-Klasse (links oben) ist dynamischer gestaltet als die erste (grosses Foto). Die zweite Baureihe der A-Klasse (links unten) lief von 2004 bis 2012 vom Band. Mercedes A- und B-Klasse Raumwagen Mit der A-Klasse wagte sich Mercedes 1997 auf ein völlig neues Terrain: Ein kompaktes Fahrzeug mit der Variabilität und dem Raumangebot eines kleinen Vans. 2005 folgte mit der B-Klasse eine grössere Schwester mit dem gleichen Grundkonzept inklusive Frontantrieb und Sandwichboden. Die B-Klasse ist – ohne den durchgehenden Sandwichboden – in der Neuauflage 2011 bei diesem Konzept geblieben, während die seit kurzem erhältliche A-Klasse (W176) mit stromlinienförmiger Karosserie nun dem Mainstream in der Kompaktklasse folgt. Die alte A- und die B-Klasse bleiben Aussenseiter und besetzen so interessante Nischen, bieten vor allem viel Raum auf kleiner Fläche, eine hohe Variabilität und einen leichten Einstieg. Und nach kurzer Eingewöhnung perfekte Bedienung, auch ohne die optional erhältlichen elektrischen Stellmotoren. Dynamik ist weniger ihr Ding. Bis 2010 gab es eine dreitürige A-Klasse – von Mercedes als Coupé apostrophiert –, bis zum Erscheinen der B-Klasse auch eine A-Langversion mit unverdientem Misserfolg. Die Mängel Die erste A-Klasse war qualitativ eine Enttäuschung, was ab 2005 folgte, gilt als mustergültig. Anlasser und Generatoren geben gemäss Multipart aber häufig den Geist auf, die B-Klasse plagen auffällige Batterieprobleme (Kurzstreckenbetrieb). Die MFK-Prüfer stossen auch auf gebrochene Schraubenfedern, der Hebelweg der Handbremse ist häufig zu lang, manchmal wird Ölfeuchtigkeit am Antrieb reklamiert. Multipart führt A- und B-Klasse als gute, wenig anfällige Autos. Defekte an Heizungslüftern und Bremslichtschaltern kennt man in den Werkstätten gut. Enttäuschend ist früher Rost an Falzen und Kanten. Die Preislage Für Autos des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km muss man im Fall des A180 mit 115 PS in gehobener Ausstattung 15 000 Franken budgetieren, ein B200 T mit 193 PS wird für rund 18 500 Franken angeschrieben. Die Dieselpreise sind stabil etwas höher. A180 CDI mit 109 PS kosten ab 17 000, B200 CDI mit 140 PS etwa 20 000 Franken. Man muss aber berücksichtigen, dass kaum ein Mercedes-Neuwagenkunde darauf verzichtet, bei der Bestellung viele Kreuze bei den Optionen anzubringen. Nicht vergessen: Gratisservice bis 100 000 km oder zehn Jahre ist inkludiert beim Neukauf über den Generalimporteur. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mercedes A150 (70 kW) Modell 2010. QUALITÄTSCHECK Mercedes B-Klasse Mängel Die B-Klasse von Mercedes zeigt sich in der Multipart-Statistik in erfreulichem Grün. Das gilt für Benziner wie Diesel gleichermassen. Bei der AKlasse finden sich hingegen häufiger Mängel an Komfort-Elektrik, elektrischer Anlage und Turbolader. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 174.00 308.00 k.A. 270.00 80.00 208.00 Motoren: B-Klasse erste Baureihe Benziner von 70 kW/95 PS (B150) bis 142 kW/193 PS (B200T). Diesel von 80 kW/109 PS (B180 CDI) bis 103 kW/140 PS (B200 CDI). A-Klasse zweite Baureihe (2005-2011) Benziner von 70 kW/95 PS (A150) bis 142 kW/193 PS (A200T). Diesel von 60 kW/82 PS (A160 CDI) bis 103 kW/140 PS (A200 CDI). 64 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Mercedes ML SUV Als der Mercedes ML 1997 auf den Markt kam, war er der absolute Platzhirsch. Aber die Schwaben mussten dafür mit einer Imagedelle bezahlen, denn das Qualitätsniveau entsprach in den ersten Jahren nicht den Erwartungen. Das Platzangebot der zweiten Generation ist grosszügig, auch im Laderaum, der Federungskomfort besser als die Fahrdynamik. Motorische Vielfalt macht die auf Sicherheit bedachte M-Klasse für breite Käuferschichten interessant, auch wenn die Ladekante für Hunde zu hoch geraten ist. Bereits die erste Generation erreichte im Euro-NCAP-Test vier Sterne, der 2005 vorgestellte W164 bekam deren fünf. Je nach Modell dürfen zwischen 3050 und 3500 kg an die Anhängerkupplung. Multipart registriert beim ML recht viele Schäden an den Benzin- und Dieselmotoren, ansonsten ist die Reparaturanfälligkeit bei jüngeren Exemplaren bis auf die DieselEinspritzdüsen gering. Die MFK bestehen die W164 meistens auch mit hohen Kilometerleistungen ohne Beanstandungen. Wenn es welche gibt, geht es um Ölverlust am Antriebsstrang oder undichte hintere Stossdämpfer. Ein ML 350 mit 272 PS kostet 36 000, ein 280 CDI mit 190 PS um 33 000 Franken (Baujahr 2009, 65 000 km). ML gehören zu den Autos, die am schnellsten wieder einen neuen Käufer finden, sagt Auto-i-Dat. M E RC E D ES Unkomplizierter Kauf: Der Mercedes SLK zeigt sich als Musterknabe in allen Baureihen. Mercedes SL Mercedes SLK Roadster Mercedes hat das klappbare Stahldach nicht erfunden, aber 1996 wiederentdeckt und mit dem SLK einen Volltreffer gelandet. Als Occasion stellt der SLK von Mercedes eine sehr empfehlenswerte Möglichkeit dar, bei Bedarf offen fahren zu können, und dies fast ohne Reue. Unter den modernen Mercedes gilt er als eines der problemlosesten Produkte. Selbst die erste Baureihe R170, die bis 2004 verkauft wurde, ist bei entsprechender Wartung durch den Vorbesitzer ein unkomplizierter Occasionenkauf. Das kompakte Cabrio wirkt eher luxuriös, sicher nicht puristisch, und so fährt es sich auch. Leise ist er, und dank kompakter Masse und kleinem Wendekreis auch handlich. Geschlossen fährt er sich wie ein Coupé, komfortabel, präzise, aber nicht wirklich sportlich. Die motorische Bandbreite der Serie R 171 (bis 2011) reicht von 163 bis 305 PS.Eigentlich genügt schon der Basisbenziner mit 1,8 Liter Hubraum und Kompressor (200K, bis 2008 mit 163 PS, danach 184). Mehrheitlich finden sich im Occasionsangebot jedoch die fülligen V6 mit 3,0 oder 3,5 Liter Hubraum, geschaltet werden sie über fünf- oder siebenstufigen Getriebeautomaten. Überirdische AMG-Versionen krönen die Serie mit bis zu 360 PS im SLK 53 AMG. Nachteilig ist, dass man hinter den Sitzen rein gar nichts verstauen kann, und auch das Fassungsvermögen des Kofferraums bleibt sehr beschränkt. Die Mängel Bei Multipart gilt der SLK als Musterknabe, Ärger sollen höchstens entladene Batterien und das Zündschloss machen. Wir wissen ausserdem von einigen defekten Klimaanlagen und Automatikgetrieben. Auch auf den Motorfahrzeugkontrollen hat man Freude am SLK von Mercedes, ölende Motoren und Differenziale sowie ausgeschlagene Achsgelenke können diese gelegentlich trüben. Die Preislage SLK 200 K mit 184 PS liegen bei 25 000 Franken, SLK 350 mit 309 PS bei 29 000 Franken (beide 2009, 65 000 km). Das Preisniveau bleibt hoch. Nach dem währungsbedingten Werteinbruch können SLK- Besitzer wieder mit Preisstabilität rechnen. Als preiswertes Einsteiger-Cabrio liegen Vierzylinder der ersten Baureihe unter 10 000 Franken. QUALITÄTSCHECK Mercedes SLK Mängel Der kleine Roadster aus Untertürkheim präsentiert sich auch nach längerer Nutzung als Musterknabe. Multipart verzeichnet in allen Baugruppen unterdurchschnittliche Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn 400.00 545.00 k.A. 500.00 92.00 350.00 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mercedes SLK300 (170 kW) Modell 2010. Motoren: Baureihe 170 mit 100 kW/136 PS (200), 120 kW/163 PS (200 K), 141 kW/197 PS (230 K), 160 kW/218 PS (320) und 260 kW/354 PS (32 AMG). Baureihe 171 mit 120 kW/163 PS und 135 kW/184 PS (200 K), 170 kW/231 PS (280 und 300), 200 kW/272 PS und 224 kW/305 PS (350) sowie 265 kW/360 PS (55 AMG). NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Sportwagen Der Mercedes SL gilt als Ikone, er scheint schon beim Neuwagenkauf zum Klassiker bestimmt. 2001 kam der erste SL mit klappbarem Metalldach, wurde in der Schweiz damals pro Jahr über 1000mal verkauft; offenbar ist der sportliche, aber auch schwere Mercedes das Traumauto vieler schlechthin, die damalige AMG-Version feierte geradezu Urständ. 2006 folgte ein leichtes Lifting mit geändertem Grill, 2008 eine erneute Überarbeitung. 2012 schliesslich brachte Mercedes die fünfte SL-Generation auf den Markt und hielt dabei an dem versenkbaren Metalldach fest. Bei offenem Verdeck schmilzt der Kofferraum auf 235 Liter – wobei das freilich mehr ist, als viele andere Cabrios bieten. Dafür fährt man mit dem SL im Vergleich ein doch eher grosses Auto und bezahlt dafür an der Tankstelle. Bei älteren Modellen – junge gebrauchte SL existieren kaum – hört man gelegentlich Klagen wegen undichten Kofferräumen und defekten Klimaanlagen sowie Sitzheizungen. Multipart hat beim SL einige tiefere Eingriffe in die Sechszylindermotoren registriert. Während der Nachprüfungen werden manchmal Radlager mit zu viel Spiel und ölfeuchte Antriebsstränge reklamiert. Überhaupt gibt es bei den SL während der ersten Nachkontrolle eher Probleme als später. Die Schäden werden offenbar rechtzeitig ausgeräumt, so dass auch ein moderner SL später wie gewohnt zu einem gesuchten Veteranen heranreifen kann. Ein SL 280 oder 300 mit Sechszylindermotor und 241 PS genügt eigentlich, mit Baujahr 2009 und 65 000 km muss man einen Preis von 55 000 Franken einplanen. Aber die grossen SL 500 (V8) oder gar SL 600 (V12) verführen mit attraktiveren Preisen: Den 500er mit 388 PS gibt es ab 65 000 Franken, der SL 600 mit 517 PS steht für 77 000 Franken beim Händler. Der Neupreis betrug einst – und das ist ja noch nicht so richtig lange her – stolze 235 700 Franken. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 65 M AR K EN VO N A—Z MI NI Der erste Mini von BMW, verkauft zwischen 2001 und 2007. Das Mini Cabriolet der zweiten Baureihe startete 2009, als Mini I wurde es ab 2004 verkauft. Die ersten Exemplare der zweiten Generation kamen 2006 auf den Markt. Mini, Cabriolet, Clubman und Countryman Kult Seit 2001 ist Mini eine aus England operierende Automarke im BMW-Konzern und vor allem Kult. Und ein Phänomen, denn diverse qualitative Probleme begleiten die wiederbelebte Marke von Anbeginn. Zuvorderst stehen aber wieselflinkes Handling, lebenslustiges Erscheinungsbild und die andersartige Bedienung. Die Mängel Prinzipiell kann man sagen: Was für den Mini gilt, betrifft auch die später nachgereichten Derivate. Das sind in erster Linie Cabrio, Clubman und Countryman. Für Langzeitaussagen noch zu jung sind Roadster, Coupé oder der soeben lancierte Paceman. Die Liste der von den MFK-Prüfern anzukreuzenden Mängeln ist überdurchschnittlich umfangreich, angefangen bei der schnell rostenden Auspuffanlage über den undichten Antrieb bis hin zu ausgeschlagenen Fahrwerksteilen. Ersatzteile und Wartung sind teuer. Die nötigen Serviceintervalle werden im Instrument angezeigt und sind entsprechend dem Einsatz flexibel. Motor-, Getriebe- und Achswellenprobleme sind gemäss Multipart nicht eben selten. Die frühen Mini hatten flächendeckend über das ganze Auto viele Probleme, seit 2007 ist vieles besser, aber noch nicht gut. Zu hoffen ist, dass die Heckklappe weniger rasch rostet. Der Lampentausch ist einfach geworden, dafür schimmern offenbar neue Probleme bei den zusammen mit dem PSA-Konzern entwickelten 1,6-Liter-Motoren auf. Zur Zeit gilt die Empfehlung, bei jedem Ölwechsel den Kettenspanner zu tauschen. Praktischer Ableger: Der 2007 eingeführte Clubman mit unkonventioneller Hecktür. Crossover-Anleihen: Seit 2010 gibt es den Mini auch als Countryman. Die Preislage Diese Mängel führen aber nicht dazu, dass gebrauchte Mini günstiger werden. Attraktiv sind Roadster- und Coupé-Vorführwagen mangels Nachfrage an der Neuwagenfront. Allerdings hat sich auch die Situation für Interessenten der Limousine etwas entspannt, gemäss Auto-i-Dat liegen die Standzeiten jetzt sogar leicht über dem Durchschnitt aller Occasionen. Einen Mini One mit 95 PS gibt es, Jahrgang 2009 und 65 000 km gelaufen, ab 11 000 Franken. Das Cooper S Cabriolet mit 175 PS liegt laut Eurotax bei 18 500 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mini 1.6 (80 kW) Modell 2010 QUALITÄTSCHECK MINI Mängel Für einen grossen Teil der Baugruppen sieht das Zeugnis, das Multipart ausstellt, nicht schlecht aus. Aber überdurchschnittliche viele und teure Schäden an Motor und Antriebsstrang führen dazu, dass die Gesamtbewertung für das Kultauto eher mässig ausfällt. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 185.00 206.00 295.00 k.A. 43.00 250.00 Motoren: Mini II, Clubman und Countryman Benziner von 55 kW/75 PS (1.4 One) bis 160 kW/218 PS (Cooper JCW), Diesel von 66 kW/90 PS (1.6 One D) bis 105 kW (143 PS (2.0 Cooper SD). Mini II Cabriolet Benziner von 72 kW/98 PS (1.6) bis 155 kW/211 PS (JCW), Diesel von 82 kW/112 PS (1.6 D) bis 105 kW(143 PS (2.0 Cooper SD). 66 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Verspielt: Auffällige Instrumentierung gehört dazu, hier in der ersten Baureihe. M AR K EN VO N A—Z MI TSUBI S HI Mitsubishi Colt Kleinwagen Seit 2004 wird der Colt in der sechsten Generation verkauft. Der kleine Mitsubishi gefällt mit guter Raumausnutzung und schluckfreudiger Federung. Auf der MFK stossen die Prüfer nach etwa sechs Jahren zuweilen auf rostende Längsträger, die Auspuffanlagen werden häufig kritisiert, ebenso ausgeschlagene Spurstangenköpfe. Reparaturen am Motormanagement, für den Anlasser oder wegen defekter Zündspulen sind teuer. Einen vier Jahre alten fünftürigen 1.3i mit 95 PS gibt es ab 8000 Franken, der dreitürige Ralliart 1.5 Turbo mit 180 PS kostet gut 12 000 Franken. Mitsubishi Outlander (grosses Foto) und die Ableger Peugeot 4008 und Citroën C-Crosser. Mitsubishi Outlander/ Citroën C-Crosser/Peugeot 4007 Kooperation In Sachen Allradkompetenz gehört Mitsubishi zu den Grossen und historisch zu den Pionieren. Der Outlander und die baugleichen Citroën C-Crosser und Peugeot 4007 wollen keine typischen SUV sein, sondern eher weichgespülte, hoch gebaute Allradkombis. Die erste und zweite Generation war 167 cm hoch. Die aktuelle, die allerdings nur als Outlander von Mitsubishi angeboten wird, weil Peugeot und Citroën nicht mehr mitmachen, misst bloss einen Zentimeter mehr; es bleibt beim optimalen Einstiegskomfort. Generation eins (2002 bis 2007) und zwei (2007 bis 2012) verfügen über eine zweiteilige Heckklappe, unter der etwas hochgelegten Ladefläche gibt es grosse, nicht einsehbare Staufächer. Neben den Allradmodellen gibt es auch Varianten mit reinem Frontantrieb. Outlander mit Zweiliter-Benziner (147 PS), Frontantrieb und Fünfgang-Handschaltung sind jedoch nur wenige im Markt. Eine Zeitlang wurden im Outlander TDI-Motoren von Volkswagen mit 140 PS verbaut. Die 2,4 Liter-Benziner mit 170 PS gab es im Peugeot und Mitsubishi wahlweise mit einer stufenlosen Getriebeautomatik. Das Occasionsangebot des Trios ist diesellastig, hauptsächlich auf den 156 PS starken 2,2-Liter Turbodiesel ausgerichtet und meistens an eine Sechsstufenautomatik gekoppelt. Mitsubishi Lancer Mittelklasse Die Inkarnation der Sachlichkeit wurde bis 2008 mit Lancer buchstabiert. Unaufgeregtes Design, kräftiger Zweilitermotor mit 135 PS. Vorbei; seither gibt es keinen praktischen Kombi mehr. Der Lancer gilt als weitgehend problemfreies Auto. Die Ersatzteile sind vergleichsweise teuer. Ein 135 PS starker Lancer Wagon 2.0i von 2008 mit 75 000 km kostet 11 400 Franken. Sportback 1.8 mit 143 PS kommt auf 10 000 Franken, als Ralliart mit 241 PS sind es 17 000 Franken (beide 2009/65 000 km). Die Mängel Die Bilanz beim Garantieanbieter Multipart sieht ordentlich, aber nicht untadelig aus. Er verzeichnet einige Schäden an der Motorperipherie, am Verteilergetriebe und an den Achswellen beim Mitsubishi. Der Peugeot macht sich eher besser, vom Citroën gibt es zu wenig Daten für ein tragfähiges Urteil. Die Experten auf den Motorfahrzeugkontrollen filtern häufiger poröse Stabigummis und ungleich abgefahrene Reifen heraus. Ölfeuchtigkeit am Antrieb kommt kaum vor. Die Abgasanlagen halten lange, bei der zweiten Nachkontrolle ändert sich das Bild. Die Preise Einen Outlander 2.4 mit Automatik bekommt man für rund 21 000 Franken. Ein Turbodiesel 2.2 DID ebenfalls mit Automatik kostet nur 500 Franken mehr. In beiden Fällen ist das Fahrzeug vier Jahre alt und hat 65 000 km Laufleistung. Die Versionen von Citroën und Peugeot werden gleich bewertet. Das grösste Angebot findet sich aber bei Mitsubishi. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Mitsubishi Outlander Outlander 2.2D (115 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Mitsubishi Outlander Mängel Schäden an Motor und Getriebe, die den Besitzer, den es trifft, teuer zu stehen kommen, verderben die ansonsten makellose Bilanz des Mitsubishi Outlander. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader 188.00 358.00 430.00 370.00 78.00 80.00 Motoren: Erste Baureihe Benziner mit 100 kW/136 PS (2.0), 118 kW/160 PS (2.4) und 148 kW/202 PS (2.0 Turbo). Zweite Baureihe Benziner mit 108 kW/147PS (2.0) und 125 kW/170 PS (2.4). Diesel mit 103 kW/140 PS (2.0 DID), 115 kW/156 PS (2.2 DID) und 130 kW/177 PS (2.2 DID). Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Mitsubishi Lancer Evolution Sportler Der Eurokrise sei Dank: Jetzt bekommt man schon für rund 25 000 Franken einen vierjährigen EVO mit rund 60 000 km. Unter elf Liter geht fast nichts, wunderbare Sitze, trockene, ehrliche Federung. Ohne den mächtigen Heckspoiler wäre der Mitsubishi Lancer EVO der Underdog schlechthin. 4x4 mit Eingriffsmöglichkeiten in das Eigenlenkverhalten, hohe Abrollgeräusche – ausschliesslich in den Fahreigenschaften und Fahrleistungen liegen die Meriten. Chiptuning geht in Bremsen und Kupplung. Der Turbolader kann kollabieren, wenn man den Motor nach einem heissen Ritt zu schnell ausmacht, also noch mindestens 30 Sekunden laufen lassen, besser länger. