Der Inhalt - Zoo Leipzig

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Der Inhalt - Zoo Leipzig
ZOO live
LEIPZIGER VOLKSZEITUNG · EXTRA
SONNABEND, 26. MÄRZ 2011
Der Inhalt
Pongolandforschung
Wissenschaftler erforschen das
Gedächtnis der Menschenaffen. Seite 4
Artenschutz
Das Artenschutzprojekt für das SabahNashorn wurde intensiviert.
Seite 5
Opossum Heidi
Wie ein schielendes Opossum
Berühmtheit erlangte.
Seite 6
Neue Tierarten
Weitere interessante Arten für Gondwanaland sind angekommen.
Seiten 6 und 7
Gondwanaland
Das größte Bauvorhaben des Zoos ist
fast vollendet.
Seite 7
Spenden und Paten
Der Zoo dankt herzlich allen Spendern
und Unterstützern.
Seiten 8 und 9
Zuchtmanagement
Der Zuchtbuchführer für die Mähnenwölfe berichtet von seiner spannenden
Aufgabe.
Seite 12
www.zoo-leipzig.de
+++ TROPENERLEBNISWELT GONDWANALAND ERÖFFNET
NET AM 1. JULI +++
ZOO live
SEITE 2
VERANSTALTUNGEN
Endspurt Gondwanaland
April
2.4.
Saisonauftakt
24.4./25.4.
Osterspektakel
22.4. bis 30.4.
Osterferienprogramm – mit
dem Comic-Helden Schweinevogel von Zeichner
Schwarwel
Mai
5./6.5.
Tierpatentage
Juni
1.6.
Kindertag
12./13.06.
Pfingstfest
14.6.
Jazzkonzert „Bach – African
Reflections“
Juli
1. bis 3.7.
Eröffnung Gondwanaland
11.7. bis 19.8.
Sommerferienprogramm
mit Puppentheater, Ferienführungen u. v. a. m.
22.7. bis 31.7.
Sommerkabarett mit der
„Leipziger Funzel“
30./31.7.
Indianerfest
Liebe Leserinnen und Leser,
der Zoo Leipzig befindet sich
auf der „Zielgraden“ für sein
bislang umfangreichstes Bauprojekt, die Tropenerlebniswelt Gondwanaland. In der
16 500 Quatratmeter großen
Regenwaldhalle zeigen wir ab
1. Juli 2011 über 40 Tierarten
und berichten über die Entstehung der Erde und die Evolution der Arten. Wir möchten,
dass der nachgebildete Regenwald in Leipzig ein Botschafter für den Erhalt der artenreichen Tropenwälder rund
um den Äquator wird. Der
Zoo übernimmt daher gleichzeitig selber Verantwortung
mit einem Artenschutzprojekt auf Borneo, das sich dem
Schutz des Sabah-Nashorns
und seines Lebensraums widmet – über den Fortgang lesen Sie mehr in diesem Heft.
Unerwartete Unterstützung
bei der Bekanntmachung
Gondwanalands erhalten wir
seit Dezember von unserem
Opossum „Heidi“. Sie wird
im Nachttierbereich des Vulkanstollens, der in die Tropenhalle führt, ihr neues Zuhause
finden.
Zwei weitere Baustellen halten den Zoo derzeit noch in
Atem, nämlich die Sanierung
der Kongreßhalle und die Erweiterung des Parkhauses. In
diesem Heft erfahren Sie Aktuelles zu allen drei Projekten.
Aber auch in anderen Bereichen des Zoos hat sich viel getan, sowohl in der Tierhaltung
als auch hinter den Kulissen.
Konnten wir uns schon 2010
über besonderen Nachwuchs
z. B. bei den seltenen Pustel-
schweinen freuen, so stehen
auch in diesem Frühjahr und
Sommer wieder zahlreiche
Geburten an, u. a. bei den Giraffen, Zebras und Antilopen.
Weniger sichtbar für Besucher,
aber immens wichtig ist das
Management der Tierpopulationen innerhalb der Zoos.
Mit der Übernahme weiterer
Zuchtbücher verstärkt der
Zoo Leipzig hierzu sein Engagement. Lesen Sie mehr über
diese spannende Aufgabe auf
Seite 12. Bei der Lektüre wünsche ich Ihnen viel Freude!
Ihr
Dr. Jörg Junhold
Zoodirektor
Zuwendungen für den Zoo Leipzig
Testament für Tiere
Jeder Ausbau im Zoo kostet
Geld. Hierbei können testamentarische Vermächtnisse,
Erbeinsetzungen und andere
letztwillige Verfügungen viel
Gutes bewirken.
Der Freundes- und Förderkreis
des Zoologischen Gartens Leipzig e. V. und der Zoo selbst sind
gemeinnützig und erbschaftssteuerbefreit. Ihre Zuwendungen kommen also ohne Abzüge
und direkt der Haltung der Tiere
zugute. Bitte bedenken Sie die
Tiere im Leipziger Zoo in Ihrem
Testament.
Eine kostenlose Testamentsbroschüre können Sie in der
Geschäftsstelle des Freundesund Förderkreises, Pfaffendorfer Str. 29, 04105 Leipzig, Tel.:
0341 5933348 anfordern.
Auf Wunsch werden Sie auch
von einem Notar oder einem
Rechtsanwalt beraten.
Gewinnspiel
Im vergangenen Heft fragten wir, welche seltene Großkatzenart 2010 drei Jungtiere aufgezogen hat. Richtig war die Antwort „Schneeleopard“ oder „Irbis“!
Folgenden Gewinnern wurden
ihre Preise schon zugesandt:
Jutta Czerney, Delitzsch
Hennig Oehme, Leipzig
Daniela Niebisch, Naunhof
Rudolf Nowak, Leisnig
Iris Grocke, Döbeln
Gert Weber, Borsdorf
Familie Haaseke, Brandis
Heidi Waidhas, Birkach
Hannelore Hunold, Leipzig
Beate Cebulla, Leipzig
Unsere neue Quizfrage lautet:
Für welche südamerikanische Tierart wird das
EEP in Leipzig geführt?
Unter den richtigen Einsendern verlosen wir je einen Gutschein
für eine Eltern-Kind-Tageskarte und einen Kinderzooführer.
(Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.)
Die Antwort per Postkarte bitte bis zum 30. April 2011 an:
August
bis 19.8.
Sommerferienprogramm
13./14.8.
Orang-Utan-Wochenende
(Orang-Utans in Not e. V.)
20.8.
Schulanfängertag
Zoo Leipzig
Stichwort „Quiz“
Pfaffendorfer Str. 29, 04105 Leipzig
oder per E-Mail an:
[email protected]
Eine der 2010 geborenen Schneeleopardinnen.
September
Impressum
10.9.
K!DZ – Das Riesenkinderfest
zugunsten der Uni-Kinderklinik
Verlagsbeilage der
Leipziger Volkszeitung
Redaktion:
Robert Liebecke (Zoo Leipzig),
Fotos: Zoo Leipzig, Max-Planck-Institut für
evolutionäre Anthropologie, Adventure Train,
Leipziger Funzel
Gestaltung:
Westend-Presseagentur UG,
Martin-Luther-Ring 13, 04109 Leipzig
17./18.9.
Zoo-Aktionstage
Mehr Informationen unter
www.zoo-leipzig.de
Anzeigen: Dr. Harald Weiß
Herstellung und Druck:
Leipziger Verlags- und
Druckereigesellschaft mbH,
Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig
SERVICE
Kommentierungen durch Tierpfleger
10.30 Uhr
11.00 Uhr
11.00 Uhr
11.45 Uhr
13.15 Uhr
13.30 Uhr
13.30 Uhr
14.00 Uhr
14.00 Uhr
14.30 Uhr
15.00 Uhr
15.30 Uhr
Aushang
Pinguine
Seebären
Haie und andere Meeresfische (Aquarium – Ringbecken)
Lippenbären
Savannentiere (Kiwara-Savanne/Lodge)
Baikalrobbe
Menschenaffen (wenn die Tiere auf der Außenanlage sind)
Löwen, Erdmännchen, Hyänen (nacheinander)
Tiger
Pinguine
Seebären
Schimpansen am Urwalddorf (Pongoland – Ausgabe von Beschäftigungsfutter, wenn die Tiere auf der Außenanlage sind)
Elefantenkommentierung und Badezeit
(siehe Aushang an der Anlage)
(Die Zeiten können sich aufgrund tiergärtnerischer Belange verschieben.
Bitte beachten Sie die Fütterungsuhren an den Gehegen!)
