Renovabis-Jahresbericht 2012

Transcription

Renovabis-Jahresbericht 2012
Turkmenistan
Armenien
Tschechische Republik
WeiSSrussland
Kosovo
Litauen Estland
Kasachstan Jahresbericht 2012
Republik Moldau
Kirgistan
Aserbeidschan
Slowenien
Polen Slowakei
Albanien Ungarn
Montenegro
Usbekistan
Serbien
Russland
Bulgarien
Georgien
Mazedonien
Bosnien und Herzegowina
Lettland
Rumänien Kroatien
Ukraine
Tadschikistan
Jahresbericht 2012
Zahlen – Daten – Fakten
1993 – 2013
20 Jahre Renovabis
Inhaltsverzeichnis
04 Über Renovabis
25 Information und Kommunikation
04 Solidaritätsaktion für Osteuropa
06 Zwanzig Jahre Renovabis
25Pfingstaktion und Katholikentag 2012
28Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen
30Kooperationen und Publikationen
31 Internationaler Kongress Renovabis
08Projektförderung
08 Grundsätze und Förderbereiche
10 Verlauf eines Projekts
12Evaluation
13Projekte im Jahr 2012
14 Beispiele aus der Projektarbeit 2012
32 Renovabis gibt Rechenschaft
32Überblick
34Bilanz
36Lage- und Finanzbericht
48 Finanzbericht Renovabis-Stiftung
20Partnerschaft und Dialog
21 Beispiele für Partnerschaften
22 Partnerschaftstreffen, GoEast-Programm
23Freiwilligendienst
24Erinnern und Versöhnen
50Organisation
50Entscheidungs- und Kontrollorgane
52Organisationsstruktur der Geschäftsstelle
53 Informationen und Auskünfte
DZI-Spendensiegel, Transparenzpreis-Teilnahme
Renovabis wird jährlich vom Deutschen Zentralinstitut für
soziale Fragen (DZI) geprüft und hat auch 2012 und 2013
wieder das Spendensiegel erhalten. Dies ist für die Spender eine Garantie, dass wir verantwortungsvoll mit dem
uns anvertrauten Geld umgehen.
Renovabis legt großen Wert auf eine transparente
Berichterstattung und hat den Jahresbericht bereits
­sieben Mal zur Bewertung beim „Transparenzpreis“ ein-
gereicht. Dieser wird von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers auf der Basis einer
Untersuchung des Instituts für Rechnungslegung und
Wirtschaftsprüfung der Universität Göttingen verliehen.
2012 erhielt der Renovabis-Jahresbericht mehr als 93 %
der erreichbaren Punktzahl. Die mit dieser Bewertung
verbundene ausführliche Analyse hilft uns bei der kontinuierlichen Verbesserung unserer Berichterstattung.
Foto: Daniela Schulz
Jahrebericht Renovabis 2012
Editorial
03
Liebe Freunde von Renovabis,
liebe Spenderinnen und Spender!
Wüssten Sie auf Anhieb zu sagen, welches die ärmsten Länder Osteuropas sind? Je nachdem, welche Maßstäbe
man anlegt, fällt die Antwort verschieden aus. Was die konkreten Lebensbedingungen der Menschen angeht,
dürften Albanien und die Republik Moldau das Schlusslicht außerhalb der EU darstellen, Bulgarien steht innerhalb der EU am Ende der Skala. Die Solidarität von Renovabis gilt in besonderem Maße den Armen. So habe ich
im vergangenen Jahr bewusst kirchliche Projekte in Albanien und Bulgarien besucht und mir von Bischöfen,
Ordens­leuten und Laien die Situation vor Ort zeigen lassen. Die rauchende Müllhalde in den Außenbezirken von
Durres in Albanien (s. Bild), wo Kinder und Jugendliche unter lebensunwürdigen Verhältnissen im Müll nach
verkäuf­lichen Rohstoffen suchen, hat sich in mein Gedächtnis eingegraben. Aber auch – das Leben ist voller Kontraste – der passionierte Tanz zweier Jugendlicher in einer Concordia-Einrichtung für Waisenkinder in Sofia,
Bulgarien (s. Bild). Das soziale Lernen im Miteinander der Jugendlichen dort hat mich besonders beeindruckt.
Die Wahl eines „Kardinals der Armen“ zum Papst können wir als Aufforderung verstehen, dass die Kirche heute um
der Glaubwürdigkeit des Evangeliums willen überall auf der Welt ihre soziale Verantwortung erkennen muss. Viele
wollen nicht wahr haben, dass es auch auf unserem Kontinent noch immer eine große Kluft zwischen Arm und Reich
gibt. Solidarität, zumal zwischen Geschwistern derselben
Kirche, tut noch immer not. Darum freuen wir uns besonders, dass die Summe der Einzelspenden im Jahr 2012 um
rund 500.000 Euro im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist.
DANKE den Spendern und Spenderinnen, die mit ihrer
Großherzigkeit ein beeindruckendes Zeugnis christlicher
Solidarität geben, DANKE den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Renovabis, die mit viel Herzblut bei der Sache sind, und schließlich DANKE unserem Herrgott,
der all dieses durch seinen Geist, der unter uns wirkt, ermöglicht. Wenn Sie diesen Bericht gelesen haben,
­werden hoffentlich auch Sie in diesen dreifachen Dank einstimmen wollen.
Ihr
P. Stefan Dartmann SJ
Hauptgeschäftsführer von Renovabis
Fotos: Dr. Monika Kleck
Wir alle haben uns über den Friedensnobelpreis, der am 10. Dezember 2012 der Europäischen Union verliehen
wurde, gefreut. Immer wieder müssen wir uns aber in Erinnerung rufe­n, dass Europa mehr ist als Westeuropa.
Auch die Länder des Ostens, die in einer weitgehend friedlichen Revolution das Joch des Kommunismus abgeschüttelt haben und die mehrheitlich aus Überzeugung am Projekt der europäischen Einigung mitarbeiten,
haben ihren Anteil an d­ ieser ganz besonderen Würdigung.
Renovabis
Solidaritätsaktion für Osteuropa
04 Über
Über Renovabis
Solidaritätsaktion
für Osteuropa
Statut, Art. 1, Abs. 1.: „Die Aktion Renovabis unterstützt nach dem Ende der
­totalitären kommunistischen Systeme die Christen in Mittel- und Osteuropa
(einschließlich des Gebietes der früheren Sowjetunion) bei ihren Bemühungen
um die Verkündigung des Evangeliums und bei der Erneuerung der Gesellschaft in Gerechtigkeit und Freiheit.“
Gründung und Auftrag
Renovabis ist die Solidaritätsaktion der deutschen Katho­
liken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa. Im März
1993 wurde Renovabis von der Deutschen Bischofskon­
ferenz auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen
­Katholiken gegründet. Renovabis unterstützt seine Partner
bei der pastoralen, sozialen und gesellschaftlichen Erneuerung der ehemals kommunistischen Länder Mittel-, Ostund Süd­osteuropas. In den letzten 20 Jahren half Renovabis
in 29 Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa bei der Verwirklichung von rund 19.100 Projekten mit einem Gesamtvolumen von gut 560 Millionen Euro (Stand Februar 2013).
▶ Einen Überblicksbeitrag zum Thema „20 Jahre Renovabis“ lesen Sie auf den folgenden Seiten 6 und 7.
Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Regime
1989/1990 sind etliche Länder im Osten Europas in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht ein gutes Stück vorangekommen. Die Transformationsprozesse, aber auch die oft
drastischen Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und
Finanzkrise, haben in den meisten Staaten für viele Menschen eine Verschlechterung ihrer materiellen Lage mit sich
gebracht. Das Ausmaß stellt sich in den einzelnen Ländern
unterschiedlich dar, zeigte sich aber in den letzten Jahren
in einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, in steigenden Lebenshaltungskosten und faktischer Reduzierung sozialer
Leistungen, was zu verstärkten sozialen Belastungen ins­
besondere der einkommensschwachen Schichten führte.
Das gilt teilweise auch für EU-Länder wie Ungarn oder
­Polen, mehr aber noch für Rumänien und Bulgarien.
Projektförderung bei Renovabis
Die Projekte von Renovabis in den Ländern Mittel‐, Ost‐
und Südosteuropas werden von Partnern vor Ort oft in enger Abstimmung mit Renovabis entwickelt und orientieren
sich daher an deren Bedürfnissen und Möglichkeiten. Es gilt
grundsätzlich das Antragsprinzip und soweit möglich wird
eine angemessene Eigenbeteiligung der Partner vorausgesetzt. Zur Kontrolle über den Fortgang geförderter Maßnahmen werden Berichte über die Verwendung der Mittel
verlangt und geprüft. Dies wird durch eine interne Revision
und externe Wirtschaftsprüfer überwacht. Regelmäßig informiert sich Renovabis auch vor Ort über die Entwicklung
und Durchführung eines Projekts und konsultiert Fachleute
oder eigene Berater.
▶ Mehr über die Projektarbeit von Renovabis lesen Sie
auf den Seiten 8 bis 19.
Partnerschaft und Dialog
Die Solidaritätsaktion Renovabis initiiert und begleitet viele
hundert Partnerschaften zwischen West und Ost in Europa
und fördert den Erfahrungsaustausch, Begegnungen und
gemeinsames Lernen. Mit ihrem überwiegend ehrenamt­
lichen Engagement bauen Partnerschaftsinitiativen leben­
dige Brücken der Verständigung zwischen den Menschen
Über Renovabis
Solidaritätsaktion für Osteuropa
im Westen und Osten. Ebenso wichtig ist Renovabis die Vernetzung mit Multiplikatoren und Organisationen, die sich
aktiv für den Ost-West-Austausch und -Dialog einsetzen.
▶Mehr über die Partnerschaftsarbeit von Renovabis
­lesen Sie auf den Seiten 20 bis 23.
Informieren über Osteuropa
Renovabis wirbt für Solidarität mit den Menschen im Osten
Europas durch bundesweite Öffentlichkeits-, Bildungsund Informationsarbeit. Veranstaltungen im Rahmen der
jährlichen Pfingstaktion richten sich aufgrund der Kooperationen mit jährlich verschiedenen deutschen Bistümern überwiegend an Menschen im kirchlichen Raum.
Darüber hinaus nutzt Renovabis ganzjährig verschiedene
Medien, um über Osteuropa zu informieren. Es zeigt sich,
dass Renovabis auch als Fachstelle wahrgenommen und zu
osteuropäischen Themen angefragt wird. Vernetzung, Austausch und die Diskussion politischer, sozialer, kirchlicher
und europäischer Fragestellungen fördert insbesondere
auch der jährlich stattfindende Internationale Kongress
Renovabis.
▶ Einen Rückblick auf die Aktivitäten im Bereich
In­formation und Kommunikation lesen Sie auf den
­Seiten 25 bis 31.
Mittelfristige Ziele und Perspektiven
Im Bereich der Projektarbeit ist für das Jahr 2013 ein zu bewilligendes Volumen von ca. 30 Millionen Euro vorgesehen.
Zu den Schwerpunkten der Projektarbeit der nächsten Jahre
zählen folgende Themen:
– effiziente Zusammenarbeit mit den Partnern auf Augenhöhe, z. B. mehr Eigenverantwortlichkeit durch Programmfinanzierungen
– vermehrte Wirkungserfassung der gewährten Hilfe durch
Evaluationen (siehe dazu auch S. 12)
– weitere Unterstützung energieeffizienter Bauweise und
Förderung umweltschonender Techniken beim Bau und
Betrieb von Einrichtungen
– Förderung von Projekten in den neuen Mitgliedsländern
der EU, die der Erneuerung des kirchlichen Lebens und
der Verbesserung der Situation benachteiligter Gruppen
und Regionen dienen. Dies gilt vor allem für Minderheiten wie Roma und verwandte Gruppen.
Regionale Schwerpunkte der Projektförderung sind Osteuropa (Ukraine, Russland, Weißrussland) und Südost­
europa (Balkanländer einschließlich Rumänien und Bul­
garien). Ausführlichere Informationen finden Sie im
Lage- und Finanzbericht auf den Seiten 45 bis 47.
Zentrale Aufgabe von Renovabis in der Inlandsarbeit ist es,
die Anliegen der Solidaritätsaktion in Kirche und Gesellschaft weiter bekannt zu machen.
Ohne die finanzielle Unterstützung durch Spenderinnen
und Spender ist die Arbeit von Renovabis nicht möglich. Neben dem Ausbau der Spendenwerbung sind weitere Schwerpunkte in den nächsten Jahren:
– Menschen über Begegnungsprogramme in Kontakt mit
Osteuropa zu bringen: sei es über Förderprogramme wie
„GoEast“, über den Freiwilligendienst oder das Enga­
gement in Partnerschaftsinitiativen
– Durchführung von Bildungsveranstaltungen und Veröffentlichung von Publikationen zu mittel-/osteuropäischen Themen
– Ausbau von Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen
im kirchlichen und außerkirchlichen Bereich, insbesondere um verstärkt Multiplikatoren zu erreichen
– Ausbau der Kommunikation über digitale Medien, nicht
zuletzt in sozialen Netzwerken.
Giani aus Satu Mare
­kümmert sich liebevoll um
­seinen kleinen Bruder. Im
Tageszentrum der ­Caritas,
das er besuchen kann,
­erhält er ein Mittagessen
und ­Unterstützung bei
den Schulauf­gaben.
Foto: ­Caritas Satu Mare
05
Renovabis
Zwanzig Jahre Renovabis
06 Über
Zwanzig Jahre Renovabis
Solidarität und Partnerschaft
Am 3. März 1993 beschlossen die deutschen Bischöfe auf
ihrer Frühjahrsvollversammlung in Mülheim/Ruhr die
Gründung der Solidaritätsaktion Renovabis. Nach der
jahrzehntelangen Trennung durch den „Eisernen Vorhang“
war „Osteuropa“ unvermittelt wieder ins Bewusstsein getreten. Es ist nicht zu viel gesagt, dass die Gründung d­ ieser
Aktion eine der wichtigsten Antworten der Kirche in
Deutschland auf die große Wende in Europa darstellte,
die sich 1989/90 vollzogen hatte.
Die mit der Überwindung der Spaltung Europas und mit
dem Ende totalitärer Regime gleichsam über Nacht eröffneten neuen Horizonte wurden gerade auch von den Christen
in West und Ost mit Freude und großen Hoffnungen begrüßt. Gleichzeitig waren mit dem Ende der totalitären Regime die enormen Defizite des alten Systems und die Notlage
großer Teile der dortigen Bevölkerung sichtbar geworden.
Für die Kirchen und Religionsgemeinschaften bedeutete die
„Wende“ das Ende jahrzehntelanger Marginalisierung, Überwachung und nicht selten Verfolgung. Nach der langen Isolation wurde ein großer Nachholbedarf in Theologie, Bildung
und vor allem in der materiellen Infrastruktur sichtbar.
Von Anfang an sollte Renovabis mehr sein als (nur) ein
Hilfswerk. Gerne sprach man bei Renovabis stets von den
„zwei Säulen“ seines Auftrags. In diesem Sinn traten neben die materielle Unterstützung der Kirchen in Mittel- und
Osteuropa der Beitrag zum „Austausch der Gaben“ zwischen
den Ortskirchen in Ost und West und die Bemühungen um
Begegnung und Versöhnung der Christen in Europa.
Die mit der Gründung von Renovabis formulierten Grundsätze für die Projektförderung sind bis heute maßgeblich.
Fundamentale Ziele sind dabei, die Lebensverhältnisse der
Menschen dauerhaft zu verbessern, tragfähige Strukturen
für kirchlichen und gesellschaftlichen Dienst zu schaffen
und besonders Menschen für diesen Dienst heranzubilden. Dazu zählt namentlich die Förderung des Beitrags der
christlichen Laien. Die Maximen der „Hilfe zur Selbsthilfe“ und der Nachhaltigkeit sind zentral. Von Beginn
an verfolgte Renovabis einen ganzheitlichen Ansatz, der
den pastoralen und gesellschaftlichen Dienst der Kirche im
­Sinne der katholischen Soziallehre umfasst.
Die Pflege von Partnerschaft, Begegnung und gegenseitigem Lernen gehört zwar auch zum Auftrag anderer Hilfswerke. Im Fall von Renovabis war sie jedoch Voraussetzung für
die Entstehung dieses Werks, das von vornherein in ein breites Geflecht bereits bestehender Partnerschaften auf der Ebene von Diözesen, Pfarreien, Ordensgemeinschaften, Verbänden und freien Gruppen eingebunden war und sich als eine
Art roter Faden inmitten dieser Verknüpfungen verstand.
Von der seit September 1993 auf dem Domberg in Freising
dauerhaft angesiedelten Geschäftsstelle konnten seither
rund 19.100 Projekte mit einer Gesamtbewilligungssumme von mehr als 560 Mio. Euro bewilligt werden. Gemäß dem „integralen“ Ansatz von Renovabis wurden dabei
pastorale Vorhaben und der Aufbau des Laienapostolats
ebenso gefördert wie Bildung und Ausbildung, soziale Aufgaben, Medienarbeit und die Vernetzung kirchlicher Arbeit
im ­nationalen und grenzüberschreitenden Rahmen. Dem
Grundsatz der „Investition in den Menschen“ gelten nicht
zuletzt die Studienstipendien.
1993
2003
Am 3. März 1993 wurde
­Renovabis gegründet. Die
Geschäfts­stelle war zunächst
in Trier, dann ab September
1993 auf dem Domberg in
Freising. Weihbischof Leo
Schwarz war einer der
Gründerväter und bis 2003
Vorsitzender des Aktions­
ausschusses von Renovabis.
Foto: KNA-Bild
Mit jährlichen Pfingstaktionen
und vielen Veranstaltungen
in ganz Deutschland wirbt
Renovabis für Solidarität
mit Osteuropa. 2003 nahm
Renovabis auch am 1. Ökumenischen Kirchentag in
Berlin teil. Am Alexanderplatz
machte ein Großtransparent
auf das Anliegen der Aktion
aufmerksam.
Foto: Daniela Schulz
Über Renovabis
Zwanzig Jahre Renovabis
07
Seit 1993 fördert
Renovabis auch
Projekte für Menschen mit Behinderungen, wie hier
in Polen. Foto:
Markus Nowak
Das Gespräch zwischen Renovabis und seinen Projektpartnern in Kirche und Caritas ist heute zunehmend von
solchen Fragen bestimmt, die die Kirche in Europa immer
mehr gemeinsam herausfordern. Ort dafür sind nicht nur
die jährlichen Pfingstaktionen in den deutschen Diözesen,
sondern auch die Internationalen Renovabis-Kongresse
in Freising, die heute als eine bedeutende Plattform für den
gesamt­europäischen Austausch zwischen Ost und West über
die Verantwortung der Christen in der Gesellschaft anerkannt sind.
Die EU-Zugehörigkeit eines Landes in Mittel-, Ost- und Südosteuropa als solche ist für Renovabis kein Ausschlusskriterium für die Förderung kirchlicher und gesellschaftlicher Partner. Für die letzten Jahre müssen gerade auch in bestimmten
EU-Mitgliedsländern schwere Rückschläge durch die globale
Finanz- und Wirtschaftskrise konstatiert werden, die dort
zumindest vorläufig die Aussicht auf ein stärkeres staatliches
Engagement zurücktreten ließen. In vielen Fällen mussten
auswärtige Förderer wie Renovabis durch erneutes Engagement Projekte vor dem Zusammenbruch retten.
Die Migrationsströme von Ost nach West haben die Instabilität der familiären Bindungen wachsen lassen. Dazu treten
in jüngster Zeit die Probleme der unfreiwilligen Rückkehrer
aus den krisengeschüttelten Länder Süd- und Westeuropas.
Die zahlreichen Projekte für Kinder in prekären familiären
Verhältnissen, für vereinsamte alte Menschen, für Drogen­
abhängige, aber auch in der Familien- und Lebensberatung,
erweisen sich als notwendiger denn je. Die partnerschaft­
liche Solidarität von Renovabis ist in vielfältiger Hinsicht
weiter erforderlich.
Dr. Gerhard Albert, Renovabis-Geschäftsführer
2006
2010
Seit 1997 führt Renovabis
im ­Auftrag der Deutschen
Bischofskonferenz
jährlich einen ­Internationalen
Kongress in Freising durch.
Er hat sich im Laufe der Jahre
zu einem wichtigen Forum
des Dialogs zwischen Teilnehmern aus dem östlichen und
westlichen Teil Europas
­entwickelt und findet breite
öffentliche Beachtung.
Foto: ­Daniela Schulz
Erster Renovabis-Geschäftsführer war P. Eugen Hillengass
SJ (1993-2002), gefolgt von
P. Dietger Demuth CSsR
(2002-2010). Im Dezember
2010 fand die Amts­
einführung von P. Stefan
Dartmann SJ als Hauptgeschäftsführer von Renovabis
statt; hier mit Reinhard
Kardinal Marx (links) und
Erzbischof Ludwig Schick.
Foto: Johannes Schießl
Grundsätze und Förderbereiche
08 Projektförderung
Grundsätze und Förderbereiche
Projektförderung
Russland
Estland
Lettland
Litauen
Polen
Tschechische
Republik
Slowenien
Weissrussland
Slowakische
Republik
Ungarn
Kroatien
Bosnien und
Herzegowina
Ukraine
Kasachstan
Rep. Moldau
Rumänien
Serbien
Kosovo Bulgarien
Montenegro
Mazedonien
Albanien
Georgien
Aserbeidschan
Armenien
Kirgistan
Usbekistan
Turkmenistan
Tadschikistan
Grundsätze und Kriterien
der Projektförderung
Bei der Aufgabe, Projekte der Partner in Mittel- und Osteuropa zu fördern, orientiert Renovabis sich an weltkirch­
lichen Grundsätzen der Evangelisierung und der katholischen Soziallehre.
„Der Mensch
ist der erste und
grundlegende
Weg der Kirche“
(Enzyklika
„Redemptor
hominis“).
Die Frohe Botschaft des christlichen Glaubens soll in der
ganzen Welt verbreitet werden und die Menschheit von
innen her erneuern (Apostolisches Schreiben „Evangelii
nuntiandi“). Die Frohe Botschaft ist aber auch eine soziale
Botschaft an alle Menschen, sich selbst und ihre Gemeinschaften, ihre soziale und politische Welt in Gerechtigkeit
und Frieden zu erneuern. „Der Mensch ist der erste und
grundlegende Weg der Kirche“ (Enzyklika „Redemptor
hominis“). Dieser ganzheitliche Ansatz der Hilfe ist Renovabis sehr wichtig. Renovabis will sich mit den Partnern
weiterentwickeln und berücksichtigt in seinem Hilfsangebot sorgfältig, was die Partner für wichtig halten. Renovabis
möchte, dass sich alle Christen und alle Menschen guten
Willens in Mittel- und Osteuropa für die Erneuerung ihrer
Gesellschaft, für Versöhnung, Gerechtigkeit und Frieden
einsetzen. In der Verantwortung gegenüber den Spendern
und Geldgebern erwartet Renovabis von den Projektpart-
nern Offenheit und verlangt Berichte über die Verwendung
der angebotenen Projektmittel. Mit dem Grundsatz, dass
Solidarität unteilbar ist, nicht allein gegenüber der Armut in
den sogenannten Entwicklungsländern, versteht sich Renovabis auch als Teil der gesamten weltkirchlichen Verantwortung und kooperiert in der praktischen Arbeit mit vielen
anderen kirchlichen Werken, Einrichtungen und Initiativen,
besonders für Mittel- und Osteuropa.
▶ Mehr über den Ablauf von Projekten, über Evaluation
sowie Beispiele aus der Projektarbeit lesen Sie auf den
folgenden Seiten.
Wichtige Zahlen auf einen Blick
1993-2012
Geförderte Projekte: Bewilligungssumme: 19.100 Projekte
560 Mio. Euro
(Stand 12.2.2013)
2012
Länderanzahl:
Geförderte Projekte: Bewilligungssumme: 29
828
26,54 Mio. €
Projektförderung
Grundsätze und Förderbereiche
Kirchlich-pastorale
Aufgaben
So hilft Renovabis:
soziale aufgaben und
bildungsprojekte
235 Projekte
10,93 Mio. Euro
09
419 Projekte
11,96 Mio. Euro
174 Projekte
3,65 Mio. Euro
WEITERE
Aufgaben
Foto: Markus Nowak
Weitere Aufgaben
Foto: Br. Korneliusz Konsek SVD
Soziale Aufgaben,
Bildungsprojekte
Foto: Caritas Timişoara
Kirchlich-pastorale
Aufgaben
Pastoralarbeit, z.B.
Sozialarbeit, z.B.:
Kirchliche Laienstrukturen, z.B. • Seelsorgliche Aufgaben
• Jugendseelsorge
• Familienseelsorge
• Gefangenenseelsorge
• Ausbildung von Priestern,
Ordensleuten und Katecheten
• Bau und Ausrüstung von
Kinderheimen
• Staßenkinderarbeit, Ferienfreizeiten
für Kinder
• Förderung von Behinderteneinrichtungen und Altenheimen
• Programme zum Schutz des Lebens
und der Familie
• Hilfsprojekte für Opfer des
Frauenhandels
• Unterstützung überdiözesaner
Netzwerke
• Koordinatoren von Jugend- und
Familienarbeit
• Förderung von kirchlicher
Verbandsarbeit
Pastorale Infrastruktur, z.B.
• Bau/Renovierung von Kirchen und
Gemeindezentren in ausgeprägten
Diasporaregionen
Bildung und Ausbildung, z.B.:
• Förderung von Schulen und
Berufsschulzentren
• Ausbildungswerkstätten,
Ausbildungsstipendien
Medienarbeit, z.B.
• Ausbildung von Journalisten
• Förderung christlicher Medien
Nothilfe, z.B.
• Nachhaltige Hilfe für Flüchtlinge
• Strukturelle Hilfe nach
Naturkatastrophen
10
Projektförderung
Verlauf eines Projekts
Verlauf eines Projekts
Der Weg eines Projekts bei Renovabis
Regelmäßige
­Besuche bei den
Projektpartnern
gehören dazu:
Länderreferentin
Dr. Angelika
Schmähling
(rechts) im Gespräch mit Caritasdirektorin Oxana
Lebedeva und
­Bischof Clemens
Pickel.
Foto: Sabine Hahn
Projektantrag
Da Renovabis nach dem „Partnerprinzip“ arbeitet, können
in der Regel nur unmittelbar aus Mittel- und Osteuropa gestellte Anträge unterstützt werden; dabei ist allerdings eine
Vermittlung durch Partner in Westeuropa möglich und zuweilen hilfreich.
Ein Projektantrag muss neben der Stellungnahme des zuständigen Ortsbischofs auch eine Projektbeschreibung enthalten. Hier wird das Projektziel dargestellt und begründet
sowie erläutert, wie und in welchem Zeitraum das Ziel erreicht werden soll. Ein Finanzierungsplan muss vorgelegt
werden, der Gesamtkosten, Eigenleistungen, Beiträge anderer Geldgeber, eine Risikoeinschätzung sowie die von Renovabis erbetene Unterstützung enthält.
Bewilligung
Auf der Basis dieser Informationen bereiten die zuständigen
Referenten die Antragsvorlage für die Bewilligungsgremien
vor. Über die Bewilligung von Projekten mit einer Antragssumme bis zu 30.000 Euro entscheidet die Geschäftsführung, über Projekte bis zu 75.000 Euro entscheidet im
Auftrag des Trägerkreises ein sogenanntes „kleines Bewilligungsgremium“ (z. Zt. M. Bogner, H. Puschmann, H. Wies-
mann) und über darüber hinausgehende Summen der Trägerkreis (mehr zu den Organen von Renovabis s. S. 50/51).
Projektvereinbarung
Nach der Bewilligung eines Projekts unterzeichnet der
Projektpartner eine Projektvereinbarung, in der die Verpflichtungen des Partners dokumentiert werden. Der Projektpartner bestätigt vor Auszahlung der Zuschüsse durch
seine Unterschrift, dass er die Mittel ausschließlich für den
bewilligten Zweck einsetzen und über die Verwendung der
Mittel präzise Rechenschaft ablegen wird.
Auszahlung und Berichterstattung
Die Zuschüsse werden im allgemeinen in mehreren Teilbeträgen entsprechend den Projektvereinbarungen ausgezahlt.
Nach Erhalt des Geldes sendet der Projektpartner umgehend eine Empfangsbestätigung an Renovabis. Eine schriftliche Berichterstattung über die Verwendung der Mittel und
den Fortschritt des Projekts ist notwendig. Bei Projekten,
die den Zeitraum von einigen Monaten überschreiten, sendet der Projektpartner spätestens nach einem halben Jahr
einen ersten Bericht über den Verlauf des Projekts sowie
einen Finanzbericht und wiederholt dies halbjährlich. Den
Projektförderung
Verlauf eines Projekts
Finanzberichten müssen Zahlungsbelege beigefügt werden,
die von der Sachbearbeitung geprüft werden.
Die Auszahlung weiterer Raten erfolgt immer erst nach der
Freigabe durch den zuständigen Referenten. Hierbei gilt das
Vier-Augen-Prinzip der gemeinschaftlichen Prüfung durch
Sachbearbeitung und Referent/-in.
Eine Projektkontrolle vor Ort ist durch Projektreisen der
Länderreferenten gegeben. Regelmäßige Besuche bei den
Projektpartnern haben bei Renovabis einen hohen Stellenwert. Im Jahr 2012 fielen in der Abteilung Projektarbeit
und Länder insgesamt 294 Dienst­reisetage an, im Durchschnitt 42 Reisetage pro Referent/-in. Diese Reisen stellen
die laufende Kontrolle der Projekte ­sicher und ermöglichen den Aufbau einer von Vertrauen geprägten Beziehung. Zudem vertiefen die Mitarbeiter/-innen hierdurch
ihr Verständnis für die Situation im Land: politisch, gesellschaftlich und kirchlich.
Projektabschluss
Nach Beendigung des Projekts erhält Renovabis einen abschließenden Durchführungs- und Finanzbericht mit den
entsprechenden Zahlungsbelegen. Sind diese vollständig,
schließt der/die zuständige Referent/-in das Projekt ab.
Innenrevision und Wirtschaftsprüfung
Alle Großprojekte gelangen dann automatisch in die Innenrevision, die erneut überprüft, ob die Projektabwicklung
ordnungsgemäß stattgefunden hat. Auch Kleinprojekte
werden stichprobenartig überprüft. Die interne Revision
wird durch eine vorwiegend dafür angestellte Mitarbeiterin
ausgeführt. Sie ist direkt der Geschäftsführung unterstellt,
eine Gefahr von Interessenkonflikten besteht nicht. Es gibt
schriftliche Revisionsberichte, in denen über alle Beanstandungen berichtet wird. Diese werden direkt an die Geschäftsführung berichtet und von ihr verfolgt. Es ergehen
schriftliche Anweisungen an die verantwortlichen Mitarbeiter/-innen und die Umsetzung der Anweisungen wird
kontrolliert. Die Prüfungsschwerpunkte der internen Revision werden mit den Wirtschaftsprüfern abgestimmt und
stichprobenartig kontrolliert. Im Rahmen einer jährlichen
Wirtschaftsprüfung wird der von der Geschäftsführung vorgelegte Jahresabschluss wie auch die Ordnungsmäßigkeit
der Geschäftsführung geprüft.
Kontrolle durch Drittmittelgeber
Renovabis erhält auch Mittel des Verbands der Diözesen
Deutschlands (VDD) sowie über die Katholische Zentral­
stelle für Entwicklungshilfe (KZE) eine Förderung vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung. Auch hier finden in regelmäßigen Abständen
Überprüfungen derjenigen Projekte statt, in die Mittel des
VDD bzw. der KZE geflossen sind.
11
Evaluation
Zu signifikanten Zeitpunkten während des Projektverlaufs
oder nach Abschluss eines Projektes findet in einzelnen
Fällen eine Evaluation durch externe Berater statt, um Erkenntnisse für die weitere Projektarbeit zu gewinnen. Diese
Evaluationen werden in Zusammenarbeit mit den Partnern
geplant und in Auftrag gegeben. Mehr zur Evaluation bei
Renovabis auf S. 12.
Der weg eines Projekts im überblick:
Partner stellt Projektantrag


