veganes leben

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27. Jhg. | Juli 2015
Foto: Ava Weis
Das MeinungsMagazin
Im Namen der Wissenschaft
VEGANES LEBEN
Thema im JuLi
THEMA
des Monats
choices
engels
trailer-ruhr
Schulpolitik
Nanotechnologie
Geld
Fernsehen
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Die Netze
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Medien Kita
Kauflust Lärm
2.0
Haushaltskrisen Öko
Green Clubbing
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Fröhliche
Rechtsdrehung
Forschung
IntegrationVerkehr
Kreative Masse
Energiepolitik Elf Feinde?
Islam
Mobilität
Glück
Neue Urbanität
Unser Wasser
Sexualität Arbeit
Frauenbewegung Kirche im WandelElektromobilität Grüne Stadt
Vergreisung Euro
Klima-Expo Städtedreieck Lobbyismus
Klimawandel
Elektromobilität
Nichtraucherschutz
ForschungHeldentum Krieg und Frieden EventkulturSemiotik
Energiepolitik
Naturalismus Stadtkasse
Haushaltskrisen Schutzbefohlen
Beschneidung
Kinderarmut Schildbürger Haushaltskrisen Euro
Karneval
Die Netze Urban GardeningKlima-ExpoDie Netze Vorhang
Urban Gardening
Crime and the City Freiwillige
Frauenfußball Willkommen Kita
Freiheit
Freiwillige
Elektromobilität Euro
Kirche im Wandel
Euro Welche Wahl Verkehr
Shopping Malls
Integration
Alternative Energien
Lärm
Elf Feinde?
Energiepolitik Grüne Stadt Haushaltskrisen Klimakultur Elf Feinde?
Green Clubbing
Netz(re)publik: ElektropapierFernsehen
Schulpolitik
Welche Wahl
Kita
Arme Mater
Verkehr Wozu Schule
Ehe-Los
Schulden
Krieg
Energiewende
Das Tier und wir
Europathema
Rechtsdrehung
THEMEN IN NRW
Kritik, Interviews und Links
Düsseldorf – biograph.de
Wuppertal – engels-kultur.de
Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
Köln – choices.de
mein
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Lesezeic
Das MeinungsMagazin
Köln/Bonnchoices.de
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www.choices.de
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27. Jhg. | Juli 2015
GEFÜHLT MITTE ZWANZIG
EIN FILM VON NOAH BAUMBACH
www.gefuehlt-mitte-zwanzig.de
Das MeinungsMagazin
2015
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Juli 3 Tag
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Vom 3. bi ur einmal
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Alle Infos zu Tickets und Tarifen unter:
www.vrsinfo.de
.de
Foto: David Baltzer
choices-Thema.
Kino.
5 VEGANES LEBEN
Lassen sich Tierversuche in der medizinischen
Forschung wirklich vermeiden?
6 Themeninterview
Der Verein „Ärzte gegen Tierversuche“ hält
Tierversuche für kontraproduktiv
Bühne.
7 Auftritt
Angela Richter inszeniert mit „Supernerds“ einen
transmedialen „Überwachungsabend“
9 Premiere
Pandora Pop bereiteten ihre Produktion „Mixtape“
am Freien Werkstatt Theater vor
10 Oper Köln
Arp Museum
11 Theater am Rhein
„Das Fest“ am Theater Bonn
„Im weißen Rössl“ im Theater Tiefrot
Bonn Park stimmt melancholisch in Bonn
12 Theater am Rhein
Knut Hamsuns „Segen der Erde“ in der Halle Kalk
culture club – Comedy im Gloria mit Cat Pack
13 Komikzentrum Köln/Bonn
Das Varietéspektakel schmückt den Sommer
Ateliertheater
14 Prolog
Die freie Szene hat den Saisonaufschlag
15 Theater-Kalender Köln-Bonn
Senftöpfchen
Musik.
40 Kompakt Disk
CD-Empfehlungen im Juli
Unterhaltungsmusik
Konzert-Tipps im Juli
BÜHNE
Foto: Masur/
Senftöpfchen
Komikzentrum
13
KINO
„Taxi Teheran“
KULTUR.KINO.KÖLN.
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW.
empfehlen | weitersagen | kommentieren
Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
Literatur.
27. Jhg. I Juli 2015
12 culture club
Kino-Café „Die Entdeckung der Unendlichkeit“
16 KHM Rundgang 2015
19 Film-ABC/Vorspann
20 choice of choices – „Taxi Teheran“
21 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
22 OFF Broadway
23 Weisshaus
24 Film-Kritik
25 Hintergrund – „Gefühlt Mitte Zwanzig“
26 Kölner Kino Nächte 2015
29 Odeon
31 Filmpalette
33 Cinenova
34 Festival
Kölner Kino Nächte 2015
Verleih
Interview mit Andreas R. Klein vom Kölner Verleih
Splendid Film
35 Gespräch zum Film
Dietrich Brüggemann über seine NeonaziSatire „Heil“
36 Metropolis
Kultur in NRW.
Wortwahl
Buch-Empfehlungen des Monats
ComicKultur
Comic-Empfehlungen des Monats
Textwelten
Ein Schiedsrichter erklärt die Welt der Amateure
Kunst.
41 kunst & gut
Zum 100. Geburtstag: Bernard Schultze im
Museum Ludwig
42 Kunstwandel
„Immer bunter“ im Bonner Haus der Geschichte
43 Kunst-Kalender
Museumslandschaft NRW
choices spezial.
4 Intro – „Grasgeflüster“
45 Auswahl – im Juli
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
47 Impressum
überregional
42 Kunst in NRW
Französische Malerei in Rolandseck
Theater in NRW
Über Bauprojekte in Köln und Bonn
Tanz in NRW
Ruhrtriennale 2015 mit wenigen, aber ausgesuchten Stücken
Oper in NRW
„Madame Butterfly“ in Hagen
Improvisierte Musik in NRW
40 Jahre und kein bisschen älter ist das
JJO-NRW
choice of choices
20
MUSIK
Foto: Lorenza Vargas
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
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Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
Unterhaltungsmusik KUNST
40
kunst & gut
© VG Bild-Kunst, Bonn,
Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
41
Intro
.de
Juli 2015
Kiffen verboten, träumen legal, Foto: Amélie Kai
choices + choices.de
Grasgeflüster
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
6
Tierversuche im Namen der Forschung?
Dr. med. Eva Katharina Kühner ist aktive
Tierversuchsgegnerin und Tierrechtlerin. Im
Interview argumentiert die Sprecherin von
„Ärzte gegen Tierversuche“ wissenschaftlich, warum Tierversuche wenig zielführend
und kontraproduktiv sind.
Eva Katharina Kühner
Bühne
Foto: privat
9
Premiere
Pandora Pop waren zu Gast am Freien Werkstatt-Theater und forschten dort an einem
„partizipativen Reflexions-Format“. Wir
sprachen mit Anna Winde-Hertling und Carolin Schmidt über ihr neuartiges Vorhaben.
Anna Winde-Hertling,
Carolin Schmidt
Film
Foto: Laura Schleder
34
Programmstrategie von Splendid Film
Splendid Film zählt zu den wichtigsten
Filmverleihern für den Genre-Bereich, ist
aber mit anspruchsvollen Filmen wie „Still
Alice“ zunehmend im Arthouse-Bereich
vertreten. Wir sprachen mit dem Vorstandsvorsitzenden der Splendid Medien AG.
Andreas R. Klein
Dudes, ihr müsst jetzt ganz stark sein. Was zuerst klang, als würde ein
Traum Wirklichkeit werden, ist nur ein Gag von Mark Benecke und Die
Partei, für die der sympathische Kakerlakenfreund und Kriminologe im
September als OB-Kandidat zur Wahl stehen wird. Am 3. Juli sollte Kölns
erster Coffeeshop „Zum Goldenen Bock“ an der Lübecker Straße eröffnen.
Verkauft wird dort aber wohl nur Gras aus dem Park – und damit meine ich
nicht den Görli. Während wir auf die längst überfällige Legalisierung oder
zumindest die Erlaubnis zur Gründung von Cannabis Social Clubs warten,
die weder in Österreich, Spanien, Belgien oder Slovenien zum Zusammenbruch der Zivilisation durch dauerdichte Kifferkolonnen geführt haben, tuckern wir eben weiter zu unseren freundlichen niederländischen Nachbarn
und summen den bekannten Ska-P-Hit: „Legalegalización…“.
Als Grasesser werden auch Veganer gerne tituliert. Bei unserem Monatsthema VEGANES LEBEN geht es aber nicht nur um Ernährung, sondern
auch um die Notwendigkeit von Tierversuchen, die nicht nur Veganer als
längst nicht mehr zeitgemäß ablehnen.
Am FWT sind derzeit ANNA WINDE-HERTLING und CAROLIN SCHMIDT als
Recherche-Stipendiaten von „flausen – young artists in residence“ mit
ihrer freien Gruppe Pandora Pop zu Gast und sprechen mit uns über ihr
Projekt „Mixtape“. Kiffen fördert ja die Paranoia, aber in Zeiten von Big
Data & Co. ist Misstrauen angebracht. Das meint auch Regisseurin ANGELA
RICHTER, deren Stück SUPERNERDS am Schauspiel Köln u.a. auf persönlichen Begegnungen mit Whistleblowern wie Julian Assange oder Edward
Snowden basiert.
An den abstrakt-expressiven Formen und Farben in der Ausstellung ZUM
100. GEBURTSTAG: BERNHARD SCHULTZE im Museum Ludwig kann man
sich kaum sattsehen, bekifft kommen sie aber bestimmt noch besser.
Ernüchternd ist hingegen die Schau IMMER BUNTER im HAUS DER GESCHICHTE in Bonn, die sich dem Einwanderungsland Deutschland in all seinen Facetten, von Integration bis Fremdenfeindlichkeit oder Islamophobie,
widmet.
Foto: © Splendid Medien AG
Film
35
Gespräch zum Film
Dietrich Brüggemann („3 Zimmer/Küche/
Bad“) hat mit „Heil“ (Start: 16.7.) eine
„Rundumschlags-Satire“ über Neonazis
inszeniert. Wir sprachen mit ihm über das
öffentliche Klima, über Satire und über die
Arbeit mit seiner Schwester Anna.
Dietrich Brüggemann
Foto: Zora Rux
Unsere choice of choices TAXI TEHERAN macht uns schließlich bewusst,
wieviel Freiheit wir genießen. Regisseur Jafar Panahi kreiert mit seinem
Film ein Fanal des Widerstands gegen Repression, Überwachung und Zensur in seiner Heimat Iran. Warum für den Filmverleih SPLENDID FILM, bekannt für Genre-Action, zunehmend anspruchsvolle Arthousewerke wichtig werden, erläutert Andreas R. Klein, Vorstandsvorsitzender der Splendid
Medien AG, im Interview. Alternative Filmkultur pflegen auch 2015 wieder
die KÖLNER KINO NÄCHTE. Vom 2.-5.7. gibt es über 50 Programmpunkte
an 16 verschiedenen Spielstätten, vom klassischen Kinosaal bis hin zum
alternativen Kulturraum. Einen satirischen Rundumschlag gegen Neonazis
liefert Regisseur DIETRICH BRÜGGEMANN. Im Gespräch zu seinem Film
HEIL geht es um Satire und deren Grenzen, sowie psychologisch im Raum
stehende Elefanten. Ein kleiner Typ: diese sind nicht etwa rosa, sondern
eher braun.
MAXI BRAUN
4
Thema
 Tierversuche?
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Menschenaffen sind uns genetisch sehr ähnlich – nur sind sie nicht so grausam wie wir, Foto: © Arne Marenda
Der bequeme Feind – Das Max-Planck-Institut gibt Forschung an Primaten auf
Viele Veganer lehnen nicht nur tierische Erzeug- denen Tierversuche nicht notwendig sind und es
nisse ab, sondern auch Produkte, in deren Herstel- angesichts ihres Luxuscharakters auch nie waren.
lung Tierversuche eine Rolle spielen. Gruppen wie Biologische Grundlagenforschung ist in diesem
die „SOKO Tierschutz“ schießen bei ihrem Protest Fall das Stichwort, die für die Entwicklung von
gegen Tierversuche aber klar übers Ziel hinaus. Medikamenten und Therapien besonders für EpiAlles begann mit einem fetten Coup der Gruppe lepsie-, Alzheimer-, Demenz- und Parkinsonkranim vergangenen September. Ein eingeschleuster ke benötigt wird. Für diese Art der Forschung sind
die Gehirne von Nagern
Tierpfleger hatte im
choices-Thema im Juli:
ungeeignet, weil sie die
Max-Planck-Institut
Teile des Großhirns, die
(MPI) Tübingen verOb ethisch oder gesundheitlich motiviert, der Verzicht
an solchen Bewusstdeckt Aufnahmen von
auf tierische Produkte ist mehr als nur ein Trend. Komseinsprozessen beteiligt
Tierversuchen gemacht.
plett tierleidfreier Konsum ist in der Praxis aber bisher
sind, nicht haben; daDie schockierenden Bilkaum möglich und bleibt vorerst eine Utopie.
rum also Affen als Verder von gequälten Affen
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch in:
suchsobjekte.
wurden von Stern TV
ausgestrahlt, führten
www.trailer-ruhr.de
www.engels-kultur.de
In seiner Meldung lässt
zu Protesten von rund
1.200 Menschen in Tübingen und schließlich vor die SOKO Tierschutz allerdings unter den Tisch
wenigen Wochen zur Ankündigung des MPI, keine fallen, dass nicht die Demos und Mahnwachen
Versuche an Affen mehr vorzunehmen. Die SOKO das MPI und ihren Direktor Nikos Logothetis ihre
Tierschutz platzte fast vor Stolz, hackte blindlings Forschersegel streichen ließen, sondern die tägeine Meldung ins Netz: „Wir haben das zusammen liche Hatz, der seine Mitarbeiter und er sich auserreicht [sic!] und es ist eine große Niederlage für gesetzt sahen. Sie wurden öffentlich als „Mörder“
die Vivisektionsindustrie.“ Einziger Wermutstrop- angefeindet, mit dem Tod bedroht und ihre Kinder
fen für die Tierschützer: Das MPI kündigte an, die wurden in der Schule geächtet. Valentin Braitbereits begonnenen Versuche zu Ende zu führen, berger, der 2011 verstorbene Hirnforscher und
wogegen am 27. Juni erneut zu einer Demo in Tü- Vorgänger von Logothetis, hatte seine Haustüre
einst dem Tübinger Stadtmuseum samt Graffiti
bingen aufgerufen wurde.
vermacht: „Herr, vergib ihm nicht, denn er weiß,
Die Bilder der SOKO Tierschutz sind in der Tat was er tut – Tiermörder“, war von Tierrechtlern
schockierend und führen sicherlich bei jedem darauf geschmiert worden. Dass hier ausgerechMenschen mit einem Funken Empathie zu Em- net jener Herrgott angerufen wird, dem „Tiermörpörung. Allerdings bleiben Genese und Deutung der“ nicht zu vergeben, auf den die fundamentale
der Aufnahmen fragwürdig, der sensationslü- und asymmetrische Unterscheidung zwischen
sterne Schnitt tut sein Übriges. Das reichte der Mensch und Tier zurückgeht, verdeutlicht nur
Staatsanwaltschaft aber als Ausgangspunkt von die armselige intellektuelle Verfassung einiger
Ermittlungen wegen Tierquälerei aus. Nur die Bil- Tierversuchsgegner und diskreditiert solche, die
der sagen nichts darüber aus, worum es dem MPI sich nicht für Einzelfälle, sondern für bis in den
bei seiner Forschung geht: Jedenfalls nicht um Konsumentenalltag hineinreichenden Tierschutz
die Verträglichkeit von Kosmetikprodukten, bei engagieren.
VEGANES LEBEN
5
Der Slogan macht aber vor allem jene Relativierung
menschlichen und tierischen Leids augenfällig, die
durch den australischen Denker Peter Singer philosophische Weihen erhalten hat. Singers argumentative Strategie, die definitorische Grenze zwischen
Menschen und Tieren aufzuheben, mündet in einer
Unterscheidung zwischen Personen und Wesen. Um
im Singerschen Sinn eine Person zu sein, muss man
rational handeln können, über ein Bewusstsein seiner selbst in der Zeit verfügen und kommunizieren
bzw. Beziehungen knüpfen können. Auch zukunftsbezogene Präferenzen sind ein wichtiges Kriterium.
Schimpansen, Schweine und Gorillas sind dann bewusstseinsmäßig und kommunikativ einfach weiter
als Komatöse, Demenzkranke und auch Säuglinge.
In Tübingen wurde nicht mehr und nicht weniger
als Forschungsverzicht erreicht. An den wirklichen
Missständen in der Massentierhaltung ändert ein
symbolischer Sieg gegen ein Forschungsinstitut,
das regelmäßig unangekündigt kontrolliert wird
und jedes Experiment ethisch rechtfertigen muss,
nichts. Es ist ein Pyrrhussieg, den die Demonstranten errungen haben. Auch deshalb, weil die
biologische Grundlagenforschung ausweichen wird
auf andere Standorte in Ländern, wo geringere
Tierschutzstandards gelten könnten. Der revolutionäre Tierschutz, dem sich immer mehr Tierrechtler, -befreier und auch Veganer verschreiben, stellt
sich so als eine Wissenschaftsfeindlichkeit dar, die
an Ignoranz kaum zu überbieten ist. Keine Frage,
Leiden müssen vermieden werden. Aber bei der
Kreuzzugsstimmung gegen Forscher dringt diese
Forderung nicht mehr durch.
BERNHARD KREBS
Aktiv im Thema
www.tierversuchsgegner.de
www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de
www.ti-koeln.de | Tierrechtsinitiative Köln
www.animalequality.de | Gemeinnützige Tierrechtsorganisation
Thema
Klug, sozial und ohne Nutzen für die Humanmedizin: die Ratte, Foto: Maxi Braun
„Tierversuche haben keinen Nutzen für die Forschung“
Ärztin Eva Katharina Kühner von „Ärzte gegen Tierversuche“
choices: Frau Kühner, werden für die biolo- versuche müssen verboten werden, weil sie graugische Grundlagenforschung wie Epilepsie-, sam, brutal und vollkommen überflüssig sind.
Alzheimer-, Demenz- oder Parkinson-ForHalten Sie es für sinnvoll, ethisch eine Unterschung wirklich Tierversuche benötigt?
Eva Katharina Kühner: Nein, definitiv nicht. scheidung zwischen Tier und Mensch zu maSie sind wissenschaftlich unsinnig und selten chen? Wie stehen Sie zu Peter Singers Thesen,
zielführend. Sie bringen nicht nur kaum Fort- der den Unterschied infrage stellt?
Wir argumentieren in erster Linie
schritt, sondern führen häufig
sachlich und in diesem Zusamsogar in eine Sackgasse. Es gibt
„Es gibt eine Industrie für
menhang ist unser zentraler Aneine geringe Übertragbarkeit von
Versuchstiere, verbunden
satz, den Unterschied zwischen
Tieren auf Menschen. Was beim
damit sind Patente“
Mensch und Tier gerade herTier wirkt, funktioniert beim
Menschen häufig überhaupt nicht. Von wie vie- vorzuheben: Tierische Organismen reagieren keilen Medikamenten aus der Forschung haben Sie nesfalls vergleichbar mit menschlichen. Nehmen
schon gehört, die dann sang- und klanglos in Sie zum Beispiel Schimpansen, sie haben zu 99
der Versenkung verschwunden sind, weil sie die Prozent identische Gene wie Menschen, trotzdem
in sie gesetzten Hoffnungen in keiner Weise er- erkranken sie niemals an HIV, Malaria oder Hepafüllt haben. Das ist wie eine Lotterie, im Einzelfall titis B. Oder Krebs: Bei Ratten und Mäusen ist er
stimmen die Ergebnisse der Tierversuche mit den seit Jahren heilbar, auf Menschen ist das nicht
Funktionsweisen bei Menschen überein. Letztlich übertragbar. Oder Parkinson und Alzheimer: diese
muss man alle Medikamente ohnehin am Men- Erkrankungen kommen im Tierreich gar nicht in
der Form vor, wie sie beim Menschen entstehen.
schen ausprobieren.
Die künstlich hervorgerufenen Symptome, die
Welche Alternativen zu Tierversuchen gäbe es diesen Erkrankungen angeblich ähneln, haben in
Wirklichkeit nichts mit der menschlichen Erkranfür die Forschung?
Es gibt mittlerweile sehr viele deutlich bessere kung zu tun. Bei Menschen spielen zum Beispiel
Methoden als Tierversuche. Computersimula- psychische und soziale Faktoren eine große Rolle.
tionen gehören dazu, außerdem die Arbeit mit Ethisch stehen wir auf dem Standpunkt, dass
menschlichen Zellkulturen oder auch mit Or- alle Tiere ein Recht auf Leben haben und Wisganchips. Dabei werden auf einem Chip mittels senschaftler ebenso wie Ärzte oder Tierärzte kein
menschlicher Zellen ein oder mehrere Organe Leiden hervorrufen dürfen. Sie sind dem Berufsenachgebildet, die wie im menschlichen Körper thos verpflichtet, Leben zu retten und Leiden zu
reagieren. Der Chip verhält sich dann wie ein heilen. Gute Wissenschaft zeichnet sich dadurch
Mini-Mensch oder ein Organ. Gute Erfolge hat aus, dass sie kein Leiden hervorruft und keine
die Forschung auch mit dem sogenannten Micro- Schäden verursacht.
dosing erzielt. Hier verabreichen die Forscher
kaum noch messbare, sehr kleine Dosierungen. Was würde passieren, wenn ab morgen gar
Mit neuen, hochsensiblen Messmethoden können keine Tierversuche mehr in Deutschland stattsie herausfinden, wie der Körper den Wirkstoff finden würden?
aufnimmt. Aber das Hauptproblem ist, dass diese Wir fordern genau das. Tierversuche sollten somodernen und „gewaltfreien“ Methoden gesetz- fort verboten werden. Da sie, wie schon beschrielich nicht anerkannt sind. Die Pharmaindustrie ist ben, ohnehin keinen Nutzen für die Forschung
gesetzlich gezwungen, Tierversuche durchzufüh- haben, würde es relativ folgenlos bleiben. Leider
ren, ob sie will oder nicht. Nicht nur in Deutsch- wird nicht genug in tierversuchsfreie Metholand übrigens, sondern genauso zum Beispiel in den investiert, solange Tierversuche gesetzlich
vorgeschrieben sind. Wenn es ein Verbot gäbe,
der Schweiz, den Niederlanden und Russland.
würden die Alternativen sehr schnell FortschritMachen „Ärzte gegen Tierversuche“ eigentlich te machen. Das würde übrigens nach unserer
einen Unterschied zwischen zum Beispiel Affen Überzeugung auch bedeuten, dass die Forschung
und Ratten, an denen Tierversuche unternom- schneller und erfolgreicher bei der Bekämpfung
von Krankheiten vorankommt. Die Grundlagenmen werden?
Nein, wir machen keinen Unterschied. Alle Tier- forschung könnte übrigens ab sofort auf Tier-
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versuche verzichten, weil hier Tierversuche nicht
gesetzlich vorgeschrieben sind.
Welche Ziele verfolgt Ihr Verein „Ärzte gegen
Tierversuche“?
Wir setzen uns, wo auch immer es notwendig
ist, dafür ein, Tierversuche ausnahmslos zu verbieten und moderne, tierversuchsfreie Forschung
zu etablieren. Das bedeutet vor allem sogenannte Lobbyarbeit zu machen, also Politiker davon
zu überzeugen, Gesetze zu verändern. Zunächst
einmal muss der Zwang zu Tierversuchen für die
Pharma-Industrie abgeschafft werden. Daneben
wollen wir vor allem die Öffentlichkeit aufklären
und die tiefsitzenden Vorurteile entkräften. Viele
Menschen haben Mitleid mit den Tieren, glauben aber, man müsse diese Grausamkeit für den
medizinischen Fortschritt in Kauf nehmen. Wir
argumentieren wissenschaftlich, das unterscheidet uns auch von vielen anderen Initiativen und
Vereinen. Deshalb engagieren sich immer mehr
Wissenschaftler in unserem Verein.
Wer hat ein Interesse daran, bei den Tierversuchen alles beim Alten zu lassen? Da geht es
doch sicher um viel Geld?
Ganz genau. Es gibt eine Industrie für Versuchstiere, verbunden damit sind Patente. Versuchstiere sind extrem teuer, eine Gen-Maus kann zum
Beispiel bis zu 80.000 Euro kosten. Die PharmaIndustrie versucht aus Kostengründen, so weit
wie möglich auf Tierversuche zu verzichten, darf
dies aber nur in den gesetzlich vorgeschriebenen
Grenzen. In Deutschland sterben offiziell jährlich
drei Millionen Versuchstiere, wir gehen von einer
noch viel höheren Dunkelziffer aus und rechnen
in Wirklichkeit eher mit sieben Millionen.
INTERVIEW: KIRSTEN JAHNKE
Lesen Sie die Langfassung unter
choices.de/thema
ZUR PERSON
Dr. med. Eva Katharina Kühner,
Vereinssprecherin von „Ärzte
gegen Tierversuche e.V.“, promovierte im Bereich kognitive Neurowissenschaften. Seit 2012 ist
sie aktive Tierversuchsgegnerin
und Tierrechtlerin.
Foto: privat
Auftritt
 Überwachung?
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Judith Rosmair in „Supernerds“ im Depot 1, Foto: David Baltzer
Ich weiß, was du tun wirst
Angela Richter inszeniert mit „Supernerds“ einen transmedialen „Überwachungsabend“
„Wer von Ihnen würde seine Daten rausgeben für mehr Sicherheit im Staat?“
lautet die Frage. 97 Prozent der „Supernerds“-Besucher stimmen mit „nein“,
was niemanden überrascht. Verwunderlich aber, dass jeder von ihnen doch
seine Daten preisgab. Für diesen „Überwachungsabend“, so der Untertitel,
musste man sich nämlich akkreditieren mit Adresse, Mobilfunknummer und
Facebook-Profil. Sorge bräuchte man sich nicht zu machen, alles werde wieder gelöscht. Wenigstens eine gute Nachricht für die Kunst: Das Vertrauen
ins Theater scheint größer als das in Regierung(en) und Konzerne.
In einem von NSA, BND oder Google überwachten Staat will zwar niemand
leben, aber sein Kommunikationsverhalten den Bedrohungen anpassen, will
man auch nicht – ganz zu schweigen davon, sich öffentlich aufzulehnen.
Was sogenannten Whistleblowern droht, wissen wir: langjährige Haftstrafen
wegen Landesverrats. Angela Richter hat sich in den letzten Jahren mit den
prominentesten von ihnen getroffen. Aus den Interviews hat sie ein Buch,
die Doku „Digitale Dissidenten“ und eben diesen Theaterabend im Depot
entwickelt, der mit viel medialem Brimborium geschmückt ist. Neben einem
Suddenlife-Game, wo man sich zum Spionagekomplizen machen konnte,
und einem Livestream im Internet wurde aus einem provisorischen Studio
des WDR-Fernsehens übertragen. Journalist Richard Gutjahr und Moderatorin Bettina Böttinger befragten parallel zur Aufführung Netzexperten oder
ließen die Fernsehzuschauer über den Fortgang des Stücks mitentscheiden.
Natürlich nur im erwartbaren Rahmen, denn Fernsehen ist nicht Theater.
Das Stück muss schließlich auch ohne TV-Zuschauer, Böttinger oder LiveSchalte reproduzierbar sein. Von all dem bekommt der Theaterzuschauer nur
dann etwas mit, wenn ab und an auf den Screen auf der Bühne geschaltet
wird oder der Journalist Richard Gutjahr Klingel-Spielchen mit den im WLAN
eingewählten, gehackten Zuschauer-Handys anleiert.
Das Bühnengeschehen selbst ist also nur ein Teil des ganzen Medien-Stücks.
Das ist insofern schlau, als Richter möglichst viele Menschen für das Thema mediale Massenüberwachung sensibilisieren will. „Wir machen Konterpropaganda für den Mainstream“, twitterte die Regisseurin. Im Fokus des
7
Stücks stehen die Whistleblower: Chelsea, ehemals Bradley Manning, die
amerikanische Kriegsverbrechen im Irak über WikiLeaks enthüllte, Daniel
Ellsberg, Edward Snowden und Julian Assange. Abwechselnd treten die Darsteller aus einer Masse von Schaufensterpuppen und Politiker-Pappfiguren
in Comiclook hervor. Mal sprechen sie abgeklärt ins Publikum, mal flüstern
sie zurückgezogen in ein Mikrophon, mal wippen sie manisch auf einem riesigen Schaukelpferd. Nikolaus Benda, Yuri Englert, Judith Rosmair, Malte
Sundermann und Birgit Walter schaffen einen erstaunlichen Spagat zwischen einer natürlichen Haltung, einer Entpsychologisierung der Figuren und
der Abstraktion des Themas. Zappelnd, tanzend oder kauernd wirken sie wie
tickende Bomben mit gekappter Zündschnur.
Das erinnert an Julian Assange, der in einem winzigen Zimmer in der ecuadorianischen Botschaft in London festsitzt. Er wird später als 3D-Hologramm
auf die Bühne projiziert und feiert den Kollaps des Systems als optimistische
Strategie gegen den „Geheimdienstkrebs“. Assange wird hier wie ein Messias
inszeniert – etwas viel Idealisierung dieser „Heldenfigur“, doch für mächtig
Medienrummel war dieser Clou allemal gut. Zugegeben, für einen halbwegs
aufgeklärten Menschen dürften sich keine neuen Fakten ergeben haben.
Die Ausspäh-Spiele mit den Handys, die rechts- oder linksrheinisch lebende
Zuschauer aufspüren oder Facebook-Infos Einzelner aufzählen, wirken eher
harmlos. Den großen Schrecken über technologische Spyware-Möglichkeiten
bleiben Richter und Team uns schuldig. Sie schlagen der drohenden Simplifizierung des hochbrisanten Themas dennoch ein Schnippchen. Dass selbst
die Wissenden mit jedem Klick ein Stück von ihrer Privatsphäre abknipsen,
dürfte nur der Beginn einer technologisch ferngesteuerten Gesellschaft sein.
Auch das „Nein“ von 97 Prozent gegen das digitale Blankziehen war eben
nur durch die digitale Spur eines Klicks zu haben.