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 67 M AR K EN VO N A—Z NI SSA N Erfolgreiches Crossover-Modell: Nissan Qashqai und die verlängerte Variante Qashqai +2 Nissan X-Trail Geländewagen Als der Nissan X-Trail 2001 auf den Markt kam, eroberte er schnell vordere Positionen der Verkaufsbestenlisten. Der Geländegänger bietet zuschaltbaren Alltradantrieb und sperrbares Mitteldifferenzial. Wenige Autokunden haben die Möglichkeit genutzt, den X-Trail mit Frontantrieb zu bestellen. Deshalb sollten Interessenten aber genau hinsehen, welches Antriebskonzept installiert ist. Der einigermassen kompakte Nissan (Aussenlänge aktuell 4,64 m) erhielt 2007 eine Zweitauflage, 2010 gab es ein Lifting. Wer schwere Lasten zu ziehen hat, sollte sich nicht für den Einstiegsbenziner entscheiden, der darf nur 1,5 Tonnen ziehen, während die Anhängelast bei den anderen Motoren mit AWD und Handschaltung zwei Tonnen beträgt. Platz für Passagiere und Gepäck ist gut vorhanden, zwischen 410 und 1841 Liter fasst der Kofferraum. Das Fahrverhalten tendiert Richtung rustikal. Innenraum und Materialien strahlen gediegene Qualität aus. Gewöhnungsbedürftig bleibt die zentrale Anordnung der Instrumente. Die Mängel Auf der MFK registrierte man Spurstangen mit zu viel Spiel und verschlissene Stabi-Gummis. Die Auspuffanlage scheint bei älteren X-Trail haltbarer zu sein als bei den jüngeren Exemplaren. Garantieanbieter beklagen teure Motorreparaturen, eher beim Benziner (bis 2010 als 2.0 mit 141 PS) als beim Diesel (2.0 dCi/150 PS). Der Selbstzünder ist an der Peripherie anfällig (Einspritzpumpe, Turbolader, Kurbelwellensensor). Ärger kann auch die Komfortelektrik (Stellmotoren, Fensterheber) machen. Achten sollten Kaufinteressenten auf die Bremsanlage – ein Wartungsproblem. Auch Ölundichtigkeiten an Motor und Antrieb sind immer wieder ein Thema. Die Preislage X-Trail des Jahrgangs 2009 und 65 000 km kosten als 2.0 dCi mit 150 PS und guter Ausstattung rund 20 000 Franken, der gleichgrosse Diesel mit 173 PS ist um 3000 Franken teurer. Für etwa 16 000 Franken gibt es den 2.0 XE. Nissan Qashqai Crossover Mit dem Qashqai wollte Nissan 2007 mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, und das ist auch gelungen. Selbst eingefleischte Nissan-Kunden, die zuvor eine der biederen Limousinen und Kombis der Modellreihen Almera und Primera gefahren hatten oder sogar den noch harmloseren Minivan Almera Tino, haben das Angebot des Crossover-Modells angenommen.Überdies sind viele Kunden von anderen Marken auf den Qashqai umgeschwenkt; er führt sein Segment in Europa mit klarem Vorsprung vor VW Tiguan und Ford Kuga an. Der normale Qashqai bietet bis zu 1515 Liter Laderaum. Bereits 2008 wurde der 4,54 m lange Qashqai +2 mit sieben Sitzen und 13 cm längerem Radstand nachgeschoben; der normale Qashqai misst 4,33 m, der Aufpreis für die Langversion liegt zwischen 2500 und 2800 Franken. Frontantrieb statt 4x4 gab es von Anfang an. Die Geländetauglichkeit ist aber auch bei den Allradlern bescheiden, motorisch reicht es nicht über benzin- oder dieselgetriebene Grundversorgung hinaus. Der stärkste Diesel mit zwei Litern Hubraum und 150 PS ist neuerdings serienmässig an eine Sechsstufenautomatik gekoppelt. Dafür gefällt der Japaner mit einfachster Bedienung, einer komfortablen Federung und hoher Qualität. Das ist es, worauf es vielen Autofahrern hauptsächlich ankommt – auch wenn die Ladekante unpraktisch hoch liegt. Das Occasionsangebot besteht zu etwa 30 Prozent aus Autos mit Automatikgetriebe, rund 60 Prozent der Qashqais haben Allradantrieb, und das Verhältnis zwischen Lang- und Normalversion liegt bei 50:50. Die Mängel Die amtlichen Prüfstellen monieren hauptsächlich verschlissene Stossdämpfer und ausgeschlagene Achsgelenke, die Auspuffanlage hält nicht besonders lang. Garantieanbieter mussten für Qashqai-Kunden schon häufiger Getriebeschäden und ausgeschlagene Achswellen übernehmen, ansonsten gilt der in England gebaute Japaner als ziemlich problemloses Auto. Die Stossdämpfer halten nicht sehr lange, deshalb ist eine Probefahrt unbedingt zu empfehlen, weil die Qashqai häufig von Fahrwerkspoltereien geplagt sind. Die Preislage Qashqai-Occasionen sind vergleichsweise rar, sie verkaufen sich auch recht schnell (Standzeiten im Schnitt 70 Tage). Einen Einsteiger-Qashqai 1.6 mit 114 PS gibt es für rund 14 000 Franken. Ein Zweiliter-Benziner mit 141 PS und Frontantrieb kostet ab etwa 16 000 Franken, ein 4WD ist 2000 Franken teurer. Ein Qashqai +2 4WD mit 150-PS-Turbodiesel ist für etwa 20 000 Franken angeschrieben. Jeweils gilt: Baujahr 2009, 65 000 km. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Nissan Qashqai 2.0 (100 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Nissan Qashqai Mängel Prinzipiell steht der Qashqai beim Thema Langzeitqualität nicht schlecht da. Bei den meisten Baugruppen stehen die Ampel bei Multipart auf Grün, Schwächen gibt es im Bereich des Motors. 68 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 121.94 259.47 451.98 438.70 74.98 384.22 Motoren: Benziner von 84 kW/114 PS (1.6) bis 104 kW/141 PS (2.0), Diesel 78 kW/106 PS (1.5 dCi) bis 110 kW/150 PS (2.0 dCi). Gleiche Motorisierungen auch im Qashqai+2. NI SSA N Für die sportlichen Momente: Bis zu 330 PS Leistung bietet der Nissan 370 Z an – als Coupé oder auch in der offenen Version, die seit 2010 verkauft wird. Nissan Micra Kleinwagen Den Micra gibt es seit 1982 (Baureihenbezeichnung K10). Die dritte Generation (K12) wurde von 2003 bis 2010 gebaut, war 3,72 m lang und knapp 1,60 m breit. Von 2006 bis 2009 wurde sie mit überschaubarem Erfolg auch als C+C mit klappbarem Stahldach offeriert. Generation vier (K13) ist mit 3,80 m Länge erfreulicherweise kaum grösser geraten. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängern wird der heutige Micra nur fünftürig angeboten. Bei Multipart dominiert Grün, es gibt keine Auffälligkeiten. Vereinzelt wurden Garantieanträge für Lambdasonden, Kurbelwellensensoren und Zündschlösser eingereicht. Baumuster bis 2004 leiden unter gedehnten Steuerketten, diese sollte nach 80 000 km ersetzt werden. Die MFK fördert gerissene Gummilager an der Vorderachsaufhängung und nicht funktionierende Scheibenwaschanlagen zu Tage, auch Ölundichtigkeiten am Antriebsblock kommen vor. Ältere Micra rosten an den Karosserieschwellern und am Querträger. Ein vier Jahre alter, dreitüriger Micra 1.4 mit 88 PS, der rund 65 000 km gelaufen ist, kostet etwa 9000 Franken, ein gleichalter fünftüriger 1.6 mit 110 PS um 10 000 Franken. Ein Micra C+C 1.6/110 PS sollte für 12 000 Franken zu finden sein, es gab das Coupé-Cabrio sogar mit Automatik. Nissan 350/370 Z Sportwagen Es mag ja sein, dass die sportlichsten Autos aus Italien und die perfektesten aus Deutschland kommen. Aber neidlos muss man anerkennen, dass einige der besten Unterhaltungsgeräte heutzutage Japan als Ursprungsland nennen. Und da fällt neben Typen wie Honda S2000, Mazda RX-8 oder neuerdings Toyota GT86 gerne der Name Nissan 350 oder 370 Z. Ihren Ursprung hatten die Z-Modelle noch zu Datsun-Zeiten (240 Z und ZX), aber das ist schon sehr lange her. Vor gut einem Jahrzehnt wurde mit dem anfangs 280 PS und später bis zu 313 PS starken 350 Z die sportliche Tradition wiederbelebt. Seit 2005 gibt es auch einen Z Roadster mit gleich starken Motoren, aber einem arg kleinen Kofferraum. 2009 erfolgte dann eine Hubraumerweiterung des kernig klingenden Sechszylinders auf 3,7 Liter, der erst 330 PS leistete. Im Jahr drauf folgte dem Coupé der 370 Z Roadster, das Datenblatt des Triebwerks nennt seitdem 328 PS als Leistung. Die Mängel Liegt es an der ausgeprägten Driftfähigkeit des Nissan-Sportwagens, dass bei Multipart ungewöhnlich viele defekte Achswellen verzeichnet werden? Sonst fällt der 350 oder 370 Z nirgends negativ auf. Reparaturen und Ersatzteile sind aber ziemlich teuer. Den MFK-Prüfern kommen überdurchschnittlich viele Fahrzeuge mit defekten oder nicht homologationskonformen Auspuffanlagen auf die Prüfbahnen. Sonst liegen jedoch alle sicherheits- oder umweltrelevanten Komponenten im grünen Bereich. Die Preislage Weil der neue Z preislich tiefer positioniert wird, werden sich auch die Preise der Occasionen nach unten bewegen müssen. Aktuell zahlt man für ein 370 Z Coupé von 2009 mit 330 PS rund 26 000 Franken. Ein gleichalter Roadster – dann als 350 Z mit 313 PS – liegt bei rund 23 000 Franken. Soll es ein gebrauchter 370 Z Roadster sein, werden vom Händler mindestens 26 000 Franken aufgerufen. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 69 M AR K EN VO N A—Z OPE L Opel Astra Kompaktklasse Lange Jahre war der Astra von Opel in der Modellrangliste hinter dem Golf die stabile Nummer zwei, und in der Beliebtheitsskala bei den Occasionen bleibt der Astra weit vorn. Vor allem die Kombivariante. Die heisst seit drei Jahren Sports Tourer, denn 2010 wurde der traditionelle Namensteil Caravan zu Grabe getragen, der ein halbes Jahrhundert lang beim Rüsselsheimer Hersteller Kombis bezeichnete. Auch das Design machte einen grossen Schritt – lifestylig und rundlich ist der neue Kombi, kantig und praktisch war der Vorgänger, der mit 1500 Litern Ladevolumen zu den Meistern seiner Klasse gehört und im Fokus der Occasionenkäufer steht. Interessant ist diese von Herbst 2004 bis 2010 angebotene dritte Baureihe, die offiziell Astra H heisst, nicht nur wegen der günstigen Preise, sondern auch wegen des deutlichen Qualitätssprungs, den sie im Vergleich zu ihren Vorgängern gemacht hat. Es gibt allerdings keine Allradversion, die Dieselvarianten sind mit Automatik nur beschränkt verfügbar, dafür ist das motorische Spektrum so gross wie bei kaum einem anderen Auto. Besonders gut an kommt in der Schweiz die Sportvariante OPC. Das bis 2010 gebaute Astra Cabrio ist ein so Coupé-Cabriolet mit versenkbarem Stahldach. Es kommt auf einen Anteil von 8 % an den Astra-Immatrikulationszahlen der entsprechenden Jahre. Ähnlich wie dem Golf kann man auch dem Astra keine gravierenden Schwächen vorwerfen, allerdings ist die aktuelle Generation J zu schwer und sehr raumgreifend geraten, ohne mehr Platz zu bieten. Schon zu Zeiten des Astra H bot der Opel einen guten Kompromiss zwischen komfortabler und dynamischer Fahrwerksabstimmung. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Opel Astra 1.6i-16 (85 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Opel Astra Mängel Der Opel Astra der Baureihe J ist ein gern gesehener Gast bei Garantieanbieter Multipart, bei der abgelösten H-Baureihe gehen vor allem Schäden am Motor ins Geld. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 70 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 226.80 257.04 138.24 280.80 98.50 225.72 Motoren: Astra H Benziner von 66 kW/90 PS (1.4i) bis 177 kW/241 PS (OPC), Diesel 66 kW/90 PS (1.3 CDTi) bis 110 kW/150 PS (1.9 CDTi). Astra J Benziner von 64 kW/87 PS (1.4i) bis 206 kW/280 PS (OPC), Diesel von 70 kW/95 PS (1.3 CDTi) bis 121 kW/165 PS (2.0 CDTi). OPEL Opel Corsa Modellfülle: In der von 2004 bis 2010 verkauften H-Baureihe gab es den Opel Astra als fünftürige Limousine (ganz links), als dreitüriges Coupé GTC (unten), als Kombi mit grossem Kofferraum und unter anderem auch Erdgasantrieb sowie als Cabrio mit Stahlklappdach, das auf den Namen Twin Top hörte. Die Mängel Auf den Motorfahrzeugkontrollen gibt es die meisten Kreuze auf der kostspieligen Seite in den Rubriken Abgasanlage und Spurstangengelenke, oft wird Ölverlust am Antrieb und zu grosses Lenkspiel bemängelt. Im Vergleich zum Klassenprimus Golf ist der ähnlich geräumige Astra dank tieferen Ersatzteilpreisen und Stundenansätzen der OpelHändler eine preisgünstigere Alternative. Die Abgasanlage hielt bei den H-Modellen nicht sehr lange, und die Drosselklappen stellen gerne den Dienst ein. Bei Multipart gelten jüngere Astra als Sonntagskinder, und wenn etwas ist (Manschetten der Antriebswellen, Keilriemenspanner, Wasserpumpe) sind die Reparaturen vergleichsweise günstig. Und Opel zeigt sich bei unvorhergesehenen Schäden als vergleichsweise kulant. Bei der H-Baureihe registriert der Garantieanbieter jedoch überdurchschnittliche viele Schäden im Bereich des Motors. Die zusammen mit Fiat entwickelten Common-Rail-Turbodieselmotoren passen, ausser dem kleinen 1.3 CDTi, vor allem zum Caravan, wenn man den Kombi als Arbeitstier einsetzt. Der bullige 1.9 CDTi frisst Vorderreifen. Hohe Leistungsansprüche erfüllen die 1,6- und 2,0-LiterBenziner mit Turbolader und neuerdings auch der kleinere 1.4 Turbo. Mit guter Durchschnittskost versorgt ist, wer den Benziner mit 1,8 Liter Hubraum und 140 PS wählt. Die Preislage Für Opel Astra H des Jahrgangs 2009 mit einer Laufleistung von 65 000 km nennt Eurotax folgende Bewertungen: Fünftürer 1.8/140 PS 10 000 Franken, Caravan als 1.6/115 PS ebenfalls 10 000 Franken, Caravan 1.9 CDTi/150 PS 13 500 Franken, Dreitürer OPC/240 PS 18 100 Franken, Cabrio TwinTop 1.6 T mit 180 PS 16 500 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Kleinwagen Jahrzehntelang stand der kleine Opel ganz vorn in den Zulassungslisten. Von 2000 bis 2006 wurde der Corsa C häufig dreitürig gekauft. Bei der D-Generation dominieren die Fünftürer, ausser bei der 2010 vorgestellten OPC-Variante mit 195 PS, die nur dreitürig erhältlich ist. Die erste Nachprüfung nach vier Jahren absolviert der Corsa souverän, danach macht sich der Alterungsprozess bemerkbar. Vor allem an der Abgasanlage und bei den Fahrwerks- und Spurstangengelenken. Multipart hat den Corsa in einer besseren Schublade abgelegt, musste aber für blockierende Schaltgestänge, defekte Spannrollen und leckende Kühlsysteme die Garantiekosten übernehmen. Sitzgestelle klappern, die Radlager verschleissen und die vorderen Bremsen können schleifen. Ein 2009er Corsa 1.4 Sport/90 PS fünftürig kostet 10 000 Franken. Dreitürer mit 60 PS (Dreizylinder/1.0) 7000 Franken. Opel Insignia Mittelklasse Der Insignia kam als VectraNachfolger 2008 auf den Markt. Der als Vier- und Fünftürer sowie Kombi angebotene Opel kann sich durchaus mit PremiumFahrzeugen messen. Allerdings gibt es auch Schwachpunkte: Der Insignia ist schwer und die Raumausnutzung eher mässig. Da waren Vectra und Signum geradezu Vorbilder. In puncto Reparaturen trennen Vectra/Signum und Insignia jedoch gemäss Multipart Welten – zu Gunsten des Insignia. Die wenigen Insignia, die eine Nachkontrolle durchlaufen haben, wurden praktisch beanstandungslos wieder entlassen. Ein Insignia mit fünf Türen des Jahrgangs 2009 kostet als 1.8 /140 PS ab 14 500 Franken, 2.0 T/220 PS 4WD 21 500 Franken, Sports Tourer 2.0 CDTi/160 PS 19 000 Franken, Sports Tourer OPC/325 PS 4WD 28 000 Franken. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 71 M AR K EN VO N A—Z OPE L Der Opel Zafira punktet mit seinem grossen und variablen Innenraum, und auch Erdgas-Varianten sind im Programm. Opel Zafira Familien-Van Die Opel-Innovationskraft wird nicht zuletzt über den 1999 aufgelegten Zafira mit fünf versenkbaren Sitzen dokumentiert. 2005 kam der Zafira B, 2011 der grössere Zafira C, dem die Bezeichnung Tourer angeheftet worden ist. Der Zafira B bleibt mit beschränkter Varianten- und Motorenauswahl im Verkaufsprogramm. Bereits ab 2001 war eine CNG-Version (Erdgas) erhältlich. Das clevere Flex-7-Sitzkonzept bleibt eine Zafira-Stärke, zugkräftige Turbodieselmotoren sind es auch. Gewöhnungsbedürftig sind die Sicht nach schräg vorn und bis 2011 die wenig präzise Schaltung. Prachtskerle und exklusiv sind die OPC-Versionen, die es in der Schweiz zu bemerkenswerten Verkaufserfolgen brachten. Die Mängel Während der Zafira A auf den Motorfahrzeugkontrollen ein bekannt problematischer Fall geworden ist (Aufhängungen, Lenkung, Stabigummis, Ölverlust) und Opel bei der zweiten Generation noch kaum Konsequenzen gezogen hatte, scheint der Zafira Tourer gemäss ersten Informationen bei der Qualität einen Quantensprung gemacht zu haben. Ob sich dies bestätigt, wird sich aber erst zeigen, wenn die ersten obligatorischen Nachkontrollen spruchreif sind. Die Zuverlässigkeit der hauptsächlich interessant gewordenen Occasionen wird vom Garantieanbieter Multipart als eher mässig taxiert. Vor allem gibt es Motorprobleme beim Benziner mit 2,2 Liter Hubraum und beim 1,9-Liter-Turbodiesel. Durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen und gerissene Auspuffkrümmer lasten die Opel-Werkstätten aus. Dazu kommen diverse Elektronikschäden: Nur ein gut gepflegter Zafira A oder B ist ein empfehlenswerter Zafira. Dieser wiegt mindestens 1,4 Tonnen, also sollte man bei der Motorleistung nicht geizen; der 2,2-Liter-Benziner ist aber nicht erste Wahl. Die Preislage Ein Zafira B von 2009 mit 65 000 km kostet als 1.8 mit 125 PS rund 14 300 Franken , der 2.0 T mit 200 PS 16 300 Franken, der OPC mit 240 PS sollte mit 18 200 Franken budgetiert werden. Für einen 1.9 CTDi mit 120 PS muss man unter gleichen Voraussetzungen inklusive Getriebeautomatik mit 15 000 Franken rechnen. QUALITÄTSCHECK Opel Zafira Mängel Der Opel Zafira ist alles andere als ein Musterknabe. Generatorenschäden, Turbolader oder Kühlsystem zeigen sich beim Diesel anfällig, beim Benziner registriert Multipart Motorenprobleme, etwa mit den Nockenwellen. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn 248.40 284.04 329.94 379.08 110.16 293.76 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Opel Zafira 1.7 CDTi (92 kW), Modell 2010 Motoren: Zafira B Benziner von 77 kW/105 PS (1.6) bis 177 kW/241 PS (OPC), Erdgas 69 kW/94 PS (1.6 CNG) und 110 kW/150 PS (1.6 T CNG), Diesel 74 kW/100 PS (1.9 CDTI) bis 110 kW/150 PS (1.9 CDTI). Zafira C Tourer Benziner von 88 kW/120 PS (1.4i T) bis 125 kW/170 PS (1.6i T), Erdgas 110 kW/150 PS (1.6 T CNG), Diesel als 2.0 CDTi von 81 kW/110 PS bis 143 kW/196 PS. 72 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Opel Meriva Minivan Der 2003 als «Minimini-Van» aufgelegte Opel Meriva reifte 2010 zum Meriva B und damit zur ernsthaften Grösse mit nach vorne öffnenden Fondtüren – was den Zugang erleichtert. Spruchreif für Occasionenkäufer ist vorwiegend die Erstauflage mit konventionellen Seitentüren. 2006 kam es zu einer Modellpflege mit hochwertigeren Materialien und einem weniger kastenartigen Auftritt. Auf 2016 ist eine dritte Meriva-Generation geplant. Der Meriva federt komfortabel und fährt sich handlich, die Sicht nach schräg vorn mit dem zusätzlichen Dreieckfenster irritiert. Zu dritt kann man mit dem Meriva längere Ferienreisen unternehmen, zu viert muss man sich beim Gepäck beschränken. Auf den Strassenverkehrsämtern gibt der ab 2006 gebaute Meriva eine gute Figur ab. Problematisch sind Ölleckagen am Antrieb und gelegentlich Spiel in der Lenkung. Ältere Exemplare kranken an ausgeschlagenen Spurstangen. Die Auspuffanlage erweist sich über alle Jahrgänge als langlebig. Auch Multipart winkt den Agila durch. Vereinzelt kommt es zu durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen. Ein Meriva A von 2009 als 1.4 /90 PS kostet 9500 Franken, der 1.8/125 PS 10 500 Franken, der OPC/180 PS 13 000 Franken. M AR K EN VO N A—Z PEUG EOT Fünftürer, Dreitürer, Kombi (SW) und Cabrio (CC): Peugeot 206 und 207 sind vielfältig. Peugeot 206/207 Vollwert-Kleinwagen Der kleine Peugeot ist eine Erfolgsstory, häufig hat er die Kleinwagenklasse in der Schweiz angeführt. Wer vom Franzosen eine komfortable Federung erwartet, liegt nicht ganz falsch, auch wenn sich Peugeot in jüngerer Zeit eher mit einer dynamischen Abstimmung versucht. Peugeot-typisch sind das teigige Schaltgetriebe und die einfache Bedienung. Der von 2007 bis 2012 angebotene Peugeot 207 hat ein im Vergleich zum 206 besseres Platzangebot, wiegt aber auch deutlich mehr. Der seit 2012 aktuelle 208 soll das Gewichtshandicap wieder gut machen. 