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27. Jhg. | August 2015
Foto: Cornelia Wortmann
Das MeinungsMagazin
das netz sieht alles
DIGITALIS
Thema im August
THEMA
des Monats
choices
engels
trailer-ruhr
Schulpolitik
Nanotechnologie
Geld
Fernsehen
Welche Wah
Stadtkasse Willkommen
Die Netze
Wozu Schule
Freiwillige
Schildbürger
Schutzbefohlen
Medien Kita
Kauflust Lärm
2.0
Haushaltskrisen Öko
Green Clubbing
Energiepolitik
Verkehr
Frauen an die Macht
Tourismus
O
du
Fröhliche
Rechtsdrehung
Forschung
IntegrationVerkehr
Kreative Masse
Energiepolitik Elf Feinde?
Islam
Mobilität
Glück
Neue Urbanität
Unser Wasser
Sexualität Arbeit
Frauenbewegung Kirche im WandelElektromobilität Grüne Stadt
Vergreisung Euro
Klima-Expo Städtedreieck Lobbyismus
Klimawandel
Elektromobilität
Nichtraucherschutz
ForschungHeldentum Krieg und Frieden EventkulturSemiotik
Energiepolitik
Naturalismus Stadtkasse
Haushaltskrisen Schutzbefohlen
Beschneidung
Kinderarmut Schildbürger Haushaltskrisen Euro
Karneval
Die Netze Urban GardeningKlima-ExpoDie Netze Vorhang
Urban Gardening
Crime and the City Freiwillige
Frauenfußball Willkommen Kita
Freiheit
Freiwillige
Elektromobilität Euro
Kirche im Wandel
Euro Welche Wahl Verkehr
Shopping Malls
Integration
Alternative Energien
Lärm
Elf Feinde?
Energiepolitik Grüne Stadt Haushaltskrisen Klimakultur Elf Feinde?
Green Clubbing
Netz(re)publik: ElektropapierFernsehen
Schulpolitik
Welche Wahl
Kita
Arme Mater
Verkehr Wozu Schule
Ehe-Los
Schulden
Krieg
Energiewende
Das Tier und wir
Europathema
Rechtsdrehung
THEMEN IN NRW
Kritik, Interviews und Links
Düsseldorf – biograph.de
Wuppertal – engels-kultur.de
Ruhrgebiet – trailer-ruhr.de
Köln – choices.de
mein
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Lesezeic
www.choices.de
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www.choices.de
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KULTUR.KINO.KÖLN.
Das MeinungsMagazin
27. Jhg. | August 2015
FRANÇOIS-XAVIER ROTH
MUSIK NEU ERLEBEN – GÜRZENICH ORCHESTER KÖLN
Foto: Mathias Baus
Europa gestalten.
Foto: thinkstock
Mediterraneo
Eine musikalische Mittelmeerreise
Der Lieblingsfilm
von Christina Pluhar
L’Arpeggiata
Christina Pluhar Theorbe und Leitung
Mísia Fado
Nuria Rial Sopran
Vincenzo Capezzuto Alt
Katerina Papadopoulou Gesang
Anna Dego Tänzerin
Foto: Verleih
»Der seltsame
Fall des Benjamin
Button«
von David Fincher
Filmforum
Freitag
21.08.2015
20:00
Foto: Verleih
Medienpartner: choices
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Sonntag
23.08.2015
15:00
Mercan Dede &
Secret Tribe
Dünya
»Mystic River«
Foto: Künstleragentur
Orchester und ihre Städte:
Boston
von Clint Eastwood
Filmforum
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln
Mittwoch
19.08.2015
20:00
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Kinokarten nur an der Kinokasse
Sonntag
23.08.2015
20:00
.de
Mehr Meinung. Service. Hintergrund. – In NRW.
empfehlen | weitersagen | kommentieren
Alle Texte. Ihre Stimme. Filmkritik im FORUM.
Foto: Hans Jörg Michel
choices-Thema.
Kino.
5 DIGITALIS
Eine Analyse unserer persönlichen Daten verrät viel
6 Themeninterview
Gespräch mit Chaos Computer Club-Sprecher Falk
Garbsch über die Gefahren flächendeckender Massenüberwachung
Zum Thema
Mit Ello, Whispeer oder Textsecure für mehr Datenschutz im Netz
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch unter:
trailer-ruhr.de/thema und engels-kultur.de/thema
Bühne.
8 Freies Werkstatt Theater
10 Komikzentrum – Barbara Kuster und Jochen
Malmsheimer machen staunen
11 Atelier Theater
12 Junges Theater Bonn
13 Senftöpfchen
14 Prolog
Krieg und Gewalt auf den Bühnen im September
Theater-Kalender Köln-Bonn
44 culture club: Musik-Kabarett – Suchtpotenzial
50 Oper Köln
Musik.
2 KölnMusik
41 Unterhaltungsmusik
Festivalstimmung in der Kölner Innenstadt
43 Musikkalender
44 culture club
Disko: Klubkomm Klubnacht
50 Meisterkonzerte Köln
52 Kölner Philharmonie:
„Orchester und ihre Städte“/„Lieblingsfilme
im Filmforum“
BÜHNE
Dramatiker Wajdi Mouawad, Foto: Jean-Louis Fernandez
Prolog
14
KINO
„Slow West“
Kultur in NRW.
27. Jhg. I August 2015
KULTUR.KINO.KÖLN.
17 Film-ABC/Vorspann
18 choice of choices – „Slow West“
19 Kölner Kritikerspiegel
Kino-Kalender
20 OFF Broadway
21 Weisshaus
22 Film-Kritik
23 Roter Teppich
Heike Makatsch über „About a Girl“, ihre Teenagerjahre und Kollegin Jasna Fritzi Bauer
27 Festival
Die Internationalen Stummfilmtage Bonn pflegen
das frühe Filmerbe
30 culture clubs
Lieblingsfilm: „Der seltsame Fall des Benjamin Button“
Kino-Café: „Verstehen Sie die Béliers?“
31 Odeon
34 Spezial
Eine Filmreihe im Filmforum verfolgt den Kreislauf
des Geldes
Festival
Das Filmmusik-Festival SoundTrack_Cologne
kooperiert mit der c/o pop
35 Filmpalette
36 Filmforum im Museum Ludwig
37 Cinenova
38 Metropolis
Kunst.
45 kunst & gut
Gert & Uwe Tobias im Museum Morsbroich in
Leverkusen
47 Kunst-Kalender NRW
9
11
13
40
41
46
48
choices spezial.
4
7
Intro – „Ohne Moos, nix los“
Innovation
„Auto-Frühling“: Händler von Elektro-Autos
zeigen sich lethargisch
48 Verlagssonderseiten
choices „Klassik-Sommer“
54 Auswahl
Veranstaltungs-Empfehlungen des Monats
55 Post an die Redaktion/Impressum
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
Lesen Sie mehr auf www.choices.de!
Dieses Icon zeigt Ihnen den Weg.
choicescologne
choice of choices
18
KUNST
3
überregional
Musical in NRW
Open-Air-Saison der Musicals
Tanz in NRW
Tanzhaus NRW knüpft Dialoge zwischen Profis
und Amateuren
Oper in NRW
Immo Karaman inszeniert Prokofjews
„Der feurige Engel“ in Düsseldorf
Theater in NRW
NRW ist dreifach beim Doppelpass-Fonds
vertreten
Klassik an der Ruhr
Die Philharmonien zur Spielzeiteröffnung
Klassik am Rhein
Kölns Opernsanierung geht weiter
Popkultur in NRW
Die c/o pop geht in die 12. Runde
Kunst in NRW
Joan Miró in Düsseldorf
Klassik-Sommer
Interview mit dem zukünftigen Kapellmeister
des Gürzenich-Orchesters François-Xavier Roth
Kunst in NRW MUSIK
Joan Miró, Peinture-poème, 1938 (Ausschnitt), Tate London
© Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn
46
Klassik-Sommer
Am 31.8. in der Philharmonie: Königliches Concertgebouworchester Amsterdam, Foto: Anne Dokter
49
Intro
.de
August 2015
Kompetenz geht anders, Köln hat sich verrechnet, Foto: Jan Schliecker
choices + choices.de
Ohne Moos, nix los
Im Doppelpack mehr Service, Meinung und Hintergrund
Thema
6
Digitalis
Der Chaos Computer Club e. V. ist die größte europäische Hackervereinigung. Mit CCCSprecher Falk Garbsch sprechen wir u.a. über
die Gefahren flächendeckender Massenüberwachung.
Falk Garbsch
Foto: privat
Film
23
Roter Teppich
In der Tragikomödie „About a Girl“ (Start: 6.8.)
begeht die Filmtochter von Heike Makatsch einen Selbstmordversuch. Wir trafen die Schauspielerin, um über ihre eigene Teenagerzeit
und die Arbeit an dem Film zu sprechen.
Heike Makatsch
Foto: NFP
Musik
32
Klassik am Rhein
Der Pariser Dirigent François-Xavier Roth wird
zum 1. September neuer Kapellmeister des Gürzenich-Orchesters und Generalmusikdirektor
der Stadt Köln. Im Interview verrät er uns, wie
er ein neues Publikum ins Visier rücken möchte.
François-Xavier Roth
Mehr zum Thema
Foto: Mathias Baus
www.trailer-ruhr.de/thema
Digitalis
Der ehemalige oberste Datenschutzbeauftragte
des Landes Schleswig-Holstein und Leiter des
Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz, Dr. Thilo Weichert, verrät warum er vom
NSA-Skandal wenig überrascht war und was er
von der Bundesregierung fordert.
Dr. Thilo Weichert
Foto: Markus Hansen
Kulturell spielt die viertgrößte Stadt Deutschlands schon lange in einer Liga mit
den großen Metropol-Magneten. Seit dem 22.7. kann sich Köln auch mit Hamburg und Berlin messen. Denn was den nördlichen Fischköppen ihre Elbphilharmonie und dem Berliner sein BER ist, dat ist dem Kölner seine Oper. Die für den
7. November geplante Wiedereröffnung platzt aufgrund von Baumängeln, die
veranschlagten Kosten von 250 Millionen Euro sollen steigen, die Sanierung
noch mindestens ein Jahr dauern. Blöd nur, dass nicht alle Interimsspielstätten
so lange zur Verfügung stehen werden. Hoffen wir, dass der Klassiksommer
trotzdem in einen goldenen Herbst mündet. Für den neuen Generalmusikdirektor FRANÇOIS-XAVIER ROTH wird es auf jeden Fall eine besondere Herausforderung, die künstlerischen Pläne, die er uns noch im Bewusstsein einer bald
fertigen Spielstätte im Interview verriet, auch ohne fertiges Opernhaus umzusetzen.
Mit unserem Monatsthema DIGITALIS zeigen wir, warum der Schutz von privaten Daten so wichtig ist und wie wir diese digitalen Bürgerrechte selbst in
Anspruch nehmen können. Wir sprechen mit Falk Garbsch, Sprecher des CHAOS
COMPUTER CLUB, über Rechte, Pflichten und Sicherheit von „Netzbürgern“.
Das trifft wohl auch auf die Autohändler zu, zumindest wenn es um E-Mobilität geht. Unsere GRÜNEN SEITEN waren beim Autofrühling in Köln zu Gast,
wo Elektroautos eher als Mangelware unter der Ladentheke gehandelt wurden.
Das Schauspiel Köln darf übrigens trotz Opernhaus-Debakel weiter im Depot
weilen, Spielzeitpause macht es trotzdem. In diese Pause hinein vermelden wir
nur kurz die gute Nachricht, dass dank des Doppelpass-Fonds der Bundeskulturstiftung, der freie Gruppen mit festen Häusern in Kontakt bringen soll, das
Bonner Tanzensemble CocoonDance und das Junge Schauspielhaus Düsseldorf
am Stadttheater Osnabrück residieren werden. Details in unserer Rubrik THEATER in NRW.
Zu Gast im Leverkusener MUSEUM MORSBROICH sind die gebürtigen Rumänen und Zwillingsbrüder GERT & UWE TOBIAS, wo sie u.a. ihre monumentalen
Holzschnitte präsentieren. Die Kunstsammlung NRW K20 in Düsseldorf würdigt
derweil den Maler JOAN MIRÓ.
Vom Sommerloch ist bei den Filmtheatern nichts zu spüren. Unsere choice of
choices ist SLOW WEST, ein Regiedebüt voller surrealer Momente von John
Maclean. Ungewöhnlich kostbar macht diesen Neo-Western die Balance zwischen Gewalt und Humor, Spannung und Leichtigkeit. Warum auch „About a
girl“ humoristische Leichtigkeit versprüht, obwohl es um eine suizidgefährdete
Teenagerin geht, verrät HEIKE MAKATSCH, die hier die Mutter spielt, im Interview. Der August steht außerdem im Zeichen cineastischer Sonderevents.
Die STUMMFILMTAGE in Bonn (6.-16.8.) zeigen rund 25 Filme mit Live-Musikbegleitung, vom 19.-23.8. findet in Koop mit der c/o pop der Fachkongress
SOUNDTRACK_COLOGNE statt. Daran gekoppelt ist das Musikfilmfestival „See
the Sound“, so dass (Film)Musik in unterschiedlichsten Aggregatzuständen erlebt werden kann.
Das Filmforum NRW im Museum Ludwig widmet sich noch bis Dezember mit
seinen „Filmgeschichten“ dem Themenkomplex Geld. Denn ohne Moos nix los –
womit wir wieder beim Opernhaus angelangt wären.
MAXI BRAUN
4
Thema
hast Du zu verbergen?
 Was
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Garantiert ausspähsichere Vorratsdatenspeicherung, Foto: Cornelia Wortmann
Nix zu verbergen – Eine Analyse unserer persönlichen Daten verrät viel
„Datenschutz kann einem egal sein, wenn man Beurteilung der Kreditwürdigkeit ein. Eine US-Vernichts zu verbergen hat. Das ist genauso wie das sicherung nutzt Daten über das Konsumverhalten
Argument, dass man kein Recht auf freie Mei- zur Abschätzung von möglichen zukünftigen Kranknungsäußerung braucht, weil man nichts zu sagen heiten und berechnet daraus eine personalisierte
hat.“ So formuliert es Edward Snowden, wenn er in Prämie. Auch die benutzte Hard- und Software kann
entscheidend sein. Je
Interviews gefragt wird,
choices-Thema im August:
nach Gerät und Browwarum das Recht auf
ser zeigen manche OnPrivatsphäre überhaupt
lineshops für das gleiso wichtig sei.
Verlockend, heilsam, giftig? Das Internet bietet unendche Produkt einen bis
In der Tat ist es bequem,
liche Möglichkeiten zur globalen Kommunikation und
Information, aber auch zur Überwachung. Wie bewegen
zu 166 Prozent höheren
die kostenlosen Dienste,
wir uns im Netz, welche Spuren hinterlassen wir dabei?
Preis an. Die Liste ließe
die Facebook, Google
Lesen Sie weitere Artikel zum Thema auch in:
sich weiter fortsetzen
und Co. uns so freundwww.trailer-ruhr.de
www.engels-kultur.de
und zeigt, wie groß der
lich zur Verfügung stelEinfluss von Big Data
len, einfach zu nutzen.
bereits ist – gerade weil
Ohne ständig darüber
nachzudenken, ob und wie die preisgegebenen Da- man nichts zu verbergen hat. Die entscheidenden
ten verwendet werden. Sollen sie doch ruhig wis- Fragen lauten daher: Stört mich das? Und wenn ja:
sen, wo ich mich aufhalte, mit wem ich befreundet Was kann ich dagegen tun?
bin und welche Hobbys ich habe. So spannend ist Dass die Datensammlung und -auswertung in
nächster Zeit politisch beschränkt wird, ist undas nicht. Oder?
Doch. Es ist sogar sehr spannend. Unternehmen, die wahrscheinlich. Die Vorratsdatenspeicherung soll in
auf Daten von möglichst vielen Menschen zugrei- Deutschland wieder eingeführt werden. Ob die verfen können, haben einen Wettbewerbsvorteil. Eine dachtsunabhängige Speicherung von VerbindungsStudie, die im Auftrag der österreichischen Bun- daten allerdings bei der Verbrechensbekämpfung
deskammer vom Forschungsinstitut CrackedLabs hilft, ist fraglich. Daher sind neben Datenschützern
durchgeführt wurde, hat im November 2014 veröf- auch viele Bürger skeptisch. In einer Umfrage beim
fentlicht, wie persönliche Daten bereits kommerziell Kölner Projekt „Supernerds“, das sich im Mai 2015
genutzt werden. So lassen Facebook-Likes genaue mit dem Einfluss von Big Data auf das alltägliche
Rückschlüsse auf Herkunft, Religion, Alkoholkon- Leben beschäftigte, gaben 97 Prozent der Befragten
sum, politische oder sexuelle Orientierung zu. Die an, ihre persönlichen Daten nicht für mehr SicherHäufigkeit und Länge von Telefonaten können in heit preisgeben zu wollen.
Charaktereigenschaften umgerechnet werden. Und Dennoch sind die meisten von uns im Alltag sehr
je nachdem, wie schnell und in welchem Rhythmus freigiebig. In Mails verschicken wir Rechnungen
jemand tippt, kann man erkennen, ob die Person und persönlichste Gedanken, die wir niemals auf
gerade nervös, traurig, müde oder zuversichtlich ist. eine Postkarte schreiben würden, obwohl eine Mail
Diese und weitere Erkenntnisse lassen sich zu einem ähnlich öffentlich durchs Netz geschickt wird. Vom
persönlichen Profil verknüpfen und kommerziell Smartphone lassen wir ein Bewegungsprofil erstelverwerten. So fließen bei manchen Unternehmen len, das nicht nur permanent aufzeichnet, wo wir
die Informationen aus sozialen Netzwerken in die uns aufhalten, sondern auch sehr verlässliche Hoch-
DIGITALIS
5
rechnungen zulässt, wo wir nächste Woche wann
sein werden. Und durch unser Verhalten in sozialen
Netzwerken weiß der Werbepartner vermutlich früher, dass wir schwanger sind, als die beste Freundin.
Die Zuschauer bei den „Supernerds“ haben durch
interaktive Aktionen am eigenen Leib erfahren,
was es bedeutet, unter ständiger Beobachtung zu
stehen. Die meisten von uns tun das zwar auch –
merken aber nicht viel davon. Wer sich jedoch bewusst macht, was in der digitalen Welt passiert,
stellt schnell fest: Der Gedanke, dass mir ständig
jemand über die Schulter schaut, meine Aktivitäten
aufzeichnet und daraus Entscheidungen für mein
Leben ableitet, ist unangenehm. Vor allem wenn
der Blick weder Ausnahmen noch Ironie oder Humor
kennt.
Möglichkeiten des Gegensteuerns gibt es viele.
Manche sind nicht einmal umständlich. Einige kosten etwas mehr Zeit oder Geld. Auf längere Sicht
betrachtet sind sie aber wahrscheinlich die günstigere Variante, da es kaum etwas Wertvolleres in
unserem bequemen demokratischen Leben gibt als
unsere Persönlichkeitsrechte.
Edward Snowden hat seinen Job, seine Freiheit und
das Leben mit seinen Liebsten aufs Spiel gesetzt, um
die Welt über die Machenschaften der US-Geheimdienste aufzuklären. Er wusste, was ihm blüht und
hat es aus Überzeugung trotzdem getan. Wir wissen
nun, dass die Welt, in der wir leben, nicht so frei ist
wie wir lange dachten. Doch zumindest in Deutschland ist sie demokratisch genug, dass jede/r Einzelne
etwas dagegen tun kann. Wenn es uns nicht zu aufwendig erscheint.
MARINA ENGLER
Aktiv im Thema
crackedlabs.org | Österreichisches Institut, das zur Verwertung
persönlicher Daten forscht
www.supernerds.tv | Kölner Projekt „Supernerds“
www.bpb.de/dialog/netzdebatte/202219/vorratsdatenspeicherung | Debattenportal der bpb zur VDS
Thema
„Persönlichkeitsrechte der Netzbürger schützen“
Binärcodes statt Individuen, Foto: Jan Schliecker
Falk Garbsch vom Chaos Computer Club über Rechte und Pflichten von Usern
choices: Herr Garbsch, welche Risiken für eine
lebenswerte Gesellschaft sehen Sie im Internet?
Die Politik hat in unserer digitalen Gesellschaft
die Aufgabe, die notwendige Medienkompetenz
der Bürger aufzubauen. Bisher sieht man bei uns
Falk Garbsch: Das Netz ist Teil unserer Gesell- zu wenig systematische Anstrengungen in diese
schaft und muss zwingend verfügbar sein. Heutzu- Richtung. Die Lehrer müssten sehr viel besser
tage spielt sich einfach alles im Netz ab. Das birgt ausgebildet sein, um diese Wissensvermittlung
das Risiko der flächendeckenden Überwachung. leisten zu können. Das bedeutet aber auch, dass
Das Netz macht es leicht, Menzunächst einmal die Lehrenden
schen zu bespitzeln. Mit steian den Universitäten fit sein
„Datenleitungen müssen Teil
gendem Bewusstsein für diese
müssten. Wenn wir heute ander staatlichen GrundversorMöglichkeiten, sehen wir auch
fangen, Medienkompetenz in
gung werden“
die Gefahr, dass die Nutzer sich
die Ausbildung zu integrieren,
bei ihren Aktivitäten im Internet gedanklich ein- können wir erst in rund 30 Jahren damit rechschränken und sich eben nicht mehr frei bewegen, nen, dass Schüler mit ausreichender Medienkomes könnte ja überwacht und ausgewertet werden. petenz die Schule verlassen. Wir können es uns
Wenn es zum Beispiel heute eine Stasi geben wür- aber nicht leisten, das Thema auf die lange Bank
de, wäre es ein großes Problem. Sollte politisch zu schieben.
irgendwo in Europa die Radikalisierung mehr- Daneben muss der Staat für die Infrastruktur
heitsfähig werden, denken Sie zum Beispiel an den sorgen, Datenleitungen müssen Teil der GrundFront National in Frankreich, hätte diese Regierung versorgung werden, wie Wasser- oder Stromleiperfekte Überwachungsmethoden.
tungen. Die standardmäßige 2Mbit-Übertragung
ist zu klein für heutige Anforderungen. Hier gibt
Das Thema Vorratsdatenspeicherung beschäf- es auch noch viel zu tun.
tigt uns schon lange. Was genau spricht aus Darüber hinaus ist der Staat auch in der Pflicht,
CCC-Sicht dagegen?
die Persönlichkeitsrechte der Netzbürger zu
schützen und entsprechende Gesetze zu erlassen.
Gegen die Vorratsdatenspeicherung spricht vor Dass dies auch im internationalen Datenverkehr
allem, dass hier Verbindungsdaten anlassunab- möglich ist, zeigt die Entscheidung, dass Perhängig und ohne Anfangsverdacht gesammelt sonen das Ausblenden von Google-Ergebnissen
werden. Das ist ein unzulässiger und unverhält- jetzt beantragen können.
nismäßiger Eingriff in die Privatsphäre. Dieser ist
natürlich abzuwägen gegen das Bedürfnis nach Wie kann sich denn ein Netzbürger selbst geSicherheit und Unversehrtheit. Aber genau hier gen Datenmissbrauch schützen?
lässt sich feststellen, dass die Vorratsdatenspeicherung, die in anderen europäischen Ländern Dazu gehört erst einmal ein gesellschaftlicher
schon lange praktiziert wird, überhaupt nicht Diskurs darüber, welche Rechte der Einzelne im
dazu taugt, gegen Terrorismus oder organisierte Netz haben muss, wie weit die Intimsphäre gehen
Kriminalität vorzugehen. Gefasst werden Laden- soll, wie wir das Verhältnis von Sicherheit und
diebe und Kleinkriminelle und dies halten wir in Freiheit ausbalancieren wollen. Und die Netzbürder Abwägung gegen die Bürgerrechte für unver- ger sollten ihre Forderungen an die Politik formuhältnismäßig. Oder denken Sie an den Anschlag lieren und ihr Recht auf Schutz einfordern. Das
auf Charlie Hebdo, der nicht verhindert werden passiert bisher zu wenig. Nur über technische Lökonnte trotz der in Frankreich erlaubten Vorrats- sungen sprechen greift zu kurz. Dennoch sollten
datenspeicherung. Wir diskutieren gerade, was wir die Möglichkeiten nutzen, die uns zur Verdie Geheimdienste tun. Diese großen Mengen fügung stehen: zum Beispiel die Daten zu vergesammelter Daten würden ihnen perfekt in die schlüsseln. Die meisten Betriebssysteme bieten
Karten spielen. Ich finde es befremdlich, dass die heutzutage die Funktion an, die Festplatte zu
Politiker dies nicht wahrhaben wollen. Es scheint verschlüsseln, auch E-Mails können verschlüsselt
werden. Die Handhabung dieser Mechanismen
hier keine Lernkurve zu geben.
wird immer einfacher. Wir Nutzer müssen uns nur
Welche Aufgabe hat die Politik in der digitalen angewöhnen, dies zu tun. Und dazu müssen wir
die Gefahren des Datenklaus kennen und ernst
Gesellschaft?
6
nehmen. Sofortnachrichtendienste wie WhatsApp sind Datenschützern schon lange ein Dorn
im Auge, weil sie zum Beispiel die Telefonbücher
der Mitglieder runterladen und damit auch Daten
von Menschen weitergegeben werden, die dies
nicht erlaubt haben und eventuell noch nicht
einmal selbst den Dienst nutzen. In sozialen
Netzwerken sollte man, wenn man sie denn nutzen will, die Richtlinie der Datensparsamkeit einhalten, wenig hochladen, nicht alles ablegen. Die
sozialen Netzwerke möglichst nicht mobil benutzen, die Apps sammeln gegenüber den DesktopVersionen viele zusätzliche Daten, ermöglichen
zum Beispiel das Bewegungstracking. Der Trend
unter Jugendlichen geht übrigens weg von einigen großen Networks wie Facebook.
Welche Folgen habe ich denn zu befürchten,
wenn ich sorglos überall Daten hinterlasse?
Unternehmen handeln damit, verkaufen Persönlichkeitsprofile für die Werbung. Das mag den einen oder die andere nicht so stören. Aber natürlich sind auch der kriminellen Nutzung Tür und
Tor geöffnet, mit nur sehr wenigen Daten, können Kriminelle auf meine Kosten einkaufen oder
mit meiner Identität Dinge bei ebay verkaufen.
Wer viele Daten sammelt, kann teilweise sogar
Rückschlüsse auf Unterbewusstes ziehen und damit Menschen erpressen oder manipulieren.
Letztlich ist Wissen Macht und mit den großen
Datensammlungen, zum Beispiel auch der Geheimdienste, entstehen riesige Machtmonopole,
die leicht in falsche Hände geraten können. Das
müssen wir dringend verhindern. Die Politik ist
hier gefragt, es muss sich aber auch jeder Einzelne um sich und seine Daten kümmern.
INTERVIEW: KIRSTEN JANTKE
ZUR PERSON
Falk Garbsch (30) ist studierter
Informatiker und Softwareentwickler. Der Sprecher des CCC
lebt in Hannover.
Foto: privat
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Innovation
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20
15
Elektro-Autos sind inzwischen in der Lage, auch verkaufsmäßig einen Sprung zu machen. Doch den Händlern fehlt oft noch die Energie, Foto: Tom Jost
Die Autozukunft gibt’s nur unter der Ladentheke
Angebot und Preise stimmen allmählich: Aber die Händler der Elektro-Modelle zeigen sich seltsam lethargisch
Nun wird sich die Bundesregierung also „Mühe
geben“. Elektromobilität ist der gern postulierte
Zukunftsmarkt der deutschen Automobilhersteller – und auf diesem mit einiger Signalwirkung
vorn mitzufahren das erklärte Ziel von Kanzlerin
und Wirtschaftsminister. Bloß scheuen sich beide,
konkrete Maßnahmen zur Verkaufsförderung einzuleiten. Merkels „Mühe geben“ bedeutet lediglich,
man wolle die entsprechenden Instrumente der
anderen Länder studieren und möglichst in diesem
Jahr eine Antwort formulieren. So hat man’s Mitte Juni erklärt auf der Berliner ElektromobilitätsKonferenz.
Kein Wunder also, wenn das regierungsamtliche
„Abwarten, Beobachten, Antworten“ auch den
Autohändler vor Ort kaum zu übermäßiger Akti-
Bei entsprechender Präsentation ziehen E-Mobile mittlerweile
einige Aufmerksamkeit, Foto: Tom Jost
vität verleitet, seine heute schon vorhandenen
Elektroantriebs-Modelle mal endlich in den Markt
zu drücken. Eine hervorragende Gelegenheit dafür
wären Aktionswochenenden im sogenannten „Auto-Frühling“: entweder auf dem Betriebsgelände
oder – noch besser – im öffentlichen Raum. Dort,
wo sich die Leute sowieso tummeln. choices hat
sich zwei solcher Veranstaltungen angesehen: im
Ruhrgebiet und in Köln-Porz. Und stieß auf Lethargie und Ideenlosigkeit.
Zugegeben: Die Porzer Fußgängerzone ist nicht die
größte Einkaufsmeile der Stadt. S-förmig winden
sich die Josef- und Hermannstraße in Richtung
Bahnhof. Immerhin Platz genug für fünf Autohändler, dort das Beste und Interessanteste aus
den von ihnen vertretenen acht Marken vorzustellen. Knapp 60 Neufahrzeuge haben sie denn
auch mitgebracht – darunter einen Elektro-Pkw
und drei Hybride. Die Mercedes-Niederlassung
protzt mit tiefliegenden Sport-Karossen, aber vom
elektrifizierten Smart oder der lautlosen B-Klasse
ist nichts zu sehen. Der Fiat-Händler verweist auf
den misslichen Umstand, gar keinen E-Pkw im Programm zu haben. Stimmt, aber der Hochdachkombi Doblo mit Akkupack wäre für Kleingewerbetreibende vielleicht auch interessant gewesen. Beim
Citroen-Stand fehlt der C-Zero. Die zugkräftigen
heimischen Marken BMW, Opel, Ford und VW
glänzen mit völliger Abwesenheit. Dabei hätten sie
mit E-up! und Strom-Golf, Elektro-Focus oder Ampera einiges zu zeigen gehabt – von i3 und i8 gar
nicht erst zu reden. „Die kommen schon seit Jahren
nicht mehr“, grummelt einer der Aussteller.
Das ähnelt stark der Situation, die wir kurz zuvor
in Gelsenkirchen vorfanden. Dort waren insgesamt 95 neue Autos aufgebaut, unter ihnen vier
vollwertige Stromer und drei Hybride. Auch hier
hielten einige Markenhändler ihren Auftritt für
überflüssig. Der VW-Platzhalter stellte zwar zwölf
verschiedene Typen zur Schau – sparte sich aber
die Stromer-Show. „Wie kann das sein“, fragt man
den Verkaufsberater, worauf der lapidar feststellt,
dass es sich um eine gute Frage handele. Am FordPavillon hieß die verschämte Entschuldigung, dass
„das Interesse der Kundschaft nicht so riesig sei“.
Soll wohl so sein, denkt man sich, wenn Elektromobile, also: die Zukunft der Mobilität, quasi nur
unter der Ladentheke feilgehalten werden. Letzte
Frage: „Kann es sein, dass Gelsenkirchen wie Porz
einfach nur schlechte Orte für die richtige Idee
7
sind?“ Nee, sagt der Mercedes-Mann, in der Kölner
Innenstadt sähe das auch nicht anders aus.
Auf der Suche nach den wahren Motiven für die
vorherrschende Lustlosigkeit stößt man schnell auf
ein Bündel – manchmal sogar triftiger – Gründe.
Ohne Anschub durch politisch gewollte Kaufanreize wird sich kein Boom wie etwa in Norwegen
auslösen lassen, wo jetzt jede fünfte Neuzulassung
einen Elektromotor hat. „Die Regierung unterstützt
das offiziell“, sagt der Citroen-Repräsentant, „aber
dann wird doch die Handbremse angezogen. Denn
der Staat würde eine Menge Mineralölsteuer verlieren, wenn die Leute auf Stromer umsteigen.“
Richtig ist aber auch, dass Autokonzerne ihre
Strommobile zwar für das Senken der CO2-Bilanz
im Flottenmix brauchen, doch mit PS-starken Limousinen und SUV noch jahrelang deutlich besser verdienen. Und schließlich müssen die Händler einige Vorleistungen stemmen: Es gilt, neben
dem Platz im Showroom auch neue WerkstattKapazitäten und geschultes Personal vorzufinanzieren. So kommt es, dass der BMW-Händler Ahag
lediglich an einem von neun Standorten zwischen
Witten und Gronau seine i3- und i8-Modelle zeigt.
Wären die Anschaffungskosten der Haupthinderungsgrund, dürfte Tesla eigentlich kein einziges
Fahrzeug verkaufen. Ohnehin verliert dieses Argument gerade gewaltig an Kraft: Mitsubishis „Electric Vehicle“ (früher „iMieV“) kostet neu längst
nicht mehr die früheren 29.500 Euro, wird als Vorführwagen mit 1500 Kilometern sogar schon für
18.890 Euro angeboten. „Solche Suche können Sie
sich bei uns sparen“, sagt schließlich ein RenaultHändler: „Den Zoe kann ich Ihnen neu für 17.000
Euro plus Batterieleasing hinstellen.“ Zusätzlich
gibt es rund 600 Euro Steuerersparnis, manchmal
auch Förderung vom Stromversorger (in Gelsenkirchen aktuell 500 Euro).
Summasummarum: Eigentlich könnten Elektroautos, so wie die längst zum Schlager aufgestiegenen Elektrofahrräder, auch ohne die zögerliche
Kanzlerin einen guten Sprung nach vorn machen.
Es würde aber bedingen, dass man endlich auch
offensiv darüber redet. Nicht bloß verschämt hinter der Ladentheke.
TOM JOST

Schon mal E-Mobil gefahren?
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
13. August bis 25. Oktober 2015
der vorname
ANJA KRUSE, PASCAL BREUER
SEBASTIAN GODER, JANINA ISABELL BATOLY
WERNER TRITZSCHLER
Komödie von Alexandre de la Patellière und
Matthieu Delaporte | Regie: René Heinersdorff
www.theater-am-dom.de
guter abend.
Theater am Dom, Glockengasse 11, Opern Passagen, Kasse: 0221-2580153/54
PREMIERE
30 08
OPERNHAUS
AUGUST 2015
FR 07.
SA 08. 2000 BIN NEBENAN
2000 BIN NEBENAN
FR 14.
2000 TREIBSANDKASTEN
SA 15.
2000 TREIBSANDKASTEN
DO 20.
2000 TREIBSANDKASTEN
SA 22.
2000 BIN NEBENAN
DO 27.
2000 TREIBSANDKASTEN
FR 28.
2000 TREIBSANDKASTEN
SA 29.
2000 BIN NEBENAN
HORROR
LADEN
DER KLEINE
2000 BIN NEBENAN
DO 13.
Mathias Schlung
Bettina Mönch
DO 06. 2000 TREIBSANDKASTEN
LITTLE SHOP OF HORRORS
WWW.FWT-KOELN.DE
Fiona Metscher in BIN NEBENAN
Foto: ©MEYER ORIGINALS
Michael Schanze
Hans-Werner Olm
ALAN MENKEN
NACH DEM GLEICHNAMIGEN FILM VON
ROGER CORMAN
Dennis LeGree
Reginald Jennings
Weitere Termine
3., 20., 26. Sept. | 16., 31. Okt. | 14. Nov. |
16., 31. Dez. | 7., 10.Jan. | 16., 19. März | 1. Mai
INFOS + TICKETS UNTER WWW.THEATER-BONN.DE ODER UNTER 0228 / 77 80 08 UND 77 80 22
8
Musical in NRW
Tanz in NRW
Isabell Allendes „Zorro“ in Tecklenburg, Foto: Lothar Dreseler
„Folk-s“ von Alessandro Sciarroni, Foto: Andrea Macchia
Broadway unterm Sternenhimmel
Die Freude am „Besseren Scheitern“
Von Rolf-Ruediger Hamacher
Pauschalreisen in die Musical-Hochburgen der Republik haben seit dem Siegeszug der Event-Musicals von Andrew Lloyd Webber und seiner Epigonen
Hochsaison. Ob man nun den „König der Löwen“ in Hamburg besucht, in Berlin
„Hinterm Horizont“ auf Udo Lindenberg trifft, in Stuttgart ins „Chicago“ der
30er Jahre eintaucht oder in Bochum in den „Starlight Express“ steigt. Umso
verwunderlicher, dass noch keiner auf die Idee gekommen ist, die Mobilität
des Musical-Völkchens in den Sommermonaten auszunutzen, wo zahlreiche
Freiluftbühnen Produktionen anbieten, die die Reise wert sind. Zumal man dazu
noch reizvolle Landschaften und beschauliche Orte kennenlernen kann: eine
wunderbare Kombination aus Kultur und Erholung.
