Naim - music line

Transcription

Naim - music line
the naim magazine Für Kenner des guten Klangs
Winter 2011/12
CONNECTION
Der moderne NAIT – ein wahrhaft legendärer Verstärker / Antonio Forcione + Sabina Sciubba ‘Meet Me In London’ remastered /
Bentleys neuer Continental GT / Der neue Slimline-Streamer ND5 XS / Der SuperUniti definiert All-in-one neu
maX
raPtor
Rockmusik steht bei Naim im Mittelpunkt
Paul StePHeNSoN WiLLKOMMen!
WiLLKOMMen
Das Jahr 2011 war aus verschiedenen Gründen
bedeutsam, nicht zuletzt deshalb, weil es mein 30. Jahr
bei Naim ist und das 10. Jahr, seit ich der
Geschäftsführer bin.
Dieses denkwürdige Jahr ist der perfekte Anlass,
um die vergangenen 30 Jahre Revue passieren zu
lassen und sich mit dem zu befassen, was Naim im Jahr 2012 und danach
erwartet. Mehr dazu finden Sie auf Seite 12.
Naim ist seit meinem Einstieg in das Unternehmen einen weiten Weg
gegangen. Nicht geändert hat sich aber unsere Überzeugung, dass wir Menschen
mit herausragenden Hifi-Produkten etwas bieten, was ihr Leben bereichert. Aus
diesem Grund freuen wir uns auf die Zukunft von Naim. Und was für eine
Zukunft es wird! Das Jahr 2012 begann für uns mit dem brandneuen ND5 XS
und dem SuperUniti. Der ND5 XS ist der erste Netzwerkplayer von Naim, der
24-Bit/192-kHz-Musik streamen kann, und das dazu passende Slimline-Netzteil,
das XP5 XS, hebt den ND5 XS und andere digitale Quellen von Naim auf eine
noch höhere Stufe. Mehr zu dieser erstaunlichen Streaming-Lösung lesen Sie auf
Seite 10. Der SuperUniti ist ein spannender Neuzugang in der Uniti-Familie. Im
Hinblick auf Leistung, Funktionalität und Flexibilität setzt er neue Maßstäbe für Allin-one-Streamer – lesen Sie auf Seite 8 einen vollständigen Bericht zu diesem
fantastischen Player.
Rockmusik war schon immer meine Leidenschaft, so wie auch die von NaimFans weltweit. Jetzt hat das Naim-Label damit begonnen, zusätzlich zu Jazz-,
Country- und Folkmusikern auch Rockmusiker zu verpflichten und aufzunehmen.
Zwei neue Künstler des Labels Naim Edge, die wir in diesem Jahr vorstellen, sind
Max Raptor und Tellison. Auf den Seiten 16–17 erfahren Sie mehr über sie.
Auch wenn wir uns auf das freuen, was die Zukunft für Naim zu bieten hat,
vergessen wir nie, wo unsere Ursprünge liegen. Das zeigt das Remastering von
Antonio Forciones und Sabina Sciubbas Klassiker Meet Me In London, der bis
heute die meistverkaufte Veröffentlichung von Naim ist. Erfahren Sie alles dazu
auf den Seiten 18–19.
Seien Sie versichert, dass wir auch 2012 Grenzen ausloten und weiterhin
hervorragend klingende Produkte herstellen werden, so wie wir es schon immer
getan haben.
inside
04 Naim-News
Erfahren sie, was bei Naim in Großbritannien und dem Rest der Welt los war
06 Fragen Sie den Experten
Phil Harris von Naim verrät Ihnen, was Sie
über hochauflösende Musik wissen müssen
07 Der NAIT
Die Geschichte des legendären NaimVollverstärkers
08 SuperUniti
Das All-in-one-Gerät von Naim setzt
neue Maßstäbe
02
Exklusives
Angebot für
unsere Leser
30% auf alle Einkäufe
bei naimlabel.com
Wenn Sie dieses Angebot
nutzen möchten, geben
Sie beim Zahlen einfach den
Aktionscode NC30TEN12
ein. Das Angebot gilt
für alle Downloads
und Bestellungen und
endet am 31. Dezember
2012. Die allgemeinen
Geschäftsbedingungen
finden Sie unter
www.naimlabel.com
„Was sind die Vorteile von
hochauflösender Musik?
ganz einfach – bessere
Soundqualität …”
06
12
15
18
„es wäre also viel zu kurz
gegriffen, zu behaupten,
die Cd sei tot.“
20
22
„Von penguin eggs des wunderbaren nic Jones kann ich nicht
genug bekommen. das album
kam 1980 heraus, aber jedes Mal,
wenn ich es spiele, find
ich’s besser.”
24
27
10 ND5 XS + XP5 XS
Slimline-Streaming von den jüngsten
Zugängen der XS-Serie
11 FraimLite
Der perfekte Standort für Ihre Hi-Fi Geräte
16 Max Raptor & Tellison
Rockmusik steht bei Naim im Mittelpunkt
18 Meet Me In London
Jonathan Gorse berichtet über die
Neuauflage eines Klassikers
20 Naim For Bentley
12 Paul Stephenson
Der Geschäftsführer von Naim lässt 30 Jahre
mit dem Unternehmen Revue passieren
David Vivian setzt sich hinter das Steuer des
neuen Continental GT
22 Die Zukunft von Hi-Fi
15 NaimNet
Musik und Licht vereinen sich in diesem
beeindruckenden Multiroom-System
Steve Harris von Naim wirft einen Blick in die
Zukunft der Audiotechnik
www.naimaudio.com
23 Naim Check
Giles Chapman spricht mit Lord March, dem
Initiator von Glorious Goodwood
24 Die Welt von Naim
Ein exklusiver Blick hinter die Kulissen
von Naim
26 Anlagentipps
Mark Raggett von Naim gibt Tipps und
Ratschläge für das Anlagen-Setup
27 Lola Perrin
Komponistin und Pianistin Lola Perrin lebt
den amerikanischen Traum
Streamingplayer ND5 XS
Im Jahr 2012 erscheint der neue ND5 XS, der vorrangig als hochwertige und erweiterungsfähige digitale Quelle für die Wiedergabe von Musik
über eine drahtgebundene oder drahtlose UPnP™-Verbindung entwickelt wurde. Er ist der erste Netzwerk-Player von Naim, der das Streaming von
Musikdaten mit 24 Bit/192 kHz unterstützt. Mit seinem eleganten, schlanken Gehäuse passt er hervorragend zu seinen „Brüdern“ aus der Serie XS.
Der ND5 XS bietet außerdem standardmäßig Zugang zu Tausenden von Internetradio-Sendern und, dank optionalem Modul, auch zu DAB/UKWSendern. Drei S/PDIF-Digitaleingänge für den Anschluss an Computer und Set-Top-Boxen sowie CD- und DVD-Player sorgen für noch mehr
Flexibilität.
> Mehr zum Streamingplayer ND5 XS auf den Seiten 10 und 11.
www.naimaudio.com/nd5xs
03
Naim NeWS Wer HÄtte daS gedaCHt?
frontend
?
Teilen Sie uns Ihre
Meinung zu Hi-Fi
und Musik mit und
nehmen Sie an
unserer Umfrage
‘The Great Hi-Fi Survey’
teil: www.naimaudio.com
/great-hi-fi-survey
Naim-label-NeWS
Naim eDge alS „beSt Small label“
NomiNiert
Naim Edge wurde bei den ersten AIM (Association of
Independent Music) Awards im November 2011 als „Best
Small Label“ nominiert. Damit wird das Naim Label als eines
der vier besten kleinen Labels
Großbritanniens.
TEST
WINNER
auf erfolgSkurS
Naims wachsendes Angebot an Streaming-Produkten erntet
weiterhin Lob von den weltweit einflussreichsten Hifi- und
Technikmagazinen und verhalf Naim 2011 zu einigen
Auszeichnungen.
Der NDX eroberte die Medien im Sturm, mit 5-Sterne-Tests von
Publikationen wie Hi-Fi Choice, BBC Music Magazine und Jazzwise.
Er wurde zudem von Hi-Fi World zum Produkt des Jahres und von
What Hi-Fi? Sound & Vision zum besten Musikstreamer in der
Preiskategorie ab 2.500 £ gewählt.
Mittlerweile hatte auch der NaimUniti – der jetzt auch
hochauflösende Musik mit 24 Bit/192 kHz unterstützt – bei den
What Hi-Fi? Awards Erfolg und wurde als bestes MusikStreamingsystem in der Preiskategorie ab 2.000 £ ausgezeichnet. In
der Begründung hieß es: „Egal, welche Musik Sie hören möchten
oder in welchem Format diese vorliegt, der Naim spielt sie und er
spielt sie wunderbar.“
Diesen Wertschätzungen folgte die Auszeichnung des ND5 XS
zum besten Streamer bei den Hi-Fi Choice Awards. Das Produkt
erhielt seltene fünf Punkte in allen Kategorien: Soundqualität, PreisLeistungs-Verhältnis, Fertigungsqualität und Funktionsumfang. Das
Fazit des Magazins lautete: „Die Art, wie der ND5 XS Musik erzeugt,
gibt einem ein Gefühl von Lebensfreude.”
Der Nächste war der UnitiQute, der in der Kategorie „AudioGerät des Jahres“ bei den Stuff Awards mit dem Prädikat „sehr zu
empfehlen“ ausgezeichnet wurde. Das weltweit bestverkaufte
Gadget-Magazin sagte: „Der UnitiQute ist ein Streaming-Hifi-System
mit einem Sound, für den man (fast) sterben könnte. Er ist nicht
billig, aber das ist Genialität selten.“
Zu guter Letzt erhielt der neue SuperUniti die vollen fünf Sterne
bei seinen zwei ersten Tests. What Hi-Fi? Sound and Vision
beschrieb ihn als „das bisher beste All-in-one-Streamingsystem”,
während Stuff den All-in-one-Player mit den Worten „so
hervorragend wie Streaming nur sein kann, was sehr hervorragend
ist“ beschrieb.
Naim verkÜNDet PartNerScHaft mit
Der komPoNiStiN uND PiaNiStiN lola PerriN
2011 verkündeten Naim und die aus Amerika stammende
britische Komponistin/Pianistin Lola Perrin ein
Partnerschaft, um ihre gemeinsame Leidenschaft für Musik,
Leistung und erstklassige Hörerlebnisse zu unterstreichen.
Naim hat eng mit Lola zusammengearbeitet, um den
Naim-Audio-Lola-Perrin-Klavierwettbewerb ins Leben zu
rufen, der sich an Klavierschüler aller Altersklassen und aus
der ganzen Welt richtet. Auf Seite 27 berichtet Lola von
ihrer jüngsten Reise zur „Women in the Arts“-Konferenz
2011 in den USA, an der sie teilnahm, um ihre Arbeit und
den Wettbewerb vorzustellen.
04
www.naimaudio.com/news
In seiner kurzen Bestehenszeit
erntete Naim Edge
Anerkennung für so unterschiedliche Acts wie das CountrySoul-Sextett Phantom Limb, die Essex-Band The Milk, die
literarischen Rocker Tellison und die Punk-Newcomer Max
Raptor sowie die Folksängerin Gwyneth Herbert, die
legendären Musiker Jon Thorne & Danny Thompson, die
Internetsensation William Fitzsimmons, die schwedischen
Post-Rocker Jeniferever, den kalifornischen Pop von AM, den
Frat-Bop von Boy Com und den Electropop von Elektralux.
Mehr über die Naim-Edge-Künstler Max Raptor und Tellison
erfahren Sie auf den Seiten 16–17.
30 JaHre bei Naim
Das Jahr 2011 ist ein
Jubiläumsjahr für
Naims Geschäftsführer
Paul Stephenson, da
es gleichzeitig sein 30.
Jahr im Unternehmen
und sein 10. Jahr als
Geschäftsführer des
Unternehmens ist.
Um den Jahrestags
seines Anfangs als
Verkaufsleiter im Mai
1981 – kurz nach der
Gründung des Unternehmens – zu feiern,
überraschte die
Belegschaft Paul mit
einer besonderen Torte, die in der Kantine des
Unternehmens präsentiert wurde. Paul führt seine
zahlreichen Erfolge bei Naim auf seine Leidenschaft dafür
zurück, Musik für zu Hause zu einem lebensbereicherndem
Erlebnis zu machen. Erfahren Sie mehr über Pauls 30 Jahre
in einem Spezialbericht auf den Seiten 12–14.
NAIM COMMUNITY
Treten Sie unserer wachsenden Online-Community von Anhängern und Fans
bei und diskutieren Sie über die Hifi-Welt auf:
facebook.com/NaimAudio
n
@NaimAudio
http://forums.naimaudio.com
Sie können auch unseren Newsletter abonnieren und werden dann vierteljährlich über
alle neuesten Entwicklungen und Veranstaltungen von Naim auf dem Laufenden
gehalten. Besuchen Sie uns dazu einfach auf www.naimaudio.com/news
WorlD NeWS
UK Peter Graham von Grahams Hi-Fi beendete im
September einen Wettlauf in Denver, Colorado und ist
nun in allen 50 US-Staaten Marathons gelaufen. Peter ist damit
in den letzten 10 Jahren fast 300 Marathons gelaufen und hat
dabei Geld für das North London Hospice gesammelt.
Neue albeN
Naim-labeleNtDeckuNg
tHe milk
uNterZeicHNeN
WicHtigeN NeueN
vertrag
PHaNtom limb –
tHe PiNeS
Die britische Soulsensation
The Milk, die 2011 ihre
Single (All I Wanted Was) Danger/Dynamite bei Naim Edge
veröffentlichten, haben einen wichtigen Vertrag mit dem brandneuen
Sony-Label Sign of the Times unterzeichnet, einem
Gemeinschaftsprojekt von Sony Music UK und XIX Entertainment unter
der Leitung von Dougie Bruce, der bereits Künstler wie Adele, Lily Allen,
MGMT und Aloe Blacc verpflichtete. Ihre neue Single B-Roads ist nun
im Handel und Anfang 2012 gehen sie auf ihre Großbritannien-Tour.
Halten Sie also 2012 Ausschau nach den Jungs. Sie werden
wahrscheinlich noch viel mehr von ihnen sehen und hören, und
vergessen Sie nicht, dass Naim ihnen zum Durchbruch verholfen hat!
Das aus Bristol stammende CountrySoul-Sextett Phantom Limb meldet
sich 2012 mit ihrem zweiten Album The Pines zurück. Veröffentlichung voraussichtlich am 13. Februar 2012 bei Naim Edge.
Neil coWleY trio –
tHe face of
mouNt moleHill
Das Neil Cowley Trio veröffentlicht am
23. Januar 2012 sein lang erwartetes
viertes Album The Face of Mount
Molehill bei Naim Jazz. Danach geht
das Trio durch ganz Großbritannien auf Tournee und freut sich
auf seinen ersten Auftritt mit den Mount Molehill Strings in der
namhaften Queen Elizabeth Hall auf der London Southbank
am 15. März 2012.
China Anfang 2011 präsentierte Naims Verkaufsleiter
Doug Graham der Presse und Öffentlichkeit beim Händler
Elegant Music Garden in Guangzhou hochauflösende Musik. Der
Besuch war Teil einer erfolgreichen Reise zu Naims Vertriebshändler,
Radar, der die Zusammenarbeit mit China zusätzlich stärkte.
Neuseeland Der in Wellington ansässige Händler The Real
Music Company feierte im Mai sein 21-jähriges Bestehen,
während der in Nelson ansässige Händler Living Sound im Oktober
seinen 20. Jahrestag feierte. Wir gratulieren beiden zu ihren
zusammengerechnet 41 Jahren im Naim-Vertrieb! Nach entschlossenen
Anstrengungen ist Purehifi aus Christchurch wieder zurück im Geschäft,
während sich die Stadt von dem verheerendem Erdbeben im Februar
erholt. Purehifi hat Naim-Kunden auch dabei geholfen, ihre
bemerkenswert robusten Anlagen aus den zerstörten Häusern zu retten.
briefe
glÜcklicHer kuNDe
Vielen Dank für die Ausgabe 2010/11 der
CONNECTION. Es ist die wahrscheinlich
bisher beste Ausgabe mit erstklassigem
Design und Inhalt. Jedoch gilt mein
größtes Lob der n-Stream-App. Ich habe
sie heruntergeladen, auf mein iPhone
übertragen und binnen drei Minuten
funktionierte sie mit meinem NaimUniti.
Und noch viel wichtiger: Sie bietet einen
ausgezeichneten Funktionsumfang.
Großartiger Klang und Softwareintegration
in bester Form. Gratulation!
Jon Myles, London, Großbritannien
macHt Weiter So
Ich habe meinen Naim-Verstärker und
-CD-Player nun schon seit fast fünf
Jahren und kann sagen, dass ich mit der
Leistung beider Geräte sehr zufrieden
bin. Ich benutze sie mit KEF-QLautsprechern, und mein Sound ist
unübertroffen. Während diese Aussage
nicht sonderlich überraschend ist, wenn
man sich die anderen Kommentare in
der CONNECTION anschaut, scheint es
jedoch nur Lob in Bezug auf Jazz, Klassik
und andere „gediegene“
Musikrichtungen zu geben. Nun, vielleicht
kann ich dem Trend gegensteuern,
indem ich sage, dass ich mit meinem
System tagtäglich Heavy Rock spiele und
es ist großartig! Diese Klarheit und Tiefe
kann man sonst nur bei viel teureren
Systemen hören (nicht dass Naim billig
ist), und ich würde jedem, der nach
einem „ultimativen“ System sucht,
empfehlen, den Naim-Weg zu gehen.
Bitte tun Sie sich nicht selbst Unrecht und
erwecken den Anschein eines
Musiksnobs, denn Naim bietet für jeden
Musikliebhaber etwas, unabhängig von
dessen Musikgeschmack.
Beste Grüße,
Nigel Shaw, Großbritannien.
muSik fÜr alle
Schon seit 1994 besitze ich Naim-Geräte
und habe im Lauf der Zeit auf CDS2/NAC
82/SuperCap/NAP 250 aufgerüstet. Ich
habe mich kürzlich dazu entschieden,
dieses „Kapital aufzulösen“, um
Studienkosten zu begleichen. Nach
zahlreichen Überlegungen entschied ich
mich für etwas vollkommen anderes –
Einzelkomponenten aus der XS-Serie. Und
ich muss sagen, ich war von dessen
Soundqualität erstaunt. Obwohl es auf
einer bestimmten Ebene nicht so „gut“ ist
wie das alte System, gibt dieses XS-System
Musik mit Nuancen, Struktur und Form
wieder (einiges davon auf eine Art und
Weise, die durch das ziemlich hochwertige
Olive-System nicht erreicht wird). Das
XS-System ist sehr ansprechend und
musikalisch und von einem Maßstab, der
seinen Status als „Einsteigermodell“ unter
den Einzelkomponenten von Naim widerlegt. Und es klingt zu Hause sogar besser
als bei der entspannten Vorführung!