ROMY WEIMANN
„Supernerds” | R: Angela Richter | keine weiteren Termine | Schauspiel Köln
0221 22 12 84 00
Termine
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Fruch
Juli:
09, 10, 11,
16, 17, 18, 23,
24, 25, 30, 31
August: 01
Beginn: 20 Uhr
Horizont Theater
Thürmchenswall 25
50668 Köln
(U-Ebertplatz)
Karten unter :
0221 - 93671 452
tonydunham.com
Eine Vorstellung ohne uns?
Können Sie sich abschminken.
Kulturelles Engagement in der Region.
Premiere
„Aufnehmen – Abspielen – Überspielen“
Pandora Pop bereiteten ihre Produktion „Mixtape“ am Freien Werkstatt Theater vor
Auch Köln hat inzwischen seine Flausen. Unter Wie verläuft Ihre Forschung?
dem Namen „flausen – young artists in resi- Carolin Schmidt: Wir haben das in einen Dreidence“ bietet der Oldenburger Theaterleiter schritt eingeteilt: Aufnehmen – Abspielen – ÜberWinfried Wrede vierwöchige Recherche-Stipen- spielen. Wir arbeiten an unterschiedlichen Medien für feie Gruppen an. In Niedersachsen, aber thoden, Kontakt zum Publikum aufzunehmen. Die
auch in NRW. Als Unterstützung gibt es 1400 Befragung selbst ist schon eine Mischung zwischen
Euro pro Performer und 1000 Euro Forschung- Installation und Performance. Sitzen wir zum Beisetat. Flausen ist allerdings kein Selbstbedie- spiel in fliegenden Bauten und fragen die Zuschaunungsladen. Es muss ein Probetagebuch geführt er? Oder schaffen wir eine Situation wie in einer
werden, ein Mentor hat ein wachendes Auge Kochshow, in der man eher nebenbei miteinander
spricht? Und: Wenn die Zuschauüber den Arbeitsprozess, und
er wissen, dass sie danach beam Ende werden die Ergebnisse
„Wir verstehen uns als
fragt werden, schauen sie anders,
in einem „Making of…“ präTransmitter“
als wenn sie es nicht wissen. Und
sentiert. In Köln war jetzt die
Gruppe Pandora Pop um Leiterin Anna Winde- wir überlegen gerade, ob wir uns die Stücke auch
Hertling zu Gast, die für ihre neue Produktion anschauen sollen oder eher unwissend in die Befragungen gehen. All das probieren wir jetzt hier
„Mixtape“ geforscht haben.
vor Ort aus.
choices: Frau Winde-Hertling, Frau Schmidt, AWH: Das Ziel ist ein Methodenkoffer, der uns
warum hat sich Pandora Pop bei Flausen bewor- hilft, für jede Art von Material eine konkrete Umsetzungsstrategie für die Bühne zu haben. Wir
ben?
Anna Winde-Hertling: Ich habe das Flausen- schauen, was wirkt auf der Bühne, was bringt einen
Projekt über frühere Teilnehmer kennengelernt, die Mehrwert, und was brauchen wir dafür vom Publimich ermutig haben, mich zu bewerben. Flausen ist kum. Und wie bekommen wir das? Wir brauchen
ja ein Forschungs- und kein Produktionsformat. Die gute Beschreibungen und stellen dann Fragen,
Bewerbung zwingt einen dazu, die Projekt-Idee in die eher sekundär wirken. Zum Beispiel: Welches
seiner Essenz zu skizzieren und genau zu benennen, Musikstück würden Sie mit diesem Theaterstück in
was man erforschen möchte. Man braucht eine in- Verbindung bringen? Es geht also eher um Assohaltlich wie auch eine ästhetische Fragestellung. ziationen.
Unsere Fragen lauteten zum Beispiel: Kann man
über die Auseinandersetzung mit Erinnerungen, Wie soll das Material dann in eine Performance
zum Beispiel an ein Theaterstück, eine Methode umgesetzt werden?
erarbeiten, mit der sich Gegenwart gestalten lässt? CS: Wir nehmen die Antworten der Zuschauer mit
Kann die Erinnerung an ein Ereignis selbst zum Er- dem Kassettenrekorder auf. Die Performer versuchen dann, das Material nachzuerzählen, es hörbar
eignis werden?
oder durch ein Reenactment sichtbar zu machen.
Wir haben das Material mit Musik unterlegt, damit
es einen Revuecharakter bekommt oder uns an Hitparadenästhetik abgearbeitet.
AWH: Man muss am Ende die Stücke nicht wiedererkennen. Es soll das widerspiegeln, was in den
Köpfen der Zuschauer vor sich geht.
„Mixtape“, Foto: Laura Schleder
Worum geht es konkret in „Mixtape“?
AWH: „Mixtape“ ist als Vermittlungsformat für
Kunst- und Kulturfestivals gedacht, das in Rahmenprogrammen stattfinden soll. Wir wollen mit
den Zuschauern auf gleichberechtigter Ebene
sprechen und deren Eindrücke von Stücken sammeln. Das Publikum begreifen wir dabei als Autoren
und Komplizen, deren Material wir später in eine
Präsentation auf der Abschlussparty des Festivals
künstlerisch umzusetzen versuchen. Wir verstehen
uns dabei als Transmitter.
Warum überhaupt Kassetten und nicht digitale
Speichermedien?
AWH: Kassetten haben einen hohen Nostalgiewert. Die meisten Menschen geraten bei ihrem Anblick sofort ins Schwelgen von Erinnerungen. Zudem sind sie ein Speichermedium, das veraltet ist.
Damit stellt sich die Frage, wie wir uns in Zukunft
erinnern werden. Das Mixtape ist sowieso schon
eine Metapher. Sie sagt: Ich bin ein Kommunikationsmittel und es geht mir nur um dich. Unser Projekt „Mixtape“ ist auch eine Art „Best of“ und fängt
eine Stimmung ein. Es bezieht sich auf einzelne
Stücke, ist aber zugleich eine Gesamtkomposition.
Was die Ästhetik anbetrifft, wird es sich zwischen
einem Unterhaltungsformat und einer Lecture bewegen. Zugleich bekommen die Zuschauer selbst
auch Anregungen, noch mal anders über das Gesehene nachzudenken.
9
ZUR PERSON
Pandora Pop ist ein Verbund von Künstlern in München,
Berlin und Köln. Die Gruppe wurde 2004 am Dartington
College of Arts (UK) gegründet. Ihre Arbeiten changieren
zwischen Theater, Performances und (Video-)Installationen, sind stark visuell geprägt und haben häufig choreografischen Charakter. Im Zentrum steht die Ästhetik des
Alltags. Die Leitung hat Anna Winde-Hertling (re.), in Köln
waren außerdem dabei: Carolin Schmidt (l.), Norman Grotegut und Gunnar Seidel.
Foto: Laura Schleder
Muss am Ende der Forschungen eine Produktion stehen oder reicht es, das Thema erforscht
zu haben?
CS: Es muss am Ende keine Produktion rauskommen. Es wird ein „Making of“ geben, das aber keine
Performance sein soll. Das Schöne bei Flausen ist,
dass die Wochen, die einem geschenkt werden, es
zulassen, auch Kleinigkeiten zu untersuchen. Bei
einer Produktion hätte man gar nicht die Zeit, das
so dezidiert zu erforschen. Wir haben sogar die Freiheit, auch Nebenaspekten, die sich ergeben, nachzugehen und daraus Ideen für andere Projekte zu
entwickeln.
AWH: „Mixtape“ selbst ist allerdings schon so angelegt, dass am Ende irgendwann mal eine Produktion rauskommen soll.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/premiere
Spielzeit 15.16
DAS LIED DER FRAUEN VOM FLUSS
LA FURA DELS BAUS
DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG
› 20. SEP. 2015
BENVENUTO CELLINI
HECTOR BERLIOZ
KÖLNER ERSTAUFFÜHRUNG
› 07. NOV. 2015
LA BOHÈME
GIACOMO PUCCINI
P › 22. NOV. 2015
LES CONTES D’HOFFMANN
JACQUES OFFENBACH
P › 12. DEZ. 2015
DON GIOVANNI
WOLFGANG AMADEUS MOZART
P › 05. MÄR. 2016
AIDA
GIUSEPPE VERDI
WA › 14. NOV. 2015
EUGEN ONEGIN
PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKIJ
WA › 15. MAI 2016
TREE OF CODES
LIZA LIM
URAUFFÜHRUNG
› 09. APR. 2016
MY FAIR LADY
FREDERICK LOEWE
WA › 05. DEZ. 2015
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
RICHARD WAGNER
WA › 12. JUN. 2016
BILLY BUDD
BENJAMIN BRITTEN
WA › 12. MÄR. 2016
DIE EROBERUNG VON MEXICO
WOLFGANG RIHM
P › 08. MAI 2016
PARSIFAL
RICHARD WAGNER
WA › 25. MÄR. 2016
LUCIA DI LAMMERMOOR
GAETANO DONIZETTI
P › 05. JUN. 2016
ORFEO ED EURIDICE
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK
WA › 08. APR. 2016
JEANNE D’ARC –
SZENEN AUS DEM LEBEN DER
HEILIGEN JOHANNA
WALTER BRAUNFELS
KÖLNER ERSTAUFFÜHRUNG
› 14. FEB. 2016
L’ITALIANA IN ALGERI
GIOACCHINO ROSSINI
WA › 16. APR. 2016
KARTEN UNTER: 0221.221 28400
WWW.OPER.KOELN
10
Theater am Rhein
„Das Fest“, Foto: Thilo Beu
„Im weißen Rössl“, Foto: Karin Danne
„Traurigkeit & Melancholie“, Foto: Thilo Beu
Neurosen-Dschungel
Alpenluft
Es gibt Stücke, deren Dramaturgie derart streng,
deren Personal derart funktional ist, dass sich ihre
Interpretationen nur um Nuancen unterscheiden.
Dazu gehört die Theateradaption von Rukov/Vinterbergs Film „Das Fest“. Die Geschichte vom 60.
Geburtstag des Patriarchen Helge, dessen Kinder
dabei den Missbrauch des Vaters enthüllen, ist in
seiner ibsenschen Enthüllungslogik kaum neu zu
deuten. Nicht so in Bonn. Regisseur Martin Nimz
gelingt eine verblüffende Zuspitzung, indem er
die Folgen des Missbrauchs bei den Kindern auf
flagrante Weise von Beginn an deutlich macht.
Vor allem die Beziehungen zwischen den Kindern,
ihren Partnern, aber auch dem Hauspersonal sind
völlig oversexed. „Fick dich, fick dich, fick dich“,
heißt es als Begrüßung, man küsst sich auf den
Mund, geht sich an die Wäsche. Alles in freundschaftlichem Ton mit leichter Ironie durchwirkt
und dadurch glaubhaft.
Natürlich es ein Schmarrn, ist kitschig, sentimental und reaktionär dazu – doch Dramaturgie,
Musik und Dialoge des „Weißen Rössl“ zeugen
einfach von grandiosem Handwerk. Daher wagen
sich längst auch freie Theater an die Operette von
Benatzky. Das Theater Tiefrot wandelt dabei auf
dem schmalen Grat zwischen Trash und Stücktreue, was nicht immer überzeugend gelingt. Der
Zahlkellner Leopold ist zwar ein Beau, ihm fehlt
allerdings der doppeldeutige Liebesschmäh. Sebastian Schlemmer gelingen deshalb vor allem die
lyrischen Stellen besonders gut. Seine Angebetete, die Rössl-Wirtin Vogelhuber, ist bei Julia Karl
in guten kratzbürstigen Händen. So wie deren Liebe zunächst etwas klemmt, muss auch der zweigeteilte Bühnenprospekt der Wirtshausfassade
immer wieder geradegerückt werden. Davor steht
zwar ein Tisch mit Stühlen, das Wichtigste aber
ist der Steg durchs Publikum.
Borderline-Störungen und Neurosen wuchern
kräftig. Helene (Sophie Basse) ist tablettensüchtig,
Michael (Benjamin Berger) gewalttätig ohne Triebkontrolle, Christian (Benjamin Grüter) schwankt
zwischen sarkastischer Kälte und Brutalität. Alle
drei saufen bis zum Exzess. Und zwischen ihnen
läuft die stumme Schwester Linda, herum, die
sich umgebracht hat und als mahnende Wiedergängerin das Spiel bzw. die Rache überhaupt erst
in Gang setzt. Der Abend ist mitunter näher bei
Tennessee Williams als bei den beiden Begründern
der Dogma-Bewegung. Das Arena-Bühnenbild in
den Kammerspielen mit einem gewaltigen Konferenztisch, Grünpflanzen und Schaufensterpuppen
wird zum Tribunal, bei dem Familie und Business
sich merkwürdig überlagern. In der schockierendsten Szene demonstriert Christian an einer Kinderpuppe, was der Vater mit ihm gemacht hat. Bernd
Braun spielt den Helge mit einer jovialen Unberührbarkeit, die immer auf den Gegenschlag lauert. Doch man hat es nicht mit einer Freakshow zu
tun, sondern mit einer kalten Analyse von Verletzungen, Triebstrukturen, Beziehungslosigkeit, die
auch nicht endet, als Helge als Pädophiler entlarvt
ist: Das Frühstück am nächsten Morgen zeigt, dass
die Kinder ihren Störungen nicht entkommen.
Bei den Beteiligten des absurden HemdhosenPatentstreits, der in einem allumfassenden Liebesvergleich beigelegt wird, ist alles vertreten:
Volker Lippmann gibt als Fabrikant Giesecke die
knödelnd-krächende berlinernden Knallcharge
mit Rotbäckchen, Gerald Liebenow als schöner Sigismund verlässt sich ein wenig zu sehr auf seine
Pointen, legt aber zusammen mit der berührenden
Sandra Kouba als lispelnd verschämtes Klärchen
eine wunderbar groteske Choreografie hin. Die
eigentliche Überraschung des Abends ist Bastian
Korff, der die Figur des Rechtsanwalts Siedler trotz
naiv-bebrillten Bubigesichts mit einer überrumpelnden mimischen, dialogischen und sanglichen
Präsenz ausstattet. Insgesamt wird mehr als nur
passabel gesungen, das dürfte das Verdienst von
Ulrich M. Espenlaub sein, der die Einstudierung
und Begleitung am Klavier übernommen hat. Dass
das Theater Tiefrot mit den zehn Figuren allein
räumlich an seine Grenzen stößt, ist öfter zu merken. Lippmanns Inszenierung hätte manchmal
auch etwas mehr Trash gutgetan: Figuren wie
der Privatgelehrte Hinzelmann oder Kaiser Franz
Joseph kommen da doch zu ernst weg. Am Ende
kann man sich aber dem Charme des Stücks und
seiner Darsteller doch nicht entziehen.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Das Fest“ | R: Martin Nimz | Theater Bonn Kammerspiele | WA ab 2.10. | 0228 77 80 08
„Im weißen Rössl“ | R: Volker Lippmann | WA im
September | Theater Tiefrot | 0221 460 09 11
„Traurigkeit & Melancholie“ | R: Mina Salehpour
Theater Bonn Werkstatt | WA ab 2.10.
0228 77 80 08
„Das Fest“ am Theater Bonn
„Im weißen Rössl“ im Theater Tiefrot
11
Müdigkeit der Dekadenz
Bonn Park stimmt melancholisch in Bonn
Wie fühlt es sich an, als letzter seiner Art zu
sterben? Einsam dem Untergang der eigenen Zivilisation beizuwohnen? Lonesome George, eine
Riesenschildkröte von den Galapagos-Inseln, starb
als letztes Exemplar seiner Gattung 2012. Der junge Autor Bonn Park errichtet dem vorzeitlichen
Untier nun ein Epitaph. Sein Stück „Traurigkeit &
Melancholie“ feiert George als hunderttausende
Jahre alten Beobachter der Evolution, der nur noch
sterben will. Eiszeit, Rom, Waterloo, Phnom Pen,
Krim – alles gesehen. George, das sind Maya, Daniel und Hajo – gespielt von Maya Haddad, Daniel
Breitfelder und Hajo Tuschy. Sie hocken in ihren
gelbgemusterten Kostümen mit Gras-Epauletten
auf einem Sofa, mitten in einem grauen Tempel
mit Säulen. Jeder darf an dem Abend mal ran, darf
sich den Panzer streicheln, das Kinn graulen lassen – bis der Buzzer ertönt. Dann erzählt das Trio
eine wiederkehrende Rapunzelstory. Was zunächst
ins comichafte Showformat aufgedreht ist, wird
allmählich immer lustloser und öder. Dazwischen
kauert George am Tempelrand, während Autos vorbeirasen und Musikfetzen aus der gesamten Musikgeschichte zu hören sind. Dann geht Maya ihm
an die Wäsche, doch er dreht desinteressiert den
Kopf einfach nur nach vorne, um zu fressen – bis
die Blumen zwischen Mayas Beinen sprießen.
Bonn Parks Stück strahlt die komische Müdigkeit
einer kulturkritischen Dekadenz aus. Regisseurin
Mina Salehpour findet dafür eine gelungene Balance zwischen Überdrehtheit und Trauer, die sich
jeder Sentimentalität verweigert. Immer wieder
spielt die Inszenierung mit dem Motiv der vergehenden Zeit, dehnt die Szenen oder beschleunigt
sie, lässt sie in Sprachschleifen und Wiederholungen stranden. Die Einsamkeit und der Narzissmus sind die zweite Spur des Abends. Sehr düster
etwa Georges Geschichte einer gelingenden Kommunikation, die zur Zweisamkeit, zur Familie führt,
bis doch die ganze Welt in grenzenloser Selbstliebe
implodiert. Und am Ende steht eine so groteske
wie endlose kapitalistische Tauschgeschichte, die
in eine finale Katastrophe mündet. Aber vielleicht
ist George ja gar kein Individuum sondern nur ein
gelangweilter Buddha.
culture club
KINDERTHEATER
Di. 30.6. STADT, LAND, BAUM
1.+2.7. von Alice Quadflieg
KABARETT & CO.
Fr. 26.6. WANNINGER & RIXMANN
Sa. 27.6. Zum letzten Mal!
03./04. THEATERKÖNIG:
06./07. WEISSE LILIEN
Sa. 11.7. IN THE BETWEEN
SCHAUSPIELTRAINING
Sa. 27.6. IMPROTHEATER BLASEWITZ
29./30.6. DIE LIEBE ZU DEN 3 ORANGEN
ABSCHLUSSPROJEKT
THEATERFERIEN
VOM 12.07. BIS 12.08.
DER VVK BLEIBT GEÖFFNET VON
MO.-SA., 15:00 – 19:00 UHR
UND NACH DEN FERIEN:
KINDERTHEATER
Sa. 29.8. Premiere
So. 30.8. KUCKUCKSEI
KABARETT & CO.
präsentiert: Comedy
CAT PACK –
SEKT AND THE CITY 2
Junggesellinnenabschiede sind out,
Scheidungsparties sind in. Doch wie
feiert man den zweitschönsten Tag
des Lebens denn nun? Helena Marion
Scholz, Vanessa Maurischat und Meike Gottschalk setzen ihre Erfolgsshow
„Sekt and the City“ fort – mit einer musikalischen, frechen, höchst vitalen Comedyshow. Ein großer komödiantischer
Splitterabend – so komisch wie seine Eltern, so ausfallend wie der zuletzt stets
abgesagte Beischlaf.
Gloria Köln
Apostelnstr. 11
Karten an allen VVK-Stellen
und im Gloria
choices verlost 3x2 Karten auf choices.de
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culture club
Sa.22.8. SPRINGMAUS
Mi. 26.8. JOCHEN
Do. 27.8. MALMSHEIMER
Fr. 28.8. THOMAS REIS
Sa.29.8. BARBARA RUSCHER
Di. 1.9. MAX GOLDT | Mi. 2.9. ROLF
MILLER | Do. 3.9. FRANK GOOSEN |
Fr. 4.9. HG BUTZKO | 4.+5.9. HORST
SCHROTH | Sa. 5.9. BILL MOCKRIDGE |
Di. 8.9. JÜRGEN BECKER | Mi. 9.9. LARS
REICHOW | Do. 10.9. THE ROAD | Fr.
11.9. HORST EVERS | Di. 15.9. HAGEN
RETHER | Mi. 16.9. ALFRED DORFER |
Do. 17.9. ZUCKERFEST F. DIABETIKER
| Fr. 18.9. KATIE FREUDENSCHUSS |
18.+19.9. WILFRIED SCHMICKLER | Sa.
19.9. SIMON & JAN | Fr. 25.9. RICHARD
ROGLER | Sa. 26.9. MARK BRITTON
| Sa. 26.9. DIE FEISTEN | Di. 29.9.
ÖZCAN COSAR | Mi. 30.9. KÖSTER/
HOCKER | Sa. 3.10. MAX UTHOFF | Do.
15.10. – Sa. 31.10.: 25. KÖLN COMEDY
FESTIVAL MIT: DJANGO ASÜL | DAGMAR
SCHÖNLEBER | FRIEDA BRAUN | VOLKER
WEININGER | DIE VORLESER | U.V.A.M.
Theater am Rhein
präsentiert: Kino-Café
DIE ENTDECKUNG
DER UNENDLICHKEIT
Das sehenswerte Biopic von Regisseur James Marsh erzählt von Leben,
Krankheit, Liebe und Schaffen des britischen Genies Stephen Hawking (Eddie
Redmayne). In gelungenem Zeitkolorit
folgt das berührende Drama dem Wissenschaftler, der als junger Student an
ALS erkrankt und trotz wachsender Einschränkung weder aufgibt noch seinen
Forscherdrang verliert.
Marek Harloff und Julia Riedler in „Segen der Erde“, Foto: Tommy Hetzel
Das Leben als Selbst-Betrug
Knut Hamsuns „Segen der Erde“ in der Halle Kalk
Für Landmann Isak ist die Frage Ackerboden oder Moderne Welt schnell
beantwortet. Er legt los, rodet die Wildnis, träumt von der Einsamkeit,
einer kleinen Frau, einem kleinem Leben, einer kleinen Tochter. Nein, das
ist nicht Heinz Rühmann (obwohl der damals auch schon aktiv war), sondern Knut Hamsuns Protagonist aus dessen Nobelpreisroman „Segen der
Erde“. Das ist ein eigentlich holpriges Lindenstraßen-Epos auf Norwegisch,
mühsam zu lesen, oft vorsätzlich wirr in der Logik. Ein Werk, das zudem
historisch wohl ein ewig angekokelt ist, das lange Zeit verbannt wurde und
doch eigentlich gerade jetzt in die um sich greifende digitale Welt gehört,
politischer Verfehlung des Literaten zum Trotz. Denn so richtig trockengelegt haben die Nordmänner das Moor in der norwegischen Wildnis eigentlich immer noch nicht, überall tropft noch das Wasser von den Wänden, es
tropft von der Kleidung, den Betten und den nicht vorhandenen Bäumen.
Aber das Wasser gießt auch einen Spiegel auf die Bühne in der Kölner
Halle Kalk, auf dem Robert Borgmann Knut Hamsuns erdiges Epos inszeniert. Als eigenes Kunstwerk, das sich aus dem Roman zahlreiche Fetzen
schneidet und irgendwie wieder zusammennäht, in Reih und Glied zwar,
trotz 200 Minuten aber immer auch etwas wässrig.
Der Anfang bleibt im stroboskopen Dunkel. Leise plätschernd finden sich
dort Isak (Marek Harloff) und Inger (Julia Riedler) im Nichts. Großartige
zwanzig Minuten braucht es, bis das erste Kind geboren wird, die nordischen Trolle sich das mal so anschauen und sich die Beziehung festigt,
als die Söhne Eleseus (Janis Kuhnt) und Sivert (Justus Maier) endlich im
Wasser schwimmen, will Isak einfach nur bauen, bauen, bauen, Haus,
Schuppen, was halt so anliegt, auf Grund und Boden, der ihm nicht einmal
gehört. Ingers Hasenscharte zwingt Julia Riedler zwangsläufig zur konzentrierten Ausdrucks-Sprache, ihre Figur neigt eher zu handgreiflicherem.
Als die kleine Tochter gentechnisch auch eine Hasenscharte erhält, wird
sie kurzerhand ertränkt und begraben. Dieser archaische Umgang mit Leben an sich setzt eine Entwicklung in Bewegung, an deren Ende nicht nur
der Untergang zweier Generationen steht, sondern auch das Lebensmodell
in der Natur, Fortschritt bedeutet eben immer auch Opfer. Und es ist die
Künstlichkeit der Bilder, die dem Konzept letztlich die Kraft nehmen, und
Borgmann treibt diese Künstlichkeit so weit sie nur geht, dabei seien Michael Frank fürs großartige Licht und Sven Michelson und Phillipp Weber
für die effektive Livemusik genannt. „In every dream home a heartache.“
Eine Brian Ferry Textzeile von 1973 machte den Abend dann irgendwie
rund, wenn sich auch nirgendwo diese aalglatte „Penthouse Perfection“
einstellen wollte. Es blieben der glitschige Morast, aber eben auch diese
erbärmlichen „my role is to serve you“-Attitüden der Männer. Und alles
trotz der Möglichkeiten, die sie auch auslassen, um dem Spuk ein Ende zu
machen. Und dieses Ende ist wieder ziemlich lang aber folgerichtig.
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
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PETER ORTMANN
UCI Kinowelt Hürth Park
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„Segen der Erde“ | R: Robert Borgmann | keine weiteren Termine
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12
Mi 5.8. 14.30 Uhr
Komikzentrum Köln-Bonn
JULI 2015
BERHANE BERHANE
Bewegung und Erleuchtung garantiert: Im Rahmen unserer
berühmten Sommer-Reihe „gratis und nicht umsonst“ rockt
Berhane Berhane vier Tage unsere WirtzHaus-Bühne. Klug,
witzig und er kann auch noch verdammt gut tanzen.
mo. 13.07. bis do. 16.07.
Führt durch das Varietéspektakel: Le Comte Stephan Masur, Foto: Masur/Senftöpfchen
Mit Schlagerklängen um die Welt
Stephan Masurs Varietéspektakel schmückt den Sommer
Kürzlich las ich ein Interview mit der Erlanger Professorin Monika Pischetsrieder, der es gelungen ist, das Knurps-Rätsel zu lösen. Wie – Sie wissen
nicht, was Sie sich darunter vorstellen sollen? Ganz einfach: Es geht um das
menschliche Verhalten im Hinblick auf Kartoffelchips. Ist die Tüte einmal
aufgerissen, isst man sie leer. Hundertprozentiger Kontrollverlust, selbst
wenn man keinen Hunger hat. Es wird so lange geknurpst, bis sie alle alle
sind. Und das, obwohl jeder genau weiß, wie ungesund das Zeugs ist: Kohlehydrate und Fette – viel mehr nimmt man da nicht zu sich. Wieso ist der
Mensch so unbeherrscht? Schließlich dauert es, bis man die Speckröllchen
in der Mucki-Bude weg geschwitzt hat. Oder auf dem Hometrainer.
Die Antwort liefern – wie so oft – die Ratten. Frau Pischetsrieder hat den
possierlichen Tierchen ins Gehirn geschaut, während sie sich an Chips gütlich taten. Und siehe da, sie kümmerten sich wie der Homo sapiens keinen
Deut um ihre Figur, sondern fraßen und fraßen und fraßen bis nichts mehr
übrig war. Kommt einem bekannt vor. Des Rätsels Lösung: das Belohnungssystem zum Immer-so-weiter-machen wurde aktiviert. Anders gesagt:
Chips machen süchtig. Da haben wir den Salat. Ähnlich ergeht es mir mit
Stephan Masurs Varietéspektakel: Ich muss dahin, koste es, was es wolle.
Aber im Gegensatz zu den Knabbereien macht der Besuch nicht dick und
faul, sondern regt den Nucleus accumbens an, die Struktur im unteren Vorderhirn, die uns sagt: mehr davon. Aber hallo.
Seit 2005 gastieren Masur und seine Künstler Jahr für Jahr im Senftöpfchen-Theater, seit sechs Jahren auch im Bonner Pantheon. Diesmal heißt
das Motto „Einmal um die Welt“ (Senftöpfchen-Theater: 14. Juli bis 8. August; Pantheon: 11. bis 22. August) – nach dem Schlager von Mary Roos.
Sieben Artisten werden unter den Klängen aus vergangenen Zeiten zeigen,
wozu ein gestählter Body in der Lage ist. Veera Kaijanen nimmt uns mit
Drahtseil und Hula-Hoop auf die Reise an verschiedene Orte auf unserem
Globus. Marco Noury beherrscht die Kunst, an den Strapaten, also in der
Luft baumelnden Bändern, eine gute Figur zu machen.
Nele Jäger wiederum bringt uns als Geschichten-Erzählerin ohne Worte
zum Schmunzeln, Hugo Duquette hat gerade seine Ausbildung an der
l‘École nationale de cirque in Montreal beendet und beweist bei seinem
ersten Auftritt in Europa, dass sich das gelohnt hat. Bei Mikail Karahan
dreht sich alles um den Cyr Wheeler, einen eisernen Ring, und Santos tanzt
behände unter einer Limbo-Stange durch, die auf zwei Sektflaschen steht.
Das alles wäre nur halb so schön, gäbe es nicht Le Comte, also Stephan
Masur, den Meister, Erfinder und Moderator des Abends, dessen sprichwörtlichem Charme sich niemand entziehen kann. Er ist es denn auch, der
sich um zeitgemäße Varieté-Präsentationen mit jungen Künstlern verdient
gemacht hat – nachdem er eine Diplomarbeit über Zirkusmarketing geschrieben hat. Urs Jäckle führt Regie und Susanne Masur zeichnet für die
Choreographie verantwortlich. All das: ein luftig-leichtes Spektakel ohne
die geringsten schädlichen Nebenwirkungen. Schwört wie immer hoch und
heilig die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
13
THOMAS KREIMEYER
Thomas Kreimeyer ist sich unterhaltender Unterhalter.
Er kommt mit dem Publikum ins Gespräch. Und das
Publikum kommt mit ihm ins Gespräch. Und schon
entsteht Unterhaltung. So, wie es das Theater noch nie
erlebt hat!
fr. 31.07.
mi.
01.
21.30: gratis und nicht umsonst: Gudrun Höpker (Comedy)
do.
02.
21.30: gratis und nicht umsonst: Gudrun Höpker (Comedy)
fr.
03.
20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
sa.
04.