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Tierisch
scharfe Preise
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Abhol
SEITE 4
ZOO live
Großmutters Geburtstag
Oder: Wie erforscht man das Gedächtnis von Menschenaffen?
Die Forscher des Max-PlanckInstituts für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) führen im
Pongoland, oft vor den Augen
der Besucher, Verhaltensbeobachtungen bei den Menschenaffen durch, um mehr über ihre
Fähigkeiten
herauszufinden
und damit auch Rückschlüsse
auf die
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Das menschliche Gedächtnis
ist ein faszinierendes Ding: Es
sagt uns beispielsweise, was
am 21. Juli 1969 geschah, wann
unsere Oma Geburtstag feiert
und – mit etwas Glück – wohin
wir den Autoschlüssel gelegt
haben. Der Teil des Gedächtgespeichert
nisses, in dem gespe
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Ereignis
wird, welches Er
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passierte, heißt episodisches
Gedächtnis. Wissenschaftler
des Max-Planck-Instituts für
evolutionäre
Anthropologie
stellten den Menschenaffen
im Pongoland eine trickreiche
Aufgabe, um herauszufinden,
ob sich unsere nächsten Verwandten gena
genauso
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uso gut erinnern
können
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Hütchenspiele
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mit Eis
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ie alle Menschenaffen
findet Kuno verschiedenes
unterschiedlich lecker:
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Möhren und Sellerie sind
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langweilig,
Weintrauben und
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Bananen
wunderbar. Bieten
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süßes Obst, nimmt
Forscher süß
Kuno
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Gu Bezahlung erhöht
bei ihm die Motihö
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vation.
Fast jeden Tag sitzt
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Kuno ein Wissenschaftler
gegenüber,
gegenüber hinter einer dicken Plexi
Plexiglasscheibe. Ein
ausgewachsener
Bonobo
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usgewach
könnte ein
einem Menschen
problemlos
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o lemlos den Arm verknoten.
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noten.
präsentiert der ForHeute präse
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Stück Möhre zur Linsscher
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ken,
Weintraube auf der
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rechten Seite. Kuno muss sich
und wählt zielsientscheiden u
Traube. Als nächstes
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er die Traub
wird
Belohnung unter eiw
ird die Belo
versteckt, bevor
nem Becher v
wählen darf. Für Kuno
der Affe wähle
kein Problem: Er weiß, wo das
Obst liegt und verspeist es wenig später. Als nächstes buhWeintraube und ein
len eine Wein
gefrorener FruchtStückchen gef
saft um Kunos Gunst. Diesmal
Eis. Erneut wird
gewinnt das E
die Belohnung unter zwei Be-
Bonobomann Kuno stellt sein Erinnerungsvermögen unter Beweis.
Nachwuchs und Zugänge bei den Kängurus
Die Australienanlage füllt sich
Die begehbare Australienanlage wird in diesem Jahr noch
attraktiver. 2010 wurde der
Aussichtshügel um eine zweite Plattform erweitert. Jetzt ist
auch der Blick auf den kleinen
Wasserfall frei, der den Teich
in der Anlage speist.
Kuno, ein Bonobo, nahm an
dieser Studie teil. Er wurde vor
vierzehn Jahren im Stuttgarter
Zoo geboren und ist der ranghöchste Bonobomann im Pongoland. Über Kuno stehen nur
die Weibchen Yasa und Ulindi.
Und das auch nur, wenn sie geauftreten. Kuno versucht
ballt auftreten
die Damenwelt zu
regelmäßig,
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g di
beeindrucken, indem er Äste
oder
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apier llautstark durchs
Gehege
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Bei der kleineren der beiden
Känguruarten, den Bennettkängurus, gibt es Gruppenzuwachs durch zwei neue Weibchen
aus dem Zoo Hannover. Aber
auch die eigene Zucht ist wieder einmal gelungen: Im Beu-
Im Alter von drei bis vier Wochen ist der Fötus des Roten Riesenkängurus im Beutel der Mutter noch winzig.
tel von Känguru Franzi fanden
die Pfleger Ende Januar ein
Junges, das noch winzig klein
und nackt war. Erst mit neun
Monaten wird der Nachwuchs
die schützende Hülle endgültig verlassen, nachdem bereits einige Wochen vorher
regelmäßig ein- und ausgestiegen wird.
Auch bei der Roten
Riesenkänguru-Dame
„Hummel“
schaute
ein Jungtier bereits
Mitte Januar hin und
wieder aus dem Beutel.
Riesenkängurus
sind die größte Art unter
den Beuteltieren, die Jungtiere verlassen nach sieben bis
acht Monaten endgültig den
Beutel. Allerdings werden sie
bis zum Alter von einem Jahr
noch weiter gesäugt, indem
das Junge einfach den Kopf in
den Beutel der Mutter steckt.
Für aufmerksame Besucher
gibt es also einiges zu entdecken, zumal die Tierpfleger
und Kuratoren natürlich auf
weiteren Nachwuchs hoffen.
chern versteckt. Dass Kuno
den Eiswürfel findet, ist nicht
weiter überraschend: Er sah,
wie die Leckerei unter dem
Gefäß verschwand, und hatte
keinen Grund anzunehmen,
sie sei inzwischen abhanden
gekommen. Als Nächstes wird
es knifflig: Denn wieder wandern eine Weintraube und
etwas Fruchteis unter zwei
Becher. Doch bevor Kuno wählen kann, muss er warten. Erst
nach einer Stunde darf sich
der Bonobo für einen Becher
entscheiden. Nur für welchen?
Weiß Kuno, dass ein Eiswürfel
nach einer Stunde längst den
Dienst quittierte, während die
Weintraube noch immer ergeben unter ihrem Becher hockt?
Weiß er, wann welches Futter
wo versteckt wurde? Besitzt
Kuno ein episodisches Gedächtnis wie der haarlose Affe
gegenüber? Kuno liefert die
Antwort auf all diese Fragen
und zeigt auf das Gefäß mit
der Weintraube.
Erstaunliches Gedächtnis
Und nicht nur Kuno gelingt
dieses
Kunststück:
Auch
Schimpansen und OrangUtans bevorzugen Fruchteis,
wenn sie sofort wählen dürfen.
Sie wechseln jedoch zur Traube, sobald sie warten müssen.
Menschenaffen können sich offenbar an drei verschiedene Informationen erinnern: Welches
Futter der Forscher versteckte,
unter welchem Becher welche
Delikatesse wartet und wann
all das geschah. Ob Kuno allerdings weiß, wann seine Großmutter Geburtstag hat und wo
mein Autoschlüssel liegt, werden wir wahrscheinlich nicht
herausbekommen.
Nachwuchs bei den
Pustelschweinen
Junge Visaya-Pustelschweine haben die typische Fellzeichnung unserer einheimischen Wildschweinfrischlinge.
Schon im ersten Jahr nach der
Zusammengewöhnung der Visaya-Pustelschweine kamen im
Oktober 2010 zwei männliche
Frischlinge zur Welt.
Derzeit ist Leipzig der einzige
deutsche Zoo, der diese tropische Wildschweinart hält, die
von den Philippinen stammt.
Die Nachzucht gilt als Erstzucht
dieser Art in Deutschland. Die
beiden Jungtiere Lars und Hänsel wachsen bei ihrer Mutter
Miss Piggy auf. Inzwischen wurde auch der Vater Pickeldi zu
seiner kleinen Familie gelassen.
Bevor die beiden außerordentlich bewegungsfreudigen Jungeber geschlechtsreif werden,
müssen sie vom Europäischen
Erhaltungszuchtprogramm (EEP)
an andere Zoos vermittelt werden.
ZOO live
Wechsel bei den Okapis
Artenschutzprojekt für Gondwanaland wird erweitert
Schutz des Sabah-Nashorns
Nashorn Tam und Bereichsleiter Michael Ernst im Freigehege.
Seit dem vergangenen Jahr
treibt der Zoo gemeinsam mit
dem Leibniz-Institut für Zoound Wildtierforschung Berlin
(IZW) ein Projekt zum Erhalt
des Sabah-Nashorns voran. Nur
noch etwa 40 Exemplare dieser
Unterart des Sumatra-Nashorns
leben im malaysischen Bundesstaat Sabah.
Im dichten Tieflandregenwald
der Insel Borneo fressen sie
Blätter und Triebe und verbringen die heißen Tagesstunden
gern in kühlen Schlammsuhlen.
Doch dieser Lebensraum ist bedroht, da sich Ölpalmplantagen
und andere menschliche Nutzungen immer weiter ausbreiten.