Der wichtigste Grund, das System
behalten zu wollen, ist, dass ich mit
meiner Frau und meiner jüngeren Tochter
(16) das erste Mal seit Jahren im selben
Raum saß und wir zusammen Musik
hörten. Allein dafür hat sich die
Systemverkleinerung gelohnt!
Wir hatten eine Freundin meiner
Tochter zu Besuch, die noch nie zuvor
eine LP gesehen, geschweige denn gehört
hatte. „Sie klingen besser als CDs, oder?“,
fragte sie. Es war mir ein Vergnügen, sie
Musik auswählen zu lassen.
Es machte solchen Spaß. Vielen Dank
und meine besten Wünsche für die
spannende Zukunft des Unternehmens.
Name und Anschrift vorenthalten
[email protected]
Deutschland Auf der HIGH END – Europas größter Hi-FiMesse, die jährlich in München stattfindet –
bewunderten unzählige Besucher den neuen Streamingplayer
NDX und den Lautsprecher Ovator S-400 am brandneuen, grünweißen Stand des Naim-Vertriebs Music Line.
Kanada Der Naim-Händler Hi-Fi Centre aus Vancouver
führte im November eine Veranstaltung in seinem Geschäft
durch, die an einem Abend über 400 Besucher anlockte. Unter dem
Motto „keine CD-Player“ wurden verschiedene Streamingprodukte
von Naim vorgestellt, darunter der neue SuperUniti und der ND5 XS.
USA Ein erster
Auftritt für Naims
US-Vertrieb, The Sound
Organisation, beim Rocky
Mountain Audiofest im
Oktober 2011 war ein
durchschlagender Erfolg und bot noch vor ihrer Markteinführung eine
Plattform für die neuen Streamingprodukte SuperUniti und ND5 XS.
Niederlande Steve Hopkins, Naims Kundenserviceleiter, stand
den Gästen eines vom Amsterdamer Händler Concerto
veranstalteten, gut besuchten Events für Musikliebhaber im Juli 2011 Rede
und Antwort. Gutes Essen und Wein wurden im Freien genossen, während
man im Geschäft einer Auswahl von Naim-Systemen lauschen konnte.
05
iNterface Fragen Sie den experten
Fragen und antworten
Phil Harris vom Technischen
Support bei Naim gibt
Antworten auf häufig
gestellte Fragen zum Thema
hochauflösendes Audio
HocHauflöSeNDe muSik
Was ist hochauflösende Musik?
Es gibt keine allgemein anerkannte Definition des
Begriffs. Aber wir haben uns alle an Musik in CD-Qualität
gewöhnt, also 16 Bit/44,1 kHz. Das heißt, jede Audiodatei
mit einer Samplingfrequenz von mindestens 48 kHz
oder einer Bit-Tiefe von mehr als 16 Bit kann als
„hochauflösend“ bezeichnet werden.
Was sind die Vorteile der Hochauflösung?
Die Antwort ist ganz einfach: bessere Klangqualität. Da
die Samplingfrequenz zunimmt, nimmt auch die
maximal reproduzierbare Frequenz einer Wellenform zu.
Die Töne werden wahrscheinlich nicht einmal das
(theoretische) Frequenzmaximum von 22 kHz bei der
CD-Wiedergabe übersteigen, dafür aber die Obertöne, die der
Musik „Gefühl“ verleihen – und zwar bei weitem!
Gilt in diesem Fall „je höher die Zahlen, desto besser die
Qualität“ in Bezug auf die Bit-Tiefe und die
Samplingfrequenz?
Wenn die Bit-Tiefe (16 bis 24 Bit) einer unkomprimierten
Audiodatei zunimmt, nimmt der potentielle Dynamikumfang des
aufgenommenen Signals ebenfalls zu – dies ist der Unterschied
zwischen den lautesten und den leisesten Klängen, die
aufgenommen werden können. Bei einer 16-Bit-Quelle beträgt
der theoretische Dynamikumfang 96 dB, wobei der theoretische
Dynamikumfang bei einer 24-Bit-Quelle bei 144 dB liegt. Sie
haben wahrscheinlich gemerkt, dass ich häufiger das Wort
„theoretisch“ verwende. Nun, der Grund dafür ist, dass hier viel
mehr im Spiel ist als nur die Bit-Tiefe der abgespielten Dateien. Es
ist möglich, dass der komplette Dynamikumfang einer 24-BitAufnahme aufgrund physischer Einschränkungen der Hardware
Version derselben Musik geben.
Hochauflösende Musik finden Sie unter www.naimlabel.com
im Aufnahmestudio oder bei der Wiedergabe nicht nutzbar ist.
Ebenso erfordern die Herstellungs- und Mischstufen des
Aufnahmeprozesses in der Regel das Durchlaufen eines
Prozessors namens „Kompressor“, der die Lautstärke der leiseren
Musikabschnitte erhöht und die der lauteren Musikabschnitte
reduziert, so dass man die Lautstärke nicht ständig anpassen
muss, um die abgespielte Musik in einer angenehmen Lautstärke
zu hören. Bedenken Sie auch, dass eine Audiodatei mit 24 Bit/192
kHz nicht zwangsläufig auf Quelldaten hinweist, die ebenfalls über
diese Bandbreite oder diesen Dynamikumfang verfügten. Eine
24-Bit/192-kHz-Datei lässt sich auch aus einer 16/44,1-Quelle, also
aus CD-Daten, erzeugen; die hochauflösende Datei kann sich
dabei tatsächlich schlimmer anhören als das Original mit
16 Bit/44,1 kHz. Versteifen Sie sich daher nicht nur auf große
Zahlen, denn sie stehen nicht immer gleich für bessere Qualität.
Bei Naim betrachten wir 24-Bit-Dateien grundsätzlich als
erheblichen Fortschritt gegenüber 16-Bit-Dateien, und wir würden
einer 24-Bit/44,1-kHz-Version den Vorzug über eine 16-Bit/96-kHz-
Welche Dateitypen gibt es und welche sind die
besten?
Unkomprimierte Dateiformate bieten unserer
Erfahrung nach die beste Klangqualität – also WAV
oder AIFF. Sogenannte „verlustfreie“ Formate wie FLAC
und ALAC können aus mathematischer Sicht so
extrahiert werden, dass sie die gleichen Rohdaten
bieten wie ihre unkomprimierten Artgenossen. Aber
da sie zum Entpacken generell erheblich mehr
Prozessorleistung erfordern, ist ihr Nachteil in der
Regel ein erhöhtes Grundrauschen bei der
Wiedergabe, da die Hardware mehr beansprucht wird und dies
zusätzliche Störsignale erzeugt. Die Unterschiede sind jedoch sehr
klein – viele Menschen hören sie nicht einmal – machen Sie sich
also deshalb keine Sorgen, wenn Sie Ihre Lieblingsmusik als FLACDatei erhalten. Verlustbehaftet komprimierte Dateien wie AAC
und MP3 sollten aber generell gemieden werden, wenn die
Klangqualität wichtig ist.
Wo finde ich hochauflösende Musik in guter Qualität?
Der Downloadshop von Naim Label auf der Website www.
naimlabel.com bietet ein breites Spektrum an tollen
hochauflösenden Aufnahmen einschließlich der neuen 24-Bit/192kHz-Neuauflage des Klassikers Meet Me In London, über den auf
den Seiten 18–19 berichtet wird.
Es sei noch darauf hingewiesen, dass im Netz einige gefälschte
Websites existieren, die behaupten, hochauflösende Musik
anzubieten, die jedoch keine ist. Achten Sie deshalb darauf, wo
Sie Ihre Musik herunterladen.
eiNe ZuSammeNfaSSuNg Der ProDukt-uPDateS voN 2011
l Der Naim DAC wurde im Mai für die Nutzung mit dem NDX überarbeitet.
Das Update ermöglichte auch die Wiedergabe von FLAC-Dateien von einem
USB-Stick an den vorderen und hinteren USB-Ports des DAC.
l Der HDX und der UnitiServe sowie deren SSD-Versionen bekamen
im vergangenen Jahr zwei wichtige Updates. Version 1.5 vom April bot
Fehlerbehebung und einen neuen Desktop-Client, während Version 1.6 vom
Oktober zusätzlich Internetradio und automatische Datensicherung mit Hilfe
von Network Attached Storage (NAS) bot.
l NDX, NaimUniti und UnitiQute wurden im Einklang mit ND5 XS und
SuperUniti für die Unterstützung von 24-Bit/192-kHz-Musik und ALAC (bis zu
24 Bit/96 kHz) aufgerüstet. Die Überarbeitung von NaimUniti und UnitiQute
umfasste auch einen Wecker. Das Update muss durch einen Händler
durchgeführt werden, da es den Austausch einer Platine und ein Software-
06
Update erfordert. Alle ab dem 1. Juli 2011 erworbenen NDX-Player können
bis zum 29. Februar 2012 kostenlos auf den aktuellen Stand aufgerüstet
werden. Neu hergestellte NaimUniti- und UnitiQute-Player werden je nach
Kundenwunsch mit oder ohne die neuen Funktionen ausgeliefert. Ein
Software-Update (Version 3.9), das man von unserer Website herunterladen
kann, ist ebenfalls erhältlich; es bietet zusätzliche Features und beim
NaimUniti und UnitiQute einen Wecker.
l Im Mai wurden alle mit Internetradio ausgestatteten Produkte von Naim
durch Naim’s Choice ergänzt. Diese automatisch eingefügte Auflistung zeigt
die beliebtesten Internetradio-Sender von Naim an, einschließlich einem
exklusiven 320-kb-AAC-Stream von Radio Paradise.
l Naims maßgeschneiderte, kostenlose Apps für das iPhone, den iPod touch
und das iPad wurden ebenfalls aktualisiert. Im März erschien n-Serve 2.0
www.naimaudio.com/updates
Die maßgeschneiderten iOS-Apps
von Naim sind nun mit dem iPad kompatibel.
(für Naim-Serverprodukte) auf dem Markt; es ist iPad-kompatibel, unterstützt
die Anzeige von Coverabbildungen und verfügt über erweiterte Metadaten.
Im Juli kam auch eine vollständige Playlisten-Funktion hinzu. n-Stream (für
Naim-Streamer) bekam zwei Updates: Das erste umfasst weitere Sprachen
neben English und unterstützt die Systemautomatisierung bei der
Verwendung eines Naim-Netzwerk-Players mit einem Naim-Vorverstärker
oder dem DAC. Im Rahmen des zweiten Updates im April kam n-Stream 2.0
heraus, mit dem das App iPad-kompatibel wurde und die Anzeige von
Coverabbildungen beim Scrollen unterstützt.
Einige Software-Updates können auf der Naim-Website unter der unten
genannten Adresse heruntergeladen werden, wir empfehlen Ihnen jedoch
immer, sich zunächst an Ihren Naim-Händler zu wenden.
tHe Nait naiM-HiStOrie
aNatomie
eiNer legeNDe
Wenn es je einen wahrhaft legendären naim-Verstärker gab,
ist der nait wohl der beste Kandidat für den titel
b
ei seiner Einführung im Jahre 1983
war der erste Vollverstärker von
Naim ein sonderbares, Schuhkartonförmiges Modell, das wunderbar
zum damals unkonventionellen Status des
Unternehmens passte. Die Frage von der
Presse, wie viel Watt der Verstärker an
Leistung bringt, beantwortete NaimGründer Julian Vereker nur mit einem
kurzen „genug“.
Der kleine NAIT war kein leistungsstarker
Verstärker im konventionellen Sinne. Genau
wie der kleine NAD 3020 brachte er es auf
weniger als 20 Watt Leistung, konnte bei
Bedarf jedoch große Leistungsspitzen
verarbeiten, was im Hinblick auf die
Musikqualität ein viel wichtigerer Faktor ist.
Es hat sich erwiesen, dass es mehr als nur
„beeindruckende“ technische Daten braucht,
um richtig gute Musik zu machen.
Der Außenseiter NAIT ist unter
musikbegeisterten Audioliebhabern
verdienterweise sehr populär geworden und
blieb dies auch für mehrere Jahrzehnte, ohne
dass erhebliche oder grundlegende
Änderungen an der Konstruktion
vorgenommen wurden. Im Jahre 1993
erschien der NAIT 3 mit einem flachen
Gehäuse in voller Breite und, als
3R-Variante, sogar mit Fernbedienung. Es
gab keinen NAIT 4, deshalb hieß die nächste
Serie NAIT 5 und kam im Jahr 2000 auf den
Markt – wieder in voller Breite aber mit
flachem Gehäuse und dreigeteilter Front.
Diese Änderungen wurden 2007 mit der
Einführung des umfangreich ausgestatteten
SUPERNAIT und 2008 mit der Einführung
des NAIT XS verbunden.
Der heutige NAIT spiegelt nicht nur die
seit der Einführung des ursprünglichen NAIT
erfolgten technologischen, technischen und
materialbezogenen Änderungen wider,
sondern auch die Fortschritte in der HifiTechnik selbst. CDs kamen etwa zur selben
Zeit auf den Markt wie der erste NAIT, die
Idee jedoch, digitale Daten von einem
Abspielgerät über einen Digitaleingang
direkt an einen Verstärker zu koppeln, lag
noch in ferner Zukunft. Der bahnbrechende
SUPERNAIT zählte zu den ersten
Verstärkern, die über Digitaleingänge mit
hochwertigen integrierten D/A-Wandlern
verfügten – obwohl sich diese fantastische
Variante vom ursprünglichen NAIT abhebt.
Der NAIT XS ist trotz seiner raffinierten
Ergonomie und Optik sowie seiner starken
60 Watt/8 Ohm (90 Watt/4 Ohm) pro Kanal
wieder näher am Original.
Überzeugung und Bekenntnis zur
musikalischen Botschaft zählten zu den
wichtigsten Leistungsmerkmalen, dank
denen sich der Original-NAIT in den 80er
Jahren von der Masse und den
Vergleichsprodukten abhob. Auch über drei
Jahrzehnte später zeichnen sie die
Nachfolger des NAIT aus. Der NAIT XS
verfügt über mehr Raffinesse und
Leistungsfähigkeit als das Original – wovon
man zu Recht ausgehen dürfte –, aber seine
glänzende Leistung zeugt noch immer von
demselben ungestümen Drang, dem Streben
nach der Seele der Musik, der schon den
Klang des ersten NAIT ausmachte.
Trotz allem gibt es jedoch absolut nichts,
was den Besitzer eines NAIT der frühen
Generationen daran hindern könnte, seine
Anlage auf den Stand des 21. Jahrhunderts
zu bringen, indem er den Verstärker mit einer
modernen Quelle wie dem HDX oder ND5
XS verbindet.
eiNe frage Der balaNce
Eine der hervorstechendsten Eigenschaften des Original-NAIT war sein sehr eigener
Balance-Regler. Anders als die heutigen – oder sogar die damaligen – Regler war er keiner,
der den Lautstärkepegel je nach Rotationsrichtung von links nach rechts bewegte und eine
Mittelstellung hatte. Stattdessen passte der Regler die Lautstärke des linken Kanals mit
einem Spielraum von 3 dB an den rechten an. Das Fehlen der Mittelstellung bedeutete,
dass die Einstellung ausschließlich durch das Gehör stattfinden musste.
www.naimaudio.com/naitxs
Oben: Der heutige,
hochmoderne NAIT
XS und der legendäre
Original-NAIT im „Chrome
Bumper“-Design
Upgrade path
Besitzer des
Original-NAIT hatten
kaum Gelegenheit,
ihren Kauf
aufzurüsten, was auf
heutige NAIT-Kunden
nicht mehr zutrifft.
Wenn Sie im Besitz
eines NAIT XS oder
SUPERNAIT sind,
können Sie dessen
Klangqualität steigern,
indem Sie ihn durch
ein Netzteil des Typs
SuperCap, HiCap oder
FlatCap XS ergänzen
oder mit einer
Endstufe des Typs
NAP 155 XS oder
NAP 200 aufrüsten.
Jeder NAIT lässt sich
zudem mit einem
Power-Line-Netzkabel
oder einem Hi-LineSignalkabel von Naim
aufwerten.
07
SuPeruNiti neU 2012
SoNic SuPerHero
der SuperUniti kombiniert die Stärken dreier klassischer naim-produkte und hebt das all-in-one-Musik- strea
a
ll-in-one-Audioplayer haben einen neuen
Maßstab: Naims SuperUniti. Dieser
Vorzeige-Neuzugang in der mehrfach
ausgezeichneten Uniti-Palette bietet die
ultimative Kombination aus Funktionen und Leistung
und füllt sogar große Räume mit Musik – so leise
oder so laut, wie sie wollen.
Der neue SuperUniti vereint die größten Stärken
dreier Naim-Produkte: Die Leistungsfähigkeit des
Vollverstärkers SUPERNAIT, die Flexibilität des Allin-one-Players UnitiQute und die hochwertige
Digital-Analog-Wandlung des Naim DAC. Darüber
hinaus bietet er zahlreiche eigene Extras.
Der SuperUniti ist das erste Naim-Produkt, das
hochauflösende Musik mit 24 Bit/192 kHz abspielen
kann – die neue Generation digitaler Musikdateien,
die die Qualität von CDs (16 Bit/44,1 kHz) weit
hinter sich lassen. Naims Netzwerkprodukte
unterstützen bereits Dateien, die mit 24 Bit/96 kHz
CDs übertreffen, aber dieser Neuzugang legt die
Messlatte noch höher. Wenn Sie Musik voller Details,
Klangstärke und Gefühl suchen, sollten Sie sich
einmal hochauflösende Titel anhören. Solche äußerst
hochwertigen Downloads sind zur Zeit noch relativ
selten; aber bis ihre Verfügbarkeit zunimmt, können
SuperUniti-Nutzer das Streaming einer wachsenden
Auswahl an anderen Musikformaten genießen –
einschließlich, erstmals, Apple Lossless. Das ist ideal,
wenn Sie Ihre CD-Sammlung in diesem Format auf
Apple iTunes übertragen.
Nutzern eines NaimUniti, UnitiQute oder NDX
wird es möglich sein, ihre Streaming-Boards durch
die neue Generation ersetzen zu lassen – und so die
Kompatibilität mit höherauflösenden Musikdateien
und die verbesserte Apple-Integration zu genießen.
Neu hergestellte NaimUniti- und UnitiQute-Player
werden je nach Kundenwunsch mit oder ohne
Zusatzfunktion erhältlich sein. Beim NDX ist das
neue Board seit November 2011 Standard.
Übrigens: Im Gegensatz zu vielen anderen
Produkten unterstützen Naims Netzwerkplayer
unabhängig von Format oder Bitrate die
unterbrechungsfreie Wiedergabe gestreamter
Musikdateien. Das heißt, der SuperUniti spielt alle
aufeinanderfolgenden Titel eines Albums ohne
ungewollte Pausen ab. Dies ist entscheidend für eine
Vielzahl zusammenhängender Aufnahmen, von
Opern- über Konzeptalben bis hin zu Live-Musik.
