Kein Folientitel - foesta consulting gmbh
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Dorfentwicklungsplanung Bernterode 1. EINLEITUNG 1.1. Dorferneuerung 3. GESTALTUNGSHINWEISE FÜR BEBAUUNG UND FREIRÄUME 1.2. Dorfentwicklungsplanung 3.1. 1.3. Geltungsbereich der Planung Natur und Landschaftsraum 3.1.1. Hinweise zur Pflanzung standortgerechter Laubgehölze und Stauden 3.2.1. Obstbäume 2. BESTANDSAUFNAHME UND ANALYSE 3.1.3. Fassadenbegrünung 2.1. 3.1.4. Versiegelung Lage im Raum Karte – Luftbild der Gemeinde Bernterode Karte – Lage in der Verwaltungsgemeinschaft „Eichsfeld-Wipperaue“ Karte – Lage im Landkreis Eichsfeld 2.2. Geschichte des Dorfes 2.3. Bauliche Gesamtstruktur 2.4. Verkehr 2.5. Technische Infrastruktur 2.6. Freiräume 2.6.1. Freiflächen 2.6.2. Garten und Gartennutzung 2.6.3. Gewässer 2.6.4. Naturnahe Bereiche 2.6.5. Biotopstruktur 2.6.6. Landwirtschaftliche Flächen 2.7. Dörfliche Gemeinschaft 2.7.1. Bevölkerungsstruktur 2.7.2. Sozialstruktur 2.7.3. Wirtschaftsstruktur 3.2. Allgemeine Empfehlungen zur Gestaltung von Gebäuden 3.2.1. Dacheindeckungen 3.2.2. Fassaden 3.2.2.1. Sichtmauerwerk 3.2.2.2. Putz 3.2.2.3. Fachwerk 3.2.2.4. Verkleidungen 3.2.2.5. Sockel 3.2.2.6. Fenster 3.2.2.7. Türen 3.2.2.8. Eingangsüberdachungen 3.2.2.9. Tore 3.2.3. Anbauten 3.2.4. Balkone Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4. GESAMTENTWICKLUNG 9. 4.1. Siedlungsentwicklung 10. 4.1.1. Das Dorfgebiet Neugestaltung der Dammstraße Eingrünung des Ortseinganges aus Richtung Niederorschel 4.1.2. Umnutzung historischer Bausubstanz 11. 4.1.3. Baulücken Wegbegleitendes Grüpn entlang der Straße zum Schelmengrund 4.1.4. Wohnbauflächen 12. Neugestaltung der einzelnen Straßenzüge, sowie der Verbindungstraße Poststraße – Kleine Linde (14) 4.2. Landwirtschaft 4.3. Wirtschaftsentwicklung 12. Kleine Linde 4.3.1. Industrie- und Gewerbeflächen 15. Lindenstraße 4.4. Freizeit- und Erholung 13. Poststraße 16. Wegbegrünung Wipperbrücke/ Stationsweg 17. Sanierung des Mühlgraben 5.1. Kostenermittung für die möglichen kommunalen Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung 5. MÖGLICHE KOMMUNALE MAßNAHMEN IM RAHMEN DER DORFERNEUERUNG BERNTERODE 6. PRIVATE MAßNAHMEN ALS BEITRAG ZUR DORFENTWICKLUNG 1. Neugestaltung der Bildstockanlage an der L 2048 2. Gestaltung des Ortseinganges – Friedenseiche 3. Neugestaltung der Außenanlagen am Festzelt und der Buswartehalle 4. Gestaltung des Kirchplatzes „Am Plan“ sowie das gesamte Umfeld der Kirche 5. Neugestaltung des Schulplatzes 6. Neugestaltung der Parkanlage des Friedhofes 7. Neugestaltung der Freifläche am Wipper-Wehr 8. Neugestaltung Mühlgrabens des Weges Dammstraße/ Wipper-Wehr entlang 7. PLÄNE des Plan 1 - Bestand Bauliche Gesamtstruktur Plan 2 - Bestand Verkehrsstruktur Plan 3 - Bestand Freiflächen, land-/ forstwirtschaftliche Struktur Plan 4 - Bestand Sozialstruktur / Wirtschaftsstruktur Plan 5 - Kommunale Maßnahmen Dorfentwicklungsplanung Bernterode 1. EINLEITUNG 1.1. Dorferneuerung Im Freistaat Thüringen ist die Dorferneuerung wichtiger Bestandteil der Strukturpolitik Die Ortskernentwicklung bildet den Schwerpunkt der Dorfentwicklungsplanung. Für den im ländlichen Raum. So soll die Dorferneuerung dazu beitragen, daß funktionale, historischen Ortskern sind Grundstücksbezogen Vorschläge zur zukünftigen Nutzung bauliche und gestalterische Mißstände in den Gemeinden beseitigt werden. Dabei ist und Gestaltung zu geben. Außerdem ist auf Entwicklungsfaktoren wie Verkehr, bauliche der eigenständige Charakter eines Ortes zu erhalten. Entwicklung, Grünordnung und Freiflächen einzugehen. Im Rahmen der Dorferneuerung sollen Ortskerne attraktiver gestaltet und ortsbildprägende Gebäude saniert werden. Aber auch andere Bestandteile eines In den Teilbereichsplanungen werden bestimmte Bereiche genauer betrachtet und Planungsvorschläge in Skizzen bzw. Studien dargestellt. Ortes, wie z.B. Dorfplätze oder sonstige Freiflächen können im Zuge der Dorferneuerung neu gestaltet werden bzw. neu entstehen. 1.3. 1.2. Der vorliegende Bericht zur Dorfentwicklungsplanung Bernterode bezieht sich in seinen Dorfentwicklungsplanung Geltungsbereich der Planung wesentlichen Inhalten auf den Kernbereich des Dorfes. Übergreifend wurden Die Dorfentwicklungsplanung ist eine umfassende Planung für das Dorf, bei der nicht Entwicklungsaussagen nur Aussagen über die Verbesserung oder Erneuerung des Bestehenden getroffen Fremdenverkehr erarbeitet. wird, sondern auch über eine Weiterentwicklung des Vorhandenen. Im Rahmen der Dorfentwicklungsplanung erfolgt die Erarbeitung einer Gesamtkonzeption und deren anschauliche Darstellung in Plänen, Zeichnungen etc.. In der Entwicklungsplanung wird auf die Gesamtentwicklung, die Ortskernentwicklung und auf Teilbereichsplanungen eingegangen. In der Gesamtentwicklung, die der Planungsebene des Flächennutzungsplanes zugeordnet werden kann, werden kommunale Entwicklungsschwerpunkte benannt. Vorschläge Infrastruktureinrichtungen zu oder Gesamtentwicklung beinhaltet sein. neuen und räumlich-strukturelle Siedlungsflächen, Verkehrskonzeptionen Auswirkungen Standorte sollen in von der für Siedlungsentwicklung, Siedlungsökologie und Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2. BESTANDSAUFNAHME UND ANALYSE Angrenzende Gemarkungen sind: 2.1. Lage des Dorfes im Südosten die Gemarkung der Gemeinde Gerterode, im Südwesten die Gemarkung der Gemeinde Niederorschel, im Westen die Gemarkung der Gemeinde Gernrode Die Gemeinde Bernterode mit dem Ortsteil Bernterode-Schacht liegt im Nordosten Thüringens im Landkreis Eichsfeld. Die Begrenzung der Gemarkung Bernterode bildet im Norden der Galgenberge, im Süden der Dachsberg, im Westen das Lindei und der im Nordwesten die Gemarkung der Gemeinde Breitenworbis im Norden durch die Gemarkung der Gemeinde Ascherode Rosenberg. Der Grüngürtel, den diese bewaldete Hügellandschaft bildet, wird durch den Flußlauf der Wipper, von Südwest nach Nordost verlaufend, durchbrochen. Im Zentrum der Gemarkung, unterhalb der Wipper liegt Bernterode. Bernterode gehört seit 01.08.91 zur Verwaltungsgemeinschaft „Eichsfeld-Wipperaue“ mit Sitz in Breitenworbis. Zu dieser Gemeinschaft gehören die Gemeinden: Kirchworbis Gernrode Haynrode Buhla/Ascherode Breitenworbis und Bernterode Vertreten wird die Gemeinde durch den Bürgermeister Herr Lillpopp. Anschrift: Gemeinde Bernterode Blick auf die Ortslage Bernterode Bürgermeister: Hans-Joachim Lillpopp Am Anger 1 Straße des Friedens 4 37355 Bernterode 37355 Bernterode Dorfentwicklungsplanung Bernterode Dorfentwicklungsplanung Bernterode Dorfentwicklungsplanung Bernterode Die Kirche liegt in der Mitte des Dorfes und besteht aus einem Turm von 1605 und einem im Jahre 1869 neu erbauten Schiff. Der Kirchenturm der einst in der Achse der Kirche gestanden hat, steht jetzt einseitig am Ostende und dient als Sakristei. Über dem Unterbau des Turmes setzt sich die Haube aus verschiedenen geschieferten Gliedern zusammen. 2.2. Geschichte des Dorfes Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamen Bernterode ist auf den 31. Januar 1174 zurückzuführen. In einer in Braunschweig ausgefertigten Urkunde ist von einem Rechtakt zu lesen, der besagt, daß Herzog Heinrich von Bayern und Sachsen, vom Kloster Volkenroda im Tausch gegen das Dorf Bernterode Güter zu Westhausen, Ockenthal, Günterode, Rieth und Wingerode erhielt. Bemerkenswert an dieser Urkunde ist ein Rückvermerk „(Saec XII) Henrici ducis Saxonie super Bermesroth“, der auf das 12. Jahrhundert sowie die Herrschaft Heinrichs des Löwen über Bernterode hinweist. Im inneren der Kirche ist von der früheren Ausstattung nur noch ein gut geschnitztes Martinsbild erhalten, das vom Maler Goldkuhle in Wiedenbrück wiederhergerichtet wurde. Die Turmglocken stammen aus dem Jahr 1893 und wurden von Otto in Gemelingen umgegossen. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Im 18. Jahrhundert bringt die Leinweberrei einen großen Aufschwung. Zu dieser Zeit ist Im Jahre 1827 hat Bernterode 1045 Einwohner – 1015 katholischen Glaubens, 30 fast jeder der Bernteröder als Leinweber tätig. evangelischen Glaubens. Zu dieser Zeit gibt es im Ort 131 Wohnhäuser, 228 Ställe und Durch diese wirtschaftliche Entwicklung kann ein Schulgebäude gebaut und 3 Lehrer Scheunen, 4 Gemeindehäuser und 4 Mühlen. Zahlreiche Gewerbe sind inzwischen eingestellt werden. angesiedelt und es existierten: eine Unterförsterei, eine Schäferei, 67 Leineweber, 4 Gastwirte, 3 Händler, 1 Krämer, 4 Schuhmacher, 2 Schneider, 3 Tischler, 2 Wagner, 2 Drechsler, 2 Grobschmiede, 1 Babier, 2 Hausschlachter, 3 Fleischer, 6 Knechte, 13 Mägde, 1 Köchin und 1 Lehrer. 1846/48 bringen Mißernten Hungersnot, und auch die Revolution 1848 bringt keine Besserung für die Eichsfelder Bevölkerung. 1867 entschließt man sich, das durch Erbteilung zerstückelte Ackerland zu größeren zusammenhängenden Flächen zusammenzuschließen, um höhere Erträge zu erziehlen. Von den Webern finden einige nach 1870 in der Webefabrik/Dachsmühle Arbeit. 1882 werden dort bereits 60 Personen beschäftigt. Im Dorf selbst stehen bis zum Jahr 1895 noch 145 Webstühle mit 165 Arbeitskräften. Altes Schulgebäude 1897 erhält Bernterode einen Eisenbahnhaltepunkt an der Strecke NordhausenAhrenshausen. Im Februar 1905 unterbreitet die Königliche Eisenbahndirektion Kassel 1675 gibt es im Ort eine kurfürstliche Schäferei mit 600 Schafen und 1821 zählt man der Gemeinde das Angebot, den bisherigen Haltepunkt in eine Haltestelle umzwandeln. erstmals Schafe einer Kreuzung aus dem eichsfeldischen Landschaft mit dem Dabei sind von der Gemeinde die Kosten von 43.000 Mark zu übernehmen. Die Merinoschaf. Gemeinde lehnt ab und der Bahnhof wird später, beim Bau der Bahnverbindung zum Kalischacht errichtet. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 1905 wird das Kalibergwerk Bernterode in Betrieb genommen und der Ort nimmt einen Nach 1930 arbeiten viele Bernteröder in der Wirk- und Strickwarenindustrie um ihren gewaltigen Aufschwung. Achthundert Bergleute arbeiten im Kalischacht. 1930 Lebensunterhalt zu verdienen. Nachdem der Berntröder Schacht während des Krieges beschließt das Kalisyndikat, den Betrieb in Bernterode stillzulegen, um die Kalipreise zu als Munitionsfabrik diente wurde er nach dem 2. Weltkrieg als Materialschacht für halten – 800 Bergleute werden auf einen Schlag arbeitslos. Großraumgeräte und Sprengstoff zur untertägigen Belieferung der angrenzenden Kalischächte genutzt. 1991 werden die Arbeiten im Bernteröder Schacht eingestellt und der Betrieb wird geschlossen. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.3. Bauliche Gesamtstruktur Die Größe der Gemarkung Bernterode beträgt ca. 1.022 ha. Die Gemarkung der Gemeinde Bernterode liegt im Nordosten von Thüringen zwischen dem Oberharz, dem Hessischen Bergland und dem Thüringer Wald. Bernterode entwickelte sich entlang des Flusslaufes der Wipper. Später dehnte sich der Ort, unter Ausnutzung der besseren Baugrundverhältnisse aus und erschloß dabei den südlichen Hang der Dünausläufer. An der nördlichen Gemarkungsgrenze befindet sich durch räumliche Trennung und Struktur, der relativ eigenständige Ortsteil Bernterode Schacht. Bernterode Dorfentwicklungsplanung Bernterode Bernterode kann in Ober- und Unterdorf unterschieden werden. In der Ortslage sind Eine Besonderheit bildet die alte Wassermühle von 1591. Die Auskragungsglieder landwirtschaftliche Höfe, alte Handwerkerhäuser, Bürgerhäuser und Wohnhäuser zeigen hier neben dem Zahnschnitt gewundene Stäbe. Auch an den Eckstücken sind neueren Datums zu finden. säulenartige Stäbe angebracht. Im Bereich der Fenster neben dem Eingang findet sich Das Ortsbild des Oberdorfes ist durch eine lockere Bebauung mit Wohngebäuden reiche Holzarchitektur und im Bogenfeld ist ein buntgemalter Kopf eingeschnitzt, der entlang der Straße des Friedens gekennzeichnet. Die Bebauung der hier abzweigenden eine grüne Mütze mit roter Feder trägt. Links davon ist ein Wappen mit Zepter und Anliegerstraßen weist ebenfalls eine lockere Bebauung auf. Schwert, rechts ein Rad zu sehen. Letzteres kann sich sowohl auf die Wassermühle als Die Gebäude entlang der Straße des Friedens sind überwiegend giebelständig und erst auch auf die Mainzer Herrschaft beziehen. im Verlaufe der vergangenen Jahre errichtet wurden. Im Unterdorf überwiegt eine sehr dichte, zweigeschossige Bebauung. Hier stehen zum größten Teil alte Bauerngehöfte, aber auch Wohnhäuser und Gesellschaftsbauten. Die Gehöfte sind in Form von Vierseitenhöfen angelegt worden und verfügen über sogenannte Torhäuser. Weiterhin wechseln entlang der Ortsdurchfahrt, der Anliegerstraßen und Gassen des Unterdorfes Trauf- und Giebelhäuser ab. Die Hauptdächer weisen eine Neigung von ca. 40 – 50° auf. Es handelt sich meisten um Sattel-, Walm- und Krüppelwalmdächer. Die typischen Dachform der Gehöfte ist das Mansarddach. Wesentlich für die bäuerliche Siedlungsanlage des Dorfkerns von Bernterode sind die Hoftore, die den Straßenzug mitgestalten. Am Anger 8 Bernterode besitzt eine große Anzahl älterer, teils reichgegliederter Fachwerkhäuser, bei denen das Obergeschoß erheblich über dem Erdgeschoß vorkragt und welche zum größten Teil in ihrer Art erhalten geblieben sind. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Zu den Denkmalgeschützten Objekten des Ortes gehört auch ein Ensemble, welchens den historischen Ortskern umfaßt. Dazu gehört die Pfarrkirche und die sich anschließenden Straßenzüge. Sachbegriff: Ensemble (historisches Dorfbild mit Pfarrkirche und anschließenden Straßenzügen) Straße: Am Plan Hausnummer: 5, 7 Straße: Anger Hausnummer: 4, 5, 8, 13 Straße: Lindenstraße Hausnummer: 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14 Straße: Ringstraße Hausnummer: 1, 2, 14, 16, 17, 18, 20, 21, 24, 26, 29, 31, 33, 38, 40, 46, 48, 50, 52 Straße. Straße des Friedens Hausnummer: 6, 8, 10, 12, 13, 14, 16, 17, 19 Ringstraße Flur/Flurstück: 5 - 50/2, 150/1, 155, 28, 108/1, 91/1, 142/2, 31, 42/1, 92/1, 79/1, 75/1, 120/1, 121, 209/131, 67/1, 64, 65 Flur/Flurstück: 6 - 126/1, 120/1, 113/1, 109/1, 108/1, 105/1, 158/4, 158/5 Flur/Flurstück: 7 - 161/3, 158/1, 151/1, 148/1, 145/1, 142/1, 139/1, 1/1 Flur/Flurstück: 8 - 49/1, 54/1, 56/1, 59/3, 61/1, 163, 158/1 Lindenstraße Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.4. Verkehr Da die Dorfstruktur durch eine sehr dichte Bebauung gekennzeichnet ist, gibt es im Bereich der öffentlichen Einrichtungen nur wenige bzw. keine Stellplätze. Diesem Der Anschluß der Gemeinde Bernterode an das Straßennetz ist als ausreichend zu Problem soll durch den Bau eines öffentlichen Parkplatzes mit ca. 14 Stellplätzen nahe bezeichnen. Durch die Ortslage von Bernterode führt die L 2048, die in südwestlicher dem Friedhof entgegengewirkt werden. Richtung nach Niederoschel bzw. nach Gerterode führt und in nördlicher Richtung in die B 80 mündet. Im Dorfgebiet gibt es aufgrund der dichten Bebauung keine Radwege. Allerdings ist ein überörtlicher Rad-/Gehweg zur Gemeinde Breitenworbis geplant. Dieser führt von Die anderen innerörtlichen Verbindungen sind Dorfstraßen, Wirtschaftswege, Fuß- oder Breitenworbis bis zum Ortsteil Bernterode/Schacht entlang an der B 80. Im weiteren Feldwege, die die Organisation der Gemeinde gewährleisten. verläuft der Weg auf dem alten Bahndamm des ehemaligen Anschlußgleises (von Die B 80 verbindet die Oberzentren Halle - Kassel. Zum Mittelzentrum Worbis – Bernterode Bhf bis Bernterode/Schacht) bis hin zur L 2048 nach Bernterode. Leinefelde besteht durch die B 80 ebenfalls eine günstige Verkehrsanbindung. Die Ortsverbindungsstraße L 2048 ist auf der Strecke von Niederorschel nach Bernterode mit einer bituminösen Decke versehen, deren Zustand als ausreichend zu bezeichnen ist. Die Ortsdurchfahrt ist mit Basalt gepflastert und stark sanierungsbedürftig. Es wurde inzwischen mit der grundhaften Sanierung der Durchfahrtsstraße begonnen. Ebenfalls plant das Thüringer Straßenbauamt die Einmündung der L 2048 auf die B 80 in den nächsten Jahren auszubauen. Die Gehwegbereiche entlang der Ortsdurchfahrt sind nur im Bereich des Ortseinganges und des Ortsausganges im guten Zustand und werden im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt erneuert. In den Nebenstraßen und Gassen sind zum größten Teil Gehwegbereiche vorhanden, die sich jedoch nicht überall in einem guten Zustand befinden. Es wird angestrebt in der Ortlage alle wichtigen innerörtlichen Straßen und Gehwege zu erneuern. Nördlich von Bernterode ist die Autobahn A 38 (Halle – Nordhausen – Göttingen) geplant. Für die Region ist diese in Bezug auf Wirtschaft und Tourismus ein großer Zugewinn. Nach dem derzeitigen Planungsstand ist im Kleinzentrum Breitenworbis ein geplante A 38 Zubringer der Autobahntrasse A 38 vorgesehen. B 80 Dorfentwicklungsplanung Bernterode Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) Die Gemeinde ist durch eine Buslinie mit der Stadt Worbis und den umliegenden Gemeinden verbunden. Derzeit gibt es folgende Verbindungen: 5.53 Deuna, Zementwerk 6.25 Leinefelde, KOM-Bhf. 7.15 Kirchworbis Schule 7.20 Breitenworbis B 80 8.35 Leinefelde, KOM-Bhf. 13.00 Worbis, KOM-Bhf. 14.10 Bernterode Schacht 14.10 Worbis, KOM-Bhf. 15.00 Bernterode Schacht 15.50 Bernterode Schacht 15.50 Leinefelde, KOM-Bhf. 16.05 Kirchworbis 16.40 Leinefelde, KOM-Bhf. 19.10 Gerterode Eine verkehrstechnisch günstige Anbindung ist durch den Bahnhof im nördlichen Gemeindegebiet an der Bahnstrecke Halle- Kassel gegeben. In den vergangenen Jahren wurde der Streckenabschnitt Deuna – Arenshausen – Eichenberg zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Bahnhof Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.5. Technische Infrastruktur Elektroenergieversorgung Telekom: Die Gemeinde Bernterode ist an das Mittelspannungsnetz des Landkreises Eichsfeld Für den Kommunikationsbereich steht das Fernsprechnetz der Deutschen Telekom zur angebunden. Drei größere Mittelspannungs-Freileitungstrassen queren die Gemarkung Verfügung. Über das Ortsnetz Niederorschel ist die Gemeinde Bernterode zu Bernterode. Die Ortslage wird über mehrere Trafostationen und ein KV-Freileitungsnetz erreichen. Eine öffentliche Fernsprechstelle ist im Ort eingerichtet. mit Elektro-Energie versorgt. In den meisten Bereichen des Ortes erfolgt die Energieversorgung schon über die Die postalische Versorgung erfolgt durch die direkte Haushaltsbelieferung. Die Erdverkabelung. In der Straße des Friedens sowie der Lindenstraße erfolgt die Verteilung der Post erfolgt über die zentrale Verteilungstelle in Worbis bzw. Beuren. Im Energieversorgung noch über Freileitungen. Ort selber gibt es kein Postamt mehr. Das nächste Postamt befindet sich in Im Zuge der Sanierung der Ortsdurchfahrt ist die Erdverkabelung in der Starße des Breitenworbis bzw. Niederorschel Friedens vorgesehen. Gasversorgung Am 07.09.1990 gründete der Landkreis Worbis und die SN-Gas Kassel eine gemeinsame Gesellschaft zur Erschließung des Landkreises mit Erdgas. Bisher wurde Bernterode durch das Stadtgasnetz versorgt. Die Umstellung Stadt- auf Erdgas und ein weiterer Ausbau des vorhandenen Netzes erfolgte im Herbst 1991. Das ca. 10 Jahre alte Ortsnetz ist in gutem Zustand, für die Umstellung auf Erdgas sind die Dimensionen der Rohrleitung ausreichend. Erweiterungen für den Anschluß neuer Bebauungsstandorte sind problemlos möglich. Über das Ortsnetz Bernterode wird zukünftig auch die Gemeinde Gerterode versorgt. Der Versorgungsdruck des Ortsnetzes wird dann entsprechend den Erfordernissen von Niedrig- und Mitteldruck aufgehoben. Die Zubringerleitung DN 300 wird mit Hochdruck gefahren. Am nördlichen Ortsrand befindet sich die Druckminderstation. Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen ist zu beachten, daß Gasleitungen nach technischen Regeln nicht überbaut werden dürfen, außerdem ist bei Bepflanzungen ein Abstand von 2,50 m zu den Versorgungsleitungen einzuhalten. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Wasser: Die Trinkwasserversorgung des Ortes Bernterode erfolgte bis 1996 über den Bohrbrunnen 19.1 (4528) mit einer Wasserkapazität von 240 m3/d. Der gegenüber der Brunnenanlage befindliche Wasserturm mit einem Fassungsvermögen von 100 m3 diente als Speicher. Da es in Zeiten erhöhter Wasserabnahme trotzdem zu Versorgungsschwierigkeiten höher gelegener Standorte kam, wurde zur Stabilisierung der Wasserversorgung ein weiterer Bohrbrunnen (19.4) Im Zuge des Baus der Ortsdurchfahrt wird die Trinkwasserversorgung in diesem Bereich mit ausgebauter Pumpstufe abgeteuft und an das Trinkwassernetz angeschlossen. Der mit erneuert. Brunnen hat eine Kapazität von 200 m3/d. Der Ortsteil Bernterode/Schacht wurde durch den Bohrbrunnen 19.3 mit einer Kapazität Seit 1996 wird der gesamte Ort über die Zubringerleitung aus Sollstedt versorgt. Das von 600 m3/d versorgt. In diesem Versorgungssystem war ein Hochbehälter mit einem Trinkwasserleitungssystem ist als Verästelungsnetz ausgebaut. Fassungsvermögen von 600 m3 integriert. Da im Bereich von Bernterode/ Schacht im Jahre 1996 die Trinkwasserschutzzone I und II aufgehoben und in die Trinkwasserschutzzone III geändert wurde, ist es notwendig geworden den Ortsteil durch den Bau der Trinkwassertransportleitung von Breitenworbis mit Trinkwasser zu versorgen Nach dem der Anschluß von Bernterode/Schacht an dieses Leitungssystem erfolgt, soll der Brunnen 19.3 in Bernterode/Schacht der Brauchwassergewinnung dienen. Das geplante Trinkwasserverbundsystem soll perspektivisch die Entwicklung, der dem Trinkwasserzweckverband angehörenden Gemeinden, hinsichtlich des Wasserbedarfs und den erhöhten Anforderungen an die Wasserqualität absichern. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Abwasser: Derzeit werden die häuslichen und gewerblichen Abwässer nach vorheriger mechanischer bzw. teilbiologischer Reinigung in Kleinkläranlagen über mehrere Mischkanalisationsstränge den örtlichen Vorflutern zugeführt oder direkt eingeleitet. Einleitungen erfolgen derzeit in den Mühlgraben, Flutgraben, den Rhin und die Wipper. Der Zustand, der vorhandenen Mischwasserleitung ist stark sanierungsbedürftig. Der zentralen Abwasserbehandlung für ländliche Einzugsgebiete kommt in der heutigen Zeit große Bedeutung, hinsichtlich dem Schutz der natürlichen Wasserressourcen, zu. Für die Koordinierung und Realisierung dieser bedeutenden Aufgabe wurden Abwasserzweckverbände gegründet. Für die Gemeinden des Landkreises Eichsfeld ist der schrittweise Aufbau von zentralen Kläranlagen vorgesehen, in denen die Abwässer Verbandskläranlage in Bernterode Abfallbeseitigung: mehrerer Orte geklärt werden. Eine dieser zentralen Kläranlagen wurde in der Gemarkung Bernterode, nördlich des Hagenberges und südlich der Wipper in der Flur 2, Für die Abfallbeseitigung ist laut Kreistagsbeschluß vom 06.09.1990 der Landkreis im Mai 1997, in Betrieb genommen. Eichsfeld gesetzlich verpflichtet. Mit der wöchentlichen Abfuhr des Siedlungsmülls Parallel zur Erarbeitung Zustandsanalyse die des Abwassergeneralplanes Planungen für die werden Ortsentwässerung nach vorheriger ausgearbeitet. Die wurde die Firma Dehler und Co - Umweltdienst GmbH Worbis, beauftragt. Zu den weiteren Aufgaben dieser Firma zählt die Fäkalienabfuhr und in größeren zeitlichen Ortsentwässerung Bernterode wird im Zusammenhang mit dem Bau der Ortsdurchfahrt Abständen die Sperrmüllabfuhr. erneuert und an das Klärwerk angeschlossen. Die gesonderte Erfassung von Glas und Papier wird durch das Unternehmen Thüringen Die Trassenführung der geplanten Hauptmischwasserleitung im Ort erfolgt in den Recycling GmbH Leinefelde abgesichert. Zu diesem Zweck werden Sammelbehälter Verkehrsflächen. Der Anschluß der geplanten Gewerbe-, Industrie- und Wohngebiete aufgestellt und regelmäßig entsorgt. wurde bei den Planungen weitestgehend berücksichtigt. Bauschutt, Straßenaufbruch und Erdaushub werden zur Zeit noch der Baustoffdeponie Der Ortsteil Bernterode /Schacht (Gewerbepark „Schmalenbach“) ist über den Breitenworbis zugeführt. Zukünftig wird eine Wiederverwertung dieser Stoffe durch Verbindungssammler M3 an die Verbandskläranlage in Bernterode angeschlossen. spezielle Aufbereitungsverfahren angestrebt. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.6. Naturraum und Landschaft Die Fluren der Gemarkung Bernterode weisen eine große Anzahl von Wald- und Grünflächen auf. Das Umland von Bernterode ist durch die ausgesprochene Tallage der Gemeinde überwiegend so gestaltet, daß die unmittelbar an den Ort angrenzenden Flächen weitgehend landwirtschaftlich genutzt werden bzw. Wiesen und Weiden sind. Vor allem im Osten und Südosten grenzen die landwirtschaftlichen Flächen nahtlos an den Waldbestand an. Ein Saum aus Heckenstrukturen ist nicht vorhanden. 