konsum - Choices

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konsum - Choices
www.choices.de
CHOICES THEMA IM FEBRUAR
KONSUM
KASSENKAMPF STATT KLASSENKAMPF
26. Jhg. | Februar 2015
Foto: Benni Klemann
Das MeinungsMagazin
Sofia Gubaidulina
Offertorium
Konzert für Violine und Orchester
spielt Schumann und Chopin
Thierry
Mechler
Thomas Hengelbrock Dirigent
Christina Landshamer Sopran
NDR Sinfonieorchester
Sonntag
22.02.2015
20:00
Foto: Detlev Schneider
Foto: Dario Acosta
Mittwoch
18.02.2015
18:00
Violine
Foto: Verleih
Foto: Cosimo Filippini
Maurizio
Pollini
Patricia
Kopatchinskaja
Orgel
Johann Sebastian Bach
Englische Suiten (Auswahl)
und Improvisationen von
Thierry Mechler
Foto: Marco
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 4 G-Dur
Der Lieblingsfilm
von Thierry Mechler
»Melancholia«
von Lars von Trier
Freitag
20.02.2015
20:00
koelner-philharmonie.de
Filmforum
Sonntag
22.02.2015
15:00
.de
Foto: Thomas Morsch
choices-Thema.
Kino.
5 KONSUM
Widerstand beginnt an der Kaufhauskasse
6 Zum Thema
Wachstumskritiker Niko Paech über Wege aus der
konsumbedingten Reizüberflutung
Vom Käfer zum smart car
Bühne.
7 Auftritt – Heinz Simon Keller inszeniert Dürrenmatts „Das Versprechen“
8 Schauspiel Köln
9 Premiere – Stefan Bachmann inszeniert Wolfram
von Eschenbachs Versroman „Parzival“ am
Schauspiel Köln
10 Freihandelszone
11 Theater am Rhein
Freies Werkstatt Theater
12 Komikzentrum
PPP in Bonn, Verschwörung und Making-of in Köln
13 AtelierTheater
14 Theater am Rhein
15 Senftöpfchen
16 Theaterleben – Houellebecq im Schauspiel Köln
18 Junges Theater Bonn
19 Prolog
Fremde Welten auf den Bühnen des Rheinlands
20 Theater-Kalender Köln-Bonn
culture clubs – Pantheon/AtelierTheater
Musik.
2
18
42
44
Kölner Philharmonie
Westdeutsche Konzertdirektion
Kompakt Disk – CD-Neuerscheinungen im Februar
Stadtgarten
Unterhaltungsmusik – Konzert-Tipps im Februar
BÜHNE
© Meyer Originals
Auftritt
7
KINO
„Birdman“
KULTUR.KINO.KÖLN.
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW.
empfehlen | weitersagen | kommentieren
Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
Literatur.
26. Jhg. I Februar 2015
23 Film-ABC/Vorspann
24 choice of choices:
„Birdman oder (Die unverhoffte Macht der
Ahnungslosigkeit)“
25 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
26 OFF Broadway
27 Weisshaus
28 Film-Kritik
31 Odeon
34 Roter Teppich
Pegah Ferydoni über „300 Worte Deutsch“,
Pegida, IS-Terror und arrangierte Ehen
35 Filmpalette
36 culture clubs – Lieblingsfilm/Kino-Café
39 Cinenova
40 Metropolis
45 ComicKultur
Comic-Empfehlungen im Februar
Wortwahl
Buch-Empfehlungen im Februar
46 Textwelten
Erinnerungshilfen für patriotische Europäer
Literatur-Kalender
Kunst.
47 kunst & gut – Bettina Flitner in der Michael
Horbach Stiftung
48 Kunstwandel – Gabriele Münter-Hommage
im Bonner Frauenmuseum
49 Sammlung – Ekaterina Degot, Künstlerische
Leiterin der Akademie der Künste der Welt,
bereitet die zweite Pluriversale vor
50 Kunst-Kalender
Kultur in NRW.
choices spezial.
überregional
15 Theater in NRW
Der Ringlokschuppen nach der finanziellen Rettung
17 Tanz in NRW
Wenig arrivierte, dafür bemerkenswerte Talente
Musical in NRW
„Cabaret“-Inszenierungen
19 Oper in NRW
Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ in Dortmund
42 Popkultur am Rhein
Tape-Labels an Rhein und Ruhr
43 Improvisierte Musik in NRW
Düsseldorf stellt neues Festival vor
Klassik am Rhein
Orchesterreisen bleiben spannend
48 Kunst in NRW
Günther Uecker in Düsseldorf
choice of choices
24
FILM
Pegah Ferydoni in
„300 Worte Deutsch“
4 Intro – Alaaf und Helau
51 Verlagssonderseiten – choices entspannt
54 Auswahl – im Februar
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
55 Impressum
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
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Roter Teppich KUNST
34
© B. Flitner, Köln
kunst & gut
47
Intro
.de
Februar 2015
@ www.koelnerkarneval.de
choices + choices.de
Alaaf und Helau
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
6
Konsumbedingte Reizüberflutung
Für Wachstumskritiker Prof. Dr. Niko Paech
können Überfluss und Kauflust zu einer „Konsumverstopfung“ führen – denn wir haben
gar nicht die Zeit, beim Konsumieren glücklich zu werden. Er plädiert im Themen-Interview für Suffizienz.
Niko Paech
Bühne
Foto: privat
9
Premiere
Schwerter, Wälder und Burgen: Regisseur
Stefan Bachmann spricht mit uns über die
Bühnenfassung von Wolfram von Eschenbachs umfangreichem Versroman „Parzival“,
die am 6. Februar ihre Premiere feiert.
Stefan Bachmann
Film
Foto: Thomas Morsch
34
Roter Teppich
Die deutsch-persische Schauspielerin Pegah
Ferydoni spricht im Interview über ihren neuen Film „300 Worte Deutsch“, fundamentalistischen Terror und Humor als Mittel, um
unverkrampft mit kulturellen Differenzen
umzugehen.
Pegah Ferydoni
Kunst
49
Sammlung
Wir sprachen mit der Kunsthistorikerin Ekaterina Degot über die Leitung der Akademie
der Künste der Welt, die nächste Pluriversale
und über Kunst und Kunstformen in Zeiten von
Terror und Globalisierung.
Ekaterina Degot
Foto: Evgeni Gurko
Ab dem 12. Februar werden sich die Straßen Kölns wieder füllen. Grund dafür ist aber weder Kögida, noch Hogesa oder whatthefucksoever, sondern die
fünfte Jahreszeit. Unpolitisch wird es aber auch zwischen Rosenmontag und
Aschermittwoch nicht, und zwar nicht nur auf der Stunksitzung. „Hooligan“
oder „Terrorist“ sind nicht die hippsten Verkleidungen, angesagt ist gemäß dem
Sessionsmotto „social jeck – kunterbunt vernetzt“ vielmehr eine farbenfrohe
Aufmachung, gerne in greller Netzoptik. Dadurch soll die Möglichkeit des Internets, Menschen auf der ganzen Welt miteinander zu verbinden, symbolisiert
werden. Außerdem konnten die Jecken 2015 erstmals per Online-Umfrage beim
Festkomitee des Kölner Karnevals über die Gestaltung eines Wagens abstimmen. 2.400 der insgesamt 7.000 Teilnehmer der Facebook-Umfrage votierten
für das Motiv, nach dessen Entwurf ein Persiflagewagen am Rosenmontagszug
ein deutliches Statement gegen Terrorismus und für die Meinungsfreiheit setzen wird (siehe oben). Die fleißigen Gegendemonstranten können dann mal
Urlaub machen, denn ihre Stadt ist in dieser Zeit adäquat blockiert.
Bunt ist auch die schier unermessliche Warenwelt. Unter dem durchaus wertfrei gemeinten Titel KONSUM widmen wir uns u.a. der Konsumkritik von Herbert Marcuse – 50 Jahre nach der Publikation seines Werkes „Der eindimensionale Mensch“ und sprechen mit Postwachstumsökonom NIKO PAECH.
Kommerziell erfolgreich sind besonders Kriminalromane, deren kathartische
Aufklärung uns am Ende ein Gefühl von Sicherheit vorgaukelt. Wichtiger
als diese Aufklärung ist Heinz Simon Keller bei seiner Inszenierung von Dürrenmatts DAS VERSPRECHEN am THEATER DER KELLER die Erzeugung einer
unheilvollen Atmosphäre. choices war bei der Premiere dabei. Ein mittelalterlicher „Bestseller“ ist auch Wolfram von Eschenbachs PARZIVAL. Der Versroman kommt nun am SCHAUSPIEL KÖLN auf die Bühne. Regisseur STEFAN
BACHMANN erläutert im Interview die Komplexität der Gralssuche und seine
Vorliebe für epische Wälzer.
Die Methoden des Bildjournalismus verschmelzen im Werk von BETTINA FLITNER mit einem künstlerisch ästhetischen Anspruch. Zehn politische Serien,
die die Fotografin in den letzten 25 Jahren geschaffen hat, sind nun in der
MICHAEL HORBACH STIFTUNG in der Ausstellung FACE TO FACE zu sehen.
EKATERINA DEGOT, die künstlerische Leiterin der AKADEMIE DER KÜNSTE
DER WELT, spricht im Interview über die politische Dimension von Kunst, den
Standtort Köln als globale Stadt und die im Frühjahr anstehende zweite Pluriversale.
In unserer choice of choices BIRDMAN spielt Michael Keaton den einstmals gefeierten Star einer Superheldenverfilmung (nein, nicht Batman), der nun nach
Anerkennung als Charaktermime am Broadway lechzt. Alejandro González
Iñárritus Film persifliert die Marotten des Showbusiness, aber auch die Kritiker
und nicht zuletzt die Rolle des Publikums. Satirisch wird es auch in 300 WORTE
DEUTSCH. Die deutsch-persische Hauptdarstellerin PEGAH FERYDONI findet im
Interview aber auch deutlich politische Worte. Über Pegida, ihr Lebensgefühl
in Deutschland und Humor als Mittel, kulturelle Differenzen unverkrampft zu
thematisieren.
MAXI BRAUN
4
Thema
Kauf mich! – Verführung lauert überall, Foto: Benni Klemann
Kassenkampf statt Klassenkampf – Widerstand beginnt an der Kaufhauskasse
Als der Philosoph Herbert Marcuse vor 50 Jah- uns noch leichter zu verführen. Gleichzeitig helren konsumkritisch konstatierte: „Die Menschen fen wir aktiv mit: Sich was schönes kaufen und
erkennen sich in ihren Waren wieder; sie finden das Glück darüber auf facebook, twitter & Co
ihre Seele in ihrem Auto, ihrem Hi-Fi-Empfänger, zu teilen, bringt dem Konsumenten scheinbare
ihrem Küchengerät“, ging es ihm nicht vorran- Anerkennung und liefert kostenlose Reklame
mit hohem Authengig um Konsumkritik.
choices-Thema im Februar:
tizitätsfaktor. Wenn
Er, der Marxist, hatte
es um Wachstum und
vielmehr erkannt, dass
Profit geht, überlässt
die bunte Warenwelt
Schlaraffenland ist abgebrannt. Wir konsumieren
mehr Nahrung, Kleidung und sonstige Güter, als wir
die Wirtschaft nichts
den Arbeiter von dem
brauchen, auf Kosten anderer. Geht Konsum auch
dem Zufall. Ganze Firabhielt, wozu er durch
nachhaltig, maßvoll und trotzdem mit Genuss?
menabteilungen sind
linke Theorie bestimmt
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter:
damit beschäftigt, unwar: Die Emanzipatitrailer-ruhr.de/thema + engels-kultur.de/thema
sere Seelen zu ergrünon voranzutreiben und
die Klassengesellschaft auf den Müllhaufen der den und unser Begehren zu steigern. Da werden
Geschichte zu befördern. Doch Mitte der 1960er Menschen in Kernspintomografen geschoben
Jahre hatte der Arbeitnehmer anderes im Sinn – und bekommen Fotos von Shampooflaschen zu
und zu tun. Neben harten Tagen an den Fließ- sehen, oder sie schlürfen Getränke durch einen
bändern der Industrie wollte er vor allem eines: Schlauch, während Neurologen die VorgänWohlstand. Und den versprach die Warenwelt der ge im Gehirn betrachten. Die Ergebnisse sind
Nachkriegs-Ära. Statt Klassenkampf hieß es nun so einleuchtend wie einfach: Wenn es um den
Kassenkampf. Die aufkommenden Massenmedi- Verbrauch geht, wird in uns der Höhlenmensch
en befeuerten den Kaufrausch und verbreiteten angesprochen. Über Jahrtausende war Mangel
zugleich die Kunde vom Wirtschaftswunder. Ge- der Normalfall und möglichst viel zusammenzuwerkschaften handelten höhere Lohnabschlüsse raffen war eine Erfolgsstrategie. Daran hat auch
ab und bescherten so ihrer Klientel mehr mate- eine kurze, rund 50-jährige Periode des Überrielle Teilhabe und der Wirtschaft kaufkräftigere flusses nichts geändert. „Mehr“ bedeutete zu
Konsumenten – noch heute ist gewerkschafts- allen Zeiten „besser“, denn es sicherte das Übernahe Wirtschaftswissenschaft und -politik kon- leben. Glaubt man Evolutionsbiologen, so liegen
sumorientiert. Der Kapitalismus hatte sein Ge- die Wurzeln für unsere Kaufrausch-Anfälligkeit
genüber kurzerhand integriert. Die Aussicht auf in der Menschheitsgeschichte.
gesteigerten Konsum durch weiteres Wachstum Doch während die Muster aus Millionen Jahren
und vernünftige Lohnabschlüsse, hielten die Evolution noch tief in uns stecken, hat sich unArbeiter bei der Stange. Der „eindimensionale sere Umwelt dramatisch verändert: Der Engpass
Mensch“ war erschaffen, die Gesellschaft ohne ist für die meisten Menschen in den IndustrieOpposition war auch ohne Polizeigewalt möglich. nationen zur Ausnahme geworden. Heute haben
Heute ist der Konsument eines der am besten er- wir in der westlichen Welt mehr von allem, als
forschten Lebewesen des Planeten. Soziale Netz- wir jemals gebrauchen, genießen oder uns leisten
werke werden ausgewertet und Konsumenten- können. Trotzdem jagen und sammeln wir noch,
profile erstellt, die es der Industrie ermöglichen, als ginge es abends zurück ans Lagerfeuer in die
KONSUM
5
Höhle. Längst hat der Konsum neue Funktionen
übernommen, die uns als unverzichtbar erscheinen. Studien belegen: Menschen nutzen das Einkaufen gezielt, um ihre Gefühle zu regulieren –
um Ängste oder schlechte Laune zu vertreiben,
aber auch um gute Momente zu zelebrieren. Das
Glück in Tüten regt das Belohnungszentrum im
Gehirn ähnlich an wie Sex oder Drogen. Manche
Menschen werden sogar konsumsüchtig.
Kehren wir zurück zu Marcuse, der die politische Dimension des Konsums zu entschlüsseln
suchte. Als Gegenstrategie sah er nur die „Große
Verweigerung“, die sich heute in alternativem
Wirtschaftshandeln andeutet. Es gibt sie, die
„Randgruppen“, von denen Marcuse glaubte,
dass sie das Andere der gegenwärtigen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung verkörpern
könnten. Waren aber die Aussteiger der 70er
und 80er Jahre noch romantisch bewegt und
wollten raus aufs Land, etabliert sich heute eine
Schicht urbaner Aussteiger. Der Postwachstumsökonom Nico Paech (lesen Sie das Interview auf
S. 6) spricht von „urbaner Subsistenz“. Statt der
Flucht aufs Land sieht er die Zukunft in einem
Mehr an nicht-industriellen Versorgungsformen,
die ein Mehr an sozialer Vernetzung benötigt, die
wiederum eher in hochverdichteten Metropolen
zu finden ist. Konsumaussteiger im Kleinen, die
keine neuen Klamotten mehr kaufen, sondern
tauschen; die in Urban-Gardening-Projekten ihr
eigenes Obst und Gemüse anbauen; die sich mit
Nachbarn oder Freunden ein Auto teilen – fern
von kommerziellen Car-Sharing-Angeboten.
Marcuse hätte das sicherlich gefallen.
BERNHARD KREBS
Aktiv im Thema
www.kritischerkonsum.de
environment.nationalgeographic.com/environment/greendex
experimentselbstversorgung.net
www.original-unverpackt.de
Thema
Schöne, neue Warenwelt, soweit das Auge reicht, Foto: Jan Schliecker
„Nicht wenige Menschen leiden unter Konsumverstopfung“
Wachstumskritiker Niko Paech über Wege aus der konsumbedingten Reizüberflutung
choices: Konsum steigert das Wachstum, Mehr Genuss durch weniger Konsum klingt wischafft Arbeitsplätze und macht Spaß. Was ha- dersprüchlich.
ben Sie gegen Konsum, Herr Paech?
Wer reizüberflutet ist oder unter einer Lawine von
Nico Paech: Gegen Konsum ist per se nichts ein- Produkten und Betätigungen zu ersticken droht,
zuwenden, sondern gegen maßkann nicht mehr genießen, weil
„Suffizienz meint, sich vom die menschliche Aufnahmekapalosen Konsum, der erstens ökoloÜberfluss zu befreien“
gisch nicht verantwortbar ist und
zität begrenzt ist.
uns zweitens als Individuen gar
nicht gut tut. Nicht wenige Menschen leiden unter Was wären die Konsequenzen für die Sphäre der
Konsumverstopfung, weil sie mehr Dinge kaufen Produktion?
als sie an Zeit haben, um diese Dinge sinnstiftend Ein Teil der Industrieproduktion würde unnötig,
zu nutzen. Das bedeutet Stress anstelle Genuss.
wenn wir uns durch den Abwurf unnötigen Ballastes klug auf weniger Dinge konzentrieren würIst der moderne Mensch als Konsument also den und manches davon gemeinschaftlich nutzen
unglücklich?
würden. Das geht auch ohne Märkte und ohne Geld.
Nur dann, wenn er das Maß an Selbstverwirkli- Nur noch ein Bruchteil der Produktion, des Geldes
chungsoptionen, die er angesichts knapper, nicht und der Arbeitszeit wären dann nötig. Die gesparte
vermehrbarer Aufmerksamkeit noch verarbeiten Arbeitszeit könnte verwendet werden, um sich der
kann, übertroffen hat.
Pflege und Reparatur von Dingen zu widmen oder
sogar selbst zu produzieren, etwa Nahrungsmittel.
Sie meinen, wir sollten Verzicht üben?
Das eben nicht. Verzicht hieße, sich gegen den ei- Was wären die Konsequenzen für Sozialstaat und
genen Willen oder aus der Not heraus Genüsse zu Gesundheitsversorgung?
verbieten. Suffizienz meint, sich vom Überfluss zu Die Gesundheitsversorgung ist ein Industriesystem,
das repariert, was die moderne Konsumgesellschaft
befreien.
durch Stress, Bewegungsarmut und schlechte Ernährung an Schäden anrichtet. Würden wir mehr
handwerklich, künstlerisch, körperlich-manuell arbeiten und uns gesünder ernähren, wäre zumindest
ein Teil der Gesundheitsversorgung in der aktuellen
Form nicht mehr nötig. Auch der Sozialstaat muss
nicht abgeschafft werden, weil es immer Menschen
geben wird, die aufgrund ihrer Hilfsbedürftigkeit
einer Unterstützung durch den Staat bedürfen. Im
Übrigen könnte der Staat soziale Leistungen problemloser finanzieren, wenn er weniger wachstumsstimulierende Subventionen ausstreuen würde
INTERVIEW: BERNHARD KREBS
Lesen Sie die Langfassung unter
choices.de/thema
ZUR PERSON
Niko Paech (54) ist außerplanmäßiger Professor am
Lehrstuhl für Produktion und Umwelt in Oldenburg. Er ist einer der
bekanntesten Wachstumskritiker
in Deutschland. Von ihm stammt
das Buch: „Befreiung vom Überfluss“ (Oekom 2012). Foto: privat
Der Kunde stört
Vom Käfer zum smart car
Ich gestehe: seit ich autofahre, habe ich immer
wieder zu meinem Auto gesprochen. Wenn es mal
ganz steil bergauf ging oder der Motor komische
Geräusche von sich gab. Ich habe mir damals sogar Handbücher besorgt, um bei kleineren Schäden
selbst Hand anlegen oder mit meiner Vertragswerkstatt kompetent kommunizieren zu können. Das ist
lange her.
Inzwischen kommuniziert mein Auto mit mir oder
besser über mich. Auf der Armaturentafel blinkt es.
Man muss in der Betriebsanleitung nachschlagen,
um die Zeichen deuten zu können, aber sie alle
warnen freundlich vor Gefahren. „Fahren Sie bitte
vorsichtig und suchen Sie umgehend Ihre Vertragswerkstatt auf“. Vor Ort verspricht der Reparateur
dann, „in die Tiefe zu gehen“. Er schließt das Auto
an den werkseigenen Computer an, der mein Auto
inzwischen sowieso besser kennt als ich, schon wegen VIN, der digitalen vehicle identification number
und allerlei anderen gespeicherten technischen Daten. Das System teilt uns mit, dass die Batterie nicht
mehr „ausreichend leistungsfähig“ ist und ersetzt
werden muss. Als ich aus Termingründen den Einbau
verschieben musste, warnte mich der zuständige
Fachmann indigniert: „Das ist Ihr Risiko.“ Das ist
jetzt zwei Jahre her, die Batterie tut es noch immer.
Wenn erst der Werkstattroboter perfektioniert ist,
können die Maschinen demnächst ganz unter sich
bleiben beim Datenaustausch. Der Kunde stört nur
die Abläufe, verstehen muss er sie nicht, nur zahlen.
Die Automobilindustrie kämpft schon länger dafür,
dass die Kundschaft noch weiter entlastet und vor
Risiken aller Art geschützt wird. Die freie Fahrt der
freien Bürger schreit nach Sicherheit. Fast jedes
Fahrzeug kann heute schon via RFID, das Radio Frequency Indentification identifiziert werden. Demnächst soll jedes Bauteil einen Code erhalten. Übers
Netz kann man das Ding dann jederzeit wo auch
immer aufspüren. Natürlich um es bei einem Defekt passgenau austauschen zu können. Die Überwachung der vom Auto erzeugten Betriebswerte
und technischen Daten werden en passant weiter
6
ausgebaut. „Sicherheitsrelevante“ Systeme der
Fahrzeugelektronik werden dazu per Gateways und
Firewalls abgeschottet, die Daten des vernetzten
Fahrzeugs wegen Terrorgefahr wie gehabt mit der
NSA verschlüsselt.
„Zwei Jahrhunderterfindungen – das Auto und der
Computer – verschmelzen“, hat vor kurzem der Chef
des weltweit größten Automobilherstellers dazu
erklärt. Man kooperiert mit Google, Microsoft und
Apple, wenn es um Navigation, Telematik und Infotainment geht –Kundenprofile dürften Teil des
Business sein. Zur Ergänzung sind für neuere Modelle bereits „hilfreiche“ Apps und mobile Assistenzsysteme auf dem Markt, die via Smartphone allerlei
Daten austauschen. Mensch und Auto bleiben so nie
mehr allein. Datenschützer sorgen sich derweil um
den weiteren Ausbau des Autos zur „Datenkrake“
und plädieren für mobile No-Spy-Regeln – ein bisschen zu spät vielleicht.
WOLFGANG HIPPE
Auftritt
„Das Versprechen“, Foto: © Meyer Originals
Schuld und Wahn
Heinz Simon Keller inszeniert Dürrenmatts „Das Versprechen“
Die Welt ist nirgendwo geordneter als im Kriminalroman. Da können
sich die Leichen stapeln, das Blut literweise über die Seiten fließen, die
Ordnung von Gesetz und Verbrechen bleibt unverrückbar; und ohne die
deduktiv-rationale Logik der Aufklärung, wer am Ende der Bösewicht
ist und worin sein Motiv liegt, geht es selten ab. Krimis lassen die Realität berechenbar und beherrschbar erscheinen. Friedrich Dürrenmatts
Roman „Das Versprechen“ inszeniert einen Fall, der sich diesem Zugriff
verweigert, ihn sogar schuldhaft auflädt. Im Theater der Keller zeichnet das Opfer des Verbrechens, das Mädchen Johanna (Trixi Janson)
ihre Körperumrisse auf den Boden und legt sich als Leiche im weißen
Kleid auf die Bretter, die den Krimi bedeuten. Sorgen muss man sich keine machen. Der ermittelnde Kommissar Matthäi trägt bei Gerhard Roiß
die Züge eines besonnenen, nachdenklichen Ermittlers, der alles im Griff
zu haben scheint. In seinem braunen Anzug und Hosenträgern wirkt er
etwas bieder, aber auch desinteressiert: Es ist sein letzter Arbeitstag, er
soll nach Jordanien wechseln, um dort einen Polizeiapparat aufzubauen.
Die Drecksarbeit übernimmt sein Assi Henzi (Jonas Müller-Liljeström),
ein schlankes Energiebündel mit Hang zur Schärfe, der den Landstreicher
van Gunten (Frank Casali) als willkommenes Täteropfer drangsaliert. Er
verhört ihn stundenlang, zieht ihn bis auf die Unterwäsche aus, kontert jede Unschuldsbeteuerung mit rational-analytischen Gegenargumenten. Matthäis Beschwichtigung, van Gunten werde nur als Zeuge
gebraucht, entpuppt sich bald als Lüge.
Dürrenmatts Roman erfreut sich bei Regisseuren zwischen Hamburg, Luzern, Göttingen und Zürich seit einigen Jahren einer erstaunlichen Zuneigung. Auch weil offenbar die Erben den Bearbeitern kaum Auflagen
machen. In Köln haben Regisseur Heinz Simon Keller und Dramaturg
Guido Rademachers den Plot komplett ausgedünnt. Die erzählende Rahmenhandlung, die Eltern Johannas, Matthäis Zusammenleben mit der
Prostituierten Heller – alles gestrichen. Der Abend konzentriert sich ganz
auf die Erzeugung einer unheimlichen Atmosphäre als Gegenwelt des
7
Rationalen und das Psychogramm des Kommissars. Nebel wabert vor der
Waldtapete, die Musik von Frank Schulte lässt keinen leise-bedrohlichen
Klangeffekt aus, vor allem aber der Chor der drei jungen Frauen (Rosana
Cleve, Lena Gudrian, Raphaela Kiczka) sorgt für eine bedrohliche Atmosphäre. Sie artikulieren die Gedanken der ermordeten Mädchen, auch
deren Faszination angesichts des Mörders, raunen mysteriös, geben sich
als wilde Mänaden, dann wieder fliehen sie erschrocken vor den Ermittlungsbeamten. Ihre Texte, die nicht von Dürrenmatt, sondern von der
Kölner Autorin Marie T. Martin stammen, unterminieren systematisch
die deduktive Vernunft der Ermittlung.
Als van Gunten schließlich die Tat gesteht und sich umbringt, scheint
das Verbrechen gelöst. Doch jetzt erst macht sich Matthäi auf die Suche
nach dem wahren Täter. Schuld gebiert den Wahn. Matthäi benutzt die
Tochter der Prostituierten Heller als Köder und zieht der kleinen Annemarie (Trixi Janson in einer Doppelrolle) das weiße Kleid Johannas über.
Es schwingt durchaus ein pädophiles Moment in der Verfügungsgewalt
von Männern über das Mädchen mit, ob der Mann nun ein Mörder oder
ein Kommissar ist. Während Annemarie auf der Schaukel sitzt, verbohrt
sich Matthäi immer tiefer in den Fall. Die Regie inszeniert das in lähmenden Wiederholungen. Als Annemarie einmal kurz vom Täter angesprochen wurde, aber Matthäi nicht davon erzählen will, brüllt er sie
völlig unbeherrscht an. Die Manie der Ermittlungslogik ergreift von ihm
immer stärker Besitz. Am Ende bleibt der Täter aus: Er kommt auf dem
Weg zum Mord an Annemarie bei einem Autounfall ums Leben. Doch
Matthäi weiß davon nichts und hockt, wahnsinnig geworden an seiner
eigenen Vernunft, einfach nur noch wartend da. Ein (etwas zu) kurzer,
nichtsdestotrotz so verstörender wie berührender Abend.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Das Versprechen” | R: Heinz Simon Keller | 4.2., 7.2., 8.2. je 18 Uhr, 9.2.,
11.2., 20.2., 27.2., 29.2. je 20 Uhr | Theater der Keller | 0221 27 22 09 90
FOTO MARTIN MISERÉ
12. Februar bis 26. April 2015
aufguss
NACH DEM ROMAN JOSEPH ROTH
REGIE RAFAEL SANCHEZ
DEPOT 1 / 01.02. / 10.02. / 24.02. / 01.03.
THEATERKASSE: 0221 - 221 28400
WWW.SCHAUSPIELKOELN.DE
HUGO EGON BALDER, JEANETTE BIEDERMANN
RENÉ HEINERSDORFF, MADELEINE NIESCHE
JENS HAJEK
Eine spritzige Wellnesskomödie von René Heinersdorff
Co-Produktion mit dem Theater an der Kö, Düsseldorf
www.theater-am-dom.de
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
8
Premiere
„Es gibt keinen Schutz vor der Welt“
Stefan Bachmann inszeniert Wolfram von Eschenbachs Versroman „Parzival“ in Köln
Eitel und neidisch sind Schriftsteller immer plizierter gleichzeitig. Es geht um die Reise eines
schon gewesen. Und am eigenen Image haben Menschen zu sich selbst oder zum Menschsein.
sie auch kräftig herumgebastelt. Wolfram von Vielleicht auch zu einer Art von Vollkommenheit,
Eschenbach, zwischen 1170 und 1175 geboren, in der Art, dass sich der Lebenssinn erfüllt. An der
stilisierte sich zum unwissenden Laienautor, Oberfläche ist „Parzival“ fast eine kindliche Ritterkannte sich aber in Sprachen und Wissenschaft geschichte mit vielen Schlachten und Kämpfen, die
überdurchschnittlich gut aus. Und austeilen manchmal redundant sind, mit viel Märchenhaftem. Je tiefer man einsteigt, deskonnte er auch. In seinem Versto komplexer wird es. „Parzival“
roman „Parzival“ macht er sich
„Mensch zu sein, bedeutet
über den Schriftstellerkollegen auch, mit den Unregelmäßig- ist ein Urmythos, eine Urquelle
des Erzählens überhaupt. WolfHartmut von Aue lustig. Autokeiten klar zu kommen“
ram von Eschenbach bedient sich
ren kennen keine Gnade. „Parzival“ entstand wahrscheinlich in den Nullerjah- unterschiedlicher Genres, lässt den Titelhelden irren des 13. Jahrhunderts und war schon damals gendwann auch mal fallen und ersetzt ihn durch
ein Bestseller. Der Roman schildert in einer Gawan. Auch das hat eine Bedeutung.
mit zahlreichen Nebensträngen angereicherten
Doppelhandlung die Geschichte des Titelhelden. Welche?
Er wurde von seiner Mutter unritterlich erzo- Parzival muss, als er von der Tafelrunde verstoßen
gen, verlässt sie und eignet sich blutig und un- wird, erst einmal alleine sein. Wir dürfen ihn in seiter Schmerzen ritterliches Knowhow an – bis er nem Elend, im Sumpf seiner Existenz nicht sehen.
endlich in Artus‘ Tafelrunde aufgenommen wird. Er wird ersetzt, durch sein Gegenbild. Gawan ist
Durch Zufall gelangt er zur Gralsburg, versäumt der von vornherein zivilisierte, gut ausgebildete
jedoch, mit der richtigen Frage den Gralskönig Ritter, ein Streber und Womanizer zugleich. Mit
von seinem Leid zu erlösen. Als Gegenbild zum ihm wird der Roman parodistischer, skurriler, märirrenden Parzival dient die Geschichte des ver- chenhafter. Es ist ein Comic Relief und gleichzeitig
antwortungsvollen Gawan und seiner Abenteu- wird Gawan vom Autor komplett zerlegt.
er. Am Ende ist es allerdings Parzival, der die
Ist „Parzival“ eine Art Entwicklungsroman?
Gralsherrschaft antritt.
Nicht in einem psychologischen Sinn, aber doch
choices: Herr Bachmann, bei „Parzival“ denkt mit einer Ahnung davon. Es geht darum zu zeigen,
man an Ritterburgen und Gralssuche. Was ist dass zur Menschwerdung Phasen der Wandlung
der Gral und kann ich den eigentlich auch fin- gehören, damit bestimmt Dinge sich erfüllen können. Das Ende ist dann nahezu bürgerlich: Parzival
den?
Stefan Bachmann: Sie sind im Dilemma des kriegt die Frau, sie bekommt Zwillinge, er kriegt
Menschlichen verhaftet, weil Sie nicht wissen, was den Job als Gralskönig. Der Weg dahin ist allerSie suchen. Weil Sie das nicht kennen, was Sie su- dings sehr kompliziert. Parzival ist denkbar ungechen. Und wenn Sie es jetzt suchen, dann werden eignet durch seine Kindheit als wildes Waldkind
sie es auch nicht finden. Trotzdem müssen Sie es mit einer überbehütenden Mutter Herzeloyde, die
suchen, weil sich sonst ihr Leben nicht erfüllt. Der ihn von allem Weltlichen abtrennt. Das ist Eskapismus. Es gibt keinen Schutz vor der Welt, wie wir
Gral ist also nur auf Umwegen zu haben.
jetzt gerade wieder feststellen.
Liegt in der Suche nach dem Gral ein utopisches
Moment oder sind die Gralsritter nur eine reak- Parzival verlässt seine Mutter, um ein Ritter zu
werden.
tionäre Truppe?
Wolfram von Eschenbach erzählt keine Heilsge- Dieses Rittertum ist etwas, das mit Kultur, mit eischichte, nichts Neomessianisches wie später Ri- nem Verhaltenskodex zu tun hat, es ist eine Form
chard Wagner, sondern es ist einfacher und kom- der Sozialisation. Aber das reicht nicht. Das zeigt
sich an Gurnemanz, dem perfekten Trainer, dem
Pep Guardiola des Rittertums. Er bringt Parzival
alles bei, der aber dann trotzdem bei der ersten
Begegnung mit Anfortas, dem Gralskönig, scheitert. Wenn das Korsett des Gelernten zu starr ist,
dann macht man zwar vieles richtig, die Hauptsache aber trotzdem falsch. Mensch zu sein, bedeutet auch, mit den Unregelmäßigkeiten klar zu
kommen, und das wiederum hat mit einer anderen
Qualität des Empfindens zu tun.
Probe zu „Parzival“, Foto: Thomas Morsch
Sie haben eine Vorliebe für epische Werke wie
das Buch Genesis oder Ayn Rands Wälzer „Der
Streik“. „Parzival“ ist eine Geschichte mit sehr
9
ZUR PERSON
Stefan Bachmann (*1966) gründet während des Studiums der
Germanistik, der Theater- und der Religionswissenschaft die
Theatergruppe Affekt. Er arbeitet als freier Regisseur an den
Theatern in Bonn, Zürich, Wien und Hamburg und wird 1998
Schauspieldirektor des Theater Basel. Ab 2009 ist er fester Regisseur am Burgtheater Wien. Seit der Spielzeit 2013/14 leitet
er das Schauspiel Köln.
Foto: Thomas Morsch
vielen Nebenhandlungen. Besteht da die Hauptarbeit nicht vor allem im Streichen?
Wir haben eine ganze Menge gestrichen und
trotzdem die Struktur und Dramaturgie des Romans beibehalten. Das war mir wichtig. Es gibt
die Vorgeschichte, es gibt die einzelnen Stationen
und natürlich auch die Gawan-Geschichte. Neu ist
vielleicht, dass ich mit einem epischen Text auf
dem Theater arbeite, ohne ihn in eine dialogische
Theatersprache zu übersetzen. Was Erzählung ist,
bleibt auch auf der Bühne Erzählung, was Dialog
ist, bleibt Dialog. Es gibt keine Textbearbeitung,
nur Kürzungen. Das erzeugt neue Formen von theatralischen Erzählweisen. Jeder Schauspieler erzählt auch, verschmilzt nicht völlig mit der Figur,
repräsentiert etwas.