Von Thomas Linden
Mit Investitionen schafft man Vertrauen. Eine Erkenntnis, die auch in der Welt
der Künste ihre Gültigkeit besitzt. Über zwei Jahre hinweg bietet das Tanzhaus
NRW drei Choreografen als sogenannten Factory Artists eine Heimat in Düsseldorf. „Wir haben sie aufgefordert, mit
ihrer Arbeit ins Risiko zu gehen, sich zu
„Ein Füllhorn zeittrauen, einmal alles das auszuprobieren, genössischen Tanzes wird sich
in Düsseldorf ergießen“
was ihnen sonst Schwindel verursachen
würde“, erklärt Bettina Masuch, die Intendantin des Tanzhauses. Jenseits des „Großkampfprinzips“ möchte sie mit
dem Bekenntnis zu den Künstlerpersönlichkeiten der beiden Deutschen Sebastian Matthias, Alexandra Waierstall und dem Belgier Jan Martens zu anderen
ästhetischen Ergebnissen kommen.
Open-Air-Saison der Musicals
Tanzhaus NRW knüpft Dialoge zwischen Profis und Amateuren
Wie wär es also mit einem Wochenendtrip ins (erweitere) Münsterland? Dort
sind in Coesfeld und in Georgsmarienhütte gleich zwei deutsche Open-AirPremieren am Start. Hinzu kommt in Tecklenburg mit dem von Ulrich Wiggers
inszenierten „Zorro“ eine „echte“ deutsche Erstaufführung.
Das Musical brachte es bei seiner Welturaufführung 2008 im Londoner Westend auf respektable neun Monate Laufzeit. „Zorro“, das auf einem Roman von
Isabel Allende basiert, erzählt die Geschichte der einst unzertrennlichen Brüder
Diego und Ramon. Nach dem Studium trennen sich ihre Wege. Ramon wird
Militärkommandant in Südkalifornien und Diego zum Mann mit der Maske, der
für die Freiheit und gegen Ramon kämpft. Und wie es sich für ein „anständiges“
Musical gehört, darf eine berührende Liebesgeschichte nicht fehlen. Untermalt
wird das Ganze von Hits der Gipsy Kings, rasanten Degenkämpfen und einer
fetzigen Choreografie (Kati Heidebrecht).
Apropos Choreografie: Mit „Wie man was wird im Leben, ohne sich anzustrengen“ feierte Bob Fosse 1961 seine Broadway-Premiere als Choreograf und kreierte dabei seinen unverwechselbaren Tanzstil. Das hierzulande leider selten gespielte Musical von Frank Loesser (u.a. „Guys and Dolls“),‘
ist aktueller denn je: Ein Fensterputzer steigt bis zum Aufsichtsratsvorsitzenden eines Industrieunternehmens auf. Bezeichnenderweise wurde die Verfilmung (1967) der Tempo- und gagreichen Persiflage eines skrupellosen Erfolgsmenschen hierzulande nicht als Musical, sondern als Boulevard-Komödie in die
Kinos gebracht: Man schnitt einfach alle Songs heraus! Auf der Waldbühne
Kloster Oesede kann man sie nun hören, Welt-Hits wie „I
Believe in You“, das auch zum Repertoire von Frank Sinatra
gehörte.
Mit „The Addams Family“ (Musik/Songtexte: Andrew Lippa,
Buch: Marshall Brickmann & Rick Elice) wagt sich die Freilichtbühne Coesfeld an die seit Jahrzehnten aus Comic und
TV populären Figuren, die alle Normen des bürgerlichen Familienidylls auf den Kopf stellen. Wegen seines schwarzen
Rolf-R. Hamacher
Hochschuldozent
Humors nicht gerade die ideale Familienunterhaltung, aber
und Beirat des Filmein herrliches Vergnügen für Jugendliche und Erwachsene.
kritikerverbandes
„Zorro“ | bis 21.8. | Tecklenburg | www.buehne-tecklenburg.de
„Wie man was wird im Leben…“ | bis 5.9. | Georgsmarienhütte
www.waldbuehne-kloster-oesede.de
„The Addams Family“ | bis 5.9. | Coesfeld | www.freilichtbuehne-coesfeld.de
9
Erreicht hat sie schon einmal eine starke Identifikation der drei mit dem Tanzhaus und zugleich eröffnet der Blick von außen auch neue Perspektiven auf
Düsseldorf. So wird der Berliner Choreograf Sebastian Matthias in einem „groove space“ die besondere urbane Stimmung aufnehmen. Eine Art Gefühlsporträt, das im Zusammenspiel mit Tänzern, einem Chor und dem Düsseldorfer
Publikum entsteht. Mit Geisterstädten beschäftigt sich Alexandra Waierstall in
ihrer Produktion „A City Seeking its Bodies“, die gemeinsam mit dem Pianisten
Hauschka, der bildenden Künstlerin Marianna Christofides, einem Streichquartett und den Tänzern entsteht. Lokale Anbindung mit internationalem Horizont
nennt Bettina Masuch ihren Zuschnitt für das Haus, der sich etwa in den Arbeiten realisiert, die der Jan Martens mit Tanzamateuren veranstaltet.
Zur Eröffnung am 29. August stellt Martens „The Common People“ vor. Dazu
lädt er Düsseldorfer Bürger zu einer Serie von Blind Dates ein. Zwei Menschen
mit unterschiedlichen Professionen zeigen in Duetten ihre Interpretation von
Begriffen wie Annäherung oder Vertrauen. 24 Duette werden entstehen. Die
Spannung zwischen Region und großer weiter Welt wird sich durch die gesamte Spielzeit ziehen. Mit einen Feuerwerk internationaler Produktionen sorgt
man in Düsseldorf gleich für Schlagzeilen. Jérome Bel, einer der großen Choreografen Europas serviert die „Gala“ am 27. August. Auch er sucht in dieser Produktion das Zusammenspiel von Profis mit Amateuren, um uns alle in Formen
eines „Besseren Scheiterns“ zu einzuüben.
Eine andere Konstante der Spielzeit ist die Begegnung mit dem vermeintlich
Fremden. Alessandro Sciarroni zeigt in „Folk-s, will you still love me tomorrow?“, dass der Tiroler Schuhplattler ein Volkstanz ist, der viel mit dem Modernen Tanz gemein hat. Sciarroni versteht sich halt auf
die ironische Variante der Tradition. Die Brasilianerin Lia
Rodrigues bringt mit „Pindorama“ – dem Namen der eingeborenen für Brasilien – eine Choreografie mit elf nackten
Tänzern auf die Bühne des Tanzhauses und erzählt von der
Entstehung ihres Heimatlandes. Im Übrigen darf man sich
auf interessante Namen wie Raimund Hoghe, Silke Z., Fabien Prioville, Lili M. Rampre, Sidi Larbi Cherkaoui, Christian
Thomas Linden
Journalist und Jurymit- Rizzo oder Laurent Chétouane freuen. Ein Füllhorn zeitgeglied des Kölner Kinderu. Jugendtheaterpreises nössischen Tanzes wird sich in Düsseldorf ergießen.
Komikzentrum Köln-Bonn
+
Kabarett
KINDERTHEATER
Sa. 29.8. PREMIERE: KUCKUCKSEI
So 30.8. von Manuel Moser
1.–3.9. & Ensemble
(6+)
Fr. 11.9. HASENLAND
(8+)
Sa. 12.9. von Reihaneh Y. Dizaji
So.20.9. FESTIVAL
–Fr. 25.9. SPIELARTEN 2015
JUNGES THEATER
So. 6.9. TAKSI TO ISTANBUL(10+)
8.–10.9. TIGERMILCH
(15+)
KABARETT & CO.
Do. 13.8. VOLKER PISPERS
Sa.22.8. SPRINGMAUS
Mi. 26.8. JOCHEN
Do. 27.8. MALMSHEIMER
Fr. 28.8. THOMAS REIS
Sa.29.8. BARBARA RUSCHER
Di. 1.9. MAX GOLDT
Mi. 2.9. ROLF MILLER
Do. 3.9. FRANK GOOSEN
Fr. 4.9. HG BUTZKO
4.+5.9. HORST SCHROTH
Sa. 5.9. BILL MOCKRIDGE
Di. 8.9. JÜRGEN BECKER
Mi. 9.9. LARS REICHOW
Do. 10.9. THE ROAD IN CONCERT
Fr. 11.9. HORST EVERS
Di. 15.9. HAGEN RETHER
Mi. 16.9. ALFRED DORFER
Do. 17.9. ZUCKERFEST F. DIABETIKER
18./19.9. WILFRIED SCHMICKLER
Sa. 19.9. SIMON & JAN
Fr. 25.9. RICHARD ROGLER
Sa.26.9. MARK BRITTON
Sa.26.9. DIE FEISTEN
Di. 29.9. ÖZCAN COSAR
Mi. 30.9. KÖSTER/ HOCKER
15.-31.10. KÖLN COMEDY FESTIVAL
25 JAHRE
SCHAUSPIELTRAINING
Sa. 12.9. WIR FEIERN!
Vondelstr. 4–8, 50677 Köln
0221 888 77 222
www.comedia-koeln.de
Comedy
Musik
A Cappella
Lesungen
Theater
Tanznächte
Das neue
Varietéspektakel
»Einmal um die Welt«
11.–22.8.20 Uhr (16.8.: 17 Uhr)
Simon & Jan
& Lieblingsliedermacher: PanneBierhorst,
20 Uhr
Positano, Andi Rüttger u.a.
13.8.
Suchtpotenzial
Füenf
27.8.2020Uhr
Uhr
4.11.
100%
Phase Alko-Pop.
6 l A Cappella
Christoph Brüske
Generation Gaga
27.8.CASINO
Sprachjongleur erster Güte: Jochen Malmsheimer, Foto: Presse
Eiserne Lady versus Sprachmagier
Barbara Kuster und Jochen Malmsheimer machen staunen
Einen guten Gag zu schreiben und ihn auch noch so zu präsentieren, dass er
funktioniert, ist Arbeit, harte Arbeit. Und erfordert jede Menge Erfindungskraft.
Dass Lachen ansteckend ist, wissen nicht nur Lachgurus. Wem ein pfiffiger
Joke gelingt, muss selbst darüber kichern. Noch besser, wenn der Spaßmacher
– resp. die Spaßmacherin – das Publikum darüber hinaus auch zum Staunen
bringt. Wie Barbara Kuster, die ihre Zuschauer spielend und singend an die
Hand nimmt und es in Welten entführt, die man zuvor so noch nicht gesehen
hat. Oder haben Sie schon einmal auf Einladung des Bundespräsidenten hinter
die Kulissen von Schloss Bellevue geschaut?
Gudrun Höpker
Es könnte so schön sein 25.8.CASINO
Let´s Burlesque!
Evi & das Tier u.v.a.
29.8.20 Uhr
Tim FischerGeliebte Lieder
25jähriges Bühnenjubiläum
29.8.OPER
Anpfiff für Toleranz
KabarettBenefiz u.a.m.: Dave Davis, Fatih Çevikkollu,
19 Uhr
N. Tausendschön, N. Alich
30.8.
Jürgen Becker
Der Künstler ist anwesend 1.-3.9.
Matthias Jung
Der Urlaubschecker
3.9.20 Uhr CASINO
Johannes Flöck
Neues vom Altern
4.9.20 Uhr
Offene Bühne
RHEINLAND
5.9.20 Uhr
Klaus Kohler
Vorgespielte Höhepunkte
5.9.CASINO
Die Mondays
Weißt Du noch...? 6.9.20 Uhr
Barbara Ruscher
Special: Ein besonderer Abend 7.9.
Pantheon-Vorleser im WDR
Horst Evers & Gäste
Moritz Netenjakob u.a.
8.9.20 Uhr
Thamm & Heuser
Texte, Gedichte, Eskalationen
9.9.CASINO
Volkmar Staub
Ein Mund voll Staub
10.9.20 Uhr CASINO
Jean Faure & son Orchestre
L'Âge d'or
16.9.20 Uhr
Preußen am Rhein
Liebe Feinde! 200StJahreankowski
Martin der »MS Anja«
Pause & Sch
ur auf
mit Rainer urn
alistische iffto
eshaus"
kabarettistisch-jo ds ab Bonn "Anleger Bund
7.–31.8. aben
Partytermine: www.tanznacht.com
Info-Tel.: 0228-21 25 21
Tickets: www.bonnticket.de 0228-502010
www.koelnticket.de 0221-2801
Pantheon | Bundeskanzlerplatz | 53113 Bonn
Das lässt sich ändern, dank der zukünftigen Bundespräsidentin, der „eisernen
Lady“ alias Barbara Kuster, die am 14. August im Senftöpfchen-Theater zeigt,
was passiert, wenn eine Preußin das Ruder in die Hand nimmt. Die aus Potsdam
kommende Kabarettistin liefert nicht nur eine furiose Bestandsaufnahme der
deutschen Republik, sie zieht auch einen großen Bogen von ihrer zukünftigen
Mission als erste Bundespräsidentin bis hin zur Jubelhymne, in die alle einstimmen dürfen. Und sie demonstriert, in welcher Haltung man Paraden abnimmt
und rote Teppiche beschreitet. Das hat sie sich von ihrer fleißigen Assistentin
Shiva („mein ganzes Glück“) zeigen lassen. Sie beherrscht den perfekten Hüftschwung, rockt einen Wutbürger-Song („Die Gartenzwerge tragen jetzt Kalaschnikow“) und tritt als Fleisch gewordener Feuerlöscher in Aktion. Einer der
Höhepunkte des Abends besteht in der Intonation des Kinderliedes „Häschen
in der Grube“, dessen Hintersinn sie aufs Lustigste herausgearbeitet hat. Aber
hören – und sehen – Sie selbst.
Der Titel klingt kryptisch „Ermpftschnuggn trødå! – hinterm Staunen kauert
die Frappanz“ heißt der Abend mit Jochen Malmsheimer (am 25. August im
Bonner Pantheon), in dessen Verlauf der aus dem Ruhrgebiet kommende Kabarettist den Konzentrationspegel in Höhe treibt. „Flieg, Fisch, lies und gesunde“ das Programm, mit dem er am 26. und 27. in der Comedia auftritt.
Für beide Vorstellungen gilt: Um seine fein gedrechselten Sätze, die kulturkritischen Anspielungen und Verweise in ihrer vollen Schönheit genießen zu
können, braucht es die geballte Aufmerksamkeit. Malmsheimer, der seine Sätze
in einem Wahnsinns-Tempo herausschleudert, behauptet, das sei keine Kunst.
Widerspruch, Euer Ehren!
Der Mann weiß nämlich nicht nur eine ganze Menge über das Wesen der deutschen Sprache, er kann auch sagen, wo sie wohnt: In Mannheim. Dort kämpfen
die vom Aussterben bedrohten Worte ums Überleben. Oder er donnert einen
Psalm an die Hose über die Köpfe der Zuschauer hinweg – großes Theater. Auch
die Ode an die verwehten Tage, als das Fernsehen noch seinem Bildungsauftrag
nachkam, gleicht der Vorwegnahme des Jüngsten Gerichts. Selbst der Blick auf
die eigenen Wanderbewegungen, denen ein über 50-jähriges Mannsbild unterworfen ist, erweist sich als dramatisches Kunstwerk: Selten ist man einer derart
eleganten Beschreibung einschlägiger menschlicher Körperöffnungen begegnet. Und wohl noch nie hat jemand einen nachhaltigeren, politisch allerdings
nicht ganz einwandfreien Vorschlag zur Beseitigung der Nazis in deutschen
Landen gemacht. Schwört wie immer hoch und heilig die Ihnen stets ergebene
ANNE NÜME
www.pantheon.de
10
Oper in NRW
AUGUST 2015
FUSSPFLEGE DELUXE
Carolin Seeger und Christoph Schlewinski haben sich
gesucht und gefunden. Gemeinsam bringen sie ihre
verrücktesten Ideen auf die Bühne: Schauspielkunst,
urkomisch, jede Menge Humorpotential! Im August in
unserer Sommer-Reihe „gratis und nicht umsonst“!
mo. 17.08. bis do. 20.08.
Der feurige Engel als therapiebedürftige Wahnvorstellung, Foto: Hans Jörg Michel
Andere Zeiten, andere Sitten
SASCHA THAMM
Lesung ist ruhig und besinnlich? Falsch! Sie werde
Tränen lachen wenn sich Sascha Thamm Gedanken über
Schrottsammler, Talsperren, oder über so vermeintlich
harmlose Dinge wie Sylt- Aufkleber auf Heckklappen macht.
In unserer Sommer-Reihe „gratis und nicht umsonst“!
mo. 24.08. bis do. 27.08.
Immo Karaman inszeniert Prokofjews „Der feurige Engel“
sa.
Von Karsten Mark
Es mag nicht die gewichtigste (Doppel-)Rolle seiner Karriere sein, doch Sergej
Khomov wird sie sicher ebenso im Gedächtnis haften bleiben wie seinem Publikum in der Düsseldorfer Rheinoper. Denn der russische Tenor darf auf der
Opernbühne spielen, was man sonst nur
„Karaman ist etwas Herausaus blutrünstigen Horrorfilmen kennt:
ragendes gelungen, bei dem
Als irrer Doktor Agrippa sägt er einer
einfach alles zusammenpasst“
Leiche das Gehirn aus dem Schädel und
setzt als Mephisto in einer makaber überdrehten Varieté-Szene der SplatterParade noch die Krone auf: Dem Kellner, der ihm kein Fleisch zum Wein servieren mag, wird kurzerhand ein Arm abgesägt und durch den Wolf gedreht.
Es ist schon eine geballte Ladung schwarzen Humors, mit dem Regisseur Immo
Karaman seine Inszenierung von Sergej Prokofjews kurzem Fünfakter „Der feurige Engel“ würzt. Und in der Tat würdigt – im Gegensatz zum überaus lustvoll klingenden Bösewicht – nur ein kleiner Teil des Publikums diesen blutigen
Sarkasmus mit einem Lachen. Gefeiert wird die Produktion am Ende dennoch.
Sowohl szenisch als auch musikalisch ist der Rheinoper mit der letzten Premiere vor der Sommerpause ein echter Coup geglückt.
Es sind nicht die Ingredienzien, die Karamans Inszenierung so fesselnd machen.
Eine Oper als Horrorfilm hat es durchaus schon öfter gegeben, Kunstblut ist
woanders gar viel exzessiver geflossen. Und die Verlegung einer reichlich krausen Handlung – wie jener von Waleri Brjussows historischem Roman, der dem
Komponisten zur Vorlage seines Librettos diente – in eine Nervenheilanstalt
ist in der Opernregie zurzeit gar der reinste Modetrend. Dennoch ist Karaman
etwas Herausragendes gelungen, bei dem einfach alles zusammenpasst – weil
er nah an der Musik inszeniert, auf seine Darsteller eingeht und nichts im luftleeren Raum erfindet. Aus einer reichlich abgedrehten Geschichte aus dem 16.
Jahrhundert um eine Frau namens Renata, die von einer Engelserscheinung in
ihrer Jugend besessen ist und einer vermeintlichen Reinkarnation dieses – auch
in sexueller Hinsicht – feurigen Engels hinterherjagt, wird so ein nachvollziehbares Seelendrama, dem es allerdings an keiner Stelle an wirkungsvoller äußerer Handlung fehlt.
Denn dass Renata mit solchen Hirngespinsten in der Psychiatrie gelandet ist,
ist aus heutiger Sicht – Karaman verlegt die Handlung ins frühe bis mittlere 20.
Jahrhundert – durchaus plausibel. Aus Ruprecht, dem jugendlichen Schwärmer,
macht Karaman einen Psychiater in mittleren Jahren, der seiner Patientin in
einer Amour fou verfällt, und schreibt Bariton Boris Statsenko damit eine passgenaue Rolle zu, die das langjährige Ensemblemitglied mit
äußerster Hingabe und großem Charisma ausfüllt.
Svetlana Sozdateleva hat die Renata bereits in Brüssel
und Berlin gesungen und gestaltet die Partie entsprechend
differenziert, sicher und strahlkräftig. Im Orchestergraben
entfesselt der junge Kapellmeister Wen-Pin Chien unterdessen eine aufregende emotionale Achterbahnfahrt
Karsten Mark
zwischen zarter Schwärmerei und schmerzhaft zerrender
Journalist mit Schwerpunkt (Musik-)Theater Angst. Großartig.
„Der feurige Engel“ | R: Immo Karaman | WA im Oktober | Deutsche Oper
am Rhein, Düsseldorf | 0211 892 52 11
11
01.
20.30: Manuel Wolff: Zehn Finger für ein Halleluja (Musik-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Cassy Carrington
mo. 03.
21.30: gratis und nicht umsonst: Lasse Samström (Comedy)
di.
04.
21.30: gratis und nicht umsonst: Lasse Samström (Comedy)
mi.
05.
21.30: gratis und nicht umsonst: Lasse Samström (Comedy)
do.
06.
21.30: gratis und nicht umsonst: Lasse Samström (Comedy)
fr.
07.
20.30: Hildegart Scholten: Grottenehrlich (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit den GoOld-Guys
sa.
08.
20.30: GoOld-Guys: respektlos altern (Trash-Kabarett)
mo. 10.
21.30: gratis und nicht umsonst: Matthias Seling (Comedy)
di.
11.
21.30: gratis und nicht umsonst: Matthias Seling (Comedy)
mi.
12.
21.30: gratis und nicht umsonst: Matthias Seling (Comedy)
do.
13.
21.30: gratis und nicht umsonst: Matthias Seling (Comedy)
fr.
14.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik – Sommerhaus Special (Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
sa.
15.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik – Improvisation mit allen Mitteln
(Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Simon Slomma
mo. 17.
21.30: gratis und nicht umsonst: Fußplege Deluxe (Comedy)
di.
18.
21.30: gratis und nicht umsonst: Fußplege Deluxe (Comedy)
mi.
19.
21.30: gratis und nicht umsonst: Fußplege Deluxe (Comedy)
do.
20.
21.30: gratis und nicht umsonst: Fußplege Deluxe (Comedy)
fr.
21.
20.30: Sylvia Brécko: Liebling, wie war ich? (Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Falk Schug
sa.
22.
20.30: Torsten Schlosser: Ich bin kurz davor, dieses Programm
abzubrechen (Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Falk Schug
mo. 24.
21.30: gratis und nicht umsonst: Sascha Thamm (Comedy)
di.
25.
21.30: gratis und nicht umsonst: Sascha Thamm (Comedy)
mi.
26.
21.30: gratis und nicht umsonst: Sascha Thamm (Comedy)
do.
27.
21.30: gratis und nicht umsonst: Sascha Thamm (Comedy)
fr.
28.
20.30: Silvia Doberenz: Erleuchtung für Anfänger (Kama-Kabarett)
22.00: Gratis-Comedy mit Steve Nobles
sa.
29.
20.30: Frizzles: Komik statt Plastik – Improvisation mit allen Mitteln
(Impro-Comedy)
22.00: Gratis-Comedy mit Steve Nobles
Ticket-Service: 0221 – 24 24 85
Roonstr. 78 – 50674 Köln
www.ateliertheater.de / Jetzt mit ONLINE-TICKETING!
Theater-Beginn 20.30 Uhr, Eintritt: EUR 18/13
Mo.–Sa. ab 18.00 Uhr
Das Freiluft-Festival
im Kölner Friedenspark
21. – 26. 08. 2015
Fr
Sa
So
So
Mo
Di
Mi
21.08.
22.08.
23.08.
23.08.
24.08.
25.08.
26.08.
20:30
21:00
16:00
20:30
20:30
20:30
20:30
Metropolis – Köln-Premiere!
Nosferatu
Heidi – für Kinder ab 6 Jahren
Der Brandner Kaspar
Die Nibelungen
Liebe
Metropolis
Kölner Friedenspark
Hans-Abraham-Ochs-Weg 1, 50678 Köln
Weitere Infos unter www.nntheater.de
DESIGN
21.8.: Carmela de Feo
Theater in NRW
„Black Bismarck revisted“ von andcompany&co., Foto: © MuTphoto/Barbara Braun
Subversive Aktivisten
NRW ist dreifach beim Doppelpass-Fonds vertreten
Von Hans-Christoph Zimmermann
Die Truppe andcompany&co. ist regelmäßig im Düsseldorfer Forum Freies
Theater zu Gast. Zuletzt mit ihren Produktionen „Black Bismarck revisted“
und „Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper“. Jetzt kommt die Gruppe im Rah- „Sehr schmutzig und sehr
men des Förderprogramms „Doppelpass“
wirkungsvoll“
der Bundeskulturstiftung gleich für zwei
Jahre in die Landeshauptstadt. Zusammen mit dem Jungen Schauspiel Düsseldorf, dem Kinder- und Jugendtheater des Schauspielhauses, gründet sie
eine Bürgerbühne für Staatenlose. Nicht-Bürger, Geflüchtete, Asylsuchende
und Undokumentierte sollen dabei ihre Erfahrungen auf der Bühne vorstellen,
die dann mit der Geschichte des deutschen Exils während der Nazizeit kurzgeschlossen werden sollen.
Mit dem 2011 ins Leben gerufenen Fonds Doppelpass setzt die Bundeskulturstiftung ihre Initiative fort, freie Gruppen mit festen Häusern in Kontakt und
zur Zusammenarbeit zu bringen. Ziel sind nicht nur mehr Auftrittsmöglichkeiten für die freie Szene oder die Nutzung der Infrastruktur der Stadttheater,
das Kernanliegen liegt in der gemeinsamen Erarbeitung einer künstlerischen
Produktion. Dafür finanziert die Bundeskulturstiftung eine zweijährige Residenz der Gruppe am jeweiligen Theater mit jeweils 150.000 Euro – wobei
aber nicht die Verpflichtung besteht, die Zeit durchgehend vor Ort zu sein.
2015 sind gleich drei Gruppen oder Häuser aus NRW dabei: Neben dem Jungen Schauspielhaus Düsseldorf wird das Bonner Tanzensemble CocoonDance
seine Zelte am Stadttheater Osnabrück aufschlagen. Auch sie widmen sich
dem Thema Flüchtlinge, allerdings hier mit Blick auf die Geschichte der Körper. Was hat sich an Kultur, an Erfahrung, an Herkunft in den Körper eingeschrieben? Was lässt sich in neuen Zusammenhängen überschreiben?
Und das Schauspiel Dortmund schließlich beherbergt eine der wahrscheinlich subversivsten Aktivisten-Truppen der deutschen Theaterlandschaft: Das
Peng! Collective aus Leipzig/Berlin. Sehr lustig zum Beispiel ihre Aktion, als
sie eine Live-Sendung des Esoterik-Senders AstroTV kaperten. Der Verdacht,
dass die selbsterklärten Eso-Spezialisten über teure Hotlines Anrufer abzocken, steht schon länger im Raum. Mit dem fiktiven „Astro-Clown“ Pjotr
Wasabi sind Peng! Collective in die Sendung marschiert, haben auf dem
Kopf des Moderators ein Ei aufgeschlagen und die Einstellung des Senders
vor laufender Kamera gefordert. Oder sie schickten einen fiktiven Wissenschaftler mit einer abstrusen Maschine zum „Shell Science Slam“ und inszenierten dort eine Öl-Katastrophe, indem sie den Raum
unter Wasser, bzw. unter Öl setzten. Sehr schmutzig
und sehr wirkungsvoll. In Dortmund wird das Kollektiv
gemeinsam mit dem Schauspiel die fiktive PR-Agentur
Die Populisten gründen. Sie soll die Möglichkeit von Aktionskunst im Stadtraum, im Netz oder im Theater zu
den Themen Rechtsradikalismus in Dortmund sowie der
nordrhein-westfälischen Waffenproduktion ausloten. Es
Hans-Christoph
Zimmermann
kann also keiner von der Borussenfront hinterher sagen,
Journalist und
Theaterkritiker
er hätte es nicht gewusst.
13
Stephan Masurs Varietéspektakel 2015 DI 14.7. – SA 8.8.
Einmal um die Welt Varieté
Atemberaubende Luftartistik, spektakuläre Jonglagen und tollkühne Akrobatik! Auch
dieses Jahr hat Stephan Masur Top-Artisten aus aller Herren Länder und Absolventen der
besten internationalen Zirkusschulen ausgewählt.
Konrad Beikircher
SO 9.8.
Als Strohhalme noch aus Stroh waren Kabarett & Lesung
Beikircher erzählt, singt und spielt aus seiner Kindheit in Südtirol. Eine Welt, die nicht nur heil
ist, sondern die auch zum Schreien komisch sein kann.
Jo van Nelsen Trio
.CORGPſGDGTKonzert
DO 13.8.
Barbara Kuster
Die Eiserne Lady Musik-Kabarett
FR 14.8.
Chanson meets Jazz! Der singende Conférencier Jo van Nelsen präsentiert die schönsten
Lieder aus seinem Varieté-Repertoire. Charmant moderiert begegnen klassische Autoren
neuen Liedermachern.
Die Kuster ist eine Naturgewalt, ausgestattet mit messerscharfem Verstand und von
überbordender moralischer Größe. Sie ist die „Eiserne Lady“, nach der sich unser
weichgespültes Land so sehnt!
Kai Spitzl
DO 20.8.
Ich sehe was, was du nicht bist! Politisches Kabarett
Passen Sie bloß auf - denn wie aus dem Nichts wechselt Spitzl jederzeit mit der Leichtigkeit
eines Doppelagenten die Seiten. Gerade noch über die Chinesen lustig gemacht, ist er auch
schon übergelaufen ins Land des Lächelns…
Carmela de Feo
Träume & Tabletten Comedy
FR 21.8.
„La Signora“ ist mal anrüchig und schlüpfrig, mal bezaubernd und engelslieb. Vor allem ist
der singende und tanzende Wirbelwind aber eines – ungeheuer komisch.
Anka Zink
Leben in vollen Zügen Kabarett
SA 22.8. + SO 23.8.
Als Kabarettistin permanent ‚on tour‘ ist sie Fachfrau für Reisen aller Art und zeigt
Möglichkeiten auf, wie man nahezu heil sogar dort ankommt, wo man auch hin wollte.
Alexandra Gauger
Spiel mir das Lied vom Glück Musik-Kabarett
DO 27.8.
Thekentratsch
Immer auf den letzten Drücker Musik-Kabarett
FR 28.8.
Viele unterschiedliche Töne hat das Glück, und eins ist sicher: Erstens kommt es anders und
zweitens weil man`s will! Alexandra Gauger singt, parodiert und erzählt von ihren Erfahrungen
als „moderne Frau“ und als Migrantin auf dem 2. Lebensweg.
Selbstironisch nehmen die Damen von Thekentratsch den immer hektischer werdenden
Alltagswahnsinn auf die Schippe.
Johannes Kirchberg
Wie früher. Nur besser. Musik-Kabarett
SA 29.8.
Benjamin Eisenberg
Im Visier Politisches Kabarett
SO 30.8.
Seine Lieder zielen fröhlich in die Mitte des Lebens. Recycelte Songs sind voll ausgereift
und die Texte stürzen sich weiter lustvoll von einer Lebenskrise in die nächste.
Freuen Sie sich auf eine aktuelle satirische Analyse des Zeitgeschehens, gespickt mit
Politikerparodien, und den VHS-Schnellkurs „Wie parodiert man korrekt Angela Merkel?“.
Außerdem im Programm:
MO 10.8. Konrad Beikircher; SA 15.8. + SO 16.8. Ferdinand Linzenich; DI 18.8.
+ MI 19.8. Pause & Alich; MO 24.8. – MI 26.8. Jürgen B. Hausmann
TICKETS: 02 21 - 258 10 58
(tgl. 16:00 – 20:00 h)
Große Neugasse 2–4 · 50667 Köln-Altstadt
Vorstellungsbeginn 20:15 h · So. 19:00 h
Jetzt auch online buchen unter: www.senftoepfchen-theater.de
Prolog
Theater-Termine Köln-Bonn
Theater-Kalender Köln-Bonn
Der kanadische Dramatiker Wajdi Mouawad, Foto: Jean-Louis Fernandez
Erfrorene Gefühle
Krieg und Gewalt auf den Bühnen im September
Brauchen wir Prophezeiungen, die uns vor Katastrophen warnen? In einer
Zeit, in der die Katastrophen Alltag sind? 1983 hat Christa Wolf ihre Erzählung „Kassandra“ gleichzeitig in der DDR und der BRD veröffentlicht. Wenn
das Bonner fringe ensemble um Regisseur Frank Heuel jetzt eine szenische
Umsetzung ankündigt, stellt sich die Frage nach der Aktualität. Wolf untersucht in ihrem Buch den Ursprung der Gewalt. Sie bedient sich dazu, wie
viele Schriftsteller der DDR vor ihr, des griechischen Mythos. Die trojanische
Seherin Kassandra hatte ihre Landsleute vor den Griechen und ihrem hölzernen, dem trojanischen Pferd gewarnt. Vergeblich. In der Stunde ihres
Todes hält Kassandra Rückschau auf die Ursachen von Krieg und Gewalt.
Es ist eine radikale Selbstbefragung, in der nicht nur das Freund-FeindSchema, die patriarchalische Macht, sondern die Götter gleich mit in den
kritischen Strudel geraten. Als Christa Wolf ihr Buch schrieb, wurden in der
BRD gemäß dem sogenannten NATO-Doppelbeschluss neue Raketen und
Marschflugkörper installiert. Dass sich an der Gewaltbereitschaft bis heute
kaum etwas geändert hat, macht ein aktuelles Panorama vom Ukraine-Konflikt über die Flüchtlingsdramen bis zum Krieg des IS klar. Vorhersagen muss
derzeit Gewaltexzesse also niemand, ihre selbstverständliche Wiederkehr
nagt allerdings an unserem vermeintlich aufgeklärten Bewusstsein.
Die weibliche Perspektive auf Krieg und die Erfahrung von Verbrechen und
Vertreibung spielt auch in Wajdi Mouawads Stück „Verbrennungen“ eine
Rolle, das das Kölner Theater im Bauturm zur Saisoneröffnung herausbringt.
Als die weibliche Hauptfigur Nawal im Alter von 65 Jahren in einem westlichen Land stirbt, gibt sie in ihrem Testament ihren beiden Kindern Simon
und Jeanne einen Auftrag: Sie sollen jeweils einen Brief an den tot geglaubten Vater und einen weiteren Sohn, von dessen Existenz die beiden bisher
nichts wussten, übergeben. Simon und Jeanne machen sich auf die Suche
und landen in einem vom Bürgerkrieg zerstörten Land im Nahen Osten. Sie
rekonstruieren Stück für Stück den Lebensweg ihrer Mutter. Im Alter von
14 Jahren wird Nawal von ihrer große Liebe schwanger, bringt ein Kind zur
Welt, das ihr weggenommen wird. Sie muss ihr Dorf verlassen. Später bringt
sie sich Lesen und Schreiben bei und kämpft während des Bürgerkriegs gegen die Militärregierung. Im Gefängnis wird sie gefoltert und vergewaltigt
und bringt die Zwillinge Simon und Jeanne zur Welt. Nach ihrer Freilassung
wandert sie mit ihnen in den Westen aus. Trotz der Sicherheit des Exils
verfällt Nawal zunehmend in Schweigen. In dieser Atmosphäre emotionaler
Kälte wachsen ihre Kinder auf, die nun die Gründe für das Verhalten ihrer
Mutter entdecken. Der frankokanadische Autor Wajdi Mouawad, dessen
Familie 1977 vor dem Bürgerkrieg im Libanon in den Westen geflohen ist,
schildert in seinem Stück die verheerenden Folgen von Gewalt und Krieg für
den Einzelnen, vor allem die Frauen. „Verbrennungen“ wird inszeniert von
Rüdiger Pape.
HANS-CHRISTOPH ZIMMERMANN
„Kassandra“ | R: Frank Heuel | fringe ensemble / Theater im Ballsaal, Bonn
Do 24.9.(P) 20 Uhr | 0228 79 79 01
„Verbrennungen“ | R: Rüdiger Pape | Theater im Bauturm | Sa 12.9.(P)
20 Uhr | 0221 52 42 42
ATELIER THEATER
0221 24 24 85, Beginn 20.30 Uhr
SENFTÖPFCHEN
0221 2 58 10 58, Beginn 20.15 Uhr
Manuel Wolff
Sa. 1.8.
Gratis-Comedy
Sa. 1.8., Fr. 7.8., Fr. 14.8., Sa. 15.8., Fr. 21.8., Sa.
22.8., Fr. 28.8., Sa. 29.8. je 22.00
Gratis und nicht umsonst – Das SommerSpecial
Mo. 3.8. bis Do. 6.8. (Lasse Samström), Mo.
10.8. bis Do. 13.8. (Matthias Seling), Mo. 17.8.
bis Do. 20.8. (Fußpflege Deluxe), Mo. 24.8. bis
Do. 27.8. (Sascha Thamm) je 21.30
Hildegart Scholten
Fr. 7.8.
GoOld-Guys
Sa. 8.8.
Frizzles
Fr. 14.8., Sa. 15.8., Sa. 29.8.
Sylvia Brécko
Fr. 21.8.
Torsten Schlosser
Sa. 22.8.
Silvia Doberenz
Fr. 28.8.
