50Jahre Rock-Musik

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50Jahre Rock-Musik
Das Naim-Magazin. Für Kenner des guten Klangs.
Winter 2013/14
connection
50 Jahre
Rock-Musik
Fünf Jahrzehnte Rock ’n’ Roll
durch den Sucher des
renommierten Fotografen
Gered Mankowitz
betrachtet
Inhalt
Das ehemalige Brazilian
Girl und die Sängerin
von Meet Me In London
Sabina Sciubba bei
Naim Edge
Naim for Bentley liefert die
hochwertige Audio-Option
für den neuen Flying Spur
Entwicklungsgeschichten:
die Entstehung des DAC-V1
und der NAIT-Verstärker
Begrüßung
Ovator S-800
Unser Lautsprecher-Flaggschiff, die
Ovator S-800, ist nun auch in Carbon
(Abbildung) und individuellen
Ausführungen erhältlich.
02
2013 war die Verbindung von
klassischen und modernen
Elementen ein übergreifendes
Thema bei Naim.
Der DAC-V1 und die NAP 100
sind Musterbeispiele dafür: Eines
dieser Produkte gehört einer
gänzlich neuen Kategorie an, die
dem Wandel unserer
Hörgewohnheiten gerecht wird; das andere enthält die
Essenz von 40 Jahren Erfahrung in der Entwicklung
klassischer Hifi-Geräte. Als Kombination bieten sie mehr als
die sprichwörtliche Summe aller Teile und bringen – wie all
unsere Produkte – Ihnen Ihre Musik näher.
Darüber hinaus haben wir 2013 unsere vielleicht
legendärste Produktreihe, die NAIT-Vollverstärker, erneuert.
Auf den Seiten 8 und 9 lesen Sie, wie unsere Ingenieure an
die Entwicklung dieser Verstärker herangegangen sind.
Viele von Ihnen werden sich an Sabina Sciubba und ihre
Zusammenarbeit mit Antonio Forcione auf dem 1998er
Album Meet Me In London erinnern. Wir freuen uns, dass
sie zu uns zurückgekehrt ist und 2014 bei Naim Edge ihr
Solodebüt veröffentlichen wird. Auf den Seiten 14 und 15
lesen Sie mehr dazu.
Zu den Musikfeatures in dieser Ausgabe gehören
außerdem ein Interview mit den MOBO-Gewinnern und
Naim-Jazz-Künstlern Sons of Kemet (Seite 10 und 11) sowie
mit dem renommierten Rockfotografen Gered Mankowitz,
der über seine Begegnungen mit einigen der größten
Legenden des Rock ’n’ Rolls plaudert (Seite 18 und 19).
Dies ist nur eine Auswahl der Highlights, die diese
Ausgabe von Connection für Sie bereithält. Während ich
auf Naims 40-jährige Geschichte voller Musik und HifiTechnik zurückblicke, werde ich an all die Stationen unserer
spannenden Entwicklung erinnert, die im Januar 2014 mit
der Ankündigung eines besonderen Produkts auf der CES
in Las Vegas fortgeführt wird. Auf unserer Website und in
den Social Media erfahren Sie mehr darüber. Bis dahin
wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Musikhören!
Inhalt
04
08
14
18
20
26
04 Naim-News
18
Im Profil
06Klangwissenschaft
20Naim for Bentley
08Einblick in die
Entwicklung
22
Vorgestellt
10
Sons of Kemet
23
Was läuft bei Naim?
Neues von Naim und vom
Naim-Label
Die komplexe Beziehung des
Menschen zur Musik
Naim-Ingenieure über ihre
Herangehensweise
Connection im Gespräch mit den
MOBO-Gewinnern
12
Händler-Porträt
Eine neue Sichtweise auf das
Verkaufserlebnis
14
Sabina Sciubba
Die Femme Fatale kehrt 2014 zum
Naim-Label zurück
16
Die Zukunft der
Hifi-Technik
Paul Stephenson
Managing Director
Ultimative Lösungen für
Multiroom-Streaming und
Musikspeicherung
www.naimaudio.com
Der renommierte Rockfotograf
Gered Mankowitz
Naims Beitrag zur
Individualisierung von BentleyFahrzeugen
Der Chefdesigner von Naim und
Focal im Interview
Neue und alte Alben, von
denen wir einfach nicht
genug bekommen
24Hochwertige
Verarbeitung
Die Fertigung der
Endstufe NAP 500
26Russland im Fokus
Wir erfahren, was russische
Hifi-Fans bewegt
27
Restaurierung
Naim restauriert einen NAITVerstärker aus dem Jahr 1983
03
frontend
Naim-News Was gibt’s Neues?