2.6.1.Freiflächen Saniertes Kriegerdenkmal Am Anger Im Dorfgebiet von Bernterode gibt es kaum öffentliche Grünflächen bzw. Freiräume. Das flächenmäßig größte Potential stellt der Friedhof an der Straße des Friedens dar. Platzartige Erweiterungen und größere Freiräume mit Begrünungen befinden sich Durch die Ahornallee, die den Weg säumt und den alten Bestand an Kastanien, Birken innerhalb des Dorfes nur "Am Plan", Am Anger, auf dem Friedhofsgelände und den und Eschen bekommt der untere Teil einen parkähnlichen Charakter. Sportstätten. Freifläche „Am Plan Friedhof Dorfentwicklungsplanung Bernterode Neben dem Friedhof sind noch die beiden Sportplätze erwähnenswert. Der größere, an der Wipper gelegene, ist nach Norden und Osten von einem zweireihigen Pappelbestand gesäumt. Um den kleineren, neben dem Schulgebäude, befindet sich eine große Anzahl von Sträuchern und Bäumen. Gemeindesportplatz Schulsportplatz Straßenbegleitendes Grün ist im gesamten Ort nicht vorhanden, da die Baubauung dies nicht zuläßt. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.6.2.Garten und Gartennutzung Die Art der Gartennutzung bestimmt zu einem erheblichen Teil das äußere Erscheinungsbild der Dörfer. Vielfach finden sich in den Neubaugebieten der Dörfer reine Ziergärten, oft mit einem hohen Koniferenanteil und einer Palette an buntlaubigen Gehölzen, die eher städtisch wirken. Dorftypisch sind hingegen Bauerngärten, Nutzgärten und naturnahe Bereiche. In Bernterode lassen sich einige dieser dortypischen Gärten finden. Bauerngärten Die Grundstücke im Oberdorf sind meist so angelegt, das sie sich in Vorgarten, Leider sind die einstigen typischen Bauerngärten heute kaum noch zu finden. Zu erkennen sind sie an einer strengen, meist geometrischen Unterteilung der Gartenfläche. Die einzelnen Beete sind durch Buchsbaumhecken unterteilt, die nicht nur eine gestalterische Funktion haben. Die Duftstoffe des Buchsbaumes sollen vor allem Schnecken vertreiben. Die Beete sind mit Stauden, Sommerblumen, Gemüse, Heil- oder Gebäude und Nutzgarten gliedern lassen. Die Vorgärten werden vorrangig von Koniferen geprägt und sind dabei arten- und strukturarm. Die vor allem im Oberdorf sehr großen Nutzgärten weisen einen hohen Anteil an Obstbäumen und Wiese auf. Diese Gärten, wie auch die dort vorhandenen Streuobstwiesen sollten in ihrer Form erhalten werden. Gewürzkräutern bepflanzt. Die Wege sind typischerweise mit Mulch, Kies, oft auch mit Klinker oder Naturstein befestigt. Weiterhin sind in der Gemarkung Bernterode mehrere Kleingartenanlagen zu finden: 1. entlang der L 2048 in Richung Gerterode/ Niederoschel rechts vom Ortsausgang und Nutzgarten links unterhalb des Dachsberges in Höhe der Dachsmühle Diese Gartenform dient der Selbstversorgung und ist die häufigste Erscheinungsform in Bernterode. Es werden unterschiedliche Gemüsesorten, Gewürzkräuter, Sommerblumen und Stauden gepflanzt. Zusätzlich finden sind meist in diesen Gärten unterschiedliche Obstbäume. 2. an der Bahnstrecke Halle – Kassel 3. unterhalb des Hagenberges östlich des Dorfes gelegen 4. im nordöstlichen Teil der Gemarkung Bernterode direkt an der Bundesstraße B 80 5. im Ortsteil Bernterode/ Schacht (Hinweis: Die kursiv gekennzeichneten Kleingartenanlagen sind im PLAN Freiflächen, land- und forstwirtschaftliche Struktur gekennzeichnet!) Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.6.3.Gewässer Die Wipper – aus Südost kommend und nach Nordost fließend – bildet die natürliche Grenze des Dorfes. Auffallen ist die Neubepflanzung des Uferrandstreifens vorwiegend auf der dorfabgewannten Seite mit Weiden, Erlen und Eichen. Der Mühlgraben ist entlang der Dammstraße mit Beton eingefaßt. Die Uferbefestigung auf der anderen Seite erfolgte mit Naturstein. Diese sind zum Teil stark unterspült. Aufgrund der linksseitigen unmittelbaren Straßenführung am Gewässer, ist die Ufermauer in einem bedenklichen baulichen Zustand und neigt sich dem Gewässer zu. Auf der rechten Seite (in Fließrichtung) setzt sich der Vegetationsstreifen vorwiegend aus Schneebeere, Holunder, Efeu und Knöterich zusammen. Im Graben selbst sind einige Wasserpflanzen zu finden. Mühlgraben Wipper Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.6.4.Naturnahe Bereiche Diese Bereiche zeichnen sich dadurch aus, daß entweder die Nutzung auf ein Minimum reduziert ist, oder ganz ausbleibt. Es finden sich dort viele Pflanzen und Tiere, die auf stärker genutzten Flächen nicht vorkommen (Ruderalstandorte). In den Dörfern sind diese Standorte durch eine zunehmende Verdichtung und Nutzungsintensivierung, sowie oft auch ein übertriebenes „Sauberkeitsbedürfnis“ der Bevölkerung selten geworden. In Bernterode lassen sich vor allem in Seitengassen solche Ruderalstandorte finden. 2.6.5.Biotopstruktur Viele wildlebenden Tiere und Pflanzen profitieren von der Vielfalt der Lebensräume (Biotope) in den Dörfern. Diese in früheren Zeiten durch kleinflächigere Nutzungen und Bewirtschaftungsweisen entstandenen Strukturen sind heute vielfach in ihrem Bestand gefährdet. Über Jahrzehnte gewachsen, sind sie kurz- bis mittelfristig nicht ersetzbar. Gerade in intensiv genutzten, ausgeräumten Agrarlandschaften kommt den Dörfern eine große Bedeutung für den Schutz von typischen Tier- und Pflanzenarten der bäuerlichen Kulturlandschaft zu. Viele dieser charakteristischen Arten sind in den letzten Jahrzehnten so stark zurückgegangen, daß sie zunehmend auf den „Roten Listen“ der vom aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten vertreten sind. Vorreiter sind die Bewohner der Feuchtzonen, aber auch die wegbegleitenden Ackerwildkrautfloren. Gründe für den Rückgang sind unter anderem intensive Bewirtschaftungen von „störendem Grün“ und Trockenlegungen. Dorfentwicklungsplanung Bernterode In Bernterode gibt es vor allem in den Randbereichen des Ortes solche In der Ortslage verhindert stellenweise eine monotone Gestaltung, Materialverwendung, schützenswerten Lebensräume. Einen hohen Stellenwert haben dabei z.B. alte Versiegelung und Pflanzenauswahl die Ansiedlung dorftypischer Tiere und Pflanzen – Streuobstwiesen. Aber auch kleinteilige Brachflächen, Holzstapel oder Steinhaufen z.B. Fledermäuse, Schleiereulen,u.a.. bilden einen wichtigen Bestandteil im Mosaik der Lebensräume. Viele dieser dorftypischen Elemente, die einer großen Anzahl von Tieren Lebensraum bieten, sind durch Eingriffe in Form von Umnutzung landwirtschaftlicher Bausubstanz und daraus resultierenden Nutzungsänderungen gefährdet. So sind z.B. Obstwiesen auf eine Mahd oder eine Beweidung und einen gelegentlichen Verjüngungsschnitt der Bäume angewiesen. Ein weiterer Rückgang der o.g. Biotope ist auch durch eine Verdichtung der Bebauung zu erwarten. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Die folgenden Biotope sind laut Biotopkataster Stand August 1997 in der Gemarkung Bernterode vorhanden Nr. nach Dr. Weise 229 Biotoptyp Naturnaher Bach 49, 50, 51 56, 57 58 Biotopkomplex (Halbtrockenrasen, Strauchhecken Naturnaher Bach (Abschnitte) Streuobstwiese Halbtrockenrasen Streuobstwiese Streuobstwiese Streuobstwiese Streuobstwiese Sumpf Naturnaher Bachabschnitt Streuobstwiese Streuobstwiese Streuobstwiese 53 45- 48 52, 54 55 Streuobstwiese Streuobstwiese Streuobstwiese Streuobstwiese 59 61 187 62 186 185 184 Streuobstwiese Streuobstwiese Bemerkungen „Schmalenbach“, leicht gewundener Bach durch Grünland und Wald FND „Schamlenbach“ „Rhin“ FND „Hellberg“ (Sandtrockenrasen) Eingezäunte Streuobstwiese Reihiger, alter Bestand Eingezäunte, lückige Obstwiese FND „Wolfenthal“, nasser Standort 2-3m breit, etwas mäandrierend, Baumreihe (Wipper) 3 Obstflächen 2 Obstflächen Verbuschte Fläche auf Magerrasen, viele abgestorbene Bäume Verwilderte Obstwiesen auf Terrassen 4 Obstflächen 2 Obstflächen Auf einer Erhöhung zwischen Wiesentälern (verbuscht) Streuobstwiese im „Wittgental“ wurde von der UNB nachträglich aufgenommen Hinweis: Die in der Tabelle kursiv gekennzeichneten Biotope sind in der Karte Freiflächen/ land- und forstwirtschaftliche Struktur dargestellt! Rhin Schelmensgrund Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.6.6.Landwirtschaftliche Flächen Die unmittelbar an den Ortsrand angrenzenden Flächen werden überwiegend als Ackerund Weideland genutzt. Die Bewirtschaftung dieser Flächen erfolgt durch die Agrarproduktion Breitenworbis GmbH & CoKG, die bäuerliche Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ sowie einen Haupterwerbsbetrieb, einen Nebenerwerbsbetriebe und 2 Kleinstbetriebe. Der private landwirtschaftliche Haupterwerbsbetrieb bewirtschaftet eine Fläche von ca. 22 ha und ist ein Wiedereinrichter. Der private landwirtschaftliche Nebenerwerbsbetrieb bewirtschaftet eine Fläche von ca.2 ha. Die Fläche, die von der Agrarproduktion Breitenworbis GmbH & CoKG sowie von der bäuerlichen Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ genutzt wird, besteht zu 95% aus gepachteten Flächen. Die Erweiterung des Produktionsprofils ist nicht vorgesehen, durch die Ausgliederung der Gemüseproduktion erfolgt eine Reduzierung der Anbaustruktur. Hauptsächlich werden alle Arten von Getreide und Raps angebaut. Folgende Flächen werden in die Flächenstillegung einbezogen: Dauerbrache: Lohgrund 8,41 ha Schmalenbach 9,45 ha Rotationsbrache: Grauer Hagen, oben 18,87 ha. Die Gebäude der Tierproduktion nördlich des Gemeindegebietes werden derzeit als Verkaufshallen bzw. Lagerhallen genutzt. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.7. Dörfliche Gemeinschaft Einwohnerentwicklung nach 1989 2.7.1.Bevölkerungsstruktur 2000 Einwohner 1000 1656 324 Einwohner 0 1782 696 Einwohner 1808 769 Einwohner 1989 1991 In den darauffolgenden Jahren wurden viele Männer in die 1995 1997 Jahr Armee Napoleons eingezogen und auch nach den Befreiungskriegen herrschten Krankheit und Hunger, die 1993 Summe 0 - 14 Jahre 15 - 64 Jahre 65 und mehr Jahre Einwohnerzahl sank auf 730. 1821 847 Einwohner Dieser sprunghafte Anstieg war ausschließlich durch den Geburtenzuwachs zu verzeichnen. 1827 1045 Einwohner 1854 1318 Einwohner Im September 1998 zählt die Gemeinde Bernterode 1509 Einwohner, davon leben im 1870 1431 Einwohner Ortsteil Bernterode/ Schacht 126 Personen. 1925 1803 Einwohner Bedingt durch die in Betriebnahme des Kaliwerkes und den damit verbundenen wirtschaftlichen Aufschwung Es sollte versucht werden auch jungen Menschen und jungen Familien das Dorfleben sowie der Arbeitsmarktsituation. wieder attraktiv zu gestalten. Dies sollte zum Einen durch die Erhöhung des wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Angebotes der Gemeinde geschehen und zum Das Thüringer Landesamt für Statistik bzw. die Verwaltungsgemeinschaft „Eichsfeld- Anderen sollte für junge Familien eine wesentliche Rolle die Schaffung von Wipperaue“ stellen uns die folgenden Einwohnerzahlen zum Stand 31.12. des Neubaugebieten und Baulückenschließungen bzw. die Nachnutzung von Gebäuden jeweiligen Jahres zur Verügung. spielen. Gebäude die unbewohnt sind, könnten durch Modernisierung eine neue Nutzung erhalten. Durch diese o.g. Maßnahmen könnte ein leichter Anstieg bzw. eine gleichbleibende Entwicklung der Bevölkerungsstruktur erreicht werden. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Ärztliche Versorgung: 2.7.2.Sozialstruktur Im Gebäude der Gemeindeverwaltung befindet sich die Sozialstation der Gemeinde, die Die intakte Sozialstruktur eines Ortes trägt entscheidend zur Qualität des Dorflebens der Caritas in Worbis angegliedert ist. bei. Die Für Gemeinsamkeiten und Gemeinschaftseinrichtungen gibt es viele Möglichkeiten. Gemeinde hat keinen niedergelassenen Arzt. Arztsprechstunden werden dreimal wöchentlich in der Sozialstation von einem Dazu gehören Einrichtungen wie Kirchen, Kindergärten, Schulen, Dorf- und Spielplätze, allgemeinpraktischen Arzt aus Breitenworbis durchgeführt. Sportanlagen, ein Dorfgemeinschaftshaus bzw. öffentliche Plätze mit Sitzmöglichkeiten. In der Poststraße befindet sich eine Zahnarztpraxis. Kindergrippe/Kindergarten: allgemeinpraktischen Sportplatz: Die Kindergrippe befand sich im Oberdorf in der Straße des Friedens. Als eigenständige Einrichtung war die Kindergrippe für die Gemeinde nicht haltbar und wurde in den kommunalen Kindergarten mit integriert. 