20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
mo. 06.
21.30: gratis und nicht umsonst: Marcel Exner (Comedy)
di.
07.
21.30: gratis und nicht umsonst: Marcel Exner (Comedy)
mi.
08.
21.30: gratis und nicht umsonst: Marcel Exner (Comedy)
do.
09.
21.30: gratis und nicht umsonst: Marcel Exner (Comedy)
fr.
10.
20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
sa.
11.
20.30: Manuel Wolff: Zehn Finger für ein Halleluja (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
mo. 13.
21.30: gratis und nicht umsonst: Berhane Berhane (Comedy)
di.
14.
21.30: gratis und nicht umsonst: Berhane Berhane (Comedy)
mi.
15.
21.30: gratis und nicht umsonst: Berhane Berhane (Comedy)
do.
16.
21.30: gratis und nicht umsonst: Berhane Berhane (Comedy)
fr.
17.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Ill Young Kim
sa.
18.
20.30: Travestie verkehrt: Die verkehrte Starrevue (Travestie-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Ill Young Kim
mo. 20.
21.30: gratis und nicht umsonst: Maike Greine (Comedy)
di.
21.
21.30: gratis und nicht umsonst: Maike Greine (Comedy)
mi.
22.
21.30: gratis und nicht umsonst: Maike Greine (Comedy)
do.
23.
21.30: gratis und nicht umsonst: Maike Greine (Comedy)
fr.
24.
20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Trash-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Steve Nobles
sa.
25.
20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Steve Nobles
mo. 27.
21.30: gratis und nicht umsonst: Christiane Olivier (Comedy)
di.
28.
21.30: gratis und nicht umsonst: Christiane Olivier (Comedy)
mi.
29.
21.30: gratis und nicht umsonst: Christiane Olivier (Comedy)
do.
30.
21.30: gratis und nicht umsonst: Christiane Olivier (Comedy)
fr.
31.
20.30: Thomas Kreimeyer: Kabarett der rote Stuhl (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
Prolog
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AUSBILDUNGEN
Studiobühne, Foto: Raimond Spekking
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Abstieg ins Menschliche
Die freie Szene hat den Saisonaufschlag
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ǧAkademie für Gesundheit und Yoga
Hofaue 63 · 42103 Wuppertal
Tel.: 0202 - 979 85 40 · Fax: 0202 - 979 85 41
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Fon: 02 21 - 93 272 63
Fax: 02 21 - 93 272 64
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bei Buchung einer Gruppentour
Code: Ch201207
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Da die Bühnen der Stadt sich bis November auf ihr großes Eröffnungsbrimborium am Offenbachplatz vorbereiten, gehört das Spielfeld bis dahin der freien
Szene. Wenn einer eine Reise tut... Der altbackene Satz gilt auch, wenn man
wie das nö theater zum G7-Gipfel auf Schloss Elmau reist. Natürlich nicht als
Bespaßungstruppe politischer Alphatiere, sondern als Teilnehmer der Proteste.
„Gipfelstürmer“ nennt die Truppe um Janosch Roloff, Felix Höfner und Asta
Nechajute ihr Work-in-progress, das im Dezember 2014 gestartet ist. Damals
wurden als Vorbereitung auf einen wirkungsvollen Protest die endlosen Strategiedebatten tragikomisch auf die Schippe genommen und theaterreflexiv in
die Humorschleife verlängert. Jetzt kommen die Gipfelgegner vom bayerischen
Voralpen-Schlachtfeld zurück und dürften von schweren Kämpfen, von Verlusten und Triumphen berichten. „Das war der Gipfel“ heißt es mediengerecht
– auch wenn bekanntlich nichts so alt ist wie die Nachricht von gestern.
Er ist zwar Minister, aber die Gipfelstürmer hätten ihm gegenüber wahrscheinlich wenig Berührungsängste. Yanis Varoufakis ist der Bad Boy der globalen
Finanzordnung. Der Wirtschaftsprofessor ist auch selbst nicht zimperlich im
Austeilen: „Der globale Minotaurus“ ist sein Buch über die Weltwirtschaft betitelt, das Amerika an den Pranger stellt. Einen Bösewicht braucht schließlich
jeder. Und der Minotaurus ist so etwas wie die mythische Metapher des gierigen
Verschlingens, aber auch des Ausschlusses. Die Truppe Tripletrips macht sich in
ihrer neuen Produktion auf die Suche nach den gesellschaftlichen Mechanismen
des Minotarurischen. Die Geburt des Ungeheuers war schließlich die Frucht einer Gotteslästerung durch König Minos, woraufhin seine von Poseidon verhexte
Frau sich mit einem Stier paarte. Ergebnis: das menschenfressende Ungeheuer,
halb Stier, halb Mensch, das in ein Labyrinth eingesperrt wurde und regelmäßig
seine Opfer verlangte. Wo das Labyrinth liegt und welche Opfer wir ständig
bringen, das werden uns die Spezialisten eines haptischen Konzepttheaters hoffentlich erklären.
Im Minotaurus soll ein menschlicher Anteil vorhanden gewesen sein. Vor der
Gier hat ihn das nicht bewahrt – im Gegenteil. Vielleicht liegt die Quelle der
Gefräßigkeit eher im Menschen als im Tier. Das Analogtheater überschreitet in
seiner neuen Produktion die Grenzen zwischen beiden Gattungen und begibt
sich aus den Gefilden des Humanums ins das Reich des Animalischen. Bleibt
die Frage zu beantworten, ob es sich dabei wirklich um einen Abstieg auf der
unten offenen Triebskala handelt. Oder ob die Hölle des Tieres nicht erst eine von
Menschen gemachte ist, deren instrumentelle Vernunft für jedes animalische
Lebewesen eine Käfig-, Mästungs- und Tötungsmethode bereithält. Methoden,
die in ihrer Brutalität jedes tierische Maß übersteigen. Man kann nur hoffen,
dass die Mitglieder des Analogtheater diese Verwandlung in Tieravatare heil
überstehen.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Das war der Gipfel“ | R: nö theater | 16.9.(P) 20 Uhr | nö theater / Freies Werkstatt Theater | 0221 32 78 17
„Mitos Minotaurus“ | R: Nikos Konstantakis, Markus Tomczyk | 15.9.(P) 20 Uhr
Tripletrips / Studiobühne | 0221 470 45 13
„Unter Tieren – ein Menschenversuch“ | R: Daniel Schüßler | 25.9.(P) 20 Uhr
Analogtheater / Studiobühne | 0221 470 45 13
14
Theater-Termine Köln-Bonn
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Gratis und nicht umsonst –
Das Sommer-Special
Mi. 1.7., Do. 2.7. (Gudrun Höpker), Mo.
6.7. bis Do. 9.7. (Marcel Exner), Mo.
13.7. bis Do. 16.7. (Berhane Berhane),
Mo. 20.7. bis Do. 23.7. (Maike Greine),
Mo. 27.7. bis Do. 30.7. (Christiane
Olivier) je 21.30
Torsten Schlosser
Fr. 3.7.
Gratis-Comedy
Fr. 3.7., Sa. 4.7., Fr. 10.7., Sa. 11.7., Fr.
17.7., Sa. 18.7., Fr. 24.7., Sa. 25.7., Fr.
31.7. je 22.00
Sylvia Brécko
Sa. 4.7.
Mirja Regensburg
Fr. 10.7.
Manuel Wolff
Sa. 11.7.
Hildegart Scholten
Fr. 17.7.
Travestie verkehrt
Sa. 18.7.
GoOld-Guys
Fr. 24.7.
Tanja Haller
Sa. 25.7.
Thomas Kreimeyer
Fr. 31.7.
Kasalla
Mi. 1.7.
Sommerlaunen II: Felix Oliver Schepp,
Kristina Kruttke
Do. 2.7., Fr. 3.7.
Helmut Schleich
Sa. 4.7.
Philipp Weber
Mi. 8.7.
Roberto Capitoni
Fr. 10.7.
Jens Neutag
Sa. 11.7.
Masurs Varietéspektakel
Di. 14.7. bis Sa. 18.7., So. 19.7. 17.00, Di.
21.7. bis Sa. 25.7., Di. 28.7. bis Fr. 31.7.
COMEDIA
0221 888 77 222
Stadt Land Baum
Mi. 1.7., Do. 2.7. je 10.30
Weiße Lilien
Fr. 3.7., Sa. 4.7., Mo. 6.7., Di. 7.7. je 19.30
In the between
Sa. 11.7. 20.00
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
The Cat Pack – Sekt and the City II
Mi. 15.7.
Michl Müller
Do. 16.7.
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 280 280, Beginn 20.00 Uhr
The Rocky Horror Show
Mi. 8.7. bis Fr. 10.7., Sa. 11.7. 15.00 u.
20.00, So. 12.7. 14.00 u. 19.00, Di. 14.7.
bis Fr. 17.7., Sa. 18.7. 15.00 u. 20.00, So.
19.7. 14.00 u. 19.00
Yamato – The Drummers of Japan
Di. 21.7. bis Fr. 24.7., Sa. 25,7. 16.00 u.
20.00, So. 26.7. 15.00 u. 19.00
Béjart Ballet Lausanne
Di. 28.7. bis Fr. 31.7.
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
Toutou
Mi. 1.7. bis Sa. 4.7., So. 5.7. 17.00 u.
20.00, Di. 7.7. 17.00, Mi. 8.7. bis Fr.
10.7., Sa. 11.7. 17.00 u. 20.00, So. 12.7.
17.00 u. 20.00
THEATER IM BAUTURM
0221 52 42 42, Beginn 20.00 Uhr
3.7. Christine Westermann
Theater-Kalender Köln-Bonn
Kasalla
Us der Stadt met K Konzert
MI 1.7.
Kasalla ist aus Köln nicht mehr wegzudenken! Ihre Songs sind frisch, spannend und auf
kein Genre festgelegt. Alles ist erlaubt – Hauptsache Kölsch! Auch ihr neues Rock-Album
trifft den Zeitgeist und das Lebensgefühl der jüngeren Generationen.
Sommerlaunen
Felix Oliver Schepp trifft Kristina Kruttke Kabarett
DO 2.7.
Zwei Künstler – ein Abend voller Musik! Binnen Sekunden singen und spielen sich die beiden in die Herzen des Publikums. Lassen Sie sich in einen skurril-poetischen Kosmos voll
von wortwitziger Doppeldeutigkeit und weltrettender, abstruser Theorien entführen!
Christine Westermann
Da geht noch was – Mit 65 in die Kurve Lesung
FR 3.7.
Es gibt den Moment, in dem man erschrocken feststellt: Mensch, ich bin alt. Mit 64
Jahren kann nicht mehr viel kommen, dachte Christine Westermann, als sie das Buch
begann. Und war überrascht, welche Entwicklungen sich unverhofft auftaten…
Helmut Schleich
Ehrlich Kabarett
SA 4.7.
Helmut Schleich vertraut Ihnen exklusiv seine pointiert-satirischen Einblicke zu wichtigen
Vertrauensfragen an und fühlt dabei den mächtigen Vertrauensvampiren zwischen
Bayern, Berlin und Brüssel auf die Zähne.
Evi & das Tier
Mi. 8.7., Fr. 10.7.
Martin Zingsheim
Do. 9.7.
Montgomery Clift
Sa. 11.7., Mi. 29.7.
Zillgens, Schnitzler
Mi. 15.7.
Werner Brix
Do. 16.7., Sa. 18.7.
Mario Lanza
Fr. 17.7.
Jonas Gruber
Mi. 22.7., Sa. 25.7.
Lolita
Do. 23.7., Fr. 31.7.
Spokenwordsclub
Fr. 24.7.
Bonjour Kathrin
Do. 30.7.
Phillip Weber
DURST - Warten auf Merlot Kabarett
MI 8.7.
Der Mensch soll am Tag 1,5 Liter trinken. Die Frage ist nur: Was? Philipp Weber, Deutschlands
radikalster Verbraucherschützer, hat sich mit Leib und Magen Ihrem Wohl verschrieben. Da
über Ernährung schon gesprochen wird, über Sex viel zu viel, widmet er sich nun dem Durst.
Roberto Capitoni
Italiener weinen nicht! Comedy
FR 10.7.
Nach diesem Abend wissen Sie was Italiener meinen, wenn Sie Ihnen „Betonschuhe in
Einheitsgrößen“ anbieten und dass vorpubertäre Töchter auf der ganzen Welt ihre Väter
in den Wahnsinn treiben. Italiener weinen eben doch!
Jens Neutag
Das Deutschland Syndrom Kabarett
SA 11.7.
Der Deutsche neigt zu skurrilen Verhaltensweisen. Von der Kanzlerin hat er die Schnauze
XQNNY¼JNVUKGCDGTƀGK²KIYKGFGT/KVUGKPGO7POWVIGJVGTPKEJVCWHFKG5VTC²GUQPFGTP
protestiert bequem per Online-Petition. Jens Neutag stellt eine waghalsige Diagnose!
Stephan Masurs Varietéspektakel 2015 DI. 14.7.- SA. 8.8.
Einmal um die Welt Varieté
Atemberaubende Luftartistik, Jonglage und tollkühne Akrobatik! Stephan Masur und
seine Artisten führen uns in die unterschiedlichsten Länder und lassen uns den Alltag
vergessen. Ein Programm für jung und alt, groß und klein!
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn 20.00 Uhr
Ladies Night – Ganz oder gar nicht
Fr. 17.7., Sa. 18.7.
Night Wash
Fr. 24.7.
Springmaus-Ensemble
Sa. 25.7.
Chin Meyer
Fr. 31.7.
MUSICAL DOME
01805 2001, Beginn 19.30 Uhr
We Will Rock You
Do. 9.7., Fr. 10.7., Sa. 11.7. 14.30 u.
19.30, So. 12.7. 18.00, Di. 14.7. bis Fr.
17.7., Sa. 18.7. 14.30 u. 19.30, So. 19.7.
14.30, Di. 21.7. bis Fr. 24.7., Sa. 25.7.
14.30 u. 19.30, So. 26.7. 14.30, Di. 28.7.
bis Fr. 31.7.
= Premiere
= choices-Empfehlung auf den
Auswahlseiten
15
TICKETS: 02 21 - 258 10 58
(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt
Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de
„eine Liebeserklärung
an das Kino“
Darren Aronofsky
„grandiose Filmsatire“
FAZ
„Ein herausragender Film“
Die Zeit
Rundgang
2015
Ausstellungen
Filmprogramm
Performances
16. Juli, 18 Uhr
Eröffnung
17. bis 19. Juli
14 –22 Uhr
Filzengraben 2
EIN FILM VON
JAFAR PANAHI
Ab 23. Juli im Kino
www.taxi.weltkino.de
/Taxi.DerFilm
www.khm.de
16
Metropolis
Rex am Ring
OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Turistarama
27. Jhg. | Juli 2015
MEN & CHICKEN
www.choices.de
EIN FILM VON ANDERS THOMAS JENSEN
www.menandchicken-derfilm.de
17
ab 2.7. im Kino
Mit
.de beginnt die Filmwoche
18
Mein
Me
eiinn Lesezeichen
Film-ABC
Vorspann
KULTUR.KINO.KÖLN.
27 Jhg. I Juli 2015
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
25.6.
2.7.
9.7.
28
Am grünen Rand der Welt
32
Amy
38
Antboy – Die Rache der Red Fury
39
Ant-Man
24
Atlantic.
39
Bad Luck
39
Becks letzter Sommer
38
Big Business – Außer Spesen nichts gewesen
24
Das fehlende Grau
28
Den Menschen so fern
39
Desaster
38
Die Liebe seines Lebens
X
28
Dior und ich
X
38
Duff – Hast du keine, bist du Eine!
39
Entourage
X
28
Escobar – Paradise Lost
X
38
Freistatt
38
Für immer Adaline
25
Gefühlt Mitte Zwanzig
24
Heil
30
Ich seh, Ich seh
X
38
Insidious: Chapter 3
X
39
It Follows
X
30
Kafkas Der Bau
X
16.7. 23.7.
X
X
X
X
X
Sieht ebenso gerne Filme von Männern wie von Frauen: Christian Meyer
X
X
X
Zu wenige Filme von Frauen
X
X
X
X
X
X
30.7.
X
Kartoffelsalat
X
30
Las Insoladas – Sonnenstiche
24
Liebe auf den ersten Schlag
38
Magic Mike XXL
32
Mama gegen Papa – Wer hier verliert, gewinnt
38
Marry Me!
X
35
Men & Chicken
X
38
Minions
X
32
Señor Kaplan
38
Strange Magic
20
Taxi Teheran
38
Ted 2
39
Terminator: Genisys
39
Tokyo Tribe
39
Underdog
30.7.
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Verliebt, verlobt, verloren
32
Worst Case Scenario
„Magic Mike XXL“ – kurz MMXXL, verspricht der Sommerhit in den Kinos zu
werden. Zumindest für das weibliche Publikum. Oder einen Teil davon, denn
der klassische Frauenfilm ist das kurzweilige Stripper-Drama, das als Sequel zu
Steven Soderberghs „Magic Mike“ abermals mit dem meist spärlich bekleideten
Channing Tatum in die deutschen Kinos kommt, nun auch nicht. Aber, Frauenfilm ... was ist das eigentlich? „Sex and the City“, „Grüne Tomaten“, „We Need
to Talk About Kevin“ oder Filme von Helke Sander? Das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund / Köln (IFFF) definiert sein Programm einerseits über
Frauenthemen, andererseits über die Produktionsseite, das heißt: Es zeigt Filme
von Frauen. Filme für Frauen benötigen kein Refugium wie das Frauenfilmfestival – es gibt viele „Frauenfilme“ und es gibt viele Kinogängerinnen, die sie sich
ansehen. Anders sieht es da bei den Filmen von Frauen aus, denn hier herrscht
im Gegenteil ein sehr großes Ungleichgewicht. Darauf hat eine im Herbst 2012
vorgelegte Studie aufmerksam gemacht. Beim Kinodokumentarfilm findet man
noch 31 % weibliche Filmemacher, beim Kinospielfilm nur noch 22 % (nur 10%
Regisseurinnen bei den großen Produktionen). Beim Fernsehen sieht es noch
schlechter aus: In der Hauptsendezeit kommen nur noch 11 % der Serien und
Spielfilme von Frauen. Dies ist umso fragwürdiger, da unter den Absolventen
eines Regiestudiums an den Filmschulen 42 % Frauen sind.
Die Zahlen haben vor anderthalb Jahren zur Gründung des Vereins ProQuote
Regie geführt. Der Verein setzt sich für eine paritätische Vergabe von Regieaufträgen ein. Mit der Frage nach den Hintergründen für die Schieflage im
Regiefach hat sich vor einigen Wochen in Köln auch eine Diskussionsveranstaltung auseinandergesetzt. In der Aula der Kunsthochschule für Medien Köln
diskutierten Kölner Filmemacherinnen, Produzentinnen, Redakteurinnen und
weitere Akteurinnen aus der Filmszene über mögliche Ursachen dieser Fehlentwicklung. Konsens auf dem Podium war, dass eine Quote nicht auf Kosten
der Qualität gehen dürfe. Doch erst einmal müsse es darum gehen, Frauen
überhaupt zu ermutigen, sich auch tatsächlich in das Berufsfeld zu begeben,
denn man könne ja erst paritätische Vergaben sinnvoll durchsetzen, wenn sich
genügend Frauen in den Wettbewerb begeben würden. Viele würden leider
schon früh vor der „freien Wildbahn“ und auch vor den Risiken der Innovation
zurückschrecken. Ein weiteres Problem sah man darin, dass sich ein männlich
dominiertes System reproduziere, auch wenn Frauen dort ihre Positionen hätten. Denn das System stärke nur diejenigen Frauen, die dort hinein passten.
Aber „der andere Blick“ sei gerade beim gegenwärtigen Normierungswahn besonders wichtig.
International sieht die Situation übrigens nicht anders aus: Von den knapp vierzig Filmen, die im Juli in unsere Kinos kommen, sind lediglich zwei, also nur 5
Prozent, von Regisseurinnen. Die deutsche Coming-of-Age-Komödie „About a
Girl“ war ebenfalls für den Juli angesetzt, wurde aber kurzfristig in den August
geschoben. Doch auch die wurde geschrieben und inszeniert von Männern.
X
Unknown User
30
Der andere Blick
X
X
X
CHRISTIAN MEYER
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
19
.de
Mein
Mei
ei n Lesezeichen
choice of choices
Widerstand mit einem Lächeln im Gesicht: Regisseur Jafar Panahi am Steuer
In den eigenen vier Türen
„Taxi Teheran“ von Jafar Panahi
Filme?
 Politische
[email protected]
Ein mit Berufsverbot belegter Regisseur dreht einen Film im Taxi.
C Tragikomischer Querschnittsfilm
Das Prinzip des Films ähnelt dem Film „Ten“ (2002) von Abbas Kiarostami, dem
Landsmann und Lehrer von Jafar Panahi: Panahi sitzt am Steuer eines Taxis
und fährt durch Teheran. Es steigen Gäste ein und wieder aus, zuweilen fahren mehrere Gäste mit, die sich untereinander nicht kennen. Sie teilen sich
ein Stück weit das Taxi, so wie es in vielen Entwicklungsländern üblich ist. Sie
unterhalten sich miteinander, reden auch mit dem „Taxifahrer“, den einer
sogar als den berühmten Regisseur erkennt. Zwei Frauen mit einem Goldfisch,
ein Verletzter und eine mit Panahi befreundete Anwältin steigen ein, und
zwischendurch muss der Regisseur seine Nichte von der Schule abholen.
Gefilmt wird mit zwei kleinen Kameras, die am Armaturenbrett befestigt sind,
zusätzlich kommt die Kamera der kleinen Nichte zum Einsatz. Aus dem
durchweg inszenierten Material – „Taxi“ ist keine Dokumenation“ – hat
Panahi einen Querschnittsfilm editiert, in dem das Private und das Politische
quer durch die gesellschaftlichen Schichten diskutiert wird.
Fanal des Widerstands
Auf der diesjährigen Berlinale war Jafar Panahis
‚kleiner‘ Film „Taxi“ zwischen den vielen großen
Dramen des Wettbewerbs schnell ein Favorit. Als
„Taxi“ dann tatsächlich den Goldenen Bären
gewann, stand ebenso schnell die Frage im Raum,
inwieweit der politische Kontext bei der Preisvergabe an den iranischen Film eine Rolle spielte.
Denn Jafar Panahi ist nicht irgendein Regisseur,
und die Berlinale hat schon länger ein besonderes Verhältnis zu dem
Filmemacher: Im Jahr 2006 lief hier sein ungewöhnlicher Fußballfilm
„Offside“ und gewann den Silbernen Bären. Im Jahr 2009 unterstütze Panahi
die Grüne Bewegung im Iran, Anfang 2010 wurde er verhaftet und verbrachte drei Monate im Gefängnis. Weil er einen eigenen Anwalt forderte, ging er
in Hungerstreik. Nach internationalen Protesten und der Zahlung einer
Kaution von 200.000 Dollar kam er bis zum Prozess frei. 2010 wurde der
Regisseur dann zu sechs Jahren Haft und 20 Jahren Berufs- und Ausreiseverbot verurteilt. Die Berlinale hat ihn daraufhin 2011 in die WettbewerbsJury eingeladen. Sein Stuhl blieb bis zuletzt leer, die Aufsehen erregende
Aktion verschaffte Panahi und seiner Situation aber eine weltweite Aufmerksamkeit. Nach dem Urteil im Iran hat Panahi trotzdem unter den widrigen
Bedingungen des Berufsverbots und seiner vorläufig als Hausarrest vollzogenen Haftstrafe zwei Filme in den eigenen vier Wänden gedreht, die wie nun
auch „Taxi“ auf unterschiedlichsten Wegen außer Landes gebracht und auf
internationalen Festivals gezeigt wurden: „This Is Not a Film“ von 2011 lief in
Cannes und entfaltet anhand eines gewöhnlichen Tages im Leben des unter
Hausarrest stehenden Panahi einen dokumentarischen Diskurs über Meinungsfreiheit und die Angst vor Verfolgung. Im Jahr 2013 folgte mit „Pardé“
Panahis erster Spielfilm seit „Offside“. Auch „Pardé“ lief 2013 in Berlin im
Mit
.de beginnt die Filmwoche
Wir freuen uns auf Post.
Wettbewerb und gewann dort den Silbernen Bären. Der Film erzählt in teils surrealen, traumähnlichen Szenarien von einem Schriftsteller, der sich in einem
Haus verschanzt hat und schließlich eine mysteriöse Besucherin empfängt.
Irgendwann taucht auch in diesem Film Jafar Panahi als Jafar Panahi auf.
Guter Film in schlechten Zeiten
Auch in „Taxi“ spielt Panahi sich selbst. In seinem neuen Film wagt er sich
aber erstmals mit der Kamera vor die Tür, und es sind zunächst auch schlicht
die Bilder von den Straßen Teherans, die einen fesseln: Wir sehen den Alltag
in einem Land, dessen Alltag für uns hinter dem politischen Drama des
Landes weitgehend verschwindet. Im Inneren des Taxis schleichen sich durch
die Gespräche nur langsam die Themen des Films ein: politischer Widerstand, Repression, Überwachung, Zensur. Mehrmals klettert der Film auf die
Metaebene des Filmemachens: Ein erstes Mal, wenn ein Fahrgast den Fahrer
erkennt und ihm zu seinen Filmen gratuliert, um
ihm kurz darauf DVD-Raubkopien anzubieten. Ein
ZUR PERSON
Der iranische Regisseur
weiteres – und dies ist unverkennbar einer der
Jafar Panahi wurde 2010
Höhepunkte des Films – wenn seine kleine Nichte
zu sechs Jahren Haft
von einem Filmprojekt in der Schule erzählt: Die
und 20 Jahren Berufsiranischen Gebote für das Filmemachen, die die
verbot verurteilt. Trotzdem dreht er weiter
Lehrerin im Unterricht vorgibt (und die natürlich
Filme und wird regelmädie gleichen Gebote bzw. Verbote sind, mit denen
ßig auf internationalen
auch Panahi zu kämpfen hat), zerlegt sie mit entFestivals gefeiert.
waffnend kluger, kindlicher Dialektik. Bei aller
Tragik der Situation und tiefe der Diskussion: Es ist die große Kunst Panahis,
dass er von all dem mit Leichtigkeit und Humor erzählt. Der Film ist ein Fanal
des Widerstands und der Hoffnung, der seinen Widersachern trotz aller
Gefahr mit einem Lächeln im Gesicht entgegentritt. Es ist daher kaum möglich, diesen Film, der eine Geste des Widerstands ist, nur als Film zu sehen
(vor allem, weil der Film am Schluss in einem unauflösbaren, augenzwinkernden Widerspruch auch wieder so ein Statement wie „This Is Not a
Movie“ verkündet). Insofern spielte bei der Preisvergabe auf der Berlinale
natürlich der Kontext eine Rolle. Doch ebenso liegen die Qualitäten des Films
auf der Hand. Dass muss man erst einmal schaffen – ein solches Thema
unter solchen Bedingungen dermaßen unterhaltsam, locker und zugleich
klug zu verhandeln. „Taxi Teheran“ ist ein guter Film in schlechten Zeiten.
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1x2 Karten für das OFF Broadway auf choices.de
TAXI TEHERAN Berlinale 2015: Goldener Bär
IRN 2015 - Komödie - 86 Min - o. Altersb. - Regie: Jafar Panahi
mit: Jafar Panahi, Hana Saeidi
Start: 23.7.
Cinenova, Odeon, OFF Broadway
20
Mein
Me
eiinn Lesezeichen
Kölner Kritikerspiegel
Juli 2015
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Herausragend Taxi Teheran
von
J. Panahi
Sebastian
Ko
WDR
1 LIVE
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
(Urlaub)
Taxi Teheran
von
J. Panahi
Men &
Chicken
von
A. T. Jensen
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Sven von
Reden
StadtRevue
Taxi Teheran
von
J. Panahi
Taxi Teheran
von
J. Panahi
Taxi Teheran
von
J. Panahi
Freistatt
Ich seh, Ich
von
seh
M. Brummund von V. Franz
und S. Fiala
It Follows
von
D. R. Mitchell
Amy
von
A. Kapadia
Bad Luck
von
Bemerkenswert
Amy
von
A. Kapadia
Best of
Comedy
Men &
Chicken
von
A. T. Jensen
Men &
Chicken
von
A. T. Jensen
Worst Case
Scenario
von
F. Müller
Best of
Drama
Gefühlt Mit- Taxi Teheran
te Zwanzig
von
von
J. Panahi
N. Baumbach
Ich seh, Ich
seh
von V. Franz
und S. Fiala
Am grünen
Rand der (...)
von
T. Vinterberg
Besondere
Erwähnung
Die Liebe
Underdog
seines Lebens von
von
K. Mundruczó
J. Teplitzky
Amy
von
A. Kapadia
Señor Kaplan Ich seh, Ich
von
seh
A. Brechner
von V. Franz
und S. Fiala
Am grünen
Rand der
Welt von
T. Vinterberg
Am grünen
Rand der
Welt von
T. Vinterberg
Ich seh, Ich
seh
von V. Franz
und S. Fiala
Underdog
von
K. Mundruczó
Verena
Lueken
FAZ
Lars-Olav
Daniel
Kothenschulte Beier
Spiegel
Frankfurter
Rundschau
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
(Urlaub)
Amy
von
A. Kapadia
Taxi Teheran
von
J. Panahi
Taxi Teheran
von
J. Panahi
Taxi Teheran
von
J. Panahi
It Follows
von
D. R. Mitchell
Liebe auf den
ersten Schlag
von
T. Cailley
Ich seh, Ich
seh
von V. Franz
und S. Fiala
Liebe auf den
ersten Schlag
von
T. Cailley
Heil
von
D. Brüggemann
Gefühlt Mitte
Zwanzig
von
N. Baumbach
Underdog
von
K. Mundruczó
Christian
Meyer
choices
Kultur.Kino.Köln.