ZU GEWINNEN
50 Years of Rock & Roll Photography
Neues direkt aus der Naim-Zentrale
Klassisch und modern
Mit dieser Ausgabe unseres Newsletters starten wir ein
Gewinnspiel, bei dem Sie eines von fünf signierten
Exemplaren des Buchs Gered Mankowitz: 50 Years of Rock
and Roll Photography gewinnen können, das auf dem
Titelblatt sowie auf den Seiten 18 und 19 vorgestellt wird. Um
teilzunehmen, müssen Sie uns nur über eines der unten
aufgeführten sozialen Netzwerke mitteilen, welche zwei
Alben – ein klassisches und ein aktuelles – Sie in letzter Zeit
gehört haben und warum. Sie dürfen auch gern ein Foto
anhängen. Lassen Sie sich doch von unseren eigenen
Favoriten auf Seite 23 inspirien*.
* Die vollständigen Teilnahmebedingungen finden Sie
unter www.naimaudio.com/connection-competition-2014
Die 2013 vorgestellten Produkte verbinden die besten Elemente bewährter
Naim-Konstruktionen mit neuester Technik. Ein gutes Beispiel für diese
Mischung aus klassisch und modern sind der neue DAC-V1 und die
zugehörige Endstufe NAP 100.
Die Hardware des All-in-one-Players UnitiQute 2 wurde aktualisiert, und mit
Softwareversion 3.22 erhielt der Player außerdem vollständige MultiroomFunktionalität, genau wie alle anderen Streaming-Produkte von Naim (siehe
Seiten 16–17). Anlässlich unseres 40. Geburtstags haben wir auch eine unserer
legendärsten Produktreihen, die NAIT-Vollverstärker, erneuert.
Auf den Seiten 8 und 9 lesen Sie, wie unsere Entwicklungsabteilung an
diese neuen Produkte herangegangen ist.
Take Five
Bei den „What Hi-Fi? Awards 2013“ in London sind insgesamt fünf NaimProdukte ausgezeichnet worden. In der Kategorie „CD-Player“ ist der CD5si
zum Produkt des Jahres gekürt worden. Auch der NAIT 5si und der DAC-V1
sind Produkte des Jahres in ihren Kategorien. Schon zum zweiten Mal seit der
Auszeichnung des Originals im Jahr 2010 triumphierte der UnitiQute 2 als
„Produkt des Jahres“. Die NAC-N 172 XS sicherte sich sogar zum zweiten Mal
in Folge den Preis für das beste Streaming-Produkt.
Sons of Kemet erhalten
Die Naim-Label-Neuzugänger Sons of Kemet konnten sich bei der 18.
jährlichen Preisverleihung des MOBO-Awards den Titel “Beste JazzGruppe“ sichern. Damit sind sie nach Empirical im Jahr 2010 die zweite
Gruppe bei Naim Jazz, die diese Auszeichnung erhielt. Lesen Sie auf den
Seiten 10 und 11 alles über ihr rootslastiges Debütalbum Burn.
Vierzig Jahre Naim
2013 feierten wir unser 40. Jubiläum. Der Rennfahrer und
Techniker Julian Vereker hatte in den frühen 70er Jahren mit
der Konstruktion von Hifi-Geräten begonnen, bevor er am 4.
Juni 1973 das Unternehmen Naim gründete. Zum 40.
Jubiläum veranstalteten wir in Salisbury eine Feier für
unsere Mitarbeiter, Freunde und Partner. Es gab eine
Ausstellung historischer Naim-Produkte, eine Torte in Form
einer ganzen Naim-Anlage sowie Musik von aktuellen und
ehemaligen Künstlern des Naim-Labels, darunter ein kurzer
Reunion-Auftritt von Antonio Forcione und Sabina Sciubba.
Neuveröffentlichungen
Max Raptor
Get the Blessing
Empirical
Kairos 4tet
Pylo
Max Raptor, die
Vorkämpfer des
modernen Punk-Rock-’n’Roll und FestivalFavoriten, mit ihrem
ersten Longplay-Album.
Das mit Spannung erwartete
vierte Album der Punk-TripHop-Prog-Jazzer aus Bristol
mit den farbenfrohen Tüten
auf den Köpfen hält, was
es verspricht.
Ein Doppelalbum voller
satter Sounds von
„Großbritanniens coolster
junger Band“ wie das
Quartett vom Daily
Telegraph betitelt wird.
Auf ihrem
bemerkenswerten
Naim-Debüt verbinden
die Brit-Jazzer
Klassisches mit
Zeitgenössischem.
Gesangskunst im Stile
der Kings of Leon
vermischt mit ProgRock-Atmosphäre. Eine
atemberaubende EP mit
vier Songs.