INTERVIEW: HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Parzival“ | Regie: Stefan Bachmann | 6.(P), 8.(16
Uhr), 11., 20., 28.2. 19.30 Uhr | Schauspiel Köln
0221 221 28240
Lesen Sie die Langfassung unter:
www.choices.de/premiere
studiobühneköln
FREI
HANDELS
ZONE
Foto: Hans Schlimbach
ENSEMBLENETZWERK KÖLN
Nominiert für den
Kölner Theaterpreis 2014
Gendertrouble in GerMANy
Eine Post-Gender-Revue
Koproduktion mit ANALOG
28., 29., 30. und 31. Januar
und 1. Februar, 20h
Orkan der Gefühle
eine Theatertelenovela
2. und 3. Februar, 20h (Folge 5)
MEAT MARKET
Koproduktion mit TRIPLETRIPS
MOUVOIR/
UVOIR/
STEPHANIE
EPHANIE THIERSCH &
ASASELLO-QUARTETT
SASELLO-QUARTETT
DOPPELVORSTELLUNG:
OPPELVORSTELLUNG:
FOR
OR FOUR
(KÖLN PREMIERE) &
NATURE MORTE
6., 7., 8., 9. und 10. Februar,20h
PREMIERE
CARNIVAL OF THE BODY
Koproduktion mit
Overhead Project
26., 27. und 28. Februar
www.studiobuehnekoeln.de
Tel: 0221 470 4513
19./20./21. FEBRUAR 2015,
20 UHR
ALTE FEUERWACHE KÖLN
MELCHIORSTR. 3
50670 KÖLN
A.TONAL.THEATER
WINTERREISE
(ELFRIEDE JELINEK)
04./06./07./08. FEBRUAR 2015,
20 UHR
ALTE FEUERWACHE KÖLN
MELCHIORSTR. 3
50670 KÖLN
Premiere 28.02.2015 um 20.00 Uhr
im Freien Werkstatt Theater
Zugweg 10, 50677 Köln
GEFÖRDERT DURCH:
FONDS DARSTELLENDE
KÜNSTE E.V. / KULTURAMT DER
STADT KÖLN / KUNSTSTIFTUNG
NRW / MINISTERIUM FÜR FAMILIE,
KINDER, JUGEND, KULTUR UND
SPORT DES LANDES NRW
RHEINENERGIE STIFTUNG
SK STIFTUNG KULTUR
HIOB
WWW.
KARTEN:
FREI
0221
HANDELS 985 45 30
ZONE.
ORG
nach dem Roman von Joseph Roth
präsentiert von Svetlana Fourer Ensemble
10
Theater am Rhein
„Hiob“ mit Bruno Cathomas (l.), Foto: Martin Miseré
Im Zwischendeck des Glaubens
Rafael Sanchez inszeniert einen großartigen Hiob
Als sich das Schiff nach Amerika in Bewegung setzt, brechen auf der drehbaren hölzernen Stellage alle Haltepfosten weg. Der alte Jude Mendel Singer
kann seine Heimat verlassen, einen Sohn hat er ans russische Militär verloren,
einen behinderten Sohn muss er zurücklassen. Aber die grenzenlose Freiheit
ruft, sein dritter, bereits geflüchteter Sohn ist in Amerika reich geworden,
holt die Familie nach, Mendel Singer hat sich da bereits innerlich gegen seinen Glauben entschieden und fast schon gegen Gott selbst. Aber noch ist
sein Martyrium nicht vorüber, trotz Wohlstand und amerikanischem Traum.
Fast alttestamentarisch inszeniert der Schweizer Rafael Sanchez in der Kölner
Ausweichspielhalle Depot1 „Hiob“ nach Joseph Roths Roman. Seine Figuren
schweben auf dieser einfachen Stellage, die wie eine hermetische Welt den
Rest der großen Halle ausblendet, wer die Plattform verlässt, verlässt nicht
nur Heimat und Familie im russischen Schtetl Zuchnow, er verlässt auch das
strenge orthodoxe Regelwerk der Altväter, die Prinzipien des Judentums, die
der Vater trotz der bitteren Armut hochhält. Regisseur Sanchez verlässt dabei
auch den bittersüßen Unterton aus Roths Roman von 1930, ohne dessen Substanz zu verringern, in Köln bilden die brillante Schlichtheit der Inszenierung
und die großartige Bühne von Simeon Meier einen visuellen Kokon, in dem
der Leidensweg des Thoralehrers eindrucksvoll funktioniert.
PETER ORTMANN
„Hiob“ | R: Rafael Sanchez | ausverkauft bis März | Schauspiel Köln, Depot 1
0221 22 12 84 00
11
1100
2000
MO02. 1100
DI 03. 1900
MI 04. 2000
DO 05. 1930
2000
FR 06. 2000
SA 07. 2000
SO 08. 1600
MI 18. 2000
FR 20. 2000
SA 21. 2000
SO 22. 2000
DO 26. 2000
FR 27. 2000
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KOSTPROBE
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EINFÜHRUNG ZU X-FREUNDE
X-FREUNDE
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NULLI & PRIESEMUT: GIBT ES EIGENTLICH …? AB 4 JAHREN
VORPREMIERE HIOB
GIPFELSTÜRMER
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PREMIERE TREIBSANDKASTEN
TREIBSANDKASTEN
PREMIERE HIOB
VORSCHAU MÄRZ 2015
SO 01.
16
2000
MI 04. 2000
DO 05. 2000
FR 06. 2000
SA 07. 2000
00
FREDERIK AB 4 JAHREN
HIOB
HIOB
HIOB
TREIBSANDKASTEN
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Asta Nechajute in GIPFELSTÜRMER
Foto ©MEYER ORIGINALS
Doch das Leiden geht auch in New York weiter. Mendel Singer sorgt sich um
Menuchim, der erste Weltkrieg bricht aus, seine anderen Söhne fallen, die
Frau stirbt, Mirjam wird wahnsinnig. Wie in der biblischen Vorlage zerbricht
sein Glaube, und nun will er „Gott verbrennen“. Auch jetzt noch kann sich
Sanchez auf sein ausgezeichnetes Ensemble verlassen, auch jetzt noch bleibt
die Inszenierung unaufgeregt stringent, fast atemlos still ist die ganze Halle.
Und dann trifft Singer Ostern auf seinen Sohn Menuchim, der ein virtuoser,
gefeierter Musiker geworden ist. Da wird dann selbst Werbung für eine neue
koffeinhaltige Limonade zur Metapher für die wiedergefundene Gottheit.
FEBRUAR 2015
SO 01.
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Und Mendel Singer (Bruno Cathomas) muss leiden. Von Anfang an: Seine
ärmliche Welt mit Frau und vier Kindern beginnt sich langsam aufzulösen.
Irgendwie hat die Ehe mit der selbstbewussten Debora (Sabine Orléans) einen
merkwürdigen Punkt erreicht, an dem man sich noch schätzt, aber wohl nicht
mehr liebt. Sein Sohn Menuchim (Niklas Kohrt) ist Epileptiker, eine ärztliche
Behandlung lehnt der gottesfürchtige Singer ab, genau wie den Rat eines
Wunderrabbis (alle Nebenrollen: Axel Pape) in der Kreisstadt. Menuchim
bleibt schwer gezeichnet, kann nicht sprechen, wird von seinen Geschwistern bis fast zum Tode gequält, sein Vater versucht verzweifelt ihm das Wort
Gottes beizubringen. Die Kinder werden erwachsen, die Söhne machen Pläne,
um dem strengen Diktat zu entfliehen, seine Tochter Mirjam (Julia Riedler)
hat lieber Sex mit allen Kosaken der Garnison. Um sie zu retten, stimmt er
dem Aufbruch in die neue Welt zu, lässt dafür sogar Menuchim allein zurück
und Jonas beim Militär.
Komikzentrum Köln-Bonn
+
KINDERTHEATER
So. 1.2. RIESIGKLEIN
(2+)
– Do. 5.2. Consol Theater
So. 8.2. 4.PFANNEKUCHENSITZUNG
Di. 24.2. PHILHARMONIE VEEDEL
Do. 5.3. DER KRAKEELER (4+)
–So. 8.3. von M.Port/Ph.Waechter
JUNGES THEATER
Do. 29.1. EDELWEISSPIRATEN (13+)
-Sa.31.1. von Dirk Reinhardt
26.-28.2.
Mi. 11.2. TAKSI TO ISTANBUL (10+)
v. M. Moser & Ensemble
Sa. 21.2. METHODE BAKLAVA (10+)
22./23.2. von H. Biedermann
Mo.23.2. DIE NIBELUNGEN (10+)
Di. 24.2. v. R. Pape & Ensemble
KABARETT & CO.
Fr. 30.1. ANDREAS REBERS:
Sa. 31.1. ... MUSS MAN MÖGEN
Di. 3.2. URSUS & NADESCHKIN:
Mi. 4.2. SECHSMINUTEN
Do. 5.2. MICHAEL HATZIUS:
Fr. 6.2. DIE ECHSE UND FREUNDE
Fr. 6.2. CARMELA DE FEO
Sa. 7.2. RENÉ STEINBERG
Sa. 7.2. MARKUS BARTH
Di. 10.2. SPRINGMAUS
Fr. 20.2. PIGOR & EICHHORN
Sa. 21.2. TORSTEN STRÄTER
Mi. 25.2. ZÄRTLICHKEITEN
MIT FREUNDEN
Do. 26.2. ZUCKERFEST
FÜR DIABETIKER
Fr. 27.2. DAGMAR SCHÖNLEBER
Sa. 28.2. SEBASTIAN 23
Mi. 4.3. KOZMIC BLUE
Do. 5.3. MORITZ NETENJAKOB
Fr. 6.3. HORST SCHROTH:
Sa. 7.3. NULL FEHLER
SCHAUSPIELTRAINING
ABSCHLUSSPROJEKTE
9./10.2. FIX YOU
2./ 3.3. BLIND
9./10.3. BLEIGIESSEN
IM FRÜHLING
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
www.comedia-koeln.de
Kabarett
Comedy
Musik
A Cappella
Lesungen
Theater
Zwei Vereinsmeier: Schwaderlappen (Norbert Alich, li) und Litzmann (Rainer Pause), Foto: Pantheon
Tanznächte
Knochen, Klüngel, Karneval
Pink Punk Pantheon
Die Karnevalsrevue l Kabarett
1./3.-7./9.-11./14.-17.2.
Dusko Goykovich
Reihe »Jazz in Concert« 2.2.20 Uhr CASINO
Katie Freudenschuss
Bis Hollywood ist eh zu weit 4.2.20 Uhr CASINO
Herrencreme
»Radio Herrencreme«
6.2.20 Uhr CASINO
Sarah Bosetti
Füenf
7.2.20CASINO
4.11.
Uhr
»Wenn6ichl Aeine
Frau wäre«
Phase
Cappella
Fatih Çevikkollu
»Fatihtag« (Kabarett)
8.2.20 Uhr
Philipp Scharri
Keativer Ungehorsam
8.2.20 Uhr CASINO
Late Night Blues
Die Musik-Session im Pantheon-CASINO
10.2.20:30 Uhr Eintritt frei
Boogie Wonder Stars
Die Disco-Konzertparty
13.2.22 Uhr
Simon & Jan
»Ach Mensch«
19.+20.2.
Barbara Ruscher
»Panierfehler«
20.2.20 Uhr
Andy Häussler
»The Enterbrainer« 21.2.20 Uhr CASINO
Fritz Eckenga
VON VORN 22.2.20 Uhr
The Songs of Tom Waits
Inszenierung: M.Barfuss
23.2.CASINO
Nicole Nau&Luis Pereyra
Great Dance of Argentinia 24.-26.2.
Gunkl
24.2.20 Uhr CASINO
So Sachen...
Sascha Thamm
Comedylesung
25.2.20 Uhr Uhr
Peter Vollmer
Frauen verblühen, Männer verduften
26.2.CASINO
Cloozy
Lieber nackt, als gar keine Tatsachen
27.2.CASINO
Pause
& Alich
Fritz & Hermann in:
»Früchte des Zorns«
28.2.20 Uhr
Tim Becker
BAUCHGESPRÄCHE
Ob die fünfte Jahreszeit tatsächlich lustig wird, hängt ganz davon ab, wer
sich wann wohin begibt: Garantiert etwas zu lachen gibt es bei der Bonner
Karnevalsrevue Pink Punk Pantheon (am 1./3.-7./9.-11./14.-17.2.), die ihre 32.
Session feiert. Natürlich unter dem bewährten Vorsitz von Rainer Pause als
Fritz Litzmann und Norbert Alich als Hermann Schwaderlappen, ihres Zeichens Begründer des Heimatvereins Rhenania n.V., der seit 1983 existiert und
den Mitgliedern die Gelegenheit gibt, den einen und anderen Klaren zu kippen,
um die schrecklichen Zustände in der Welt aushalten zu können.
Die Sketches drehen sich um so ziemlich alle Aufreger des vergangenen Jahres, um die Selfie-Manie, um Firmen, die ihren Mitarbeiterinnen anbieten, ihre
Eizellen einfrieren zu lassen, um den Bankräuber von heute, der sich keinen
Strumpf übers Gesicht zieht, sondern im Boss-Anzug die Schalterhalle entert
– als Chef des Hauses. Kurz: Das Ensemble zieht tüchtig vom Leder, auf dass
man sich keinesfalls unter Niveau amüsiert.
12.2.20 Uhr
NDW-Party Karnevalsausgabe
Kultparty am Freitag
PPP in Bonn, Verschwörung und Making-of in Köln
28.2.20 Uhr
Partytermine: www.tanznacht.com
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
www.pantheon.de
Gleiches gilt für „Die Ursula-Verschwörung“, die drei Damen in geschätzten
4711 Rollen am 15.2. im Senftöpfchen-Theater anzetteln: Anne Rothäuser,
Sonja Kling und Kristina Kruttke fragen sich in ihrer rasanten Action-Lesung
was Knochen, Klüngel und 11.000 Jungfrauen mit dem Karneval zu tun haben
– und fördern die unglaublichsten Geschichten rund um Heilige und deren
schlimmes Schicksal zutage.
Wer wusste bis dato, dass Ursula ihre Reiseroute auf dem Rhein gepostet hat
und mit einem KD-Dampfer unterwegs war. Klar: Der erste Landgang fand
in Köln statt. Oder weiß jemand, dass der hiesige Karneval jahrhundertelang
durch den Verkauf von Reliquienknochen finanziert wurde und die Vorhölle
das langweiligste Wartezimmer der Welt war – bis man sie kurzerhand abgeschafft hat. Dass sich das Trio mit seinen A-cappella-Songs in staunenswerte
Höhen schwingt, seine Lektion in Stadtgeschichte mit Hilfe von ausklappbaren
Cartoons illustriert und mit putzigen mimischen Entgleisungen anreichert,
macht den Abend zu einer der originellsten und rasantesten Lesungen jenseits
der Alpen.
Sie dauert nur „6 Minuten“, die grandiose Show, mit der Ursus & Nadeschkin
am 3. und 4.2. in der Comedia (Roter Saal) Station machen. Ganz in Weiß zeigen die beiden Schweizer, was Sache ist im Showbiz: Der schöne Schein wird
in seine Einzelteile zerlegt, alles Überflüssige fliegt raus – ein skelettierendes
Verfahren, bei dem sich erweist, was es mit der schieren Unterhaltung auf sich
hat: Unter der Oberfläche tut sich ein Loch auf – die reine Leere.
Damit ist aber längst nicht Schluss, vielmehr beginnt nach sechs Minuten
die „richtige“ Schau, in deren Verlauf Nadja Sieger und Ursus Wehrli eine
Art Making-of einer Bühnen-Performance zelebrieren. Wie es sich für den so
aufmüpfigen wie quicklebendigen weiblichen Teil des Duos gehört mit allem,
was dazu gehört: Es wird gestritten, dass die Fetzen fliegen – und geliebt,
bis den Zuschauern die Herzen aufgehen: dank einer 3-D-Brille, die jeder mit
nach Hause nehmen darf. Inklusive dem wärmendem Gefühl, einen rundherum
stimmigen Abend erlebt zu haben – versichert hoch und heilig die Ihnen stets
ergebene
ANNE NÜME
12
BÜRGERHAUS
STOLLWERCK
FEBRUAR 2015
Februar 2015
MI, 04.02. 20.00 Uhr
Roberto Capitoni
"Ein Italiener kommt selten allein“
Comedy
DO, 05.02. 20.00 Uhr
Eva Eiselt
„Neurosen und andere Blumen“
Kabarett. Satire. Nachhaltige
Unterhaltung
SEBASTIAN PUFPAFF
Der Schein regiert die Welt, ob als Zahlungsmittel oder
Fassade. Das Wir ist zum Ich verkümmert und fristet sein
Dasein in den digitalen Legebatterien von Facebook, Twitter
und Spiegelonline. Doch wir sind anders. Noch sind wir
wenige, doch wir werden mehr...
mi. 04.02. vorpremiere
MIRJA REGENSBURG
Achtung: Bei diesem „Mädelsabend“ sind auch Männer
zugelassen! Mirja Regensburg lässt ihrer ImproLeidenschaft freien Lauf. Jeder Abend wird zum Unikat.
Freuen Sie sich auf Gags, Gesang und endlich wieder gute
Laune.
sa. 07.02. premiere
FR, 06.02. 20.00 Uhr
Die ImproVisaToren
“Richard Gere tanzt Shakespeare“
Improshow
SA, 07.02. 20.00 Uhr
Nito Torres
„Im Paradies“
Konzert & Kleinkunst
SO, 08.02. 18.00 Uhr
Onkel Fisch
„Neues aus der Lobbythek!“
Action-Kabarett
mo.
02.
20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm abzubrechen (Anarcho-Comedy)
di.
03.
20.30: Tanja Haller: Hallers Luja – Das volle Glücksprogramm (Kabarett)
mi.
04.
20.30: Sebastian Pufpaff: Auf Anfang (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche
do.
05.
20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
06.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine
sa.
07.
20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Maike Greine
mo.
09.
20.30: Özgür Cebe: Freigeist oder geistfrei? Das ist hier die Frage! (Kabarett)
di.
10.
20.30: Andrea Volk: Teleshopping macht sexy (Kabarett)
mi.
11.
20.30: Gratwohl & Heise: Die glorreichen Zwei (Western-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
fr.
13.
20.30: Blömer // Tillack: Wir müssen draußen bleiben (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
sa.
14.
20.30: Torsten Schlosser & Gäste: Kwartier La Täng Alaaf (Comedy) KARNEVALS MIXED SHOW
22.00: Gratis-Comedy mit Manuel Wolff
so.
15.
20.30: Torsten Schlosser & Gäste: Kwartier La Täng Alaaf (Comedy) KARNEVALS MIXED SHOW
do.
19.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Torsten Schlosser
fr.
20.
20.30: Andrea Volk: Juhu, wir verreisen! (Urlaubs-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
sa.
21.
20.30: Rena Schwarz: Tren-nung für Fortgeschrittene (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Christiane Olivier
mo.
23.
20.30: Warntjen & Stern: Kommando Bollywood (Kabarett)
di.
24.
20.30: Manuel Wolff: Ui! (Musik-Comedy)
mi.
25.
20.30: Rupert Schieche: Nacktwandern (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Hildegart Scholten
do.
26.
20.30: Maria Vollmer: Sünde, Sekt & Sahneschnittchen (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Catherine de la Roche
fr.
27.
20.30: Mirja Regensburg: Mädelsabend (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
sa.
28.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik - Improvisation mit allen Mitteln (Improcomedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Matthias Seling
FR, 20.02. 20.00 Uhr
Peter Frohleiks und
Tobias Willmann
„Kontrollversuch“
Kabarett
SA, 21.02. 20.00 Uhr
Samuel der Ukulelenprediger
„Narrenmund“
fetzige UkulelenRockSongs
und krasse philosophische
Schlussfolgerungen.
MI, 25.02. 20.00 Uhr
Astrid Gloria
„Liebe, Lust & Sellerie“
Eine aphrodisierende
Gemüse-Comedy-Kochshow
DO, 26.02. 20.00 Uhr
Thilo Seibel
„Das BÖSE ist VERDAMMT
gut drauf!“
Politisches Kabarett
FR, 27.02. 20.00 Uhr
Sabine Wiegand
„Dat Rosi brennt durch..!“
Kabarett
SA, 28.02. 20.00 Uhr SO, 01.03. 18.00 Uhr
Armin Fischer
„Das verkan(n)tete Genie“ - Klassik zum Lachen!
Musik-Comedy
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Dreikönigenstr.23 • 50678 Köln
Tel. 0221 - 99 11 08-0
Fax 0221 - 99 11 08-70
AUSVERKAUFT / VORPREMIERE
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Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18 /13
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
PREMIERE
Theater am Rhein
„Der Traum eines lächerlichen Menschen“, Foto: Till Böcker
„Winterreise“, Foto: © Meyer Originals
„Der Volkshai“, Foto: Thilo Beu
Bestusstes Lächeln
Die Kälte unserer Zeit
Nett, komisch und banal
Die Utopie ist schon länger auf den Hund gekommen, die Erde dadurch aber auch nicht besser geworden. Die Frage bleibt unbeantwortet,
woraus die Energie und das Zutrauen zu schöpfen wäre, zumindest seinen eigenen Kindern
eine etwas bessere Welt zu hinterlassen. Der
Erzähler in Dostojewskis Text „Der Traum eines
lächerlichen Menschen“ hat sich, nachdem die
Mitmenschen ihn für hochgradig lächerlich halten, in stoische Gleichgültigkeit geflüchtet und
plant, sich umzubringen. Diese Umwelt ist in
der Inszenierung der Gruppe Subbotnik ein putziges Reich aus Papphäuschen mit Pultdächern
und eingeschnittenen Fenstern. Ein alternatives
Hüttendorf als Idylle der Vorläufigkeit, in der
gebügelt, Schuhe geputzt, Kaffee getrunken und
musiziert wird: Im hintersten Winkel spielt ein
Trio in einem Pavillon auf. Das pseudoutopische
Potential, als ein selbst ernannter Ernährungsberater Smoothies aus Christbaumnadeln anpreist,
kann den lächerlichen Menschen in Gestalt von
Olaf Helbing mit tieftreuen Hundeaugen auch
nicht trösten. Er verfällt in einen totalen Solipsismus, wo Ich und Welt eins werden.
Die Bühne ist dunkel. Sphärische Musik ertönt.
Auf drei weiße, matratzengroße Stellwände,
die aus eng aneinander liegenden Lamellen bestehen, projiziert ein Beamer eine verschneite
Waldlandschaft. Textfragmente aus Elfriede Jelineks „Winterreise“ laufen durch das Bild. Diese Projektion zieht sich leitmotivisch durch den
Abend. Regisseur Jörg Fürst hat sich entschieden,
den Text in einer Kooperation von A.Tonal.Theater und Schauspiel an der Ruhr zu inszenieren,
da Jelineks autobiographischen Bezüge zur Demenzkrankheit ihres Vaters sich in der Lebenswelt der Laiendarsteller widerspiegeln – „Experten des Alters“ zwischen 60 und 80 Jahren, wie er
nicht ironiefrei formuliert. Drei Schauspieler des
A.Tonal-Ensembles und neun Amateurschauspieler bestreiten den Abend größtenteils chorisch.
Inhaltlich greift das Stück verschiedene Diskurse
auf. Zum einen geht es um das Verstreichen der
Zeit, konkret auch um Flüchtlinge, Bankenskandale, den Fall Natascha Kampusch und die Digitalisierung persönlicher Beziehungen. Fürst
inszeniert das in einer Mischung aus Sprechtheater, Performance und Choreographie. Eine Metaebene eröffnet die Inszenierung durch Mikrofone, was eine Verfremdung der Sprechsituation
zur Folge hat.
Wir schreiben das Jahr 1990. Über Rimini ist eine
Blondierungswelle hereingebrochen. Der Bürgermeister, der Kioskbesitzer, die Bademeisterin und
der zugereiste Journalist, alle blond. Der Tourismus boomt, die Beerdigung des kleinen Drecksacks Pistoletto stört da kaum. Schiffschraube,
trostlose Sache. Der mafiös-schmierige Bürgermeister (Sören Wunderlich) hält eine bewegendentlarvende Trauerrede und erpresst danach den
Journalisten Cesare (Hajo Tuchy), der im kommunalen Schlamm herumstochert. Doch die Katastrophe trägt an diesem Abend den Namen Giulia.
Die resolute Bademeisterin (Anne Kulbatzki) hockt
auf ihrem Hochstuhl und inspiziert mit koketter
Hysterie das Meer und gibt plötzlich Hai-Alarm –
mitten in der Badesaison.
Subbotnik inszeniert Dostojewski
Subbotnik assoziert sich locker an der Erzählung entlang, fährt ein veritables Musikensemble
auf, es wird gesungen, rhythmisch gesprochen,
alles in ziemlich entspannter Haltung. Nur kein
Stress mit großen Themen. Der Erzähler träumt
sich schließlich als kleiner Vampir mit Bobfrisur
in eine perfekte Welt. Die Häuser beginnen zu
schweben, weiß gekleidete Menschen schreiten
in Zeitlupe einher. Die Welt, in der Eigentum,
Wissenschaft, Erkenntnis abgeschafft sind, entpuppt sich als öde Eintracht bestusster Lächelwesen. Als eine Art umcodierter Jesus nimmt
es der Erzähler auf sich, den idealen Menschen
die gute Nachricht von der Existenz des Bösen
zu bringen. Am Ende stehen die Häuschen siedlungsmäßig in Reih und Glied, überall haben
sich Paare gefunden, nur ein einsamer Fjodor
Michailowitsch (Dostojewski) sinniert noch und
kehrt seine hypertrophe Selbstüberschätzung in
ein „liebe die anderen wie dich selbst“ um. Ein
schöner entspannter Theaterabend, hochmusikalisch, mit einem sehr spielfreudigen Ensemble.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Der Traum eines lächerlichen Menschen“
R: Subbotnik | Studiobühne
keine weiteren Termine
Jelineks „Winterreise“ in der Feuerwache
Zwei zentrale Szenen betont Fürst besonders.
Zum einen die Bankenkrise. Der Text hebt auf
das Wortfeld der Bankenheirat ab, was dann
ironisch durch Anzüge und Hochzeitskleid in ein
Bühnenbild überführt wird. Die zweite Szene, zugleich die Schlussszene, behandelt die Demenz.
Die Schauspieler stehen vor Notenständern, auf
denen Textblätter liegen. Während eines Monologs über das Vergessen zerreißen sie die vor ihnen liegenden Blätter und werfen sie in die Luft.
Das Material Sprache, fixiert auf dem Textblatt,
wird zerstört – parallel gesetzt zur zunehmenden
Sprachlosigkeit der Demenz. Naturgemäß sind
die Schauspielerleistungen zwischen Profis und
Laien sehr unterschiedlich. Bisweilen kommen die
Szenen hölzern rüber. Durch die Einbettung des
Spiels in musikalische und choreographische Zusammenhänge sowie die spürbar intensive Textarbeit geht das aber kaum zu Lasten des Abends.
CHRISTOPH OHREM
„Winterreise“ | R: Jörg Fürst | Alte Feuerwache
Fr 6.2., Sa 7.2., So 8.2., 20 Uhr | 0221 97 31 55 10
14
Decars „Der Volkshai“ am Theater Bonn
Klar, wo sich das Autorenduo Nolte Decar für
sein Stück „Der Volkshai“ bedient hat: Bei Spielbergs „Der weiße Hai“. Der angedeutete Bezug
auf Ibsens „Ein Volksfeind“ bleibt Behauptung,
schon der Film bezieht sich auf das norwegische
Vorbild. Die Bonner Szenen nutzen den Filmplot,
basteln sich daraus ein paar Momente zwischen
Banalität, Kalauer und Albernheit. Alles vorhersehbar und dramaturgisch schwachbrüstig, der
Unterhaltungswert schlägt den Erkenntniswert.
Martin Rippert, Regieabsolvent des Wiener MaxReinhardt-Seminars, macht daraus, was man aus
Nolte Decar-Stücken so macht: Er rührt vor einer
Bühnenwand aus Dusche, Kioskdurchreiche und
Strandkabine die Komik farcenhaft auf, mischt
Groteske unter und streut Slapstick darüber. Sehr
witzig vor allem die Debatten zwischen Giulia und
dem antikisiert kostümierten Dino (Robert Höller), sowohl die über konsumistische Strategien
am Strand wie über die Rollen in ihrer privaten
Beziehung. Ansonsten alles erwartbar im Gegeneinander von Arbeitsplatzerhalt und Katastrophenwahrheit. Nur das Ende überrascht, wenn
Giulia mit blutigen Armen um die Ecke kommt und
„Alles ist erfüllt – Ciao Jungs“ ruft. Hat sich da
die Vorkämpferin für Wahrheit und Gerechtigkeit
als feministische Schlächterin entpuppt? War der
Hai-Alarm nur Splatter-Strategie im Geschlechterkampf? Wir wissen es nicht, es ist aber auch
nicht wichtig.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Der Volkshai“ | R: Matthias Rippert | Theater
Bonn | Di 10.2., Mi 11.2., So 22.2., Do 26.2. 20 Uhr
0228 32 78 17
15.2. Die Ursulaverschwörung
Theater in NRW
Der Ringlokschuppen in Mülheim, Foto: Stephan Glagla
Der neue Realismus
Der Ringlokschuppen nach der finanziellen Rettung
Erstes Problem: Die Personalstruktur. Mit 18 Festangestellten war der Ringlokschuppen viel zu üppig besetzt. Kündigungen in der Theaterpädagogik, im ITBereich, Werbung, Hausmeister sowie Geschäftsführung waren die Folge. „Faktisch sind wir jetzt noch zehn Personen“, so Matthias Frense. Zum Vergleich:
Das Forum Freies Theater (FFT) in Düsseldorf äußert sich nicht zur eigenen Personalstruktur, verweist aber auf seine Homepage, die auf zehn bis zwölf Angestellte schließen lässt. Das Pumpenhaus in Münster wiederum gibt 2,5 Angestellte sowie eine Schar Auszubildender, Freiwilligendienstler und studentischer
Aushilfen an. Die unterschiedlichen Angaben zeigen, dass auch die angeblich
schlanken Personalstrukturen anderer Häuser mit zwar legalen, nichtsdestotrotz
zweifelhaften Anstellungsformen erkauft ist – bis zur Absurdität, dass das FFT
laut Homepage offenbar ohne technisches Personal auskommt.
Zweites Problem: Die Rechtsform. Es sind Zweifel angebracht, ob die Rechtsform des Vereins, die viele Theaterhäuser bei ihrer Gründung in den 80er/90er
Jahren gewählt haben, noch zeitgemäß ist. „Man kann nicht einerseits total
abhängig sein von städtischen Zuschüssen und Landesmitteln und andererseits
eine private Struktur aufrechterhalten“, sagt Frense. In Mülheim wird derzeit
verhandelt, wie eine neue Rechtskonstruktion aussehen könnte. Im Gespräch
ist u.a. eine Eingliederung als städtische Tochter in die Beteiligungsholding Mülheim, die der Kommune stärkere Mitsprache und effizienteres Controlling ermöglichen würde.
Hans-Christoph
Zimmermann
Journalist und
Theaterkritiker
Das Geschäftsjahr 2015 wird für den Ringlokschuppen
jedenfalls zum finanziellen Balanceakt. Trotz eines sehr
knappen Etats ist es Frenses Ziel, mit den institutionellen
Mitteln „Personal, Verwaltungskosten und einen Eigenanteil für Projekte bezahlen zu können“. Der Realismus hat
Einzug gehalten.
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Ingo Oschmann
Hand drauf! Comedy & Zauberkunst
DI 3.2.
Helmut Schleich
Ehrlich! Kabarett & Satire
MI 4.2.
Kai Spitzl
Ich sehe was, was du nicht bist Kabarett
FR 6.2.
Henning Schmidtke
Hetzkasper – Zu blöd für Burnout Kabarett
SA 7.2.
Reiner Kröhnert
Mutti reloaded Kabarett
SO 8.2.
Stand-Up-Comedy vom Feinsten, amüsante Geschichten aus dem Leben – witzig
verpackt und pointiert.
Der Agent erledigt die unangenehmen Dinge, wie die NSA oder den Vatikan. Passen Sie
bloß auf, bleiben Sie immer an ihm dran und lassen Sie ihn ja nicht aus den Augen!
KÖLNPREMIERE
Helmut Schleich vertraut Ihnen exklusiv seine genial-satirischen Einblicke zu wichtigen
Vertrauensfragen an.
Alle bissen sich bislang am „System Mutti“ die Zähne aus - die politische Konkurrenz, die Journalisten,
das Kabarett. Doch Reiner Kröhnert wagt jetzt den entscheidenden Schritt ins Innere der Matrix.
KÖLNPREMIERE
Noch nie hatten wir so viel Zeit wie heute und doch hetzen wir durch unser ganzes Leben: zur Arbeit,
zum Sport, zum Yoga. Ein entschleunigtes Programm über den Stoff, aus dem das Leben ist: die Zeit.
The Original Blues Brothers Double Show & Phil Dexter’s
Elvis Vegas Show Musik-Entertainment
FR 13.2.
Zwei Shows, ein Abend: Kultstoff der Filmgeschichte und Musiklegende.
Klatschruse mit Koonblome
Keine Minsch, dä es perfek Kölsche Tön
SA 14.2.
Kölsche Hits und selbstverfasste Lieder – Mitsingen unbedingt erwünscht!
Sonja Kling, Anne Rothäuser und Kristina Kruttke SO 15.2.
Die Ursulaverschwörung Kölsche Action-Lesung
100 verteilte Rollen, sündhaft-teure Special-Effects, Cartoons in 3D, betörend schöner
Gesang und über 11 000 Mordopfer: Erleben Sie die Abgründe des Kölner Karnevals!
Kabarettistische Nubbelverbrennung mit SakkoKolonia
Et letzte Hemb, dat hät kein Täsche Kölsche Tön DI 17.2.
Ein Abend mit viel Musik, Krätzcher und Geschichten zum Untoten des Fasteleers.
Überraschungsgäste nicht ausgeschlossen!
Norbert Alich
Der Rhein – die arme Sau Kabarett & Lieder
FR 20.2.
Was musste der Rhein schon alles an Schmach und Unrat über sich ergehen lassen!
Erfahren Sie mehr als die halbe Wahrheit über den Rhein und seine Anrainer!
Christoph Brüske
So schön kann Krise sein! Kabarett
SA 21.2.
Alexandra Gauger
Spiel mir das Lied vom Glück! Musik-Kabarett
DI 24.2.
Lassen wir uns die Krisen feiern wie sie fallen. Begreifen wir sie doch einfach als ‚Chance‘.
Mit Christoph Brüske werden Sie krisenfest.
Viele unterschiedliche Töne hat das Glück, und eins ist sicher: Erstens kommt es anders
und zweitens weil man`s will!
Stephan Bauer
MI 25.2.
Warum Heiraten? Leasing tut’s auch! Kabarett
Neben einer jungen Frau fühlt sich „Mann“ plötzlich steinalt und mopsig - schonungsloses,
VTGHHUKEJGTGU-CDCTGVVRTQITCOO×DGT/KPFGTYGTVKIMGKVUMQORNGZGWPF)GPGTCVKQPUMQPƀKMVG
Deutsche Kabarettmeisterschaft
DO 26.2.
Daphne de Luxe vs. Holger Edmaier Wettbewerb
Barbie im XL-Format trifft stimmgewaltigen Musik-Kabarettisten
Ken Bardowicks
FR 27.2.
Quickies – Best of Niveaucomedy und Spezialeffekte
Comedy & Zauberkunst
Charmanter Gentleman-Betrüger serviert seine skurrilsten Geschichten aus 20 Jahren
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Außerdem im Programm:
SO 1.2. Junge Sinfonie Köln; DO 5.2. Margie Kinsky; SO 22.2. Nicole Nau & Luis
Pereyra; MO 23.2. Christine Westermann; SA 28.2. Simone Solga.