207 CC und SW sind noch als Neuwagen erhältlich. Automatikgetriebe findet man eher bei den erfolgreichen CC-Versionen mit klappbarem Stahldach als bei den fünftürigen Limousinen, jeder fünfte in der Schweiz verkaufte 206/ 207 ist ein 1.6 HDI aus der Kooperation mit Ford. Dreitürer sind rar. Zeichen dafür, dass Kleinwagen zunehmend als Vollwertautos akzeptiert sind, im Falle von Peugeot durchaus zu Recht. Die Mängel Die MFK-Prüfer stellen häufig defekte Abgasanlagen fest, ausserdem Ölverlust an Motor und Getriebe. Die Rostvorsorge von Peugeot gilt als sehr gut; bereits der 206 hat eine vollverzinkte Karosserie. Bei Multipart figuriert der kleine Peugeot im Mittelfeld der Reparaturanfälligkeit, Motoren und Getriebe verlangen gelegentlich chirurgische Eingriffe. Der Zahnriemen der Benziner hält im Kurzstreckenverkehr öfter weniger lang, als es das Wechselintervall vorgibt. Als weitere Problemzone gilt die Zahnstangenlenkung des 206. Beim 207 mit elektrischem Servo gibt es diesbezüglich keine Auffälligkeiten. Beim Cabrio 206 CC ist das Dach häufig undicht und der Elektromotor streikt, die Verarbeitung ist manchmal enttäuschend lieblos. Die Preislage Ein 207 1.4 (73 PS) Urban mit drei Türen kostet laut Liste mit Jahrgang 2009 und 65 000 km 7000 Franken. Kleinwagen in der Basiskonfiguration werden aber meistens über Tarif angeboten, weil hier die Nachfrage höher als das Angebot ist. Der 207 1.6 Sport (120 PS) kostet als Fünftürer 9500 Franken, 207 SW 1.6 HDI (110 PS) ab 12 000 Franken, 207 1.6 T GTI (175 PS) dreitürig ab 11 000 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Peugeot 207 1.6 (80 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Peugeot 207 Mängel Die Bilanz für den Peugeot 207 fällt nicht schlecht aus, ist aber auch weit entfernt von problemlos. Häufigere Garantiefälle im Bereich Motor und Turbolader muss Multipart beim Diesel regulieren. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 130.72 176.48 130.60 207.84 71.70 264.98 Motoren: Baureihe 207 Benziner von 54 kW/73 PS (1.4) bis 128 kW/175 PS (1.6-16 Turbo GTi). Diesel von 66 KW/90 PS (1.6 HDI) bis 82 kW/112 PS (1.6 HDI). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Peugeot 1007 Sesam-öffne-dich Ein Auto ohne Fernbedienung lässt sich heutzutage kaum mehr verkaufen. Dabei fragt man sich, was das soll; die Türen muss man trotzdem händisch öffnen. Nicht so beim 1007. Auf Knopfdruck öffnen sich aus zehn Metern Entfernung die elektrischen Schiebtüren. Praktisch ist das auch in engen Parklücken. Was aber nichts daran ändert, dass es in dem 3,73 Meter langen Minivan für die hinten Sitzenden eher eng zugeht. Bei Multipart behält man den zwischen 2005 und 2009 produzierten 1007 in guter Erinnerung. Es gibt wenige Auffälligkeiten. Auch wegen der elektrischen Türen ist die Batterie aber sehr hoch belastet. Die letzten 1007 des Baujahrs 2009 mit 65 000 km Laufleistung stehen als 1.6 Edition mit 110 PS für rund 9000 Franken in der Eurotax-Liste. Die Diesel werden zu Unrecht eher teurer angeboten, denn der 1007 ist weniger ein Auto für lange Strecken als eines für den munteren Kurzstreckeneinsatz. Längere Etappen kann der kleine Peugeot aber auch. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 73 M AR K EN VO N A—Z PEUG EOT Alternative in der Kompaktklasse: Der seit 2007 angebotene Peugeot 308. Peugeot 307/308 Peugeot 407 Mittelklasse 2004 führte Peugeot sein Mittelklassemodell 407 als Viertürer und Kombi (SW) ein; es teilte sich die Technik mit dem Citroën C5. 2005 folgte das 407 Coupé. Dieses wurde bis Ende 2011 gebaut, während Limousine und Kombi bereits ein Jahr früher vom 508 abgelöst wurden. Autos nach dem Facelift 2008 werden üblicherweise unter der Bezeichnung 407 II geführt. Ursprünglich feierte man das progressive Styling des 407 ziemlich, bis sich auch die Nachteile herausschälten. Die nasenbärige Front kostet Platz, und die extrem flach stehende Windschutzscheibe bringt eine starke Aufheizung des Innenraums. Die Franzosen haben schon effizientere Mittelklasseautos gebaut, und mit dem nachfolgenden 508 beweisen sie, dass sie es immer noch können. Auch Multipart sieht den 407 nicht eben als Glanzstück, sondern führt ihn als durchschnittlich mit grösseren Schäden im Motorbereich (Diesel) und bei der Treibstoffanlage. Die MFK-Prüfer berichten von wenig haltbaren Auspuffanlagen, Ölundichtigkeiten am Antriebsblock und ausgeschlagenen Fahrwerksgelenken. Limousinen des Peugeot 407 II gibt es mit Inverkehrsetzung 2009 und 65 000 km Laufleistung als 2.0 mit Automatik (140 PS) ab etwa 15 000 Franken, ein 407 II SW 2.0 HDI mit identischer Ausstattung ist ungefähr 3000 Franken teurer. Ein Coupé 407 3.0 HDI (241 PS) kostet in Platinumausstattung um 20 000 Franken, der grösste Benziner als 3.0 Platinum Edition mit Automatikgetriebe liegt bei gut 18 000 Franken. Kompaktklasse Richtig in der Kompaktklasse geerdet ist Peugeot seit 1997, als der 306 Break erschien. Zuvor schon gab es das bildhübsche Stoffdach-Cabrio, welches bis 2003 im Programm figurierte. Die nachfolgenden 307 und 308 CC sind wegen des Stahlklappdachs vielleicht praktischer, schöner aber kaum, und die extrem flachgestellten A-Säulen sind mehr als ein Schönheitsfehler. Als Drei- und Fünftürer war der Peugeot 307 bis 2007 im Programm, dann wurde er vom 308 abgelöst. Dazu gab es bis 2008 auch den Break genannten Kombi sowie den Hochdachkombi SW, der neben sieben Sitzen vor allem stattliche 520 bis 1675 Liter Laderaum bietet. Wer sich für den Franzosen interessiert, sollte nach Modellen Ausschau halten, die nach dem Facelift 2005 gebaut wurden. Erkennbar am grossen Kühlergrill, hat diese Generation spürbar an Verarbeitungsqualität gewonnen. Generell ist zu sagen, dass der Peugeot 307 SW ein sicheres und komfortables Fahrverhalten an den Tag legt, auch der Sicherheitsstandard ist hoch (ESP und Kopfairbags zum Beispiel sind serienmässig). Die Mängel Auf den Motorfahrzeugkontrollen kommt es zu Mängelrügen in den Bereichen Spurstangen und Fahrwerk, Ölundichtigkeit und Auspuffanlage. Der Blick unters Auto gehört also zum verbindlichen Check-Programm. Bei Multipart figurieren 307 und 308 als durchschnittlich zuverlässig. Die wenig präzise Motortemperaturanzeige kann zu teuren Schäden führen, das elektrische CC-Verdeck kann Ärger machen, die Batterie ist anfällig. Die Preislage Ein 308 des Jahrgangs 2009 in Basismotorisierung (1.4 mit 95 PS) kostet fünftürig nicht ganz 10 000 Franken, ein 175 PS starker 308 1.6 T wird fünftürig mit 14 500 Franken angesetzt. Den SW mit sieben Sitzen gibt es ab 12 000 Franken. Das Cabrio liegt bei 19 000 Franken, wenn der 156 PS starke 1.6 T es antreibt. 74 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Praktisch oder eher spassig: Als Hochdachkombi SW (links der 307) oder als Cabriolet mit Stahlklappdach (hier der 308) bietet der kompakte Peugeot Wahlmöglichkeiten. P EU G EOT Der französische Anteil an der Eurovan-Gemeinschaftsproduktion: Peugeot 807 und Citroën C8. Peugeot 807/Fiat Ulysse/Citroën C8/Lancia Phedra Europa-Quartett Der gemeinschaftlich vom Fiat- und PSA-Konzern in Frankreich gebaute Eurovan mit Geburtsjahr 1994 wird inzwischen nur noch von Peugeot mit zwei Turbodieseln (136 und 163 PS, letzterer auch mit Automatik) vertrieben. 2002 wurde die zweite Generation aufgelegt, aus dem Peugeot 806 wurde der 807, dabei ist es bis heute geblieben. Die letzten Ulysse wurden von Fiat 2010 ausgeliefert, das war auch das Verfalldatum für den Citroën C8 und den Lancia Phedra. Fiat hat sich mit dem Freemont Ersatz aus den USA geholt, Citroën setzt auf den Picasso, und Lancia darf sich bei Chrysler mit dem Voyager bedienen. Das Raumangebot des Eurovans bleibt bis heute sehr konkurrenzfähig, man sieht es dem kantigen Auto von weitem an. Allerdings ist der Sitzausbau, um die LaderaumkapazitäZweiter Ableger aus Italien: ten zu erweitern, nach heutigem VerLancia Phedra. ständnis mühsam. Die mittig installierten Instrumente und die Bedienung überhaupt sind gewöhnungsbedürftig, die Sitze sind aber wohnlich angeordnet. Fahrwerk und Abrollkomfort sind rückenschonend. Das Interesse sollte sich auf die Turbodiesel konzentrieren, das Benzinerangebot ist wenig inspirierend. Die Mängel Ursprünglich trat das Viererteam gegen das Ford/Volkswagen-Gemeinschaftswerk aus Seat Alhambra, Ford Galaxy und VW Sharan an. Den in Portugal gebauten Minivans hat es die hinteren Schiebetüren voraus – und steht ihnen punkto Ärgernisse nicht nach. Leider hat man im Laufe der Jahre nicht viel dazugelernt. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Peugeot 807 2.0-16 HDi (100 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Peugeot 807 Mängel Als Gesamturteil leuchtet für den Peugeot 807 die Farbe rot. Multipart registriert vor allem Mängel rund um Motor, Turbolader, Kühlsystem und Elektrik. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Die Mängel Das Sündenregister reicht gemäss Multipart von teuren Motorschäden über defekte Antriebswellen, streikende Treibstoffzufuhren bis hin zu groben Verarbeitungsmängeln. Wassereinbrüche am Glasdach sind legendär, schlecht funktionierende Schiebetüren ebenso, und wer den Wechseltermin für den Zahnriemen verpasst, kann sein blaues Wunder erleben. Die Fehlerquoten bei den Nachkontrollen liegen für die italo-französischen Gemeinschaftsprodukte umso mehr über dem Durchschnitt, je älter die vorgestellten Fahrzeuge sind. Rost kommt dabei vor. Die Preislage Ein Peugeot 807 des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet als 2.0 HDI/136 PS noch 17 000 Franken, ein exklusiverer Lancia Phedra in der Version Platino als 2.2 JTD mit 170 PS 20 000 Franken. Das wäre ein immer noch interessantes und aktuelles Auto, wenn die Ausstattung nicht so knarzen würde. Unbedingt Probe fahren. Der 170-PS-Diesel im Citroën C8 kostet um 20 900 Franken, der gleichstarke Ulysse mit Automatik liegt bei knapp über 20 000 Franken. 103.62 609.96 423.05 351.78 70.08 353.13 Motoren: Peugeot 807 Benziner von 100 kW/136 PS (2.0) bis 150 kW/204 PS (3.0), Diesel von 80 kW/110 PS (2.0 HDi) bis 125 kW/170 PS (2.2 HDi). Bei Fiat war die zweite Generation des EuroVans zwischen 2002 und 2010 auf dem Markt und wurde dann vom Freemont abgelöst. Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 75 M AR K EN VO N A—Z PO RSCHE Porsche Cayenne Mit Turbo-Aufladung bis zu 530 PS stark: Porsche 911 der Baureihe 997, die 2012 auslief. Porsche 911 Carrera Sportwagen Der Elfer ist 50 Jahre alt, aber das geblieben, was er von Beginn an war: der ultimative Sportwagen. Sofern am Elfer nicht gebastelt worden ist oder allfällige Änderungen im Fahrzeugausweis eingetragen sind, fährt der Porsche als Musterschüler auf der MFK vor. Es gibt kaum ein Auto mit einer ähnlich robusten Substanz. Das zeigt sich verstärkt im höheren Alter, hängt aber auch damit zusammen, dass ein Porsche dauerhaft gepflegt wird, während bei Gebrauchsfahrzeugen mit der Reife gerne an der Wartung gespart wird. In der Schweiz sind die Tiptronic-Versionen und die über beide Achsen angetriebenen 911er, erkennbar am Namenszusatz 4, in der Überzahl. Bis 2005 gebaut: Seit in der ab Ende 2011 verkauften Baureihe 991 ein Dop911er-Baureihe 996. pelkupplungsgetriebe (PDK) zur Verfügung steht, fehlt das Kupplungspedal in 95 Prozent aller Elfer. Schade eigentlich, aber Freunde der manuellen Getriebeschaltung sollten sich keinen Illusionen hingeben: Elfer ohne PDK werden künftig beim Werterhalt gnadenlos abgestraft. Die Mängel Auf den Verkehrsämtern gilt der Elfer wie gesagt als Musterknabe. Vor allem bei den Heckgetriebenen kann es sein, dass der Prüfer eine zu geringe Profiltiefe der Reifen reklamiert. Ein qualitativer Durchhänger wurde bei der Serie 996 (bis 2005) registriert. Da gab es neben schlecht verarbeiteten Materialien im Innenraum sogar Motorplatzer auch ohne Rundstreckeneinsatz. Und generell gilt die Erfahrung, dass Porsche bei aussergewöhnlichen Schäden nicht eben kulant reagiert. Die Preislage 911S (Typ 997/385 PS) von 2009 kostet ab 63 000 Franken, ein 4S Cabrio ab 67 000 Franken. Die eigentlich wahrhaften Carreras ohne Allradantrieb und mit Handschaltung sind im Occasionsmarkt eher zu Langstehern geworden und bleiben bis über 100 Tage unverkauft beim Händler. Ein 911 Carrera Targa der Reihe 996 von 2005 liegt bei 26 000 Franken, der normale Carrera 1000 Franken höher. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts komplett 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Porsche 911 Carrera 3.6 (254 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Porsche 911 Mängel So sieht ein Zeugnis aus, an dem sich nichts herumkritteln lässt: In allen Baugruppen schneidet der Porsche 911 gemässe Multipart mit unterdurchschnittlichen Mängelquoten ab. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader 334.42 569.61 708.33 1386.74 51.82 601.97 Motoren: Ausschliesslich Sechszylinder-Benziner. 996 von 221 kW/300 PS (3.4) bis 355 kW/483 PS (GT2). 997 von 239 kW/325 PS (3.6) bis 390 kW/530 PS (Turbo S) 991 von 257 kW/350 PS (3.5) bis 294 kW/400 PS (3.8 4S) Komfort-Elektrik 76 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Sport-SUV Der Cayenne ist dank der Kooperation mit dem Volkswagenkonzern (Touareg, Q7) im Vergleich zu den Sportwagen Boxster, Cayman und Carrera eine wohlfeile Affiche. Kritik gibt es kaum, entweder er passt oder eben nicht. Windgeräusche schon bei CH-Autobahntempo und spiegelnde Instrumente (Fahrzeuge mit Panoramadach) sind Schönheitsfehler, hundefreundlich ist die Ladekante nicht. Bei Multipart bleibt der Cayenne diskret. So vermelden es auch die Motorfahrzeugkontrollen. Allerdings wird dort gelegentlich zu geringe Profiltiefe an den Reifen reklamiert, und es sind einige Motorschäden am V8-Motor bekannt geworden. Die Anhängelast liegt modelldurchgängig bei 3,5 Tonnen. Einen handgeschalteten V6-Benziner von 2009 mit 290 PS bekommt man bereits für etwas über 30 000 Franken. Ein V8-Turbo mit 500 PS steht mit rund 53 000 Franken im Eurotax-Tarif. Turbo S (550 PS) sind überproportional teurer angeschrieben. Porsche Boxster/Cayman Einsteiger-Porsche Wenn es nicht der 911er sein kann, bietet der Cayman den Einstieg in die Coupé-Welt aus Zuffenhausen. Das Fahrwerk geht recht hart zur Sache, allerdings hat der Cayman seine Vorteile gegenüber dem offenen Boxster, denn seine Bauform erhöht die Steifigkeit der Karosserie. Der 2005 angetretene Cayman basiert auf der zweiten Boxster-Modellgeneration, ist aber agiler ausgelegt und überzeugt durch seine Fahrdynamik. Über Fahrleistungen muss man nicht diskutieren, wenngleich Puristen zum Cayman S mit 3,4-Liter-Motor und mindestens 295 PS raten. Die praktischen Werte lassen sich sehen, denn in die beiden Kofferräume des Mittelmotorcoupés passen 410 Liter Gepäck. Das Interieur wirkt wegen des üppig verbauten Kunststoffs nicht eben edel, dafür zählt der kleine Porsche bei der Langzeitqualität zu den Musterknaben. Ein Boxster S 3.4 von 2009 mit 310 PS liegt bei 34 500 Franken, der zehn PS stärkere Cayman rund 3000 Franken höher. M AR K EN VO N A—Z R E NAULT Renault Clio Vier mal Mégane: Fünftürer und Kombi der 2002 eingeführten Baureihe (ganz oben), dazu der aktuelle Grandtour sowie das Cabrio mit Stahlklappdach, der Mégane CC. Renault Mégane Kompaktklasse Der Mégane von Renault ist in der Schweiz erst in seiner dritten Generation richtig in Fahrt gekommen, und zwar hauptsächlich als Break oder Grandtour, wie der Kombi neuerdings heisst. Vor allem die Flottenbesitzer sind vom Ladevolumen (und von aggressiven Offerten des Importeurs) angetan. Entsprechend kombilastig ist das Occasionsangebot, während Fünftürer normalerweise länger in erster Hand bleiben. Vereinzelt finden sich Stufenheckmodelle und CC mit klappbarem Stahldach inklusive verglastem Mittelteil. Das Coupé hat in der Schweiz dank sportlicher Versionen grösseren Zuspruch. Die Mängel Die obligatorischen Nachprüfungen dauern meistens überdurchschnittlich lange, weil der Mégane diverse Problemzonen hat, zum Beispiel die Auspuffanlage, die Spurstangen oder den undichten Antrieb bei älteren Modellen. Dazu kommen überdurchschnittlich viele Mängel, die auf einen Wartungsstau hindeuten. Im Laufe der Zeit beginnen die Mégane am Unterboden zu rosten.Bei Multipart sind Schadensmeldungen ebenfalls nicht selten, doch zeigt die Tendenz in eine positive Richtung. Qualitativ scheint der Mégane III (ab 2009) wesentlich besser gelungen als der Mégane II (2002 bis 2009), vor allem funktioniert auch die Schaltung erheblich besser. Aber die Elektrik ist und bleibt eine Achillesferse, ebenso das Kühlsystem. Ärgerlich und eine Mégane-Exklusivität sind gebrochene Kabelbäume, während man defekte Luftmassenmesser auch von anderen Herstellern kennt. Welches Baujahr und welches Modell auch immer: Eine Mégane-Occasion sollte man nicht ohne Probefahrt kaufen und auf eine Occasionsgarantie achten, die keine auffälligen Ausschlüsse beim Geltungsbereich umfasst. Die Preislage Einen 2009er Mégane Break mit dem empfehlenswerten 1.5dCi (110 PS) bekommt man ab etwa 11 000 Franken, das Zweiliter-Coupé RS mit 250 PS etwas über 17 000 Franken. Die Limousine mit Zweiliter-Turbobenziner (140 PS) und Automatik kostet ungefähr 13 000 Franken. Zirka 30 Prozent der angebotenen Mégane-Occasionen sind Diesel. Der Automatikanteil ist insbesondere bei den Flottenautos gross. Diese kommen meistens erst ab einem Tachostand von 90 000 Kilometern in den Occasionenhandel. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts komplett 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Renault Megane 1.6 (83 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Renault Mégane Mängel Die elektrische Anlage bleibt die Achillesferse des Renault Mégane, hier vermerkt die Multipart-Statistik deutlich über dem Schnitt liegende Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 188.00 212.00 434.00 258.00 73.00 279.00 Motoren: Mégane III Benziner von 81 kW/110 PS (1.6) bis 132 kW/180 PS (2.0 T GT). Diesel von 81 kW/110 PS (1.5 dCi) bis 118 kW/160 PS (2.0 dCi GT). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Dauerbrenner Der Clio ist soeben zur Nummer IV verjüngt worden, die Rede muss also hauptsächlich vom Clio III sein, geliftet von 2007 bis 2012 als Clio III Phase 2 im Markt. Drei- und Fünftürer sowie ein Break wurden gebaut, bei den Jungen ist der Clio wegen der potenten GT, Gordini-GT und RS beliebt. Die qualitativen Fortschritte von Renault finden bei den Auswertungen von Multipart ihren Niederschlag.Es dominiert Grün – also unter dem Durchschnitt liegende Reparaturkosten. Auf der MFK macht der Clio eine weniger gute Figur: Verschlissene Gummilager an Vorder- und Hinterachse, ausgeschlagene Spurstangengelenke und gebrochene Hinterachsfedern kommen vor. Der Clio III mit 1.2 Turbo und 100 PS ist fünftürig für 8800 Franken tarifiert, der dreitürige 1.2 mit 75 PS liegt bei 6800 Franken, ein Clio Sport (dreitürig) mit 197 PS bei 12 000 Franken. Renault Twingo Kleinwagen 1993 kam der Twingo und eroberte Europa. Der Modellwechsel 2007 hat dem Kleinwagen nicht gut getan, er ist verwechselbar geworden, aber dreitürig geblieben. Die längs verstellbare Rücksitzbank hebt ihn über das reine Kleinwagendasein hinaus. Die kurzen Sitzflächen sind der Tatsache geschuldet, dass die Hersteller bei Kleinwagen eher die Durchschnittsfrau als den Durchschnittsmann als Massstab nehmen, wenn sie den Innenraum gestalten. Auf den Prüfbahnen erleben die Experten Für und Wider. Es gibt gut gepflegte und schlecht gewartete Exemplare. Am meisten müssen ausgeschlagene Spurstangengelenke bemängelt werden, dann mit der Zeit auch Rost an der Bodengruppe. Beim Twingo I sind gerissene Auspuffkrümmer häufig, die Federbeine sind schlapp, und die Aufhängungsfedern können brechen. Dazu kommen viele Elektronikausfälle. Ein 2009er Twingo als 1.2 T GT mit 101 PS kostet 8000 Franken, der 1.2 Automatik mit 75 PS 9000 Franken. Für Basis-Twingo mit 60 PS sollte man 6000 Franken rechnen. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 77 M AR K EN VO N A—Z R E NAULT Üppigen Platz bietet der Renault, wenn die Rücksitze umgeklappt werden – vor allem in der Langversion Grand Scénic (oben rechts); der normale Scénic (links Mitte) ist 23 cm kürzer. Mit rustikaler Optik fand der Scénic RX4 (links unten) Anfang des Jahrtausends in der Schweiz viele Fans. Renault Scénic Familien-Van Der Renault Scénic war 1997 Vorreiter in Sachen Kompaktvans. Die derzeit auf dem Occasionenmarkt präsentesten Modellgenerationen sind die von 2003 bis 2009 verkaufte sowie die aktuelle Baureihe (Scénic III). Als Grand Scénic gibt es den Franzosen in einer verlängerten Variante, die auf 23 Zentimeter mehr Fahrzeuglänge auch eine halbwegs komfortable dritte Sitzreihe ermöglicht. Der Scénic ist ein clever konstruiertes Auto, verfügbar mit modernen Motoren sowohl im Benzin- als auch im Dieselsektor. Ursprünglich hiess er Mégane Scénic; er bietet guten Federungskomfort, viele Ablagen, einen niedrigen Geräuschpegel und ein halbwegs kompaktes Format. In der Modell-Frühzeit gab es auch einen RX4 mit Allradantrieb und an der Hecktür montiertem Reserverad. Zahlreiche dieser Veteranen erleben in der Schweiz einen pfleglichen Lebensabend. Wer einen Renault Scénic erwischt, der technisch gut da steht, bekommt ein Fahrzeug, das dank seines hervorragenden Raumkonzepts hohen Alltagsnutzen ver- spricht. Opfert man die zweite Sitzreihe, stehen rund 1850 Liter Stauraum zur Verfügung. Fahrverhalten, Sicherheit, Federungskomfort: Da gibt es beim Scénic nichts zu klagen, die Lenkung könnte jedoch etwas mehr Kontakt zur Fahrbahn vermitteln, auch die Schaltung ist eher schwabbelig. Wie die meisten Franzosen nervt der Renault in der zweiten Generation mit gnadenlosen Piepsern. Die Bedienung dürfte etwas unkomplizierter sein, an das mittige Instrumentarium und an das flach stehende Lenkrad kann oder muss man sich gewöhnen. Der mittlere Sitz in der zweiten Reihe ist nur für schmale Personen geeignet. Die Mängel Leider finden die Prüfer auf der MFK in so ziemlich allen Bereichen etwas zum Kritisieren, was sicherheitsrelevant ist. Der Mängelbericht füllt sich im Handumdrehen. Lenkung und Spurstangen, Bremsanlage, Karosserie und Bodengruppe und in jüngeren Jahren QUALITÄTSCHECK Renault Scénic Mängel Der Renault Scénic treibt es ganz schön bunt: Deutlich überdurchschnittliche Mängelquoten in den Bereichen Elektrik, Kühlsystem und Turbolader weist Multipart bei den Dieselmodellen aus. 78 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Motoren: Scénic II Benziner von 83 kW/114 PS (1.6) bis 120 kW/163 PS (2.0 16V Turbo). Diesel von 76 kW/106 PS (1.5 dCi) bis 110 kW/150 PS (2.0 dCi). Scénic III Benziner von 81 kW/110 PS (1.6) bis 103 kW/140 PS (2.0), Diesel von 81 kW/110 P (1.5 dCi) bis 118 kW/160 PS (2.0 dCi). R E NAU LT Renault Laguna Renault Espace Van-Urgestein 1984 war der Renault Espace eine Sensation, bot auf 4,37 Meter Länge bis zu sieben Sitze und mit seinem 2,1-Liter-Turbodiesel höchste motorische Effizienz. Der erste grosse Minivan Europas wog ab 1,2 Tonnen, hatte eine Kunststoffkarosserie und wurde bis 2002 bei Matra gebaut. 2002 kam die die vierte Espace-Generation auf den Markt, die seit 2012 als «Phase IV» im Handel steht. Der Stern sinkt, 2007 wurden noch 1820 Espace zugelassen, 2012 gingen die Zulassungen auf 967 Stück zurück, 2014 soll die fünfte Generation lanciert werden. auch die Auspuffanlage sollten gründlich gecheckt werden, hier häufen sich die Mängel. Rost kommt vor (Typ JA bis 2003) und Federn können brechen. Auch Multipart ist vom Scénic nicht gerade begeistert. Ausgeschlagene Federbeine sind teuer, Getriebeschäden auch. Der Zweiliter-Turbo mit vier Zylindern ist ein toller Motor, bietet aber auch viele Arten der Werkstättenauslastung. Das gilt leider auch für die Automatikgetriebe. Im Übrigen machen Diesel- und Benzinmotoren gleich viel oder wenig Ärger. Der Streubereich zwischen grosser Zufriedenheit und starker Unzufriedenheit ist grösser als bei vielen anderen Personenwagen. Die Preislage Für Occasionen muss gelten: Je jünger, desto besser. Auch junge Fahrzeuge sind günstig, weil sie in grosser Zahl als Mietwagen erstmals zugelassen worden sind, was das Occasionsangebot überflutete: Ein Scénic 2.0 T mit 163 PS von 2009 ist schon unter 10 000 Franken tarifiert, der entsprechende Grand kostet aber fast 2000 Franken mehr. Ein Scénic 1.9 dCi mit 130 PS ist bei 9500 Franken angesiedelt, die Standzeiten sind überdurchschnittlich hoch. Die Mängel Variabilität, Platzangebot und das komfortable Fahrwerk gehören immer noch zum Besten in dieser Klasse, aber die zentrale Instrumentierung ist gewöhnungsbedürftig, und leider sieht es bei der Qualität nicht erfreulich aus. Die MFK-Prüfung dauert meistens lange, weil die Experten zwar keinen Rost finden und auch die Auspuffanlage solide ist, aber sonst notieren sie in allen Bereichen sicherheitsrelevante Mängel, bis hin zu gebrochenen Federn an der Hinterachse. Auch bei Multipart ist der grosse Minivan weniger beliebt als bei seinen Besitzern, die meistens in Treue fest zu ihm halten. Es gibt kaum ein gut verkauftes Auto mit noch mehr Problemen, die auftreten können, jedoch nicht unbedingt müssen. Die Dreiliter-Turbodiesel und die Automatikgetriebe halten selten länger als 100 000 Kilometer. Auch der Zweiliter-Turbobenziner hat so seine Macken. Und die Turbolader stellen ebenfalls gerne den Dienst ein. Empfehlenswert ist der 173 PS starke Zweiliter-Turbodiesel, der kostet mit Erstzulassung 2009 und 65 000 km um 16 500 Franken, wenn man sich für den SechsgangHandschalter entscheidet, Automatik ist überproportional teurer. Als Grand Espace ist er um 25 000 Franken angeschrieben. Ein Grand Espace mit 3.5 V6 von Nissan (241 PS) liegt fast 10 000 Franken tiefer. Wer nicht ständig in die Berge fährt, kann sich auch mit einem schlichten Zweiliter-Benziner mit 136 PS anfreunden. Den sollte man bereits um 13 500 Franken finden. Bei der Probefahrt auch auf Nebengeräusche achten, weil defekte Innenraumteile von den Garantien meistens nicht gedeckt sind. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Mittelklasse Der Laguna deutet in seiner dritten Generation an, dass versprochene Qualitätsverbesserungen von Renault keine leeren Worte sind. Der Laguna Typ T wird seit 2007 gebaut, ihn gibt es neben dem Fünftürer und dem viel populäreren Kombi Grandtour auch als Coupé. In der Schweiz zirkulieren viele Grandtour als Flottenauto. Solche Autos sind häufig die bessere Wahl als ein Modell aus privater Hand, da sie meist bis in hohe Kilometerstände regelmässig gewartet sind. Der Fahrersitz kann knarzen und die Kupplung rasch verschleissen, allerdings soll sich Renault kulant verhalten. Mit höheren Kilometerleistungen zeigt vor allem der eigentlich gute Zweiliter-Turbobenziner mit 170 PS Schwächen, man sollte es beim 140 PS starken Sauger belassen. Bei den Dieseln macht der 1,5dCi eine hervorragende Figur und schiebt den Laguna mit seinen 110 PS durchaus flott an. Jahrgang 2009 kostet der Kombi als Expression um 13 000 Franken, der 2.0 Dynamique um 11 500 Franken. Renault Vel Satis Reisewagen Der Vel Satis wurde schon als Rarität geboren, und so eine ist er geblieben. Leider sind die Kilometerstände der gebrauchten Vel Satis überwiegend hoch. Was wiederum verständlich ist, denn das eigenwillig geformte Autos ist eine hervorragende Reiselimousine mit Heckklappe und grossem Kofferraum. Multipart setzt vorwiegend Grün beim grossen Franzosen, wegen einiger Motor- und Zylinderkopfschäden (hauptsächlich Zweiliter-Turbo-Benziner mit 170 PS) schimmert einmal Rot auf. Zum Langstreckenauto taugt sowieso ein drehmomentstarker Diesel besser. Freilich sind die Nissan- V6 mit 241 PS und serienmässiger Automatik auch nicht schlecht. Ein 2.0dCi mit 173 PS und Getriebeautomatik aus dem letzten Baujahr 2009 wird für 21 000 Franken gehandelt, der 3-5-LiterV6 ebenfalls mit Automatik kostet ungefähr gleich viel. Gebrauchte mit über 100 000 km werden immer noch um die 10 000 Franken angeboten. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 79 M AR K EN VO N A—Z S E AT Zweimal Altea: Die Normalversion (ganz oben) und der verlängerte Altea XL. Seat Altea Seat Ibiza der aktuellen Baureihe als Fünftürer (oben) und der Vorgänger in der dreitürigen Version. Sportlicher Van Den Seat Altea gibt es seit 2004, den Altea XL mit 18 cm mehr hinterem Überhang seit 2006, den Altea Freetrack mit Allradantrieb seit 2007. Ab 2005 bauen die Spanier den Leon, sozusagen die Flachversion des Altea mit identischem Radstand, den er auch mit dem Toledo teilt. Technisch sind alle genannten Seat-Modelle enge Verwandte zum VW Golf, haben aber deswegen gewiss nicht den gleichen Charakter. Der Altea ist ein Raumfahrzeug, ohne sich auf Anhieb als Minivan zu outen, das Fahrwerk ist straff, die Abrollgeräusche sind laut. Die MFK-Experten sehen den Spanier gern, am ehesten haben sie die Auspuffanlage zu bemängeln, selten kommen gebrochene Hinterachsfedern vor. Trotz identischer Technik zum Leon ist der Altea bei Multipart weniger beliebt und verursacht höhere Kosten. Getriebeschäden kommen beim Altea und beim Leon vor. Als Benziner gibt es zum Beispiel, Erstzulassung 2009 und 65 000 km auf dem Zähler, den Altea 1.4 mit 125 PS in der Basisversion ab 12 000 Franken. Wer den Diesel bevorzugt, findet einen gut ausgestatteten 2.0 TDI mit 170 PS ab etwa 15 500 Franken. Der Altea XL 1.8 TSI mit 160 PS kostet 14 000 Franken, der Altea Freetrack 2.0 TDI mit 170 PS steht ab 16 500 Franken beim Händler. Seat Ibiza Der kleine Spanier gilt als Alternative für all jene, die einen Polo fahren, aber nicht so viel bezahlen möchten. Vor allem mit der vierten Generation ab 2008 (davor 2002 bis 2008 Ibiza III) sind sich die Konzernbrüder sehr ähnlich geworden, und sieht man sich die Bilanzen der Prüfer an, so macht der Ibiza sogar die bessere Figur. Neben Drei- (Ibiza SC) und Fünftürern gibt es den Ibiza als Kombi (ST), was sich im Strassenbild aber kaum manifestiert. Die Mängel Bei Multipart geht der Ibiza als vergleichsweise problemfrei durch. Ältere Modelle kranken an Zahnriemenproblemen, jüngere 1.2 TSI sind in die Schwierigkeiten mit den Kettenspannern der Nockenwellensteuerung involviert. Ebenso regelmässig fallen die Luftmassenmesser aus und liefern falsche Werte (Startschwierigkeiten, Leistungsabfall), auch die Getriebe können Reparaturen einfordern. Wasser in den Scheinwerfern wird auf den Strassenverkehrsämtern reklamiert, trotz leicht tauschbarer Lampen ist die Lichtanlage häufig nicht in Ordnung, und Fahrwerksgelenke müssen oft kritisiert werden. Die junge Kundschaft schafft es auch, die an sich ausreichend dimensionierte Bremsanlage vorzeitig in den abgenutzten Bereich zu bringen. Rost macht sich bei den über zehnjährigen Ibiza zunehmend bemerkbar. Der Ibiza überzeugt mit einem sauberen Preis-/Leistungsverhältnis und kann über die breit gefächerte Motorenauswahl bis hin zu den Cupra-Modellen mit 210 PS viele Kunden von der Konkurrenz abholen. Scheppern und Knarzen tut selten etwas. Elektronikprobleme gibt es beim Fabia und Polo auch. Dass der Ibiza etwas hölzerner federt und lauter abrollt, gehört zum definierten Konzept. Die Preislage Einen potenten Seat Ibiza Cupra mit drei Türen und 180 PS bekommt man schon für 13 500 Franken inklusive DSG (Baujahr 2009/65 000 km). Ein eher familienorientierter Ibiza Station um das gleiche Geld ist zwei Jahre jünger, hat 35 000 km und Topausstattung als 1.6 TDI/105 PS. Ein vier Jahre alter Ibiza mit fünf Türen als 1,6-Liter-Benziner und 105 PS sollte für 9500 Franken drin liegen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts elektrisch 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Seat Ibiza 1.4 (50 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Seat Ibiza Mängel Beruhigende Aussichten für Gebrauchtkäufer liefert die MultipartGarantiestatistik: In den meisten Bereichen hat der Seat Ibiza unterdurchschnittliche Mängelquoten. Allradantrieb: Seat Altea Freetrack. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 80 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 70.20 234.36 162.00 328.32 71.28 194.40 Motoren: Baureihe 2002 bis 2008 Benziner von 47 kW/64 PS (1.2) bis 132 kW/180 PS (1.8T), Diesel 55 kW/75 PS (1.4 TDI) bis 118 kW/160 PS (1.9 TDI). Baureihe 2008 bis 2012 sowie aktuelle Baureihe Benziner von 44 kW/60 PS (1.2) bis 110 kW/150 PS (1.4 TSI), Diesel 55 kW/75 PS (1.2 TDI) bis 105 kW/143 PS (2.0 TDI). S E AT Seat Alhambra der ersten Baureihe (kleines Bild) und der seit 2010 angebotene Nachfolger. Seat Alhambra/Ford Galaxy/VW Sharan Van-Trio Von 1996 an bauten Ford, Volkswagen und Seat in Portugal gemeinsam einen grossen Van mit fünf oder sieben Sitzen, der schon nach vier Jahren eine umfangreiche Modellpflege erhielt. Was dem Trio blieb, waren eher breit gestreute Qualitätsprobleme. Während sich Ford 2006 aus dem Projekt verabschiedete, liefen Seat Alhambra und VW Sharan weiter gemeinsam vom Band. 2010 erschien die zweite Generation Alhambra und Sharan, die besser gelungen erscheint als die erste. Einen Qualitätssprung gemacht hat auch der Ford – die Erfahrungen dazu siehe unter Ford S-Max/Galaxy auf Seite 46. Das aktuelle Duo Alhambra/Sharan hat Schiebetüren in Fond und gefällt mit einem an Perfektion grenzenden Funktionsschliff. Die Mängel Die Experten auf den Strassenverkehrsämtern monieren praktisch an allen sicherheitsrelevanten Bauteilen Mängel. Nur Rost scheint kein wesentliches Thema zu sein. Überdurchschnittlich schlecht wird die Qualität der Auspuffanlage und der Bremsleitungen beurteilt. Multipart hat auch keine Freude am alternden Trio und bekommt für manche Bauteile überdurchschnittlich viele Garantieanträge herein. Turbolader, Wischermotoren und Generatoren belasten das Garantiekonto bis ins letzte Baujahr. Die Klimakompressoren machen durchgängig Schwierigkeiten. Wie der neue Alhambra/Sharan punkto Langzeitqualität abschneidet, lässt sich noch nicht beurteilen. Die Preislage Ford Galaxy 2.3/136 PS (Benziner) 2006 gelten mit rund 100 000 km noch um die 10 000 Franken und sind wegen der zähen Substanz rechnerisch eine lohnenswerte Investition, sofern man bereit ist, fortlaufend etwas für Reparaturen zu budgetieren. Analog gilt dies auch für die angejahrten Alhambra und Sharan. Ein Seat Alhambra von 2009 mit 65 000 km wird als 2.0 TDi/140 PS mit etwa 16 000 Franken bewertet, ein gleichalter allradangetriebener VW Sharan 1.9 TDI 4M/115 PS mit bis rund 15 000 Franken. Einen 2011er Sharan als 2.0 TSI/200 PS und DSG bekommt man kaum unter 29 000 Franken. Seat Leon Kompaktklasse 1999 kam der erste Leon auf der Basis des Golf IV, 2005 der zweite (Golf V), die dritte Generation wurde vor wenigen Monaten mit dem Golf VII als Technikspender vorgestellt. Den Golf VI hat Seat übersprungen. Für Occasionskäufer sind die ab 2005 gebauten Leon von grösstem Interesse. Das sind jene mit den in den C-Pfosten versteckten Türgriffen, immer fünftürig, in der Schweiz statt mit dem Basisbenziner (1.4/85 PS) gerne stark motorisiert, mit bis zu 265 PS im Cupra R (2.0 TSI). An den potenten Leon haben neben den Besitzern vor allem die Reifenverkäufer ihre Freude. Platzangebot und Kofferraumgrösse sind gut, die Federung wurde aber Richtung Sportlichkeit und weniger auf Familien abgestimmt. Auf den Strassenverkehrsämtern schauen sich die Experten insbesondere die Abgasanlage an, die hält nicht lange, in allen sicherheitsrelevanten Sektoren glänzt der Leon mit überdurchschnittlicher Dauerhaftigkeit. Der Garantieanbieter Multipart reklamiert bloss die anfällige Elektrik, Werkstätten berichten ausserdem von Getriebeschäden. Der 265 PS starke Cupra R (2009/65 000 km) ist für etwas unter 20 000 Franken angeschrieben, der 125 PS starke 1.2 TSI für etwa 12 000 Franken und der 1.9 TDI mit 105 PS kostet etwa gleich viel. Technisch eng verwandte Modelle der ersten Baureihe von Ford und VW: Galaxy und Sharan. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 81 M AR K EN VO N A—Z S KO DA Klare Rangfolge: Der Octavia Combi ist bei den Käufern in der Schweiz deutlich beliebter als die Limousine. Skoda Octavia Raumwagen Der Skoda Octavia Combi, weniger der Fünftürer, war in den zurückliegenden Jahren hinter dem Golf das Schweizauto schlechthin. Die VW-Technik, vor allem aber auch die Verfügbarkeit eines günstigen Kombis mit Allradantrieb im Einklang mit sparsamen TDIMotoren waren die Erfolgsgaranten für den ab 1997 (Combi 1998) lieferbaren Octavia. 