Mother’s Ruin
04
Lope and Antilope
Tabula Rasa
www.naimlabel.com
Everything We Hold
Bellavue EP
Briefe an Naim
Kunden und Musikliebhaber schreiben uns zahlreiche Briefe und E-Mails sowie
Nachrichten über die sozialen Netzwerke. Wir freuen uns, dass Sie regen Kontakt mit uns
suchen. Hier eine kleine Auswahl.
Vor einigen Wochen musste ich meinen
SUPERNAIT zur Reparatur bringen. Alan von
Hi-Fi Cinema hat mir bereitwillig seinen
neuen SUPERNAIT 2 ausgeliehen, den er
zufällig am selben Tag erhalten hatte. Als ich
den SUPERNAIT 2 angeschlossen hatte, fiel
mir sofort die deutlich bessere Klangqualität
und Abbildung auf – absolut verblüffend!
Eine Woche danach habe ich meinen
SUPERNAIT wieder abgeholt und mit Alan
noch Witze gemacht, dass ich jetzt gleich
eine Enttäuschung erleben würde – wie sich
herausstellte, traf dieser Scherz ins Schwarze.
Der SUPERNAIT ist ein sehr guter Verstärker,
aber im Vergleich zur neuen Generation von
NAITs verblasst er geradezu. Die
Entscheidung zum Aufrüsten ist mir dann
sehr leicht gefallen! Seit gut vier Wochen bin
ich nun stolzer Besitzer eines SUPERNAIT 2,
und es ist einfach herrlich, die neue Fülle und
Wärme des Klangs zu erleben. Insbesondere
die Mitten und die Höhen klingen edler,
sodass bei jeder Hörsession eine fantastische
Klangkulisse entsteht.
Ken Robson, GB (per E-Mail)
Ich bin ein neuer Naim-Kunde und habe
kürzlich einen NaimUniti 2 gekauft. Ich kann
Ihnen gar nicht beschreiben, wie beeindruckt
ich war, angefangen mit der Vorführung beim
Händler bis hin zur Installation des Players zu
Hause! Was für eine großartige Einführung in
die Welt audiophiler Hifi-Anlagen. Das Gerät
ist wirklich einfach zu bedienen und die
CD-Lade mit dem magnetischen Puck ist
schlicht genial. Bitte stellt weiterhin solche
fantastischen Produkte her.
Rich Stone, GB (Facebook)
www.naimaudio.com
Naim Radio auf Sendung
Seit Sendebeginn im Juli 2013 streamt
Naim Radio den Besitzern
netzwerkfähiger Naim-Produkte
authentische und vielseitige Musik aus
dem Naim-Katalog mit einer MP3Bitrate von 320 kbit/s. Diesen Service
können Sie an allen StreamingProdukten von Naim über den
Menüpunkt „Naim’s Choice“ abrufen.
Oder besuchen Sie naimaudio.com
bzw. naimlabel.com.
Naim Community
Schließen Sie sich unserer wachsenden
Anhängerschaft an und teilen Sie Ihre
Ansichten zu allen Hifi-Themen unter:
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forums.naimaudio.com
05
Klangwissenschaft Einblicke
Musik als
Erfahrung
Der Wahrnehmung
auf der Spur
Musik kann zwar physikalisch und mathematisch analysiert werden, ihr
Zweck bleibt jedoch heiß debattiert. Alan Sanderson von der Universität
Southampton nimmt die Argumente genauer unter die Lupe.
D
ie Spektralanalyse von Alben gibt nur
sehr wenig Aufschluss über die
Schönheit der Musik. Töne klingen
grundsätzlich weder gut noch
schlecht, weder heiter noch traurig. Wenn sie
jedoch vom menschlichen Ohr aufgenommen,
im Hörsystem verarbeitet und mit den
Bereichen des Gehirns verknüpft werden, die
für Erinnerungen, Emotionen, Muster und
Bewegungen zuständig sind, erleben wir Musik
als etwas Ganzes und doch rätselhaft
Ungreifbares. Wie können vibrierende
Luftpartikel, die wir als Tonhöhe, Timbre,
Rhythmus und Harmonie wahrnehmen,
Emotionen auslösen? Psychoakustiker und
auf das Gehör spezialisierte
Neurowissenschaftler können zum Teil schon
erklären, wie Musik auf das Gehirn wirkt und
so subjektive Empfindungen hervorruft. Um
jedoch zu erfahren, warum Musik so tief und
fest in unserem Befinden verwurzelt ist,
müssen wir uns auf die Theorien von
Anthropologen, Psychologen und
Evolutionswissenschaftler stützen.
Welchen Zweck erfüllt Musik?