Man sollte meinen, diese Funktion sei
selbstverständlich, doch es überrascht, wie viele
Musiksysteme sie nicht bieten und dadurch Lücken in
der Wiedergabe verursachen.
Naims Innovationskraft setzt sich mit der
einzigartigen Lautstärkeregelung des SuperUniti fort.
Bei der Lautstärkeregelung einer Hifi-Komponente
geht es um viel mehr als nur darum, wie laut Sie Ihre
Musik hören möchten – ihre Konstruktion kann sich
sowohl auf die Benutzerfreundlichkeit als auch auf
den Klang auswirken. Analoge Lautstärkeregler
haben den Ruf, die beste Klangqualität zu bieten,
während die digitalen Ausführungen größere
Flexibilität aufweisen. Naim hat das beste aus beiden
Welten herausgepickt und eine neue, leistungsstarke
analoge Lautstärkeregelung mit digitaler Steuerung
entwickelt. Erstmals im SuperUniti integriert, nutzt
Naims maßgeschneiderte neue Lautstärkeregelung
diskrete Widerstände und hochwertige elektronische
Schalter, die den bei Rundfunk- und Abhöranlagen
verwendeten ähnlich sind.
ergebNiSSe Der forScHuNg
Matthieu Guilloux, leitender Ingenieur beim SuperUniti-Projekt, spricht über die Herausforderungen, die bei der Entwicklung von Naims bestem All-in-one-Player zu bewältigen
waren.
„Wir sollten ein Produkt entwickeln, dessen Qualität und Leistung Einzelgeräte nahezu übertreffen
würden, das aber die Vielseitigkeit und die hochmodernen Funktionen eines All-in-one-Produkts
aufweisen sollte. Um dies zu schaffen, nutzten wir das umfangreiche Forschungswissen und Knowhow, das wir aus vorherigen Produkten wie dem Naim DAC, NDX und SUPERNAIT gewonnen
hatten, und fügten einige innovative Funktionen hinzu, um mit dem SuperUniti ein All-in-oneGerät zu schaffen, das Maßstäbe setzt.“
„Wenn alle für das Streaming notwendigen Komponenten in ein einziges Gerät
gequetscht werden, kann das viele Störsignale erzeugen, was die Klangqualität stark
beeinträchtigt. Deshalb haben wir die Schaltungstopologie optimiert, um den
empfindlichen Signalweg von den störenden Komponenten zu isolieren und so
überragende Klangqualität zu gewährleisten.“
08
www.naimaudio.com/superuniti
SticHWort uPNP™
Naims Streaming-Geräte
verwenden das Netzwerkprotokoll
UPnP™ (Universal Plug ’n’ Play),
das es ihnen ermöglicht,
Musikdateien auf dem
Heimnetzwerk zu erkennen und
mit anderen UPnP™-kompatiblen
Geräten zu kommunizieren.
Der SuperUniti nutzt außerdem Naims S/PDIFJitter-freie Wandlerkonstruktion, die erstmals beim
Naim DAC verwendet wurde. Jitter kann sich negativ
auf die Wiedergabequalität digitaler Dateien
auswirken, doch zu viele moderne Hifi-Produkte
gehen dieses Problem nicht richtig an. Die Technik
von Naim beseitigt diesen klanglichen Nachteil durch
Verwendung eines einfachen, aber effektiven
Puffersystems. Der Puffer speichert eingehende Daten
und taktet sie mithilfe präziser FixfrequenzOszillatoren neu, bevor sie an die Wandler-Chips
übertragen werden. Auf diese Weise sind Daten, die an
den Wandler übertragen werden, vollständig von
S/ PDIF-Jitter isoliert.
Die Wandler-Chips sind die gleichen hochwertigen
PCM1791A-Modelle von Burr-Brown, die im NDX
und HDX zum Einsatz kommen. Ein äußerst
leistungsstarker SHARC-Chipsatz mit
maßgeschneiderter, Naim-eigener Software
übernimmt die digitale Filterung und sorgt so für
höchste Klangqualität.
Upgrade path
Hochleistungsantenne WA5 Angesichts einer ganzen Welt von Musik, die Naims Netzwerkprodukte drahtlos zur
Verfügung stellen, sollten Sie die bestmögliche Verbindung zu Ihrem Heimnetzwerk sicherstellen. Die Antenne WA2, die bei allen
WLAN-fähigen Produkten von Naim Standard ist, leistet hierbei hervorragende Arbeit; wenn Sie jedoch kabellos in andere, von
Ihrem Internet-Router weit entfernte Räume streamen möchten, brauchen Sie möglicherweise zusätzliche Verstärkung. Hier
kommt die WA5 ins Spiel, eine Hochleistungsantenne, die die WA2 ersetzen kann und mehr als den doppelten Verstärkungsfaktor
(5 dB) bietet. Es ist ein cleveres, einfaches Upgrade, das für ein starkes Signal und unterbrechungsfreie Musik sorgt.
usik- streaming dank zahlreicher extras auf eine neue Stufe in Sachen Leistung, Funktionalität und Flexibilität
w
e
n
D
O
PR UCT
Nach all der Technik kommen wir nun wieder zum
Grundsätzlichen und überlegen, wie der SuperUniti in
verschiedene Wohnsituationen und Anlagen passen
könnte. In nur wenigen Minuten ist der SuperUniti an
ein paar Lautsprecher und ein Heimnetzwerk
(drahtgebunden oder über WLAN) angeschlossen,
wodurch man eine vortreffliche Streaminglösung
erhält, komplett mit DAB und UKW sowie Zugriff auf
über 17.000 Webradiosender. Naim’s Choice ist eine
Auswahl höherwertiger Webradiosender, auf die Sie
schnell und bequem zugreifen können. Dies ist aber
nur der Anfang: Seine außergewöhnlichen
Anschlussmöglichkeiten machen den SuperUniti zum
Herzstück Ihrer Home-Entertainment-Anlage.
Das System verfügt über nicht weniger als zehn
Eingänge für externe Quellen; sechs davon sind
digital. Ob es nun die liebsten analogen oder digitalen
Quellen sind, von CD- oder DVD-Playern über
Laptops oder MP3-Player – sie alle können von der
Leistungsfähigkeit des SuperUniti profitieren. Auch
Ihrem Fernseher können Sie neue Klangqualität
verleihen, indem Sie ihn direkt oder über den Receiver
an den SuperUniti anschließen.
Ein AV-Bypass mit Verstärkungsfaktor 1 ermöglicht
die Nutzung des SuperUniti in Verbindung mit einem
Mehrkanal-Receiver, der das Ganze mit
Surroundsound – einschließlich modernem
hochauflösendem Filmton – ergänzt.
Ein vorderseitiger Anschluss für Kopfhörer erlaubt
es Ihnen auch, den hervorragenden Klang ganz für
sich zu behalten.
Ein vorderseitiger USB-Anschluss unterstützt die
Wiedergabe von Musik auf USB-Sticks und
ermöglicht Ihnen das Aufladen Ihres iPods oder
iPhones. Dank Apple-Authentifizierung wird die
Musik auf tragbaren Apple-Geräten digital
übertragen, was für optimalen Klang sorgt, und die
Steuerfunktion des SuperUniti ermöglicht das
Navigieren der Titel am OLED-Display des NaimPlayers oder mit der Fernbedienung.
Der SuperUniti bietet eine Leistung von 80 Watt
pro Kanal, d. h., er ist mit einer Vielzahl an
Lautsprechern kompatibel – und dank eines
entsprechenden Stereoausgangs können Sie die
www.naimaudio.com/superuniti
Basswiedergabe durch Einsatz eines Subwoofers
verbessern. Wenn Sie große Räume bzw. Lautsprecher
hohe Lautstärken bevorzugen, können Sie den
SuperUniti dank Vorstufenausgang mit einer externen
Endstufe ergänzen.
Egal, womit Sie ihn kombinieren, der SuperUniti
kann über die mitgelieferte Fernbedienung, aber auch
über die kürzlich aktualisierte n-Stream-App für das
iPhone, das iPad oder den iPod touch bedient werden,
was das Erlebnis noch ansprechender und greifbarer
macht. Durchsuchen Sie komfortabel Ihre
Musiksammlung (komplett mit Coverabbildungen und
Zusatzinformationen) oder entdecken Sie neue
Radiosender, während Sie Ihre Musik genießen.
Diese Mischung aus Funktionalität, Flexibilität und
Leistung verleiht dem SuperUniti seinen Status als
Vorzeigegerät. Sie müssen sich aber nicht auf uns
allein verlassen: Laut What HiFi? Sound and Vision
(Dezember 2011) ist der mit fünf Sternen bewertete
SuperUniti nicht nur „der beste Uniti bislang“, sondern
„das bis dato beste All-in-one-Streamingsystem“.
09
ND5 XS + XP5 XS die xS-Serie MaCHt den SprUng inS JaHr 2012
StreamliNeD
naims neuer Streamingplayer und das passende netzteil in schlankem
gewand machen ihre Musikanlage für das 21. Jahrhundert fit
Die neusten Produkte
der XS-Serie von Naim:
der ND5 XS und XP5 XS
StreamiNgPlaYer ND5 XS
Der ND5 XS ist der jüngste Zuwachs der
erstklassigen und eleganten XS-Serie von Naim.
Dieser mit dem viel gelobten NDX verwandte
Streamingplayer verfügt über eine gleichermaßen
umfassende Ausstattung wie sein „großer Bruder“,
und seine Ausgangsleistung lässt sich ebenfalls
aufrüsten. Er spielt UPnP™-Audiostreams,
Webradio und iPod- oder iPhone-Musik, aber auch
Dateien von USB-Sticks ab. Drei hochauflösende
S/PDIF-Digitaleingänge machen ihn so vielseitig
und zum Herzstück eines jeden Hifi-Systems.
Über Ethernet oder WLAN und UPnP™ streamt
er Dateien mit bis zu 24 Bit/192 kHz von NASGeräten, PCs oder Macs und ist mit allen
gängigen digitalen Formaten wie WAV, FLAC,
AIFF, Apple Lossless und MP3 kompatibel.
In technischer Hinsicht
orientiert sich der ND5 XS
an den Schaltungen und
Komponenten der überaus
erfolgreichen Modelle
NDX und DAC und vereint
diese im schlanken
Gehäuse der XS-Serie.
Neben dem innovativen,
SHARC-Chip-basierten
Puffer mit FixfrequenzOszillatoren kommen
10
16-faches Oversampling und Naim-eigene digitale
Filter-Algorithmen zum Einsatz. Seine drei S/
PDIF-Digitaleingänge unterstützen Verbindungen
von Computern, Satelliten-Receivern und
CD-Playern. Die Entwicklung dieses Players
begann vor sieben Jahren, als Naims Ingenieure
mit der Suche nach einer Schaltungstopologie für
Streamingquellen begannen, die der Leistung der
besten CD-Player von Naim entsprechen sollten.
Außerdem musste die Topologie skalierbar sein,
damit das Unternehmen Player mit
unterschiedlichen Leistungsstufen und einem
wiedererkennbaren Klangcharakter herstellen
konnte. Die unterschiedlichen Performancestufen
werden nicht allein durch die Verwendung besserer
Komponenten erreicht, sondern oft auch durch die
Verwendung von Methoden zur Reduktion der
Upgrade path
Für noch höhere Klangqualität kann der
ND5 XS durch Einsatz eines externen Netzteils
(XP5 XS, XPS oder 555 PS) oder Ergänzung mit
dem Naim DAC aufgerüstet werden.
Fertigungszeit und dadurch zur Steigerung der
Produktivität. Der ND5 XS und der teurere NDX
haben viele Komponenten gemeinsam,
beispielsweise die Optokoppler in der
Wandlerschaltung. Hier hätten durch die
Verwendung günstigerer Bauteile Kosten reduziert
Perfekte PartNer
Alle Komponenten der XS-Serie von Naim wurden so entwickelt, dass sie sich harmonisch und sinnvoll ergänzen.
Angesichts dessen wäre der ideale Verstärker für den ND5 XS und das XP5 XS entweder der Vollverstärker NAIT XS
oder die Vor-End-Kombination aus NAC 152 XS und NAP 155 XS. Um dem System den letzten XS-Schliff zu geben,
könnte man die NAC 152 XS mit einem Netzteil des Typs FlatCap XS ergänzen. Dadurch erhält man eine musikalische
Darstellung mit großartiger Tiefe, Flüssigkeit und Glaubwürdigkeit. Die Verringerung des Grundrauschens durch das
externe Netzteil vermittelt einem das Gefühl, dass man nicht die Aufnahme einer Darbietung, sondern eine echte
Darbietung hört. Die zusätzliche Dynamik verleiht der Musik mehr Lebhaftigkeit und Vitalität, so dass man spürt, dass
die Musiker mit Herz und Seele spielen. Das tun gute Musiker fast immer, doch ist dies bei manchen Hifi-Systemen
schwer zu erkennen.
www.naimaudio.com/xs-series
fraimlite daS ideaLe raCKSYSteM
ew
n
PRODUCTS
rackSYStem fraimlite
Das Anfang 2011 eingeführte FraimLite ist ein attraktives Hifi-Racksystem, das für
Naim-Einstiegskomponenten optimiert wurde. Die Konstruktion ist dem
ursprünglichen, teureren Fraim entlehnt, das als Grundlage zur Entwicklung und
Bewertung jedes neuen Naim-Produkts dient.
Das FraimLite bietet eine stabile und ebene Plattform, die die Komponenten vor
Vibrationen schützt, die die Klangqualität mindern. Die dreibeinige Bauweise
reduziert Vibrationen, verhindert Wackelbewegungen und muss im Laufe der Zeit
nicht nachgestellt werden. Für eine einfachere Montage und die Schaffung einer
erschwinglicheren Variante wurde bei der Konstruktion des FraimLite auf die
zusätzliche Entkopplung verzichtet, die durch die Glasplatte des Fraim geboten wird.
Das FraimLite ist in unterschiedlichen Oberflächen erhältlich, um verschiedenen
Geschmäckern etwas zu bieten, und auch die Seitenteile sind in verschiedenen
Ausführungen und Höhen erhältlich, um die Kombination mit allen NaimKomponenten zu ermöglichen. Die Regalböden werden im gleichen, präzise
arbeitenden Holzverarbeitungsbetrieb hergestellt wie die Gehäuse der Ovator
Lautsprecher, sodass die Einheitlichkeit von Gestalt und Farbton gewährleistet ist.
Bei Bedarf kann das FraimLite nach und nach mit Fraim-Ebenen aufgerüstet werden.
werden können, jedoch zeigten mehrere Stunden
im Hörraum Leistungseinbußen auf, die als
unvertretbar erachtet wurden. Jede potentielle
Veränderung an der Konstruktion wird im
Hörraum sorgfältig beurteilt, und die endgültige
Entscheidung treffen die Ingenieure immer im
Hörtest.
Der ND5 XS umfasst ein Webradio – die
wichtigste Quelle, durch die der Musikliebhaber
von heute neue Musik entdecken kann – das von
vTuners Fünf-Sterne-Service unterstützt wird.
Sender lassen sich nach Genre, Standort oder
einfach nach Namen suchen. Neue Sender werden
automatisch zur durchsuchbaren Datenbank
hinzugefügt. Über Naims spezielle vTunerWebsite http://myradio.naimaudio.com können
Nutzer eigene Favoriten oder weniger übliche
Feeds zum Menü „Hinzugefügte Sender“
hinzufügen. Einloggen kann man sich mit der
MAC-Adresse des Geräts. Der ND5 XS bietet
außerdem Naim’s Choice, eine Auswahl von
Sendern, die hohe Klangqualität bieten,
beispielsweise Radio Paradise, das mit 320 kbit/s
streamt.
ND5-XS-Besitzer können ein iPhone oder
einen iPod über die an der Vorderseite befindliche
USB-Buchse anschließen, um ihre gespeicherten
Musikdateien, Podcasts oder Hörbücher über das
Display anzuwählen und abzuspielen. Die USBBuchse ermöglicht zudem die Wiedergabe von auf
USB-Sticks gespeicherter Musik, beispielsweise
hochauflösende WAV- oder FLAC-Dateien. Der
ND5 XS lässt sich über die frontseitigen Tasten,
die mitgelieferte Fernbedienung oder ein iPhone,
iPod touch oder iPad und das n-Stream-App
steuern. Sie können auch das optionale UKW/
DAB-Modul wählen, um ihrer Auswahl
terrestrische Radiosender hinzuzufügen.
NetZteil XP5 XS
Anders als beim XPS und 555 PS, den bis dato
einzigen Netzteil-Upgrades für die oben
Naim befolgt schon immer den Grundsatz, dass
genannten Produkte, verfügt das XP5 XS über ein
die Qualität der Stromversorgung für die
schmales Gehäuse, damit es optisch mit dem ND5
Klangqualität jeder Komponente von
XS, anderen Komponenten der XS-Serie und dem
entscheidender Bedeutung ist. Beim XP5 XS
Naim DAC harmoniert. Es bietet einen
handelt es sich um eine externe Stromversorgung,
die noch mehr aus den Streamingplayern ND5 XS zusätzlichen und wichtigen Grad an Isolierung
von der Netzstromversorgung und verbessert
und NDX, dem Naim DAC und dem
somit die musikalische Darbietung durch
Festplattenspieler/Musikserver HDX herausholt.
Reduktion des Grundrauschens. So werden aus
Es dient als kostengünstigere Alternative zum
Netzteil XPS und ist auch mit Naims CD-Spielern jeder Aufnahme mehr Feinheit, größere
dynamische Kontraste und mehr Detailreichtum
CDX2 und CDS3 sowie den älteren Modellen
herausgearbeitet. Die Verwendung des XP5 XS
CDS2 und CDX kompatibel.
hebt eine Naim-Quellkomponente wie den ND5
Die Topologie des XP5 XS hat vieles mit der
XS auf ein neues klangliches Niveau.
des XPS gemein, wobei die wichtigsten
Unterschiede in seinem speziell entwickelten
Ringkerntransformator, den
Gleichrichtern und den
Kühlkörpern liegen. Im Laufe
eiN PaSSeNDer lautSPrecHer
der Entwicklung des XP5 XS
Als perfekte Vervollständigung einer XS-Anlage
probierten die Ingenieure von
empfehlen wir den Naim-Lautsprecher Ovator
Naim mehrere verschiedene
S-400. Trotz ihrer gediegenen Optik bietet die
Schaltungslayouts, Materialien
Konstruktion bahnbrechende Technik in Form
und Komponenten aus und
der BMR-Chassistechnologie (Balanced Mode
führten Hörtests durch, um
Radiator). Dieser moderne Treiber gibt das
deren Einfluss auf die
gesamte Audiospektrum von 700 Hz bis weit
Klangqualität zu testen. Ein
über den für Menschen hörbaren Bereich
Beispiel für die Testergebnisse
hinaus wieder. Das heißt, es konnte auf eine
ist die Verwendung neuer,
Frequenzweiche mitten im kritischen
keramischer Kühlkörper mit
Stimmbereich verzichtet werden, was einer
niedrigerer Kapazität. Die
Beeinträchtigung der Klangqualität vorbeugt.
keramischen Kühlkörper bieten
Die Ovator S-400, ein erstklassiger Lautsprecher
höhere Leistung als ihre
mit ausgeglichenem und breitbandigem Klang,
Aluminium- und
ist sowohl in technischer als auch musikalischer
Glimmergegenstücke und
Hinsicht die ideale Partnerin für das oben
machen die beim XP5 XS
vorgeschlagene System. Praktischerweise ist sie
verwendeten erschwinglicheren
auch ein optisch äußerst elegantes Möbelstück.