Im November 2010 unterzeichneten IZW, Zoo und die
Staatsregierung von Sabah einen Kooperationsvertrag, der
eine langfristige Zusammenarbeit sichert. In Sabah wurde
schon vor einigen Jahren eine
Schutzstrategie entwickelt: Der
Lebensraum wird durch AntiWilderer-Patrouillen geschützt
und vereinzelt lebende Nashörner werden in einer Zuchtstation
zusammengeführt, wo sie sich
unter geschützten Bedingungen
vermehren sollen. Das IZW ist
führend in der Unterstützung
der Zucht mit modernen wissenschaftlichen Methoden wie der
Feststellung des Zuchtstatus,
künstlicher Befruchtung oder
des Embryotransfers. Denn bei
den nur wenigen verbliebenen
Tieren kommt es auf jedes einzelne Exemplar als mögliches
Zuchttier an. Der Zoo Leipzig
wird sich vor allem bei der Schulung einheimischer Tierpfleger
und der Sicherung guter Haltungsbedingungen einbringen.
Aufforstung beginnt
Zudem unterstützt der Zoo mit
Spendengeldern Aufforstungsmaßnahmen, um die Lücken im
SEITE 5
Tropenwald des Tabin Wildlife
Reservates zu schließen, die an
vielen Stellen durch Holzeinschlag entstanden sind. Dies ist
ein langwieriges und arbeitsintensives Vorhaben. Die jungen
Bäume, die aus einer lokalen
Baumschule stammen, müssen
mehrere Jahre lang immer wieder vom Unterwuchs frei geschnitten werden. Erst nach vielen Jahrzehnten wird sich dann
ein neues Kronendach gebildet
haben, das den Wald schließt
und sein feuchtes Mikroklima
wiederherstellt.
Ein zusätzlicher positiver Effekt
der Neupflanzung von Tropenbäumen ist die Bindung von
CO2. Auf diese Weise kann der
Zoo einen Teil seiner Emissionen
ausgleichen, die durch den täglichen Betrieb entstehen. Auch
für Firmen oder Privatleute, die
einen doppelt sinnvollen Beitrag
zum Klima- und Artenschutz leisten möchten, bietet sich eine Unterstützung dieses Projektes an.
Waldgiraffen sollen Nachwuchs bekommen
Erst seit einigen Jahren hält
der Zoo wieder Okapis, bislang aber nur männliche
Tiere.
Forschungsstation Epulu (Demokratische Republik Kongo)
zurzeit ca. 160 Okapis.
Wie alle Okapihalter unterstützt auch der Zoo Leipzig
durch jährliche finanzielle
Zuwendung die Zucht- und
Forschungsstation Epulu in
der Demokratischen Republik
Kongo.
Nachdem sich die Haltung
in dem 2005 fertig gestellten
„Okapi-Wald“ gut eingespielt
hat, soll in diesem Frühjahr
die 2009 in Stuttgart geborene Kuh „Zawadi“
als Partnerin für
den Bullen „Kimdu“
nach Leipzig kommen. Im Gegenzug
hat der Bulle „Steve“ Leipzig bereits
Anfang des Jahres
in Richtung Berlin
verlassen.
In Deutschland gibt
es nur fünf Zoos,
die die scheuen
Waldgiraffen halten, in Europa liegt
die Anzahl aller
Tiere bei über 50.
Weltweit leben in Der Okapibulle „Kimdu“ bekommt eine
44 Zoos und der Partnerin.
Baufortschritt bei Parkhaus und
Kongreßhalle
Weitere Großbaustellen werden vom Zoo vorangetrieben
Neben Gondwanaland betreut
der Zoo derzeit zwei weitere bedeutende Baustellen.
Im Zusammenhang mit dem
Konjunkturpaket II wurde 2009
die Sanierung der Kongreßhalle von der Stadt Leipzig initiiert
und das Gebäude an den Zoo zurückübertragen. Bereits 2002/03
war die gesamte Außenfassade
saniert worden, im Inneren blieb
das Objekt jedoch baufällig. In
einem ersten Bauabschnitt werden nun die nördlichen und südlichen Gebäudeteile erneuert.
Blick vom bestehenden Parkhaus auf den Erweiterungsbau.
Der Nordkomplex wurde zum
Teil abgerissen, da er für die
Tagungsfunktion nicht nutzbar
gewesen wäre. An dieser Stelle
entsteht derzeit ein Neubau. In
einer späteren Bauphase wird
dann der Ausbau des zentralen
Teils erfolgen.
Sowohl Gondwanaland als auch
die Kongreßhalle werden einen
erhöhten Parkplatzbedarf zur
Folge haben. Daher entschied
man sich 2010 zur Erweiterung
des Parkhauses mit finanzieller
Unterstützung durch die Stadt
Leipzig und das Konjunkturpaket II. Noch vor der Eröffnung
von Gondwanaland wird das
neue Parkhaus fertig gestellt.
Insgesamt werden dann ca.
1 300 Parkplätze zur Verfügung
stehen. Auch der Erweiterungsbau wird mit einem bislang einmaligen Bambusgitter versehen.
Die oberste Etage erhält zudem
ein begrüntes Dach, sodass der
Ausblick für die Anwohner aufgewertet wird.
GUTSCHEIN 2 FÜR 1
Ihr erfolgreicher Tag beginnt mit einem
Marché® Frühstück!
Marktfrisches Frühstücksbuffet soviel Sie mögen, inkl. aller
heißen Getränke und einen von Hand gepressten Saft (0,3l).
Täglich von 9 - 11 Uhr im Marché Zoo Leipzig.
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Tel.: +49 (0)341 593 34 94, marche-restaurants.com
SEITE 6
ZOO live
ZOO live
SEITE 7
Neue Arten für die Tropenerlebniswelt
Zahlreiche interessante Tierarten warten im rückwärtigen Bereich auf ihren baldigen Einzug ins Gondwanaland
Wie schon im letzten Zoo live
berichten wir auch in dieser Ausgabe wieder über interessante
Tierarten, die schon hinter den
Kulissen leben und von unseren
Tierpflegern professionell versorgt werden. Sobald ihre Gehege fertiggestellt sind, werden
sie in die Tropenhalle einziehen
und noch Zeit haben, sich bis zur
Eröffnung am 1. Juli 2011 einzuleben.
Als nachträgliche Weihnachtsüberraschung erreichten den
Zoo Ende Dezember drei Tamanduas. Diese kleineren Verwandten der bodenbewohnenden
Großen Ameisenbären stammen
aus Süd- und Mittelamerika, wo
sie die meiste Zeit auf Bäumen
verbringen. Ihre Nahrung besteht vor allem aus Ameisen und
Termiten, von denen sie täglich
bis zu einem halben Kilo verspei-
sen. Tamanduas erbeuten diese,
indem sie deren Nester mit ihren
großen, scharfen Krallen öffnen
und die Insekten anschließend
mit ihrer bis zu 40 cm langen,
klebrigen Zunge auflecken. Im
Zoo bekommen die Futterspezialisten einen besonderen Futterbrei, der alle notwendigen
Nährstoffe enthält und für das
optimale Geschmackserlebnis
mit etwas Ameisensäure verfeinert wird. Dieses Futter ersetzt
die lebenden Ameisen, die in
unseren Breiten nicht zur Verfügung stehen.
Klein und flink
Aus dem Zoo Halle kamen im
Oktober neun männliche Totenkopfaffen nach Leipzig. Totenkopfaffen leben in der Natur in
Familiengruppen, die aus mehreren Männchen und Weibchen
bestehen. Die Haltung einer
Männergruppe hat den
reinen Mä
dass kein Nachwuchs
Vorteil, d
produziert wird, der bei
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dieser Tierart inzwidi
schen schwierig an ansc
dere Zoos zu vermitteln
der
ist. Untereinander vertragen sich
sic die Männchen auch
bestens.
besten
Normalerweise sind Tamanduas
friedfertig. Wenn Sie sich jedoch
bedroht fühlen, können sie mit
ihren scharfen Krallen empfindliche Wunden verursachen.
Herzlich willkommen
im Eventbereich
Unsere exklusiven Veranstaltungsräume im Gondwanaland
stehen Ihnen ab 1. November
2011 für hochklassige Events zur
Verfügung.
Große Panoramafenster bieten
einen einzigartigen Blick auf die
Tropenerlebniswelt und laden
Sie und Ihre Gäste zu einem Abstecher in den Regenwald oder
zu einer Bootsfahrt ein.