Welchen Zweck Musik letztendlich erfüllt, wird
bereits seit Charles Darwin diskutiert, und das
Thema bleibt weiterhin umstritten. Unter den
vielen verschiedenen Meinungen bestimmen
zwei bekannte Argumente die gegenwärtigen
06
Überlegungen zu dem Thema. Steven Pinker,
Kognitionswissenschaftler und Autor
populärwissenschaftlicher Bücher, schreibt in
seinem Buch Wie das Denken im Kopf entsteht
(Kindler Verlag, 2002), dass Musik nicht
maßgeblich an der Evolution des Menschen
beteiligt war. Mit der Metapher des
„akustischen Käsekuchens“ beschreibt er, wie
Musik Freude hervorruft und mit Hilfe unseres
Sprachsystems Kommunikation ermöglicht.
Laut Pinker ist Musik Luxus für unser
Sprachsystem, genauso wie ein Käsekuchen
Töne klingen
grundsätzlich weder gut
noch schlecht, weder
heiter noch traurig
unsere Vorliebe für Zucker und Fette, die bei
unseren Vorfahren nur selten auf dem
Speiseplan standen, bedient. Dieses Argument
legt nahe, dass Sprache eine geistige Fähigkeit
ist, die sich aufgrund ihrer offensichtlichen
Vorteile für das Sozialverhalten von Primaten
entwickelte. Musik, so Pinker, ist eher ein
Nebenprodukt der Sprache, das selbst keinen
eindeutigen Vorteil mit sich bringt.
Eine Gegenthese stützt sich auf Charles
Darwins Theorie der sexuellen Selektion und
der Präferenzen bei der Partnerwahl.
www.naimaudio.com
Demzufolge wirkt eine musikalische Begabung
anziehend und erhöht die Chancen eines
Individuums auf Paarung. Was dieses Konzept
so interessant macht, ist die Tatsache, dass
Musikalität, beispielsweise die Fähigkeit,
Klavier zu spielen, nur als Beweis für
allgemeine Leistungsfähigkeit dienen könnte.
Eine Analogie aus der Natur ist das
Pfauenmännchen, dessen Schwanzfedern nur
unter sehr hohem Energieaufwand wachsen,
ohne ihm dabei einen funktionellen Vorteil zu
verschaffen. Die Botschaft an den potentiellen
Partner ist, dass das Männchen gesund genug
ist, dieses prachtvolle Rad zu produzieren, und
trotzdem noch Kraft übrig hat. In ganz
ähnlicher Weise demonstrieren wir unseren
potentiellen Partnern mit musikalischen
Fähigkeiten unsere physischen und
psychischen Fähigkeiten. Daniel Levitin, ein
führender Wissenschaftler auf dem Gebiet der
auditorischen Neurowissenschaft, sieht sich
auf der Seite Darwins. In seinem Buch Der
Musik-Instinkt: Die Wissenschaft einer
menschlichen Leidenschaft (Spektrum, 2009)
argumentiert er, dass Musik viele Funktionen
erfüllt, die aufgrund ihrer evolutionären
Vorteile entstanden sind. Ein gutes Beispiel
hierfür ist, dass gemeinsames Musikhören und
-spielen die Gruppenbindung fördert, die für
die Bildung einer Gesellschaft unabdingbar ist.
Wer in der Lage war, in Gruppen Musik zu
hören und zu spielen, machte sich die Vorteile
des Teamworks zu Nutze und erhöhte so
seine Chancen, seine Gene weiterzugeben.
Tatsache ist, dass Musik eine zentrale Rolle
im Leben fast aller Menschen spielt. Die
Evidenz deutet auf die Universalität von Musik
in menschlichen Bevölkerungen und unserem
Privatleben hin. Ihre Ursprünge sind komplex
und mit der Sprache verflochten, doch über
die große Bedeutung der Musik besteht kein
Zweifel. Wissenschaftler und Mediziner
machen heute Gebrauch von der Beziehung
zwischen Musik und Sprache und entwickeln
musikgestützte Schulungsprogramme, die
Menschen mit Problemen bei der
Sprachverarbeitung helfen. Durch die
Teilnahme an musikalischen Aktivitäten
kommt es zwar zu keiner Verbesserung
unseres Gehörs, aber unsere Fähigkeit
Zuzuhören wird weiter ausgebaut; das stellt
eine wertvolle Investition in unser zukünftiges
Wohlbefinden dar.
Hat sich unser Gehirn zur Musikalität hin
entwickelt oder ist die Musik ein
Nebenprodukt unserer Sprachfähigkeit?