Masurs Varietéspektakel
Sa. 1.8., So. 2.8. 17.00, Di. 4.8. bis Sa. 8.8.
Konrad Beikircher So. 9.8. 19.00, Mo. 10.8.
Jo van Nelsen Trio Do. 13.8.
Barbara Kuster Fr. 14.8.
Ferdinand Linzenich Sa. 15.8., So. 16.8. 19.00
Pause & Alich Di. 18.8., Mi. 19.8.
Kai Spitzl Do. 20.8.
Carmela de Feo Fr. 21.8.
Anka Zink Sa. 22.8., So. 23.8. 19.00
Jürgen B. Hausmann Mo. 24.8. bis Mi. 26.8.
Alexandra Gauger Do. 27.8.
Thekentratsch Fr. 28.8.
Johannes Kirchberg Sa. 29.8.
Benjamin Eisenberg So. 30.8. 19.00
COMEDIA
0221 888 77 222, Beginn 20.00 Uhr
Volker Pispers Do. 13.8.
Springmaus Sa. 22.8.
Jochen Malmsheimer Mi. 26.8., Do. 27.8.
Thomas Reis Fr. 28.8.
Kuckucksei Sa. 29.8. 18.00, So. 30.8. 16.00
Barbara Ruscher Sa. 29.8.
Kaffeeklatsch zum Spielzeitstart
So. 30.8. 14.00
FREIES WERKSTATT THEATER
0221 32 78 17, Beginn 20.00 Uhr
Treibsandkasten
Do. 6.8., Fr. 14.8., Sa. 15.8., Do. 20.8., Do.
27.8., Fr. 28.8.
Bin nebenan
Fr. 7.8., Sa. 8.8., Do. 13.8., Sa. 22.8., Sa. 29.8.
HORIZONT THEATER
0221 93 67 14 52, Beginn 20.00 Uhr
Frauen, Frust und Fruchtbarkeit Sa. 1.8.
A Special Relationship (engl.)
Fr. 21.8., Sa. 22.8., Fr. 28.8., Sa. 29.8.
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 280 280, Beginn 20.00 Uhr
Béjart Ballet Lausanne
Sa. 1.8. 16.00 u. 20.00, So. 2.8. 19.00, Mi.
5.8. bis Fr. 7.8., Sa. 8.8. 16.00 u. 20.00, So.
9.8. 19.00
Les 7 doigts de la main: Traces
Di. 11.8. bis Fr. 14.8., Sa. 15.8. 15.00 u. 20.00,
So. 16.8. 15.00 u. 19.00
MUSICAL DOME
01805 20 01, Beginn 19.30 Uhr
We Will Rock You
Sa. 1.8. 14.30 u. 19.30, So. 2.8. 14.30, Di. 4.8.
bis Fr. 7.8., Sa. 8.8. 14.30 u. 19.30, So. 9.8.
14.30, Di. 11.8. bis Fr. 14.8., Sa. 15.8. 14.30 u.
19.30, So. 16.8. 14.30
Stomp
Di. 25.8. bis Fr. 28.8. je 20.00, Sa. 29.8. 16.00
u. 20.00, So. 30.8. 15.00 u. 19.00
N.N. THEATER IM FRIEDENSPARK
0221 28 01
Metropolis
Fr. 21.8. 20.30, Mi. 26.8. 20.30
Nosferatu Sa. 22.8. 21.00
Heidi So. 23.8. 16.00
Der Brandner Kaspar So. 23.8. 20.30
Die Nibelungen Mo. 24.8. 20.30
Liebe Di. 25.8. 20.30
14
THEATER AM DOM
0221 2 58 01 53, Beginn 20.00 Uhr
Der Vorname
Do. 13.8. bis Sa. 15.8., So. 16.8. 17.00 u. 20.00,
Di. 18.8. bis Sa. 22.8., So. 23.8. 17.00 u. 20.00,
Di. 25.8. bis Sa. 29.8.So. 30.8. 17.00 u. 20.00
PANTHEON / BONN
0228 21 25 21, Beginn 20.00 Uhr
Varietéspektakel
Di. 11.8., Mi. 12.8., Fr. 14.8., Sa. 15.8., So. 16.8.
17.00, Di. 18.8., Mi. 19.8., Fr. 21.8., Sa. 22.8.
Simon & Jan und ihre Lieblingsliedermacher
Do. 13.8.
Jochen Malmsheimer
Di. 25.8.
Christoph Brüske
Do. 27.8.
Suchtpotenzial
Do. 27.8.
Christoph Sieber
Fr. 28.8.
Gudrun Höpker
Fr. 28.8.
Evi & das Tier
Sa. 29.8.
Anpfiff für Toleranz
So. 30.8. 19.00, Fatih Cevikkollu u. Gäste
5 Frauen auf einen Streich
Mo. 31.8., Gerburg Jahnke u. Gäste
SPRINGMAUS / BONN
0228 79 80 81, Beginn 20.00 Uhr
Carmela de Feo
Fr. 1.8.
Nachbarn reloaded
Mi. 5.8., Fr. 7.8., Sa. 8.8.
Springmaus-Ensemble
Mi. 12.8., Fr. 14.8., Sa. 15.8.
Pro:C-Dur
Fr. 21.8.
Liese-Lottte Lübke
Sa. 22.8.
Dieter Nuhr
Do. 27.8.
The Cast
Fr. 28.8., Sa. 29.8.
Dr. Manfred Lütz
So. 30.8. 15.00
JUNGES THEATER BONN
0228 46 36 72
Tschick
Fr. 21.8. 10.00 u. 19.30
Der kleine Drache Kokosnuss rettet die
Welt
Sa. 22.8. 15.00, So. 23.8. 15.00, Mo. 24.8.
10.00
= Premiere
Metropolis
Rex am Ring
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OFF Broadway
Weisshaus
Odeon
Filmpalette
Cinenova
Turistarama
27. Jhg. | August 2015
BROADWAY THERAPY
EIN FILM VON PETER BOGDANOVICH
www.broadwaytherapy.de
ab 20.8. im Kino
„Die zauberhafte Komödie erzählt mit tragikomischer Leichtigkeit eine
warmherzige Geschichte über das Sterben, den Tod und das davor.
So eine bittersüße Schönheit sieht man selten!“SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
„Ein absoluter Hit –
gute Laune garantiert!”
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StorY of Mike TysoN.
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„Witz, Tragik und Tränen, auch Spannung,
vor allem aber eine Herzenswärme,
die man mit nach Hause nimmt.”
KINO-ZEIT.DE
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„Dieser Film ist ein Volltreffer!”
HOLLYWOOD REPORTER
Der
Reginain Casé
Sommer
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Mama
Ein Film von
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„Eine großartige, gefühlvolle, sehr komische und zugleich tragische
Coming of Age-Geschichte. Ein Meisterwerk!“ KINO-ZEIT.DE
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Mit
.de beginnt die Filmwoche
16
Mein
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i Lesezeichen
Film-ABC
Vorspann
Slow West, s. S. 18
KULTUR.KINO.KÖLN.
27 Jhg. I August 2015
FILMKRITIK-ÜBERSICHT
FILMSTART-TERMINE
30.7.
6.8.
Geht auch bei 30 Grad gerne ins Kino: Jessica Düster, Foto: Vera Leiber
Barfuß mit Sonnenstich
Der August ist wieder da
13.8. 20.8. 27.8.
24
About a Girl
33
Aloha – Die Chance auf Glück
33
Barbie - Eine Prinzessin im Rockstar Camp
22
Boy 7
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Broadway Therapy
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California City
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Coconut Hero
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Codename U.N.C.L.E.
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Dating Queen
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Der kleine Rabe Socke 2 – Das große Rennen
22
Der Sommer mit Mamã
24
Die getäuschte Frau
26
Die Yes Men – Jetzt wird’s persönlich
36
Es ist kompliziert…!
33
Fantastic Four
22
Frank
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Gefühlt Mitte Zwanzig
30
Himmelverbot
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Horns
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Las Insoladas – Sonnenstiche
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Learning to Drive – Fahrstunden fürs Leben
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30
Liebe mich!
26
Manuscripts don’t burn
24
Margos Spuren
33
Mission: Impossible – Rogue Nation
33
Ooops! Die Arche ist weg…
x
33
Pixels
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33
Self/less – Der Fremde in mir
18
Slow West
36
Southpaw
32
Still the Water
30
Sunrise
26
Taxi – nach dem Roman von Karen Duve
33
The Vatican Tapes
36
ThuleTuvalu
36
True Story – Spiel um Macht
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Vacation
Im Sommer gehen die Leute nicht ins Kino. Da sitzen sie in Biergärten, fahren
auf Festivals oder in den Urlaub. Diese Vorstellung treibt offenbar die Filmverleiher um. Ergo programmieren sie um das Sommerloch herum, feuern Knaller
noch vor den Ferien ab oder halten sie zurück bis zum Herbst. Besonders
deutlich wirkt sich diese Politik traditionell im August aus. Was dann auf die
Leinwände geschickt wird, ist ein größeres Sammelsurium als im übrigen Jahr.
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15.8.
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Natürlich ist die Einschätzung der Verleiher nicht gänzlich aus der Luft gegriffen. Ja, die Menschen, die an die Schulferien gebunden sind oder einfach
gerne im Hochsommer verreisen, fallen als Kundschaft temporär aus. Außerdem ist es für viele eine seltsame Idee, sich in einen dunklen Raum zu begeben, wenn draußen die Temperaturen steigen. Aber die wenigsten nehmen
mehr als zwei Wochen Urlaub. Und sehr viele Filmtheater sind heute klimatisiert, so dass man sich dort angenehm erfrischen kann, während die anderen
über die Schwüle stöhnen. Wie schön ist es, wenn man einen ernsten Film
gesehen hat, danach aber nicht ins Regengrau zurückmuss, sondern noch bei
einem kühlen Getränk die warme Nacht genießen kann. Dann sind da noch
die ganzen Open-Air-Programme. Und überhaupt: Als hätten wir in diesen
Breitengraden wochenlang lückenlos Sonnenschein und Hitze.
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Anderen beim Sonnen und Reisen zuzuschauen, kann auch Daheimgebliebenen Spaß machen. Etwa, wenn sie dabei so weich in der Birne werden wie die
sechs Freundinnen in der argentinischen Komödie „Las Insoladas – Sonnenstiche“, die sich auf einem Hochhausdach braten lassen und dabei von einer
Fernreise träumen. Mit der Tragikomödie „Anni Felici – Barfuß durchs Leben“
werden nostalgische Sommergefühle wachgekitzelt, wenn zwei Kinder im
heißen Rom der 70er Jahre die kriselnde Beziehung ihrer Eltern beobachten und mit der Mama in ein feministisches Sommercamp nach Frankreich
fahren.
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Neben interessanten Dokumentarfilmen („ThuleTuvalu“, „L‘Chaim – Auf das
Leben!“), Melo-Komödien über suizidale Teenager („About a Girl“, „Coconut Hero“) und kleineren Produktionen aus den USA („Learning to Drive“,
„Broadway Therapy“) gibt es definitiv einen weiteren Grund, diesen Monat
ins Kino zu gehen: Michael Fassbender. Der deutsch-irische Schauspieler,
der in Blockbustern à la „X-Men“ ebenso glänzt wie in tiefsinnigeren Filmen
(von Steve McQueens „Shame“ bis zum Psychoanalyse-Drama „Eine dunkle
Begierde“), kommt 2015 nicht nur noch als „Steve Jobs“ und als finsterer
Titelheld in „Macbeth“ in unsere Kinos. Auch in diesen gar nicht bloß flauen
Sommerwochen ist Fassbender mit zwei außergewöhnlichen Filmen vertreten: dem absurden Western „Slow West“ und der Psycho-Tragikomödie
„Frank“, wo er unter einem grotesken Pappmaché-Kopf versteckt ist und das
Publikum trotzdem fesselt. Es ist eben nicht immer nur das Offensichtliche,
das uns anzieht. Im Leben wie im Kino, egal zu welcher Jahreszeit.
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JESSICA DÜSTER
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Wertung unter den Filmkritiken:
1(
) bis 6 (
) 6 Punkte = Höchstwertung
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
17
.de
Mein
Mei
e n Lesezeichen
choice of choices
Der Schütze und sein Schützling
Am falschen Lagerfeuer

„Slow West“ von John Maclean
Der 16-jährige Jay ist im Wilden Westen des Jahres 1870 völlig auf sich gestellt.
C Ungewöhnlicher Western voller surrealer Momente
Es ist immer wieder anregend, im Kino völlig unerwartet und ohne großes Vorwissen überrascht zu werden. „Slow West“ ist der perfekte Kandidat für eine
solche Überraschung: Das Debüt von John Maclean ist ein Western, der seinen
Titel ernst nimmt, ansonsten aber eher spielerisch mit dem Genre umgeht: Der
16-jährige Jay Cavendish (Kodi Smit-McPhee, „The Road“, „Let Me In“, „X-Men:
Apocalypse“) ist im Wilden Westen des Jahres 1870 völlig auf sich gesellt. In
Schottland war der Sohn eines Gutsbesitzers in Rose (Caren Pistorius), die ältere Tochter eines benachbarten Landarbeiters verliebt. Für Rose ist es nur eine
Freundschaft, während sich der heranwachsende Jay ernsthaft Hoffnungen
macht. Als Jays Vater im Streit mit Roses Vater umkommt, müssen Rose und ihr
Vater nach Amerika fliehen. Der naive Jay reist ihnen nach und findet sich
plötzlich zwischen Räubern und Mördern wieder. Als er auf den einsamen
Revolverheld Silas (Michael Fassbender) trifft, bietet der ihm gegen Geld seinen
Schutz an. In Wahrheit führt Silas aber anderes im Schilde: Im Gegensatz zu Jay
weiß er, dass auch hier ein hohes Kopfgeld auf Rose
und ihren Vater ausgesetzt ist. Er will sich von Jay
zu den beiden führen lassen, um das Geld zu kassieren. Doch nicht nur Silas ist scharf auf das Geld:
Seine ehemaligen Bandenmitglieder um den brutalen Payne (Ben Mendelsohn) sind ihnen auf den
Fersen und wollen Rose und ihren Vater – lebendig
oder tot.
Ungewöhnlich und kostbar
„Slow West“ reiht sich in eine Handvoll ungewöhnlicher neuer Western ein, die
in den letzten Jahren die Möglichkeiten des Genres neu ausloteten. Sei es
„Django Unchained“ von Tarantino, der nach seiner antirassistischen
Gewaltorgie Anfang 2016 mit „The Hateful Eight“ nachlegt, sei es Tommy Lee
Jones‘ feministischer Western „The Homesman“ oder Kelly Reichardts zwischen Realismus und Psychedelic oszillierendes Siedlerdrama „Meek‘s Cutoff“.
Im Gegensatz zu den genannten Filmen von gestandenen Filmemachern und
Filmemacherinnen ist „Slow West“ ein Debüt. Umso ungewöhnlicher wird der
Film dadurch, dass Regisseur John Maclean ein Schotte ist, der seinen selbstverständlich in Amerika angesiedelten Western mit einem weitgehend australischen Cast in Neuseeland gedreht hat. Als Hauptdarsteller konnte er keinen
Geringeren als den gefeierten Charakterdarsteller Michael Fassbender
(„Inglourious Basterds“, „Shame“, „X-Men: Erste Entscheidung“) gewinnen.
Wie passt das alles zusammen?
Es passt gut zu der Tatsache, dass Regisseur John Maclean kein gelernter
Regisseur ist, sondern Quereinsteiger. Nach seinem Kunststudium gründete er
mit Freunden die erfolgreiche Indie-Band The Beta Band, nach deren Ende es
mit The Aliens weiterging. Keyborder Maclean war bei beiden Bands für den
Großteil der Videos verantwortlich. Es folgten zwei Kurzfilme, für die er Michael
Fassbender als Darsteller gewinnen konnte. Die Zusammenarbeit verlief so gut,
Mit
.de beginnt die Filmwoche
Wiedergeburt des
Western-Genres?
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
dass dessen Produktionsfirma Macleans ersten Spielfilm produzieren wollte, so
dass Maclean die Rolle des Silas Fassbender gleich auf den Leib schreiben konnte. Wie der junge Clint Eastwood füllt Fassbender die Leinwand alleine mit seiner coolen Präsenz. Die Story um den jungen Jay erinnert hingegen immer wieder an eine Traumreise. Ähnlich wie in Jim Jarmuschs Kultfilm „Dead Man“, wo
Johnny Depp einen ähnlich unbedarften Jüngling wie Jay im Wilden Westen
spielt, wird „Slow West“ zunehmend von einer surrealen Stimmung durchzogen.
Und auch der leicht angedunkelte Humor erinnert in seiner Leichtigkeit eher an
Jarmusch denn an den wirklich schwarzen Humor von Tarantino oder auch den
Coen-Brüdern in ihrem Western „True Grit“, wo ebenfalls ein naiver Jugendlicher
dem Westen hilflos ausgeliefert ist, bis sich ein Beschützer an seine Seite stellt.
„Slow West“ erinnert auf den unterschiedlichsten Ebenen an all diese Filme.
Was Macleans Debüt neben all den anderen Neo-Western aber so ungewöhnlich und kostbar macht, ist die irritierende Mischung der Zutaten, das uneinheitliche Schwanken zwischen Gewalt und Humor,
ZUR PERSON
Spannung und Leichtigkeit. Und es sind die vielen
John Maclean studierte
Details, die den mit 85 Minuten recht kurz gerateKunst, bevor er Keybornen Film so reich erscheinen lassen. Da landet einer
der der Beta Band und
aus Versehen am Lagerfeuer der Kontrahenten, wird
der Aliens wurde, deren
Videos er zum größten
aber im allgemeinen Alkoholismus ohne großes
Teil drehte. Nach zwei
Aufsehen integriert. Da verbindet ein Blick zu einem
Kurzfilmen mit Michael
fernen Gewitter unsere Helden mit ihrer ungewissen
Fassbender ist „Slow
Zukunft auf eine Art, die man im Kino noch nicht
West“ sein erster Langfilm.
gesehen hat (und auch nur bemerkt, wenn man
genau hinsieht). Da erwächst aus einer harmlosen Szene beim Krämer eine bis
ins Mark erschütternde Verzweiflung, die kurz darauf in einer merkwürdig surrealen Musikszene mitten in der einsamen Prärie aufgefangen wird.
Unorthodoxer Freiheitsdrang
Bei aller Stilisierung vermittelt „Slow West“ einen realistischen Eindruck von
der Bedrohlichkeit und der Willkürlichkeit des Lebens im Wilden Westen. Denn
zwischen Humor, Poesie und Skurrilität schleichen sich immer wieder Szenen
ein, die nicht nur von der Brutalität, sondern auch von der damaligen
Einsamkeit künden und diese nicht als Freiheit glorifizieren. Das erfrischende
an „Slow West“ ist sicher der Biografie von John Maclean geschuldet. Wann
sieht man schon einen Western, der den unorthodoxen Freiheitsdrang eines
autodidaktischen Musikvideo-Regisseurs und zugleich den naiven Geist eines
Kino-Debüts in sich trägt?
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1 Soundtrack und 1 Roman auf choices.de
SLOW WEST Sundance Film Festival 2015: Großer Preis der Jury
USA/NZ 2014 - Western - 85 Min - Regie: John Maclean
mit: Michael Fassbender, Kodi Smit-McPhee, Caren Pistorius
Start: 30.7.
Cinenova, OFF Broadway
18
Mein
Me
ein
i Lesezeichen
Kölner Kritikerspiegel
August 2015
Die häufigsten Nennungen
Frank
Olbert
Kölner
Stadtanzeiger
Thomas
Linden
Kölnische
Rundschau
Simone
Schlosser
WDR
1 LIVE
Herausragend Slow West
von
J. Maclean
Ingrid
Bartsch
ARD Morgenmagazin
R.-Ruediger
Hamacher
film-Dienst
Slow West
von
J. Maclean
Still the
Water
von
N. Kawase
Susan
Vahabzadeh
Süddeutsche
Zeitung
Sven von
Reden
StadtRevue
Verena
Lueken
FAZ
(Urlaub)
Bemerkenswert
Broadway
Therapy
von P. Bogdanovich
Still the
Water
von
N. Kawase
Slow West
von
J. Maclean
Best of
Comedy
Frank
von
L. Abrahamson
Der Sommer
mit Mamã
von
A. Muylaert
Gefühlt Mitte Dating Queen
Zwanzig
von
von
J. Apatow
N. Baumbach
Las Insoladas
– Sonnenstiche
von G. Taretto
Best of
Drama
Self/less –
Der Fremde
in mir
von T. Singh
Slow West
von
J. Maclean
Frank
Frank
von
von
L. Abrahamson L. Abrahamson
Slow West
von
J. Maclean
Besondere
Erwähnung
Gefühlt
Mitte
Zwanzig von
N. Baumbach
ThuleTuvalu
von
M. v. Gunten
California
City
von
B. Günther
California
City
von
B. Günther
Lars-Olav
Daniel
Kothenschulte Beier
Spiegel
Frankfurter
Rundschau
(Urlaub)
Cristina Nord Katja
Nicodemus
taz
Die Zeit
Kultur.Kino.Köln.
(Urlaub)
Margos
Broadway
Spuren
Therapy
von J. Schreier von P. Bogdanovich
Christian
Meyer
choices
(Urlaub)
Slow West
von
J. Maclean
Still the
Water
von
N. Kawase
Manuscripts
Don‘t Burn
von
M. Rasoulof
Broadway
Therapy
von P. Bogdanovich
Broadway
Therapy
von P. Bogdanovich
Gefühlt
Mitte
Zwanzig von
N. Baumbach
Sunrise
von
P. Sen-Gupta
Manuscripts
don’t burn
von
M. Rasoulof
Frank
von
L. Abrahamson
Gefühlt Mitte Zwanzig
von
N. Baumbach
Liebe mich!
von
P. Eichholtz
Slow West
von
J. Maclean
Kino-Kalender
PREVIEWS, FILMREIHEN, FESTIVALS & SONDERVORFÜHRUNGEN
bis 12.8. KINDERFILMFESTIVAL 2015, Metropolis
Klassiker und neue Kinderfilme für die Daheimgebliebenen
17.8. 20 Uhr WIR WOLLTEN DIE WELT VERÄNDERN, Filmhaus
Doku über den Liberalen Gerhart Baum, in Anwesenheit des Protagonisten
bis 18.8. 19.00 / 21.15 Uhr AKI KAURISMÄKI-RETROSPEKTIVE, OFF Broad.
Immer dienstags lakonisches Kino aus Finnland (am 18.8. schon um 21 Uhr)
19. - 23.8. SOUNDTRACK_COLOGNE, div. Orte
Fachkongress zu Musik und Ton in Film, Games und Medien, s.S. 34
bis 23.8. CINENOVA OPEN AIR, Cinenova Biergarten
Arthausfilme der letzten Saison
19. - 23.8. SEE THE SOUND, Turistarama
Das Musikfilm-Festival zu Soundtrack_Cologne, s.S. 34
bis 31.8. SION SOMMERKINO, Open Air am Rheinauhafen
Täglich aktuelle Filme und Klassiker am Yachthafen
19. - 28.8. FILMHAUS OPEN AIR, Olympia im Gleisdreieck
Arthauskino der letzten Saison unter freiem Himmel
31.7. 21 Uhr 20.000 DAYS ON EARTH, Museum für Angewandte Kunst
Tolle Nick-Cave-Doku von 2014, Open Air im Innenhof des MAKK
3.8. 20 Uhr LEARNING TO DRIVE, Weisshaus
Preview des neuen Films von Isabel Coixet mit Ben Kingsley, s.S. 32
Kaurismäki-Retrospektive:
„Wolken ziehen vorüber“
19.8. 20 Uhr MYSTIC RIVER, Filmforum NRW
In der Reihe Orchester und ihre Städte läuft der Thriller von Clint Eastwood
See the Sound: „Sum“,
Foto: Jorge Bovin
19.8. 21 Uhr SUNRISE, Filmpalette
Premiere des düsteren indischen Thrillers um verschwundene Mädchen, s.S. 30
5.8. 21 Uhr URLAUBSREPORT..., Filmhaus
Trashiger „Report-Film“ von 1971: „Worüber Reiseleiter nicht sprechen dürfen“
20.8. 19 Uhr HALLELUJAH, I’M A BUM, Filmforum
Turbulenter Auftakt der neuen Filmreihe zum Thema „Geld“, s.S. 34
5.8. 21.30 Uhr HELLO MY NAME IS – GERMAN GRAFFITI, Filmpalette
Dokumentarfilm über die deutsche Graffitiszene von Stefan Pohl
22.8. 16 Uhr POETEN DES TANZES, Filmpalette
Doku über das Tänzerpaar Clotilde von Derp und Alexander Sacharoff
6. - 16.8. INTERNATIONALE BONNER STUMMFILMTAGE, Uni-Bonn
Frisch restaurierte Klassiker und Neuentdeckungen mit Livemusik, s.S. 27
22.8. 19.30 Uhr MICH KRIEGT IHR NICHT!, Filmforum
Dokumentation über die abenteuerliche Odyssee des Manfred Weil
7.8. 17 Uhr SMALL WORLD, Domforum
Alzheimer-Dama mit Thriller-Elementen von Bruno Chiche
23.8. 15 Uhr DER SELTSAME FALL DES BENJAMIN BUTTON, Filmforum NRW
Die Lautenistin Christina Pluhar stellt ihren Lieblingsfilm vor
7.8. 19.30 Uhr SIDDHARTA, Domforum
Werkgetreue Hesse-Verfilmung von Conrad Rooks aus dem Jahr 1972
„20.000 Days on Earth“
23.8. 18.30 Uhr L’CHAIM – AUF DAS LEBEN!, Filmforum
Doku über den jüdisch-orthodoxen Gelehrten Chaim Lubelski
„Halleluja, I‘m a Bum“,
Foto: Sammlung des Österreichischen Filmmuseums
7.8. 21 Uhr GOOD VIBRATIONS, Museum für Angewandte Kunst
Berührender Spielfilm über den nordirischen Punk-Protegé Terri Hooley
25.8. 20 Uhr HOW TO CHANGE THE WORLD, Off Broadway
Doku über die Anfänge von Greenpeace im Jahr 1971
9.8. 15.30 Uhr GONE GIRL – DAS PERFEKTE OPFER, Off Broadway
David Finchers letzter Thriller wird filmpsychologisch interpretiert
26.8. - 8.9. FRANZÖSISCHE FILMTAGE KÖLN, Odeon
Festival für frankophone Filmproduktionen
12.8. 21 Uhr EIS AM STIEL, Filmhaus
Something Weird Cinema zeigt schmuddelige Sommerfilme
27.8. 19 Uhr DIGITAL DIARIES, Filmforum
WDR-Reihe über Videoblogger u.a. Selbstdarsteller im www, anschl. Diskussion
14.8. 21 Uhr GRAND BUDAPEST HOTEL, Museum für Angewandte Kunst
Die neueste liebevolle Ausstattungsschlacht von Wes Anderson
29.8. 21.30 Uhr WENN BEI SÜSSEN TEENS DIE HÜLLEN FALLEN, Filmhaus
Und noch mal sommerliches Schmuddelkino von Something Weird Cinema
17.8. 20 Uhr BROADWAY THERAPY, Weisshaus
Preview des neuen Films von Peter Bogdanovich mit Owen Wilson, s.S. 32
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
Int. Stummfilmtage Bonn: „Varieté“, Foto: F. W. Murnau-Stiftung
19
30.8. 18 Uhr ASYLAND, Filmforum
Doku über den Alltag von Flüchtlingen in Deutschland, anschl. Diskussion
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Französische Filmtage:
„Le Beau Monde“
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NEUSTARTS
SLOW WEST (O.m.U.)
Ab 30.7.
DAS MÄRCHEN DER MÄRCHEN TALE OF TALES (Engl. O.m.U.)
Ab 27.8.
GB/NZL 2015, R: John Maclean, D: Kodi Smit-McPhee u.a.
IT 2015, R: Matteo Garrone, D: Salma Hayek, Vincent Cassel u.a.
TAKEOFF-PREVIEW AM MONTAG, 27. JULI UM 21.00 UHR (O.m.U)
„Slow West“ erzählt von einem jungen Mann, der seiner großen Liebe hinterher reist und dabei von einem geheimnisvollen Fremden begleitet und
beschützt wird. Trotz zahlreicher Western-Zitate findet der Film zu einem
eigenen, surrealen Ton mit düsterem Subtext und viel Road-Movie-Charme.
Was für die Deutschen die Gebrüder Grimm sind, ist für die Italiener
Giambattista Basile: Dessen Märchensammlung „Das Pentameron“
inspirierte Regisseur Matteo Garrone, sich mit einer Märchenwelt zu
beschäftigen, in der er diverse Geschichte zu einem exzentrischen,
bunten, bizarren Film verknüpft, der viel über die Obsessionen und
Oberflächlichkeiten der modernen Welt erzählt.
COCONUT HERO (O.m.U.)
Ab 13.8.
DE/CA 2015, R: Florian Cossen, D: Alex Ozerov, Bea Santos,
Sebastian Schipper u.a.
FILMPSYCHOLOGISCHE BETRACHTUNGEN –
PSYCHOANALYTIKER STELLEN FILME VOR
Sonntag, 09. August, 15.30 Uhr
GONE GIRL (DF)
US 2014, R: David Fincher, D: Ben Affleck, Rosamund Pike u. a.
vorgestellt von Dr. med. Sabine Wollnik
Der 16-jährige Mike (Alex Ozerov) lebt mit seiner Mutter Cynthia (Krista
Bridges), die ständig an irgendetwas herumnörgelt, in einer verschlafenen
Holzfällerstadt tief in den Wäldern Kanadas. Coming-of-Age-(Tragi)Komödie
um einen jungen Mann, der sterben will und stattdessen die Liebe entdeckt.
DER SOMMER MIT MAMÃ - QUE HORAS
Ab 20.8.
ELA VOLTA? (DF/O.m.U.)
ALLERWELTSKINO PREVIEW UND START DER 2. STAFFEL
Dienstag, 25. August, 20.00 Uhr
HOW TO CHANGE THE WORLD (O.m.U.)
CA,GB 2014, Regie: Jerry Rothwell
BR 2015, R: Anna Muylaert, D: Regina Casé, Michel Joelsas u. a.
ua.
Mit viel Schwung und Leichtigkeit erzählt die brasilianische Komödie
von wankenden Weltbildern und vom Aufbruch in eine neue Zeit: Die
kesse Tochter der Haushälterin Val bringt die strenge Hierarchie eines
Villenhaushaltes ordentlich durcheinander. Auf der Berlinale 2015 erhielt „Der Sommer mit Mamã“ den CICAE-Preis und den PanoramaPublikumspreis als verdiente Belohnung für einen tollen Film!
FRANK (O.m.U.)
Ab 27.8.
GB 2014, R: Leonard Abrahamson, D: Michael Fassbender u.a.
Ein Mann mit einem überdimensioniertem Kopf aus Papiermaché ist Titelfigur „Frank“, avantgardistischer Sänger, der mit seiner Band betont
unmelodiöse Songs spielt und die Frage aufwirft, wie viel Erfolg wert ist.
AKI KAURISMÄKI RETROSPEKTIVE
28.7., 19.30 Uhr
4.8.,
21.00 Uhr
DAS MÄDCHEN AUS DER
STREICHHOLZFABRIK
TATJANA
19.30 Uhr
21.15 Uhr
LENINGRAD COWBOYS MEET MOSES
WOLKEN ZIEHEN VORÜBER
11.8., 19.30 Uhr
21.15 Uhr
JUHA
DER MANN OHNE VERGANGENHEIT
18.8., 19.30 Uhr
21.00 Uhr
LICHTER DER VORSTADT
LE HAVRE
weisshaus
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NEUSTARTS
KIDSKINO
Samstag und Sonntag um 15.00 Uhr
LEARNING TO DRIVE - FAHRSTUNDEN
Ab 6.8.
FÜR‘S LEBEN (DF)
US 2014, R: Isabel Coixet, D: Ben Kingsley, Patricia Clarkson u.a.
ua.
Samstag, 25. Juli & Sonntag, 26. Juli
DER KLEINE RABE SOCKE
DE 2012, Regie: Ute von Münchow-Pohl, Sandor Jesse
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Samstag, 01. August & Sonntag, 02. August
OTTO IST EIN NASHORN
DK 2013, Regie: Kenneth Kainz
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
WEISSHAUS-PREVIEW (O.m.U) AM MONTAG 3.8. UM 20.00 UHR
Die New Yorker Schriftstellerin Wendy (Patricia Clarkson) erlebt einen
Schock, als ihr Mann sie verlässt. Nach 21 Jahren Ehe fällt es ihr schwer,
plötzlich auf eigenen Füßen zu stehen. Um ihre Tochter Tasha (Grace
Gummer) in Vermont besuchen zu können, beschließt sie, Fahrstunden
bei dem indischen Taxifahrer Darwan (Ben Kingsley) zu nehmen.
TRUE STORY – SPIEL UM MACHT (DF) Ab 6.8.
US 2015, R: Rupert Goold, D: Jonah Hill, James Franco u.a.
Samstag, 08. August & Sonntag, 09. August
DAS MÄDCHEN WADJA
DE/SAR 2012, Regie: Haifaa Al Mansour
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Samstag, 15. August & Sonntag, 16. August
SHAUN DAS SCHAF - DER FILM
GB/FR 2015, R: Mark Burton, Richard Starzak
&3+ABEMPFAB*AHRE&"70RÊDIKATBESONDERSWERTVOLL
Samstag, 22. August & Sonntag, 23. August
ANTBOY
DK 2013, Regie: Ask Hasselbalch
&3+ABEMPFAB*AHRE
James Franco mimt in „True Story“ von Regisseur Rupert Goold einen
skrupellosen Mörder, der auf der Flucht die Identität eines Journalisten
annimmt und diesen dann für seine Zwecke einspannt.
BROADWAY THERAPY (DF)
Ab 20.8.
US/DE 2014, R: Peter Bogdanovich, D: Imogen Poots, Jennifer
Aniston, Owen Wilson u.a.
ua.
Samstag, 29. August & Sonntag, 30. August
DAS KLEINE GESPENST
DE 1990/1992, Regie: Curt Linda
&3+ABEMPFOHLENAB*AHRE
Mittwoch 21. Oktober 2015
WEISSHAUS-PREVIEW (O.m.U) AM MONTAG 17.8. UM 20.00 UHR
Leichtfüßige Screwball-Comedy um einen Theaterregisseur, seine Frau,
seine Geliebten und weitere romantischen Verwicklungen.
45 YEARS (DF/OmU)
SPECIAL NIGHT:
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT TEIL 1-3
17.30 Uhr
Ab 10.9. ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - TEIL 1 (DF)
UK 2015, R: P Andrew Haigh, D: Charlotte Rampling, Tom Courtenay u.a.
ua.
US 1985, Regie: Robert Zemeckis
20:00
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - TEIL 2 (DF)
US 1989, Regie: Robert Zemeckis
22.30 Uhr
ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT - TEIL 3 (DF)
US 1990, Regie: Robert Zemeckis
WEISSHAUS-PREVIEW (O.m.U) AM MONTAG 7.9. UM 20.00 UHR
Während der Vorbereitungen zu ihren 45. Hochzeitstag werden Kate
(Charlotte Rampling) und ihr Ehemann Geoff (Tom Courtenay) von der
Vergangenheit eingeholt. Vor 50 Jahren hatte Geoffs damalige Freundin Katya einen tödlichen Unfall in den Schweizer Alpen. Nun erfährt
er, dass Katyas Leichnam gefunden wurde.
Eine der kultigsten Filmreihen der 80er kommt zurück auf die große Leinwand!
Warum? Ganz einfach: der 21. Oktober 2015 ist der Tag, an dem Marty McFly in
der Zukunft landet - und das muss gebührend zelebriert werden!
Der Vorverkauf ist ab sofort eröffnet!
Trippelfeaturecard 18,-/15,Einzelticket 7,-/6,-
Film-Kritik
Ein Haufen Weirdos: The Soronprfbs
Mutter (Regina Casé) und Tochter (Camila Márdila) haben eine divergente Sicht der Dinge
#livingthedream
Klassenkampf im Einfamilienhaus
„Frank“ von Lenny Abrahamson
„Der Sommer mit Mamã“ von Anna Muylaert
Ein Road-Trip mit Band.
C Skurrile Tragikkomödie nach realem Vorbild
Eine Tochter rebelliert gegen die Lebensumstände ihrer Mutter.