Epoxidharz-Regler wieder wett.
www.naimaudio.com/fraimlite
11
Paul StePHeNSoN interVieW ZUM JUBiLÄUM
Vor über 30 Jahren verließ paul Stephenson den industriellen nordosten englands und
machte sich auf eine für junge Männer typische Suche nach Spaß in der rock’n’rollSzene mitsamt dem dazugehörigen glamourösen Leben. Seine Suche brachte ihn
schließlich zur eher nüchternen, jedoch nicht weniger aufregenden position eines
geschäftsführers des berühmtesten audioherstellers in großbritannien
Paul StePHeNSoN
30 JaHre bei Naim
Was haben Sie gemacht, bevor Sie für das junge
Unternehmen tätig wurden, das Naim in den 70er
Jahren war?
„Ich will nicht sagen, dass ich eine verlorene Seele war,
aber ich stamme aus der nordenglischen Arbeiterklasse
und wollte tatsächlich ein Rockstar werden. Dies war
jedoch unmöglich, da ich weder gut genug singen noch
ein Instrument spielen konnte, obwohl dies manche
Bands nicht aufhält. Aber ich wollte diesen Lebensstil
führen und ich liebte Rockmusik. Da mich das College
nirgends hinbrachte, entschied ich mich gegen eine
Fortführung meiner Ausbildung und reiste mit meiner
damaligen Freundin nach Indien. Wir blieben dort eine
ganze Weile und kehrten dann schließlich wieder nach
Bristol zurück – ohne Job. Es gab da ein Hifi-Geschäft
namens Radfords mit einem Studio darüber. Ich dachte
mir, es gibt vielleicht Arbeit in dem Studio; es gab
keine, aber sie brauchten jemanden für den HifiBereich. Ich nahm die Stelle an, da die Arbeit mit
Musik zu tun hatte und die Miete bezahlen würde.
Recht schnell fand ich mich unter den Top-Verkäufern
wieder und wurde zur Führungskraft befördert.
Radfords wollte in ganz Großbritannien neue Filialen
eröffnen und ich eröffnete für sie die erste in Windsor.
Teil des Jobs im Einzelhandel war die Auswahl der
Marken, die man anbieten wollte, und inzwischen war
ich mit Leuten wie Charlie Brennan von Linn
befreundet. Er erzählte mir von diesen Verrückten, die
in Salisbury Verstärker bauten und empfahl mir, die
mal zu besuchen. Freunde von mir zeigten auch schon
Interesse an Naim, also fuhr ich nach Salisbury und traf
mich mit Julian Vereker (dem Gründer von Naim). Ich
sagte ihm, bei Naim ginge es nur um die Technik und
dass niemand in diesem Unternehmen etwas von
Produktvermarktung oder vom Umgang mit
Einzelhändlern verstehe. Ich sagte, es wären alles nur
arrogante Ingenieure und dass das Unternehmen ohne
meine Hilfe nicht wachsen könne. Er antwortete mir,
12
dass er gerne ein arroganter Ingenieur sei und dass ihm
viel Spaß entginge, wenn er jemanden einstellen würde,
um seine Verkaufstätigkeit zu übernehmen.
Nichtsdestotrotz bat er mich, ihm eine Bewerbung zu
schicken, und machte mir ein Angebot, von dem er
sicher war, dass ich es ablehnen würde. Es beinhaltete
ein erbärmliches Gehalt und ein gar nicht attraktives
„Paket“: Mein Firmenwagen war beispielsweise ein
Morris Marina. Trotzdem überraschte ich ihn, indem
ich das Angebot annahm.
Als ich ankam, setzte er sich mit mir in die Werkstatt
auf den Boden und sagte, ich sollte selbst eine HifiAnlage bauen, also verbrachte ich meine ersten Tage
bei Naim – etwa drei Monate – damit, eine NAC 32
mit SNAPS und eine NAP 250 zusammenzubauen und
zu lernen, wie man einen LP12-Plattenspieler von Linn
einstellte. Dies war eine wertvolle Erfahrung: Ich
konnte einem Händler nun nicht nur erklären, was es
zur Herstellung eines Naim-Verstärkers brauchte, weil
ich es schon selbst gemacht hatte, ich konnte einen
LP12 nun wahrscheinlich besser einstellen als die
meisten Geschäfte, die ich aufsuchte. Ich war in der
Lage, in jedem Hifi-Laden für tollen Sound zu sorgen,
und habe mir so das Vertrauen und den Respekt der
Händler verdient. Innerhalb kurzer Zeit habe ich den
Umsatz von Naim verdoppelt, was bedeutete, dass
Julian aus meinem Firmenwagen einen Jaguar machen
musste, dies hatte er mir versprochen, wenn ich meine
Ziele erreichen würde. Es war der erste von vielen
Jaguars. Irgendwann später hatten wir einen ganzen
Fuhrpark von denen vor dem Werk stehen. Julian war
stolz darauf und seiner war natürlich immer der
schnellste (bevor er Naim gründete, war Vereker
erfolgreicher Rennfahrer).
Das waren wunderbare, herausfordernde,
inspirierende Zeiten. Wir glaubten, dass eine gute
Musikanlage das Leben der Leute bereicherte und dass
unsere Arbeit dazu diente, wichtige Beziehungen mit
unseren Kunden aufzubauen. Wir hatten das Gefühl, in
anderer Leute Leben etwas Positives zu bewirken. Es
waren außergewöhnliche Zeiten der großen
Überzeugung und Entdeckungen. Es gab den Linn
Paul Stephenson: Ich werde oft gefragt, ob Naim
denselben Weg gegangen wäre, wenn Julian noch leben
würde. Die ehrliche Antwort ist, dass keiner von uns weiß,
was vielleicht passiert wäre. Aber ich bin sicher, dass er von der vernetzten
Hifi-Technik und von der Zukunft von Naim genauso begeistert wäre, wie
es der Rest von uns ist. Das Unternehmen wurde 1985 erstmals mit dem
„Queen’s Award for Export“ ausgezeichnet, und vor einem Jahr erhielten
wir diesen Award ein zweites Mal. Man kann also sagen, dass wir damals
etwas richtig gemacht haben und dass wir jetzt offenbar auch das Richtige
tun. Unabhängig davon, wie die Fakten stehen, sind wir stolz darauf, diese
Ehre in der – in globaler Hinsicht – relativ kurzen Geschichte des
Unternehmens zweimal bekommen zu haben.
www.naimaudio.com
N
Paul lässt seine
30 Jahre bei Naim
Audio Revue
passieren
Sondek – einen wirklich tollen Plattenspieler – und
wundervolle Musik auf Vinyl zum Genießen. Man
konnte wirklich viel bewirken mit ein paar
Veränderungen an seiner Musikanlage. Es war wirklich
aufregend. Ich erinnere mich, wie ich bis Mitternacht in
der Fabrik saß und darauf wartete, dass ein Ingenieur
seine Arbeit am Layout einer Schaltplatte beendete, und
wie ich danach gleich zu Julian fuhr, um mir das
anzuhören. Wenn es sich wirklich großartig anhörte,
fuhren wir noch in der selben Nacht von Salisbury
nach Glasgow, damit es die Leute bei Linn auch hören
konnten. Es waren bemerkenswerte, sofort erkennbare
Unterschiede. Dennoch war es keine Revolution – auch
wenn es manchmal so schien.
Eines der wichtigsten Dinge, die wir aus diesen
Tagen lernten, ist, dass es jedem möglich ist, eine
fantastisch klingende Phonostufe zu bauen. Die
Schwierigkeit bestand darin, sie einige hundert oder
tausend Male zu replizieren. Dies erforderte wirklich
gute Fertigungskompetenz – in die Julian gern
investierte. Hifi war damals nicht dasselbe wie heute:
Wenn man drei Vorverstärker von Hersteller ‚X‘ kaufte,
war es höchst unwahrscheinlich, dass sie sich alle
gleich anhörten oder auch nur ähnlich. Ich erinnere
mich, wie ich da sitzen und mir Einzelteile anhören
musste, bevor sie in unsere Verstärker eingebaut
wurden und wie ich sogar Verbindungskabel und
Transistoren anhören musste, um die Einheitlichkeit
innerhalb unserer Produktpalette zu gewährleisten.
Ich denke man kann getrost sagen, dass Hifi zu
dieser Zeit wirklich in war. Man kaufte sich ein Haus
oder eine Wohnung, dann ein Bett und als nächstes ein
www.naimaudio.com
Hifi-System. Wir haben die Phase durchgemacht, als es
eine Menge guter Hifi-Systeme gab. Die Leute haben
Geräte entwickelt, die besser, lauter, schlanker,
glänzender, besser zu steuern, kleiner, größer waren,
aber noch immer gibt es nur wenige Marken, die es
schaffen, die Seele der Musik wirklich einzufangen,
und ich denke, Naim ist eine davon.
Ich bin immer noch nicht sicher, ob die CD-Qualität
dem bestem Plattenspieler in jeder Hinsicht das Wasser
reichen kann – da ist irgendwas, was mich stört. Ich
denke, als Naim sagte „Dies ist nicht Perfect Sound
Forever [Werbespruch aus der Anfangszeit der AudioCD]“, waren wir ehrlich, aber in geschäftlicher Hinsicht
tat es weh. Die Branche schlug aus der CD-Welle nicht
so viel Kapital, wie sie es hätte tun können. Wir dürfen
bei der Streaming-Technik, die offenbar den nächsten
Schritt auf dem digitalen Weg darstellt, nicht den
gleichen Fehler machen. Bisher spricht alles dafür, dass
die Chancen sehr hoch sind, dass das Streaming um
einiges erfolgreicher sein wird als die CD. Mit
Ausgangsmaterial in wirklich hoher Auflösung bietet
sich uns eine gute Gelegenheit, Audioliebhabern ein
deutlich vielversprechenderes Musikerlebnis und
besseren Sound für zu Hause zu bieten, als dies CDs
jemals schaffen konnten. Während wir lernen, mit
diesen neuen Techniken umzugehen – wir haben sie
noch nicht perfektioniert, aber wir machen große
Schritte nach vorn –, bietet sich die Chance, einige
enorme Fortschritte in der qualitativ hochwertigen
Musikwiedergabe zu machen.
Dank der Arbeit, die vor allem Apple geleistet hat,
um den Vorgang des Kopierens und Speicherns von
Musik auf dem eigenen Computer verständlich zu
machen (unsere Branche hätte das mit ihren Verbänden
oder einer Hifi-Messe nicht geschafft), haben Steve
Jobs & Co. unserer Branche einen massiven
Aufschwung verschafft. Hifi könnte sogar wieder
modern werden. Es gibt große Unternehmen, die auf
dem Konzept des Streamings aufbauen – wie z. B.
Sonos –, weil es ein Angebot ist, auf das sich die
Konsumenten verlassen können und das sie attraktiv
finden. Unsere Händler müssen das verstehen und in
der Lage sein, die Kunden zu bedienen, die auf die
nächste Stufe des Streamings steigen wollen. Es ist eine
wunderbare Gelegenheit. Im Moment geht das
vielleicht ein wenig unter, weil die Euro-Zone in
Schwierigkeiten ist und so weiter, aber Naims
Wachstum in den letzten Jahren war angesichts der
Konjunkturflaute und dem sehr harten Marktumfeld
phänomenal.
Zugegebenermaßen haben wir weniger Konkurrenz:
Heutzutage stellen nicht mehr sehr viele Firmen HifiProdukte auf dem gleichen qualitativen Niveau wie wir >
13
Paul StePHeNSoN interVieW ZUM JUBiLÄUM
1983: Paul Stephenson und Julian Vereker
1992: Europäische Händlerkonferenz
> her. Es gibt heutzutage weniger Firmen, die CD-Player
herstellen, wo geht man also hin, wenn man einen
wirklich hochwertigen CD-Player kaufen will? Zu
einem Naim-Händler. Unsere Uniti-Produkte haben
Tausende neuer Kunden für unsere Marke gewonnen.
Und einige dieser neuen Kunden haben, von dem UnitiAngebot fasziniert, ganze CD555-Anlagen und mehr
von uns gekauft.
Unser Interesse am Digitalen wurde dadurch
geweckt, dass Julian und Roy [Roy George, heute
technischer Leiter bei Naim] unseren ersten CD-Player
herstellten. Im Laufe der Jahre entwickelten wir ein sehr
gutes Verständnis für die Vorgänge im digitalen Bereich
und bis vor, sagen wir, einem Jahrzehnt, machten
CD-Player fast 40% unseres Geschäfts aus. Man musste
kein Genie oder Hellseher sein, um zu erkennen, dass
sich die Lage ändern würde und CDs schließlich
gefährdet sein würden.
Bevor dies passierte, standen wir jedoch vor einer
anderen Herausforderung, als Julian von seiner Reise in
die USA zurückkehrte und er mir ganz ruhig mitteilte,
dass er an inoperablem Krebs erkrankt war und nur
noch ein paar Monate zu leben hatte. Während ich also
mit dem Verlust des charismatischen Ingenieurs, der
mich eingestellt hatte, und ein sehr guter und geschätzter
Freund geworden war, fertig werden musste, musste ich
mich auch darauf vorbereiten, das Unternehmen zu
leiten, für das ich so lange Zeit gearbeitet habe. Julians
Vorstellung von Geschäftsführung war sehr eigen und
nicht ganz „lehrbuchkonform“. Beispielsweise hatte er
wenig Zeit, sich mit Microsoft, Apple oder deren
Produkten auseinanderzusetzen, weshalb unsere
Computer-Infrastruktur ziemlich ad hoc und
unkonventionell war. Diese wieder in Ordnung zu
bringen – oder besser gesagt, auszuwechseln – war eine
der ersten großen Investitionen, die ich tätigen musste.
Vor acht oder neuen Jahren begannen wir mit der
Entwicklung des Servers, der der HDX werden sollte.
Es war eine gute Einführung zu all den – für uns –
neuen Problemen, auf die wir in der Welt der digitalen
Speicherung und Wiedergabe stoßen würden. Als wir
einen Server an der Hand hatten, war der am schnellsten
wachsende Marktsektor Custom Installation und
Multiroom. Es hat mich zunächst nicht besonders
interessiert – Hintergrundmusik mit komprimierten
Dateien, lange Kabel und Störsignale. Aber dann erfuhr
ich von der StreamNet-Technik der amerikanischen
Firma NetStreams, mit der wir uns zusammenschlossen
und die uns den Anstoß für unser NaimNet gab. Unser
14
2005: Der CD-Spieler CD555 kommt auf
den Markt
einziges Verkaufsargument war Qualität,
unkomprimierte Musik auf Naim-Standard, die mittels
UPnP™, zusätzlich zu TCP/IP, bei Ihnen zu Hause in
alle Räume verteilt werden kann. Dann haben wir uns
All-in-one-Systeme angeschaut und einer unserer
Ingenieure fragte, warum wir nicht einen UPnP™Streamer in das Design integrieren. Also taten wir das
und nannten das NaimUniti, ein fantastisches Produkt
und eines, das viele neue Musikliebhaber zu Naim
brachte. Ich denke das Phänomen „vernetzte HifiTechnik“ wird nun kräftig an Bedeutung gewinnen und
eine enorme Entwicklung durchmachen; in Bezug auf
die Verbraucheraufklärung gibt es dennoch viel zu tun.
Es geht nicht nur darum, CD-Inhalte auf den Laptop zu
übertragen. Die Menschen müssen zum Beispiel das
Speichern und Sichern verstehen, was in der Hifi-Welt
bislang kein Thema war. Deshalb müssen die
traditionellen Hifi-Händler in diesen neuen Disziplinen
geschult werden, sodass sie dies Ihren Kunden sicher
erklären und die Kunden entsprechend beraten können.
So etwas passiert nicht über Nacht, aber es wird
definitiv eine große Sache und aufregend.
Heutzutage ändert sich alles drastisch. Wo sind zum
Beispiel die Plattenläden, die wir früher aufsuchten?
Zum Glück gibt es das Internetradio, sage ich da. Ich
denke, das ist eine tolle Sache. Ich habe in den
vergangenen zwei Jahren aufgrund des Internetradios
mehr Musik gekauft als in den sechs oder sieben
Jahren davor. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, neue
Musik zu entdecken.“
Kürzlich fusionierte Naim mit dem französischen
Lautsprecherspezialisten Focal. Denn, so Stephenson,
„die Welt verändert sich und das Wesen von
Audioprodukten ändert sich ebenfalls, denn die
Produkte werden weitaus raffinierter.“ Um künftige
Herausforderungen – wie es sie auch in anderen
Branchen, beispielsweise in der Automobilindustrie
gibt – meistern zu können, schien es naheliegend, dass
der Zusammenschluss zweier solcher offensichtlich
synergetischen Marken für alle Beteiligten und die
Hifi-Szene im Allgemeinen von Vorteil wäre.
Naim bleibt wie Focal ein selbstständiges
Unternehmen, wobei die speziell gegründete HoldingGesellschaft Focal & Co., in dessen Vorstand Paul
Stephenson nun sitzt, sich sorgfältig um die Interessen
des Geschäftes kümmert, das in den letzten 30 Jahren
„eine Motivation für ihn war, morgens aufzustehen“.
www.naimaudio.com
2010: Paul erhält den „Queen’s Award for Export“
von Seiner Königlichen Hoheit, dem Herzog von Kent
30 JaHre im iNuND auSlaND
„Ich kenne Paul seit
etwa 25 Jahren und es
hat mich sehr
beeindruckt, in welche
Richtung er Naim in
den letzten Jahren
gelenkt hat, insbesondere in Bezug auf
neue Technologien.