Men &
Chicken
von
A. T. Jensen
Underdog
Underdog
Am grünen
von
von
Rand der Welt
K. Mundruczó K. Mundruczó von
T. Vinterberg
Duff – Hast
du keine, bist
du Eine!
von A. Sandel
Den MenFreistatt
Heil
schen so fern von
von
von
M. Brummund D. Brüggemann
D. Oelhoffen
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
25.6. 19 Uhr DAS GOLDDORF, Filmforum
Dokumentation über Flüchtlinge in einem kleinen bayerischen Dorf
2.7.-5.7. 7. KÖLNER KINO NÄCHTE, diverse Orte
Üppiges Sonderprogramm mit 50 Vorstellungen an 16 Spielorten, s.S. 34
25.6. 20 Uhr ANSICHTEN EINES CLOWNS, Auferstehungskirche Buchforst
Rahmen der ‚Hommage à Heinrich Böll‘, Eintritt frei
3.7. 17 Uhr THE VIRGIN OF LIVERPOOL, Domforum
Britische Komödie um eine vermeintlich Wunder vollbringende Marienstatur
26.6. 18.20 / 20.15 / 21.45 HOMOCHROM ZUM COLOGNEPRIDE, Filmforum
Drei Filme: Der Kreis (18.20 Uhr), Das Gezeiten (20.15 Uhr) und Boy Meets
Girl (21.45)
3.7. 19.30 Uhr NAOKOS LÄCHELN, Domforum
Murakami-Verfilmung aus dem Jahr 2010
4.7. 20 Uhr DER MIETER, Filmclub 813
Der Klassiker von Roman Polanski zum 60. Geburtstag von Isabelle Adjani
26.6. 21.30 Uhr RAMMBOCK / OTTO OR UP WITH DEAD PEOPLE, Filmhaus
Zweimal Zombies in Berlin von Marvin Kren und Bruce LaBruce
27.6. 18 Uhr MAMA GEGEN PAPA, Cinenova
Preview der Scheidungskomödie von Martin Bourboulon, s.S. 32
„Rammbock“
4.7. 21 Uhr ZOMBIE-DOUBLE FEATURE, Filmhaus
Klassiker („Night of the Living Dead“) meets Trash (“Zombies unter
Kannibalen“)
„Ever“, Foto: Josh Beck
28.6. 17 Uhr MEN & CHICKEN, Cinenova
Preview der Schwarzen Komödie von Anders T. Jensen („Adams Äpfel“), s.S. 35
8.7. 14.30 MAMA GEGEN PAPA, Odeon
Seniorenkino zeigt eine Preview der französischen Scheidungskomödie, s.S. 32
30.6. 20 Uhr MODEST RECEPTION – DIE MACHT DES GELDES, Off Broadway
Allerweltskino zeigt einen Film des Iraners Mani Haghighi
8.7. 20 Uhr DIE FRAU MIT DER KAMERA, Filmforum
Porträt über die Fotografin Abisag Tüllmann, in Anwesenheit der Regisseurin
ab 1.7. CINENOVA OPEN AIR, Cinenova Biergarten
Arthaus-Filme der letzten Monate und Specials
10.7 20 Uhr ART GIRLS, Filmclub 813
Erstaufführung in Anwesenheit des Regisseurs Robert Bramkamp
1.7. 18.20 MIRCO, Filmforum
Doku über drei Transgender-Menschen
12.7. 17 Uhr GEFÜHLT MITTE ZWANZIG, Cinenova
Preview der neuen Komödie von Noah Baumbach („Greenberg“, „Frances Ha“)
12.7. 20 Uhr EIN MÖRDERISCHER SOMMER, Filmclub 813
Jean Beckers Drama von 1983 zum 60. Geburtstag von Isabelle Adjani
1.7. 19.30 Uhr LIFE IN STILLS – LEBEN IN BILDERN, Domforum
Dokumentarfilm von Tamar Tal und Ben Peter
„Modest Reception“
„The Raid 2“
1.7. 20 Uhr FREISTATT, Off Broadway
Preview in Anwesenheit von Regisseur u. Hauptdarsteller, s.S. 38
15.7. 21 Uhr DIE NONNE VON VERONA, Filmhaus
Sex & Crime in einem mittelalterlichen Kloster
1.7. 20 Uhr DANCING ARABS – MEIN HERZ TANZT, Filmpalette
Jugenddrama über einen Palästinenser an einer Eliteschule in Jerusalem
24.7. 19.15 EVER, Filmforum
Romantik-Drama zum 3-jährigen Jubiläum der lesbischen Filmreihe
1.7. 21 Uhr DEAD HEAT, Filmhaus
Kurzweilige Genremischung aus Cop-, Zombie- und Reanimator-Motiven
von 1988
24.7. 21 Uhr THE RAID & THE RAID 2, Filmhaus
Indonesische Ausnahme-Action im Double-Feature
26.7. 17 Uhr SLOW WEST, Cinenova
Preview des Westerns mit Michael Fassbender
1.7. 19.45 WE CAN BE GAY TODAY – BALTIC PRIDE 2013, Filmforum
Doku über LGBT-Menschen in Litauen, anschließend Diskussion
27.7. 21 Uhr SLOW WEST, Off Broadway
Preview des Westerns mit Michael Fassbender
1.7. 21.30 Uhr PRIDE, Filmforum
Britische schwullesbische Komödie zum ColognePride
„Art Girls“
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
21
„Slow West“
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SLOW WEST (O.m.U.)
NEUSTARTS
MEN & CHICKEN
Ab 30.7.
FR 2014, R: John Maclean, D: Kodi Smit-McPhee u.a.
Ab 2.7.
DK 2014, R: Anders Thomas Jensen, D: Mads Mikkelsen u. a.
ua.
Acht Jahre nach der skurrilen Krimikomödie „Adams Äpfel“ tut sich Regisseur Anders Thomas Jensen wieder mit Mads Mikkelsen zusammen.
Jensen erzählt in dieser schwarzen Komödie die Geschichte zweier
grundverschiedener Brüder, die nach dem Tod ihres Vaters erfahren,
dass sie adoptiert wurden. Auf der Suche nach ihrem wahren Erzeuger
kommen die beiden der Geschichte ihrer Verwandten näher...
DEN MENSCHEN SO FERN (O.m.U.)
TAKEOFF-PREVIEW AM MONTAG, 27. JULI UM 21.00 UHR
Ende des 19. Jahrhunderts macht sich der 17-jährige schottische Aristokraten-Sohn Jay Cavendish auf in den Wilden Westen Amerikas, um seine verlorene Liebe aufzuspüren. Denn Rose musste mit ihrem Vater aus
Schottland fliehen. Anstatt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten
nun ihre Freiheit zu genießen, müssen Vater und Tochter stetig um ihr
Leben bangen, da ein Kopfgeld auf die beiden ausgesetzt wurde.
Ab 9.7.
FR 2014, R: David Oelhoffen, D: Viggo Mortensen, Reda Kateb u.a.
Donnerstag 2. Juli bis Sonntag 05. Juli
Donnerstag, 2. Juli, 21.00 Uhr
Start Kaurismäki Retrospektive in
Zusammenarbeit mit dem Institut Français
LA VIE DE BOHÈME (O.m.U.)
FR, DE, SE, FI 1992, Regie: Aki Kaurismäki
TAKEOFF-PREVIEW AM FREITAG, 3. JULI UM 21.00 UHR
Eine Albert-Camus-Verfilmung, die kongenial existentialistische Strenge
mit Genre-Mythen verschränkt. Das Drama um einen Lehrer, der einen
zum Tode Verurteilten zur Polizeistation begleiten soll, wurde 2014 bei
den Internationalen Filmfestspielen in Venedig mit dem SIGNIS-Award
ausgezeichnet.
Freitag, 3. Juli, 21.00 Uhr
takeOFF-Preview in Zusammenarbeit mit dem Allerweltskino
AMY (O.m.U.)
I HIRED A CONTRACT KILLER (O.m.U.)
FI, GB, DE, SE 1990, Regie: Aki Kaurismäki
Ab 16.7.
US 2015, R: Asif Kapadia, D: Janis Winehouse, Mark Ronson u. a.
ua.
LOIN DES HOMMES – DEN MENSCHEN SO FERN (O.m.U.)
FR 2014, Regie: David Oelhoffen
Samstag, 4. Juli, 22.30 Uhr
Meine Kinonacht mit Regisseur Ali Samadi Ahadi
AKI KAURISMÄKI RETROSPEKTIVE
2.7.,
21.00 Uhr
LA VIE DE BOHÈME
4.7.,
22.30 Uhr
I HIRED A CONTRACT KILLER
7.7.,
Amy Winehouse war eine der schillerndsten Figuren der Popmusik. Ihr
früher Tod schockierte die Musikwelt. Ausgestattet mit einer phänomenalen Soulstimme konnte die sechsfache Grammy-Gewinnerin wie
keine zweite ihren Liebeskummer in Melodien und Worte kleiden.
19.30 Uhr
21.15 Uhr
CRIME AND PUNISHMENT
CALAMARI UNION
14.7., 19.30 Uhr
21.00 Uhr
SCHATTEN IM PARADIES
HAMLET GOES BUSINESS
TAXI TEHERAN (O.m.U.)
21.7., 19.30 Uhr
21.00 Uhr
ARIEL
LENINGRAD COWBOYS GO AMERICA
28.7., 19.30 Uhr
21.00 Uhr
DAS MÄDCHEN AUS DER
STREICHHOLZFABRIK
TATJANA
19.30 Uhr
21.15 Uhr
LENINGRAD COWBOYS MEET MOSES
WOLKEN ZIEHEN VORÜBER
Ab 23.7.
IR 2015, R: Jafar Panahi
ua.
4.8.,
So verdient wie die Auszeichnung von Jafar Panahis „Taxi“ war seit
langem kein Gewinner des Goldenen Bären. Und das hat nichts mit der
politischen Situation im Iran oder der eingeschränkten Freiheit des
Regisseurs zu tun, sondern ausschließlich mit künstlerischen Gründen.
11.8., 19.30 Uhr
21.15 Uhr
JUHA
DER MANN OHNE VERGANGENHEIT
18.8., 19.30 Uhr
21.00 Uhr
LICHTER DER VORSTADT
LE HAVRE
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NEUSTARTS
KIDSKINO
Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr
DIOR UND ICH
Seit 25.6.
FR 2014, R: Frédéric Tcheng, Dokumentation
ua.
Die Fashion Dokumentation DIOR UND ICH gewährt nie gesehene, private Einblicke in die vielschichtige Welt des Modehauses Dior und einen
einmaligen Blick hinter die Kulissen während der nur zweimonatigen
Entstehung der ersten Haute Couture Kollektion des neu ernannten
Chefdesigners Raf Simons.
AM GRÜNEN RAND DER WELT
Samstag, 04. Juli & Sonntag, 05. Juli
EIN GRIECHISCHER SOMMER
GR, FR 2011, Regie: Olivier Horlait
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Samstag, 11. Juli & Sonntag, 12. Juli
TONY 10
NL, BE, DE 2010, Regie: Mischa Kamp
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Ab 16.7. Samstag, 18. Juli & Sonntag, 19. Juli
GB 2015, R: Thomas Vinterberg, D: Carey Mulligan u.a.
WEISSHAUS-PREVIEW (O.m.U) AM SAMSTAG 4.7. UM 20.00 UHR
Stilsicher inszeniert der ehemalige dänische „Dogma“-Regisseur Thomas Vinterberg den romantisch-viktorianischen Klassiker des englischen Romanciers Thomas Hardy. In seiner werkgetreuen Adaption
des leidenschaftlichen Epos, in dessen Mittelpunkt das Schicksal einer
unabhängigen Gutsherrin steht, zeigt eine kraftvolle Carey Mulligan als
moderne Heldin unverbrauchtes, eindringliches Schauspiel.
SEÑOR KAPLAN
Samstag, 27. Juni & Sonntag, 28. Juni
DER KLEINE NICK MACHT FERIEN
FR 2014, Regie: Laurent Tirard
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
WINNETOUS SOHN
DE 2015, R: André Erkau
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Samstag, 25. Juli & Sonntag, 26. Juli
DER KLEINE RABE SOCKE
DE 2012, Regie: Ute von Münchow-Pohl, Sandor Jesse
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Samstag, 01. August & Sonntag, 02. August
OTTO IST EIN NASHORN
DK 2013, Regie: Kenneth Kainz
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Ab 16.7. Donnerstag 2. Juli bis Sonntag 05. Juli
UR, DE 2014, R: Alvaro Brechner, D: Héctor Noguera u.a.
ua.
Donnerstag, 2. Juli, ǽȂȂDzǼǺ - GRIECHENLAND
18.00 Uhr
METEORA (O.m.U.)
GR, DE 2012, Regie: Spiros Statoulopoulos
20.00 Uhr, Meine Kinonacht mit Christine Westermann
Auf seine alten Tage will der als Kind von Polen nach Montevideo
geflüchtete Jacob Kaplan noch in die Geschichtsbücher eingehen.
Inspiriert von den Taten eines Simon Wiesenthal heftet er sich auf
die Fersen eines geheimnisvollen Deutschen, den er für einen in
Uruguay untergetauchten Nazi hält.
TRUE STORY – SPIEL UM MACHT
Ab 6.8.
US 2015, R: Rupert Goold, D: Jonah Hill, James Franco u.a.
ALEXIS SORBAS
US 1964, Regie: Michael Cacoyannis
22.45 Uhr
A BLAST - AUSBRUCH
GR, DE 2014, Regie: Syllas Tzoumerkas
Samstag, 4. Juli, Meine Kinonacht mit Ute Wegmann
15.00 Uhr, KidsKino – Griechenland
EIN GRIECHISCHER SOMMER
GR, FR 2010, Regie: Olivier Horlait
20.00 Uhr, Weisshaus-Preview in Zusammenarbeit mit der FilmSociety
FAR FROM THE MADDING CROWD - AM GRÜNEN RAND DER WELT
GB, US 2015, Regie: Thomas Vinterberg
James Franco mimt in „True Story“ von Regisseur Rupert Goold einen
skrupellosen Mörder, der auf der Flucht die Identität eines Journalisten
annimmt und diesen dann für seine Zwecke einspannt.
Sonntag, 5. Juli
15.00 Uhr, KidsKino – Griechenland
EIN GRIECHISCHER SOMMER
GR, FR 2010, Regie: Olivier Horlait
Film-Kritik
Unkonventionelle Annäherung: Madeleine (Adèle Haenel) und Arnaud (Kévin Azaïs)
Nazi Sven Stanislavski (Benno Fürmann) startet seine Brachial-Offensive
Apokalypse jetzt!
Angriff!
„Liebe auf den ersten Schlag“ von Thomas Cailley
„Heil“ von Dietrich Brüggemann
Die schlagfertige Madeleine macht es Arnaud nicht leicht.
C Überraschend andere Comic-of-Age Romanze
Ein Schwarzer Buchautor wird zum Spielball der Interessengruppen.
C Brachiale Nazi-Komödie
Arnaud lernt die toughe Madeleine auf ungewöhnlichem Weg kennen: Bei einer
Anwerbeaktion der Armee muss er mit ihr kämpfen. Im Gegensatz zu ihm ist
Madeleine tatsächlich auf einem Survivaltrip, denn sie glaubt, dass die Apokalypse naht. Er findet sie faszinierend, doch sie lässt ihn abblitzen. Als beide in
einem Ferienlager der Armee landen, müssen sie miteinander klarzukommen. Und
plötzlich steht auch noch die Apokalypse vor der Tür! Cailleys ungewöhnliches
Teenager-Debüt hat in Frankreich zahlreiche Preise abgeräumt, und man kann
sich tatsächlich nur freuen über so viel Mut, ein Coming-of-Age-Drama auf diese
Art zu erzählen. Nicht nur die weibliche Hauptfigur ist ungewöhnlich, auch die
mäandernde Dramaturgie ist jenseits der gängigen Formeln. CHRISTIAN MEYER
Nach seiner ästhetisch sehr formalen Abrechnung mit christlichem Extremismus
in „Kreuzweg“ widmet sich Dietrich Brüggemann in „Heil“ allem anderen:
Neonazis inklusive der Hipstervariante Nipster, Verfassungsschutz, Politik, Polizei,
Medien – in der filmisch konträr zu „Kreuzweg“ angelegten Groteske bekommt
jeder sein Fett weg. Dass bei einer derart brachialen Methode nicht nur feine
Skulpturen geschnitzt werden, ist klar. Brüggemann schreddert laut tönend
durch den bundesrepublikanischen Irrsinn und lässt einen Schwarzen mit
Gedächtnisschwund zum Aushängeschild einer modernen Nazitruppe werden,
während der Verfassungsschutz den Umsturz finanziert und die Medienwelt
den Ereignissen hinterher hechelt. Unzählige Cameoauftritte von Andreas Dresen bis zu Brüggemann selbst würzen diese Groteske.
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 2 Karten, Plakat und Strandtuch bis zum 5.7. auf choices.de
LIEBE AUF DEN ERSTEN SCHLAG César 2015: Bester Debütfilm
F 2014 - Drama / Lovestory - 98 Min - ab 12 J. - Regie: Thomas Cailley
mit: Adèle Haenel, Kévin Azaïs, Antoine Laurent
HEIL
Start: 2.7.
D 2015 - Komödie / Satire - Regie: Dietrich Brüggemann
mit: Benno Fürmann, Daniel Zillmann, Jerry Hoffmann
Start: 16.7.
Cinenova, Odeon
Alexandra (Thekla Reuten) schürt Fettahs Sehnsucht
Verzweifelte Verführerin (Sina Ebell)
Das Sehnen
Heul doch!
„Atlantic.“ von Jan-Willem van Ewijk
„Das fehlende Grau“ von Nadine Heinze & Marc Dietschreit
Ein Marokkaner schnappt sich sein Surfbrett und folgt seinem Freiheitsstreben.
C Poetisches Drama über eine Sinnsuche
Eine persönlichkeitsgestörte Frau wird zur sadistischen Männerfalle.
C Ungeschöntes Drama über eine tragisch verlorene Seele
„Europa. Du kommst, und du gehst“, flüstert Fettah (Fettah Lamara) aus dem
Off. Der Marokkaner lebt vom Fischen und betreut Touristen aus Europa, die
im Sommer zum Surfen anreisen. Und die in Fettah ein schleichendes Fernweh wecken. Eine Niederländerin schürt die Sehnsucht, und der Marokkaner
beschließt, ihr mit dem Surfbrett über den Atlantik zu folgen. Das wundervoll
fotografierte und sinnlich erzählte Drama folgt dem Mann auf seinem Board,
lauscht, wie er sinniert über Sehnsucht, Aufbruch, Macht und Freiheit.
Rückblenden geben Einblicke in sein bisheriges Leben, von Heimat und Bindung. Und so ist dieser Film nicht nur ein Emigrationsdrama oder ein etwas
anderer Surferfilm. „Atlantic.“ ist nicht zuletzt ein wundervoll subtil inszeniertes Drama über Aufbruch und Abschied.
HARTMUT ERNST
Eine Frau begegnet Männern. In der Kneipe, im Hotel und in deren Wohnung.
Sie ist die Verführerin, mal ungeschminkt, mal aufgetakelt, begehrt von den
triebgesteuerten Männern. Auf deren Geilheit baut die Frau ihre Macht auf
und spielt Spielchen, mit denen sie sich mitunter selbst in Gefahr bringt.
Erinnerungsfetzen erzählen von Begegnungen der Protagonistin mit einem
Mädchen, von dem sie abgelehnt wird. Verschachtelt verweben Nadine
Heinze und Marc Dietschreit unschöne Begegnungen zwischen einer verlorenen Frau und erbärmlichen Männern. Die Story bleibt dünn und stagniert,
die Stärke des Films ist die Intensivität der Begegnungen, die mitunter in
langen Einstellungen schmerzlich zelebriert wird. Ungeschönte Momente
zwischen Verzweiflung, Machtspiel und Borderline.
HARTMUT ERNST
ATLANTIC. Filmfest. Niederlande 2013: Development Award, J.-W. v. Ewijk
DAS FEHLENDE GRAU
NL/B/D/M 2014 - Drama - 95 Min - o. Altersb. - Regie: Jan-Willem van Ewijk
mit: Fettah Lamara, Thekla Reuten, Mohamed Majid
Start: 25.6.
D 2014 - Drama - 79 Min - Regie: Nadine Heinze, Marc Dietschreit
mit: Sina Bell, Rupert Seidl, Albert Bork
Filmpalette
Filmpalette
Mit
.de beginnt die Filmwoche
24
Start: 25.6.
Mein
Me
eiinn Lesezeichen
Hintergrund
Josh gehört nirgendwo richtig dazu
Neustart
„Gefühlt Mitte Zwanzig“ von Noah Baumbach
Josh lernt den jüngeren Jamie kennen und fühlt sich wieder wie zwanzig.
C Komödie um einen Dokumentarfilmer in der Midlife-Crisis
Vor fünf Jahren schickte Regisseur Noah Baumbach in seinem Film „Greenberg“
Ben Stiller als einen desorientierten, vierzigjährigen Berufsjugendlichen
nach Los Angeles, wo er mit seinem unbeholfenen Loser-Zynismus bei den
Jüngeren in seiner Umgebung gar nicht landen konnte. Sein neuer Film
„Gefühlt Mitte Zwanzig“ könnte eine Fortsetzung sein, denn auch hier
spielt die sogenannte Midlife-Crisis eine weitere Hauptrolle neben den
Protagonisten aus Fleisch und Blut: der Dokumentarfilmer Josh und seine
Frau Cornelia (Naomi Watts) – beide Mitte 40 und der halb so alte
Jungfilmer Jamie (Adam Driver) mit seiner Freundin Darby (Amanda Seyfried).
Josh, auch hier von Ben Stiller gespielt, ist zwar weder Single, noch arbeitslos, noch hatte er gerade einen Nervenzusammenbruch wie Greenberg.
Doch die Grundhaltung der beiden Charaktere ist verwandt: Sie sehen, wie
die Gleichaltrigen sesshaft werden, Familien gründen und Karriere machen.
Zugleich werden sie durch eine jüngere Generation daran erinnert, welche
Ideale und Ziele sie einst hatten. Sie selber hängen zwischen diesen beiden
Polen und gehören nirgendwo richtig dazu. Das fühlt auch Josh, doch er
lässt sich von Jamie, der seine früheren Arbeiten bewundert, mitreißen und
will sich noch mal auf die Seite der Mittzwanziger schlagen. Den Enthusiasmus, den er bei Jamie so bewundert, hat er selbst längst verloren.
Aber warum sollte er sich nicht noch mal jung fühlen dürfen? Und so werden Josh, Cornelia, Jamie und Darby beste Freunde. Schließlich arbeiten sie
sogar zusammen an einem Film. Doch das Projekt wird für sie zur
Zerreißprobe …
Nicht von ungefähr gilt Noah Baumbach („Frances Ha“) vielen als
Nachfolger von Woody Allen: Er hat einen Hang zu leicht neurotischen, aber
im Grunde sympathischen Typen, die sich mehr schlecht als recht mit kreativen Tätigkeiten durch den Alltag schlagen. Alle stecken sie in einer Krise,
an einem Wendepunkt oder vor einer Herausforderung. Alle suchen sie nach
ihrem Platz im Leben oder merken nicht einmal, dass sie ihn noch nicht
gefunden haben – was noch tragischer ist. Baumbach hat nichts gemein mit
dem brachialen, körperbetonten Humor der Judd-Apatow-Schule (James
Franco, Seth Rogan, Jason Segel), allerdings gibt es einen Link zu Apatow,
der in den 90er Jahren Produzent und Autor der Ben-Stiller-Show war.
Zwischen dem Dialogwitz gibt es vereinzelt Elemente der Body Comedy, vor
allem, wenn Ben Stiller als Josh – angespornt von Jamies Jugendlichkeit –
die körperlichen Möglichkeiten eines 45-Jährigen überschätzt.
Der sich wegen der Profession der Hauptfiguren durch den gesamten Film
ziehende Diskurs über den Dokumentarfilm könnte ein Bonus für den
Filmfan und Medientheoretiker sein, erzählt aber wenig Neues. Das stört
aber kaum den Eindruck einer grundsympathischen, lustigen als auch nachdenklichen Komödie über eine Generation, die mit der Kluft zwischen
gefühltem Alter und dem Blick in den Spiegel hadert. CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1x2 Karten für das Cinenova auf choices.de
GEFÜHLT MITTE ZWANZIG
USA 2014 - Komödie / Drama - 97 Min - o. Altersb. - Regie: Noah Baumbach
mit: Ben Stiller, Naomi Watts, Adam Driver
Start: 30.7.
Cinenova, Odeon
GEFÜHLT MITTE ZWANZIG – Am Rande
Das Verhältnis zwischen Filmemachern und Kritikern ist nicht immer harmonisch, und das weiß auch Noah Baumbach. Der berühmt-berüchtigte
Filmkritiker Armond White sagte einst über ihn: „Baumbach ist ein Arschloch. Um das zu sehen, muss ich ihn nicht kennenlernen. Es reicht, wenn
ich seine Filme sehe“. Ob er darüber hinaus noch gesagt hat, Baumbachs
Mutter hätte besser abgetrieben, ist umstritten. Aber wenn jemand mit
Filmkritikern umgehen kann, dann wohl Baumbach: Beide Elternteile waren Filmkritiker: Sein Vater Jonathan Baumbach für „Film Critic“ und „The
Partisan Review“, seine Mutter für „The „Village Voice“. Wer solche Eltern
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
25
25
hat und sich trotzdem für eine Karriere als Regisseur entscheidet, braucht
ein dickes Fell. Nach eigener Aussage hat Baumbach seinen Eltern alle
Drehbücher gezeigt, außer dem zu „Der Tintenfisch und der Wal“ (OT:
„The Squid and the Whale“, 2005), einem teils autobiografischen Film, in
dem er die Scheidung seiner Eltern verarbeitet. Die Vermischung von Generationenkonflikt und künstlerischer Arbeit findet sich auch in „Gefühlt
Mitte Zwanzig“: Während Joshs Eltern im Film nicht vorkommen, ist sein
Schwiegervater ebenfalls Dokumentarfilmer – und im Gegensatz zu Josh
erfolgreich.
JON WITTE
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Mein
Mei
ei n Lesezeichen
DONNERSTAG, 2. Juli
21:00h Odonien
TOD DEN HIPPIES!! ES LEBE DER PUNK
Wer hat Angst vor deutschem Film?
18:00h Weisshaus Kino
METEORA
22:45h Weisshaus Kino
ţũũŖŢş – Griechenland
A BLAST – AUSBRUCH
ţũũŖŢş – Griechenland
FREITAG, 3. Juli
15:00h Filmpalette
WALLACE & GROMIT TOTAL
METEORA
18:00h Odeon
MATISSE
Aardman Animations
• A GRAND DAY OUT (ALLES KÄSE)
• THE WRONG TROUSERS (DIE TECHNO-HOSE)
• A CLOSE SHAVE (UNTER SCHAFEN)
Exhibition on Screen
Ein Fest der Kinos
und Filminitiativen
4 Tage und Nächte
16 Spielorte
50 Filme
1 Ticket
ab 18:30h Bürgerzentrum Alte Feuerwache
TRILOGI JAWA
Gast: Regisseur Ascan Breuer
18:30h JAKARTA DISORDER
20:30h PARADISE LATER + RIDING MY TIGER
WALLACE & GROMIT TOTAL
19:00h Glashütte
REUBER
18:00h Filmforum im Museum Ludwig
ab 19:00h Filmhaus Kino
INTERNATIONALE KURZFILME DER CILECT
PRIZE COMPILATION
QUEER AFRICA
FLUORESCENT SIN • LA NUIT DE BADR • DIFFICULT LOVE
18:00h Odeon
19:00h Aula der Kunsthochschule für Medien Köln
VERMEER – GIRL WITH A PEARL EARRING
UND ANDERE SCHÄTZE VOM MAURITSHUIS
MUSEUM IN DEN NIEDERLANDEN
25 JAHRE FILMKUNST AN DER KHM
Kurzfilmprogramm
Gäste: Regisseurinnen und Regisseure
Exhibition on Screen
20:00h Weisshaus Kino
DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM
MEINE KINO NACHT mit Christine Westermann
ALEXIS SORBAS
Köln im Film
18:45h Odeon
KO M B I T I C K E T
Das gesamte Programm der
KÖLNER KINO NÄCHTE mit
nur einem Ticket besuchen!
ţũũŖŢş – Griechenland
Preis: 18,- €
keine Vorverkaufsgebühr
DIE VERLORENE EHRE DER KATHARINA BLUM
ALEXIS SORBAS
FREUNDESKREIS
TICKET 2015
Das Ticket beinhaltet
einige Extras, die über das
KOMBITICKET hinausgehen.
Zusätzlich unterstützen Sie
die KÖLNER KINO NÄCHTE!