TICKETS: 02 21 - 258 10 58
(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt
Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de
KÖLNPREMIERE
Von Hans-Christoph Zimmermann
Es hagelte Solidaritätsadressen, als im Dezember die drohende Insolvenz des
Ringlokschuppens bekannt wurde. Es war sicherlich nicht die Aufgabe der Unterstützer, ob Künstler oder Besucher, einen kritischen Blick auf das Verhalten
der Leitung zu werfen. Doch die Beschwörungen des Weiter-So wirkten schon
kurios angesichts des finanziellen Desa„Das Debakel offenbart
sters. Der Ringlockschuppen wies ein Deeinige grundlegende Probleme
fizit von 435.000 Euro auf, das durch Zufreier Theaterhäuser“
sagen von Stadt, Land und Kunststiftung
inzwischen gedeckt ist. Das Haus verfügt über eine institutionelle Förderung
von 550.000 Euro durch die Stadt Mülheim und 160.000 Euro durch das Land
NRW sowie Projektmittel (inkl. Kunststiftung NRW) von bis zu 1 Mio. Euro. Im
günstigsten Fall wurde der Etat um 25 Prozent überzogen, im dramatischsten
um 60. Die Verantwortung dafür haben der kaufmännische Leiter Peter Krause
und der künstlerische Leiter Holger Bergmann übernommen – und sind zurückgetreten. Die Gründe für das Defizit lagen, so der neue Chef Matthias Frense,
in einer zu spät eingereichten Bilanz für 2013, zwei krassen Abrechnungsfehlern und einem strukturellen Defizit. Zwar möchte der frühere Dramaturg des
Ringlokschuppens jetzt lieber nach vorne schauen – doch das Debakel offenbart einige grundlegende Probleme freier Theaterhäuser.
Theaterleben
••
Pariser Platz 1• 50765 Köln Chorweiler ••
www.buergerzentrum-chorweiler.de
Als Abo oder als Einzeltickets:
Wildes Holz
Astrein
Fr., 20.03.2015, 19.00 Uhr
Mathias Tretter
6HO¿H
Fr., 01.05.2015, 19.00 Uhr
Barbara Ruscher
Panierfehler – Ein Fischstäbchen packt aus!
Sa., 05.06.2015, 19.00 Uhr
Martin Zingsheim
Kopfkino
Fr., 18.09.2015, 19.00 Uhr
Lachquadrat
Kleinkunstabend mit M. Reuter,
K. Freudenschusss, C. Heiland
Sa., 20.11.2015, 19.00 Uhr
Im Abo: 65,- €, nur im
Bezirksrathaus Chorweiler
Einzelkarten: 18.50 €,
Kölnticket
Veranstaltungsort: Coeln-Saal
im Marie-Juchacz-Zentrum,
Rohnestraße 5, 50765 Köln
Foyer Depot des Kölner Schauspiels, Foto: Jörg Fürst
Je suis Michel
Houellebecq im Schauspiel Köln
Am 7. Januar verübten islamische Fundamentalisten, Sympathisanten von
Al-Qaida im Jemen, einen Anschlag auf die freien Gesellschaften in Europa – vor allem auf unsere Meinungs-, Presse- & Kunstfreiheit: Sie töteten elf Personen und löschten nahezu die gesamte Redaktionsriege des
bedeutendsten französischen Satiremagazins „Charlie Hebdo“ aus, just an
dem Tag, an dem in Frankreich Michel Houellebecqs neuer Roman „Unterwerfung“ erschien und sich das zerknitterte Gesicht des Paradiesvogels der
französischen Literatur als Karikatur auf dem Titelblatt des Satiremagazins
wiederfand. Houellebecq floh als erste Reaktion aus Paris und sagte alle
Termine ab. Umso bemerkenswerter war sein Auftritt im Rahmen der lit.
Cologne am 19. Januar im Depot des Kölner Schauspiels – auf offener, großer Bühne.
Klar, durch den schrecklichen Anschlag hat die erste Lesung aus dem Roman
ein ganz und gar außergewöhnlich großes Interesse weltweit ausgelöst. Das
Depot 1 war unabhängig von der neuen Situation seit Wochen restlos ausverkauft. Auf der Warteliste standen jetzt allerdings zusätzlich 40 Journalisten aus ganz Europa. Vor dem Hintergrund der Pariser Anschläge liest
man Houellebecqs Vision einer muslimischen Präsidentschaft im Frankreich
des Jahres 2022 plötzlich mit anderen Augen und Erfahrungen. Man betritt
das Depot in Köln-Mülheim mit einem zwiespältigen Gefühl: Dem Gefühl,
Teil einer besonderen Gefährdungslage zu sein und dem Gefühl, Teil einer
Gemeinschaft zu sein, die trotz vieler Unterschiede und Konflikte die gleichen Werte teilt und die sich durch durchgeknallte religiöse Fanatiker auf
keinen Fall einschüchtern lassen wird. Koste dies was es wolle. Letzteres ist
die Botschaft, welche von einem eher schmucklosen Podiumsgespräch mit
dem Autor und einer simplen, unaufgeregten Lesung seines Textes in KölnMülheim in die Welt hinaus ging. Ein starkes Signal aus unserer oft zu recht
– ob ihres dumpfen Lokalpatriotismus und ihrer behäbigen Mittelmäßigkeit
– gescholtenen Stadt.
In Houellebecqs neuem Roman „Unterwerfung“ geht es wie bereits in „Elementarteilchen“ oder „Plattform“ um seelenlosen Sex. Es geht um SadoMasochismus, es geht um die Unterwerfung einer ganzen Nation unter den
Islam, ein System, das scheinbar wieder Ordnung und Moral in eine werteund haltlose Gesellschaft bringt, die sich komplett dem Konsum überantwortet hat. Der Roman spielt im Jahr 2022. In Paris regiert ein muslimischer
Präsident. Frankreichs Unterwerfung wird aus der Sicht eines depressiven,
sexsüchtigen Literaturprofessors erzählt, der sich nach moralischen Leitplanken sehnt, Europa am Ende sieht und daher zum Islam konvertiert: „In
den schwierigen Zeiten, in denen wir leben, ist auch ein solcher Lebenslauf plausibel“, sagt Houellebecq gegen Ende der Veranstaltung. Er denkt
in diesem Moment an sein Frankreich, seine Inspirationsquelle, das Gefäß
und den Nährboden seiner Obsessionen. Im Depot des Kölner Schauspiels
war von Werte- und Haltlosigkeit an diesem Abend nichts zu spüren. Ohne
besondere Sicherheitsvorkehrungen und Zwischenfälle ging‘s hinaus in die
kalte Winternacht. In Köln ist die Welt an diesem Abend dann doch noch
ganz schön in Ordnung.
JÖRG FÜRST
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Tanz in NRW
Musical in NRW
Reut Shemesh: „AORA“, Foto: Klaus Dilger
„Cabaret“ in Essen: Janina Sachau (Sally Bowles) und die Kit-Kat-Boys and -Girls, Foto: Presse
Hopp oder Top
Aktuell wie nie: „Cabaret“
Von Thomas Linden
Wie war das Jahr? Geht die Kurve der Tanzentwicklung in der größten Stadt
Nordrhein-Westfalens nach oben oder nach unten? Abgesehen von Berlin
beheimatet keine Metropole in Deutschland so viele Tänzer in ihren Mauern
wie Köln. Krise ist hier dennoch Dauerzustand, und da Köln eine Stadt ist, in
der Tradition hochgehalten wird, bleibt
sich die Politik darin treu, den Tanz nur
„Das Muster unzuverlässiger
widerwillig zu fördern. Die Szene hängt
Förderung schlägt sich in
am Tropf, das zeigte sich 2014 anschauProduktionen nieder“
lich. Sobald Stadt und Land ihre Gelder
freigegeben, wird fieberhaft produziert, mit dem Resultat, dass sich im Oktober
die Premieren an den Wochenenden nur so stapelten. Keine gute Entwicklung
für die Besucher, die nicht darauf warten, in einem Monat fünf verschiedene
Choreographien betrachten zu dürfen.
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Verstörte das Aachener Grenzlandtheater im letzten Jahr sein konservatives
Publikum noch mit einem Musical – Sondheims „Into the Wood“ – so ging
man diesmal keine Experimente ein. Der Broadway-Klassiker „Cabaret“ ist eine
„sichere Bank“, zumal sich in der während des aufkeimenden Nationalsozialismus in Berlin spielenden Story heutige Probleme
widerspiegeln. Dazu wartet man noch mit einem Coup
„Säht ihr Sie mit
auf: Man verpflichtete für die Rolle der Sally Bowles
meinen Augen!“
die ehemalige No Angels-Sängerin Sandy Mölling. Der
für seine präzise Schauspielerführung bekannte Regisseur Ulrich Wiggers holt
aus ihr eine beachtliche Bühnenpräsenz heraus. Verbunden werden die dramatischen Episoden der Geschichte durch die Showszenen im Kit-Kat-Klub. Für
die hat Marga Render mit ihren drei Girls und einem Boy eine Choreographie
einstudiert, die mit spielerischer Schlüpfrigkeit die Balance zwischen Erotik und
Vulgarität schafft. Ansonsten hat das schon seit Jahren zusammenarbeitende
Künstler-Trio Wiggers , Matthias Winkler (Bühne) und Noelie Verdier (Kostüme)
wieder bewiesen, dass kleine Bühnen kein Hinderungsgrund für große Musicals
sind.
Im Essener Grillo-Theater nutzt Gastregisseur Reinhardt Friese – Intendant am
Theater Hof – die „Unendlichkeit“ des Bühnenraums, um, kongenial unterstützt
von Günter Hellweg (Bühne), Michael Hälker (Licht) und Stephan Brauer, der
seinen acht Kit-Kat-Girls und Boys spritzige Tänze auf den Leib choreographiert hat, eine fulminante Show abzuliefern, die sich vor dem Broadway nicht
verstecken muss. Auf der Drehbühne steht eine dreistufige, runde GlassteinPyramide, die von einem riesigen, perforierten Zylinder gekrönt wird. Der wird
ab und zu hochgefahren, um eine Tanzfläche mit Showtreppe freizugeben. Das
Spiel findet ausschließlich „draußen“ und auf einem über den Orchestergraben
führenden Steg statt. Da stehen dem Ensemble nur ein paar Stühle und Accessoires zur Verfügung, um die Szenerien zwischen dem Bahnabteil, in dem der
Schriftsteller Bradshaw (Thomas Meczele) den Nazi Ludwig (Stefan Diekmann)
kennenlernt, der Pension von Frl. Schneider (Ingrid Domann), in der sich die
Nachtclub-Sängerin Sally (Janina Sachau) bei Bradshaw einnistet und dem
Obstladen, in dem Frl. Schneider ihre folgenreiche Verlobung mit dem jüdischen
Obsthändler Schultz (Rezo Tschchikwischwili) feiert, mit Leben zu füllen. Unter
der die einzelnen Charaktere präzise herausarbeitenden Regie machen sie das
großartig. Zumal die Lichtkegel, in die sie Hälker bisweilen
stellt, das visuelle Konzept der Inszenierung noch betont,
die sich beim Show-Stopper „Maybe This Time“, als der in
schummriges Rot getauchte Zylinder wie ein futuristisches
Raumschiff abzuheben scheint, zu ganz „großem Kino“ aufschwingt. Während Janina Sachau in ihrer ersten MusicalRolle durchaus zu überzeugen weiß, erklimmt Jan Pröhl als
Rolf-R. Hamacher
schmierig-sexgeiler, hinkender Conferenciers mühelos das
Hochschuldozent
und Beirat des Film- Podest mit den besten (deutschen) Interpreten dieser Rolle.
kritikerverbandes
Wenig von den Arrivierten, dafür bemerkenswerte Talente
Großartige Inszenierungen des Broadway-Klassikers
Auch bei den Gruppen schlägt sich das Muster der unzuverlässigen Förderung
in Produktionen nieder, denen man ansieht, dass sie eher auf die Rahmenbedingungen eines Förderantrags als auf künstlerische Ambition zugeschnitten
sind. Zudem gibt es kaum noch Ensembleproduktionen, von den Leitsternen der
Szene war 2014 nur wenig zu sehen. Die Produktionen von Stefanie Thiersch
lassen sich in den bescheidenen Räumlichkeiten, die Köln für den Tanz bereithält, kaum noch aufführen. So ergeht es auch Silke Z., die mit „subtexten“
nur eine Fingerübung präsentierte. Das Michael Douglas Kollektiv – im letzten
Jahr noch Tanzpreisgewinner mit der fulminanten Produktion „Golden Trash“
– schaltete 2014 mit „here is you and not me“ künstlerisch gleich um mehrere
Gänge zurück. Dafür glänzten die Ensembleproduktionen von Emanuele Soavi
und von bodytalk, den aktuellen Gewinnern des Tanzpreises.
Frischen Wind brachte im Sommer das Flow Dance Festival in die Stadt. Dem
Publikum, das in Scharen zu den durchweg exquisiten Gastspielen des Kölner
Schauspiels strömt, würde man wünschen, dass es in Zukunft auch die tollen
Angebote dieses Festivals für sich entdeckt. Eine Marke setzte im Herbst wieder
einmal tanz.tausch. Die Gäste solcher fein kuratierten Festivals machen einiges
mehr als das Salz in der Suppe der freien Szene aus. Dabei fällt auf, dass die Produktionen ausländischer Gruppen etwa aus Belgien, Spanien, den Niederlanden,
Polen oder dem Baltikum viel stärker auf getanztes Material setzen. Heimische
Gruppen lösen Bewegung hingegen nur zu oft in kraftlose Performance-Passagen auf. Allerdings zeichnet sich eine Richtungsänderung ab. Denn zu den
erfreulichsten Momenten des Tanzjahres zählen die Arbeiten einer jungen Generation von Choreographen, die schon sehr genau wissen,
was sie wollen. So sprühen die Funken der Inspiration in der
neuen Chaos-Produktion einer Sylvana Seddig, wozu der eiserne Formalismus einer Ursula Nill das perfekte Pendant
bietet. Bildgewaltig zeigt sich das brillant agierende Männerduo Overhead Project. Dazu stoßen die vielversprechend
experimentierende Marion Dieterle und Reut Shemesh mit
erstaunlich ausgereiften Produktionen. Wenn sie alle auf
Thomas Linden
Journalist und Jurymitglied des Kölner Kinder- dem Kölner Tanzboden bleiben, kann die Kurve trotz der Fiu. Jugendtheaterpreises nanzprobleme wieder deutlich nach oben zeigen.
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Info: Für Essen gab es bei Redaktionsschluss keine Karten mehr. www.
schauspiel-essen.de
Die Aachener Inszenierung ist nun auf Tour: 1.2. Eupen, 4.2. Düren, 6.2.
Baesweiler, 7.2. Kerpen
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Oper in NRW
Prolog
Emily Newton als Roxy und Lucian Krasznec als Gjurka, Foto: Björn Hickmann / Stage Picture GmbH
Aus aktuellem Anlass: über die Angst vor Überfremdung, Foto: Amelie Kai
Fußball ohne Würfel
Wir sind keine Barbaren!
Die Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ in Dortmund
Fremde Welten auf den Bühnen des Rheinlands
Von Karsten Mark
Die ermutigende Erfolgsstory kommt für das Dortmunder Publikum gerade
zum richtigen Zeitpunkt: die Geschichte einer Fußballmannschaft, die nach
einer saftigen Niederlage moralisch am Boden liegt, sich wieder aufrappelt
und schließlich gar als „Wunderteam“
gefeiert wird. Doch keine schwarz-gelben „In Sachen Humor bedarf die
Vaudeville-Operette einer
Borussen stehen dieses Mal auf der Bühne
Generalüberholung“
der Dortmunder Oper, sondern eine fiktive
ungarische Nationalmannschaft aus den
30er Jahren. Librettist Alfred Grünwald und Komponist Paul Abraham haben
sie zu eben jener Zeit für ein fußballbegeistertes Wiener Publikum erfunden.
„Roxy und ihr Wunderteam“ ist Abrahams letzte Operette, bevor der ungarisch-deutsche Jude aus Europa flüchten musste. 75 Mal lief das „Wunderteam“ im Theater an der Wien auf, schaffte sogar den Sprung auf die Kinoleinwand und verschwand dann schlagartig mit dem großdeutschen Anschluss
Österreichs samt Originalpartitur auf Nimmerwiedersehen. In Dortmund bietet
nun eine „bühnenpraktische Rekonstruktion der Musik“ von Henning Hagedorn und Matthias Grimminger die Grundlage für eine Neuinszenierung von
Thomas Enzinger.
Wie die Musikwissenschaftler ist auch der Regisseur um eine möglichst historische Aufführung bemüht – was dem Stück eindeutig nicht gut tut. Wie kaum
ein anderes schreit es an diesem fußballverrückten Ort zu dieser leidgeprüften
Zeit geradezu nach aktuellen und lokalen Bezügen, die der Wiener Enzinger
aber konsequent vermeidet. Dabei hatte schon Abrahams Premierenteam seine Existenz als Fußballmannschaft allein den Vorlieben des österreichischen
Publikums zu verdanken. Denn „Roxy“ hatte eine unmittelbare Vorgängerin,
die unter dem Titel „3:1 für die Liebe“ bereits in Budapest erfolgreich gewesen
war. Dort allerdings wurden die Tore noch im Schwimmbecken erzielt – von
einer Wasserballmannschaft.
Nun mag man sich mit dem nostalgischen Charme der Operettenmannschaft
noch anfreunden können. Was allerdings über weite Strecken überhaupt nicht
mehr funktioniert, sind die Gags à la „Fußball ist wie Schach, nur ohne Würfel“. Vor gut 80 Jahren mögen solche seichten Witzchen noch gezündet haben,
heute tun sie es nicht mehr und wirken nur noch platt und müde. In Sachen
Humor bedarf die Vaudeville-Operette einer Generalüberholung – sonst dürfte
man mit einer revuehaften Aufführung ohne Handlung weitaus besser fahren.
Denn musikalisch hat sich die Ausgrabung durchaus gelohnt. Das Operettenpublikum in Wien war fasziniert vom „weltläufigen“ neuen
Sound aus den USA, von den Foxtrotts und Ragtimes, der
synkopierten Tanzmusik, die seinerzeit als „Jazz“ galt und
die Abraham geschickt in seine Operetten zu integrieren
wusste. Der junge Kapellmeister Philipp Armbruster lässt
sie wieder lebendig werden. Wenn dann noch die bemerkenswert einfallsreichen und witzigen Choreographien von
Karsten Mark
Ramesh Nair hinzukommen, erlebt das Publikum wirkliche
Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater Glanzpunkte – vom Stepptanz bis zum Schlafsackhüpfen.
Am bedrohlichsten ist der Fremde, wenn er gar nicht da ist. In Sachsen zum
Beispiel leben bekanntlich kaum Flüchtlinge, nichtsdestotrotz fürchten die Pegidisten, die ideologischen Fußpfleger des gesunden Volksempfindens, nichts
mehr als die sogenannte Überfremdung. Alles nur eine Frage der Projektion. Auch bei den beiden Ehepaaren in Philipp Löhles Stück „Wir sind keine
Barbaren!“. Barbara und Mario sowie Sara und Paul gehören zur Klasse der
veganen Milchaufschäumer. Sie sind integraler Teil des Mittelstandsbauchs,
aber eher an der seitlichen Speckfalte angesiedelt, Kategorie Akustikdesigner,
Fitnesstrainerin oder Köchin. Und plötzlich kommt Bobo (auch Flint genannt)
ins zivilisationsgesättigte Spiel, allerdings ohne jemals die Bühne zu betreten.
Weil dieses dunkelhäutige Phantasma einfach nicht leibhaftig erscheinen will,
lässt es alle billigen Ängste und derben Sehnsüchte hemmungslos ins Kraut
schießen. Und ein „Heimatchor“ untermalt das boulevardeske Pingpong neudeutscher Mittelstandsbefindlichkeiten mit seinen ausländerfeindlichen Parolen. Am Theater der Keller in Köln inszeniert Steffen Jäger, der bisher vor allem
am Schauspielhaus Wien, Deutschen Theater Göttingen oder dem Vorarlberger
Landestheater gearbeitet hat.
Was waren das für Zeiten, als die Barbaren nicht gleich in Horden die Festung Europas zu stürmen versuchten, sondern der vermeintliche europäische
Zivilisationskrieger ihnen einen kolonialen Besuch abstattete. Zum Beispiel der
Elfenbeinhändler Mr. Kurtz, der im kongolesischen Dschungel einen eigenen
Staat errichtet haben soll, in dem er mit gottgleicher Macht und brutaler Härte
über die Einheimischen herrscht. Er ist längst zu einem Mythos geworden, als
der Seemann Marlow in Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ sich aufmacht,
den mysteriösen Verschollenen zu suchen. Die Erzählung vom Ende des 19.
Jahrhunderts bildet den Ausgangspunkt für Jan-Christoph Gockels neues Projekt am Theater Bonn. Gockel hat sich Anfang letzten Jahres unter dem Titel
„Kongo Müller“ in Stuttgart bereits mit dem deutschen Söldner Siegfried Müller
auseinandergesetzt, der in den 1960er Jahren mordend durch den Kongo zog.
„Roxy und ihr Wunderteam“ | R: Thomas Enzinger | Sa 7.2., Fr 13.2.,
Mi 18.2., Fr 27.2. 19.30 Uhr | Oper Dortmund | 0231 502 72 22
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Der Plot um das sagenhafte Reich in der Fremde ist keine Erfindung des 19.
Jahrhunderts, schon Shakespeare spielt in seinem Stück „Der Sturm“ mit dem
Gedanken der absolutistischen Willkür-Herrschaft eines Europäers in einem
fernen Land. Als rechtmäßiger Herrscher über Mailand ist Prospero von seinem
Bruder Antonio verdrängt worden. Zuflucht findet er auf einer einsamen Insel,
auf der er den Eingeborenen Caliban samt den dort herrschenden Geistern seiner Macht unterwirft. Mit ihrer Hilfe entfesselt er einen Sturm, der das Schiff
Antonios am Ufer der Insel stranden lässt. Intrigen, Protest und eine große
Liebesgeschichte können nicht ganz verdecken, dass auch Prosperos Herrschaft
koloniale Züge trägt. Volker Hesse nimmt sich Shakespeares spätes Stück in
Düsseldorf zur kritischen Brust.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Wir sind keine Barbaren!“ | R: Steffen Jäger | Theater der Keller
13.3.(P) 20 Uhr | 0221 27 22 09 90
„Herz der Finsternis“ | R: Jan-Christoph Gockel | Theater Bonn
23.4.(P), 26.4. 19.30 Uhr I 0228 77 80 08
„Der Sturm“ | R: Volker Hesse | Düsseldorfer Schauspielhaus | 25.4.(P)
19.30 Uhr | 0211 36 99 11
Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
Torsten Schlosser Mo. 2.2.
Tanja Haller Di. 3.2.
Gratis-Comedy
Mi. 4.2. bis Sa. 7.2., Mi. 11.2., Fr. 13.2., Sa.
14.2., Do. 19.2. bis Sa. 21.2., Mi. 25.2. bis Sa.
28.2. je 22.00
Sebastian Pufpaff Mi. 4.2.
Sylvia Brécko Do. 5.2.
Frizzles Fr. 6.2., Sa. 28.2.
Mirja Regensburg Sa. 7.2., Fr. 27.2.
Özgür Cebe Mo. 9.2.
Andrea Volk Di. 10.2., Fr. 20.2.
Gratwohl & Heise Mi. 11.2.
Blömer // Tillack Fr. 13.2.
Kwartier La Täng Alaaf – Die KarnevalsMixed-Show
Sa. 14.2., So. 15.2., Torsten Schlosser u. Gäste
Hildegart Scholten Do. 19.2.
Rena Schwarz Sa. 21.2.
Warntjen & Stern Mo. 23.2.
Manuel Wolff Di. 24.2.
Rupert Schieche Mi. 25.2.
Maria Vollmer Do. 26.2.
BÜRGERHAUS KALK
0221 870 11 25, Beginn 20.00 Uhr
Improtheater Taubenhaucher
Sa. 7.2.
BÜRGERHAUS STOLLWERCK: THEATER 501
0221 9 91 10 80, Beginn 20.00 Uhr
Roberto Capitoni Mi. 4.2.
Eva Eiselt Do. 5.2.
Die ImproVisaToren Fr. 6.2.
Nito Torres Sa. 7.2.
ONKeL fISCH So. 8.2. 18.00
Peter Frohleiks, Tobias Willmann Fr. 20.2.
Samuel der Ukulelenprediger Sa. 21.2.
Astrid Gloria Mi. 25.2.
Thilo Seibel Do. 26.2.
Sabine Wiegand Fr. 27.2.
Armin Fischer Sa. 28.2.
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Riesigklein
So. 1.2. 16.00, Di. 3.2. bis Do. 5.2. je 10.30
Jeckespill So. 1.2. 19.00, Mo. 2.2.
Ursus & Nadeschkin Di. 3.2., Mi. 4.2.
Michael Hatzius Do. 5.2., Fr. 6.2.
Carmela de Feo Fr. 6.2. 20.30
Rene Steinberg Sa. 7.2.
Markus Barth Sa. 7.2. 20.30
Pfannekuchensitzung So. 8.2. 11.00 u. 15.00
fix you Di. 10.2. 19.00
Springmaus Di. 10.2.
De Familich So. 15.2.
Pigor & Eichhorn Fr. 20.2.
Methode Baklava Sa. 21.2. 19.00, So. 22.2.
16.00 u. 19.00, Mo. 23.2. 11.00
Torsten Sträter Sa. 21.2.
Die Nibelungen
Mo. 23.2. 19.00, Mi. 24.2. 11.00 u. 19.00
Zärtlichkeiten mit Freunden
Mi. 25.2. 20.30
Edelweißpiraten Do. 26.2. 11.00 u. 19.00, Fr.
27.2. 11.00 u. 19.00, Sa. 28.2. 19.00
Zuckerfest für Diabetiker Do. 26.2. 20.30
Dagmar Schönleber Fr. 27.2. 20.30
Sebastian23 Sa. 28.2. 20.30
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
BabyBühne
So. 1.2., Mo. 2.2. je 11.00
Alltag & Ekstase So. 1.2.
Gipfelstürmer
Mi. 4.2., Sa. 7.2., Fr. 20.2. bis So. 22.2.
X-Freunde
Do. 5.2. m. Einführung um 19.30, Fr. 6.2.
Nulli & Priesemut: Gibt es eigentlich
Brummer, die nach Möhren schmecken?
So. 8.2. 16.00
Hiob Mi. 18.2., Sa. 28.2.
Treibsandkasten Do. 26.2., Fr. 27.2.
GLORIA
0221 28 01, Beginn 20.00 Uhr
Springmaus So. 1.2.
Frau Jahnke hat eingeladen Mo. 2.2.
WDR Ladies Night Mi. 4.2.
Sekt and the City Do. 5.2.
Gernot Hassknecht So. 8.2. 19.00
Zum Lachen in den Keller
Di. 10.2., mit Jan Philipp Zymny, Ort: Subway
Heinz Strunk Do. 19.2.
Fang den Mörder
So. 22.2. 19.30, Hella von Sinnen u. Gäste
Emmi & Willnowsky Mi. 25.2.
Caveman Do. 26.2.
OPER KÖLN: AM DOM
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Cäcilia Wolkenburg
So. 1.2. 11.00 u. 16.00, Mi. 4.2. bis Sa. 7.2., So.
8.2. 11.00 u. 16.00, Mi. 11.2. bis Fr. 13.2., So.
15.2. 15.00, Di. 17.2.
Karneval einmal klassisch Sa. 14.2.
Der Freischütz Fr. 27.2.
SCHAUSPIEL KÖLN: DEPOT
0221 22 12 84 00, Beginn 19.30 Uhr
Hiob So. 1.2. 18.00, Di. 10.2., Di. 24.2.
Der Menschenfeind So. 1.2. 19.00, Fr. 6.2.
20.00, So. 8.2. 17.00, Sa. 28.2. 20.00
Die roten Schuhe / Eine Liebe. Zwei
Menschen Mi. 4.2. 20.00, Ort: Die Grotte
Die fünfte Jahreszeit
Do. 5.2. 20.00, Mo. 9.2., Mi. 18.2.
Parzival Fr. 6.2., So. 8.2. 16.00, Mi. 11.2. m.
Einführung um 18.45, Fr. 20.2., Sa. 28.2.
Der Kaufmann von Venedig Sa. 7.2.
Im Kopf von Bruno Schulz
Sa. 7.2. 20.00, Di. 10.2. m. Einführung um
19.15, Fr. 20.2. 20.00
Invasion!
Mo. 9.2., Mi. 25.2. je 20.00, Ort: Die Grotte
Die Philosophie im Boudoir
Mi. 11.2. 20.00, Ort: Die Grotte
Bartleby der Schreiber
Mi. 18.2. 20.00, Ort: Die Grotte
Das Käthchen von Heilbronn
Do. 19.2., So. 22.2. 18.00
Hedda Gabler Do. 19.2. 20.00, So. 22.2. 20.00
Dogville Sa. 21.2., Fr. 27.2.
If I can… Sa. 21.2. 22.00, Ort: Die Grotte
Kabale und Liebe
Mo. 23.2. m. Einführung um 18.45, Mi. 25.2.,
Do. 26.2. m. Einführung um 18.45
Der gute Mensch von Sezuan Di. 24.2. 19.00
Habe die Ehre Do. 26.2. 20.00
Die Lücke Fr. 27.2. 19.00
= Premiere
= choices-Empfehlung auf den Auswahlseiten
THEATER TIEFROT
0221 46 00 911, Beginn 20.30 Uhr
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn: 20.00 Uhr
Wer hat Angst vor Virginia Woolf…?
Mi. 4.2., Sa. 7.2.
Dinner For One – Killer For Five
Fr. 20.2., Sa. 21.2., So. 22.2. 15.00
Bank Banker Bankrott
Mi. 25.2. bis Sa. 28.2.
Sven Kemmler So. 1.2.
Springmaus-Ensemble Fr. 3.2., Mi. 4.2., Mi.
11.2.
Werner Brix Fr. 6.2.
Mark Britton Sa. 7.2.
The Rock’n Rollator Show So. 8.2.
Christine Westermann Di. 10.2.
Nachbarn reloaded Do. 19.2. bis Sa. 21.2.
Bill Mockridge So. 22.2. 15.00
@rheinkabarett Di. 24.2.
Anka Zink Mi. 25.2.
Weiber Weiber Do. 26.2., Fr. 27.2.
Ladies Night – Ganz oder gar nicht Sa. 28.2.
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Pink Punk Pantheon
So. 1.2. 18.00, Di. 3.2. bis Sa. 7.2. je 19.00, Mo.
9.2. bis Mi. 11.2. je 19.00, Sa. 14.2. 19.00, So.
15.2. 18.00, Mo. 16.2. 19.00, Di. 17.2. 19.00
Schlachtplatte Mo. 2.2.
Katie Freudenschuss Mi. 4.2.
Marc Weide Do. 5.2.
Radio Herrencreme Fr. 6.2.
Sarah Bosetti Sa. 7.2.
Philipp Scharri So. 8.2.
Fatih Cevikkollu So. 8.2.
Politischer Aschermittwoch Mi. 18.2.
Volker Pispers Do. 19.2.
Simon & Jan Do. 19.2., Fr. 20.2.
Barbara Ruscher Fr. 20.2.
Andy Häussler Sa. 21.2.
Christian Ehring Sa. 21.2.
Ingo Oschmann So. 22.2.
Fritz Eckenga So. 22.2.
The Songs of Tom Waits Mo. 23.2.
WDR Kabarettfest
Mo. 23.2., Tobias Mann u. Gäste
Nicole Nau, Luis Pereyra
Di. 24.2. bis Do. 26.2.
Gunkl Di. 24.2.
Sascha Thamm Mi. 25.2.
Peter Vollmer Do. 26.2.
Cloozy Fr. 27.2.
Sebastian Pufpaff Fr. 27.2.
Pause & Alich Sa. 28.2.
Tim Becker Sa. 28.2.
culture club
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Der kleine Prinz
So. 1.2. 15.00, Mo. 2.2. 10.00, Sa. 7.2. 15.00,
So. 8.2. 15.00, Mo. 9.2. 10.00, Di. 10.2. 10.00,
Sa. 28.2. 15.00, Ort: Thalia
Pünktchen und Anton
Di. 3.2. 10.00, Mi. 4.2. 10.00, Di. 24.2. 10.00,
Mi. 25.2. 10.00
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Do. 5.2. 10.00, Fr. 6.2. 10.00 u. 18.30, Sa. 7.2.
15.00
Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer
Mi. 11.2. 9.00 u. 11.00, Fr. 13.2. 10.00 u.
15.00, Sa. 14.2. 15.00, Sa. 28.2. 15.00
Für Hund und Katz ist auch noch Platz
Di. 17.2. 15.00, Mi. 18.2. 10.00
Tschick
Do. 19.2. 10.00 u. 19.30, Fr. 20.2. 10.00 u.
19.30
Der Grüffelo
Sa. 21.2. 15.00, So. 22.2. 15.00, Mo. 23.2. 9.00
u. 11.00
Geheime Freunde
Fr. 27.2. 10.00 u. 19.30
culture club
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Junge Sinfonie Köln So. 1.2. 19.00
Ingo Oschmann Di. 3.2.
Helmut Schleich Mi. 4.2.
Margie Kinsky Do. 5.2.
Kai Spitzl Fr. 6.2.
Henning Schmidtke Sa. 7.2.
Reiner Kröhnert So. 8.2. 19.00
The Original Blues Brothers Double Show &
Phil Dexter’s Elvis Vegas Show Fr. 13.2.
Klatschruse mit Kooblome Sa. 14.2.
Kling, Rothäuser, Kruttke So. 15.2. 19.00
SakkoKolonia Di. 17.2.
Norbert Alich Fr. 20.2.
Christoph Brüske Sa. 21.2.
Nicole Nau & Luis Pereyra So. 22.2. 19.00
Christine Westermann Mo. 23.2.
Alexandra Gauger Di. 24.2.
Stephan Bauer Mi. 25.2.
Kabarettmeisterschaft
Do. 26.2., mit Daphne de Luxe u. Holger Edmaier
Ken Bardowicks Fr. 27.2.
Simone Solga So. 28.2.
STUDIOBÜHNE KÖLN
0221 4 70 45 13, Beginn 20.00 Uhr
Gendertrouble in GerMANy So. 1.2.
Orkan der Gefühle: Folge 5
Mo. 2.2., Di. 3.2.
Meat Market Fr. 6.2. bis Di. 10.2.
Carnival of the Body
Do. 26.2. bis Sa. 28.2.
präsentiert: Kabarett
BARBARA RUSCHER
KWARTIER LA TÄNG
ALAAF
Gewohnt bissig, saukomisch und charmant
nimmt Barbara Ruscher die moderne Welt
auseinander. So liest sie aus dem Tagebuch
eines Säuglings vor, der als „Digital Native“
schon im Mutterleib mit dem Bloggen beginnt und zur Geburt nur meint: „Bin jetzt
draußen. Alle weinen. Bin wohl hässlich.“
Ein großes Vergnügen! (Foto: Michael
Schiffhorst)
Der Atelierkeller bittet wieder zur alternativen Karnevals-Mixed-Show! The One
And Only Torsten Schlosser zerrt Hildegart
Scholten, Fußpflege Deluxe, Else Roe und
Markus Schimpp auf die Bühnenbretter, bis
der Saal kocht. Nix für Fanfaren-Liebhaber,
Klüngel-Monster und Klatsch-Doofies, dafür alles für Leute mit Humor. (Foto: Tom
Wolff)
Pantheon Bonn,
Bundeskanzlerplatz
Karten: (0228) 21 25 21
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
Charlys Tante
So. 1.2., Di. 3.2. bis Fr. 6.2., Sa. 7.2. 17.00 u.
20.00, So. 8.2. 17.00
Aufguss
Do. 12.2., Fr. 13.2., Sa. 14.2. 17.00 u. 20.00, Di.
17.2. bis Sa. 21.2., So. 22.2. 17.00 u. 20.00, Di.
24.2. bis Do. 26.2., Sa. 28.2.
präsentiert: Kabarett
choices verlost 2x2 Karten.