Projektreferent/-in: Rückfragen,
ggf. Besuch, Beratung, Gutachten

Ablehnung

Partner dokumentiert Projektfortschritt und Mittelverwendung

Erstellung der Antragsvorlage
durch Projektreferent/-in

Bewilligung des Projekts
je nach Größe durch
– Geschäftsführung
– Kleines Bewilligungsgremium
– Trägerkreis

Partner unterzeichnet
Projektvereinbarung






Projektunterstützung durch
Auszahlung in Raten

Prüfung aller Projekte durch
Sachbearbeitung


Mittelfreigabe durch Referent/-in

Partner liefert abschließenden
Durch­führungsbericht mit
Zahlungsbelegen

Prüfung aller Projekte durch
Sachbearbeitung

Projektabschluss durch
Referent/-in
Projektreferent/-in: Rückfragen,
ggf. Besuch, Beratung, Gutachten


Prüfung bei Großprojekten,
Stichproben aller Projekte durch
– Innenrevision
– Wirtschaftsprüfer
– Drittmittelgeber
In Einzelfällen:
Evaluation durch externe
Berater während der Projekt­laufzeit oder nach Projektabschluss
12
Projektförderung
Evaluation
Evaluation
Im Jahr 2012 hat Renovabis damit begonnen, ein eigenes Konzept zur
Evaluation zu entwickeln. Die so gewonnenen Erkenntnisse dienen der
Weiterentwicklung der Projekte im partnerschaftlichen Dialog.
Ein Instrument zur Qualitätssicherung in der Projektförderung ist die Evaluation. Sie dient der gemeinsamen Weiter­
entwicklung der Projekte im Dialog mit den Partnern.
Evaluation ist für Renovabis eine umfassende, systematische
und nachvollziehbare Auswertung eines laufenden oder abgeschlossenen Entwicklungsvorhabens, eines Instruments
oder einer Strategie. Sie untersucht Konzeption, Umsetzung
Evaluation: eine umfassende,
systematische und nachvollziehbare
Auswertung eines ­laufenden oder abgeschlossenen Entwicklungsvorhabens,
eines Instruments oder einer Strategie.
und Wirkungen der Maßnahmen, bewertet sie im Hinblick
auf Relevanz, Effektivität, Effizienz und Nachhaltigkeit und
gibt konkrete Empfehlungen für weitere Vorhaben.
Menschen mit
­Behinderungen
kümmern sich um
die Pflanzen in
­einem Gewächs­
haus in Disna, das
­wiederum ein
­Seniorenheim mit
Gemüse versorgt.
Foto: Caritas
Witebsk
Die Evaluationen von Renovabis folgen den allgemeinen
Evaluationsstandards der „Gesellschaft für Evaluation e.V.“.
Partnerschaft und Transparenz sind für Renovabis zusätzlich von hoher Bedeutung:
▶Partnerschaft: Die partnerschaftliche Zusammenarbeit
bei der Projektförderung ist ein leitendes Prinzip für
Renovabis; dies muss sich auch in der Praxis einer Evalua-
tion von Renovabis wiederspiegeln. Die Unabhängigkeit
der Evaluation wird dadurch nicht berührt.
▶Transparenz: Informationen über Ziele der Evaluation,
Entscheidungen über ihre Konzeption sowie Durchführung werden allen Beteiligten vollständig und verständlich vermittelt. Die Bewertungsgrundlagen werden offen
gelegt.
▶Nützlichkeit: Die Evaluation orientiert sich an den Bedürfnissen der voraussichtlichen Nutzer der Evaluation.
▶Durchführbarkeit: Die Evaluation soll realistisch, gut
durchdacht, diplomatisch und kostenbewusst geplant und
ausgeführt werden.
▶Fairness: Es wird respektvoll und fair mit den betroffenen
Personen und Gruppen umgegangen.
▶Genauigkeit: Die Evaluation bringt gültige Informationen
und Ergebnisse hervor und vermittelt diese entsprechend.
Unsere Partnerorganisationen und die Zusammenhänge,
in denen sie arbeiten, zeichnen sich durch eine sehr große
Vielfalt aus. Auch die Arten der geförderten Projekte sind
äußerst unterschiedlich. Umfang und Methode der Evaluation der jeweiligen Projekte tragen dieser Vielfalt Rechnung,
um auch aus der Sicht der Partner nützlich, fair und durchführbar zu sein. Unsere Partner sind bei der Gestaltung der
Evaluierung von Beginn an mit einbezogen.
Sowohl die Projektpartner als auch Renovabis und seine
Finanzierungspartner haben das Recht, die Durchführung
einer Evaluation vorzuschlagen. Die Entscheidung darüber
liegt bei der Geschäftsführung von Renovabis oder bei der
Partnerorganisation, sofern diese eigene Mittel dafür verwendet. Das Pflichtenheft (Terms of Reference) wird von
Renovabis und der Partnerorganisation gemeinsam erarbeitet und vereinbart, die Evaluierenden werden einvernehmlich ausgewählt. Bei der Evaluation sind die Sichtweisen
aller Beteiligten zu erkunden und zur Beurteilung heranzuziehen, insbesondere auch die Perspektiven der Zielgruppen
und übergeordneter (kirchlicher) Strukturen. Der Rückfluss
von Evaluationsergebnissen erfolgt an alle genannten Beteiligten, um die gemeinsame Weiterentwicklung der Projekte
in partnerschaftlichem Dialog zu befördern. Er ist so auszugestalten, dass Evaluation als umfassender Lernprozess
genutzt werden kann.
Das Evaluationskonzept, das sich seit 2012 in Entwicklung
befindet, wird voraussichtlich im Herbst 2013 offiziell verabschiedet.
Projektförderung
Projekte im Jahr 2012
pROJEKTE IM jAHR 2012
ProjektanzahlBewilligungssumme StipendienExistenzhilfen
Ohne Stipendien und Existenzhilfen
Albanien
42
2.312.450,00€
2
5
Armenien
5
128.000,00€
2
1
Aserbeidschan
0
Bosnien und Herzegowina
13
Bulgarien
10
Estland
3
86.800,00€
1
1
Georgien
4
342.000,00€
1
1
Kasachstan
30
535.900,00€
5
Kirgistan
2
5.400,00€
1
Kosovo
6
147.500,00€
1
Kroatien
8
1.271.800,00€
8
Lettland
10
195.020,00€
2
Litauen
23
628.330,00€
Mazedonien
9
328.927,00€
Republik Moldau
10
512.925,00€
Montenegro
0
Polen
56
1.360.211,23€
10
Rumänien
54
1.858.760,00€
7
5
Russland
73
1.705.780,00€
2
5
Serbien
7
203.300,00€
3
4
Slowakei
20
1.180.500,00€
8
0,00€
1.170.250,00€
2
4
162.220,00€
3
1
2
0,00€
Slowenien
7
39.540,00€
2
Tadschikistan
1
16.200,00€
1
Tschechische Republik
29
799.300,00€
4
Turkmenistan
2
24.700,00€
1
Ukraine
85
3.954.950,00€
24
Ungarn
27
895.510,00€
8
Usbekistan
1
7.200,00€
Weißrussland
58
1.909.250,00€
3
länderübergreifend
51
967.833,46€
Existenzhilfen*
56
1.799.320,00€
Kleinstprojekte**
20
35.057,09€
Stipendien***
106
1.954.438,00€
Gesamt:
828
26.539.371,78€
13
*Existenzhilfen sind monatliche Zuschüsse zu Lebenshaltungskosten von Priestern und Diakonen in Diasporagebieten.
**Kleinstprojekte sind Projekte bis zu einer Bewilligungssumme von 3.000 Euro. Sie werden durch die Geschäftsführung genehmigt.
*** Stipendien gewährt Renovabis als Studien- und Ausbildungsbeihilfen für Priester, Priesteramtskandidaten, Ordensleute und Laien
aus den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
1
10
1
7
13
14
Projektarbeit
Beispiele aus der Projektarbeit 2012
Beispiele aus der Projektarbeit 2012
Statut, Art. 1, Abs. 5: „Die Aktion leistet konkrete Hilfe bei der Erfüllung des
pastoralen und des gesellschaftlichen Dienstes der Kirche in Mittel- und
Osteuropa (…). Die durch die Aktion gewährte Hilfe ist Hilfe zur Selbsthilfe,
die darauf angelegt ist, die Situation der Kirche und die Lebensverhältnisse
der Menschen dauerhaft zu verbessern. (…)“
uNGARN
Projektträger
Bischof Antal Spányi,
­Székesfehérvár
Slowakei
• Budapest
• Székesfehérvár
Projektnummer: H 19279
Beantragte Summe: 120.000 Euro
Bewilligte Summe: 120.000 Euro
Projektreferentin: Susanne
Roosen-Runge
Serbien
Kroatien
Neubau des Mutter-Kind-Heims „Lea“
Ausgangslage
Für Frauen in schwierigen Lebenssituationen – alleinerziehende Mütter, Schwangere, die sonst abtreiben würden, und Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind – betreibt die Diözese Székesfehérvár
in der gleichnamigen Stadt das Mutter-Kind-Heim „Lea“. Weil das
Gebäude in einem äußerst schlechten baulichen Zustand war und zudem der Mietvertrag auslief, hat(te) die Diözese Renovabis um einen
Zuschuss für einen Neubau gebeten. Die laufenden Kosten des Heimes werden auch in Zukunft von der Diözese sowie durch staatliche
­Subventionen gedeckt.
Projekt
Das neue Gebäude ist nach EU-Richtlinien geplant und verfügt über
20 Zimmer, zehn Badezimmer und fünf Küchen. Zudem gibt es ein
Kranken- und ein Therapiezimmer, Büro- und Gemeinschaftsräume
sowie eine Kapelle, in der auch die Bewohner der Nachbarschaft beten
können. Pädagogische Fachkräfte und Erzieherinnen beraten und begleiten die jungen Frauen (Altersdurchschnitt 20 Jahre) und ihre Kinder und helfen ihnen, wieder eine Perspektive für ein selbstbestimmtes Leben zu finden. Auch für eine seelsorgliche Betreuung durch den
Stadtpfarrer von Székesfehérvár ist gesorgt. Die Förderung geschieht
in Kooperation mit der Diözese Limburg.
Das Heim bietet Schutz und Unterstützung, damit die Frauen wieder
einen Halt im Leben finden. Fotos: Renovabis-Projekt­dokumentation
Wirkung
Das Projekt kommt einer Zielgruppe zugute, für die es im kirchlichen
Kontext in Ungarn erst wenige Angebote gibt. Die im Heim geleistete
sozial-karitative und seelsorgliche Begleitung von Frauen aus zerrütteten Lebensverhältnissen ist beispielhaft in Ungarn. Zudem reichen
die Plätze in staatlichen Mutter-Kind-Heimen nicht aus. Das Projekt
kommt somit Frauen und ihren Kindern zu Gute, die sonst keine Hilfe
bekommen würden. Dabei ist das Mutter-Kind-Heim „Lea“ gut vernetzt und arbeitet eng mit verschiedenen staatlichen, regionalen und
lokalen Institutionen und Organisationen zusammen.
Projektarbeit
Beispiele aus der Projektarbeit 2012
15
ukraine
Unterstützung der Behindertenarbeit
des Emmaus-Zentrums
Ausgangslage
Das Tageszentrum „Emmaus“ in Lviv wurde im Jahre 2000 als ein
spirituelles Zentrum zur Unterstützung von behinderten Menschen
gegründet. Es steht in der Tradition der internationalen Arche-Bewegung und der „Glaube-und-Licht“-Bewegung. Das Zentrum beherbergt Möglichkeiten zur Frühdiagnostik, eine Tagesstätte und eine
Therapiewerkstatt und leistet darüber hinaus umfangreiche Arbeit
im Bereich der Unterstützung von Angehörigen und Freiwilligen.
Angesiedelt ist das Zentrum bei der Ukrainischen Katholischen
Universität (UCU), jedoch rechtlich und finanziell eigenständig. Die
Nähe zur Hochschule hat Vorteile: Studierende von Sozial- und Sonderpädagogik arbeiten im Tageszentrum mit, ehrenamtlich und im
Rahmen von Praktika.
Projekt
Die Wahrnehmung behinderter Menschen in der Ukraine zur Sowjetzeit war geprägt durch Stigmatisierung, Isolation und weitgehende
Ausgrenzung. Menschen mit Behinderungen tauchten in der Öffentlichkeit kaum auf – das trifft auch heute noch vielerorts zu. So haben
sich ihnen gegenüber auch mehr als 20 Jahre nach der Unabhängigkeit Vorurteile gehalten. Darum ist es ein wesentliches Anliegen des
Emmaus-Zentrums, mehr Akzeptanz und Verständnis für behinderte
Menschen zu schaffen.
Auf verschiedenen Ebenen wird das Zentrum dabei tätig: Es gibt
Pub­likationen heraus, z. B. ein Trainingshandbuch zur Schulung von
(ehrenamtlichen) Mitarbeitern und weiteren Personen, die sich im
Bereich der Behindertenarbeit engagieren wollen; es organisiert Beratungs- und Hilfsangebote für Familien mit behinderten Angehörigen
über einen Geistlichen und einen Psychologen und bietet Wochen­
endseminare für Angehörige an. Ein weiterer Schwerpunkt sind
Informations- und Aufklärungskampagnen über die Situation von
Menschen mit Behinderungen in der Zentral- und Ostukraine. Für die
Durchführung dieser Aktivitäten in den Jahren 2012 bis 2014 hat das
Zentrum um finanzielle Hilfe von Renovabis gebeten.
Wirkung
Das Tageszentrum „Emmaus“ erfüllt mit seinen Beratungsangeboten und der Therapiewerkstatt eine Vorbildfunktion im Umgang mit
behinderten Menschen, da es staatliche Zentren dieser Art bislang
nicht gibt. Darüber hinaus ist die umfangreiche, bewusstseinsbildende Öffentlichkeitsarbeit des Zentrums von großer Bedeutung, weil
gegenüber Menschen mit Behinderung noch viele Vorbehalte bestehen. Den Kirchen in der Ukraine kommt aufgrund ihrer moralischen
Autorität eine besondere Verantwortung zu, sich zum menschlichen
Leben zu bekennen und sich aktiv für einen würdevollen Umgang mit
behinderten Menschen einzusetzen. Diese Verantwortung nimmt das
Emmaus-Zentrum wahr.
Weißrussland
Russland
• KieW
• Lviv
Projektträger
Emmaus-Zentrum der Ukrainischen Katholischen Universität
zur Unterstützung von Menschen
mit Behinderungen
Projektnummer: UKR 18969
Rumänien
Beantragte Summe: 75.000 Euro
Bewilligte Summe: 75.000 Euro
Projektreferent: Joachim Sauer
Studierende der Ukrainischen Katholischen Universität engagieren sich im EmmausZentrum, z.B. bei der Durchführung von Theater-Workshops. Foto: Hendrik Soster
FILM ZUM PROJEKT
Lichtblicke
Die Arbeit des Emmaus-Zentrums wird in einem kurzen
Film portraitiert, den Hendrik Soster für Renovabis in der
Westukraine gedreht hat. Der 24-jährige Leipziger ist ein
ehemaliger Teilnehmer am Freiwilligendienst, der von Renovabis in Kooperation mit der Initiative Christen für ­Europa
e.V. durchgeführt wird. Im Herbst 2012 besuchte er insgesamt drei Projekte in Ivano-Frankivsk und Lviv und begleitete Projektpartner von Renovabis, die sich für Menschen
mit Behinderungen einsetzen. Der Film kann auf der Renovabis-Internetseite angesehen werden:
www.renovabis.de/pfingstaktion
Menschen mit
Behinderungen
­besuchen, die sonst
kaum Kontakt
haben (wie den
32-jährigen Volodia
in den ukrainischen
Karpaten), gehört
zum Programm
der MalteserJugend aus
Ivano-Frankivsk.
Foto: Hendrik Soster
16
Projektarbeit
Beispiele aus der Projektarbeit 2012
Bulgarien
Rumänien
• Ruse
Projektträger
Caritas Ruse, Direktor
Stefan Markov
Projektnummer: BG 19904
Beantragte Summe: 75.000 Euro
• Sofia
Bewilligte Summe: 75.000 Euro
Türkei
Projektreferentin:
Dr. Angelika Schmähling
Griechenland
Bei der Sanierung des Gebäudes haben obdachlose Menschen
­mitgearbeitet. Foto: Caritas Ruse
Am 17. Dezember wurde das Heim eröffnet. In den kalten Wintermonaten
wird es Leben retten. Foto: Caritas Ruse
Einrichtung einer Notunterkunft
für Obdachlose
Ausgangslage
Trotz der südlichen Lage Bulgariens ist das Überleben von Menschen
ohne Obdach im Winter schwierig: Ähnlich wie in Deutschland sinkt
die Temperatur bisweilen auf bis zu -20 Grad. Jedes Jahr erfrieren obdachlose Menschen oder ziehen sich schwere Verletzungen zu. Die
Stadt Ruse im Norden des Landes hat darum mit der Caritas Ruse eine
Vereinbarung getroffen, gemeinsam eine Notunterkunft zu betreiben. Dafür hat die Stadt ein ehemaliges Schulgebäude zur Verfügung
­gestellt und erwartet von der Caritas die Renovierung der Räume. Im
Gegenzug werden dann ab 2013 die laufenden Kosten des Zentrums
– Verpflegung der Bewohner, Löhne für Sozialarbeiter und Unterhalt
des Gebäudes – von der Stadt getragen. Für die Renovierung bat die
Caritas Renovabis um einen Zuschuss.
Projekt
Die Notunterkunft entstand in einer ehemaligen Schule auf einer
Fläche von rund 1.000 qm. Im ersten Geschoss wurden Schlafräume
(Zimmer mit drei bis fünf Betten) und eine Kantine eingerichtet. Die
Stadt plant, den 2. Stock später für weitere soziale Aktivitäten aus­
zubauen. Im Winter können bis zu 75 Personen hier schlafen, für die
wärmeren Monate rechnet die Caritas damit, dass etwa 25 Personen
die Unterkunft nutzen. Auch wenn in den Wintermonaten die Not­hilfe
im Vordergrund steht, d. h. dass die Obdachlosen überhaupt einen
sicheren Übernachtungsplatz erhalten, ist auch dauerhafte Unterstützung geplant.
Die Menschen sollen medizinische, psychologische, juristische und
soziale Hilfe erhalten, damit sich auch auf längere Sicht ihre Lebens­
bedingungen verbessern. Beispielsweise ist Hilfe nötig, um Ausweis­
papiere zu beantragen, Eigentumsfragen zu klären, medizinische
Betreuung zu erhalten usw. Vergleichbare Projekte gab es bereits in
Burgas und Sofia, bisher aber nicht in Ruse.
Wirkung
Durch die Hilfe für Obdachlose verwirklicht die Caritas Ruse ihren
Auftrag, den Ärmsten zu helfen. Die katholische Kirche ist in Bulgarien eine Minderheitenkirche, darum kann das Projekt dazu beitragen,
ihre gesellschaftliche Stellung zu verbessern.
Eine erfolgreiche Koopera­tion mit der Stadt festigt ihre Position als
verantwortungsvolle ­Trägerin s­ ozialer Arbeit. Am 17. Dezember 2012
wurde das Projekt eingeweiht. Der Projektpartner berichtete, dass es in
den Wintermonaten fast vollständig belegt war.
Projektarbeit
Beispiele aus der Projektarbeit 2012
17
Republik Moldau
Ukraine
Projektträger:
Bischof Anton Cosa, Episcopia
Romano-Catolică Chişinău
Projektnummer: MOL 19931
Beantragte Summe: 180.000 Euro
Chişinău •
Bewilligte Summe: 140.000 Euro
Bender •
Rumänien
Projektreferentin: Dr. Monika Kleck
Ukraine
Kirchbau in der Diaspora
Ausgangslage
Bender liegt in Transnistrien, dem international nicht anerkannten
Teil der Republik Moldau, der sich 1992 in einem kurzen Sezessionskrieg abgespalten hat. Die Stadt mit 93.000 Einwohnern liegt direkt
an der Grenze und gilt als „Pufferzone“. Zu Beginn der 1990er Jahre
entstand dort eine kleine katholische Gemeinde, die mittlerweile auf
300 Gläubige angewachsen ist. Die Gottesdienste werden immer noch
in einem Privathaus gefeiert, das zugleich das Pfarrhaus ist.
Projekt
Bender ist einer der wenigen Orte in der Republik Moldau, der bei
einer Gemeindegröße von 300 Gläubigen keine Kirche besitzt. Die
Gemeinde ist sehr aktiv, es gibt verschiedene Katechese- und Gebetsgruppen, eine Hauskrankenpflege und eine Suppenküche. Es ist nun
geplant, innerhalb der nächsten 4 Jahre eine Kirche mit einer Grundfläche von ca. 350 qm aufzubauen, die für 400 Personen ausgelegt ist.
Bender, Republik Moldau: Gottesdienste finden in einem Privathaus statt.
Foto: Pfarrei Bender
Wirkung
Der Kirchbau ermöglicht der Gemeinde, zu wachsen und erleichtert
die weiteren pastoralen und sozialen Aktivitäten. Die Gemeindemitglieder arbeiten selbst am Bau mit; so werden Kosten gesenkt und die
Verantwortung gegenüber dem Projekt wird gestärkt.
Rumänien
Republik
Moldau
Projektträger
Episcopia Română Unită cu
Roma Greco-Catolică de Lugoj,
Bischof Alexandru Mesian
Projektnummer: RO 17611 C
Beantragte Summe: 15.000 Euro
• Lugoj
Bewilligte Summe: 12.500 Euro
BuKarest •
Serbien
Bulgarien
Projektreferentin:
Dr. Monika Kleck
Sommerschule für Priester
Ausgangslage
Nach dem Fall des „Eisernen Vorhangs“ musste die griechisch-katholische Kirche im jahrzehntelang kommunistisch regierten Rumänien ihre
Strukturen wiederaufbauen. Dazu gehörte auch die Ausbildung neuer
Priester. Gerade in den ersten Jahren der wiedererlangten Glaubensfreiheit war diese Ausbildung jedoch lückenhaft und es besteht immer
noch ein großer Nachholbedarf bei der Vermittlung von theologischem
Wissen. Die Diözese Lugoj verfügt als einzige Diözese in Rumänien über
kein eigenes Priesterseminar und bittet Renovabis daher um Unterstützung bei der Fortbildung der Priester in einer Sommerschule.
Projekt
Im Jahr 2009 wurde erstmals ein Sommerkurs für Geistliche angeboten. Die Universität in Cluj hat dieses Seminar zertifiziert. Im Anschluss
an die Sommerkurse werden die Lerninhalte bei Priestertreffen in den
Dekanaten vertieft: Die Kursteilnehmer schreiben Seminararbeiten
und der Lehrstoff wird in die Praxis umgesetzt. Die Ausbildungsziele
des Sommerkurses für die nächsten drei Jahre sind: das Wissen über
den Katechismus zu vervollständigen, Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils zu bearbeiten (im Jahr 2012 „Lumen Gentium“) und
die pastorale Arbeit in den Pfarrgemeinden zu intensivieren.
Wirkung
Eine Evaluation des Projekts im Jahr 2012 ergab, dass die Priester den
Wissensgewinn sehr schätzen und die Sommerschule zum Zusammenhalt unter den Geistlichen sowie zu ihrer Selbstständigkeit beiträgt. Als ein Ergebnis der Evaluation werden künftig Priester in die
Vorbereitung der Sommerschule mit einbezogen. All das spricht aus
Sicht der Bistumsverantwortlichen dafür, dieses Projekt weiter fortzuführen.
18
Projektarbeit
Beispiele aus der Projektarbeit 2012
Albanien
Projektträger:
Suore Dorotee Kisha Katolike
„Shen Kolli“, Sr. Annassunta Guerini
Serbien
MazeSuç •
donien
• TIRANA
Projektnummer: AL 19771
Beantragte Summe: 20.000 Euro
Bewilligte Summe: 13.000 Euro
Projektreferentin: Dr. Monika Kleck
Griechenland
Ein Auto für die Schwestern
der Hl. Dorothea in Suç
Ausgangslage
Die Schwestern der Heiligen Dorothea arbeiten seit 2007 Jahren in Suç,
Albanien. Sie kümmern sich um arme Familien in den Bergregionen