Sie können bei uns Tagungen
oder Meetings mit 60 bis 300
Gästen durchführen. Zwei schallisolierte Eventräume mit je 150
Quadratmetern sind durch eine
Faltwand auch im Verbund nutzbar. Nach Zooschließung sind die
sie nur noch selten in den wenigen verbliebenen Regenwäldern
der Malaiischen Halbinsel und
Sumatras vor.
Bis 1981 wurden schon einmal
Schabrackentapire in Leipzig gehalten. Nach genau 30 Jahren
nimmt der Zoo nun die Haltung
dieser interessanten Art wieder
auf. Ein Männchen und ein Weibchen werden sich schon bald
eine weitläufige Anlage teilen.
Zwar sind die Tiere in der Natur
Einzelgänger, in Zoos gelingt jedoch regelmäßig die dauerhafte
Zusammenführung der Partner,
die in Leipzig hoffentlich in Tapirnachwuchs fruchtet.
Räumlichkeiten um das Marché
Restaurant Patakan erweiterbar,
sodass wir auch exklusive Abendveranstaltungen mit 80 bis 400
Gästen ausrichten können. Unsere moderne Veranstaltungstechnik richten wir gern gemäß Ihren
individuellen Wünschen ein. Für
kulinarische Vielfalt sorgt unser
Gastronomiepartner Marché – ob
mit einem frischen asiatischen
Buffet oder einem exklusiven
Gala-Menü.
Wir freuen uns auf Ihre Anfragen!
Tagesveranstaltungen: Telefon
0341 5933-382
Abendveranstaltungen: Telefon
0341 5933-379
Gondwanaland bietet moderne Veranstaltungsräume in edlem asiatischen
Stil.
werden sie gewiss schnell die
Sympathien der Gondwanalandbesucher erobern.
Eine besondere Rarität ist die
Gruppe Sunda-Gaviale, für die
eines der größten Gehege in
Gondwanaland gebaut wurde.
Nur wenige europäische Zoos
halten diese seltenen Panzerechsen, deren Bestand in der freien
Wildbahn auf maximal 2 500 Tiere geschätzt wird. Durch Waldabholzung und die Trockenlegung
von Feuchtgebieten wird ihr Lebensraum in Südostasien immer
weiter beschnitten, sodass sie
vom Aussterben bedroht sind.
Um die Chancen auf baldigen
Nachwuchs zu steigern – Sunda-Gaviale erreichen die Geschlechtsreife erst mit 20 bis
25 Jahren – sollen zu den noch
jungen Tieren später noch ältere stoßen. Das Höchstalter in
freier Wildbahn ist nicht genau
bekannt, liegt aber schätzungsweise bei über 70 Jahren. Das
älteste in einem Zoo gehaltene
Tier lebt im Zoo von Amsterdam
und ist inzwischen etwa 60. Da
Krokodile ihr Leben lang wachsen, können ältere Sunda-Gaviale eine Länge von fünf bis sechs
Metern erreichen.
Äußerst stimmgewaltig
Tapire sind sehr empfänglich für Bürstenmassagen und lassen sich regelrecht in Trance streicheln. Das Vertrauen der Tapire kann für kleine medizinische Behandlungen wie Blutabnahmen, Ultraschalluntersuchungen und
Klauenkorrekturen sehr nützlich sein.
Gehalten werden die kleinen,
flinken Primaten auf zwei bewaldeten Inseln, die von einem
Flusslauf umgrenzt sind. Eine
davon wird auch für Besucher
begehbar sein, die andere ist nur
den Affen vorbehalten. Bis zur
Eröffnung werden die Tiere von
unseren Tierpflegern noch darauf
trainiert, einen Mindestabstand
zu den Besuchern zu halten.
Mit einer Schulterhöhe von bis
zu 130 Zentimetern und einem
Maximalgewicht von mehr als
300 Kilogramm werden Schabrackentapire die größten Gond-
wanalandbewohner sein. Zugleich sind sie auch die größte
der insgesamt vier Tapirarten,
von denen drei in Südamerika
leben. Schabrackentapire stammen hingegen als einzige Art
aus Asien, wo sie einst weit verbreitet waren. Heute kommen
Ein Opossum als Medienliebling
Auch die südamerikanischen
Riesenotter haben bereits ihr
vorläufiges Domizil bezogen. Ihr
spanischer Name lautet „Lobo
del río“, was übersetzt Flusswolf
bedeutet und auf das wolfsähnliche Sozialverhalten der Tiere
anspielt. Sie sind die einzige
Otterart, bei der Männchen und
Weibchen ein Paar auf Lebenszeit bilden. Gemeinsam mit
dem Nachwuchs aus mehreren
Jahren leben sie in einer Familiengruppe, die zusammen jagt,
schläft und spielt. Riesenotter
nutzen ein vielfältiges Lautrepertoire zur Verständigung und
sind mit einer Lautstärke von bis
zu 100 Dezibel äußerst stimmgewaltig. Mit ihrer quirligen Art
Als im Dezember 2010 die ersten
Berichte über neue Tierarten in
der rückwärtigen Tierhaltung erschienen, die dort auf ihren Umzug ins Gondwanaland warten,
war auch ein Schnappschuss
des Opossumweibchens Heidi
dabei, der den Grundstock für
einen anhaltenden Medienhype
bildete.
Heidi kam schon im Mai 2010
zusammen mit ihrer Schwester
Naira und dem Männchen Teddy aus Dänemark nach Leipzig.
Während Teddy eine Zoonachzucht ist, stammen Heidi und
Naira ursprünglich aus einer
Wildtierstation in North Carolina (USA) und wurden dort als
Findelkinder per Hand großgezogen.
Die Ursache für das Schielen
von Heidi und Naira ist nicht abschließend erklärbar. Am wahrscheinlichsten spielt das zu hohe
Gewicht eine Rolle. Opossums
legen bei zu reichlicher Futterversorgung an verschiedenen
Stellen Fettdepots an, vor allem
im Schwanz, aber auch hinter
den Augen. Dadurch können die
Augäpfel etwas hervorgedrückt
werden. Insbesondere Heidi, ein
wenig auch Naira, kamen mit
zu hohem Gewicht nach Leipzig und wurden inzwischen auf
Mit einer Gesamtlänge von bis zu zwei Metern sind Riesenotter die größten Wassermarder der Welt. In den Flusssystemen ihrer Heimat zwischen
Venezuela und Nordargentinien, sind sie heute leider immer seltener anzutreffen und vom Aussterben bedroht.
Noch sind nicht alle für Gondwanaland vorgesehenen Tierarten in Leipzig eingetroffen, aber
die Kuratoren des Zoos arbeiten
intensiv an ihrer Beschaffung.
Viele der Arten werden nur selten
in Zoos gehalten und sind des-
Der Regenwald wächst!
Im letzten Jahr wurden das
Dach und die Fassade der Tropenhalle Stück für Stück mit
rund 600 Folienkissen bespannt.
Sie bestehen aus Ethylen-Tetrafluorethylen (ETFE), einem sehr
langlebigen, hoch widerstandsfähigen und UV-beständigen
Kunststoff. Die größten Kissen
bedecken eine Fläche von 80
Quadratmeter. Damit sie stets
ihre Form behalten, sind sie mit
konditionierter Druckluft gefüllt.
Je nach Witterung kann ihr Innendruck zwischen 250 und 900
Pascal angepasst werden.
brachten Böden unterschiedlich zusammengesetzt, um den
speziellen Anforderungen der
verschiedenen
Pflanzenarten
gerecht zu werden. Das Substrat muss einerseits Feuchtigkeit speichern können, darf aber
andererseits nicht versumpfen.
Mineralische Nährstoffe dienen als Starthilfe für den ersten
Wachstumsschub. Später wird
sich dann durch abgestorbene
Pflanzenteile eine nährstoffreiche Humusschicht bilden. Einige Nährstoffe müssen vor allem
bei anspruchsvollen Pflanzen,
aber auch weiterhin durch zusätzliche Düngung zugeführt
werden.
Landschaftsbau
Der Landschaftsbau ist inzwischen weit vorangeschritten.
In Betonbauweise entstanden
zunächst die Grundgerüste von
Gehegen, Flussläufen, Inseln,
Grottengängen und des acht
Meter hohen Wasserfalls. Parallel dazu ging die Kunstfelsgestaltung voran. Es entstanden
täuschend echt aussehende
Felswände, die je nach Themenbereich (Asien, Südamerika
oder Afrika) in der Farbgebung
und Ausformung eine ganz eigene Charakteristik aufweisen.
Ende April werden die Bauarbeiten abgeschlossen sein und
die tierischen Bewohner Gondwanalands können ihre neue
Heimat erkunden. Sie dürfen
gespannt sein auf ein außergewöhnliches Gebäude mit fantastischen Erlebnismöglichkeiten!