C Luftiges Drama über die Klassengesellschaft in Brasilien
Jon (Domhnall Gleeson) ist ein Tagträumer. Tagsüber arbeitet er als BüroAngestellter. Abends probt er in seinem Kinderzimmer für seinen Durchbruch
als Musiker. Durch Zufall trifft Jon auf die Band mit dem unaussprechlichen
Namen The Soronprfbs. Deren Keyboarder hat gerade versucht, sich umzubringen, und so wird Jon vom Fleck weg engagiert. Nur einen Tag später
befindet er sich mit dem Rest der Band in einer Ferienhütte im irischen
Nichts, wo die Aufnahmen für das neue Album stattfinden sollen. Doch die
Soronprfbs bestehen aus einem Haufen von Weirdos. Da sind der ausgebrannte Manager Don (Scoot McNairy), die schweigsame Schlagzeugerin
Nana (Carla Azar), der französisch sprechende Bassist Baraque (François
Civil) und die eiskalte Theremin-Spielerin Clara (Maggie Gyllenhaal), die keinen Hehl aus ihrer Abneigung Jon gegenüber macht: „Du bist nur Finger,
denen gesagt wird, welche Tasten sie drücken sollen.“
Die Haushälterin Val lebt seit vielen Jahren bei einem wohlhabenden Ehepaar
in São Paulo. Sie hat sogar deren Sohn Fabinho mit großgezogen, der nun
Studieren will. Dabei hat Val eine eigene Tochter, Jéssica, im Alter von
Fabinho, doch die hat sie früh verlassen, um Geld zu verdienen. Eines Tages
kündigt sich Jéssica an, denn auch sie bewirbt sich in São Paulo um einen
Studienplatz. Seit über zehn Jahren haben die beiden sich nicht gesehen, nun
zieht die Tochter vorübergehend in das Zimmer ihrer Mutter. Während Val die
gegebenen Hierarchien akzeptiert, ist ihre Tochter schockiert vom Leben ihrer
Mutter. Die beiden geraten aneinander und die scheinbar liberale Haltung von
Vals Arbeitgebern zeigt immer deutlicher ihr wahres Gesicht. Das sommerliche Drama behält stets einen leichten Tonfall.
CHRISTIAN MEYER
Im Mittelpunkt des Ganzen steht Frontmann Frank (Michael Fassbender),
dessen Kopf in einem riesigen Pappmaché-Kopf steckt, den er nicht einmal
zum Duschen auszieht, und wenn er Jon gegenüber seinen Gesichtsausdruck
beschreibt, klingt das ungefähr so: „Geschmeicheltes Grinsen gefolgt von
einem verlegenen Lächeln.“ Jon ist fasziniert von Frank, und er beschließt,
die Soronprfbs groß rauszubringen. Also beginnt er Videos von den AlbumAufnahmen auf Youtube hoch zuladen und via Twitter zu verbreiten.
Material hat er genug, denn aus einem Monat wird schnell ein Jahr, in dem
die Band nach und nach Jons Ersparnisse aufbraucht. Doch kaum ist das
Album fertig, werden die Soronprfbs tatsächlich als Newcomer-Act zum
South-by-Southwest-Festival eingeladen. Ein ungewöhnlicher Road-Trip
beginnt, bei dem Jon bald feststellen muss, dass außer ihm niemand an
einem Durchbruch interessiert ist.
DER SOMMER MIT MAMÃ
BRA 2015 - Drama - 111 Min - o. Altersb. - Regie: Anna Muylaert
mit: Regina Casé, Lourenco Mutarelli, Michel Joelsas
Start: 20.8.
Filmpalette, Odeon, OFF Broadway
Boy 7 (David Kross) auf der Flucht vor Seelendieben
Inspiriert wurde „Frank“ durch den britischen Kult-Musiker Chris Sivey und
sein Alter Ego Frank Sidebottom. Drehbuchautor Jon Ronson („Männer, die
auf Ziegen starren“) war einst selbst Keyboarder in Frank Sidebottoms Oh
Blimey Big Band. Der erste gemeinsame Auftritt lief angeblich ähnlich ab
wie im Film: Manager: „Frank spielt heute Abend, aber uns fehlt ein
Keyboard-Player.“ Jon Ronson: „Ich spiele Keyboard.“ Manager: „Du bist
dabei.“ Ronson: „Aber ich kenne die Songs nicht.“ Manager: „Kannst du C, F
und G?“ – Andere Inspirationsquellen waren Musiker wie Daniel Johnston
und Captain Beefeater. Das Ergebnis ist eine durchgeknallte Tragikomödie,
die nicht nur von ihrem brillanten Cast lebt – auch wenn Michael Fassbender
im Muskelshirt mehr nach „X-Men“ als nach Indie-Musiker aussieht, aber
wer weiß schon welchen Trainingseffekt ein solcher Pappmaché-Kopf hat –
, sondern auch von ihrem schrägen Sound. Müsste man nach dem Film seinen eigenen Gesichtsausdruck beschreiben, dann würde das, um es in den
Worten von Frank zu sagen, ungefähr so klingen: Anerkennendes Nicken
gefolgt von einer wehmütigen Träne.
SIMONE SCHLOSSER
Resozialisierung
„Boy 7“ von Özgür Yıldırım
Ein Hacker gerät in die Versuchsreihe eines gewissenlosen Forschungsinstituts.
C Deutsche Teenie-Dystopie
Mit dieser Teenie-Dystopie wagt sich Regisseur Özgür Yıldırım an einen deutschen Genrefilm. Und das ist ja grundsätzlich löblich. Ein junger Hacker landet
mit Gleichaltrigen in einem ominösen, abgeschotteten Resozialisierungsprogramm. Mikro-ID, gelöschte Erinnerungen, Neuprogrammierung: Unter der
Leitung gewissenloser Wissenschaftler werden hier seelenlose Handlanger herangezüchtet. Angesichts der Größe, die diese Produktion inhaltlich sucht, vermisst man engagiertere audiovisuelle Akzente, und die verschachtelte Montage wirkt mitunter etwas bemüht. Doch Yıldırım unternimmt selbstbewusst den
mutigen Schritt ins Genre, dem seine durchweg überzeugenden Darsteller
engagiert bis hinein in die diabolische Farce folgen.
HARTMUT ERNST
choices verlost 2x2 Karten und 2 Romane auf choices.de
FRANK
BOY 7
IR/GB 2014 - Drama / Komödie - 95 Min - ab 12 J. - Regie: Lenny Abrahamson
mit: Domhnall Gleeson, Maggie Gyllenhaal, Scoot McNairy
Start: 27.8.
D 2015 - Thriller / Mystery - 104 Min - ab 12 J. - Regie: Özgür Yıldırım
mit: David Kross, Emilia Schüle, Ben Münchow
Start: 20.8.
Cinenova, OFF Broadway
Mit
.de beginnt die Filmwoche
22
Mein
Me
ein
i Lesezeichen
Roter Teppich
Sorgt sich um ihre Tochter: Heike Makatsch mit Jasna Fritzi Bauer in „About a Girl“
„Ich habe meine Teenagerzeit sehr genossen“
Heike Makatsch über „About a Girl“, ihre Teenagerjahre und Kollegin Jasna Fritzi Bauer
Bevor Heike Makatsch ihre Schauspielkarrie- Meinen Sie die Selbstmord-Visionen der verre in Angriff nahm, kannte man sie schon als schiedenen Therapiepatienten? Die standen so
Moderatorin von „Bravo TV“ oder VIVA-Shows auch schon im Drehbuch. Die tolle, comic-aniwie „Interaktiv“. Doch mit Filmierte Anfangssequenz hat mich
„Heute gibt es
men wie „Männerpension“, „Bin
jedoch erstmals beim Screening
nicht viel Raum
ich schön?“, „Nackt“ und „Tatauf dem Filmfest in Hof überfür Verweigerung“
sächlich Liebe“ etablierte sich die
rascht und begeistert. Die war so
1971 in Düsseldorf Geborene schnell auch als noch nicht schwarz auf weiß entworfen.
ernst zu nehmende Schauspielerin. Der Europäische Shooting Star des Jahres 2001 hat mit Im Film heißt es einmal, dass man tausend
Rollen in „Hilde“, „Margarete Steiff“ oder „Die Probleme hat, wenn man 15 ist. Wie haben
Affäre Semmeling“ etliche wichtige Film- und Sie Ihre Teenagerjahre in Erinnerung – waren
Fernsehpreise gewonnen. In ihrem neuen Film Sie eher Außenseiterin oder Teil einer ange„About a Girl“, der am 6. August in den Kinos sagten Clique?
startet, spielt Makatsch die Mutter einer Schü- Ich fand meine Clique natürlich angesagt, aber
lerin, die einen Selbstmordversuch unternimmt. es war eher eine Sammlung von Randgruppenfiguren. Ich habe mich dabei wohl gefühlt,
choices: Frau Makatsch, dass man in Deutsch- nicht zum erklärten Konsens zu gehören, meine
land eine witzige Komödie über eine suizid- Freunde und ich gehörten schon eher Subkulgefährdete Teenagerin drehen kann, erstaunt. turen an. Aber darin war man ja nicht einsam
Waren Sie direkt nach dem Lesen des Dreh- und trübe. Ich war eigentlich gerne Teenabuchs von diesem Projekt überzeugt?
ger, große Gefühle, erste Liebe, viel Musik, viel
Heike Makatsch: Ich war tatsächlich die erste Nachtleben – ich habe das alles sehr genossen.
Schauspielerin, die für das Buch angefragt wurde
– das heißt, ich hatte außer Buch und Regie keine Mark Monheim schiebt in seinem Film nieAnhaltspunkte, wohin die Reise gehen würde. Und mandem allein den Schwarzen Peter zu, zeigt
ja, ich war komplett überzeugt. Das Buch hat mich aber diverse Defizite, die zu diesem Selbstmit so viel Witz und Wärme erfüllt, es war clever mordversuch führen. Glauben Sie, dass es
und ich hatte sofort Lust, dabei zu sein.
Jugendliche heute schwerer haben als zu der
Zeit, in der Sie selbst Teenager waren?
Für Mark Monheim war dies sein erster Lang- Ich kenne mich mit den konkreten Problemen
spielfilm. Haben Sie sich im Vorfeld seine Kurz- Jugendlicher von heutzutage nicht wirklich aus.
filme angesehen oder war Ihnen wichtiger, dass Aber ich stelle mir die gleichgeschaltete Socialauf persönlicher Ebene die Chemie zwischen media-Welt, in der sich junge Leute heute beIhnen stimmt?
haupten müssen, ziemlich anstrengend vor. Ich
Ich habe mir seine Kurzfilme angesehen und ihn glaube, es ist heute notwendiger als früher, ein
natürlich im Vorfeld auch getroffen. Dabei habe optimiertes Bild von sich darzustellen, es gibt
ich festgestellt, dass ich ihn mag, seine Ener- nicht viel Raum für Verweigerung. Und somit
gie, seine Begeisterung... Aber ehrlich gesagt ist auch weniger Raum, sich selbst auszuprobieren
mir Buch und Inhalt fast wichtiger als eine dicke und eine Haltung zu entwickeln, die gegen den
Freundschaft zum Regisseur. Doch wenn ich eine Strom geht. Vielleicht täuscht mich aber auch
Vision, einen klaren Wunsch bei ihm spüre, ist das mein Eindruck.
schon sehr viel. Das schafft bei mir viel Vertrauen.
Sie haben 1996 für „Männerpension“ den BaWaren die vielen visuellen Gags schon Be- yerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstandteil des Drehbuchs oder entstanden diese stellerin erhalten und damit Ihre erfolgreiche
Schauspielkarriere eingeläutet. Jasna Fritzi
erst später?
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
23
Bauer hat nun für „About a Girl“ die gleiche
Auszeichnung erhalten. Haben Sie ihr Tipps
für weitere Karriereentscheidungen gegeben?
Jasna ist eine kluge, eigenwillige Frau. Sie trifft
sicher keine gefälligen Entscheidungen, sondern
gut durchdachte, die am Ende zu ihr passen. Ich
wüsste ihr da keinen zusätzlichen Rat zu geben.
Wie war die Zusammenarbeit mit Jasna? – sie
hatte ja immerhin die schwierige Aufgabe, als
24jährige eine 15jährige zu spielen…
Rein äußerlich nimmt man ihr die 15 Jahre ab,
insofern hat sie das Glück, mit dem Abstand und
der Reflektion eines schon etwas reiferen Mädchens bewusste Entscheidungen für ihre Figur zu
treffen. Sie hängt sozusagen nicht mehr real und
ohne Distanz in der Teenagerphase. Ich glaube,
das kann eigentlich nur hilfreich sein, um eine
Figur auf den Punkt zu spielen. Und das hat sie
dann ja auch konsequent getan, mit rührendem
Trotz und ernsthafter Ratlosigkeit – und zum
Schluss mit der Sonne im Herz.
Haben Sie das Gefühl, mit Rollen wie dieser,
als Mutter einer Teenagertochter, in eine
neue Phase Ihrer Schauspielkarriere eingetreten zu sein?
Ich habe meine erste Mutterrolle mit 27 gespielt,
mit 29 war ich gleich zweifache Mutter, Lehrerin
und Grüne-Abgeordnete in einem, vor vier Jahren dann Tom Sawyers Tante Polly... Ich hatte
nie Berührungsängste mit dem Darstellen einer
Mutter und mit meinem fortschreitenden Alter
wachsen auch die dazu gehörigen Kinder heran,
ist ja klar.
Musik ist sowohl ein wichtiger Bestandteil von
„About a Girl“ als auch in Ihrem bisherigen
Leben. Haben Sie derzeit wieder neue musikalische Ambitionen oder Pläne?
Meine musikalischen Ausflüge sind meist eng
mit einem dazu gehörigen Filmprojekt verknüpft.
Zurzeit steht da nichts an. Aber der Soundtrack
zu „About a Girl“ ist tatsächlich hörenswert!
INTERVIEW: FRANK BRENNER
.de
Mein
Mei
e n Lesezeichen
Film-Kritik
Charleen und die Tatwaffe ihres missglückten Suizids
Nina trauert auf ihre ganz eigene Art
Morbide Gedanken
Die Drifterin
„About a Girl“ von Mark Monheim
„Die getäuschte Frau“ von Sacha Polak
Schülerin Charleen verzweifelt am Leben und unternimmt einen Selbstmordversuch.
C Ungewöhnlicher Teeniefilm
Nina hat ihren Freund bei einem Autounfall verloren und steht vor einem Abgrund.
C Assoziative Trauerbewältigung
Ein morbid angehauchtes junges Mädchen (grandios: Jasna Fritzi Bauer) unternimmt einen halbherzigen Suizidversuch und kann sich danach der Aufmerksamkeit ihrer Familie sicher sein. Die Probleme eines überforderten Teenagers
werden hier überzeugend aufgearbeitet. Das fein gestaltete Drehbuch nimmt
seine Figuren ernst, versucht die chaotische Lebenssituation zu verdeutlichen
und auch die hormonellen Veränderungen während der Pubertät als Erklärungsansätze mit einzubeziehen. Dennoch wird hier nicht nur Trübsal geblasen, sondern die morbide Situation der gebrochenen Heldin auch mit den Mitteln des Humors angegangen. Insbesondere die Szenen, in denen die destruktiven Gedanken des Mädchens auf frappierende Weise illustriert werden,
sorgen dabei für so manchen schwarzhumorigen Lacher.
FRANK BRENNER
Nina (grandios: Wende Snijders) scheint recht irrational zu handeln. Sie driftet einigermaßen ziellos über Autobahnen und Raststätten und hangelt sich
von einer Zufallsbekanntschaft zur nächsten. Erst nach und nach kann der
Zuschauer entschlüsseln, warum sie so handelt. Sie hat ihren Freund Boris,
einen Fernfahrer, bei einem Unfall auf der Autobahn verloren und trauert nun
auf ihre ganz eigene Art. Durch seine nicht-lineare Erzählweise schürt Sacha
Polak („Hemel“) gekonnt die Spannung und sorgt durch symbolisch aufgeladene Traumsequenzen, die die eigentümlich surreale Atmosphäre des Films
ausmachen, für zusätzlichen Nervenkitzel. Wer experimentelleren Filmformen
und einer tristen Grundstimmung, die von einer stets spürbaren Verzweiflung
geprägt ist, nicht abgeneigt ist, wird hier beeindruckt sein. FRANK BRENNER
ABOUT A GIRL Emden ‘13: Drehbuchpreis / Bayerischer Filmpr. ‘14: Nachwuchspreis
DIE GETÄUSCHTE FRAU Berlinale 2015: C.I.C.A.E. Award
D 2014 - Drama / Komödie - 106 Min - ab 12 J. - Regie: Mark Monheim
mit: Jasna Fritzi Bauer, Heike Makatsch, Aurel Manthei
NL/D/BE 2015 - Drama - 86 Min - Regie: Sacha Polak
mit: Wende Snijders, Sascha Alexander Gersak, Zinsy de Boer
Start: 6.8.
Leben so dahin: Josh und Cornelia
Start: 30.7.
Mit Margo traut sich Quentin (Nat Wolff) endlich was
Nicht mehr die Jüngsten
Das Mädchen seiner Träume
„Gefühlt Mitte Zwanzig“ von Noah Baumbach
„Margos Spuren“ von Jake Schreier
Der Mittvierziger Josh steckt fest. Dann lernt er den viel jüngeren Jamie kennen.
C Charmante Komödie über die Midlife-Crisis
Verliebter Junge geht auf die Suche nach der verschwundenen Nachbarin.
C Coming-of-Age mit ein wenig Abenteuer nach John Green
Der Dokumentarfilmer Josh (Ben Stiller) steckt fest: Seine Erfolge liegen
lange zurück, sein Elan ist erlahmt. Mit seiner Frau Cornelia (Naomi Watts)
– beide Mitte 40 und kinderlos – lebt er so dahin, während die Freunde
Karriere machen und/oder Kinder kriegen. Da lernt das Paar den halb so alten
Jungfilmer Jamie (Adam Driver) mit seiner Freundin Darby (Amanda Seyfried)
kennen. Der Esprit der beiden inspiriert sie, und plötzlich fühlen sie sich wieder jung. Aber ist das ihr Leben? Noah Baumbach („Greenberg“, „Frances
Ha“) hat eine Komödie über die grassierende Midlife-Crisis gemacht, nimmt
seine Protagonisten in ihrer Irritation aber stets ernst. Derben Humor setzt
der Film selten ein, der Dialogwitz à la Woody Allen überwiegt.
Margo ist ein Mädchen, das Slow Motion verdient, so schön, geheimnisvoll,
traumhaft. So erinnert sich auch Quentin an die erste Begegnung: in Zeitlupe.
Als Kinder sind sie dicke Freunde, aber später lässt Margo ihn links liegen.
Quentin ist weder hip noch sexy, also hängt er meist mit seinen Kumpels ab.
Bis Margo (Cara Delevingne) eines Nachts durchs Fenster in sein Zimmer
kommt und ihn zu einer verrückt wilden Nacht überredet. Als sie danach verschwindet, traut sich der brave Quentin was. Zusammen mit seinen Freunden
und zwei coolen Mädels folgen sie im stibitzten Auto den Spuren, die Margo
ausgelegt hat. Charmantes Abenteuer mit witzigen Dialogen, dabei melancholische Momentaufnahme einiger Tage kurz vor dem Erwachsenwerden
nach dem Roman „Paper Towns“ von John Green.
INGRID BARTSCH
CHRISTIAN MEYER
GEFÜHLT MITTE ZWANZIG
MARGOS SPUREN
USA 2014 - Komödie / Drama - 97 Min - o. Altersb. - Regie: Noah Baumbach
mit: Ben Stiller, Naomi Watts, Adam Driver
Start: 30.7.
USA - Drama / Mystery - 109 Min - ab 6 J. - Regie: Jake Schreier
mit: Cara Delevingne, Nat Wolff, Halston Sage
Cinenova
Metropolis
Mit
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Start: 30.7.
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150715_sts_choices_v3_Layout 1 15.07.15 23:28 Seite 1
„UNTER FRANKS
MASKE VERBIRG T SICH
EIN GENIESTREICH“
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THE
SOUND
MIT FILMEN ÜBER
THE WHO
SPANDAU BALLET
ROLAND TR-808
JAMES BROWN
KURT COBAIN
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RAHSAAN ROLAND KIRK
PENDERECKI
PACO DE LUCÍA
NEW MODEL ARMY
KILLING JOKE
JACO PASTORIUS
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BEN HOWARD
GRUFF RHYS
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DOMHNALL
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MICHAEL
FA S S B E N D E R
Frank
AB
19.-23.08.2015
27. 08. IM KINO
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B L U R AY, D V D U N D D I G I TA L
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25.06.15 18:00
Film-Kritik
Schlüpfen fürs Klima in wechselnde Rollen: The Yes Men
Ungeschönte Einblicke in unschöne Geheimdienstarbeit
What do we do?
Ohne Ausweg
„Die Yes Men – Jetzt wird’s persönlich“ von Laura Nix und den Yes Men
„Manuscripts Don’t Burn“ von Mohammad Rasoulof
Dritter Film über die Yes Men, die sich gewitzt gegen die Profitgier engagieren.
C Portrait zweier Aktivistenstrolche
Zwei Killer des iranischen Regimes verrichten ihre ‚Arbeit‘.
C Betont nüchterner Geheimdient-Thriller
Seit sie sich 1996 erstmals begegneten, machen sich Mike Bonanno und
Andy Bichlbaum für den Klimaschutz stark. Und das mit spektakulären
Aktionen, die für gewöhnlich ein lautes Medienecho nach sich ziehen. Die
Grundidee der Yes Men beruht darauf, die Rollen ihrer Gegner einzunehmen
und auf Fake-Events deren Haltung öffentlich ad absurdum zu führen.
Neben den Filmausschnitten, die derlei öffentlichkeitswirksamen Schabernack dokumentieren, erzählen die beiden Protagonisten von ihrem Engagement, von Frust und Motivation. Das gestaltet sich mitunter arg persönlich und betroffen – Akzente, die sie aus ihren Aktionen aus gutem Grunde
heraus halten. Zugleich liefert die Selbstreflektion interessante Anstöße in
Sachen Macht und Machtlosigkeit.
HARTMUT ERNST
Mohammad Rasoulof hat oft mit seinem Kollegen Jafar Panahi, dessen
neuer Film „Taxi Teheran“ im letzten Heft unser Film des Monats war,
zusammengearbeitet. Gemeinsam wurden sie 2009 verhaftet und verurteilt.
Auch Rasoulof dreht unter größtem Risiko weiter Filme. Sein jüngster ist so
offen Regimekritisch, dass wie bei „Taxi Teheran“ die gesamte Crew anonym
bleibt, der Abspann ist schwarz: Zwei Schergen des Geheimdienstes sollen
regimekritische Schriftsteller einschüchtern und notfalls entführen, foltern
oder töten. Der Film beobachtet ihre ‚Arbeit‘ ebenso nüchtern, wie die
Akteure sie ausführen. Im Gegensatz zu Panahis überraschend leichtfüßigem Film ist Rasaloufs Werk eine klaustrophobische Qual, der man sich
nicht unvorbereitet stellen sollte.
CHRISTIAN MEYER
DIE YES MEN – JETZT WIRD'S PERSÖNLICH
MANUSCRIPTS DON'T BURN Cannes 2013: Un certain regard
IRN 2013 - Drama - 125 Min - Regie: Mohammad Rasoulof
USA 2014 - Dokumentarfilm / Gesellschaft - 92 Min - o. Altersb.
Regie: Laura Nix, Andy Bichlbaum, Mike Bonanno
Start: 13.8.
Start: 20.8.
Filmpalette
Filmpalette
Schicksalhafte Begegnung im 80er-Ambiente: Alex und Marc
Irrt durch die Ruinen der Immobilienblase: Der namenlose Kammerjäger
Taxi Taxi
Große Depression
„Taxi - nach dem Roman von Karen Duve“ von Kerstin Ahlrichs
„California City“ von Bastian Günther
Eine junge Frau auf der Suche nach dem Beifahrer fürs Leben.
C Taxi-Fahrt durch die 80er
Ein Mann streift durch eine entvölkerte Stadt in der Mojave-Wüste.
C Filmische Allegorie auf Verlust und Depression
Alex ist 25 Jahre alt und wohnt noch zuhause bei Mutti in der Hamburger
Vorstadt. Die Ausbildung zur Versicherungskauffrau hat sie abgebrochen. Stattdessen fährt sie jetzt Taxi. Damit verdient sie bald mehr als ihr Yuppie-Bruder.
Aber glücklich macht sie das neue Leben mit eigener Wohnung und KünstlerFreund auch nicht. Das ändert sich erst als sie den 1,35 Meter kleinen Marc
kennenlernt. Gewohnt souverän spielt der „Game of Thrones“-Star das
Aufgebot aus Stipe Erceg, Robert Stadlober und Armin Rohde an die Wand. Ein
Glücksfall für den Film, der sich ansonsten zu sehr auf die blonde Föhnwelle
und die roten Schmolllippen von Rosalie Thomass verlässt und darüber die
Story und ihre Figuren aus dem Rückspiegel verliert.
SIMONE SCHLOSSER
Eine Art Kammerjäger (Jay Lewis) sorgt dafür, dass in California City die
Moskitos an den wenigen Wasserstellen vernichtet werden. Entgegen dem
schillernden Klang ist die Stadt in der Mojave-Wüste ein trostloses, trockenes Stück Land, in dem sich neben ein paar bewohnten Häusern vor allem
verlassene Baracken und Brachen finden, die nach der Immobilienblase nun
verwaist sind. Der Protagonist irrt durch diese apokalyptische Landschaft
wie im Traum, von einer verlorenen Liebe halluzinierend. Nach „Houston“
legt Regisseur Günther ein abstrakt-poetisches Werk über Verlust und Krise
vor, das viel Raum für Atmosphäre und Deutung lässt, zwischen Spiel- und
Dokumentarfilm aber auch reale Bewohner der halb verlassenen Stadt zu
Wort kommen lässt.
CHRISTIAN MEYER
choices verlost 1x2 Karten für das Odeon auf choices.de
TAXI - NACH DEM ROMAN VON KAREN DUVE
D 2015 - Drama / Komödie - 98 Min - ab 6 J. - Regie: Kerstin Ahlrichs
mit: Rosalie Thomass, Peter Dinklage, Stipe Erceg
Odeon
Mit
CALIFORNIA CITY
Start: 20.8.
D/USA 2015 - Drama - 84 Min - Regie: Bastian Günther
mit: Jay Lewis, Chelsea Williams, Daniel C. Peart
Start: 20.8.
Filmpalette
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Festival
Patricia Clarkson
Ben Kingsley
„Wahnsinnig komisch
und romantisch! Perfekt gespielt
und mit pointierten Dialogen.“
Washington Post
Der Alltagskampf von Frauen: „Weibliche Junggesellen“ (1923), Foto: Svenka Filminstitutet
Überraschend modern
Die Internationalen Stummfilmtage Bonn pflegen das frühe Filmerbe
Das ist ein ordentliches Jubiläum für ein Filmfestival: Die Internationalen
Stummfilmtage feierten im letzten Jahr ihre 30. Ausgabe. 1985 von Matthias Keuthen und Stefan Drößler, dem heutigen Leiter des Münchner Filmmuseums, zunächst als Bonner Sommerkino gegründet, widmete man sich
von Anfang an dem Stummfilm. Doch erst seit 1995 wurden ausschließlich
Stummfilme gezeigt. Seitdem firmiert das vom Förderverein Filmkultur Bonn
e.V. veranstaltete Bonner Sommerkino auch unter dem Namen Internationale Stummfilmtage. An ein Ende ist trotz oder gerade wegen des häufig
mangelnden filmhistorischen Interesses in der Kulturlandschaft gar nicht zu
denken. Im Gegenteil, auch mit der 31. Ausgabe der Internationalen Stummfilmtage Bonn bietet man mit Enthusiasmus der Übermacht des Ton- und
Farbfilms, dem CGI-Gewitter und dem 3-D-Spektakel mit Klassikern und
Wiederentdeckungen aus der Frühphase des Kinos Paroli.
In diesem Jahr steht das Programm unter dem vielversprechenden Titel „Von
Akrobaten und Abenteurern, Leidenschaft und Tortenschlacht“. Vom 6. bis
zum 16. August zeigen die Stummfilmtage im Arkadenhof der Universität
zu Bonn bei freiem Eintritt und live-musikalischer Begleitung rund 25 meist
neu restaurierte Filme. Neben Werken aus Deutschland, Amerika, Frankreich,
Großbritannien, Japan, Schweden, der Sowjetunion und Tschechien sind auch
erstmals Stummfilme aus Griechenland, Taiwan und der Ukraine zu sehen.
Das ukrainische Bürgerkriegsdrama „Zwei Tage“ aus dem Jahr 1927 wirkt
überraschend aktuell: In dem Film von Heorhii Stabovyi steht eine adelige
Familie der herannahenden Roten Armee gegenüber. Der Film führt vor, wie
schnell aus Freunden Feinde werden können, wenn sich die politische Lage
zuspitzt und man sich plötzlich in unterschiedlichen Lagern gegenübersteht.
Die griechische Komödie „Die Abenteuer des Villar“ von Joseph Hepp ist
ein Blick auf die glanzvolle Vergangenheit des derzeit krisengeschüttelten
Staates. Auch die amerikanischen Komödianten haben bei den Stummfilmtagen immer ihren Platz. Neben Laurel & Hardy ist auch wieder „Stone-Face“
Buster Keaton im Programm vertreten. Keatons „The Playhouse“ überrascht
mit einer Eröffnungssequenz, in der er beinahe jede Rolle selber spielt. Der
Trickfilmpionier Georges Méliès und seine fantasievollen Animationsfilme
werden mit einer Reihe ursprünglich handkolorierter Werke gewürdigt, die
Kommentartafeln werden live eingesprochen. Eröffnet wird das Festival mit
dem Eifersuchtsdrama „Varieté“ von Ewald André Dupont aus dem Jahr 1925.
Oscar-Preisträger Emil Jannings spielt in der Hauptrolle, und die waghalsigen
Trapez-Auftritte konkurrieren mit der überraschend wendigen Kamera, die
zum Teil mit dem Trapez unter dem Zirkusdach schwingt. Vor allem inhaltlich
sehr modern erscheint „Weibliche Junggesellen“ von 1923. Der Film begleitet
den Alltagskampf von vier berufstätigen Frauen in Schweden.
Ein didaktisches Angebot liefern die Stummfilmtage auch: Jeweils sonntags
wird im LVR-LandesMuseum Bonn ein Rahmenprogramm aus ergänzenden
Vorträgen und Filmvorführungen angeboten, das exklusive und praxisnahe
Einblicke in Themen der Filmgeschichte und -restaurierung gibt.
CHRISTIAN MEYER
Es ist nie zu spät für neue Abenteuer!
AB 6. AUGUST IM KINO
vertraue niemandem. nicht einmal dir selbst.
DAVID KROSS
EMILIA SCHÜLE
EIN FILM VON ÖZGÜR YILDIRIM
AB 20. AUGUST IM KINO!
31. Internationale Stummfilmtage Bonn | 6.-16.8. | Arkadenhof der Universität zu Bonn | www.internationale-stummfilmtage.de
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
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FILMNÄCHTE
AUF DEM DACH DER
BUNDESKUNSTHALLE
27. August – 5. September 2015 in Bonn
Im Programm:
Birdman (Do., 27.8.), Victoria (Fr., 28.8.), Magic in the Moonlight (Sa., 29.8.), Die Gärtnerin von Versailles (So., 30.8.),
Frühstück bei Tiffany (Mo., 31.8.), Das ewige Leben (Di., 1.9.), Letztes Jahr in Marienbad (Mi., 2.9.), Kurzfilmprogramm
„Kurze Filme für hohe Dächer“ (Do., 3.9.), Inherent Vice – Natürliche Mängel (Fr., 4.9.), A Girl walks Home alone at
Night (Sa., 5.9.)
Alle Informationen und Reservierung unter www.bonnerkinemathek.de
Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland
Museumsmeile Bonn, Friedrich-Ebert-Allee 4, 53113 Bonn, T +49 228 9171-200
www.bundeskunsthalle.de
Foto © Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH
In Kooperation mit der Bonner Kinemathek e.V.
Film-Kritik
Fordert nachgiebig Bestätigung und Liebe: Sarah
Joshi folgt abgründigen Traumpfaden
Laut, wild, aber sensibel
Gesellschaft im Schatten
„Liebe mich!“ von Philipp Eichholtz
„Sunrise“ von Partho Sen-Gupta
Die chaotische Sarah rutscht von einer Krise in die nächste.
C Deutscher Mumblecore mit viel Gefühl
Ein Vater sucht seine entführte Tochter.
C Düsterer Noir-Thriller
Mit 4000 Euro hat Philipp Eichholtz sein improvisiertes Debüt realisiert: Die
emotionale Sarah (Lilli Meinhardt) ist sehr direkt. Das führt auch mal dazu,
dass sie Dummheiten macht, z.B. ihr Laptop aus dem Fenster wirft. Sie braucht
Liebe, Bestätigung und Sicherheit und fordert das ohne Rücksicht von ihrer
Umwelt ein. Damit stößt sie ihre Mitmenschen zuweilen vor den Kopf. Eichholtz hat seinen Film nach dem Sehr-gute-Filme-Manifest von Axel Ranisch
(„Dicke Mädchen“, „Reuber“), der hier neben der Mumblecore-Standardbesetzung Peter Trabner vor der Kamera steht, gedreht: Schnell, spontan, autonom! Das ist durchaus mit dem „Fogma“-Prinzip der Lass-Brüder („Love Steaks“,
„Papa Gold“) vergleichbar und ebenso erfrischend, nicht zuletzt wegen der
temperamentvollen Hauptdarstellerin.
CHRISTIAN MEYER
In Mumbai leidet Inspektor Joshi (Adil Hussain, „Life of Pi“) ebenso wie seine
gebrochene Frau immer noch unter der viele Jahre zurückliegenden Entführung seiner Tochter. Als weitere Kinder verschwinden, ergreift ein wiederkehrender Traum immer mehr Besitz von seinem Verstand. Darin folgt er
einem Schatten bis in den Nachtclub „Paradise“, wo junge, gekidnappte
Mädchen vor Männern tanzen. Partho Sen-Guptas Thriller ist extrem stilisiert und orientiert sich in seiner düsteren Gestaltung am Film Noir: Es ist
immer Nacht, und immer regnet es aus Kübeln. Zunehmend verschwimmen
Realität und Traumebene. Der Film reflektiert auf beängstigende Art die
Realität vieler Kinder in Indien zwischen Kinderarbeit, Zwangsprostitution
und häuslichem sexuellen Missbrauch.
CHRISTIAN MEYER
LIEBE MICH!
SUNRISE
D 2015 - Drama / Komödie - 83 Min - ab 12 J. - Regie: Philipp Eichholtz
mit: Lilli Meinhardt, Christian Ehrich, Peter Trabner
Start: 20.8.
IND/F 2015 - Drama / Biographie - 85 Min - Regie: Partho Sen-Gupta
mit: Adil Hussain, Tannishtha Chatterjee, Gulnaaz Ansari
Start: 20.8.
Filmpalette
26. Jhg. | Juni 2014
www.choices.de
26. Jhg. | Mai 2014
www.choices.de
26. Jhg. | Dezember 2014
www.choices.de
26. Jhg. | Oktober 2014
www.choices.de
www.choices.de
26. Jhg. | April 2015
www.choices.de
Das MeinungsMagazin
EIN FILM VON HOSSEIN AMINI
www.diezweigesichterdesjanuars.de
DIE ZWEI GESICHTER
DES JANUARS
Das MeinungsMagazin
THE CUT
27. Jhg. | Juni 2015
EIN FILM VON FATIH AKIN
MIT TAHAR RAHIM
NICOLE KIDMAN
GRACE OF MONACO
THE
HOMESMAN
EIN FILM VON OLIVIER DAHAN
www.graceofmonaco.de
ab 15.5. im Kino
EIN FILM VON TOMMY LEE
VICTORIA
JONES
ab 18.12. im Kino
www.homesman-derfilm.de
EIN FILM VON SEBASTIAN
ab 16.10. im Kino
SCHIPPER
www.liebetodteufel.de
EIN FILM VON PATRICE LECONTE
Zurück im Leben?
Kundenberatung Kultur- und Bildungsmagazine.
Wieder draußen
Ein vitales Leben!
Lieben Sie Kino, Theater oder Kunst? Sind Sie neugierig, engagiert, haben Sie eigene
soziale Ziele, eine Vision von Gesellschaft? Schätzen Sie einen ehrlichen, kritischen
Journalismus? Können Sie Menschen begeistern, wenn Sie selbst von einer Sache
überzeugt sind? Haben Sie bereits Erfahrung im Verkauf oder haben Sie Lust darauf,
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Spüren Sie eine Faszination beim Lesen, eine Seele in den Texten? Dann trauen Sie sich!
„Himmelverbot“ von Andrei Schwartz
Ein Rumäne sucht nach der Haftentlassung einen Weg zurück in seine entfremdete Heimat.
C Doku über einen Mörder nach seiner Entlassung
21 Jahre lang saß der Rumäne Gabriel wegen zweifachen Mordes im Gefängnis.
Regisseur Andrei Schwartz ist seit zehn Jahren an seiner Seite. Sein Dokumentarfilm „Jailbirds“ erzählte vom Alltag im Hochsicherheitsgefängnis Rahova, in
dem auch Gabriel einsitzt. Jetzt aber wird der Mörder entlassen. Der Film folgt
ihm bei seinen ersten Schritten in Freiheit. Die mühsame Suche nach Anschluss und Arbeit führt ihn zurück in sein Heimatdorf bis hin nach Deutschland. Schwartz skizziert die Herausforderungen und Probleme des Wiedereinstiegs, Gabriel kommentiert, was ihn beschäftigt. Besonders interessant
wird es schließlich, als der Regisseur die Prozessakte hinzuzieht, darin auf
Widersprüche zu Gabriels Aussage stößt und somit die Vertrauensbasis der
Weggefährten ins Wanken gerät.