des Landes und bieten Katechese für ca. 200 Kinder und Jugendliche
an. 60 Frauen und Mädchen nehmen regelmäßig an Bildungsveranstaltungen der Schwestern teil.
Projekt
Für die Besuche bei den Familien in den Bergregionen benötigen die
Schwestern ein geländetaugliches Auto. Das bisherige alte Fahrzeug
verursacht hohe Kosten durch häufige Reparaturen. Gerade in den
Bergregionen sind die Straßen in Albanien sehr schlecht, ein gutes
Fahrzeug ist unerlässlich.
Die Schwestern der Hl. Dorothea mit ihrem neuen Fahrzeug.
Foto: Renovabis-Projekt­dokumentation
Wirkung
Der Kauf eines neuen Autos ermöglicht den Besuch von Familien
und die Katechese auch in entlegenen Regionen. In Diaspora-Situa­
tionen wie in den Bergregionen Albaniens ist aufsuchende Pastoral
vor Ort die einzige Möglichkeit, Menschen zu erreichen. Die Arbeit
der Schwestern wird geschätzt und gebraucht, das zeigen ihre gut
­besuchten Veranstaltungen.
TSCHECHISCHE REPUBLIK
Polen
Prag •
Projektträger:
Dominik Kardinal Duka OP, Erz­
bischof von Prag, Vorsitzender der
Tschechischen Bischofskonferenz
Projektnummer: CZ 19962
Beantragte Summe: 134.000 Euro
Bewilligte Summe: 112.000 Euro
Projektreferentin: Dr. Jörg Basten
Österreich
Slowakei
Konzeptionelle Überarbeitung von
Katechese und Religionserziehung
Ausgangslage
Die „Samtene Revolution“ im November und Dezember 1989 kennzeichnete den Beginn einer neuen Freiheit für Kirche und Religion in
der Tschechischen Republik. Um Menschen (wieder) an den Glauben
heranzuführen, benötigte man didaktische Materialien für den Religionsunterricht und zur Katechese, und um diese Lücke schnell zu füllen, wurde oft auf Übersetzungen aus dem Ausland zurückgegriffen.
Wichtige Aspekte spezifisch tschechischer Religiosität (etwa Jan Hus
und seine Folgen, Austrokatholizismus, Verfolgung der Kirche in den
Diktaturen, Säkularisation) wurden nur unzureichend berücksichtigt.
Projekt
Deshalb hat die Tschechische Bischofskonferenz 2012 beschlossen,
Katechese und Religionserziehung konzeptionell zu überarbeiten. Drei
Ziele werden dabei verfolgt: Erarbeitung einer Direktive über Kate­
chese und religiöse Erziehung sowie die Organisationen, die sich hiermit beschäftigen sollen (Ziele, Kompetenzen, Methoden), Erstellung
­eines Rahmenprogramms ständigen Lernens, das auch die Erwachsenenbildung umfasst, und die Entwicklung methodischer Grundlagen
für Schulen und Pfarreien.
Wirkung
Im Kommunismus wurde die katholische Kirche unterdrückt und in
den Untergrund gedrängt. Rund 25 Prozent aller Tschechen bekennen
sich heute zur römisch-katholischen Kirche, knapp 60 Prozent sind
konfessionslos. Religiöse Bildungsarbeit ist einer der Schwer­punkte
der ­Projektförderung in Tschechien; sich dabei auf die eigene Geschichte zu beziehen, ist für eine nachhaltige Religionserziehung von
großer Bedeutung.
Projektarbeit
Beispiele aus der Projektarbeit 2012
19
Workshop „Opening Doors“
Stipendiatentreffen
In Rumänien, der Slowakei, Ungarn und Tschechien arbeiten eine Großzahl kirchlicher Institutionen im Pastoral-, Sozial- und Bildungsbereich
mit Roma und verwandten Gruppen, die zu den am meisten benachteiligten Menschen in den Gesellschaften dieser Länder gehören.
Rund 25 Männer und Frauen aus Mittel- und Osteuropa, die in
Deutschland studieren und ein Studien-Stipendium von Renovabis
­erhalten, kamen im November 2012 in Freising zusammen. Das
Hauptthema des Treffens orientierte sich am Schwerpunkt des Internationalen Kongresses 2012: es ging um Fragen der Neu-Evangelisierung in Deutschland und den Ländern Mittel- und Osteuropas. Zudem
diente das zweitägige Treffen dem Austausch der Stipendiatinnen und
Stipendiaten untereinander und trug dazu bei, Renovabis besser kennenzulernen. In der Inlandsarbeit engagieren sich die Stipendiatinnen
und Stipendiaten auch bei Renovabis-Veranstaltungen und wirken
­somit als Botschafter ihrer Länder.
Um Vernetzung und Austausch der bestehenden Initiativen zu fördern und sich gemeinsam mit den Roma für eine Verbesserung ihrer
Situation einzusetzen, konnte Renovabis den ersten internationalen
Workshop zum Thema Roma-Inklusion in Mittel- und Osteuropa
­unterstützen und auch inhaltlich begleiten.
Unter dem Titel „Opening Doors“ trafen sich vom 19. bis 21. Juni 2012
im ungarischen Eger Vertreter kirchlicher Institutionen, die mit Roma
arbeiten, Bischöfe, die für die Roma-Pastoral beauftragt sind, Renovabis-Vertreter und als externe Referenten Pater Gabriele Bentoglio vom
Päpstlichen Rat für Migranten sowie Eva-Maria Szávuj vom Büro für
Regionalpolitik der Europäischen Kommission. Sie gaben eine Einführung zu kirchlichen, nationalen und internationalen Strategien der
Roma-Pastoral und Roma-Inklusion. Für die Finanzierung von RomaProjekten gibt es zwar durchaus finanzielle Mittel, z. B. über die EU,
aber gerade die Basisgruppen haben wenig Zugang zu diesen Geldern.
Wie dies geändert werden kann, war ebenfalls Thema des Workshops,
an denen Vertreter aus Rumänien, der Tschechischen Republik, der
Slowakei und Ungarn teilnahmen.
Der Workshop ermöglichte es, über aktuelle Fragen im Hinblick auf
das Ziel der Roma-Inklusion (d.h. den Anspruch, den Roma ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen und ihnen eine aktive Teilhabe
an der Gesellschaft zu ermöglichen) zu diskutieren und gemein­same
Lösungsansätze zu entwickeln.
Projekttitel: Internationaler Workshop zur Pastoral-, Bildungs- und
Sozialarbeit mit Romabevölkerung
Projektträger: Weihbischof Dr. János Székely; Esztergom-Budapesti
Föegyhazmegye
Beantragte Summe: 22.500 Euro
Bewilligte Summe: 22.000 Euro
Projektreferentin: Susanne Roosen-Runge
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten vor dem Pallotti-Haus in Freising.
Foto: Barbara Dreiling
Hintergrundinformation
Stipendienvergabe
Renovabis vergibt Stipendien als Studien- und Ausbildungsbeihilfen für Priester, Priesteramtskandidaten, Ordensleute und Laien aus den Ländern Mittel-, Ost- und
Südosteuropas. Gefördert werden dabei vorwiegend Postgraduierten-Studiengänge. Diese ermöglichen fachliche
Spezialisierungen, die in den Heimatländern oft nicht in
entsprechender Qualität möglich sind.
Die Vergabe von Stipendien ist für Renovabis eine Möglichkeit, den Menschen in Mittel- und Osteuropa durch
Aus- und Weiterbildung Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten.
Auch Sprachstipendien zur Erlernung einer Fremdsprache
(vorzugsweise der deutschen Sprache) werden vergeben,
um den Austausch innerhalb der Weltkirche zu fördern.
Studien- und Ausbildungsstipendien können an Priester,
Priesteramtskandidaten, Ordensleute und Laien aus den
Ländern Mittel- und Osteuropas vergeben werden.
Anzahl der 2012 geförderten Stipendien: 106
Bewilligungssumme für Stipendien im Jahr 2012: 1.954.438 Euro
Referentin für Stipendien: Susanne Roosen-Runge
Erster Internationaler Workshop zum Thema Roma-Inklusion in Mittelund Osteuropa – Juni 2012, Eger/Ungarn. Foto: Susanne Roosen-Runge
Mehr Informationen: www.renovabis.de/stipendien
20
PARTNERSCHAFT und DIALOG
Bausteine für Europa
Bausteine für Europa
Partnerschaft
und Dialog
Statut, Art. 2, Abs. 3: „Die Aktion verfolgt auch in Deutschland einen
­partnerschaftlichen Ansatz. Sie stützt sich auf die Begegnung und den
Austausch zwischen Partnern in Ost und West, die die Ziele der Aktion
mitverfolgen wollen. Sie begleitet im Rahmen ihrer Möglichkeiten die
­Aktivitäten der Partnergruppen.“
Vor rund 50 Jahren eröffnete Johannes XXIII. das 2. Vatikanische Konzil. Von dieser Versammlung gingen wichtige
Impulse für das heutige Selbstverständnis der katholischen
Kirche aus. Kirche als weltweite Gemeinschaft der Gläubigen soll zwischen Ortskirchen in allen Teilen der Erde konkret erfahrbar werden: als eine vom Evangelium inspirierte
Gebets-, Lern- und Solidargemeinschaft. Lebendig wird sie
in vielen Partnerschaften zwischen Kirchengemeinden, Verbänden und anderen kirchlichen Initiativen. Seit fast einem
Vierteljahrhundert kann die Vision des Konzils in einem
freien Europa auch in den Partnerschaften zwischen Ost
und West aufgegriffen und umgesetzt werden.
Das Engagement der Partnerschaftsgruppen hat zivilgesellschaftlich eine große Bedeutung, gerade wenn sich das Zusammenwachsen Europas in einer Krise befindet: Menschen
in Ost und West treten ein für ein friedliches, soziales und
nachhaltiges Miteinander über die Grenzen von Staaten,
Kirchen und Kulturen hinweg. Von Beginn an vermittelt
und begleitet Renovabis solche Verbindungen und fördert
damit zwischen Gruppen in Deutschland und ihren Partnern in Mittel-, Ost- und Südosteuropa einen „Dialog auf
Augenhöhe“.
Er bringt Menschen mit unterschiedlichen kulturellen,
sozialen und religiösen Prägungen zusammen. Partnerschaften eröffnen für die Beteiligten persönliche und gemeinschaftliche Erfahrungsräume: in ihnen bekommt der
komplexe Prozess der Europäischen Integration eine personale Ebene. Zugleich sind sie Ausgangspunkte zum Einsatz
für Versöhnung und für gesellschaftliche Minderheiten.
Das ökumenische Engagement und die Bewahrung der
Schöpfung sind ebenfalls wichtige Anliegen. Die Förderung
kirchlicher Partnerschaften im europäischen Kontext ist ein
wichtiger Teil der Dialogarbeit von Renovabis.
„Die Aktion trägt zum Austausch der Gaben zwischen den
Ortskirchen in den verschiedenen Teilen Europas bei. Sie
soll die von engagierten Gruppen in der Kirche unseres
Landes seit Jahrzehnten getragenen Bemühungen um Begegnung und Versöhnung der Christen in Europa mittragen
und weiterführen. Im Besonderen sollen das reiche spirituelle Erbe der Kirchen in Mittel- und Osteuropa und die
Erfahrung eines in der Bedrängnis gewachsenen Glaubens
der Erneuerung des christlichen Lebens im eigenen Land zu
Gute kommen.“ (Statut, Art. 1, Abs. 2)
ZITIERT
„Wir, die katholischen Christen in Donezk, spüren
durch den Kontakt mit der deutschen Gemeinde in
Bochum, dass wir hier nicht einsam sind, sondern
wirklich zu der einen katholischen Kirche gehören,
für die es, wie es in der Bibel heißt: keine ,Juden
oder Griechen‘ gibt – man könnte auch ergänzen:
keine Russen, keine Ukrainer, keine Deutschen und
keine Polen: denn wir sind alle eins in Christus.“
(vgl. Galaterbrief 3,28)
(Gemeinde St. Josef in Donezk/Ukraine –
Partnerschaft mit dem Katholikenrat Bochum)
Partnerscahft und Dialog
Beispiele für Partnerschaften
21
Beispiele für Partnerschaften
Regelmäßig treffen
sich Jugendliche
aus Klezna und Lad­
bergen, wie hier bei
einem Ausflug nach
Kotor (Monte­negro),
dem Sitz des zu­
stän­­digen Orts­
bischofs.
Foto: Alex Fenker
Im Sommer 2012
besuchten Mitglieder der Partner­
schafts­aktion Ost
das Kinderdorf „Dr.
Janusz Korczak“ in
Rajsko bei Oświęcim
– am Beginn der
­polnischen
Sommerferien.
Foto: Partnerschaftsaktion Ost
15 Jahre Gemeindepartnerschaft
Ladbergen – Klezna
20 Jahre Partnerschaftsaktion Ost
Bistum Magdeburg
Am Ostersonntag 1979 wurde die Pfarrkirche der Gemeinde St. Johannes der Täufer im montenegrinischen Klezna durch ein Erdbeben zerstört. Die St. Christophorus-Gemeinde in Ladbergen im Münsterland
unterstützte Renovabis in den 90er Jahren beim Wiederaufbau der
Kirche. Der erste Besuch einer Delegation aus Ladbergen in Klezna zu
Pfingsten 1997 markierte den Beginn einer intensiven Partnerschaft
im Sinne einer langfristigen Gemeinschaft im Glauben.
Entfernungs-, Sprach- und Wohlstandsbarrieren erwiesen sich als überwindbar, vor allem durch gegenseitige Besuche. So waren im Advent 1999
zwei junge Frauen aus Montenegro in Ladberger Familien; im Sommer
2005 kamen 23 Jugendliche aus Klezna zum Weltjugendtag nach Köln.
Im Januar 2009 trafen sich Jugendliche aus beiden Partnergemeinden
beim Taizétreffen in Brüssel und im Oktober 2010 reisten Jugendliche
einer Firmgruppe nach Klezna. Durch die bewusste Einbeziehung von
Jugendlichen hat diese Partnerschaft die Chance auf Zukunft und aktive
Beteiligung am „Global Player“ Weltkirche. Zu Ostern 2013 werden sich
Jugendliche aus Klezna und Ladbergen mit Jugendlichen aus Israel und
Palästina im Heiligen Land zu einem Versöhnungscamp treffen.
„Wenn man zu Freunden unterwegs ist, ist kein Weg zu weit!“. Gemäß
diesem russischen Sprichwort engagieren sich Katholiken im Bistum
Magdeburg im Rahmen der „Partnerschaftsaktion Ost“ seit 1992 für
Menschen im Osten Europas, vor allem in Polen, Russland und der
Ukraine.
Die Aktion ist ein Netzwerk aus einzelnen Initiativen, die unmittelbare
Nothilfe leisten und besonders Basisstrukturen in Kirche und Gesellschaft unterstützen, die selbst die Hilfe für Benachteiligte organisieren: Die Sozialarbeit der Griechisch-katholischen Kirche im Bistum
Ivano-Frankivsk in der Ukraine gehört ebenso dazu wie die Unterstützung einer Selbsthilfeorganisation kinderreicher Familien im russischen
Tutajew oder europäische Versöhnungsarbeit im polnischen Oświęcim.
Die Partnerschaftsaktion Ost verfolgt konsequent einen partnerschaftlichen Ansatz und möchte die Katholiken mit den geistlichen Tradi­
tionen der Ostkirchen gemäß den Empfehlungen des II. Vatikanischen
Konzils bekannt machen. Sie möchte auch künftig Vorurteile und
­negatives Pauschaldenken zwischen Ost und West aufbrechen und für
gerechte Lebensverhältnisse in Europa eintreten.
Die Partnerschaftsarbeit von
Renovabis fördert nicht nur
­Begegnung und menschlichen
Austausch. Sie will auch den
Blick öffnen für den Reichtum
und die Vielfalt osteuropäischer
Kulturen. Dazu gehört nicht
­zuletzt die besondere Spiri­
tualität der christlichen Kirchen
des Ostens. Hier ein Blick in die
Feier der Göttlichen Liturgie in
der orthodoxen Kirche in Daia,
Rumänien.
Foto: Hendrik Soster
22
PArtnerschaft und DIalog
Partnerschaftstreffen und Go East-Programm
20. PARTNERSCHAFTSTREFFEN in Freising
Von der Ausgrenzung zur Teilhabe:
Menschen mit Behinderung im Osten Europas
Einmal jährlich lädt Renovabis Partnerschaftsgruppen ein, nach Freising zu kommen. Seit 1993 treffen sich jeweils Anfang Dezember
überwiegend ehrenamtlich Engagierte aus dem gesamten Bundesgebiet, um sich gegenseitig über ihre Erfahrungen mit Partnerschaften
im östlichen Teil Europas auszutauschen und sich in ihrem Einsatz zu
bestärken.
Gemeinsam denken die Partnerschaftsgruppen über ihr Engagement
in Pfarrgemeinden, Verbänden und Initiativen nach und teilen die verschiedenen Erfahrungen, die sie dabei machen. Verbunden mit diesem
intensiven Erfahrungsaustausch ist auch die Hoffnung, dass es gelingt,
jüngere Menschen, die künftig Verantwortung übernehmen könnten,
für die Begegnung zu interessieren. An den Treffen nehmen auch Gäste aus Mittel‐, Ost‐ und Südosteuropa teil und informieren über die
Situation in ihren Ländern.
Die Renovabis-Partnerschaftstreffen sind seit nunmehr 20 Jahren eine
wichtige Plattform für die Vernetzung und den Erfahrungsaustausch
zwischen Initiativen aus Kirchengemeinden, Verbänden und kirchennahen Gruppen in Deutschland, die sich mit ihren Partnern in Mittelund Osteuropa für ein gerechtes und versöhntes Europa engagieren.
Vorausschauend auf die Pfingstaktion 2013 stand die Situation von
Menschen mit Behinderung im Osten Europas im Mittelpunkt des
diesjährigen Treffens. Diese Menschen waren in den kommunistischen
Gesellschaften mit ihrem an Effizienz ausgerichteten Menschenbild
weitgehend tabuisiert und sprichwörtlich versteckt. So berichteten
unter anderem Sr. Maria Bobrowska fmm, Mitarbeiterin einer Behinderteneinrichtung in Kadlub/Opole (Polen) und Dr. András Márton,
Sr. Maria Bobrowska fmm aus Opole/Polen berichtete über die Situation
behinderter Menschen in Polen - hier in einer Diskussionsrunde beim
­„Europa-Café“ des Partnerschaftstreffens. Foto: Simon Korbella
Direktor der Caritas Alba Iulia (Rumänien), von den noch immer
schwierigen Lebensverhältnissen für Menschen mit Behinderung in
ihren Ländern, aber auch von durchaus positiven Entwicklungen seit
1989. Dabei wurde deutlich, dass es häufig die Kirchen und ihre Einrichtungen in Ländern Mittel- und Osteuropas sind, die das auch bei
uns viel diskutierte Thema Inklusion, vor allem in Bildung und Erziehung, voranbringen.
Neben der Auseinandersetzung mit dem Schwerpunktthema sind es
die Erfahrung der Weggemeinschaft und die Besinnung auf die spirituelle Mitte des jeweiligen Engagements, die im Mittelpunkt auch dieses
Partnerschaftstreffens standen.
GoEast: Förderprogramm für Jugendbegegnungen
Im Mai 2008 hat Renovabis
in Kooperation mit dem
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und
der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen
Bischofskonferenz (afj) das
Förderprogramm GoEast für
europäische Jugendbegegnungen gestartet. Bis Ende 2012 wurden 78 Jugendbegegnungen,
Workcamps und Vernetzungsprojekte gefördert.
GoEast unterstützt vielfältige Programmformate im Bereich europäischer Jugendbegegnungen, einschließlich Programmen für den
Fachkräfteaustausch. Das breite Spektrum förderfähiger Themen
reicht von Demokratieentwicklung und Integration von Minderheiten über Veranstaltungen zu religiöser Bildung bis hin zu ökologischen Themen und Fragen der Migration. Im September 2013
wird Renovabis zusammen mit den beiden Kooperationspartnern
die bisherigen Projektträger zu einer Auswertungstagung des
Förderprogramms einladen.
▶ Informationen und Antragsformulare unter
www.renovabis.de/goeast
Partnerschaft und Dialog
Freiwilligendienst
23
Freiwilligendienst
Mit „feierlicher Entsendung“ nach Osteuropa
Der Renovabis-Freiwilligendienst richtet sich an junge Menschen ab
18 Jahren, die sich für ein Jahr in einem sozialen Projekt in Mittel, Ostoder Südosteuropa engagieren möchten. Renovabis-Freiwillige lernen
und arbeiten gemeinsam mit den Projektpartnern und tragen so auch
zur Vertiefung der partnerschaftlichen Beziehung bei.
sind sehr gläubig und beten für uns und erwähnen sehr oft, was für
tolle Leute wir sind. Das macht mich persönlich sehr glücklich, weil
solche Momente einem viel Kraft geben und zeigen, dass man a­ lles
richtig macht.“, berichtet Sophie Schmidt von ihrer Einsatzzeit in
St. Petersburg.
Im September 2012 begann für 18 junge Menschen ihr Freiwilligendienst in Ost- und Südosteuropa. Nach einem Vorbereitungsseminar
in Freising wurden die Freiwilligen in einem feierlichen Gottesdienst
verabschiedet und in ihre Projektstellen entsandt.
Die Kooperation mit der Initiative Christen für Europa (ICE e.V.) wurde um ein weiteres Jahr verlängert bis August 2014 (Ende des Entsendejahrgangs 2013/14). Seit 2009 nahmen inzwischen 82 junge Menschen an dem Freiwilligendienst-Projekt von Renovabis teil.
Im Jahrgang 2012/13 engagieren sich besonders viele Freiwillige in
Russland und kümmern sich dort unter anderem um Menschen mit
Behinderung. „Behinderte Menschen passen einfach nicht ins Stadtbild von Sankt Petersburg. Hier kann man sich nicht vorstellen, dass
auch sie zur Gesellschaft dazugehören“, schreibt ­Sophie, die in einem
Tageszentrum arbeitet.
▶Aktuelle Berichte der Freiwilligen im Freiwilligen-Blog:
blog.renovabis.de
In Ungarn und Rumänien arbeiten Freiwillige meist mit benachteiligten Kindern und Jugendlichen, die häufig der Roma-Minderheit angehören. Ein für sie zuvor völlig fremdes Phänomen verdeutlicht ihnen
hautnah, wie konkret soziale Diskriminierung das Leben der Menschen vor Ort beeinträchtigt. Als Freiwillige bereichern sie den Alltag
„ihrer Schützlinge“ und setzen sich gegen deren Benachteiligung ein.
2012 konnte das Programm zusammen mit der Entsendeorganisation
„Initiative Christen für Europa“ um drei Einsatzstellen bei langjährigen Reno­vabis-Partnern erweitert werden: in der Republik Moldau, in
Bosnien und Herzegowina sowie in Albanien.
Neben der für die Freiwilligen sehr erfüllenden Arbeit kommen neue
kulturelle und spirituelle Erfahrungen hinzu. „Die meisten Familien
Josephina Statt arbeitet als Freiwillige in einem Tageszentrum für
­behinderte Kinder in St. Petersburg. Foto: Bettina Grieger
Jugendbegegnung der Firmgruppe St. Bonifatius (Wiesbaden) in Rumänien
Im April 2012 sind 13 Jugendliche der Pfarrgemeinde St. Bonifatius