Am 1. Juli öffnet Gondwanaland mitten im Herzen von Leipzig für Sie seine Pforten.
„Heidi“ wird ab 1. Juli in Gondwanaland zu sehen sein.
Diät gesetzt. Diese schlägt sichtbar an. Ob sich die Fettdepots
so weit zurückbilden, dass das
Schielen aufhört, ist aber fraglich. Als nachtaktive Tiere sind
Opossums mehr auf die Nase
als die Augen angewiesen, außerdem ist das Schielen eher ein
Schönheitsfehler, der die Tiere
nicht leiden lässt und auch keine
Orientierungsprobleme verursacht.
Eigenes Plüschtier
Innerhalb weniger Wochen stieg
das Interesse an Heidi sprunghaft an, führte zu einer privaten
Facebook-Seite mit mehreren
hunderttausend Nutzern, ungezählten Fernseh- und Zeitungsberichten in vielen Ländern, einem
Plüschtier und einem Kinderlied
im Internet. All das musste und
muss organisiert und bearbeitet
werden. Auch durfte dem Tier
durch das immense Medieninteresse kein Schaden entstehen.
Von Anfang an stand fest, dass
das Wohl des Tieres absoluten
Vorrang hat! Auch wurde beschlossen, etwaige Einnahmen
aus der unerwarteten Popularität den Artenschutzprojekten
des Zoos zukommen zu lassen,
vor allem dem mit Gondwanaland verbundenen Sabah-Nashorn-Projekt. Das Ziel des Zoos
bleibt auch künftig, Heidi nicht
als Kuscheltier mit niedlichem
Schönheitsfehler, sondern als
Botschafter für Gondwanaland
und das Artenschutzprojekt des
Zoos auf Borneo darzustellen.
Im Dezember 2010 wurde die
Halle vollends geschlossen und
die Klimatechnik erstmals aktiviert. So konnten die ersten grünen Bewohner Gondwanalands
Anfang Februar bei angenehmen Temperaturen um die 20
Grad Celsius Einzug halten.
Insgesamt werden mehr als 50
Lkw-Ladungen mit Pflanzen und
Bäumen bis Ende April in Leipzig eingetroffen sein. Viele Bäume ließen schon kurz nach ihrer
Ankunft neue Blätter sprießen,
sodass schon bald ein echtes
Dschungeldickicht entstanden
sein wird. Wichtig ist zudem
ein intensives Wurzelwachstum, das eine ausreichende
Versorgung mit Nährstoffen
und Wasser gewährleistet. Je
nach Standort sind die aufge-
Charakteristisch für die
Sunda-Gaviale ist
ihre lange, schmale
Schnauze, die sie
deutlich von anderen
Panzerechsen unterscheidet.
halb schwierig zu bekommen.
In einigen Fällen sind auch die
Beschaffung der erforderlichen
Transportpapiere und die Organisation der Transporte selbst sehr
aufwendig. Die Gehegebesetzung
erfordert daher eine intensive
Vorbereitung und ist noch nicht
endgültig abgeschlossen.
Intensive Vorbereitung
Der Ausbau Gondwanalands ist auf der Zielgeraden, die Tropenwelt wird täglich grüner
Heidi wirbt als Botschafter für Gondwanaland
Überraschend und ungeplant
hat ein schielendes VirginiaOpossum den Alltag des Zoos
auf den Kopf gestellt.
Ohne die unvorstellbare Vielfalt an Wirbellosen und Mikroorganismen würde das Ökosystem
Regenwald nicht funktionieren.
Sie zersetzen Tier- und Pflanzenreste und stellen dem Wald
dadurch neue Nährstoffe zur
Verfügung. Um einen Einblick in
dieses eng verwobene Lebensnetz zu geben, wird auch eine
Kolonie Blattschneiderameisen
in Gondwanaland einziehen.
Diese Ameisen kultivieren einen
Pilz, der in den Kammern ihres
Baus auf einem Substrat aus
zerkleinerter Pflanzenmasse gedeiht und der Ameisenbrut als
Nahrung dient.
Ein solcher Ameisenstaat kann
bis zu acht Millionen Tiere umfassen. Für uns mag es erstaunlich sein, dass trotz dieser Masse
kein Chaos entsteht. Doch die
Aufgaben sind klar verteilt und
jede Ameise weiß, was sie zu tun
hat. Die einzige Aufgabe der Königin besteht darin, in ihrem 10
bis 15 Jahre währenden Leben
250 bis 300 Millionen Eier zu legen und somit ständig für Nachwuchs zu sorgen.
In Gondwanaland werden die
Blattschneiderameisen in einem
abgeschlossenen Gehege mit zahlreichen einsehbaren Gängen und
Kammern gehalten, wo ihre symbiotische Lebensweise gut beobachtet werden kann.
Jahreskarten
gelten auch für
Gondwanaland
Wenn im Juli die Tropenerlebniswelt Gondwanaland eröffnet, werden die Zoo-Jahreskarten noch
attraktiver. Nach dem Motto „Ein
Zoo, ein Ticket“, gelten sie weiterhin für den ganzen Zoo.
Dazu erfolgt eine moderate Preisanpassung der Erwachsenen-Jahreskarte ab dem 1. Juli um 5 Euro
auf dann 65 Euro. Wer also noch
bis Ende Juni eine für zwölf Monate gültige Jahreskarte erwirbt,
kommt sehr günstig für fast ein
Jahr in den Genuss des kompletten Zoos samt Gondwanaland.
Die Jahreskartenpreise für Ermäßigungsberechtigte, Inhaber vom
Leipzig-Pass und Kinder ändern
sich nicht.
Zehn Prozent Rabatt
Der Baumwipfelpfad mit insgesamt drei Aussichtsplattformen wird über abenteuerliche Hängebrücken erreichbar sein.
Jahreskarten eignen sich für alle,
die spontan oder regelmäßig in den
Zoo gehen möchten, auch wenn es
nur mal für eine Stunde ist, um ein
exotisches Flair zu genießen oder
das Lieblingstier zu besuchen.
Als zusätzlichen Vorteil erhalten
Jahreskartenbesitzer einen Rabatt
von zehn Prozent in den Zoorestaurants und im Safari-Shop – also
ein Grund mehr, sich das Angebot
nicht entgehen zu lassen. Und mit
unserer Tropenerlebniswelt Gondwanaland wird der Zoo auch im
Winter noch attraktiver sein!
Die vollständige Preisliste finden
Sie unter www.zoo-leipzig.de.
SEITE 8
ZOO live
Anderthalb Millionen Euro Spenden für den Bau der Tropenerlebniswelt Gondwanaland
Dank für große Spendenbereitschaft
In der Vorbereitung für den Bau von Gondwanaland stellte uns der Zoodirektor Dr.
Junhold in einer Vorstandssitzung die Frage,
ob unser Verein einen finanziellen Beitrag für
den Bau leisten könne. Einstimmig sagte der
Vorstand eine Million Euro zu. Später wurde die Summe noch einmal auf 1,5 Millionen
Euro erhöht.
Ein anspruchsvolles Ziel – und wir waren uns
nicht sicher, ob wir die Summe an Spenden
zusammenbekommen. Es war uns klar, dass
es nur gelingen kann, wenn wir zusätzliche
Maßnahmen einleiten, um viele Freunde und
Förderer unseres Zoos zu erreichen und zu
Spenden zu bewegen. Am 28. November
2007 konnten wir aus Anlass des ersten Spa-
tenstichs bereits die ersten 100 000
Euro übergeben.
Am 22. Februar 2009 organisierten
wir ein Benefizkonzert im Gewandhaus zu Leipzig aus Anlass des
130. Geburtstags unseres Zoos.
Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Herr Stanislaw Tillich,
übernahm die Schirmherrschaft.
Alle Künstler traten kostenlos auf
und viele Freunde, Privatpersonen
sowie Unternehmen spendeten.
Der Ministerpräsident übernahm
eine Tierpatenschaft und spendete
2 500 Euro. Unsere Vereinsmitglieder spendeten, wie z. B. Frau Gisela Noser 5 000 Euro, die Sparkasse
Leipzig 4 000 Euro und die Ostrauer Kalkwerke 2 500 Euro. Von der
Spenderin Lotte Christoph aus
Dresden bekamen wir 14 000 Euro
und so könnte ich eine ganze Reihe
von Personen und Unternehmen
aufzählen, die aus Anlass des Konzertes für Gondwanaland spendeten. An diesem Abend konnten wir
unserem Zoo weitere 230 000 Euro
übergeben.