2004, der Combi wieder mit einem Jahr Verzug, kam die zweite Modellgeneration auf den Markt, die im Vergleich zum Vorgänger noch mal an Platzangebot zugelegt hatte, 2008 gab es eine leichte Modellpflege. Soeben ist der Octavia in die dritte Generation gegangen, nun basiert er auf dem Golf VII. Der Combi macht beim Octavia gut 85 Prozent des Occasionsangebots aus, die Automaten über alles gesehen fast 40, und die Allradler gut 30 Prozent. Traditionell bietet Skoda vom Kombi auch eine Scout-Version mit mehr Bodenfreiheit an. Das im Vergleich zum technischen Ausgangsprodukt Golf grössere Platzangebot ist Teil des Erfolges. Eine Fahrzeuglänge von rund 4,60 Metern beim Combi ist eindeutig Mittelklasse und weit jenseits eines Kompaktfahrzeugs. Die Viel Platz im Kofferraum, rau laufenden, dafür aber kräftig zupackenden der fasst 580 bis 1620 Liter. Pumpe-Düse-Diesel standen dem OctaviaErfolg nicht im Wege. Auf der Positivseite beim Octavia stehen auch die einfache Bedienung und das breite Spektrum lieferbarer Motoren bis hin zum 200 PS starken RS. Die Mängel Der Octavia enttäuscht die Kunden selten, weder auf den Strassenverkehrsämtern noch wegen mangelnder Zuverlässigkeit. Allerdings sind sie aber auch vor einigen konzernweit vorkommenden Mängeln sind nicht gefeit. Als da wären defekte Klimakompressoren, Luftmassenmesser, gebrochene Fensterhebermechanik, Ölverlust am Antrieb. Fahrer älterer Octavia sind ausserdem von vielen Elektrikproblemen samt mangelhaften Steckver- Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts elektrisch 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Skoda Octavia 1.8 TSI (118 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Skoda Octavia Mängel Die erhöhte Anfälligkeit von Turbolader, Motor und Treibstoffanlage verhindert ein komplett unauffälliges Schadensbild in den Statistiken von Multipart. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik Die Preislage Ein Octavia Combi Diesel mit Allradantrieb steht gemäss Auto-i-Dat im Durchschnitt 66 Tage beim Händler, bevor er einen neuen Besitzer findet. Das ist durchschnittlich lang und bedeutet nichts anderes, als dass diese Autos eben marktgerecht, sprich hoch angeschrieben sind. Einen vier Jahre alten Skoda Octavia Combi 1.4 TSI/122 PS mit 65 000 km gibt es ab 13 500 Franken, ein Allradkombi mit 160 PS starkem 1,8-Liter-Motor ist ab etwa 17 000 Franken zu haben. Ein 2.0TDI mit 140 PS und Frontantrieb in L&K-Topausstattung («Laurin & Klement») kostet rund 19 500 Franken. 302.40 213.85 300.25 162.00 67.50 242.00 Motoren: Baureihe 2004 bis 2009 Benziner von 75 kW/102 PS (1.6) bis 147 kW/200 PS (2.0 TFSI), Diesel 77 kW/105 PS (1.9 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). Baureihe bis 2012 Benziner von 77 kW/105 PS (1.2 TSI) bis 147 kW/200 PS (2.0 TSI), Diesel 77 kW/105 PS (1.6 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). 82 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 bindungen geplagt worden. Und in jüngerer Zeit kommt es auch bei Skoda zu Steuerkettenärger mit dem 1,4-Liter-TSI-Motor. Die MFK-Prüfer reklamieren zu hohe Abgaswerte, Wasser in den Scheinwerfern und brüchige Gummilager am Fahrwerk. Garantieanbieter Multipart hat einige Motorschäden, defekte Einspritzdüsen und Turbolader beim Diesel sowie Zündschlösser registriert, katalogisiert den Octavia insgesamt aber als reparaturgünstig. Skoda Octavia Scout. S KO DA Kantige Form, viel Platz für allerlei Gepäck oder Einkäufe im Möbelhaus: Der Kofferraum des Skoda Roomster fasst bis zu 1800 Liter. Skoda Roomster Skoda Fabia Kleinwagen Im Windschatten des Octavia mischt der Fabia erfolgreich im Markt mit. Brummige Motoren und die knappe Innenbreite im Fond stehen auf der Minusseite, gute Handlichkeit, Sparsamkeit und Sicherheit verbucht der Fabia als Pluspunkte. Es gibt ihn auch als Kombi, aber nicht als Dreitürer. Als Nachfolger des Favorit kam die erste Serie 1999 auf den Markt, wurde 2004 aufgefrischt und 2007 neu aufgelegt. Bei den Nachkontrollen fallen den Experten die beschränkt haltbaren Auspuffanlagen und die Achsgelenke auf. Rost kommt selbst bei den ältesten Fabia-Exemplaren kaum vor. Beanstandet wird dagegen zu grosses Lenkspiel. Kaputte Lambdasonden, Luftmassenmesser, Kettenspanner (1.2 TSI) und defekte Fensterheber befallen auch den Fabia, dazu kommt es häufiger zu Wassereintritt wegen schwacher Türdichtungen, die Hitzeschilder am Wagenboden können sich lösen. Multipart zählt den Fabia trotz bezahlter Rechnungen für Zahnriemenmaleure und defekte Zylinderkopfdichtungen uneingeschränkt zu den «Guten». Ein vier Jahre alter Fabia Fünftürer 1.6/86 PS in Basisausstattung kostet etwa 7300 Franken, als 1.6/105 PS mit hohem Ausstattungslevel unter 10 000 Franken, ein Kombi 1.4 TDI mit 80 PS ab 8500 Franken. Van Skodas Raumwagen gibt es seit 2006, im Laufe dieses Jahres soll ein Nachfolger präsentiert werden. Obwohl auch der Roomster mit Komponenten des Volkswagenkonzerns zusammengebaut wird, hat er, anders als Fabia, Octavia, Yeti und Superb, keine Konzerngeschwister, sondern ist ein Einzelkind. Der Roomster ist ein sehr raumeffizientes und handliches Auto, dem 2007 eine etwas höher gelegte Scout-Version zur Seite gestellt worden ist. Allrad bietet der Roomster nicht. Der Gepäckraum fasst je nach Konfiguration 450 bis 1550 Liter, bei ausgebauten Fondsitzen lassen sich sogar bis 1800 Liter verstauen. Ausserdem sind die drei Einzelsitze in der Länge verschiebbar. Der Roomster kann so Familienwagen und Kleintransporter sein. Vor allem die TDI-Motoren haben Mühe, den grossen Innenraum in Winter auf erträgliche Temperaturen zu bringen. Die Mängel Viele Erfahrungen von Nachprüfungen liegen noch nicht vor, aber es gibt Anzeichen, dass sich der Rost im Bereich der hinteren Radläufe einnistet. Gummilager an den Aufhängungen sind schnell porös und können ausschlagen, was ungleichmässigen Reifenverschleiss zur Folge hat. Der Antrieb neigt zum Schwitzen von Öl. Multipart notierte vereinzelte Probleme bei der Treibstoffversorgung, ansonsten aber unterdurchschnittliche Schadenquoten. Der 1.2 TSI kann Ärger mit dem Kettenantrieb der beiden Nockenwellen machen, defekte Klimakompressoren sind vielen Roomster-Besitzern nicht fremd. Diese sind offenbar mehrheitlich zurückhaltende Fahrer, denn es wird von auffällig wenigen frühzeitig abgefahrenen Bremsbelägen und Scheiben berichtet. Kein Wunder: Richtig kräftige Motoren gibt es auf dem hochbauenden Auto nicht, und es wird empfohlen, aus den bestehenden Möglichkeiten die potentesten zu wählen. Die Einsteigerversionen haben lediglich 70 PS. Die Preislage Ein vier Jahre alter Skoda Roomster 1.6/105 PS kostet rund 10 500 Franken, ebenso der 1.9 TDI/105 PS. Roomster des Baujahrs 2007 mit etwa 90 000 km auf dem Zähler gibt es ab etwa 7500 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts elektrisch 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Skoda Roomster 1.6 (77 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Skoda Roomster Mängel Makellose Bilanz für den Skoda Roomster. In allen Baugruppe meldet Multipart unterdurchschnittliche Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER 70.20 171.70 111.25 319.70 45.35 194.40 Motoren: Baureihe 2006 bis 2010 Benziner von 51 kW/70 PS (1.2) bis 77 kW/105 PS (1.6), Diesel 59 kW/80 PS (1.4 TDI) bis 77 kW/105 PS (1.9 TDI). Aktuelle Baureihe Benziner 51 kW/70 PS (1.2) bis 77 kW/105 PS (1.2 TSI). Diesel 55 kW/75 PS (1.2 TDI) bis 77 kW/105 PS (1.6 TDI) OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 83 S KO DA MAR K E N VON A—Z SMART Skoda Yeti Kompakt-SUV Seit 2009 hat auch Skoda einen SUV, wahlweise vorne oder über beide Achsen angetrieben. Er teilt die Plattform mit dem Tiguan von VW. 2010 wurden stärkere Motoren eingeführt. Das wurde auch Zeit, denn an ausreichend Leistung fehlte es dem Yeti am Anfang seiner Karriere aus hiesiger Sicht. Interessenten sollten sich in Richtung 2.0 TDI/140 PS orientieren – es gibt auch eine Version mit 110 PS – oder zum 160 PS starken Benziner mit 1,8 Liter Hubraum. Der günstigste Yeti ist ein 1.2 TSI/105 PS mit Vorderradantrieb und wahlweise mit Automatik. Das Zugpotenzial reicht von 1200 kg (1.2/105 PS) bis 1800 kg (2.0 TDI/170 PS). Viele verwertbare Daten zur Langzeitqualität gibt es noch nicht, bei Multipart schneidet der Yeti durchgehend mit guten Noten ab. Als Occasion des Jahrgangs 2009 kostet ein Yeti 1.8/160 PS mindestens 15 500 Franken, ein 2.0 TDI/140 PS gut 16 500 Franken. Als reiner Fronttriebler war der Yeti erst ab 2010 erhältlich, der 1.2 TSI/122 PS mit 50 000 km kostet 14 500 Franken. Skoda Superb Mittelklasse 2002 vorgestellt, wurde der Superb 2008 neu aufgelegt. Seit 2010 gibt es ihn auch als Kombi. Mit bis zu 1835 Litern bietet er noch etwas mehr Laderaum als der Passat. Wichtig für die Schweiz: die 4x4-Versionen. Die Strassenverkehrsämter reklamieren vor allem ölfeuchte Antriebe und Antriebswellen-Manschetten, aus denen Fett tropft. Multipart hat einige Motorenprobleme (Benziner und Diesel) registriert, dazu kaputte Generatoren. Auch Probleme mit Klimakompressoren und Lambdasonden tauchen in der Statistik auf. Günstige Superb-Occasionen gibt es nicht, weil die meisten Neuwagen sehr teuer und gut motorisiert spezifiziert sind. Ein vier Jahre alter Superb Combi 2.0 TDI/140 PS 4x4 kostet 17 500 Franken. Ein 1.8 TSI/160 PS mit Allradantrieb liegt bei 18 000 Franken, die Limousine 3.6 V6/260 PS 4x4 gibt es schon für 18 500 Franken. Ein Auto für enge Strassen, und der Parkplatz muss auch nicht gross sein: Smart Fortwo. Smart Fortwo Kleinstwagen Der Smart ist in gewisser Weise eine Delikatesse für Autotester. Die automatisierte Schaltung ist wegen der langen Schaltpausen von gestern, die Federung ein wenig bockig, und der Geradeauslauf erinnert je nach aufgezogenen Reifen an eine Ringelnatter. Aber der Kleine macht Spass, nicht nur, weil man ihn in der Not auch auf einem Töffparkplatz abstellen kann. Wer Herausforderungen mag, kann sich dem Charme des Fortwo City Coupé nicht entziehen. Der Spass beginnt mit den keineswegs kleinwagenmässigen Sitzen und findet seine Fortsetzung im steil angeordneten Lenkrad. Die gute Nachricht lautet, dass Smart seit dem 1. März 2006 in der Schweiz einen dreijährigen Garantieschutz bis 100 000 km geniessen und darüber hinaus während der ersten zehn Jahre oder bis 100 000 km keine Servicekosten anfallen (Swiss Integral). Logische Folge: Seither wird mit dem Smart pfleglicher umgegangen. Früher glaubten viele Smart-Fahrer, sich diesen oder jenen Wartungsauftrag sparen zu können, was zu einer desaströsen Schadenbilanz führte, da selbst die Ölstandskontrolle ignoriert wurde. Mit der zweiten Generation ab 2007 hat der in Frankreich gebaute Winzling als Benziner keinen Turbolader mehr (ausser Brabus), sondern einen etwas grösseren Dreizylindermotor von Mitsubishi. Der bietet zwar nicht mehr Dampf, aber harmonischere Kraftentfaltung und bessere Zuverlässigkeit. Die Mängel Mit der zweiten Generation ist der Vorführtermin eine einfachere Übung, obwohl auch die von 1998 bis 2007 gebauten Smart eine gute Langzeitqualität bieten. Auf Mängel stossen die Prüfer am ehesten bei der Auspuffanlage, am hinten liegenden Antriebsblock (Ölverlust) sowie an der Vorderachse (Spiel). Multipart stuft den Smart als überdurchschnittlich zuverlässig ein, Problemzonen sind der Scheibenwischermotor, der Keilriemen und die Ladedruckregelung. Vereinzelt gehen die Getriebe kaputt, Heckklappen springen ungebeten auf und Bremslichtschalter verweigern den Dienst. Die Preislage Das Smart Coupé Passion mhd Softouch (71 PS) mit Erstzulassung 2009 und 65 000 km kostet rund 8500 Franken, das Cabrio 10 000 Franken. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts elektrisch 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen im Teilehandel, Smart Coupé mhd (45 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Smart Fortwo Mängel Der Smart ist ein weitgehend unkompliziertes Auto, sagt die Mängelstatistik von Multipart. In fast allen Baugruppen liegt die Schadensquote im grünen Bereich, die Zahl der Schäden und die Kosten liegen also unter dem Durchschnitt. 84 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 157.00 150.00 155.00 420.00 43.00 160.00 Motoren: Baureihe 2007 bis 2012 Benziner von 45 kW/61 PS, 52 kW/71 PS, 62 kW/98 PS und 75 kW/102 PS (1.0), Diesel 33 kW/45 PS und 40 kW/54 PS (0.8 cdi). M AR K EN VO N A—Z SUBARU Zweimal Impreza: Als sportlicher WRX (oben) und als fünftürige Limousine. Subaru Legacy der 2009 abgelösten Baureihe (ganz oben), Ableger Outback. Subaru Impreza Subaru Legacy und Outback Kompakt-Sportler Während der Impreza speziell bei der älteren Kundschaft sehr beliebt ist, peilt der auf diesem Modell aufgebaute WRX/STI die junge Kundschaft an. Es gibt also zwei Impreza mit verschiedenartigen Charakteren, aber leider seit 2007 keinen Kombi mehr. Das Nachfolgemodell wird ausschliesslich als Fünftürer, der WRX zusätzlich als Viertürer angeboten. Entgegen den Befürchtungen vieler Händler hat der Wegfall des Kombi der Popularität des Kompakt-Subaru kaum geschadet. 2006 gab es neue Motoren, ab 2008 einen BoxerDiesel mit 150 PS, 2012 kam die Neuauflage mit kleineren Motoren. Nüchterne Autos ohne Schnickschnack, aber sauber und strapazierfähig verarbeitet. Auch wenn der Schwerpunkt des Impreza sehr tief liegt, fühlt er sich wenig sportiv an. Trotz der Konstellation Boxermotor/vorne angetriebene Achsen ist der Wendekreis jedoch erfreulich eng, die Bedienung unkompliziert. Die Mängel Die WRX lasten die Werkstätten recht gut aus. Probleme gibt es mit der Motorsteuerung (defekte Oberer-Totpunkt-Geber und Nockenwellensensoren), vereinzelt kommt es zu Motorplatzern bei getunten Exemplaren. Neue Radlager und Stossdämpfer verlangt der WRX häufig. Die Experten auf den Motorfahrzeugkontrollen werden selten fündig, wenn sie einen Impreza auf der Grube haben. Am ehesten stossen sie auf defekte Abgasanlagen oder auf beschädigte Hitzeschilder, bei den WRX stimmen gelegentlich die Abgaswerte nicht. Die Preislage Subaru Impreza 1.5 R/107 PS für 12 500 Franken (2009/65 000 km), 2.0 R 15 000 Franken, 2.5 T/265 PS WRX viertürig 20 000 Franken. 1.5 und 2.0 sind auch mit Automatik erhältlich. Einen der legendären WRX/230 PS als Kombi findet man mit Glück als Jahrgang 2006 mit rund 100 000 km für etwas unter 14 000 Franken. Exemplare mit höherer Fahrleistung sollte man sich genau anschauen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts komplett 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Subaru Impreza 2.0R (110 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Subaru Impreza Mängel Der kompakte Subaru erhält von Multipart ein tadelloses Zeugnis. Durchgehend alle Baugruppen haben unterdurchschnittliche Mängelquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 253.00 292.00 467.00 424.00 87.00 322.00 Motoren: Baureihe 2006 bis 2008 Benziner von 118 kW/160 PS (2.0) bis 206 kW/280 PS (2.5 T). Baureihe 2008 bis 2012 Benziner 79 kW/107 PS (1.5) bis 221 kW/301 PS (2.5 T), Diesel 110 kW/150 PS. Turbolader Mittelklasse mit 4x4 Seit 1989 steht der Legacy Station Wagon von Subaru wie ein Fels in der Brandung zwischen populären Volumenautos und zunehmend gefragten Premiummodellen – und verteidigt tapfer seine Position als 4x4-Auto ohne Allüren. Seit 2009 wird der Legacy bereits in der fünften Generation gebaut. Zuverlässig, anspruchslos, gut ausgestattet. Wegen des Boxerkonzepts sprechen die Japaner auch Technikfreaks an: tiefer Schwerpunkt, geringe Seitenneigung in Kurven. Neben dem Legacy Kombi gibt es auch eine viertürige Version, aber die spielt wegen der grossen Motoren (3.0/245 PS bis 2009, dann 2.5/167 PS) im Markt kaum eine Rolle. Der 2009 nachgeschobene Diesel mit 150 PS konnte das nicht ändern. Das sieht man auch an den Standzeiten, die beim Viertürer mit 3,0-Liter-Motor sehr hoch und beim Kombi sehr tief sind. Bereits seit 1997 gibt es eine Outback-Version mit erhöhter Bodenfreiheit und angereicherter Ausstattung. Die Mängel MFK-Experten stossen bei Autos, die acht Jahre und älter sind, vermehrt auf durchgerostete Abgasanlagen, dazu finden sie beschädigte Manschetten an den Antriebswellen und Rost an der Ölwanne. Multipart hat einige defekte Motoren, Getriebe und Antriebswellen registriert. Reparaturen sind teuer. Die Preislage Ein Legacy Wagon 2.0/150 PS des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km kostet um 13 300 Franken, der Diesel mit 150 PS etwa 16 500 Franken. Für einen Outback 2.5 mit 173 PS muss man 18 000 Franken budgetieren, für den Legacy R 3.0/245 PS mit vier Türen ab 19 000 Franken. Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 85 M AR K EN VO N A—Z SUBARU Subaru G3X/Justy Kleinwagen Der kleinste Subaru steht als Beweis, dass die Schweiz nicht der Nabel der Welt ist. Denn trotz vehementer Interventionen des hiesigen Importeurs gibt es ihn seit Ende 2011 nicht mehr als 4x4. Dabei zählt die Eidgenossenschaft hinter den USA, Grossbritannien und Kanada zu den wichtigsten Exportmärkten für Fuji Heavy Industries. Als Justy kam der Mini-Subi bereits 1984 auf die Welt. 1995 wurde daraus ein Ableger des Suzuki Swift, als Drei- und Fünftürer bis 2003 in Ungarn gebaut. Unter dem Namen G3X Justy lebte der kleine Subaru als ein Derivat des Suzuki Ignis fünftürig weiter, bevor es dann 2008 einen erneuten Namenswechsel gab. Wieder unter der Typenbezeichnung Justy wurde der Subaru bis 2011 verkauft, die Technik stammte vom Daihatsu Sirion. Seit 2011 ist das Modell ein Ableger des Toyota Verso S, nennt sich Trezia, ausschliesslich als Fronttriebler im Programm und klassenmässig etwas höher angesiedelt. Die Mängel Vom G3X, bis 2008 wie der Justy in Ungarn gebaut, gibt es eine nette Geschichte: Weil Getriebeöl rund viermal teurer ist als Motoröl, tauschten Fabrikarbeiter die Sorten aus. Das führte zu vielen Getriebeschäden oder kann weiterhin dazu führen, weil die kleinen Subarus kaum auf Kilometer kommen. Den Handbremskabeln mangelt es häufig an Fett, dann gehen sie fest. Sonst erweisen sich Justy und G3X Justy als äusserst zäh. Reklamationen kommen von den MFK-Experten wegen Rost am Unterboden und angerosteten Auspuffanlagen. Bremsschläuche sollten im Alter von acht bis zehn Jahren ersetzt werden. Die Preislage Für die Schweiz sind die AWD-Versionen von Interesse (immer manuelle 5-Gänger). Ein Justy 1.3/91 PS des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km Laufleistung kostet rund 11 000 Franken, selbst ein 99 PS starker 2007er mit 90 000 km bringt noch gut 7000 Franken, in den alpinen Regionen eher mehr. Gern gesehenes Fortbewegungsmittel in den Bergen: Subaru Forester. Subaru Forester Allrad-Kombi Der Forester gehört zu den festen Grössen im Schweizer Automarkt, und er war neben dem in mehreren Varianten erhältlichen Impreza der meistverkaufte Subaru, seit der fünftürige Kombi mit Allradantrieb 1997 auf dem Markt erschien. 