in Wiesbaden im Rahmen ihrer Firmvorbereitung nach Caransebeş in Rumänien aufgebrochen. Diese Reise, für die sich die Teilnehmer/innen bewusst entschieden hatten, sollte ihnen ganz gezielt einen Blick über den eigenen Tellerrand hinaus ermöglichen
und in der Begegnung mit ihren rumänischen Altersgenossen die
­Erfahrung von katholischer, weltweiter Kirche vermitteln. Das Programm zielte darauf ab, Impulse zur interkulturellen, sozialen und
spirituellen Entwicklung der Jugendlichen zu zu geben.
Die Auseinandersetzung mit Fragen der Ökumene und mit dem
gesellschaftlichen Auftrag der Kirchen waren wichtige Programmpunkte, die mit kreativen Methoden wie Bibelteilen, Theaterspiel
oder der Erstellung eines Videoclips umgesetzt wurden. Die deut-
Jugendliche aus
Caransebeş und
Wiesbaden stellten sich nach einer
Woche des Austauschs über ihren
Glauben zum Erinnerungsfoto auf.
Foto: Pfarrei
St. Bonifatius,
Wiesbaden
schen und die rumänischen Teilnehmer/innen haben die gemeinsame Woche als überaus bereichernd erfahren, so dass es bereits
Überlegungen zu ­einer Rückbegegnung gibt. Bis dahin werden die
Jugendlichen den Kontakt über Soziale Netzwerke pflegen.
24
PArtnerschaft und DIalog
Erinnern und Versöhnen
Erinnern und Versöhnen
Nur aus der Erinnerung und Aufarbeitung der dunklen Seiten der euro­
päischen Geschichte in Ost und West kann Verständigung und Versöhnung
erwachsen – Beispiele aus der Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit.
Das Gefangenenlager Qafe e Barit.
Die Häftlinge
mussten in den
im Berg liegenden
Kupferminen hart
arbeiten. Foto:
Dr. Monika Kleck
Die jugendlichen
Darsteller des
Edith Stein-Musicals aus Polen und
Deutschland auf
der Bühne. Foto:
Barbara Dreiling
Gefängnisse als Orte der Erinnerung
In Kooperation mit der Justitia et Pax-Kommission der
­albanischen Bischofskonferenz und der Maximilian-KolbeStiftung wurde 2012 ein Projekt zur Aufarbeitung der kommunistischen Vergangenheit in Albanien begonnen. Eine
solche Aufarbeitung hat bisher so gut wie nicht stattgefunden, die Leiden der Opfer des kommunistischen Regimes –
unter ihnen auch viele Christen – werden nicht gewürdigt.
Das Projekt zielt darauf ab, ehemalige Gefängnisse zu Gedenkstätten und Orten der Erinnerung zu machen, auf diese
Weise die Auseinandersetzung mit Gewalterfahrungen in
der Zeit des Kommunismus zu fördern und zugleich Versöhnungsprozesse in Gang zu bringen.
Bei einer Konferenz im Rahmen des Projekts (in der
­albanischen Hauptstadt Tirana) wurde beklagt, dass der
gesellschaftliche Diskurs über die Verbrechen während des
Kommunismus immer noch von den ehemaligen Tätern
und nicht von den Opfern beherrscht wird. Immer noch
werde versucht, diese Verbrechen zu nivellieren oder zu
­vertuschen.
Die jetzt begonnene Gedenkstättenarbeit leistet e­ inen Beitrag dazu, mehr Bewusstsein für ein dunkles und kaum
aufgearbeitetes Kapitel der albanischen Geschichte zu schaffen. Renovabis unterstützt das Projekt z­ unächst mit knapp
34.000 Euro.
Auf den Spuren Edith Steins – ein
Musical Jugendlicher in Auschwitz
Die 1998 heiliggesprochene Karmelitin Edith Stein starb
am 9. August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. 70 Jahre später führten polnische und deutsche Jugendliche am selben Ort gemeinsam ein Musical auf, mit
dem sie an das Lebenszeugnis von Edith Stein erinnerten,
die wegen ihrer jüdischen Herkunft von den Nationalsozialisten umgebracht wurde.
Die mitwirkenden Jugendlichen waren Schülerinnen und
Schüler von nach Edith Stein benannten Schulen in Paderborn und Lubliniec. Sie zeichneten wichtige Stationen im
Leben der Heiligen nach, den Weg der Philosophin vom
Atheismus zum Christentum, ihre lebenslange Suche nach
der Wahrheit, ihre Entscheidung für das Ordensleben und
schließlich ihr kraftvolles Glaubenszeugnis bis in den Tod
hinein.
Für die jungen Künstler aus Polen und Deutschland war das
Musical, dessen Aufführung Renovabis mit 1500 Euro gefördert hat, nicht nur Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit
gewaltbelasteter Vergangenheit, sondern auch ein besonderes Erlebnis der Gemeinschaft und des Miteinanders. Das
Musical war Bestandteil der Feierlichkeiten in Auschwitz
zum 70. Todestag der Heiligen, die unter dem Motto standen: „Edith Stein verbindet“.
Information und Kommunikation
Rückblick auf die Inlandsarbeit
25
RÜCKBLICK AUF DIE INLANDSARBEIT
Information und
Kommunikation
Statut, Art. 1, Abs. 4: „Die Aktion macht im Rahmen ihrer Zielsetzung und
ihres Auftrages die Gläubigen und die Öffentlichkeit in Deutschland auf
die Situation der Menschen und auf den Dienst der Kirche in Mittel- und
Osteuropa aufmerksam. Dies geschieht vor allem im Rahmen des jährlichen
Aktionstages (Pfingstsonntag) in Verbindung mit einer allgemeinen Kollekte
zugunsten der Aktion in allen deutschen Diözesen.“
Pfingstaktion 2012
Die Renovabis-Pfingstaktion 2012 stand unter dem Leitwort
„Und er stellte ein Kind in ihre Mitte“. Zum zweiten Mal
(nach 2001) griff Renovabis damit mit einem Jahresschwerpunkt die Situation notleidender, benachteiligter oder ausgegrenzter Kinder in den Ländern Mittel-, Ost- und Süd­
osteuropas auf.
Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken
mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa
Die Eröffnung der Pfingstaktion fand – mit einem umfangreichen Veranstaltungszyklus – vom 3. bis 6. Mai 2012 im
Bistum Osna­brück statt, der Abschluss im Bistum Aachen
(23. bis 28. Mai). Mitten in die Aktionszeit fiel auch der
Mannheimer Katholikentag (16. bis 20. Mai).
Foto: Hendrik Soster
Zum Thema der Pfingstaktion w
­ urden verschiedene Materialien hergestellt, u. a. die Pfingstnovene, Gottesdienstbausteine, und das Aktions-­Themenheft. Insgesamt wurden knapp 62.000 Adressen, darunter vor allem sämtliche
Pfarreien in Deutschland, mit Materialmappen versorgt.
Aufgrund der starken Nachfrage wurde der Pfarrbriefmantel erstmals in einer Auflage von 1,375 Mio. Exemplaren
hergestellt. ­Zusätzlich wurde mit einigen Materialien auch
an die Fußball-Europameisterschaft angeknüpft, die 2012
mit Polen und der Ukraine erstmals in zwei Projektländern
von Renovabis ausgetragen wurde (z. B. EM-Spielplan als
Give-away).
Das RenovabisAktionsplakat 2012:
Die Kinder wurden
von Hendrik Soster
im Kreis Timiș
in Rumänien
fotografiert.
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Information und Kommunikation
Pfingstaktion und Katholikentag 2012
PFINGSTAKTION UND
KATHOLIKENTAG 2012
Die Kollekte am Pfingstsonntag in allen katholischen Kirchen in
­Deutschland ist für die Projektarbeit von Renovabis bestimmt. Darum
macht Renovabis in den Wochen vor Pfingsten mit der sogenannten
„­Pfingstaktion“ verstärkt auf seine Anliegen aufmerksam.
Die Pfingstaktion ist bundesweit ausgerichtet, findet aber
schwerpunktmäßig in zwei Diözesen statt – 2012 waren
dies Osnabrück und Aachen. Auch auf dem 98. Deutschen
Katholikentag in Mannheim war Renovabis mit einem Info­
stand und weiteren Angeboten präsent.
Osnabrück
Das ­Bistum Osnabrück war vom 3.-6. Mai 2012 Gastgeber
der bundesweiten Eröffnung der 20. Renovabis-Pfingst­
aktion „Und er stellte ein Kind in ihre Mitte (Mk 9,36) – Hilfe für Kinder im Osten Europas“. Hauptkooperationspartner war der Osnabrücker Diözesan‐Caritasverband.
Bild 1: Bischof Franz-Josef Bode und Pater Stefan Dart­
mann eröffnen im Forum am Dom die Fotoausstellung
„Mitten im Leben – Leben am Rand. Kinder im Osten
­Europas“. Foto: Hermann Haarmann
Bild 2: Mehr als 250 junge Leute nahmen an einer Jugendvesper im Dom St. Petrus teil. Bischof Clemens Pickel aus
­Saratow interpretierte für sie das Renovabis-Leitwort „Und er
stellte ein Kind in ihre Mitte“. Foto: Burkhard Haneke.
Bild 4: Marina Medić, Ivana Klatcar und weitere Ju-
gendliche stellen das von Renovabis geförderte Jugendzentrum „Johannes Paul II.“ in Sarajevo vor. Foto: Burkhard
Haneke
Bild 5: Benedikt Kroll, Renovabis-Freiwilliger des Jahrgangs 2009/2010 berichtet am Info-Stand von Renovabis über
seine Arbeit in der Malteser-Stadtzentrale von Budapest. Zu
seinen Aufgaben gehörte die Betreuung von Schülern und
­Senioren. Foto: Thomas Schumann
Bild 6: Ein Mittel- und Osteuropagottesdienst, organi-
siert durch die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Vertriebenenorganisationen, das Maximilian-Kolbe-Werk und
Renovabis, stand unter dem Motto: „Heilige verbinden Völker“. Foto: Matthias Dörr
Aachen
Der Abschluss der bundesweiten Pfingstaktion fand vom
23. bis 26. Mai 2012 im Bistum Aachen statt.
Bild 7: In Kooperation u. a. mit der Katholischen Hoch-
schule NRW, dem Bistum Aachen und SOLWODI wurde ein
Thema Zwangsprostitution und
Bild 3: Beim Sponsorenlauf zugunsten der Caritas-­ Podiumsgespräch zum ­
Kinderzentren in Südrussland legten sich auch die Re­no­
vabis-­Gäste, Schwester Paulina Sommer und Ekaterina Tsal-­
Tsalko, mächtig ins Zeug. Foto: Ottmar Steffan
Mannheim
Vom 16.-20. Mai 2012 fand der 98. Deutsche Katholikentag 2012 in Mannheim statt. Gemeinsam mit den anderen
katholischen weltkirchlichen Hilfswerken präsentiert sich
Renovabis am Toulonplatz.
Menschenhandel durchgeführt. Foto: Daniela Schulz
Bild 8: Die slowakische Roma-Band F 6 begleitete Reno-
vabis bei den Veranstaltungen in Aachen – hier bei einem
Konzert auf dem Aachener Münsterplatz. Foto: Michaela
Fritsche
Bild 9: Der Aachener Kaiserdom war zum Pfingstgottes-
dienst mit Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff bis auf den letzten Platz gefüllt. Foto: Michaela Fritsche
Information und Kommunikation
Pfingstaktion und Katholikentag 2012
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Information und Kommunikation
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen
Veranstaltungen IM Kontext DER FuSSball-EM 2012
Journalisten-Recherchereise
Die Fußball-EM in Polen und der Ukraine nutzen, um Menschen über
das Thema Fußball hinaus mit der Situation in diesen Ländern in Kontakt zu bringen – das war das Ziel einer Recherchereise für Journalisten, die Renovabis gemeinsam mit der Pressestelle des ­Bistums Eichstätt und dem Collegium Orientale durchgeführt hat.
Elf Journalistinnen und Journalisten informierten sich in Kiew und
Lviv/Lemberg über gesellschaftliche und kirchliche Themen. Renovabis stellte dabei Kontakte zu Projektpartnern her, z. B. zur Caritas
der griechisch-katholischen und römisch-katholischen Kirche der
Ukraine. Knapp 50 Medienberichte – Fernseh- und Radiobeiträge
­sowie bebilderte Zeitungsartikel – waren das eindrucksvolle Ergebnis d­ ieser Reise.
Blick auf eine der
großen Einfall­
straßen ins Zentrum von Kiew. In
der ukrainischen
Metropole fand
das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft 2012
statt.
Foto: Thomas
Schumann
Lesereise „Vier Stadien – vier Städte“
Unter diesem Motto fand im Januar 2012 eine an weiterführende Schullen im nordwestdeutschen Raum gerichtete einwöchige Lesereise des
Publizisten Matthias Kneip statt. Kneip gab interessante Einblicke in
die Geschichte und Gegenwart Polens und legte den Schwerpunkt dabei
auf die vier polnischen Austragungsorte der Fußball-EM: Warschau,
Danzig, Posen und Breslau. In elf Schulen wurden rund 1.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.
„TriM – Hattrick für Europa“
Ebenfalls mit Blick auf die Fußball-EM organisierte das Deutsch-­
Polnische Jugendwerk ein Begegnungsprojekt mit dem Titel „TriM
– Hattrick für Europa“. Etwa 560 Jugendliche aus Deutschland, Polen
und der Ukraine traten von März bis Mai 2012 in regionalen Turnieren gegeneinander an. Dabei bekamen die jungen Spielerinnen
und Spieler Einblicke in die drei Länder und befassten sich auch mit
­gesellschaftlichen Fragestellungen, zum Beispiel dem Thema Migra­
tion. Renovabis konnte das Begegnungsprogramm mit 20.000 Euro
fördern und in Unterschleißheim, dem letzten deutschen Austragungsort, am 3. Mai auch medial begleiten.
Autorenlesung mit Thomas Urban
Um deutsch-polnische Fußballgeschichte ging es am 26. April im
Münchner PresseClub. Von Renovabis organisiert, las Thomas Urban,
langjähriger Osteuropa-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, aus
seinem Buch „Schwarze Adler, weiße Adler. Deutsche und polnische
Fußballer im Räderwerk der Politik“. Anhand von Lebensgeschichten
einst berühmter, heute oft vergessener Fußballgrößen machte Urban
deutlich, wie die politische Geschichte beider Länder auch in den
Fußball hineingewirkt hat. Sein Buch versteht er als einen Beitrag zur
deutsch-polnischen Verständigung, ein Anliegen, das Renovabis teilt.
Engagierte junge
Fußballer/innen
aus drei Nationen
nahmen am
„TriM“-Turnier teil
– hier beim Spiel
in Unterschleißheim bei
München.
Foto: Thomas
Schumann
SZ-Korrespondent
Thomas Urban
stellte exemplarisch prominente
Fußballer aus
Deutschland und
Polen vor. Foto:
Barbara Dreiling
Information und Kommunikation
Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen
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ausgewählte Kooperationen
Fremder Nachbar?
Die Tschechische Republik
Wie steht es um die Beziehungen zwischen Tschechen und Deutschen?
Das Mitte November 2012 erschienene Heft „Die Tschechische Republik“ der Renovabis-Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
(OWEP) beleuchtet die vielfältigen kulturellen Gemeinsamkeiten beider Länder, die politische und kirchliche Entwicklung Tschechiens
und auch die noch fortdauernden Stereotype und Klischees gegenüber
diesem Nachbarland der Deutschen. Zusammen mit der AckermannGemeinde und der Tschechischen Mission wurde das Heft am 29. November in München vorgestellt.
Info-Tag „Eine Welt in Bayern“
Das „Eine Welt Netzwerk Bayern“ ist ein Netzwerk mit mehr als 110
kirchlichen und nichtkirchlichen Mitgliedsorganisationen, die sich
weltweit für soziale Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden einsetzen.
Als Mitglied dieses Verbunds war Renovabis am 2. Februar beim
„Eine‐Welt‐Tag“ im Bayerischen Landtag in München mit einem
Infostand vertreten. Nicht nur Landtagsabgeordnete konnten hier
die Solidaritätsaktion und ihre Projektförderung in Osteuropa näher
­kennenlernen. Auch zahlreiche Besuchergruppen und Schulklassen
fanden sich am Renovabis‐Stand ein und konnten mit Informationsmaterial versorgt werden.
Journalistenpreis Osteuropa
2012 Jahr wurde der „Journalistenpreis Osteuropa“, der gemeinsam
vom evangelischen Hilfswerk „Brot für die Welt“ und Renovabis ausgeschrieben wird, an die weißrussische Journalistin Nina Rybik und
ihre deutsche Kollegin Nicola Abé verliehen. Die feierliche Preisverleihung fand am 18. Juli 2012 im Haus der katholischen Kirche in Stuttgart statt. Der „Journalistenpreis Osteuropa“ möchte Journalistinnen
und Journalisten fördern, die sich mit der sozialen Situation und den
Lebensumständen in Mittel- und Osteuropa auseinandersetzen. Teilnahmeberechtigt sind sowohl mittel- und osteuropäische als auch
deutschsprachige Journalistinnen und Journalisten. In der Jury wirken mit: Dr. Christiane Florin, Burkhard Haneke, Dieter Pool, Ludwig
Ring-Eifel, Dr. Thomas Schiller und Elisabeth Zoll. Ina Ruck, Leiterin
des ARD-Studios Moskau, sprach die Laudatio bei der Verleihung 2012.
Kooperation mit n-ost
In acht Reportagen aus Mittel‐ und Osteuropa zeigten Korrespondenten und Fotografen von n‐ost, dem Netzwerk für Osteuropa‐Berichterstattung, den Alltag von Kindern in Ungarn, Russland, Lettland, Kosovo, ­Rumänien, Polen, Tschechien sowie Bosnien und Herzegowina. Die
von Renovabis und n-ost gemeinsam produzierte Artikelreihe startete
am Mittwoch, 2. Mai 2012, und lief bis Ende August 2012. Alle Artikel
wurden über den n-ost-Artikeldienst mit exklusivem Bildmaterial versendet. Sie erschienen außerdem online unter www.renovabis.de und
sind auch nachlesbar auf www.ostpol.de/dossiers.
Publikationen
OST-WEST. Europäische Perspektiven
Die Zeitschrift „OST-WEST. Europäische
Perspektiven“ wird von Renovabis und
dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken herausgegeben. Sie erscheint
vierteljährlich und berichtet umfassend
über gesellschaftliche Entwicklungen,
politische Trends, kirchliches Leben und
soziale Fragen in den Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas.
Themen von OWEP im Jahr 2012:
Heft 1: Zweifel an Europa?
Heft 2: Brücken in Mittel- und Osteuropa
Heft 3: Rechtsextremismus in Mittel- und Osteuropa
Heft 4: Die Tschechische Republik
▶Mehr Informationen, Artikel im Volltext und Bestellmöglichkeiten unter www.owep.de
Katholisch im
Baltikum
„Katholisch im Baltikum. Estland und Lettland – Wiedergeburt einer Kirche“ – diesen
Titel trägt eine im März 2012
gemeinsam vom Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken und Renovabis herausgegebene Publikation, die
Glaube, Kirche und Menschen
in Estland und Lettland vorstellt. Es ist die erste gemeinsame Publikation der beiden
Werke, die vor Ort bei pastoralen, karitativen und Kirchbau-Projekten Hand in Hand arbeiten. Anhand von Reportagen, Interviews und
eindrucksvollen Fotos gibt die von Markus Nowak verfasste Broschüre auf 100 Seiten einen Einblick in das Leben der ­katholischen Kirche
in Estland und Lettland.
30
Information und Kommunikation
Fachtagungen, Podiumsdiskussionen
Fachtagungen, Podiumsdiskussionen
„Fremd bin ich eingezogen“
Kiewer Gespräche 2012
Die Perspektiven von Migrantinnen und Migranten aus der Ukraine
in Westeuropa waren Thema der Achten Kiewer Gespräche, die am
28. und 29. Februar in Berlin stattfanden. Die Gesprächsreihe wurde
in diesem Jahr u.a. von der Organisation Europäischer Austausch, der
Heinrich-Böll-Stiftung und Renovabis veranstaltet. Ziel der Kiewer
Gespräche ist es, den zivilgesellschaftlichen Dialog zwischen Deutschland und der Ukraine zu fördern und zu einem friedlichen und demokratischen Zusammenleben der europäischen Völker und zur europäischen Einigung beizutragen.
Renovabis sorgte als Hauptkooperationspartner durch Vermittlung
von Partnern aus der Ukraine für die osteuropäische Expertise und einen Blick auf das im Westen wenig bekannte Engagement der Kirchen.
Für die Griechisch-Katholische Kirche in der Ukraine stellte Weihbischof Josyf Milan das Engagement seiner Kirche für Rückkehrer/innen
und Migranten-Familien vor. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der zweitägigen Konferenz teil.
50_DSC_4918.jpg
Viola von C
­ ramonTaubadel (MdB
Bündnis 90/Die
Grünen), Hryhoriy
Seleshchuk, Leiter
der Migrationskommission der
Ukrainischen
­Griechisch-Katholischen Kirche
Foto: Volodymyr
Osadchyy
Fachtagung: „Opfer von Frauenhandel –
Sprachlos, hilflos, rechtlos?“
Um die Opfer von Frauenhandel ging es bei der 11. Fachtagung des
Aktionsbündnisses gegen Frauenhandel, die am 17. Oktober 2012 in
Zusammenarbeit mit Renovabis und der Hanns-Seidel-Stiftung im
­Ingolstädter Kolpinghaus stattfand. Experten von Fachberatungsstellen, Hilfsorganisationen, der Polizei und der Politik diskutierten u. a.
über die Folgen der Gewalterfahrungen und das Problem des Aufenthaltsrechts der betroffenen Frauen. In der am 23. Oktober tagenden
Vollversammlung des Aktionsbündnisses wurde auf Initiative von
Renovabis ein Forderungskatalog „Mehr Rechte für die Opfer von
Frauenhandel“ verabschiedet. Renovabis ist Gründungsmitglied des
Aktionsbündnisses gegen Frauenhandel, denn viele der in Deutschland zur Prostitu­tion gezwungenen Frauen kommen aus Mittel- und
Osteuropa, z. B. aus Rumänien, Litauen, Bulgarien und der Ukraine.
Mit den alljährlichen Fachtagungen erreicht das „Aktionsbündnis gegen
Frauenhandel“ zahlreiche Multiplikatoren, die sich im Kampf gegen den
Menschenhandel engagieren. Foto: Simon Korbella
„Bricht die Mitte weg?“ Tagung zu Rechtsextremismus in Mittel- und Osteuropa
Die rasant vollzogenen Veränderungsprozesse in den mittel- und ost­
europäischen Ländern führten in den vergangenen zwei Jahrzehnten
zu sozialen Spannungen und – in unterschiedlichem Ausmaß – zu einem Erstarken national(istisch)er Tendenzen in diesen Gesellschaften.