1991 wurde der Bau des katholischen Kindergartens mit angrenzender Freifläche fertiggestellt. Der Bedarf der Gemeinde wird durch den katholischen Kindergarten abgedeckt. Der kommunale Kindergarten wurde Den verschiedenen Vereinen, darunter dem Fußball- und Batmintonverein, steht am nördlichen Ortsrand ein großer Sportplatz mit Umkleidekabinen zur Verfügung. Größere Sportveranstaltungen und Wettkämpfe können ausgetragen werden. Weiterhin stehen die Turnhalle als auch der ehemalige Schulsportplatz sportlichen Zwecken zur Verfügung. geschlossen, da kein Bedarf an zwei Kindereinrichtungen bestand. Kindergarten Sportplatz Dorfentwicklungsplanung Bernterode Schule: Das Hauptgebäude der Schule , welches im Jahre 1913 erbaut wurde, und mehreren Anbauten, welche in jüngerer Zeit errichtet wurden, sind stark sanierungsbedürftig bzw. sind architektionisch nicht dem Altbau angepasst. Dringenst durchzuführen wären Dachdecker-, Bauwerksabdichtungs-, Bauklempnerund Tischlerarbeiten, die Erneuerung der Sanitärinstallation, die Heizungsumstellung und eine malermäßige Instandsetzung. Auf Grund der geringen Schülerzahlen für die nächsten Jahre wurde die Grundschule im Sommer 1998 geschlossen. Der Grundschulunterricht wird zukünftig von der Grundschule Kirchworbis übernommen. Die Realschüler der Klassen 5 - 10 gehen in die Realschule in Breitenworbis. Die Schüler können ab der 5. Klasse auch die Gymnasien in Worbis bzw. Leinefelde besuchen Gemeindeverwaltung: Die Gemeinde Bernterode wird durch den Bürgermeister, Herrn Lillpopp, und durch die Mitglieder der Gemeindevertretung geleitet. Das Gebäude befindet sich Am Anger. Der Altbau ist durchgeführt. in gutem Bauzustand. 1991 wurden Modernisierungs-maßnahmen Dorfentwicklungsplanung Bernterode Spielplatz: Freiwillige Feuerwehr: 1994 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus in der Brückenstraße in Bernterode fertiggestellt. Das Gebäude wird auch für Veranstaltungen der Gemeinde Bernterode genutzt. Die Freiwillige Feuerwehr in Bernterode zählt ca. 70 Mitglieder und hat eine aktive Jugend- und Frauenfeuerwehr. Die FFW ist mit einem B 1000 mit Motorspritze, einem Tanklöschfahrzeug und Schaumlöscher modern ausgerüstet. Die Löschwasserversorgung wird über Ober- und Unterflurhydranten des öffentlichen Netzes und über zusätzliche Löschwasserentnahmestellen an der Wipper abgesichert. Dieser stellt ebenfalls einen wichtigen Treffpunkt für die Dorfgemeinschaft dar, denn er kann durch eine sinnvolle Gestaltung ein Anziehungspunkt für alle Altersgruppen sein. Der Spielplatz sollte für die älteren Kinder bzw. Jugendliche erweitert werden. Eine Möglichkeit bietet zum Beispiel der in unmittelbarer Nähe gelegene alte Schulhof sowie das alte Schulgebäude. Hier könnte ein Jugendtreff eingerichtet werden. Räumlichkeiten der Schule könnten umgestaltet werden, der Schulplatz könnte mit Sitzgelegenheiten (eventuellen Überdachungen), Pergolen und einem Grillplatz ausgestattet werden. (siehe auch Maßnahmenplan) Dorfentwicklungsplanung Bernterode Eine große Bedeutung für die dörfliche Gemeinschaft sind die Vereine, welche das Kirchen: Die katholische Kirche befindet sich "Am Plan". Die unter Denkmalschutz stehende Kirche ist restaurierungsbedürftig. (siehe auch denkmalgeschütze Objekte) gesellschaftliche Leben in der Gemeinde gestalten und für viele Gemeinsamkeiten sorgen können. Das Festzelt auf dem Sportplatz dient als Räumlichkeit für kulturelle Veranstaltungen, wie z.B. der Kirmes, dem Karneval. Es ist jedoch stark sanierungsbedürftig. sanierungsbedürftiges Festzelt am Sportplatz Im Ortsteil Bernterode/Schacht befindet sich die denkmalgeschützte evangelische Kirche. In den letzten Jahren wurde ein neues Schützenhaus unterhalb des Hagenberges errichtet. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Vereine – heute: Vereine – früher: Mandolinenverein Gründung 1920 Fußballverein Männerchor Gründung 1889 Schützenverein Mütterverein Gründung 1882 Freiwillige Feuerwehr Fußballverein Gründung 1920 Kirchenchor Schützenverein Gründung 1926 Katholischer-Frauenbund-Deutschlands (KFD) Freiwillige Feuerwehr Gründung 1929 Kirmes- und Karnevalverein Arbeiterturnverein Gründung 1900 Sportverein/Wandergruppe Radverein Gründung 1912 Sportverein/Tischtennis Gründung 1948 Sportverein/Frauengym. Gründung 1965 Sportverein/Federball Gründung 1969 Sportverein/Schach Gründung 1964 Taubenzüchterverein Gründung 1950 Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2.7.3.Wirtschaftsstruktur Simon, Robert Brückenweg Vertrieb von Möbeln aller Art Am Anger 6 Verkaufsstelle SB Möbelkauf Robert Mit der Einführung der Marktwirtschaft kam es im Eichsfeld zum Zusammenbruch der Textil- und Bekleidungsindustrie, des Kalibergbaues sowie zu Veränderungen in der Simon GmbH Born, Angelika Landwirtschaft. Diese führten zu vielen Problemen, ein Hauptproblem war die hohe Arbeitslosigkeit. In der Wirtschaft wurden nach 1989 viele kleinere Unternehmen, insbesonders im Handwerks- und Dienstleistungsgewerbe gegründet. mit vollem Sortiment Müller, Herman-Franz Straße d. Friedens 85 Fleischerei, Servicleistunge Gödecke, Heidemarie Straße d. Friedens 10 Quelle - Agentur Wachtel, Manfred Poststraße 23 Handel mit Baustoffen, Fuhrbetrieb Die folgenden Gewerbetreibenden gibt es in Bernterode: Raabe, Elisabeth Handelsgewerbe Poststraße Baur, Otto-Bestellannahme Poststraße 21 Einzelhandel mit Blumen, floristischen Erzeugnisse Hardegen, Ludwig Straße d. Friedens 30 Trinkhalle Hagelstange, Albert Ringstraße 1 Wurst- und Fleischwarenverkaufsstelle Fütterer, Tittmar Straße d. Friedens 3 Fütterer, Angelika Martin, Fridolin Bäckerei Verkauf von Backwaren Straße d. Friedens 55 Vertrieb von Computern, Büromöbeln, Schreibwaren usw. Höch, Dieter Bergstraße 1 Bäckerei Watterodt, Harri Lindenstraße 22 Verkauf Gemüse, v. Blumen, Obst, Geschenkartikeln, Haushaltwaren, Lebensmittel verpackt usw., Postargentur Dorfentwicklungsplanung Bernterode Dienstleistungsgewerbe Gaststätten- und Hotelgewerbe Fricke, Carola Am Plan 9 Friseursalon Ludwig, Volker Lindenstraße 11 Fahrschule Hagelstange, Maria Ringstraße 1 Gaststätte „Zur Schänke“ Schmalz, Oliver Poststraße 17 Spedition und Transportbetrieb Hagelstange, Albert Ringstraße 43 Beherberungsbetrieb Kohl, Brigitta Bergstraße 18 Schöheitspflege Höch, Maria Agnes Straße d. Friedens 34 Schank- und Kosmet. Fußpflege Wank, Helena Gartenstraße 10 Vermittlung Speisewirtschaft-Eiscafe v. Versicherungen und Bausparverträgen Schönekäs Straße d. Friedens 47 Friseursalon/ Solarium Grimm, Birgit Straße d. Friedens 39 Tätigkeit gem. § 34 C GEWO (Makler) Seeland, Walter Poststraße 41 und Gespannfuhrbetrieb mit Straßenverkauf Goße, Rosa Straße d. Friedens 6 „Deutsches Haus“ Schankund Speisewirtschaft Seeland, Christa Posttraße 41 Eisdiele, Sommergaststätte Dorfentwicklungsplanung Bernterode Handwerksbetriebe Folgende Gewerbe sind in dem Ortteil Bernterode/ Schacht vertreten Pfeifenbring, Herman Kleine Linde 17 Tischlerei Kohl, Leo Straße d. Friedens 51 Maschinenbauer (Rep. von Bäckereimaschinen) Schneppe, Karl Brückenweg 6 Schlosserei Senke, Werner Lindenstraße 36 Elektro-Service Tressel, Werner Straße d. Friedens 8 Dachdeckermeister Versicherungen, Heddergott, Dietmar Kleine Linde 31 Maler und Lackierer 34C der GEWO Schlichting Ringstraße 22 Uhrmachermeister Barthel, Wolfgang Neumann, Bärbel Schachtsiedlung 7 Schachtsiedlung Vermittung von Bausparverträge Schank- Markler und gem.§ Speisewirtschaft „Bauernstübchen“ Baubetriebe Fricke, Wolfgang Bergstraße 18 Bagger- und Abbrucharbeiten, Conrady, Maria Schacht Getränkehandel Nolte, Ingrid Schachtsiedlung 9 Verkauf Lebensmitteln Fuhrunternehmen, Baustoffhandel Winter, Dieter Kleine Linde 13 Bauwerkssanierung, Bautenschutz Riesmeier, Heinrich Straße d. Friedens 76 Einbau von genormten Baufertigteilen Fiege. Karl-Martin An der B 80 Fiege-Bau – Bitumenmischanlage, Brecheranlage von aller verpackten Art, auch Tiefkühlkost Lutter, Dagmar Weiße Mühle Elisabeth Pension, Schank- und Speisewirtschaft Duwe, Michalel Halle- Kassler-Str. GmbH – Stahl- und Maschinenbau Kolle, Bruno Halle-Kassler-Str. GmbH – Projektierung, Planung Montageanteiltung Stahlbau, Maschinen, Anlagen, Vertrieb von Förderaggregaten, Förder-anlagen Dorfentwicklungsplanung Bernterode Landwirtschaft: Seit dem 19. Jahrhundert war der Flachsanbau im Eichsfeld typisch. Im 18. Jahrhundert traten viele Neuerungen in der Landwirtschaft ein: - der Übergang von der Dreifelderwirtschaft auf Besömmerung - Einführung des Ersparsetteklee – Anbaus; dadurch Beseitigung des Futtermangels, Erhöhung der Rinderbestände Im 18. Jahrhundert bringt die Leineweberei einen großen Aufschwung, Fast jeder - Versuch mit Mergeldünger Bernteröder ist ein Leineweber. Aus diesem Grund wurden in der Gemeinde große - Tabakanbau Schafherden gehalten. - Anbau von Kartoffeln - 1867 wird das durch Erbteilung zerstückelte Ackerland zu größeren Nach der Wende übernahmen die Agrarproduktion Breitenworbis GmbH & CoKG und zusammenhängenden Flächen zusammengeschlossen, um höhere Erträge zu die bäuerliche Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ die Bewirtschaftung der Flächen der erzielen ehemaligen LPG. Die Agrarproduktion bewirtschaftet in der Gemarkung Bernterode 105,51 ha Ackerfläche - Produkte sind Mais , Getreide und Ölfrüchte. Weiterhin werden auf 64,13 ha Weideflächen in der Zeit von Mai bis Oktober im Jahresdurchschnitt 80 Kühe und Fersen gehalten. Die bäuerliche Aktiengesellschaft „Rhinquelle“ bewirtschaftet insgesamt eine Fläche von 315,15 ha, angebaut werden die folgenden Produkte: Winterweizen, Erbsen, Feldgras, Grünland, Wintergerste, Roggen und Raps. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Außerdem gibt es einen Wiedereinrichter welcher die Landwirtschaft im Haupterwerb betreibt und einen privaten Landwirt im Nebenerwerb. Die Gebäude der ehemaligen LPG werden teilweise als Verkaufsstellen der Firma SB Möbelkauf Robert Simon GmbH genutzt. Vor einigen Jahren wurde ein Gebäude durch einen Brand fast vollkommen zerstört. Dieses Gebäude sollte abgerissen werden, da die Kosten für eine Instandsetzung sehr hoch ausfallen würden bzw. eine Instandsetzung kaum noch möglich ist. Auch ein Grüngürtel als Sichtschutz könnte einen besseren Übergang in Landschaft bringen. die freie Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3. GESTALTUNGSHINWEISE FÜR BEBAUUNG UND FREIRÄUME 3.1. Natur und Landschaftsraum 3.1.1. Hinweise zur Pflanzung standortgerechter Laubgehölze und Stauden 3.2.1. Obstbäume 3.1.3. Fassadenbegrünung 3.1.4. Versiegelung 3.2. Allgemeine Empfehlungen zur Gestaltung von Gebäuden 3.2.1. Dacheindeckungen 3.2.2. Fassaden 3.2.2.1. Sichtmauerwerk 3.2.2.2. Putz 3.2.2.3. Fachwerk 3.2.2.4. Verkleidungen 3.2.2.5. Sockel 3.2.2.6. Fenster 3.2.2.7. Türen 3.2.2.8. Eingangsüberdachungen 3.2.2.9. Tore 3.2.3. Anbauten 3.2.4. Balkone Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3. GESTALTUNGSHINWEISE FÜR BEBAUUNG UND FREIRÄUME 3.1. Natur und Landschaftsraum 3.1.1 Hinweise zur Pflanzung standortgerechter Laubgehölze und Stauden Neben dem Erhalt alter Laubbäume, die den Charakter des Dorfes nachhaltig prägen, sind wo möglich, standortgerechte Nachpflanzungen vorzunehmen. Der Mangel an großkronigen Laubbäumen in Bernterode sollte im Rahmen der Pflanzmöglichkeiten innerhalb der Dorferneuerung behoben werden. Sträucher/ Hecken/ Feldgehölze: Acer campestre - Feldahorn Buxus sempervirens - Buchsbaum Stauden des Bauerngartens: Crataegus monogyna - Weißdorn Achillea spec. - Schafgarbe Cornus mas - Kornelkirsche Althaea ficifolia - Stockrose Cornus sanguinea - Roter Hartriegel Aster spec. - Herbstastern Corylus avellana - Gemeine Haselnuß Aquilegia vulgaris - Akelei Euonymus europaeus - Pfaffenhut Delphinium spec. - Rittersporn Ligustrum vulgare - Liguster Helleborus niger - Christrose Prunus spinosa - Schlehe Hosta spec. - Funkie Rubus fruticosus - Gemeine Brombeere Iris germanica - Schwertlilie Ribes nigrum - Schwarze Johannisbeere Papaver orientale - Türkischer Mohn Ribes uva-crispa - Stachelbeere Paeonia officinalis - Pfingstrose Rosa canina - Hundsrose Phlox paniculata - Flammenblume Rosa rubiginosa - Weinrose Polemonium caerul. - Jakobsleiter Sambucus nigra - Schwarzer Holunder Rudbeckia spec. - Sonnenhut Sambucus racemosa - Trauben-Holunder Sorbus aucuparia - Eberesche Syringa vulgaris - Gemeiner Flieder Viburnum opulus - Gemeiner Schneeball Außerdem bieten sich diverse Sommerblumen, Tee-, Gewürz- und Heilkräuter an. Einrahmungen aus geschnittenen Buchsbaumreihen oder auch Beet-, Strauch- und Kletterrosen gehören zu einem Bauerngarten. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.1.2 Obstbäume Obstbaumpflanzungen Neben dem landschaftsästhetischen Aspekt erfüllen alte Obstbäume eine wichtige Rolle als Lebensraum für mittlerweile seltene oder vom Aussterben bedrohte Kleintierarten. Bei der Pflanzung sind besonders alte, regionaltypische Sorten zu berücksichtigen. Grundsätzlich sollten nur Hochstämme gepflanzt werden. Hochstämmige Obstbäume wachsen nur langsam. Es dauert lange, bis sie zum ersten mal Früche tragen, und auch das Pflücken ist beschwerlicher, als bei kleinwüchsigeren Sorten. Diese Bäume werden jedoch sehr alt, spielen eine bedeutende kulturhistorische Rolle, sind ökologisch wertvoll und wirken am Ortsrand als besonders schöner Übergang in die Landschaft. Sie beanspruchen im Garten viel weniger Raum als ihre kleinen, buschigen Artgenossen. In ihren Kronen unternehmen Kinder ihre ersten Kletterversuche. Es findet sich vielleicht sogar ein Platz für ein Baumhaus oder ein starker Ast zum Aufhängen einer Schaukel. Obstbäume und Spalierobst sind charakteristische Elemente des ländlichen Gartens und binden auch ein modernes Haus gut in die dörfliche Umgebung ein. Zu Pflegemaßnahmen sollten geeignete Fachleute hinzugezogen werden Äpfel: Birnen: Blumenbachs Butterbirne Adelslebener Kalvill Landsberger Renette Ananasrenette Luxemburger Renette Boscs Flaschenbirne Boikenapfel Krügers Dickstiefel Clapps Liebling Bohnapfel Königlicher Kurzstiefel Frühe aus Trevoux Coulous Renette Ontarioapfel Gellerts Butterbirne Geflammter Cardinal Prinzenapfel Gute Luise Goldparmäne Schöner aus Boskopp Großer Katzenkopf Charlamowsky Weißer Klarapfel Köstliche von Charneux Gravensteiner Winterstettiner Neue Poiteau Grahms Jubiläum Sauerkirschen: Jakob Lebel Schattenmorelle James Grieve Quitte: Morellenfeuer Süßkirschen: Portugisische Quitte Zwetsche: Hauszwetsche Nancy Mirabelle Ontariopflaume Große Schwarze Knorpelkirsche Kronprinz von Hannover Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.1.3 Fassadenbegrünung In Bernterode gibt es nur sehr wenige begrünte Gebäude. Fassadenbegrünungen können neben ihrem hohen ästhetischen Wert auch wichtige bauphysikalische Funktionen besitzen, eine Bereicherung der Natur in direkter Hausnähe darstellen und andere nützliche Aufgaben übernehmen, wie beispielsweise die Produktion von Früchten. Die Begrünung einer Fassade ist in der Regel mit einem relativ geringen Aufwand an Arbeit und Geld zu verwirklichen. So können nicht nur historische Gebäude weiter aufgewertet werden, in vielen Fällen lassen sich auch gestalterisch unbefridigende Fassaden problemlos mit einer Begrünung verbessern, bei denen eine Aufwertung durch bauliche Maßnahmen aus finanziellen Gründen nicht in Betracht kommt. Ein immergrüner Bewuchs erhöht die Wärmedämmfähigkeit der Außenwände im Winter. Die Blätter erzeugen ein dämmendes Luftpolster und weisen kalte Luftströme oder Winde ab. Sonnenbeschienene Außenwände können sich im Sommer stark aufheizen und damit die Innenraumtemperatur ins Unerträgliche steigen lassen. Ein grüner Pelz fängt nicht nur Sonnenstrahlen vor der Fassade ab, sondern erzeug gleichzeitig auch Kühle durch die Wasserverdunstung der Blätter. Im Sommer an den Fassaden aufsteigende Warmluftströme werden durch Fassadengrün vermindert. Es wird weniger Staub vor dem Gebäude aufgewirbelt, der sonst mit Warmluftströmen über geöffnete Fenster ins Hausinnere getragen wird. Der objektive Lärmschutz durch Fassadengrün ist zwar gering, jedoch wird das Rascheln der Blätter im Wind meist als angenehm empfunden. Es läßt andere, störende Geräusche in den Hintergrund treten. Die äußerst günstigen Klimaverhältnisse direkt vor Südfassaden lassen sich durch Anpflanzung von Spalierobst, Weinstöcken und anderen sonnenhungrigen Fruchtsorten gut nutzen. Alle Blattpflanzen erzeugen Sauerstoff, filtern Schadstoffe aus der Luft, erhöhen die Luftfeuchte bei Trockenheit oder entfeuchten die Luft bei sehr hoher Luftfeuchte. Entsprechend sorgt Fassadengrün für eine deutliche Luftverbesserung in direkter Hausnähe. Begrünte Fassaden können Lebensraum insbesondere für viele gerngesehene aber vielerorts verdrängte Vogelarten sein. Sie verhindern somit auch den Anstieg von Ungeziefer infolge einer Fassadenbegrünung. Die Haltbarkeit begrünter Außenwände ist sehr groß, da Regen, Schnee und Hagel von den Bauteilen ferngehalten werden. Schäden durch Materialienausdehnung bei starker Sonneneinstrahlung treten nicht auf. Jahrhunderte alte Häuser mit Begrünung widerlegen das weitverbreitete Vorurteil, Fassadenpflanzen würden in die Außenwände eindringen und diese langfristig zerstören. Eine Schädigung der Bausubstanz durch Pflanzen tritt nur dann auf, wenn die Fassadenoberfläche bereits vor der Begrünung deutliche Schäden aufwies. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Bei einer sinnvollen Begrünung von Fassaden sollte an der Südseite eines Hauses und an anderen gechützten sonnenbeschienenen Außenwänden ein im Winter blattwerfender Bewuchs gewählt werden. So wird die gewünschte, ungehinderte Erwärmung der Wände durch die einstrahlende Wintersonnne ermöglicht. An nicht sonnenbeschienenen Außenwänden sowie an stark witterungsbelasteten Fassadenteilen ist die Pflanzung eines immergrünen Bewuchses ratsam, da hier das Blattwerk im Winter für einen wirksamen Witterungsschutz und die Bildung eines zusätzlich wärmenden Luftpolsters von großer Bedeutung ist. Besondere Bereiche der Häuser (Eingänge, Hausecken, straßenzugewandte Fassaden, etc.) können mit blühenden Pflanzen besonders markiert und reizvoll gestaltet werden. Rankgerüste sollten als Hilfsmittel zur Berankung ausschließlich aus waagerechten und senkrechten Elementen bestehen. Auffällige und schiefwinklige Gerüste können das Bild der Gebäude empfindlich stören. empfehlenswerte Pflanzen mit Angabe über geeignete Himmelsrichtung: Pflanzenart Deutscher Name Botanischer Name bev. Standort Efeu Hedera helix N/O Kletterhortensie Hydrangea petiolaris N/O Wilder Wein Parthenocissus S/W Selbstklimmer tricuspidata Spalierobst Aprikose Prunus armerica S/W Birne Pyrus communis S/W Blauregen Wisteria sinensis S/W Jelängerjelieber Lonicera caprifolium alle Kletterrosen Rosa spec. S/W Echter Wein Vitis vinifera S/W Waldreben Clematis in Sorten S/W mit Rankhilfe Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.1.4 Versiegelung Wasser, das wichtigste Element für alles Leben auf der Erde, wird in vielen Dörfern und Städten heute eher als lästiges Übel der Natur betrachtet. In Form von Niederschlägen, als Fließ- oder Grundwasser anfallend, trachtet der Mench danach, das kostbare Gut schnellstmöglich zu fassen und zu entsorgen. Damit einher geht eine material- und energieaufwendige Versiegelung des Bodens. Diese erfolgt in unterschiedlicher Intensität vom offenen Boden und Kies über breitfugig verlegte Pflasterungen und Platten bis zu vollständig versiegelten Flächen mit Beton und Asphalt. Begleiterscheinungen sind hohe Abflußgeschwindigkeiten, schnellere Austrocknung und Grundwasserabsenkungen in der direkten Umgebung größerer Versiegelungen und Überschwemmungen in bach- bzw- flußabwärts gelegenen Siedlungen. Weitere Folgen sind das Ersticken Speicherfähigkeit der der Bodenlebewesen, Steine und damit höhere völlig Temperaturen veränderte durch die mikroklimatischer Bedingungen. Stark versiegelte Bereich in Bernterode sind die asphaltierten Straßen und Hofflächen. Auf diesen Flächen ist keine Regenwasserversickerung möglich. Einige Hofflächen sind gepflastert. Dort versickern bis zu 20% des Regenwassers. Daneben gibt es auch Hofflächen, die durch einen wassergebundenen Belag befestigt sind. Je nach Material und Versickerungsgrad versickern hier etwa 50-60% des Regenwassers. Auch in Bernterode sind unnötig viele Flächen versiegelt. Als Garagenzufahrt eignen sich beispielsweise einfache Schotterrasen oder wassergebundene Decken. Letztere sind auch für Wege und Höfe geeignet, die mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen befahren werden. Nachfolgend ein Vergleich verschiedener Belagarten. Geschlossene Beton- und Asphaltdecken (nicht aufgeführt) gelten als 100 % versiegelt. (Quelle: Bayrisches Staatsministerium für Landentwicklung und Umweltfragen, „Freiflächen an öffentlichen Gebäuden naturnah gestalten und pflegen“, München, 1989) Dorfentwicklungsplanung Bernterode agart Schichtaufbau Vers.Grad einfache 15-25cm Oberboden 0-10 % 6cm Rinde 0-10 % Grasnarbe Rindenhäcksel 10-15cm Kies oder Schotter Schotterrasen 3cm Splitt 15-20 % 10-15cm Schotter u. Oberb. 10-15cm Kies oder Schotter evtl. Frostschutzschicht Wassergebundene 5-10cm Natursand, Splitt und Deckschicht Schotter 40-50 % 10-15cm Kies oder Schotter evtl. Frostschutzschicht Mosaik-und Kleinsteinpflaster 6-10cm Pflastersteine, 50-60 % sandverfugt 5-8cm Sand oder Splitt 10-12cm Kies o. Schotter Frostschutzschicht Mittel-und Großstradtpflaster 16-22cm Pflastersteine, 60-70 % sandverfugt 5-8cm Sand oder Splitt 10-12cm Kies oder Schotter Frostschutzschicht Klinkerplatten 5-8 cm Platten 3-5cm Sand 10-15cm Kies oder Schotter Frostschutzschicht 80-90 % Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2. Allgemeine Empfehlungen zur Gestaltung von Gebäuden 3.2.1.Dacheindeckungen Die charakteristische Dachform in den Dörfern des Eichsfeldes ist das steile Satteldach ohne Dachaufbauten. Vereinzelt sind auch Mansard- oder Krüppelwalmdächer anzutreffen. In einigen Orten ist das Satteldach mit straßenseitigem Zwerchgiebel ortsbildprägend. Pfettendächer mit großen giebelseitigen Dachüberständen sind für diese Region nicht typisch. Dachaufbauten in Form von Erkern oder Gauben sind meist erst nachträglich entstanden, um unter dem Dach zusätzlich Wohnraum zu gewinnen. Dächer sollten mit roten Ziegelpfannen eingedeckt werden, weil diese im Laufe der Jahre Patina ansetzen und so viel lebendiger altern als Betondachsteine. Wenn dennoch Betondachpfannen verwendet werden, sollten sie in der Umgebung rotgedeckter Häuser ebenfalls rotbraun sein; in der Nachbarschaft dunkler Dächer ist die braune Pfanne der schwarzen vorzuziehen; Schwarz wirkt besonders im Vergleich mit der lebendigen Harmonie von Rot, Rotbraun und Pflanzengrün immer sehr traurig. Bei großen Dachflächen von z.B. landwirtschaftlich genutzten Gebäuden ist eine Eindeckung mit roten Ziegeln aufgrund der Kosten nicht immer möglich. Bei großen Dachflächen können auch rote Wellpappen schön aussehen. Bei der Gestaltung der Dächer der einzelnen Gebäude ist die Stellung, die Form und die Größe des Daches zu beachten, denn das Dach ist besonders in der ländlichen Siedlung ein wesentliches Merkmal zur Charakterisierung des einzelnen Hauses als auch des gesamten Ortes. Dachrinnen Dachrinnen sollten aus Materialien bestehen, die Patina ansetzen können (Zinkblech, Kupfer). Bei Anstrichen sind matte, elastische Farben zu verwenden. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Flachdachziegel Pfannenziegel Reformpfanne Falzziegel Biberschwanzziegel Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2. Fassaden Die Gliederung und Gestaltung der Außenwände bestimmen in entscheidendem Maße den individuellen Charakter eines Hauses. Durch die gleiche oder ähnliche Aufteilung der Fassaden in Öffnungen und geschlossenen Flächen, die gleichen verwendeten Materialien und Farben und nicht zu letzt durch immer wiederkehrende architektonische Details ist die Verwandtschaft von Gebäuden in einem Ort oder einer Region zu erkennen. Diese ortbildprägenden Elemente sind bei baulichen Veränderungen unbedingt zu erhalten. 3.2.2.1. Sichtmauerwerk Alte Ziegelwände bestechen durch kunstvolle Mauerwerksverbände, reiche Ornamentik und handwerkliches Können ihrer Erbauer. Durch das lebendige Farbenspiel der alten Steine haben vor allem große Giebel eine besondere Wirkung und erscheinen durch ihre Feingliedrigkeit längst nicht so massig und unmaßstäblich wie eine neu vorgemauerte Klinkerwand. Beschädigte alte Ziegelfassaden sollten deshalb ausgebessert werden und als besondere Werte im Ortsbild erkennbar bleiben. Ziegelwände können mit Hochdruckwasserstrahler gereinigt werden Wasser und Bürste oder einem Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.2. Putz Verputzte Mauerwerksflächen sollten nicht absolut planeben sein, um bei Streiflicht die Fassade lebendig wirken zu lassen. Strukturputzflächen neigen dagegen leicht dazu, durch Staubansiedlung in kurzer Zeit zu verdrecken. Generell sollten große verputzte Wandflächen wegen ihrer öden Wirkung vermieden werden. Spaliere und Kletterpflanzen können diese negative Wirkung aufheben und das Haus freundlich wirken lassen. Als Materialien sind offenporige und elastische Mischungen vorzuziehen (z.B. Traßkalkmörtel). Ungeeignet sind starre Putze mit hohem Zementanteil die bei Bewegung der Konstruktion abplatzen. Als Putzträger empfiehlt sich Rabitzgewebe, Ziegeldrahtgefecht u.a.m.. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.3. Sichtfachwerk mit Innendämmung und Erhalt der Ausfachungen Historische Strohlehmausfachung und innenseitige Lehmschale mit wärmedämmenden Zuschlägen. Um Fäulnis zu verhindern, muß ausreichend Zeit zum Trocknen vorgesehen werden. Fachwerk Ausfachung / Putz Neben dem Holz ist der Putz das wichtigste Material zur Fassadengestaltung. Farblich unbehandelte „Edel“ – Putze , die in jüngster Zeit von vielen Bauherren bevorzugt wurden, sind nicht charakteristisch für unsere Dörfer und wirken monoton und leblos. Glatt abgezogene Putzflächen und scharfe Kanten entsprechen nicht dem ländlichen Stil und sollten an alten Gebäuden vermieden werden. Der Putz sollte freihändig aufgetragen, die Oberfläche gebürstet oder rundverrieben werden. Übertriebene Putzmuster wie Netzerputz, Patschputz sollten nicht zur Anwendung kommen. Mögliche Putzarten : - Kellerputz, geglättet oder grob abgezogen - Kieselwurfputz - Grobputz Anstrich und Farbgebung: Der Anstrich soll das Gebäude schützen und gestalten. Wasserdampfdurchlässige Anstrichstoffe sind zu empfehlen. Für Putzflächen: -Kalkanstriche -Silikatanstriche Dorfentwicklungsplanung Bernterode Für Holzteile: -offenporige Anstriche oder Imprägnierungen Fachwerkhölzer können im Eichsfeld rotbraun bis dunkelbraun, aber auch graugrün gestrichen werden. Sichtfachwerk mit Innendämmung und neuer Ausfachung Neuausfachung mit porosierten Leichtziegeln und innenseitigem mineralischen Dämmputz. Ausfachungen und sonstige Putzflächen in hellen, gedeckten Erdfarben mit oder ohne Beistrich. Kräftige Farben für besondere Bauteile wie Dachrinnen, Fallrohre, Verzierungen, Türen, Fensterläden. Vor- und Rücksprünge im Putz sind farblich abzusetzen. Natursteinsockel werden nicht farblich behandelt. Bei Renovierung und Umbau alter Fachwerkhäuser sollte die außen sichtbare Fachwerkstruktur erhalten bleiben. Renovierung der Ausfachung sollte unter Beachtung des bereits verwendeten Materials geschehen. Das Fachwerkgerüst läßt sich mit einer Drahtbürste oder einem Hochdruckreiniger problemlos reinigen. Zur Verbesserung des Wärmeschutzes ist ein bauphysikalisch günstiger Wandaufbau mit innenliegender Wärmedämmung empfehlenswert. Für technisch notwendige Verkleidungen, z.B. an der Wetterseite, sind kräftige Holzschalungen zu verwenden. Auf Hinterlüftung der Verkleidung ist zu achten. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.4. Verkleidungen In Bernterode sind viele Gebäude mit alter Bausubstanz mit Asbestplatten verkleidet. Giebeldreiecke und manchmal auch ganze Wettergiebel wurden ortsüblich früher mit roten Pfannen behängt. Dies ist aufgrund der Farbe und Lebendigkeit der Verkleidung in jedem Fall ein Gewinn für das Ortsbild. In den Jahren nach 1955 wurden zahlreiche Fachwerkbauten, ganze Fachwerklandschaften mit Kunststoffplatten, Kunststoffpaneelen, Asbestzementplatten verhüllt. Diese Verkleidungsmaterialien sind meistens nicht in Form einer hinterlüfteten Fassade angeordnet, dadurch entsteht die Gefahr der Fäulnis für das eingeschlossene Holz und vorhandene Schäden können gefördert werden. Die Platten und die Paneele sind höchst empfindlich und können leicht beschädigt werden (z.B. durch Ballspiel). Deshalb sind Kunststoffpaneele, Blechverkleidungen oder bedruckte Dachpappen bzw. kunststoffgeprägte Tafeln mit Steinimitation zu vermeiden. Wenn man keine Dachpfannen oder Bieberschwänze aus gebrannten Ton verwenden will, können auch solche bzw. kleinteilige Schindeln aus rotem Zementschiefer verwendet werden. Eine weitere ortstypische Möglichkeit zum Verkleiden liegt in der Verwendung von Holzbohlen. Diese sind mit einem holzschützendem Anstrich zu versehen und müssen in bestimmten zeitlichen Abständen nachgestrichen werden. Alternativ kann auch kesseldruckimprägniertes Holz (Aber kein Tropenholz) verwendet werden. Es sollten jedoch immer Verarbeitungstechniken bevorzugt werden, die über profiliertes Anbringen der Schalung eine hohe Lebhaftigkeit durch Licht und Schatten gewährleisten. Landschaftstypisch sind die vielfältigen Verkleidungsmaterialien wie Biberschwänze , Kurzschindeln , Langschindeln , senkrechte/waagerechte Verbretterungen , Schiefer oder Ziegel. Diese Materialien sind bei geringster Pflege über lange Zeit haltbar und reparaturfreundlich. Historische Verkleidungen als Schutzschirme sollten erhalten bleiben. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.5 Sockel Klinker- oder Kunsteinplatten sowie Fliesen und Betonwerksteinplatten dienen nicht der Sockelgestaltung und verändern den Charakter des Hauses. Kalksteinsockel als Bossen für Neubauten und Anpassungen sind eine vorteilhafte Variante. Früher wurden Sockel aus Mischsteinen verputz. Ein reiner Natursteinsockel sollte nicht verputzt, gestrichem oder verblendet werden. Im Eichsfeld wird seit alters her Naturstein abgebaut und verarbeitet. Dies spiegelt sich an Fassaden vieler Häuser wieder. Auch bei Neubauten sollte heute darauf geachtet werden, ortstypische Materialien zu verwenden. Ein Natursteinsockel verträgt Feuchtigkeit und sollte daher nicht verputzt werden. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.6. Fenster Neue Fensteröffnungen in alten Bauernhäusern sollten sich in die Maßstäblichkeit den ursprünglichen Fenstern anpassen. Vor allem bei charaktervollen Ziegel- und Fachwerkwänden ist das stehende Fensterformat der alten Fenster beizubehalten und darauf zu achten, daß die Dominanz der geschlossenen Wandflächen gegenüber dem geringen Fensterflächenanteil gewährt bleibt. Bei Putzbauten übernehmen die Fenster die Gliederung der Fassade. Ungesprosste Fenster wirken hier lochartig und vereinzelt. Mit sogenannten Putzfaschen von 10-15 cm Breite kann man diese unproportionierten Fenster behebiger in Erscheinung treten lassen. Sprossenfenster sollten nach Möglichkeit erhalten werden. Sie können zur besseren Wärmedämmung nach innen großflächige Einsatzfenster bekommen (Kastenfensterkonstruktion). Sprossenfenster gliedern eine Fassade besonders angenehm. Desshalb sollte bei der Erneuerung der Fenster zumindest eine symmetrische Zwei- oder Dreiteilung des Fensters angestrebt werden (nach Außen schwenkbare Flügel), falls die alte Feingliedrigkeit der Sprossenteilung bei einer Renovierung nicht erhalten werden kann. Wenn möglich sollten bei den neu eingesetzten Fenstern die Profile aus Holz sein. Der verhältnismäßig hohe Pflegeaufwand von Holzfenstern im Vergleich zu den in der Regel dünneren und auch teilweise innerhalb der Isolierverglasung liegenden Kunststoffprofilen, wird durch die schöne Fernwirkung von Sprossen und deren Schattenwürfen wettgemacht. Kunststoff in einer Fachwerkkonstruktion führt bei Feuchtigkeitsstau zwangsläufig zum Bauschaden ! Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.7. Türen Die Haustür und der Eingang haben für Gebäude einen besonders zeichenhaften Charakter. Hier präsentiert sich gewissermaßen das Wesen des Besitzers. Der Schmuckwert einer Haustür muß daher im Verhältnis zur Umgebung angemessen sein. Nach Möglichkeit sollten für die Haustür gut gearbeitete und handwerklich hergestellte Türen aus Holz verwendet werden. Bei serienmäßig hergestellten Haustüren empfielt es sich, diese durch das Anbringen eigener, individueller Details oder besonderer Namensschilder, zu verändern und umzugestalten. Bei historischer Bausubstanz sollten die alten Türen solange wie möglich erhalten werden. Alte Türen sind häufig sehr stabil und können in der Regel mit handwerklichen Mitteln instand gesetzt werden. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.8. Eingangsüberdachungen Sie markieren den Übergang von der Öffentlichkeit in die Privatheit. Neben der Funktion des Witterungsschutzes können sie auch Platz für eine Sitzgelegenheit vor der Haustür bieten, die für ländliche Situationen besonders angemessen erscheint, weil sie Kontakte mit den Vorübergehenden ermöglicht. Gut geeignet für die Ausbildung von Vordächern sind einfache, mit Pfannen eingedeckte Abschleppungen oder kleine Vorbauten mit einem Satteldach. Leichte Stahl- und Drahtglaskonstruktionen sind möglich und geben dem Dorf zusätzlich ein neues Gestaltungselement. Auch Rankgerüste mit einem farbigen Bewuchs können Eingänge betonen. Folgende Punkte sollten dennoch beachtet werden: - Form des Anbaus aus der Gestaltung des Gebäudes heraus entwickeln - Dachneigung gleich oder ähnlich wie das Hauptdach gestalten - Farblich in die Fassade einbinden - Besonders bei Fachwerkbauten ist auf Vordächer aus Metall oder Kunststoff zu verzichten, diese würden wie Fremdkörper wirken Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.2.9. Alte Tore Tore oder landwirtschaftlicher Torhäuser Gebäude und prägen haben den Charakter eine besondere Ausstrahlung. Die Änderung der Tore bei Renovierung oder Umnutzung von Gebäuden verändert auch den gesamten Eindruck der Fassade. Sie sollten deshalb auf jeden Fall erhalten bleiben und auch dann nicht zugemauert werden, wenn sie nicht mehr erforderlich sind. Farblich sollte eine Abstimmung zur Hausfassade erfolgen. Bei Neuanfertigungen sind Haustür und Hoftor in einheitlicher Ausführung und Gestaltung herzustellen, dabei sollte als Material Holz verwendet werden. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.3 Anbauten Hauptgebäude und Nebengebäude erscheinen als harmonische Einheit, wenn sie maßstäblich konstruktiv und farblich aufeinander abgestimmt sind. Zu oft wurde und wird von dieser Regel abgewichen: - Garagen werden als rechteckige „Autoschubladen“ vorgefertigt - Anbauten werden flach gegen den Giebel altehrwürdiger Häuser gestellt, - Kleinere Haupthäuser werden durch unproportioniert große Anbauten erschlagen - Dachneigungen werden unsymmetrisch gegeneinandergestellt - Konstruktionen, die von vernünftigen Handwerksregeln abweichen, wie zum Beispiel das Flachdach, führen zu Dauerproblemen Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3.2.4.Balkone Balkone und Loggien sind dorfuntypisch und sollten bei Neubauten an der Straßenseite vermieden werden. Bestehende Balkone und Terassen müssen mit Geländern abgesichert werden. Dafür sollten kräftige Bohlen, die in den Farben des Holzwerkes der Umgebung gehalten sind, verwendet werden. Holzimitationen in Form von Kunststoffpaneelen wirken demgegenüber dürftig und unglaubwürdig. Bei der Anordnung des Holzgeländers ist auf eine senkrechte Gliederung ähnlich der ortstypischen Staketenzäune zu achten. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4. GESAMTENTWICKLUNG 4.1. Siedlungsentwicklung 4.1.1. Das Dorfgebiet 4.1.2. Umnutzung historischer Bausubstanz 4.1.3. Baulücken 4.1.4. Wohnbauflächen 4.2. Landwirtschaft 4.3. Wirtschaftsentwicklung 4.3.1. Industrie- und Gewerbeflächen 4.4. Freizeit- und Erholung Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4.Gesamtentwicklung Bei der Zusammenstellung der möglichen kommunalen Maßnahmen wurden die folgenden Ziele der Gemeinde für die Dorfentwicklung berücksichtigt: 1. Erhaltung des gewachsenen historischen Erscheinungsbildes des Dorfkerns 2. Behutsame Erneuerung des Dorfkerns, um einen erhöhten Funktionsverluß des 4.1.1. Das Dorfgebiet Dorfes zu vermeiden 3. Erhaltung des dörflichen Charakters des Ortes 4. Erhaltung ortsbildprägender Gebäude 5. Gestaltung der öffentlichen Freiflächen, um sie besser nutzbar zu machen 6. Schaffung zusätzlicher Freiflächen 7. Grünordnungs- und Landschaftsplanungen im öffentlichen Bereich und entlang des Dorfrandes 8. Erhaltung/ Herstellung des traditionellen Straßenraumcharakters unter Dorfgebiete nach § 5 BauNVO dienen der Unterbringung der Wirtschaftsstellen landund forstwirtschaflicher Betriebe, dem Wohnen und der Unterbringung von nicht wesentlich störenden Gewerbebetrieben sowie der Versorgung der Bewohner des Gebietes dienenden Handwerksbetrieben. Auf die Belange der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe einschließlich ihrer Entwicklungsmöglichkeiten ist vorrangig Rücksicht zu nehmen. Die Fläche des Dorfgebietes beträgt ca. 44 ha. Berücksichtigung der landwirtschaftlichen Bedürfnisse. Die gewachsene Dorfstruktur soll erhalten bleiben. Vorrangiges Ziel der Dorfentwicklung ist es, durch diese Maßnahmen langfristig die Lebens- und Arbeitsverhältnisse der dörflichen Bevölkerung zu verbessern. 