Zwischen Musik und Sprache gibt es klare
Unterschiede in puncto Frequenzspektrum
und Intensitätsschwankungen, und diese
Unterscheidung spiegelt sich in unserer
Wahrnehmung wider. So können wir
aufgrund unserer kognitiven Fähigkeit und
unseres Hörsystems auf Anhieb ein Wort von
einem Ton unterscheiden. Bildgebende
Verfahren wie die Funktionelle
Magnetresonanztomographie (fMRT) zeigen
spezifische Aktivitätsmuster im Gehirn des
Hörers. Einige Bereiche des Gehirns werden
entweder nur von Sprache oder nur von
Musik aktiviert, wohingegen andere duale
Funktionalität aufweisen. Es gibt also eine
Grauzone, in der die Neurologie von Sprache
und die von Musik verschmelzen. Warum löst
Musik andere Gefühle aus? Dieser Aspekt
der Wahrnehmung von Musik wird dem
limbischen System zugeschrieben, das die
dopamingesteuerten „Schaltkreise“ enthält,
die beim Essen, beim Geschlechtsverkehr
oder bei der Einnahme bestimmter Drogen
aktiviert werden. Wie vorherzusehen war, ist
dieser Bereich auch beim Musikhören aktiv.
Experten gehen davon aus, dass es ein sehr
alter Teil des Gehirns ist, der sich entwickelte,
um Tiere zu motivieren, bestimmte
Verhaltensmuster anzunehmen, die
biologisch von Vorteil sind. Der direkte
Vorteil der Musik ist jedoch nicht ersichtlich.
• Alan Sanderson forscht am Institute of Sound
and Vibration Research an der Universität
Southampton. Er kommt ursprünglich aus der
Neurowissenschaft, der Audiologie und
Musikproduktion.
www.naimaudio.com
07
Einblick in die Entwicklung Neue Produkte
2013 haben wir mit dem
DAC-V1 nicht nur unseren
ersten D/A-Wandler für den
Desktop-Gebrauch vorgestellt,
sondern auch eine komplett
neue Reihe von NAITVerstärkern. Entwicklungsleiter
Steve Sells und Chefentwickler
Dave Barber schildern im
Gespräch mit Andrew
Everard, wie digitale und
analoge Entwicklung Hand
in Hand gehen und wie die
Modellierung am Computer die
Konstruktion sowohl schneller
als auch faszinierender macht.
Steve Sells
Entwicklungsleiter
Von oben nach
unten: die
Vollverstärker
NAIT 5si,
NAIT XS 2 und
SUPERNAIT2
In der Zeit, in
der früher ein
einziger Prototyp
entstand, können
wir heute eine
Vielzahl an Ideen
und Alternativen
modellieren und
testen.
Die endgültige
Entscheidung,
ob ein Produkt
in Serie gefertigt
wird oder nicht,
fällt immer im
Hörraum.
Von oben nach
unten: der D/AWandler DAC-V1
und die Endstufe
NAP 100
Dave Barber
Chefentwickler
Einblick in die Entwicklung: Vom Konzept zur Wirklichkeit
„
F
rüher musste für jede Änderung an den Schaltungen ein
Prototyp gebaut und getestet werden. Heute wird alles erst
am Computer modelliert, bevor wir einen echten Prototypen
anfertigen. So sehen wir, welchen Einfluss jede noch so kleine
Änderung auf die gesamte Konstruktion hat und sogar welche Rolle
die Position einzelner Komponenten bei der Temperaturentwicklung
spielt“, erklärt Steve Sells, Entwicklungsleiter bei Naim. Er beschreibt,
wie sich der Konstruktionsprozess für Naim-Produkte gewandelt hat
und was die neuen Möglichkeiten nicht nur für den kompakten
D/A-Wandler DAC-V1 – einen der beliebtesten Neuzugänge bei
Naim –, sondern auch für die brandneue Reihe von NAITVollverstärkern bedeuteten.
Sells zeigt auf die Ausgangstransistoren in einem der Verstärker:
„Mit Hilfe von Computer-Modellierung konnten wir für diese
Komponenten die Position ermitteln, die nicht nur die bestmögliche
Klangqualität liefert, sondern auch die technischen Anforderungen in
puncto Temperaturentwicklung erfüllt.
08
So wird der Konstruktionsprozess für ein Produkt nicht nur
beschleunigt – er wird auch viel kreativer, mit mehr Freiraum für
Experimentierfreude: In der Zeit, in der früher ein einziger Prototyp
entstand, können wir heute eine Vielzahl an Ideen und Alternativen
modellieren und testen.“ Chefentwickler Dave Barber drückt es so
aus: „Wir können auf diese Weise in sehr kurzer Zeit viele
verschiedene Versionen testen, experimentieren und selbst solchen
Ideen nachgehen, die zuvor nicht denkbar gewesen wären. Oft
kommt es dabei zu echten Überraschungen und es eröffnen sich
neue Möglichkeiten, die es zu erkunden gilt.“
Darüber hinaus, so die beiden, sei es heute viel einfacher,
Technologie von einem Produkt auf ein anderes zu übertragen; so ist
der Kopfhörerverstärker im DAC-V1 auch in der neuen NAIT-Serie zu
finden, und die Optokopplertechnik, die für den NDS entwickelt
wurde, hat zusammen mit Wandler-Knowhow aus dem NDX und
dem SuperUniti ihren Weg in den DAC-V1 gefunden. Für Dave Barber
klang die Idee, einen kompakten D/A-Wandler zu entwickeln, der
www.naimaudio.com/nait-evolved
direkt mit dem Computer verbunden werden kann, schon immer
spannend. Gleichzeitig hielt die Konstruktion jedoch eine Vielzahl an
Herausforderungen bereit, in erster Linie die Abschirmung der
Wandlerschaltungen gegen elektrische Störgeräusche, die vom
Computer ausgehen oder über das Verbindungskabel aufgenommen
werden. Aus diesem Grund ist der USB-Eingang des DAC-V1 vom
USB-Versorgungsstrom des Computers abgekoppelt, und eine
galvanische Trennung schirmt Störgeräusche vollständig ab.