Das dritte Heft der Zeitschrift OST-WEST. Europäische Perspektiven
(OWEP) im Jahr 2012 setzte sich mit dem Thema „Rechtsextremismus in Mittel- und Osteuropa“ auseinander. Zu diesem Thema fand
am 18. Oktober auch eine Podiumsveranstaltung statt, organisiert von
Renovabis, der Redaktion der Zeitschrift OWEP, der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde.
In der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin diskutierten als Experten der in Belgrad und Budapest tätige dpa-Korrespon-
dent Gregor Mayer, die russische Soziologin Natalja Zorkaya, Mitarbeiterin des Levada-Instituts für Meinungsforschung in Moskau,
Dr. Andreas Umland, Dozent an der Kiew-Mohyla-Akademie, Dr.
Olaf Vahrenhold, stellvertretender Leiter des Landesamts für Verfassungsschutz Sachsen, und Dr. Florian Hartleb von der Hochschule für
Politik München.
Eine Veranstaltung der Zeitschrift OST-WEST.
Europäische
­Perspektiven
Information und Kommunikation
Internationaler Kongress Renovabis
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16. Internationaler Kongress Renovabis
„Heute den Glauben entdecken. Neue Wege der Evangelisierung in Europa“
30. August – 1. September 2012 in Freising
Seit 1997 führt Renovabis im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz
jährlich einen Internationalen Kongress durch. Diese Veranstaltung
mit Teilnehmern aus allen Teilen Europas dient der Information und
Diskussion über wichtige Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft
in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, außerdem kommen Themen von
gesamteuropäischer Bedeutung zur Sprache. Der Internationale Kongress Renovabis hat sich im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Forum
des Dialogs zwischen Teilnehmern aus dem östlichen und westlichen
Teil Europas entwickelt.
Zu den großen Themen des 21. Jahrhunderts zählt die Frage, wie in
einem zunehmend säkularer geprägten Europa das Evangelium neu
verkündet werden kann.
Für die Partner von Renovabis in Mittel- und Osteuropa, deren Heimatländer noch immer unter den Folgen der jahrzehntelangen kommunistischen Herrschaft leiden, ist das Thema ebenfalls sehr wichtig,
weil sich in diesem Teil Europas die Christen mit postkommunistisch-atheistischen und radikalen, säkular geprägten Strömungen
auseinandersetzen müssen, die immer stärker auf das gesellschaftliche
und politische Leben Einfluss nehmen.
Unter dem Titel „Heute den Glauben entdecken. Neue Wege der Evangelisierung in Europa“ befasste sich der 16. Internationale Kongress
Renovabis vom 30. August bis zum 1. September 2012 in Freising mit
diesem weiten Problemfeld.
von Prof. Dr. Hanna Gerl-Falkovitz, „À Dieu. Brücken aus der Ferne zum Evangelium“ und Prof. Dr. Tomáš Halík, „Geduld mit Gott
– Geduld mit den Menschen“ mit einem philosophischen und einem
religionssoziologischen Zugang zum Kongressthema. Weitere Beiträge galten der konkreten Situation von Kirche und Religion in einem
säkularen Umfeld mit Beispielen aus Deutschland, Kroatien und Ungarn. In mehreren Workshops hatten die Teilnehmer die Möglichkeit,
sich über das Thema aus unterschiedlichen Zugängen zu informieren.
Schwerpunkte waren u. a. die Neuevangelisierung aus Sicht der orthodoxen Kirche, aber auch der Einsatz der neuen Medien („Web 2.0“)
und die Situation in Ländern wie Polen, der Ukraine und den baltischen Staaten. Im Mittelpunkt des Abschlusstags stand eine Podiumsdiskussion zur ökumenischen Dimension heutiger Glaubensverkündigung. Dabei waren sich die katholischen, evangelischen und
orthodoxen Diskussionsteilnehmer einig, dass die Christen aufeinander hören müssten, um – so Barbara Rudolph, Oberkirchenrätin der
Evangelischen Kirche im Rheinland – „in versöhnter Verschiedenheit
das Evangelium zu verkünden.“
Einen weiteren Akzent setzte am Ende des Kongresses Bischof em.
Adrian van Luyn SDB, der als langjähriger Vorsitzender der COMECE
(Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft) das Grundanliegen des Kongresses zusammenfasste und seine
europäische Dimension hervorhob.
Referate, Filmbeiträge und Arbeitskreise vermittelten lebendige Einblicke in die Situation und die Perspektiven der Kirchen in Mittel-,
Ost- und Südosteuropa. Zu den Höhepunkten zählten die Vorträge
Mit ca. 370 Teilnehmern aus 30 Ländern gehörte der Kongress zu den
bestbesuchten seit Beginn dieser Veranstaltungsreihe. Die Beiträge
werden in einer ausführlichen Dokumentation zusammengefasst, die
voraussichtlich im Sommer 2013 erscheinen wird.
Rund 370 Gäste aus 30 Ländern konnte Renovabis zum 16. Internationalen Kongress in Freising begrüßen. Das Foto zeigt interessierte Kongress­
teilnehmer/innen während des Vortrags von Professor Tomáš Halík.
Foto: Claudiu Nicusan
Blick auf die Mitwirkenden des Abschlusspodiums, von links: Oberkirchenrätin Barbara Rudolph, Düsseldorf; Weihbischof Grzegorz Ryś, Kraków;
Stefan Kube (Moderator), Zürich; Dr. Evgeny Pilipenko, Moskau; Pater
­Andrew Onuferko, Ottawa; Frère Georg, Taizé. Foto: Daniela Schulz
32
Renovabis gibt Rechenschaft
Überblick
Finanzen
Rechenschaft
Woher kommt das Geld?
2012
2011
Kollekten
5.513.712,22€
Spenden und Erbschaften
5.763.394,58 €
5.603.295,12 €
5.372.500,55 €
Kirchliche Haushaltsmittel
15.148.240,00 €
15.463.840,00 €
Öffentliche Haushaltsmittel
6.000.000,00 €
5.495.000,00 €
Mittel vom Diaspora-Kommissariat*
632.925,00€
589.447,62 €
Mittel der Diözesen (einzelner)
736.000,00€
745.390,00 €
24.913,09€
24.072,57 €
Mittel der Renovabis-Stiftung
Bewilligte Mittel des Versöhnungsfonds**
Mess-Stipendien zur Weitergabe
Zinsen und sonstige Einnahmen für den Haushalt
Projektersparnisse***
400,00€
9.700,00 €
54.465,00€
45.835,00 €
146.788,32€
166.686,64€
1.183.972,11€
572.743,49€
Gesamtaufkommen
Gesamtaufkommen
35.204.810,32 €
34.088.510,99 €
* Gelder zweckgebunden für Existenzhilfen an Priester und Ständige Diakone in Ländern mit geringer katholischer Bevölkerung.
** Durchlaufende Gelder zweckgebunden für Projekte des Versöhnungsfonds, der von Renovabis treuhänderisch verwaltet wird.
***Projektersparnisse ergeben sich aus Teileinsparungen bei der Förderung einzelner Projekte oder aus deren Refinanzierungen durch Dritte.
Wohin geht das Geld?
Projektfinanzierung
Sonstige zweckgebundene Zuschüsse
Durchlaufgelder Versöhnungsfonds*
Durchlaufgelder Mess-Stipendien
2012
2011
26.539.371,78€
27.590.286,30 €
313.576,35 €
268.213,03 €
400,00€
9.700,00 €
54.465,00€
45.835,00 €
Personal-, Verwaltungs-, Sachkosten
3.126.330,16€
3.071.183,05€
Pfingstaktion, Öffentlichkeitsarbeit, Mittelbeschaffung
2.161.435,93€
2.153.159,02€
Treuhandmittelzugang/-abgang für das Folgejahr**
3.009.231,10€
950.134,59 €
Gesamtaufwand
Gesamtaufwand
35.204.810,32 €
34.088.510,99 €
* Durchlaufende Gelder zweckgebunden für Projekte des Versöhnungsfonds, der von Renovabis treuhänderisch verwaltet wird.
** Die Aufwendungen unterschreiten das Mittelaufkommen des Jahres um 3,01 Millionen Euro. Das bedeutet, dass von den vorgetragenen verfügbaren Treuhandmitteln aus dem Vorjahr i.H.v. 15,31 Millionen Euro und den im Laufe des Geschäftsjahres 2012 erhaltenen Treuhandmitteln
i.H.v. 35,2 Millionen Euro ein Betrag von 18,33 Millionen Euro in das folgende Geschäftsjahr (2013) vorgetragen wird. Die zum Ende des Vorjahres
vorhandenen noch verfügbaren Treuhandmittel sind damit im Sinne einer zeitnahen Mittelverwendung weitestgehend ihren Zwecken zugeführt
worden („first in – first out“).
Renovabis gibt Rechenschaft
Überblick
33
Entwicklung der Projektförderung
Projekte
Millionen
1.500
50
45
1.200
40
35
900
30
25
20
600
15
300
10
828
26,54
826
27,59
843
29,49
846
27,38
936
32,23
993
30,58
899
30,91
987
29,92
1.137
29,12
1.218
35,56
1.224
34,43
1.062
31,49
1.069
31,56
1.235
35,77
1.147
35,12
1.184
29,30
1.115
26,21
866
17,66
431
11,40
141
6,73
5
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Anzahl der geförderten Projekte – im Jahr 2012: 828
Bewilligungssummen in Mio. Euro – im Jahr 2012: 26,54
Projektförderung nach Sachgebieten
Projektanzahl
Fördermittel
in Prozent
in Prozent
Pastoralarbeit z. B. Ausbildung von Priestern,
Ordensleuten, Katecheten, seelsorgliche Aufgaben
37,08 %
23,58 %
Pastorale Infrastruktur z. B. Bau und Renovierung
von Kirchen, Klöstern, Priesterseminaren
13,53 %
21,48 %
Soziale Aufgaben z. B. Bau und Ausrüstung von Sozialeinrichtungen, Kindertageszentren, Altenheimen
20,29 %
21,14 %
Förderung von Laienstrukturen in der Kirche
z. B. Seminare, Workshops, Ausrüstung für Gemeindearbeit,
Gemeinde- und Jugendzentren
16,79 %
12,08 %
Allgemeine Bildung und Ausbildung
8,09 %
20,04 %
Medienarbeit
z. B. Ausbildung von Journalisten, Förderung christlicher Medien
3,86 %
1,59 %
Nothilfe
z. B. strukturelle Hilfe nach Naturkatastrophen
0,36 %
0,09 %
34
Renovabis gibt Rechenschaft
Bilanz
Die Bilanz
2012
2011
Aktiva
A.Anlagevermögen
I. Sachanlagen
322.945,00 €
II.Finanzanlagen
III.Wertpapiere
343.556,00€
28.238,62 €
28.238,62€
300.760,00 €
378.050,20 €
B.Umlaufvermögen
I. Sonstige Vermögensgegenstände
10.544.830,70 €
10.454.887,40 €
II.Kasse, Banken
24.343.016,57 €
23.360.796,30 €
III.Aktive Rechnungsabgrenzung
1.553.721,02 €
1.611.024,40 €
Gesamt
37.093.511,91 €
36.176.552,92€
18.404.821,83 €
15.317.676,35 €
Passiva
A. Verfügbare Treuhandmittel
Laufendes Jahr
Rücklagen
B.Rückstellungen
1.904.904,64 €
1.982.819,02€
253.960,00 €
212.060,00€
C.Verbindlichkeiten
I. Verbindlichkeiten gegenüber den Projektträgern von Renovabis
II. Verbindlichkeiten gegenüber dem Versöhnungsfonds
III.Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
IV.Sonstige Verbindlichkeiten
Gesamt
16.248.965,32 €
18.404.532,77 €
6.759,99 €
7.159,99 €
38.159,71 €
37.519,37 €
235.940,42 €
214.785,42 €
37.093.511,91 €
36.176.552,92€
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Allgemeine Angaben
Der Jahresabschluss 2011 des Renovabis e.V. wurde
vom Vorstand entsprechend § 666 BGB aufgestellt. Auf
freiwilliger Basis wurden die Vorschriften des Handels­
gesetzbuches für Kaufleute (§ 238 ff. HGB) sowie für
Kapitalgesellschaften betreffend den Jahresabschluss
­
(§ 264 ff. HGB) soweit sinnvoll angewandt. Ebenso ­wurden
die Rechnungslegungsstandards des Instituts der Wirtschaftsprüfer zur Rechnungslegung von Vereinen (IDW RS
HFA 14) sowie zu den Besonderheiten der Rechnungslegung Spenden sammelnder Organisationen (IDW RS HFA
21) berücksichtigt.
Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden
Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten nach § 255 HGB, vermindert um planmäßige Abschreibungen (§ 253 HGB) angesetzt. Bewegliche Anlagegüter wurden zu Anschaffungs- oder
Herstellungskosten nach § 255 HGB angesetzt und, soweit
abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen (§ 253 Abs. 3
HGB) vermindert. Die plan­mäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussicht­lichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände ­vorgenommen.
Finanzanlagen wurden gemäß dem strengen Niederst­wert­
prinzip mit ihren Anschaffungskosten nach § 255 Abs. 1
HGB oder dem niedrigeren beizulegenden Wert nach § 253
Abs. 3 S. 3,4 HGB bewertet.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände w
­ urden
zu Nennwerten angesetzt (§ 253 Abs. 1 i.V.m. § 253 Abs. 3
HGB). Die flüssigen Mittel entsprechen den Nennwerten.
Rechnungsabgrenzungsposten nach § 250 HGB wurden
zeitanteilig bemessen. Die Rückstellungen nach § 249 HGB
berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen
Verbindlich­keiten. Die Verbindlichkeiten wurden zu ihren
Rück­zahlungs- bzw. Erfüllungsbeträgen entsprechend § 253
Abs. 1 S. 2 HGB an­gesetzt.
Renovabis gibt Rechenschaft
Bilanz
35
Bestätigungsvermerk
Nach dem Ergebnis unserer Prüfung erteilen wir dem Jahresabschluss zum 31. Dezember 2012 des Renovabis e.V.
folgenden Bestätigungsvermerk: Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Ergebnisrechnung sowie Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung des Renovabis
e.V. sowie die Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung
und die Plausibilität des Lage- und Finanzberichts geprüft.
Die Buchführung und die Auf­stellung des Jahresabschlusses
nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen
in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB
unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer
(IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten
und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den
Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung vermittelten Bildes der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche
Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche
Fehler berücksichtigt.
Im Rahmen der Prüfung wurden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems ­
sowie
Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahres­
abschluss überwiegend auf der Basis von Stich­proben beur-
teilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die ­Würdigung
der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der
Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere
Grundlage für unsere Beurteilung bietet.
Bei der Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung haben wir die Vorgaben in den Prüfungsrichtlinien
des Verbandes der Diözesen Deutschlands beachtet. Unsere
Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den
gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung
der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Vereins. Die Führung
der Geschäfte erfolgte ordnungsgemäß im Sinne der Vorgaben des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD). Der
Lage- und Finanzbericht ist plausibel.
München, 27. Februar 2013
Spielen auf dem Müllplatz – das ist nichts Ungewöhnliches in urbanen Regionen
­Albaniens wie hier in Tirana. Projektpartner von Renovabis kümmern sich vor Ort um
besonders benachteiligte Kinder und Jugendliche. Foto: Anna Marie Wegmann
Sr. Danguole, geistliche Leiterin der Versme-Schule in Vilnius,
Litauen. Hier lernen Kinder mit und ohne Behinderungen
­gemeinsam. Foto: Markus Nowak
36
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
Lage- und
Finanzbericht 2012
I. Tätigkeit und Rahmenbedingungen
1. Grundlage
Die Gründung von Renovabis erfolgte unter dem Eindruck
des Zusammenbruchs der kommunistischen Systeme und
der sowjetischen Hegemonie in Mittel- und Osteuropa. 1989
fiel der „Eiserne Vorhang“. Freie, plurale und offene Gesellschaften begannen sich zu bilden, in denen mit der Wiederherstellung der Glaubens- und Gewissensfreiheit auch der
Entfaltung des kirchlichen und religiösen Lebens neue Wege
eröffnet wurden. Die Möglichkeit zur Selbstorganisation
kirchlicher und gesellschaftlicher Gruppen und Bewegungen
war da. Der Kollaps der planwirtschaftlichen Systeme offenbarte allerdings auch die Notwendigkeit einer grundlegenden wirtschaftlichen Transformation und einer Umgestaltung der sozialen Sicherungssysteme, die freilich für zahllose
Menschen gravierende Umstellungen, für viele von ihnen
eine dauerhafte Verschlechterung ihrer materiellen Lage
brachte. Die mit der neuen Situation verbundenen Herausforderungen veranlassten 1993 die deutschen Bischöfe, insbesondere auch auf Initiative des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Renovabis als „Solidaritätsaktion der
deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa“ ins Leben zu rufen. Renovabis wollte und will Antwort der katholischen Kirche im wiedervereinigten Deutschland auf die große und unverhoffte Wende in Europa sein.
Konstitutiv für die neue Aktion waren und sind vor allem
drei Elemente: der Gedanke der Grenzen überwindenden
Solidarität, der partnerschaftliche Ansatz und der Bezug auf
Europa. Das Prinzip der Solidarität verweist auf die Verankerung des Auftrags von Renovabis in der katholischen Soziallehre. Es steht für das Eintreten des Stärkeren für den Schwächeren im Dienst am Gemeinwohl im größeren Horizont des
zusammenwachsenden Europas. Zentral ist auch der partnerschaftliche Ansatz von Renovabis: Renovabis versteht
sich als Solidaritätsaktion mit den Menschen im Osten, nicht
nur für diese. Damit war von Anfang an der Anspruch vorgegeben, zusammen mit den Partnern in den östlichen Nachbarländern gemeinsam an der Zivilgesellschaft des Europas
von morgen zu bauen. Auch in Deutschland ist die Aktion
partnerschaftlich ausgerichtet in ihrem Bemühen um das Initiieren und Begleiten von Partnergruppen als Beitrag zum
Dialog, zum Austausch und zur Begegnung zwischen Ost
und West. Dieser Auftrag bleibt auch heute, inmitten einer
neuen schweren Krise der europäischen Integration, so aktuell wie zur Zeit der Gründung von Renovabis.
2. Strategie
In den letzten 20 Jahren half Renovabis den Menschen in 29
Staaten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa bei der Verwirklichung von inzwischen 18.986 Projekten. Dafür wurde ein Gesamtvolumen von mehr als 559 Millionen Euro eingesetzt. Die
Mittel fließen in kirchlich-pastorale, sozial-caritative sowie in
Bildungs- und Medienprojekte. Konkret werden Mittel von
Renovabis zum Beispiel eingesetzt: um – wo notwendig – Kirchen und Gemeindezentren zu bauen, Familien- und Jugendzentren sowie Zentren für Frauen in Not auszustatten, Einrichtungen für Waisen- und Straßenkinder zu unterstützen sowie
Priester, Ordensleute und Laien für ihren Dienst in Kirche und
Gesellschaft auszubilden. Ferner werden Gelder für kirchliche
Schulprogramme und Lehrerfortbildung, für Studienbeihilfen
und journalistische Nachwuchsförderung gewährt.
Jedes einzelne der 29 Länder des ehemaligen Ostblocks
blickt auf eine andere Entwicklung zurück, hat eine andere
Kultur, eine andere Gesellschaft und andere Probleme. Ausschlaggebend für die Durchführung eines Projekts sind deshalb die ganz konkreten Lebensbedingungen der Menschen
vor Ort. Wichtigstes Kriterium der Projektarbeit von Renovabis ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“, denn es geht darum, die
Situation der Kirche und die Lebensverhältnisse der Menschen in Mittel- und Osteuropa dauerhaft zu verbessern.
Aus diesem Grund wird stets eine angemessene Eigenbeteiligung der Partner vorausgesetzt.
Förderung kann ein Projekt grundsätzlich auch nur dann
erhalten, wenn es nach der Bezuschussung ohne weitere Hilfe überlebensfähig bleibt. Eigenverantwortung und Qualifi-
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
kation des Trägers sind ebenso wie die Nachhaltigkeit des
Projektansatzes unabdingbare Voraussetzungen für das Engagement von Renovabis. Die Projekte sollen nach Möglichkeit immer direkt den Menschen zugutekommen.
Mit der Bewilligung einer Projektförderung seitens Renovabis wird mit dem Projektträger ein Vertrag geschlossen,
der auch die Berichterstattung über den Fortgang geförderter Maßnahmen und die Vorlage von Rechnungsbelegen für
die Verwendung der zur Verfügung gestellten Mittel verlangt. Renovabis informiert sich außerdem vor Ort über den
Stand einzelner Projekte, konsultiert bei Bedarf Fachleute
und stellt Beratung zur Verfügung.
Renovabis will keine Konkurrenz zu bestehenden Aktivitäten (z. B. anderer Hilfswerke, Verbände, Organisationen)
sein, sondern vielmehr die Chancen nutzen, Kräfte und
Energien zu bündeln und auf bereits vorhandene Erfahrungen zurückzugreifen. So kooperiert die Solidaritätsaktion
mit zahlreichen anderen Akteuren und steht in Kontakt mit
rund 1.500 Partnerschaftsgruppen, Initiativen und Einzelpersonen, die mit verschiedenen Zielsetzungen in Mittelund Osteuropa tätig sind.
3. Geschäftslage
Renovabis ist in der Regel nicht selbst Projektträger, sondern unterstützt Vorhaben seiner Partner. Preissteigerungen und wechselnde politische Entwicklungen in den Ländern Mittel- und Osteuropas schaffen Rahmenbedingungen,
mit denen Renovabis und seine Partner sich ständig neu
auseinandersetzen müssen. Es kann immer wieder zu Erschwernissen bei der konkreten Durchführung einzelner
Projekte kommen. Das gilt namentlich für die wechselvollen Auswirkungen der gegenwärtigen Finanzkrise. Trotz