4.1. Siedlungsentwicklung Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Widerherstellung können die Freilegung ursprünglichen Fachwerkes, die Baulückenschließung und die gezielte Sanierung von Gebäuden sein. Die Sanierungsmaßnahmen an der Altbausubstanz sollten entsprechend der Gestaltungshinweise, einer Bauzustandsanalyse und der zukünftigen Nutzung des Der steigende Stellenwert des ländlichen Raumes als Wohnstandort hat in den Gebäudes erfolgen. Die Instandsetzung und Modernisierung wie auch die letzten Jahren an noch größerer Bedeutung gewonnen. Rekonstruktion, z.B. denkmalgeschützter Gebäude sollte ein weiterer Punkt bei den Das Wohnen im ländlichen Raum – in gesunder Umgebung, die Möglichkeiten der Sanierungsmaßnahmen sein. Freiflächennutzung, zur Eigentumsbildung und zur Entfaltung individueller Wohnwünsche machen das Leben auf dem Lande heute attraktiver. Trotz dieser Erhöhung der Wohnfunktion der Dörfer, sollte die Landwirtschaft und die Ansiedlung von kleineren Gewerbebetrieben nicht in den Hintergund gestellt werden. Man sollte versuchen auch dieses zu fördern und zu ermöglichen. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4.1.2. Umnutzung historischer Bausubstanz Wohnbereich – Wohnhaus Straße des Friedens 56, Lindenstraße 38, 40 usw. * Im Ort Bernterode gibt es derzeit 22 leerstehende und sanierungsbedürftige Wohngebäude/ Gehöfte. Diese sollten unbedingt umgenutzt beziehungsweise saniert werden. Folgende Möglichkeiten der Umnutzung gibt es: Landwirtschaftlicher Bereich (Haupt- und Nebenerwerb), Wiedereinrichter * Vermarkungseinrichtungen für die Direktvermarkung * Umbau zu modernen Ställen für Betriebsgründungen * Lagerräume für Getreide, Dünger, Futtermittel für Nachbarbetriebe * Gästezimmer für „Ferien auf dem Bauernhof“ * Ferienwohnungen * Bauernhauscafes Umbau zu Wohnungen für Wohnungssuchende aus dem Ort oder von außerhalb * alte Grundschule am Schulberg (unterhalb der Turnhalle) – z.B. als Altenwohnanlage umnutzen Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4.1.3. Baulücken Im Ort Bernterode gibt es 21 Baulücken, man sollte als erstes bestrebt sein, diese zu Gewerblicher Bereich – Gehöft in der Ringstraße 50 oder die ehemalige Verkaufsstelle Ringstraße * Lagerräume für Gewerbegüter * Maschinenhallen (nur in großen Scheunen) * KFZ-Werstätte * Umweltfreundliche Gewerbebetriebe schließen und somit auch ein einheitliches Straßenbild zu erhalten. Die Neubauten sollten in Geschoßzahl, Baukörperform, Firstrichtung und Straßenbaufluchten der vorhandenen, alten Bebauung angepaßt werden. 4.1.4. Wohnbauflächen Die Gemeinde Bernterode strebt durch die Ausweisung des Allgemeinen (WA) und der Reinen Wohngebiete (WR), gestuft in die in sich zu schließende Bebauungsstandorte, Freizeit, Erholung und öffentlicher Bereich – Schulgebäude am Schulberg (oberhalb der Turnhalle) * Naturfreundehaus * Dorfgemeinschaftshaus * Eltern-Kind-Gruppe, Jugendtreff usw. eine Abrundung des Dorfbildes am südöstlichen Ortsrand an. Der WA-Standort und die WR-Standorte werden schrittweise, je nach Bedarf, bebaut. Reine und Allgemeine Wohngebiete dienen dem Wohnen. Zulässig sind im Allgemeinen Wohngebiet: 1. Wohngebäude 2. die der Versorgung des Gebietes dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften, sowie nicht störende Handwerksbetriebe. Selbst wenn ein Besitzer umnutzbarer Bausubstanz den Willen gefaßt hat, seine leerstehenden Gebäude einem neuen Zweck zuzuführen, ist damit die Realisierung 3. Anlagen für kirchliche, kulturelle, sportliche, gesundheitliche und soziale Zwecke. dieses Wunsches noch nicht gewährleistet, da häufig die finanziellen Mittel fehlen und eine Sanierung mit sehr hohe Kosten verbunden ist. Im Reinen Wohngebiet können die zwei letztgenannten Nutzungen nur ausnahmsweise zugelassen werden. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4.2. Landwirtschaft Die im Ort ansässigen landwirtschaftlichen Haup- und Nebenerwerbsbetriebe sollten im Dorf erhalten bleiben. So ist es auch wichtig, daß der Landwirtschaft ein Nebeneinander Die offene Bauweise in Form von einzeln stehenden Einfamilien- und Doppelhäusern, wie sie bereits in diesen Bereichen zu finden sind, sollte fortgeführt werden. mit anderen Funktionen (Wohnen, Gewerbe usw.) gewährt wird, d.h. daß auch Abstriche als ortsübliche Beeinträchtigungen des Wohnens in Teilbereichen von den „Nichtlandwirten“ in Kauf zu nehmen sind. Größe der ausgewiesenen Wohnbauflächen: WA ca. 4,30 ha WR 1 ca. 2,70 ha Weiterhin hat die Agrarfunktion mindestens den Grad der Gleichrangigkeit gegenüber anderen Funktionen, wenn in den landwirtschaftlichen Betrieben ein wesentlicher Beitrag zur Einkommenssicherung der Dorfbewohner erwirtschaftet wird. WR 2 ca. 4,20 ha 4.3. Wirtschaftsentwicklung Mit der Ausweisung von 11,2 ha Wohnbauland ist der perspektivische Bedarf gesichert. Außerlandwirtschaftliche Arbeitsplätze in Handwerk, Kleingewerbe und Dienstleistung sind zumindest in geringem Umfang in Bernterode vorhanden. Man sollte versuchen die Wirtschaftsfunktion zu erhalten und zu stützen, so daß das Erwerbsrisiko der Bewohner des ländlichen Raumes durch ein wohnstättennahes Arbeitsplatzangebot vermindert wird. Deshalb ist es auch notwendig die außeragraische Wirtschaftsfunktion der Dörfer Das als Allgemeines Wohngebiet „Vor der Linde“ ausgewiesene Bauland umfaßt eine zu fördern und zu sichern. Fläche von 4,30 ha und liegt in der Flur 2 und Flur 7. Der Bebauungsplan für dieses Gebiet wurde im Februar 1997 vom Landesverwaltungsamt Weimar genehmigt, mit 4.3.1. Industrie- und Gewerbeflächen der Erschließung des 1. Bauabsschnittes wird noch 1998 begonnen, alle weitern Bauabschnitte werden im Anschluß erschlossen. In der Gemarkung befinden sich 2 Industriealtstandorte. Aus diesem Grund wurden für diese Gebiete von der Gemeinde Bebauungspläne aufgestellt, um so eine städtebaulich geordnete Entwicklung und eine Reindustriealisierung der Indusrtiealtstandorte zu ermöglichen. Industriegebiet § 9 BauNVO Industriegebiete dienen ausschließlich der Unterbringung von Gewerbebetrieben, und zwar vorwiegend solcher Betrieb, die in anderen Baugebieten unzulässig sind. Dorfentwicklungsplanung Bernterode * Gewerbegebiet „Unterm Hellberg“ Mit der Ausweisung von einer Gewerbe- und fünf Industrieflächen im Bebauungsplan „Unterm Hellberg“, soll die Erweiterung des vorhandenen Industriestandortes sowie die Voraussetzung für die Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben im Bereich Bernterode verfolgt werden. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfaßt ca. 12,8 ha der Flur 2 und wird wie folgt begrenzt : - im Norden durch die B 80 - im Osten durch Teilung des Flurstückes 173/6 - im Süden durch die Bahnlinie Halle-Kassel - im Westen durch die L 2048 Verkehrstechnisch ist die Fläche durch die direkte Anbindung an die B 80 (Betriebszu- und -ausfahrt), sowie den Anschluß an die L 2048 im westlichen Teil des Bebauungsgebietes und die Bahn angeschlossen. Dorfentwicklungsplanung Bernterode Gewerbegebiete § 8 BauNVO * Gewerbepark „Schmalenbach“ Bernterode/Schacht Gewerbegebiete dienen vorwiegend der Unterbringung von nicht erheblich Durch die Ausweisung des größten Teils der Flächen in Bernterode/Schacht als belästigenden Gewerbebetrieben. Industriegebiet soll die Reindustrialisierung des Industriealtstandortes Bernterode/Schacht ermöglicht werden. Der Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfaßt ca. 45,5 ha. Im räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplanes sind ca. 3,7 ha der Flur 3, Gemarkung Breitenworbis und ca. 41,8 ha der Flur 1, Gemarkung Bernterode einbezogen. Von diesen Flächen sind ca.14,9 ha als Industrieflächen gemäß § 9 BauNVO und ca.3,8 ha als „eingeschränkte“ Gewerbeflächen ausgewiesen. Zulässig sind in den „eingeschränkten“ Gewerbeflächen alle Arten von Nutzungen, die im § 8 BauNVO aufgeführt sind. Hinsichtlich des Störungsgrades (Lärmrichtpegel) entspricht das „eingeschränkte“ Gewerbegebiet einem Mischgebiet, ohne daß das Wohnen allgemein zulässig ist. Die vorhandene Wohnbebauung in diesen Gebieten unterliegt dem Bestandsschutz. In Bernterode/Schacht befinden sich mehrere stillgelegte Industrie- und Erschließungsanlagen, zum einen aus der Zeit des Kalibergbaues, zum anderen aus der Zeit der Textilindustrie (nach 1945 - 1990), die nachgenutzt werden können. Durch die B 80 und die Nähe des Zubringers auf die A 38 ist eine gute verkehrstechnische Anbindung der Industrieflächen gegeben. Der Bebauungsplan für den Gewerbepark „Schmalenbach“ Bernterode/Schacht ist mit Bekanntmachung vom 17.10.97 in Kraft getreten. Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4.4. Freizeit- und Erholung Sondergebiet - Wochenendhaussiedlung Die Gemeinde plant, das zum Teil schon mit Wochenendhäusern bebaute Gelände * Gewerbegebiet „Am Bahnhof“ am Schelmengrund nördlich des Dachsberges als ca. 6,14 ha großes Sondergebiet, Dieses Gebiet liegt südlich der Bahnstrecke Halle – Kassel und wird im Süden begrenzt welches ausschließlich der Erholung dienen soll, auszuweisen. durch die Wipper, im Norden durch das Bahnhofgelände, im Westen durch den Rhin und die Flurstücke 2165/150; 2107/155; 1742/155 der Flur 2 und im Osten durch das Flurstück 1887/174 begrenzt. Das Gebiet unfaßt eine Fläche von ca. 3,0 ha. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes „Am Bahnhof“ werden folgende Planungsziele angestrebt: Ausweisung der gewerblich genutzten Fläche mit einer Größe von 0,72 ha als vorhandenes Gewerbegebiet. Schaffung der Voraussetzung zur Erweiterung dieses Gebietes in östlicher Richtung um ca. 2,0 ha . sowie Errichtung von Vergnügungsstätten bis 500 qm im Sinne des § 9 Abs.3 BauNVO Dorfentwicklungsplanung Bernterode 5. Mögliche kommunale Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung Bernterode 1. Neugestaltung der Bildstockanlage an der L 2048 2. Gestaltung des Ortseinganges – Friedenseiche 3. Neugestaltung der Außenanlagen am Festzelt und der Buswartehalle 4. Gestaltung des Kirchplatzes „Am Plan“ sowie das gesamte Umfeld der Kirche 5. Neugestaltung des Schulplatzes 6. Neugestaltung der Parkanlage des Friedhofes 7. Neugestaltung der Freifläche am Wipper-Wehr 8. Neugestaltung des Weges Dammstraße/ Wipper-Wehr entlang des Mühlgrabens 9. 10. Neugestaltung der Dammstraße Eingrünung des Ortseinganges aus Richtung Niederorschel 11. Wegbegleitendes Grüpn entlang der Straße zum Schelmengrund 12. Neugestaltung der einzelnen Straßenzüge, sowie der Verbindungstraße Poststraße – Kleine Linde (14) 12. Kleine Linde 15. Lindenstraße 13. Poststraße 16. Wegbegrünung Wipperbrücke/ Stationsweg 17. Sanierung des Mühlgraben 5.1. Kostenermittung für die möglichen kommunalen Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung Dorfentwicklungsplanung Bernterode 5. Mögliche kommunale Maßnahmen im Rahmen der Dorferneuerung Bernterode 1. Neugestaltung der Bildstockanlage an der L 2048 dieser Platz soll als Grünfläche gestaltet werden, um den Ortsausgang aufzuwerten – eine Blickbeziehung auf den Bildstock soll beim Verlassen des Ortes entstehen vorgesehen ist die folgendende Gestaltung L 2048 die Abgrenzung zum landwirtschaftlichen Weg soll durch Bordsteine erfolgen, da die landwirtschaftlicher Weg Fläche sonst durch Befahrung zerstört wird um die Bildstockanlage ist eine Rasenfläche vorgesehen, auf welcher eine Bank zum Verweilen aufgestellt wird neben dem Bildstock werden 2 Linden angepflanzt um eine Abgrenzung zum vorhandenen Kleingarten herzustellen wird entlang des Zaunes eine Strauchpflanzung vorgenommen Kosten gesamt : 19.211,92 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 2. Gestaltung des Ortseinganges – Friedenseiche derzeitiger Zustand durch den jetzigen Zustand der Fläche entsteht für den Besucher gleich am Ortseingang ein schlechter Eindruck. Dem soll durch die Neugestaltung entgegengewirkt werden Brückenweg vorgesehen ist die folgende Gestaltung: Abgrenzung zum landwirtschaflichen Weg durch Bordsteine, damit eine Befahrung der Fläche verhindert wird Strauchpflanzungen entlang der Böschungsoberkante der Wipper, Wipper sowie dem Zaun der angrenzenden Kleingartenanlage