E-Mail bis 15.2. an [email protected],
Kennwort: Ruscher
20
Fr 20.2. 20 Uhr
Atelier Theater
Roonstr. 78, Köln
Karten: (0221) 24 24 85
choices verlost 2x2 Karten.
E-Mail bis 8.2. an [email protected],
Kennwort: Kwartier
Sa 14.2. 20.30 Uhr
Action
Tragikomödie
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Tragikomödie
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Jugend
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Tragödie
KINO IN NRW
Kritik, Interviews und Links
Düsseldorf – biograph.de
Wuppertal – engels-kultur.de
Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
Köln – choices.de
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mein Film, mein Kino, meine Meinung...
Das MeinungsMagazin
Köln/Bonn
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N O M I N I E RT F Ü R
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SCHAUSPIELKINO“
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/FOXCATCHER.FILM
Film-ABC
Vorspann
„Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“, s.S. 24
KULTUR.KINO.KÖLN.
26 Jhg. I Februar 2015
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
29.1.
5.2.
12.2. 19.2.
32
300 Worte Deutsch
X
28
Anderswo
X
24
Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)
X
32
Blackhat
37
Brasserie Romantiek – Das Valentins-Menü
37
Da muss Mann durch
X
28
Die Böhms – Architektur einer Familie
X
38
Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes
32
Die letzten Gigolos
38
Die Präsenz
38
Ella und der Superstar
X
38
Fifty Shades of Grey
X
29
Foxcatcher
38
Fünf Freunde 4
38
Inherent Vice – Natürliche Mängel
37
Into the Woods
X
29
Jacky im Königreich der Frauen
X
37
John Wick
38
Jupiter Ascending
29
Los Ángeles
38
Manolo und das Buch des Lebens
37
Red Army – Legenden auf dem Eis
33
Road to Heaven
X
30
Sehnsucht nach Paris
X
38
SpongeBob Schwammkopf 3D
X
30
Stratos
X
37
The Interview
X
33
The Visitor
X
38
Traumfrauen
X
30
Von Menschen und Pferden
X
28
Wem gehört die Stadt? – Bürger in Bewegung
X
29
Whiplash
X
38
Wild Card
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
X
Ist für eine filmische Entdeckungsreise immer zu haben: Christian Meyer
Entdeckungsreise
Warum denn in die Ferne schweifen
Während das Gros der Kölner im Februar an nichts anderes als den Karneval
denkt, richten sich die Augen der kleinen Spezies der Filmkritiker auf Berlin.
Wie in fast jedem Jahr kollidiert der Karneval mit der Berlinale, und die noch
kleinere Spezies der karnevalesken Filmkritiker muss einiges an Logistik aufwenden, um beides halbwegs unter einen Hut zu bringen. Die Uraufführung
von „Fifty Shades of Grey“ ist sicher für die wenigsten Kollegen ein Anreiz,
um nach Berlin zu reisen. Warum die Bestsellerverfilmung auf einem Festival wie der Berlinale Weltpremiere feiert, ist nicht ganz klar. Aber es gibt
noch weitere Unklarheiten, wenn man bedenkt, dass sich Nordkorea über die
Berlinale-Aufführung der Komödie „The Interview“ echauffiert hat, obwohl
der Film dort gar nicht läuft.
Klar ist hingegen, dass es auch in diesem Jahr wieder diese eigentümlichen
Wettbewerbsfilme gibt, die außer Konkurrenz laufen. Sie dürfen wegen der
Richtlinien oder sollen aus anderen Gründen nicht um einen der Bären konkurrieren, aber trotzdem im Rampenlicht des Wettbewerbs stehen. In diesem
Jahr gilt das für „Elser“, den neuen Film von Oliver Hirschbiegel, Kenneth Branaghs „Cinderella“, Bill Condons „Mister Holmes“ und Wim Wenders‘ „Every
Thing Will Be Fine“ mit Charlotte Gainsbourg und James Franco. Wenders
erhält in diesem Jahr eine Hommage-Reihe und den goldenen Ehrenbären
– da wäre eine echte Wettbewerbsbeteiligung sicher etwas viel des Guten.
Unter den wirklichen Wettbewerbsfilmen findet man neue Werke von Andreas Dresen, Sebastian Schipper und Werner Herzog. Peter Greenaway
kommt mit einem Film über die Mexikoreise des russischen Filmpioniers Sergei Eisenstein in den 1930er Jahren, Isabel Coixet stellt den Eröffnungsfilm,
Terrence Malick, Benoît Jacquot und der Iraner Jafar Panahi zeigen ebenfalls ihre neuen Werke. Wie es dem iranischen Regisseur trotz Berufsverbots
möglich ist, immer wieder Filme zu drehen und auf europäischen Festivals
zu zeigen, bleibt ein Rätsel. Umso gespannter darf man auf das Ergebnis
warten.
X
Viele historische Stoffe finden sich im Wettbewerb, oftmals geht es dabei
ums Reisen. Eine kleine Reise sind sicher auch die anderen Sektionen des
Festivals wert. Dem Wettbewerb gilt zwar die meiste mediale Aufmerksamkeit, Neuentdeckungen macht man aber eher im „Forum“ oder „Panorama“,
wo noch mal knapp 80 Filme laufen. Insgesamt werden auf dem Festival
mehrere hundert Filme gezeigt – da kann man schon mal den Überblick
verlieren. Vielleicht bleibt man auch einfach nur hier und widmet sich dem
hiesigen Kinoprogramm. Denn erstens werden zumindest einige der Festivalfilme später auch regulär in die Kinos kommen, und zweitens steckt ja
auch das tägliche Kinoprogramm voller Überraschungen. Das kann ebenso
das heiß erwartete neue Werk eines bekannten Regisseurs sein wie ein mit
nur geringen Mitteln produziertes Debüt. Beides möchten wir Ihnen auch in
diesem Monat ans Herz legen. Trotz Berlinale, trotz Karneval.
CHRISTIAN MEYER
X
Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
23
.de
M
Mein
e Lesezeichen
ei
choice of choices
Kampf hinter den Kulissen: Der Regisseur (Keaton, l.) und sein Publikumsliebling (Norton)
Liebe und Bewunderung
„Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)“ von Alejandro G. Iñárritu
Ein alternder Filmstar will es mit einer Theaterproduktion noch mal allen beweisen.
C Turbulente Farce über eine neurotische Theatertruppe
Hektisches Treiben hinter der Bühne, chaotische Zustände in der Garderobe,
angespannte Nervösität im Ensemble – willkommen bei einer turbulenten Theaterproduktion am Broadway: Riggan Thomson steht kurz vor der Premiere seiner ersten Regiearbeit. Raymond Carvers Kurzgeschichte „What We Talk About
When We Talk About Love“ hat sich der gealterte Hollywood-Star ausgesucht,
um seiner Karriere eine Wendung zu geben: Vor 20 Jahren war er der gefeierte
Star der Superheldenverfilmung „Birdman“. Bei drei Verfilmungen hat er den
fliegenden Helden gemimt. Seitdem steckt er in einem Karrieretief. Die Theaterproduktion soll nicht nur für neue Aufmerksamkeit sorgen, sondern ihm
auch einen Ruf als Regisseur und Charakterdarsteller verschaffen. Denn auch
unter dem zweifelhaften Ruf eines Superheldendarstellers leidet Thomson, der
sich zu Höherem berufen fühlt. Als sein zweiter Hauptdarsteller durch einen
Bühnenunfall ausfällt, droht die Aufführung in einem Desaster zu enden. Nicht
nur er ist am Rande eines Nervenzusammenbruchs, auch sein Produzent Jake
(Zach Galifianakis) ist arg angespannt. Schließlich steht eine Menge Geld auf
dem Spiel. Da setzt ihm Jake den jungen Publikumsliebling Mike Shiner (Edward
Norton) vor. Thomson fügt sich nur widerwillig, aber der Charakterdarsteller
Shiner kann nicht nur die Rolle ausfüllen, er wird auch für ein volles Haus sorgen. Doch die Wahl Shiners hat auch einen Haken: Er gilt unter Kollegen als
schwierig. Es dauert nicht lange, bis sich Shiners Ruf bestätigt. Dass dessen Ex
Lesley (Naomi Watts) die weibliche Hauptrolle spielt, führt zu weiteren Turbulenzen. Zu allem Überfluss baggert er auch noch Riggans Tochter an, die – gerade aus der Suchtklinik entlassen – hier als Assistentin angestellt ist. Derweil
muss Riggan Thomson mit seiner Ex-Frau, die sporadisch zu Besuch kommt,
und seiner Freundin, die in dem Stück eine Nebenrolle spielt, zurechtkommen.
Kein Wunder, dass er immer mehr abdreht...
Überblendung der Ebenen
Alejandro G. Iñárritus („21 Gramm“, „Babel“, „Biutiful“) turbulenter Blick hinter
die Kulissen der Welt des Schauspiels ist ein detailverliebtes Spiel mit tausend
Anspielungen und doppeltem Boden. Das fängt schon bei der Besetzung an: Die
Figur des Riggan Thomson teilt mit seinem Darsteller Michael Keaton die Superheldenkarriere („Batman“). Edward Norton gilt ebenso wie Shiner in der
Branche als schwieriger Kollege, und er hat selber an den New Yorker Theatern
angefangen. Emma Stone, die die drogensüchtige Tochter von Riggan Thomson
spielt, hat zwar im wirklichen Leben keine Drogenprobleme, hat aber wie Keaton
Mit
.de beginnt die Filmwoche
und Norton („Der unglaubliche Hulk“, „Fight Club“) bereits in Superheldenfilmen gespielt. Iñárritus Film ist sicher auch eine Abrechnung mit dem Blockbusterkino aus Hollywood. Andererseits hat er selber mächtig Spaß daran, mit
dessen Mitteln zu spielen. Denn der psychisch labile Thomson fantasiert als
Alter Ego seine Filmfigur Birdman. Thomson will geliebt und bewundert werden
für eine anspruchsvolle Arbeit – vom Publikum und den härtesten Kritikern.
Aber er verwechselt Bewunderung und Liebe ebenso wie Beruf und Privatleben.
Sein Alter Ego Birdman interessiert sich hingegen überhaupt nicht für den ganzen Theaterquatsch. Er will seinen alten Ruhm als Superheldendarsteller zurück.
Anfangs ist Birdman nur ein fiktives Gegenüber für Thomson, aber mit zunehmender Anspannung geht er immer mehr in seiner Filmfigur auf und kann
schließlich in seiner Fantasie fliegen wie Birdman. Das führt im Film nicht nur
zu waghalsigen Fantasyeinlagen, sondern auch zu einer faszinierenden Überblendung der Ebenen.
Energetische Nervösität
Nicht minder faszinierend ist die in wenigen langen Plansequenzen arrangierte
Dramaturgie des Films: Da gibt es lange Dialogszenen, die nach einer ebenso langen Fahrt durch die Gänge des Theaters – immer den Protagonisten hinterher
hetzend – schließlich auf der Bühne mitten in der Aufführung ihren vorläufigen
Höhepunkt finden, um dann abermals in den Tiefen des Backstage-Bereichs zu
Enden. Diese Szenen sind extrem aufwändig in der Produktion: Eine zehnminütige Einstellung muss man bei dem kleinsten Fehler mit allen Darstellern komplett neu drehen, weil es ja keine Schnitte gibt, die ein nachträgliches Editieren
ermöglichen. Da wird der kleinste Patzer zur Geduldsprobe. Die Anspannung dieses ‚Live-Feelings‘ spürt man während des gesamten Film, der vor Energie nur so
strotzt. Die Filmmusik unterstreicht diese energetische Nervösität mit einem endlosen Schlagzeugsolo, das sich sogar für einen kurzen Augenblick in Form eines
Straßenmusikers vor der Kamera manifestiert. Noch so ein Spiel mit den Ebenen...
Iñárritus „Birdman“ reiht sich ein in die Riege großer Theaterfilme von Ernst
Lubitschs „Sein oder Nichtsein“ über John Cassavetes‘ „Die erste Vorstellung“ zu
„Robert Altmans „Last Radio Show“. Mit viel Humor und Biss nimmt der Film die
Marotten im Showbiz auf‘s Korn, streift die Kaste der Kritiker und thematisiert
nicht zuletzt auch die Rolle des Publikums.
CHRISTIAN MEYER
BIRDMAN ODER… Golden Globes: Bester Hauptdarsteller, bestes Drehbuch
USA 2014 - Komödie / Drama - 120 Min - ab 12 J. - Regie: Alejandro González Iñárritu
mit: Michael Keaton, Zach Galifianakis, Edward Norton
Start: 29.1.
Cinenova, Odeon, OFF Broadway
24
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Kölner Kritikerspiegel
Februar 2015
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Sebastian
Ko
WDR
1 LIVE
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Herausragend Birdman (...)
von
A. G. Iñárritu
Birdman (...)
von
A. G. Iñárritu
Birdman (...)
von
A. G. Iñárritu
Birdman (...)
von
A. G. Iñárritu
Birdman (...)
von
A. G. Iñárritu
Foxcatcher
von
B. Miller
Bemerkenswert
Die Böhms
von
M. StaerkleDrux
Die Böhms
von
M. StaerkleDrux
Foxcatcher
von
B. Miller
Whiplash
von
D. Chazelle
Into the
Woods
von
R. Marshall
Blackhat
von
M. Mann
Best of
Comedy
The Interview
von
S. Rogen,
E. Goldberg
The Interview
von
S. Rogen,
E. Goldberg
Best of
Drama
Whiplash
von
D. Chazelle
Whiplash
von
D. Chazelle
Besondere
Erwähnung
Blackhat
von
M. Mann
Wem gehört
die Stadt?
von
A. Ditges
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Sven von
Reden
StadtRevue
Verena
Lueken
FAZ
Birdman (...)
von
A. G. Iñárritu
Foxcatcher
von
B. Miller
Lars-Olav
Daniel
Kothenschulte Beier
Spiegel
Frankfurter
Rundschau
Foxcatcher
von
B. Miller
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Kultur.Kino.Köln.
Whiplash
von
D. Chazelle
(Urlaub)
Jacky im
Königreich der
Frauen
von R. Sattouf
SpongeBob
Schwammkopf 3D von
P. Tibbitt
Sehnsucht
nach Paris
von
M. Fitoussi
Foxcatcher
von
B. Miller
Whiplash
Jacky im
von
Königreich
D. Chazelle
der Frauen
von R. Sattouf
Red Army –
Legenden auf
dem Eis
von G. Polsky
Anderswo
von
E. Amrami
Birdman (...)
Brasserie
von
Romantiek
von J. Vanho- A. G. Iñárritu
ebrouck
Wem gehört
die Stadt?
von
A. Ditges
Birdman (...)
von
A. G. Iñárritu
Whiplash
von
D. Chazelle
Foxcatcher
von
B. Miller
Inherent Vice
von
P. T. Anderson
Christian
Meyer
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Los Ángeles
von D. John
Harper
Foxcatcher
von
B. Miller
Die Böhms
von
M. StaerkleDrux
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
bis 1.2. STRANGER THAN FICTION, Filmpalette, Filmforum
17. Ausgabe des spannenden Dokumentarfilmfestivals
8.2. 15.30 Uhr A SERIOUS MAN, Off Broadway
Coen-Komödie in der Reihe „Filmpsychologische Betrachtungen“
30.1. 21 Uhr DIE PRÄSENZ, Filmhauskino
Premiere des Horrorfilms in Anw. des Regisseurs Daniele Grieco, s.S. 38
9.2. 20 Uhr SHIRLEY, Filmpalette
Gustav Deutschs Frauenporträt rund um Edward Hoppers Gemälde
31.1. 20.30 Uhr SAM RAIMI TRIPLE FEATURE, Filmhauskino
„Tanz der Teufel 2“, danach „Armee der Finsternis“ und als Erstes? Guess what!
10.2. 21 Uhr HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUS, Filmpalette
Schwules Dreiecksdrama um einen blinden Schüler in Sao Paulo
1.2. 12 Uhr GELIEBTE CLARA, Filmforum
Biopic über Clara Schumann, mit einer Einführung
11.2. 14.30 Uhr ST. VINCENT, Odeon
Der Film mit Bill Murray im Rahmen des Seniorenkinos
1.2. 12 Uhr WEM GEHÖRT DIE STADT? – BÜRGER IN BEWEGUNG, Cinenova
Premiere. Doku über Bürgerengagement in Ehrenfeld, anschl. Gespräch, s.S. 28
1.2. 15.30 Uhr DER KRIEG DER KNÖPFE, Flmclub 813
Die wunderbare Kinderbuchverfilmung von 1962
Stranger than Fiction:
„I Want to See the Manager“
15.2. 16.30 Uhr VERSTEHEN SIE DIE BÉLIERS?, Cinenova
Preview der französischen Komödie um eine taubstumme Familie
„Norte – The End of History“
18.2. 21 Uhr DIE NACKTEN VAMPIRE, Filmhauskino
Psychedelischer Vampir-Softporno von 1970
1.2. k.A. EL VERANO DE LOS PECES VOLADORES, Cinenova
Im Rahmen des spanischsprachigen Festivals Cinespañol
19.2. 19.30 Uhr KOPFÜBER, Filmforum
Bernd Sahlings Film erzählt von einem Jungen mit ADHS
3.2. / 8.2. k.A. Uhr ANINA, Cinenova
Im Rahmen des spanischsprachigen Fesitvals Cinespañol
21.2. 20 Uhr ALICE LEBT HIER NICHT MEHR, Filmclub 813
Scorseses erster großer Erfolg von 1974, vor „Taxi Driver“
4.2. 20 Uhr THAT LOVELY GIRL, Filmpalette
Drama um eine inzestuöse Vater-Tochter-Beziehung in Tel Aviv
22.2. 11.30 Uhr EXHIBITION ON SCREEN, Odeon
Rembrandt in der National Gallery und dem Rijksmuseum
4.2. 21 Uhr DIE BEUTE, Filmhauskino
Roger Vadims Eric Zola-Verfilmung mit Jane Fonda und Michel Piccoli
22.2. 15 Uhr MELANCHOLIA, Filmforum
Von Triers Endzeitfantasie wird gezeigt als Lieblingsfilm von Thierry Mechler
6.2. 17 Uhr ZIEMLICH BESTE FREUNDE, Domforum
Die Erfolgskomödie aus Frankreich
„Geliebte Clara“
24.2 19 Uhr I VITELLONI, Italienisches Kulturinstitut
Filmclub Akasava präsentiert Fellinis Müßiggänger im Original, Eintritt frei
6.2. 19.30 Uhr DON CAMILLO UND PEPPONE, Domforum
Der erste von fünf Komödien um den Priester und den Kommunist
25.2. 20 Uhr ALS WIR TRÄUMTEN, Off Broadway
Preview des neuen Films von Andreas Dresen in Anw. des Autors, s.S. 38
7.2. 10.30 Uhr DIE FABELHAFTE WIMMERROLLE, Odeon
Fortuna Kölns Aufstiegskampf in die 1. Liga 1973, gefilmt auf Super 8
26.2. 19 Uhr FRÜHJAHR 45, Filmforum
WDR-Doku über die Stimmung in Deutschland im Jahre Null
8.2. 11.30 Uhr ICH MÖCH ZO FOSS NOH KÖLLE JON...., Odeon
Kölsche Filmmatinée mit Erinnerungen an Willi Ostermann
27.2. 21.30 SHOCK, Filmhauskino
Der Geister-Shocker von 1977 ist Mario Bavas letzter Film
8.2. 11.30 Uhr NORTE – THE END OF HISTORY, Filmpalette
Der vierstündige philippinische Film war im Januar unser Film des Monats
28.2. 18 Uhr 3 HERZEN, Cinenova
Preview des neuen Films von Benoît Jacquot mit Charlotte Gainsbourg
8.2. 14.30 Uhr ELLA UND DER SUPERSTAR, Cinenova
Preview der zweiten Verfilmung aus der finnischen Kinderbuchreihe, s.S. 38
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
„El Verano des los Peces
Voladores“
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28.2. 20 Uhr GETAWAY, Filmclub 813
Sam Peckinpahs Klassiker von 1972
„Heute gehe ich allein nach Haus“
„Verstehen Sie die Béliers?“
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NEUSTARTS
ALS WIR TRÄUMTEN
BIRDMAN ODER (DIE UNVERHOFFTE
MACHT DER AHNUNGSLOSIGKEIT)
DE/FR 2015, R: Andreas Dresen, D: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman
(O.m.U.)
Ab 26.2.
Ab 29.1.
US 2014, R: Alejandro G. Iñárritu, D: Michael Keaton, Emma
Stone, Edward Norton, Zach Galifianakis, Naomi Watts
Die Omnipräsenz des Superheldenkinos löst immer wieder Kassandrarufe über den Verfall des Kinos, des guten Geschmacks oder gleich der
Kultur als Ganzes aus. In diese Kerbe schlägt Alejandro G. Iñárritus
ambitionierter, stilistisch aufregender neuer Film „Birdman“, der ein
brillantes Schauspielerensemble auf einem Parforceritt inszeniert und
zu einer vielschichtigen Kritik an Hollywood und Hochkultur gleichermaßen ansetzt.
FOXCATCHER (O.m.U.)
Ab 5.2.
US 2014, R: Bennett Miller, D: Channing Tatum, Steve Carell,
Mark Rufallo, Vanessa Redgrave, Sienna Miller
Preview: Mi. 25. Februar, 20 Uhr, in Anwesenheit des Drehbuchautors Wolfgang Kohlhaase und des Produzenten Peter Rommel)
Leipzig in der Nachwendezeit: Die Clique um Rico, Mark und Daniel lebt
ziellos in den Tag hinein. In ihrem Viertel, in dem eine Brauerei das kulturelle Zentrum ist, fühlen sie sich stark, cool und akzeptiert. Wenn sie
nicht gerade mit ihrer Fußballmannschaft um den Aufstieg spielen, prügeln sie sich, um auf der Straße respektiert zu werden, klauen oder treiben anderen kleinkriminellen Unfug. Nachts betrinken sie sich sinnlos,
nehmen Drogen, gehen in den Swinger-Club und randalieren ohne Grund
in der Nachbarschaft – auf der lokalen Polizeistation sind die Jungs darum Stammgäste. Heimlich träumen die drei Chaoten jedoch davon, der
Sinnlosigkeit ihres Daseins in dem Leipziger Viertel zu entfliehen und
irgendwo anders ein Leben mit Bedeutung zu beginnen.
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN –
PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
Sonntag, 8. Februar, 15.30 Uhr
A SERIOUS MAN
US 2009, R: Joel & Ethan Coen, D: Michael Stuhlbarg, Richard
Kind, Fred Melamed, Sari Lennick
Die unglückliche Geschichte der Beziehung zwischen dem reichen
Unternehmens-Erben John du Pont und dem Ringer-Brüderpaar Mark
und Dave Schultz ist hierzulande kaum bekannt. Regisseur Bennett
Miller, der sich mit Filmen wie „Capote“ (2005) und „Moneyball“
(2011) auf real-life-Dramen spezialisiert hat, macht daraus ein ungeheuer intensives Leinwand-Erlebnis. Miller wurde für seine Arbeit und
beim Festival in Cannes 2014 als bester Regisseur ausgezeichnet. Als
John du Pont begeistert der Komiker Steve Carell in seiner ersten tragischen Rolle.
VON MENSCHEN UND PFERDEN
Ab 19.2.
IS/DE 2013, R: Benedikt Erlingsson, D: Ingvar Eggert Sigurðsson, Charlotte Bøving, Helgi Björnsson
Island, Isländer und ihre Ponys – das ist hier eine gelungene Mischung
aus rustikalem Charme und Selbstironie, manchmal sogar mit Knalleffekt! Geschickt verknüpft Benedikt Erlingsson mehrere Episoden miteinander. Dafür bringt er einfühlsam, aber keineswegs zimperlich die
Schicksale von Pferden und Menschen zusammen: die Stute auf Abwegen, das schwimmende Pony, Mensch und Pferd in eisiger Nacht … Aber
Achtung! Dies ist trotz seines Witzes kein leichter Film, sondern ein anspruchsvolles Werk, das mit der Kraft seiner Bilder ebenso überzeugt wie
mit seinen Geschichten.
Eigentlich lebt Larry Gopnik ein beschauliches Leben in einer kleinen
jüdischen Gemeinde im Mittleren Westen der USA. Er ist ein liebender
Ehemann, fürsorglicher Vater und erfolgreicher Professor. Aber irgendwie läuft plötzlich nichts mehr so wie gewohnt. Larrys Gattin verlangt
plötzlich die Scheidung, um mit ihrem selbstgefälligen neuen Liebhaber zusammenleben zu können. Sein Sohn schwänzt die Schule, die
Tochter bestiehlt ihn, um sich eine Nasekorrektur finanzieren zu können. Sein psychisch labiler Bruder hockt ständig auf seiner Couch. Und
als ob die Familie nicht schon genügend Probleme bereiten würde, gerät auch noch Larrys Karriere ins Trudeln: Anonyme Briefschreiber verbreiten falsche Anschuldigungen über ihn, und außerdem versucht ein
Student, ihn zu bestechen. Larry sucht Hilfe, und hofft diese bei einem
Rabbi zu finden. Doch auch das ist leichter gesagt, als bekommen…
Vorgestellt von Dr. med. Isolde Böhme
NEUE STAFFEL AB 3. MÄRZ!
Am 12. Februar (Weiberfastnacht) & 16. Februar (Rosenmontag) bleibt das OFF Broadway geschlossen.
Kölle Alaaf!
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NEUSTARTS
DIE BÖHMS
Ab 29.1.
DE 2014, R: Maurizius Staerkle-Drux, D: Gottfried Böhm u.a.
als illegal in Paris lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz
und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ebenso
gestreift und ausgelotet wie Identitätskrisen oder die Grenzen
sozialen Engagements.
4. PFANNEKUCHENSITZUNG
Drei Generationen von Architekten beschreibt Maurizius Staerkle-Drux in seiner Dokumentation „Die Böhms – Architektur einer Familie“, wobei stets der Patriach Gottfried Böhm im
Mittelpunkt steht. Der Film zeichnet ein ebenso intimes wie
prägnantes Portrait – über die Komplexität und Untrennbarkeit
von Leben, Liebe, Glaube und (Bau-)Kunst.
INHERENT VICE – NATÜRLICHE MÄNGEL
Samstag, 31. Januar, 14.00 Uhr
RITA + DER KLEINE SCHOSCH
Don Kochotto, bekannt aus der 1.-3. Pfannekuchensitzung,
hat zu viele Pfannekuchen gegessen und rollt und wankt nur
noch über die Bühne. Nix los? Da hilft nur ein Feen-Pubs, dann
kann sie starten: die 4. Pfannekuchensitzung.
Auf der Bühne: Die Band RITA + der kleine SCHOSCH + Kinderensemble + spontane Mitwirkende aus dem Publikum.
Dauer: 2 Stunden incl. Pause, Kostümierung erwünscht
VVK im Weisshaus Kino: 8 Euro Kinder, 12 Euro Erwachsene
Ab 12.2.
US 2012, R: Paul Thomas Anderson, D: Joaquin Phoenix, Reese
Witherspoon, Owen Wilson
KIDSKINO
Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr
Sonntag, 01. Februar um 15.00 Uhr
ASCHENBRÖDEL UND DER GESTIEFELTE KATER
DE 2013, R: Torsten Künstler
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Los Angeles 1970: Der Privatdetektiv und Drogenliebhaber Larry
„Doc“ Sportello staunt nicht schlecht, als seine Ex-Freundin
Shasta eines Abends urplötzlich bei ihm auf der Matte steht. Sie
erzählt ihm von ihrer Affäre mit dem Milliardär Mickey Wolfman
sowie dem Plan von dessen Frau Sloane und deren Liebhaber,
den reichen Bauherrn zu entführen und in eine psychiatrische
Anstalt zu stecken. Doc soll der verliebten Shasta nun helfen,
dieses Vorhaben zu verhindern. Doch kaum hat der Ermittler mit
seinen ersten Nachforschungen begonnen, verschwindet Mickey
auch schon. Während Doc seine Bemühungen zur Aufklärung
des Falls verstärkt, bekommt er es mit seinem verfeindeten ExKollegen Christian „Bigfoot“ Bjornsen und mehr und mehr anderen zwielichtigen Gestalten zu tun. Dabei verstrickt sich Doc
immer tiefer in Ärger, aus dem ein unbeschadetes Entkommen
zunehmend unwahrscheinlicher wird.
HEUTE BIN ICH SAMBA
Samstag, 07. Februar & Sonntag, 08. Februar um 15.00 Uhr
FINN UND DIE MAGIE DER MUSIK
NL, BE 2013, R: Frans Weisz
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Samstag, 14. Februar & Sonntag, 15. Februar um 15.00 Uhr
DER KLEINE MEDICUS –
BODYNAUTEN AUF GEHEIMER MISSION IM KÖRPER
DE 2014, R: Peter Claridge
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Ab 26.2. Samstag, 21. Februar & Sonntag, 22. Februar um 15.00 Uhr
FR 2014, R: Éric Toledano & Olivier Nakache, D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a.
ua.
Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose
Erfolge in zahlreichen Ländern feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und ernsthafter ausfällt, gelingt mit dem unbeschwerten Omar Sy in der Hauptrolle
BIBI BLOCKSBERG – EENE MEENE EINS, ZWEI, DREI!
DE 1997, R: Gerhard Hahn, Royce Ramos
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Samstag, 28. Februar & Sonntag, 01. März um 15.00 Uhr
DER KLEINE NICK MACHT FERIEN
FR 2014, R: Laurent Tirard
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESWERTVOLL
Am 16. Februar (Rosenmontag)
bleibt das Weisshaus Kino geschlossen.
Kölle Alaaf!
Film-Kritik
Verloren in allgegenwärtiger Fremde: Noa (Neta Riskin)
Kreativität und Persönlichkeit: Die Böhms bei der Arbeit
Sinnsuche
Von Häusern und Menschen
„Anderswo“ von Ester Amrami
„Die Böhms – Architektur einer Familie“ von Maurizius Staerkle-Drux
Noa studiert in Berlin, doch es zieht sie in ihre Heimat Israel.
C Lebendiges Selbstfindungsdrama
Die Architekten-Dynastie Böhm hat unterschiedlichste Persönlichkeiten hervorgebracht.
C Poetisch-persönliches Architekten-Porträt
Die 30-jährige Israelin Noa sitzt in Berlin an ihrer Abschlussarbeit. Aber die
Arbeit stockt, und ihr Verhältnis zu ihrem Freund Jörg steht auch auf dem
Prüfstein. Kurzer Hand reist sie in ihre Heimat. Dort angekommen stellt sie
schnell fest, dass sie sich auch hier inzwischen fremd fühlt. Als ihr Jörg auch
noch nachreist, weiß sie gar nicht mehr, wo sie hingehört. Ester Amramis
Debüt zeigt eine orientierungslos durch das Leben treibende junge Frau, die
sich an allen Ecken und Enden reibt. Der Film bleibt seiner Protagonistin
dicht auf den Fersen, und das ist ob ihres Charakters mitunter nicht leicht
zu ertragen. Aber Neta Riskins facettenreiches Spiel und der lebendige Familienalltag vermögen den Zuschauer in ihren Bann zu ziehen.
Gottfried Böhm hat mit seinen meist sakralen Bauwerken nicht nur die Architektur in NRW geprägt. 1986 erhielt der heute 94-Jährige als bislang einziger deutscher Architekt den international renommierten Pritzker-Preis. Auch
seine drei Söhne arbeiten als Architekten und haben in der Region (Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld, Kölnarena) und weit darüber hinaus gebaut. Die
Dokumentation zeigt die Arbeit der Böhms, reflektiert aber auch ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten. Die Rolle von Gottfried Böhms Ehefrau Elisabeth,
die während der Dreharbeiten starb, wird ebenso beleuchtet wie die Konkurrenz unter den Brüdern und ihr Verhältnis zum Vater. Regisseur Staerkle-Drux
ist ein bewegendes und poetisches Familienporträt gelungen, das Kreativität
und Persönlichkeit gleichermaßen ergründet.
CHRISTIAN MEYER
CHRISTIAN MEYER
ANDERSWO Berlinale 2014: Dialogue en Perspective
D 2014 - Drama - 85 Min - o. Altersb. - Regie: Ester Amrami
mit: Neta Riskin, Golo Euler, Hana Laszlo
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
Start: 29.1.
D/CH 2014 - Dokumentarfilm - 87 Min - o. Altersb. - Regie: Maurizius Staerkle-Drux
Start: 29.1.
Filmpalette, Odeon, Weisshaus
Odeon
Bewegte Bürger
Gegenwind
„Wem gehört die Stadt? – Bürger in Bewegung“ von Anna Ditges
In Köln-Ehrenfeld soll eine Shopping Mall entstehen. Die Bürger wehren sich.
C Lebendige Doku über eine urbane Bürgerbewegung
Es ist eine bunte Gesellschaft: Da sind der Besitzer eines italienischen Supermarkts,
die kölsche Schreinermeisterin, die Architektin und der Dönerbudenbesitzer auf
der einen, die Städteplaner, der Bürgermeister und natürlich der Besitzer des
Grundstücks auf der anderen Seite. Nachdem die Stadt Köln die Erlaubnis für
die Errichtung einer Shopping Mall erteilt hat, regt sich Widerstand in der
Bürgerschaft und ein heterogenes Bündnis stellt sich gegen diesen Plan. Regisseurin Anna Ditges entfaltet ein lebendiges Bild des bürgerlichen Engagements
und zeigt die Entwicklung des Konfliktes, der beispielhaft für viele jüngeren
Bestrebungen von Bürgerinitiativen auf Mitbestimmung ist. CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1x2 Karten für eine Vorstellung im Cinenova.
E-Mail bis 22.2. an [email protected], Kennwort: Wem gehört die Stadt
WEM GEHÖRT DIE STADT? - BÜRGER IN BEWEGUNG
D 2014 - Dokumentarfilm - 88 Min - Regie: Anna Ditges
Start: 19.2.
Cinenova
Mit
.de beginnt die Filmwoche
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ei Lesezeichen
Mateo (Mateo Bautista Matías) will der Armut daheim den Rücken kehren
Rollentausch: Brautschau mal anders
Liebe und Gewalt
Auf den Kopf gestellt
„Los Ángeles“ von Damian John Harper
„Jacky im Königreich der Frauen“ von Riad Sattouf
Selbst in einem kleinen mexikanischen Dorf lenkt die Mafia das Geschehen.
C Eindringliches Drama mit Laiendarstellern
Männer tragen in Jackys Land Schleier, Frauen Gewehre.
C Böse Satire auf Totalitarismus, Religionsfanatiker und Genderfragen
Das von der Kölner Produktionsfirma Weydemann Bros. produzierte Debüt
des amerikanischen Regisseurs Damian John Harper ist in einem kleinen
mexikanischen Dorf angesiedelt. Dort lebt der 17-jährige Mateo, der wie so
viele Jungen zur Ernährung der Familie über die amerikanische Grenze gehen
soll. Doch zuvor muss er in die örtliche Mafia aufgenommen werden und sich
beweisen. Der friedliche Mateo gerät in einen Gewissenskonflikt. Der Film ist
komplett mit Laiendarstellern besetzt, die in ihrem Dorf agieren. Zwischen
Alltag, Feierlichkeiten, Familienkonflikten und offener Gewalt entfaltet sich
ein kleiner Kosmos, dem man sich in seiner Unmittelbarkeit kaum entziehen
kann. Erster Kuss, Feldarbeit und unverhohlene Gewaltandrohung liegen irritierend nah beieinander.
CHRISTIAN MEYER
Verkehrte Welt: In der Volksrepublik Bubunne tragen die Männer Schleier und
sorgen für die Hausarbeit, während die Frauen an der Macht sind. Männer, die
für die Rechte ihres Geschlechts kämpfen, werden hingerichtet, alle anderen
zwangsverheiratet. Als die Diktatorinnen-Tochter Bubunne XVII (Charlotte
Gainsbourg) heiraten soll, hofft der 20-jährige Jacky (Vincent Lacoste) auf
sein Glück. Der Comiczeichner und Regisseur Riad Sattouf, von 2004 bis 2014
Autor von Charlie Hebdo, stellt die Welt auf den Kopf und zeigt damit auch
den Irrsinn unserer realen Welt. Das Prinzip funktioniert auf der Humorebene
nicht immer so gut, wie die Grundidee hoffen lässt. Wer sich bei der simplen
Umkehrgleichung zu wohl fühlt – für den hat der Film am Ende aber noch
einen schönen Dreh in der Hinterhand.