Preis: 30,- €
keine Vorverkaufsgebühr
Vorverkauf in den Kinos der
KÖLNER KINO NÄCHTE
19:00h Glashütte Porz
DEUTSCHER KURZFILMPREIS UNTERWEGS
20:00h Cinenova
Gewinner und Nominierte von der Verleihung
des Deutschen Kurzfilmpreises 2014
LE PASSÉ – DAS VERGANGENE
Iranische Filme
19:00h Filmpalette
20:30h Turistarama
SEHT MICH VERSCHWINDEN
CREATURE FROM THE BLACK LAGOON
NRW-Premiere
Gäste: Mitglieder des Filmteams
Horror - Klassiker
21:00h OFF Broadway
LA VIE DE BOHÈME – DAS LEBEN DER BOHÈME
Start Kaurismäki Retro
21:00h MAKK
LAS INSOLADAS
SEHT MICH VERSCHWINDEN
Premiere · Eröffnung 7. Kölner Kino Nächte
19:30h Filmforum im Museum Ludwig
Verantwortlicher Veranstalter:
KINO GESELLSCHAFT KÖLN [email protected]
SEIN GRÖSSTER BLUFF
Preview zur Reihe „Filmgeschichten: Spiel – Geld – Müßiggang“
19:30h TanzFaktur
PINA – TANZT, TANZT, SONST SIND WIR VERLOREN
LAS INSOLADAS
MEINE KINO NACHT gefördert von
Tanzfilm
www.koe26lner-kino-naechte.de
20:00h Schiff Maria Helena • Anlegestelle Frankenwerft
VON SAARLORLUX NACH NRW
17:00h Filmforum im Museum Ludwig
KölnMusik
22:15h Cinenova
TAXI TEHERAN
FOLLOWING THE NINTH – AUF DEN SPUREN
VON BEETHOVENS LETZTER SYMPHONIE
Iranische Filme – Preview
NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG
18:00h Odeon
Iranische Filme
REMBRANDT – VON DER NATIONAL GALLERY
IN LONDON UND DEM RIJKSMUSEUM IN
AMSTERDAM
MEINE KINO NACHT mit Ali Samadi Ahadi
I HIRED A CONTRACT KILLER
Kurzfilmprogramm
20:00h Cinenova
22:30h OFF Broadway
Exhibition on Screen
Kaurismäki Retro
SONNTAG, 5. Juli
18:45h Odeon
MEINE KINO NACHT mit Nina Vorbrodt
STILL THE WATER
NADER UND SIMIN – EINE TRENNUNG
NRW – Premiere
11:30h Odeon
THE IMPRESSIONISTS VON PARIS, LONDON
UND DEN USA
Exhibition on Screen
20:30h Turistarama
DRACULA
15:00h Weisshaus Kino
Horror - Klassiker
EIN GRIECHISCHER SOMMER
KidsKino - Griechenland
21:00h OFF Broadway
LOIN DES HOMMES – DEN MENSCHEN SO FERN
15:00h Odeon
STILL THE WATER
Preview
RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE
Gast: Regisseur Wolfgang Groos
19:00h Filmforum im Museum Ludwig
DIE EHE DER MARIA BRAUN
Gast: Juliane Lorenz
20:00h Weisshaus Kino
LOIN DES HOMMES – DEN MENSCHEN SO FERN
FAR FROM THE MADDING CROWD
– AM GRÜNEN RAND DER WELT
RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE
Preview
21:30h Filmforum im Museum Ludwig
THE SURFACE
20:00h Schiff Maria Helena • Anlegestelle Deutz /
Messe
homochrom
GÖTTLICHE LAGE
21:30h Fahrradtour • www.unlimited-festival.de
SHORTS ON WHEELS
Kurzfilmprogramm
„Feuer & Stahl - Kino & Kunst im Kohlekahn“ zu
Gast bei den Kölaner Kino Nächten
Im Anschluss an das Filmprogramm
22:00h ROTER MERCEDES
15:00h Filmpalette
MEINE KINO NACHT mit Ralph Caspers
SHAUN DAS SCHAF – DER FILM
Aardman Animations
16:00h Turistarama
21:30h MAKK
MEINE KINO NACHT mit Lutz Hachmeister
DIE VÖGEL
HELLO MY NAME IS – GERMAN GRAFFITI
Horror - Klassiker
Gast: Regisseur Stefan Pohl
Im Vorprogramm: IOA – Gewinner des choicesPreises bei „kurzundschön“ 2014
DEUTSCHER KURZFILMPREIS UNTERWEGS
17:00h Filmpalette
Gewinner und Nominierte von der Verleihung
des Deutschen Kurzfilmpreises 2014
GÖTTLICHE LAGE
18:00h Odeon
DER WEISSE HAI
VINCENT VAN GOGH MIT EXKLUSIVEM ZUGANG
ZUM VAN GOGH MUSEUM IN AMSTERDAM
Horror - Klassiker
Exhibition on Screen
20:30h Turistarama
HELLO MY NAME IS – GERMAN GRAFFITI
SAMSTAG, 4. Juli
21:00h MAKK
19:00h Filmhauskino Köln
WORST CASE SCENARIO
1HA 43A
Köln-Premiere
Gäste: Regisseur und Filmteam
Gäste: Monika Pirch und Gast
15:00h Filmpalette
19:00h Filmpalette
CHICKEN RUN – HENNEN RENNEN
MEINE KINO NACHT mit Alejo Franzetti
DOS DISPAROS
Aardman Animations
In Anwesenheit des Regisseurs Martín Rejtman
15:00h Weisshaus Kino
MEINE KINO NACHT mit Ute Wegmann
EIN GRIECHISCHER SOMMER
WORST CASE SCENARIO
KidsKino - Griechenland
21:30h Filmpalette
MEINE KINO NACHT mit Hans Nieswandt
20.000 DAYS ON EARTH
EIN GRIECHISCHER SOMMER
DOS DISPAROS
22:00h Opekta Cinema
20:00h Cinenova
HAFTANLAGE 4614 & DER BESUCH
PERSEPOLIS
Gast: Regisseur Jan Soldat
Iranische Filme
CINENOVA • ODONIEN • OPEKTA CINEMA • BÜRGERZENTRUM ALTE FEUERWACHE • FILMHAUSKINO • FILMPALETTE KÖLN
FILMFORUM IM MUSEUM LUDWIG • MAKK – MUSEUM FÜR ANGEWANDTE
KUNST KÖLN • AULA DER KUNSTHOCHSCHULE FÜR MEDIEN KÖLN
27
TURISTARAMA • OFF BROADWAY • WEISSHAUS KINO • ODEON • SCHIFF MARIA HELENA • TANZFAKTUR • GLASHÜTTE PORZ
Film-Kritik
Der Anfang: Eine Idee und ein Stück Stoff
Unfreiwillige Schicksalsgefährten: Daru und Mohammed
Team von Irren
Wir leben!
„Dior und ich“ von Frédéric Tcheng
„Den Menschen so fern“ von David Oelhoffen
Dokument über den Alltag in der Produktionsschmiede Dior.
C Entstehungsprozess einer Modekollektion
Ein Einsiedler wird unfreiwillig zum Bewacher eines gefangenen Mörders.
C Westerndrama
Was passiert eigentlich hinter den Kulissen des Modehauses Dior? Dieser
Frage geht Frédéric Tcheng mit seinem Dokumentarfilm nach, für den er mannigfache Einblicke in die den Arbeitsalltag der kreativen Kräfte erhielt. Beispielhaft folgt Tcheng dem Einstand des neuen Chefdesigners Raf Simmons.
Der scheue Belgier hat zwei Monate Zeit für seine erste Haute Couture
Kollektion. Vom Kreativprozess bis zur Präsentation taucht der Film unaufgeregt ein in sein Sujet. Ein Hauch von Dekadenz ist allgegenwärtig – aber das
gehört in der Branche ja zum Geschäft. Ein Off-Sprecher zitiert begleitend
Gedanken von Christian Dior (1905-1957), die anschaulich von seinem Selbstverständnis, vom Ursprung seines Schaffens und dem philosophischen
Fundament seiner Kunst erzählen.
HARTMUT ERNST
1954 im Hinterland Algeriens. Daru (Viggo Mortensen) lebt allein und zurükkgezogen. Tagsüber ist er Lehrer für die Kinder aus der Gegend. Eines Tages
aber wird ihm aufgetragen, den Bauern Mohamed (Reda Kateb), der seinen
Cousin ermordet hat, in die nächste Stadt zu eskortieren, wo ihm der Prozess
gemacht werden soll. Widerwillig tritt Daru die Reise an. Unterwegs müssen
sich die beiden vor den Angehörigen des Ermordeten verstecken und geraten
in die dramatischen Kriegswirren. Musikalisch entrückt unterlegt von Nick Cave
und Warren Ellis, inszeniert Regisseur David Oelhoffen einen geerdeten Western, einen atmosphärischen Kriegsfilm, ein nachdenkliches Melodram über
Moral, Verantwortung und Verdrängung. Der Film basiert auf der Kurzgeschichte „Der Gast“ von Albert Camus.
HARTMUT ERNST
DIOR UND ICH
F 2014 - Dokumentarfilm - 86 Min - o. Altersb. - Regie: Frédéric Tcheng
mit: Jennifer Lawrence, Marion Cotillard, Sharon Stone
Start: 25.6.
DEN MENSCHEN SO FERN Arca CinemaGiovani Award: Bester Film, D. Oelhoffen
F 2014 - Drama - 101 Min - Regie: David Oelhoffen
mit: Viggo Mortensen, Reda Kateb, Antoine Laurent
Start: 9.7.
Weisshaus
Cinenova, OFF Broadway
Schwankt zwischen Freiheitsliebe und Hingabe: Bathsheba (Carey Mulligan)
Schießt nicht nur Fotos: Drogen-Pate Pablo Escobar (Benicio del Toro)
Intensive Gefühlsdusche
In der Höhle des Löwen
„Am grünen Rand der Welt“ von Thomas Vinterberg
„Escobar – Paradise Lost“ von Andrea Di Stefano
Bathsheba Everdene hat drei Verehrer, aber sie bleibt lieber selbständig.
C Gelungene Thomas-Hardy-Verfilmung
Der Kanadier Nick wird Teil der Familie des kolumbianischen Drogenbarons Escobar.
C Packender Drogenthriller
Nach „Die Jagd“ trumpft Vinterberg mit seiner Verfilmung von Thomas Hardys
Roman von 1874 mit einem Melodram auf: Die freiheitsliebende Bathsheba muss
sich gleich drei Männer vom Hals schaffen, doch als sie sich schließlich einem von
ihnen hingibt, löst das ein Drama aus. John Schlesingers Verfilmung „Die Herrin
von Thornhill“ aus dem Jahr 1967 ist gar nicht so weit entfernt, doch Vinterbergs
Drama wirkt konzentrierter: Das zurückhaltende Spiel der Protagonisten – Carey
Mulligan ist in der Tat zum Verlieben und Matthis Schoenarts spielt den geheimnisvollen Helden – kontert er mit satten Bildern von großer Schönheit und einem
leicht schwülstigen Soundtrack. Eine fast schon kitschige, und dennoch schlicht
wirkende Gefühlsdusche von hoher Intensität.
CHRISTIAN MEYER
Andrea Di Stefanos Regiedebüt ist die nur teilweise fiktive Nacherzählung von
Ereignissen aus dem Jahr 1991 um den kolumbianischen Kokain-Paten Pablo
Escobar. Auch wenn die verschachtelte Erzählstruktur des Films nicht mehr
neu ist, gelingt es Di Stefano, einen überaus fesselnden Drogenthriller zu entwerfen, der bis zum Finale atemlose Spannung garantiert. Einen nicht unerheblichen Anteil am Gelingen hat Benicio del Toro in der charismatischen
Titelrolle, der sowohl als Wohltäter der Armen wie auch als skrupelloser Mörder glaubwürdig bleibt und somit ein komplexes Bild des Drogenbarons entwirft. Als Identifikationsfigur für das Publikum fungiert der Kanadier Nick
(stark: Josh Hutcherson), der unvermittelt in die fragwürdigen Kreise hineingerät und die Ereignisse auf subjektive Weise wiedergibt. FRANK BRENNER
choices verlost 1x2 Karten für das Weisshaus auf choices.de
AM GRÜNEN RAND DER WELT
ESCOBAR – PARADISE LOST
USA/GB 2015 - Drama / Kostümfilm - 119 Min - ab 6 J. - Regie: Thomas Vinterberg
mit: Carey Mulligan, Matthias Schoenaerts, Michael Sheen
Start: 16.7.
USA 2015 - Drama / Thriller - 120 Min - Regie: Andrea Di Stefano
mit: Benicio Del Toro, Josh Hutcherson, Claudia Traisac
Cinenova, Metropolis, Weisshaus
Filmpalette, Odeon
Mit
28
.de beginnt die Filmwoche
Start: 9.7.
Mein
Me
eiinn Lesezeichen
NEUSTARTS
LIEBE AUF DEN ERSTEN SCHLAG
SENIORENKINO PREVIEW
Mi. 8.7. um 14:30 Uhr, Eintritt 4,-
MAMA GEGEN PAPA
AB 2.7.
Frankreich 2015 | 99 Minuten | R: Thomas Cailley
D: Adèle Haenel, Kévin Azais, Antoine Laurent, Brigitte Roüan, William Lebghil u.a.
KÖLNER KINONÄCHTE
Arnaud trifft in seinen Sommerferien auf Madeleine, die ganz anders ist als er.
Während er das Leben locker nimmt, zieht sie ein hartes Überlebenstraining
durch, da sie fest davon überzeugt ist, dass der Weltuntergang kurz bevorsteht.
Sie ist schroff, unbeirrbar und faszinierend. Bevor Arnaud weiß, wie ihm geschieht, hat er sich zusammen mit Madeleine beim großen Survival-Training
angemeldet. Eine Geschichte einer ganz besonderen Liebe.
Freitag 3.7. um 18:45 Uhr
DIE VERLORENE EHRE DER
KATHARINA BLUM
MAMA GEGEN PAPA
AB 9.7.
Frankreich 2015 | 85 Minuten | R: Martin Bourboulon
D: Marina Fois, Laurent Lafitte, Alexandre Desrousseaux, Anna Lemarchand u.a.
Florence und Vincent haben ein schönes Zuhause, gut erzogene Kinder und erfolgreiche Karrieren. Doch als es zur Scheidung kommt, steht ihr perfektes Leben
auf dem Spiel. Da beide gerade einen Traumjob in Aussicht haben und den im
Falle weiterer Elternpflichten vergessen können, will keiner von beiden das Sorgerecht für die Kinder übernehmen. Sie haben drei Wochen um sich zu entscheiden. Und so entbrennt ein skurriler Kampf zwischen Vincent und Florence, dessen
Ziel es ist, am Ende bloß nicht für die Kinder verantwortlich zu sein…
Samstag 4.7. um 18:45 Uhr, Premiere
STILL THE WATER
ESCOBAR
AB 9.7.
Frankreich, Spanien, Belgien, Panama 2014 | 114 Minuten | R: Andrea Di Stefano
D: Josh Hutcherson, Benicio Del Toro, Brady Corbet, Claudia Traisac, Ana Giradot u.a.
Aus ungewöhnlicher Perspektive erzählt der Schauspieler Andrea Di Stefano in
seinem Regiedebüt „Escobar – Paradise Lost“ von der Faszination, die der Drogenbaron Pablo Escobar trotz seiner Brutalität auslöste. Anfangs etwas sperrig
entwickelt der Film bald erstaunliche Dynamik und wird zu einem spannenden,
rohen Thriller.
Japan 2014 | 120 Minuten | R: Naomi Kawase
Zarte Liebesgeschichte und gleichzeitig bewegender Film über die großen Zyklen des Lebens.
Sonntag 5.7. um 15 Uhr
RICO OSCAR UND DAS
HERZGEBRECHE
Zu Gast Regisseur Wolfgang Groos
HEIL
EXHIBITION ON SCREEN
AB 16.7.
Deutschland 2015 | 104 Minuten | R: Dietrich Brüggemann
D: Jerry Hoffmann, Benno Fürmann, Jacob Matschenz, Daniel Zillmann u.a.
Donnerstag 2.7. um 18 Uhr
MATISSE
Wilde Satire und anarchische Komödie über dumpfbackige Neonazis, blasierte Medienfuzzis und Behörden, bei denen die linke Hand nicht weiß, was die
rechte tut. Ein rasend unterhaltsamer Ritt auf der Rasierklinge scharfer Satire
Brüggemann schrieb auch Drehbuch und Musik. In den zahllosen Nebenrollen
treten Filmemacher und Musiker auf, unter anderem sind Heinz-Rudolf Kunze,
Jakob Lass und Andreas Dresen zu sehen, und in einer Gastrolle auch Kinomacher Matthias Elwardt.
Freitag 3.7. um 18 Uhr
VERMEER-GIRL WITH A
PEARL EARING
und andere Schätze vom Mauritshuis Museum in
den Niederlanden
Samstag 4.7. um 18 Uhr
REMBRANDT
TAXI TEHERAN
von der National Gallery in London und dem
Rijksmuseum in Amsterdam
AB 23.7.
Iran 2015 | 82 Minuten | R: Jafar Panahi
D: Jafar Panahi u.a.
Sonntag 5.7. um 11:30 Uhr
So verdient wie die Auszeichnung von Jafar Panahis „Taxi“ war seit langem kein
Gewinner des Goldenen Bären. Und das hat nichts mit der politischen Situation
im Iran oder der eingeschränkten (aber immer noch vorhandenen Freiheit) des
Regisseurs zu tun, sondern ausschließlich mit künstlerischen Gründen. Anhand
verschiedener Geschichten in und um Taxi-Fahrten durch Teheran erzählt er
vom Zustand seines Landes. Ein herausragender Film!
THE IMPRESSIONISTS
von Paris, London und den USA
Sonntag 5.7. um 18 Uhr
VINCENT VAN GOGH
mit exklusivem Zugang zum Van Gogh Museum
in Amsterdam
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
29
Film-Kritik
Aufschlussreiche Blicke auf die letzten Zeugnisse zerrissener Bindungen
Vom Kontrollwahn in den Wahnsinn: Franz
Hinterlassenschaft
Kontrollverlust
„Verliebt, verlobt, verloren“ von Sung-Hyung Cho
„Kafkas Der Bau“ von Jochen Alexander Freydank
DDR-Familien blicken zurück auf verschollene, nordkoreanische Väter.
C Doku über Liaisons zwischen Bürgern aus der DDR und aus Nordkorea
Ein Sicherheitsfanatiker verliert sich im Wahnsinn.
C Dystopische Kafka-Adaption
Anfang der 50er schickte das kriegserschütterte Nordkorea Studenten in die
DDR, um von den dabei gewonnenen Erkenntnissen nachhaltig zu profitieren.
Obwohl die Mission klar auf Aneignung von Wissen ausgerichtet war, kam es
mitunter dazu, dass sich Nordkoreaner und Ostdeutsche ineinander verliebten. Sie gingen Partnerschaften ein, zeugten Kinder, wurden jedoch, sobald
sie das Diplom in der Tasche hatten, wieder abberufen. Oft auf Nimmerwiedersehen. Sung-Hyung Cho („Full Metal Village“) besucht Frauen und
deren Kinder, die vom Partner und Vater verlassen wurden. Ihre mit netten
Animationen gespickte Dokumentation liefert interessante Einblicke in einen
besonderen Kulturaustausch, in dem sich heiter komische und aufwühlend
tragische Momente gelungen die Waage halten.
HARTMUT ERNST
„Ach, was könnte nicht alles geschehen!“, mahnt der Versicherungsangestellte Franz Kafka 1924 in seiner unvollendeten Geschichte „Der Bau“. Protagonist ist ein Marder, der sich ein unterirdisches Heim gebaut hat. Vorsicht
geht ihm über alles. Vor allem aber: die Stille. Die aber ist von Natur aus trügerisch, weil sie jederzeit unterbrochen werden kann. Und das wird sie. In dieser Verfilmung ist der Marder ein Großstadtmensch (Axel Prahl), der Bau ist
seine Wohnung, die Paranoia seine wachsende Obsession. Und alles ist grau,
die Menschen ebenso wie der Beton. Das Drama gibt sich synthetisch kühl
und bleibt arg kryptisch. Der Grundtenor der Vorlage, vom zwanghaften Ordnungswahn zum krankhaften Misstrauen, sind in Zeiten der Überwachung
und geschürter Ängste indes hochaktuell.
HARTMUT ERNST
VERLIEBT, VERLOBT, VERLOREN
KAFKAS DER BAU
D 2015 - Dokumentarfilm - 95 Min - o. Altersb. - Regie: Sung-Hyung Cho
Start: 25.6.
D 2014 - Drama - 114 Min - ab 12 J. - Regie: Jochen Alexander Freydank
mit: Axel Prahl, Kristina Klebe, Josef Hader
Start: 9.7.
Filmpalette
Pfeifen zunehmend drastisch auf die Mutter-Kind-Bindung: Lukas und Elias
Ein Traum nimmt Gestalt an beim Sonnenbad
Horror Zwillinge
Here Comes the Sun
„Ich seh, Ich seh“ von Veronika Franz & Severin Fiala
„Las Insoladas – Sonnenstiche“ von Gustavo Taretto
Ein Zwillingspaar hält die Mutter für eine Ersatzfrau.
C Untergründiger Horrorfilm
Sechs argentinische Freundinnen träumen vom Glück.
C Sommerlich inszenierte Tragikomödie
Sie tollen durch Maisfelder, erkunden eine Höhle, schwimmen im Bergsee. In
schönstem Sommerlicht erkunden die blonden Zwillinge Lukas und Elias
(Lukas und Elias Schwarz) ihre Welt, aber die Idylle wirkt trügerisch. Erwachsene fehlen zunächst, doch dann kehrt die Mutter (Susanne Wuest) zurück, das
Gesicht bandagiert und auch sonst fremd und herrisch. Ein Kleinkrieg entsteht,
dessen Ursache sich erst allmählich enthüllt. Das österreichische Regie-Duo
Veronika Franz und Severin Fiala gab den Darstellern das Skript vor dem Dreh
seines ersten Spielfilms (produziert von Ulrich Seidl) nicht zu lesen und
erschafft mit Hilfe dieses Tricks und der hervorragenden Kameraarbeit eine
durchweg spannende Genre-Inszenierung, die auch vor drastischen Szenen
nicht zurückschreckt.
INGRID BARTSCH
Buenos Aires, 1995: Sechs Freundinnen in Bikinis verbringen einen Tag auf
einer sonnenüberfluteten Terrasse über den Dächern der Stadt. Am Abend
treten sie an zu einem Salsa-Wettbewerb. Die Frauen sonnen sich, sie quatschen, lachen, zicken, führen Smalltalk. Aber nein: Das ist hier kein argentinischer „Sex and the City“-Ableger. So leichthändig und knackig Regisseur
Gustavo Taretto sein Kammerspiel auf der Terrasse auch inszeniert, so schleichend beginnt das Drama zu berühren, wenn die Freundinnen anfangen, von
einem Urlaub in Kuba zu träumen, den sie sich nicht leisten können. Wenn
vermeintliche Sorglosigkeit in existenzielle Sehnsucht umschlägt. Eine Komödie, die abtaucht unter die Oberfläche sonnengebräunter Haut, die berührt
und dabei sommerlich bleibt.
HARTMUT ERNST
ICH SEH, ICH SEH
LAS INSOLADAS – SONNENSTICHE
A 2014 - Drama / Horror - 100 Min - ab 16 J. - Regie: Veronika Franz, Severin Fiala
mit: Susanne Wuest, Lukas Schwarz, Elias Schwarz
Start: 2.7.
ARG 2014 - Komödie - 102 Min - Regie: Gustavo Taretto
mit: Carla Peterson, Luisana Lopilato, Violeta Urtizberea
Start: 30.7.
Filmpalette
Mit
.de beginnt die Filmwoche
30
Mein
Me
eiinn Lesezeichen
FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
AB 25. JUNI
AT L A N T I C ( O m U )
Mit dem Windsurfbrett nach Europa: Jan-Willem van Ewijk entwickelt daraus kein
Flüchtlingsdrama, sondern die persönliche Geschichte eines jungen marokkanischen
'JTDIFSTVOEFJOF.FEJUBUJPOÛCFS'FSOXFI/-#%r.JO
SONDERPROGRAMM
DAS FEHLENDE GR AU
Das Psychogramm einer Frau, die nur zu Gast in ihrer eigenen Existenz zu sein
TDIFJOUmNBMMBVUVOETDISJMMNBMLJOEMJDIVOEMFJTFm"N6ISNJUEFO
3FHJTTFVSFO/BEJOF)FJO[FVOE.BSD%JFUTDISFJUBMT(ÅTUF%r.JO
AB 30. JUNI
VERSICHERUNGSVERTRETER 2
Die Geschichte um Mehmet Göker geht weiter. Mit internationalen Haftbefehl
gesucht macht er dennoch weiter sein Geld in der deutschen Versicherungsbranche –
"N6ISNJU3FHJTTFVS,MBVT4UFSOBMT(BTU%r.JO
AB 2. JULI
MEN & CHICKEN
Nach „Adams Äpfel“ endlich der neue Film von Anders Thomas Jensen: eine
schwarze Komödie über die Brüder Gabriel und Elias, die auf einer Inselfarm den
XBISFO6NTUÅOEFOJISFS)FSLVOGUOÅIFSLPNNFO%,r.JO
DOS DISPAROS
DANCING ARABS – MEIN HERZ TANZT
7. KÖLNER KINO NÄCHTE in der FILMPALETTE
In diesem Jahr mit drei Filmen von „Aardman Animations“: „Wallace &
Gromit total“'SøI
„Chicken Run – Hennen rennen“4B
øI
VOE„Shaun das Schaf – Der Film“4PøI
"V“FSEFN%JF
NRW-Premiere von „Seht mich verschwinden“WPO,JLJ"MMHFJFS'S
øI
EJF/JDL$BWF)PNNBHF„20.000 Days on Earth (OmU)“4B
øI
EBTEJFTKÅISJHF5PVSOFF1SPHSBNNWPO„Deutscher Kurzfilmpreis
unterwegs“4PøI
TPXJFEJF/381SFNJFSFWPO„Dos Disparos
(OmeU)“JO"OXFTFOIFJUEFT3FHJTTFVST.BSUÎO3FKUNBO4PøI
Grünes Kino: GAY SEX IN THE 70S (OmU)
BNøIJO,PPQFSBUJPONJUEFSt$PMPHOF1SJEFi-FCFOVOE-JFCFO
in Zeiten von Gay Liberation, ersten CSD-Paraden, Disco und freier Liebe.
"OTDIM(FTQSÅDINJU"SOEU,MPDLF.E-
(FPSH3PUIEBNBMT(BZ-JCFSBUJPO
'SPOU,ÕMO
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MEN & CHICKEN
ESCOBAR – PARADISE LOST
SEHT MICH VERSCHWINDEN
Aus Fotografien, Tagebüchern, Videos und Erinnerungen des Vaters zeichnet Kiki
Allgeier ihre Version der Geschichte des magersüchtigen Models Isabelle Caro –
/381SFNJFSFNJU(ÅTUFOBN6IS%'r.JO
AB 5. JULI
WORST CASE SCENARIO
Franz Müller erzählt von Georg, der als Filmregisseur während der Fußball-EM in
Polen die erste deutsche Autorenkomödie für ein Mainstreampublikum zu drehen
XJMM.JU4BNVFM'JO[J&WB-ÕCBVVOE-BVSB5POLF%r.JO
AB 9. JULI
E SCOBAR – PAR ADISE LOS T (OmU)
Mit konsequentem Blick von Außen erzählt Andrea Di Stefano in seinem Regiedebüt
von der Faszination, die der Drogenbaron Pablo Escobar trotz seiner Brutalität
BVTMÕTUFm.JU#FOJDJPEFM5PSPBMT&TDPCBS'&#r.JO
K AFK AS DER BAU
Jochen Alexander Freydanks Kafka-Verfilmung basiert auf der gleichnamigen
Erzählung des Autors. Axel Prahl mimt Franz, der sich in einer rapide verändernden,
VOTP[JBMFO8FMU[VSFDIUGJOEFONVTT%r.JO
AB 16. JULI
SEÑOR K APL AN (OmU)
In bester Suspense-Manier schildert Alvaro Gutiérrez die Jagd des 80jährigen Jacob
Kaplan auf den Besitzer einer Strandbar, den die Leute nur „El Nazi“ nennen! Er will
JIOFOUUBSOFOVOEOBDI*TSBFMBVTMJFGFSO&63(r.JO
TOK YO TRIBE (OmU)
*NOFVFO'JMNWPO4JPO40/0t-PWF&YQPTVSFi
GMJFHFOEJF3FJNFOVSTPÛCFSEJF
Bildfläche: Japans Who Is Who des Hip-Hop verleiht in dieser opulenten Rap-Oper
EFN.ZUIPTEFS#BOEFOLSJFHFOFVFO(MBO[+r.JO
Kino aus Israel:
DANCING ARABS – MEIN HERZ TANZT (OmU)
BNøI&SBO3JLMJTt%JFTZSJTDIF#SBVUi
FS[ÅIMUWPO&ZBEEFSBMT
erster und bislang einziger Palästinenserjunge auf eine jüdische Elite-Schule
in Jerusalem geht – ein sehenswerter und humorvoller Film über Anpassung,
Selbstbestimmung und der Suche nach der eigenen Identiät
*-%'r.JO
homochrom: SPIEL MIT DEN JUNGS
BNøI"MMFTXPSBVGFTBOLPNNUÛCUNBOFSTUNBMNJUEFNCFTUFO
Freund – mit vollem Körpereinsatz. Hauptgewinne: ein Pornoheft, ein rosa Pony,
die herbeigesehnte SMS und das erste Mal. Sieben kurze, verspielte Filme über
+VOHTEJFMJFCFSNJUBOEFSFO+VOHTTQJFMFO"64%%,64"r.JO
Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
Von den Machern von „Wallace & Gromit“:
Shaun – das cleverste Schaf der Welt –
und ein unverhoffter „Grand Day Out“!
Shaun das Schaf – Der Film
Ab 5. Juli
Ein Film von Mark Burton & Richard Starzak
(#'t.JOt'4,GSFJP"
Film-Kritik
Mit
.de beginnt die Filmwoche
32
Mein
Me
eiinn Lesezeichen
Festival
Verleih
Auch ohne 3 D-Effekt spannend: Tippi Hedren in Hitchcocks „Die Vögel“, Foto: Universal
Andreas R. Klein, Foto: © Spledid Medien AG
Alternative Filmkultur
„Breiter aufstellen“
Die Kölner Kino Nächte sind in ihrem verflixten siebten Jahr angekommen.
Doch eigentlich kann da nichts schiefgehen, sie sind längst eine gut eingeführte Marke im Kölner Kulturleben. Grund für Tiefstapelei gibt es jedenfalls
nicht: Tatsächlich bieten die Kinonächte an dem langen Wochenende vom
2. bis 5. Juli über vier Tage lang nicht nur abends und nachts ein vielseitiges
Programm, sondern schon ab dem frühen Nachmittag bis tief in die Nacht.
2009 haben Joachim Kühn und Dirk Steinkühler das „Filmfest“ initiiert, das
sie seitdem organisatorisch begleiteten. Filmfest muss in Anführungsstrichen
stehen, denn einen thematischen Schwerpunkt, ein Festivalzentrum oder gar
eine Festivalleitung gibt es nicht. Stattdessen organisieren sich die Kinonächte dezentral durch die einzelnen Teilnehmer – Kölner Kinos, Filminitiativen,
Filmfestivals, Verleiher, Produzenten, Kultureinrichtungen und Filmschulen.
Was jedoch stark an ein Filmfest erinnert, sind die Rahmenbedingungen: Man
kann ganz wunderbar zwischen den einzelnen Spielstätten hin und her wechseln, trifft allerorts Filmfreunde und kann sich auf Filmemacher freuen, die
als Gäste nach den Vorführungen für Diskussionen zur Verfügung stehen. Hier
wird der Film in seiner ganzen Bandbreite gefeiert.