Außerdem kann mithilfe von integrierten Testprogrammen überprüft
werden, ob der D/A-Wandler sämtliche in der Musikdatei enthaltenen
Information bitgenau empfängt.
Dennoch stellten die Ingenieure bei Hörtests fest, dass
unterschiedliche Kabel-Konstruktionen und selbst die Länge des USBKabels die Klangqualität hörbar beeinflussen. „Obwohl wir so viel am
Computer modellieren und analysieren, fällt die endgültige
Entscheidung, ob ein Produkt in Serie gefertigt wird oder nicht, immer
im Hörraum“, erklärt Barber. Bei der neuen NAIT-Serie – bestehend
aus dem NAIT 5si, dem NAIT XS 2 und dem SUPERNAIT 2 – hat sich
Naim auf die Verbesserung der Komponenten und Netzteile
konzentriert, um die Klangqualität und Dynamikreserven zu erhöhen,
sowie auf eine Vereinfachung des Gesamtkonzepts durch das
Weglassen von Features.
Besonders hervorzuheben sind hierbei die vom ersten SUPERNAIT
bekannten Digitaleingänge, die beim Nachfolger fehlen: Steve Sells
erklärt, dass dieser Schritt offensichtlich im Widerspruch zum
Branchentrend steht, die Entscheidung aber dennoch eine leichte war.
Das Entwicklungsteam war bestrebt, die bestmögliche Performance
aus dem Verstärker herauszuholen, ohne den Preis erhöhen zu
müssen. Die Reduktion aufs Wesentliche führte zum Ziel, und die
Kosten konnten dabei sogar gesenkt werden. Oder wie Sells es
ausdrückt: „Es war nicht leicht, diesen legendären Verstärker noch
besser zu machen. Aber gerade weil wir den minimalistischen Ansatz
verfolgt haben, der dem ersten NAIT eine so loyale Fangemeinde
bescherte, ist es uns, denke ich, gelungen.“
www.naimaudio.com/dac-v1
09
Sons of Kemet Naim Jazz
Zündfunken im Studio
Lichterloh
in Flammen
Der Toningenieur von Burn, Dilip Harris, weist
eindrucksvolle Referenzen auf, die er sich mit Größen
wie Zero 7, Roots Manuva, Jamiroquai und Michachu
erarbeitete. Nach eigener Aussage wuchs Harris im
fruchtbaren musikalischen Umfeld des Camden der
70er heran. Geschult in jamaikanischer Musik,
machte er in den späten 80ern seine Ausbildung
als Recording-Künstler in den Hip-Hop-Fabriken
New Yorks. Q Wie bist du an die Aufnahme von Burn
herangegangen?
A Wir haben das Album in Antonio Feolas Fish
Die Naim-Label-Band Sons of
Kemet, Gewinner des MOBO
Award für Beste Jazzband
2013, sind die Stars einer neuen
Jazzgeneration.
Die Wahrnehmung von
Jazz scheint
sich im Großen
und Ganzen
von dem zu
unterscheiden,
was tatsächlich
läuft
S
ons of Kemet, angeführt von MultiHolzbläser Shabaka Hutchings,
wurden bei den MOBO Awards
2013 zur besten Jazzband gekürt.
Der Preis ist ein weiterer Ritterschlag für ein
Quartett, das die zeitgenössische Jazzszene
im Sturm nahm und von Fans und Kritikern
gleichermaßen für seinen erdigen Sound
gelobt wird.