Betreuung von 1 050 Paten
Der Inhaber der Leipziger Firma INTECMA GmbH, Günter Hahn, erhält vom Vorsitzenden des Zoovereins Siegfried Stauche die Patenurkunde für das Okapi. Günter Hahn spendete dafür 5 000 Euro.
Er übernahm eine weitere Patenschaft für eine Fischkatze, die in Gondwanaland leben wird und
spendete weitere 2 500 Euro.
Die Übernahme von Tierpatenschaften ist eine besondere Form,
in der Zoo- und Tierfreunde ihre
Der Zoodirektor und der Vorsitzende
des Fördervereins übergeben Patenurkunden für die Tigerdrillinge (v. li.)
Gisela Noser, Jenny Gärtner, Annett
Bemmann, Dr. Junhold, Siegfried
Stauche.
748 540 Euro verbuchen. Die Patenschaftsspenden reichen von 50
bis zu mehreren Tausend Euro pro
Patenschaft. Jeder Pate erhält eine
Patenurkunde und eine Spendenbestätigung. Einmal im Jahr treffen
sich alle Paten zu einem Patentag
im Zoo und werden zu ihrem Patentier begleitet.
Enge Verbundenheit
Im Namen des Vorstands möchte
ich allen Tierpaten und Spendern
den herzlichsten Dank aussprechen. Viele Paten verlängern ihre
Patenschaften von Jahr zu Jahr
und bringen damit ihre enge Verbundenheit mit unserem Zoo zum
Ausdruck. Auch Schüler oder Klassen von rund 30 Schulen sammeln
Geld für ihr Patentier im Zoo. Zahlreiche Unternehmen aus Handel
und Gewerbe, Arztpraxen, Anwälte
Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, erhält
vom Zoodirektor und vom Vorstandsvorsitzenden des Zoovereins die Patenurkunde für eine Giraffe.
Unterstützung für die Entwicklung
und Neugestaltung unseres Zoos
zum Ausdruck bringen. Es wird die
Patenschaft für ein Tier übernommen und damit ist eine Spende
verbunden. Unser Freundes- und
Förderkreis betreut zurzeit 1 050
Tierpaten. In den vergangenen vier
Jahren konnten wir aus diesen Patenschaften die stolze Summe von
Der Geschäftsführer der Leipziger
Verlags- und Druckereigesellschaft,
Nobert Schmid, und seine Frau Andrea Schmid wurden Vereinsmitglieder und übernahmen eine Tierpatenschaft für eine Hyäne.
Der Geschäftsführer der Krostitzer
Brauerei, Wolfgang Welter, wirbt 24
Paten für Zootiere und übernimmt
selbst die Patenschaft für ein Bennettkänguru.
und Steuerberater und viele andere haben durch die Übernahme von
Patenschaften und Spenden dazu
beigetragen, dass es uns gelungen ist, innerhalb der Bauzeit von
Gondwanaland die versprochenen
1,5 Millionen Euro zu sammeln, sodass wir unserem Zoodirektor zur
Eröffnung am 1. Juli dieses Jahres
diesen Betrag übergeben können.
Wir werden natürlich die Entwicklung unseres Zoos auch weiterhin
tatkräftig unterstützen. Ich bin mir
sicher, dass uns viele Freunde und
Förderer unseres Zoos dabei tatkräftig helfen.
Siegfried Stauche
Vorsitzender des
Freundes- und Förderkreises
ZOO live
SEITE 9
Mit dem Zooverein nach Afrika und Indien
Endlose Savanne, große Tierherden in den berühmten Nationalparks und der Kilimandscharo im Hintergrund – dies
gibt es nur in Afrika! Genauer
in Tansania und Kenia. Seit
mehreren Jahren reisen die
Mitglieder des Freundes- und
Förderkreises des Zoo Leipzig mit dem Leipziger Spezial-Reiseveranstalter ADVENTURE TRAIN nach Ostafrika
und erleben wunderschöne
Tierbegegnungen und spannende Pirschfahrten.
Diese Highlights sind für die
meisten unvergessen und
man schaut sich nach neuen
Reisegebieten um. Auf der
eigens für die Zooreisen eingerichteten Webseite www.
zoosafaris.de wird aktuell das
Angebot für die Tierförderer
und Safariliebhaber stetig
erweitert. Somit besteht nun
die Möglichkeit, z. B. Reisen
nach Uganda oder nach Indien zu unternehmen. Uganda,
das Land fernab vom Massentourismus und neben
Ruanda und dem Kongo die
Heimat der letzten lebenden
Berggorillas, zählt zu den
großen Abenteuern.
In Indien warten Tiger und
Elefanten auf Sie. Die Tiersafaris im Ranthambore- oder
Corbett-Nationalpark
sind
etwas ganz Besonderes. Der
indische Subkontinent zählt
zu den tierreichsten Gebieten
der Erde und verspricht viele
interessante Erlebnisse. Neu
sind ebenso Reisen speziell
für Tierärzte und Fotografen.
Für 2012 planen wir schon
jetzt, Namibia ins Programm
aufzunehmen, damit Sie die
wunderschöne und sehr gegensätzliche Landschaft erkunden und bereisen dürfen.
✃
✃
Coupon
Ich/wir habe(n) Interesse an einer Mitgliedschaft/an einer Tierpatenschaft.
In indischen Nationalparks leben noch wilde Tiger und Elefanten.
Bitte senden Sie mir/uns die entsprechenden Unterlagen
an folgende Adresse:
Unsere Termine für dieses Jahr:
Uganda – Gorillas
und Schimpansen
16.04. – 02.05.11
04.06. – 21.06.11
10.09. – 27.09.11
08.10. – 25.10.11
17.12. – 03.01.11
Geheimnisse
Tansanias
29.05. – 12.06.11
06.08. – 20.08.11
29.10. – 12.11.11
Südtansania –
Wildnis exquisit
09.07. – 20.07.11
12.11. – 23.11.11
11.03. – 22.03.12
Magisches Kenia
11.06. – 25.06.11
17.09. – 01.10.11
14.01. – 28.01.12
Indien – Königstiger, Elefanten
und Kultur
05.11. – 20.11.11
Name
Vorname
Straße
PLZ/Ort
Ein besonderer Dank –
besonderen Spendern
Im Folgenden müssten wir eigentlich alle Freunde unseres Zoos auflisten, die so großzügig
Spenden für Gondwanaland geleistet haben, ob
als Tierpaten oder in anderer Form. Dazu würde
der Platz nicht ausreichen. Auf der Ehrentafel am
Zooeingang sind jedoch alle genannt.
Hier deshalb die Spender, die mehr als 2 500 Euro für
Gondwanaland gespendet haben. An dieser Stelle
noch einmal unseren ganz besonderen Dank!
• Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft,
Goldsponsor
• Sparkasse Leipzig, Goldsponsor
• Mercedes-Benz Niederlassung Leipzig, Goldsponsor
• Stadtwerke Leipzig, Goldsponsor
• Krostitzer Brauerei, Goldsponsor
• Langnese, Goldsponsor
• Kommunale Wasserwerke Leipzig
• Lions Club Leipzig-Saxonia
• ESSO Deutschland GmbH, Hamburg
• Rothkegel Bauchfachhandel GmbH, Leipzig
• Ostrauer Kalkwerke GmbH
• Gerhard D. Wempe KG, Leipzig
• ADVENTURE TRAIN Abenteuerreisen GmbH,
Leipzig
• Marketing-Club Leipzig
• Ergotherapie Juliana Michel-Thom, Leipzig
• Radiologisch-Nuklearmedizinische Gemeinschaftspraxis, Leipzig
• Contax Freier, Müller und Kollegen, Leipzig
• LAV Landwirtschaftliches Verarbeitungszentrum
Markranstädt GmbH
• Augenoptiker Wolfgang Hardt, Leipzig-Schönefeld
• Konsumgenossenschaft Leipzig eG
• Marché im Zoo
• Gerstmann GmbH, Leipzig
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INTECMA Anlagentechnik GmbH, Leipzig
FiMO Assekuranzmakler GmbH, Leipzig
„tapir“ GmbH Leipzig, Reiseausrüstungsladen
ALL Abfall-Logistik Leipzig GmbH
1. FC Lokomotive Leipzig
Bürotec-Thoss GmbH, Leipzig
ASS Andrea Schmid Sekretariats- und
Büroservice, Leipzig
Ministerpräsident des Freistaates Sachsen,
Stanislaw Tillich
„loeweli“ Annett Löwe, Leipzig
Bilfinger und Berger Hochbau GmbH, Leipzig
Bodo Zeidler GmbH, Leipzig
Steuerberaterin Annett Bemmann, Leipzig
Eckes-Granini Deutschland GmbH, Nieder-Olm
Intersnack Knabber-Gebäck GmbH & Co. KG,
Köln
TNC GmbH „SOLYMAR“-Restaurant, Leipzig
MFPA Gesellschaft für Materialforschung und
Prüfungsanstalt für das Bauwesen Leipzig
Wohnungsgenossenschaft „UNITAS“, Leipzig
Vereinigte Leipziger Wohnungsgenossenschaft
eG, Leipzig
Eiffel Deutschland GmbH
„jena-immobilien-könig“ und Dr. Sternkopf,
Jena
Saxonia Media Filmproduktion GmbH, Leipzig
Gemeinschaftspraxis Dr. Ulrich und Dr. Angela
Pfeifer, Borna
Gisela Noser, Leipzig
Gisela Simoneit, Dortmund
Christa Mießler, Senftenberg
Gretel und Harald Hübner, Leipzig
Helgard und Wolfgang Schmidt, Lindau
Prof. Dr. Hartmut Michalski, Leipzig
Wilfried Geißler, Wabern
Renate und Gerhard Schille, Geithain
Zoolotsenteam und Zooschule
Ernst und Brigitt Lorenz, Berlin
Rückantwort an:
Freundes- und Förderkreis
des Zoologischen Gartens Leipzig e. V.