1974 gründete Albert E. Klein den Verleih Splendid Film, sein Sohn
Andreas stieg wenige Jahre später in das Unternehmen ein. Nach
dem Aufbau eigener Synchronstudios und einem Börsengang Ende
der neunziger Jahre sorgte die Kölner Firma mit den Eigenproduktionen „Traffic“ (2001) und „Gangs of New York“ (2003) weltweit
für Aufsehen. Zum 40. Geburtstag bescherte sie den deutschen Kinos
mit „Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ nun einen der größten
Arthouse-Hits des Jahres.
Andreas R. Klein zur Strategie seines Kölner Verleihs Splendid Film
Die Kölner Kino Nächte machen Lust auf Kino
Auch in diesem Jahr gibt es an dem langen Kinowochenende wieder über 50
Programmpunkte an 16 verschiedenen Spielstätten, vom klassischen Kinosaal bis zum alternativen Kulturraum. Das Angebot bietet Kurz- und Langfilm, Spiel- und Dokumentarfilm, Realfilm und Animation, und es umfasst so
ziemlich alle Genres – auch der Kinderfilm fehlt hier nicht. Aktuelle Werke
wechseln sich ab mit Klassikern der Filmgeschichte, neben großem Arthauskino finden auch kleine Nischenfilme ihren Platz. Nur das Kino der Cineplexe,
Blockbuster sowie Actionfilme, bleiben in der Regel außen vor. Denn die Kölner Kino Nächte verstehen sich als eine Veranstaltung, die die alternative
Filmkultur pflegt.
Bei den Kinonächten kann man in Previews Neues entdecken, noch bevor es
regulär ins Kino kommt: So auch den Berlinale-Gewinner „Taxi Teheran“ von
Jafar Panahi. Und man kann alte Filmperlen (wieder-)entdecken, die nicht
mal mehr nachts im seinen Bildungsauftrag vergessenen Fernsehen zu sehen sind. Gezeigt werden u.a. „Der weisse Hai“, „Die Vögel“, „Alexis Sorbas“,
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“, „Sein größter Bluff“, die „Dracula“Verfilmung von Tod Browning von 1931 oder Fassbinders „Die Ehe der Maria
Braun“. Man kann Kinokunst genießen, aber auch Kunst im Kino: Gezeigt
werden Dokumentationen über Rembrandt, Vermeer, van Gogh oder Matisse,
aber auch Filme über Beethovens letzte Symphonie, das Tanztheater von Pina
Bausch oder die Musik von Nick Cave. Und man kann sich filmisch aktuellen Themen wie Umweltschutz, Gentrification oder Magersucht nähern, die
anschließend auf dem Podium und im Publikum diskutiert werden. Mit der
Reihe „Meine Kino Nacht“ haben die Veranstalter in den vergangenen Jahren
außerdem ein Format ins Leben gerufen, bei dem prominente Paten besondere Filme vorstellen und ihre ganz persönliche Lust am Kino weitergeben. Das
Kombiticket für die gesamten Kinonächte kostet 18 Euro, ein Förderticket mit
einigen Extras kostet 30 Euro und ist übertragbar.
CHRISTIAN MEYER
choices: Herr Klein, mit „Still Alice“ ist Ihnen in diesem Frühjahr eine
Punktlandung gelungen. Hauptdarstellerin Julianne Moore erhielt den
Oscar als beste Hauptdarstellerin und der Film ist bis dato der dritterfolgreichste Arthouse-Film des Jahres in Deutschland. Auch mit Bill
Murray als „St. Vincent“ konnten Sie sechsstellige Besucherzahlen
erzielen. Wird Ihr Engagement im Arthouse-Bereich ausgebaut?
Andreas R. Klein: In den vergangenen Jahren ist gerade im Kinobereich
die Akzeptanz für anspruchsvolle Filme stark gestiegen. Wir haben in
unserer Einkaufspolitik darauf reagiert und bereichern unser bisheriges
Programm zusätzlich mit anspruchsvollen Filmen wie „Still Alice“. Damit
stellen wir uns ganz bewusst breiter auf und können mit unseren Filmen
einen größeren Kreis von Kinogängern erreichen.
Mit „Mama gegen Papa“ und „Sam O’Cool“ setzen Sie nun auch auf
französisches Kino. Glauben Sie an eine Renaissance des europäischen
Kinos, speziell auch des Komödien- und Animationskinos?
Ein Mitarbeiter hat „Mama gegen Papa“ in Paris gesehen und war davon ganz begeistert. Als Independent leisten wir uns zu sagen: Der Film
ist toll, den bringen wir raus. Mit Tobis haben wir zudem einen Vertrieb
gefunden, der die Art des Films perfekt versteht und vermarkten kann.
Seit Ihr Vater Splendid Film 1974 gegründet hat, ist der Verleih bekannt für seine verlässliche Belieferung mit Genre-Titeln. Wird es
damit auch in Zukunft weitergehen?
Natürlich werden wir auch in Zukunft erfolgversprechende Actionfilme
starten! Erst kürzlich haben wir uns die Rechte an mehreren hochkarätig
besetzten Actionfilmen gesichert – darunter „A Willing Patriot“ mit Liam
Neeson und „Precious Cargo“ mit Bruce Willis.
Auch die Multiplexe zeigen zunehmend Sonderprogramme oder terminieren in Programmschienen am Nachmittag oder späten Abend.
Sehen Sie in der digitalen Belieferung und Auswertungsweise der Kinos neue Herausforderungen?
Die Zeiten und die Art der Auswertung haben sich geändert. Einen Film
zehn Wochen oder länger exklusiv in einem Saal zu spielen sind eben vorbei. Von daher verstehe ich die Kinos, wenn sie unter dem Druck des Angebots und der Schnelllebigkeit ihre Angebote optimieren und in jedem
Saal möglichst viele Filme zeigen wollen. Wir müssen damit klarkommen
und versuchen, auf diese Gegebenheiten möglichst gut zu reagieren und
unser Angebot entsprechend auszurichten.
INTERVIEW: RÜDIGER SCHMIDT-SODINGEN
7. Kölner Kino Nächte | 2.-5.7. | www.koelner-kino-naechte.de
Mit
.de beginnt die Filmwoche
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Film-Kritik
Gespräch zum Film
Gabriel (David Dencik, r.) lüftet Verwandtschaftsverhältnisse
„Durchaus aufklärerisches Potential“
Mutanten-Stadl
Regisseur Dietrich Brüggemann über seine Neonazi-Satire „Heil“
„Men & Chicken“ von Anders Thomas Jensen
Zwei ungleiche Brüder auf der Suche nach ihren biologischen Eltern.
C Schwarzhumorige Komödie mit Slapstickeinlagen
Einer schräger als der andere! Aber zunächst sind da nur die beiden Brüder
Gabriel und Elias, deren Vater ihnen auf dem Sterbebett eine Videoaufzeichnung mitgibt, auf der er ihnen ein Geheimnis von großer Tragweite
mitteilt: Ihre Eltern waren nicht ihre biologischen Eltern und außerdem haben
sie unterschiedliche Mütter. Während ihr fast hundertjähriger Vater auf einer
kleinen dänischen Insel lebe, seien ihre Mütter im Kindbett gestorben. Der
Schock sitzt tief, vor allem bei dem etwas dümmlichen, permanent masturbierenden Elias, der stets die Nähe seines Bruders sucht. Gabriel – Evolutionspsychologe und Philosoph mit Lehrstuhl – ist hingegen ganz froh, dass
Elias anscheinend nur noch sein Halbbruder ist. Dennoch machen sie sich
gemeinsam auf und reisen zu der fast menschenleeren Insel, um das
Geheimnis ihrer Herkunft zu lüften. Auf einem halb verfallenen Gut treffen
sie auf drei weitere Söhne ihres Vaters – einer verrückter als der andere – und
unzählige Tiere, die im ganzen Haus umherlaufen. Im oberen Geschoss liegt
ihr erkrankter Vater. Doch dort lassen ihre neuen Halbbrüder sie nicht hin.
Gabriel will das nicht hinnehmen und stellt Forschungen an. Langsam erhärtet sich ein grausamer Verdacht ...
Anders Thomas Jensens Kinoerfolge „Dänische Delikatessen“ und „Adams
Äpfel“ liegen schon eine Weile zurück – seit „Adams Äpfel“ sind nun schon
zehn Jahre vergangen. Für seinen neuen Film hat sich der Meister des
Schwarzen Humors ein wenig Zeit gelassen, doch spätestens, wenn die
Handlung auf der Insel angekommen ist und das fein säuberlich heruntergekommene Setting mit viel Liebe zum Detail eine bedeutende Nebenrolle
im Film einnimmt, vergisst man das. Gedreht wurde unter anderem in einem
riesigen, halb zerfallenen ehemaligen Sanatorium in Brandenburg, während
die Aufnahmen von der Insel in Dänemark realisiert wurden. Auch die digitalen Spezialeffekte lassen den im Vergleich zu den Vorgängern größeren
Aufwand erahnen. Cast und Crew speisen sich hingegen zum Teil immer
noch aus den Zeiten von „Adams Äpfel“: Drei der fünf Hauptrollen sind mit
Darstellern aus dem erfolgreichen Vorgänger besetzt, allen voran Mads
Mikkelsen als Elias, der mit einem unglaublichen Style und einem tumben
Charakter nicht nur beim ersten Auftritt alleine durch seine Präsenz für
einen Lacher sorgt. Tatsächlich funktioniert der Film aber auf den unterschiedlichsten emotionalen Ebenen. Da gibt es eben jenes Äußere und den
Schwachsinn der Hauptfiguren. Dann überrascht der Film mit einigen
Slapstickeinlagen, die in ihrer brachialen Art an die Frühgeschichte des Films
erinnern. Dann gibt es natürlich den finsteren Humor, den man von Regisseur und Drehbuchautor Jensen gewohnt ist. Und schließlich entfaltet der
Film zunehmend einen tiefen Humanismus, der einen am Schluss bei allem
Irrsinn regelrecht berührt zurücklässt.
Jensens „Men & Chicken“ geht an die Abgründe des menschlichen Daseins.
Genau dadurch erfasst er das Menschsein in seiner ganzen Bandbreite und
erinnert darin vor allem an große alte Horrorklassiker wie „Frankenstein“
oder „Freaks“.
CHRISTIAN MEYER
MEN & CHICKEN
DK/D 2014 - Komödie - 104 Min - ab 12 J. - Regie: Anders Thomas Jensen
mit: Mads Mikkelsen, David Dencik, Nikolaj Lie Kaas
Start: 2.7.
Dietrich Brüggemann studierte Regie in Potsdam. Auf sein preisgekröntes
Langfilmdebüt „Neun Szenen“ (2006) folgten die Tragikomödien „Renn,
wenn du kannst“ (2010) und „3 Zimmer/Küche/Bad“ (2012), wofür er
erneut das Drehbuch mit seiner Schwester, der Schauspielerin Anna Brüggemann, entwickelte. Das Religionsdrama „Kreuzweg“ brachte dem Geschwisterpaar auf der Berlinale 2014 den Silbernen Bären für das beste
Drehbuch. „Heil“ kommt am 16. Juli ins Kino.
choices: Dietrich, was war zuerst da: Der Wunsch, eine Satire zu drehen
oder einen Film über Neonazis?
Dietrich Brüggemann: Schwer zu sagen. Ich glaube eher, es war das Thema
und was einem dazu in der Öffentlichkeit
„Alles, was Leute aus freier
alles um die Ohren fliegt und flog, schon
Entscheidung tun, ist zum
vor dem NSU-Skandal und danach. Der Film
Abschuss freigegeben“
handelt auch weniger von ein paar Neonazis als von ganz Deutschland. Von diesem Elefanten, der da psychologisch im
Raum steht. Das ist so der Nullpunkt der deutschen Geschichte. Alles läuft
darauf zu und danach läuft alles wieder auseinander. Man kann hier nicht
öffentlich sprechen, ohne die Assoziation zur Nazizeit zu haben und sich dazu
zu verhalten. Da gibt es natürlich auch allerhand Hysterie.
Laut Tucholsky darf Satire alles. Gibt es für dich trotzdem Grenzen?
Ja, ganz klar. Robert Gernhardt schreibt zu genau diesem Thema (in „Was gibt’s
denn da zu lachen?“): „Die Satire darf vieles nicht. Sie darf keine Minderheiten
diffamieren, keine Vorurteile bekräftigen, keinen Beifall von der falschen Seite
riskieren. Aus diesem Grund drücken sich so viele Satiriker um so viele Themen.
Satire, die sich ausschließlich gegen die da oben richtet, wird langweilig, wenn
nicht entbehrlich.“ Dieses Zitat ist mir tatsächlich erst später begegnet, aber
beim Drehbuchschreiben war die Maxime ähnlich: Alles, was Leute aus freier
Entscheidung tun, ist zum Abschuss freigegeben. Darüber darf ich mich lustig
machen. Über alles andere nicht.
War die Führung der Schauspieler generell schwieriger durch die satirische
Form?
Gar nicht. Selbst ein todernster Film wie „Kreuzweg“ ist ja präzise gebaut und
irgendwie auch auf Pointe hin geschrieben. Man muss einfach schauen, dass
die rhetorische Gliederung und der Flow der Szenen stimmen.
Der Slogan zum Film lautet: „Eine aufregende Reise durch ein aufgeregtes
Land.“ Wo steckt denn das meiste Aufregungspotenzial?
Mir fällt immer wieder auf, dass der Grundton hierzulande immer ein bisschen
ungemütlich ist. Der Gegner könnte ja ein Nazi sein. Im Zweifelsfall muss man
ihm das dann um die Ohren hauen. Diese Sündenbock- und Anpranger-Kultur
ist ja durch das Internet, die Shitstorms, noch schlimmer geworden. Vieles von
den Dialogen und Interaktionen in meinem Film ist direkt davon beeinflusst,
wie Leute in Online-Diskussionen miteinander umgehen. Der Tonfall, diese bissige Kälte, einfach mal in Filmdialoge übersetzt. Ich wünsche mir schon einen
zivilisierteren Umgang der Menschen miteinander. Wenn der eine oder andere
sich da wiedererkennt, dann hätte das durchaus aufklärerisches Potenzial.
INTERVIEW: JESSICA DÜSTER
Lesen Sie die Langfassung unter: www.choices.de/gespraech-zum-film
Cinenova, Filmpalette, OFF Broadway
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
Regisseur Dietrich Brüggemann mit Schwester Anna im Neonazi-Ambiente, Foto: Zora Rux
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Eintrittspreise / Ticket Pricing
Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag
surcharge for 3D and longer films
• Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So • Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €;
Mo bis Mi • Mon - Wed 5,00 €
• KiFi Sonderpreise für Kinderfilmvorstellungen
Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 € • soziale Gruppen 3,50 €
• KiFi Kids Film Pricing
Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 € • social groups 3,50 €
Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln
The Railway Man - Die Liebe seines Lebens (OV)
ab 25.06.
Australien/GB 2013 • Drama • 108 Min. • D.: Jonathan Teplitzky • C.: Colin Firth,
Nicole Kidman, Jeremy Irvine • 12 J.
Eric Lomax was one of thousands
of Allied prisoners of war forced to
work on the construction of the Thai/
Burma railway during WW2. His experiences, after the secret radio he
built to bring news and hope to his
colleagues was discovered, left him
traumatised and shut off from the
world. Years later, he met Patti, a
beautiful woman, on a train and fell
in love. Patti was determined to rid
Eric of his demons. Discovering that
the young Japanese officer who haunted her husband was still alive, she faced a
terrible decision. Should Eric be given a chance to confront his tormentor? Would she
stand by him, whatever he did?
1983 lernt Eric Lomax, ein glühender Eisbahnfan, auf einer Zugfahrt die Ex-Krankenschwester Patti kennen. Sie ist von seinem Wissen um Fahrpläne und Geschichte
sofort angetan. Es dauert nicht lange bis die beiden heiraten. Kurz nach der Hochzeit
stellt die Gattin jedoch fest, dass ihr Mann von seiner Zeit in japanischer Kriegsgefangenschaft schwer traumatisiert ist. Patti bewegt Eric dazu, sich den Dämonen der
Vergangenheit zu stellen und Aussöhnung mit seinem damaligen Peiniger zu suchen.
Terminator: Genisys - 3D (OV)
ab 09.07.
USA 2015 • Science Fiction / Action • Länge: n.n.B. • D.: Alan Taylor • C.: Arnold
Schwarzenegger, Emilia Clarke, Jason Clarke • FSK n.n.B.
When John Connor, leader of the human resistance, sends Sgt. Kyle Reese
back to 1984 to protect Sarah Connor
and safeguard the future, an unexpected turn of events creates a fractured
timeline. Now, Sgt. Reese finds himself
in a new and unfamiliar version of the
past, where he is faced with unlikely allies, including the Guardian, dangerous
new enemies, and an unexpected new
mission: To reset the future.
Im Jahr 2029 haben die verbliebenen menschlichen Rebellen das mächtige SkynetImperium und ihre Maschinen an den Rand der Niederlage gebracht - dank der umsichtigen Führung des Veteranen John Connor. Wieder schickt er seinen loyalsten
Mitstreiter, den in den Ruinen der Zivilisation groß gewordenen Kyle Reese, zurück in
die Vergangenheit, um seine Mutter zu retten, die von einem durch die Zeit gereisten
Terminator bedroht wird. Im Jahr 1984 angekommen, ist allerdings alles ganz anders,
als Reese es erwartet hatte.
Far From the Madding Crowd Am grünen Rand der Welt (OV)
ab 16.07.
USA/GB 2015 • Drama / Kostümfilm • Länge 120 Min. • D.: Thomas Vinterberg •
C.:Carey Mulligan, Matthias Schoenaerts, Michael Sheen, Tom Sturridge, Juno
Temple, Jessica Barden • 6 J.
The story of independent, beautiful and
headstrong Bathsheba Everdene, who attracts three very different suitors: Gabriel
Oak, a sheep farmer, captivated by her
fetching willfulness; Frank Troy, a handsome and reckless Sergeant; and William
Boldwood, a prosperous and mature bachelor. This timeless story of Bathsheba‘s
choices and passions explores the nature
of relationships and love - as well as the
human ability to overcome hardships
through resilience and perseverance.
Als Farmer Oak durch einen tragischen Vorfall alles verliert, treibt ihn das Schicksal
zum Hof von Bathsheba, den er vor einem Großbrand rettet. Niemand ahnt, dass
Oak, der zum neuen Verwalter bestellt wird, und die Gutsherrin ein Geheimnis teilen.
Als Bathsheba noch mittellos war, hatte sie Oaks Heiratsantrag abgelehnt. Ihre Unabhängigkeit verteidigt sie auch gegenüber ihrem spröden, aber gutmütigen Nachbarn
Boldwood. Doch als Troy, ein von der Liebe enttäuschter Soldat, mit ihr flirtet, gibt sie
seinen Avancen nach - mit fatalen Folgen.
Ted 2 (OV)
ab 25.06.
USA 2015 • Komödie • Länge 117 • D.: Seth MacFarlane • C.: Mark Wahlberg, Liam
Neeson, Amanda Seyfried, Morgan Freeman, Jessica Barth • 12 J.
Ted ties the knot with TamiLynn, and recruits his best
friend John as a sperm donor
in order to start a family in this
sequel to the comedy hit about
a teddy bear come to life. Later, when The Commonwealth
of Massachusetts demands
that Ted appear before a judge
to prove he‘s a real person, the
frisky bear and his pal vow to
fight for their civil rights.
Es wird ernst für Ted: Nachdem der sprechende Teddybär seine Freundin TamiLynn geheiratet hat, will das frisch gebackene Paar auch Kinder bekommen - wobei
Ted Unterstützung von seinem besten Freund John benötigt. Aber nicht nur rein
technisch ist es ein schwieriges Unterfangen: Die Behörden wollen Ted nur dann
Vater werden lassen, wenn er nachweisen kann, dass er auch ein Mensch ist. Ein
Marsch durch die Instanzen beginnt. Zum Glück kann sich Ted auf John und die
hübsche Rechtsanwältin Samantha verlassen.
The Age of Adaline - Für immer Adaline (OmU)
ab 09.07.
USA 2014 • Drama / Lovestory • 114 Min. • D.: Lee Toland Krieger • C.: Blake Lively,
Michiel Huisman, Kathy Baker • 6 J.
After an accident in 1937 magically
makes Adaline Bowman ageless,
she never allows herself to get
close to anyone who might reveal
her secret. In the years to come, a
chance encounter with charismatic
philanthropist Ellis Jones reignites
her passion for life and romance.
When a weekend with his parents
threatens to uncover the truth,
Adaline makes a decision that will
change her life forever.
Im Jahre 1935 ist Adaline Bowman 29 Jahre alt, durch einen Unfall hört sie auf zu
altern. Sie zieht sich zurück, wechselt immer wieder Name und Wohnort, um ihr persönliches Geheimnis zu wahren. Nur ihre Tochter weiß Bescheid. Als sich Jenny, wie
sie sich jetzt nennt, gegen ihre Regeln in den charismatischen Ellis Jones verliebt und
bei einem Besuch in seinem Elternhaus die Wahrheit an den Tag kommt, spitzt sich
die Situation zu und sie muss eine Entscheidung fällen.
Ant-Man (OV)
ab 23.07.
USA 2015 • Fantasy • Länge n.n.B. • D.: Peyton Reed • C.: Paul Rudd, Michael Douglas, Evangeline Lilly • FSK n.n.B.
Armed with the astonishing ability to shrink in scale but increase in strength, con-man
Scott Lang must embrace his inner-hero and help his mentor, Dr. Hank Pym, protect
the secret behind his spectacular Ant-Man suit from a new generation of towering
threats. Against seemingly insurmountable obstacles, Pym and Lang must plan and
pull off a heist that will save the world.
Obwohl Scott Lang ein Meisterdieb ist, wird er von der Polizei geschnappt und wandert für lange Zeit hinter schwedische Gardinen. Eine zweite Chance erhält er in Gestalt von Dr. Hank Pym, der nach einem geeigneten Kandidaten für die Erprobung
seines Ant-Man-Anzugs sucht. Weil er nicht noch weiter lange Jahre warten will, bis
er seine Familie wieder in die Arme schließen kann, lässt sich Scott zögerlich auf das
Abenteuer ein - und stellt fest, dass man auch dann der Größte sein kann, wenn man
so klein ist wie eine Ameise.
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KINDERKINO
Reguläres Kinderprogramm
Eintrittspreise reguläres Programm (ggf. zzgl. 3,00 € 3D-Zuschlag)
Kinder 4,00 € • begleitende Erwachsene nur 5,00 € • soziale Gruppen 3,50 €
Erwachsene Mo bis Mi 5,00 € • Do Kinotag 4,00 € • Fr/Sa/So 7,50 €
seit 14.05.
Ostwind 2 (dt.F.)
DE 2015 • 108 Min. • R.: Katja von Garnier • D.: Hanna Binke • o.A.
Eigentlich sollte sie die Sommerferien in Frankreich verbringen. Stattdessen macht sich Mika
auf den Weg nach Kaltenbach, um ihren geliebten Hengst Ostwind wiederzusehen. Leider ist die
Stimmung auf dem Reiterhof nicht gut. Ostwind,
der völlig außer Form ist, benimmt sich seltsam,
und Kaltenbach steht kurz vor der Pleite. Um dies
zu verhindern, will Mika an einem hoch dotierten Turnier teilnehmen und beginnt
mit dem Training. Unerwartete Unterstützung erhält sie dabei von dem attraktiven
Pferdefachmann Milan.
29.06. - 01.07 / 11:10
23.07. - 29.07 / 11:00
09.07. - 15.07. / 15:00
16.07. - 22.07 / 12:50
Antboy 2 - Die Rache der Red Fury (dt.F.)
ab 25.06.
DÄ/DE 2014 • 87 Min. • R.: Ask Hasselbalch • D.: Oscar Dietz • 6 J.
Nachdem Pelle seinen Widersacher, den fiesen
Floh, erledigt hat, tut er als Superheld Antboy
weiterhin Gutes. Als normaler Schuljunge steckt
er dagegen im Dilemma. Zum einen hat er sich
Hals über Kopf in seine beste Freundin Ida verliebt, zum anderen hat die schüchterne Maria ein
Auge auf ihn geworfen. Als Antboy deren Avancen ignoriert, mutiert die derart gekränkte Maria zur roten Furie, die mit Hilfe eines
Tarnanzugs Chaos und Terror verbreitet. Jetzt ist nicht nur Antboys Mut, sondern
auch dessen Fingerspitzengefühl gefragt.
25.06. - 28.06 / 15:25
02.07. - 08.07 / 11:10+14:40
29.06. - 01.07 / 13:05+15:25
16.07. - 22.07 / 13:05
09.07. - 15.07 / 13:00
23.07. - 29.07 / 13:15
06.08. - 12.08 / 11:00
30.07. - 05.08 / 14:40
Rico, Oskar und das Herzgebreche (dt.F.)
seit 11.06.
DE 2015 • 91 Min. - R.: Wolfgang Groos • D.: Anton Petzold, Juri Winkler • o.A.
Der tiefbegabte, furchtlose Rico und der clevere,
aber etwas übervorsichtige Oskar sind inzwischen
dicke Freunde. Auf ihren Streifzügen durch Berlin
sind sie immer wieder für neue Abenteuer zu haben. Diesmal ist leider Ricos Mutter betroffen. Die
hat sich beim Bingo in illegale Machenschaften
verstricken lassen. Jetzt ist nicht nur die Polizei,
sondern auch der fiese Boris hinter ihr her. Klar, dass die Jungs alles versuchen,
um Mama aus der Bredouille zu helfen. Unterstützung erhalten sie dabei auch vom
25.06. - 28.06 / 14:55
alten Lebenskünstler Van Scherten.
09.07. - 15.07 / 11:10
29.06. - 01.07 / 11:20+14:55
02.07. - 08.07 / 15:00
06.08. - 12.08 / 14:35
16.07 - 29.07 / 11:20-14:40
30.07. - 05.08 / 11:20
Liebe Freunde unseres Ferienprogramms,
wie schon in den Jahren zuvor - werden wir auch in diesen Sommerferien eine interessante Auswahl
an Kinderfilmen auffahren!
Das Programm erstreckt sich von neuen Kinderfilmen wie „Ostwind 2“, „Sam O Cool“,
„Rico, Oskar und das Herzgebreche“, „ Antboy 2 - Die Rache der Red Fury“ und
„Minions“ auch über beliebte und bekannte Kinderfilme wie „Ella und das große Rennen“,
„Ella und der Superstar“, „Bibi und Tina“, „Bibi und Tina – Voll verhext“, „Shaun das Schaf“, „Home“
und viele mehr.
Natürlich werden wir euch auch die Vorgänger der neuen Kinderfilme zeigen!
Preise Kinderfilmfestival:
3,00 € pro Person (2,50 € für soziale Gruppen)
Ooops! Die Arche ist Weg (dt.F.)
ab 30.07.
De/Ir/Be/Lux • Trickfilm • 87 Min. • R.: Toby Genkel • o.A.
Die Sintflut steht bevor, und alle Passagiere müssen auf der Liste stehen, um einen Platz in dem
riesigen Boot zu ergattern, das die Tiere vor den
Wassermassen retten soll. Leider verpassen Leah
und Finny durch ein Ungeschick die Abfahrt des
Schiffs und werden somit ohne ihre Eltern allein
zurückgelassen, während der Meeresspiegel stetig steigt. Sie müssen ihren ganzen Mut zusammenkratzen und sich zusammenschließen, um die Arche in einem
gemeinsamen Abenteuer doch noch einzuholen.
30.07. - 05.08 / 11:00+13:05
Bis bald und schöne Ferien wünschen Euch Catherine Laakmann und das Metropolis Team
Bitte achten Sie auf unsere aktuellen Aushänge
und auf die Programmhinweise im Internet!
Kinderfilmfestivalprogramm
ab 02.07.
Minions - 2D + 3D (dt.F.)
USA 2015 • Trickfilm• 94 Min • R.: Pierre Coffin, Kyle Balda • FSK n.n.B..
Im Verlauf der Erdgeschichte haben die Minions
stets den schlimmsten Bösewichten gedient auch wenn diese ihre Handlanger oft nicht überleben. Jahre schon darben die Minions, weil sie
keinen neuen Meister finden. Also treten Kevin,
Stuart und Bob im Jahr 1968 - oder 42 Jahre vor
Gru - eine Reise um den halben Weltball an, um sich in Orlando auf der größten
Messe für Schurken dem ersten weiblichen Superbösewicht anzuschließen.
02.07. - 15.07 / 11:20+13:15+15:10
16.07. - 12.08 / 13:10+15:05
FSK Min. Datum
UhrUhrUhrDatum
Datum
zeit
zeit
zeit
02.07. / 16.07.
09.07.
23.07.
30.07.
06.08.
06.08. - 12.08 / 11:10+12:45
Kinoführung „Kino von gestern und heute“
Große Verlosung im Kino!
Wir backen frische Waffeln für Euch!
Große Verlosung im Kino! Hauptgewinn: 1 Jahresfreikarte!
Zum Ende des Kinderfilmfestival geben wir Euch ein Eis aus!
Kinderfilmfestivalprogramm
FSK Min. Datum
UhrUhrUhrDatum
Datum
zeit
zeit
zeit
Von Schurken und Möchtegern-Schurken
Über- und außererdische Wesen fesseln uns
Antboy
o.A.
1.7. 11:00 5.7. 13:00 27.7. 11:10
Der 7bte Zwerg
o.A.
86
14.7. 13:20 18.7. 11:00 27.7. 15:10
Cinderella
o.A. 108 29.6. 15:00 14.7. 14:45 11.8. 13:00
Der blaue Tiger
o.A.
91
2.7. 12:45 29.7. 12:50 30.7. 11:10
Das kleine Gespenst
o.A.
Die Schlümpfe 2
o.A. 105 29.6. 13:20 13.7. 14:45 3.8. 14:50
80
92
3.7. 12:45 18.7. 15:00 1.8. 12:45
1.7. 12:40 15.7. 14:45 12.8. 13:00
Die Vampirschwestern 2
6 J.
94
8.7. 13:00 19.7. 11:10 9.8. 15:15
Emil und die Detektive
o.A. 111
Home – Ein smektakulärer Trip
o.A.
95
6.7. 13:00 16.7. 15:00 12.8. 15:15
Ich - einfach unverbesserlich
o.A.
94
2.7. 13:00 22.7. 15:00 2.8. 11:10
Paddington
o.A.
95
4.7. 13:00 21.7. 11:10 3.8. 11:10
Ich - einfach unverbesserlich 2
o.A.