CHRISTIAN MEYER
LOS ÁNGELES First Steps Award 2014: Bester abendfüllender Spielfilm
JACKY IM KÖNIGREICH DER FRAUEN
D/MEX 2014 - Drama - 100 Min - ab 12 J. - Regie: Damian John Harper
mit: Mateo Bautista Matías, Marcos Rodríguez Ruíz, Lidia García
Start: 29.1.
F 2014 - Komödie - 94 Min - ab 12 J. - Regie: Riad Sattouf
mit: Vincent Lacoste, Charlotte Gainsbourg, Didier Bourdon
Start: 19.2.
Filmpalette
Aufreibender Schlagabtausch: Andrew (Miles Teller) vs. Fletcher (J.K. Simmons)
Steve Carell beeindruckt als krankhafter Mentor John du Pont
Schlachtengetöse
Work Hard!
„Whiplash“ von Damien Chazelle
„Foxcatcher“ von Bennett Miller
Ein aufstrebender Drummer gerät an einen erbarmungslosen Lehrer.
C Spannendes Musikdrama
Drama über einen komplexbeladenen Ringer und seinen exzentrischen Mentor.
C Sportlerdrama
Der 19-jährige Andrew kommt ans Musikkonservatorium, doch seine Ambitionen werden ausgebremst. Bis ihn Terence Fletcher unter seine Fittiche
nimmt. Der ist ein cholerischer Sadist, der seine Schüler anschreit, beleidigt
und sogar tätlich angreift, um aus ihnen das Beste herauszuholen. Doch mit
dem ehrgeizigen Andrew ist er an einen ebenso extremen Charakter geraten,
der um alles in der Welt seinen Traum vom Star-Drummer leben will. Es entfaltet sich ein Kampf zwischen den beiden grenzwertigen Persönlichkeiten.
Chazelle, der Autobiografisches in den Film gelegt hat, inszeniert das musikalische Duell als spannenden Psychothriller, der mit einem Drumsolo als
Showdown endet. Pädagogisch und musikalisch kann man den Film kritisieren, filmisch vermag er zu faszinieren.
CHRISTIAN MEYER
Mit „Foxcatcher“ liefert Regisseur Bennett Miller ein Sportlerdrama fernab vom
üblichen Hollywoodpathos. Die Geschichte beruht auf wahren Ereignissen und
erzählt von dem jungen Ringer Mark Schultz, der in dem Millionär John du Pont
einen Mentor findet. Mark gelingt damit die Emanzipation von seinem älteren
Bruder Dave, eines ebenso erfolgreichen Ringers. Du Pont entpuppt sich zugleich als krankhafter Exzentriker. In kühlen Bildern folgt Miller seinen
Protagonisten, vernachlässigt dabei jedoch das psychologische Profil der Beteiligten. Zugleich darf Steve Carell als schwerreicher Psychopath zu Hochform
auflaufen und macht allein damit das Drama sehenswert.
HARTMUT ERNST
WHIPLASH Golden Globe 2015: Beste Nebenrolle J.K. Simmons
FOXCATCHER Filmfestspiele Cannes 2014: Bester Regisseur, Bennett Miller
USA 2014 - Drama - 135 Min - ab 12 J. - Regie: Bennett Miller
mit: Steve Carell, Channing Tatum, Mark Ruffalo
Start: 5.2.
USA 2014 - Drama - 105 Min - ab 12 J. - Regie: Damien Chazelle
mit: Miles Teller, J.K. Simmons, Paul Reiser
Start: 19.2.
Cinenova
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
choices verlost 1x2 Karten und 1 T-Shirt.
E-Mail bis 8.2. an [email protected], Kennwort: Foxcatcher
Filmpalette, OFF Broadway
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Film-Kritik
Lethargisch, verzweifelt, kaltblütig: Stratos
Es kriselt zwischen Brigitte (Isabelle Huppert) und Xavier (Jean-Pierre Darroussin)
Jenseits der Moral
Das gute Leben
„Stratos“ von Yannis Economides
„Sehnsucht nach Paris“ von Marc Fitoussi
Ein verschuldeter Killer gerät in einen Strudel von Schuld, Gewalt und Kälte.
C Atmosphärisches Krimidrama
Brigitte bricht aus ihrem Alltag aus und fährt nach Paris – einfach so zum Spaß.
C Leichtgewichtiger Beziehungsfilm
Was ist das für eine Welt, in der ein Auftragsmörder die einzige moralische
Instanz darstellt? Es ist die Welt des Killers Stratos (Vangelis Mourikis), der in
der Schuld eines inhaftierten Verbrechers steht und sich mit seinen Morden
freizukaufen sucht. Ansonsten distanziert sich Stratos vom Milieu, entsagt
den Jobanfragen der Gangster und arbeitet in einer Brotfabrik. Als ein Nachbarmädchen Opfer von Gewalt zu werden droht, entsagt Stratos seiner
Lethargie. Regisseur Yannis Economides schafft einen atmosphärischen, erdrückenden Krimi, der mit seiner Konsequenz und Kompromisslosigkeit an ein
Yakuza-Drama erinnert. Ein großartiger Hauptdarsteller in einem wundervollen Sog der Tristesse, unterlegt von melancholischen Gitarrenklängen. Atemberaubend schwermütig.
HARTMUT ERNST
Marc Fitoussis Film ist ein Musterbeispiel für das typisch französische Genre
des romantischen Ausbruchs aus dem Alltag. Mit einem ganz eigenen, leichten Ton schildert er die Beziehungsprobleme in einer in die Jahre gekommenen Ehe, die zwar glücklich, aber nicht sonderlich abwechslungsreich verläuft. Das behandelt er auf humorvolle und spielerische Art, ohne dabei in
Tristesse oder Wehmütigkeit zu verfallen. Die eine oder andere Begebenheit
mag vielleicht etwas zu ausladend geschildert sein, aber durch die akustische Ebene gelingt es ihm, seine Geschichte wirkungsvoll zusammenzuhalten. Dafür hat er „The Good Life“, einen Jazz-Standard von Sacha Distel, als
musikalisches Leitthema ausgewählt, der bei seinen Einsätzen die Stimmung
und die Story effektiv unterstützt und widerspiegelt.
FRANK BRENNER
STRATOS
SEHNSUCHT NACH PARIS
GR/D/ZYP 2014 - Kriminalfilm / Drama - 137 Min - Regie: Yannis Economides
mit: Vangelis Mourikis, Yannis Tsortekis, Giorgos Giannopoulos
Start: 19.2.
F 2013 - Komödie - 98 Min - Regie: Marc Fitoussi
mit: Isabelle Huppert, Jean-Pierre Darroussin, Michael Nyqvist
Filmpalette
Cinenova
Start: 12.2.
Stolz zu Rosse: Kolbeinns (Ingvar E. Sigurdsson)
Guck dir diese Isländer an
„Von Menschen und Pferden“ von Benedikt Erlingsson
Amüsantes Drama über eigenwillige Begegnungen zwischen Huftier und Reiter.
C Skurrile Reitergeschichten aus dem isländischen Hochland
„Das ganze Filmteam besitzt und liebt Pferde.“ Dieser Hinweis wird diesem kleinen, wundersamen Film vorsichtshalber hinten angestellt. Denn die Episoden
gestalten sich nicht nur skurril, sondern gern auch mal morbide. Begleitet von
folkloristischen Klängen und Chorälen folgt die Kamera den verschrobenen
Figuren durch Islands idyllische Steppe. Sie werden schicksalhaft getrieben, sei
es von stiller Liebe oder von der Sucht nach Alkohol. Das Pferd ist Begleiter, ist
dem Menschen mal Freund, mal Liebe oder mal bloß zweckdienlich. Der Blick
des Pferdes spiegelt dabei auf amüsante Weise die Makel des Besitzers. Frecher,
wundervoll bebilderter Ritt durch Abgrund und Leidenschaft. HARTMUT ERNST
choices verlost 2x2 Karten für eine Vorstellung im OFF Broadway.
E-Mail bis 22.2. an [email protected] , Kennwort: Von Menschen und Pferden
VON MENSCHEN UND PFERDEN Göteborg: FIPRESCI Preis, Benedikt Erlingsson
ISL 2013 - Drama - 81 Min - Regie: Benedikt Erlingsson
mit: Ingvar E. Sigurdsson, Charlotte Bøving, Steinn Ármann Magnússon Start: 19.2.
OFF Broadway
Mit
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NEUSTART
Ab 26.2.
STOPPING – WIE MAN DIE
WELT ANHÄLT
NEUSTARTS
BIRDMAN ODER (DIE UNVERHOFFTE MACHT
DER AHNUNGSLOSIGKEIT)
SEIT 29.1.
USA 2014 | 119 Minuten | R: Alejandro González Iñárritu
D: Michael Keaton, Zach Galifianakis, Edward Norton u.a.
Die Omnipräsenz des Superheldenkinos löst immer wieder Kassandrarufe über den
Verfall des Kinos oder gleich der Kultur als Ganzes aus. In diese Kerbe schlägt Alejandro G. Iñárritus ambitionierter, stilistisch aufregender neuer Film „Birdman“, der
ein brillantes Schauspielerensemble auf einem Parforceritt inszeniert und zu einer
vielschichtigen Kritik an Hollywood und Hochkultur gleichermaßen ansetzt.
300 WORTE DEUTSCH
Deutschland 2015 | 90 Minuten | Dokumentation
R: Bernhard Koch, Nils Landmark
KÖLSCHE FILMMATINÉE
So. 8.2. um 11:30 Uhr
„ICH MÖCH ZO FOSS
NOH KÖLLE JON …“
Deutschland WDR 1985 | 45 Minuten | R: Dieter
Hens, H.W. Krupp | Mit: Bläck Fööss und King Size
Dick
Sa. 14.2. um 14:30 Uhr
Kölsch Hännesche Theater:
„STEUEROASE DÜX“:
PUPPENSITZUNG 2014
WDR 2014 | 110 Minuten
EXIBITION ON SCREEN
So. 22.2. um 11:30 Uhr
REMBRANDT
So. 22.2. um ca. 12:00 Uhr
WEM GEHÖRT DIE STADT? BÜRGER IN BEWEGUNG
FEBRUAR KINDERFILM
JEDEN SAMSTAG:
PADDINGTON
AB 5.2.
Deutschland 2013| 98 Minuten | R: Züli Alada
D: Pegah Ferydoni, Christoph Maria Herbst, Vedat Erincin, Nadja Uhl u.a.
Köln ist für Migranten ein heißes Pflaster geworden, seit der unerbittliche Dr. Ludwig
Sarheimer vom Ausländeramt die „illegalen Schmarotzer und Ziegenhirten“ mit Abschiebung bedroht. Erbittert wehrt sich Moschee-Vorsteher Demirkan gegen die Behördenwillkür, denn er vermittelt jungen Männern Bräute aus der türkischen Heimat
– auch wenn die Bescheinigung über deren Deutschkenntnisse gefälscht ist. Doch selbst
Demirkans eigene Tochter Lale rebelliert gegen die traditionelle Heiratsvermittlung des
Vaters – sie hat sich an das selbstbestimmte Leben einer Kölner Studentin gewöhnt ...
BRASSERIE ROMANTIEK
AB 12.2.
Belgien 2013 | 97 Minuten | R: Joël Vanhoebrouck
D: Sara De Roo, Axel Daeseleire, Koen De Bouw, Barbara Sarafian u.a
Eine Liebeskomödie zum Valentinstag – da muss man sich wohl vor akuter
Überzuckerung fürchten. Aber der Film über ein Valentins-Menü in einer kleinen Brasserie, hinter der sich eigentlich ein Sterne-Lokal versteckt, kommt aus
Belgien. Genauer gesagt aus Flandern, eine Region, die in den letzten Jahren oft
für Überraschunghits gesorgt hat. Spielfilm-Debütant Joël Vanhoebrouck führt
durch einen turbulenten Abend, der sich auf einen Schauplatz konzentriert,
aber trotzdem für viel Abwechslung sorgt. Eine wundervolle Liebeskomödie.
WHIPLASH
AB 19.2.
USA 2014 | 107 Minuten | R: Damien Chazelle
D: Miles Teller, J.K. Simmons, Paul Reiser u.a.
Andrew ist ein begnadeter Schlagzeugspieler. In einer der renommiertesten Musikschulen des Landes wird er von Terence Fletcher entdeckt und unter seine
Fittiche genommen. Doch seine ohnehin schon rabiaten Unterrichtsmethoden
arten immer mehr in Gewaltexzesse aus. Um Andrew zu Höchstleistungen zu
pushen, schikaniert er ihn und treibt ihn bis an seine physischen und emotionalen Grenzen. Dennoch stellt sich Andrew dieser Tortur, ist es doch sein sehnlichster Wunsch, einer der größten Schlagzeuger der Welt zu werden.
HEUTE BIN ICH SAMBA
AB 26.2.
Frankreich 2014 | 118 Minuten | R: Éric Toledano & Olivier Nakache
D: Omar Sy, Charlotte Gainsbourg, Tahar Rahim, Izïa Higelin u.a.
Frankreich, Großbritannien 2014 | 95 Minuten
Regie: Paul King | D: Hugh Bonneville, Nicole Kidman, Sally Hawkins, Julie Walters u.a.
Mit ihrer 2011 realisierten Komödie „Ziemlich beste Freunde“ haben die Franzosen Éric Toledano und Olivier Nakache grandiose Erfolge in zahlreichen Ländern
feiern können. Obwohl ihr Nachfolgewerk „Heute bin ich Samba“ komplexer und
ernsthafter ausfällt, gelingt mit Omar Sy in der Hauptrolle als illegal in Paris
lebendem Senegalesen trotzdem das Kunststück, ein Feel-Good-Movie mit gesellschaftskritischer Brisanz und Aktualität zu füttern. Ohne in Betroffenheitsrhetorik abzudriften, werden Themen wie Immigration und Integration ausgelotet.
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Im Wiegeschritt auf Seegang
Prüft Integration auf Punkt und Komma: Dr. Ludwig Sarheimer (Christoph Maria Herbst)
Das ist schwere Arbeit
Tradition oder Integration
„Die letzten Gigolos“ von Stephan Bergmann
„300 Worte Deutsch“ von Züli Aladag
Zwei ältere Gentlemen über ihre Arbeit als Unterhalter an Bord eines Kreuzfahrtschiffs.
C Doku über Kreuzfahrt-Begleiter
Türkische Einwanderinnen in Deutschland sollen einen Sprachtest absolvieren.
C Humorvolle Integrationsbestandsaufnahme
In Fernsehen und Literatur sind Kreuzfahrtreisen bereits seit geraumer Zeit
präsent, mit dieser Doku versucht Regisseur Stephan Bergmann, nun auch im
Kino anzudocken. Das gelingt insofern, als er sich über die übliche Alltagsdudelei zwischen Sonnen- und Unterdeck hinwegsetzt und seinen Fokus auf
eine besondere Personengruppe richtet: Menschen fern der sechzig, insbesondere Charmeure alter Schule, die auf dem Schiff anheuern, um alleinstehenden Urlauberinnen den Aufenthalt mit stilvollem Zeitvertreib zu versüßen.
Die Statements der Damen und Herren bestätigen zum einen Vorurteile in
Sachen enthobener Wohlstandsnautik, darüber hinaus gibt es aber auch
grundsätzliche Einblicke in das Witwendasein und in Liebe und Sehnsüchte
im Alter.
HARTMUT ERNST
Die Frage nach der Integration insbesondere muslimischer Asylanten in den
deutschen Lebensalltag ist gerade derzeit wieder topaktuell. Züli Aladag
(„Wut“), Ehemann der Regisseurin von „Die Fremde“, Feo Aladag, hat sich in
„300 Worte Deutsch“ der Thematik nicht durchgehend ernst angenommen,
sondern sie wirkungsvoll mit Humor durchsetzt. Zwar geht es bei ihm nicht so
laut und schrill zu wie in Filmen wie „Salami Aleikum“ oder „Almanya –
Willkommen in Deutschland“. Dafür bleibt hier auch Zeit, eine Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren und deren Probleme einzuführen und die Dinge
somit sowohl aus deutscher als auch aus türkischer Sicht zu beleuchten. Christoph Maria Herbst als rassistischer Beamter vom Kölner Ausländeramt kann
dabei wie gewohnt wieder sämtliche Register ziehen.
FRANK BRENNER
DIE LETZTEN GIGOLOS
300 WORTE DEUTSCH
D 2014 - Dokumentarfilm - 91 Min - o. Altersb. - Regie: Stephan Bergmann
Start: 29.1.
D 2014 - Komödie - 96 Min - ab 12 J. - Regie: Züli Aladag
mit: Pegah Ferydoni, Christoph Letkowski, Christoph Maria Herbst
Cinenova
Odeon
Start: 5.2.
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Hathaway und Lien auf der Flucht
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Oldschool
„Blackhat“ von Michael Mann
Ein Profi-Hacker wird auf einen weltweit operierenden IT-Terroristen angesetzt.
C Hacker-Thriller
Regisseur Michael Mann („Heat“, „Collateral“, „Miami Vice“) meldet sich zurück
mit einem Oldschool-Thriller, der sich um Internetkriminalität dreht. Nach
einem Hackerangriff auf ein Atomkraftwerk wird der inhaftierte IT-Spezialist
Nicholas Hathaway (Chris Hemsworth) entlassen, um dem FBI bei der Suche
nach dem Täter zu helfen. Hathaway kooperiert mit dem chinesischen Agenten
Chen und dessen Schwester Lien. Die Zeit drängt, der Täter plant Arges. Das
Old-School-Konzept ist Stärke und Schwäche zugleich. Einerseits geht die
Rückbesinnung auf Kosten von Timing, Dialog und Glaubwürdigkeit. Andererseits bewahrt sich Michael Mann einen eigenen Charme, der zeitgenössischen
Thrillern oftmals abgeht. Und im letzten Drittel zieht die Spannung dann auch
endlich an.
HARTMUT ERNST
BLACKHAT
www.koeln-erlebnistouren.de
Mit
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USA 2014 - Drama / Thriller - 132 Min - Regie: Michael Mann
mit: Chris Hemsworth, Viola Davis, William Mapother
Start: 5.2.
Metropolis
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Film-Kritik
Magische Begegnungen bei Tag und Nacht
Annäherung
„The Visitor“ von Katarina Schröter
Die Regisseurin verfolgt fremde Menschen auf der Straße.
C Experimenteller Dokumentarfilm über menschliche Begegnungen
Die Regisseurin wandert durch die Städte Mumbai, Shanghai und São Paulo,
und es sind nicht gerade die noblen Gegenden, die sie sich aussucht. Begleitet
wird sie von einer Kamera, die ihre Wanderschaft und vor allem ihre Begegnungen filmt. Schröter trifft auf Menschen, geht ihnen hinterher und begleitet sie ein Stück weit in ihrem Leben. Sie ist freundlich, interessiert, aber sie
spricht nicht. Dadurch entsteht eine merkwürdige, fast magische Beziehung,
eine Annäherung von größter Offenheit. Einige Menschen begleitet sie über
mehrere Tage, eine Frau in Shanghai gar drei Wochen lang – schließlich
wohnt sie bei ihr. Schröter gelingt ein faszinierendes Experiment über Begegnungen, über Erwartungen und das Fremde, und schließlich auch über das
Medium Film und die Wirkung einer Kamera.
CHRISTIAN MEYER
THE VISITOR
D 2014 - Dokumentarfilm / Kunst - 74 Min - Regie: Katarina Schröter
mit: Katarina Schröter
Start: 5.2.
Filmpalette
Rajan vor dem Aufbruch zu seiner großen Reise
Leid und Freud
„Road to Heaven“ von Walter Größbauer
Ein junger Inder unternimmt eine Pilgerreise durch sein Land.
C Reise-Doku
Nachdem der 21-jährige Inder Rajan, ein Sikh, den Tod seiner Mutter verarbeitet hat, begibt er sich auf eine zweitausend Kilometer lange Pilgerreise,
um Gott zu danken. Regisseur Walter Größbauer begleitet den jungen Mann.
Dabei entpuppt sich Rajan rasch als recht unbedarfter Zeitgenosse, der einerseits die Korruption im Land anprangert und sich ehern gibt, um am Ende
den eigenen Bungalow und das Luxus-Auto als Erfolgsziel anzupreisen.
Erkenntnis und Läuterung sehen anders aus. Für mehr Erkenntnis begibt sich
die Kamera dann auch mal auf Solopfade. Insgesamt liefert Größbauer mit
seinem Reisefilm skizzenhafte Anekdoten zu Themen wie Tourismus, Gewalt,
Sexismus und Korruption, die nicht vertieft werden, jedoch über den oberflächlichen, touristischen Blick hinausgehen.
HARTMUT ERNST
ROAD TO HEAVEN
D/IND 2014 - Dokumentarfilm - 100 Min - ab 12 J. - Regie: Walter Größbauer
Start: 12.2.
13.2.
Filmpalette
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
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Roter Teppich
Kopftuch oder nicht? Pegah Ferydoni in „300 Worte Deutsch“
„Dieser Terror hat nichts mit Religion zu tun“
Pegah Ferydoni über „300 Worte Deutsch“, Pegida, IS-Terror und arrangierte Ehen
Spätestens seit ihrer Hauptrolle als Yagmur Öz- Von wesentlich größerem Ausmaß und insofern
türk in der überaus beliebten ARD-Vorabendserie bedrohlicher ist das, was durch den Terror des
„Türkisch für Anfänger“ ist die 1983 in Teheran „Islamischen Staates“ in den arabischen Ländern
geborene Pegah Ferydoni einem breiten Publi- derzeit passiert…
Das ist einfach grauenhaft für die
kum bekannt. Im Alter von zwei
Menschen vor Ort! Ich habe weniJahren floh sie mit ihren Eltern
„Man kann sich einem
solchen Thema nur durch
ger Angst, dass wir uns den Terror
aus dem Iran nach Deutschland,
die Komödie nähern“
zurück importieren, ich finde es
an der Universität Potsdam stuwesentlich erschreckender, was
dierte sie später Philosophie.
Neben Gastauftritten in zahlreichen Fernsehse- den Syrern und den Irakern in ihren Ländern pasrien spielte Ferydoni Hauptrollen in Kinofilmen siert. Die Flüchtlingsströme in den Nachbarländern
wie „Women Without Men“, „Ayla“ oder dem aufzufangen ist eigentlich ein globales Problem,
Ableger von „Türkisch für Anfänger“. Nun ist sie bei dem alle Länder mithelfen müssten. Auch, um
in „300 Worte Deutsch“ mal wieder als Türkin diesem islamistischen Terror etwas entgegenzustellen. Es gibt zwar ein paar militärische Erfolge, aber
im Kino zu sehen.
das ebbt dann doch wieder ab. Die Art und Weise,
choices: Frau Ferydoni, „300 Worte Deutsch“ wie unsere Medien funktionieren, besorgt mich in
versucht mit Humor, kulturelle Differenzen auf- diesem Zusammenhang auch. In einer Woche gibt
zuzeigen. Etwas ähnliches hat „Charlie Hebdo“ es sehr viele Nachrichten aus diesen Regionen und
gemacht, mit ganz grauenvollen Konsequenzen… zu diesem Thema, doch dann gibt es irgendwann
Pegah Ferydoni: Wenn man so einen Film macht, die Übersättigung und man hört überhaupt nichts
dann versucht man natürlich auch, relevant zu sein mehr darüber. Die Weltengemeinschaft ist dann
und den Blick zu richten auf das, was in unserer Ge- nicht mehr so alarmiert, weil sie nicht mehr so
sellschaft passiert. Was für Fragen stellen wir uns, informiert darüber ist. Ich habe Angst, dass man
was kann man filmisch mal thematisieren? Dass die Menschen dort vergisst und sie allein lässt!
sich die Ereignisse nun auf diese Weise überschla- Genauso problematisch finde ich in diesem Zusamgen haben, ist natürlich traurig, zeigt andererseits menhang, dass immer vom Islam gesprochen wird.
aber auch, wie wichtig ein solcher Film ist. Denn Ich persönlich glaube, dass dieser Terror nichts mit
eine Komödie zeigt, wie man auf entkrampfte Art Religion zu tun hat, ganz im Gegenteil. Salafismus
ist in meinen Augen eine Art Protestbewegung der
und Weise mit dem Thema umgehen kann.
jungen Leute, die irgendwie durchs soziale Raster
Fühlen Sie sich als persisch-stämmige Frau vom gefallen sind und die sich um ihre Biografie betroAufkommen der Pegida-Bewegung in Deutsch- gen sehen. Linksextremismus und Rechtsextremismus ist denen zu soft, und da sie nichts zu verlieren
land persönlich bedroht?
Nein, direkt bedroht nicht. Aber ich finde das schon haben, finden sie im kriegerischen Dschihad eine
sehr besorgniserregend. Man darf allerdings nicht Art Spielplatz, wo sie ihre gewalttätigen Fantasien
vergessen, dass es sich hierbei um eine vergleichs- ausleben und ihren Frust kanalisieren können.
weise kleine Gruppe handelt. Durch ihre Präsenz in
den Medien und im Internet wirkt sie gigantisch, Im Film werden auch innertürkische Probleme
aber die Menschen, die gegen Pegida sind und die wie die Kopftuch-Debatte und arrangierte Ehen
für Vielfalt in Deutschland eintreten, sind eigentlich thematisiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?
in der überwältigenden Mehrheit. Übergriffe auf Die Probleme, die in unserem Film auftauchen, sind
eindeutig muslimisch oder islamisch aussehende nicht exklusiv der so genannten türkischen Kultur
oder dunkelhäutige Menschen finde ich bedrohlich, zuzuschreiben. Ich spiele in „300 Worte Deutsch“
weil ich mich frage, wohin wir gesamtgesellschaft- die Tochter eines Hodschas in einer muslimischen
lich nun steuern. Und ich frage mich auch, wie ich Gemeinde, dadurch entstehen wieder sehr konkrete
und spezifische Probleme. Natürlich gibt es arranhelfen kann, um dem entgegen zu wirken.
Mit
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gierte Ehen und so genannte „Import-Bräute“, aber
das Tolle am Film ist, dass das gesamte Spektrum
dessen durch verschiedene Pärchen thematisiert
wird. Wir zeigen, wie unterschiedlich die Menschen
sind und wie unterschiedlich sie damit umgehen.
Wir zeigen Frauen, die nicht nach Deutschland
kommen wollen, auch Männer, die gar nicht verheiratet werden wollen und andere, die sich nicht
kennen und sich treffen und sich dabei dann doch
irgendwie ineinander verlieben, was vielleicht mit
einer Art Internet-Date vergleichbar ist. Man kann
sich einem solchen Thema eigentlich nur durch die
Komödie nähern, weil alles andere die Fronten verhärten würde und weitere Vorurteile schürt.
Christoph Maria Herbst spielt den personifizierten
deutschen Beamten. Hatten Sie selbst auch schon
einmal Ärger mit den deutschen Behörden?
Wenn ich darüber nachdenke, fällt mir ein, dass es
so etwas tatsächlich gab, als ich mit 16 Jahren eingebürgert wurde. In meine Einbürgerungsurkunde
hatte sich damals ein Buchstabendreher in meinen
Namen eingeschlichen, mein Familienname war
völlig verhunzt. Und da musste ich dann zwei Jahre
darum kämpfen, dass mein Name schriftlich korrigiert wird. Dabei merkte ich, dass das den zuständigen Beamten vollkommen egal war und die das
auf eine rein formale Sache reduzierten. Das kommt
bei Bürokraten ja oft vor, dass sie den Menschen
nicht als Individuum wahrnehmen, sondern einfach
streng nach Form vorgehen.
Mit „Women Without Men“ haben Sie in einem
persischen Film mitgespielt. Wie bekannt sind
Sie denn mittlerweile im Iran?
Das kann ich selbst schwer einschätzen, aber ich
glaube schon, dass man mich kennt. Die Iraner blicken immer ganz stolz auf ihre Exil-Künstler und
verfolgen deren Schaffen sehr genau. Sie haben ja
dazu die Möglichkeiten über Internet und Satellit,
sich diese ganzen Sachen anzusehen. Und sie sind
natürlich auch ganz froh, wenn einmal im Ausland
ein positives Bild von ihnen transportiert wird.
Lesen Sie die Langfassung unter:
choices.de/roter-teppich
INTERVIEW: FRANK BRENNER
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FILMKUNSTKINO · Lübecker Str. 15 · 50668 Köln · Tel. 0221 – 12 21 12 · www.filmpalette –koeln.de
A B 2 9 . J A N UA R
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
Gottfried Böhm ist Patriarch einer Architektendynastie, zu der inzwischen seine
Söhne Stephan, Peter und Paul gehören. Regisseur Maurizius Staerkle-Drux hat über
zwei Jahre die Arbeit und das Leben der Böhms begleitet und dabei anrührende wie
BVDILPOGMJLUHFMBEFOF.PNFOUFGJMNFOLÕOOFO%$)r.JO
SONDERPROGRAMM
RED ARMY – LEGENDEN AUF DEM EIS (OmU)
Die Eishockey-Nationalmannschaft der UdSSR war eine der besten der Welt.
Sie bestand nahezu vollständig aus Spielern des ZSKA, dem Eishockey-Klub
der Roten Armee. Gabe Polsky erzählt die bewegende Geschichte des vielleicht
genialsten Blocks dieser Mannschaft – vor und nach dem Zusammenbruch der
4PXKFUVOJPO64"r.JO
NORTE
SHIRLE Y
Kino aus Israel: THAT LOVELY GIRL (OmU)
am 4.2., 20 h: Tami und Moshe leben zusammen in einer kleinen Wohnung in
Tel Aviv. Fast wie ein Ehepaar – doch Moshe und Tami sind Vater und Tochter.
Selten wurde im Kino ein inzestuöses Verhältnis so beiläufig inszeniert, wie
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Sondervorführung: NORTE (OmU)
DIE BÖHMS – ARCHITEKTUR EINER FAMILIE
FOXCATCHER
A B 5 . F E B R UA R
F O X C AT C H E R
BNIJO,PPQFSBUJPONJUEFNtQIJMJQQJOFOCÛSPi,ÕMO
Dostojewskis „Schuld und Sühne“ in der philippinischen Gesellschaft der
Gegenwart – Lav Diaz‘ opulentes Epos erzählt von einem Unschuldigen,
der für ein Verbrechen verantwortlich gemacht wird, während seine Familie
IVOHFSOE[VSÛDLCMFJCU1IJMJQQJOFOr.JO
Die spannungsgeladene Beziehung zwischen dem reichen Unternehmens-Erben
John du Pont und dem Ringer-Brüderpaar Mark und Dave Schultz – Regisseur
#FOOFUU.JMMFSt$BQPUFi
NBDIUEBSBVTFJOJOUFOTJWFT-FJOXBOEESBNBGÛSEBT
er beim Festival in Cannes 2014 als bester Regisseur ausgezeichnet wurde
64"r.JO
painting movies: SHIRLEY
THE VISITOR (OmU)
JÜDISCHE KULTURTAGE 2015
São Paulo, Mumbai und Shanghai – in drei Weltmetropolen schaut der
Zuschauer der Regisseurin Katarina Schröter im wahrsten Sinne des Wortes über
die Schulter. Er blickt mit ihr auf Menschen, denen sie in den Städten begegnet,
denen sie auf der Straße einfach folgt und in deren Leben sie behutsam
FJOESJOHU%/-r.JO
A B 1 2 . F E B R UA R
ROAD TO HE AVEN (OmU)
Walter Größbauer begleitet die Pilgerreise eines jungen Sikh quer durch Indien.
Immer entlang der alten Handelsstraße „Grand Trunk Road“ führt ihn sein Weg
vom östlichen Kolkata nach Amritsar, dem spirtuellen Zentrum des Sikhismus.
Auf dem Weg erlebt er die allgegenwärtige Korruption sowie soziale Missstände
"r.JO
A B 1 9 . F E B R UA R
JACK Y IM KÖNIGREICH DER FR AUEN
In der fiktiven Republik Burbunne besitzen die Frauen die Macht und die
Männer verhüllen brav ihren Körper. Auch der junge Jacky fügt sich seinem
Schicksal – wäre da nicht sein brennender Wunsch die noch unverheiratete
Diktatorentochter zu bekommen! Eine schön grelle Groteske von Regisseur und
$PNJD[FJDIOFS3JBE4BUUPVG'r.JO
S T R AT O S
Stratos führt ein Doppelleben: Nachts arbeitet er in einer Brotfabrik und
tagsüber tötet er Menschen für Geld. Der Grieche Yannis Economides
zeigt in bezwingender Bildsprache eine Gesellschaft ohne Moral. Seine
Verbrecherbeobachtung wird zum Film Noir und sein Held zum letzten Cowboy in
FJOFS;JWJMJTBUJPOTXÛTUF(3%r.JO
BNI%FS3FHJTTFVSVOE,ÛOTUMFS(VTUBW%FVUTDIFSXFDLUø(FNÅMEF
von Edward Hopper mit Erzählungen aus der amerikanischen Geschichte zum
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ab 22.2. und im Februar bei uns mit zwei Filmen: dem Brüderdrama
„Youth (OmU)“WPO5PN4IPWBM*-%r.JOmI
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„Hannas Reise“WPO+VMJBWPO)FJO[%*-r.JO
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ehrgeizge Studentin zwischen jüdisch-deutscher Geschichte und Gegenwart
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OBERHAUSEN ON TOUR: ARTIST FILM & VIDEO
BNIVBNJUEFOHSP“BSUJHFOEFVUTDIFO,VS[GJMNFO
„L’Amour Sauvage“WPO-JPS4IBNSJ[%r.JO
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„La Estancia“WPO'FEFSJDP"EPSOP1BSBHVBZr.JO
(FXJOOFS
des Großen Preises der Stadt Oberhausen 2014.
Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
Gläserner Bär Berlinale 2014 –
und Gewinner zahlreicher
Jugendjury-Preise weltweit!
52 Tuesdays
Ab 8. Februar
A B 2 6 . F E B R UA R
HEUTE GEHE ICH ALLEIN NACH HAUSE (OmU)
Der Brasilianer Daniel Ribeiro erzählt von Leo, der von Geburt an blind ist, aber
ein ganz normaler Teenager sein will. Bei einer Party gehört auch er zu den
Jungs, die gerne geküsst werden möchten – am liebsten von Gabriel! Teddy
"XBSEmtIPNPDISPNi1SFWJFXBN6IS#3"r.JO
Ein Film von
Sophie Hyde
"VTUSBMJFOt
.JOt'4,GSFJBC
oices verlost 3x2 Karten
culture club
Mail bis 22.2. an [email protected]
nnwort: Die Neuen
culture club
präsentiert: Lieblingsfilm
präsentiert: Kino-Café
WIR SIND DIE
NEUEN
MELANCHOLIA
(OMU)
WG-Komödie der besonderen Art. Drei
alte Freunde, die früher mal zusammen
in einer WG wohnten, sehnen sich nach
dem Gefühl von damals und wollen die
Wohnkonstellation noch einmal probieren. Dabei treffen sie auf die studentische
Wirklichkeit von heute… überzeugend
scharfzüngige Generationen-Geschichte!
Der Planet Melancholia nähert sich der
Erde und droht, sie zu zerstören. Währenddessen feiern die depressive Justine
(Kirsten Dunst) und Michael (Alexander
Skarsgård) den schönsten Tag in ihrem
Leben. Organist Thierry Muchler holt
Lars von Triers tragikomisches Meisterwerk noch einmal zurück auf die große
Leinwand – von einer 35mm-Kopie.
UCI Kinowelt Hürth Park
Theresienhöhe, 50354 Hürth
02233 799123
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 22.2. an [email protected]
Kennwort: Die Neuen
Mi 4.3. 14.30 Uhr
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1, Köln
Karten an der Kinokasse
choices verlost 3x2 Karten.