Pfaffendorfer Straße 29
04105 Leipzig
E-Mail: [email protected]
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Sonderveröffentlichung
Auf leisen Sohlen
durch den Zoo Leipzig
auf den Wegen entdeckt
Der Zoo Leipzig steckt voller Überraschungen – denn hier und
da laufen den Besuchern die Tiere buchstäblich über den Weg.
Enten, Pfauen und Katzen und ab und an vielleicht auch mal ein
Feuersalamander. Denn die Tiere sind auch hier beheimatet.
Der typische Lebensraum
des Feuersalamanders ist
der Laub-(Buchen-)Wald. Er
besiedelt dort vor allem die
Waldrandlagen.
Er erreicht in Mitteleuropa
eine Größe von 14 bis 17 Zentimeter, manchmal sogar bis
über 20 Zentimeter und ist damit der größte einheimische
Schwanzlurch. Außereuropäische Unterarten können auch
noch deutlich größer werden.
Die Weibchen vom Feuersalamander sind in der Regel
etwas größer als die Männchen und deutlich schwerer.
Sie können ein Gewicht von
mehr als 50 Gramm erreichen, große trächtige und
gut genährte Weibchen sogar
noch deutlich mehr. Ansonsten ist ein Gewicht von ungefähr 40 Gramm typisch.
Muster je nach Art
Die Oberseite ist mit einem
gelben bis rötlichen Muster auf glänzendem schwarzen Grund versehen. Dieses
Muster ist je nach Unterart
verschieden, von gefleckt bis
gestreift. Es gibt Tiere, bei
denen der schwarze oder der
gelbe Teil überwiegt, selten
gibt es sogar gänzlich schwarze oder gelbe Exemplare. An
der Bauchseite sind sie grau,
bräunlich oder schwarz mit gelben oder rötlichen, manchmal
verwaschenen, teilweise aber
auch scharf begrenzten Flecken. Die Färbung kann auch
beeinflusst werden durch Umweltfaktoren. Auf eher hellen
Böden wie z. B. Löss kommen
mehr gelbe Salamander vor,
auf dunklem Untergrund wie
Rohhumus oder Moorboden
sind Exemplare mit größerem
Schwarzanteil häufiger.
In der Schweiz und Deutschland leben zwei Unterarten, die
aufgrund der Rückenfärbung
gut unterschieden werden
können. Beim Gebänderten
Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris) sind
die länglichen gelben Flecken
in zwei Linien angeordnet,
die parallel zur Körperachse
verlaufen. Der Gefleckte Feuersalamander
(Salamandra
salamandra salamandra) weist
eine unregelmäßige Fleckung
auf, die nie Streifen bildet.
Die Paarungszeit des Feuersalamanders erstreckt sich
in Mitteleuropa von März bis
Die Fleckung ist für jedes Tier individuell und bleibt zeitlebens gleich, sodass ein Individuum eindeutig
anhand der Zeichnung (wie bei einem Fingerabdruck) erkannt werden kann. Foto: Wolfgang Thieme/dpa
September, mit der Hauptaktivität im Juli. Die Paarung erfolgt an Land.
Sie gebären nach einer Tragezeit von etwa acht Monaten
2,5 bis drei Zentimeter lange
Larven, die mit den äußeren
Kiemen atmen. Ein Weibchen
gebärt acht bis 60 Larven. Einzelne Unterarten können auch
schon voll entwickelte Jungsalamander zur Welt bringen.
Dies ist wohl eine Anpassung
an trockene Lebensräume, wo
nicht immer geeignete Laichgewässer vorhanden sind.
Als Larvengewässer werden
hauptsächlich kühle, nährstoffarme und sauerstoffreiche Waldbäche, aber auch
Quellgewässer und stehende Kleingewässer genutzt.
Die Larven halten sich in Bereichen geringer Strömung
und guter Deckung auf wie
unter Steinen, Wurzeln oder
Falllaub. Die Vegetation der
Gewässer spielt kaum eine
Rolle. Der Feuersalamander
ist nachtaktiv, bei Regen nach
langer Trockenheit auch tagaktiv. Am Tag versteckt er sich
in Felsritzen, Höhlen, Bauten
von Kleinsäugern, Mauerritzen oder Schächten. Oft werden diese Verstecke ebenfalls
für die Überwinterung genutzt,
sofern sie frostfrei und feucht
sind.
Nachts auf der Jagd
Jungtiere sind auch tagsüber
aktiv. Nachts gehen sie auf
die Jagd nach Wirbellosen
wie Nacktschnecken, Asseln,
weichen Käfern, Regenwürmern, Spinnen oder Insekten.
Manchmal fressen sie auch
andere Amphibien wie Molche
und kleine Frösche. Die Beute
wird entweder angesprungen
und mit den Kiefern gepackt
oder mit der Zunge erbeutet.
Die Überwinterung dauert von
Oktober/November bis etwa
Mitte Februar. In südlicheren
Ländern kann eine Überwinterung auch fehlen, dort werden
eher die trockenen Sommermonate in feuchten Verstecken
überdauert. In milden Wintern
kann auch bei uns eine ganzjährige Aktivität beobachtet
werden.
Der im Tessin ansässige Gefleckte Feuersalamander ist
dort noch sehr verbreitet und
daher nicht gefährdet. Die
Verbreitung des Gebänderten Feuersalamanders auf der
Alpennordseite ist nur wenig
erforscht, daher kann die Gefährdungssituation nicht sicher beurteilt werden.
Sammelband
Der
Feuersalamander
Lurchi
hat
bereits viele
Generationen von Kindern und Eltern erfreut.
Zahlreiche Teilnehmer haben Lurchi gebastelt. Die schönste Einsendung haben gewonnen. Die ersten Plätze gehen an
Gina-Marie (Werk links), Yuliya (Mitte) und Antonia. Herzlichen Glückwunsch!
Der Held mit den Punkten
Große Bastelaktion – das sind die schönsten Einsendungen
Lurchi ist wieder da! Seit 30
Jahren erscheinen die „grünen Hefte“ und erobern die
Herzen von Kindern und Erwachsenen im Sturm. Jetzt
haben die Kinder ihm etwas
zurückgegeben!
Die große Bastelaktion vom
Schuhhaus Salamander ist
super angekommen. Viele
Kinder aus Leipzig und der
Region haben gemalt, gebastelt, ausgeschnitten und geklebt. Etliche lustige Lurchis
sind
in
der Grimmaischen
Straße abgegeben
worden.
Alle Kin-
In Folge 145 lernt Lurchi Flamingos kennen. Die LurchiHefte sind in den Salamander-Shops erhältlich.
der haben von Lurchi dafür
eine kleine Überraschung bekommen.
Gina-Marie, Yuliya und Antonia haben die schönsten Werke gebastelt. Sie durften sich
über eine Eintrittskarte in den
Zoo Leipzig und einen 25-Euro-Gutschein vom Schuhhaus
Salamander freuen. Denn was
trägt der schwarz-gelbe Held
am liebsten? Schuhe der Marke Salamander – was sonst?