allem ist der Geschäftsverlauf des Jahres 2012 als durchaus
positiv zu bewerten.
Die laufenden Tätigkeiten führten zu einem insgesamt zufriedenstellenden Ergebnis. Die im Vorjahr im Haushalt geplanten Erträge konnten aufgrund einer deutlichen Steigerung des Spendenaufkommens bei nur leichtem Rückgang
des Kollektenergebnisses übertroffen werden. Politische
Entscheidungen sowohl von Renovabis als auch von anderen
maßgeblichen Gremien haben das Jahresergebnis nicht beeinflusst.
II.Ertrags- und Finanzlage
1. Mittelaufkommen
Das Mittelaufkommen von Renovabis im Jahr 2012 betrug
35,21 Millionen Euro. Es setzt sich im Wesentlichen aus Kollekten, Spenden (inkl. Nachlässen und Erbschaften), kirch­
lichen Haushaltsmitteln (aus Kirchensteuermitteln) des Ver-
Auf der Treuhandmittelseite stehen:
bands der Diözesen Deutschlands (VDD) und zu einem
weiteren Teil aus öffentlichen Mitteln des Bundes, aus Mittelübertragungen einzelner deutscher Diözesen und des DiasporaKommissariats der deutschen Bischöfe zusammen sowie aus
Zinsen und sonstigen Erträgen.
2012
2011
35.204.810,32 €
34.088.510,99 €
Die Summe setzt sich zusammen aus:
a)Kollekten
5.513.712,22€
5.603.295,12 €
b) Spenden ohne Zweckbindung
5.239.266,32 €
4.720.025,84 €
c) Zweckgebundene und partnerschaftliche Spenden
313.576,35 €
268.213,03 €
d)Nachlässe und Erbschaften
210.551,91 €
384.261,68 €
e)Kirchliche Haushaltsmittel (VDD)
15.148.240,00 €
15.463.840,00 €
f)
6.000.000,00 €
5.495.000,00 €
g) Mittel des Diaspora-Kommissariats*
Öffentliche Mittel (BMZ/KZE)
632.925,00 €
589.447,62 €
h) Mittel einzelner deutscher Diözesen
736.000,00 €
745.390,00 €
24.913,09 €
24.072,57 €
i)
Mittel der Renovabis-Stiftung
j)
Durchlaufgelder aus Mitteln des Versöhnungsfonds**
k) Durchlaufgelder Messstipendien
Mittelaufkommen gesamt:
l)
Zinsen und sonstige Einnahmen für den Haushalt
m)Projektersparnisse***
Gesamteinnahmen:
400,00 €
9.700,00 €
54.465,00 €
45.835,00 €
33.874.049,89 €
33.349.080,86 €
146.788,32 €
166.686,64 €
1.183.972,11 €
572.743,49 €
35.204.810,32€
34.088.510,99€
* Gelder zweckgebunden für Existenzhilfen an Priester und Ständige Diakone in Ländern mit geringer katholischer Bevölkerung.
** Durchlaufende Gelder zweckgebunden für Projekte des Versöhnungsfonds, der von Renovabis treuhänderisch verwaltet wird.
***Projektersparnisse ergeben sich aus Teileinsparungen bei der Förderung einzelner Projekte oder aus deren Refinanzierungen durch Dritte.
37
38
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
In vielen Ländern
Mittel- und
Osteuropas bessern Menschen
ihre schmale Rente durch den Verkauf von selbst
angebauten Produkten auf, wie
hier in der Ukraine. Foto: Martin
Buschermöhle
Im Einzelnen:
Das gesamte Spendenaufkommen im Jahr 2012 (Positionen a-d) erbrachte 11,28 Millionen Euro. Dies sind im Vergleich zum Vorjahr ca. 301.000 Euro mehr (2011: 10,98 Millionen Euro), was einen Zuwachs von 2,7 Prozent bedeutet.
Das Gesamtergebnis der Kollekten im Jahr 2012 ergab 5,51
Millionen Euro und weist gegenüber 2011 (5,60 Millionen
Euro) ein Minus von 90.000 Euro, bzw. 1,6 Prozent, auf. Im
Gesamtergebnis der Kollekten sind enthalten die RenovabisKollekte am Pfingstsonntag sowie die Kol­lekte für die Priesterausbildung in Osteuropa am Allerseelentag.
Als (Einzel-) Spenden mit und ohne Zweckbindung hat
Renovabis im Jahr 2012 5,55 Millionen Euro erhalten (2011:
4,99 Millionen Euro). Das ist ein Plus von rund 565.000 Euro
(oder 11,32 Prozent) gegenüber dem Vorjahr. Darüber hinaus erhielt Renovabis 211.000 Euro aus Erbschaften und
Nachlässen (2011: 384.000 Euro) sowie rund 25.000 Euro
von der Renovabis-Stiftung weitergeleitete Mittel aus Spenden und Zinserträgen (2011: 24.000 Euro).
Über die Spenden und Kollekten hinaus, die zusammen etwa
ein Drittel des Mittelauf­kom­mens ausmachen, erhielt Renovabis 15,15 Millionen Euro an Kirchensteuermitteln aus
Haushaltsmitteln des Verbands der Diözesen Deutschlands
(VDD) (2011: 15,46 Millionen Euro). Der Rückgang um rund
316.000 Euro oder ca. 2 Prozent war vom VDD für dieses und
die nächsten Jahre angekündigt und von Renovabis schon
vorab für den Haushalt 2012 berücksichtigt worden.
Aus vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) für das Jahr 2012 bereit-
gestellten Mitteln wurden für das Jahr 2012 6,00 Millionen
Euro durch die Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (KZE e.V.) an Renovabis vergeben (2011: 5,50
Millionen Euro). Die Steigerung um 500.000 Euro, d.h. 9,2
Prozent, kam durch eine Steigerung der dem KZE e.V. durch
den Bund zur Verfügung gestellten Mittel für das Jahr 2012
zustande. Die Vergabe von Bundesmitteln an Renovabis
wird auf der Grundlage einer entsprechenden Koopera­
tionsvereinbarung mit dem KZE e.V. geregelt. Der KZE e.V.
ist die Verbindungsstelle für die entwicklungspolitische
­Zusammenarbeit zwischen der Bundesregierung und der
Katholischen Kirche in Deutschland.
Aus Mitteln des Diaspora-Kommissariats der deutschen
Bischöfe/Diasporahilfe der Priester, welche sich aus dem
Verzicht deutscher Priester auf einen Teil ihres Gehalts speisen, erhielt Renovabis für das Jahr 2012 rund 633.000 Euro
zur Weiterleitung als Existenzhilfen für bedürftige Priester
und Ständige Diakone in Ländern mit geringer katholischer
Bevölkerung in Mittel- und Osteuropa zugesprochen (2011:
590.000 Euro). Das bedeutet ein Plus von 43.000 Euro bzw.
7,3 Prozent gegenüber dem letzten Jahr.
Diese Steigerung hängt mit einer Erhöhung der Vergabemittel des Diaspora-Kommissariats zusammen und resultierte
aus einer größeren Zusatzausgabe im Baubereich. Der Zuschuss, der Renovabis für die Vergabe von personenbezogenen Existenzhilfen an Priester und Diakone in Diasporagebieten Mittel- und Osteuropas zur Verfügung gestellt wird,
berechnet sich auf der Grundlage der Gesamtsumme der
Vergabemittel des Diaspora-Kommissariats.
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
Weiterhin erhielt Renovabis aus Mitteln verschiedener deutscher Diözesen 736.000 Euro, die treuhänderisch für einzelne von den Diözesen ausgewählte Projekte vergeben werden
konnten (2011: 745.000 Euro). Die Minderung um 9.000 Euro
oder 1,3 Prozent liegt im normalen Schwankungsbereich der
jährlichen Zusagen aus den jeweiligen Diözesen.
Aus Mitteln der Renovabis-Stiftung (Zinserträge aus 2011)
konnten im Jahr 2012 nach Abzug der gesetzlich möglichen
Rücklage gem. § 58 Nr. 7a AO rund 25.000 Euro für die Projektarbeit verwendet werden.
Renovabis wurde im Jahr 2000 von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Geschäftsführung des „Versöhnungsfonds der Katholischen Kirche in Deutschland“ beauftragt. Die deutschen Diözesen hatten insgesamt 2,5
Millionen Euro für neue Impulse zur Stärkung der kirchlichen und gesellschaftlichen Versöhnungsarbeit zur Verfügung gestellt und diese Summe Renovabis als Sondervermögen anvertraut. Bis in das Jahr 2011 konnten aus diesem
Fonds Mittel für 217 Projekte vergeben werden. Am Jahresanfang standen noch bewilligte Restverbindlichkeiten gegenüber Projektpartnern von 7.160 Euro zur Auszahlung
bereit. Zusammen mit den im Jahre 2012 erwirtschafteten
Zinsen des Versöhnungsfonds von 35 Euro ergab das eine
Summe von 7.195 Euro. Davon wurden insgesamt 400 Euro
projektgemäß ausgezahlt sowie 35 Euro für Verwaltungskosten und Projektabschlussarbeiten verwendet. Somit
Auf der Ausgabenseite stehen:
2. Mittelverwendung
Die Renovabis zur Verfügung stehenden Mittel werden zur
Projektförderung und für den Betrieb der Geschäftsstelle
verwendet.
2012
2011
32.197.079,22 €
33.138.376,40 €
26.539.371,78€
27.590.286,30 €
Die Summe setzt sich zusammen aus
a)Projektfinanzierung
b) Sonstige zweckgebundene Zuschüsse
c) Durchlaufgelder aus Mitteln des Versöhnungsfonds *
d) Durchlaufgelder Messstipendien
wurden noch auszuzahlende Restverbindlichkeiten von
6.760 Euro ins Jahr 2013 übertragen.
Zur Weiterleitung von Messstipendien erhielt Renovabis
55.000 Euro (2011: 46.000 Euro).
Die Zinseinnahmen und sonstigen Einnahmen für den
Betrieb der Geschäftsstelle betrugen 147.000 Euro (2011:
167.000 Euro). Aufgrund der weiterhin andauernden Eurokrise konnten im Vergleich zum Vorjahr 20.000 Euro weniger Zinsen erwirtschaftet werden.
An Projektersparnissen konnte Renovabis im Jahr 2012
knapp 1,18 Millionen Euro in das Treuhandmittelaufkommen zur Neuvergabe für Projekte zurückbuchen (2011:
0,57 Millionen Euro). Diese Schwankungen sind bedingt
durch die jeweiligen politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse in unseren Projektländern, die eine Projektdurchführung sowohl unterstützen als auch belasten können.
Hierbei können Projektersparnisse entstehen, die sich aus
Teileinsparungen oder Annullierungen bei der Förderung
einzelner Projekte oder aus deren Refinanzierung durch
Dritte ergeben.
Treuhandmittelverwendung gesamt:
e)Haushaltsaufwendungen
Gesamtaufwand:
Treuhandmittelzugang fürs Folgejahr **
Gesamt:
313.576,35 €
268.213,03 €
400,00 €
9.700,00 €
54.465,00 €
45.835,00 €
26.907.813,13 €
27.914.034,33 €
5.287.766,09€
5.224.342,07 €
32.195.579,22€
33.138.376,40€
3.009.231,10 €
35.204.810,32€
950.134,59 €
34.088.510,99€
* Durchlaufende Gelder zweckgebunden für Projekte des Versöhnungsfonds, der von Renovabis treuhänderisch verwaltet wird.
** Die Aufwendungen unterschreiten das Mittelaufkommen des Jahres um 3,01 Millionen Euro. Das bedeutet, dass von den vorgetragenen
verfügbaren Treuhandmitteln aus dem Vorjahr i.H.v. 15,31 Millionen Euro und den im Laufe des Geschäftsjahres 2012 erhaltenen Treuhandmitteln i.H.v. 35,2 Millionen Euro ein Betrag von 18,33 Millionen Euro in das folgende Geschäftsjahr (2013) vorgetragen wird. Die zum Ende
des Vorjahres vorhandenen noch verfügbaren Treuhandmittel sind damit im Sinne einer zeitnahen Mittelverwendung weitestgehend ihren
Zwecken zugeführt worden („first in – first out“).
Im Einzelnen:
Im Jahr 2012 wurden 26,54 Millionen Euro bewilligt (2011:
27,60 Millionen Euro), mit denen 828 Projekte (von 1.175
bearbeiteten) gefördert werden konnten (2010: 826 Projekte
von 1.175 bearbeiteten). Diese Verringerung um 1,1 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr ist nicht unüblich, da die
Projektantragsgrößen und Projektzahlen im Langzeitvergleich immer Schwankungen aufweisen. Zudem haben wir
auch in diesem Jahr im Hinblick auf die weltweit anhaltende
Wirtschaftskrise unsere Mittel sehr vorsichtig vergeben, da
wir negative Auswirkungen auf unser Einnahmenergebnis
befürchtet hatten. An zweckgebundenen Projektmitteln
39
gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
40 Renovabis
wurden rund 314.000 Euro weitergegeben. Darüber hinaus
leitete Renovabis Versöhnungsfondsmittel in Höhe von
400 Euro und Messstipendien in Höhe von rund 55.000
Euro an verschiedene Projekte und Partner weiter.
Für den gesamten Haushalt im Jahr 2012 wurden von Renovabis 5,29 Millionen Euro aufgewandt (2011: 5,22 Millionen
Euro). Der Haushalt umfasst alle satzungsgemäßen Projektverwaltungskosten, die Kosten für Öffentlichkeits­arbeit und
Spenderbetreuung, die Kosten für die Vorbereitung und
Durchführung der Pfingstaktion, sämtliche Fund­raisingMaßnahmen sowie den laufenden Betrieb der Geschäftsstelle. Es ergibt sich folgendes Bild:
2012
2011
-2.403.497,83 €
-2.326.411,57 €
Verwaltung:
Gehälter Personalgewinnungskosten
-3.604,84€
-523,66 €
Versicherungen/Gebühren
-14.716,31 €
-13.967,03 €
Bürobedarf
-21.393,49€
-23.659,23 €
Raumkosten
-233.284,51€
-231.742,36€
-111.248,44 €
-130.588,85 €
Hilfsmittel, Fachliteratur
-10.784,84 €
-8.914,45 €
Porto
-40.685,65€
-43.922,87 €
-15.702,63 €
-14.000,62 €
-5.996,64 €
-5.912,45 €
Maschinenmiete, -wartung
Telefon/DFÜ
Gebühren für Geldverkehr
Verschiedenes
Rechts- und Beratungskosten, Beiträge
Buchführung
Fortbildung Mitarbeiter
-15.352,91 €
-12.542,22 €
Reisekosten Mitarbeiter
-44.958,98 €
-51.880,70 €
Tagungskosten, Reisekosten Gremien -1.140,50 €
-1.786,00 €
Bewirtungskosten
Abschreibung Betriebs- und Geschäftsausstattung
Gesamt:
-368,27€
-46.162,12 €
-2.852,03€
-10.589,44€
-143.990,73 €
-1.155,43 €
-44.233,08 €
-3.095,08€
-8.099,10 €
-148.748,35 €
-3.126.330,16€
-3.071.183,05€
-621.597,33€
-601.535,89€
-46.393,83 €
-54.289,90 €
Öffentlichkeitsarbeit und Spenderbetreuung:
Gehälter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Geschenke
Gesamt:
-2.147,38€
-1.821,52 €
-670.138,54€
-657.647,31 €
Aktions- und Fundraisingkosten:
Tourneen und Veranstaltungen
Anzeigenkampagnen
Aktionskosten/Porto
Reisen und Bewirtung/Aktion und Sonstiges
Druckerzeugnisse
-21.098,57 €
-32.304,59€
-9.235,52 €
-58.827,17 €
-160.758,61 €
-178.107,73 €
-9.793,25 €
-5.911,24 €
-322.041,58€
-319.921,93 €
Mailings
-945.300,79€
-923.508,12 €
Gesamt:
-1.491.297,39€
-1.495.511,71 €
-5.287.766,09€
-5.224.342,07 €
Gesamt:
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
Für satzungsgemäße Verwaltungsausgaben im Projekt- und
Bildungsbereich wurden 2012 einschließlich anteiliger Gehaltskosten 1,52 Millionen Euro ausgegeben.
Für den laufenden Betrieb der Geschäftsstelle wurden weitere 3,77 Millionen Euro ausgegeben. Darin sind die Personalkosten der Geschäftsstelle sowie Rückstellungen für Urlaube
und Altersteilzeiten zusammengefasst.
Renovabis beschäftigte im Jahr 2012 37 Vollzeitkräfte und
17 Teilzeitkräfte. Der Gehaltsrahmen von Renovabis ist an
den geltenden ABD (vgl. TVÖD/VKA) gebunden. Auch die
Vergütung der Mitglieder der Geschäftsführung erfolgt innerhalb dieses Tarifs bzw. im Fall des Haupt­geschäftsführers
über einen Ordensgestellungsvertrag. Die Gehälter der
drei Geschäftsführer (die zugleich den Vorstand des Renovabis e.V. bilden) betrugen 2012 zusammen 282.000 Euro.
Darin sind die gesetzlich festgelegten Arbeitgeberanteile
an der Sozialversicherung nicht ent­halten.
In den Verwaltungsaufwendungen sind weiterhin Personalkosten sowie Sachkosten wie Bürobedarf, Porto, Telefon,
Reisen etc. enthalten, die nach dem Schlüssel des DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen) anteilmäßig sowohl
in satzungsgemäße Projekt- sowie Bildungsaus­gaben als
auch in reine Personal- und Verwaltungsaufwendungen für
den Betrieb der Geschäftsstelle aufgeteilt werden. Der
Schlüssel hierzu wird jährlich vom DZI für Renovabis neu
festgelegt.
Darüber hinaus beinhalten die Verwaltungskosten der Geschäftsstelle auch die Miete inklusive der jährlichen Auflösung von gebuchten Mietabgrenzungen in Höhe von 105.000
Euro für das Jahr 2012 (2011: 104.000 Euro), die durch eingenommene Zinsen aus Mieteinnahmen zum Teil ausgeglichen werden konnten, durch das Saldierungsverbot jedoch
hier als Kosten ausgewiesen werden.
Beim Vergleich mit den Ausgaben des Vorjahrs sind folgende Einzelposten im allgemeinen Haushalt hervorzuheben:
▶ Höhere Gehaltskosten von 97.000 Euro, bedingt durch
tarifrechtlich vorgeschriebene Gehaltserhöhungen,
Überstundenauszahlungen und besondere Einmalzahlungen
▶ Gestiegene Personalgewinnungskosten von 3.000 Euro,
da zwei Stellen neu ausgeschrieben werden mussten
▶ Gesunkene Bürobedarfskosten von 2.300 Euro aufgrund
geringeren Bedarfs an Büroartikeln
▶ Einsparung bei den Wartungskosten von 19.300 Euro
hauptsächlich bedingt durch weniger Reparaturkosten
im EDV- bzw. Netzwerkbereich
▶ Gestiegene Portokosten um 3.200 Euro. Hier schlug sich
eine Mehrwertsteuererhöhung nieder.
▶ Gestiegene Ausgaben für Fortbildungen von 2.800 Euro,
da mehr Mitarbeiter an Fortbildungskursen teilnahmen
▶ Einsparungen von 7.000 Euro bei den Reisekosten, da besonders in diesem Bereich weiterhin auf frühest mögliche Buchungstermine und Billigangebote geachtet wird
▶Gestiegene Bewirtungskosten, die mit einem höheren
Besucheraufkommen im Jahr 2012 zusammenhängen
▶ Gesunkene Abschreibungsaufwendungen von 4.800 Euro,
da 2012 keine größeren Anschaffungen getätigt wurden
▶ Gesunkene Kosten in der Presse- und Öffentlichkeits­
arbeit von 7.900 Euro sind durch effektivere Ausschreibungen möglich geworden.
▶ Sonstige Veränderungen in den restlichen Verwaltungsbereichen gleichen sich weitgehend gegenseitig aus.
Für die Spendenwerbung, die Gewinnung, Bindung und
Betreuung von Spendern und Stiftern sowie für die Vorbereitung und Durchführung der Pfingstaktion wurden 1,49
Millionen Euro aufgewandt (2011: 1,50 Millionen Euro). In
diesen Kosten enthalten sind auch die Herstellung und der
Vertrieb der Aktionsmaterialien, alle sonstigen Vorbereitungen für die Pfingstaktion, Reisen zu den verschiedenen
Aktionsorten sowie Mailings, Spendertreffen etc.
Durch effektive Planung und Ausschreibungen sowie Ausnutzung von Angeboten im Werbungsbereich konnten die
angepeilten Ausgaben des Jahres gegenüber dem letzten
Jahr gehalten werden, ja sie sanken sogar im Gesamtvergleich um 4.000 Euro. Der für das Jahr 2012 geplante Haushaltsmittelansatz von 5,55 Millionen Euro wurde trotz In­
flationsausgleich und trotz nicht eingeplanter globaler
Wirtschafts- und Finanzschwankungen sowie großer Kostensteigerungen bei den Gehältern, aufgrund von effizienteren organisatorischen Maßnahmen um rund 256.000 Euro
unterschritten. Dadurch konnten zusammen mit zusätzlich
erwirtschafteten und nicht verbrauchten Zinsen 403.000
Euro in die noch frei zu vergebenden Treuhandmittel zurückgebucht werden.
Unter Berücksichtigung der weiterhin schwierigen Umstände auf dem Spendenmarkt und Abschreibungen im EDVund Bürobereich sind Verwaltungs- und Personalkosten von
5,21 Prozent sowie Kosten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Werbung, Mailings und die Pfingstaktion von 6,48 Prozent bezogen auf die Gesamtaufwendungen der Geschäftsstelle auch nach den neuen Kriterien des DZI-Spendensiegels,
welches Renovabis für 2012-2013 wieder problemlos zuerkannt wurde, als angemessen zu bewerten. Hierbei ist zu
beachten, dass – nach den Vorgaben des DZI – satzungsmäßige Personalkosten von rund 1,1 Millionen Euro und
451.000 Euro Kosten für Sachmittel, welche die in der Satzung vorgegebene Projekt- und Bildungsarbeit betreffen,
von den Gesamtaufwendungen abzuziehen sind, um den
prozentualen Verwaltungsaufwandsansatz nach dem DZI,
d.h. reine Verwaltungskosten geteilt durch die Gesamtkosten, zu errechnen.
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42
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
III. Vermögenslage
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2012 betrug 37,09
Millionen Euro (2011: 36,18 Millionen Euro).
Die Aktivseite der Bilanz ist gekennzeichnet durch hohe
zweckgebundene Mittelbestände, größtenteils vorgesehen
zur Finanzierung bereits bewilligter Projekte, die unter anderem wegen der Währungsschwankungen und politischen Unsicherheiten in den Projektländern im Rahmen
der Vergaberichtlinien nur ratenweise abfließen können.
Bei Bankanlagen von freien Mitteln und noch nicht abgerufenen Mittelzusagen durch die Partner wird darauf Wert
gelegt, dass diese Finanzmittel kurzfristig für die Förderung von Projekten eingesetzt werden können. Um bis zu
einer tatsächlichen Mittelverwendung die vorhandenen,
treuhänderisch verwalteten Mittel ungeschmälert zu erhalten, dürfen diese nur für Anlageformen mit geringen inhärenten Risiken eingesetzt werden. In Frage kommen daher
grundsätzlich nur kurz- bis mittelfristige Finanzanlagen,
die konservativ und hoch abgesichert sind. Die notwendige
Liquidität war immer vorhanden, die Mittel wurden konservativ auf Tages- und Festgeldkonten angelegt und waren
jederzeit abrufbar.
In der Diözese
Liepaja in Lettland
unterstützt Renovabis integrative
Ferienlager für
Kinder mit und
ohne Behinderungen. Foto: Markus
Nowak
Die wesentlichen Unterschiede zum Vorjahr ergaben sich
wie folgt:
▶ Verringerung der Sachanlagen um 20.600 Euro bedingt
durch Abschreibungen.
▶ Verringerung bei Wertpapieren um ca. 77.000 Euro bedingt durch Auflösung von Depotwerten.
▶ Der Zuwachs aller Forderungen um 90.000 Euro lag im
normalen Schwankungsbereich der Forderungen, die
wir gegenüber den einzelnen Institutionen haben.
▶ Erhöhte Mittel im Bankbereich um 0,98 Millionen Euro