Was ich am meisten schätze, ist, dass er in all den Jahren
niemals von Naims Klangidealen abwich.“
Andreas Kayser – Music Line (Naim-Vertrieb Deutschland)
„Paul und ich trafen uns das erste Mal 1987, als ich mit der
Hoffnung nach Großbritannien kam, den Vertrieb für Naim
in Neuseeland aufbauen zu können. Wer konnte ahnen,
dass das Unternehmen unter Pauls Leitung auf den heutigen
Stand anwachsen würde und dass wir in 25 Jahren die Bilder
unserer Enkelkinder austauschen würden!“
Chris Murphy – NADist (Naim-Vertrieb Neuseeland)
„Ich traf Paul das erste Mal vor 30 Jahren, als er uns
in Schottland besuchte. Wir hatten am Abend ein
paar Drinks zusammen und unterhielten uns über
Hifi. Ich war beeindruckt von seinem Enthusiasmus
und seiner Vision für das Unternehmen. Ich werde
nie vergessen, dass er beschloss, am nächsten
Morgen um 5:30 zu joggen, nur der Milchmann war
um diese Zeit schon wach!“
Robert Ritchie – Robert Ritchie Hi-Fi
(Naim-Vertrieb Montrose, Schottland)
“Ich habe war bereits für Julian Vertriebshändler bei
Naim, als ich Paul
Stephenson das erste
Mal traf. Er war jung,
aber fest entschlossen,
Naim auf dem ExportMarkt nach vorn zu
bringen. Nun bin ich
im Ruhestand, kann
auf unsere Zeit zurückblicken und sehe, dass er der
Einzige war, der Naim nach Julians Tod übernehmen
konnte, und auch der Beste, um das Unternehmen in
das 21. Jahrhundert zu führen.“
Jean Bouix – Chektone
(Naim-Vertrieb Schweiz – Manager 1979–2011)
NaimNet inStaLLatiOn
StairWaY
to HeaveN
eine faszinierende naimnet-anlage vereint Musik und Licht und begeistert
sowohl Freunde als auch Familie im Haus von Claire Baker in Cheltenham
Fünf NaimNet-fähige Touchscreens
im Haus ermöglichen die Auswahl
und Steuerung der Musik in einem
oder allen Zimmern
t
agsüber ist Claire Bakers Haus im noblen Viertel Charlton Park
in Cheltenham ein wunderschönes Einfamilienhaus, bei Nacht
verwandelt es sich jedoch in etwas ganz Besonderes – eine
magische Mischung aus Musik und Licht, die es zum perfekten
Ort für jede Party macht. Claires Ehemann Paul ist Vorsitzender des
Cheltenham Town Football Club und das Paar empfängt oft Gäste. Der
atemberaubende Einsatz moderner Technologie, die durch eine
intelligente NaimNet-Anlage gesteuert wird, garantiert einen
unvergesslichen Abend für jeden Gast.
Das optische Prunkstück des Hauses ist eine beleuchtete Treppe aus
Stahl und Glas, die durch das britische Spezialunternehmen für architektonische Metallarbeiten Canal Engineering maßgeschneidert und durch
den Projektleiter Jae McCarthy und dessen Team von Insight2Light mit
der Beleuchtung weiter den Kundenwünschen entsprechend angepasst
wurde. Die weitläufige Treppe führt vom Esszimmer zu einer Galerie
und einer Dachterrasse, wodurch sie von Dinnerpartys bis hin zu großen
Zusammenkünften für alles ins Spiel kommt.
Dank der NaimNet-Integration ertönt qualitativ hochwertige Musik
aus dem oberen und unteren Ende der Treppe und weht hinaus auf die
Terrasse. Sie wird durch die Beleuchtung – auch in den Fußleisten der
Zimmer – begleitet, die je nach Stimmung, Jahreszeit und sogar
Soundtrack geändert werden kann.
Jae erklärt: „Claire kann mit Farben spielen – sie kann einen ‚blauen‘
Tag oder einen ‚roten‘ Look haben, vielleicht grün für St. Patrick’s Day
verwenden oder die Farben für jeden Anlass passend mischen. Die
Treppe enthält 16 Sets kundenspezifischer RGB-LEDs. Die Familie kann
sie in jeder gewünschten Farbe beleuchten und sich zur Musik
‚bewegen‘ lassen.“
Es ist offensichtlich, dass Jae bei der Entwicklung und Umsetzung der
faszinierenden Anlage und der einzigartigen Verwirklichung von Claires
Beleuchtungsträumen viel Spaß hatte. Anfängliche Gespräche über ein
Lutron-gesteuertes Beleuchtungssystem wurden bald durch ein das
ganze Haus umfassendes Audio- und Video-Projekt ergänzt, in dem
NaimNet als Herzstück verwendet wird, da es laut Jae „aufgrund der
großartigen Klangqualität ganz einfach am besten für Musik geeignet ist“.
Das Haus verfügt nun über sieben ‚Musikbereiche‘, die durch
NaimNet-Verstärker versorgt werden. Die Musik kann über die beinahe
unsichtbaren Lautsprecher in der Decke genossen werden.
„Wir lieben es. Es ist solch eine Freude, überall wo man will, Musik
zu haben“, erklärt Claire. „Und die Klangqualität ist fantastisch. Ich habe
nie daran geglaubt, dass es so gut werden würde, wie Jae versprochen
hat, doch das ist es – genauer gesagt ist es sogar noch besser!“
Claire erklärt, dass der Musikgeschmack mit drei Kindern im Alter
von 15 bis 21 Jahren im Haus „sehr unterschiedlich“ ist, daher wurden
viele verschiedene Titel auf den NS01-Musikserver im Herzen der
NaimNet-Anlage geladen. Jeder kann seine eigene Lieblingsmusik in
jeweils unterschiedlichen Bereichen hören oder für Partys zur
Wiedergabe im gesamten Haus schalten.
Ihr Ehemann Paul ist ebenfalls sehr daran interessiert, in jedem
Zimmer über ein Radio zu verfügen, die alle dank des UKW/DAB-Tuners
„Die Musik und Beleuchtung meiner NaimNet-Anlage haben dieses Haus verwandelt – jeder verliebt sich darin. Es ist einfach genial.“
NNT01 von NaimNet durch die Anlage perfekt synchronisiert werden.
„Die Anlage ist so grandios steuerbar“, fügt Claire hinzu. „Und sie ist
maßgeschneidert – sie ist genau so, wie wir sie wollten.“
Die Familie kann die Musik in einem oder in allen Zimmern von
einem der fünf NaimNet-fähigen, im Haus verteilten Touchscreens aus
durchsuchen, auswählen und steuern. Die Touchscreens ermöglichen
auch die Steuerung der gesamten Farbpalette für die atemberaubende
Beleuchtung und stellen eine Schnittstelle mit den Überwachungskameras und der Türverriegelungsanlage des Hauses dar.
Darüber hinaus sind drei Fernseher in das System eingebunden, die
Zugriff auf zahlreiche Fernsehsendungen und Filme aus zwei geschickt
verborgenen Sky+HD-Boxen und einem TV/Video-Server von Apple
haben.
Und das war noch nicht alles. Jae und sein Team haben das
www.naimnet.com
gesamte Haus verkabelt, sodass die Infrastruktur besteht, um bei Bedarf
ohne Weiteres zusätzliche NaimNet-Musik- und AV-Bereiche
einzurichten.
Selbst diese grandiose Treppe könnte musikalisch aufgerüstet
werden – eine kleine Anpassung würde dazu führen, dass die Farben
genau zum Rhythmus jedes Lieds pulsieren würden. Die nahtlose
Systemintegration von NaimNet macht all dies in ausgezeichneter
Qualität möglich.
Claire ist jedoch jetzt schon begeistert, ihren Traum verwirklicht zu
haben: „Jae hat versprochen, dass das Projekt unser Haus zu einem
unglaublichen Ort machen würde, und er hatte Recht. Die Musik und
Beleuchtung meiner NaimNet-Anlage haben dieses Haus verwandelt –
die Menschen finden es so toll. Jeder verliebt sich darin. Es ist einfach
genial.“
15
Das neue Album von Max Raptor
ist ein Minialbum unserer Zeit
maX raPtor uND
telliSoN bei Naim
r
ockmusik ist schon lange eines der Lieblingsgenres für Naim-Liebhaber weltweit, jetzt hat
Naim jedoch zum ersten Mal begonnen, neben
den vielen Soul-, Country- und Folkmusikern
auch Rockmusiker beim hauseigenen Label unter Vertrag
zu nehmen und Aufnahmen zu produzieren. Weil das
Laben vielen neuen Talenten den Durchbruch verschaffen
konnte, wurde es im November bei den AIM Awards (der
Preisverleihung der Association of Independent Music) in
London für die Auszeichnung Best Small Label nominiert.
Zwei aufregende neue Künstler, die Naim Edge 2012
promotet, sind Tellison und Max Raptor.
maX raPtor – PortraitS
Diese Veröffentlichung ist mit seinen nationalen Themen
des Niedergangs Großbritanniens, der Besessenheit von
Reality-Shows und unsere Ausnutzung durch Politiker
und Manager ein Minialbum unserer Zeit. Man fühlt, dass
die Mitglieder von Max Raptor, wenn sie nicht gerade
proben würden, ihr Lager vor St Paul’s Cathedral
aufschlagen würden und dass ihre Proteste nicht gerade
friedlich wären. Wil Ray, der Leadsänger, faucht mehr, als
dass er über die Ungerechtigkeiten unserer Zeit singt. Im
Gegensatz zu vielen anderen Post-Punk-Bands sind sie
16
jedoch musikalisch großartig und textlich begabt, und der
Sound befindet sich insgesamt in derselben Sphäre wie
The Clash und ist um einiges härter als The Stranglers, die
sie vergangenes Jahr auf Tournee unterstützt haben. Der
Rest der Band besteht aus J. B. Willcox (Gitarre), Matt
Stevenson (Schlagzeug) und Tom Garret (Bass).
Die Zeitschrift CONNECTION traf sich mit Wil,
während sich die Band darauf vorbereitete, eine
Dezember-Tournee zu starten, um für ihr aktuellstes
Album bei Naim Edge Werbung zu machen.
Das aktuelle Album wurde mit Pro-Tools digital in den
Londoner Fortress Studios in aufgenommen und auf
einem Neve-V1-Mischpult gemischt. Der Band hat das
gesamte Erlebnis offensichtlich Freude gemacht:
„Reißzwecken und Büroklammern haben einige der
Knöpfe gedrückt gehalten. Diese alten Neve-Mischpulte
haben einen ganz besonderen Sound und natürlich auch
eine Historie. Wie viele Drinks wurden darauf
verschüttet? Und wie viele Bandstreits hat es miterlebt?“
In Bezug auf den Sound strebte die Band einen
rotzigen Klang an. „Nicht in der Art einer Garagenband,
sondern etwas, das an Live-Auftritte erinnert. Wir wollten
etwas, das unsere Live-Shows widerspiegelt, einen
dreckigen, aber großen Sound.“
Es hat etwa neun Monate gedauert, das Album zu
schreiben, und Wil sagt dazu: „Wir wollten, dass unser
erstes Album die Probleme der Gesellschaft aufzeichnet
und so einen direkten Einblick in ein Wohnzimmer, eine
Schule oder eine Arbeitsstätte bietet – in kleinen
Momentaufnahmen“.
Die Band zeigt ein erstaunliches theologisches Wissen und behauptet, dass sich ihr Name von
Maximón, dem Sexgott der Maja, ableitet. Dessen Legende besagt, dass er mit allen Frauen
eines bestimmten Dorfes in Guatemala geschlafen habe, während deren Männer auf den
Feldern gearbeitet haben. Die Einheimischen errichten Maximón-Statuen aus Pappmaché mit
einem Hut auf dem Kopf, Zigaretten im Mund und Rum und Bier zu seinen Füßen. Besucher
werden dazu aufgefordert, der Maximón-Statue Zigaretten und Bier als Geschenk zu bringen –
von Weihrauch kann hier abgesehen werden, da die Band das Zeug nicht anrühren wird..
www.naimedge.com
maX raPtor + telliSoN naiM edge
In Bezug auf Einflüsse nennt Wil „in musikalischer
Hinsicht alles, was glaubwürdig ist – jede Band, die den
Eindruck erweckt, dass sie wirklich an das glauben, was
sie machen, kommt auf der Bühne immer rüber.“
„Wir lassen uns auch sehr von dem Land inspirieren,
in dem wir leben. Es passiert immer etwas, egal ob es
unsere eigenen Erlebnisse sind oder Dinge, die wir
gesehen oder gehört haben. Es gibt viele Bands, die wir
uns anhören und mögen, wir versuchen jedoch, nicht wie
‚X‘ zu klingen oder wie ‚Y‘ zu sein.“
Die Band beginnt beim Schreiben ihres nächsten
Albums mit den Gitarrenparts und anschließend webt Wil
den Text darum und baut Geschichten und Themen aus
aktuellen Ereignissen ein. Es gibt Hinweise darauf, dass
bestimmte Figuren ihres ersten Albums auf dem nächsten
auch wieder auftauchen. „Ich würde das Leben von Bruce
aus unserem Lied Carolina gerne erweitern und sehen,
was aus ihm wird. Natürlich wird es noch mehr große
Riffs geben und vielleicht scheinen mehr Punk-Einflüsse
durch“, sagt Wil.
telliSoN – tHe WageS of fear
Von Zeit zu Zeit erscheint ein Album, das einem das
Gefühl gibt, man müsste eigentlich in einem
Studentenzimmer aufwachen, das Hemd der vergangenen
Nacht tragen, nach Schisch Kebab stinken und sich
fragen, wer zum Teufel das wunderschöne Wesen neben
einem ist. The Wages of Fear von Tellison ist so ein
Album. Es ist ein großartig erarbeitetes Werk, das neben
epischen Klangteppichen wie in Horses auch große
Feinfühligkeit und subtile Wechselspiele wie in Tell It To
Thebes aufweist, in dem ein eindringlicher und
hymnischer Refrain durch die einfachen Synthesizer- und
Gitarrenmotive dazwischen akzentuiert wird.
Für die vier Bandmitglieder, die in Oxford und
Cambridge studiert haben, sind seit ihrem Debütalbum
Contact! Contact! vier lange Jahre vergangen – ein
Zeitraum, der selbst Kate Bush in Verlegenheit bringen
würde. Die Band besteht aus Stephen Davison (Gesang/
Gitarre), Peter Phillips (Gitarre/Gesang), Andrew Tickell
(Bass) und Henry Danowski (Schlagzeug). Stephen gab
Seit der Veröffentlichung des
letzten Albums von Tellison,
die in Oxbridge studiert haben,
sind vier lange Jahre vergangen
nRELeEAw
SES
Diese und alle anderen Alben von Naim
Label können nun unter www.naimlabel.
com erworben werden
Max Raptor – Portraits
Tellison – The Wages of Fear
im Gespräch mit CONNECTION das Gefühl vieler
moderner Bands wieder und sagte, dass „Tellison derzeit
irgendwie in der Luft hängt. Wir befinden uns an einem
Punkt, an dem wir mit einigem Erfolg im Vereinigten
Königreich auf Tournee gehen können und unsere Musik
in Fernsehshows wie The Inbetweeners gespielt wird,
zwischen den Tourneen müssen wird jedoch zu unseren
Hauptberufen zurückkehren, um die Miete zahlen zu
können“. Kassettenrekorder haben der Musik nie
geschadet, das illegale Herunterladen ist jedoch eine viel
ernstere Bedrohung für aufkommende Musiker.
The Wages of Fear wurde Anfang dieses Jahres in
einem schottischen Herrenhaus aufgenommen, das früher
den Besitzern der Glenmorangie-Brennerei gehörte.
Nachdem sie drei Wochen wie Gutsherren außerhalb von
Peebles verbracht hatten, begab sich die Band in das
Studio im Keller des Hauses von Schlagzeuger Henry
Danowski, wo das Album fertiggestellt wurde. Daher sind
in den Aufnahmen versteckt knarzende Dielen, bellende
Hunde, schlagende Uhren und andere Elemente des
heutigen Lebens gehört werden. Dies bereichert und
vertieft das Hörerlebnis, das an Trinity Sessions der
Cowboy Junkies erinnert, in vieler Hinsicht. Die Band
entschied sich darüber hinaus dazu, einige Titel – wie Get
on und Collarbone – gemeinsam am Stück aufzunehmen,
um das Gefühl einer Live-Show einzufangen. Tell It To
Thebes enthält interessante Produktionseffekte. Zunächst
wurden alle Atemgeräusche von Stephen entfernt, um
dem Lied ein Gefühl des Erstickens zu geben. Darüber
hinaus wollte die Band einen schlagzeugähnlichen Sound
schaffen, der dem von Queen in We Will Rock You ähnelt.
Dafür stampften sie mit den Füßen, fügten SchlagzeugSamples hinzu und nahmen das Geräusch verschiedener
Haushaltsgegenstände auf, die sie fallen ließen, um die
Schlagzeug-Tonspur zu unterstützen.
Dies ist ein Rock-Album, dass den Spagat zwischen
zugänglich und intellektuell schafft. Der übergeordnete
Handlungsbogen der Lieder ist biographisch und deckt
Themen wie die Schwierigkeiten, unter Vertrag
genommen zu werden, die richtigen Entscheidungen im
Leben zu treffen, seine Ziele zu erreichen und die wahre
Liebe zu finden ab. Frontmann Stephen Davison erklärt:
„Viele der aufgenommenen Liedtexte gehen darum, wie
es sich angefühlt hat, nach der Veröffentlichung des
Debütalbums Contact! Contact! Teil von Tellison zu sein.
Wir hatten das Gefühl, einer Sache sehr nahe zu kommen,
sie dann aber doch nur kurz zu berühren und wieder zu
scheitern“. Der Titel bezieht sich auf die Unzufriedenheit,
eine Arbeit auszuführen, die einem keine Freude bereitet
und bei der man das Gefühl hat, sein Leben zu vergeuden
– was einen daran hindert, seine Situation zu ändern,
ist Angst.
Klirrende Gitarren, poetische Liedtexte, großartig
erarbeitete Melodien und die Gefühle und Stimmungen
der Jugend, die mit nur einem Hauch des Wehmuts und
der Weisheit des fortgeschrittenen Alters ausgedrückt
werden – was will man mehr?
Wer ist übrigens dieses wundschöne Wesen neben
mir und warum liegen Reste von Schisch Kebab in
meinem Bett?
meet me iN loNDoN naiM LaBeL
loNDoN calliNg
Hauptbild: Antonio
und Sabina bei
der ursprünglichen
Aufnahme im
Jahr 1997
Rechts: Antonio
und Tony Platt in
den Strongroom
Studios im
Jahr 2011
18
www.naimlabel.com
nRELeEAw
SE
Sehen Sie sich auf der Website von Naim Label einen exklusiven
Dokumentarfilm über die Neuauflage von Meet Me In London an.
Jonathan gorse berichtet aus den Strongroom Studios
London über das remastern eines Klassikers in der
höchsten auflösung, die naim je veröffentlicht hat
aNtoNio forcioNe & SabiNa Sciubba meet me
iN loNDoN iN 24 bit/192 kHZ Neu aufgelegt
Falls Sie Naim-Besitzer sind, ist die Chance gering, dass
dieses Album an Ihnen vorbeigegangen ist, wenn Sie
sich das vergangene Jahrzehnt lang nicht als blinder
Passagier auf der Internationalen Raumstation
verkrochen haben. Dieses 1997 veröffentlichte Album
ist das bis heute meistgekaufte Album von Naim und
daher die nächstliegende Wahl für eine neues Mastering
in 24 Bit/192 kHz.