Was bedeutet Hutchings der Preis? „Sehr
viel. Der MOBO Award ist eine der letzten
Ehrungen, die den Jazz im Mainstream
überhaupt anerkennen. Diese Gelegenheit
bekommen zu haben ist richtig klasse.“ Und
wie wichtig ist es, dass der Jazz im
Mainstream repräsentiert wird? „Ich halte es
für ziemlich wichtig, weil sich die
Wahrnehmung von Jazz im Großen und
Ganzen von dem zu unterscheiden scheint,
was tatsächlich läuft. Menschen sollten
unbedingt auf verschiedene musikalische
Optionen zurückgreifen können.“
Zur Band gehören Hutchings, Oren
Marshall an der Tuba und die Schlagzeuger
Tom Skinner und Seb Rochford. Hutchings
erklärt, warum er sich für diese
unkonventionelle Instrumentierung entschied:
„Ich habe mich viel mit westafrikanischer
Musik beschäftigt und wollte deren schweren
drumbetonten Sound haben.“
10
Factory Studios auf Mehrspurband aufgenommen.
Das Monitoring war manchmal etwas anstrengend,
weil zwei Schlagzeuger sehr laut werden können, aber
zum größten Teil ermöglichte es ein produktives und
kreatives Umfeld. Da wir mit Tonband arbeiteten,
haben wir immer drei Takes von jedem Stück erstellt,
einen Favoriten ausgewählt, den Take auf den
Computer übertragen und den Vorgang dann mit
demselben Band wiederholt. Nach dieser anfänglichen
Session nahm Seb die Tracks zum Bearbeiten mit und
ich habe sie dann zum Mastern in meinem Studio
wieder auf Band überspielt. Mit diesen
unterschiedlichen Produktionsphasen bekam die
Aufnahme einen Hybridcharakter, sowohl analog als
auch digital. Q Wie bist du mit dem Übersprechen zwischen
den beiden Schlagzeugen klargekommen?
A Wenn man einen Raum mit entsprechender Akustik
benutzt, sorgt das Übersprechen zwischen
Instrumenten für Atmosphäre, und der Raum selbst
spielt dann eine klangprägende Rolle. Shabaka wollte
das unbedingt als Klangelement einsetzen – das
Übersprechen über sämtliche Mikrofone hinweg
schuf die klangliche Ursuppe, aus der Sons of Kemet
entstehen konnte.
Außerdem sollte der Schwerpunkt vom
Saxofon weggenommen werden. Ich
finde, mit zwei Schlagzeugern hat man
so viel Rhythmus, dass das Saxofon beinahe
zu einem Teil des rhythmischen
Grundgerüsts wird.“ Marshall wurde noch
dazugeholt, weil „die Tuba der Musik viel
gibt. Sie ändert öfter ihre Funktion,
manchmal fungiert sie als Bass, manchmal
rhythmisch und manchmal als Solistin. Auf
einer anderen Ebene betrachtet bietet die
Tuba einfach eine wärmere Klangfarbe, ihr
Sound ist so erdig.“
www.naimjazz.com
Der Preis folgte auf die Veröffentlichung
ihres mitreißend rootslastigen Debütalbums
Burn. Hutchings, der sein Handwerk mit
geradezu wilder Leidenschaft betreibt,
beschreibt die Entstehung des Albums: „Die
Kombination von alt und neu war mir am
wichtigsten, und dass die Aufnahme klingt
wie eine dieser alten Afrobeat-Platten. Ein
völlig ungekünstelter Sound, ganz natürlich,
der sich trotzdem nach 2013 anhört.“ Wie
kam dieser Sound zustande? Im Tonstudio
spielten wir ohne Trennwände und
Kopfhörer. Ich sagte dem Toningenieur von
Anfang an, dass der Vibe für mich
die Hauptsache ist. Also setzten wir
uns im Kreis hin und platzierten die
Mikros so, dass es nicht zu viel
Übersprechen gab.“
Welcher ist Hutchings’
Lieblingstrack? „Song for Galeano“
bedeutet mir sehr viel. Eduardo
Galeano ist einer meiner absoluten
Lieblingsautoren, er hat meine
Sichtweise auf sehr viele Dinge
entscheidend verändert.“ Burn enthält
ein rührendes Cover von ‚Rivers of
Babylon’, Hutchings macht jedoch
deutlich, dass das nichts mit Boney M
zu tun hat: „Ich habe die Version von
Boney M nie gehört. Das Stück kenne
ich als karibischen Rastafari-Song,
der, wie viele andere, kulturelle
Grenzen sprengt.“
Der Stern von Sons of Kemet ist im
Aufsteigen. Die Band freut sich auf
einige große Bühnenauftritte sowie auf
die Produktion eines neuen Albums
und sie brennen lichterloh für die neue
Generation des Jazz.
www.naimjazz.com
Q Die Tuba spielt auf dem Album eine
interessante Rolle. Wie hast du das eingefangen?
A Ich merkte, dass die Tuba in Shabakas
Arrangements das untere Spektrum besetzt,
aber auch, dass sie Melodien und Rhythmen
um das Saxofon webt. Das erforderte bei der
Aufnahme und beim Mischen viel Feingefühl...
und auch viel Schmackes.