zeigen nur die normale Schwankungsbreite am Jahresabschlusstag.
▶ Die Verringerung des Abgrenzungspostens um 57.000
Euro ist der vereinbarten jährlichen Mietverrechnung
für eines unserer beiden Gebäude geschuldet.
Die passivseite der Bilanz zeigt die Zweckbindung der Mittelbestände (Projektförderung etc.).
Aus denselben Gründen, die auf der Aktivseite zu hohen
zweckgebundenen Geldbeträgen führen, weist die Passivseite der Bilanz 16,25 Millionen Euro als Verbindlichkeiten
gegenüber Projektpartnern von Renovabis (2011: 18,40
Millionen Euro) und ca. 6.760 Euro gegenüber dem Versöhnungsfonds (2011: 7.160 Euro), die 2012 noch nicht abgerufen wurden, aus.
Alle Projektbewilligungen, auch die, welche mehrere Jahre
einschließen, werden bei Renovabis sofort mit ihrer gesamten Bewilligungssumme als Projektverbindlichkeit des laufenden Jahres gebucht, um eine klare Trennung zu noch
nicht bewilligten freien Treuhandmitteln des laufenden
Jahres bilanziell darstellen zu können. Daher wurden 18,33
Millionen Euro an noch frei verfügbaren Treuhandmitteln
für die Vergabe als Projekt­mittel ins Jahr 2013 übertragen.
Diesen Mitteln standen zum Bilanzstichtag 418 unbearbeitete Projekte mit einem Antragsvolumen von rund 35,8
Millionen Euro gegenüber (Vorjahr: Treuhandmittelübertrag 15,31 Millionen Euro, 400 unbearbeitete Projekte, Antragsvolumen von rund 34,3 Millionen Euro).
Zu den Unterschieden zum Vorjahr ist Folgendes zu be­merken:
▶ Die Veränderungen im Bereich der noch zu vergebenden
Treuhandmittel und der vorgeschriebenen Rücklagen
liegen alle im vorgesehenen Rahmen und sind als normal zu bewerten.
▶ Die Verringerung der Verbindlichkeiten gegenüber den
Projektpartnern um 2,16 Millionen Euro ist ein normaler Vorgang und durch verschiedene Abrufparameter
unserer Projektverträge bedingt, die im üblichen Rahmen liegen.
▶ Die Erhöhung der Rückstellungen um 42.000 Euro war
bedingt durch steigende Urlaubs- und Überstundenguthaben, die ins Jahr 2013 übertragen werden mussten.
▶ Die Erhöhung der Spenderdarlehen erfolgte aufgrund
weiterer Darlehensgebungen von 30.500 Euro.
▶ Die restlichen Änderungen im Bereich der übrigen Verbindlichkeiten sind gewollt und liegen ebenfalls im normalen Schwankungsrahmen, der in diesem Bereich immer um plus/minus 100.000 Euro jährlich liegen kann.
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
IV. Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten wären, ergaben sich nicht.
V. Risikobericht und Prognose
Einnahmenplanung 2013
2013
Kollekten
5.500.000,00€
Spenden
5.300.000,00€
Nachlässe und Erbschaften
250.000,00 €
Kirchliche Haushaltsmittel (VDD)
14.832.640,00 €
Öffentliche Mittel (BMZ/KZE)
6.000.000,00 €
Mittel des Diaspora-Kommissariats
550.000,00 €
Mittel einzelner deutscher Diözesen
750.000,00 €
Mittel der Renovabis-Stiftung
Durchlaufgelder aus Mitteln des Versöhnungsfonds
Durchlaufgelder Messstipendien
Projektersparnisse
Sonstige Einnahmen
Zinsen
Summe
Erläuterung der Einnahmenplanung
Mittel aus Kollekten und Spenden
Im Bereich der Einnahmen durch Kollekten und Spenden
sind Aussagen über zukünftige Entwicklungen mit einem gewissen Unsicherheitsfaktor verbunden. Mögliche Entwicklungen können nur geschätzt werden. Größere Ausfälle in
diesen Bereichen, z. B. durch sinkende Kollektenergebnisse
oder durch das Spendenpotential auf sich ziehende humanitäre Katastrophen in Ländern, für die Renovabis keinen Auftrag hat, sind in der Regel nicht vorhersehbar und nur schwer
auszugleichen. Insgesamt ist die Lage auf dem Spendenmarkt
wegen der deutlich gestiegenen Zahl der Wettbewerber und
der allgemeinen wirtschaftlichen Lage angespannt. Es bestehen aber für Renovabis – im Bereich der Spendenwerbung
durch Mailings wie auch im Großspendersegment – durchaus
noch Steigerungsmöglichkeiten beim Spendenpotential.
Öffentliche und kirchliche Mittel
Für 2013 hat der Verband der Diözesen Deutschlands (VDD)
Renovabis die Zusage für Mittel in Höhe von 14,83 Millionen
25.000,00 €
6.700,00 €
50.000,00 €
700.000,00€
1.000,00 €
160.000,00€
34.125.340,00€
Euro erteilt (2012: 15,15 Millionen Euro), dies bedeutet im
Vergleich zum Vorjahr eine Verringerung der Mittelzusagen
um 316.000 Euro oder -2 %. Aus dem Kirchentitel des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (BMZ) wurden Renovabis durch die Katholische Zentralstelle für Entwicklungshilfe (KZE) für 2013 rund
6,0 Millionen Euro zuerkannt (2012: 6,0 Millionen Euro).
Auch hat das Diaspora-Kommissariat der deutschen Bischöfe für das Jahr 2013 wieder zweckgebundene Existenzhilfen
für bedürftige Priester und Ständige Diakone in Höhe von 15
Prozent seiner Vergabemittel des Jahres 2013 zugesagt (2012:
610.000 Euro). Darüber hinaus kann Renovabis aus Mitteln
einiger deutscher Diözesen etwa 750.000 Euro einplanen.
Wie weit sich durch die weiterhin sinkende Zahl der Katholiken und dadurch sowie durch künftige wirtschaftliche
Schwankungen bedingte Mindereinnahmen aus der Kirchensteuer der Beitrag des Verbands der Diözesen Deutschlands (VDD) in Zukunft verändern bzw. verringern wird, ist
zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur schwer vorherzusagen,
obwohl momentan eine leichte Entspannung bei den Kirchensteuereinnahmen zu verzeichnen ist. Es liegen uns jedoch Aussagen des VDD vor, die eine Verringerung der
Gesamthaushaltsmittel des Verbandes vom Jahr 2010 bis
43
gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
44 Renovabis
zum Jahr 2020 um 20 Prozent vorsehen, auf die wir uns einzustellen haben. Dies berücksichtigen wir bereits durch
eine jährliche Reduktion bei der Einnahmenplanung der
VDD-Mittel um 2 Prozent (316.000 Euro) und eine vorsichtigere Mittelvergabe. Ebenso ist der Beitrag des Bundes,
also die über BMZ/KZE zur Verfügung gestellten Mittel,
stark abhängig von der politischen und wirtschaftlichen
Gesamtlage, welche die Gesamtsteuereinnahmen beeinflusst. Vorhersagen sind hier also nur bedingt möglich und
lassen keine seriöse Risikoeinschätzung zu. Unter den gegebenen politischen Bedingungen jedoch wird der Kirchen­
titel von uns mittelfristig als vergleichsweise sicher einge­
stuft. Die kirchliche Entwicklungsarbeit genießt beim Bund
eine hohe Reputation.
Alle sonstigen Ansätze wie Zinseinnahmen, Erbschaften,
Projektersparnisse etc. sind konservativ vorsichtig geschätzt
oder durch feste Zusagen und/oder langfristige Kenntnisse
als sicher zu betrachten.
Ausgabenplanung 2013
Die Planung für den Gesamthaushalt 2013, die von den Gremien von Renovabis verabschiedet wurde, sieht (ohne Aufschlüsselung nach DZI) wie folgt aus:
2013
2012
2.570.000,00 €
2.500.000,00 €
Verwaltung:
Gehälter Personalgewinnungskosten
Versicherungen/Gebühren
5.000,00€
15.000,00 €
5.000,00 €
17.000,00 €
Bürobedarf
25.000,00€
20.000,00 €
Raumkosten
235.000,00€
230.000,00 €
Maschinenmiete, -wartung
140.000,00 €
150.000,00 €
Hilfsmittel, Fachliteratur
10.000,00 €
15.000,00 €
Porto
48.000,00€
50.000,00 €
18.000,00 €
20.000,00 €
Telefon/DFÜ
Gebühren für Geldverkehr
7.000,00 €
7.000,00 €
Verschiedenes
2.000,00€
2.000,00 €
Rechts- und Beratungskosten, Beiträge
Buchführung
Fortbildung Mitarbeiter
45.000,00 €
5.000,00€
20.000,00 €
40.000,00 €
5.000,00 €
20.000,00 €
Tagungskosten, Reisekosten Gremien
5.000,00 €
5.000,00 €
Reisekosten Mitarbeiter
60.000,00 €
65.000,00 €
Bewirtungskosten
10.000,00€
12.000,00 €
Abschreibung Betriebs- und Geschäftsausstattung
Gesamt:
150.000,00 €
155.000,00 €
3.370.000,00€
3.318.000,00 €
640.000,00€
629.000,00 €
55.000,00 €
55.000,00 €
Öffentlichkeitsarbeit:
Gehälter
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Druckerzeugnisse
1.000,00€
1.000,00 €
Geschenke
2.000,00€
2.000,00 €
698.000,00€
687.000,00 €
Gesamt:
Aktions- und Fundraisingkosten:
Tourneen und Veranstaltungen
Anzeigenkampagnen
Aktionskosten/Porto
Reisen und Bewirtung/Aktion und Sonstiges
30.000,00 €
30.000,00 €
60.000,00€
60.000,00 €
180.000,00 €
170.000,00 €
10.000,00 €
10.000,00 €
Druckerzeugnisse
350.000,00€
350.000,00 €
Mailings
960.000,00€
920.000,00 €
Gesamt:
1.590.000,00€
1.540.000,00 €
Gesamt:
5.658.000,00€
5.545.000,00 €
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
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Erläuterung der Ausgabenplanung
Die große Abweichung zum Vorjahr bei den gesamten Personalkosten von 81.000 Euro ist bedingt durch zu erwartende Gehaltserhöhungen des Tarifvertrags von 2-3 Prozent,
zusätzliche Ausschüttungen im Leistungsbereich sowie die
geplante Einstellung von saisonalen Hilfskräften für Sekretariats- und Digitalisierungstätigkeiten. Im Personalgewinnungs- und Versicherungsbereich waren durch Umschichtungen Einsparungen möglich. Die Raumkosten sind
hingegen gestiegen, was eine Anpassung um 5.000 Euro
nach oben nötig machte. Maschinenmiete und -wartung
konnten um 10.000 Euro nach unten gesetzt werden, da im
EDV-Bereich weniger Kosten im Jahr 2013 erwartet werden. Im Reisebereich zeigten Ausnutzung von Frühbuchungen und effektive Planung einen guten Einsparungseffekt,
der durch eine Anpassung des Budgets um 5.000 Euro nach
unten berücksichtigt wurde. Um 5.000 Euro konnten auch
die Abschreibungen verringert werden, da voraussichtlich
keine größeren neuen Ersatzanschaffungen getätigt werden
müssen und Teile der alten Anschaffungen wie Einbauten
und EDV voll abgeschrieben sind, so dass sie diesen Budgetanteil nicht mehr belasten. Alle sonstigen Erhöhungen
oder Verringerungen sind Anpassungen an die laufenden
Marktpreise und Kosten. Die geplante Erhöhung bei den
Aktions- und Fundraisingkosten von insgesamt 50.000
Euro erklärt sich durch zusätzliche Maßnahmen im Bereich
der Mailings, sowie durch erhöhte Sach- und insbesondere
Portokosten.
Renovabis wird alle Anstrengungen unternehmen, um die
durch den deutschlandweiten Rückgang des Gottesdienstbesuchs weiter zu erwartende Verringerung der Kollekteneinnahmen durch verstärkte Spendergewinnung aufzufangen. Zum Erreichen dieses Ziels wird Renovabis sein
Spendenmarketing weiter verstärken sowie zusätzliches
Fachwissen einsetzen, um seine Anliegen gegenüber Spendern angemessen darstellen zu können. Besondere Herausforderungen liegen auch darin, die Gewinnung von Neuund Großspendern zu intensivieren, was durch gezielte
Fundraising-Maßnahmen, Initiativen im Erbschaftssektor
sowie mit der Renovabis-Stiftung realisiert wird.
Die angesprochenen Maßnahmen sowie alle anderen satzungsgemäßen Aufgaben bringen entsprechende Verwaltungskosten für Personal, EDV-Weiterentwicklung, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising etc. mit sich.
Gleiches gilt für die Sicherung der Qualitätsstandards in der
Projektarbeit, die für einen verantwortungsvollen Umgang
mit den Renovabis anvertrauten Mitteln unerlässlich ist. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf Revision, Innenrevision und Evaluation von laufenden und abgeschlossenen
Projekten gelegt, die die Sicherheit der Mittelverwendung
gewährleisten und die Effektivität der eingesetzten Mittel
steigern sollen.
Einsatz der Fördermittel und
künftige Schwerpunkte
Im Geschäftsbereich Projektarbeit, in dem für das Jahr 2013
ein zu bewilligendes Volumen von ca. 30 Millionen Euro
vorgesehen ist, werden die Bemühungen um Effizienz der
Projektgestaltung und Zusammenarbeit mit den Partnern
z.B. durch Weiterführung von Programmfinanzierungen
fortgesetzt. Um den gestiegenen Anforderungen an die Wirkungserfassung der gewährten Hilfe gerecht zu werden, ist
ein eigenes Evaluierungskonzept für Renovabis in Vorbereitung und wird voraussichtlich im Herbst 2013 verabschiedet. Dem Mittelvolumen stehen ca. 418 noch nicht bearbeitete Projektanträge aus dem Jahr 2012 gegenüber, die ins
Jahr 2013 übertragen wurden, sowie weitere rund 1.200 Anträge, die erwartungsgemäß im Laufe des Jahres 2013 bei
Renovabis eingehen werden. Dieser Antragsüberhang wird
auch im Jahr 2013 nicht vollständig abgebaut werden können, obwohl erfahrungsgemäß ca. 30-35 Prozent der Projektanträge aus verschiedenen Gründen abgelehnt werden
müssen.
Regionale Schwerpunkte der Projektförderung werden
auch im Jahr 2013 unter anderem Osteuropa (Ukraine,
Russland, Weißrussland) und Südosteuropa (Balkanländer
einschließlich Rumänien und Bulgarien) sein. Der Kaukasusregion wird weiterhin besondere Aufmerksamkeit
gelten. Renovabis wird auch künftig im Rahmen seiner
Möglichkeiten Projekte in den neuen Mitgliedsländern der
EU fördern, die der Erneuerung des kirchlichen Lebens und
der Verbesserung der Situation benachteiligter Gruppen
und Regionen dienen. Dies gilt vor allem für die Roma und
ihnen verwandte Gruppen; die Verbesserung ihrer Aussichten, innerhalb der Gesellschaft einen anerkannten Platz zu
finden, war schon seit jeher das Ziel vieler Projekte der
Besuchten das im
September 2012
eröffnete Tageszentrum für
Menschen mit
Behinderung in
Shenkoll, Albanien: Hauptgeschäftsführer P.
Stefan Dartmann
und Länderreferentin Dr. Monika
Kleck. Foto: Rolf
Bauerdick
gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
46 Renovabis
Im vergangenen
Jahr pilgerte Pater
Konrad Potyka
SVD mit zahlreichen Familien
nach Budslav in
Weißrussland. Die
Pilgerfahrten sind
bei den Kindern
und Jugendlichen
sehr beliebt. Foto:
Br. Korneliusz
Konsek SVD
Partner von Renovabis. Diese Bemühungen sollen stärker
als zuvor in länderübergreifenden Ansätzen weiterverfolgt
werden. Infolge der wirtschaftlichen Ungleichgewichte in
Europa und der dadurch gesteigerten Instabilität der Gesellschaften vieler mittel- und osteuropäischer Länder inner- und außerhalb der EU haben sich die prekären Existenzbedingungen zahlreicher weiterer Menschen verschärft.
Dazu treten in jüngster Zeit die Probleme von Arbeitsmigranten, die aus den von der Wirtschaftskrise erfassten Ländern Südeuropas zurückkehren. Zahlreiche Projekte für
Migrationswaisen, für vereinsamte alte Menschen, für Drogenabhängige, aber auch in der Familien- und Lebensberatung, die Partner von Renovabis betreiben, erweisen sich
als notwendiger denn je. Die schweren Rückschläge durch
die globale Finanz- und Wirtschaftskrise in den letzten Jahren, die die erhoffte Übernahme der Projektfinanzierung
durch den Staat oder andere inländische Partner verhindert, veranlassen Renovabis in einigen Fällen zur Fortsetzung der Unterstützung von Projekten, aus denen man sich
sonst bereits zurückgezogen hätte.
Renovabis wird den eingeschlagenen Weg fortsetzen, durch
Beratung und Förderung der Partner umweltschonende
Techniken und Energieeffizienz beim Bau und Betrieb von
Einrichtungen zu fördern.
Renovabis folgt grundsätzlich dem Antragsprinzip. Deshalb
werden zwar interne Budgetierungen der Mittel nach Ländern und Regionen vorgenommen. Diese müssen aber wegen der notwendigen Anpassungen der geplanten Ausgaben
an die Antragslage und die allgemeinen momentanen Gegebenheiten provisorisch bleiben und werden deshalb nicht
veröffentlicht. Eine gewisse Orientierung liefern die Bewilligungszahlen des Vorjahrs, die jedoch immer im Laufe des
Jahres an die echten Notwendigkeiten im Rahmen des Gesamtbudgets angepasst werden.
Die bei Renovabis über Jahre hinweg erworbenen fundierten Kenntnisse der inneren Situation der Länder, der dortigen kirchlichen und gesellschaftlichen Lage sowie der einzelnen Projektpartner und ihrer Organisationen lassen das
Risiko eines Fehleinsatzes von Mitteln relativ gering erscheinen. Die Kompetenz der Geschäftsstelle wird in dieser
­Hinsicht durch den Einsatz eines Projektberaters (in Zu­
sammenarbeit mit der AGEH in Köln) und durch die anlassbezogene Beauftragung weiterer Fachleute (Bau, Organisationsaufbau u.a.) verstärkt. Weiterhin wurden und werden
das interne Controlling und die Innenrevision fortlaufend
angepasst und ausgebaut. Die während der letzten Jahre,
nicht zuletzt im Zuge der Übernahme der innerhalb der EU
gültigen Normen, in den meisten Ländern der Region
­weithin rezipierten internationalen Standards von Buch­
führung, Dokumentation, Transparenz und Auditing re­
duzieren das genannte Risiko ihrerseits. Hinweisen der
­Wirtschaftsprüfer und der Innenrevision auf mögliche Fehl­
entwicklungen wurde jeweils rechtzeitig nachgegangen. Die
verpflichtenden Standards für die seit jeher verfolgten
Bemühungen um Bekämpfung der Korruption wurden im
Jahr 2012 für die Geschäftsstelle in zwei Regelwerken verbindlich zusammengefasst: 1. „Grundsätze zur Bekämpfung
von Korruption“ sowie 2. „Verfahren zur Sicherstellung ordnungsgemäßer Mittelverwendung in Projekten, die durch
den Renovabis e.V. unterstützt werden“.
Renovabis gibt Rechenschaft
Lage- und Finanzbericht
Ausblick auf mögliche Entwicklungen
in den Partnerländern
Zusammenfassende Finanzprognose
für das Jahr 2013
Einige der neuen EU-Mitgliedsländer und der sonstige
Transformationsländer sind teilweise durch die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftskrise und jetzt vor allem indirekt durch die Schuldenkrise im Euro-Raum beträchtlich
getroffen. Das Ausmaß stellt sich in den einzelnen Ländern
unterschiedlich dar, zeigte sich aber in den letzten Jahren in
einem Anstieg der Arbeitslosigkeit, in steigenden Lebenshaltungskosten und faktischer Reduzierung sozialer Leistungen, was zu verstärkten sozialen Belastungen insbesondere der einkommensschwachen Schichten führt. Dem
stehen wirtschaftliche Konsolidierung und Wachstum in
anderen Ländern (z.B. Polen, Estland) entgegen.
Vor diesem Hintergrund ist eine Analyse der politischen
und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für die Arbeit
und den Bestand der geförderten Projekte nur hinsichtlich
des jeweils einzelnen Landes möglich. Sorgfältige Begleitung des Projektverlaufs bei bereits bewilligten Projekten
und vorsichtige Einschätzung von Eigenleistungen sowie zu
erwartenden laufenden Kosten bei Neuentscheidungen haben vor diesem Hintergrund überall verstärkte Bedeutung
gewonnen. Renovabis unternimmt fortlaufende Bemühungen, die Partner beim Einwerben von Fördermitteln der EU
zu unterstützen.
Verstärkt durch die wirtschaftlichen Schwierigkeiten bleiben namentlich im Balkanraum gewisse politische und gesellschaftliche Risikofaktoren bestehen. Ähnliches gilt für
die Lage in der gesamten Kaukasusregion, die weiter aufmerksam verfolgt wird. Gleiches gilt für die Tendenzen der
inneren Entwicklung der Ukraine unter den jetzigen Machtverhältnissen. In Weißrussland bleiben Grundfreiheiten bedroht. Sorge bereiten neuerdings innere Spannungen auch
in einzelnen EU-Mitgliedsländern (Ungarn, Rumänien).
Eine unmittelbare Gefährdung von Projekten, die von Renovabis gefördert werden, wird gleichwohl nach derzeitigem
Kenntnisstand nicht gesehen.
Bisher ist es Renovabis immer wieder gelungen, Projektmehrausgaben, Mittelkürzungen und Mehrkosten im Gesamthaushalt durch Maßnahmen im Spendenbereich, zusätzliche Zinseinnahmen, durch die Erschließung anderer
Geldquellen sowie durch Sparmaßnahmen weitgehend aufzufangen und dadurch wesentliche Kürzungsmaßnahmen
im Projektbereich zu vermeiden. Dies muss freilich noch
mehr als bisher durch kontinuierliche kritische Überprüfung des Engagements in den einzelnen Ländern und Sektoren ergänzt werden. Wir erwarten, dass uns dies auch im
Jahr 2013 möglich sein wird.
Insgesamt sind die Vermögenslage und die finanzielle Position von Renovabis im Geschäftsjahr 2012 sowie im Jahr
2013 weiterhin als positiv zu beurteilen.
Eine Aussage zum Geschäftsjahr 2013 kann naturgemäß nur
mit größeren Unwägbarkeiten gemacht werden, da hier
auch von denselben Risiken auszugehen ist, die schon eine
Aussage für das Jahr 2012 sehr schwierig machten. Zusätzlich ist die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland, in
Europa und der Welt unter den Bedingungen der noch nicht
bewältigten Auswirkungen der weltweiten Krise, der immer
größer werdenden Unsicherheiten in der Euro-Zone und
neuer Probleme wie Inflationsgefahr und Krise in der benachbarten Nahostregion zu berücksichtigen, die natürlich
auch Auswirkungen auf das Spenderverhalten haben könnten. Zum jetzigen Zeitpunkt ist von niemandem ein Ende