E-Mail bis 15.2. an [email protected]
Kennwort: Melancholia
So 22.2. 15 Uhr
Museum Morsbroich, Leverkusen
01. Februar – 19. April 2015
more Konzeption
Conception now
Mit
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Mein
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ei Lesezeichen
Film-Kritik
John Wick
The Interview
CHN/CDN/USA 2014 - Action - 101 Min - Regie: Chad Stahelski, David Leitch Start: 29.1.
USA 2014 - Komödie / Satire - 112 Min - Regie: Evan Goldberg, Seth Rogen Start: 5.2.
Ex-Killer John Wick (Keanu Reeves) verliert zuerst seine Frau, dann töten drei
Einbrecher seinen Hund. Wick tritt an zum Rachefeldzug und trifft dabei auf
seinen ehemaligen Arbeitgeber, den Gangsterboss Viggo (Michael Nyqvist).
Der setzt Wick alles entgegen, was er hat. Ob das reicht? Spannungsarme,
seelenlose Kurzweil mit allerhand wuchtig blutigen Actioneinlagen.
HE
Nach dem skandalumwitterten Einknicken des Verleihs aufgrund von Drohungen
aus der Hackerwelt, kommt „The Interview“ nun doch noch ins Kino. Ein StarInterviewer (James Franco) und sein Produzent (Seth Rogen) reisen darin nach
Nordkorea, um Kim Jong-un zu interviewen – und im Auftrag der CIA zu töten.
Schräge, aber nicht wirklich skandalträchtige US-Komödie.
HE
Metropolis
Into the Woods
Da muss Mann durch
USA 2014 - Musical / Fantasy - 124 Min - Regie: Rob Marshall
Start: 19.2.
Nicht erst seit jüngster Zeit bedienen sich die Kreativen in den USA an deutschen
Märchenmotiven. „Into the Woods“ ist ein Broadway-Musical, das auf eine rund
dreißigjährige Erfolgsgeschichte zurückblickt, Elemente aus Aschenputtel,
Rapunzel, Rotkäppchen & Co. verarbeitet und jetzt von Rob Marshall starbesetzt
für die Leinwand adaptiert wurde. Warnung: Auch darin wird gesungen!
HE
D 2014 - Komödie - 90 Min - Regie: Marc Rothemund
Start: 29.1.
Lena (Julia Jentsch) ist Kind reicher Eltern, und letztere wollen, dass das Kind
reich bleibt und den Hedgefonds-Manager Patrick heiratet. Aber auch Paul
(Wotan Wilke Möhring) hat ein Auge auf Lena geworfen. Um die Eltern zu
überzeugen, fährt Paul alle Geschütze auf, und zwar seine drei besten Freunde
(Jan Josef Liefers, Oliver Korittke, Fahri Yardim). Romantische Komödie.
HE
Metropolis
choices verlost 1 Paket bestehend aus Notizbuch und Soundtrack.
E-Mail bis 22.2. an [email protected], Kennwort: Woods
Auch in der Küche kochen die Gemüter hoch
Glorreiche Zeiten: Siege auf Stahlkufen im Kalten Krieg
Menüs für Verliebte
Eiskalter Krieg
„Brasserie Romantiek – Das Valentins-Menü“ von Joël Vanhoebrouck
„Red Army – Legenden auf dem Eis“ von Gabe Polsky
In einem Restaurant vermischen sich Herzen und Schicksale von Gästen und Personal.
C Tragikomische Komödie zum Valentinstag
Russland in den 80er Jahren: Eishockey ist Staatsangelegenheit.
C Sportdoku über Macht und Ohnmacht in einer Diktatur
„Kulinarisches Kino“ ist „in“. In den „Lounge“-Kinos ist das Popcorn feinem Fingerfood gewichen. Und dass in französischen Filmen gerne und ausgiebig gegessen wird, weiß jeder Cineast. Auch der Belgier Joël Vanhoebrouck hat sich in seinem Kino-Debüt einem Menü verschrieben, zwischen dessen Gängen er uns die
Liebesnöte in einem Brüsseler Restaurant serviert. An jedem Tisch sitzt ein Paar,
das eigentlich Valentinstag feiern wollte, plötzlich aber in den Strudel unvorhergesehener Gefühle gerät. Die elegante Inszenierung, das gekonnt die Balance
zwischen Ernst und Humor haltende Drehbuch und das spielfreudige Ensemble
ergeben eine schmackhafte (Film-)Speise.
ROLF-RUEDIGER HAMACHER
Die russische Eishockeymannschaft der 80er Jahre war ein Spielball des Kalten
Krieges: Wirtschaftlich und militärisch hinkte man den USA inzwischen hinterher, doch der Sport sollte eine andere (Propaganda-)Sprache sprechen. Mit
radikalen Trainingsmethoden erreichte die UdSSR ihr Ziel und galt für ein paar
Jahre als unschlagbar. Der amerikanische Regisseur Gabe Polsky beleuchtet die
Entwicklung des Eishockeys im Rahmen staatlicher Interessen und lässt die
Spitzenspieler von damals zu Wort kommen. Slava Fetisov, der Kapitän der damaligen Mannschaft, ist vor allen anderen Gesprächspartner in diesem Film.
Polsky und Fetisov liefern sich ein subtiles Duell um die Definitionsmacht über
die Geschichte, und langsam wird klar, welche Rolle der einst gefallene Nationalheld heute noch spielt.
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1x2 Karten für eine Vorstellung im Odeon Kino.
E-Mail bis 15.2. an [email protected], Kennwort: Brasserie Romantiek
BRASSERIE ROMANTIEK – DAS VALENTINS-MENÜ
B 2012 - Komödie - 97 Min - Regie: Joël Vanhoebrouck
mit: Filip Peeters, Koen de Bouw, Barbara Sarafian
Start: 12.2.
Cinenova, Odeon
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
RED ARMY – LEGENDEN AUF DEM EIS Chicago Int. Filmfest.: Publikumspreis
USA/RU 2014 - Dokumentarfilm / Sport - 84 Min - o. Altersb. - Regie: Gabe Polsky
Start: 29.1.
Filmpalette
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Film-Kritik
Traumfrauen
Die Präsenz
D 2014 - Komödie - Regie: Anika Decker
Als wir träumten
Start: 5.2.
D/F 2015 - Drama - Regie: Andreas Dresen Start: 26.2.
Eine Verlobte (Hannah Herzsprung), ihre Schwester,
deren Mutter und die beste Freundin (Palina Rojinski)
sind dem anderen Geschlecht gleichermaßen sehnsuchtsvoll zugeneigt, wurden von ihm aber allesamt enttäuscht. Gemeinsam such sie den Traummann. Doch wem soll man trauen? Vielleicht Joseph
(Elyas M’Barek)? Romantische Komödie.
HE
Paranormal Activity aus Deutschland: Markus interessiert sich für paranormale Phänomene. Als er
erfährt, dass es in einer Wasserburg spuken soll,
nistet er sich mit Lukas und dessen Freundin Rebecca
im vermeintlichen Hort des Schreckens ein. Und dort
wird aus dem abenteuerlichen Spaß schon bald blutiger Ernst. Found-Footage-Horror.
HE
Das neue Drama von Andreas Dresen erzählt von
einer Handvoll junger Menschen, von Dani, Pitbull,
Marc und Sternchen, die in der DDR wenige Jahre
vor dem Mauerfall aufwachsen. Eine Zeit am Stadtrand von Leipzig, in der noch alles möglich war, bis
alles völlig anders kam. Verfilmung des gleichnamigen Romans von Clemens Meyer.
HE
Inherent Vice – Natürliche Mängel
Jupiter Ascending
Fifty Shades of Grey
USA 2014 - Krimi - Regie: Paul Th. Anderson Start: 12.2.
USA ‘14 - Sci-Fi - Regie: Andy & Lana Wachowski Start: 5.2.
USA ‘14 - Drama - Regie: Sam Taylor-Johnson Start: 12.2.
L.A. Ende der 60er. Ein neuer Klient steht im Büro
von Privatdetektiv Doc Sportello: Seine Ex. Der Anfang verstörender, ausufernder Ermittlungen. Paul Th.
Anderson adaptiert den Roman von Thomas Pynchon als psychedelisch angehauchten Film Noir. HE
choices verlost 2x2 Karten im Weisshaus Kino. E-Mail bis
15.2. an [email protected], Kennwort: Inherent Vice
Jupiter Jones kommt in ihrem Leben nicht in die
Gänge, dabei wurde ihr Großes prophezeit. Erst der
Besuch des auf Jupiter angesetzten Kopfgeldjägers
Caine hilft ihrem Schicksal auf die Sprünge. Und der
Erde zu einer neuen Entwicklungsstufe. Bildgewaltiges 3D-Abenteuer der Regiegeschwister Lana
und Andy Wachowski.
HE
Eine sexuell unbescholtene Studentin lässt sich auf
einen dominanten Milliardär ein und entdeckt die
Lust an der Qual. Da das Verhältnis der USA zu Zelluloid-Erotik derzeit wieder so prüde ist wie in den
50ern, dürfte diese Verfilmung dem Betrachter hierzulande nur ein müdes Lächeln abringen. Wir spekulieren auf Sado-Maso-Blümchensex.
HE
Manolo und das Buch des Lebens
Wild Card
Die Frau in Schwarz 2: Engel des Todes
USA ‘14 - Trickfilm - Regie: Jorge R. Gutierrez
Start: 19.2.
Start: 12.2.
D 2014 - Horror - Regie: Daniele Grieco
USA 2014 - Thriller - Regie: Simon West
Start: 12.2.
GB 2014 - Horror / Thriller - Regie: Tom Harper Start: 19.2.
Manolo teilt mit Joaquin nicht nur die Freundschaft, sondern auch das Herz für Maria. Doch die
verschwindet fürs erste und Manolo muss sich entscheiden: Stierkämpfer oder Musik-Karriere. Eine
abenteuerlicher Reise wartet auf ihn.
HE
Nick Wild jobbt in Las Vegas. Er hofft eines Tages
nach Korsika auswandern zu können. Zuvor aber
steht seine übel zugerichtete Ex in der Tür und zieht
den schlagfertigen Haudegen in den kriminellen
Sumpf. Stylisher Actioner von Simon West.
HE
Luftangriffe zwingen Eve und ihre Schulkinder 1941
zur Flucht in jenes Eel Marsh Haus. Die Lady erwacht
und ist nach wie vor not amused. Atmosphärisch
weniger dicht, fährt die Fortsetzung gelungen mit
Schauerromantik und Schreckmomenten auf. HE
choices verlost 3x2 Karten. E-Mail bis 15.2. an
[email protected], Kennwort: Manolo
choices verlost 1 Verlosungspaket. E-Mail bis 15.2. an
[email protected], Kennwort: Wild Card
choices verlost 2x2 Karten. E-Mail bis 22.2. an
[email protected], Kennwort: Frau in Schwarz
SpongeBob Schwammkopf 3D
Ella und der Superstar
Fünf Freunde 4
Start: 19.2.
FIN 2013 - Kinderfilm - Regie: Taneli Mustonen Start: 12.2.
D 2014 - Kinderfilm - Regie: Mike Marzuk
Pirat Burger Beard will die Buletten-Macht an sich
reißen. Dazu fehlt ihm nur noch ein letztes Rezept
aus einem magischen Buch. SpongeBob Schwammkopf & Friends versuchen den Plan zu vereiteln.
Freches Live-Action-Animationsabenteuer.
HE
Wie schon „Ella und das große Rennen“ basiert
auch diese Fortsetzung auf einem Kinderbuch des
Finnen Timo Parvela. Die kleine Ella steht diesmal
vor einer ganz besonderen Herausforderung: Ihr
Mitschüler Pekka will später mal Superheld werden. Allerdings ist seine Versetzung gefährdet. Ein
Rettungsplan muss her. Kinderabenteuer.
HE
In ihrem neuen Abenteuer verschlägt es die Fünf
Freunde nach Ägypten. Zuvor hatten sie nämlich ein
Amulett gefunden, das sich als Spur zu einem verschollenen Schatz entpuppt. In Kairo kommt den
Spürnasen ein Geheimbund auf die Schliche. Hilfe
erhalten sie durch einen Straßenjungen. Abenteuerlicher Mumienschanz.
HE
USA 2014 - Trickfilm - Regie: Paul Tibbitt
choices verlost 1 Fanpaket. E-Mail bis 22.2. an
[email protected], Kennwort: SpongeBob
Mit
.de beginnt die Filmwoche
38
Start: 29.1.
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Eintrittspreise / Ticket Pricing
Alle ggf. zzgl. 3D Zuschlag 3,00 € und/oder Überlängenzuschlag
surcharge for 3D and longer films
• Do/Thu Kinotag 4 €; Fr bis So • Fri - Sun und Feiertag/Holiday 7,50 €;
Mo bis Mi • Mon - Wed 5,00 €
• KiFi Sonderpreise für Kinderfilmvorstellungen
Kinder unter 16 J. 4 € und begleitende Erwachsene 5 € • soziale Gruppen 3,50 €
• KiFi Kids Film Pricing
Children under 16 yrs. 4 € with accompanying adults 5 € • social groups 3,50 €
Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln
John Wick (OV)
ab 29.01.
USA/CN/CA 2014 • Action • 102 Min. • D.: Chad Stahelski, David Leitch • C.: Keanu
Reeves, Michael Nyqvist, Alfie Allen • 16 J.
John Wick, an ex-hitman, comes out of retirement and hits the streets of NYC. With
the help of old friends from the world of assassins, he returns to the underworld he
fought so hard to leave behind in order to track down the gangsters that took everything from him.
Nach fünf glücklichen Ehejahren, die mit dem Tod seiner Frau tragisch endeten, zieht
sich John Wick in seine Trauer und seine Luxusvilla zurück. Womit er sich letztere
verdient hat, ahnen die drei Männer nicht, die eines Nachts dort einbrechen, Wick
an seinem wundesten Punkt treffen und ihn halbtot zurücklassen. Ein schwerer Fehler, denn der ehemalige gefürchtete Auftragskiller zieht fortan auf einen blutigen Rachefeldzug, der auch vor dem Vater des Haupttäters, einem mächtigen russischen
Mafiapaten, nicht Halt macht.
Jupiter Ascending - 3D (OV)
ab 05.02.
Fifty Shades of Grey (OmU)
ab 12.02.
USA 2015 • Drama • Länge n.n.b. • D.: Sam Taylor-Johnson • C.: Dakota Johnson,
Jamie Dornan, Jennifer Ehle, Max Martini • FSK n.n.b.
E.L. James‘ kinky best-seller gets the big screen treatment . The steamy tale details a
masochistic relationship between a college student and a businessman, whose desires for extreme intimacy pen from secrets in his past.
Die 21-jährige Studentin Anastasia Steele bekommt die Chance, für ihre Universitätszeitung ein Interview mit Milliardär Christian Grey zu führen. Die attraktive, aber
unsichere, schüchterne, junge Frau ist schockiert vom arroganten und anzüglichen
Auftreten des erst 27-jährigen Selfmade-Mannes. Doch sie ist auch fasziniert von
ihm. Sie lässt sich auf eine Beziehung mit ihm ein und betritt eine für sie unerreichbar
geglaubte Welt der Reichen. Anastasia erlebt Sex und Leidenschaft, wie sie sie nicht
kannte.
Inherent Vice - Natürliche Mängel (OV)
ab 12.02.
USA 2014 • Science Fiction • 127 Min. • D.: Andy Wachowski, Lana Wachowski • C.:
Mila Kunis, Channing Tatum, Sean Bean, Eddie Redmayne, Douglas Booth • 12 J.
USA 2014 • Kriminalfilm • Länge n.n.b. • D.: Paul Thomas Anderson • C.: Joaquin
Phoenix, Josh Brolin, Owen Wilson, Reese Witherspoon • FSK n.n.b.
From the streets of Chicago to the far-flung galaxies whirling through space - the
story of Jupiter Jones, who was born under a night sky, with signs predicting she was
destined for great things. Now grown, Jupiter dreams of the stars but wakes up to the
cold reality of a job cleaning other people‘s houses and an endless run of bad breaks.
In 1970, drug-fueled Los Angeles detective Larry „Doc“ Sportello investigates the
disappearance of a former girlfriend. When his ex-old lady suddenly out of nowhere
shows up with a story about her current billionaire land developer boyfriend whom she
just happens to be in love with, and a plot by his wife and her boyfriend to kidnap that
billionaire and throw him in a looney bin...well, easy for her to say.
Los Angeles 1970: Der Privatdetektiv Larry „Doc“ Sportello staunt nicht schlecht, als
seine Ex-Freundin Shasta eines Abends bei ihm auftaucht. Sie erzählt von ihrer Affäre mit dem Milliardär Mickey Wolfman sowie dem Plan von dessen Frau Sloane
und deren Liebhaber, den reichen Bauherrn zu entführen und in eine psychiatrische
Anstalt zu stecken. Doc soll helfen dieses Vorhaben zu verhindern. Doch kaum hat
er mit seinen ersten Nachforschungen begonnen, verstrickt er sich immer tiefer in
Ärger, aus dem ein unbeschadetes Entkommen zunehmend unwahrscheinlicher wird.
Jupiter wächst auf der Erde auf. Die junge Frau schlägt sich als Putzfrau mehr
schlecht als recht durch. Dabei ist sie zu Großem bestimmt, trägt das Gen zur Herrscherin der Galaxie in sich. Das macht sie zur gefährlichsten Feindin der amtierenden
Herrscherin. Sie will Jupiter töten bevor die ihr Erbe antreten kann. Der genetisch
verbesserte Ex-Soldat Caine steht Jupiter zur Seite und versucht sie zu retten.
Blackhat (OmU)
ab 05.02.
USA 2014 • Drama / Thriller • Länge n.n.b. • D.: Michael Mann • C.: Chris Hemsworth, Lee-Hom Wang, Wei Tang, Viola Davis, Holt McCallany • FSK n.n.b.
Into the Woods (OmU)
ab 19.02.
USA 2014 • Musical / Fantasy • Länge n.n.b. • D.: Rob Marshall • C.: Meryl Streep,
Emily Blunt, James Corden, Anna Kendrick, Chris Pine, Johnny Depp • FSK n.n.b.
Set within the world of global cybercrime, Blackhat follows a furloughed convict and
his American and Chinese partners as they hunt a high-level cybercrime network from
Chicago to Los Angeles to Hong Kong to Jakarta.
Längst ist die Welt digital vernetzt. Dass sie dies auch angreifbar macht, merkt die
US-Regierung, als eine anonyme Hackergruppe die internationalen Finanzmärkte angreift. Unwissend wer dahinter steckt, setzt der Geheimdienst auf Nicholas Hathaway,
ein genialer Hacker, der zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Gegen das Versprechen seiner Freilassung lässt er sich auf eine Zusammenarbeit mit der Regierung
ein. Doch schon bald merkt er, dass er sich mitten in einem tödlichen Kampf gegen
Cyber-Terroristen befindet.
A witch tasks a childless baker and his wife with procuring magical items from classic
fairy tales to reverse the curse put on their family tree. This humorous and heartfelt
musical follows the classic tales of Cinderella, Little Red Riding Hood, Jack and the
Beanstalk, and Rapunzel.
Ein Bäcker und seine Frau wünschen sich sehnlichst ein Kind. Um den Fluch der Unfruchtbarkeit zu brechen, den die niederträchtige Hexe auf sie gelegt hat, müssen sie
ihr vier Dinge in drei Tagen beschaffen: Eine Kuh weiß wie Milch, Haar gelb wie Mais,
einen blutroten Umhang und einen goldenen Schuh. Die Suche führt das Paar in den
finsteren Wald, wo sie Aschenputtel, den bösen Wolf, Rotkäppchen & Co. treffen.
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Kingsman: The Secret Service (OV)
ab 26.02.
USA 2014 • Action / Komödie • 130 Min. • D.: Matthew Vaughn • C.: Colin Firth,
Samuel L. Jackson, Mark Strong, Taron Egerton, Sir Michael Caine • 16 J.
Based upon the acclaimed comic book and directed by Matthew Vaughn, Kingsman:
The Secret Service tells the story of a super-secret spy organization that recruits an
unrefined but promising street kid into the agency‘s ultra-competitive training program
just as a global threat emerges from a twisted tech genius.
Einst musste Harry Hart vom Super-Geheimdienst der Kingsmen den kleinen Eggsy
vom gewaltsamen Tod seines Vaters in Kenntnis setzen. Jahre später denkt der formvollendete Gentleman Hart wieder an den zum taffen Straßenkid herangewachsenen
Eggsy, als es gilt, eine Stelle bei den Kingsmen nachzubesetzen. Widerwillig lässt
sich der Junge auf die Ausbildung ein, erweist sich aber schon bald als überaus talentiert - keine Sekunde zu früh: Der Internet-Milliardär Valentine hat es auf die Weltherrschaft abgesehen.
K
Fünf Freunde 4 (dt.F.)
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ab 29.01.
American Sniper (OV)
ab 26.02.
USA 2014 • Action / Biographie • 133 Min. • D.: Clint Eastwood • C.: Bradley Cooper,
Sienna Miller, Kyle Gallner, Jake McDorman, Luke Grimes • 16 J.
Navy SEAL sniper Chris Kyle‘s pinpoint accuracy saves countless lives on the battlefield and turns him into a legend. Back home to his wife and kids after four tours of
duty, however, Chris finds that it is the war he can‘t leave behind. But there was much
more to this true American hero than his skill with a rifle. His pinpoint accuracy saves
countless lives on the battlefield and, as stories of his courageous exploits spread, he
earns the nickname „Legend.“ However, his reputation is also growing behind enemy
lines, putting a price on his head and making him a prime target of insurgents.
Navy SEAL Chris Kyle profiliert sich im Irakkrieg als exzellenter Scharfschütze, der
häufig in Sekundenschnelle Gefahr identifizieren muss und damit über Leben und
Tod entscheidet. Dabei geht er ruhig und kalkuliert ans Werk, auch wenn um ihn
herum die Hölle losbricht. Seine schwangere junge Frau hingegen lamentiert seine
Abwesenheit. In Folge kehrt der legendäre Kriegsheld noch dreimal ins Krisengebiet
zurück, bis er sich endgültig für seine Familie entscheidet.
R
K
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Ella und der Superstar (dt.F.)
ab 12.02.
D 2014 • Abenteuer • Länge n.n.b. • R.: Mike Marzuk • D.: Valeria Eisenbart,
Quirin Oettl, Justus Schlingensiepen • FSK n.n.b.
Finnland 2013 • Kinderfilm/Komödie • Länge n.n.b. • R.: Taneli Mustonen • D.:
Freja Teijonsalo, Aura Mikkonen, Emilia Paasonen, Aki Laiho • FSK n.n.b.
Die vier Freunde George, Julian, Dick und Anne besuchen mit ihrem Hund Timmy
eine Ausstellung über das alte Ägypten, als sich ein verdächtiger Mann an einer
5000 Jahre alten Mumie zu schaffen macht. Der Mann kann zwar fliehen, doch in
der Mumie finden die Fünf ein Goldamulett, das sie auf die Spur eines sagenumwobenen Pharaonengrabs führt. Schon bald befinden sie sich im Flugzeug nach
Kairo, wo nicht nur ein großes Abenteuer, sondern auch viele Gefahren auf sie
warten, inklusive Verhaftung und Verschwörung eines Geheimbundes.
Ella geht weiter mit ihren Freunden in die zweite Klasse einer Schule irgendwo im
idyllischen finnischen Hinterland. Ihr netter, etwas chaotischer Lehrer möchte ihnen
das Einmaleins beibringen. Doch Pekka hat keine Lust zu lernen. Viel lieber will er
Rockstar werden wie die von allen angehimmelte Elvira. Die hat einen Manager,
der alles für sie erledigt, auch das Einmaleins. Als Ella und ihre Freunde alles versuchen, um Pekkas Traum zu erfüllen, merken sie nach und nach, dass das Leben
eines Superstars alles andere als einfach ist.
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Kompakt Disk
Popkultur am Rhein
Dynamisches Gewebe
Organische Klanglandschaften mit elektronischem Geknirsche
Der Titel des neuen Deichkind-Albums ist großartig: „Niveau Weshalb
Warum“ bringt ihre spaßige Stumpf-ist-Trumpf-Attitüde bestens auf den
Punkt. Die Textzeile entstammt ihrer Anti-WM-Anti-Nationalisten-Single
„Ich habe eine Fahne“. Im Vergleich zu dieser Trap-Bombe fällt das aktuelle
Album allerdings etwas ab: Auf dem Opener „So’ne Musik“ wummst der
Bass in bester Deichkind-Prollmanier noch, und das Titelstück sowie einige
andere Tracks bollern ebenso gut mit Ghetto-Tech-Anleihen. Und textlich
regiert nach wie vor ihr politisch korrekt-besoffener Unfug. Aber immer
wieder ist der musikalische Hintergrund doch etwas einfallslos geraten
und erinnert eher an mediokren Techno oder Eurodance denn an advanced
Bassmusik (Sultan Günther).
Das Karlsruher Kammerflimmer Kollektief beeindruckt auch auf seinem
zehnten Album „Désarroi“ mit einer ganz eigenen, organischen Mischung
aus Rhythmen und Sounds. Zwischen groovenden Improvisationen, Free
Jazz, Rock und Electronica – mit Schlagzeug, Harmonium, Kontrabass, Gitarre und Synthesizern entsteht ein dynamisches Gewebe, aus dem sich
immer wieder neue Strukturen herausschälen, Melodien aus Flächen erwachsen, sich Konturen wieder in Noise auflösen. Und mitunter wird sogar
gesungen, wie in dem poetisch gegen den Strich interpretierten Deutschpunk-Klassiker „Zurück zum Beton“ von S.Y.P.H. – großartig (Staubgold).
Viele sind sicher erst durch seinen Score für Jim Jarmuschs Vampirfilm
„Only Lovers Left Alive“ auf Jozef van Wissem aufmerksam geworden.
Seine Lautenmusik speist sich gleichermaßen aus Mittelalter und Minimal
Music. Auf seinem neuen Album „It Is Time For You to Return“ spielt er
außerdem wieder mit christlicher Mystik. Die ruhigen Lautenstücke werden mitunter von Gesang begleitet, zweimal kommt elektronisches Geknirsche zum Einsatz, und im Finale wird er von Jarmusch auf der Gitarre und
Yasmine Hamdans Gesang, der bereits in „Only Lovers Left Alive“ zu hören
war, begleitet (Crammed Discs). Marc Jacobs alias Prairie hat nichts mit
dem gleichnamigen Modedesigner zu tun. Der in Brüssel lebende Künstler
organisiert dort u.a. auch ein Filmfestival. So ist es vielleicht kein Zufall,
dass die Assoziationen beim Hören seines Debütalbums „Like a Pack of
Hounds“ schnell in Richtung Filmmusik gehen. Die instrumentalen Stücke
wandern zwischen elektronischen Drones, die mit ihren erhaben-verzerrten
Sounds an die Fuck Buttons erinnern, und analogem Geschrammel, das
nicht minder an weite Landschaften erinnert (Shitkatapult).
Felix Kubin hat zuletzt eine Kassette mit Hamburger Kinderbands rund
um sein eigenes Duo „Die egozentrischen 2“ veröffentlicht. Mit der Compilation „Science Fiction Park Bundesrepublik“ widmet er sich dem größeren Kontext der bundesdeutschen Kassettenszene in den 80er Jahren. 25
Stücke von Holger Hiller, Andy Giorbino, CHBB, Pyrolator und viele andere Projekte, die kaum (noch) jemandem bekannt sein dürften, sind hier versammelt. Klangcollagen, Minimal-Wave, NDW-Ableger und andere längst
vergessene Experimente im Fahrwasser der New Wave werden hier ausgegraben. Das klingt mal extrem düster, mal sehr kindlich, mal streng, mal
fröhlich – aber immer spannend. Man mag sich gar nicht vorstellen, was da
an Schätzen auf alten Kassetten in Kleinstauflage noch zu bergen wäre. Ein
dickes Booklet stellt die Protagonisten von einst vor (Cache Cache).
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1 x die CD von Deichkind „Niveau Weshalb Warum“.
E-Mail bis 22.2. an [email protected]
Kennwort: Kompakt Disk Deichkind
Improvisation mit B-Movie-Ästhetik: Colorist aus Köln, Foto: Colorist
Endlich wieder Bandsalat
Tape-Labels an Rhein und Ruhr
Von Christian Werthschulte
In der Regel ist Popkultur auch da der Gegenwart verbunden, wo sie sich ihr
zu entziehen versucht. Der Beweis dafür: die Kassettenlabel. Seit mehreren
Jahren findet man in jedem halbwegs sortierten Plattenladen einen kleinen
Tisch, auf dem sich die kleinen Plastikhüllen stapeln. Die Cover sind abstrakte Zeichnungen im
„Kassetten sind nicht
Kleinformat, oft im Siebdruckverfahren herge- mehr das billige Medistellt und daneben findet man zumeist noch eine
um der Wahl“
kleine Nummer: Der Release ist limitiert. Überspielt werden die Kassetten zu Hause oder in einem der wenigen Tapewerke.
Ein kleines Netzwerk dieser Tapelabels hat sich mittlerweile herausgebildet,
vernetzt wird sich über das Internet. Fast wie in den 80ern, als der Tape-Underground die bevorzugte Spielwiese für Elektronik- und Experimentalmusiker
war. Und hier kommt dann die Gegenwart ins Spiel. Kassetten sind nicht mehr
das billige Medium der Wahl, sondern Distinktion: Um nicht im Überangebot
auf Soundcloud unterzugehen, wird die Musik lieber auf ein paar verrauschten
Magnetbändern herausgebracht – nicht exklusiv, aber bevorzugt.
Und auch der Musik soll man sich abseits des Rechners widmen. Das Frankfurter Tape-Label SicSic veröffentlicht am liebsten krautige Synthesizer-Experimente (teils mit Kölner Beteiligung), die sich durch eine Reihe von Effekten
auftürmen, oder Experimente mit Kassetten, die in verschiedenen Geschwindigkeiten abgespielt werden – das Medium ist die Botschaft. Auf dem Kölner
Label Camp Magnetics steht dagegen der Live-Charakter der Aufnahmen im
Vordergrund. Camp Inc produzieren ihre poppigen House-Tracks bevorzugt mit
analogem Equipment und noch lieber treten sie live auf. Die Kölner Band Colorist lässt ihre Freeform-Improvisationen mit einem Horrorfilm-Sample beginnen und dann zu einer Orgie aus Giallo-Soundtrack-Klängen mit präpariertem
Klavier und elektrisch verstärkter Geige anschwellen. Passenderweise ist kein
Stück kürzer als 20 Minuten – eine Tapeseite also. Das Schöne daran ist, dass
trotz der Lust am Experiment diese Musik nicht zu einer reinen Versuchsanordnung wird, sondern die Improvisation ebenso sehr auf der Ebene der Zeichen
funktioniert.
Auch in Mülheim an der Ruhr wird Musik auf Kassette aufgenommen. Ana
Ott heißt die dortige Tonbandvertriebsfirma. Begonnen hat alles mit einer
sich langsam entwickelnden Drone-Veröffentlichung von Tesk – fast schon
Pflichtprogramm für Tape-Labels. Darauf folgte als zweiter Release ein Tape von Morphious B, der die Drones für
schillernd modulierte Funk-Synthesizer eintauschte. Noch
weiter könnten die Klangfarben nicht voneinander entfernt
sein. Ansonsten widmen sich die Macher von Ana Ott der
auf bescheidenem Maße vor sich hin blühenden ImprovSzene in Mülheim rund um das soziale Zentrum MaChristian Werthschulte
kroscope. Ohne DIY geht’s also nicht, soviel Verbundenheit
Journalist und
Musikkritiker
zum alten Tape-Underground muss schließlich sein.
SicSic: sicsic.de | Camp Magnetics: campmagnetics.wordpress.com |
Ana Ott: anaott.de
42
Improvisierte Musik in NRW
Klassik am Rhein
Pablo Held Trio, Foto: Steve Brookland
Riccardo Chailly weist den Weg, Foto: Gerd Mothes
Spot on Jazz
Fauna und Flora
Von Olaf Weiden
Das Düsseldorfer Kulturleben meldet sich. Ein neues Jazzfestival wird ausgerufen, in einem übersichtlichen zweitägigen Format, veranstaltet in zwei
sehr unterschiedlichen Räumen der Stadt,
„Spot on Jazz vereint
geformt von zwei Künstlerischen Leitern
dieser Locations, beschützt vom Schirmherr Konzertsaal und Jazzclub“
Thomas Geisel, dem Oberbürgermeister der
Landeshauptstadt. Warum in Zeiten der anhaltend knappen Kassen und leeren Kulturbeuteln ein solcher Kraftakt gestemmt und auch noch offensichtlich
subventioniert wird, darüber kann nur philosophiert werden. Festivals wie die
Düsseldorfer Jazzrally, die Jazztage in Hilden, Viersen oder Leverkusen scheinen
nicht auszureichen, das traditionell Jazz-affine Düsseldorfer Publikum zufrieden zu stellen. Wobei der Ruf der Altstadt-Kneipen sich in frühen Zeiten auf
New Orleans und Dixieland begründete – dabei sei der stets bemühte Name des
berühmtesten Düsseldorfer Jazzmusikers Klaus Doldinger genannt, der vor bald
sechs Jahrzehnten mit seiner Band „Feetwarmers“ der Altbierfraktion warme
Füße bescherte.
Von Olaf Weiden
Wer einmal eine Reise tut, der hat viel zu erzählen. Das gilt besonders für
Musiker. Sie reisen nämlich in der Regel mit ihren Instrumenten. Und die von
den Gaststaaten geforderten Informationen
„Legende vom völlig
und Auflagen werden in Zeiten reiselustiger
zerstörten Reiseflügel“
Glaubenskrieger und geschärftem Umweltbewusstsein nicht einfacher. Besonders die
USA verlangen volle Aufmerksamkeit, wie ein Fachmann des Leipziger Gewandhauses anmerkt: „Der übliche schriftliche Fragebogen für die Einreise
ist mittlerweile derart umfangreich, dass man gut 80 Minuten braucht, um
ihn auszufüllen – pro Musiker!“ Zusätzlich ist der Besuch zum Interview in
der US-Botschaft obligatorisch, meist ein lästiges, aber kurzes Scharmützel.
Spannender wird es aber bei der Einfuhr der Instrumente, besonders der wertvollen und meist schon recht alten Liebhaberstücke. Da kann Marco Eckertz,
Orchestermanager des in diesen Tagen tourenden Gewandhausorchesters von
Albträumen erzählen, die ihn vor Reisen plagen. Es geht um die „Convention
on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora“, kurz
CITES benannt, auch bekannt als „Washingtoner Artenschutzabkommen“. Die
Informationen, dass historische Geigenbögen Teile aus Elefanten-Elfenbein
enthalten, Schildpatt aus Hornschuppen von Meeresschildkröten stammt,
Rio-Palisander eine Tropenholzart ist, deren legaler Einschlag nachgewiesen
sein muss und deren Verwendung im Holzflötenbereich und bei Gitarren üblich sind, lassen heitere Szenen an den Zöllen nicht nur ahnen. Aus politischen Gründen verlangen die USA seit einem guten halben Jahr für jedes Instrument einen aktuellen CITES-Instrumentenpass. Selbst wenn alles stimmt,
sind Imponderabilien wahrscheinlich: Ein Cellobogen der BR-Symphoniker
hatte Pottwalzahn verarbeitet, der war zusätzlich verboten.
Düsseldorf stellt neues Festival vor
Orchesterreisen bleiben spannend
„Spot on Jazz“ vereint nun durch die Verbindung des Robert-Schumann-Konzertsaals und des Jazzclubs „Jazzschmiede“ die konzertante Präsentation von
Jazz mit dem lässigen Flair eines Clubkonzerts. Die lokale Vernetzung erfolgt
über einen bereitgestellten Bustransfer. Und der Spot wird nicht nur auf den
Jazz, eine historische Stärke dieser Stadt, gelenkt, sondern gleichzeitig auf ein
ausgewähltes Instrument. Dass es sich im Startjahr um das Jazzpiano handelt, zollt der nie da gewesen Häufigkeit von neu entstehenden Klaviertrios
bzw. Bands mit klavierspielenden Ensemble-Chefs Tribut. Da fällt bereits die
Auswahl unter den lokalen Größen nicht leicht. Mit dem Pablo Held Trio hat
das Festival ein international renommiertes Trio eingeladen, das seinen Sitz im
benachbarten Köln hat, aber u.a. durch die wiederholte Kooperation mit John
Scofield in der ersten Weltliga operiert. Aus diesem Zirkel zeitgenössischer
Jazzstars stammt auch Richie Beirach, ein amerikanischer Pianist mit großer
harmonischer Fantasie. Zwei Exilamerikaner, Bob Degen und David Friedman,
treffen sich im Jazzquartett, Jasper van‘t Hof spielt solo.