HARTMUT ERNST
Unser Verlag sucht für choices.de (Standort Köln) und trailer-ruhr.de (Standort
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Verkäufer‘, sondern den Macher, die zupackende Frau, die (ver)handeln kann, wenn es
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Die Tätigkeit kann wahlweise in Teil- oder Vollzeit (Gehalt und Prämien) oder auf
selbständiger Basis (Provision) in Bochum oder Köln erfolgen.
Bewerbungen per Mail an Frau Okniewski ([email protected]).
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D/RUM 2014 - Dokumentarfilm - 90 Min - ab 12 J. - Regie: Andrei Schwartz
Start: 13.8.
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ab 16.4. im Kino
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EVENT
26.08. - 08.09.
NEUSTARTS
AMY
AB 1.8.
FRANZÖSISCHE FILMTAGE
Großbritannien 2015 | 127 Minuten | R: Asif Kapadia | Dokumentarfilm
D: Janis Winehouse, Mitch Winehouse, Juliette Ashby, Mark Ronson
KÖLSCHE MATINÉE
Der britische Regisseur Asif Kapadia fasst die Geschichte einer der schillerndsten
Figuren der Popmusik von Aufstieg und tragischen Ende in einen anrührenden
Dokumentarfilm. Dabei zeichnet er das Portrait eines verletzlichen, gehetzten, fragilen Menschen, der am Ruhm zerschellt. Seine bewegende Hommage rehabilitiert
die begnadete Musikerin.
Sonntag, 09.08. um 11:30 Uhr
WEM GEHÖRT DIE STADT
D 2014 | 90 Min | R: Anna Dittges | Dokumentarfilm
LEARNING TO DRIVE - FAHRSTUNDEN FÜR’S LEBEN AB 6.8.
USA 2014 | 90 Minuten | R: Isabel Coixet
D: Patricia Clarkson, Ben Kingsley, Grace Gummer, Jake Weber, Sarita Choudhury u.a.
WEM GEHÖRT DIE STADT – und wer entscheidet
über ihre Zukunft? Als ein Großinvestor ankündigt, auf einem ehemaligen Industrieareal mitten in
Köln-Ehrenfeld eine Shopping Mall zu bauen, werden Proteste laut. Der Bürgermeister des Stadtteils
versucht zu vermitteln: Er möchte die Anwohner
an der Gestaltung ihres Viertels beteiligen. Doch
während in der Bürgerinitiative noch über visionäre Alternativen diskutiert wird, hat die Stadtverwaltung schon ganz andere Pläne auf dem Tisch...
SENIORENKINO
Mittwoch, 12.08. um 14:30 Uhr, Eintritt 4,–
LEARNING TO DRIVE –
FAHRSTUNDEN FÜR’S LEBEN
FILM & DISKUSSION
Mittwoch, 12.08. um 20:00 Uhr
UKRAINIAN AGONY – DER
VERSCHWIEGENE KRIEG
D 2015 | R: Mark Bartalmai | Dokumentarfilm
Das Team von Mark Bartalmai ist seit Mitte Juli
2014 als Kriegsberichterstatter vor Ort im Donbass,
im Südosten der Ukraine. Als einzige westliche und
deutsche Journalistengruppe mit der höchsten Akkreditierungsstufe hatte das Team Zutritt zu vielen
lebensgefährlichen Orten in diesem Bürgerkrieg.
In dieser Zeit sind unzählige Fotos und Filmaufnahmen entstanden. In Zusammenarbeit mit der
Nuoviso-Filmproduktion ist dieser Dokumentarfilm
entstanden, der kein Actionfilm ist, sondern vielmehr von gesprochenen Worten von Menschen
und ihren geschilderten Eindrücken lebt.
EXHIBITION ON SCREEN
Sonntag, 16.08. um 11:30 Uhr
MANET: PORTRAYING LIFE
Eine Schriftstellerin vor dem Ende ihrer Ehe und ein indischer Taxifahrer kurz vor
der Hochzeit – zwei Menschen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und einander doch ihr Herz öffnen. Als Wendy nach 21 Jahren Ehe von ihrem Mann
verlassen wird, fällt es ihr schwer, das Leben plötzlich alleine zu bestreiten. Um ihre
Tochter Tasha in Vermont besuchen zu können, nimmt sie Fahrstunden bei Darwan.
Die beiden tauchen immer tiefer in die Lebenswelt des jeweils anderen ein...
COCONUT HERO
AB 13.8.
Deutschland 2015 | 97 Minuten | R: Florian Cossen
D: Alex Ozerov, Bea Santos, Krista Bridges, Sebastian Schipper, Jim Annan u.a.
Drehbuchautorin Elena von Saucken hatte am Anfang ein Bild im Kopf von einem
Jungen, der sein Leben satt hat, sich in den Kopf schießt und dann im Hospital
aufwacht statt im Himmel. Was dann folgt, ist keine Depri-Story, sondern eine
feine Komödie mit Witz, Melancholie und schwarzem Humor. Sanfte Coming-ofAge-(Tragi)Komödie über die Liebe und den Tod, die Macht des Schicksals und
das Leben als kostbares Geschenk.
THULE TUVALU
AB 13.8.
Schweiz 2014 | 96 Minuten | R: Matthias von Gunten | Dokumentarfilm
Thule liegt auf Grönland, der größten Insel der Welt, und ist einer der nördlichsten bewohnten Orte der Erde. Tuvalu ist mit 10.000 Einwohnern einer der
kleinsten Staaten der Erde und liegt in der Nähe des Äquators – also am anderen Ende der Welt. Aber beide Orte verbindet ein Schicksal: Die Menschen
spüren hier schon deutlich die Auswirkungen des Klimawandels. Der Schweizer
Dokumentarfilmer Matthias von Gunten zeigt, wie sie mit der veränderten Natur und ungewissen Zukunft umgehen.
TAXI
AB 20.8.
Deutschland 2014 | 94 Minuten | R: Kerstin Ahlrichs
D: Rosalie Thomass, Peter Dinklage, Stipe Erceg, Robert Stadlober u.a.
Spröde, nordisch unterkühlt und dabei doch voller Wahrheiten über das Leben:
Dass ist Kerstin Ahlrichs Spielfilmdebüt „Taxi“, basierend auf dem autobiographisch geprägten Roman von Karen Duve, die auch selbst das Drehbuch schrieb.
Eine tolle Hauptdarstellerin, bunte Charaktere und viel 80er Jahre-Feeling machen das melancholische Selbstfindungsdrama nach dem SPIEGEL-Bestseller zu
einem großen Vergnügen. Premiere am Donnerstag, 20.08. um 20:00 Uhr
GB 2013 | 86 Min| OmU | R: Phil Grabsky
BROADWAY THERAPY
NRW-PREMIERE
USA 2014 | 94 Minuten | R: Peter Bogdanovich
D: Owen Wilson, Jennifer Aniston, Imogen Poots, Rhys Ifans, Kathryn Hahn u.a.
Donnerstag, 20.08. um 20:00 Uhr
TAXI (siehe rechts)
In Anwesenheit der Regisseurin Kerstin Ahlrichs,
der Hauptdarstellerin Rosalie Thomass und der
Roman- und Drehbuchautorin Karen Duve.
AB 20.8.
Owen Wilson gibt den berühmten Regisseur, der mit einem hübschen Call-Girl
anbändelt. Das wiederum eine Rolle bei ihm möchte. Was allerdings der eifersüchtigen Gattin missfällt. In die freilich der Hauptdarsteller seit langem heftig
verliebt ist. Beim Festival von Venedig hat der Kinosaal getobt bei dieser turbulenten Farce. Erst recht, als zum Schluss eine ziemlich coole Kult-Figur mit einem
Überraschungsauftritt Nachhilfe in Filmgeschichte gibt...
KINO IN DER SÜDSTADT s SEVERINSTRASSE 81 s TELEFON 0221. 31 31 10 s WWW.ODEON-KOELN.DE
Film-Kritik
Lebensmüde: Mike (Alex Ozerov)
Charmanter Screwball auf Hotelfluren (Imogen Poots, Owen Wilson)
About a Boy
Der Wohltäter
„Coconut Hero“ von Florian Cossen
„Broadway Therapy“ von Peter Bogdanovich
Ein Jugendlicher setzt zuversichtlich auf seinen baldigen Tod.
C Verschrobenes Independent-Drama
Izzy rekapituliert ihren Aufstieg vom Callgirl zum umjubelten Schauspielstar.
C Witzige Dialogkomödie
Gleich zwei Dramen erzählen in diesem Monat von jungen Menschen, die den
Freitod suchen. Zum einen Mark Monheim mit „About a Girl“, zum anderen
Florian Cossen mit diesem sympathisch verschrobenen Außenseiterdrama.
Der 16-jährige Mike aus einer kanadischen Holzfällerstadt ist darin seines
Lebens müde. Der Selbstmord misslingt. Als der Arzt einen tödlichen Tumor in
seinem Kopf diagnostiziert, stimmt dies den jungen Mann wieder hoffnungsvoll. Dann lernt er Miranda kennen, und plötzlich macht das Leben wieder
etwas Sinn. Florian Cossen erzählt stilsicher und augenzwinkernd, Hauptdarsteller Alex Ozerov besticht mit melancholischem Spiel. Eine zärtliche
Tragikomödie, die mit skurrilen Begegnungen aufwartet, sei es mit dem Sozialarbeiter, dem Priester oder den neurotischen Rabeneltern. HARTMUT ERNST
Peter Bogdanovich und Woody Allen gehören derselben Generation an, und
beide haben in ihren Filmen immer schon den Hollywoodklassikern gehuldigt.
Bogdanovichs („Is’ was, Doc?“, „Nickelodeon“) neuer Film ist eine spritzige
Hommage an die Screwball-Komödien der 30er Jahre geworden, mit etlichen
auch aus Allen-Filmen bekannten Ingredienzien. Nicht zuletzt sind dies messerscharfe Dialoge und ein vorzüglich aufspielendes Darstellerensemble. Die
zunehmend komplizierte Handlung um einen Bühnen-Impresario, der einem
Callgirl zum Erfolg als Schauspielerin verhilft, funktioniert in Bogdanovichs
versierter Inszenierung wie am Schnürchen. So ist „Broadway Therapy“, wie
eine zündende Boulevardkomödie, ein auf angenehme Weise altmodischer
Film, der sich vor den Klassikern des Genres verbeugt.
FRANK BRENNER
COCONUT HERO
BROADWAY THERAPY
D/CDN 2015 - Drama / Tragikomödie - 97 Min - ab 12 J. - Regie: Florian Cossen
mit: Alex Ozerov, Bea Santos, Krista Bridges
Start: 13.8.
USA/D 2014 - Komödie / Lovestory - 94 Min - o. Altersb. - Regie: Peter Bogdanovich
mit: Owen Wilson, Imogen Poots, Jennifer Aniston
Start: 20.8.
Odeon, OFF Broadway
Odeon, Weisshaus
Lebenshilfe hinterm Steuer
Wie einst bei „Jules und Jim“: Kaito (Nijirô Murakami) und Kyôko (Jun Yoshinaga)
Guck nach vorne!
Poetische Symbolik
„Learning To Drive – Fahrstunden fürs Leben“ von Isabel Coixet
„Still the Water“ von Naomi Kawase
Eine Frau in der Krise findet hinterm Steuer ins Leben zurück.
C Tragikomische Fahrstunde
Kaito und Kyoko reiben sich an ihrem familiären Umfeld und der eigenen Seelenpein.
C Coming-of-Age Drama um Leben, Liebe, Tod und Wiedergeburt
Konzentration, der Fokus auf den Moment, vorausschauendes Denken: So eine
Fahrstunde kann einem schon so manche Lehre fürs Leben mitgeben. Für die just
vom Gatten verlassene Wendy geriert der Erwerb eines Führerscheins gar zur
Lebenshilfe. Denn ihr indischer Fahrlehrer Darwan erweist sich nicht nur als verlässlicher Copilot, sondern auch als guter Zuhörer. Zugleich sieht er sich einer
arrangierten Ehe ausgesetzt und benötigt schon bald selbst ein offenes Ohr.
Regisseurin Isabel Coixet erzählt ein heiteres Drama, das mitunter etwas gutmenschelt, aber kurzweilig unterhält und augenzwinkernd von den Tugenden
erzählt, die Autofahren grundsätzlich beinhaltet. Und die für gewöhnlich ebenso schnell flöten gehen, sobald man den Lappen erstmal hat. HARTMUT ERNST
Die Natur übernimmt von Beginn an eine Hauptrolle in diesem vielfach preisgekrönten Film: Da sind die Wellen, die eine Leiche ans Ufer spülen, da müssen
wir minutenlang dem Ausbluten einer Ziege zusehen – und meinen dabei, ihre
Seele entweichen zu hören. Genauso wie die von Kyokos sterbender Schamanen-Mutter, der aber eine Wiedergeburt bevorsteht. Dazwischen hadert Kaito
mit seiner alleinerziehenden Mutter und ihren Liebhabern, sucht verzweifelt die
Nähe seines Vaters, lehnt aber Kyokos ab. Schließlich haben sie doch Sex und
geben sich, nackt, dem Meer hin. Mit gleichsam dokumentarischer wie poetischer Kraft bringt Naomi Kawase Natur und Mensch in Einklang, ohne je in
süßliche Esoterik zu verfallen. Und wenn Kaito und Kyoko Fahrrad fahren, dann
hat das jene Leichtigkeit wie bei „Jules und Jim“. ROLF-RUEDIGER HAMACHER
choices verlost 2x2 Karten auf choices.de
LEARNING TO DRIVE Provincetown 2015: Publikumspreis, Bester Film
STILL THE WATER
USA 2014 - Drama / Lovestory - 90 Min - o. Altersb. - Regie: Isabel Coixet
mit: Patricia Clarkson, Sir Ben Kingsley, Grace Gummer
Start: 6.8.
J/E/F 2014 - Drama - 120 Min - ab 6 J. - Regie: Naomi Kawase
mit: Makiko Watanabe, Hideo Sakaki, Miyuki Matsuda
Odeon, Weisshaus
Filmpalette, Odeon
Mit
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.de beginnt die Filmwoche
Start: 30.7.
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Film-Kritik
Ooops! Die Arche ist weg…
Mission: Impossible – Rogue Nation
Fantastic Four
D/IR/B/LUX 2015 - Trickfilm - Regie: T. Genkel Start: 30.7.
USA 2015 - Action - Regie: Chr. McQuarrie
Start: 6.8.
USA 2015 - SciFi / Action - Regie: Joshua Trank Start: 13.8.
Die Sintflut steht kurz bevor, die Arche legt ab. Doch
der kleine Finny und die kleine Leah verpassen das
Rettungsschiff. Der Nestrier-Junge und das GrympMädchen müssen zusammenhalten und einen Plan
schmieden, wie sie doch noch an Bord gelangen.
Quietschbuntes Bibel-Märchen mit Christian Ulmen
und Katja Riemann in den Sprechrollen.
HE
Was den Briten James Bond, ist den Amerikanern
Ethan Hunt. Der Superagent stellt sich diesmal
einem Syndikat, das den IWF zerstören will. Ein
temporeicher, witziger und stilvoll inszenierter
Agententhriller mit aberwitziger Action zwischen
furiosem Over-the-top und Suspense-Hochseilakt
ist nach dem Vorgänger Pflicht.
HE
Was die Avengers können, können die Fantastic Four
schon lange: Zum Beispiel gemeinsam stark sein, bis
Marmor, Stein und Eisen brechen. Mister Fantastic,
Human Torch, Invisible Woman und The Thing werden in ein Paralleluniversum geschleudert und
müssen sich einem mächtigen Feind stellen. HE
Pixels
Aloha – Die Chance auf Glück
Barbie – Eine Prinzessin im Rockstar Camp
USA 2015 - SciFi - Regie: Chris Columbus Start: 30.7.
USA 2015 - Lovestory - Regie: Cameron Crowe Start: 20.8.
USA 2015 - Trickfilm - Regie: Karen J. Lloyd Start: 15.8.
Computerspiel-Legenden erfuhren bereits eine Hommage durch „Ralph reicht’s“. Nun verneigt sich
Regisseur Chris Columbus vor den Urvätern heutiger Konsolenhelden. Der US-Präsident rekrutiert
Pac-Man, Donkey Kong & Co., um die Welt vor
Space Invaders zu retten. Ein Videogamer aus den
80ern (Adam Sandler) darf auch mitmischen. HE
Der ehemalige Militärberater Brian Gilcrest ist vom
Glück verlassen und arbeitslos. Eines Tages aber wird
er zu seinem Stützpunkt nach Hawaii zurück beordert und erhält die Chance auf Reputation. Zugleich
begegnet er zwei Frauen, die ihn emotional fordern.
Romantische Komödie von Cameron Crowe.
HE
choices verlost 2 Karten für das Cinenova auf choices.de
Seit 2001 erscheint jährlich mindestens ein neues
Abenteuer von Barbie und ihren Freunden. Diesmal
wird Barbie alias Courtney mit dem Rockstar Erika
verwechselt. Dadurch landet Erika im RockstarCamp statt im königlichen Camp. Eiderdaus! Und
als eines der beiden Camps geschlossen werden soll,
wird es noch einmal so richtig brenzlig.
HE
The Vatican Tapes
Codename U.N.C.L.E.
Self/less – Der Fremde in mir
USA 2015 - Horror - Regie: Mark Neveldine Start: 30.7.
USA 2015 - Action - Regie: Guy Ritchie
Und wieder befällt ein Dämon einen Menschen und
beschert dessen Umfeld die Hölle auf Erden. Angela ist
die Unglückliche, die nach einem Unfall zunehmend
die Kontrolle verliert und zur Marionette des Teufels
erwächst. Ein Pater, ein Vikar und ein Kardinal sollen es richten. Unheilvoller Christengrusel.
HE
Guy Ritchie ist zurück! Nach schrägen Gangsterkomödien und Sherlock-Holmes-Adaptionen begibt sich der Brite nun in internationale Gefilde und
liefert die Kinoversion der erfolgreichen US-Serie.
Mitten im Kalten Krieg müssen CIA-Agent Solo und
KGB-Agent Kuryakin kooperieren, um die Welt vor
einem Superverbrecher zu beschützen.
HE
Damian (Ben Kingsley) hat viel Geld, aber wenig
Lebenszeit. Eine geheime Organisation ermöglicht
ihm, seinen Geist in den Körper eines Jüngeren zu
übertragen. Doch der Wirt hat eine Vergangenheit,
die Damian bald zu schaffen macht. Tarsem Singh
inszeniert mal ganz ohne visuellen Hokuspokus
einen soliden Bodyswitch-Thriller.
HE
Dating Queen
Der kleine Rabe Socke 2 – Das große Rennen
choices verlost 2 Karten auf choices.de
Horns
USA 2013 - Thriller - Regie: Alexandre Aja
Start: 6.8.
Der französische Schocker-Spezialist Alexandre Aja
besetzt für diesen Gothic-Gruselspuk Harry-PotterDarsteller Daniel Radcliffe. Der spielt einen Mann,
der seine Frau ermordet haben soll. Nach einer
durchzechten Nacht sind dem Verdächtigen Hörner
gewachsen. Und er ist plötzlich wundersam begabt,
den Menschen die Wahrheit zu entlocken.
HE
Mein Film, mein Kino, meine Meinung
USA 2015 - Komödie - Regie: Judd Apatow
Start: 13.8.
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USA 2015 - SciFi - Regie: Tarsem Singh
Start: 20.8.
Start: 13.8.
D ‘15 - Trickf. - Regie: U. v. Münchow-Pohl, S. Jesse Start: 20.8.
Amy ist Journalistin für ein Männermagazin. Ihren
Lebensstill hat sie mittlerweile dem Job entsprechend ausgerichtet. So schlittert sie auf Drinks und
Dates zügellos durchs Partyleben, bis sie den Arzt
Aaron Conners kennenlernt. Und der sucht in ihr
eher seine Prinzessin als die Dating Queen.
Komödie von Judd Apatow („Beim ersten Mal“). HE
Während die Tiere emsig die Wintervorräte horten,
düst der kleine Rabe Socke lieber mit seiner Seifenkiste durch den Wald. Dumm, dass dabei der Vorratsspeicher zu Bruch geht. Es setzt Schelte. Als
Socke von einem großen Rennen erfährt, will er mit
dem Preisgeld den Schaden wieder gutmachen. HE
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Spezial
Festival
Lubitschs Meisterwerk „Ärger im Paradies“, Foto: Metropolis Filmarchiv
Rock in Kambodia vor den Roten Khmer: „Don‘t Think I‘ve Forgotten“, Foto: Argot Pictures
Geld regiert die Welt
Tonangeber
Bislang gab es im Filmforum im Museum Ludwig, das von seinen derzeit sechs
Mitgliedern gemeinsam bespielt wird, jeweils in der ersten Jahreshälfte eine
gemeinsam kuratierte, filmhistorische Reihe, die das Medium unter verschiedensten Aspekten beleuchtet. Themen zum Verhältnis von Film und Theater,
Film und Architektur, zu Filmmusik oder dem komischen Film wurden untersucht. Mit dem neuen Zyklus der „Filmgeschichten“ strebt man seit Anfang
des Jahres ein gemeinsames Programm über das gesamte Jahr hinweg an. Die
„Filmgeschichten“ möchten darauf aufmerksam machen, dass es historisch,
aber auch kulturell bedingt die unterschiedlichsten Ausprägungen filmischen
Erzählens gibt. Das ist in einer Zeit, in der das klassische Programmkino quasi
ausgestorben ist und die Filmgeschichte im Fernsehen nur in Sonderprogrammen anlässlich des Ablebens berühmter Persönlichkeiten zum Zuge kommt,
ein kaum zu überschätzendes Gut, das zudem didaktisch aufbereitet wird: Die
Vorführungen werden jeweils begleitet von einer Einführung in den Film.
Die neue Reihe startet mit dem Themenkomplex „Spiel, Geld und Müßiggang“.
Den Anfang machte das Programm mit Filmen zum Thema „Spiel“, nun folgt das
gute „Geld“. Man beginnt mit dem selten gezeigten Hollywoodmusical „Hallelujah, I’m a Bum“ von 1933 mit dem damaligen Superstar Al Jolson. Regisseur
Lewis Milestone („Im Westen nichts Neues“) erzählt von einem Tramp, der für
eine Amnesiekranke zum Bankangestellten wird. Der Film ist nicht nur für seine
linkspolitische Perspektive berüchtigt, sondern auch der erste Hollywoodfilm,
in dem mit Edgar Connor ein Schwarzer den Partner eines weißen Hauptdarstellers spielt (20.8., 19 Uhr). „Ärger im Paradies“, 1932 von Ernst Lubitsch
gedreht, ist eine turbulente Gaunerkomödie mit erotischem Einschlag um ein
Pärchen, das sich in das Vertrauen einer Millionenerbin einschleicht (10.9., 19
Uhr). „Ein wunderschöner Sonntag“ ist ein Frühwerk von Akira Kurosawa. Der
Film von 1947 begleitet ein junges, mittelloses Paar, das trotz des Geldmangels
versucht, einen schönen Tag in der Stadt zu verbringen, und immer wieder auf
die desaströsen Verhältnisse im Nachkriegs-Japan zurückgeworfen wird (7.10.,
19 Uhr). Die Protagonistin von „Madame de ...“ versetzt ihren Schmuck, der
nach vielen Zwischenstationen schließlich zu ihr zurückkehrt. Max Ophüls inszeniert 1953 sein in der Jahrhundertwende angesiedeltes Drama mit Danielle
Darrieux elegant und kunstvoll (29.10., 19 Uhr).
„Das Geld“ von 1983 ist Robert Bressons letzter Film und in seinem kühlen
Pessimismus der düsterste der Reihe. Bresson verfolgt die Wege einer falschen
Banknote, die schließlich einen eigentlich Unschuldigen zu einem Mord verführt (12.11., 19 Uhr). Zum Abschluss gibt es ein Double-Feature: „Nicht ohne
Risiko“ (2004) ist ein einstündiger Dokumentarfilm von Harun Faroki: Er begleitet die Verhandlungen zwischen einer Firma und einem Risiko-Kapitalgeber.
Christian Petzold griff 2007 in „Yella“ das Thema seines Lehrers auf und bettete
es in eine surreale Allegorie, die lose an den Horrorfilm „Carnival of Souls“
(1962) angelehnt war. In den Hauptrollen des atmosphärischen Liebesfilms im
Zeichen des Kapitals sind Nina Hoss und Devid Striesow zu sehen (10.12., 19
Uhr). Anfang 2016 wird die Reihe mit dem Thema „Müßiggang“ fortgesetzt.
Welcher italienische Film wohl gezeigt wird?
CHRISTIAN MEYER
Im letzten Jahr feierte SoundTrack_Cologne sein zehnjähriges Jubiläum. In diesem Jahr nimmt der international renommierte Fachkongress zu Musik und Ton
in Film und Games mit einer Kooperation neuen Schwung auf: Der Herbsttermin, den man sich bislang im Kölner Festival-Verbund CineCologne mit anderen
Festivals geteilt hat, hat man nun zugunsten des sommerlichen Termins vom 19.
bis zum 23. August aufgegeben. Dadurch kann man am thematisch näherstehenden Musikfestival c/o pop (19.-23.8.) und der angeschlossenen Musikmesse
c/o pop Convention (20.-21.8.) andocken. Letzteres richtet sich wie auch SoundTrack_Cologne mit seinen rund 30 Workshops, Panels und Diskussionsrunden zu
Kultur, Recht, Markt und Technik der Medienmusik vor allem an ein Fachpublikum. Das c/o pop Festival hingegen findet als Publikumsfestival ein Pendant
in dem an SoundTrack_Cologne gekoppelten Filmfestival „See the Sound“, das
knapp 20 Filme zum Thema Musik zeigt – Musikdokumentarfilme, künstlerische
Musikfilme, Musikvideos und Kurzfilme mit musikalischem Schwerpunkt – entweder auf der Tonspur oder beim Thema. In diesem Jahr wird zum zweiten Mal
ein Preis für die beste Musikdokumentation vergeben.
Die Themenvielfalt kann sich sehen lassen: Monografische Dokumentationen
über Kurt Cobain („Cobain: Montage of Heck“ wurde leider gerade im Sommerloch in unseren Kinos entsorgt), die Wave-Rocker Killing Joke, Roland Kirk,
die Super Furry Animals, den Bassisten Jaco Pastorius, The Who und die ModSzene, den Godfather of Funk James Brown, den Gitarristen Paco de Lucía,
den Rap-Star Nas, die 80er-Jahre-Popper Spandau Ballett, die griechische
Musikerfamilie Xylouris oder auch den neutönenden Komponisten Krzysztof
Penderecki. Aber auch thematisch weiter gefasste Dokumentationen finden
ihren Platz bei „See the Sound“. So widmet sich „I Dream of Wires“ von Robert
Fantinatto und Jason Amm der elektronischen Musik seit den 60er Jahren und
dem ihr zugrunde liegenden Instrument: dem modularen Synthesizer. Zu Wort
kommen Trenz Reznor (NineInchNails), Chris Carter (Throbbing Gristle, Chris
& Cosy) oder der einflussreiche Detroiter Techno-Produzent Carl Craig. Alexander Dunns Doku „808“ über die berühmte Drummachine von Roland, die in
den 80er Jahren im Mainstreampop ebenso eingesetzt wurde wie in der New
School des noch jungen Hip-Hop oder dem gerade entstehenden House, lässt
zahlreiche Künstler wie New Order, Phil Collins, Beastie Boys, Rick Rubin oder
Pharell Williams zu Wort kommen. „Shake the Dust“ erforscht den Breakdance
in der Dritten Welt, „Sumé“ erkundet den Eskimo-Rock und „Don’t Think I’ve
Forgotten“ den westlich inspirierten Rock im Kambodia der 60er und 70er
Jahre, vor der brutalen Machtübernahme durch die Roten Khmer.
Neben den Filmen gibt es auch zwei Konzerte: Am 20.8. spielen der Multiinstrumentalist Jeff Rona und der Cellist Peter Gregson Stücke, die sich zwischen Minimalismus, Ambient und Filmmusik bewegen. Am 21.8. begleiten
Rochus Aust und das 1. Deutsche Stromorchester die Kurzfilme „Drifters“ und
„Cologne: From the Diary of Ray and Esther“ auf einem Instrumentarium zwischen klassischem Flügelhorn und Eiscrusher. Die Kooperation mit c/o pop hat
auch dazu geführt, dass die Veranstalter nun ein Kombiticket für beide Festivals anbieten. An Musik in den unterschiedlichsten Aggregatzuständen mangelt es in der dritten Augustwoche in Köln sicher nicht. CHRISTIAN MEYER
Eine Filmreihe im Filmforum verfolgt den Kreislauf des Geldes
Filmgeschichten: „Spiel – Geld – Müßiggang“
Thema „Geld“: August – Dezember | Filmforum NRW im Museum Ludwig
www.filmforumnrw.de
Mit
.de beginnt die Filmwoche
Das Filmmusik-Festival SoundTrack_Cologne kooperiert mit der c/o pop
SoundTrack_Cologne / See the Sound | 19.-23.8. | div. Orte | www.soundtrackcologne.de
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BECKS LETZTER SOMMER
Robert Beck war ein gefeierter Musiker in einer aufstrebenden Punkband. Doch
das ist lange her. Heute ist Beck frustrierter Musiklehrer. Alles ändert sich, als
er in einem seiner Schüler ein hochbegabtes Talent entdeckt. In Frieder Wittichs
warmherzig-melancholischer Bestseller-Verfilmung überzeugt Christian Ulmen als
5JUFMIFME%r.JO
SONDERPROGRAMM
AB 30. JULI
S T I L L T H E W AT E R ( O m U )
Zwei Teenager erleben auf einer kleinen Insel im Pazifischen Ozean die erste
Liebe – und erste persönliche Schicksalsschläge. Das Leben, der Tod und
die Vergänglichkeit sind die zentralen Themen von Naomi Kawase, der ein
atmosphärisches, wundervoll fotografiertes Liebes- und Familien-Drama gelingt
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HELLO MY NAME IS – GERMAN GRAFFITI
I WANT TO SEE THE MANAGER
HELLO MY NAME IS – GERMAN GRAFFITI
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hin zu Ausstellungen, Graffitimedien und Fotografie – In 15 kurzen Portraits
zeigt Stefan Pohl einige der interessantesten und außergewöhnlichsten
Akteure und Veranstaltungen der deutschen Graffitiszene. Ein authentischer
&JOCMJDLJOEJF7JFMGBMUVOE2VBMJUÅUEJFTFS4VCLVMUVS%r.JO
NRW-Premiere: I WANT TO SEE THE MANAGER
LAS INSOLADAS – SONNENSTICHE
DER SOMMER MIT MAMÃ
AB 6. AUGUST
L AS INSOL ADAS – SONNENSTICHE (OmU)
Weihnachten in Argentinien: Das bedeutet Hochsommer, 40 Grad und drohender
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Sonnen und Reden über das Leben, über Träume und Illusionen. Gustavo Taretto
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"3(%r.JO
AB 13. AUGUST
THULE TUVALU (OmU)
Thule liegt auf Grönland, der größten Insel der Welt, und ist einer der nördlichsten
Orte der Erde. Tuvalu, in der Nähe des Äquators, ist mit 10.000 Einwohnern einer
der kleinsten Staaten der Welt. Matthias von Gunten zeigt, was beide Orte eint: die
EFVUMJDITQÛSCBSFO"VTXJSLVOHFOEFT,MJNBXBOEFMT$)r.JO
MANUSCRIPTS DON’T BURN (OmU)
Mohammad Rasoulof demaskiert mit nie gesehener Offenheit den Überwachungsapparat der iranischen Regierung: Autor Kasra gelingt es, heimlich seine Memoiren
zu schreiben. Er will sie veröffentlichen und das Land verlassen. Doch Mitglieder
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BNIBOMÅTTMJDIEFS7FSMFJIVOHEFT(FSE3VHF4UJQFOEJVNT
2015: ein episodischer Dokumentarfilm von Stipendiat Hannes Lang über
die Schicksale jener, die inmitten der politischen Umwälzungen im globalen
Machtgefüge unseren Planeten bewohnen. Der Filmtitel bezieht sich dabei
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homochrom: THE YES MEN – Jetzt wird’s persönlich!
BNI/BDICBME[XFJ+BIS[FIOUFOEFT(VFSJMMB"LUJWJTNVT
gegen die Gier der Wirtschaft und die Korruption der Politik haben Alltag
und Sinnkrisen die beiden „Yes Men“ eingeholt. Während Mike Bonanno
Verantwortung für Frau und Kinder übernehmen muss, startet Andy
Bichlbaum den neuen Anlauf einer dauerhaften Beziehung mit seinem
'SFVOE64"r.JO
POETEN DES TANZES – DIE SACHAROFFS
am 22.8., 16 h in Kooperation mit dem Deutschen Tanzarchiv: Clotilde von
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VOE"MFYBOEFS4BDIBSPGG
TUBSUFUFOJISF
Karriere mit neuartigem Tanzvokabular und eigenwilligen Bühnenbildern.
Stella Tinbergen zeichnet ihre wichtigsten Lebensstationen nach und zeigt ihr
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Filmpalette & Film-Dienst
präsentieren ausgezeichnetes
Kinder- und Jugendkino.
AB 20. AUGUST
DER SOMMER MIT MAMÃ (DF + OmU)
Jéssica, die kesse Tochter der Haushälterin Val, bringt die strenge Hierarchie eines
Villenhaushaltes in São Paulo ordentlich durcheinander. Mamã passt das natürlich
gar nicht: es brodelt und schäumt! Anna Muylaert sozialkritische Komödie gewann
BVGEFS#FSMJOBMFEFO1BOPSBNB1VCMJLVNTQSFJT#3"r.JO
CALIFORNIA CIT Y (OmU)
Bastian Günther führt die Themen seines letzten Films „Houston“ fort:
Angesiedelt zwischen Dokumentar- und Fiction-Film erzählt er vom Verfall des
Kapitalismus, von sozialem Niedergang und der Nostalgie für ein Amerika, das
längst nicht mehr dem American Dream entspricht – am 21.8., 21 Uhr mit dem
3FHJTTFVSBMT(BTU%r.JO
SUNRISE (OmU)
Ein stilsicherer Neo-Noir-Thriller von Partho Sen-Gupta: Vor zehn Jahren kam die
Tochter von Inspektor Joshi nicht mehr nach Hause. Seither leistet er tagsüber
seinen Dienst im trägen Polizeisystem der Mega-City Mumbai. Und nachts
durchkämmt er die Bars der Stadt nach seiner Aruna – NRW-Premiere am 14.8.,
6IS*/%r.JO
Die Wunder der Natur- und Tierwelt im
niederländischen Nationalpark Oostvaardersplassen
Die neue Wildnis
Ab 9. August
Ein Film von Mark Verkerk & Ruben Smit
/-t.JOt'4,GSFJP"
ThuleTuvalu
Southpaw
Es ist kompliziert..!
CH 2014 - Doku - Regie: Matthias v. Gunten Start: 13.8.
USA 2015 - Drama - Regie: Antoine Fuqua Start: 20.8.
GB 2015 - Komödie - Regie: Ben Palmer
Beispielhaft verdeutlicht dieser Dokumentarfilm, inwiefern die Erwärmung der Erdatmosphäre die
Lebensgrundlage der Menschen bedroht und den
Alltag beeinflusst. Der Film besucht Jäger aus Thule
im Norden Grönlands und Bewohner der Südseeinsel Tuvalu. Ein Blick auf menschgemachte Not
zwischen Eisschmelze und Überschwemmung. HE
Gerade hat Boxweltmeister Billy Hope zum vierten
Mal seinen Titel verteidigt, da wirft ihn ein familiärer Schicksalsschlag aus der Bahn. Billy landet ganz
unten, das Eigentum wird versteigert, das Sorgerecht für die Tochter entzogen. Ein alter Coach
(Forest Whitaker) nimmt sich seiner an. Klassisch
erzähltes Boxerdrama von Antoine Fuqua.
HE
Nancy ist 34 und Single. Eigentlich wäre ein Partner
doch ganz schön, aber Verkupplungsversuche bringen
sie bloß auf die Palme. Auf einer Zugfahrt begegnet
sie Jack, der sie fälschlicherweise für sein Blind Date
hält. Nancy spielt mit und gibt damit den Startschuss
zu einer überdrehten romantischen Komödie. HE
Vacation
Las Insoladas – Sonnenstiche
True Story – Spiel um Macht
USA ‘15 - Action - Regie: J. F. Daley, J. M. Goldstein Start: 20.8.