aller dieser Ungewissheiten vorhersagbar, obwohl wir hoffen, dass sich im Jahre 2013 die Situation auf den internationalen Wirtschafts- und Finanzmärkten langsam stabilisiert.
Bei Unterstellung eines normalen Geschäftsverlaufs geht die
Geschäftsführung jedoch davon aus, dass die Hilfstätigkeit
in etwa im Umfang des Geschäftsjahres 2012 wird erfolgen
können.
P. Stefan Dartmann SJ
Vorsitzender des Vorstands
Dr. Gerhard Albert
Vorstand
Freising, den 27. Februar 2013
47
gibt Rechenschaft
Finanzbericht Renovabis-Stiftung
48 Renovabis
Renovabis-Stiftung 2012
Die Renovabis-Stiftung wurde Ende 2003 gegründet. Sie
dient gemeinnützigen, mildtätigen und kirchlichen
Zwecken. Aufgabe der Stiftung ist es, die Arbeit von Renovabis als Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit
den Menschen in Mittel- und Osteuropa dauerhaft und
nachhaltig zu fördern. Diesen Zweck verfolgt die Stiftung
durch Übertragung der Mittel an die Aktion Renovabis,
deren Rechts- und Vermögensträger der Renovabis e.V.
ist (zu den Stiftungsorganen s. S. 51). Stifterin und Stifter
kann jeder werden, dem die Anliegen der Solidaritätsaktion am Herzen liegen: Privatpersonen, Personengruppen, juristische Personen oder auch Unternehmen. Zuwendungen an die Renovabis-Stiftung sind grundsätzlich
als Zustiftung (zum dauernden Verbleib in der Stiftung)
oder als Spende (zur Weiterleitung an den Renovabis e.V.)
möglich.
Die Bilanz
31. 12. 2012
31. 12. 2011
Aktiva
Stiftung
A.Anlagevermögen
I. Wertpapiere
I. Bankguthaben
Stifterdarlehen
442.868,72 €
442.914,49€
1.112.811,99 €
921.453,51€
251.071,18 €
250.000,00€
247.044,54 €
246.657,37€
8.348,35 €
5.892,60€
B.Umlaufvermögen
A.Umlaufvermögen
I. Bankguthaben
Treuhandstiftungen A.Umlaufvermögen
I. Wertpapiere
B.Umlagevermögen
I. Bankguthaben
II. Sonstige Vermögensgegenstände
Gesamtsumme
7,83 €
2.062.152,61 €
322,02 €
1.867.239,99€
Passiva
Stiftung
A.Eigenkapital
I. Stiftungsgrundkapital
100.000,00 €
100.000,00€
II. Zustiftungen alt
1.191.783,00 €
1.106.533,00 €
III. Zustiftungen neu
152.564,00 €
85.250,00 €
35.396,86 €
B.Rücklagen
I. Rücklage gem. §58 Nr. 7a AO
47.792,91 €
II. Zuführung Rücklage gem. §58 Nr. 7a AO
9.870,66 €
12.396,05 €
III. Zweckgebundene Rücklage
19.741,32 €
24.792,09 €
Gesamtsumme
Stifterdarlehen
1.556.751,89 €
1.364.368,00€
A. Sonstige Verbindlichkeiten
I. Stifter
250.000,00 €
250.000,00€
45.000,00 €
45.000,00 €
200.000,00 €
160.000,00 €
0,00 €
40.000,00 €
2.424,42 €
Treuhandstiftungen A.Kapital
I. Grundstockvermögen alt
II. Zustiftungen alt
III. Zustiftungen neu
B.Rücklagen
I. Rücklage gem. § 58 Nr. 12 AO
2.424,42 €
II. Zweckgebundene Rücklagen aus Vorjahr
1.333,08 €
494,11 €
III. Zweckgebundene Rücklagen
6.401,74 €
4.770,66 €
C. Rückstellungen Service / Nebenkosten
Gesamt Treuhandstiftungen
Gesamtsumme
241,48 €
182,80 €
255.400,72 €
252.871,99 €
2.062.152,61 €
1.867.239,99€
Renovabis gibt Rechenschaft
Finanzbericht Renovabis-Stiftung
Der Zufluss von Mitteln an die Renovabis-Stiftung, der sich
aus Zustiftungen, Spenden und Zinseinnahmen zusammensetzt, betrug im Jahr 2012 insgesamt 183.000 Euro. Darin enthalten sind Zustiftungen zum Stiftungskapital von 153.000
Euro, und 30.000 Euro an Zinsen. Des Weiteren sind 6.400
Euro an Zinsen und Finanzerträgen aus dem Treuhandstiftungskapital erwirtschaftet worden. Die Gewinn- und Verlustrechnung für das Jahr 2012 gliedert sich wie folgt:
I. Gewinn- und Verlustrechnung
2012
1.Erträge aus Vermögensverwaltung
2.Aufwendungen aus Vermögensverwaltung
3.Ordentliches Ergebnis aus der Vermögensverwaltung
4. Spenden
30.301,63 €
2011
38.510,74 €
689,65 €
-1.322,60 €
29.611,98 €
37.188,14 €
1.000,00 €
6.000,00€
5. Für den Stiftungszweck verwendbares Ergebnis
30.611,98 €
43.188,14 €
6.Aufwendungen für den Stiftungszweck
-1.000,00 €
-6.000,00 €
7. Stiftungsergebnis
29.611,98 €
37.188,14 €
8. Zuführung zur Rücklage gem. § 58 Nr. 7a AO
9.870,66 €
-12.396,05 €
9. Zuführung zur zweckgebundenen Rücklage
19.741,32 €
-24.792,09 €
10. Bilanzgewinn
Im Einzelnen:
Aus der Vermögensertragsverwaltung ergab sich abzüglich
aller Aufwendungen ein Ergebnis von 29.600 Euro.
Im Berichtsjahr wurden die zweckgebundene Rücklage aus
2011 von 24.000 Euro und eine Spende von 1.000 Euro an
den Renovabis e.V. überwiesen.
Des Weiteren wurden am Jahresende auf ausdrückliche
Empfehlung der zuständigen Stiftungsaufsicht 9.900 Euro
der Rücklage gem. § 58 Nr. 7a AO (Kapitalerhaltungsrücklage) und 19.800 Euro der zweckgebundenen Rücklage zugeführt. Die zweckgebundene Rücklage wird im Jahr 2013 an
den Renovabis e.V. weitergeleitet.
Aus dem Treuhandstiftungskapital konnten im Jahr 2012
6.400 Euro an Zinsen und Finanzerträgen erwirtschaftet
werden. Diese zweckgebundenen Rücklagen werden zusammen mit noch nicht weitergeleiteten zweckgebundenen
Rücklagen von 1.300 Euro aus dem Vorjahr im Jahr 2013 an
den Renovabis e.V. zur Verwendung für dem jeweiligen Stiftungszweck entsprechende Projekte weitergeleitet.
II. Bilanzübersicht
Die Bilanzsumme zum 31. Dezember 2012 betrug 2.062.000
Euro.
0,00 €
Die Aktivseite der Bilanz ist gekennzeichnet durch Anlagen
des Stiftungsvermögens im mittel- und langfristigen Wertpapierbereich, wobei hoher Wert auf eine konservative,
hoch abgesicherte Anlagepolitik gelegt wird.
Die Liquidität der Stiftung war immer gegeben.
III. Prognose für 2013
Die Renovabis-Stiftung wird weiterhin alle Anstrengungen
unternehmen, den positiven Trend aus den Vorjahren durch
verstärkte Werbungs- und Fundraising-Aktivitäten fortzusetzen. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Gewinnung weiterer Neu- und Großstifter, was durch gezielte
Maßnahmen im Erbschaftsbereich wie auch durch das Angebot zur Errichtung von Treuhandstiftungen unter dem
Dach der Renovabis-Stiftung realisiert wird. Dieses Konzept
dient der Stärkung der Stiftung, damit sie ein verlässlicher
Partner für die langfristige Arbeit des Renovabis e.V. sein
kann.
Insgesamt sind die Vermögenslage und die finanzielle Situation der Stiftung nach gut acht Jahren des Bestehens im Geschäftsjahr 2013 als positiv zu beurteilen. Das Kapitalerhaltungsgebot konnte seit Gründung der Stiftung stets erfüllt
werden.
Freising, den 27. Februar 2013
P. Stefan Dartmann SJ
Vorsitzender des Vorstands 0,00€
Dr. Gerhard Albert
Vorstand
Stellvertretender Vorsitzender
49
50
Organisation
Entscheidungs- und Kontrollorgane
Organisation
Entscheidungs- und Kontrollorgane
Trägerkreis der Aktion Renovabis
Der Trägerkreis ist verantwortlich für die Leitung der Ak­tion
Renovabis und für die Vergabe finanzieller Mittel. Er setzt
sich zusammen aus der Bischöflichen Unterkommission
Renovabis und dem Aktionsausschuss von Renovabis.
Bischöfliche Unterkommission Renovabis
▶Erzbischof Joachim Kardinal Meisner (Vorsitzender)
▶Bischof Dr. Gerhard Feige
▶Apostolischer Exarch Bischof Petro Kryk
▶Bischof Wolfgang Ipolt
▶Weihbischof Norbert Werbs
▶Weihbischof Dr. Bernhard Haßlberger
Stand April 2013
▶Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats
der deutschen Bischöfe
▶ Ulrich Pöner, Leiter des Bereichs Weltkirche und
Migration im Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz
▶Hubert Tintelott, Generalsekretär des Internationalen
Kolpingwerks (bis August 2012)
▶Helmut Wiesmann, Bereich Weltkirche und Migration
im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
▶Dr. Michael Jansen, Vorsitzender des Kuratoriums
der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (Gast)
Renovabis e.V.
Vorstand / Geschäftsführung
Aktionsausschuss der Aktion Renovabis
▶Bischof Dr. Gerhard Feige (Vorsitzender)
▶Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken (Stellv. Vorsitzender)
▶P. Stefan Dartmann SJ, Hauptgeschäftsführer
von Renovabis
Der Aktionsausschuss erarbeitet Konzepte, Richtlinien und
Leitgedanken der Aktion. Der Vorstand des Aktionsausschusses wird gebildet aus dem Vorsitzenden, dem Stell­
vertretenden Vorsitzenden sowie dem Hauptgeschäftsführer
der Aktion.
Weitere Mitglieder
▶Magdalena Bogner, Ehemalige Bundesvorsitzende der
Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands
▶Prof. Dr. Andrea Gawrich, Institut für Politikwissenschaft
der Justus-Liebig-Universität Gießen
▶P. Stefan Dartmann SJ , Hauptgeschäftsführer von
­Renovabis (Vorsitzender)
▶Dr. Gerhard Albert, Geschäftsführer von Renovabis,
­Stellvertreter des Hauptgeschäftsführers
▶Burkhard Haneke, Geschäftsführer von Renovabis
Der Renovabis e.V. ist der Rechts- und Vermögensträger
der Aktion Renovabis.
Berufung des Vorstands: Der Hauptgeschäftsführer wird
von der Deutschen B
­ ischofskonferenz berufen und abberufen. Die Geschäftsführer/innen werden vom Verwaltungsrat
berufen und a
­ bberufen. Der Hauptgeschäftsführer kann
entsprechende Vorschläge unterbreiten. Der Verwaltungsrat holt für die Berufung und Abberufung der Geschäfts­
führer/innen die Zustimmung des Trägerkreises der Aktion
Renovabis ein. (­ Satzung, § 7 [2])
Organisation
Entscheidungs- und Kontrollorgane
Verwaltungsrat
▶Dr. Michael Jansen, Vorsitzender des Kuratoriums
der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
(Vorsitzender)
▶Prälat Theo Paul, Generalvikar der Diözese Osnabrück
(Stellvertretender Vorsitzender)
▶Domkapitular Msgr. Dr. Klaus Peter Franzl, Leiter des
Ressorts Personal, Erzdiözese München und Freising
▶Ulrich Pöner, Leiter des Bereichs Weltkirche und
Migration im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
▶ Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken
Der Verwaltungsrat berät und überwacht den Vorstand.
Mitgliederversammlung
▶ Dr. Gerhard Albert, Geschäftsführer von Renovabis
▶ Magdalena Bogner, Ehemalige Bundesvorsitzende der
Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands
▶P. Stefan Dartmann SJ, Hauptgeschäftsführer
von Renovabis
▶ Bischof Dr. Gerhard Feige, Diözesanbischof
von Magdeburg
▶ Domkapitular Msgr. Dr. Klaus Peter Franzl, Leiter des
Ressorts Personal, Erzdiözese München und Freising
▶Prof. Dr. Andrea Gawrich, Institut für Politikwissenschaft
der Justus-Liebig-Universität Gießen
▶ Burkhard Haneke, Geschäftsführer von Renovabis
▶Prälat Dr. Karl Jüsten, Leiter des Kommissariats der
deutschen Bischöfe
▶Prälat Theo Paul, Generalvikar der Diözese Osnabrück
▶ Ulrich Pöner, Leiter des Bereichs Weltkirche und
Migration im Sekretariat der Deutschen
Bischofskonferenz
▶ Dr. Michael Jansen, Vorsitzender des Kuratoriums
der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
▶Hubert Tintelott, Generalsekretär des Internationalen
Kolpingwerks (bis August 2012)
▶ Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken
▶Helmut Wiesmann, Bereich Weltkirche und Migration
im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Die Mitgliederversammlung (Mitglieder des Aktionsausschusses, des Verwaltungsrats und Weitere) ist das oberste
beschlussfassende Organ des Renovabis e.V.. Sie ordnet
gemäß den Erfordernissen des Vereinsrechts (BGB) die Angelegenheiten des Vereins, soweit sie nicht vom Vorstand
oder Verwaltungsrat zu besorgen sind. Außerdem dient
die Mitgliederversammlung der gegenseitigen Information
über wichtige Ereignisse und Arbeitsbereiche.
51
Renovabis Stiftung
Vorstand
▶P. Stefan Dartmann SJ, Hauptgeschäftsführer
von Renovabis (Vorsitzender)
▶Dr. Gerhard Albert, Geschäftsführer von Renovabis
(Stellvertretender Vorsitzender)
▶Burkhard Haneke, Geschäftsführer von Renovabis
Stiftungsrat
▶Dr. Michael Jansen, Vorsitzender des Kuratoriums
der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“
(Vorsitzender)
▶Prälat Theo Paul, Generalvikar der Diözese Osnabrück
(Stellvertretender Vorsitzender)
▶Domkapitular Msgr. Dr. Klaus Peter Franzl, Leiter des
Ressorts Personal, Erzdiözese München und Freising
▶Ulrich Pöner, Leiter des Bereichs Weltkirche und
Migration im Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
▶Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees
der deutschen Katholiken
Der Stiftungsrat berät und überwacht den Vorstand der
Renovabis-Stiftung.
Bestellung der Organmitglieder
Die Bestellung der Organmitglieder erfolgt auf unterschiedlichen Wegen (z. B. Ernennung oder Berufung durch
die Deutsche Bischofskonferenz, Mitgliedschaft kraft
Amtes oder durch Wahl). Details hierzu können im Statut
der Aktion Renovabis, der Satzung des Renovabis e.V. und
der Renovabis-Stiftung nachgelesen werden:
www.renovabis.de/statut
Die Organe tagen mindestens zweimal jährlich, mit Ausnahme des Vorstandes, der mit der Geschäftsführung der
Aktion personenidentisch ist und im Verlauf des Geschäftsjahrs mehrfach in regelmäßiger Folge sowie bei Bedarf
zusammentritt. Die Mitgliederversammlung findet wenig­
stens einmal im Jahr statt.
Ehrenamtlichkeit
Alle Organmitglieder arbeiten auf ehrenamtlicher Basis
und erhalten keine Aufwandsentschädigungen. Die Vorstandsmitglieder sind in ihrer Eigenschaft als Geschäftsführer der Aktion Angestellte des Renovabis e.V.
52
Organisation
Organisationsstruktur der Geschäftsstelle
Organisationsstruktur der Geschäftsstelle
Geschäftsführung
Hauptgeschäftsführer
P. Stefan Dartmann SJ
Geschäftsbereich:
Abt. 2 und 3
Geschäftsführer, Stellv. des
Hauptgeschäftsführers:
Dr. Gerhard Albert
Geschäftsbereich: Abt. 1
Geschäftsführer:
Burkhard Haneke
Geschäftsbereich:
Sonderaufgaben
Stand April 2013
Referentin der Geschäftsführung:
Heike Faehndrich
Direktionssekretariat:
Roswitha Keller,
Christine Schmid
Sekretariat Sonderaufgaben:
Astrid Röder
Innenrevision: Susanne Plattner
Abteilung 1: Projektarbeit und Länder
Abteilung 2: Kommunikation und Kooperation
Abteilungsleiter: Martin Lenz
Stellv. Abteilungsleiterin: Dr. Monika Kleck
Abteilungsleiter, Pressesprecher: Burkhard Haneke
Stellv. Abteilungsleiter: Thomas Müller-Boehr
Referate
Referate
Polen, Slowakei, Tschechien:
Dr. Jörg Basten
Partnerschaften und Dialog: Thomas Müller-Boehr
Albanien, Republik Moldau, Mazedonien, Rumänien:
Dr. Monika Kleck
Bildungsarbeit: Claudia Gawrich
Weißrussland: Martin Lenz
Slowenien, Ungarn, Stipendien:
Susanne Roosen-Runge
Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan, Turkmenistan,
Usbekistan, Ukraine:
Joachim Sauer
Armenien, Aserbeidschan, Bosnien und Herzegowina,
Georgien, Kosovo, Kroatien, Montenegro, Serbien:
Herbert Schedler
Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Russland:
Dr. Angelika Schmähling
Sachbearbeitung
Aserbeidschan, Kasachstan, Kirgistan, Russland,
Tadschikistan, ­Turkmenistan, Usbekistan:
Adela Kalniczky
Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kosovo,
Kroatien, ­Mazedonien, Montenegro, Serbien, Slowenien:
Ottilia Prosser
Armenien, Estland, Georgien, Lettland, Stipendien,
MOE-Projekte: Mihaela Radulescu
Republik Moldau, Rumänien, Ungarn:
Ilona Schoblik
Slowakei, Tschechien, Ukraine:
Renata Sink
Litauen, Polen, Weißrussland:
Zdzisław Stanczyk
Freiwilligendienste: Verena Geißler
Zeitschrift (OWEP), Kongress: Dr. Christof Dahm
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Publikationen:
Thomas Schumann
Öffentlichkeitsarbeit, Internet: Daniela Schulz
Spendenmarketing: Thomas Elbs
Großspenden, Stiftungen, Testamente:
Jürgen-August Schreiber
Sachbearbeitung
Spenderbetreuung: Helga Geretshuber, Christa Reichbauer-Runte
Kongress, OWEP und Bildung: Thomas Hartl
Allgemeines, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Sabine Gampfer
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internet: Simon Korbella
Partnerschaften, MOE-Projekte: Irmgard Fenderl
Sekretariat
Heidi Maier, Bianca Münch, Andrea Ostermayer, Jutta Sammer
Abteilung 3: Organisation und Verwaltung
Abteilungsleiter: Detlef Wilkowski
Stellv. Abteilungsleiterin: Susanne Plattner
EDV: Konrad Bauer, Monika Knuff
Sachbearbeitung Personal, Innenrevision: Susanne Plattner
Personalsekretariat: Susann Weingärtner
Sekretariat
Michaela Fritsche, Olga Ger, Kathrin Lehnert,
Verena Steiger, Anna Weingart
Buchhaltung: Sigrid Großmann, Hildegard Heindl,
Barbara Kißlinger
Spendenbuchhaltung: Elke Weinert
Organisation
Informationen und Auskünfte
53
Informationen und Auskünfte
anschrift
ansprechpartner in den diözesen
Renovabis, Kardinal-Döpfner-Haus, Domberg 27, 85354 Freising
Tel.: 08161-5309-0, Fax: -11, E-Mail: [email protected]
Internet: www.renovabis.de
Die Diözesanvertreter in den Weltkirche-Abteilungen bzw. -Referaten der deutschen Bistümer sind wichtige Ansprechpartner
für die Arbeit von Renovabis in Deutschland. Zudem werden auch
Projekte in Mittel- und Osteuropa mit ihnen abgestimmt.
Kontakt
Aachen: Thomas Hoogen
Augsburg: Domkapitular Prälat Dr. Bertram Meier
Bamberg: Michael Kleiner
Berlin: Pfarrer Manfred Ackermann
Dresden: Ulrich Clausen
Eichstätt: Prälat Dr. Christoph Kühn
Erfurt: Diakon Peter Eichhorn
Essen: Dr. Thilo Esser
Freiburg: N.N.
Fulda: Apostolischer Protonotar Dr. Lucian Lamza
Görlitz: Domkapitular Krystian Burczek
Hamburg: Dompropst Nestor Kuckhoff
Hildesheim: Dr. Katharina Bosl von Papp
Köln: Dr. Rudolf Solzbacher
Limburg: Winfried Montz
Magdeburg: Monika Köhler
Mainz: Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann
München und Freising: Domkapitular Wolfgang Huber
Münster: Domvikar Dr. Klaus Winterkamp
Osnabrück: Domkapitular Msgr. Hermann Rickers
Paderborn: Weihbischof Matthias König
Passau: Carmelo Ramirez
Regensburg: Dr. Thomas Rigl
Rottenburg-Stuttgart: Domkapitular Dr. Heinz Detlef Stäps
Speyer: Weihbischof Otto Georgens
Trier: Ludwig Kuhn
Würzburg: Domkapitular Christoph Warmuth
Kath. Militärbischofsamt: Militärdekan Johann Meyer
Ansprechpartner und -partnerinnen aus den Bereichen
„Projektarbeit und Länder“, „Kommunikation und Kooperation“
sowie „Organisation und Verwaltung“ unter
www.renovabis.de/ansprechpartner
Öffentlichkeitsarbeit:
Tel.: (0 81 61) 53 09-39, Fax: -44, E-Mail: [email protected]
Spenderkommunikation:
Tel.: (0 81 61) 53 09-53, Fax: -66, E-Mail: [email protected]
Renovabis-Stiftung:
Tel.: (0 81 61) 53 09-84, Fax: -66, E-Mail: [email protected]
Renovabis im Internet
www.renovabis.de
www.facebook.com/renovabis
blog.renovabis.de
twitter.com/renovabis
flickr.com/photos/renovabis
www.youtube.com/user/renovabis1993
Impressum
Herausgeber:
Renovabis, Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken
mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa.
Hauptgeschäftsführer: P. Stefan Dartmann SJ
© Renovabis, April 2013
Renovabis, Kardinal-Döpfner-Haus,
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Gestaltungskonzept: ReclameBüro München
Satz: Vollnhals Fotosatz, Neustadt a.d. Donau
Druck: Kastner, Wolnzach
Vertrieb: MVG, Aachen
Jahresthema 2013
Das Leben teilen
Solidarisch mit behinderten Menschen im Osten Europas
Pfingstaktion 2013
Renovabis-Haupt­
geschäftsführer
­Pater Stefan
­Dartmann SJ:
„Das Leben teilen – Solidarisch mit behinderten Menschen
im Osten Europas“ lautet das Leitwort zum Thema der Renovabis-Pfingstaktion 2013.
„Solidarisch sein
bedeutet, einander Halt zu geben
und auf Augen­
höhe das Leben
miteinander zu
teilen – das gilt
für Menschen mit
und ohne Behin­
derung.“
Versteckt, vernachlässigt, bisweilen auch verachtet wurden
Menschen mit Behinderung in vielen osteuropäischen Ländern während der Zeit des Kommunismus. Mit der Wende
hat sich Einiges verändert, dennoch ist die gesellschaftliche
Teilhabe von behinderten Menschen immer noch stark eingeschränkt. Die Solidaritätsaktion Renovabis macht deshalb
mit der Pfingstaktion 2013 ganz besonders auf die Situa­tion
von Menschen mit Behinderung im Osten Europas aufmerksam.
Bundesweit eröffnet wird die Pfingstaktion im Bistum Trier.
Den Eröffnungsgottesdienst am 28. April 2013 um 10 Uhr
im Trierer Dom zelebriert Bischof Dr. Stephan Ackermann.
Den Abschluss der Pfingstaktion markiert der Gottesdienst
am Pfingstsonntag, 19. Mai 2013, in Passau. An diesem Tag
kommt die Kollekte in allen katholischen Kirchen Deutschlands der Arbeit des Hilfswerks Renovabis zu Gute.
▶Informationen, Termine und Material zur Pfingstaktion: www.renovabis.de/pfingstaktion
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