Damit schaffen er und seine
Seit vielen Jahrzehnten besteht er mit seinen Freunden aufregende und lustige
Abenteuer. Generationen
erinnern sich mittlerweile
an die spannenden LurchiHefte, die jetzt auch im
Sammelband
erhältlich
sind. Wer mehr erfahren
möchte, kommt einfach
in der Salamander-Filiale,
Grimmaische Straße 9–11,
in Leipzig vorbei.
Freunde jeden Weg, den sie
auf ihren spannenden Reisen
gehen müssen. Denn nichts
ist für ihn wichtiger als seine
besten Freunde, die er im Laufe seiner Reisen kennengelernt
hat. Das sind Igelmann, Unkerich, Hopps, Mäusepiep und
Piping – ohne sie hätte er so
manch brenzlige Situation gar
nicht meistern können. Die
meisten Kinder werden ihn
schon längst in ihr Herz geschlossen haben.
Grimmaische
Straße 9–11
04109 Leipzig
SEITE 12
ZOO live
Zuchtbücher für Mähnenwölfe werden seit Kurzem in Leipzig geführt
Wichtige Datensammlung für den Artenschutz
Bislang werden im Zoo
Leipzig die Zuchtbücher
und -programme für Tiger,
Anoa, Weißnackenkranich
und Stumpfkrokodil koordiniert. Ruben Holland, seit
Mai 2010 als Kurator tätig,
brachte vom seiner Arbeit
im Zoo Frankfurt gleich zwei
Zuchtbücher für Mähnenwölfe mit. Im Interview berichtet er über die spannende
Datensammlung für diesen
faszinierenden südamerikanischen Wildhund.
Wie kamen Sie ausgerechnet auf die Mähnenwölfe als
Zuchtbuchart?
Meine Begeisterung für
Mähnenwölfe entstand eher
durch Zufall. Auf der Suche
nach einem Thema für meine
Biologie-Diplomarbeit stieß
ich im Zoo Frankfurt auf das
Mähnenwolfpaar mit seinen
drei Jungen. An diesen Tieren
habe ich dann Verhaltensstudien durchgeführt und mich
auf diese Weise sehr intensiv
mit ihnen beschäftigt. Mein
anschließendes Volontariat
im Zoo habe ich als Mitarbeiter des damaligen Zuchtbuchführers gemacht, der
mich mit den Prinzipien des
Zuchtmanagements vertraut
machte. Als er schließlich in
den Ruhestand ging, übernahm ich die beiden Zuchtbücher für den Zoo Frankfurt.
EEP-Koordinator die MähnenwolfZucht.
Wie läuft das praktisch ab?
Im EEP sind alle Mähnenwölfe mit
ihren grundlegenden Daten wie Geschlecht, Geburtsort und -datum,
Nachwuchs, Transfers zwischen
Zoos usw. erfasst. Zur Aktualisierung halte ich mit den betroffenen Kuratoren Kontakt, meist über
E-Mail oder Telefon. Mindestens
einmal im Jahr schicken sie mir die
aktuellen Daten ihrer Tiere zu, sodass ich auch über den Nachwuchs
eine genaue Übersicht habe. Der
Schritt zur Koordination der Zucht
sind aber die offiziellen Zucht- und
Transferempfehlungen, die ich allen
Teilnehmern einmal im Jahr schicke.
Kurator Ruben Holland mit zwei knapp zehn Tage alten Welpen
im Zoo Frankfurt.
Welche Mähnenwolf-Zuchtbücher führen Sie genau?
Ich betreue im Auftrag des
Welt-Zooverbandes WAZA
das Internationale Zuchtbuch, also die gemeinsame
Datensammlung aller Zoos,
die in Zooverbänden Mitglied
sind, und im Auftrag des Europäischen
Zooverbandes
EAZA das Europäische Erhal-
tungszuchtprogramm (EEP).
Während das Internationale
Zuchtbuch tatsächlich eine
reine Datensammlung ist, damit ein weltweiter schneller
Überblick gewährleistet wird,
ist es auf europäischer Ebene
komplizierter. Hier sammle
ich nicht nur die Daten aller
Tiere in den Mitgliedszoos,
sondern steuere auch als
Wie legen Sie fest, welche Tiere sich
paaren dürfen?
Durch die Datensammlung weiß
ich über die Herkunft und die Verwandtschaft der Tiere alles Nötige.
Um eine bessere Übersicht zu erhalten, gibt es ein Computerprogramm, das den Verwandtschaftsgrad der Tiere berechnet. So kann
ich zwei Tiere sozusagen virtuell
miteinander „verpaaren“ und sehe
dann, ob der mögliche Nachwuchs
genetisch variabel bleibt oder einen
zu hohen Inzucht-Faktor aufweisen
würde. Darauf aufbauend kann ich
dann Empfehlungen geben, welche
Zoos mit ihren Tieren züchten oder
welche neuen Zuchtpaare zusammengestellt werden sollen. Dabei
sind aber auch die Entfernung der
Einrichtungen voneinander (Transportkosten!) und praktische tierhalterische Überlegungen mit einzubeziehen.
Wie steht es um den Mähnenwolf in
freier Wildbahn?
Eine Schätzung aus dem Jahr 2005
ergab einen Bestand von 23 000 Tieren, von denen der überwiegende
Teil in Brasilien lebt, nur jeweils einige Hundert Tiere sind in Bolivien,
Paraguay und Argentinien zu finden. Mähnenwölfe bewohnen die
Pampa, also die weiten Grasländer,
oder auch Buschland in Südamerika. Da dieses vermehrt in Ackerland
umgewandelt wird, schrumpft die
Fläche immer weiter. Weitere große Gefahren sind Straßen, auf denen viele Tiere überfahren werden,
und verwilderte Hunde, die mit dem
Mähnenwolf um Futter konkurrieren
oder Krankheiten übertragen können. Daher wird die Tierart auf der
Roten Liste als „potenziell gefährdet“ eingestuft, da man von einer
Bestandsabnahme ausgehen muss.
Wie erfolgreich läuft die Erhaltungszucht beim Mähnenwolf?
Das EEP für Mähnenwölfe gilt als
eins der am besten laufenden innerhalb Europas. Dies liegt daran, dass
es mit etwa 170 Tieren in 73 Zoos
einen ausreichend großen Bestand
gibt und dass die Herkunft aller Tiere bekannt ist. Daher kann die Zucht
sehr genau geplant werden. Das
Problem ist eher, für den Nachwuchs
genügend Platz und auch neue Halter zu finden, da Mähnenwölfe im
Gegensatz zu anderen Wölfen nicht
im Rudel, sondern paarweise leben.
In der Regel wird jeder Zoo also auf
Dauer nur zwei Tiere halten können.
Übrigens: Auch unser neu zusammengestelltes Paar „Hidalgo“ und
„Christa“ durfte sich fortpflanzen
und brachte dieses Jahr vier Jungtiere zur Welt!
„Hört, wie es humort!“
Der Zoo Leipzig präsentiert die Kabarettnächte
Wenn die Sommersonnenstrahlen
Elefant, Tiger & Co. auf den Pelz
bzw. aufs Gefieder scheinen, dann
ist es wieder so weit: Der Zoo Leipzig, Marché und die Leipziger Funzel laden zum Sommerkabarett
vom 22. Juli bis 31. Juli 2011 in den
Konzertgarten ein.
Mit Ihrer Eintrittskarte können Sie
individuell ab 19 Uhr einen abendlichen Zoospaziergang erleben
und sich ab 21 Uhr vergnüglich
unterhalten lassen mit dem Erfolgsprogramm „Hört, wie es humort!“ – Lachen nonstop. Marché
im Gründergarten bietet von 19 bis
Bock auf Kohle?
Mit dem Finanzcheck der Sparkasse Leipzig
haben Sie nichts zu meckern.
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Klingt tierisch einfach? Ist es auch. Überzeugen Sie sich selbst!
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Ensemble der Leipziger Funzel.
21 Uhr ein erlesenes Abendbuffet
mit mediterranen Köstlichkeiten
an, das Sie nach Wunsch zusätzlich
buchen können. Mit dem Ensemble
der Leipziger Funzel unter der Direktion von Thorsten Wolf – bekannt
als Cheftierpfleger Conny Weidner in der erfolgreichen ARD-Serie
„Tierärztin Dr. Mertens“ – erleben
Sie ein Feuerwerk des Humors und
einen Dauerangriff auf Ihre Lachmuskeln.
Sichern Sie sich Ihre Karten zu 22
Euro (Abendkasse 24,50 Euro) unter Funzeltelefon 0341 9603232.
(Die Tickets beinhalten keinen Eintritt ins Gondwanaland.)