Das Album wurde nach seiner Veröffentlichung als
eines der Alben mit dem besten Klang aller Zeiten
gefeiert und durch niemand geringeren als Julian
Vereker, dem Gründer von Naim, persönlich für das
CD-Format mit 16 Bit/44,1 kHz gemastert. Musikalisch
bleibt Antonio einer der wahrhaft besten Gitarristen der
Welt und steht auf einer Ebene mit Leuten wie Carlos
Santana und David Gilmour. Seine Partnerin in diesem
Unterfangen, Sabina Sciubba, hypnotisiert geradezu mit
der emotionalen Intensität ihres Gesangs und verströmt
Heiterkeit, Traurigkeit und Wärme in höchstem Maße.
Dies sind somit die Kronjuwelen des Musikarchivs von
Naim und Simon Drake, Geschäftsführer des NaimLabels, erklärte: „Dieses gesamte Projekt soll es
Menschen ermöglichen, dieses Album so zu hören, wie
es im Studio klang, als es im Herbst 1997
aufgenommen wurde“. In gewisser Weise ist dies eine
greifbare Veranschaulichung des Aufwands, der nötig
ist, um analoge Aufnahmen in 24 Bit/96 kHz
wiederherzustellen, und es ist das erste Mal, dass Naim
Musik in dieser Qualität veröffentlicht hat. Alle anderen
Titel der Download-Bibliothek von Naim werden in
höchstens 24 Bit/96 kHz angeboten. Dies ist zwar einer
CD bereits stark überlegen, mit einer Abtastrate von
192 kHz verspricht diese neue Aufnahme jedoch, etwas
ganz Besonderes zu werden.
BILDNACHWEIS: HAUPTFOTO HERBERT OHGE. NEUE FOTOS SIMON WHITEHEAD
DigitaliSieruNg Der maSterbÄNDer
Das ursprüngliche Album wurde analog auf einem
Ampex-Tonband mit 24 Spuren und ohne DolbyRauschunterdrückung bei September Sound in
Twickenham aufgenommen. Zur Sicherstellung der
ultimativen Übertragungsqualität für dieses Projekt
beauftragte Naim den legendären Produzenten Tony
Platt, dessen Lebenslauf einem Who’s Who der
Musikbranche gleicht: McCartney, The Rolling Stones,
AC/DC und Led Zeppelin, um nur einige zu nennen.
Die analogen Masterbänder wurden zum Zeitpunkt, als
dieser Artikel geschrieben wurde, in den Strongroom
Studios in London in digitale WAV-Dateien mit 24 Bit
umgewandelt. Strongroom ist Teil des Konzerns Air
Studios und eines der besten verfügbaren Studios mit
Weltklassetechnik und -anlagen. Musiker wie Dido,
David Gray, James Taylor, Kaiser Chiefs und Snow
Patrol haben dort Alben aufgenommen.
Glücklicherweise stellte sich heraus, dass die
Masterbänder in gutem Zustand waren und nicht im
Ofen gebacken werden mussten, um Feuchtigkeit zu
entfernen – ein Problem, unter dem alte Bänder leiden
können.
Das Verfahren, bei dem WAV-Dateien in einer
24-Bit-Auflösung bei 192 kHz in Pro-Tools
aufgenommen wurden, begann mit dem Abspielen der
Masterbänder auf einem analogen Studer-A800Tonbandgerät. Das A800 gilt weltweit als eines der
zuverlässigsten und genausten 2-ZollSpulentonbandgeräte, die je gebaut wurden. Es ist auch
ein imposantes Gerät, das wie ein altmodischer
senkrechter Herd geformt, jedoch zweimal so groß und
mit VU-Metern ausgestattet ist. Dies ist genau die Art
Tonbandgerät, die Isambard Kingdom Brunel
möglicherweise gebaut hätte, wenn er nicht mit
Dampfschiffen und der Great Western Railway
beschäftigt gewesen wäre.
Die Signale aus dem Studer wurden in einen AnalogDigital-Wandler und ein D-Control-ES-Mischpult von
Digidesign geleitet. Dieses hochmoderne Mischpult ist
vollständig mit Pro-Tools ausgestattet und ermöglicht so
die Steuerung der durchzuführenden Aufnahme
entweder über das Mischpult oder Pro-Tools selbst.
Nachdem die Sounddateien als WAV-Mehrspurdateien
in 24 Bit/192 kHz in Pro-Tools aufgenommen wurden,
wurden sie auf einer Festplatte gespeichert.
Im nächsten Schritt werden die digitalen Dateien
wieder in analoge Daten umgewandelt, um sie auf
einem analogen Neve-Mischpult mischen zu können.
Man könnte sich fragen, warum man nicht einfach die
analogen Masterbänder über das Neve-Pult mischt und
das ganze A/D- und D/A-Wandeln vermeidet.
Angesichts ihres Alters von 14 Jahren ist man jedoch
davon ausgegangen, dass sie das für die Mischung
erforderliche wiederholte Abspielen nicht überlebt
hätten. Die Herstellung und Mischung einer analogen
Kopie der Masterbänder hätte zusätzliches
Tonbandrauschen zur Folge gehabt, das bei einer
Wiedergabe mit 24 Bit/192 kHz deutlich zu hören
gewesen wäre. Eine ausschließlich digitale Mischung
mit dem Digidesign-Mischpult hätte bedeutet,
bestimmte Plug-ins zu verwenden, die nur bei 16 Bit
oder 24 Bit/44,1 kHz funktionieren, und dafür wäre eine
Umwandlung des digitalen Signals in ein niedrigeres
Signal erforderlich gewesen. Keine dieser anderen
Optionen wurde aus klangqualitativer Sicht als
wünschenswert angesehen.
www.naimlabel.com
Der begiNN Der HoHeN auflöSuNg
Seit dem Aufkommen der CD, dem ersten in
16 Bit/44,1 kHz kodierten Digitalformat für die breite
Masse, ist die Qualität des
digitalen Klangs ein
Streitpunkt in bestimmten
Kreisen. Von Anfang an
bezweifelten viele AudioEnthusiasten, dass CDs einen
besseren Klang als analoge
Formate bieten, und kamen
in manchen Fällen zu dem
Schluss, dass dies nicht der
Fall sei. Mit Aufkommen des MP3-Formats und der
Einführung des iPod und anderer ähnlicher Geräte wurde
es offensichtlich, dass die breite Öffentlichkeit sich von
Qualität weg und hin zu Bequemlichkeit bewegte. Das
Aufkommen von hochauflösenden Musikdownloads, die
über einen Internetzugang mit hoher Bandbreite
vertrieben werden, stellt den Beginn eines neuen
Zeitalters dar, in dem bessere Qualität und Bequemlichkeit
miteinander vereinbar sind.
Weitere Informationen zu hochauflösendem Audio
finden Sie auf Seite 6.
Für die Mischung wurde das Neve-Mischpult
gewählt, da Neve seit 1961 in der Niederlassung in
Lancashire die wohl besten Mischpulte der Welt
herstellt. Nach Abschluss der Überarbeitung des
Albums wird das daraus entstandene neue Master mit
einem qualitativ sehr hochwertigen
Zweikanal-D/A-Wandler mit 192 kHz, dem Apogee
Symphony, wieder in digitale Daten mit 24 Bit/192 kHz
umgewandelt. Der Apogee wurde durch Tony Platt
speziell aufgrund seiner außergewöhnlichen Qualität
gewählt.
Da ich daran gewöhnt bin, das Album auf CD über
meine mittelgroße Naim-Anlage zu hören, war es
spannend, das Original in den Strongroom Studios über
die Dynaudio-BM15A-Monitore abzuspielen. Was
mich besonders beeindruckt hat, war der deutliche
Zugewinn an Offenheit, Klarheit und Räumlichkeit.
Antonios Gitarre hatte mehr Attack und die Tonansätze
wurden nicht leicht abgeschwächt, wie es der Fall ist,
wenn ich die CD abspiele. Es fühlte sich wirklich so an,
als hätte ich das Album davor nur durch Vorhänge
hindurch gehört. Naim ist bestrebt, das Album exklusiv
über naimlabel.com als hochauflösendes Download
anzubieten, sodass jeder hören kann, wie es im
Regieraum bei Strongroom klang.
Das letzte Wort sollte vielleicht der Techniker Tony
Platt haben: „Ziel dieses Prozesses war immer, das
Wesen der ursprünglichen Sessions von Antonio und
Sabina so getreu wie möglich zu erfassen. Großartige
Sessions wie diese verdienen nicht weniger“.
Meet Me In London ist jetzt zum Download
erhältlich. Um aktuelle Neuigkeiten zu diesem Album
und anderen Aufnahmen vom Naim-Label zu erhalten,
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19
CONTINENTAL GT NAIM FOR BENTLEY
MUSIK IN BEWEGUNG
20
g
Der neue bentley continental
gt ist die perfekte verbindung
aus Supercar-Performance und
handgefertigtem luxus
Mit nichts außer seinen Lieblings-Cds bewaffnet machte david Vivian im
fantastischen neuen Bentley Continental gt eine Spritztour, um dessen
erstklassige naim-for-Bentley-audioanlage auf die probe zu stellen
S
tellen Sie sich diese nicht gerade alltägliche Szene vor: Sie
sind gerade aus dem außergewöhnlichen Continental GT
von Bentley gestiegen, der 135.000 Pfund wert ist. Es dürfte
kaum überraschen, dass Sie sich gut fühlen. Sie fühlen sich
aus vielen Gründen gut, von denen der seidige, dumpfe Schlag,
mit dem sich die Tür schließt, nur der letzte ist. Die kräftige,
metallblaue Präsenz, die Ihren unmittelbaren Sichtbereich ausfüllt,
sieht herrlich aus, während das abnehmende Nachmittagslicht
einen düsteren, herbstlichen Mantel über die einsamen
walisischen Hänge senkt. Und noch bevor Sie weggehen, wollen
Sie bereits wieder einsteigen, da es draußen nun mal kalt ist und
der fachmännisch gestaltete Innenraum des GT seinen glücklichen
Insassen einen warmen Hauch des Wohlbefindens beschert, sogar
noch bevor sie Gelegenheit haben, die Klimaanlage anzuschalten.
Dies wird durch die Handwerker von Bentley erreicht, die
luxuriöse Furniere, mit glänzenden Metallgeschmeiden verzierte
Armaturenbretter und Türen sowie die unglaublich bequemen
Sitze schaffen.
Vor allem fühlen Sie sich jedoch gut, weil Ihre Stimmung –
körperlich und geistig – gerade durch die beste In-CarAudioanlage der Welt gehoben wurde. Sie kennen inzwischen die
sorgfältige Entwicklungsarbeit, die umfassenden Prüfungen und
die Liebe zum Detail, mit denen die erstklassige Naim-forBentley-Anlage überhäuft wurde, die im Falle des Continental
Coupés Class-D-Verstärkung mit 1.500 Watt, 15 Kanälen und
hochmoderner Elektronik für die digitale Signalverarbeitung
bietet. Wie klingt es jedoch im Vergleich zu den besten
Stereoanlagen für zu Hause?
Als Auto- und Hifi-Journalist habe ich mich jahrelang gefragt,
ob ich je ein Auto fahren würde, dessen In-Car-System den
ausgesprochen teuren Anlagen gleich- oder auch nur
nahekommen kann, die ich Glückspilz regelmäßig in meinem
Wohnzimmer habe. Und die In-Car-Systeme befand ich ohne
Ausnahme für unzulänglich. Kann der durch Naim ausgestattete
GT all dies ändern? Es gab nur eine Möglichkeit, dies
herauszufinden: eine Fahrt nach Nord-Wales im neuen 2012er
Continental GT mit nichts im Gepäck als einer Handvoll CDs.
Alte Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen, und trotz
der Fülle an Klang-Einstellungsoptionen der leistungsstarken
digitalen Signalverarbeitung habe ich die meisten CDs mit der
Klangeinstellung für Audio-Enthusiasten angehört. Als der
Bentley leise aus Whitstable und auf die Autobahn M2 fuhr, war
mein erster Eindruck der eines so stabilen und sicheren
Klangbilds, dass man ihm seine Kreditkarte anvertrauen würde.
Der Klang war eher füllig als ’analytisch und sowohl entspannend
als auch ausgewogen. Und die stabile, präzise Basswiedergabe
erschien mir sofort korrekt und ausbalanciert. Die meisten
Systeme, die das Problem der niederfrequenten Reifengeräusche
anzugehen versuchen, schaffen es entweder nicht, die Geräusche
ordentlich zu kompensieren, oder versuchen, sie mit fetter
Basswiedergabe zu übertönen. Im GT werden die unteren
Oktaven jedoch mit zufriedenstellender Kraft, Ausgewogenheit,
Schnelligkeit und Stimmigkeit wiedergegeben.
Es ist egal, ob man Marcus Miller oder Stanley Clarke (oder
Hank Marvin) mag, die Kraft und die Ausdrucksstärke der Musik
wird ansatzlos und rhythmisch präzise wiedergegeben. Die
Wirkung hat etwas Beruhigendes, und man kann sich dazu leicht
entspannen. Genau wie beim Bentley. Die Höhen sind ebenfalls
hervorragend gelungen und zeichnen sich durch gut aufgelöste
Klangfarben und Timbres aus.
Der sehr leistungsstarke Class-D-Verstärker kann völlig
verzerrungs-frei Trommelfell gefährdende Schalldruckpegel
erzeugen. In einem Auto, das so leise und gut gedämpft ist wie
der GT, geht es jedoch vor allem um die Stabilität und die
Kontrolle, die der Musikwiedergabe Schwung und
Glaubwürdigkeit verleihen. Dies beruht teilweise auf der
ausgezeichneten Bassqualität und kann am besten mit etwas
Lautem (nun ja, Gutem) und Energischem geschätzt werden. Ich
habe Musik von Steve Vai mitgenommen, nur für den Fall, dass
ich bis in die frühen Morgenstunden fahre. Ich konnte trotzdem
nicht widerstehen, mitten am Nachmittag die extrem virtuose
Saitenakrobatik kurz laut aufzudrehen. Und man hört wirklich
alles: die Produktionstricks, das unglaubliche technische Können
von Vai und die schiere Wucht des Sounds. Der Klang ist so
aggressiv, wie er sein sollte, und dabei immer noch fokussiert.
Herzzerreißende Streichinstrumente werden gleichermaßen
geschickt wiedergegeben, egal ob sie von einem Klassiksender,
einer CD oder dem iPod stammen. Hier glänzt die
außergewöhnliche Mittelton-Klarheit der Anlage und hält das
emotionale Herzstück der Musik am Leben. Ganz gleich, was Sie
abspielen wollen, der Klang ist ausgewogen, musikalisch ehrlich,
einfach anzuhören und letztendlich erfüllend.
Man will einfach nur weiter zuhören, was ein gutes Zeichen ist.
Die Kombination Naim/Bentley scheint also alles zu haben. So
wie eine Naim-Anlage für zu Hause hat auch die Naim-forBentley-Anlage eine besondere Wiedergabequalität mit Tempo,
Dynamik und rhythmischer Vitalität, sie klingt aber auch
natürlich, ausgeglichen und entspannt. Das System reagiert auf die
subtilsten Nuancen und sein Bass ist warm, wuchtig und lebendig,
auch bei den tiefsten Tönen. Die Darbietung eines Stücks ist aus
einem Guss, besticht jedoch auch dann durch wunderbare
Detailtreue und Auflösung, wenn sie leise gespielt wird.
Um die Frage nun also zu beantworten: Hat die Musik des
Bentley nach 600 Meilen mit der Musik der besten
Hausstereoanlagen gleichgezogen? Absolut. Ich wollte wirklich
nicht mehr aussteigen.
www.naimaudio.com/naim-for-bentley
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tHe future of Hi-fi naiM OF tOdaY & tOMOrrOW
Der klaNg DeS fortScHrittS
der zukunftsorientierte
Softwareentwickler
Steve Harris von
naim spricht über
Musik-downloads, Festplatten und
Cloud Computing
1. Plattenfirmen scheinen davon überzeugt zu sein, dass es
nach 2012 mit Ausnahme von Sondereditionen keine CDs
mehr gibt, und Schallplatten sind heutzutage ein echter
Nischenmarkt. Wird es andere Tonträgerformen geben oder
sind die Tage der physischen Medien endgültig vorbei?
Das einzige moderne physische Medium, das tatsächlich noch länger in
Gebrauch sein wird, ist die Blu-Ray. Live-Konzerte und dergleichen sind
für dieses Format immer noch brauchbar, obwohl die meisten
AV-Anlagen für zu Hause das wahre Potential der ursprünglichen
Aufnahme nicht wirklich zeigen werden. Andererseits hören sich die
Menschen zurzeit noch CDs an und werden dies noch etwas länger tun,
als einige in der Branche angedeutet haben. Wir wissen dies, da die
Kunden immer noch CD-Spieler von uns kaufen, obwohl wir
modernere Quellen eingeführt haben, die sie in Betracht ziehen
könnten. Es wäre also viel zu kurz gegriffen, zu behaupten, die CD sei
tot.
2. Schallplatten haben weitergelebt, nachdem sie 1983 durch
die CD „getötet“ wurden. Denken Sie, dass sie weiterhin
erfolgreich sein werden? Können Sie sich vorstellen, dass wir
in 100 Jahren immer noch Schallplattenspieler in unseren
Anlagen haben werden?
Ich denke, dass durch den Generationswechsel in 100 Jahren keine
Menschen mehr leben werden, die sich für Schallplatten und CDs
interessieren. Sie werden nur noch Liebhaber- und Museumsobjekte sein.
Da Schallplatten mit einem relativ geringen technologischen Aufwand
verbunden sind, ist es für einige Nischenunternehmen einfacher, diese
am Leben zu halten und ein paar Hundert Einheiten auf Bestellung
herzustellen. Innerhalb dieses Zeitraums würde ich mindestens eine
bahnbrechende Änderung der Kerntechnologie und wahrscheinlich etwa
drei weitere Generationen von Technologien zum Speichern und
Abspielen von Musik erwarten.
3. Es sieht so aus, als wären Downloads die unmittelbare
Zukunft der Musik. Gibt es für Plattenfirmen eine
Möglichkeit, das Bestehende aufzuwerten, abgesehen
natürlich von Aufnahmen mit einer höheren Auflösung?
Eines der wichtigsten Dinge, die digitalen Downloads fehlen, ist der Faktor
Besitzerstolz. Bei physischen Medien hat der Musiker Zeit und Aufwand
in Heftchen, das Cover und die Verpackung gesteckt, um das Album zu
ergänzen. Um dies zurückzugewinnen, muss das digitale Äquivalent
reicher an Metadaten und Extras sein. Damit dies geschieht, müssen
jedoch Vereinbarungen zu Metadaten-Erweiterungen auf Branchenebene
geschlossen werden, was in der Vergangenheit nie einfach war.