ARG 2014 - Komödie - Regie: Gustavo Taretto Start: 6.8.
USA 2015 - Drama / Thriller - Regie: Rupert Goold Start: 6.8.
In den 1980ern stemmte Chevy Chase mit „Die
schrillen Vier auf Achse“ als Oberhaupt der Familie
Griswold so manches turbulentes Familienabenteuer. Ed Helms verkörpert nun dessen Sohn, der selbst
schon Vater zweier Kinder ist und mit Gattin
(Christina Applegate) und Nachwuchs einen Ausflug in einen Freizeit-Erlebnispark unternimmt. HE
Ein Tag auf einer Terrasse in Buenos Aires. Auf sechs
Freundinnen wartet am Abend ein Tanzwettbewerb. Bei 40 Grad im Schatten erwächst in den Köpfen der Frauen eine Sehnsucht: Eine Reise nach Kuba.
Doch woher das Geld nehmen? Pure Lebenslust
und schwelende Bitternis halten sich wundersam
die Hand in diesem Open-Air-Kammerspiel.
HE
Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt dieses Drama von dem amerikanischen Journalisten
Michael Finkel, der sich einem inhaftierten Mörder
namens Christian Longo ausgesetzt sieht, der Finkels Identität angenommen hat. Die Begegnung der
beiden Männer erwächst zu einem aufreibenden
Katz- und Mausspiel. Thriller von Rupert Goold. HE
Start: 30.7.
choices verlost 2 Karten und 1 Soundtrack auf choices.de
Do, 29.10. 19:00 Uhr
Do, 20.8. 19:00 Uhr
MADAME DE…
HALLELUJAH, I’M A BUM
Max Ophüls, 1953
Lewis Milestone, 1933
Do, 12.11. 19:00 Uhr
Do, 10.9. 19:00 Uhr
DAS GELD
ÄRGER IM PARADIES
Robert Bresson, 1983
Ernst Lubitsch, 1932
Do, 10.12. 19:00 Uhr
Mi, 7.10. 19:00 Uhr
NICHT OHNE RISIKO
EIN WUNDERSCHÖNER
SONNTAG
Harun Farocki, 2004
Akira Kurosawa, 1947
Christian Petzold, 2007
Weitere Infos unter
www.filmforumnrw.de und
facebook.com/Filmforum NRW
YELLA
Ein Programm des Filmforum
NRW e.V.
Filmforum im Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1
50667 Köln
FILMGESCHICHTEN
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt
Köln, die MedienStiftung Kultur und das
Ministerium für Familie, Kinder, Jugend,
Kultur und Sport des Landes NRW
August – Dezember 2015
Spiel – Geld – Müßiggang
Film-Kritik
Eintrittspreise / Ticket Pricing
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Programmkino mit Café // Ebertplatz 19 // 50668 Köln
While We‘re Young - Gefühlt Mitte Zwanzig (OmU)
ab 30.07.
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:DWWV$GDP'ULYHU$PDQGD6H\IULHGxR$
-RVKDQG&RUQHOLDDUHDFKLOGOHVV1HZ
York married couple in their mid-forties.
As their other friends all start having
children, the couple gravitates toward a
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'DUE\ +HtV DQ DVSLULQJ GRFXPHQWDU\
ILOPPDNHUDYRFDWLRQ-RVKDOUHDG\KDV
Seit Jahren arbeitet Josh an der Einlösung des Potenzials, das sein erster
Dokumentarfilm versprach. Seine Ehe
mit Cornelia ist kinderlos geblieben und
in Beziehungsroutine erstarrt. Als Josh in dem jungen Filmemacher Jamie einen Bewunderer findet, fühlt sich auch die anfangs misstrauische Cornelia von Jamie und
dessen Frau Darby angezogen.
Pixels - 3D (OV)
ab 30.07.
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&$GDP6DQGOHU3HWHU'LQNODJH0LFKHOOH0RQDJKDQx-
As kids in the 1980s, Sam Brenner and
his Friends saved the world thousands
of times - at 25 cents a game in the
video arcades. Now, they‘re going to
KDYH WR GR LW IRU UHDO ,Q 3L[HOV ZKHQ
intergalactic aliens discover video feeds
of classic arcade games and misinterpret them as a declaration of war, they
attack the Earth, using the video games
as the models for their assaults.
In den Achtzigern schicken die USA eine Rakete in den Weltraum, angefüllt mit Artefakten der menschlichen Existenz, um Außerirdische von unseren friedlichen Absichten zu überzeugen. Die Botschaft kommt an, wird aber missverstanden. Nun beginnt
eine Invasion der Außerirdischen, die sich als Videospiele getarnt haben und nun
Tod und Zerstörung suchen. Sie haben die Rechnung ohne den New Yorker GameSpezialisten Sam Brenner gemacht.
Mission: Impossible - Rogue Nation (OV)
ab 06.08.
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&UXLVH5HEHFFD)HUJXVRQ-HUHP\5HQQHU6LPRQ3HJJ$OHF%DOGZLQx)6.QQ%
Ethan and team take on their most impossible mission yet, eradicating the
Syndicate - an International rogue organization as highly skilled as they are,
committed to destroying the IMF.
Die IMF ist auf die Abschussliste des
Pentagon geraten und wird offiziell aufgelöst. Fortan agiert Ethan Hunt ohne
Unterstützung der Regierung, ist aber
weiterhin gefragt, denn das mythische
Syndicate erweist sich als Realität: eine
weit verzweigte Organisation, die es darauf anlegt, die IMF auszuschalten.
Fantastic Four (OV)
ab 13.08.
86$ x 6FLHQFH )LFWLRQ $FWLRQ x /ÇQJH QQ% x ' -RVKXD 7UDQN x &.DWH
0DUD0LOHV7HOOHU-DPLH%HOOx)6.QQ%
)$17$67,& )285 D FRQWHPSRUDU\ UHLPD
gining of Marvel‘s original and longest-running superhero team, centers on four young
outsiders who teleport to an alternate and
dangerous universe, which alters their physical form in shocking ways.
Die jungen Wissenschaftler Reed, Johnny,
Susan und Ben erklären sich zur Teilnahme
an einem Teleportationsexperiment bereit,
das schnell außer Kontrolle gerät. Sie werden
zu Mr. Fantastisch, die menschliche Fackel,
die Unsichtbare und das Ding. Während sie lernen müssen, ihre neuen Fähigkeiten
zu meistern, taucht ein Bösewicht auf, den nur sie stoppen können, Dr. Doom.
Paper Towns - Margos Spuren (OV)
ab 30.07.
86$x'UDPD0\VWHU\x0LQx'-DNH6FKUHLHUx&&DUD'HOHYLQJQH
1DW:ROII+DOVWRQ6DJHx-
3$3(5 72:16 LV D FRPLQJRIDJH
VWRU\ FHQWHULQJ RQ 4XHQWLQ DQG KLV
enigmatic neighbor Margo, who loved
mysteries so much she became one.
After taking him on an all-night adventure through their hometown, Margo
suddenly disappears - leaving behind
FU\SWLF FOXHV IRU 4XHQWLQ WR GHFLSKHU
8OWLPDWHO\WRWUDFNGRZQ0DUJR4XHQ
tin must find a deeper understanding of
true friendship - and true love
Die geheimnisvolle Margo ist für Quentin das begehrenswerteste Mädchen an seiner
Schule. Für eine Nacht verwirklicht sich tatsächlich sein Traum und die beiden ziehen
gemeinsam um die Häuser. Am nächsten Tag ist sie verschwunden. Er macht sich
mit seinen Kumpels auf die Suche nach ihr, die sie quer durch die USA führen wird.
Learning to Drive - Fahrstunden fürs Leben (OmU)
ab 06.08.
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6LU%HQ.LQJVOH\*UDFH*XPPHU-DNH:HEHUxR$
As her marriage dissolves, a Manhattan
writer takes driving lessons from a Sikh
instructor with marriage troubles of his
own. In each other‘s company they find
the courage to get back on the road and
the strength to take the wheel.
Die New Yorker Autorin Wendy fällt aus
allen Wolken, als ihr Mann ihr eröffnet,
dass er sie verlassen will - nach 21 Ehejahren. Um ihre Tochter, die in Vermont
lebt, besuchen zu können, braucht sie nun einen Führerschein. So macht sie Bekanntschaft mit dem Sikh Darwan, Taxifahrer und Fahrlehrer, der vor der arrangierten
Hochzeit mit einer Frau steht, die er nicht kennt.
The Man from U.N.C.L.E. - Codename U.N.C.L.E. (OV)
ab 13.08.
86$ x $FWLRQ .RPÙGLH x /ÇQJH QQ% x ' *X\ 5LWFKLH x & +HQU\ &DYLOO
$UPLH+DPPHU$OLFLD9LNDQGHU(OL]DEHWK'HELFNL+XJK*UDQWx)6.QQ%
,QWKHHDUO\V&,$DJHQW1DSROHRQ6ROR
DQG .*% RSHUDWLYH ,OO\D .XU\DNLQ SDUWLFLSDWH
in a joint mission against a mysterious criminal organization, which is working to proliferate nuclear weapons.
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dem Höhepunkt, dennoch sind der CIA-Mann
Napoleon Solo und KGB-Agent Illya Kuryakin trotz gewisser persönlicher Antipathien
gezwungen, an einem Strang zu ziehen: Sie
sollen ein internationales Verbrechersyndikat
ausheben, das den Markt mit nuklearen Waffen fluten will.
Self/less - Der Fremde in mir (OV)
ab 20.08.
86$x6FLHQFH)LFWLRQ7KULOOHUx/ÇQJHQQ%x'7DUVHP6LQJKx&5\DQ
5H\QROGV1DWDOLH0DUWLQH]0DWWKHZ*RRGH9LFWRU*DUEHUx)6.QQ%
$Q H[WUHPHO\ ZHDOWK\ PDQ G\LQJ
from cancer undergoes a radical
medical procedure that transfers
his consciousness into the body of
a healthy young man. But all is not
as it seems when he starts to uncover the mystery of the body‘s origin.
Damian ist todkrank, seine Zeit
neigt sich dem Ende zu. Er wendet
sich an Albright, der mit seiner Firma das Unfassbare anbietet: den
Wechsel des Geistes von einem
kranken in einen jungen und gesunden Körper. Doch als Damian in seinem neuen
Körper erwacht, hält die Euphorie nur kurz: Er wird von Visionen aus dem früheren
Leben des Körperspenders verfolgt. Und nun offenbart Albright sein wahres Gesicht.
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QGHQ6LHXQWHUZZZPHWURSROLVNRHOQGH
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Vacation (OV)
ab 20.08.
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x&&KULV+HPVZRUWK&KHY\&KDVH%HYHUO\'t$QJHOR/HVOLH0DQQx)6.QQ%
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KLVFKLOGKRRGYDFDWLRQIRUKLVRZQNLGVDJURZQXS5XVW\
*ULVZROG WDNHV KLV ZLIH DQG WKHLU WZR VRQV RQ D FURVV
country road trip to the coolest theme park in America.
Needless to say, things don‘t go quite as planned.
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wold von seinem Vater Clark auf große USA-Reise mitgenommen wurde. Mittlerweile ist Rusty selbst Vater von
zwei Kindern. Weil es in seiner Familie nicht so gut läuft, nimmt er nun seinerseits die
Griswolds mit auf eine Reise durchs Land.
Hitman: Agent 47 (OV)
ab 27.08.
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5XSHUW)ULHQG=DFKDU\4XLQWR&LDUÄQ+LQGV7KRPDV.UHWVFKPDQQx)6.QQ%
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who was genetically engineered from conception
WREHWKHSHUIHFWNLOOLQJPDFKLQH+LVODWHVWWDUJHW
is a mega-corporation that plans to unlock the seFUHWRI$JHQWtVSDVWWRFUHDWHDQDUP\RINLOOHUV
whose powers surpass even his own.
$JHQWQLPPWHLQHQPÇFKWLJHQ.RQ]HUQLQV9Lsier, der eigentlich dem Hitman den Auftrag gegeEHQKDWWHGLHDWWUDNWLYH.DWLDYRQ'HHVDXV]XVFKDOWHQ'RFK$JHQWHUNHQQWHLQH
verwandte Seele in Katia.
Straight Outta Compton (OmU)
ab 27.08.
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GDQJHURXV LQ WKH FRXQWU\ :KHQ ILYH \RXQJ PHQ WUDQVODWHG WKHLU H[SHULHQFHV
growing up into brutally honest music that rebelled against abusive authority,
WKH\JDYHDQH[SORVLYHYRLFHWRDVLOHQFHGJHQHUDWLRQ)ROORZLQJWKHPHWHRULF
ULVHDQGIDOORI1:$6WUDLJKW2XWWD&RPSWRQWHOOVWKHDVWRQLVKLQJVWRU\RIKRZ
these youngsters revolutionized music and pop culture forever the moment they
told the world the truth about life in the hood and ignited a cultural war.
Dr. Dre, Ice Cube, Eazy E und MC Ren wachsen auf den Straßen des schwarzen Viertels Compton auf. Täglich sind sie mit Gewalt und Drogen konfrontiert,
erleben den Bandenkrieg zwischen den Crips und Bloods hautnah mit und werGHQYRQGHU3ROL]HLGUDQJVDOLHUW,KUH)UXVWUDWLRQNDQDOLVLHUHQVLHDEXQWHU
dem Namen N.W.A. (Niggas with Attitude) in knallharten Raps, deren explizite
Inhalte weit über das gewohnte Maß hinausgehen und einen Nerv treffen. Ihr
KINDERKINO
Ooops! Die Arche ist Weg (dt.F.)
ab 30.07.
'HXWVFKODQG,UODQG%HOJLHQ/X[HPEXUJx.LQGHUILOP7ULFNILOPx/ÇQJH0LQx5
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Die Sintflut steht bevor, und alle Passagiere müssen auf der Liste stehen, um einen Platz in dem
riesigen Boot zu ergattern, das die Tiere vor den
Wassermassen retten soll. Leider verpassen Leah
und Finny durch ein Ungeschick die Abfahrt des
Schiffs und werden somit ohne ihre Eltern allein
zurückgelassen, während der Meeresspiegel stetig steigt. Sie müssen ihren ganzen Mut zusammenkratzen und sich zusammenschließen, um die Arche in einem gemeinsamen
Abenteuer möglicherweise doch noch einzuholen.
Kinderfilmfestival noch bis zum 12. August
Kinderfilmfestivalprogramm
FSK Min. Datum
UhrUhrDatum
zeit
zeit
ab 20.08.
Der kleine Rabe Socke 2 - Das grosse Rennen (dt.F.)
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Socke hat‘s mal wieder vermasselt. Er ist
schuld daran, dass die Ernte der Waldtiere
im Fluss davon schwimmt. Damit Frau Dachs
nichts davon merkt, wollen der kleine Rabe
und seine Freunde neue Vorräte kaufen. Das
Geld dafür wollen sie bei einem Wettrennen
durch den Wald gewinnen. Dabei erweist sich
der ehrgeizige Rennfahrer-Papagei Rinaldo
aus Südamerika nicht als einziger Stolperstein
auf dem Weg zum Erfolg.
30. Juli
06. August
Große Verlosung im Kino! Hauptgewinn: 1 Jahresfreikarte!
Zum Ende des Kinderfilmfestival geben wir Euch ein Eis aus!
Kinderfilmfestivalprogramm
FSK Min. Datum
UhrUhrDatum
zeit
zeit
Über- und außererdische Wesen fesseln uns
Antboy
o.A.
80
o.A. 108 11.8. Cinderella
Das kleine Gespenst
o.A.
92
1.8. Die Vampirschwestern 2
6 J.
9.8. 15:15
Home – Ein smektakulärer Trip
o.A.
95
12.8. 15:15
Paddington
o.A.
95
3.8. 11:10
Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn
o.A.
Tinkerbell und die Legende Nimmerbiest
o.A.
69
5.8. 6.8. 11:20
Vierbeiner, Zweibeiner und Flugdinger begleiten unser Leben
Aristocats
o.A.
25.7. 11:10
Der kleine Drache Kokusnuss
o.A.
6.8. 15:15
Der kleine Rabe Socke
Die Biene Maja
o.A.
o.A.
89
29.7. 11:10 8.8. 11:20
30.7. 7.8. 15:15
Die Pinguine aus Madargascar
o.A.
1.8. 11:10
Free Birds
6 J.
92
2.8. Pettersson und Findus: Kleiner Quälgeist... o.A.
Planes 2
o.A.
85
92
25.7. 15:10
31.7. 11:10
Shaun das Schaf
o.A.
85
26.7. 15:10
Turbo
o.A.
96
7.8. Von Pferden, Frauen und skurilen Abenteuern
Bibi & Tina
o.A. 101 11.8. 15:15
Bibi & Tina - Voll verhext
o.A. 109
Das Pferd auf dem Balkon
o.A.
4.8. 8.8. 4.8. o.A. 105 10.8. Ostwind
Gefördert von:
Von Schurken und Möchtegern-Schurken
27.7. 11:10
'HUEWH=ZHUJ
o.A.
86
27.7. 15:10
Der blaue Tiger
o.A.
91
29.7. 12:50 30.7. 11:10
Die Schlümpfe 2
o.A. 105
Emil und die Detektive
o.A. 111 12.8. Ich - einfach unverbesserlich
o.A.
2.8. 11:10
Ich - einfach unverbesserlich 2
o.A.
98
1.8. 10.8. 15:15
Rico, Oskar und die Tieferschatten
o.A.
96
6.8. The Lego Movie
o.A. 101
2.8. 3.8. Freundschaft, Freundschaft über Alles
Der kleine Nick macht Ferien
o.A.
30.7. Drachenzähmen leicht gemacht 2
6 J. 9.8. Flipper
6. J
)ßQI)UHXQGH
o.A.
31.7. 5.8. 11:10
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o.A.
27.7. 12:50 12.8. 11:20
Quatsch und die Nasenbärbande
o.A.
26.7. 12:50 10.8. 11:20
Sponge Bob
o.A.
Wir Kinder aus Bullerbü
o.A.
4.8. 11:10
5.8. 26.7. 11:10 7.8. 11:20
Der Ernst des Lebens
9.8. 11:20
Ella und das große Rennen
o.A.
81
Ella und der Superstar
o.A.
29.7. 15:10 11.8. 11:20
Karlsson vom Dach
o.A.
28.7. 11:10 31.7. Lola auf der Ebse
o.A.
90
28.7. 12:50 8.8. 15:15
Pommes Essen
o.A.
86
28.7. 15:10
Sputnik
o.A.
82
25.7. 12:50
Winnetous Sohn
o.A.
92
3.8. ,QWHUHVVHDQHLQHU6FKXOYRUVWHOOXQJ"5XIHQ6LHXQVDQ0R)U]ZLVFKHQXQG8KU
Klassik an der Ruhr
Christina Pluhar an den Saiten, Foto: Marco Borggreve
Klassik am Rhein
Mit Sorgfalt saniert: Kölner Oper, Foto: © Superbass / CC-BY-SA-4.0 (via Wikimedia Commons)
Es geht wieder los
Bye bye my love
Von Olaf Weiden
Die Musentempel der Region locken ihre Gäste zum Saisonstart auf die philharmonischen Bühnen. Längst vorbei sind die Zeiten, da öffentliche Häuser parallel
zur Oper im Sommer einfach ihre Tore schließen und nur dem Renovierungsbedarf ein Zeitfenster öffnen. Bei den Sommerbuchungen für Musical, japanische Showdrummer,
„Wie begrüßen die
Ballett und Zirkus schießt die im nächsten Jahr philharmonischen Tempel
30 Jahre alt werdende Kölner Philharmonie in
ihre Gäste?“
der Belegungszahl den Vogel ab.
Essens Philharmonie versucht sich in zaghafter Dosierung mit Breakdancern,
die einen Headspin zum Sound von Bachs Wohltemperierten Klavier in das
philharmonische Parkett schrauben – ein Sprengsatz zwischen Jugend- und
Hochkultur. In Essen und Köln drohen auch die Höhner mit Classic, ein bewährter Kassenschlager für die ganze Familie und Fans von rheinischer Gemütlichkeit mit Streichersound. Und Dortmunds philharmonische Stube lässt
Rasta Thomas seine „Bad Boys of Dance“ das klassische Ballett abrocken – hier
treffen Produkte von Lady Gaga auf die entrückte Musikwelt Vivaldis.
Von Olaf Weiden
Die Rutschen-Balkone im Zuschauerraum der Kölner Oper hängen lasziv,
vielleicht sogar entspannt. Der Druck ist nämlich raus vor der angestrebten Wiedereröffnung des sanierten Hauses
Anfang November dieses Jahres: Die fest „Der Spaß hört auf, wenn
geplante Eröffnung ist geplatzt. Diese vielder neue GDM Maestro
zitierte „Bombe“ erschütterte am 22. Juli
Roth anreist“
in einer eilig – da die investigative Presse
bereits Witterung aufgenommen hatte – einberufenen Konferenz sogar die
Verantwortlichen: Eine körper- und namenlose Arbeitsgemeinschaft aus
Stadtverwaltung und Baufirmen.
Schuldfragen sollen hier nicht interessieren. Unangenehm wirkt der sehr
späte Zeitpunkt der Absage. Die Kulturdezernentin Susanne Laugwitz-Aulbach formulierte salopp, sie habe die Reißleine gezogen. Wie sich herumspricht, hatte sie zuvor mehrfach „den Termin vor die Kosten gestellt“. Das
klingt nach einer historischen Schlacht um Ruhm und Ehre bei Dienstantritt.
Und es wäre tatsächlich ein Paukenschlag gewesen – und gegen alle Erwartungen.
Unangemessen wirkt das Ausmaß der Verschiebung: Ein Jahr schlagen die
Bauherren auf. Patrick Wasserbauer, geschäftsführender Direktor der Oper,
nennt als Grund „Sorgfalt vor Schnelligkeit“. Da dürfen die Bürger drei
Kreuze schlagen, dass die Schnelligkeit gebremst wurde. Proportional wird
sich die anfänglich auf 250 Millionen begrenzte Bausumme verändern, sie
driftet auf eine Korrektur der ersten Stelle dieser neunstelligen Zahl zu: noch
ungeprüfte Nachträge!
Die Philharmonien zur Spielzeiteröffnung
Nun sind dies aber nur Veranstaltungen von Gastagenturen, die nicht vom
Hause selbst getragen werden. Wer Kasse machen will, der Eindruck drängt
sich auf, kann nicht auf Klassik setzen: Die absurdesten Mischformen und Aufweichungen in populäre Strömungen bilden bei allen Events eine verbindende
Konstante. Doch wie begrüßen die philharmonischen Tempel ihre Gäste? Sie
könnten ihre Spielzeiteröffnungen, sozusagen mit Signalwirkung, mit einem
besonderen Schmankerl attraktiv gestalten – vielleicht sogar festlich. Eine
„Festliche Saisoneröffnung – Beethoven Neunte“ bietet allerdings explizit nur
Dortmund an, mit Maestro Christoph von Dohnányi und dem Philharmonia Orchestra, dem ungekrönten „Britischen Nationalorchester“.
Dem Beispiel des benachbarten Aalto-Theaters mit seiner Tradition des „Tags
der offenen Tür“ schließt sich die Philharmonie Essen an. Sie öffnet die Pforten
auch für die ganze Familie mit einem eigenen Musikprogramm und erklärt auch
die technischen Möglichkeiten des wandlungsfähigen Baus, bevor die Essener
Philharmoniker als Hausorchester mit Mahlers Fünfter im Konzert Feststimmung verströmen.
In Köln deutet nur das Abo-Motto „Philharmonie für Einsteiger“ auf Aufbruch
hin, hier wird gleich der Alltag gefeiert. In Köln ist nämlich immer Festspielzeit – so betont der Intendant. Mit der österreichischen Lautenistin Christina
Pluhar, mehrfach preisgekrönt, und internationalen Gästen wird getanzt, gesungen und gefiedelt. Von Portugal startet die Mittelmeerreise mit mediterranen, völker- und kulturverbindenden Liedern und Tänzen. Den eher zarten
Saitenklang der Theorbe wird das Temperament der Interpreten zu einem gebührenden Eröffnungsfest anfeuern: Einsteiger bitte einsteigen!
Kölner Philharmonie | Fr 21.8. 20 Uhr | L’Arpeggiata, Christina Pluhar, Mísia,
Nuria Rial | www.koelner-philharmonie.de
Philharmonie Essen | So 30.8. ab 12 Uhr | Tag der offenen Tür parallel zum
Aalto-Theater | www.philharmonie-essen.de
Konzerthaus Dortmund | Mi 9.9. 20. Uhr | Philharmonia Orchestra, Christoph
von Dohnányi | www.konzerthaus-dortmund.de
Kölns Opernsanierung geht in die nächste Runde
Doch was passiert mit dem Spielplan? Die Interimszeit im „Musical Dome“ ist
abgelaufen, der Saal neu vermietet. Das Schauspiel – es hängt am Opernhaus
– bleibt im Depot in Mülheim: Schwein gehabt! Die Kinderoper wahrscheinlich im Alten Pfandhaus: Glückspilze! Aber die Oper mit Orchestergraben,
Ausstattungsschlachten, Extrachören in Massenszenen, dazu die obligatorischen höchsten Ansprüche an eine exzellente Akustik, ohne die Oper pur
nicht funktionieren kann, Aida und La Bohème sind angekündigt: Aber wo?
Intendantin Birgit Meyer hat die erste Inszenierung den Wellen des Rheins
gewidmet, hier wird ein Boot bespielt, eine originelle Idee, passend zum „Lied
der Frauen vom Fluss“. Sie hat auch schon einen Kammermusikabend in ihrem Büro spielen lassen, ein netter Spaß.
Der hört aber auf, wenn der neue GMD Maestro Roth
anreist, wohlgestimmt und voller Lust auf seinen neuen
Job (siehe dazu S. 48), um die erste Kölner Inszenierung
von Hector Berlioz‘ Oper „Benvenuto Cellini“ musikalisch
zu betreuen. Da hat der uneitle Pragmatiker aus Frankreich gleich einiges gelernt über Kölner Zusagen und
Planungssicherheit und wird die Ärmel aufrollen und
anpacken: Improvisationskunst ist eine Herausforderung.
Olaf Weiden
Verhandlungen mit einer großen Halle laufen bereits,
Musiker und
Musikkritiker
sagt Wasserfuhr. Wir drücken die Daumen.
Spielplan: www.oper.koeln
40
Popkultur in NRW
Unterhaltungsmusik
Auch am Start: die Punks von Feine Sahne Fischfilet, Foto: Presse
Partystimmung mit Jurassic 5, Foto: Four Artists
Nur für Erwachsene
Sommerparty
Von Timon-Karl Kaleyta
Als Deutschlands größte, bekannteste und beliebteste Musikmesse, die Popkomm, kurz nach der Jahrtausendwende von Köln nach Berlin umzog, konnte
man nicht davon ausgehen, dass sich die damals rasch aus dem Boden gestampfte Nachfolgemesse, die c/o pop, langfristig und gleichwertig würde etablieren
können. Zunächst waren alle in NRW entsprechend traurig. Eigentlich waren
zu dieser Zeit ohnehin alle in der Musik„Köln spielt eine Rolle im
branche traurig, schließlich hatte man
Musikzirkus. Obwohl das super
schon mitbekommen, dass das mit dem
abgedroschen klingt”
Internet alles nicht so gut sein könnte für
das eigene Geschäftsmodell. Da halfen auch keine Sachbücher von Tim Renner,
ehemaliger Universal-Chef und heutiger Kultursenator Berlins, der damals einer
nervösen Branche zu erklären versuchte, dass die fetten Jahre vorbei seien.
Dass aber diese Veranstaltung nun bereits in ihr zwölftes Jahr geht, spricht –
trotz Auflösung, Rückbau und Umzug der großen Plattenfirma EMI – dafür, dass
Köln weiterhin eine Rolle im Musikzirkus spielt. Obwohl das super abgedroschen
klingt. Nach zwölf Jahren, in denen die Veranstaltung sukzessive, aber in sehr
gesunden Maßen, gewachsen ist, darf man sich aber darüber freuen.
Denn neben dem großen und bedeuten Fach- und Business-Aspekt der c/o pop,
der sogenannten Convention, ist die Veranstaltung heute vor allem ein MusikFestival mit einem stets sehr ausgezeichneten Line Up, das sich in seiner Komposition von allen anderen Festivals unterscheidet. Das liegt vor allem daran,
dass man sich in Köln an ein erwachseneres Publikum wendet, was eigentlich
immer eine schlaue Entscheidung ist.
Dem Festival-Booking der c/o pop aber dürfen wir 2015 tatsächlich ein sehr
ausgesprochenes Lob machen, man sollte und müsste sich eigentlich sehr viele
Tickets für fast alle Konzerte kaufen – hier mal ein paar Empfehlungen: Schon
lange ausverkauft und daher nur noch illegal (oder durch sehr gute Kontakte) zu
besuchen, sind die beiden Shows von AnnenMayKantereit, was verständlich ist.
Neben weiteren Künstlern wie William Fitzsimmons, José Gonzalez oder Tom
Odell aber müssen wir an dieser Stelle vor allem zwei Gruppen erwähnen:
Zum einen die mittlerweile überall besinnungslos geliebten Wanda aus Wien,
die über all das singen, was es heute kaum noch öffentlich gibt, nämlich den
Schmutz und den Tod. Zum anderen das fulminante Piano-Electronica-Duo der
Grandbrothers, die auf dem sehr erwähnenswerten Berliner Label FILM in diesem Jahr ihr Debüt feierten und nun durch Europa touren.
Gemeinsam mit dem Pianisten Lambert (auch super!) spielen sie am 22. August im Sendesaal des WDR Funkhauses.
Ihr schönes kleines Indie-Label Problembär Records hingegen verließ die Band Wanda jüngst, um fürs zweite Album
zur großen Universal zu gehen – in Berlin gab es dazu ein
Showcase mit viel zu wenigen, nicht tanzenden UniversalTimon-Karl Kaleyta
Autor & Journalist Angestellten. Geld verdienen geht also – auch im zwölften
Leiter des Instituts für
Jahr der c/o pop – irgendwie noch immer.
Zeitgenossenschaft
Heiß wird’s vielleicht, aber das Open Air auf dem Dach des Museum Ludwig
muss in diesem Jahr leider trotzdem aus organisatorischen Gründen im Kinosaal des Filmforum NRW im Museum Ludwig stattfinden. Doch das Konzert
könnte das vergessen lassen: King Ludwig, die Kooperation zwischen dem King
Georg und dem Museum Ludwig, geht mit einem Konzert in die nächste Runde.
Jamie Stewart aka Xiu Xiu kommt dieses Mal mit dem Konzeptkünstler Danh
Võ. Gemeinsam werden sie perkussive Minimalmusic machen, die vielleicht
auch szenische Motive erkennen lässt (1.8., 19 Uhr, Filmforum NRW im Museum Ludwig).
Niemand vermisst mehr die Popkomm
Festivalstimmung in der Kölner Innenstadt
c/o pop | 19.-23.8. | diverse Orte | Köln | www.c-o-pop.de/festival/
choices verlost 2x2 Karten für Feine Sahne Fischfilet und
Afterpartees im Gloria auf choices.de
Die c/o pop wird Mitte August wieder das musikalische Geschehen in Köln
bestimmen. Das bereits zum 12. Mal stattfindenden Musikfestival ist längst
etabliert und hat sich von seinem elektronischen Schwerpunkt befreit. Diesmal sind so unterschiedliche Acts wie der schwedische Singer/Songwriter José
Gonzáles mit seiner butterweichen Stimme, die grandiosen Abstrakt-GniedelRocker Ratatat, die österreichischen Deutschrocker Wanda, die schwarze GothFolkerin Mirel Wagner oder die Post-Dubstepper Darkstar dabei. Auch Afrobeat
von Orlando Julius & the Heliocentrics gibt es zu hören. Kölner Lokalmatadoren
wie Von Spar, die zusammen mit der Technoproduzentin und Sängerin Ada auftreten, der Elektroniker Schlammpeitziger, die Indie-Popper Donna Regina oder
der Swag-Rapper Lgoony werden ebenfalls auf den Bühnen der verschiedenen
Clubs stehen. Eine Kooperation mit dem Musikfilmfestival „See the Sound“ (s.S.
34) ergänzt das Programm (19.-23.8., diverse Orte). Auch das Gamescom City
Festival macht sich im August in der Kölner Innenstadt breit. Das Booking ist
nicht unbedingt bekannt für den heißesten Scheiß, und Bezeichnungen wie
„VW-Bühne Rudolfplatz“ fördern auch nicht die Credibility. Sei‘s drum, immerhin spielen dort auch solch ungewöhnliche Phänomene wie die Neo-Rock ’n’
Roller Kitty, Daisy & Lewis oder die wilde barivarische Blaskapelle LaBandaBrassa (7.-9.8., Hohenzollernring, Rudolfplatz, Neumarkt).
Der zarte Art Rock der Briten Psapp platziert sich zwischen Broadcast, Pram
und dem Canterbury-Sound der 70er Jahre. Nach ihrem Probe-Urlaub in der Eifel gibt das sympathische Duo netterweise in Köln ein Gratiskonzert – Spenden
sind willkommen (18.8., 20 Uhr, King Georg). Ein Konzert, zwei feine Bandnamen: Wie der verdrehte Name schon andeutet: Die Kölner Punkband Schwule
Nuttenbullen täuschen Dumpf-Punk nur an, machen aber kantiges Geschrammel mit feinen Details. Die Berliner Band Pisse ruft uns so schöne Zeilen wie
„Du bist nicht queer nur weil du Biertitten hast“ zu. Ihr Debüt wurde von Brezel
Göring (Stereo Total) mit viel elektronischem Beiwerk, aber trotzdem rohem
Sound produziert (22.8., 20 Uhr, Gebäude 9). Am 7.8. um 21.30 spielen die
Schwulen Nuttenbullen außerdem im Sonic Ballroom. Schon bei ihrer Gründung 1993 wollten Jurassic 5 nicht die Leaders of the New School (so hieß die
erste Crew von Busta Rhymes), sondern die Leaders of the Old School sein. Ihr
Versprechen haben sie mit lebendigem, mehrstimmigem Rap der vier MCs und
dem Sound der DJs Nu-Mark und Cut Chemist eingelöst. 2007 löste man sich
auf, 2014 wurde die Reunion mit einem neuen Track gefeiert, der die White
Stripes sampled. Ein neues Album ist hingegen noch nicht erschienen. Es wird
auf der Bühne definitiv Alte Schule bleiben (24.8., 20.30 Uhr, Live Music Hall).
CHRISTIAN MEYER
41
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Müller und sein Chauffeur
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Monsieur Perné w/Antiquariat
So 2.8. 19.00
D12 (Bizarre, Kuniva, Swifty, DJ Don Q)
Mi 5.8. 20.00
Youngblood Brass Band Do 6.8. 20.00
Hilltop Hoods Mo 10.8. 20.00
c/o pop presents Son Lux
Mi 19.8. 20.00 (YUCA)
c/o pop presents Ratking & Lgoony
Do 20.8. 20.00 (YUCA)
Orlando Julius & The Heliocentrics,
Ibibio Sound Machine Fr 21.8. 18.00
c/o pop presents Pollyester & Klaus
Johnann Grobe Fr 21.8. 19.00 (YUCA)
Boogie Di 25.8. 19.00 (YUCA)
Sea + Air Mi 26.8. 19.00 (YUCA)
Mamas Gun Do 27.8. 19.00 (YUCA)
DIE KANTINE
0221 167 91 60
Big Daddy Wilson Sa 21.8. 20.00
Reverend Shine Snakeoil Co.
Do 27.8. 20.00
DIE WERKSTATT
0221 16 86 22 16
Agalloch Mi 12.8. 20.00
Cannibal Corpse + More Do 13.8.