98
10.7. 14:45 1.8. 14:50 10.8. 15:15
Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn
o.A.
72
2.7. 11:00 24.7. 11:10 5.8. 14:50
Rico, Oskar und die Tieferschatten
o.A.
96
28.6. 15:00 17.7. 15:00 6.8. 13:00
Tinkerbell und die Legende Nimmerbiest
o.A.
69
8.7. 11:00 23.7. 11:10 6.8. 11:20
The Lego Movie
o.A. 101 30.6. 15:00 12.7. 14:45 2.8. 14:50
Tinkerbell und die Piratenfee
o.A.
78
Freundschaft, Freundschaft über Alles
30.6. 11:00 23.7. 15:10
Vierbeiner, Zweibeiner und Flugdinger begleiten unser Leben
Der kleine Nick macht Ferien
o.A.
Drachenzähmen leicht gemacht 2
6 J. 103
97
27.6. 15:00 10.7. 11:00 30.7. 14:50
1.7. 13:20 12.7. 11:00 9.8. 13:00
Aristocats
o.A.
75
3.7. 11:00 20.7. 11:10 25.7. 11:10
Der kleine Drache Kokusnuss
o.A.
83
10.7. 13:20 24.7. 15:10 6.8. 15:15
Flipper
6. J
87
Der kleine Rabe Socke
o.A.
78
29.6. 11:00 29.7. 11:10 8.8. 11:20
Fünf Freunde 3
o.A.
97
1.7. 15:00 9.7. 14:45 15.7. 11:00
Die Biene Maja
o.A.
89
22.7. 11:00 30.7. 12:45 7.8. 15:15
Fünf Freunde 4
o.A.
97
11.7. 11:00 31.7. 14:50 5.8. 11:10
Die Pinguine aus Madargascar
o.A.
93
8.7. 12:45 18.7. 11:10 1.8. 11:10
Hanni und Nanni 3
o.A.
87
21.7. 11:00 27.7. 12:50 12.8. 11:20
Free Birds
6 J.
92
4.7. 12:45 16.7. 11:10 2.8. 12:45
Quatsch und die Nasenbärbande
o.A.
83
11.7. 13:20 26.7. 12:50 10.8. 11:20
Pettersson und Findus: Kleiner Quälgeist... o.A.
85
12.7. 13:20 16.7. 11:00 25.7. 15:10
Sponge Bob
o.A.
93
7.7. 13:00 21.7. 15:00 5.8. 12:45
Planes 2
o.A.
92
5.7. 12:45 19.7. 15:00 31.7. 11:10
Wir Kinder aus Bullerbü
o.A.
87
4.7. 11:00 26.7. 11:10 7.8. 11:20
Shaun das Schaf
o.A.
85
13.7. 13:20 17.7. 11:00 26.7. 15:10
o.A.
96
25.6. 15:00 22.7. 11:10 7.8. 13:00
26.6. 15:00 9.7. 11:00 4.8. 11:10
Der Ernst des Lebens
5.7. 11:00 23.7. 12:50
Auf dem Weg zur Schule
o.A.
77
Ella und das große Rennen
o.A.
81
9.7. 13:20 24.7. 12:50 9.8. 11:20
o.A. 101 29.6. 12:40 11.7. 14:45 11.8. 15:15
Ella und der Superstar
o.A.
87
20.7. 11:00 29.7. 15:10 11.8. 11:20
Bibi & Tina - Voll verhext
o.A. 109 14.7. 11:00 4.8. 14:50 8.8. 13:00
Karlsson vom Dach
o.A.
77
6.7. 11:00 28.7. 11:10 31.7. 12:45
Das Pferd auf dem Balkon
o.A.
Lola auf der Ebse
o.A.
90
3.7. 13:00 28.7. 12:50 8.8. 15:15
Ostwind
o.A. 105 30.6. 13:20 13.7. 11:00 10.8. 13:00
Pommes Essen
o.A.
86
15.7. 13:20 19.7. 11:00 28.7. 15:10
Turbo
Von Pferden, Frauen und skurilen Abenteuern
Bibi & Tina
Gefördert von:
93
7.7. 12:45 20.7. 15:00 4.8. 12:45
Sputnik
o.A.
82
30.6. 12:40 7.7. 11:00 25.7. 12:50
Winnetous Sohn
o.A.
92
6.7. 12:45 17.7. 11:10 3.8. 12:45
,QWHUHVVHDQHLQHU6FKXOYRUVWHOOXQJ"5XIHQ6LHXQVDQ0R)U]ZLVFKHQXQG8KU
Film-Kritik
Für immer Adaline
Magic Mike XXL
Freistatt
USA 2014 - Drama - Regie: Lee Toland Krieger Start: 9.7.
USA 2014 - Komödie - Regie: Gregory Jacobs Start: 23.7.
D 2014 - Drama - Regie: Marc Brummund Start: 25.6.
1935: Durch einen Unfall und eine wundersame
Fügung altert Adaline nicht mehr und bleibt 29 Jahre.
Das gelungene Drama folgt ihr über sieben Jahrzehnte, die gezeichnet sind von Abschied und Entbehrung. Dann lernt Adaline Ellis kennen und öffnet
sich noch einmal für die Liebe. Gut besetztes Unsterblichkeits-Märchen ohne verklärtem Kitsch. HE
Steven Soderbergh landete mit dem ersten Teil einen
Erfolg, sowohl bei den Zuschauerinnen als auch in
der Kritik. Regisseur Gregory Jacobs inszeniert nun
die Fortsetzung, in der Mike & Co dem Business den
Rücken kehren wollen. Natürlich nicht, ohne sich
dabei auszuziehen. Feel-Good-Komödie.
HE
choices verlost 1 Fanpaket bis zum 26.7. auf choices.de
Arges wurde damals getrieben, Ende der 60er, im
Namen des Herren. Heime sollten aus vermeintlich
fehlgeleiteten Jugendlichen christliche Persönlichkeiten bilden, die Methoden aber waren äußerst
unchristlich. Davon erzählt das Drama und bewegt
sich dabei abenteuerlich zwischen Jugenddrama,
„Flucht in Ketten“, Silas und Tom Sawyer.
HE
Die Liebe seines Lebens
Strange Magic
Ted 2
AU/GB 2013 - Drama - Regie: J. Teplitzky Start: 25.6.
USA 2015 - Trickfilm - Regie: Gary Rydstrom Start: 25.6.
USA 2015 - Komödie - Regie: Seth MacFarlane Start: 25.6.
Als Kriegsgefangener durchlebte der britische Soldat Eric Lomax die Hölle. Jahrzehnte später lebt er
zurückgezogen in England. Noch immer traumatisiert, versteckt sich jedoch hinter einer Mauer des
Schweigens. Als er sich verliebt, versucht seine Partnerin, ihn zu öffnen. Bewegendes Drama über die
Aufarbeitung traumatischer Kriegserlebnisse. HE
Man vermenge Shakespeare mit George Lucas und
Walt Disney – und heraus kommt dieses kindergerechte Märchenmusical. Grundlage bildet Shakespeares „Ein Sommernachtstraum“, die Lucas hollywoodaffin adaptierte. Ein Haufen schräger Vögel
begibt sich in diesem animierten Familienspaß auf
die Suche nach einem legendären Liebestrank. HE
Jetzt kehrt die politisch unkorrektere Variante von
Paddington zurück und macht mit Buddy John bewährt die Straßen unsicher. Und da der Plüschbär
säuft, kifft und rüpelt wie jeder anständige Amerikaner, will er jetzt endlich offiziell als Mensch anerkannt werden. Nicht zuletzt, um den Männertraum
Tami-Lynn auf ewig an sich zu binden.
HE
Duff – Hast du keine, bist du Eine!
Insidious: Chapter 3
Marry Me!
USA 2015 - Komödie - Regie: Ari Sandel
Start: 9.7.
USA 2015 - Horror - Regie: Leigh Whannell Start: 2.7.
D 2014 - Komödie - Regie: Neelesha Barthel Start: 2.7.
Eigentlich ist alles gut an der Highschool für Bianca.
Sie hat zwei beste Freundinnen und Beau Wesley
als besten Freund. Bis dieser ihr erzählt, sie sei für
die anderen bloß Mittel zum Zweck, ein unattraktives Anhängsel, ein Duff. Bianca setzt alles daran,
aus der Rolle auszubrechen. Mal lebensnahe, mal
klamaukige Highschool-Komödie.
HE
Das Prequel zu den beiden Vorgängern um die
Familie Lambert erzählt von der jungen Quinn. Die
bittet das Medium Elise darum, ihr den Kontakt zu
ihrer verstorbenen Mutter herzustellen. Eine Begegnung kommt zustande. Allerdings mischen
mehr böse Mächte mit, als Quinn lieb ist. Paranormaler Grusel.
HE
In „Amma & Appa“ noch dokumentarisch, inszeniert
Neelesha Barthel die indisch-deutsche Annäherung
als Spielfilm. Kissy ist in Indien verwurzelt und lebt
alleinerziehend in Berlin. Eines Tages fordert die
Großmutter, dass sie traditionsgerecht den Vater
heiraten soll. Von dem will Kissy nichts mehr wissen,
also versucht sie zu pfuschen. Komödie.
HE
Minions
Antboy
Rache
derder
Red
Fury
Antboy 2- Die
– Die
Rache
Red
Fury
Big Business – Außer Spesen nichts gewesen
USA 2015 - Trickfilm - Regie: P. Coffin, K. Balda Start: 2.7.
DK/D 2014 - Komödie - Regie: Ask Hasselbalch Start: 25.6.
USA 2014 - Komödie - Regie: Ken Scott
Sie sind gelb, laut, infantil, töricht, neugierig, begeisterungsfähig und permanent völlig überdreht:
Die Minions, die uns aus „Ich – Einfach unverbesserlich“ nachhaltig in Erinnerung geblieben sind. In
ihrem eigenen Film schreiben sie nun die Weltgeschichte neu und müssen sich der Superschurkin
Scarlet Overkill stellen.
HE
Superkräfte machen einem das Menschsein ganz
schön schwer. Das ergeht nun auch Antboy so, der
sich nicht nur den Terrorzwillingen und der Rache
der verschmähten Red Fury stellen muss, sondern
auch den ganz alltäglichen Herausforderungen.
Liebenswerte Fortsetzung der dänischen Superhelden-Variante.
HE
Nach eineinhalb Jahren Selbständigkeit eröffnet
sich den Businesspartnern Dan, Chuck und Timothy
ein Deal, von dem sie sich mit ihrem kleinen Laden
den Durchbruch erhoffen. Das Unterfangen führt
die Amerikaner nach Europa. Dort schlittern sie
unverhofft durch Fetisch-Events, G8-Kongress und
Oktoberfest. US-Klamauk.
HE
Mit
.de beginnt die Filmwoche
38
Start: 9.7.
Mein
Me
eiinn Lesezeichen
Entourage
Terminator: Genisys
Desaster
Start: 9.7.
USA 2015 - Sci-Fi / Action - Regie: Alan Taylor Start: 9.7.
D 2015 - Komödie - Regie: Justus v. Dohnányi Start: 16.7.
In der gleichnamigen HBO-Serie drehte sich bereits
alles um das umtriebene Treiben im Studiokosmos
Hollywood. Jetzt schicken die Macher die Jungs rund
um Filmstar Vincent Chase auf die Leinwand. Diesmal wollen sie mit Studioboss Ari Gold kooperieren.
Neben bekannte Serienstars sind noch allerlei
Hollywoodgrößen in Kurzauftritten zu sehen. HE
Zeitreise-Plots bieten sich dazu an, bei Bedarf alles
auf Anfang zu setzen. Vor allem, wenn sie auf die
Oberste Direktive pfeifen. Das tut allen voran der T
1000, als er ins Jahr 1984 geschickt wird, um Sarah
Connor zu terminieren. Klingt bekannt – und doch
ist alles anders. Und der T 800 hat auch noch ein
Wörtchen mitzureden. Oder vier.
HE
Die Profikiller Mace (Jan Josef Liefers) und Ed (Regisseur Justus v. Dohnányi) sollen einen Schweizer
Anwalt beschützen. Der betreibt illegale Geschäfte
mit einem Gangster in Südfrankreich. Letzterer hat
es wiederum auf die verführerische Gattin des Anwalts abgesehen. Dann passiert den Killern ein folgenschweres Malheur. Gangsterkomödie.
HE
It Follows
Ant-Man
Tokyo Tribe
USA 2014 - Horror - Regie: David R. Mitchell Start: 9.7.
USA 2015 - Fantasy - Regie: Peyton Reed
Start: 23.7.
Japan 2014 - Action / Sci-Fi - Regie: Sion Sono Start: 16.7.
Als Kind hatte Regisseur David Robert Mitchell
einen wiederkehrenden Albtraum, in dem er von
einem bedrohlichen Wesen verfolgt wird. Einem
solchen Schicksal setzt er nun die 19-jährige Protagonisten Jay aus. Nach erotischen Spielchen mit
Hugh auf der Autorückbank fühlt sie sich hartnäkkig beobachtet. Independent-Nervenkitzel.
HE
Während es für die Marvel-Kollegen immer höher,
schneller und weiter geht, heißt die Devise von
Trickbetrüger Scott Lang zunächst einmal: schrumpfen! Geschrumpft auf Ameisengröße jedoch setzt
er als Ant-Man ungeahnte Kräfte frei. Und die sind
auch nötig: Die Erde ist in Gefahr. An seiner Seite:
Dr. Hank Pym. Comic-Abenteuer.
HE
Martial Arts meets Rap: Das lieferte schon RZA mit
seinem brachialen Hochglanz-Eastern „The Man
With the Iron Fist“. Hier nun eine japanische Variante. Die Musik ist hier ungleich präsenter, die Beats
treiben allgegenwärtig. Die Darsteller sprechsingen
sich mal mehr, mal weniger souverän durch den
Plot. Originell, cool, uncool, trashig.
HE
Bad Luck
Becks letzter Sommer
Underdog
A 2015 - Tragikomödie - Regie: Th. Woschitz Start: 2.7.
D 2015 - Drama / Komödie - Regie: Fr. Wittich Start: 23.7.
HU/D/SE 2014 - Drama - Regie: K. Mundruczó Start: 25.6.
Inspiriert durch Zeitungsmeldungen und durch
Fehlentscheidungen verzweifelter Menschen, erzählt Regisseur Thomas Wischitz drei tragikomische Geschichten. Geschichten über Fettnäpfchen
und Stolpersteine, über kleine Menschen rund um
Kärnten auf der Suche nach dem Glück. Der Regisseur besetzte Laien und Profidarsteller.
HE
Als er noch jung war, setzte er lieber auf Sicherheit,
anstatt seine Träume als Musiker zu leben. Jetzt ist
Robert frustrierter Lehrer. Dann entdeckt er das musikalische Talent seines Schülers Rauli und beschließt, ihn zu fördern. Allerdings nicht ganz uneigennützig. Musiker-Drama mit guten Songs und
klarer Botschaft: Lebe deinen Traum!
HE
Lili lebt zusammen bei ihrem Vater in Budapest. Als
der aus Gram ihren Hund Hagen aussetzt, gelangt
der Vierbeiner an ein Rudel Streuner. Tierfänger und
Hundekampftrainer machen den Tieren zu schaffen
– bis sie zurückschlagen. Tierhorror, der nicht versäumt, auf das Schicksal von Straßenhunden in
Ungarn aufmerksam zu machen.
HE
USA 2015 - Komödie - Regie: Doug Ellin
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
39
.de
Mein
Mei
ei n Lesezeichen
Unterhaltungsmusik
Kompakt Disk
Strömen, fließen, zerfleddern
Neuheiten aus Afrika, Syrien, der Karibik und dem Traumland
Machen surreale Cumbia – die Meridian Brothers, Foto: Lorenza Vargas
Gibt’s die noch?
Nicht totzukriegen: Musiklegenden auf der Bühne
Das Summerjam feiert am Fühlinger See sein 30-jähriges Jubiläum (3.-5.7.).
Das King Georg hat hingegen ein Open Air mit zwei Acts zusammengestellt,
und netterweise ist der Eintritt frei: Der Finne Jaakko Eino Kalevi macht
Psychedelic-Pop mit 80er Jahre-Reminiszenzen, die Meridian Brothers, eine
kolumbianische Avantgarde-Band, spielt Cumbia, ist aber vom Surrealismus infiziert. Die Veranstaltung ist im Essener Pact in der Zeche Zollverein. Für 5 Euro
gibt es aber einen Bus vom King Georg. Tickets gibt es auch in den Plattenläden
Parallel und Underdog (4.7., 20 Uhr, Pact in der Zeche Zollverein, Essen). Die
Gleichung der Grindcore-Legende Napalm Death – Grunz, Knüppel, Dresch
– macht nach wie vor Spaß (5.7., 19.30 Uhr, Underground). Die Oberkiffer Cypress Hill brachten neben Gras auch Latin Hip-Hop in den Mainstream (13.7.,
18.30 Uhr, Palladium). Die Fleshtones haben Anfang der 80er Jahre mit Punk
und New Wave im Rücken den Garage-Rock der 60er Jahre und Rockabilly der
50er Jahre gefeiert. Sie mischen noch heute ihren wilden Cocktail (13.7., 20
Uhr, Sonic Ballroom). Die Kumbia Queers sind sechs argentinischen Musikerinnen, die vom Punk kommen (24.7., 19.30 Uhr, Gebäude 9).
CHRISTIAN MEYER
DER BESTE
SOUND
DER WELT
AUF
103,3
FM
Jetzt hören im Radio
und auf funkhauseuropa.de
Sleep ist das Soloprojekt des Ja, Panik-Sängers Andreas Spechtl. Auf dem
gleichnamigen, somnambulen Debütalbum widmet er sich mit eleganten
Songs zwischen 80er-Jahre-Pop, Dub und Elektronischem dem Schlaf und
dem Traum. Ein schönes, zartes Nachtschattengewächs, bei dem man
gerne auch mal einschlafen darf (Staatsakt). Jaakko Eino Kalevi schläft
zwar nicht im selben Bett, aber immerhin im selben Zimmer: Die 80erReminiszenzen sind bei dem Finnen sehr präsent, sein weichgezeichneter
Pop erforscht, was man denn noch alles revivaln darf und geht dabei sehr
weit. Die musikalische Dringlichkeit eines Ariel Pink oder John Maus, das
machen zu müssen, erreicht er allerdings kaum (Weird World). Auch der
Franzose Chassol, der u.a. mit Phoenix und Sebastien Tellier zusammengearbeitet hat, scheint in einem traumhaften Zwischenreich gelandet zu
sein: Mit „Big Sun“ widmet er sich seiner karibischen Herkunft Martinique.
Ausgestattet mit unzähligen Fieldrecordings von einer Reise – Gespräche,
Gesänge, allerlei Geräusche vom Vogelzwitschern bis zu Straßenlärm – hat
er mit Piano, Schlagzeug, Synthesizern und vielen anderen Sounds eine Art
Symphonie entworfen, die bei aller Vertracktheit einen eleganten 70‘s-Flair
verströmt (Tricatel).
Beatbastler Hudson Mohawke veröffentlicht mit „Lantern“ sein zweites
Album. Dass er inzwischen auch alle möglichen Popgrößen produziert
hat, merkt man dem Album an, das wie verhedderter Mainstream klingt.
Daneben gibt es auch orchestrale Bombast-Orgien oder experimentellere
Tracks. Das Ganze zerfleddert zwischen diesen Polen, und mit den abgesehen von Anthony Hagherty eher gewöhnlichen Gastsängern wird es irgendwie keine runde Sache (Warp). Felix Laband hat zehn Jahre lang keine
Musik gemacht, nun kehrt der südafrikanische Elektroniker mit dem Album
„Deaf Safari“ zurück, das gleichermaßen von der Faszination des südafrikanischen Kwaito House und dem gesprochenen Wort beeinflusst ist. Denn
die oft zehnminütigen, von afrikanischer Melodik durchdrungenen Stücke
sind durchzogen mit Sprachsamples aus Funk und Fernsehen, verströmen
bei aller sozialkritischen Ambition Ruhe und Gelassenheit (Compost).
Shangaan Electro ist die superschnelle Kreuzung aus südafrikanischer Folklore, Kwaito House und EDM. Jetzt erscheint auf Warp das Album „Nozinja
Lodge“ des Genre-Gründungsvaters Nozinja. Hier flirren die trippelnden
Sounds wild umher, wie sonst nur noch beim Chicagoer Footwork, dessen Tanzstil auch an die Shangaan-Tänzer erinnert. Hochgepeitschte und
verzerrte Vocals ergänzen den aufreibenden Sound. Nozinja hat Fans von
Villalobos über Theo Parrish bis Caribou, scheint nach vielen Remix-Tracks
sein Album aber selber produziert zu haben. Der Sänger Omar Souleyman
ist noch so eine Erscheinung, die von westlichen Elektronikern mit offenen
Armen empfangen wurde. Seine ebenfalls superschnellen, wilden SynthieTracks für Hochzeiten und andere Feiern klingen rau und im besten Sinne
cheap. Das neue Album „Bahdeni Nami“ habe nun Leute wie Four Tet, Gilles
Peterson oder Modeselektor produziert. Glücklicherweise verlieren die arabesken Stücke aber nicht ihren rauen, ungehobelten Charakter (Monkeytown). Pat Thomas war schon in den 60er Jahren neben Ebo Taylor der
bedeutendste Highlife-Musiker in Ghana. Sein geschmeidiger Gesang ist
auch auf seinem neuen Album, das er mit der Kwashibu Area Band in Ghana
und Berlin aufgenommen hat, von zarter Schönheit. Tony Allen steuert hier
und da das federnde Schlagzeug bei und Ebo Taylor half bei den Bläserarrangements der angenehm fließenden Stücke (Strut).
CHRISTIAN MEYER
choices verlost verlost 1 x die CD „Sleep“ von Andreas Spechtl auf choices.de
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kunst & gut
Bernard Schultze, Mich bedrängend, 1991, Öl auf Leinwand, 220 x 520 cm, Museum Ludwig, © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Rheinisches Bildarchiv, Köln
Aus dem Labyrinth des Unterbewusstseins
Zum 100. Geburtstag: Bernard Schultze im Museum Ludwig
Die Bilder und Plastiken von Bernard Schultze sind abstrakt, gegenstandsfrei, an ihren Farben und Farbformen kann man sich nicht sattsehen und
doch bleiben sie mysteriös, lassen sich nicht ganz entschlüsseln. Andererseits verfügen sie über figurative oder naturhafte Anklänge. Das Dickicht
des Waldes und die Struktur von Grotten und Korallenriffs kommen einem
in den Sinn, und das Gewimmel der Wucherungen lässt sich in seiner assoziativen Kraft dem Surrealismus zuordnen. Allem aber liegt das Unbewusste
zugrunde. Psychische Zustände sind in den Bildern unmittelbar festgehalten: Damit schloss Schultze an die abstrakt-expressive Malerei der 40er und
50er Jahre in Paris an.
Die Gleichzeitigkeit derartiger Ansätze spielt in der Ausstellung, die das
Museum Ludwig ihm derzeit zum 100. Geburtstag ausrichtet, eine wichtige Rolle. Neben den Gemälden, auf denen sich die Farbe lichtdurchflutet
und transparent ausbreitet, zeigt sie besonders die s/w-Zeichnungen, die in
ihrer feinen Detailliertheit veristisch und skriptural zugleich wirken. Auch
da hält Bernard Schultze den Moment vor der konkreten Gestaltfindung
fest: „Bevor die Dinge ihr Antlitz bekamen“, heißt eines seiner Bilder. In
der frühen Malerei von Schultze, der schon bald nach seinen Anfängen mit
der Frankfurter Gruppe „Quadriga“ in den 50er Jahren zu den wichtigsten
Vertretern der informellen Malerei in Deutschland gezählt wurde, äußert
sich das Ahnungsvolle und Traumhafte in dunklen Verdichtungen der malerischen Darstellung. Später hellt das Kolorit auf, die Farbflächen verzahnen
sich blättrig über einem lichten Grund, zugleich wächst das Bildformat. Nun
wirken die Darstellungen bisweilen wie Einsichten in die Natur oder ein
barocker Wolkenhimmel.
Schultzes Bilder haben etwas Nahsichtiges. Mitunter wird die Bildfläche
von winzigen Adern und tropfenartigen Knäueln durchzogen. Das Bild wirkt
als All-Over und zugleich als bedachter Ausschnitt, in dem die Perspektive
41
kippt. Die Farben breiten sich aus und winden sich dann wieder als Fühler
und Strudel über die Bildfläche. Tatsächlich hat sich Schultze von verschiedenen Stellen malerisch durch das Bild „gestrickt“, also in der kleinteiligen
Erfahrung von diesem gearbeitet. Vor der Enge seines Ateliers an der Riehler Straße hatte er in einem Telefonat vor vielen, vielen Jahren gewarnt.
Eberhard Roters hat darüber geschrieben, die „künstlerische Wirkungsstatt
gleicht auf den ersten Eindruck hin tatsächlich einer nur ganz leicht und
kaum merklich verhexten Wohnstube“. Die Gedrängtheit hing auch damit
zusammen, dass in diesem Atelier zugleich seine Frau, die Objektkünstlerin Ursula gearbeitet und Schultze neben der Malerei Plastiken geschaffen
hat, die sich mit flirrenden Tentakeln in alle Richtungen ausbreiteten, die
„Migofs“. Gebaut aus eingefärbten Papieren über Drahtgeflechten sind sie
Wesen und Wurzelwerk zugleich; zwischen fester Form und deren Auflösung wirken sie in ihrer vitalen Nervosität chaotisch und sind nicht zu überschauen. Sie führen ihr eigenes Leben.
Bernard Schultze wurde 1915 in Schneidemühl im heutigen Polen geboren. Er hat in Berlin und Düsseldorf studiert und nach dem Krieg zunächst
in Frankfurt gelebt, ehe er 1968 nach Köln gezogen ist. Dort ist er hochgeehrt, mit Ausstellungen auf der ganzen Welt und etlichen Kunstpreisen
ausgezeichnet, 2005 gestorben. Ein Teil seines Nachlasses ging in den Bestand des Museum Ludwig über. Hieraus und aus früheren Erwerbungen
ist nun die Ausstellung zusammengestellt, die leider zu klein und folglich
zu gedrängt ist. Wie wichtig aber Bernard Schultze als Persönlichkeit der
jüngsten deutschen Kunstgeschichte ist, wird dann daran deutlich, dass sein
Werk derzeit auch im Arp Museum Rolandseck und im Museum Kunstpalast
in Düsseldorf gezeigt wird.
THOMAS HIRSCH
„Bernard Schultze. Zum 100. Geburtstag“ | bis 22.11. | Museum Ludwig
0221 22 12 61 65
Kunstwandel
Kunst in NRW
Abb. 1
Nicolas Poussin, Acis und Galatea, 1627/28, (Ausschnitt), © National Gallery of Ireland, Dublin
Jeder Mensch hat das Recht
Stil und Ausdruck
Sie kamen als Gastarbeiter und blieben als Bürger. Deutschland ist nach dem
Zweiten Weltkrieg immer schon ein Einwanderungsland gewesen, nur wollte
das anfangs niemand wissen. Spätaussiedler und Heimkehrer mit deutschen
Wurzeln kamen aus dem Osten, nach 1955 kamen fremde Arbeitskräfte dann
eher aus dem Süden. Mit Italien schloss die Bundesrepublik Deutschland das
erste Anwerbeabkommen für den eigenen wirtschaftlichen Aufschwung, aber
es war auch der Zeitpunkt, an dem auch die deutsche Küche endlich bunter werden durfte. Pizza, Döner, Sushi, Oliven, Schafskäse, Sprossen. Vieles
rauscht einem durch den Kopf, wenn man wie immer an Hermann Görings
„Salonwagen Berlin 10 205“ vorbei zum Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eilt. Diesmal geht es in der Sonderausstellung eben um
Deutschland als Einwanderungsland.
„Immer bunter“, so der stimmige Titel, der eigentlich nicht die veränderte Esskultur meint, sondern die Veränderungen im Umgang mit den Menschen, die
zu uns kommen. Das Missverständnis begann schon in den 70ern, als viele der
Gastarbeiter sich dafür entschieden, dauerhaft in Deutschland zu bleiben und
ihre Familien nachzuholen. Ein paar Jahre zuvor war die Millionste Arbeitskraft noch am Bahnhof mit einem Moped belohnt worden. Das war mit der
Ölkrise vorbei, die deutsche Fremdkörper-Kultur wurde geboren, die deutschen
Arbeitsplätze schienen rar zu werden. „Deutschland ist kein Einwanderungsland!“ hörte man nun gebetsmühlenartig aus der Politik, andere schlugen bereits wieder scharfe braune Töne an.
Die Ausstellung zeigt dazu einen wundervollen Devotionalien-Querschnitt
durch die Jahrzehnte, zwei Jahre lang trugen Jürgen Reichel und Ulrich Op de
Hipt die rund 800 Exponate zusammen, der Besucher wird beim Schauen in
Vitrinen von Dauer-Audiofiles verfolgt, man hört fast gleichzeitig Gesprächsund Interviewfetzen, sieht Videos aus fünf Jahrzehnten, dazu Briefe, Fotos und
Arbeitsverträge. Und natürlich immer wieder „Zwei kleine Italiener“ von Conny
Froboess von 1962. Ziemlich eindrucksvoll gleich daneben die mechanische
Fischfiletiermaschine, die Deutsche damals sehr ungern bedienten. Etwas weiter die türkische Protesthochzeitsanzeige von 1991, die kundtat, wie schwer
es für Ausländer war, Räumlichkeiten für Feste zu mieten.
Knapp zwei Jahrzehnte weiter, steht der Islam selbst in Deutschland auf dem
Prüfstand. Als Christian Wulff 2010 den Satz „Der Islam gehört inzwischen
auch zu Deutschland“ in die Welt warf, hatte die deutsche Islam-Phobie noch
gar nicht begonnen, das Thema Migration noch keine solche beißende Schärfe. Aber es kamen auch nur ein Viertel der Asylsuchenden nach Deutschland.
Am Ende stehen die aktuellen Zitate (2014) von Thomas de Maizière und Joachim Gauck, und die Erkenntnis, dass man die Formulare, die dort an den
Wänden hängen, gar nicht mehr lesen mag. Dann lieber nochmal zurück zum
dunkelblauen Ford Transit von Sabri Güler, mit dem der zwischen NRW und
Ostanatolien pendelte.