Der junge Pianist Omer Klein, geboren in Tel Aviv, erhielt kürzlich den Düsseldorfer Musik-Förderpreis. Und Marialy Pacheco, Exilkubanerin, repräsentiert
nicht nur die Frau im Jazz, sondern auch eine spezielle Note bei der Auswahl
der jetzt eingeladenen Musiker: Marialy spielt ebenso gern
klassische Klavierkonzerte mit einem Orchester wie den
selbst komponierten Jazz mit ihrer Band. Diesem zweigleisigen Thema widmet sich auch die Sternal Symphonic
Society, die einen vierköpfigen Bläsersatz aus Jazzern mit
dem jungen Schumann-Quartett und dem erwähnten Pablo
Held Trio verbindet. Pianist Sebastian Sternal kombiniert
Olaf Weiden
hier Elemente aus Klassik und Jazz, erinnert an Strawinsky
Musiker und
Musikkritiker
und Miles Davis – im Konzertsaal und im Jazzclub.
Das alles verschärft nur die bereits bestehenden Zollschikanen, die in Legenden Niederschlag finden, so über Krystian Zimermans völlig zerstörten Reiseflügel, dessen Leim angeblich merkwürdig roch, oder in der Story von Peter
Ruzickas Dirigierstab, den ein Sicherheitsbeamter hier in Deutschland zu Sägemehl verarbeitete, oder von der Konzertmeisterin, die ihre 6-Millionen-€Stradivari, ein Leihinstrument einer Stiftung, mit 19 % Einfuhrumsatzsteuer
belastet sah.
Vielleicht bleiben deshalb das Gewandhausorchester und ihr charismatischer
Kapellmeister Riccardo Chailly in diesem Jahr zunächst in Europa und kommen nach Stationen in Madrid, Mailand, Turin, Luxemborg, Brüssel und München endlich auch nach Dortmund und Köln. Sie spielen das Violinkonzert
des einstigen Gewandhauskapellmeisters Felix Mendelssohn mit dem jungen
Geiger Julian Rachlin, in Dortmund auch das Violinkonzert von Tschaikowsky,
und das Orchester klingt absolut original seidig in Werken von Mahler und
Rachmaninow wie in der Heimatstadt Leipzig: Sie haben nämlich alle ihre
Instrumente dabei.
Do 19.2. 20 Uhr, Kölner Philharmonie | Sa 21.2. 20 Uhr, Konzerthaus Dortmund | So 22.2. 16 Uhr, Konzerthaus Dortmund | www.gewandhaus.de
„Spot on Jazz“ | Fr 27.2., Sa 28.2. | Robert-Schumann-Saal und JazzSchmiede | www.robert-schumann-saal.de, www.jazz-schmiede.de
43
Unterhaltungsmusik
0102 So Nighthawks
Nighthawks
Nighthawks – das sind Bassist Dal Martino und Trompeter Reiner Winterschladen. Das Duo erschafft Musik
im Cinemascope-Format, Musik die atmosphärische
Bilderwelten im Kopf der Zuhörer entstehen lässt. Mit
ihrer Fusion aus Ambient, Dub, Pop und Jazz erzeugen
die Nighthawks Stimmungs- und Gefühlsebenen, die
irgendwo zwischen Trompetenmusik für städtischen,
nassen Asphalt und Westernszenerie mit weißen mexikanischen Kirchen und rotem Staub angesiedelt sind.
0302 Di Joscha Oetz »Perfektomat«
Joscha Oetz
Vorwärtsweisender, mitreißender Jazz: Der Kölner Bassist und Komponist Joscha Oetz ist nach langjährigen
Aufenthalten in Kalifornien und Peru wieder zurück. In
dieser Band verbinden sich die Klänge und Rhythmen
der Küste Perus mit europäischer Sensibilität. Dabei
verzaubern die Musiker ihre Hörer mit Afro-Peruanischer Rhythmus-Finesse, Gelassenheit und Frenetik,
mit lateinamerikanischer Leichtigkeit und sensibler
Auslotung vielfältiger klanglicher Identitäten. // Niels
Klein (sax), Simon Nabatov (p), Laura Robles (Cajon,
Bongo), Joscha Oetz (b), Bodek Janke (dr)
0402 Mi Johanna Borchert
Johanna Borchert
Poetische Tiefe und dichte Atmosphäre, zuweilen
unterstützt durch Licht und Bildprojektionen auf den
Flügeldeckel, machen Johanna Borcherts Konzerte zu
besonderen Erlebnissen. Als Pianistin, Komponistin
und Co-Sängerin fiel Johanna Borchert schon in ihrer
langjährigen Band Schneeweiss und Rosenrot auf.
Jetzt hat die Berliner Pianistin mit »FM Biography« ihr
erstes Album unter eigenem Namen veröffentlicht.
0502 Do reiheM präsentiert:
Compound Eye (US) // Sote (IR) // Kallabris (D)
Die reiheM spannt diesmal den Bogen von einem Wegbereiter der Industrial Music – Drew McDowall (ex-Coil,
ex-Psychic TV) und seinem Projekt Compound Eye (gemeinsam mit Tres Warren von Psychic Ills/Sacred Bones Records) – über die existentialistischen Geräuschlandschaften von Kallabris bis hin zum kratzenden
Rhythmus der Tracks von Ata Ebtekar, dem iranischen
Musiker, der als Sote auftritt.
Sote
2002 Fr Global Dance Kulture
Inga Lühning (Global Dance Kulture)
Global Dance Kulture holt die Energie der Live-Performance zurück auf die Tanzfläche. Improvisierte Musik,
Tanz und Video treffen hier in einer explosiven Live-Show
aufeinander und machen Global Dance Kulture zu einer
ganz besonderen Tanzparty: Hier sind Musiker, Tänzer,
Videokünstler und Publikum eins und bringen die Tanzfläche zum Kochen. // Inga Lühning (voc), Pablo Held
(keys), Pablo Giw (trp & electr), Filip B (b & oud), Beat
Nuggets, Nin10do (breakdance), Bodek Janke (dr &
perc)
2202 So Matthias Schriefl – Tamara Lukasheva
Mit Trompeter Matthias Schriefl und Sängerin Tamara
Lukasheva treffen zwei Klangkünstler und Experimentierwütige aufeinander. Allgäuer Jodler treffen hier auf
Blues aus New Orleans, Hip Hop auf ukrainischen Polka, der dann auch noch von einer Beatbox begleitet
wird, die Matthias Schriefl auf seinem Alphorn erzeugt.
Matthias Schriefl
2302 Mo Sebastian Gramss »Bassmasse 13«
13 Kontrabässe, die sich in ihrem Klang zu einer »Bassmasse« verbinden. Gezupft, gestrichen, bis in ihre Höhen getrieben: dieses Ensemble erschafft eine Soundlandschaft die durch Mark und Bein geht. Hier entsteht
ein virtuoses Spiel mit Klang, Rhythmus und Melodie.
// Dieter Manderscheid (solo), Dietmar Fuhr, Reza Askari-Motlagh, Stefan Berger, Volker Heinze, David Helm,
Constantin Herzog, Jakob Kühnemann, André Nendza,
Joscha Oetz, Christian Ramond und Stefan Schönegg
»Bassmasse 13«
Tim Berne and Snakeoil
2402 Di Tim Berne: Snakeoil
Tim Berne und Snakeoil lassen wendige Melodien an jeder Ecke auf Herausforderungen treffen, die Richtung
wechseln und zurückkehren. Bernes kraftvolles Altsaxofon geht dabei eine engumschlungene Liaison
mit Oscar Noriegas Klarinette ein, getragen von Mat
Mitchells Pianospiel und Ches Smiths feingewobenes
Netzwerk aus Trommeln, Klängen, Rhythmen, Rasseln
und Beckensounds. Spontanität und Lebendigkeit,
Unkontrollierbarkeit und zugleich faszinierende Formgebung charakterisieren diese Musik.
choices verlost je 3x2 Freikarten
E-Mail bis 2 Tage vor Wunschkonzert
an [email protected],
Kennwort: Stadtgarten
Stadtgar ten Venloer Str. 40 / 50672 Köln / Tel. 02 21 / 952 994 - 10
www.Stadtgarten.de Änderungen vorbehalten
Irgendwie slick
Zoot Woman, Foto: Jon Furley
Neue Raffinesse tritt an gegen rauen Rock ’n’ Roll
Die Disappears aus Chicago mixen ihren Postrock mit dem für Krautrock typischen Stakkato-Rhythmus und entfalten mit ihren repetitiven Strukturen
eine hypnotische Wirkung, zu der sich ein Parolen skandierender Sprechgesang gesellt. Sonic Youths Steve Shelley war wohl kurz Mitglied der Band, ist
aber schon wieder anderswo unterwegs (3.2., 21 Uhr, King Georg). Stuart Price
und die Blake-Brüder haben sich fünf Jahre für ihr neues Album Zeit gelassen.
Aber bereits der Opener „Don‘t Tear Yourself Apart“ des neuen Zoot WomanAlbums „Star Climbing“ entfaltet gleich wieder diese elegant schwebende
Pop-Leichtigkeit, für die sie seit Hits wie „Living in a Magazine“ bekannt sind.
Live werden wie üblich nur die Blake-Brüder auftreten (3.2., 20 Uhr, Club
Bahnhof Ehrenfeld). The Fat White Family spielen rauen Rock ’n’ Roll mit
60’s Touch und einer Prise Punk. Stücke wie „I Am Mark E. Smith“ machen
natürlich sofort Spaß. Dass ihnen aber ein besonderer Ruf vorauseilt, liegt an
ihren ungestümen Live-Shows, bei denen mindestens der Sänger Lias Saoudi
regelmäßig ausrastet und sich gerne mal die Kleider vom Leib reist. Eine gute
Party ist also garantiert (6.2., 21 Uhr, Blue Shell).
In den 90er Jahren waren Spain um Sänger und Gitarrist Josh Haden, Sohn
des Jazzmusikers Charlie Haden, mit ihrem langsamen, gefühlvollen Indierock
Teil der Slowcore Bewegung. Ein paar wenige Alben, aber viele Jahre später ist
nur noch Haden dabei. Aber immerhin gibt es nach langer Wartezeit nun mit
„Sargent Place“ ein neues Album. Die Vorband Douglas Firs aus Belgien kann
in Sachen Langsamkeit durchaus mit Spain mithalten (8.2., 20.30 Uhr, Studio
672). Mary Timony ist eine großartige Sängerin und Gitarristin. Sie spielte
in den 90er Jahren in der Indie-Band Helium. Danach veröffentlichte sie drei
tolle Soloalben, die zunehmend rockiger wurden. Das dritte heißt Ex Hex,
und so hat sie nun auch ihr neues Trio genannt, das den Weg mit knappen
knackigen Rocksongs fortführt (21.2., 20.30 Uhr, King Georg). Das Duo Sylvan
Esso besteht aus der Sängerin Amelia Meath von der Folkband Mountain Man
und Elektroniker Nick Sanborn, Bassist bei Megafaun. Sie kommen aus North
Carolina, aber um das mal in aller Deutlichkeit zu sagen: Man hört das nicht.
Der charismatische Gesang kollidiert wirkungsvoll mit dem vielteiligen, um
klangliche Sensationen nicht verlegenen Elektroniksound – zwischen Club und
melancholischem Gefrickel (24.2., 20.30 Uhr, Gebäude 9).
Das Liverpooler Trio All We Are wird schon jetzt mit Bee Gees-Vergleichen
überhäuft. Dabei scheint zunächst der exzessive Einsatz von Kopfstimme die
einzige Gemeinsamkeiten zu sein. Gut, die funky Gitarre könnte man auch
noch dazurechnen … und vielleicht ist da auch noch mehr. Klar ist hingegen,
dass All We Are mit ihrem Soft Rock – oder wie man jetzt sagt: Yacht Rock –
ganz im Trend liegen. Irgendwie slick, aber eben auch fies – oder umgekehrt
(27.2., 19.30 Uhr, Studio 672). Seit den späten 80er Jahren macht der malinesische Gitarrist und Sänger Habib Koité Musik und ist mit seinen weichen
Tönen und melancholischen Songs schon lange kein Geheimtipp mehr. Unbewusst kennen ihn noch viel mehr Menschen, seit zwei seiner Songs auf Windows Vista vorinstalliert waren. Auch sein jüngstes Album „Soô“ trifft den Ton
seiner früheren Werke. In die Philharmonie kommt er mit seiner fünfköpfigen
Band (28.2., 20 Uhr, Philharmonie).
CHRISTIAN MEYER
44
ComicKultur
Wortwahl
Fantastische Welten
Weltliteratur
Jean Giraud hat unter seinem bürgerlichen Namen jahrzehntelang die realistische Westernserie „Leutnant Blueberry“ gezeichnet. Unter dem Pseudonym
Moebius entfaltete er seit Mitte der 70er Jahre hingegen eine surreale Science Fiction-Welt, in der er grafisch und erzählerisch die klassischen Regeln
der Comic-Kunst missachtete. Zusammen mit dem Filmemacher Alejandro
Jodorowsky erlangte er Anfang der 80er Jahre mit dem „Incal“-Zyklus große
Aufmerksamkeit. Kurz darauf führte Moebius ein Auftrag für Citroen zu einer
weiteren Science Fiction-Serie, in der der Zeichner seine Freiheiten noch mehr
ausreizte: Zwei Raumfahrer stranden auf einem kahlen Planeten, von wo sie
geradewegs in einen paradiesischen Kosmos katapultiert werden, der sie ihrer
Natur wieder näher bringt. „Die Sternenwanderer“ wirkt wie ein Experiment
der Écriture automatique: Die Helden stolpern in ihrer Selbstfindungsreise von
einer fantastischen Welt in die nächste. In seiner psychedelischen Zivilisationskritik verarbeitet Moebius auch sein Interesse an natürlicher Rohkosternährung. Auf dem Gebiet erscheint das bildgewaltige Epos aktueller denn je. Die
Neuauflage ist in jedem Band mit Texten über und Interviews mit dem 2012
verstorbenen Zeichner angereichert (Schreiber & Leser).
Wie sagte doch unser aller Literaturpabst, als er dereinst auf den frisch gekürten Literatur-Nobelpreisträger Kenzaburō Ōe angesprochen wurde (mehr
oder minder frei wiedergegeben und durchaus nachvollziehbar): Man kann
nicht alles lesen. Eine Spezialisierung, die ihm keiner streitig machen will
und die ihn schlussendlich auf den heiligen Stuhl gebracht hat. Trotzdem
kann es nicht schaden, mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Also das
Säcklein geschultert und raus in die weite Welt.
Auf Reisen gehen mit Comic-Klassikern
Mit Büchern querfeldein
Nicht minder fantastisch sind die Welten, in die Winsor McCay den kleinen
Jungen Nemo vor über hundert Jahren schickte. Der Zeitungscomic „Little
Nemo in Slumberland“ erschien von 1905 bis 1913 regelmäßig und wurde in
den 20er Jahren noch einmal reaktiviert. Ästhetisch vom Jugendstil beeinflusst,
freudsche Traumdeutung erahnend und dem Surrealismus vorgreifend, erzählt
McCay in einer fortlaufenden Geschichte von den Träumen eines kleinen Jungen. Die bahnbrechende Serie des Comic-Neulings, der kurz darauf auch noch
den jungen Animationsfilm revolutionierte, erscheint in einer Luxusausgabe in
original Zeitungsgröße zusammen mit einem 150-seitigen Text von Herausgeber Alexander Braun, der Little Nemo und Winsor McCays weitere Werke
in einen historischen Kontext einordnet und auch die Rezeptionsgeschichte
berücksichtigt (Taschen).
Auch Richard McGuires „Hier“ von 1989 gilt als Klassiker. Zum 25-jährigen
Jubiläum des sechsseitigen Comics hat McGuire das Thema zur über 300-seitigen Graphic Novel ausgebaut: Auf jeder Doppelseite ist eine Zimmerecke zu
sehen. Jede Zeichnung unterscheidet sich in der Datierung, die von mehreren
tausend Jahren v. Chr. bis in die nahe Zukunft reicht. Man sieht 90er-JahreEinrichtung, prähistorische Wildnis oder den Hausbau im 18. Jahrhundert. Und
man sieht die Menschen ihrer Zeit. Zudem gibt es innerhalb des seitenfüllenden
Panels kleinere Ausschnitte, die wiederum anderen Zeiten zugeordnet sind. So
entsteht ein Kaleidoskop, das den Ort in den unterschiedlichsten Zeitebenen
spiegelt, aber bei aller Brechung Geschichten erzählt. Ein großartiges und
wunderschönes Erzählexperiment (DuMont). Die Reihe „Aya“, die Clément
Oubrerie für Marguerite Abouet aufwändig umsetzt, erzählt vom Leben in
der Elfenbeinküste. Das ungewöhnliche: Es geht nicht um Krieg, Hunger und
Bildungsnot, sondern um den ganz normalen Alltag in den frühen 80er Jahren. Der zweite Sammelband „Leben in Yop City“ fasst wiederum drei Hefte
zusammen und wechselt zwischen den Hauptfiguren in Paris, in der urbanen
und der dörflichen Elfenbeinküste: Hier wird gestritten, gelacht, gearbeitet und
gefeiert. Das pulsierende Leben strahlt aus jedem einzelnen Panel (Reprodukt).
Russland – Alexander Ilitschewski: „Matisse“ [Matthes&Seitz]: Es gibt im
Moment wohl kein Land, das mit einem brachialeren Widerspruch zwischen
obszönem Reichtum und tragischer Armut, geistiger Unterdrückung und
staatlich gefördertem Stumpfsinn aufwarten kann als Putins Oligarchie.
Kein Wunder, dass die Intelligenzija die Flucht antritt – bis auf einen sinnenbeseelten Physiker, den es auf eine abstruse Reise raus aus der trostlosen Urbanität, rein in den heilsversprechenden Pathos unendlicher Weite
verschlägt. Eine Groteske in Moll von atemberaubender Schönheit. / Japan
– Arimasa Osawa: „Giftaffe“ [Pendragon]: Weit hektischer geht es da im
Land der aufgehenden Sonne zu; speziell im dunklen Herzen Tokios, wo sich
ein unbestechlicher Kommissar auf Yakuzzi-Jagd begibt. Mit einem hehren
Idealismus, für den die ehrenwerte Gesellschaft mit ihren knallharten Codizes allerdings wenig, um nicht zu sagen gar nichts übrig hat. Waschechte
Hard-Boiled-Spannung à la Takeshi Kitano at its best. / USA – Céline Minard: „Mit heiler Haut“ [Matthes&Seitz]: Wer die im Grunde immer noch
pubertierende Weltmacht verstehen will, kommt um einen guten Western
nicht umhin. Ob Kuhjunge oder Puffmutter, Scout oder Händler, der unerschütterliche Pioniergeist, mit dem sich jeder einzelne in sein Leben stürzt,
zieht einfach in den Bann. Von wegen reine Neoromantik. Metaphorische
Western-Power à la „Deadwood“ in Zeiten von Ich-AGs und Start-up-Unternehmen. / WWW – Andrew Keen: „Das digitale Debakel“ [DVA]: Eine
feurige Aufbruchsstimmung, wie wir sie auch noch aus den Anfängen des
Internets kennen. Was haben wir frohlockt: Offenheit, Freiheit, Gerechtigkeit. Geistiger und materieller Wohlstand. Das Gegenteil war der Fall. Nett,
dass der Autor auch von Rettungsmöglichkeiten spricht, aber warum sollte
es in der Virtualität anders zugehen als in der Realität?! / Trinidad – Fondation Beyeler, Ulf Küster: „Peter Doig“ [HatjeCantz]: Dann doch lieber
Abtauchen in die grandios dichten Gemälde des zwischen Trinidad, London
und New York wandelnden Schotten. Kunstgenuss in Form eines Bermudadreiecks aus überraschenden Farben, melancholischem Thrill und meisterlichem Pinselstrich. / Österreich – Bernhard Aichner: „Schnee kommt“
[Haymon]: Und was erwartet uns zurück in der friedvollen deutschsprachigen Heimat? Ein herrlich sinnbildliches Locked-Room-Drama. Da verspricht ein pickepackevoller Geldkoffer endlich Licht am Ende des Tunnels,
um direkt hinein in den nächsten Tunnel zu führen. Biestiger kann sich das
Leben selbst nicht präsentieren. Es liegt in deinen Händen – oder wie es
Marcel René Marburger und Rodrigo Barria Knopf bei aller multimedialen
Determinierung mit ihrer Schicksal-App für ein paar Cent schelmisch auf
den Punkt bringen: „U turn it“ …
LARS ALBAT
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 3 x den ersten Band des „Sternenwanderer“-Zyklus von
Moebius. Mail bis 12.2. an [email protected] Kennwort: „Moebius“
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
45
choices verlost 2 x „Das digitale Debakel“ von Andrew Keen DVA.
E-Mail bis zum 22.2. an [email protected].
Kennwort: Wortwahl Andrew Keen
Literatur-Kalender
Textwelten
Der junge Wilhelm Brasse vor dem II. Weltkrieg, Fotograf unbekannt
Die Schriftstellerin Lucy Fricke liest aus „Takeshis Haut“, Foto: Dagmar Morath
Literatur-Termine im Februar
Scham und Stolz
Erinnerungshilfen für patriotische Europäer
AUFERSTEHUNGSKIRCHE KÖLNBUCHFORST 0221 21 51 70
Das Erschrecken über den Zuwachs der Pegida-Demonstranten ist ein Erschrecken darüber, dass der Anteil des Mittelstands an den Aktionen zunimmt. Wie
kann man mit Neonazis gemeinsam auf die Straße gehen? Dabei ist die Mehrheit der Pegida-Marschierer nicht gewaltbereit und durchaus gebildet, also
potenziell zugänglich für Argumente. Das vordringliche Ziel der Bewegung soll
doch die Verteidigung der Werte sein, für die das Abendland steht, und das
können ja nur humanistische sein. Deshalb ist es auch sinnvoll, sich zu erinnern, dass diese Werte einmal mit den Stiefeln derer zertreten wurden, die das
Hakenkreuz tragen. Ausgezeichneten Geschichtsunterricht bieten jetzt zwei
Bücher, in denen man Nachhilfe-Unterricht bekommen kann, um Antworten
auf die Frage zu erhalten: Worauf kann ich als Deutscher stolz sein und wofür
muss ich mich schämen?
Praktisch, dass es einen Titel für Jugendliche und einen für Erwachsene gibt,
gemeinsam ist ihnen das Sujet: Die Biographie von Wilhelm Brasse. Er war „Der
Fotograf von Auschwitz“. Alle 50.000 Häftlingsporträts stammen von ihm. Sein
Leben erzählt sich wie das Porträt eines unscheinbaren Menschen, der nicht
zum Helden geboren war und trotzdem demonstrierte, dass Werte auch in der
Hölle Gültigkeit besitzen. Brasse wuchs als Sohn einer Polin und eines Österreichers auf. Er wird als einer der ersten Häftlinge nach Auschwitz deportiert.
Die SS erfährt schnell, dass Brasse ausgebildeter Fotograf ist. Bis zum Januar
1945 arbeitet er mit einem Stab von Helfern, denen er wie sich selbst das
Überleben durch seine handwerkliche Nützlichkeit sichern kann. Er muss auch
die Opfer von Josef Mengeles „Experimenten“ fotografieren, eine Arbeit, die
ihn so traumatisiert, dass er nach dem Kriege keine Kamera mehr in die Hand
nehmen kann.
Reiner Engelmann hat mit Brasse, der im Herbst 2012 starb, zahlreiche Gespräche geführt und das Material in einem Jugend-Sachbuch klar und unpathetisch verarbeitet. Man erfährt, welchen Geistes die Deutsche Verwaltung
des Lagers war, ein Umstand, der für Jugendliche von großer Bedeutung ist, um
mit dem Thema arbeiten zu können. Engelmann findet auf angenehm zurückhaltende Weise immer den richtigen Ton für die mörderischen Geschehnisse.
Auch die beiden italienischen Historiker Luca Crippa und Maurizio Onnis
lernten Brasse noch kennen. Ihr Text liest sich wie ein dramatischer Roman, sie
versetzen sich in die Perspektive des Fotografen. Wie geht man damit um, von
Mengele für tadellose Arbeit gelobt zu werden? Bei Crippa und Onnis schießt
die Dramatik des Lagerlebens ein, die ständige Bedrohung und der Sadismus.
Hier erfährt man viel über konkrete Ereignisse, wenn der Wechsel von der Dokumentation zum realistischen Erzählen auch die Grenzen des Sachbuchs überschreitet. Zwei gelungene Versuche, die den institutionalisierten Hass gegen
alles Fremde genau beschreiben und zugleich einen scharfen Blick für Würde
und Respekt demonstrieren.
THOMAS LINDEN
Reiner Engelmann: „Der Fotograf von Auschwitz“ | cbj | 192 S. | 14,99 €
Luca Crippa / Maurizio Onnis: „Wilhelm Brasse. Der Fotograf von Auschwitz“ | Übersetzung: Bruno Genzler | Blessing | 336 S. | 19,99 €
Lesung zur Ausstellung von Klaus Kammerichs
So 22.2. 11 Uhr
„Bildlegenden. Fotografien von 19481954“ ist der Titel der Ausstellung, die Pilar
Baumeister, Rumjana Zacharieva, Monika
Seyhan, Ulla Lessmann und Eva Weissweiler zu
Kurgeschichten und Gedichten inspiriert hat.
BUCHHANDLUNG R², SIEGBURG
02241 866 71 70
Xu Pei stellt ihre Lyrik vor
Fr 27.2. 20 Uhr
In der losen Reihe „Poesie im R² stellt die in
der VR China geborene Autorin ihre Gedichte
vor. Die Schriftstellerin kam Ende 1988 nach
Deutschland und studierte in Düsseldorf
Germanistik und Philosophie.
CAFÉ FLEUR
0221 24 48 97
Land in Sicht: TBOOKS
Fr 6.2. 20 Uhr
Die Lesungsreihe stellt mit Dennis Freischlad,
Livia Hott, Tabea Venrath junge Literatur aus
Köln vor. Ziel ist es, so einen Treffpunkt für
junge Schreibende zu etablieren.
CAFÉ LIBRESSO
0221 23 73 79
Amir Shaheen liest aus „Noch zweimal
einpacken bis Südterrasse“
So 8.2. 11 Uhr
Humorvoll beschreibt der Autor die Tücken des
Umziehens und geht dabei der Frage nach, was
„Wohnen“ eigentlich bedeutet.
DIE WOHNGEMEINSCHAFT
0221 39 75 77 18
Julia Trompeter liest aus „Die Mittlerin“
Mo 9.2. 20 Uhr
Die 1980 in Siegburg geborene Autorin stellt
in der Reihe Literaturklub ihren neuen Roman
vor, in dem es um den Literaturbetrieb,
Thomas Bernhard, die Berliner Szene und
Aristoteles geht.
LITERATURHAUS
0221 995 55 80
Werkstattpreis des Kölner Literatur-Ateliers
So 1.2. 18 Uhr TIPP
Erasmus Schöfer stellt „Schriftsteller im
Kollektiv“ vor
Mi 4.2. 19.30 Uhr
Der Band dokumentiert die Entstehung und
Entwicklung des Werkkreises Literatur der
Arbeitswelt mit Texten und Briefen von
Erasmus Schöfer. Mit dem Autor und Karl
Fischer spricht der Literaturwissenschaftler
David Salomon.
Daniel Schreiber liest aus „Nüchtern. Über
das Trinken und das Glück“
Do 19.2. 19.30 Uhr
Der 1977 geborene Journalist Daniel Schreiber
erzählt in seinem Buch davon, wie der Alkohol
zunächst Begleiter und später zunehmend
bestimmend für sein Leben wurde. Christoph
Ohrem führt das Gespräch.
Yankev Glatshteyn liest aus „Emil und Karl“
Di 24.2. 19.30 Uhr
Wien 1938: Die beiden neunjährigen
Freunde Emil und Karl sind im von den Nazis
annektierten Österreich auf sich allein gestellt.
Die Autorin hat eines der ersten Bücher für
junge Leser über den „Holocaust vor dem
Holocaust“ verfasst.
Ein Abend über Patricia Highsmith
Mi 25.2. 19.30 Uhr
Paul Ingendaay, neben Anna von Planta
Herausgeber der 32-bändigen HighsmithGesamtausgabe, stellt deren Leben und Werk
vor. Die Schauspielerin Edda Fischer liest.
MATERNUS-BUCHHANDLUNG
0221 32 99 93
Werkstattgespräch mit Ole Könnecke
Mo 2.2. 19.30 Uhr
Der Illustrator sagt: „Ich denke in schwarzweiß“. Mit dem Kölner Illustrator spricht Leo
Leowald über seine Arbeitsweise.
MAYER‘SCHE NEUMARKT
0221 20 30 70
Klaus-Peter Wolf liest aus „Ostfriesenwut“
Fr 27.2. 20.15 Uhr
Der neunte Fall für Ostfrieslands berühmteste
Kommissarin Ann Kathrin Klaasen: In Leer wird
eine junge Frau tot aus einem Weiher gefischt.
Der 1954 in Gelsenkirchen geborene Autor lebt
in Ostfriesland.
MOTOKI-WOHNZIMMER
0221 222 73 33
David Denk liest aus „Der Hobbyist“
So 8.2. 17 Uhr
Der Autor möchte das Hobby als eine „eine
Art Burnout-Prophylaxe“ etablieren, womit
er sich für die Trennung von Arbeit und
Freizeit einsetzt. Darüber spricht er mit Ines
Dettmann.
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
KÖLN 0221 995 55 80
Bodo Kirchhoff liest aus „Verlangen und
Melancholie“
Di 10.2. 19.30 Uhr
In seinem neuen Roman erzählt Bodo
Kirchhoff eine Geschichte von Liebe und
Verrat, in der die Frage nach dem Warum
eines Freitods gestellt wird. Hajo Steinert
führt das Gespräch.
ZUM SCHEUEN REH
Tel. 0177 887 58 40
Stefan Bachmann liest aus „Die Wedernoch“
Do 26.2. 21.30 Uhr
WDR 3 open: WortLaut live präsentiert
den Roman des 1993 in Boulder/Colorado
geborenen Autors. Er lebt seit seinem dritten
Lebensjahr in Zürich und studierte Klavier und
Blockflöte. (Ausstrahlung auf WDR 3 um 23.05
Uhr). Der Eintritt ist frei.
TIPP = choices-Empfehlung auf den Auswahl-Seiten
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Empfehlungen von Marianne Kolarik
kunst & gut
„Freie deutsche Jugend baut auf! Für eine bessere Zukunft bauen wir die Heimat auf!“ Wir hatten keinen Strom, ich hatte immer
schwarze Nasenlöcher von der Petroleumlampe. Aber es war trotzdem eine schöne Zeit. – Ursula Hussel, 65, Arbeiter
Bettina Flitner, aus: Das sozialistische Musterdorf Mestlin, 2013, Farbfotografie, 100 x 132 cm, © B. Flitner, Köln
Geschichten von Menschen
Bettina Flitner in der Michael Horbach Stiftung
Bettina Flitner gelingt beides: Ihre fotografischen Serien sind bildjournalistische Reportagen und sie sind Kunst. Die Michael Horbach Stiftung unterstreicht dies mit ihrer Ausstellung, die zehn politische Serien der letzten 25
Jahre umfasst. – Wie alles begann? Bettina Flitner schlägt in ihrem Atelier in
der Kölner Südstadt den Katalog zur Werkgruppe „Mein Feind“ (1992) auf.
Jede der s/w-Aufnahmen porträtiert eine Frau im Gegenüber. Eine schreitet
energisch nach vorne aus. Über der Schulter einen Sack, hält sie in der anderen
Hand ein Schwert und blickt mit funkelnden Augen, als warte sie nur auf den
Feind. Darunter steht in Druckbuchstaben ein Statement der Frau. Bettina Flitner hatte das Foto lebensgroß mit weiteren Transparenten in einer Fußgängerzone in Köln platziert. Grundlage war die Frage an zufällige Passanten: „Haben
Sie einen Feind, und wenn ja, was würden Sie mit ihm tun, wenn Sie es ohne
Strafe tun könnten?“ Anschließend fotografierte sie die Personen – sämtlich
Frauen – mit einer Spielzeugwaffe, die sie selbst ausgewählt hatten: Die Reaktionen auf diese provokante Bildfolge mitten auf der Straße waren enorm.
Auch weiterhin wendet sich Bettina Flitner in intensiver szenischer Einlassung
einzelnen Personen zu, häufig aus Randgruppen, deren Situation oder Motivation sie urteilsfrei befragt. Meistens setzt sie eine Aussage des Porträtierten
unter das Foto. Nicht zufällig erinnern diese Verfahren an Strukturen der filmischen Reportage. Nach einer Ausbildung als Cutterin beim WDR hat Flitner
in Berlin an der „Deutschen Film- und Fernsehakademie“ studiert. Der Film
zur Installation von „Mein Feind“ war dort ihre Abschlussarbeit und bedeutete zugleich ihre Hinwendung zur Fotografie, überwiegend von Köln aus. Sie
fotografiert seitdem für die Zeitschrift „Emma“, ebenso für den „Stern“ oder
„Cicero“ sowie für humanitäre Organisationen. Diese treffen sich oft mit den
Anliegen ihrer freien Projekte. Eine Frau, die Flitner für eine Recherche zum
Thema Armut in der Stadt fotografiert hat, tritt innerhalb der „Boatpeople“
wieder auf: Bei dieser Farb-Serie befinden sich unterschiedliche Menschen-
47
gruppen in einem Kahn aus Burma, den Flitner auf den Rhein transloziert
hat. Der Titel und das Boot auf dem Wasser geben einen Ton vor, den sie in
ihre Aussagen integriert: mit der Verschiedenheit der Menschen, wie sie auf
dem Boot in Erscheinung treten, und in der Stimmung des Flusses mit dem
gegenüberliegenden Ufer.
Genauso lässt sie sich auf konfrontative Themen ein. Dazu gehört die Serie
„Ich bin stolz, ein Rechter zu sein“, für die sie mit jungen Männern in einem
Berliner Randbezirk gesprochen hat. Zu sehen sind ein Close-up des jeweiligen Gesichtes und die Ganzfigur in ihrem Habitus in ihrer täglichen Umgebung: Auf der Art Cologne 2001 hat Flitner mit diesen Fotos alle Wände eines
Raumes bedeckt, so dass ein bedrängendes Klima entstand. Mit dieser Arbeit
etablierte sie sich endgültig im Kunstbereich. Ihre Themen greift Flitner wiederholt, teils aus verschiedenen Perspektiven auf. Dazu gehören auch die Prostitution, Frauen wie Freier, Porträts von weiblichen Persönlichkeiten und die
Wiedervereinigung aus der Perspektive von Bewohnern der ehemaligen DDR.
2013 ist sie in den Osten gereist, nach Mestlin, das als Musterdorf in den
1950er Jahren errichtet wurde und in dem sie die Bewohner um ein Erinnerungsstück und eine Geschichte aus den DDR-Jahren befragte. Entstanden
sind anrührende Farbaufnahmen, die den Einzelnen zu Wort kommen lassen.
Eine Hausfrau lässt zwischen ihrer Wäsche im Garten an eine stolze Fahnenträgerin denken. Vielleicht ist das sowieso die größte Leistung von Bettina
Flitner: Inneres behutsam nach außen zu kehren und so nachhaltige Diskussionen zu initiieren.
THOMAS HIRSCH
„Bettina Flitner – Face to Face“ | bis 21.4.