Falls es doch geschieht, denke ich, dass Services wie Apple iTunes
mit geschlossenen Formaten den Takt angeben werden und der Rest
der Branche seine Systeme anpassen wird, um gleichwertige
Eigenschaften zu bieten.
4. Es sieht so aus, als wären Festplatten das Medium der
Zukunft – zumindest auf kurze Sicht. Gibt es eine
zuverlässigere, erschwinglichere Alternative für diese
betagte, unzuverlässige Technologie – jetzt oder in
absehbarer Zeit?
all-iN-oNe-StereoaNlage
Die All-in-one-Player der Uniti-Serie von Naim machen Hifi-Technik einfacher und unkomplizierter, bieten jedoch immer noch
ausgesprochen hohe Klangqualität. Sie werden an das Stromnetz angeschlossen, an Lautsprecher angeschlossen und das war’s:
Damit erhalten Sie in nur zwei Schritten eine voll funktionsfähige Stereoanlage. Die Uniti-Familie besteht aus dem NaimUniti, dem
UnitiQute und dem All-in-one-Player SuperUniti sowie dem kompakten Festplattenspieler/Musikserver UnitiServe. Sie lassen sich
einfach installieren und, wenn Sie in Ihrem Haus einen WLAN-Router haben, vernetzen, um eine Multiroom-Anlage zu bilden.
22
www.naimaudio.com/future-of-hi-fi
Die ZukuNft voN eiNZelkomPoNeNteN
Es sieht so aus, als würden Einzelkomponenten auf
unbestimmte Zeit die erste Wahl des echten Musikliebhabers
bleiben. Die hochspezialisierten, dedizierten Hifi-Komponenten
von Naim bieten die bestmögliche Klangqualität. Das Sortiment
an digitalen Einzelkomponenten von Naim umfasst den
Netzwerkplayer NDX und seinen kleinen Bruder, den SlimlineNetzwerkplayer ND5 XS, den Digital-Analog-Wandler DAC und
den Festplattenspieler/Musikserver HDX. Diese preisgekrönten
Produkte können in Ihre bestehende Anlage integriert werden
und befördern sie so endgültig in das 21. Jahrhundert.
In Bezug auf das reine Speichervolumen ist das Gigabyite-KostenVerhältnis der magnetischen Speicherung immer noch nicht zu
übertreffen. Für dedizierte Systeme wie eine Stereoanlage werden
vollständige Festkörperlaufwerke langsam tragbar und in den nächsten
fünf Jahren eine kostengünstige Lösung.
Mit zunehmender Internetbandbreite für Verbraucher eröffnen sich
auch neue Möglichkeiten, Musik abzuspielen und zu speichern. Dienste
wie Spotify Premium sind ein konkretes Beispiel hierfür.
5. Welchen Einfluss haben Ihrer Meinung nach Cloud
Computing und Cloud Storage auf die Hifi-Branche?
Cloud Computing befindet sich derzeit noch in den Kinderschuhen und
wird in seiner grundlegendsten Form als Möglichkeit angesehen, über
eine externe Kopie seiner Musiksammlung, typischerweise in Form
komprimierter Kaufdateien, zu verfügen. Ich vermute, dass es für
Stereoanlagen langfristig entscheidend ist, diese auf Cloud Computing
und sozialen Netzwerken beruhenden Dienste direkt zu integrieren.
Vielleicht möchte ich Musik abonnieren, die einige meiner Freunde
anhören, Lieblings-DJs oder sogar einen Titel, den ein Musiker als sein
aktuelles oder bestes Lied angegeben hat. Die Möglichkeiten sind endlos,
es definiert jedoch neu, wie Musiker entdeckt werden und wie
Verbraucher neue Musik entdecken.
Zu den Dingen, die das Cloud Computing für den AudioEnthusiasten derzeit noch unpraktikabel machen, zählt, dass die übliche
Internetverbindung zu Hause nicht über die notwendige Bandbreite
verfügt, um qualitativ hochwertiges Streaming in verlustfreier Qualität zu
ermöglichen. Bei etwa 800 MB pro Album würde die Verwendung
innerhalb eines Monats die Höchstrate der Richtlinien zur fairen Nutzung
der meisten Internetanbieter weit überschreiten.
lorD marcH naiM CHeCK
faSt
fooD
in goodwood
hallen die Klänge
von Motoren und
Musik wider, aber
giles Chapman
entdeckte, dass das
Landgut noch viel
mehr hergibt
e
ines Morgens vor zwei Jahren begann ein Arbeiter, an der
Beschilderung am Goodwood Park Hotel zu arbeiten. Auf den
neuen Schildern stand einfach „Goodwood Hotel“. Das protzige
Logo der Hotelkette wurde entfernt. Lord March und das
Landgut Goodwood hatten die vollständige Leitung des Hotels
übernommen. „Diese Weihnachten wird ein weiterer Teil der Zimmer
renoviert, damit sie eine einheitliche Erscheinung haben. Das war
zuvor nicht der Fall, nun machen wir alles“, erklärt er.
Der erste Herzog von Richmond kaufte Goodwood 1697. Er wurde
durch die Jagdflächen und die idyllische Landschaft von Sussex Downs
angezogen. Heute muss Lord March, sein Nachkomme, jedoch die
enormen Besucherzahlen in Schach halten, die Goodwood dank der
guten Bewirtschaftung anzieht.
Seit 1802 kommen Besucher zuhauf, um sich an den Pferderennen
hier zu erfreuen, obwohl sowohl das Festival of Speed als auch das
Goodwood Revival – die im Park vor Goodwood House bzw. auf dem
ehemaligen Goodwood-Autodrom stattfinden – Opfer ihres eigenen
Erfolgs geworden sind. Der Teilnehmerzahl muss nun begrenzt werden,
da der Andrang zu diesen einzigartigen Feiern des Motorsports und der
Autokultur jeden Sommer so groß ist.
Jeden September wird auf der ehrwürdigen Rennbahn das Revival
des historischen Automotorsports veranstaltet. Die
Planungsverordnungen würden mehr erlauben, Lord March will es sich
jedoch mit den Nachbarn nicht verscherzen. Vielleicht wissen sie nicht
einmal, dass Lord March den umweltfreundlichen Motorsport
unterstützt, was sich alljährlich im FoSTECH (Festival of Speed
Technology) widerspiegelt, einem Festival, welches das Interesse an
einer Zukunft mit reduziertem Kohlenstoffausstoß wecken soll.
„Goodwood muss zum Überleben Einkommen erzeugen“, erklärt
er. „Dies jedoch auf eine Weise, die es nicht zerstört. Wir beschäftigen
inzwischen 550 Menschen, die auf die Veranstaltungen und das Landgut
aufgeteilt sind.“
Vor einem Jahrzehnt erstellte die Familie einen Plan für
Nachhaltigkeit und 2004 erreichte das Gut den Status eines vollständig
biologischen Landwirtschaftsbetriebs – der größte im britischen Tiefland.
„Meine Mutter hat sich schon immer für Biolebensmittel interessiert.
In den 1960er Jahren war das alles noch ziemlich neu, nun ist es jedoch
normale Kost, die man im Supermarkt kaufen kann. Daher schien es
durchaus angemessen, dass wir hier ein bedeutendes
Lebensmittelunternehmen aufbauen“, erklärt Lord March.
Die Verfahren hängen vor einer sorgfältigen Fruchtfolge ab.
Ackerland bietet biologische Futterpflanzen, mit denen die Nutztiere von
Goodwood im Winter ernährt werden. Im Gegenzug liefern die Tiere
biologisches Fleisch für die eigenen Restaurants von Goodwood, wobei
pro Jahr 10.000 Würste und 50.000 Hamburger daraus hergestellt und
vor Ort verkauft werden. Die Herde Milchkühe war die erste in
Großbritannien, die zu einhundert Prozent mit biologischem Futter aus
dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb ernährt wurden und immer noch
vollständig biologisch ist. Die Milch dieser Kühe wird überall auf
Goodwood verwendet und auch außerhalb des Betriebes verkauft sowie
den eigenen Käsereien von Goodwood geliefert.
Doch bemerken die Besucher der Veranstaltungen überhaupt den
positiven Kreislauf?
„Ja, ich denke, dass die Menschen, die hierherkommen, es
tatsächlich merken“, so Lord March. „Die Landschaft allein erfüllt einen
schon mit Spannung.“
In seltenen Augenblicken der Freizeit zieht er sich in die kleine
Bibliothek von Goodwood House zurück, einer wunderschönen Enklave
aus dem 18. Jahrhundert, die ihm auch als Arbeitszimmer dient. Seit
einigen Jahren ist er der stolze Besitzer eines SUPERNAIT-Verstärkers von
Naim. Der Eindringling muss sich jedoch auch hier an die Tradition
anpassen.
„Der Verstärker ist in einer alten Orgel versteckt und die Lautsprecher
befinden sich zwischen den Büchern selbst“, erklärt er. „Da alle vier
Wände durch Bücher verdeckt sind, ist die Akustik wirklich gut.“
„Seit Courtney Love im Sommer hier war, beschäftige ich mich ein
bisschen mit ihrer Musik“, erklärt er weiter. „Ich besitze eine umfassende
und abwechslungsreiche Sammlung und mein Mac ist an den
SUPERNAIT angeschlossen, damit ich meine Bibliothek – also meine
Musiksammlung – durchsuchen kann. Als Letztes habe ich Bob Dylan
gehört, den ich sehr mag.“
Lord March beschäftigt sich beinahe zwanghaft mit der Struktur der
Gebäude von Goodwood, so auch bei den ehemaligen
Hundestallungen, die vor Kurzem in ein Clubhaus für die Mitglieder
umgestaltet wurden. „Das ursprüngliche Gebäude wurde in den
vergangenen 100 Jahren verunstaltet, daher mussten wir die
georgianische Inneneinrichtung wiederherstellen.“
Lord March (ganz oben) hat das Goodwood Festival of
Speed (links) zu einem Mekka für Liebhaber gemacht,
während der Hofladen des Anwesens (oben) die
biologischen Erzeugnisse des Anwesens präsentiert
www.goodwood.co.uk
23
PlaNet Naim Hinter den KULiSSen
Die kaNtiNe
f
Unser berühmter gesellschaftlicher Mittelpunkt und Brainstorming-Ort.
Heute (wie an jedem tag) steht Musik auf der Speisekarte. Und das essen ist auch nicht schlecht
alls es eine Sache gibt, die alle bei Naim verbindet, ist es die Leidenschaft für
großartige Musik. Und das, was einer Fressorgie in der Kantine noch am
nächsten kommt, ist der unersättliche Hunger nach neuem Material. „Was
hörst du zurzeit?“ Man braucht die Frage mittlerweile fast gar nicht mehr zu
ian marshall
(vertrieb
großbritannien):
Ich höre grad gern
Stab Me von Legions of
Crows. Ein geniales,
finsteres Doom-MetalAlbum, das ein Muss für
alle Fans alternativer
Musik ist. Darüber hinaus
ist es meine eigene Band,
das sind also schon mal
zwei Gründe, sich die
Musik anzuhören!
stellen, und über den Gesprächen sind auch schon mal warme Gerichte kalt
geworden. Es ist ein Thema, das den Nutzern des Naim-Forums nicht unbekannt
sein dürfte (derzeit in seiner siebten Auflage mit beinahe 15.000 Posts). Hier nun
also einige ausgewählte Empfehlungen aus der Naim-Kantine.
mark bonner (kundendienst): Ich höre zurzeit das unglaubliche neue Album von Martin Simpson, Purpose + Grace. Es ist eine Mischung aus
Traditionals und selbstverfassten Liedern mit einer hypnotisierenden Coverversion von Springsteens Brothers Under the Bridge. Auf dem Album sind auch ein paar
sehr beeindruckende Gastmusiker zu hören, zum Beispiel Richard Thompson, June Tabor, Dick Gaughan, Fay Hield und Andy Cutting – unglaublich! Außerdem
kann ich nicht genug von Penguin Eggs des wunderbaren Nic Jones bekommen. Das Album kam 1980 heraus, aber jedes Mal, wenn ich es spiele, find ich’s besser.
Phil Harris
(technischer Support):
Collected von Massive
Attack wegen der Lieder
Butterfly Caught und Inertia
Creeps. Mir gefallen der
Drive und die Kraft dahinter.
Space Night, Volume III, CD
1 – Yenelik (Part II) – dies ist
ein unglaublicher Titel zum
Vorführen und bietet sich
an, um zu testen, ob die
Lautsprecher eine
ordentliche Basswiedergabe
beherrschen; der Track hat
einen tollen Basspart.
Steve Sells
(chefentwickler):
Ich höre zurzeit James Blake
von James Blake. Ich finde
es musikalisch anders, klar,
einfach und interessant.
Und in Bezug auf den
Klang, nun, sagen wir
einfach, dass die CD
Frequenzextreme
aufweist …
alison esposti (marketingleiterin):
Ich habe einen alten Favoriten, eine CD-Compilation mit dem Titel My House in Montmartre. Sie enthält Tracks von Daft Punk, Phoenix, Stardust und
Air. Ich liebe französische Housemusik, und jedes Mal, wenn ich diese CD auflege, hebt sie meine Stimmung. Samstagmorgens drehe ich meine alte,
aus Serie-x-Komponenten bestehende Anlage auf, öffne die Wohnzimmertür und genieße den Sound des Wochenendes, der durch das Haus strömt.
DaS Werk
die ganze Welt von naim lebt von der Leidenschaft für Musik, design und
Kreativität, aber dies ist der Ort, an dem alle Fäden zusammenlaufen
komPeteNZZeNtrale –
verDraHteN fÜr guteN klaNg
Audrey und Vanessa sind Teamleiterinnen der Abteilung Verdrahtung und haben in ihrer Zeit bei Naim viele entscheidende Veränderungen beobachtet
24
www.naimaudio.com
In der Verdrahtungsabteilung ist immer was los. Die
fachkundigen Verdrahtungstechniker von Naim
fertigen das gesamte Produktangebot von Hand,
einschließlich dem neuen Kompaktplayer
SuperUniti und dem Netzwerkplayer ND5 XS sowie
älteren Naim-Produkte wie dem CD555 und der
NAP 500. Audrey Blyth, eine der beiden
Teamleiterinnen der Abteilung, arbeitet seit 2000 bei
Naim und ist eine der erfahrensten
Verdrahtungstechnikerinnen des Unternehmens. Sie
erklärt: „Es dauert Jahre, bis jemand die Fähigkeiten
DaS QuiZ
paul gell (Vertrieb UK) testet
ihr Wissen über naim
1 Wie lautet der Name der Frau, die neben Julian
7 Wie hieß die Tochtergesellschaft von Naim, die
Vereker entscheidend an der Entwicklung von
Julian Vereker in Amerika gegründet hat?
Naim Audio mitgewirkt hat?
8 Bei welchem Einzelhandelskonzern arbeitete der
2 Wie lautet der Name des ersten Musikers,
aktuelle Geschäftsführer Paul Stephenson, bevor er
dessen CD durch das Naim-Label veröffentlicht
1981 zu Naim Audio kam?
wurde?
Naim auf tour
Unsere Leidenschaft für Klang und unsere Vision für die Zukunft
von Stereoanlagen sind im Sommer 2011 auf reisen gegangen,
als wir auf fünf „Summer Sounds: On Stream“-Veranstaltungen
in ganz großbritannien unsere digitalprodukte präsentierten
9 Die aktuelle Fabrik hat eine große Kantine.
3 Welche Funktion hatten die zwei in die ersten
Park iNN HeatHroW – 17. august
Welche Funktion hatte jedoch der Raum, der
Vorstufen (d. h. NAC 62/NAC 72) eingebauten
früher etwa zwei Drittel dieser Fläche einnahm?
Die erste Veranstaltung der Reihe war ein großer Erfolg. Alle waren in heller Aufregung, als
wir der Welt den All-in-one-Player SuperUniti vorgestellt haben. Die Besucher erfuhren von
den vernetzbaren Audiolösungen von Naim und konnten mit den Experten der
Forschungs- und Entwicklungsabteilung sprechen.
322-Platinen?
10 Die SBL-Lautsprecher von Naim sind in der
4 Wie hieß der erste Naim-CD-Player mit
Highend-Welt legendär. Wofür stehen jedoch die
integrierter Stromversorgung?
Buchstaben SBL?
5 Welche Art Unternehmen befand sich auf dem
11 In welcher Art Autos fuhr Julian vor der
aktuellen Standort der Fabrik/Büros und dem
Gründung von Naim gern Rennen?
Aufbauend auf dem Erfolg der ersten Veranstaltung standen wir diesmal vor einer anderen
Herausforderung, da wir dafür sorgen mussten, dass auch in kleineren Räumen alles
funktioniert. Wir haben es ausgiebigen Hörtests geschafft und konnten sicherstellen, dass
alles genauso war, wie es sollte, und die Lautsprecher OvatorS-400 richtig platziert waren.
Und eine leichte Frage zum Schluss …
tHorPe Park Hotel & SPa, leeDS – 31. august
12 2010 gewann Naim den Queen’s Award for
Nach einer langen Fahrt von Salisbury nach Leeds mussten wir uns wirklich anstrengen und
alles schnell aufbauen, um rechtzeitig fertig zu werden. Mit etwas Muskelkraft und Feinarbeit
beim Setup konnten wir im Hauptvorführraum einen wirklich guten Sound erzeugen.
Großteil des Parkplatzes vor der Erweiterung des
Standorts im Jahr 1994?
6 Welches Highend-Unternehmen, das sich
Enterprise. Welches Mitglied der königlichen
damals hauptsächlich mit der Entwicklung von
Familie überreichte dem Unternehmen diese
Plattenspielern beschäftigte, arbeitete in den
Auszeichnung bei einem Besuch der Fabrik?
Entwicklungsjahren mit Naim zusammen?
cottoNS Hotel & SPa, kNutSforD – 24. august
StoNeHouSe court Hotel, StrouD – 8. September
Stonehouse Court Hotel, ein Herrenhaus des 11. Jahrhunderts in wunderschöner
Umgebung, bot den idealen Hintergrund für unsere Veranstaltung in den Midlands. Wir
erfuhren von der Gespenstergeschichte von John Henry – dem Butler, der angeblich im
mittleren Turm herumgeistert. Daher beschlossen wir, nach der Show auf Geisterjagd zu
gehen, aber natürlich konnten wir den Geist nicht ausfindig machen!
QUIZ-Antworten: 1. Shirley Clarke, 2. Gary Boyle, 3. Phono-Stufe für MM-Tonabnehmer, 4. CDI,
5. Zementwerk, 6. Linn Products, 7. Naim Audio North America oder NANA, 8. Radford Hi-Fi,
9. Vorführraum, 10. Separate Box Loudspeaker, 11. Minis, 12. Seine Königliche Hoheit der Herzog von Kent.
HiltoN DartforD briDge – 15. September
hat, die man als guter Verdrahter bei Naim braucht.