Jeck im Sunnesching Sa 29.8. 19.00
E-WERK
0221 28 01
José González Fr 21.8. 20.00
ESSIGFABRIK
0221 997 42 72
Mastodon Di 18.8. 20.00
Coheed and Cambria Mi 19.8. 20.00
GEBÄUDE 9
0221 58 91 94 14
Schwule Nuttenbullen, Pisse
Sa 22.8. 19.00
Manchester Orchestra So 23.8. 19.30
GLORIA
0221 66 06 30
Seether Fr 14.8. 20.00
Jungle Sa 15.8. 19.30
c/o pop präs. Annenmaykantereit
Di 18.8., Mi 19.8. 20.00
c/o pop präs. Roosevelt, Von Spar,
Woman
Do 20.8. 20.00
c/o pop präs. Rhye
Fr 21.8. 21.00
c/o pop präs. Feine Sahne Fischfilet
Sa 22.8. 21.00
c/o pop präs. William Fitzsimmons
So 23.8. 20.30
Mary Roos & Wolfgang Trepper
Do 27.8., Fr 28.8. 20.00
KÖLNER PHILHARMONIE
0221 28 02 80
Béjart Ballet Lausanne
Mi 5.8., Do 6.8., Fr 7.8. u. Sa 8.8. 20.00,
So 2.8. u. So 9.8. je 19.00,
Sa 1.8. u. Sa 8.8. auch 16.00
Les 7 doigts de la main: Traces – eine
neue Generation Zirkus
Di 11.8., Mi 12.8., Do 13.8., Fr 14.8., Sa
15.8. 20.00, Sa 15.8. auch 15.00, So
16.8. 15.00 u. 19.00
c/o pop: Tom Odell
Do 20.8. 20.00
Mediterraneo: Mísia, N. Rial,
K. Papadopoulou, V. Capezzuto,
L’Arpeggiata, C. Pluhar
Fr 21.8. 20.00
Dünya. Mercan Dede & Secret Tribe
So 23.8. 20.00
Höhner-Classic 2015: Höhner, Das
Orchester der Jungen Sinfonie Köln,
U. Gögel, S. Hässy
Mi 26.8., Do 27.8., Fr 28.8. 20.00
Mokhtar Samba – Musique d’Afrique:
M. Samba, R. Krija, WDR Big Band
Köln, M. Mossman Sa 29.8. 20.00
Wise Guys So 30.8. 15.00 u. 20.00
K. Bezuidenhout, Königliches
Concertgebouworchester Amsterdam,
D. Harding: Dvořák, Mozart
Mo 31.8. 20.00
LICHTUNG
0221 80 14 84 50
Robbie Boyd Mi 5.8. 20.00
Nordgarden Do 6.8. 20.00
Drew Bryant Fr 7.8. 20.00
Empire of a Dancing Bear Sa 8.8. 20.00
Jeach Mi 12.8. 20.00
Madagaskar // Ljon So 16.8. 21.00
Acoustic Slam Mi 19.8. 20.00
Ofer Golany & Alexander Meyen
Do 20.8. 20.00
43
Marian Meyer Sa 22.8. 20.00
The International Songwriter Collective
So 23.8. 17.00
Joel Sarakula So 23.8. 20.00
P.M. Love Explosion Fr 28.8. 21.00
LIVE MUSIC HALL
0221 954 29 90
Rob Zombie Mo 3.8. 20.00
Black Label Society Di 4.8. 20.00
c/o pop: Ratatat Mi 19.8. 20.00
c/o pop: Ásegeir & Mirel Wagner
Do 20.8. 20.00
Jurassic 5 Mo 24.8. 20.00
LOFT
0221 952 15 55
Experimental Guitar Evening
Fr 14.8. 20.30
Grupa Janke Randalu So 23.8. 20.30
Master Abschlusskonzert Stijn
Demuynck So 30.8. 20.30
LUXOR
0221 92 44 60
Matisyahu Do 13.8. 20.00
Mini Mansions Mi 19.8. 20.00
The Get Up Kids Fr 21.8. 19.30
STADTGARTEN
0221 952 99 40
Raul Midon So 2.8. 20.30
c/o pop: Mister & Mississippi, Gosto,
Tears & Marble Fr 21.8. 17.00
c/o pop: Cologne Sessions präs. Fjaak,
Mitch, Magnus von Welck Fr 21.8. 23.00
Ari Hest Fr 28.8. 20.30
Till April Sa 29.8. 23.00
TANZBRUNNEN
0221 821 21 21
Linus’ Talentprobe Fr 7.8. 19.00
66 Jahre Kajuja Köln Sa 15.8. 15.30
MTV Mobile Beats Sa 22.8. 14.00
14. Int. Folklorefest So 23.8. 19.30
Dieter Thomas Kuhn Fr 28.8. 19.30
Bläck Fööss Sa 29.8. 19.00
Soul im Brunnen So 30.8. 17.00
UNDERGROUND
0221 95 42 99 10
Ill Nino So 2.8. 20.00
Biohazard Mi 3.8. 20.00
Crowbar Mi 5.8. 20.00
Touché Amoré Fr 7.8. 20.00
Judge Do 13.8. 20.00
Bury Tomorrow Fr 14.8. 21.00
Ceremony Sa 15.8. 19.30
Thy Art Is Murder So 16.8. 19.30
Wight Sa 22.8. 20.00
The Fall of Troy Mo 24.8. 20.00
Break Even Sa 29.8. 19.30
WDR FUNKHAUS
0221 56 78 93 33
Ensemble Musikfabrik: Satie, Kalitzke,
Tsukamoto, Huber So 16.8. 20.00
Il Tempo Gigante Mi 19.8. 20.00
c/o pop: Jeff Rona & Peter Gregson
Do 20.8. 20.00
c/o pop: 2015 Darkstar und Sonae
Fr 21.8. 20.00
Lambert & Grandbrothers Piano Night
Sa 22.8. 20.00
Alte Musik – Virtuoses aus dem
barocken Kaffeehaus So 30.8. 18.00
culture club
Brühl
culture club
präsentiert: Musik-Kabarett
SUCHTPOTENZIAL
Julia Gámez Martin und Ariane Müller
sind und haben „Suchtpotenzial“. In ihrem Programm „Alko Pop 100 Vol. %“
nehmen die beiden Preisträgerinnen
des diesjährigen Prix Pantheon unsere
Süchte ins Visier. Mit fetzigen Songs
torpediert das Duo das, was wir heimlich
wünschen, uns gönnen, ablehnen oder
traurigerweise übersehen. Famoses und
punktgenaues Amüsement, das Bauch,
Hirn und Herz berührt.
Pantheon Theater Bonn,
Bundeskanzlerplatz
Karten: (0228) 21 25 21
choices verlost 3x2 Karten auf choices.de
Do 27.8. um 20 Uhr
culture club
Kultur in Brühl
präsentiert: Disko
KLUBKOMM
KLUBNACHT
Zum fünften Mal laden 13 Kölner Clubs
zum spektakulären Club-Hopping. Für den
Preis eines Tickets können Musik- und
Tanzbegeisterte die ganze Vielfalt der hiesigen Clubszene erleben. Also los ins Arty
Farty, Blue Shell, Club Bahnhof Ehrenfeld,
Gewölbe, Gloria, Nachtigall, Odonien, Pan
Tau, Stadtgarten, Studio 672, Tsunami
Club, Zimmermann’s und Zum scheuen
Reh. (Foto. DJ Rafik im Zimmermann’s)
Karten im Vorverkauf
und an den Abendkassen aller Locations
Ein Ausblick auf das Programm im 2. Halbjahr:
Sa, 19.9. Œ 20 h Œ GaS Œ € 12/6 Sa, 14.11. Œ 20 h Œ GaS Œ € 16/12
OLD FRIENDS mit friends
2von3 und Band
Sa, 24.10.Œ20hŒDTSŒ€22/16 Do, 19.11.Œ20hŒGaSŒ€16/12
Philip Simon
Ende der Schonzeit
Philipp Weber
DURST – Warten auf Merlot
Fr, 30.10. Œ 20 h Œ DTS Œ € 23/17 Sa, 21.11. Œ 20 h Œ GaS Œ € 16/12
Ingo Appelt
Besser ist… besser!
Arnulf Rating
Rating akut.
Fr, 6.11. Œ 20 h Œ DTS Œ € 23/12 Fr, 27.11. Œ 20 h Œ DTS Œ € 23/12
Konrad Beikircher
Wilfried Schmickler
Das Letzte
bin völlig meiner Meinung!
DTS = Dorothea Tanning Saal ΠGaS = Galerie am Schloss
Vorverkauf: brühl-info
Uhlstraße 1, 50321 Brühl
Telefon: 02232 79-345
choices verlost 3x2 Karten auf choices.de
[email protected]
Sa 8.8. ab 21 Uhr
culture club
ANTIK
KUNST & DESIGN
MARKT
Sa. & So.
1. & 2. Aug.
Köln
Schokoladenmuseum
präsentiert: Lieblingsfilm
präsentiert: Kino-Café
DER SELTSAME
FALL DES BENJAMIN
BUTTON (OmU)
VERSTEHEN SIE DIE
BÉLIERS?
Am Ende des Zweiten Weltkriegs erblickt
in Amerika ein Kind das Licht der Welt,
das alle Symptome eines Greises aufweist:
Benjamin Button. Je älter er wird, desto
jünger wird er. Benjamin lebt rückwärts.
Die gefeierte Lautenistin und Harfenistin
Christina Pluhar holt David Finchers großartig bebildertes, beseeltes und humorvolles Schicksalsdrama noch einmal auf die
große Leinwand.
Coming-of-Age-Komödie über eine junge
Frau, die mit ihren Eltern und einem Bruder
als einziges nicht-taubes Familienmitglied
aufwächst. Als ihr Talent als Sängerin entdeckt wird gerät sie bald in einen Zwiespalt
zwischen dem Verfolgen ihres Traumes,
und der Unterstützung ihrer Familie.
Sonntag,
16. August
Bad
Münstereifel
hist. Kernstadt
Sonntag,
23. August
Bad Honnef
Fußgängerzone
Sonntag,
30. August
Bonn
Friedensplatz
jeweils
jeweils 11-18
11-18 Uhr
Uhr
Filmforum im
Museum Ludwig
Bischofsgartenstr. 1
Karten an der Kinokasse
choices verlost 3x2 Karten auf choices.de
So 23.8. um 15 Uhr
www.rhein-antik.de
UCI Kinowelt Hürth Park
Theresienhöhe, 50354 Hürth
02233 799123
Tel: 02232 2900633
choices verlost 3x2 Karten auf choices.de
Mein Lesezeichen
Mi 2.9. 14.30 Uhr
44
kunst & gut
Gert & Uwe Tobias, Ohne Titel, 2014, farbiger Holzschnitt auf Leinwand, 200 x 300 cm, © VG Bild-Kunst, Bonn, Foto: Alistair Overbruck, Köln
Raum auf der Fläche
Gert & Uwe Tobias im Museum Morsbroich in Leverkusen
Die riesigen Holzschnitte, mit denen Gert & Uwe Tobias im Kunstgeschehen
für Aufsehen sorgen, sieht man im Museum Morsbroich zunächst nicht.
Dafür die Keramiken, die neueren Mischtechniken auf Leinwand und Papier,
die Zeichnungen und die Collagen. Die Wandsegmente der Ausstellungssäle
selbst sind dunkel gestrichen, als diskrete Inszenierung, alles wirkt gediegen, und doch stellt sich unterschwellig ein verstörender Ton ein. Schon die
weißlichen Keramiken lassen an Körperfragmente und seltsame Geschöpfe
denken, und auf den Bildern tauchen Tierwesen wie aus dunkler Vorzeit auf.
Geschwungene Konturen umschreiben helle transparente Körper, teils Vögel, vor kantigen Linienkonstruktionen, die als schwarze Wände die Raumtiefe definieren. Die organisch figürlichen und konstruktiv abstrakten Ebenen durchdringen sich voller Anspielungen und Assoziationen.
Diese jüngsten Bilder, die mit Pastellkreide und Buntstift auf Papier realisiert sind, wirken leichthin, wie aus der Erinnerung und nicht recht zu
fassen. Hingegen kennzeichnet die Holzschnitte, von denen etliche aus der
letzten Zeit ausgestellt sind, eine monumentale Präsenz, die aber nie ohne
Witz ist. Dafür sorgt schon die schablonenhafte Stilisierung der Figuren, die
verschiedene Posen, auch Gesten auf dem Bildfeld einnehmen. Die neueren
Holzschnitte umfassen primär Stillleben, Interieurs und Figurengruppen sowie Porträts, die erst recht auf die Kunstgeschichte anzuspielen scheinen.
Gert & Uwe Tobias haben zu jeder einzelnen Form der Holzschnitte eine
Druckplatte angefertigt. Im gesättigten Farbauftrag scheinen die Oberflächen aufgerissen. – Bei einem der Holzschnitte stehen fünf Stuhl-Konstruktionen symmetrisch nebeneinander in einem Saal, davor kriecht ein Wesen,
das ein mutierter Tausendfüßer sein könnte. Aber auch die Stühle tragen
mit ihrer Heraldik die Züge von Geschöpfen. Scherenschnitt und räumliches
Empfinden treffen zusammen, liegen schon in der subtilen Andeutung der
Sitzflächen vor. Das gleiche Vokabular, mit dem die Farben in strenge For-
45
men eingebunden sind, kennzeichnet dann rechts einen Spiegel und eine
ellipsoide Trophäe. Vor allem vermittelt sich hier eine folkloristische Anmutung, bei der die strenge Formsprache ins Spielerische gewendet ist: Attraktiv und einprägsam und voller Rätsel und Fragen.
Die Zwillingsbrüder Gert & Uwe Tobias wurden 1973 in Kronstadt in Siebenbürgen/Rumänien geboren, im Alter von zwölf Jahren ist die Familie nach
Deutschland übergesiedelt. Für ihre Heimat und deren Mythen – mitsamt
Transsilvanien und Graf Dracula – werden sie sich auch später interessieren.
Gert & Uwe Tobias studieren an der Kunstakademie in Braunschweig bei
Walter Dahn, seit 1999 arbeiten die Zwillinge, die in Köln leben, zusammen.
Das „&“-Zeichen zwischen ihren Vornamen ist nicht nur Ausdruck für das
Gemeinschaftliche und Hinweis auf das Rankwerk als Stilmittel, sondern
benennt auch den Mehrwert, wenn der Eine auf eine Idee des Anderen reagiert. Verschiedentlich wurde dafür auf das Verfahren des Cadavre Exquis
im Surrealismus hingewiesen. Eine weitere Bezugsquelle sind die Collagen,
die hier mitunter an Max Ernst denken lassen. Daneben finden sich bei Gert
& Uwe Tobias immer wieder Anklänge an den Kubismus wie auch an den
Expressionismus. Edvard Munch ist eine wichtige Referenz. Dürer mit seinen
Holzschnitten, natürlich, eine weitere. Und doch sind die Holzschnitte mit
ihren Effekten des Zufälligen bei Gert & Uwe Tobias ausgesprochen zeitgenössisch. Wir schauen von hier aus in die Dunkelkammer der Erinnerung
zwischen Ordnung und Groteske; „nichts verweist auf die unmittelbare Gegenwart“, schreibt Sarah Suzuki im Katalog, diese Bilder sind „gleichzeitig
im Jetzt und im Nicht-jetzt“.
THOMAS HIRSCH
Gert & Uwe Tobias | bis 23.8. | Museum Morsbroich in Leverkusen
0214 85 55 60
Kunst in NRW
Joan Miró, Peinture-poème, 1938, Tate London © Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn
Bilder mit Sprache
Joan Miró in Düsseldorf
www.koeln-erlebnistouren.de
Lust auf Kriminaltour,
Unterwelt- oder Brauhaustour?
Oder eine andere Entdeckertour?
Tour-Agentur vermittelt
Gruppenführungen, arrangiert
Betriebsausflüge und
Familienfeiern.
Erlebnistouren in Köln und Region –
Tour-Agentur
Hohe Pforte 22 · 50676 Köln
Fon: 02 21 - 93 272 63
Fax: 02 21 - 93 272 64
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bei Buchung einer Gruppentour
Code: Ch201207
www.koeln-erlebnistouren.de
Von Thomas Hirsch
Fraglos gehört der Katalane Joan Miró (1893-1983) mit seiner Malerei bis
heute zu den weltweit populärsten Künstlern. Sein Vokabular aus starkfarbigen biomorphen Formationen und feinen Linienverläufen, das an Natur,
Landschaft, Wolken und den Sternenhimmel
erinnert, ist in seiner Abstraktion ebenso ein
„Staksige, zornige
Druckbuchstaben“
Meilenstein der Moderne wie es eine spielerische Leichtigkeit und Anschaulichkeit bewahrt. – Es gehört zum Programm der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf,
die großen Künstler der Moderne neu zu sehen und als Avantgarde ihrer Zeit
vorzustellen. Nach Ausstellungen etwa mit Alexander Calder, Wassily Kandinsky und mit Paul Klee, die mit ähnlich gelagerten Bildlösungen die Kunst
des 20. Jahrhunderts revolutioniert haben, ist nun also ein Überblick über
Mirós Malerei, Zeichnung und druckgraphische Arbeit zu sehen, der unter
dem Thema seiner Beschäftigung mit der Literatur und der Schrift steht. So
wurde Miró dadurch zu Bildern inspiriert, er integriert Schrift in die Darstellungen und hat auch gezielt mit Schriftstellern zusammengearbeitet.
Weiterhin hat er Druckgraphiken auf Texte hin geschaffen. Dies führt noch
zu seinen Malbüchern. Auch diese werden nun in Düsseldorf vorgestellt.
Seit Beginn der 1920er Jahre kanalisiert sich Mirós Interesse an moderner
Literatur. In Paris, wo er in dieser Zeit lebt, tauscht er sich sogar stärker mit
den dortigen Schriftstellern aus als mit den Künstlern. Insbesondere Dada
und Surrealismus beeinflussen ihn. In seinen frühen realistischen Malereien
finden sich inmitten von Interieurs Buchumschläge, die Hinweise auf die
Lektüre liefern, die ihn begeistert. Ab Mitte der 20er erstellt Miró „Bildgedichte“, bei denen er Schrift und visuelle Motivik gleichberechtigt verwebt.
Richtig interessant wird es dann natürlich, als er den Realismus hinter sich
lässt und auch die Sprache zu Schriftzeichen und Kalligraphie abstrahiert.
Man kann die Düsseldorfer Ausstellung aber auch rein unter dem Aspekt
der Malerei anschauen. Sensationell kühn ist ein Gemälde von 1925, das
nichts als eine himmelblaue, in bewegtem Duktus aufgetragene Fläche
zeigt, die sich über das ganze Bild zieht. Nur links oben findet sich eine
kleine Scheibe, die schwarz und weiß angemalt ist: wie ein Hinweis auf die
späteren Himmelsgestirne in Mirós Kunst und übrigens
auch darauf, dass auch die Avantgarde der Schriftsteller
seine Bilder gesammelt hat. Im Spätwerk wird Miró in
seiner Malerei – auch um seinem Protest gegen Franco
Ausdruck zu verleihen – expressiv und geradezu spröde. Die Formate werden größer und die Farben gedeckt,
oft dunkel. Auch da verwendet Miró Schrift, etwa als
staksige, zornige Druckbuchstaben über dem Malgrund.
Thomas Hirsch
Schrift wird nun für Miró zum ausschließlichen Motiv:
Kunsthistoriker,
Kurator und Journalist inhaltsreich wie schon zuvor.
„Miró. Malerei als Poesie“ | bis 27.9. | Kunstsammlung NRW K20 in Düsseldorf | 0211 838 12 04
46
Kunst-Kalender
KÖLN – Wallraf-Richartz-Museum
www.wallraf.museum.de
Entlang der Seine bis 27.9.
Die frz. Impressionisten des späten 19.
Jahrhunderts mit ihren Bildern von
lichtdurchfluteten Seen und Flusslandschaften aus der Sammlung Corboud
LEVERKUSEN – Museum Morsbroich
www.museum-morsbroich.de
Gert & Uwe Tobias bis 23.8.
Überblick über das aktuelle Werk der aus
Siebenbürgen stammenden Zwillinge
(*1973), die für ihre surreal anmutenden
figurativen Farbholzschnitte bekannt sind
LÜDENSCHEID – Städtische Galerie
www.luedenscheid.de
Erich Reusch bis 20.9
Zum 90. Geburtstag des ehemaligen
Kunstprofessoren mit seinen
Installationen zwischen Minimalismus
und Konzeptkunst
MÜNSTER – LWL-Museum
www.lwl.org
Otto Piene. Licht bis 20.9.
Mit Inszenierungen, Installationen,
Wänden und Räumen wird die zentrale
Rolle des Lichtes im Werk des Gründers
der Gruppe ZERO (1928-2014) untersucht
MÜNSTER – Kunsthalle
www.kunsthalle.muenster.de
Claude Monet, Die Seine bei Asnières (Ausschnitt), 1873, Wallraf-Richartz-Museum und Fondation Corboud,
Foto: RBA Köln/Ausstellung Wallraf-Richartz-Museum
Museumslandschaft NRW
BONN – Kunstmuseum
DÜSSELD. – Museum Kunstpalast
www.moyland.de
www.kunstmuseum-bonn.de
www.smkp.de
Lori Nix bis 9.8.
In ihrer ersten deutschen Werkschau
zeigt die Fotografin Lori Nix eine Welt
ohne Menschen, in der sich die Natur
mit aller Macht die Räume und Orte
zurückerobert
New York Painting bis 30.8.
Elf in den 1970er Jahren geborene
Künstler aus New York, die mit einem
weiten stilistischen Radius belegen,
wie aktuell die Malerei als Medium ist
Wim Wenders bis 16.8.
Der berühmte Filmemacher zum 70.
Geburtstag in seiner Heimatstadt mit
einer Retrospektive seiner Fotografien, die
u.a. menschenleere Szenarien einfangen
BOTTROP – J. Albers Museum
ESSEN – Museum Folkwang
www.quadrat-bottrop.de
www.museum-folkwang.de
Bernd Ackfeld bis 23.8.
Der 1950 geborene Künstler mit
einem Überblick über seine mitunter
provokanten Kommentierungen der
Bilderwelt unserer Gesellschaft und Kultu
Sol LeWitt bis 30.8.
Vorgestellt wird das „Wall Drawing
1176. For Josef Albers“, das der
amerikanische Minimal- und
Konzeptkünstler als Referenz an Albers
für diese Räume entwickelt hat
Robert Frank bis 16.8.
Der bedeutende Fotograf (*1924) mit
einer retrospektiven Vorstellung seiner
thematisch konzipierten Fotobücher und
seiner filmischen Arbeiten
BIELEFELD – Kunsthalle
DETMOLD – Lippische Gesellschaft
www.villa-zanders.de
www.kunsthalle-bielefeld.de
Serendipity bis 11.10.
Die Texte von Niklas Luhmann im
theoretisch fundierten Dialog mit
Zeichnungen von Ulrich Rückriem und mit
fotografischen Arbeiten von Jörg Sasse
BOCHUM – Kunstmuseum
www.kunstverein-lippe.de
Hans Magnus Enzensberger 2.8.-23.8.
Objekte zwischen Kunst und Nonsens
mit den Mitteln der Schrift, mit denen
der bedeutende Schriftsteller den
Bedeutungsreichtum und Klang der
Sprache erforscht
www.kunstmuseumbochum.de
DÜREN – Leopold-Hoesch-Museum
Catalina Pabón bis 8.8.
Catalina Pabón (*1979 in Bogotá, lebt
in Berlin) widmet sich zwischen Malerei
und Zeichnung der Landschaft als
fremdem, unheimlichem und
romantischem Ort
www.leopoldhoeschmuseum.de
BOCHUM – Ruhr-Universität
DÜSSELDORF – KIT
www.situation-kunst.de
On Display bis 23.8.
Anlässlich des 50. Geburtstag der
Ruhr-Universität und des 40. ihrer
Kunstsammlung ein Überblick über
diese in der Situation Kunst und im
Campusmuseum
BONN – Bundeskunsthalle
www.bundeskunsthalle.de
Ärger im Paradies bis 11.10.
Zeitgenössische Positionen im Spektrum
von Garten und Natur, die noch den
Gegensatz zur Kunst beleuchten, v.a.
positioniert auf dem Dach der Kunsthalle
NEUSS – Langen Foundation
www.langenfoundation.de
BEDBURG-HAU – Schloss Moyland
BERG.-GLADBACH – Villa Zanders
Django Hernández bis 6.9.
Django Hernández (*1970) arbeitet mit
Bezügen zu seiner kubanischen Heimat vor
allem skulptural mit narrativen Anklängen
und Referenzen an Industriedesign
Martin Gerwers bis 22.11.
Der Düsseldorfer Maler mit fächerartigen
Objekten und Stelen, die von jeder Seite
anders aussehen und die Farbe unter
wechselnden Lichtverhältnissen zeigen
www.kunst-im-tunnel.de
Malerei, jetzt. bis 27.9.
Vier Positionen der jüngsten
Künstlergeneration aus der Düsseldorfer
Kunstakademie, die die Aktualität der
Malerei in der Gegenwart befragen
DÜSSELD. – K21 Kunstsammlung NRW
www.kunstsammlung.de
Malewitsch zu Ehren bis 30.8.
Anlässlich der Schenkung von
Malewitsch-Bildern an die
Kunstsammlung NRW ein künstlerischer
Dialog mit Werken des FarbflächenMalers Imi Knoebel
das Kunst?
 Ist
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Olafur Eliasson bis 18.10.
Überblick über das Werk des dänischisländischen Künstlers, der mit den
Ressourcen der Natur arbeitet, anhand
des Bestandes in der Sammlung Boros
OBERHAUSEN – Ludwiggalerie
www.ludwiggalerie.de
Green City bis 13.9.
Kunstbeiträge, die sich mit dem
Ruhrgebiet in seiner Verfasstheit
und Zerteilung durch Autobahnen
und Wasserstraßen und seinem
ökologischen Zustand beschäftigen
REMAGEN – Arp Museum
www.arpmuseum.org
Bernard Schultze bis 1.5.16.
Selten gezeigte Arbeiten aus dem
vibrierend surrealen Kosmos des
informellen Malers und Objektkünstlers
zu seinem 100. Geburtstag
RECKLINGHAUSEN – Kunsthalle
www.china8.de
HAGEN – Osthaus Museum
www.osthausmuseum.de
Volker Stelzmann bis 30.8.
Ausgezeichnet mit dem Karl Ernst
Osthaus-Preis, zeigt der Berliner Realist
einen Einblick in sein gleichnishaftes
figürliches Werk seit den 1970er Jahren
HAGEN – Emil Schumacher Museum
www.esmh.de
Bild und Objet trouvé bis 25.10.
Verdeutlicht wird, wie der berühmte
informelle Künstler Emil Schumacher
Fundstücke in seine brodelnd expressive
Malerei integriert hat
KÖLN – Museum Ludwig
www.museum-ludwig.de
Danh Võ 1.8.-25.10.
Der aus Vietnam stammende, weltweit
gefragte Künstler (*1975) mit einem
Einblick in seine aktuelle Produktion und
dem Langzeitprojekt „We The People“
Panorama der Malerei bis 13.9.
13 Maler aus China, als Beitrag
zur großangelegten Präsentation
zeitgenössischer chinesischer Kunst
überwiegend in Museen des Ruhrgebietes
WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen
www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Maike Freess 30.8.-3.1.
Ein Überblick über die multimedialen
Arbeiten der Berliner Künstlerin, die
die menschliche Verfasstheit zwischen
Individualität und Gesellschaft untersucht
WUPPERTAL – Kunsthalle Barmen
www.von-der-heydt-kunsthalle.de
Lynn Chadwick bis 18.8.
Der britische Bildhauer mit seinen
Bronzeplastiken der 50er/60er-Jahre, die
mit aufgerissenen, verletzten Oberflächen
Figur und Natur thematisieren
KÖLN – Photographische Sammlung
www.sk-kultur.de
Bernd und Hilla Becher 20.9.-26.1.14
Sachlich typologische s/w-Fotografien
von Hochöfen seit den 1960er-Jahren
Empfehlungen von Thomas Hirsch
47
Klassik-Sommer
Sie haben mit „Les siècles“ ein historisch und
gleichzeitig modern orientiertes Orchester gegründet. Welche Idee steckte dahinter?
Ich habe Nikolaus Harnoncourts Zukunftsvision gelesen, in der ein Musiker morgens Bach und abends
Berio aufführt. Das funktioniert mit meinem Orchester Les siècles, da es ein Projekt-Orchester ist. Mit
einem permanenten Ensemble ist das wesentlich
komplizierter. Sie dürfen nicht vergessen, dass z.B.
die Musiker des Gürzenich-Orchesters mit ihren
Aufgaben in der Oper und im Konzertbetrieb schon
sehr gefordert sind. Aber wir haben angedacht, für
bestimmte Programme auch auf historische Instrumente zurückzugreifen – das gab es aber auch bereits in der Vergangenheit, nur für die Hörner wäre
das wohl neu.
In den von Ihnen dirigierten Konzerten der kommenden Spielzeit finden wir regelmäßig ein
ZUR PERSON
Werk der klassischen Moderne. Ein Hinweis für
Der Dirigent François-Xavier Roth (43) stammt aus Paris und wird zum 1. September neuer Generaldie Zukunft?
musikdirektor der Stadt Köln und Kapellmeister des Gürzenich-Orchesters.
Foto: Mathias Baus
Ich liebe die Musik aus allen Epochen. Und ich
möchte den Zuhörern durch die Aufführung zeitgenössischer Werke einen neuen Schlüssel zu den
Werken von Bach und Beethoven anreichen – aus
dieser Perspektive des Neuen können wir das schon
Der kommende Gürzenich-Kapellmeister und Generalmusikdirektor der Stadt Köln
Bekannte anders erleben. Ich habe guten Kontakt
choices: Herr Roth, was bedeutet der Titel GMD namens „Presto“, die war sehr populär. Wichtig ist, zu den führenden Komponisten unserer Zeit, und
dass wir mit dem gleichen Qualitätsanspruch an ich hoffe, wir können mit diesen Künstlern auch
für Sie?
François-Xavier Roth: Ich denke, es ist mehr als diese Projekte gehen, es gibt keine Klassik light für einmal ein Risiko eingehen – Köln war einst Avantgarde. Wir könnten eine zeitein Titel. Ich verbinde damit eine Vision für das Or- Kinder. Und wir müssen an unse„Ich bin kein Kamikazegemäße Form entwickeln und
chester, mit dem ich Musik an verschiedenen Or- re Idee glauben, dann werden wir
Flieger. Mir geht es um die
kreativ werden: Wir sind in einer
ten der Stadt, z.B. dem Dom oder an unbekannten etwas erreichen.
Idee und die Haltung“
Stadt, wo alles passieren kann.
Stätten aufführen will. Hauptziel wird sein, Menschen, für die Musik nichts Alltägliches bedeutet Haben Sie denn in den Nachund die vielleicht noch nicht für die Musik offen barländern schon Ergebnisse beobachten kön- Neue Musik macht in Köln, dem einstigen
sind, zu erreichen. Wenn die nicht zu uns kommen, nen, weg von den grauen Wölfen im Konzert- Avantgarde-Zentrum, nicht alle glücklich.
Ich bin kein Kamikaze-Flieger. Mir geht es um die
holen wir sie ab. Meine erste Frage als GMD und saal, hin zu einem jungen Publikum?
Gürzenich-Kapellmeister lautet: Was könnte Mu- Das ist eine komplexe Frage. Unsere Aktionen zie- Idee und die Haltung. Ich kombiniere z.B. zwei
len nicht auf eine konkrete Gruppe oder auf ein Blockbuster von Mozart, Sinfonie Nr. 40 und Konsik in Köln als kultureller Bestandteil bedeuten?
Wunschverhalten, es sollen nicht plötzlich alle an zertarien mit „der“ angesagten Mozart-Sopranidie Musikschulen drängen oder ähnliches. Musik stin, mit der Uraufführung eines Auftragswerks
Wie gehen Sie diesen Plan an?
Wir planen deshalb neue Rendezvous mit einem kann auf ganz verschiedene Arten das Leben der von Philippe Manoury: Da können die Neutöner
neuen Publikum, das die Aktivitäten des Gür- Menschen bereichern. Es ist schön, wenn wir z.B. und die Traditionalisten gleichermaßen auf ihre
zenich-Orchesters noch nicht so gut kennt. Wir bei einem Kind den Wunsch wecken: Ich möchte Kosten kommen, für beide gibt es Neues zu erleplanen bereits eine Kooperation mit dem Museum Flöte lernen. Das ist sogar sehr schön. Es kann aber ben. Man denkt oft zu banal, das Publikum hätte
Ludwig für ein Ausstellungsprojekt „La Création du auch sein, dass nur der Wunsch entsteht, häufiger festgefahrene Vorlieben. Genau weiß das niemand.
Monde“, wir gehen in einen Club für unser „city ins Konzert zu gehen. Oder, dass ich am Abend Ein Konzert ist kein Museum. Paris hat gerade belife“-Projekt, und wir haben ein „intergalaktisches gern mit der Familie Musik hören möchte – Musik wiesen – mit dem Bau eines neuen Konzertsaals,
Konzertspektakel mit Tanz und Musik“ vorbereitet wird ein Teil des Lebens. Wir sind in einer Gesell- der auch umstritten war –, dass sie ein neues Publifür Schüler, mit denen wir das Gustav-Holst-Werk schaft, der Live-Musik zunehmend fremd wird. Sie kum finden konnten. Der Riesensaal ist seit Januar
„Die Planeten“ realisieren. Dazu intensivieren wir erlebt Kultur vor allem im Internet oder im Fernse- immer voll, 40 % sind Ersttäter. Auch das Kölner
unsere Schulbesuche und unsere Aktivitäten zu hen. Kultur allgemein verbessert das gemeinsame Publikum hat viele Gesichter.
Kinderkonzerten. Wir nehmen die Leute ins Visier, Leben, das gemeinsame Verstehen.
Könnten Sie uns ein typisches Wunschprogramm
die unsere Musik nicht oder noch nicht erleben.
skizzieren, das Sie in fünf Jahren auf dem ProWie kann denn Verbesserung aussehen?
Solche Aktionen erreichen natürlich nur Min- Ich habe in Paris erleben dürfen, wie bei Projekten gramm sehen wollen?
derheiten. Glauben Sie an die Effektivität sol- mit sehr armen Leuten großes Interesse geweckt Das möchte ich heute nicht formulieren, die Antwurde, wie sich das Aggressionspotential sensatio- wort kenne ich nicht. Mein Wunsch wäre, dass das
cher Einsätze?
Ich habe in Frankreich mit meinem Orchester „Les nell verminderte. In Tokio gab es ein sehr unruhiges Orchester, sein Dirigent und das Publikum in fünf
siècles“, in Deutschland in Baden-Baden und in Viertel. Jetzt spielen die jungen Leute dort Musik, Jahren zusammengefunden haben. Nur zusammen
England mit dem London Symphony Orchestra ein- die Gewalt nahm radikal ab. Wenn die Menschen können wir etwas Besonderes erreichen.
drucksvolle Erfahrungen machen dürfen. Unsere und zuvorderst auch die Politik die Relevanz von
Musik kann so viel für unsere Gesellschaft bewir- Kultur auf gesellschaftliche Entwicklungen anerINTERVIEW: OLAF WEIDEN
ken, besonders wenn sie die jungen Menschen er- kennen, dann heißt die Lösung: Mit Kultur können
reicht. Ich hatte in Frankreich eine Fernsehsendung wir besser zusammenleben!
Weitere Informationen: guerzenich-orchester.de
„Rendezvous mit einem neuen Publikum“
48
Verlagssonderveröffentlichung
Am 31.8. in der Philharmonie: Königliches Concertgebouworchester Amsterdam, Foto: Anne Dokter
Klassik-Highlights
BLÄSERFORUM
Martinstr. 16-20, Köln | Tel (0221) 35 50 52 10
www.blaeserforum.com
Workshop Mundstücke und Blätter: Saxophon
Do 1.10. 18.30 bis 21 Uhr, Dozent: Reiner Witzel,
Ausstellung: Vandoren, Fa. Stölzel
Workshop Saxophon: Soundcheck – Der Ton
macht die Musik
Do 29.10. 18.30 bis 21 Uhr, Dozent: Thomas Voigt, Ausstellung: Fa. Keilwerth
Workshop Querflöte: Einzelcoaching, anschl.
Gruppenstunde
Fr 13.11. 15 bis 20 Uhr, Dozent: Krzysztof Kaczka,
Ausstellung: Fa. Pearl
Kölns größtes Spezialgeschäft für Holz- und Metallblasinstrumente besticht durch ein umfangreiches Markenangebot, beste Preise, umfangreiches Zubehör, ein spezielles Notensortiment
und eine kompetente und freundliche Beratung.
In der Fachwerkstatt arbeiten Spezialisten mit
jahrelanger Erfahrung und führen sämtliche
Wartungs-, Reparatur- und Umbauarbeiten an
allen Blasinstrumenten schnell und professionell
durch. Kunden erhalten vor jeder Reparatur einen
verbindlichen Kostenvoranschlag mit Terminangabe für die Fertigstellung. Auf jede Reparatur
gibt es eine 12-monatige Garantie.
C. BECHSTEIN CENTRUM KÖLN
Glockengasse 6, in den Opern Passagen Köln
Tel (0221) 98 74 28 11
www.bechstein.com/centren/koeln
C. Bechstein Afterwork-Konzerte
Do 3.9., Do 17.9., Do 1.10., Do 15.10., Do 5.11.,
Do 19.11. je 18 Uhr, 18.45 Uhr u. 19.30 Uhr
Musikbegeisterte Kölner sind ab dem 3. September herzlich eingeladen, ihren Feierabend mit den
„C. Bechstein Afterwork-Konzerten“ zu beginnen.
Im C. Bechstein Centrum Köln treten talentierte
junge Musiker in drei Blöcken à 30 Minuten auf.
Jeder Besucher kann dabei individuell entscheiden, ob er Zeit für ein ganzes Konzert hat oder
nur für einen oder zwei Blöcke. Zwischen den
Blöcken, die um 18 Uhr, 18.45 Uhr und 19.30 Uhr
starten, wird es eine Pause von jeweils 15 Minuten geben, das passt zu jedem Dienstschluss. Der
Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht notwendig. Kommen Sie einfach vorbei!