Kunsträume der Michael Horbach Stiftung | 0221 29 99 33 78
Kunst in NRW
Kunstwandel
„Follow the bluestocking rider“, Foto: Peter Ortmann
Foto: Nic Tenwiggenhorn, © VG Bild-Kunst, Bonn, Kunstsammlung NRW
Das expressive Dasein
Meilensteine der Avantgarde
Die blaue Reiterin und ihr Freundeskreis reiten momentan durchs Bonner
Frauenmuseum. Es ist eine bunte Hommage an Gabriele Münter (18771962), die Malerin, die zwei Weltkriege überlebte und Kunst studierte, obwohl es Frauen damals eigentlich gar nicht erlaubt war, die im Kontext von
Wassily Kandinsky, Alexej Jawlensky und als Leidensgenossin von Marianne
von Werefkin umherzog und die Malerei weiterentwickelte. Münter und von
Werefkin konnten sich das auch locker finanziell leisten. Münter suchte dabei immer nach „Form, Komposition und Farbe in Übereinstimmung mit dem
Naturgegenstand“; die 80 Künstlerinnen in Bonn scheinen dies verinnerlicht
zu haben. Es gibt wenig Abstraktes, viel Münter-Folklore, aber eben auch
die Sahnehäubchen auf den Etagen, die einen Besuch zwingend notwendig machen. Denn dieses Museum rückt dabei nicht nur die Verortung von
Künstlerinnen in der immer noch männlich dominierten Kultur-Gesellschaft
in den Mittelpunkt, es hat sich auch eine ganz eigene Ausstellungsrhythmik
erarbeitet. Diese schafft viel Freiraum für unterschiedliche Künstlerinnen,
fungiert aber eben auch selbst als Organismus der Auseinandersetzung, was
insbesondere auch an der Künstlerin und Museumsdirektorin Marianne Pitzen liegt.
Von Thomas Hirsch
Derzeit tourt zwischen New York, Berlin und Amsterdam eine Überblickschau
zur Avantgarde-Bewegung ZERO, die um 1960 von Düsseldorf aus tätig war
und mittlerweile als Kunstrichtung von Weltrang gewürdigt wird. Die drei Protagonisten von ZERO waren der im vergangenen
„Ein Vokabular für
Jahr verstorbene Otto Piene sowie Heinz Mack und
Betroffenheit“
Günther Uecker, die auch weiterhin engagiert an
ihren künstlerischen Utopien arbeiten. Dabei greift
für den 1930 geborenen Uecker, der an der Düsseldorfer Kunstakademie als
Professor unterrichtet hat und in der Landeshauptstadt lebt, der Entwurf von
ZERO zu kurz. Günther Uecker gelingt es bis heute, wesentliche Prinzipien der
Kunst ab Ende der 50er Jahre (Rücknahme der Farbigkeit, Strukturierung durch
Raster, Arbeit mit Licht und Bewegung) mit einer handwerklichen, dabei sinnlichen Form und mit präzisen existenziellen Aussagen zu verbinden.
Gabriele Münter-Hommage im Bonner Frauenmuseum
Günther Uecker in Düsseldorf
Ihre blauen Matronen glänzen in der Ferne unübersehbar im Scheinwerferlicht, wenn man das Frauenmuseum betritt, gleich in der Nähe ein großer Holzklotz aus dem ein überlebensgroßes Portrait der Gabriele Münter
gehauen ist. Die Belgierin Rita De Muynck hat dafür geschlagene, über
hundert Jahre alte Lindenstämme vom Zufahrtsweg des Münter-Hauses
in Murnau gekauft, an denen Münter und Kandinsky vielleicht täglich als
Paar vorbeiflaniert sein könnten. Das Thema Porträt steht am Anfang der
Ausstellungsblöcke im Museum. Treppe rauf, Gruß nach rechts zur stets
präsenten Yoko Ono, hinein in den großen Saal mit implementierten Videos,
Groß-Installationen, Fotoserien und den kleinen Objekten hier und da.
Arbeiten von 80 Künstlerinnen sinnvoll aufzubauen, schon das allein ist
eine Leistung an sich. Den Raum strukturieren die Blöcke „Blaue Reiterin
(und Reiter)“ und „Landschaft und Gebirge“. Hier eine den Raum füllende
Installation „Follow the bluestocking rider“ mit durchscheinenden Figurinen
aus blauen Nylons von Monika Ortmann, deren zentrale Figur, die blaue
Reiterin, Hufeisen in den Fußteilen stecken hat. Das ist zugleich auch ein
Verweis auf die militante Frauenrechtlerin Emily Davison (1872-1913), eine
Zeitgenossin Münters. Visuell ebenso reizvoll ist Susanne Neunasts Videoinstallation „Hommage an Gabriele Münter“, eigentlich eine Neuinterpretation deren Bildes „Gerade Straße“ von 1910 und eines der Lieblingsbilder
der blauen Reiterin. Es zeigt die Verbindungsstraße zwischen Murnau am
Staffelsee und Kochel. Neunast hat den Weg aus dem PKW abgefilmt und
dreidimensional im Raum installiert. Davor hängt ein barocker Bilderrahmen, dessen Glas beim Durchschauen die geometrische Farbaufteilung in
Münters Gemälde reflektiert. Ein interessanter Auftakt für den GabrieleMünter-Preis (20.000 Euro), der 2017 im Frauenmuseum zum siebten Mal
vergeben werden soll.
PETER ORTMANN
„Gabriele Münter: Die Blaue Reiterin und ihr Freundeskreis“ | bis 8.3. | Frauenmuseum Bonn | 0228 69 13 44
48
Kennzeichnend für sein ganzes Werk ist die Verwendung von Nägeln. Sie
kommen schon in der zweiten Hälfte der 50er Jahre vor: als flirrend lineare
Elemente in den expressiven monochromen Bildern oder als unruhig bewegte
Bündel, die Objekte konstituieren. Seither verwendet Uecker den Nagel in den
verschiedenen Medien in unterschiedlichen Zusammenhängen, und zwar als
formale Struktur und als ausdrucksstarke, energiegeladene Handlung und – auf
der inhaltlichen Ebene – als Metapher für körperliche Verletzung und, andererseits, Behauptung und Widerstand. Die Reliefs, in die er die Nägel in Reihungen,
als Spiralen oder Kreise geschlagen hat, handeln mit Licht und Schatten; sie
sind kontemplativ und dann wieder leidenschaftlich und voll physischer Präsenz. In der Neigung des Winkels lassen sie mit Wind assoziieren, der über ein
Feld streift – überhaupt bringt sein ganzes Werk die Beschäftigung mit der
Schöpfung zum Ausdruck. Er arbeitet mit Baumstämmen wie auch mit Schlacke und Asche; er hat Sandmühlen geschaffen, bei denen eine Art Pflug im
Zentrum Kreise in Erdflächen zieht.
Und doch werden wir Uecker auch damit noch nicht gerecht, zu vielschichtig ist sein Werk, in das er sich anfänglich auch mit Aktionen im öffentlichen
Raum eingebracht hat. Oder er hat Reihen von Nägeln in Stühle oder Klaviere
oder in einen Fernseher geschlagen zu Zeiten, als dieser als Massenmedium an
Dominanz gewann. Er versteht seine Werke von Anfang an als Statement zur
Verfasstheit der Gesellschaft und wie es uns dort ergeht. Damit gehört er zu
den wichtigen politischen Künstlern über Deutschland hinaus, die ein Vokabular für Betroffenheit finden ohne zu illustrieren. Konsequent ist, dass er sich
auf die Kulturen fremder Völker einlässt, er reist dorthin
und arbeitet mit den ansässigen Künstlern… Wie vielfältig
dieses Werk ist, zeigt jetzt sein „Heimspiel“ in der Kunstsammlung NRW mit etlichen raumgreifenden Hauptwerken
und einem Überblick über die Nagelreliefs. „Der Nagel wird
zum Fetisch, zur Waffe, zum Instrument, zum Zeichen“, hat
Wieland Schmied schon 1972 geschrieben. „Eine ‚Sintflut
Thomas Hirsch
der Nägel‘ überschwemmt alles“. Und das Beste ist: Ueckers
Kunsthistoriker,
Kurator und Journalist Vitalität ist ungebrochen.
„Uecker“ | 7.2.-10.5. | Kunstsammlung K20 | Grabbeplatz in Düsseldorf
0211 838 12 04
* Günther Uecker, Sandspirale, 1970, Sand, Holz, Seile, Elektromotor
Sammlung
„Im Herzen des Westens
auch über globale Kultur
sprechen“
Ekaterina Degot, Leiterin der Akademie
der Künste der Welt in Köln, bereitet die
zweite Pluriversale vor
choices: Frau Degot, muss die Kunstwelt jenseits
der Märkte immer politisch sein?
Ekaterina Degot: Ja, daran sind wir interessiert.
Es gibt auch Institutionen, die anders denken. Aber
das ist eben unsere Position. Ich würde nicht sagen, dass Kunst irgendwas muss. Politik ist etwas,
dass unsere Mitglieder, die ganze Akademie und
mich interessiert. Die Kunst im globalen Kontext
ist heute natürlich immer politisch. Aber nicht im
primitiven Sinne, soll heißen: Es gibt keine Deklarationen, keine Slogans, sondern sie ist oft eine Art
Rechercheprojekt, bedingt Philosophie, Soziologie,
aber immer im künstlerischen Sinne. Dazu ist sie
sehr, sehr komplex geworden.
Berichte an eine Akademie. Ein nicht-akademisches Symposium, performativ oder anders, Anthropologies Imaginaries
von Gabriel Dharmoo, Foto: Alfred Jansen
Warum gibt es die Akademie der Künste der
Welt ausgerechnet in Köln?
Weil Köln eine sehr interessante Stadt ist, die
Auch die Akademie bewegt sich jenseits der tra- sozusagen das Westliche mit dem Realen komditionellen Kunstmärkte?
biniert. Es ist eine westliche Stadt im Sinne der
Wir sind eine Nonprofit-InstitutiKultur des Kalten Krieges, sie
on. Das heißt wir haben mit dem „Politik ist etwas, dass unsere hat eine große Rolle in diesem
Markt überhaupt nichts zu tun. Mitglieder, die ganze Akade- Sinne gespielt. Jetzt hat sich
Wir orientieren uns auch nicht
sehr viel verändert. Heute ist es
mie und mich interessiert“
danach und können es uns leiseine Stadt, wo viele Migranten
ten, darüber nichts zu wissen. Aber als eine Kunst- leben. Das finde ich sehr interessant, sehr positiv,
historikerin muss ich sagen, mit dem Begriff Kunst- sehr bunt. Vielleicht ist das jetzt der Ort, um im
markt macht man es sich ein bisschen einfach, der Herzen des Westens auch über globale Kultur zu
ist heute wesentlich komplexer geworden. Da sind sprechen.
nicht mehr nur Galerien und Messen, wo Produkte
verkauft werden. Die Kunstwelt ist heute eher das Was ist für Künstlerinnen und Künstler besser:
große weltweite System von Biennalen und großen Der Käfig im Zoo oder künstlerisches Varieté?
Ausstellungsprojekten. Das ist eigentlich der wich- Das stammt aus unserem Kafka-Projekt. Aber ich
tigste Kontext für Kunst heute. Markt ist auch hier, würde sagen, im Zoo ist man immer passiv und
aber ich würde sagen, er ist eher marginal.
im Varieté ist man eher ein Performer. Sehr viele
unserer Künstler arbeiten im Performance-Genre,
von Musik über Theater, visuelle Kunst: Sie alle
machen jetzt Performance.
Und leben kann man vom Varieté auch besser?
Es sieht so aus, ja. Wenn man Kunstwerke nicht
verkaufen kann, dann kann man immerhin eine
Rede verkaufen oder eine Performance. Das ist
vielleicht der neue Weg der Kunst.
ZUR PERSON
Ekaterina Degot, geboren in Moskau, ist Kunsthistorikerin,
Autorin und Kuratorin. Ihre Arbeit setzt sich mit ästhetischen
und soziopolitischen Aspekten der Kunst in Russland und
Osteuropa auseinander. Sie war leitende Kuratorin in der
Tretjakow-Galerie, arbeitete als Kunstjournalistin und Herausgeberin. Seit Ende 2013 ist sie Künstlerische Leiterin der
Akademie der Künste der Welt. Kürzlich gewann sie den Igor
Zabel Award for Culture and Theory.
Foto: Evgeni Gurko
Die zweite Pluriversale findet im Frühling
statt. Was kann man da erwarten?
Wir haben eine Ausschreibung für Kölner Künstler gemacht und wir haben auch einige gefunden,
mit denen wir an unserem eigenen Ort arbeiten
wollen. In erster Linie kann man in diesem Jahr
einen neuen Ort für die Akademie der Künste erwarten. Wir renovieren jetzt gerade einen Ort in
der Nähe des Friesenplatzes. Das wird ein kleiner
Ort für Diskussionen, aber auch Ausstellungen,
vielleicht Konzerte. Wir haben beispielsweise
Sina Seifee dabei, der ist iranischer Herkunft
und er wird Performances machen. Es ist auch
ein Workshop geplant zum Thema Performance
49
und Tanz, von Lili M. Rampre in Kooperation mit
der Hochschule für Tanz und Musik. Und natürlich „Conflict Music“, das audiovisuelle Projekt
von Christian von Borries im Rahmen des Acht
Brücken Festival am 10. Mai. Dabei sind auch
Musiker per Skype, die aus anderen Ländern dazu
geschaltet werden. Ein Projekt um kriegerische
Auseinandersetzung und friedliche Koexistenz.
Eröffnen werden wir die zweite Pluriversale voraussichtlich mit einem Projekt im Kunsthaus Rhenania im April.
Kunst und weltweiter Terrorismus. Nur Fragen,
keine Antworten?
Im Prinzip sollte Kunst nicht nur Fragen stellen.
Aber diese Frage ist zu kompliziert. Man muss von
Kunst nicht zu viel erwarten. Kunst kann interessante Sachen machen, viel denken, stimulieren.
Aber Antworten auf solche schwierigen Fragen
können wir nicht geben.
Vielleicht entwickelt sich weltweiter Terrorismus in ein neues Orgien-Mysterien-Theater
à la Hermann Nitsch oder Aktionskunst eines
Otto Muehl.
Diese Leute wissen etwas darüber, da bin ich mir
sicher. Vielleicht nicht im Sinne von Hermann
Nitsch, aber grundsätzlich würde ich sagen, dass
die heutige Welt sehr mit Kunst durchzogen ist.
Im Prinzip machen diese al-Qaida-Terroristen
auch Video-Performances. Das ist visuell erst
einmal sehr nahe an Kunst. Aber richtige Künstler arbeiten eher mit diesen Formen, um sie dabei
kritisch zu dekonstruieren. Das wäre aber ein sehr
interessantes Thema für ein Gespräch.
INTERVIEW: PETER ORTMANN
Im Rahmen der Art Cologne veranstaltet die Akademie
am 16.4. einen Nachmittag zum Thema „Beyond Global
Curating“. International prominente Kuratoren setzen
sich mit der Frage nach Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Globalisierung der Kunstwelt auseinander.
Kunst-Kalender
KÖLN – Museum für Angewandte Kunst
www.makk.de
System Design bis 7.6.
Systeme als ordnungs- und chaosstiftende
bildnerische und funktionale Verfahren im
Design der letzten 100 Jahre mit Werken
u.a. von Breuer und Wagenfeld
KÖLN – Käthe Kollwitz Museum
www.kollwitz.de
Karin Kneffel bis 19.4.
Die wichtige, in Düsseldorf lebende, an
der Münchner Kunstakademie lehrende
gegenständliche Malerin mit einem
Überblick über ihre Arbeiten auf Papier
LEVERKUSEN – Bayer Kulturhaus
kultur.bayer.de
Substanzieller Einfluss bis 12.4.
Neun künstlerische Positionen, die
sich wissenschaftlicher Experimente
und Verfahren bedienen, um damit
eigenständige Kunstwerke zu kreieren
LEVERKUSEN – Museum Morsbroich
www.museum-morsbroich.de
more Konzeption Conception now
1.2.-19.4.
Ausgehend von einer Ausstellung zur
Konzeptkunst 1969 am selben Ort,
werden konzeptuelle künstlerische
Beiträge der jüngsten Zeit vorgestellt
MÜNSTER – Kunsthalle
www.muenster.de
Karin Kneffel, O.T., 2014, Aquarell auf Papier, 21 x 31 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn, Ausstellung Käthe Kollwitz Museum, Köln
Museumslandschaft NRW
BONN – Kunstmuseum
DUISBURG – Museum DKM
Larry Sultan 5.2.-17.5.
Erste deutsche Museumsausstellung
des US-amerikanischen Fotografen
(1946-2009) mit seinem konzeptuellen
Frühwerk und dem Spätwerk zur
Pornoindustrie
Ernst Hermanns bis 26.4.
Ein Überblick zum bedeutenden
deutschen Bildhauer (1914-2000)
als gemeinsames Projekt mit dem
Kunstmuseum Gelsenkirchen und der
Kunsthalle Recklinghausen
moyland.de
BRÜHL – Max Ernst Museum
ESSEN – Museum Folkwang
Around the World bis 26.4.
Farbfotografie vor 1914 aus der
Sammlung des Bankiers Albert Kahn,
die heute hohe ethnographische,
dokumentarische und künstlerische
Bedeutung besitzt.
www.maxernstmuseum.lvr.de
www.museum-folkwang.de
Der Arp ist da! bis 22.2.
Im Austausch mit dem Arp Museum
in Rolandseck ist in Brühl vor allem
das plastische Werk des mit Max Ernst
befreundeten Hans Arp ausgestellt
Otobong Nkanga bis 18.5.
Eine Installation zu den Strukturen des
Museums und eine Präsentation inmitten
der Stadt mit Fotos mit Mitarbeitern des
Museums und Werken aus der Sammlung
BERGISCH-GLADBACH – Villa Zanders
DORTMUND – HMKV im Dortmunder U
GELSENKIRCHEN – Kunstmuseum
www.hmkv.de
www.gelsenkirchen.de
Topf und Deckel bis 8.3.
In Beiträgen von Käthe Kollwitz über
Rosemarie Trockel bis hin zur jüngsten
Künstlergeneration werden Küche und
Herd als Sujets der Kunst vorgestellt
Böse Clowns bis 8.3.
Mit Beiträgen aus Kunst, Musik, Film etc.
wird die ambivalente Figur des Clowns
untersucht, der unter der Maske des
Spaßmachers Unheil anrichtet
Allez les boules bis 15.3.
Der informell und minimalistisch
arbeitende Ernst Hermanns in der
Gegenüberstellung mit sieben seiner
Münsteraner Studenten
BIELEFELD – Kunsthalle
www.kunsthalle-bielefeld.de
Sophie Taeuber-Arp bis 15.3.
Werkschau der Schweizer Künstlerin
(1889-1943) im Umfeld von Dada und
Konkreter Kunst und im Spektrum von
Skulptur, Malerei, Design und Architektur
DORTMUND – Museum Ostwall
GLADBECK – Neue Galerie
www.museumostwall.dortmund.de
www.neue-galerie-gladbeck.de
Arche Noah bis 12.4.
Anhand von Kunst von der Moderne bis
heute wird beleuchtet, wie sich unser
Verhältnis zur Tierwelt gewandelt hat
und heute Wissenschaft als Thema
mitschwingt
Seo 6.2.-9.4.
Die koreanische, in Berlin lebende
Malerin mit einer neuen Installation aus
vier monumentalen Aluminiumglocken,
Reliefs und neueren Malerei-Collagen
DÜSSELDORF – K20
www.osthausmuseum.de
AACHEN – Ludwig Forum
www.ludwigforum.de
Ostwärts bis 22.2.
Ausgehend vom Bestand der Sammlung
Ludwig wird Kunst aus der Sowjetunion
und ihren Bruderstaaten der 1930er bis
90er Jahre vorgestellt
BEDBURG-HAU – Museum Moyland
www.villa-zanders.de
BOCHUM – Situation Kunst
www.situation-kunst.de
Jan J. Schoonhoven bis 19.4.
Der bedeutende niederländische
Avantgarde-Künstler mit seinen seriellen
weißen Rasterreliefs und StrichZeichnungen von 1941 bis 1991
BONN – Bundeskunsthalle
www.kah-bonn.de
Der Göttliche 6.2.-25.5.
Thema ist die Rezeption des großen
Michelangelo in der Kunst durch die
Jahrhunderte, u.a. mit Werken von
Raffael, Caravaggio, Rodin und Hrdlicka
www.kunstmuseum-bonn.de
www.museum-dkm.de
www.kunstsammlung.de
Günther Uecker 7.2.-10.5.
Der Düsseldorfer „Nagel“-Künstler und
Hauptvertreter der ZERO-Bewegung mit
mehreren wichtigen Installationen und
Nagelreliefs zum 85. Geburtstag
DÜSSELDORF – Kunsthalle
Hagen – Osthaus Museum
Hundertwasser 1.2.-10.5.
Werkschau des österreichischen Universalkünstlers, der mit seinen Gemälden
und Architekturen und mit seinem
ökologischen Engagement berühmt wurde
HERFORD – Marta
Mike Nelson bis 22.2.
Der englische Teilnehmer an der Biennale
Venedig mit einer raumgreifenden
begehbaren Installation, die ein Atelier
des nomadisierenden Künstlers simuliert
MÜNSTER – LWL-Museum für Kunst
www.lwl.org/LWL/kultur
Das nackte Leben bis 22.2.
Zur Neueröffnung des Museums ein
Einblick in die Malerei in London mit ihren
innovativen Impulsen in den klassischen
Sujets u.a. von Auerbach, Bacon, Freud
OBERHAUSEN – Ludwiggalerie
www.ludwiggalerie.de
Herlinde Koelbl bis 3.5.
Werkschau der Münchner Fotografin, die
mit ihren Langzeitstudien von Politikern
bekannt wurde und systematisch Aspekte
der deutschen Gesellschaft untersucht
REMSCHEID – Bahnhof Rolandseck
www.arpmuseum.org
o.T. (ohne Titel) 8.2.-12.4.
15 Stipendiaten des Künstlerhauses
Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz mit Malereien, die während des
Förderzeitraumes entstanden sind
WUPPERTAL – Neuer Kunstverein
www.neuerkunstvereinwuppertal.de
Ulrike Kessl bis 15.2.
Installation der Düsseldorfer Künstlerin
mit textilen Materialien, die, im Raum
gespannt, Volumen und Linie, Transparenz
und Elastizität vor Augen führen
WUPPERTAL – Von der Heydt-Museum
www.von-der-heydt-museum.de
Camille Pissarro bis 22.2.
Ein fundierter Überblick zur Malerei des
berühmten „Vaters“ der Impressionisten
und der Pointillisten im Dialog mit
Meisterwerken seiner Zeitgenossen
WUPPERTAL – Waldfrieden
www.skulpturenpark-waldfrieden.de
Bruce Nauman bis 8.3.
Video-Arbeiten des wichtigen USamerikanischen Künstlers, der mit seinen
Installationen und radikalen Performances
Körper und Raum auf die Probe stellt
marta-herford.de
www.kunsthalle-duesseldorf.de
Real Humans 7.2.-19.4.
Die drei US-Amerikaner San Cheng, Wu
Tsang und Jordan Wolfson untersuchen,
unabhängig voneinander, mit den Mitteln
der Neuen Medien das Mensch-Sein heute
50
Frida Kahlo - ihre Fotos 1.2.-10.5.
200 eigene und fremde Fotos aus dem
Archiv der populären mexikanischen
Malerin, die ihr als Inspiration dienten
oder ihr eigenes Leben beleuchten
Empfehlungen von Thomas Hirsch
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Verlagssonderveröffentlichung
Einfach mal die Seele baumeln lassen: das Mediterana ist der perfekte Ort dafür, Foto: Mediterana
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Baden, Bewegen, Genießen in der Mediterana
Die Lehren des Sebastian Kneipp nicht lesen, sondern endlich einmal am
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„Fünf Männer für mich“. Nach dem Buch
kam die dazu passende Bühnenshow, die
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das Publikum mit in ihre ganz eigene Welt So 1.2. 18 Uhr
der Gefühle, die immer mal wieder auf Tal- Werkstattpreis des Kölner Literaturfahrt gehen oder einen Höhepunkt erle- Ateliers
ben. Filmclips, kurze Texteinlagen und Intermezzi mit Barbiepuppen vereinen sich
mit komödiantischen Sequenzen – eine
gelungene Mischung, die selbst Zweifler
überzeugt. Ihr Statement dabei: die Weiblichkeit auskosten und tun, was einem
gefällt und gut tut.
Info: 0221 955 95 10
Bühne
COMEDIA
Mi 25.2. 20.30 Uhr
Zärtlichkeiten mit Freunden
Moderator Ekkehard Skoruppa. Foto: SWR
Foto: Edgar Schröter
Das seit 25 Jahren existierende Atelier
lädt zu Live-Diskussion mit Gastautoren
ein und stiftet zum dritten Mal einen
Preis. Bis Mitte Januar konnte sich jeder
mit einem dreiseitigen Manuskript um
die mit 300 Euro dotierte Auszeichnung
bewerben. Drei der Einsender werden
eingeladen und dürfen ihre Arbeit vorlesen. Das Publikum entscheidet über den
Siegertext. Bei den Gesprächen geht es
um die Entstehung und Beurteilung von
Literatur. Der Abend wird von der Schriftstellerin Liane Dirks und dem SWR-Hörspielchef Ekkehard Skoruppa moderiert.
Info: 0221 995 55 80
Sie sind Nachbarn. Zum Jubiläum haben
sie beschlossen, eine Band zu gründen und
coole Songs aus ihrer Jugend zu spielen.
Das ist komplizierter als man denkt, aber
versuchen kann man’s ja. Rico, der Musikschüler, ist vielleicht nicht gerade der geborene Sänger. Ines Fleiwa will sich sowieso lieber unterhalten, nur redet Rico nicht
so gern. Am Schlagzeug spielt Cordula
Zwischenfisch rückwärts. Das sächsische
Duo Zärtlichkeiten mit Freunden hat den
Deutschen Kabarettpreis in der Kategorie
Sonderpreis erhalten und ist immer auf Musik
Achse. Das Programm „Rico Rohs und das
Ines Fleiwa Quartett“ ist sinnfreies Musik- BLUE:NOTES KÖLN
kabarett mit Grobmusikern.
Fr 20.2. 20 Uhr
Info: 0221 888 77 222
European Jazz Trio
STUDIOBÜHNE
Do 26.2.(P)/Fr 27.2./Sa 28.2. je 20 Uhr
Carnival of the Body
Die Musik des European Jazz Trios will Historie mit Zukunft verbinden. Zugute
kommt den drei Musikern dabei das Charakteristische des Jazz, die Improvisation,
Foto: Meyer Originals denn obwohl sie in der europäischen Jazz-
Tradition verwurzelt sind, suchen sie musikalisch ihren eigenen Weg. Dabei bringt
das Trio eine reiche Erfahrung aus der europäischen Musiklandschaft mit. Ort: bistro verde in der alten Schmiede, Magnusstraße 6, Köln
Info: 0221 933 98 30
STADTGARTEN
Di 4.2. 20.30 Uhr
Johanna Borchert
BONN, BEETHOVENHAUS
Di 10.2. 20 Uhr
Duo Art - The New Tradition
In Kooperation mit dem polnischen Institut Düsseldorf werden sich der polnische
Geiger Adam Baldych und Yaron Herman,
israelischer Pianist, im Beethovenhaus
die Ehre geben. Während Herman sich
bereits einen Namen in der internationalen Jazzszene erspielt hat, steht Adam
Baldych fast noch am Anfang einer
durchaus vielversprechenden Karriere.
Beim JazzFest Berlin im Jahre 2011 begeisterte der junge Pole mit seiner Technik an der Geige. Herman und Baldych
schaffen im Duett eine einmalige Kunst,
die sich aus Elementen der Popmusik, aus
freier Improvisation und europäischer
klassischer Musik speist.
Info: 0228 981 75 15
KING GEORG
Sa 21.2. 21 Uhr
Ex Hex
Johanna Borchert spielte zunächst in der
Band Schneeweiss und Rosenrot, bevor sie
sich dazu entschloss, musikalisch eigene
Wege zu gehen. „FM Biography“ war das
erste Album, das die junge Musikerin veröffentlichte. Dabei lehnt sich Borcherts Stil
an Musikgrößen wie Kate Bush oder Björk
an. In einer Mischung aus elektronischen
Klangfarben und poetischem Inhalt bietet
Johanna Borchert alles, was man für einen
gelungenen Konzertabend benötigt.
Info: 0221 952 99 40
Kunst
GALERIE KARSTEN GREVE
30.1.-11.4., Di-Fr 10-18.30, Sa 10-18 Uhr
Joel Shapiro
Der US-amerikanische Bildhauer wird zur
zweiten Generation der amerikanischen
Minimal Art gerechnet. Dabei sind seine
fragmentierten, konstruktiv orientierten
Abstraktionen häufig von der menschlichen Figur abgeleitet oder deuten Bewegungsstudien oder Raumerfahrungen an,
welche noch die Dynamik des Betrachters
einbeziehen. Wichtige monumentale Arbeiten hierzulande stehen im Skulpturenpark Köln sowie auf der Friedrichstraße in
Berlin-Mitte. Neue Werke sind nun in der
Galerie Greve zu sehen.
Info: 0221 257 10 12
KÄTHE KOLLWITZ MUSEUM
bis 19.4., Di-Fr 10-18, Sa, So 11-18 Uhr
Karin Kneffel
Foto: Jonah Takagi
Die aus Washington D.C. stammende
Mary Timony (*1970), die in Boston englische Literatur studierte, war schon früh
für ihr (Jazz-)Gitarrenspiel bekannt, bevor
sie mit der Alternative-Band Helium und
ab 2000 auch als Solokünstlerin bekannt
wurde. Nach der Auflösung der Gruppe
Wild Flag, stellte sie Ex Hex zusammen. Ihr
im eigenen Keller aufgenommenes Album
„Ex Hex Rips“ erntete im Oktober viele
positive Kritiken. Die Songs, einschließlich
der Single „Hot and Cold“, sind roh und
direkt. Timony tourt fürs Leben gern, und
so macht die Band derzeit praktisch jeden
Abend in einer europäischen Großstadt
halt. Vielversprechender Support kommt
von den jungen Dublinern Princess.
Info: 0177 749 55 76
54
Ohne Titel, 2001, Aquarell auf Papier, © VG
Bild-Kunst, Bonn 2014
Karin Kneffel, die 1957 in Marl geboren
wurde, bei Gerhard Richter an der Düsseldorfer Akademie studiert hat und selbst an
der Kunstakademie München lehrt, gehört
zu den erfolgreichsten deutschen Malern
der Gegenwart. Mit ihren Bildern nimmt
sie aussergewöhnliche Perspektiven ein,
mit denen sie Räume und Orte erfasst und
in ihrer architektonischen, geschichtlichen
und atmosphärischen Verfasstheit sozusagen durchleuchtet. In Köln ist eine Werkschau ihrer Malereien auf Papier zu sehen.
Info:0221 227 28 99
THE NEW YORKER | DOCK.ONE
Do 16.4. bis So 19.4.
Kölner Liste
Computerprogrammen. Neben Meisterwerken des Designs, wie den Stahlrohrstühlen von Marcel Breuer, untersucht die
Ausstellung das Verhältnis von Chaos und
Ordnung als Gestaltungsprinzip, mitsamt
der Frage, wann und wo durch Systeme
wieder Chaos entsteht.
Info: 0221 221 238 60
MUSEUM MORSBROICH
LEVERKUSEN
Im letzten Jahr restlos ausverkauft, kehrt
die kleine Schwester der Berliner Liste
2015 an den Mülheimer Hafen zurück. Auf
den rund 2000 Quadratmetern der Industriehalle werden internationale Galerien
die Werke von Nachwuchskünstlern ausstellen und geben somit Liebhabern und
Sammlern die Möglichkeit, vielversprechende Kunst zu einem erschwinglichen
Preis zu erwerben. Die diesjährige Messe
umfasst unter anderem zeitgenössische
Malerei, Skulpturen, Grafiken und Videos.
Aussteller können sich noch bis zum 15.2.
anmelden. Info: 030 77 00 89 93
1.2.-19.4., Di-So 11-17, Do 11-21 Uhr
more Konzeption Conception now
Theoretischer Ausgangspunkt ist die epochale Ausstellung „Konzeption Conception“,
die 1969 im Museum Morsbroich anhand
von 40 Positionen ein Verschwinden des
Kunstwerks konstatierte und stattdessen
Texte oder Fotos als Konzepte setzte, die die
Bedingungen des Ausstellens und Fragen
der Demokratisierung von Kunst oder der
eigenhändigen Ausführung thematisieren.
Diese historische Ausstellung ist als Dokumentation der Resonanzraum, vor dem eine
jüngere heutige Generation von Elmgreen &
Dragset bis Bethan Huws ihre konzeptuell
orientierten Beiträge entwirft.
Info: 0214 85 55 60
ZUSAMMENGESTELLT VON: T. HIRSCH, A.
LENKEWITZ, J. SCHLIECKER, A. SEICHE
Veranstalter-Infos an:
[email protected]
choices bietet Platz
für freie AutorInnen!
IMPRESSUM
Herausgeber:
choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: [email protected]
www.choices.de
Chefredaktion:
Maxi Braun (v.i.S.d.P.)
Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Lars Albat, Frank Brenner, Hartmut Ernst,
Jörg Fürst, Sanje Gautam, Rolf-Ruediger
Hamacher, Wolfgang Hippe, Thomas
Hirsch, Marianne Kolarik, Bernhard Krebs,
Thomas Linden, Jules Lux, Karsten Mark,
Christian Meyer, Anne Nüme, Christoph
Ohrem, Peter Ortmann, Jan Schliecker,
Alina Seiche, Benjamin Seim, Olaf Weiden,
Christian Werthschulte, Hans-Christoph
Zimmermann
MICHAEL WERNER KUNSTHANDEL
bis 14.3., Di-Fr 10-18, Sa 11-16 Uhr
Jörg Immendorff
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik: Amélie Kai, Dominik Empl
Die Serie „Café Deutschland“ nimmt im
Werk des wichtigen realistischen Malers,
der zu den „Vaterfiguren“ der Jungen Wilden gerechnet wird, eine zentrale Rolle
ein. Inspiriert u.a. von Gemälden des italienischen Malers Renato Guttuso und
motiviert durch den Dialog mit A.R. Penck,
der zu dieser Zeit in der DDR lebte, begann
Immendorff 1977 mit den monumentalen
Historiengemälden, deren Schauplatz ein
imaginäres Café ist. In diesem begegnen
sich Persönlichkeiten der Kunstszene aus
West und Ost.
Info: 0221 925 46 20
PASSIONS!
Druckerei:
Graphischer Betrieb Henke GmbH
Engeldorfer Straße 25
50321 Brühl
LEID UND LEIDENSCHAFTEN
KÖLNER FEST FÜR ALTE MUSIK
1. – 15. MÄRZ 2015
Buchhaltung: Karin Okniewski
blickheben.de | Foto: Stefan Flach
Jörg Immendorff, Café Deutschland VI
– Caféprobe, 1980, Kunstharz auf Leinwand,
280 x 350 cm, © Nachlass J.I., courtesy Michael
Werner Kunsthandel
Anzeigenverwaltung:
BERNDT MEDIA
Joachim Berndt
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
E-Mail: [email protected]
www.berndt-media.de
www.zamus.de
Das Kölner Fest für Alte Musik wird unterstützt von
Medienpartner
MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern.
Durch Berndt Media
werden auch folgende Kultur-, Kino- und
Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
bis 7.6., Di-So 11-17 Uhr
System Design
Kinderstühle „seggelino 4999“, Maco Zanuso,
Richard Sapper, 1961, Kartell, © MAKK/ Foto:
Jonas Schneider, Gabriel Richter
Das MAKK wendet sich einem zentralen
Gedanken in der Designgeschichte der
letzten 100 Jahre zu. Thema ist das System als visuelles Phänomen der Designobjekte, aber auch als inhaltliche Dimension,
z.B. von Legosteinen, Smartphones oder
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