Neuanpflanzung der Friedenseiche und aufstellen von Bänken Aufstellen eines Begrüßungsschildes Befestigung der Fläche mit einer sandgeschlemmten Schotterdecke Kleingärten Kosten gesamt : 34.432,28 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 3. Neugestaltung der Außenanlagen am Festzelt und der Buswartehalle folgende Neugestaltung ist vorgesehen: aufstellen eines Buswartehauses aus Holz (Fachwerk) mit zwei Bänken auf der Fläche zwischen Gehweg Brückenweg und Festzelt erfolgt eine Rasenansaat, in diesem Bereich werden weiterhin Strauch- und Baumpflanzungen vorgenommen um eine Abgrenzung zum Gehweg zu erhalten, wird entlang des Weges eine Strauchpflanzung vorgesehen ein Containerstellplatz ist vorzusehen, dieser ist entsprechend der die Außenanlagen befinden sich in einem schlechten Zustand und sind dringend zu sanieren Gehwegpflasterung zu befestigen Sportplatz Feuerwehrgerätehaus Festzelt Kosten gesamt : 41.933,42 DM Brückenweg Containerstellplatz Buswartehaus Dorfentwicklungsplanung Bernterode 4. Gestaltung des Kirchplatzes „ Am Plan“ sowie das gesamte Umfeld der Kirche der gesamte Platz „Am Plan“ ist bis auf eine geringe Grünfläche stark versiegelt die Versiegelung erfolgte mit verschiedensten Materialien, z.B. rotes Betonsteinpflaster, graues Betonsteinpflaster mit einer anderen Formgebung, Basaltpflaster, Asphaltierung usw., dies vermittelt einen fragmentarischen Eindruck solche Bereiche findet man auch an vielen anderen Stellen des Ortes die Grünfläche hat keinen besonders hohen Stellenwert und sollte deshalb neu gestaltet werden folgende Maßnahmen zur Platzgestaltung sind vorgesehen: die Grünfläche sollte nicht in Rechteckform angelegt werden, eher aufgelockert, es sollte eine Bepflanzung mit Sträuchern und kleineren ortstypischen Bäumen erfolgen, die Aufstellung von Bänken im Bereich der Grünfläche ist geplant die Gehwegbereiche sollen gepflastert werden – das Pflaster sollte zur Umgebung passen der restliche Bereich soll mit einer sandgeschlemmten Schotterdecke versehen werden, um den Versiegelungsgrad zu verringern und den Anwohnern die Zufahrt zu Ihren Wohnhäusern trotzdem zu ermöglichen die Grünfläche auf der nördlichen Seite der Kirche (zum Anger hin) sollte ähnlich wie die Kosten gesamt : 189.727,28 DM Grünfläche „Am Plan“ gestaltet werden im Bereich der Hecke sollten kleine Bäume geplanzt werden um die Monotonie aufzulösen Dorfentwicklungsplanung Bernterode 5. Neugestaltung des Schulplatzes der Platz ist derzeit nicht befestigt, außer im Bereich vor der Turnhalle ist eine Fläche mit Platten gepflastert, diese ist jedoch in einem schlechten Zustand Schulgasse die vorhandenen Linden sind stark angegriffen und müssen zurückgeschnitten werden die folgenden Gestaltungsmaßnahmen sollen vorgesehen werden, um das Angebot an Freizeitflächen für Jugendliche zu verbessen: um die Linden entlang der Straße Schulberg werden Grünflächen mit Strauchbepflanzungen vorgesehen, um die derzeitige Versiegelung und sehr starke Befahrung zu vermeiden der befestigte Bereich vor der Turnhalle soll neu gepflastert werden, um eventuell bei Sportplatz Spielplatz Klausberg Veranstaltungen ein Festzelt aufstellen zu können, ebenso soll ein Weg die Schulgasse und die Klausgasse miteinander verbinden entlang der vorhandenen Einfriedungen der angrenzenden Grundstücke sowie der Schulgasse ist eine Strauchbepflanzung vorzunehmen, um die Befahrung der Fläche zu vermeiden einige Parkplätze sind neben dem Eingang der Schule vorzusehen, diese sind zu pflastern Kosten gesamt : 213.757,26 DM Schulberg Dorfentwicklungsplanung Bernterode 6. Neugestaltung der Parkanlage des Friedhofes dieser Bereich stellt das größte Freiflächenpotential der Gemeinde dar der Weg hat ein starkes Gefälle und ist mit Backsteinpflaster befestigt, dies bürgt vor allem bei Regen und Schnee eine große Gefahr, da es glatt und rutschig wird folgende Gestaltungsmaßnahmen sollen durchgeführt werden der Weg wird gepflastert, durch Treppenelemente soll der große Höhenunterschied überwunden werden die Grünflächen sind mit Strauchpflanzungen aufzuwerten besonders die Begrenzung zur Wohnbebauung bzw. Straße sollte mit Sträuchern erfolgen im Parkbereich sind Auflockerungen durch Staudenrabatten, Bankbereiche und eine Wasserstehle aus Naturstein vorgesehen im Bereich der Straße des Friedens ist eine Parkfläche mit ca. 14 Stellplätzen Parkplätze vorgesehen Kosten gesamt : 284.604,84 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 7. Neugestaltung der Freifläche am Wipper- Wehr der Bereich wird bereits als Freifläche genutzt, hat aber keinen einladenden Charakter der Weg von der Straße des Friedens ist nicht befestigt, daher ist eine Nutzung der Freifläche nur bei trockenen Wetter möglich folgende Gestaltungsmaßnahmen sollen durchgeführt werden: der Weg zum Wehr von der Straße des Friedens aus, soll mit einer sandgeschlämmten Schotterdecke befestigt werden, ebenso die Sitzelementbereiche der Freiterrasse am Wipperwehr auf der anderen Fläche soll eine Rasenansaat sowie die Bepflanzung mit Sträuchern erfolgen die Brücke über den Mühlgraben ist in einer Holzkonstruktion auszuführen Kosten gesamt : 64.201,48 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 8. Neugestaltung des Weges Dammstraße / Wipperwehr entlang des Mühlgrabens momentan kann der Weg nicht bis zum Wipperwehr geführt werden, da Zäune der Anwohner dieses nicht ermöglichen die Begrünung des Uferrandstreifens besteht derzeit vorwiegend aus Rasen die folgenden Maßnahmen sollen durchgeführt werden, um den Dorfbewohnern vom Wehr bis zur Dammstraße die Möglichkeit zu geben, dieses Stück Natur bewußt zu erleben: der Weg wird in sandgeschlemmter Schotterdecke ausgeführt entlang des Weges sind Bänke aufzustellen auf der uferabgewandten Seite sind Bäume zu pflanzen Kosten gesamt : 40.229,96 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 9. Neugestaltung der Dammstraße die Straße ist nicht befestigt und in einem sehr schlechten Zustand es ist kein Gehwegbereich vorhanden folgende Gestaltung soll vorgenommen werden die gesamte Straße soll in einer Breite von ca. 4,00m mit grauen Betonsteinplaster befestigt werden, die Randbereiche bis zum Mühlgraben bzw. den Grundstücksgrenzen sollen in rotem Betonstein gepflastert werden – spätere Straßenführung als Einbahnstraße da es kaum eine Möglichkeit für Bepflanzungen gibt sollen Pflanzkübel aufgestellt werden, diese sollen gleichzeitig eine Verkehrsberuhigung erreichen die Brücken vom Anger und der Straße des Friedens, sowie die Fußgängerbrücke zur Kirche sollen in Stahlbeton erneuert werden, das Geländer ist dem Geländer des Mühlgrabens anzupassen Kosten gesamt : 444.441,24 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 10. Eingrünung des Ortseinganges aus Richtung Niederorschel der Ortseingang bietet einen unschönen Anblick, die Grünflächen sind nicht gepflegt, die Bepflanzung des Kreuzes ist in einem schlechten Zustand die Kleingartenanlage ist weder eingezäunt noch ist eine Grenze zur Umgebung festzustellen folgende Gestaltungsmaßnahmen sollen durchgeführt werden: die Fläche soll mit einer Rasenansaat begrünt werden die Einfriedung der Kleingartenanlage soll in Form einer Hecke gestaltet werden die Bepflanzung um das Kreuz, sowie der gesamten Fläche soll mit Sträuchern und Bäumen erfolgen Kosten gesamt : 26.912,00 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 11. Wegbegleitendes Grün entlang der Straße zum Schelmengrund der Weg ist in einem schlechten Zustand und nur wenig befestigt entlang des Weges ist keine Begrünung vorhanden, eine Abgrenzung zu den angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen ist nicht gegeben durch die folgende Maßnahme soll dies erreicht werden: entlang des Weges sind beidseitig Baumanpflanzungen durchzuführen der Weg ist mit einer sandgeschlämmten Schotterdecke zu befestigen Kosten gesamt : 36.050,48 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode Neugestaltung der einzelnen Straßenzüge, sowie der Verbindungsstraße Poststraße –Kleine Linde (14) die Straßen sind im guten Zustand, die Gehwegbereiche fehlen teilweise bzw. sind in einem schlechten Zustand, sie sind sanierungsbedürftig das Wechseln der Verlegematerialien sowie die Verlegeart, wie es an vielen Stellen zu finden ist, vermittelt einen Poststraße fragmentarischen Eindruck 12. Kleine Linde weiterhin ist ein sehr hoher Versiegelungsgrad festzustellen folgende Maßnahmen sollen in den o.g. Straßen durchgeführt werden die Straßen werden in einer Breite von 4,75m ausgebaut und erhalten eine Asphalttragschicht daran schließt sich eine 3-reihige Pflasterrinne sowie beidseitig einen Gehweg in einer Breite von ca. 1,70m aus 15. Lindenstraße Altstadtpflaster an um eine Verkehrsberuhigung zu erhalten werden Pflanzbuchten (ca 4) zur Straßeneinengung angelegt, diese sind mit niedrigem Bewuchs aus Sträuchern zu bepflanzen die noch verbleibenden Flächen bis zur Grundstücksgrenze werden mit Strauchpflanzungen bzw. Einsaat von Rasen begrünt (trifft nur auf die Lindenstraße zu) 13. Poststraße Kosten gesamt : Neugestaltung der „Poststraße“ 443.710,49 DM Neugestaltung der Straße „Kleine Linde“ 554.480,92 DM Neugestaltung der Verbindungsstraße „Poststraße“ – „Kleine Linde“ 122.799,33 DM Neugestaltung der „Lindenstraße“ 328.306,49 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 16. Wegbegrünung Wipperbrücke/ Stationsweg die Gestaltung der Ortsrandwege ist in dem gesamten Gemeindegebiet als schlecht zu bezeichnen – keine Begrünung, keine Abgrenzung zu angerenzenden landwirtschaftlichen Flächen usw. folgende Maßnahme soll durchgeführt werden: entlang des genannten Weges sind beidseitig im Wechsel Bäume anzupflanzen Kosten gesamt : 60.146,00 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 17. Sanierung des Mühlgaben bautechnisch weist die Betonböschung entlang der Dammstraße einige Mängel auf – die Ufermauer neigt sich dem Gewässer zu und ist teilweise stark unterspült auf der gegenüberliegenden Seite wird der Mühlgraben durch eine Natursteinmauer bzw. Fundamente angrenzender Gebäude begrenzt das den Graben begleitende Geländer entlang der Dammstraße ist aufgrund seiner Farbe und Gestalt völlig unansehnlich und paßt nicht in das Ortsbild, das Gleiche gilt für die Brücken (Am Anger, zur Kirche, zur Str. des Friedens und die einzelnen Garagenzufahrten) im Bereich von der Dammstraße bis zum Wipperwehr weist der Mühlgraben keine künstliche Uferrandbefestigung auf durch die Sanierung sollen folgende Ziele erreicht werden der Gewässerlauf wird ausgebaut, so daß das Gleichgewicht des Wasserlaufes und die Lebensgemeinschaften in und um das Wasser lebender Tiere und Pflanzen erhalten bleibt mit Hilfe von Betonfertigteilen mit Natursteinverkleidung, soll die einstürzende Ufermauer erneuert werden Kosten gesamt : 864.873,26 DM Dorfentwicklungsplanung Bernterode 6. Private Maßnahmen als Beitrag zur Dorfentwicklung In Bernterode gibt es viele Defizite, d.h. funktionale, bauliche und gestalterische Mißstände an Gebäuden. Diese gilt es im Rahmen der Dorfentwicklung zu beheben. Dazu gehören nicht nur kommunale Maßnahmen, sondern auch private Maßnahmen müssen durchgeführt werden, um den eigenständigen Charakter der Gemeinde und die regioanltypische Bausubstanz zu erhalten. Gestaltungsvorschläge und -hinweise zur Sanierung von Gebäuden sind unter Punkt 1. Wie viel Geld gibt es? 3.2. zu finden. Sollte die Gemeinde Bernterode als Förderschwerpunkt anerkannt werden, dann Maßnahmen besteht für private Maßnahmen die Möglichkeit Fördermittel zu beantragen. 1. Was kann gefördert werden? Beispielsweise können folgende Maßnahmen gefördert werden: Beratung der Antragsteller durch ein Planungsbüro Erneuerung der Dächer, Fassaden, Fenster Umnutzung von Scheunen zu Wohnzwecken, für Kleingewerbe, dorftypisches Handwerk oder Dienstleistungen Abriß nicht mehr nutzbarer landwirtschaftlicher Anlagen Erhaltung und Gestaltung ländlicher Bausubstanz Mehraufwendungen für die ortstypische Gestaltung von Gebäuden gestalterischer Mehraufwand für die Schließung von Baulücken in dörflicher Architektur Zuschüsse bis 30% der Ausgaben , jedoch höchstens 25.000,00 DM pro Maßnahmen unter 4.000,00 DM Investitionsvolumen werden nicht bezuschußt 2. Wo ist der Förderantrag zu stellen? der Antrag für private Maßnahmen ist über die Gemeinde bis zum 31.08 für das Folgejahr beim zuständigen Flurneuordnungsamt zu stellen