Das Programm ist abwechslungsreich. Ob ein-
49
zelne Pianisten oder Kammermusik, klassisches
Recital oder Jazz-Trio mit Klavier. Viele Facetten
der Klaviermusik sind zu erleben, für jeden Geschmack ist etwas dabei.
Seit mehr als 10 Jahren werden Klavierfreunde
im C. Bechstein Centrum Köln kompetent und
engagiert zu allen Themen rund um Klaviere und
Flügel beraten. In den Opern Passagen findet
sich auf etwa 700 Quadratmetern Fläche nicht
nur ein Raum für Konzerte, sondern auch eine
überzeugende, große Auswahl an Instrumenten
in angenehmster Atmosphäre.
Im Angebot sind Flügel und Klaviere der Marken
C. Bechstein, Bechstein (made in Germany), W.
Hoffmann (made by C. Bechstein Europe) sowie
die Einstiegsmarke Zimmermann, ergänzend finden sich Digital-Pianos der Marke Roland. Damit
wird vom Einstiegsklavier bis zum Konzertflügel
alles angeboten, was sich Klavierliebhaber wünschen können – beste Qualität für jeden Bedarf
und für jedes Budget.
Auf die choices-Leser wartet eine besondere Überraschung: Die ersten zehn Besucher, die sich mit
dem Kennwort „choices“ im C. Bechstein Centrum
Köln melden, erhalten als Dankeschön eine kostenlose Eintrittskarte für ein Bechstein Young Professional-Konzert ihrer Wahl im Studio Dumont.
FESTIVAL ALTE MUSIK KNECHTSTEDEN
Klosterbasilika Knechtsteden | Karten im VVK
www.knechtsteden.com
„Darf im Konzert gelacht werden? Unbedingt!“ Das
Festival Alte Musik Knechtsteden schwelgt in seiner 24. Ausgabe im großen Fundus des Humors in
der Musik. In neun Konzerten, dem Jungen Festival
und einem Symposion nähert es sich vom 19. bis
27. September mit deftigem Spott, Frivolitäten und
Witz von der Lutherzeit bis zur Romantik musikalisch der Frage der Moral. Intendant Hermann Max
wagt ein „großes Theater voller vokaler und instrumentaler Preziosen der historischen Aufführungspraxis.“ Max selber lädt zu „Pimpinone“, „Meine
Freundin, du bist schön“ und „Geschwinde, ihr wirbelnden Winde“, daneben sind die King’s Singers,
Christine Schornsheim, die Himlische Cantorey,
Vox Werdensis und Maria Jonas und das Kölner
gegründet 1913
Westdeutsche
Konzertdirektion
Köln
MEISTERKONZERTE KÖLN
SAISON 2015 | 2016
ZYKLUS A
ZYKLUS B
ZYKLUS C
Mittwoch, 14.10.2015
Montag, 19.10.2015
WAR S CHAU E R NAT I O NALPH I LHAR M O N I E
JAN LISIECK I Klavier | NN Sopransolo
JAC ZEK K A SPSZ Y K Dirigent
PH I LHAR M O N IA ZÜ R I CH
I VO P O G O R ELICH Klavier | FABI O LUISI
Dienstag, 10.11.2015
G ÖT E B O R G E R S YM PH O N I K E R
AR ABELL A S T EINBACHER Violine
K EN T NAGAN O Dirigent
Mittwoch, 09.12.2015
I M US I CI D I R O M A
MAG ALI MOSNIER Flöte
AN TO NI O ANSEL MI Konzertmeister
Montag, 02.11.2015
Montag, 23.11.2015
R OYAL S TO CK H O L M
PH I LHAR M O N I C O R CH E S T R A
LISA BAT IA SH V ILI Violine | SAK AR I O R A MO
Dirigent
Donnerstag, 03.12.2015
C A M E R ATA M Ü N CH E N
HÉLÈNE GR IM AUD Klavier
R AD OSL AW SZULC Leitung
SÄCHSISCH E S TA AT S K APE LLE D R E S D E N
RUD O LF BUCHBINDER Klavier und Leitung
AC AD E MY O F S T M AR T I N I N T H E FI E LDS
Y ULIANNA AV DEE VA Klavier
JULIA FISCHER Violine & Leitung
Mittwoch, 17.02.2016
Donnerstag, 03.03.2016
C A M E R ATA SAL Z B U R G
FA ZIL SAY Klavier
D R E S D N E R PH I LHAR M O N I E
N O BUY UK I T SUJII Klavier
MICHAEL SANDER LING Dirigent
M I S CH A M A I S K Y Violoncello
M AR T HA AR G E R I CH Klavier
Donnerstag, 14.04.2016
TO N HALLE - O R CH E S T E R ZÜ R I CH
JE ANY V E S T HIBAUDE T Klavier
LI O NEL BR INGUIER Dirigent
Montag, 06.06.2016
Violine
B E R LI N E R BAR O CK S O LI S T E N
ALBR ECH T M AY ER Oboe
R EINH O LD FR IED R I CH Trompete
SA SK IA FIK EN T SCHER Blockflöte
GOT T FR IED VO N DER GO LT Z Violine und Leitung
Mittwoch, 13.01.2016
W I E N E R S YM PH O N I K E R
HIL ARY HAHN Violine
PHILIPPE J O R DAN Dirigent
Samstag, 12.03.2016
AC AD E MY O F S T M AR T I N I N T H E FI E LDS
HARRIE T K R IJGH Violoncello
SIR NE V ILLE M AR R INER Dirigent
Montag, 14.12.2015
Sonntag, 31.01.2016
Donnerstag, 28.01.2016
AN N E -S O PH I E M U T T E R
L A MBER T O R K IS Klavier
Dirigent
Samstag, 09.04.2016
AN N E -S O PH I E M U T T E R
MU T T ER S V IR T UOSI
Violine
Dienstag, 17.05.2016
Mittwoch, 27.04.2016
S T U T TG AR T E R K A M M E R O R CH E S T E R
K L AUS FLO R IAN VO G T Tenor
CHR IS TO PH E SS Horn
M AT T HIA S FO R EMNY Dirigent
Mittwoch, 25.05.2016
W I E N E R CO N CE R T-V E R E I N
ALISO N BAL SOM Trompete
K I T AR MS T RO NG Klavier
LO R ENZO V I OT T I Dirigent
Fordern Sie unser Programm an!
Werden Sie Abonnent!
AN N E -S O PH I E M U T T E R Violine
LY N N HAR R E LL Violoncello
Y E FI M B R O N FM AN Klavier
Änderungen vorbehalten!
Westdeutsche Konzertdirektion . Obenmarspforten 7 -11 . 50667 Köln . Tel. 02 21 / 2 58 10 17 . Fax 2 57 89 49 . [email protected] . www.wdk-koeln.de
Spielzeit 15.16
DAS LIED DER FRAUEN VOM FLUSS
LA FURA DELS BAUS
DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG
› 20. SEP. 2015
BENVENUTO CELLINI
HECTOR BERLIOZ
KÖLNER ERSTAUFFÜHRUNG
› 07. NOV. 2015
LA BOHÈME
GIACOMO PUCCINI
P › 22. NOV. 2015
LES CONTES D’HOFFMANN
JACQUES OFFENBACH
P › 12. DEZ. 2015
DON GIOVANNI
WOLFGANG AMADEUS MOZART
P › 05. MÄR. 2016
AIDA
GIUSEPPE VERDI
WA › 14. NOV. 2015
EUGEN ONEGIN
PJOTR ILJITSCH TSCHAIKOWSKIJ
WA › 15. MAI 2016
TREE OF CODES
LIZA LIM
URAUFFÜHRUNG
› 09. APR. 2016
MY FAIR LADY
FREDERICK LOEWE
WA › 05. DEZ. 2015
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
RICHARD WAGNER
WA › 12. JUN. 2016
BILLY BUDD
BENJAMIN BRITTEN
WA › 12. MÄR. 2016
DIE EROBERUNG VON MEXICO
WOLFGANG RIHM
P › 08. MAI 2016
PARSIFAL
RICHARD WAGNER
WA › 25. MÄR. 2016
LUCIA DI LAMMERMOOR
GAETANO DONIZETTI
P › 05. JUN. 2016
ORFEO ED EURIDICE
CHRISTOPH WILLIBALD GLUCK
WA › 08. APR. 2016
JEANNE D’ARC –
SZENEN AUS DEM LEBEN DER
HEILIGEN JOHANNA
WALTER BRAUNFELS
KÖLNER ERSTAUFFÜHRUNG
› 14. FEB. 2016
L’ITALIANA IN ALGERI
GIOACCHINO ROSSINI
WA › 16. APR. 2016
KARTEN UNTER: 0221.221 28400
WWW.OPER.KOELN
50
Klassik-Sommer
Vokalensemble Ars Choralis geladen. Alle Konzerte
des Festivals werden durch moderierte Künstlergespräche eingeleitet.
Zu Gast in Knechtsteden: King’s Singers, Foto: Chris
O’Donovan
KÖLNER MUSIKNACHT 19.9.
div. Orte in der Kölner City | Karten im VVK ab
13.8. | www.koelner-musiknacht.de
Die diesjährige, elfte Musiknacht am 19. September
steht unter dem Motto „Kreuzungen“ und lockt die
BesucherInnen mit spartenübergreifenden, außergewöhnlichen Musikprojekten. „Eine Bassklarinette
mit Glockenspiel und Soundtechnik, ein Flügel mit
elektromagnetischen Tonabnehmern, ein Miniaturklavier mit Stimme und Performance, eine ‚untreue
klassische Gitarre und eine bereiste Geige‘, das sind
nur einige der Protagonisten, die das Publikum in
der großen Wandelnacht überraschen, erstaunen
und zu neuen Hörerlebnissen verführen wollen.“ Zu
Gast sind Jenny Fuhr und Erick Manana mit einem
Brückenschlag zwischen madegassischer und klassisch-europäischer Musiktradition, Kamilla mit dem
humoristischen Jazz-Swing-Programm „Stronk und
Entwirrung im Allgrumpf“, das Ensemble Amarilli mit einem Mix aus Alter Musik und zeitgenössischen Kompositionen und Lea Letzel und Sabine
Akiko Ahrendt mit „Funkelrauschen“, bei dem die
Pyrotechnik zum Duopartner der Violine wird. Erstmals finden alle Programmpunkte gebündelt in der
Kölner City statt, d.h. wer zwischen den Orten und
Darbietungen wechseln will, kann das zu Fuß tun.
KÖLNER PHILHARMONIE
Bischofsgartenstr. 1, Köln | Tel. (0221) 280 280
www.koelner-philharmonie.de
Kristian Bezuidenhout, Königliches Concertgebouworchester Amsterdam, Daniel Harding:
Dvorak, Mozart
Mo 31.8. 20 Uhr
Hakan Hardenberger, Boston Symphony Orchestra, Andris Nelsons: Barber, Dean, Strauss
Fr 4.9. 20 Uhr
Gürzenich-Orchester, François-Xavier Roth: Sinfoniekonzert 1 – Schönberg, Boulez, Bruckner
So 6.9. 11 Uhr, Di 8.9. 20 Uhr, Mi 9.9. 20 Uhr, das
erste Konzert des neuen Gürzenich-Kapellmeisters
François-Xavier Roth.
Verlagssonderveröffentlichung
Leonidas Kavakos, WDR Sinfonieorchester
Köln, Jukka-Pekka Saraste: Brahms, Sibelius
Fr 11.9. 20 Uhr, Sa 12.9. 20 Uhr
Trio Catch: Beethoven, Bull, Janacek, Staud,
Stockhausen
So 20.9. 16 Uhr
Borodin Quartet: Borodin, Schostakowitsch,
Tschaikowsky
Mo 21.9. 20 Uhr
Isabelle Faust: Bach
Mi 23.9. 20 Uhr
Olli Mustonen, Gürzenich-Orchester, Hannu
Lintu: Sinfoniekonzert 2 – Grieg, Sibelius
So 27.9. 11 Uhr, Mo 28.9. 20 Uhr, Di 29.9. 20 Uhr
Denis Kozhukhin: Bartok, Berg, Brahms, Haydn,
Prokofjew
Mi 30.9. 20 Uhr
Alexander Krichel, WDR Funkhausorchester
Köln, Elke Heidenreich: Russische Poesie
Sa 10.10. 20 Uhr
Avi Avital, Venice Baroque Orchestra: Albinoni, Marcello, Paisiello, Vivaldi
So 11.10. 16 Uhr
Ingrida Gápová, Warschauer Nationalphilharmonie, Jan Lisiecki: Meisterkonzert – Chopin,
Mahler
Mi 14.10. 20 Uhr
Philharmonie Zürich, Ivo Pogorelich: Meisterkonzert – Rachmaninow, Tschaikowsky
Mo 19.10. 20 Uhr
Khatia Buniatishvili, Gürzenich-Orchester,
François-Xavier Roth: Sinfoniekonzert 3 –
Hiller, Liszt, Berlioz, Schumann
So 25.10. 11 Uhr, Mo 26.10. 20 Uhr, Di 27.10.
20 Uhr
Wiener Philharmoniker, Herbert Blomstedt:
Meisterkonzert – Beethoven
Mi 28.10. 20 Uhr
MUSIKFABRIK IM WDR
Funkhaus am Wallrafplatz | Karten im VVK
www.musikfabrik.eu
Musikfabrik im WDR I 55: Marc Bischoff, Ensemble Musikfabrik, Johannes Kalitzke
So 16.8. 20 Uhr
Anlässlich seines 55. Reihenkonzerts reist das Ensemble Musikfabrik zurück in seine Geschichte.
Mit Nicolaus A. Huber und Johannes Kalitzke, der
den Abend als Dirigent begleitet, hat das Ensemble
zwei seiner Gründungsväter zu Gast. Huber steuert
mit „No Exit, verwunschene Fixierung“ eine von
Kunststiftung NRW und Ensemble Musikfabrik
in Auftrag gegebene Uraufführung bei, für die er
sich von physikalischen Modellen inspirieren ließ.
Mit Johannes Kalitzkes „Salto. Trapez. Ikarus.“,
das 1991 auf den Wittener Tagen für Neue Kammermusik von Ensemble Musikfabrik uraufgeführt
wurde, steht ein Stück Ensemblegeschichte auf
dem Programm. Darüber hinaus sind neben Eiko
Tsukamotos Uraufführung „Peripherie“ an diesem
51
Abend Eric Saties „Descriptions automatiques“ in
einer Instrumentation Johannes Schöllhorns zu
hören, mit denen Satie im Jahr 1903 die „écriture
automatique“ der Surrealisten vorwegnahm.
OPER KÖLN
Tel. (0221) 221 28400 | www.oper.koeln
„Der Blick nach vorn treibt uns an. Wir präsentieren die Oper Köln als Vermittlerin großer Musiktheater-Erlebnisse, als Forum für offene Begegnung, als Brücke in die Moderne.“ Ein weiteres Jahr
muss Opernintendantin Dr. Birgit Meyer auf ihr
neues Opernhaus am Offenbachplatz warten – und
damit nochmal auf eine Interimsspielstätte setzen.
Die Oper wird den Beginn der Saison trotzdem mit
der Kölner Erstaufführung der ersten Berlioz-Oper
„Benvenuto Cellini“ feiern, die erstmals wieder in
ihrer ursprünglichen Pariser Fassung präsentiert
wird und von drei turbulenten Tagen im Leben
des italienischen Bildhauers Cellini berichtet, der
zwischen Liebe und Arbeit buchstäblich aufgerieben wird. Es spielt das Gürzenich-Orchester mit
seinem neuen Kapellmeister François-Xavier Roth.
Weiteres Highlight der neuen Saison wird die Koproduktion „Das Lied der Frauen vom Fluss“ der katalanischen Künstlergruppe La Fura dels Baus, die
am 20.9. Premiere auf dem Schiff Naumon feiert.
RHEINGAU MUSIK FESTIVAL
div. Orte in Mainz, Wiesbaden und Umgebung
Tel. (06723) 60 21 70
www.rheingau-musik-festival.de
Seit 1987 zieht das Rheingau Musik Festival
das Publikum in die wunderschöne Region zwischen Frankfurt, Wiesbaden und Lorch. Das breite Programmspektrum in Klöstern, Schlössern
und Weingütern hat seinen Schwerpunkt zwar
auf der sogenannten E-Musik, reicht aber auch
bis zu Jazz und Kabarett. Bis 12. September begrüßen die Festivalmacher bei sage und schreibe 153 Konzerten unter anderem Anne-Sophie
Mutter, Nils Landgren, Mitsuko Uchida, Gabriela
Montero, die Academy of St. Martin in the Fields,
Joshua Bell, das London Philharmonic Orchestra,
The King’s Singers, das Artemis Quartett, Ulrich
Tukur, Julia Fischer, die Wiener Symphoniker,
Yuja Wang, die San Francisco Symphony, Michael Tilson Thomas, das hr-Sinfonieorchester,
Lera Auerbach, Daniel Müller-Schott, Andrés
Orozco-Estrada, Christian Tetzlaff, Lars Vogt, Borodin Quartett, Choir & Orchestra of the Enlightenment, Cameron Carpenter, den King’s College
Choir Cambridge, den Windsbacher Knabenchor,
das WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka
Saraste, Paavo Järvi, das Balthasar Neumann Ensemble, Bob Geldof und Hugh Masekela.
TEXT/ZUSAMMENSTELLUNG: JULES LUX
Orchester und ihre
Städte im Filmforum
Lieblingsfilme
im Filmforum
In der Reihe »Orchester und ihre Städte« stellen wir
die Heimatstädte der internationalen Orchester, die
in der Saison 2015/2016 in der Kölner Philharmonie
zu Gast sind, in Filmen vor:
In der Reihe »Der Lieblingsfilm von ...«
präsentieren wir Filme, die den Künstlern, die in
der Saison 2015/2016 in der Kölner Philharmonie zu
erleben sind, besonders viel bedeuten:
19.08.2015 Mittwoch 20:00 I Boston
Clint Eastwood
»Mystic River«
09.09.2015 Mittwoch 20:00 I Cleveland
Jean-Stéphane Bron
»Cleveland versus Wall Street«
09.12.2015 Mittwoch 20:00 I London
David Lynch
»Der Elefantenmensch«
17.02.2016 Mittwoch 20:00 I Amsterdam
Dick Maas
»Amsterdamned«
09.03.2016 Mittwoch 20:00 I München
Rainer Werner Fassbinder
»Angst essen Seele auf«
27.04.2016 Mittwoch 20:00 I Bremen
Peter Zadek
»Ich bin ein Elefant, Madame«
13.09.2015 Sonntag 15:00
Lars von Trier
»Dancer in the Dark«
Der Lieblingsfilm von Håkan Hardenberger
11.10.2015 Sonntag 15:00
Bruno Monsaingeon
»Svjatoslav Richter, der Unbeugsame«
Der Lieblingsfilm von Elisabeth Leonskaja
29.11.2015 Sonntag 15:00
Tom Hooper
»The King‘s Speech«
Der Lieblingsfilm von Tine Thing Helseth
13.12.2015 Sonntag 15:00
Jean-Pierre Jeunet & Marc Caro
»Delicatessen«
Der Lieblingsfilm von Valer Sabadus
u. a.
Filmstills Verleih
25.05.2016 Mittwoch 20:00 I Wien
Richard Linklater
»Before Sunrise«
23.08.2015 Sonntag 15:00
David Fincher
»Der seltsame Fall des Benjamin Button«
Der Lieblingsfilm von Christina Pluhar
KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft
Köln
52
Centrum Köln
Mieten Sie
Ihr Traum-Klavier!
Testen Sie jetzt, entscheiden Sie später!
Zimmermann
122 Classic
schwarz poliert,
UVP 4.660,–€
Miete pro
Monat*:
40,€-
Bechstein
112 Modern
schwarz poliert,
UVP 10.690,–€
Miete pro
Monat*:
160,€-
* Angebote der C. Bechstein Finanzservice GmbH. Gültig bis 30.9.2015. Mindestlaufzeit 12 Monate gemäß
der üblichen Mietvertragsbedingungen. Bei anschließendem Kauf können bis zu 12 Monatsmieten auf den
Kaufpreis angerechnet werden. Eine Anschlussfinanzierung ist ebenfalls möglich. Vertragsbedingungen
im C. Bechstein Centrum Köln erhältlich.
… und einmalig in Köln:
NEU Aerwork-Konzerte
musikFabrik im WDR É 55
2015 É 20\00 Uhr É wdr funkhaus
am wallrafplatz É köln
16.\ August
Starten Sie mit Klaviermusik entspannt in
Ihren Feierabend!
Erik Satie } Descriptions automatiques (1903) } für Sprecher und
Ensemble } Instrumentation Johannes Schöllhorn
3. September 2015 jeden ersten und dritten
bis 20:00. Nur im C. Bechstein
Centrum Köln. Eintritt frei.
Ab dem
Donnerstag von 18:00
Johannes Kalitzke } Salto. Trapez. Ikarus. (1990) } Konzert für
dreizehn Instrumente
Eiko Tsukamoto } Peripherie (2015) } für Ensemble } Kompositionsauftrag von Kunststiftung NRW und Ensemble Musikfabrik
} Uraufführung
Nicolaus A. Huber } No Exit, verwunschene Fixierung (2014) } für
Ensemble, Zuspielungen und Video } Kompositionsauftrag von
Kunststiftung NRW und Ensemble Musikfabrik } Uraufführung
C. Bechstein Centrum Köln
In den Opern Passagen
Glockengasse 6 · 50667 Köln
Telefon: +49 (0)221 987 428 11
[email protected] · bechstein-centren.de
Marc Bischoff (Sprecher) / Ensemble Musikfabrik / Johannes Kalitzke
(Dirigent) } www.musikfabrik.eu
53
Auswahl
Bühne
w
N.N. THEATER IM FRIEDENSPARK
Fr. 21.8., Mi. 26.8.
Metropolis
genießen. Vor dem Festlichen FeuerwerksFinale am 29. Und 30.8. lädt Schloss Augustusburg im Rahmen des Haydn-Festivals
zwischen 21. und 30.8. zu diversen hochklassigen Konzerten ein. Große Sinfonien,
Oper und Klavierkonzerte würdigen den
großen Komponisten der Wiener Klassik.
Zu Gast sind Barockorchester aus Hamburg, Breslau und Köln und als besonderes
Highlight steht eine Jazz-Klassik-Melange
an: „Haydn swingt“ am 27.8.
Info: 02232 94 18 84
BÜRGERHAUS STOLLWERCK
Sa 1.8. 20 Uhr
Julius Lahai
Foto: Bernd Kaftan
Auch dieses Jahr wagt sich das N.N.
Theater unter freiem Himmel an einen
klassischen, zeitlosen Stoff. Fritz Langs
Stummfilmklassiker „Metropolis“ von
1927 erzählt von einer Welt, in der die
oberen Zehntausend in riesigen Türmen
wohnen, während die Arbeiterschaft in der
Gosse lebt und nur dazu da ist, die riesigen
Maschinen der Oberschicht zu bedienen.
Dann treffen sich ein Mann und eine Frau
– und hebeln das Gefüge buchstäblich
aus. Unter der Regie von Michl Thorbecke
spielen Irene Schwarz, Aischa Lina Löbbert, Nils Buchholz und Oliver Schnelker.
Karten im VVK.
Info: 0221 16 82 02 30
Wahl?
 Welche
[email protected]
Wir freuen uns auf Post.
Musik
BRÜHLER SCHLOSSKONZERTE
Fr 21.8. - So 30.8.
Haydn-Festival
Die Brühler Schlosskonzerte gehen in ihren letzten Monat. Zeit also, in milden
Sommernächten noch einmal Klassische
Musik aufzusaugen und davor oder danach die Blütenpracht des Schlossparks zu
Foto: Julius Lahai
Während Julius Lahais Konzerten darf getanzt werden. Dass dies auch so geschieht,
dafür sorgt der westafrikanische Musiker
mit Leib und Seele, denn er verkörpert die
Musik, die er auf die Bühne bringt. Das mag
daran liegen, dass er seine Songs selber
komponiert und schreibt. Das mag auch an
der Live-Band 1st Family liegen, deren acht
Musiker gemeinsam mit Lahai auf der Bühne stehen und das Publikum zum Kochen
bringen. Musikalisch zeigt Lahais Musik
vor allem eine bunte Mischung aus Soul,
Funk, etwas Reggae und Afrobeats.
Info: 0221 991 10 80
Kunst
ALTER TURM, NIEDERKASSELLÜLSDORF
Sa 15.8. - So 30.8.
Monika Ortmann
besondere Rolle zu: Etliche der Werke
und Installationen sind interaktiv.
Info: 0221 80 10 88 19
KOLUMBA
bis 24.8., Mi-Mo 12-17 Uhr
Monika Bartholomé
Die Kölner Zeichnerin stellt ihr in vielen
Jahren gewachsenes „Museum für Zeichnung“ vor, das neben Originalzeichnungen
Postkarten, Bücher und Filme umfasst und
Querverweise, Vernetzungen zwischen den
einzelnen Beiträgen ermöglicht. Teil des
Museums ist auch das Mobiliar, das einfach und streng aus Sperrholz gebaut ist.
Vor allem aber werden nun auch die 90
Zeichnungen gezeigt, die Monika BartBlick in den Turm, Foto: Presse holomé für das Gebet- und Gesangbuch
Kleine Räume große Wirkung: Der Weg „Gotteslob“ geschaffen hat.
zum Himmel ist durch Nylons versperrt. Die Info: 0221 933 19 30
Bochumer Künstlerin Monika Ortmann installiert ihre filigranen Werke direkt in die KUNSTHAUS RHENANIA
vierstöckige Stadtgalerie „Alter Turm“ in Do 13.8. 18-23 Uhr/Fr 14.8. 15-22 Uhr/
Lülsdorf, das ist der ehemalige Kirchturm, Sa 15.8. 9-20 Uhr
der im 19. Jahrhundert niedergelegten The Cologne Art Book Fair
Kirche der Pfarrei St. Jakobus in Nieder- Zum ersten Mal eröffnet in diesem
kassel. Die Strumpfhosen sind oft nur beim Jahr die Cologne Art Book Fair mit dem
zweiten Hinsehen in einer nur scheinbar Schwerpunkt „Buch als Kunst“. Mehr als
amorphen Masse zu verorten, ein Material, 40 Aussteller und Verlage sind eingeladen,
dessen aufgelöste Funktionalität dennoch alles rund um das Buch zu präsentieren.
neue Strukturen bilden will. Die Eröffnung Die Bücher sind sowohl Präsentationsfläche, als auch eine darstellende Plattform
ist am Do, den 13.8. um 18 Uhr.
der Kunst. Für jeden, der Bücher liebt, hält
Info: 02208 946 66 02
die Messe etwas Interessantes bereit. Ins
Leben gerufen wurde das künftig jährlich
KÖLN-EHRENFELD: DIV. ORTE
geplante Event durch die Kölner André
Mo 3.8. - Do 6.8., 19-23 Uhr
Sauer, Verena Maas und Tim.
Platine
Info: 0221 16 89 84 79
KUNSTMUSEUM VILLA ZANDERS
BERGISCH GLADBACH
bis 23.8., Di-Sa 14-18, Do 14-20,
So 11-18 Uhr
Bernd Ackfeld
STADTGARTEN
Sa 15.8. 23 Uhr
Konichiva Kompott Party feat. Cyril
Coppini
Die Symbiose von Russland und Japan
mag den ein oder anderen verwundern
und doch ist besonders in Japan der Trend
zur russischen Musik – seien es sowjetische Kriegslieder oder melancholische
Volkssongs – ungebrochen. Nun kommt
die japanische Balkanbeats-Szene nach
Deutschland. Mit dabei natürlich Cyril
Coppini, japanisches Konichiva sowie eine
Menge Gipsy Swing und Babuschka Beats.
Info: 0221 952 99 40
Betty Rieckmann, Enlightment Machine,
© B. Rieckmann
Im fünften Jahr seines Bestehens hat sich
das „Festival für elektronische Kunst und
alternative Spielformen“ endgültig etabliert. Fussläufig an verschiedenen Orten
in Ehrenfeld (u.a. artheater, bunker k101)
werden aktuelle Projekte aus Deutschland
Bernd Ackfeld, Cowboy, 2005, Acryl auf MDF,
und seinen Nachbarländern vorgestellt.
gesägt, gebohrt, © B. Ackfeld, VG Bild-Kunst,
Überwiegend stammen die Beiträge von
Bonn, Foto: M: Wittassek
Künstlern und Designern der jüngsten Der 1950 geborene Bernd Ackfeld, der
Generation, die die aktuellen Trends im sein Atelier lange in Bergisch-Gladbach
Blick haben. Dem Publikum kommt eine hatte, wurde mit raffiniert ironischen
Jubiläumsfeier des Bürgerhauses Kalk
16.00 - 19.00 Uhr Mitmachprogramm für Kinder
mit der Kölner Spielewerkstatt
ders!
15.00 - 21.00 Uhr Bühnenprogramm
Pelemele Kinderrockmusik
Antiquariat Gipsyswing
Turboboost Big-Cover-Band
Mama Afrika Percussion & Tanz
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…über
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Kalk-Mülheimer-Str. 58, 51103 Köln
OPEN AIR mit Zuschauerüberdachung
Tel.: 0221 - 987 602 0, Fax: 0221 - 987 602 52
www.buergerhauskalk.de, [email protected]
Wir freuen uns mit Ihnen/Euch zu feiern!
Samstag, 29. August 2015, ab 15.00 Uhr
54
ei!
Auswahl
Anspielungen und motivischen Provokationen bekannt, die er in überraschende
bildnerische und skulpturale Formen
übersetzt hat. Ackfeld arbeitet mit einfachen, oft signethaften Darstellungen,
die mit Klischees beladen sind, mit unseren Erwartungen spielen und augenblicklich emotional verstanden werden.
Die Villa Zanders zeigt nun einen Überblick über seine Skulpturen, Objekte und
Bilder seit 1977.
Info: 02202 14 23 34
hagen aufgewachsene und heute in Berlin lebende Danh Võ gehört zu den derzeit
international angesagten Künstlern. In
seiner intermedialen Arbeit geht er, basierend auf der eigenen Biographie, Aspekten der Migration, des Kolonialismus,
der Kultur und gesellschaftlichen Normen
nach. Im Mittelpunkt der Kölner Ausstellung steht sein Langzeitprojekt eines
Nachbaus der Freiheitsstatue mit vielen,
bereits über die Welt verstreuten Teilen.
Info: 0221 22 12 61 65
MAX ERNST MUSEUM BRÜHL
DES LVR
NS-DOKUMENTATIONSZENTRUM
IMPRESSUM
Herausgeber:
choices Verlag
Joachim Berndt, Büro Köln
Maastrichter Str. 6-8, 50672 Köln
Tel. 0221-27252-60, Fax: -88
E-Mail: [email protected]
www.choices.de
bis 4.10., Di-Fr 10-18, Sa & So 11-18 Uhr
So 16.8. - Mo 31.8., geöffnet Dienstag - Siegen für den Führer
Sonntag: 11 Uhr - 18 Uhr
The World of Tim Burton
Chefredaktion:
Maxi Braun (v.i.S.d.P.)
Tim Burtons Verfilmungen entführen die
Zuschauer in eine Welt zwischen Wirklichkeit und Traum. Mit Filmen wie „Alice im Wunderland“ oder „Big Fish“
machte sich der in Kalifornien geborene
Burton einen Namen. Doch weitgehend
unentdeckt sind die künstlerischen Formen, die der Filmemacher vor der Entstehung seiner Figuren nutzt. Gemälde,
Kritzeleien auf Servietten, persönliche
Notizen, Filmpuppen und Konzeptnotizen zeugen von der intensiven Entstehungsarbeit, die Burton als Grundlage
für seine Filme nutzt. Dabei mag sich
Burton selber in keine Künstlerkategorie
einordnen. Im Vordergrund steht für ihn
vor allem das Gefühl, das ihn mit seinen
Kreationen verbindet.
Info: 02232 579 30
MUSEUM LUDWIG
1.8.-25.10, Di-So 10-18 Uhr
Danh Võ
Red. Mitarbeit an dieser Ausgabe:
Ingrid Bartsch, Frank Brenner, Jessica
Düster, Marina Engler, Hartmut Ernst,
Sanje Gautam, Rolf-Ruediger Hamacher,
Thomas Hirsch, Kirsten Jantke, Tom Jost,
Timon-Karl Kaleyta, Thomas Linden, Jules
Lux, Karsten Mark, Christian Meyer, Anne
Nüme, Peter Ortmann, Jan Schliecker, Simone Schlosser, Benjamin Seim, Olaf Weiden, Hans-Christoph Zimmermann
Ludwig Landen und Paul Wevers nach der
Siegerehrung bei den Olympischen Spielen in
Berlin 1936, © Margret Schmitz
Die Ausstellung untersucht am – naheliegenden – Beispiel der damaligen Grossstadt Köln, wie das NS-Regime den Sport
und die Spitzenathleten für seine Ideologie
und Propaganda vereinnahmt hat. Als Teil
des nationalsozialistischen Erziehungsprogramms wurde der Sport auch zu einem
Element der Rassenlehre. Vorgestellt wird
in der Ausstellung auch die Rolle der Olympischen Spiele 1936 und das Verhältnis der
Spitzensportler zu den Nationalsozialisten.
Info: 0221 22 12 63 32
ZUSAMMENGESTELLT VON:
THOMAS HIRSCH, ANNA LENKEWITZ, JULES
LUX, PETER ORTMANN, BENJAMIN SEIM
Projektleitung:
Rüdiger Schmidt-Sodingen
Grafik:
Amélie Kai, Janina Wittmann, Frauke Erny
Anzeigenverwaltung:
BERNDT MEDIA
Joachim Berndt
Dr.-C.-Otto-Str. 196, 44879 Bochum
Tel. 0234-94191-0, Fax -94191-91
E-Mail: [email protected]
www.berndt-media.de
Meine Meinung
POST AN DIE REDAKTION
Veranstalter-Infos an:
[email protected]
Liebes choices-Team,
ich habe mich sehr über die Freikarten
gefreut und den Filmabend genossen. Ich
mag choices sehr und bin immer sehr be06.-09.08.2015, Köln
müht Anfang des Monats eine Ausgabe
zu erheischen. Außerdem muss ich dann
immer ein Exemplar meiner Freundin nach
the
Lörrach schicken, die ebenso begeistert davon ist. Sowohl die gesellschaftspolitischen
Themen, als auch die Kulturempfehlungen
werden von Ihnen gut dargestellt. Am
gamescom.de
Danh Võ, Workshop China, Detail, © Danh Võ
meisten interessieren mich Kinofilme, insDer 1975 in Vietnam geborene, in Kopenbesondere die, die nicht „mainstream“ sind.
Im Gegensatz zu den gängigen Kinoprogrammheften geht choices überhaupt auf
gamescom_2015_Anzeige_trailer_KulturKinoRuhr_44x32_B2C_Casual_DE.indd
11.06.15 16:24 „andere“ 1Filme ein, recherchiert gut und
macht einfach auch neugierig. Natürlich ist
es super, dass die choices kostenlos ist und
Gewinnspiele sind das „Bonbon“ dazu. Ich
bin also sehr zufrieden!
Viele Grüße von
Andrea Stein, Köln
Celebrate
games !
Druckerei:
Graphischer Betrieb Henke GmbH
Engeldorfer Straße 25
50321 Brühl
Buchhaltung:
Karin Okniewski
Alle nicht gesondert gekennzeichneten
Bilder sind Pressefotos.
Heute schon digitale Fingerabdrücke hinterlassen?
choicescologne
Die Auflage unterliegt der ständigen Kontrolle der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der
Verbreitung von Werbeträgern.
Durch Berndt Media
werden auch folgende Kultur-, Kino- und
Bildungsmagazine (Ruhrgebiet, Wuppertal, Aachen und Düsseldorf) vertreten:
Wir freuen uns auf Ihre Leserbriefe oder
Online-Kommentare.
Telefon: 0221-27252-71
Fax: 0221-27252-88
E-Mail: [email protected]
Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von
LeserInnenbriefen vor. Die veröffentlichten Kommentare geben nicht zwangsläufig die Meinung
der Redaktion wieder.
Nichts ist egal
55
ch
hoicces wird
d au
uf
10
00 % Reecyyclingpapieer gedrruckkt
URBANE KÜNSTE RUHR
2 / 7
2015
2 /
NO
MANS
LANDING
URBANEKUENSTERUHR.DE
NOMANSLANDING ERZÄHLT GESCHICHTEN
VOM LEBEN AM UND AUF DEM WASSER
UND FÜHRT DIE BESUCHER AN DEN PUNKT
DER UNGEWISSHEIT ZWISCHEN
DEM EIGENEN UND DEM FREMDEN.
AUGUST—SEPTEMBER
15 / 08
BIS
13 09
IN KOOPERATION
MIT DER
Regionalverband Ruhr
/ DUISBURG
PHOTO SYDNEY HARBOUR FORESHORE AUTHORITY