Von Thomas Hirsch
Die Gemälde und Skulpturen aus dem Nachlass des Sammlers Gustav Rau,
die als Leihgaben von UNICEF im Arp Museum Bahnhof Rolandseck untergebracht sind, werden hier im etwa halbjährigen Turnus sukzessive vorgestellt. „Auf der Höhe der malerischen
Vormachtstellung“
Diesmal sind sie mit Leihgaben aus der
National Gallery in Dublin kombiniert.
Thema ist die französische Malerei vom frühen 17. bis zum beginnenden 20.
Jahrhundert, als die Malerei aus Frankreich führend in der Kunst war.
„Immer bunter“ im Bonner Haus der Geschichte
Französische Malerei in Rolandseck
PETER ORTMANN
„Immer bunter. Einwanderungsland Deutschland“ | bis 9.8. | Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn | 0228 916 50
„Die Skyline von Köln - demnächst“, Karikatur von Klaus Pielert, 1970er Jahre, (Ausschnitt),
© Klaus Pielert / Stiftung Haus der Geschichte
Die Ausstellung beginnt furios. Sie zeigt gleich drei Gemälde von Jean-Siméon Chardin (1699-1779), die, innerhalb weniger Jahre entstanden, seine
stilistische Wandlungsfähigkeit demonstrieren. Chardins Stillleben korrespondiert zudem mit Stillleben weiterer Künstler, wodurch eine Ausdifferenzierung dieses Genres im 18. Jahrhundert stattfindet.
Es geht in Rolandseck weiter mit Arkadischen Landschaften von Claude Lorrain und Millet, deren Figurentypus wenig später in Poussins „Heiliger Familie“ (1649) wiederkehrt. Chronologisch daran anschließend, korrespondieren
Fragonard und Boucher mit ihrem duftenden Rokoko. Als weiterer Vertreter
der „Galanten Feste“ wird Jean-Baptiste Pater vorgestellt – wir sind im zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts, Frankreich ist auf der Höhe seiner malerischen Vormachtstellung. Und schwächelt doch in manchen Genres: Deutlich wird, dass Seestücke nie die Domäne der Franzosen waren – vielleicht
liegt es daran, dass die Seefahrt in Frankreich nicht so eine zentrale Rolle
spielte wie bei den Niederländern?
Später tragen Rousseau und dann die Französische Revolution zur empathischen Schärfung und inszenierten Härte in der Malerei bei, die sogleich zu
stilistischen Veränderungen führt. Dazu findet sich ein Historienbild von Jacques-Louis David, das als Mischung aus Seestück, Pastorale, antikisierender
Szenerie und zeitgenössischer Referenz zwar schwülstig ist, aber grandios
Licht und Schatten zelebriert. Danach – und das verdeutlicht die Ausstellung
eindrucksvoll – erfolgt die Wendung zum nüchternen Realismus: weg von
der Heroisierung und der Ästhetisierung des Lebens hin zur harten Arbeit
und zur Neubewertung der Natur. Courbet, Corot und erneut Millet repräsentieren diese neue Sicht. Von hier aus ist der Schritt zur Freiluftmalerei
mit dem Impressionismus geradezu logisch. Das Gravitationszentrum dieses Kapitels der französischen Kunst
sind in der Ausstellung aber zwei Bilder von Renoir. Beide
zeigen eine junge Frau mit einer roten Rose im dunklen
Haar, gemalt 1873 (Museum Dublin) und 1876 (Sammlung Rau) – und es ist erstaunlich, wie sich die Malerei
von der fließenden Licht-Schatten-Bewegung im Weiß des
Thomas Hirsch
Kleides zum geradezu veristischen Porträt als Ausdruck der
Kunsthistoriker,
Kurator und Journalist Charakterbildung wandelt. Spannend und lehrreich!
„Revolution der Bilder – Von Poussin bis Monet“ | bis 6.9.
Arp Museum Bahnhof Rolandseck | 0228 942 50
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Kunst-Kalender
KÖLN - Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Bernard Schultze bis 22.11.
Werkübersicht aus dem
Museumsbestand zum 100. Geburtstag
des wichtigen informellen Künstlers mit
surrealen Anklängen in seiner Malerei
und Plastik
KÖLN – Wallraf Richartz Museum
www.wallraf.museum
Entlang der Seine bis 27.9.
Die französischen Impressionisten des
späten 19. Jahrhunderts mit ihren
Bildern von lichtdurchfluteten Seen und
Flusslandschaften aus der Sammlung
Corboud
LEVERKUSEN - Museum Morsbroich
www.museum-morsbroich.de
Gert & Uwe Tobias bis 23.8.
Überblick über das aktuelle Werk
der aus Siebenbürgen stammenden
Zwillinge (*1973), die für ihre
großformatigen figurativen
Farbholzschnitte bekannt sind
MÜNSTER - LWL-Museum
www.lwl.org
Otto Piene. Licht bis 20.9.
Mit Inszenierungen, Installationen,
Wänden und Räumen wird die
zentrale Rolle des Lichtes im Werk des
bedeutenden ZERO-Pioniers (19282014) untersucht
NEUSS - Clemens Sels Museum
Statue der Salus, ergänzte Kopie der Originalstatue aus Köln, römisches Flottenlager Alteburg, (Ausschnitt) © Römisch-Germanisches Museum der www.clemens-sels-museum-neuss.de
Stadt Köln / Rheinisches Bildarchiv (A. Wegner)
Museumslandschaft NRW
AACHEN – Ludwig Forum
BOTTROP – J. Albers Museum
DUISBURG – Museum Küppersmühle
www.ludwigforum.de
www.quadrat-bottrop.de
www.china8.de
Le Souffleur bis 31.1.
Ein differenzierender Dialog zur Kunst
von Schürmann und Ludwig seit 1960
zwischen Pop Art und Institutionskritik
Sol LeWitt bis 30.8.
Vorgestellt wird das „Wall Drawing
1176. For Josef Albers“, das der
amerikanische Minimal- und
Konzeptkünstler als Referenz an Albers
für diese Räume entwickelt hat
China 8: Malerei bis 13.9.
Das Initial-Museum für das
Ausstellungs-projekt CHINA 8, das in
acht NRW-Museen passend zu deren
Konzept und Räumen zeitgenössische
chinesische Kunst zeigt
DORTMUND - Dortmunder U
ESSEN – Museum Folkwang
AHLEN – Kunstmuseum Ahlen
www.kunstmuseum-ahlen.de
Heinrich Campendonk bis 26.7.
Werkschau des Künstlers, der mit der
Gruppe „Blauer Reiter“ ausstellte und mit
seiner Hinterglasmalerei berühmt war
BEDBURG HAU – Museum Moyland
www.moyland.de
Lori Nix bis 9.8.
Fotografin Lori Nix zeigt eine Welt ohne
Menschen, in der sich die Natur mit aller
Macht die Räume und Orte zurückerobert
BERG.-GLADBACH – Villa Zanders
www.villa-zanders.de
Karim Noureldin bis 2.8.
Noureldin mit seiner Thematisierung des
Mediums Zeichnung, das er mit kleinen
Blättern und einer ortsbezogenen
Wandmalerei vorstellt
BOCHUM – Kunstmuseum
www.kunstmuseumbochum.de
Catalina Pabón bis 8.8.
Catalina Pabón widmet sich zwischen
Malerei und Zeichnung der Landschaft
als unheimlichem und romantischem Ort
BOCHUM – Ruhr-Universität
www.situation-kunst.de
On Display bis 23.8.
Anlässlich des 50. Geburtstag der RuhrUniversität, ein Überblick über dessen
Kunstsammlung
BONN – Kunstmuseum
www.kunstmuseum-bonn.de
Frank Auerbach bis 13.9.
Eine Werkschau mit dem bedeutenden,
Maler, der zu den Hauptvertretern der
„London School“ zählt
re:set bis 2.8.
Zur Wiedereröffnung des Museums eine
Ausstellung mit Malereien, die in ihrer
Abstraktheit und mit ihren Oberflächen
das Digitale unserer Zeit reflektieren
NEUSS - Langen Foundation
www.langenfoundation.de
Olafur Eliasson bis 18.10.
Überblick über das Werk des dänischisländischen Künstlers, der mit den
Ressourcen der Natur arbeitet, anhand
des Bestandes in der Sammlung Boros
www.dortmunder-u.de
www.museum-folkwang.de
OBERHAUSEN - Ludwiggalerie
Meisterwerke bis 9.8.
Deutsche Malerei von der Romantik bis
zur Moderne: Werke von Caspar David
Friedrich und Makart bis Kokoschka und
Beckmann aus den Dortmunder Museen
Conflict, Time, Photography bis 5.7.
Fotografien zum Thema Krieg zwischen
1855 und 2013 unter Berücksichtigung
des Zeitpunkts der Aufnahme, der teils
Jahre nach dem Kriegsereignis liegt
www.ludwiggalerie.de
DÜREN – Leopold-Hoesch-Museum
GOCH – Museum
www.leopoldhoeschmuseum.de
www.museum-goch.de
Volker Saul bis 22.11.
Der aus Düren stammende, in
Köln lebende Künstler (*1955) mit
monumentalen farbintensiven
Wandmalereien von Figur und Grund
Alfonso Hüppi bis 23.8.
Neue „Holzwerke“ zum 80. Geburtstag
des Schweizer Bildhauers und Zeichners,
der als Professor an der Düsseldorfer
Kunstakademie unterrichtet hat
DÜSSELDORF – KIT
HAGEN – Osthaus Museum
www.kunst-im-tunnel.de
www.osthausmuseum.de
Malerei, jetzt. bis 27.9.
Vier Positionen der jüngsten
Künstlergeneration aus der Düsseldorfer
Kunstakademie, die die Aktualität der
Malerei in der Gegenwart befragen
Volker Stelzmann bis 30.8.
Ausgezeichnet mit dem Karl Ernst
Osthaus-Preis, zeigt der Berliner
Realist einen Einblick in sein
figürliches, gleichnishaftes
Werk seit den 1970er Jahren
DÜSSELD. – K20 Kunstsammlung NRW
www.kunstsammlung.de
KLEVE - Museum Kurhaus
www.museum-kurhaus.de
Miró. Malerei als Poesie bis 27.9.
Ein Plädoyer für den spanischen Maler
und Bildhauer (1893-1983) mit Werken
aus allen Schaffensphasen, die sich
mit seinem Verhältnis zur Literatur
beschäftigen
DÜSSELD. – Museum Kunstpalast
Et in Arcadia Ego 10.7.-20.9.
Beiträge von elf zeitgenössischen
Künstlern, die der nüchternen Realität
unserer Zeit Entwürfe der Entrückung
wie die Unsterblichkeit und Idylle
gegenüber stellen
KÖLN – Museum Ostasiatische Kunst
www.smkp.de
www.mok-koeln.de
Wim Wenders bis 16.8.
Der berühmte Filmemacher zum 70.
Geburtstag in seiner Heimatstadt mit
einer Retrospektive seiner autonom
aufgenommenen analogen Fotografien
43
Weisses Gold bis 2.8.
Rund 100 Porzellane aus dem Bestand
des Museums von 1400 bis 1900, die in
verschiedenen Techniken eindrucksvolle
Paläste, Tempel und Figuren schaffen
Green City bis 13.9.
Kunstbeiträge, die sich mit dem
Ruhrgebiet in seiner Verfasstheit und
Zerteilung durch Autobahnen und
Wasserstraßen und seinem ökologischen
Zustand beschäftigen
REMAGEN - Bahnhof Rolandseck
www.arpmuseum.org
Revolution der Bilder bis 6.9.
Malerei von Poussin bis Monet, die den
revolutionären und modernen Geist
verdeutlicht, der von der französischen
Kunst seit dem 17. Jahrhundert ausging
RECKLINGHAUSEN - Kunsthalle
www.kunsthalle-recklinghausen.de
Daniel Buren bis 26.7.
Der französische Künstler reagiert
auf die architektonische Struktur
der Fassaden der Kunsthalle und des
Festspielhauses mit Farbfeldern und
alternierenden StreifenDBACerg
WUPPERTAL - Waldfrieden
www.skulpturenpark-waldfrieden.de
Lynn Chadwick bis 18.8.
Der britische Bildhauer mit seinen
Bronzeplastiken der 1950er und
1960er Jahre, die mit aufgerissenen,
verletzten Oberflächen Figur und Natur
thematisieren
Kunst?
 Welche
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44
Auswahl
Bühne
ATELIER THEATER
Mo-Do 21.30 Uhr
Gratis – und nicht umsonst
Berhane Berhane
Mit 18 Jahren auf dem Buckel hat das
Sommer-Special des Atelier-Theaters ein
stolzes Alter erreicht. Das Prinzip ist dabei
immer noch das Gleiche: Von Anfang Juni
bis Ende August treten im Wochentakt
Comedians und Kabarettisten für umsonst
auf der kleinen Bühne des Wirtz-Hauses
auf, um die Gunst des Publikums zu gewinnen. Für die Auswahl der Künstler war
in diesem Jahr erstmals Comedian Torsten
Schlosser („Wohl bekloppt geworden?“)
zuständig, der seit vergangenem Jahr zum
Team des Atelier-Theaters gehört.
Info: 0221 24 24 85
COMEDIA THEATER
Sa 11.7. 20 Uhr
…in the between
Wahl?
 Welche
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Wir freuen uns auf Post.
Wasser ist das Basiselement, das für
unsere Existenz notwendig ist. Aquamarin.50678 setzt sich mit H2O in künstlerisch-ästhetischer Weise auseinander.
Das Projekt feiert das 25-jährige Bestehen der Kunststiftung NRW. In Düsseldorf
wurde bereits im letzten Jahr Premiere
gefeiert. Das Performance-Projekt besteht
aus fünf internationalen TänzerInnen,
einem Klangkünstler sowie Angie Hiesl
und Roland Kaiser. Sie alle bringen das
Element Wasser auf ästhetische Weise in
unser Bewusstsein.
Info: 0221 32 58 87
Musik
KAMMEROPER
Sa 18.7. 15 Uhr
Karneval der Tiere
Es gilt als ein besonders familiäres und
vielfältiges Orchester: Der Karneval der
Tiere ist ein Musikstück für Jung und Alt.
Besonders vielfältig werden die 14 unterschiedlichen Tiere dargestellt und es zeigt
sich, welche Möglichkeiten die Musik
überhaupt bietet. Das Stück von SaintSaëns beginnt zunächst mit einer Einführung in die Instrumente und das Orchester. Dann erst startet die eigentliche
Handlung, für die sich die Tiere natürlich
entsprechend festlich gekleidet haben.
Info: 02238 956 03 10
Kunst
KÖLNISCHES STADTMUSEUM
bis 25.10. Di 10-20Uhr, Mi-So 10-17 Uhr
Achtung Preussen!
1815 übernimmt Preußen die Macht im
Rheinland. Die Ausstellung „ACHTUNG
PREUSSEN! – Beziehungsstatus: kompliziert“ geht auf eine 200-jährige Zeitreise
durch die kölnisch-preußischen Geschichte und zeigt die Spuren der preußischen Zeit in Köln. Eine fotografische
Perspektive der preußischen Einflüsse
auf das Kölner Stadtbild, veranschaulicht
den Besuchern die gängigen kölnischpreußischen Klischees. Im Hauptteil der
Ausstellung erzählen, teils noch nie gezeigte Exponate, 22 vielfältige Geschichten, ob originell und künstlerisch, alltäglich oder völlig skurril. Wie auch nicht
anders, wird die Ausstellung in der „Alten
Wache“ am Zeughaus gezeigt. Dort, wo
1941 die Kontrollstation der preußischen
Ordnungshüter errichtet wurde.
Info: 0221 221 22 398
LANGEN FOUNDATION NEUSS
bis 18.10., tägl. 10-18 Uhr
Ólafur Elíasson
STADTGARTEN
Mo 6.7. 20.30 Uhr
Ron Sexsmith
Ólafur Elíasson, Room For All Colours, 1999,
Installationsansicht De Appel, Amsterdam, © O.
Eliasson, De Appel, courtesy Langen Foundation
Bardo Thödröl klingt wie ein Troll aus
einer norwegischen Saga, ist aber besser
bekannt als das tibetische Totenbuch. Es
geht zurück auf Padmasambhava, Begründer des tibetischen Buddhismus. In
der Comedia treten vier multi-kulturelle
Künstler aus Australien unter dem Namen TRIKAYA an, dieses Herzstück der
buddhistischen Lehre in geführten Meditationen zur Musik neu zu interpretieren. Denn auch wenn es in dem Werk um
Reinkarnation, Erleuchtung im Tod und
den endgültigen Eintritt ins Nirvana geht,
handelt es sich auch um einen Leitfaden
für die Lebenden und deren Umgang mit
Trauer und der eigenen Sterblichkeit. Lesung in englischer Sprache mit Illuminationen und in Begleitung von Gong, Klangschalen und tibetischer Gesänge.
Infos: 0221 888 77 222
RHEINAUHAFEN
Mo 6.7., Di 7.7, Mi 8.7., Do 9.7. je 17 Uhr
Aquamarin.50678
Der dänisch-isländische, in Kopenhagen und Berlin lebende Ólafur Elíasson
ist weltweit renommiert als Künstler,
der sich auf die Phänomene der Natur
einlässt, diese grandios und spektakulär
inszeniert oder lapidar fokussiert. Naturgewalten wie Licht, Wasser und Wind
werden von Elíasson anschaulich vergegenwärtigt. Eine Referenz für Elíasson
ist die aus Düsseldorf stammende ZEROBewegung. Aus dem Bestand der Berliner
Sammlung Boros wird sein Werk nun mit
Rauminszenierungen, Fotografien, Zeichnungen und Objekten zwischen 1994
und 2015 vorgestellt.
Info: 02182 570 115
MICHAEL WERNER KUNSTHANDEL
Ron Sexsmith ist auf Tour. Im Gepäck hat
er sein neuestes Album „Carousel One“, auf
dessen Cover eine seltene Aufnahme ist,
wo er, nach eigener Aussage, sogar mal
lächelt. Hinter dem Singer-/Songwriter
liegen zwei erfolgreiche Jahre, ein Kanadischer Grammy-Award und ein Album mit
dem Titel „Forever Endeavour“. Das neue
Album, das mit dem Sound im 70-er Jahre Stil daher kommt, offenbart Sexsmiths
musikalische Leidenschaft und das Gefühl,
was er in sein neues Album gepackt hat.
Der Mix aus Frische und Modernität mit
einem Schuss Retro machen aus Sexsmiths
Album etwas, das gehört werden will.
Info: 0221 952 99 40
45
bis 25.7., Di-Fr 10-18, Sa 11-16 Uhr
Sigmar Polke. Von Willich aus.
Parallel zur Werkschau im Museum
Ludwig und noch etwas länger zeigt
Michael Werner Arbeiten von Sigmar
Polke. Ausgestellt sind Fotografien aus
den Jahren 1973-1978. Polke ist nicht
nur Fotograf dieser Aufnahmen, die zu
einem Großteil auf dem Gaspelshof bei
Willich entstanden sind, sondern auch
Akteur vor der Kamera. Aber ebenso wie
die Künstlergemeinschaft, zu der auch
Katharina Sieverding gehörte, die an diesen Aufnahmen partizipierte, so zog sich
Polke zur weiteren Bearbeitung in die
Dunkelkammer zurück und arbeitete dort
mit Chemikalien weiter an den Abzügen.
Info: 0221 925 46 20
Feiert eure Stars. So
live, so einmalig und so
nah wie noch nie! Erlebt
als VIPster unvergessliche Momente mit
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Konzerte von:
Silbermond
(20.6.2015),
David Guetta
(27.6.2015),
Sting
(7.7.2015),
Santiano
(11.7.2015),
Fanta Vier
(17.7.2015),
Xavier Naidoo
(24.7.2015),
Jan Delay
(1.8.2015),
Andrea Berg
(21.8.2015),
Deichkind
(28.8.2015)
und Projekt Y
(5.9.2015) im
SparkassenPark in
Mönchengladbach.
Also jetzt mitmachen
und nichts wie
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Auswahl
MUSEUM LUDWIG
bis 30.8., Di-So 10-18 Uhr
R.H. Quaytman & Michael Krebber
KLETTERHALLE DELLBRÜCK
Waltherstr. 49-51
Halle 12
51069 Köln
0 221 / 777 16 800
www.kletterhalle-dellbrueck.de
06.-09.08.2015, Köln
R.H. Quaytman, Preis, Kapitel 28, 2014,
Enkaustik, Siebdrucktinte, Gesso auf Holz,
Ankauf der Gesellschaft für Moderne Kunst
am Museum Ludwig, © R.H. Quaytman,
Museum Ludwig, Köln
bis 1.11., Di-So 10-17 Uhr
Medicus
Ein Arzt versorgt einen verwundeten Krieger,
Relief eines Grabmals, © Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln / Rheinisches
Bildarchiv (A. Wegner)
Hauptweg und Nebenwege
21. 06. – 23. 08. 2015
Im Römischen Imperium besaß der Arzt
eine herausragende gesellschaftliche
Stellung, unterstützt wurde er von den
Göttern. Die Versorgung in allen Fachbereichen galt in den Großstädten als
vorzüglich. Dies belegt nun auch die Ausstellung im Römisch-Germanischen Museum, die von Funden in Köln ausgeht,
wo bei Ausgrabungen so viele Gräber
römischer Ärzte mit Grabbeigaben gefunden wurden wie sonst in keiner Stadt
des Römischen Reiches.
Info: 0221 221 244 38
SKULPTURENPARK
Konrad-Adenauer-Platz 8 | 51465 Bergisch Gladbach
Telefon: 02202 . 142334 oder 02202 . 142356
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Öffnungszeiten: Di – Sa 14 – 18 Uhr, Do 14 – 20 Uhr, So 11 – 18 Uhr
An Feiertagen wie an Sonntagen | ÖPNV: s11 ab HBF Köln, 20 min
Celebrate
the
games !
Erstmals in seiner über 20jährigen Gegamescom.de
schichte wird der Wolfgang-Hahn-Preis
am Museum Ludwig zwei Künstlern zugleich verliehen. Er geht an die in New
York lebende R.H. Quaytman und den Literatur
gamescom_2015_Anzeige_trailer_KulturKinoRuhr_44x32_B2C_Casual_DE
11.06.15 16:24
Kölner Michael Krebber. Beide Künstler
setzen sich in ihren eigenen malerisch KULTURKIRCHE
definierten Werken auf kritische Wei- KÖLN-BUCHFORST
se mit der Gegenwart und nicht zuletzt bis 16.7.
möglichen Zukunft dieses Mediums aus- Hommage à Heinrich Böll
einander. Im Grunde liefern beide Künst- Vor dreißig Jahren, am 16.7.85, ist
ler eine kommentierende Meta-Malerei, Heinrich Böll gestorben, der deutsche
die hier nun dialogisch ausgestellt wird. Nachkriegsschriftsteller mit der größten
Info: 0221 221 261 65
Außenwirkung (Nobelpreis 1972), das
RÖMISCH-GERMANISCHES
MUSEUM
Bernd Ackfeld
von Matt Mullican, Santiago Sierra und
Lois Weinberger. Das Spektrum reicht
von kurzlebigen Reaktionen auf die Phänomene der Natur über eine bewachsene
Schneise in der Landschaft hin zu massiven Behauptungen mit Fremdkörpern in
der Natur: Thema dieses Szenenwechsels
sind Einfassung und Ausgrenzung.
Info: 0221 33 668 860
bis Juni 2017, tägl. 10.30-19 Uhr
KölnSkulptur #8
Der von den Kölner Kunstsammlern
Michael und Eleonore Stoffel initiierte
Skulpturenpark zeigt in der aktuellen
Auflage von KölnSkulptur sieben neue
Werke, die eine Verschiebung der Akzente auf dem Areal an der Riehler Straße
bewirken sollen. Darunter sind Beiträge
46
„Gewissen der Nation“ und jemand, der
sich in politische und gesellschaftliche
Fragen seiner Zeit einmischte. Längst
sind es wieder die Schriften, die in den
Vordergrund treten, darunter die Geschichten und Romane aus der Nachkriegszeit, die in einer schwierigen materiellen Lage entstanden. Die von GAG
Immobilien, Heinrich-Böll-Stiftung und
Heinrich-Böll-Archiv getragene Hommage an den berühmten Kölner lässt Leben und Werk Revue passieren und endet
mit einer Lesung von Elke Heidenreich
(Do 16.7. 19.30 Uhr), mit anschließender
Vorführung der Verfilmung von „Das
Brot der frühen Jahre“ (20.15 Uhr), ein
1962 in Berlin gedrehter Film, der auf
den Festspielen in Cannes gezeigt wurde.
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“
(Do 2.7. 20 Uhr) über die TerrorismusDebatte der 70er Jahre ist allerdings ungleich bekannter. Eintritt frei.
Diverses
BÜRGERZENTRUM DEUTZ
Mo 6.7., Di 7.7., Mi 8.7., Do 9.7., Fr 10.7.
Mehrgenerationen-Varieté
Im Deutzer Veedel gibt es in diesem Jahr
ein ganz besonderes Sommerferien-Programm. Ob Jung oder Alt: bei Akrobatik-,
Tanz- und Jonglier-Workshop geht es
um den gemeinsamen Spaß am Ausprobieren neuer Dinge. Eine ganze Woche
lang bietet das Bürgerzentrum Deutz ein
Mehrgenerationen-Varieté an, das bereits
zum zweiten Mal stattfindet. Das Erlernte
und Trainierte wird in einer großen Abschlussshow am Ende der Workshop-Woche vorgestellt. Den großen und kleinen
Künstlern steht dabei eine große Manege
zur Verfügung, sodass der eigenen Phantasie und dem eigenen Entdeckungsdrang
keine Grenzen gesetzt sind.
Infos: 0221 221 914 59
Auswahl
BODYNOVA STORE & STUDIO
Sa 25.7. 10 Uhr
Neueröffnung
als Rahmen um die Demo, die sich mit
140 Wagen und bis zu 900 000 BesucherInnen quer durch die Kölner Innenstadt
zieht. Passend erscheint da das diesjährige Motto der Veranstaltung „Vielfalt:
lehren, lernen, leben“. Am Heumarkt
treffen sich die TeilnehmerInnen, um bei
einer ausgelassenen Party gemeinsam zu
feiern und sich öffentlich zu Toleranz,
Akzeptanz und Gleichberechtigung von
Lesben, Schwulen, Transsexuellen, Bisexuellen, Transgender und Intersexuellen
zu bekennen.
Info: www.colognepride.de
„Socken aus und mitmachen!“ heißt es,
wenn der neue, über 300 qm große Bo- KOELNMESSE
dynova Store seine Neueröffnung feiert. Mi 5.8. - So 9.8.
Interessierte können den Tag im integ- gamescom
rierten, hellen Yoga-Studio verbringen
und verschiedene Yoga-Klassen und Produkte ausprobieren, im Kreis netter Menschen bei angenehmer Musik und leckerem indischen Chai. Das Programm aus
Anusara Yoga, Iyengar Yoga, Pilates, Poweryoga, Vinyasa Flow oder Yogilates ist
so vielseitig wie das Team der Kölner
Yoga-Profis Elisabeth Althoff, Claudia de
Backere, Susanne Greven, Corinna Steinberg, Julia Olfen und Vira Drotbohm.
Info: 0221 356 63 50
HEUMARKT/INNENSTADT
Fr 3.7., Sa 4.7., So 5.7.
CSD-Straßenfest mit Demonstration
Foto: ColognePride/Jörg Brocks
Seit 2003 existiert der ChristopherStreet-Day bereits in Köln und kämpft
seitdem mit einem politischen und bunten Programm für die Gleichstellung
und rechtliche Anerkennung der Lesben,
Schwulen und Transgender. Das zweiwöchige Programm, initiiert und durchgeführt von ColognePride, schließt sich
Pepper Levain, „Runway of Milk and Honey –
The Research Project“, 2014/2015
Fotoarbeit, 120 x 120 cm
Der jährlich stattfindende Rundgang in
den Räumen der Kunsthochschule steht
wieder an. Die Besucher erwartet ein
buntes Programm voller Performances,
Ausstellungen, Konzerte und Filmprojekte. Kreiert wurde die junge Kunst von
den AbsolventInnen der Hochschule.
Aber auch Arbeiten von den Studierenden sind zu bewundern. So erwartet die
Besucher ein insgesamt 25-stündiges
Filmprogramm, das Animationen, Dokumentationen und experimentelle Videoarbeiten beinhaltet. Der feierlichen
Eröffnung geht die Überreichung der
Absolventenzeugnisse voraus.
Infos: 0221 201 890
ZUSAMMENGESTELLT VON: SANJE GAU-
Herausgeber:
choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: [email protected]
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Chefredaktion:
Maxi Braun (v.i.S.d.P.)
Red. Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Ingrid Bartsch, Frank Brenner, Jessica
Düster, Hartmut Ernst, Sanje Gautam,
Rolf-Ruediger Hamacher, Thomas Hirsch,
Kirsten Jahnke, Ahrabhi Kathirgamalingam,
Bernhard Krebs, Anna Lenkewitz, Christian Meyer, Anne Nüme, Peter Ortmann,
Jan Schliecker, Simone Schlosser, Rüdiger
Schmidt-Sodingen, Benjamin Seim, Romy
Weimann, Hans-Christoph Zimmermann
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik:
Amélie Kai, Dominik Empl, Janina Wittmann
Im August eröffnet erneut eine der welt- TAM, THOMAS HIRSCH, AHRABHI KATHIRweit größten Messen für interaktive Un- GAMALINGAM, ANNA LENKEWITZ, JAN
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spricht, würde ich als engagiert,
interessiert, um Genauigkeit im
Ton bemüht, als sensibel, poetisch,
menschlich und sympathisch bezeichnen. Eine Person, die durch
ihre eigene Überzeugung, Begeisterung und Freude am Thema und
am Schreiben besticht. Ich vertraue
ihren Kulturempfehlungen, ich vertraue der Meinung von choices.
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Josef Albers Museum . Quadrat Bottrop
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Für Josef Albers
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IMPRESSUM
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Wir freuen uns auf weitere Zuschriften
oder Online-Kommentare
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Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von
LeserInnenbriefen vor.
Förderer der Ausstellung Egon Bremer Stiftung
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Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern.
Durch Berndt Media
werden auch folgende Kultur-, Kino- und
Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
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