2000 kam der Turbo mit 177 PS und traf die hiesigen Wünsche. Im Zuge der steigenden Dieselnachfrage in Europa wurde bei der Neuauflage 2007 auch ein Selbstzünder nachgeschoben. Ein Boxerdiesel mit vier Nockenwellen, weltexklusiv und durchzugstark. Die Sauger-Benziner mit zwei Liter Hubraum sind in dieser Disziplin etwas schwach, und den bis zu 230 PS starken und trinkfesten 2,5-Liter-Turbo gibt es seit 2010 nicht mehr. Die soeben präsentierte dritte Generation bietet einen 2,0-Liter-Turbo mit 241 PS, ausschliesslich mit Automatik. Der Diesel hat beim Forester die grösste Nachfrage, Occasionskäufer müssen aber auf ein breites Angebot noch etwas warten, weil die Subaru meistens lange in erster Hand bleiben. Das Laderaumvolumen ist eher unterdurchschnittlich, aber der permanente Allradantrieb übertüncht die angeborenen Schwächen aller Subaru. Besonders sparsam sind sie nicht. Im Passagierraum gefallen die Japaner mit vergleichsweise viel Platz, einfacher Bedienung und pflegeleichten, robusten Materialien. Die Mängel Multipart meldet die Achswellen als anfällig. Selten kommt es zu durchgebrannten Zylinderkopfdichtungen. Vereinzelt kam es beim Boxerdiesel ab rund 70 000 km zu Motorschäden wegen Montagefehlern. Wenn die vorgeschriebenen Wartungen ausgeführt worden sind, kann man auf Kulanz hoffen. Die Nachkontrollen passieren Subaru Forester meistens ohne Beanstandungen, Auffälligkeiten gibt es praktisch keine, am ehesten früh verschlissene Aufhängungsgummis und, ja, defekte Nummernschildbeleuchtungen. Die Preislage Einen 150 PS starken Subaru Forester mit ordentlicher Ausstattung bekommt man mit 65 000 km/Zulassung 2009 für rund 16 000 Franken als Benziner. Der fast gleichstarke Diesel (147 PS) kostet 17 000 Franken. Ein Forester Turbo mit 2,5-Liter-Motor und 230 PS liegt bei 19 500 Franken. Die Standzeiten der Forester sind gemäss Auto-i-Dat kurz. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts elektrisch komplett 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Forester 2.5 XT (169 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Subaru Forester Mängel Über weite Teile ist der Subaru Forester völlig problemlos, wie die Multipart-Statistik ausweist. Probleme bereiten die Achswellen, die häufiger als Garantieschaden angemeldet werden. 86 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 260.00 292.00 611.00 1236.00 59.00 338.00 Motoren: Baureihe 2006 bis 2008 Benziner 116 kW/158 PS (2.0) und 169 kW/230 PS (2.5T). Baureihe 2008 bis 2012 Benziner 110 kW/150 PS (2.0), 126 kW/171 PS (2.5) und 169 kW/230 PS (2.5 T), Diesel 108 kW/147 PS (2.0 D). M AR K EN VO N A—Z SUZUKI Klein und wendig: Suzuki Splash (links) und Opel Agila (rechts). Suzuki Splash/Opel Agila Klein-Vans Mit diesen Kleinstvans verhält es sich wie mit der Dreieinhalbzimmer-Wohnung im Vergleich zur Villa: Gross mag schön sein, aber Suzuki Splash und Opel Agila sind so etwas wie intime Stadtwohnungen. Fahren im Citybereich wird damit zur Lust, weil die Mitbewerber fett geworden sind. Mit den kleinen Vans kann man, zugegeben etwas stark untersteuernd, Kreise um sie ziehen und im Parkhaus einigermassen ungehindert aus- und einsteigen. Die Übersicht nach vorn ist exzellent. Im Shoppingcenter schlucken Agila und Splash alles, was einem zum Wochenendkauf einfällt; maximal 1050 Liter lassen sich mit umgelegten Sitzen laden. Sie lenken auf den schmalen (und günstigen) Reifenformaten sauber ein und geraten in der Autobahnausfahrt nicht zu sehr in Schräglage. Die aktuellen Modelle Splash und Agila sind erheblich attraktiver gestylt als die von 2000 bis 2007 in Polen gebauten Vorgänger Suzuki Wagon R und Opel Agila. Sie fühlen sich auch wesentlich erwachsener und gediegener an. Gebaut werden die Autos weiterhin gemeinschaftlich, aber nun im ungarischen Esztergom. Opel bietet bloss eine Ausstattung – alles drin, das macht Sinn. Suzuki offeriert drei Stufen, aber nur GL Kunststoff dominiert, die Haptik und GL Top stossen auf Akzeptanz; ohne ist in Ordnung, die Alltagstauglichkeit gut. Klimaanlage will heutzutage niemand mehr verreisen. Viele Ablagen, ordentliche Sitze, effiziente Raumausnutzung stehen auf der Habenseite. Auch mit der Vierstufen-Automatik kommt man vorwärts (optional verfügbar mit dem 1.2/86 PS, ab 2011 mit 94 PS), ärgerlich ist allerdings die Schaltnervosität. Zum Pendeln genügt der Dreizylinder mit 65 PS (ab 2012 leistet der Motor 68 PS). Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts elektrisch komplett 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Suzuki Splash 1.0 (48 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Suzuki Splash Mängel Kein Grund zum Meckern: Die Schadensstatistik von Multipart weist für den Suzuki durchgehend grüne Werte aus – beim Opel Agila ist es um keinen Deut anders. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 92.80 233.00 263.00 344.00 70.00 130.00 Die Mängel Garantieanbieter Multipart winkt das Duo durchgängig als praktisch problemfrei durch. So sehen es auch die Strassenverkehrsämter, wo Agila/Splash am ehesten wegen ungleich ziehender Handbremsen scheitern, oder wegen ölfeuchter Motoren oder Getriebe. Die Batterien machen gerne frühzeitig schlapp, weil der 1,2-Liter-Motor manchmal Startprobleme hat. Die Preislage Ein Opel Agila mit Erstzulassung 2009 und 65 000 km kostet als 1.0/65 PS etwas weniger als 8000 Franken. Die 1,2-Liter-Modelle werden bloss 500 Franken höher tarifiert. Die Suzuki sind ähnlich bewertet, ein Splash 1.2 mit Topausstattung liegt bei 8700 Franken. Der 1,3-LiterTurbodiesel mit 75 PS wurde nur beschränkt von Opel angeboten. Damit ausgerüstet, wird ein Agila mit 8200 Franken ausgeschrieben. Das Duo muss gemäss Auto-i-Dat überraschend hohe Standzeiten ertragen, durchschnittlich stehen sie länger als 100 Tage, bevor sich ein neuer Besitzer findet. Dabei gibt es kaum einen besseren Zweitwagen. Nur sollte man nicht mit dem Anhänger zum Baumarkt fahren wollen. Denn mehr als 200 kg dürfen Splash und Agila nicht an den Haken nehmen. Motoren: Aktuelle Baureihe (seit 2008) Benziner mit 48 kW/65 PS und 50 kW/68 PS (1.0) sowie 63 kW/86 PS und 69 kW/94 PS (1.2), Diesel (nur Opel) mit 55 kW/75 PS (1.3 CDTI). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 87 M AR K EN VO N A—Z SUZUKI Suzuki Grand Vitara: Geländegänger von altem Schrot und Korn. Suzuki Grand Vitara Suzuki Swift Kompaktes SUV Bereits in den frühen 80er Jahren begründete der kleine Eliot Suzukis Geländekompetenz. Die grossen drei- und fünftürigen Vitara gibt es seit 1998. Drei Jahre später stiess der Grand Vitara XL mit sieben Sitzen und verlängertem Radstand sowie einem 173 PS starken V6-Benzinmotor dazu. 2005 kam die zweite Generation, die 2008 erstmals überarbeit wurde – und erst Anfang des Jahres eine neuerliche Modifikation der optischen Art erfuhr. Nun gibt es den Grand Vitara als Dreitürer mit vier Sitzen oder als Fünftürer mit fünf Sitzen. Gute Übersicht, leicht verständliche Bedienung, komfortable Federung, ziemlich hohe Seitenwindempfindlichkeit und eine eher gefühllose Lenkung zeichnen den Vitara aus. Die Anhängelasten reichen je nach Motorisierung von 1600 bis 2000 kg. Mit 185 bis 965 Litern ist das Fassungsvermögen des Kofferraums knapp bemessen. Automatikgetriebe mit vier Stufen gibt es optional für den 2,0- und den 2,4 Liter-Benziner. Die Mängel Dieser Japaner ist ein Geländegänger von altem Schrot und Korn im positiven Sinn. Er ist wirklich fürs Gelände gebaut, und das übersehen die Experten auf der Motorfahrzeugkontrolle nicht: Angekratzte Rahmenbleche rosten, die Reifen laufen einseitig ab, die Radlager schlagen aus. Dazu kommen ölschwitzende Motoren. Anlasser und Turbolader des von Renault angelieferten 1,9-Liter-Diesels quittieren gerne den Dienst. Bekannt geworden sind durchgescheuerte Kabelbäume und defekte Klimakompressoren. Die Teile- und Unterhaltskosten sind vergleichsweise hoch, aber der Vitara ist ein zäher Bursche, so dass sich Investitionen lohnen. Die Preislage Ein Dreitürer des Jahrgangs 2009 kostet mit durchzugkräftigem Vierzylinder (2.4/169 PS) knapp 1 3 000 Franken, als Fünftürer 2000 Franken mehr. Ein topausgestatteter fünftüriger Diesel 1.9/130 PS kostet etwa 16 500 Franken. Die V6-Benziner (2.7/170 PS, bis 2008, 3.2/233 PS von 2008 bis 2010) mit serienmässiger Fünfstufen-Automatik sind feine Motoren. Aber sie verbrauchen recht viel und passen irgendwie nicht zum rustikalen Charme des Vitara. Ein 3.2 von 2009 liegt bei rund 17 500 Franken. QUALITÄTSCHECK Suzuki Grand Vitara Mängel Häufiger auftretende Schäden an Motor und Turbolader trüben ein wenig das ansonsten gute Gesamtbild des Suzuki Grand Vitara. Motor Getriebe/Differenzial Antriebswellen Suzuki Swift: Als gut motorisierter Sport fix unterwegs und mit auffälligem Interieur. Motoren: Aktuelle Baureihe (seit 2005) Benziner mit 78 kW/106 PS (1.6), 103 kW/140 PS (2.0), 122 kW/166 PS, 124 kW/169 PS (2.4), 138 kW/188 PS (2.7 V6) und 171 kW/233 PS (3.2 V6). Diesel 95 kW/130 PS (1.9 TD). Lenkung Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 88 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Kleinwagen Der Swift startete 1983, die vierte Generation kam 2005 auf den Markt, seither wird er in Ungarn gebaut. Die aktuelle Version ist seit 2010 im Handel, und als dreitüriger Sport (1.6i) mit sechs Gängen sowie 136 PS flott unterwegs. SwiftKernthema ist aber die Verfügbarkeit einer Allradversion, die bis zum jüngsten Modellwechsel 2010 einen Motor mit 1,3 Liter Hubraum und 92 PS hatte. Jetzt sind es 1,2 Liter, aber zwei PS mehr. Neu ist auch ein 1,3 Liter grosser Dieselmotor mit 75 PS im Angebot. Der kleine Benziner (1.2i) kann auch mit einer Vierstufenautomatik bestellt werden, dies aber nicht in Kombination mit dem Allradantrieb. Die Mängel Auf den Strassenverkehrsämtern hinterlässt der Swift ein unharmonisches Bild, was mit den verschiedenartigen Kunden zusammenhängt: Der Sport für die Jugend, der 4x4 für die Bergler, der Automat für die Städter. Durchgängig werden einseitig wirkende Handbremsen und Ölverlust am Antrieb bemängelt. In den Werkstätten repariert man häufig Getriebe und tauscht Steuergeräte sowie Kupplungen aus. Bei Garantieanbieter Multipart agiert der Swift in allen Baugruppen mit unterdurchschnittlichen Schadenquoten, wenngleich auch hier Kupplungen häufiger auf den Schadensmeldungen auftauchen. Die Preislage Vierjährige Swift mit 65 000 Kilometern gibt es als Allradler 1.3/92 PS und fünf Türen in der Version Top ab knapp 10 000 Franken. Als Sport mit 125 PS und drei Türen darf man nicht weniger als 11 000 Franken budgetieren, und als 1.3/92 PS mit Automatik und fünf Türen sind es etwa 8500 Franken. M AR K EN VO N A—Z TOYOTA Toyota Auris Unverwechselbare Optik, ausschliesslich als Hybrid zu bekommen: Toyota Prius. Toyota Prius Vorzeige-Hybrid Erstmals 1997 als Viertürer präsentiert, kennt den Toyota Prius seit 2004 jedes Kind und jede Politikerin. Damals kam der Prius II mit Fliessheck und fünfter Tür sowie sehr unkonventionellem Design auf den Markt. Ein cleverer Schachzug von Toyota, es gibt dieses Auto nur mit Hybridantrieb, und so trägt er den grünen Pelz nach aussen. Die dritte Generation, 2011 lanciert, hat statt des 1,5-Liter-Benziners mit 110 PS (Gesamtleistung mit dem 50-kW-Elektroaggregat) einen 1,8-Liter-Motor und eine Systemleistung von 136 PS. Inzwischen gibt es den Prius auch als Plugin-Hybriden, der an der Steckdose aufgeladen werden kann, allerdings zu einem sehr kräftigen Aufpreis. Ausserdem wird neben der Limousine ein grösserer Van (Prius+) offeriert, der den Prius auch für Firmen interessant machen soll. Beide letztgenannten Varianten spielen als Occasion noch keine Rolle. Im Alltag gefällt der hybride Toyota abgesehen vom geringen Treibstoffverbrauch im Agglomerationsverkehr wie die meisten Japaner mit einfacher Bedienung und einem robusten, kinderfreundlichen Interieur. Der Kofferraum dürfte vielen Familien aber nicht reichen. Die Mängel Abgesehen davon, dass es den Prius nur in einer einzigen technischen Konfiguration gibt, lässt er fast keine schlechten Nachrichten zu, er funktioniert schlicht problemlos und passiert die obligatorischen Nachkontrollen kaum je ohne Kreuze auf der falschen Seite. Am ehesten noch werden ab dem siebten Jahr in der Kategorie Auspuffanlage Mängel notiert. Die Ersatz- und Verschleissteile sind vergleichsweise teuer. Und Bremsscheiben frisst der Prius geradezu, weil viele Besitzer sein Sparpotenzial nicht optimal nutzen. Sie fahren zu wenig vorausschauend und bremsen, statt von der Rekuperation (Energierückgewinnung) zu profitieren. Wichtig für Occasionskäufer: Auf Hybridkomponenten inklusive Batterie wird eine Werksgarantie von acht Jahren und 160 000 Kilometern gewährt, ein späterer Batterieersatz kommt auf runde 4000 Franken zu stehen. Bei Garantieanbietern stellt man sehr gerne Verträge für den Prius aus. Das Konto wird in der Folge praktisch nie belastet. Die Preislage Für einen 2009er Prius in Topausstattung muss man um 19 000 Franken budgetieren, für die Einstiegsversion etwa 3000 Franken weniger. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Toyota Prius 1.5, Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Toyota Prius Mängel Der Toyota Prius präsentiert sich als Musterschüler: Multipart registriert in allen Baugruppen nur unterdurchschnittliche Schadensquoten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage 188.00 267.00 237.00 404.00 67.80 298.00 Motoren: Baureihe 2004 bis 2008 Hybrid mit 81 kW/110 PS Systemleistung (1.5). Aktuelle Baureihe Hybrid mit 100 kW/136 PS Systemleistung (1.8). Turbolader Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Kompaktklasse Die Gründe, weshalb der Auris nicht an die Erfolge des Corolla anknüpfen konnte, sind rasch aufgezählt: Es gab von 2007 bis 2012 keinen Kombi, und bis heute gibt es keinen Auris mit Allradantrieb. So kann es nicht wundern, dass der Auris anders als der Corolla gemäss Auto-i-Dat recht lange Standzeiten hat. Auf den Strassenverkehrsämtern heisst es: Alles im grünen Bereich. Und so echot es von Multipart für den Benziner zurück. Beim Diesel weist die Schadensstatistik Turboladerschäden wegen Ölverdünnung und hohe Rechnungen wegen Getriebedefekten vor. Das Schaltgestänge kann rosten, Hitzeschilder schütteln sich lose. Neuerdings ist der Auris günstiger gepreist, und es gibt eine Hybridvariante. Für Occasionenkunden sind diese Versionen inklusive des neuen Kombis noch kein Thema. Ein 1.8/148 PS von 2009 kostet ab 13 500 Franken, ein 2,2-Liter-Diesel mit 177 PS ist kaum teurer. Toyota Yaris Verkaufsrenner Der Yaris ersetzte 1999 den Starlet und hat bei den Händlern den Part des Bestsellers übernommen. 2006 gab es einen Modellwechsel, seit 2011 ist die dritte Generation im Verkauf, davon existiert seit 2012 eine Hybridversion. Dreitürer offeriert Toyota Schweiz nur als Einsteigermodell. Diesel gibt es für den Yaris seit 2002. Prinzipiell kann der Yaris nicht mit günstigen Verkaufspreisen dienen. In den Gruben der Motorfahrzeugkontrollen stossen die Prüfer manchmal auf Rost an den Schwellern. Ab der zweiten Nachkontrolle werden poröse Gummilager an der Hinterachse und einseitig wirkende Handbremsen kritisiert. Schäden, für die Garantieanbieter geradestehen müssen, sind relativ selten, aber breit gestreut: Batterien, Anlasser, Generatoren und Wasserpumpen. Einen Yaris von 2009 bekommt man als Fünftürer mit 1.0/69 PS ab 8300 Franken, der dreitürige 1.8 TS mit 133 PS steht für etwa 12 500 Franken beim Händler. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 89 M AR K EN VO N A—Z TOYOTA Toyota Avensis Mittelklasse Wie die Mitbewerber aus bescheiden gebliebenen Häusern leidet der Toyota Avensis am Premiumfieber der Käufer. Und weniger noch als ein Opel Insignia oder Peugeot 508 kann der Toyota mit imposanter Optik Paroli bieten. Bei ihm herrscht kühle Sachlichkeit vor. Dabei ist der Avensis ein Beleg dafür, dass die Mittelklasse auch jenseits der deutschen Hersteller einiges zu bieten hat – viel Platz für Passagiere und Gepäck zum Beispiel, hohe Verarbeitungs- und Langzeitqualität, und das auch noch zu erfreulichen Preisen. Genau damit punktet der Toyota Avensis. 1998 erstmals vorgestellt, kam bereits 2003 die zweite Generation, als erstes Auto mit Knieairbag. Diese Baureihe lief bis 2009 und wurde als Stufen- und Fliesshecklimousine sowie als Wagon angeboten. Den Fünftürer hat der Schweizer Importeur 2009 aus dem Programm gestrichen. Seither läuft Avensis der Dritte, er wurde 2102 moderat geliftet. Für 2015 ist die vierte Avensis-Generation in Aussicht gestellt. Neben pflegeleichter Machart, guter Verarbeitung und zuverlässiger Technik punktet der Toyota während der ersten drei Jahre und 45 000 Kilometer mit kostenlosen Servicedienstleistungen. Hauptsächlich sind 152 PS starke Vierzylinder-Zweiliter-Benziner im Umlauf, und die erledigen ihren Einsatz kultiviert. Ordentlich Durchzugskraft bietet auch der Top-Diesel mit der Typenbezeichnung 2.2D-Cat, der 177 PS leistet und 400 Nm maximales Drehmoment auf die Kurbelwelle stemmt. Mit dem hierzulande implantierten und 2011 homologierten Kompressor von Benami (250 PS) wird der Biedermann nur auf dem Papier zum Brandstifter (Aufpreis 9300 Franken). Im Alltag bleibt dieser aufgemotzte Avensis ein unauffälliger Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Toyota Avensis Wagon 1.8 VVT-i (108 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Toyota Avensis Mängel Überwiegend prägt die Farbe Grün das Notenbild des Toyota Avensis. Aber zum Musterschüler reicht es nicht. Diverse Schäden rund um den Motor und im Kühlsystem hat Multipart notiert – Schäden, die für einen Käufer sehr teuer werden können. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 90 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 178.30 295.00 221.30 221.00 53.20 286.50 Motoren: Baureihe 2003 bis 2009 Benziner mit 95 kW/129 PS (1.8), Diesel mit 108 kW/147 PS (2.0 D-4), 110 kW/150 PS (2.2 D-4) und 120 kW/163 PS (2.4 D4). Aktuelle Baureihe (seit 2009): Benziner 112 kW/152 PS (2.0), Diesel 93 kW/126 PS (2.0 D-4D), 110 kW/150 PS (2.2 D-4D/D-CAT) und 130 kW/177 PS (2.2 D-CAT). TOYOTA Toyota RAV4 Am beliebtesten bei den Schweizer Käufern sind die Kombi-Modelle des Avensis (ganz links die 2009 eingeführte Baureihe), während die vier- und fünftürigen Limousinen (ganz oben Baureihe 2006) deutlich weniger Verkäufe vorweisen können. Das Interieur ist sachlich-funktionell, der Kofferraum fasst auch das Reisegepäck einer Familie. Das Packvolumen liegt zwischen 550 und mehr als 1600 Litern. Begleiter, zeigt erst sein zweites Gesicht, wenn man sich über 4000 Touren hinauswagt. Zu kritisieren ist die Kopffreiheit hinten für Grossgewachsene, sowohl im Kombi als auch in der viertürigen Limousine. Ohnehin konzentriert sich die Nachfrage auf den Kombi, der konkurrenzfähige 1600 Liter Laderaum bei umgelegten Sitzen bietet. Der wahlweise erhältliche beige Innentrimm ist wegen seiner Schmutzanfälligkeit heikel; besser sollte man sich ein Auto mit schwarzem Interieur suchen. Die Mängel Garantieanbieter und TCS registrieren mehr als nur gelegentlich auftretende Anlasser- und Generatorschäden. Die Avensis-Batterie gibt überdurchschnittlich schnell den Geist auf. Vereinzelt hat Multipart für Motor- und Getriebeschäden geradestehen müssen; sowohl Benziner- als auch Turbodiesel sind betroffen. Die Reparatur- und Unterhaltskosten sind vergleichsweise hoch. Auf den Strassenverkehrsämtern werden hauptsächlich ungleich ziehende Handbremsen registriert. In allen anderen sicherheitsrelevanten Gebieten gilt der Japaner als vorbildlich. Die Preislage Avensis-Occasionen sind keine Schnäppchen. Für einen Avensis Wagon des Jahrgangs 2009 mit 65 000 km auf dem Zähler setzt Eurotax beim 1,8-Liter-Benziner mit 147 PS 15 000 Franken. Der Top-Diesel mit 177 PS ist mit rund 18 500 Franken tarifiert. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER SUV Der RAV4 steht ab 2013 in der vierten Generation, ist anders als seine Urväter längst ein Fünftürer und hat sich einen exzellenten Ruf erarbeitet, auch wenn seine Geländekompetenz ebenso wie die Eignung als Zugfahrzeug (maximal 2000 kg) an einem bescheidenen Ort bleibt. Ärgerlich ist die seitlich schwenkende Hecktüre; bei der blieb es, obwohl daran seit 2006 kein Reserverad mehr hängt. Weiter können die zu tief angeordnete Sitzbank und die lauten Abrollgeräusche nerven. Multipart hat ein ordentliches RAV-Sündenregister mit Schwerpunkt Benziner/Getriebe zusammengetragen und registriert vergleichsweise hohe Reparaturrechnungen auch für Elektronik- und Einspritzpumpenschäden. Mit 15 000 Franken muss man rechnen, wenn man einen RAV4 des Jahrgangs 2009 fahren möchte (2.0/150 PS). Ein 2,2-LiterDiesel mit guter Ausstattung und 177 PS liegt bei 20 500 Franken. Toyota Verso Minivan Ab 2004 hiess der kompakte Van Corolla Verso, schon zwei Jahre später gab es ein Lifting. Seit 2009 nennt sich der durchgängig Siebensitzige schlicht Verso, er ist soeben neu aufgelegt worden. Daneben gab es diverse andere Verso genannte Ableger anderer Toyota-Modelle – aber bleiben wir beim Corolla Verso oder schlicht Verso, und alles wird gut. Der Minivan bekommt von den Experten die besten Noten, und ausser einigen Getriebeschäden (Diesel) gilt er als sehr zuverlässiges Auto. Wenn die fünf hinteren Sitze geklappt sind, entstehen eine total ebene Fläche und 1740 Liter Volumen. Sind alle Plätze belegt, ist der Kofferraum kaum mehr der Rede wert. Einen Verso des Jahrgangs 2009 mit 1,8-Liter-Benziner und 129 PS bekommt man für 15 000 Franken. Der 2.2 D/136 PS liegt unter 14 000 Franken, der 2.2 D mit 177 PS (und wegen des hohen Drehmoments von 400 Nm anfälligen Getriebes) ist für 17 000 Franken angeschrieben. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 91 M A RK E N VO N A— Z VO LVO Eine Baureihe, drei ihrer Ableger: Der grosse Kombi V70 ist für die Reise gemacht, der XC70 für schlechte Strassen, der C70 für sonnige Tage. Volvo V70, XC70, S60 und C70 Kombi & Co. Der ab 1996 erhältliche S60/V70 war lange Zeit der meistverkaufte Volvo, inzwischen hat der SUV XC60 diese Rolle in der Schweiz. Im Occasionshandel spielt aber der Kombi V70 die grössere Rolle. Sowieso ist der kantige V70 jener Volvo, wie ihn ältere Semester in liebster Erinnerung haben. Tolles Raumangebot, hohe Sicherheitsstandards, robuste Technik. Das Fahrwerk ist etwas zu ungehobelt untersteuernd abgestimmt, was sich auf die Traktion des Fronttrieblers negativ auswirkt. So gesehen hat die grosse Verbreitung der Allradversionen ihre Richtigkeit, diese beschränken sich jedoch auf die stärksten Motorisierungen. Neben Limousine und Kombi gibt es zwei weitere Varianten: Den XC70mit grösserer Bodenfreiheit und das Coupé-Cabriolet C70 mit klappbarem Stahldach. Den Bestand machen Diesel und Benziner ungefähr hälftig aus. Nur etwa zehn Prozent der Baureihe sind viertürige Limousinen S60; diese fiel bereits 2008 weg und wurde 2010 auf anderer Basis wiederbelebt. Ein neuer V70 wird für 2015 in Aussicht gestellt, nachdem kürzlich ein kleines Facelift mit markeneinheitlichem Kühlergrill vorgestellt wurde. Überraschend viel Erfolg hat der kleine 1,6-Liter-Turbodiesel mit 109 oder 115 PS im grossen V70 (Länge 483 cm). Bei den Benzinern dominieren die 2,4-Liter-Fünfzylinder mit 180 PS. Die Mängel Was man nicht erwarten würde: Den grossen Volvo begleiten, im Gegensatz zu den kleineren Modellen, diverse Probleme auf der Motorfahrzeugkontrolle, sofern die Wartung vernachlässigt wird. Kostensparend ist das vom Importeur angebotene Gratis-Servicepaket über zehn Jahre bis 150 000 km (ab Mai 2010, davor 100 000 km). Bei Multipart gilt der V70 mit Benzinmotoren als problemloser als die Diesel, wo man vor allem für teure Turboladerschäden aufkommen musste. Andere Garantieanträge betreffen Zündschlösser, Lichtmaschine und Partikelfilter. Dazu gibt es viele Elektronikausfälle. Defekte Automatikgetriebe kennen die Volvo-Werkstätten auch, und die gehen richtig ins Geld. Die Preislage V70 2.5 T/200 PS 20 000 Franken, V70 1.6 D/109 PS 16 500 Franken, V70 2.4 D5 /185 PS 22 500 Franken. C70 Cabrio 2.4/170 PS 21 000 Franken, XC70 T6/285 PS 31 000 Franken. Alle Jahrgang 2009 und 65 000 km. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, V70 2.5 T (170 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Volvo V70 Mängel Beim Volvo V70 muss man differenzieren. Während der Benziner überwiegend problemlos ist ausser beim Turbolader, sind beim Diesel elektrische Anlage, Kühlsystem, Turbolader und Komfort-Elektrik fehlerträchtig – beim Kauf heisst es also nicht nur aufpassen, sondern auch noch ein paar Reparaturkosten einplanen, so man das Auto ohne Garantie erwirbt. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 120.00 420.00 180.00 230.00 70.00 130.00 Motoren: V70 Baureihe 2005 bis 2008 Benziner von 103 kW/140 PS (2.4) bis 220 kW/300 PS (2.5 T), Diesel 93 kW/126 PS bis 136 kW/185 PS (2.4 D). Aktuelle Baureihe (seit 2008) Benziner 107 kW/145 PS (2.0) bis 224 kW/304 PS (3.0 T6), Diesel 80 kW/109 PS (2.0 D) bis 158 kW/215 PS (2.4 D5). 92 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Volvo XC60 SUV Der XC60, 2008 eingeführt, hat bis zum Modellwechsel 2016 noch einige Zeit. 2011 gab es diverse Modifikationen, aber bei der Sicherheit war der XC60 von Anfang an top, unter anderem mit der ersten automatischen City-Safety-Bremsanlage. Die Innenbreite lässt sogar eine dritte Person im Fond einigermassen komfortabel mitreisen, das Platzangebot ist auch in der zweiten Reihe gut. Der Kofferraum hat zwischen 500 und 1450 Litern Volumen, das reicht für die Fahrt in die Ferien. Die Anhängelast liegt zwischen 1600 und 2000 kg. Die obligatorische erste Nachkontrolle haben nicht alle XC60 nach vier Jahren ohne Probleme geschafft. Die Prüfer stiessen bereits auf verbogene Spurstangen und einseitig ziehende Handbremsen. Aber der Antrieb ist dicht, Ölschwitzen scheint nicht vorzukommen, auch die Auspuffanlage ist für ein überdurchschnittlich langes Leben konstruiert. Die Getriebe weniger, es kommt gelegentlich zu Schäden, sowohl bei den manuellen als auch bei den Automaten. Hin und wieder wird zu grosses Lenkspiel kritisiert. So hat es auch Multipart gespeichert und ausserdem teure Elektronik- und auch Motorschäden in Kauf nehmen müssen. Ein XC60 als T6/285 PS Automatik kostet 28 500 Franken. Ein 2.4 D mit 175 PS ist ab rund 22 500 Franken erhältlich, hat dann aber keinen Allradantrieb. VO LVO Volvo S40/V50 Fühlt sich auch auf einem schlechten Waldweg wohl: Volvo XC90. Volvo XC90 Schwergewicht Wie zu erwarten, fuhr auch der mindestens zwei Tonnen schwere Volvo XC90 die grösste Zeit seines inzwischen langen Modelllebens auf der Erfolgsstrasse. 2003 führte Volvo den grossen SUV ein. Mit zeitweise 80 verschiedenen Varianten bis hin zu einem V8Benziner (4.4/315 PS), mit fünf oder sieben Sitzen wurde die Auswahl unübersichtlich. Kurzzeitig gab es sogar – ungewöhnlich in dieser Klasse – XC90 mit Frontantrieb. Ende 2008 kam der kleinere XC60, kannibalisierte den Grossen heftig, und Volvo hat das XC90-Programm sukzessive gestrafft. Momentan wird er bloss noch mit einem 200 PS starken Turbodiesel und serienmässiger Getriebeautomatik angeboten. Auf 2016 ist eine neue Auflage des XC90 angekündigt. Im Occasionsmarkt dominieren die charakterstarken Fünfzylinder sowohl als Benziner als auch als Diesel. Fahrkomfort und Raumangebot sind oberklassewürdig, die Geländetauglichkeit bleibt aber weit von einem Range Rover entfernt, der Wendekreis ist zu raumgreifend. Das Fassungsvermögen des Laderaums reicht bis 1840 Liter. Die Verarbeitung ist gut, das Ambiente tendiert Richtung Luxus. Die Anhängelasten betragen bei allen Varianten 2250 kg. Die Mängel Das Sündenregister des XC90 beim Garantieanbieter Multipart ist nicht klein, die Reparaturrechnungen fallen klassengerecht hoch aus. Anfällig scheinen Antriebswellen, Treibstoffversorgung und Elektrik zu sein. Es gibt auch Reklamationen wegen zu hohen Verbrauchs, aber dafür steht keine Garantie ein. Bei den Nachkontrollen stossen die Experten auf ausgeschlagene Spurstangengelenke und Stabilager, das hohe Gewicht frisst Bremsscheiben und Beläge, die Handbremse zieht häufig einseitig. Die Preislage XC90 mit Jahrgang 2009 und 65 000 Kilometern Fahrleistung sind keine Schnäppchen. Ein 2.5 T mit 210 PS kostet inklusive Automatik um 29 000 Franken, der 3.2/238 PS mit Automatik wird von Eurotax eher tiefer notiert. Der rare 4.4 V8 liegt bei 30 000 Franken. Diesel sind gefragt und teuer: Schon ein 185 PS starker 2.4 mit manueller 6-Gang-Schaltung ist mit 27 500 Franken tarifiert. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, XC90 D5 (147 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK Volvo XC90 Mängel Buntes Bild: Bei etlichen Baugruppen registriert Multipart überdurchschnittliche Mängelquoten, wobei das Schadensbild des Diesels um einiges erfreulicher aussieht als das des hier gezeigten Benziners. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader 155.00 720.00 205.00 430.00 58.00 130.00 Motoren: Baureihe 2003 bis 2006 Benziner von 154 kW/210 PS (2.5 T) bis 232 kW/315 PS (4.4 V8), Diesel 120 kW/163 PS und 136 kW/185 PS (2.4 D). Aktuelle Baureihe (ab 2006) zusätzlich Diesel mit 147 kW/200 PS Komfort-Elektrik NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Mittelklasse Die 2012 zugunsten des V40 eingestellten S40 (viertürig) und V50 (Kombi) teilen ihre Bodengruppe seit 2004 mit dem Ford Focus. Der Volvo ist etwas kommoder abgestimmt als der Ford und bietet auch nicht ganz dessen Ladevolumen. Der Kombi war gefragter als die Limousine. Im Unterschied zum Plattformspender gab es den Schweden mit Allradantrieb (T5, 230 PS) sowie mit Fünfzylindermotoren. Die Vierzylinder (Otto und Diesel) stammen von Ford, inklusive der E85-Varianten (Ethanol). Auf der MFK werden bei älteren S40/V50 manchmal Ölundichtigkeiten am Antriebsblock und poröse Fahrwerksgummilager reklamiert. Gemäss Multipart können Generatoren, Turbolader und Zündschloss Ärger machen, statistisch wird der Volvo unter den Guten geführt. Ein V50 1.6 D/109 PS von 2009/65 000 km kostet 16 000 Franken, der fünfzylindrige D5 mit 180 PS 18 000 Franken. Die Benziner 2.0/145 PS liegen bei 17 000 oder als T5 AWD mit 230 PS bei 22 000 Franken. Volvo C30 Kompaktklasse Coupéhafter war noch kein Kompakter. Der Zugang nach hinten, weniger die Platzverhältnisse dort, sind die eigentliche Achillesferse des Volvo C30. Als Coupé punktet er vor allem bei Frauen. Der Fronttriebler erfreut ausserdem mit wenig Seitenneigung in Kurven, mit einem sympathischen Ambiente im coolen Schwedenstil, vor allem aber mit einer grossen Motorenauswahl. Der 1.6 D kann CO2-Emissionen unter 100 g/km schaffen. Von den MFK-Prüfern wird der C30 meistens als fehlerfrei wieder entlassen, am ehesten finden sie verschlissene Gummilager an den Aufhängungen. Kühlsystem, Turbolader (Diesel) und Treibstoffversorgung bereiten Garantieanbieter Multipart Kosten, sehr teuer sind Automatikschäden. Ein C30 T5 2.5 mit 230 PS kostet rund 16 000 Franken, der C30 1.6 D mit 109 PS 14 000 Franken – beide Jahrgang 2009 mit 65 000 km. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 93 M A RK E N VO N A— Z VOL KSWAG E N Drei mal Generation Golf: Der Golf IV (links) wurde zwischen 1997 und 2003 als Limousine angeboten, der Golf V (Mitte) von 2003 bis 2008. VW Golf IV, V und VI Bestseller Der in der Schweiz auf den ersten Platz der Immatrikulationsstatistik abonnierte VW Golf erschien Ende 2012 in der siebten Auflage, bleibt aber seiner Linie treu: Keine Ausrutscher, keine Ecken, an denen man sich reiben kann. Sämtliche Parameter liegend mindestens im Durchschnitt. Dazu ist der Golf ein Vollsortimenter: 3- und 5-Türer, Kombi, eine Raumversion namens Golf Plus, seit 2011 wieder und zuvor bis 2002 ein Cabriolet, dazu GTI- und Allradversionen. Am Occasionenmarkt sind drei Generationen präsent: Der Golf IV, der bis 2003 (als Variant bis 2006) gebaut wurde, spielt die Rolle des günstigen Autos für Einsteiger. Hochpreisiger unterwegs sind Golf V (zwischen 2003 und 2008) sowie der vier Jahre angebotene Golf VI, der je nach Lesart kein richtiger Modellwechsel, sondern ein erweitertes Facelift ist. Jede dritte Golf-Occasion ist hierzulande Diesel, Automat – oder beides. Die Mängel Golf ist nicht gleich Golf. Am ehesten mit Mängeln behaftet ist der Golf IV; hier kommt es beim Kauf darauf an, möglichst ein Exemplar aus guter Haltung zu nehmen, das technisch, aber auch vom sonstigen Pflegezustand her tadellos dasteht. Auf den Strassenverkehrsämtern fallen die alten Gölfe aber häufig mit Ölverlust am Antriebsblock auf, dessen Behebung teuer werden kann. Als wenig haltbar gelten die Abgasanlagen und einige Fahrwerksgelenke und -lager. Wichtig ist, dass der Zahnriemen wie vorgeschrieben gewechselt wird und dies im Serviceheft dokumentiert ist. Die populären TDI-Motoren waren bis 2008 raubeinige Pumpe-DüseDiesel, für Normalfahrer besonders empfehlenswert sind die TSI-Benzinmotoren mit 1,4, später auch mit 1,2 Litern Hubraum. Diese Golf VI Cabrio, seit 2011 im Programm. Mängel Man kann sich schlimmere Zeugnisse vorstellen: Die Schadensbilanz von Multipart sieht für die zwei jüngeren GolfBaureihen weitgehend makellos aus. Beim Golf IV gibt es schon einiges mehr zu monieren. sind leider von den bekannt gewordenen Steuerkettenproblemen (Nockenwellenantrieb) belastet und vermögen ausserdem den Innenraum nur beschränkt aufzuheizen. Ansonsten gelten Golf V und VI bei Garantieanbieter Multipart und den Strassenverkehrsämtern als unkomplizierte Gesellen. Die Preislage Dank der unerschütterlichen Beliebtheit wird der Golf teuer gehandelt. Die wegen der jüngst erfolgten offiziellen Preissenkungen für Neuwagen reduzierten Occasionstarife sehen gemäss Auto-i-Dat so aus: einen Golf VI 1.2 TSI mit 105 PS in TrendlineAusstattung und mit drei Türen kostet um 11 500 Franken. Der 2.0 GTI mit 210 PS und fünf Türen ist ab etwa 19 500 Franken zu haben, DSG verteuert den Kauf um 1000 Franken. Ein Golf Variant 1.4 TSI mit 160 PS in Comfortline-Ausstattung liegt bei einem Preis von rund 13 500 Franken. Für alle genannten Fahrzeuge gilt: Jahrgang 2009, Laufleistung 65 000 km. Golf-Modelle mit hubraumgrossen Motoren (1.8 und 2.0) haben gemäss Auto-i-Dat um rund 30 % tiefere Standzeiten als die 1,2- und 1,4-Liter. QUALITÄTSCHECK VW Golf IV QUALITÄTSCHECK VW Golf V QUALITÄTSCHECK VW Golf VI Motor Motor Motor Getriebe/Differenzial Getriebe/Differenzial Getriebe/Differenzial Antriebswellen Antriebswellen Antriebswellen Lenkung Lenkung Lenkung Treibstoffanlage Treibstoffanlage Treibstoffanlage Elektrische Anlage Elektrische Anlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Kühlsystem/Klimaanlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Turbolader Turbolader Komfort-Elektrik Komfort-Elektrik Komfort-Elektrik 94 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 VO L KSWAGE N Der Golf VI war von 2008 bis 2012 als Neuwagen im Programm. Zweimal Polo: Die aktuelle Baureihe ab 2009 (ganz oben) und der Vorgänger. VW Polo Kleinwagen Ab 1975 spielt Volkswagen Polo. Seit 2009 läuft das achte Baumuster (Typ 6R), als Occasion ebenfalls sehr präsent auf dem Markt ist der Typ 9N3, der von 2005 bis 2009 angeboten wurde. Seit Jahren hält sich der Polo konstant in den Top-10 der meistverkauften Autos der Schweiz. Eine Zeitlang gab es auch Kombis und Viertürer, seit 2005 nur noch Drei- und Fünftürer mit Schwergewicht auf Letzterem. Diesen gibt es als Cross Polo mit erhöhter Bodenfreiheit, nicht aber mit Allradantrieb. Ein typischer VW: Die Verarbeitungsqualität entspricht dem Preisniveau, die Aufpreise, um Basis-Motoren und -Ausstattungen hinter sich zu lassen, sind hoch. Die schwächsten Polo-Motoren sind auch die ineffizientesten. DSG gibt es ab 90 PS, und dies mit sieben Stufen. Seit 2010 ist ein GTI mit 1,4 Liter Hubraum und 180 PS im Programm. Mehr Platz für die Passagiere: Golf Plus mit Hochdach. Die Mängel Die MFK-Bilanz ist durchzogen. Auspuffanlagen und Spiel in der Vorderachsaufhängung sind Kritikpunkte, ebenso die Bremsschläuche. Der Nockenwellenantrieb schimmert bei Multipart als Schadensquelle durch, dazu führen die üblichen Verdächtigen in die Werkstatt: Fensterheber, Klimakompressoren, Lambdasonden, ausserdem auch die drei Zündspulen beim Dreizylinder. Für alle mit Anspruch an den Kofferraum: VW Golf Variant. Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn 70.20 240.84 162.00 396.96 52.92 241.92 Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vo/li Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn 102.60 240.84 284.04 339.12 52.92 293.76 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Golf V 1.4 TSI (90 kW), Modell 2008 In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Golf VI 2.0 TDI (103 kW) Modell 2010 Motoren: Golf V (2003 bis 2008) Benziner von 55 kW/75 PS (1.4) bis 184 kW/250 PS (3.2 V6), Diesel von 77 kW/105 PS (1.9 TDI) bis 103 kW/140 PS. Motoren: Golf VI (2008 bis 2012) Benziner von 63 kW/85 PS (1.2 TSI) bis 199 kW/270 PS (2.0 TSI), Diesel von 77 kW/105 PS (1.6 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER Die Preislage Ein vier Jahre alter Polo der aktuellen Baureihe kostet dreitürig mit 1,2-Liter-Dreizylinder (70 PS) ab 7500 Franken. Mit 105 PS im 1.2 TSI sind es 900 Franken mehr. Ein top ausgestatteter Polo 1.6 TDI mit 90 PS kostet fünftürig 11 500 Franken. Alle genannten Fahrzeuge haben rund 65 000 km auf dem Zähler. Der Polo ist beliebt, die Standzeiten sind kurz, die Occasionspreise hoch. OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 95 M A RK E N VO N A— Z VOL KSWAG E N VW Tiguan Kompakt-SUV Der kleinere der beiden VWSUV kam 2007 auf den Markt, wurde 2011 leicht überarbeitet und spielt zusammen mit Nissan Qashqai und Ford Kuga die erste Geige in diesem immer wichtiger werdenden Segment in Europa. Das Schadenkonto ist wegen der kurzen Bauzeit noch ziemlich unbefleckt. Ärger machen rutschende Keilriemen und die Klimaanlagen. VW offeriert verlängerte Garantien bis fünf Jahre oder 150 000 Kilometer, vielleicht kann man als Occasionskäufer davon profitieren. Das würde einem nicht den Ärger mit den anfälligen NockenwellenSteuerketten bei den 1,4-Liter-Motoren ersparen, aber Kosten. Kulanzansprüche sind ärgerlich und können sich hinziehen. Ein Tiguan 2.0 mit 200 PS (Erstzulassung 2009, 65 000 km Laufleistung) kostet gemäss Auto-i-Dat derzeit etwa 21 000 Franken. Günstigere Modelle nur mit Front- statt Allradantrieb sind kaum zu finden. VW Touareg VW New Beetle Spassmobil Wer den New Beetle als Flop bezeichnet, weil er die gewohnt hohen VWZahlen nicht erreicht, urteilt unrealistisch. Das seit 2003 von Mexiko nach Europa verschiffte Remake will ja nur ein Coupé auf Golf-Basis sein, und so gesehen gehört der auf modern gemachte Käfer sogar zu den grossen Erfolgen in der Neuzeit. Eine Zweitauflage ist seit Anfang 2012 im Markt und seit kurzem auch wieder als Cabriolet erhältlich. Gemäss Multipart sind die Zuverlässigkeitsparameter im Vergleich zum Golf in den meisten kostenintensiven Abteilungen schlechter, was in verstärktem Masse auch für die Erfahrungen auf den Strassenverkehrsämtern anlässlich der Nachkontrollen gilt. Dort schlagen insbesondere die Abgaswerte und der Zustand der Auspuffanlage nach oben aus. Mehr als 10 000 Franken in einen New Beetle, Jahrgang 2009 mit 65 000 km, zu investieren, ist ein schlechtes Geschäft, für ein Cabrio darf man etwa 3000 Franken mehr bezahlen. Reisewagen Der erste SUV von Volkswagen ist auch schon elf Jahre alt und 2010 in die zweite Generation gegangen. 2007 kam der kleinere Tiguan, und seither hat es der grosse SUV von Volkswagen nicht mehr so leicht im Markt. In der ersten Modellgeneration konnten Touareg-Fahrer noch aus dem Vollen schöpfen mit V8- und V12-Benzinern sowie einem bulligen V10-Diesel. Diese Motoren wurden jedoch inzwischen aus dem Programm gekippt, im aktuellen Modell gibt es neben den 204, 240 und 340 PS starken Dieselmotoren (6 und 8 Zylinder, bis 4,2 Liter Hubraum) nur noch einen Benzinmotor (3.6 V6/280 PS) sowie den 3.0 V6 TSI Hybrid mit 380 PS Systemleistung. Ab 2010 sind nur noch Automatikgetriebe mit acht Stufen verfügbar. Diese lösen die sechsstufigen ab, welche zuweilen Probleme gemacht haben. Handschalter gibt es keine mehr. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts komplett 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Touareg 3.0 TDI (150 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK VW Touareg Mängel Teure Schäden an überwiegend drei Baugruppen verhageln dem VW Touareg bei Multipart die Statistik. Turbolader, Treibstoffanlage und Elektrik sind deutlich überdurchschnittlich pannenanfällig. 96 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 141.48 516.24 435.49 682.56 70.20 620.92 Motoren: Baureihe ab 2002 Benziner von 177 kW/241 PS (3.2 V6) bis 331 kW/450 PS (6.0 W12), Diesel 128 kW/174 PS (2.5 TDI) bis 258 kW/351 PS (5.0 V10). Aktuelle Baureihe (seit 2010) Benziner 206 kW/280 PS (3.6 FSI), Hybrid 280 kW/380 PS (3.0 FSI), Diesel 150 kW/204 PS 3.0 (TDI) bis 250 kW/340 PS (4.2 TDI). VO L KSWAGE N Für fast jedes Gelände und schwierige Strassenverhältnisse gemacht, aber auch ein ausgesprochen komfortabler Reisewagen: der VW Touareg. Die erste Generation (grosses Foto) war zwischen 2002 und 2010 auf dem Markt, die Nachfolgegeneration bietet unter anderem auch ein Hybridmodell (unten links). Das Interieur ist durchweg hochwertig, und das auch noch nach vielen Jahren im Einsatz. Vorwiegend als geräumiger Familien- und Reisewagen eingesetzt, darf man sich mit einem Touareg durchaus in anspruchsvolles Gelände wagen, falls der Erstkunde die Hinterachssperre bestellt hat. Alle Touareg sind für 3,5 Tonnen Anhängelast ausgelegt. Im Laderaum gibt es bis 1640 Liter Platz, aber leider müssen beim Touareg I die hinteren Kopfstützen raus, wenn die Sitze geklappt werden sollen. Vorteilhaft ist das Gratis-Serviceprogramm über zehn Jahre oder 100 000 km, das bei den VW-Modellen Passat CC, Phaeton und eben Touareg greift. Die Mängel Kein Touareg macht es unter zwei Tonnen Leergewicht, das belastet die Bremsen und die Reifen, der V10 TDI ist geradezu legendär für seinen Kautschukhunger. Auch der Treibstoffverbrauch ist über alle Motoren gesehen auch wegen der grossen Stirnfläche hoch. Vom bis 2010 angebotenen 2.5 TDI mit 174 PS (Reihenfünfzylinder) liegen auffällig viele Meldungen über Motorschäden vor. Garantieanbieter Multipart stuft den VW als durchschnittlich zuverlässig, aber mit teuren Reparaturkosten ein, und zählt Turbolader, Elektrik, Treibstoffanlage, Verteilgetriebe sowie Motorsteuerkette zu den kostenintensiven Problemzonen. Bei der MFK gehört der Touareg zu den gern gesehenen Gästen; er ist ein Auto, das auf ein langes Leben hin konstruiert wurde, auch zehnjährigen Fahrzeugen sieht man innen und am Boden das Alter kaum an. Am ehesten reklamieren die Experten Ölverlust am Antriebsstrang – und sie müssen die Fahrer auf den starken Bremsverschleiss hinweisen. VW Passat Mittelklasse Die VW-Ausgewogenheit ist auch die Stärke des Passat. Schwierig, ihm etwas vorzuwerfen. Der Erfolg ist überirdisch im Vergleich zu ähnlich gestrickten Mustern wie Ford Mondeo oder Peugeot 508. Die Rede ist allerdings überwiegend vom Variant, Viertürer oder Fünftürer sind in diesem Segment nicht von Bedeutung, solange es nicht um Premium geht. Sitztiefe und Knieraum im Passat wären aber oberklassetauglich. Der Kofferraum mit seinen 600 Litern Ladevolumen ist der Traum einer Familie, die auf nichts im Urlaubsgepäck verzichten will. 1996 startete die fünfte Passat-Generation, 2005 die sechste, 2010 bereits die siebte, sie soll bis 2017 laufen. Ab Passat VI fährt man also noch lange ein aktuelles Auto, denn die Änderungen beim letzten Modellwechsel waren bescheiden, ausser dass ein wesentliches Motorendownsizing stattgefunden hat und damit ein Zeitalter mit sparsameren Motoren eingeläutet worden ist. Durchgängig kritisieren die Strassenverkehrsämter hohen Ölverlust am Antrieb, ausserdem schadhafte Gummis an den Antriebswellenmanschetten. Multipart fügt diesen Schadenherden überdurchschnittlich teure Mängel in den Sektoren Motor, Getriebe, Turbolader (Diesel) und Komfortelektrik hinzu. Gemäss Auto-i-Dat steht eine PassatOccasion mit 96 Tagen etwas weniger lang als der Durchschnitt aller Occasionen. Die Tarife müssen sich wegen der jüngst erfolgten Preissenkung neu einpendeln. Als Richtschnur kann man sagen: Ein 2009er Passat Variant 3.2 FSI 4motion mit 250 PS in gehobener Ausstattung liegt bei etwa 20 000 Franken, ein 2.0 TDI mit 140 PS, ebenfalls als Kombi und gut ausgestattet, bei 18 000 Franken. Die Limousine ist jeweils um mindestens 1000 Franken billiger zu bekommen. Die Preislage Ein Touareg 3.6 V6 mit 280 PS (2009/65 000 km) kostet ab 26 000 Franken, der 4.2 V8/350 PS ab 28 000 Franken. Die Diesel stehen weniger lang (im Schnitt 45 bis 65 Tage) als die Benziner und sind wegen der höheren Nachfrage entsprechend teurer. Der 2.5 R5 TDI/174 PS (Handschalter) kostet 26 000 Franken, der 3.0 TDI/240 PS 29 000 Franken, ein 5.0 V10 TDI/313 PS 36 000 Franken. NR. 01 / 16.05.2013 — RATGEBER OCCASIONEN — AUTOMOBIL REVUE — 97 M A RK E N VO N A— Z VOL KSWAG E N Kantiges Heck, viel Platz für Passagiere und Gepäck: Erste Generation des VW Touran. VW Phaeton VW Touran Familienvan Der Touran war bei weitem nicht der erste, aber er ist inzwischen der populärste Minivan in der Schweiz. Vorgestellt 2003, leicht geliftet Ende 2006 (neue Front), läuft der Touran seit 2010 in der zweiten Generation. Er bleibt, anders als der grössere Sharan, bei konventionellen Seitentüren. Optional gibt es ihn bei gleicher Aussenlänge (4,40 m) mit zwei zusätzlichen Sitzen, so schmilzt das Kofferraumvolumen auf Handtaschenformat. Alle Stühle flachgelegt oder ausgebaut, kann der Touran fast 2000 Liter bunkern. Die zweite Reihe besteht aus drei verstellbaren Einzelsitzen. Praktisch alle Motorvarianten mit Ausnahme des Zweiliter-Saugers haben trotz Zuheizer Mühe, den Innenraum anständig aufzuheizen. Die Mängel Bei frühen Modellen kam es wegen engen Spaltmassen zu Karosseriebeulen. Bei der MFK werden zur Hauptsache Ölverlust an Motor und Getriebe, Spiel in der Vorderachsaufhängung und gerissene Manschetten an den Antriebswellen kritisiert, vereinzelt sind die Prüfer auf angebrochene Hinterachsfedern gestossen. Multipart stuft den Touran als durchschnittlich zuverlässiges Fahrzeug ein. Defekte Anlasser, Lichtmaschinen und Zündschlösser kommen öfter vor. Bei den Diesel kapitulieren die Turbolader, und die Einspritzdüsen können verkoksen, bis Jahrgang 2005 kam es zu vielen Rissen im Zylinderkopf. Trotzdem passt zum relativ schweren Touran ein Dieselmotor am besten. Seit 2006 sind bis 170 PS möglich, das Benzinerangebot reicht von zu schwachen 102 PS (1.6 ) bis 170 PS im 1.4 TSI, die oberste Leistungsstufe wird ausschliesslich in Verbindung mit dem Doppelkupplungsgetriebe angeboten. Die Preislage Ein VW Touran 1.9 TDI/105 PS des Jahrgangs 2009 kostet gemäss Auto-i-Dat rund 15 500 Franken, ein 2.0 TDI mit 140 PS inklusive Direktschaltgetriebe mit der teuersten Ausstattung Highline knapp 20 000 Franken. Für 30 Mehr-PS im 2.0 TDI/170 PS muss man wenig Aufpreis kalkulieren, aber lange suchen. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts komplett 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, VW Touran 1.4 TSI (103 kW), Modell 2010 QUALITÄTSCHECK VW Touran Mängel Eine makellose Bilanz sieht anders aus. Multipart registriert sowohl bei Benzinern als auch Dieselmodellen mehrere Baugruppen, die überdurchschnittlich häufig zu Garantieansprüchen führen. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 367.20 261.36 295.92 339.12 52.38 293.76 Motoren: Baureihe ab 2003 Benziner von 75 kW/102 PS (1.6) bis 125 kW/170 PS (1.4 TSI), Diesel 66 kW/90 PS (1.9 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). Aktuelle Modellreihe (seit 2011) Benziner 77 kW/105 PS (1.2 TSI) bis 125 kW/170 PS (1.4 TSI), Diesel 66 kW/90 PS (1.6 TDI) bis 125 kW/170 PS (2.0 TDI). 98 — AUTOMOBIL REVUE — RATGEBER OCCASIONEN — NR. 01 / 16.05.2013 Oberklasse Der Auftritt von VW in der Oberklasse wurde 2002 belächelt. Betrachtet man die reinen Stückzahlen, ist der über beide Achsen angetriebene Phaeton kein Erfolg. Für den Konzern dürfte sich das Experiment gleichwohl rechnen, weil die Limousine der Technikspender des Bentley Continental ist. Hunderte von werkseigenen Firmenwagen wurden mit wenigen Kilometern auf dem Zähler in den Markt gedrückt, allein die Schweiz nahm ab 2005 rund 500 Stück davon auf bis hin zum W12 in Langversion mit Neupreisen bis 200 000 Franken. Als Occasion ist der Phaeton aber ein echtes Sensationsangebot – der exorbitante Wertverlust tut natürlich dem Erstbesitzer weh. Der Secondhand-Käufer erhält aber ein Auto von hoher Verarbeitungsqualität und üppiger Ausstattung. Beim kurzen Phaeton ist der hintere Beinraum zwar nicht überragend, der Federungskomfort aber schon. Wer sich und seiner Familie etwas Besonderes gönnen und das Auto längere Zeit behalten will, ist beim Phaeton an der richtigen Adresse. Die Mängel Die Automaten verlieren Öl und halten nicht in jedem Fall lang, VW verhält sich teilweise kulant. Die Batterien sind kein Problem, weil der Phaeton zwei davon hat. Schwachstellen sind die Klimaanlagen und die Ventilatoren. Die Nachkontrolle dauert nicht lang; manchmal vermerken die Experten in der Rubrik «Vorderachse» zu viel Spiel des Stabilisators. Die Preislage Phaeton 3.6 V6 mit 280 PS des Jahrgangs 2009 und 65 000 km Laufleistung sind ab 29 500 Franken im Angebot, der 4.2 V8 in Langversion mit 335 PS kostet 33 500 Franken, der 6.0 W12 Lang mit 450 PS liegt bei 39 000 Franken. Allradantrieb und Automatik ist in allen Fällen serienmässig. Mark en vo n A—Z Al fa Romeo Alfa Romeo Giulietta Alfa-Angebot in der Kleinwagenklasse: Das seit 2010 verkaufte Modell Mito. Alfa Romeo 147 und Mito Der Alfa 147 wurde als Drei- und Fünftürer von 2001 bis 2010 gebaut. Den darunter angesetzten Mito gibt es seit 2008 ausschliesslich mit drei Türen. Ein Nachfolgemodell wartet in weiter Entfernung, so sieht man mit einem kleinen Alfa noch lange Zeit gut angezogen aus. Aufgepasst: Wer gelegentlich eine dritte Person in den engen Fond quetschen will, sollte unbedingt darauf achten, dass «sein» Mito als Fünfsitzer zugelassen ist; für diese Konfiguration berechnet Alfa einen Aufpreis. Wenig Schäden, teure Rechnungen Das Markenversprechen, sportliche Fahreigenschaften zu bieten, lösen die kompakten Alfas ein. Der Alfa-typisch viel zu grosse Wendekreis prägt nur den 147, der Mito ist wendiger. Beide sind eher Coupés als familienfreundliche Allzweckfahrzeuge. Beim Occasionsversicherer Multipart schneiden 147 und Mito recht gut ab, allerdings kommt es bei Schäden häufig zu hohen Rechnungen, weil dann teure Komponenten wie Motor und Getriebe betroffen sind. Lenkung und elektrische Anlage fallen mit überdurchschnittlichen Schadenquoten auf. Kostspielig kann auch der Vorführtermin werden. Die Abgasanlage erweist sich als unterdurchschnittlich haltbar, die Achsgelenke sind häufig ausgeschlagen, vom Antriebsblock tropft gelegentlich Öl, da kennen die Prüfer überhaupt keine Toleranz mehr. Bei der Evaluation eines Alfa Romeo sollte man unbedingt auf eine pflichtgemässe Wartung achten und sich am besten an einen langjährigen Vertreter halten. Die Preislage Ein fünftüriger 147 1,9 JTD mit 150 PS des Jahrgangs 2009 und 65 000 km kostet gemäss Eurotax rund 10 000 Franken, ein gleichaltriger Mito 1,4 TB mit 155 PS etwa 11 500 Franken. Der seit 2012 lieferbare Zweizylinder-TwinAir mit 86 PS aus 0,9 Liter Hubraum ist keine wirklich passende Motorisierung für den Mito. Auch die an sich modernen Turbodiesel 1,6 JTD mit 120 PS wollen irgendwie nicht zum Sonntagskleid des Alfa Romeo Mito passen.Ein roboterisiertes 6-Gang-Getriebe ist für den 1,4 Liter grossen MultiAir mit 135 PS verfügbar. Diese Maschine hat elektrohydraulisch betätigte Einlassventile, das Benzinsparpotenzial dieser Innovation wurde bislang noch nicht optimal ausgeschöpft. Antriebswellen Ersatzteilpreise Wasserpumpe Kotflügel vorne links Aussenspiegel rechts 2 Stossdämpfer hinten Satz Wischerblätter vorn Satz Bremsscheiben vorn Lenkung In Franken, unverbindliche Preisempfehlungen des Importeurs, Alfa Mito 1.4 (77 kW), Modell 2010 Qualitätscheck Alfa Romeo Mito Mängel Die Multipart- Garantiestatistik weist für den Alfa Mito überwiegend unterdurchschnittliche Schadensquoten aus. Nur Lenkung und elektrische Anlage fallen häufiger auf. Selten, aber dann teuer, sind Motorschäden oder defekte Getriebe. Auf Undichtigkeiten achten. Motor Getriebe/Differenzial Treibstoffanlage Elektrische Anlage Kühlsystem/Klimaanlage Turbolader Komfort-Elektrik 135.30 221.40 277.45 302.40 61.30 288.40 Motoren: Benziner als 0.9 TwinAir mit 63 kW (86 PS), 1.4 mit 57 kW(78 PS), 58 kW (79 PS), 70 kW (95 PS) und 77 kW (105 PS). 1.4 TB mit 88 kW (120 PS), 99 kW (135 PS), 114 kW (155 PS) und 125 kW (170 PS). Als Diesel 1.6 JTD mit 88 kW (120 PS). Kompaktklasse Wegen des knallharten Sanierungskurses im Hause Fiat repräsentiert die seit 2010 verkaufte Giulietta momentan das obere Ende der Modellhierarchie, immerhin soll in Kürze eine Kombi variante lanciert werden. Die Alfisti werden vom Ambiente nicht enttäuscht sein, opulente Platzverhältnisse erwarten sie nicht. Die kurze Bauzeit lässt noch keine gefestigten Aussagen zu; der artverwandte Bravo von Fiat hat von der AUTOMOBIL REVUE jedoch ein gutes Zeugnis erhalten. Eine rund 50 000 km gelaufene dreijährige Giulietta 1750 TBi mit 235 PS wird ab zirka 20 000 Franken angeboten, ein 1.4 T mit 120 PS für 14 000 Franken. In Kombination mit den 170 PS starken Benzin- (1.4 T) und Dieselmotoren (2.0 JTM) stehen wahlweise roboterisierte 6-Gang-Getriebe zur Ver fügung. Der 170 PS starke Turbo mit 1,4 Litern Hubraum stammt aus der modernen MultiAir-Familie mit elektrohydraulisch betätigten Einlassventilen. Alfa 159, Brera, GT und Spider Familie Der viertürige Alfa 159, der fünf türige 159 Sportwagon und die technik verwandten Spider, GT und Brera sind schöne, leider aber auch ziemlich schwer geratene Autos. Die 3,2-Liter grossen V6-Motoren wurden, weil zugekauft, von vielen Alfisti nicht wirklich ins Herz geschlossen.Bei Multipart dominieren Rottöne die Mängelstatistik bei den meisten Baugruppen, lediglich das Kühlsystem macht weniger Ärger als der Durchschnitt. Ähnlich sieht es leider auch bei den obligatorischen Nachkontrollen aus; die teure Abgasanlage verlangt häufiger nach Ersatz, als es die Autofahrer heutzutage gewohnt sind. Ein 60 000 km gelaufener 2009er 159 SW 1.8 TBI (200 PS) ist ab rund 17 000 Franken zu haben, ein gleichalter und gleich motorisierter Spider für etwa 18 000 Franken. Der Brera ist rund 4000 Franken günstiger, und die vorwiegend mit Diesel angebotenen GT reifen wegen der vielen Direktimporte zu echten Schnäppchen. NR. 01 / 16.05.2013 — Ratgeber Occasionen — Automobil Revue — 29