Und nur die kompetentesten und erfahrensten
Techniker können die Produkte im gehobenen Bereich
des Sortiments bauen. Für den CD555 benötigen
unsere besten Verdrahter beispielsweise mehr als sechs
Stunden konzentrierter Bauzeit.“
Jeder einzelne Aspekt eines Naim-Produkts wurde
auf seine Auswirkung auf die Klangqualität überprüft.
Diese Philosophie ist nirgendwo offensichtlicher als bei
der Verdrahtung, erklärt Vanessa Saywell (Teamleiterin
Verdrahtung). „Sorgfalt und Genauigkeit sind von
größter Bedeutung. Beim Zusammenbau dieser
Produkte müssen wir sicherstellen, dass jedes Bauteil
und jeder Draht in Übereinstimmung mit einer
Originalkopie des Produkts, die wir als Muster
verwenden, korrekt angeordnet und perfekt verlegt ist.
Dies geht bis zum exakten Anbringungsort jedes
einzelnen Kabelbinders im Produkt“, erklärt sie.
Vanessa begann 1993 bei Naim zu arbeiten,
zunächst acht Monate lang in der Platinenabteilung,
bevor sie in die Verdrahtungsabteilung wechselte, in der
sie heute noch ist. Vanessa kommentiert die
Veränderungen, die sie in ihren 18 Jahren bei Naim
beobachtet hat, wie folgt: „Die Abteilung ist erheblich
angewachsen und wir müssen inzwischen ein viel
umfassenderes Produktsortiment zusammenbauen.
Die neue Technologie hatte auch einen erheblichen
Einfluss. Wie bauen nun Festplattenspieler und Server,
Netzwerkplayer und All-in-on-Player. Eine Sache, die sich
jedoch nicht geändert hat, ist die Gewissenhaftigkeit und
die Sorgfalt, die wir bei allem anwenden. Das wird sich
nie ändern.“
www.naimaudio.com
Zum Schluss wurde der Netzwerkplayer ND5 XS gleichzeitig in Dartford und auf der Top
Audio Show in Mailand eingeführt. Die letzte Veranstaltung war eine Gelegenheit für uns,
über eine erfolgreiche Tour nachzudenken, bei der die Kunden von den bahnbrechenden
neuen Digitalprodukten von Naim erfahren haben und einen Einblick erhielten, was in
Zukunft von Naim zu erwarten ist.
Von oben (im Uhrzeigersinn): Vertriebsleiter Doug Graham moderiert in Leeds; das Naim-Team
macht eine Pause in Knutsford; das gruselige Stonehouse Court Hotel; Aufbau in Knutsford
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back to baSicS anLagentippS
Naimanlagen-Setup
Mark Raggett fing 1983 bei Naim an und verdiente
seine Sporen in verschiedenen technischen Funktionen
in der Platinen- und der Verdrahtungsabteilung sowie
bei der Qualitätskontrolle und beim Kundendienst,
bevor er das Unternehmen 1988 für eine kurze Auszeit
bei Chord Company verließ. 1993 kehrte Mark zu Naim
zurück und wurde 1995 Serviceleiter. 2005 wurde er zu
Naims Vertriebsleiter für den Norden Großbritanniens
ernannt und nimmt seitdem seine umfangreichen
Kenntnisse und Erfahrungen mit auf Tour
Hinweise und tipps, wie die das meiste aus ihrer Musik herausholen
u
m eine Naim-Anlage so aufzubauen, dass sie
die bestmögliche Klangqualität liefert, muss
man vor allem seinen gesunden
Menschenverstand einsetzen. Es nicht zu tun
wäre so, als würde man einen Sportwagen der
Spitzenklasse kaufen, ihn mit gebrauchen Reifen
ausstatten, den Tank mit Petroleum füllen und dann
erwarten, dass man das 24-Stunden-Rennen von Le
Mans gewinnen könnte.
Wir haben Mark Raggett, Naims Vertriebsleiter für
den Norden Großbritanniens und erstklassiger
Fachmann im Bereich Anlageninstallation, um einige
Tipps gebeten …
Ich muss mehr Geräte anschließen, als ich Netzsteckdosen
habe. Was ist die beste Lösung: eine Verteilerleiste?
Die beste Lösung ist es, Ihren Elektriker zu bitten,
weitere qualitativ hochwertige Steckdosen für Sie zu
installieren. Die meisten in Baumärkten erhältlichen
Verteilerleisten sind für eine Verwendung mit Audioanlagen nicht geeignet. Fragen Sie Ihren NaimHändler, was er empfiehlt. Es ist bestimmt nicht das
erste Mal, dass man ihm diese Frage stellt.
Was halten Sie von speziellen Netzprodukten mit vergoldeten
Kontakten, für die in der Hifi-Presse geworben wird?
Wir hören uns jede Komponente an, die wir mit
unseren Produkten liefern, wir haben jedoch nicht
jeden getunten Stecker, jede mit Rhodium beschichtete
Sicherung und jedes Zubehörteil ausprobiert, das es
gibt. Einige davon könnten gut sein. Probieren Sie sie
also ruhig aus. Stellen Sie jedoch zunächst sicher, dass
sie alle in Ihrer Region geltenden Sicherheitsanforderungen erfüllen.
Die Netzkabel und Anschlussstecker von Naim scheinen im
Vergleich zu einigen der klobigen Kabeln, die in Hifi-Fachzeit-
Oben: Mark Ragget installiert eine Anlage im Vorführraum von Naim
schriften beworben werden, sehr „gewöhnlich“ zu sein.
Wir suchen die Standardnetzkabel, die wir mit den
Geräten liefern, sorgfältig bei spezialisierten Kabelherstellern aus. Es wäre sinnlos, wenn wir etwas
anderes täten. Wir prüfen und testen sie regelmäßig,
um sicherzustellen, dass wir die Kabel verwenden, die
für den Zweck am besten geeignet sind und eine gute
Performance bieten. Darüber hinaus fertigen wir das
von uns selbst entwickelte Netzkabel Power-Line, das
zur Verbesserung aller Aspekte des Klangs anstelle des
Standardnetzkabels verwendet werden kann.
Sollte man spezielle Hifi-Racks verwenden oder reichen
normale Racks aus?
Wenn Sie wollen, dass Ihre Anlage ihr klangliches
Potenzial voll ausschöpft, sind Hifi-Racks wichtig.
Diese Racks – wie das Naim Fraim – wurden
entwickelt, um Mikrofonie vorzubeugen und so
Vibrationen zu minimieren, die den Klang der
Komponenten beeinträchtigen. Wir sind sehr bemüht,
diesen Vibrationen in unseren Produkten entgegenzuwirken: Warum also all diese Bemühungen vergeuden?
Die Verlegung der Kabel ist wichtig. Wir schaffen
eXPerteNmeiNuNg
Alastair Gardner eröffnete im Jahr 1993 Signals in Ipswich und verwirklichte damit seinen
Kindheitstraum, ein Hifi-Unternehmen zu gründen. Seit 2003 verkauft er Naim-Produkte und
hat sich ein enzyklopädisches Wissen zur Installation von Anlagen angeeignet.
„Das Setup ist unglaublich wichtig. Alle Hinweise und Tipps auf dieser Seite werden Ihnen dabei helfen, die
bestmögliche Klangqualität aus Ihrer Naim-Anlage herauszuholen. Ihre Installation profitiert jedoch immer
von der Aufmerksamkeit eines Fachhändlers mit umfassendem Wissen und Erfahrung. Erst kürzlich begab
ich mich zum Haus eines Kunden, um ein neues XPS in seiner Anlage zu installieren. Es gab einige (zumindest für mich)
offensichtliche Probleme, beispielsweise die Spikes eines Fraim, die sich in den Holzboden bohrten, und eine billige Netzleiste mit
einem Lämpchen drin. Ich haben seine Anlage auseinandergenommen und mit meinem Wissen und meiner Erfahrung von Grund
auf neu aufgebaut. Der Unterschied war enorm und als Folge konnte der Kunde seine Musik auf einem ganz neuen Niveau genießen.“
> Einen Naim-Händler in Ihrer Nähe finden Sie auf der unten genannten Naim-Website.
26
www.naimaudio.com/find-a-retailer
gerne separate Gerätetürme für das ‚Hirn‘ und die
‚Muskeln‘ – wobei die ‚Muskeln‘ durch das Stromnetz
betriebene Geräte wie Netzteile, Leistungsverstärker
und Digital-Analog-Wandler sind und das ‚Hirn‘
empfindlichere Geräte wie Vorverstärker und
CD-Spieler. Naims digitale Streamingplayer
verwischen diese Grenze leicht. Wenn sie mit einer
externen Stromquelle verwendet werden, sollte man sie
in den ‚Hirn‘-Turm stellen; falls sie jedoch als
Standalone-Gerät verwendet werden, beziehen sie
Strom über den internen Transformator und gehören in
den ‚Muskel‘-Turm.
Diese Anordnung der Komponenten macht es
einfacher, Ihre Kabel so zweckmäßig wie möglich zu
verlegen. In einer idealen Welt verlaufen all Ihre Kabel
von Punkt A zu Punkt B und berühren unterwegs
nichts, weder die Wand, noch den Boden, das
Geräterack oder andere Kabel. Dies sind alles
potenzielle Quellen mechanischer oder elektronischer
Verzerrungen und Störungen. Wir glauben, dass die
Beseitigung dieser Störfaktoren wesentlich dazu
beiträgt, den absolut besten Klang aus einer NaimAnlage herauszuholen.
Es ist es wert, alle Kabel so anzuordnen, dass sie
nicht unter Zug stehen. Sie sollten beispielsweise nicht
verdreht sein oder mechanisch belastet werden, sodass
ihre DIN- oder Mehrpolstecker richtig ausgerichtet
sind.
Was ist mit Kabelführungen, die man am Rack anbringen
kann?
Dies sind üblicherweise Universallösungen, die mit
Naim-Anlagen nicht allzu gut funktionieren,
insbesondere, wenn Sie anschließend Komponenten zu
Ihrer Anlage hinzufügen.
Ganz ehrlich, wenn Sie ein wenig Zeit und Aufwand
investieren, Ihre Kabel gut zu verlegen, kriegen Sie es
besser hin und sparen sich die Kosten.
eiN amerikaNiScHer traum
lola PerriN artiSt in reSidenCe
die in amerika geborene und in London ansässige Komponistin Lola
perrin begann im alter von vier Jahren, Klavier zu spielen. im november
2011 überquerte Lola den atlantik, um an der Konferenz Women in the
arts in St. Louis teilzunehmen und Werbung für ihre Klavierbücher und
-wettbewerbe zu machen. Für COnneCtiOn berichtet sie von ihrer reise
10. November, 1. Tag der Konferenz! Es geht direkt los. Ich nehme den
Pendelbus des Campus zum J.C. Penny Centre, wo ich mich mit Dr.
Barbara Harbach treffe, die in den Monaten zuvor mein Angebot
angenommen hat, einen Vortrag auf der Konferenz zu halten. Am Morgen
darf ich mir vier Abhandlungen zum Thema bildende Künste anhören,
nach dem Mittagessen acht zu Themen von Kunst bis Poesie. Die
Romanautorin Jane Goddard erzählt eine fröhliche Geschichte darüber, wie
sie sich selbst verlegt. Jennifer Tappenden erklärt die Entwicklung ihrer
einzigartigen Poesiepresse. Ich bin verblüfft über all diese Geschichten von
Frauen, die Möglichkeiten finden, ihre Kunst nach außen zu tragen. Ich
beschließe, meinen eigenen Vortrag zu ändern. Statt über meine eigenen
Selbstveröffentlichungen zu sprechen, werde ich die Klavier-Suite analysieren, die ich spiele. Ich schnappe mir die Komponistin Beth Denisch für ein
Interview – International Piano hat mich beauftragt, einen Artikel über die
Welt des Klaviers in Missouri und NYC zu schreiben. Beth erzählt mir, was
beim Komponieren in ihr vorgeht, wie sie dabei an die Zuhörer und die
Interpreten denkt und darauf bedacht ist, die Musik mit der Welt um sie
herum in Einklang zu bringen. Nach dem
Abendessen besuche ich das Abendkonzert und
höre mit das Stück Freeing the Caged Bird von
Harbach an, ein Stück für ein kleines Ensemble,
Erzähler und Projektion. Wow. Harbach hat in der
Musikform etwas ganz Neues geschaffen. Dies ist
wie ein Vortrag, der durch eine Komposition
gehalten wird, es ist jedoch nicht akademisch. Ich
denke, dass dies eine der kultiviertesten Kompositionen der vergangenen 100 Jahre sein muss.
11. November, 2. Tag der Konferenz. Ich begebe
mich in das Music Building und übe ein paar
Stunden auf einem großen Steinway. Dadurch
verpasse ich leider einen Teil der Konferenz, aber
was sein muss, muss sein. Die Abhandlungen, die
ich mir heute anhöre, behandeln die Themen
bildende Künste, Filmproduktion und Bildhauerei.
Die Arbeiten von Sara Paula Hoffman bringen
mich im Hörsaal zum Schluchzen. Ihre Gemälde
enthalten entpersonalisierte, aber dennoch sehr
persönliche fotographische Familienporträts, und
ich sehe etwas von meiner eigenen Familie in
ihren Arbeiten. Dies löst in mir eine unglaubliche
Traurigkeit für meine verlorene Kindheit aus. Ich
fühle mich durch Saras Präsentation verändert –
etwas, was ich wahrscheinlich irgendwann in eine
neue Komposition einbringen werde. Monika
Herzig und ihr Trio führen ein Jazz-Konzert von Komponistinnen auf, die
in den 1880er Jahren geboren wurden. Ich höre eine Geschichte über
Dorothy Tipton, die ihren Namen in Billy ändert und sich als Mann
verkleidet, um voranzukommen – und dies so überzeugend, dass sie
letztendlich eine Frau heiratet. Ich denke an meine alten Pläne von vor
einigen Jahren, mir den Schnurrbart von Salvador Dali auf das Gesicht
und meine Werbefotos zu malen, da ich überzeugt war, die Musikindustrie würde mich aufgrund meines Geschlechts ignorieren.
12. November, 3. Tag der Konferenz. Ich interviewe so viele Menschen,
wie ich kann, und frage sie nach ihrem künstlerischen Schaffen und dem
Überwinden von Hindernissen. Bevor ich meinen Vortrag halte, begibt sich
Dr. Robin Moore mit ihrem Trio auf die Bühne und führt ihre Freiheitsmusik
vor. Die Musik ist dynamisch und politisch und als Dr. Moore die Bühne
verlässt, mache ich mit ihr Witze, wie schwer es ist, nach so einer Aufführung als nächste an der Reihe zu sein. Trotzdem bin ich jetzt dran, also
betrete ich die Bühne. Ich spiele gut, höre hin und wieder jemanden aufatmen und hinterher sagt man mir, dass meine
Werke wie eine Kombination aus Debussy und
Strawinsky klingen. Zwei meiner Lieblingskomponisten – darüber freue ich mich.
Von oben: die glänzenden Lichter von
NYC; die Komponistin Beth Denisch
mit Dr. Barbara Harbach; Dr Mia Hynes
mit Lola Perrin
13. November. Heute habe ich ein Treffen in
der University of Central Missouri. Ich bin früh
dran, daher erlaubt der Verwalter es mir
freundlicherweise, 20 Minuten lang im
Vortragssaal zu üben, während ich warte. Ich
mache mir Sorgen darüber, ob ich für mein
Konzert in New York morgen in Form bin.
Anschließend treffe ich mich mit Dr. Mia Hynes,
Leiterin für Klavierstudien, und zwei ihrer
Studenten. Sie versucht herauszufinden, warum
Pianisten vor einem Musikstudium keine Werke
aufführen, die nach 1917 komponiert wurden.
Wenn sie dann mit ihrem Studium an der
Musikhochschule beginnen, haben sie also
überhaupt keine Erfahrung mit dem
moderneren Repertoire. Sie glaubt, dass den
Pianisten der Bezug zu dieser Musik fehlt, und
will herausfinden, welche Werke nicht wahrgenommen werden. Dann kommt James
Cockman III an. Er war der erste Pianist der
Welt, der meine Werke gespielt und gelehrt hat
und bereits 2008 Kontakt mit mir aufnahm. Er
hat eines meiner Klavierbücher als
Gastherausgeber betreut, und als mir bewusst wurde, dass ich in die Nähe
von Kansas kommen würde, wo er wohnt, habe ich mich bei ihm
gemeldet. Ich habe nicht viel Zeit und wir hetzen zu einem Übungssaal,
damit er mir mein Stück vorspielen kann, ein unglaubliches Gefühl. Seine
Frau Erin hilft mir dabei, ihn zu seiner Arbeit als Konzernpianist und Erzieher
zu interviewen sowie dazu, wie er meine Kompositionen wahrnimmt. Ich
habe das Gefühl, als wären wir eine Familie, und dabei kenne ich sie erst
seit etwa 50 Minuten. Seltsam. Die Verbindung zwischen uns ist keine
persönliche, sondern eine künstlerische, und es ist eine wunderbare Form
des menschlichen Zusammenwirkens.
14. November. Ich bin erst vor einigen Stunden in New York
angekommen, aber es ist schon fast wieder Zeit zu gehen. Heute besuche
ich die Mannes New School of Music, die Juilliard School of Music, die
Steinhard School of Music der New York University, das Columbia University
Music Department und schließlich die Manhattan School of Music. Ich treffe
mich mit Meistern des modernen Repertoires und Meistern der Musik von
Frauen. Mir wird ein paar Mal gesagt, dass das, was ich mache, sehr ungewöhnlich ist: ein neues Klavierrepertoire und einen Klavierwettbewerb
persönlich zu übergeben! Ich höre, wie einige Studenten ihre Klavierstunden besprechen. Ein junger Mann stolpert aus seinem Kurs in den
Gang und sieht so aus, als hätte er Sport getrieben. Er ist außer Atem. „So
sollte es sein“, sagt er. „Ich verbringe eine Woche damit, das zu perfektionieren, worum es bei dem Stück geht, und es in mein Spiel einfließen zu
lassen. Dann zeige ich es meinem Lehrer, der mir erklärt, dass wir an den
Anfang zurückkehren und ganz neu beginnen müssen.“ Ich überlege, ihn
um ein Interview zu bitten, habe aber keine Zeit mehr. Ich renne wie
verrückt zu der sehr noblen, cremefarbenen Wohnung, in der ich ein durch
Julia Warr organisiertes und von Künstlern, Tänzern und Filmproduzenten
besuchtes Privatkonzert gebe. Selbst der Sohn des mit dem Pulitzer-Preis
ausgezeichneten Komponisten Henry Brant ist anwesend. Wir haben einen
Blick auf den bezaubernden Hudson River, in der Ferne glänzen Brücken,
und die Nachtlichter von New York spiegeln sich im Klavier wieder,
während ich spiele. Ich frage mich, ob es noch besser werden kann.
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