Q Das Album ist sehr energiegeladen, grenzt
aber auch die einzelnen Instrumente klar
voneinander ab. Wie hast du das erreicht?
A Das war eine von Shabakas
Grundvoraussetzungen: Klarheit und Atmosphäre.
Ich glaube, das Fehlen von heftigen Subbässen war
hilfreich, ebenso wie die Entscheidung, die
Schlagzeuger im Stereobild aufzuteilen.
11
Händler-Porträt Anlagen-Setup
Auf eigene Art
Eine Vorführung und die sorgfältig durchgeführte
Installation sind wesentliche Bestandteile des
Erwerbs von Naim-Produkten. Sie stellen außerdem
einen Service dar, den Sie von all unseren
Fachhändlern auf der ganzen Welt erwarten können.
Wir haben Ultimate Home Entertainment Solutions
(uhes) im englischen Warwickshire besucht, um
mehr über das Unternehmen und seine einzigartige
Auffassung von Kundenservice zu erfahren.
Installationsexperten bieten
individuellen Service für ein
optimales Anlagen-Setup
A
ls wir uhes besuchten, waren die Mitarbeiter im Begriff,
eine Installation für einen Neukunden zu planen. Dieser
war kurz zuvor wegen einer Vorführung bei uhes gewesen
und hatte mit dem Team für wenige Tage später einen
Hausbesuch vereinbart. Norman Solomon erklärt uns, dass jeder
Käufer andere Anforderungen stellt und individuelle Entscheidungen
trifft, die Wahl dieses Kunden aber typisch für die Art Anlage war, die
uhes in letzter Zeit häufig installiert.
Der Kunde war ursprünglich für eine Vorführung der Ovator-S400-Lautsprecher vorbeigekommen – das Unternehmen hat nahezu
alle Naim-Produkte vorrätig und kann sie spontan vorführen. „Also ist
er heute Morgen hergefahren, wir haben zusammen einen Kaffee
getrunken und einen Rundgang durch das Geschäft gemacht“, sagt
Solomon. „Dann sind wir verschiedene Anlagen-Optionen
durchgegangen und haben sie uns angehört. Er war fest
entschlossen, seinen CDS2 durch einen CDS3 zu ersetzen, aber nach
einer kurzen Vorführung hat er sich schnell mit dem Gedanken
angefreundet, seine Musik digital zu streamen.“ Schließlich hat sich
der Kunde für einen NDS mit einem 555 PS, eine NAC 252 mit einem
SuperCap, eine NAP 300 und ein Paar Ovator S-400 entschieden.
„Er war heute Morgen [Donnerstag] bei uns und wir haben die
Installation für nächsten Montag angesetzt.“ Wenn die Komponenten
vorrätig sind, könnten solche Installationen sehr kurzfristig realisiert
werden, so Solomon. Er betont außerdem, dass sein Unternehmen
Anlagen auch völlig unverbindlich zum Testen aufbaue. Abgesehen
von den fast schon selbstverständlichen Schritten – die
Komponenten müssen optimal positioniert, aufgestellt und
12
verkabelt sein und der Kunde muss in die Bedienung der
Anlage eingewiesen werden, damit er mit allen Funktionen
vertraut ist – kommt es bei einer solchen Installation auch
auf die Schaffung einer stabilen „digitalen Infrastruktur“ an.
Dazu zählt die Installation des Ripping-Systems und des
NAS-Laufwerks. Zudem muss sichergestellt sein, dass der
Kunde auch mit dieser Seite des Systems bestens vertraut
ist. Selbstverständlich bietet uhes auch nach dem Kauf
einen umfassenden Service- und Beratungsdienst, wenn
Fragen aufkommen sollten. „Zwischen einer schlecht
aufgebauten Anlage und einer, die fachmännisch installiert
wurde, kann ein Unterschied wie Tag und Nacht liegen“,
betont Solomon. „Dieser macht sich bei korrekt
konfigurierten Digitalsystemen in der Benutzerfreundlichkeit
bemerkbar und, was vielleicht noch viel wichtiger ist, auch
in der Klangqualität.“
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Naim-Händler im Fokus: uhes
Uhes bietet ein einzigartiges Kauferlebnis. Hier ist
alles möglich: von der Vorführung eines
UnitiQute 2 bis hin zur Installation einer
kompletten Anlage mit einem Preis im
sechsstelligen Bereich. Dr. Norman Solomon,
Mitbegründer des Unternehmens, berichtet von
einem Kunden, der mit der Beschreibung
„fürstlicher Kundenservice“ auf den Punkt
brachte, was uhes von anderen Händlern
unterscheidet. Der Service beinhaltet alles von
einer Verköstigung bis hin zur kompletten
Heiminstallation. Natürlich spielt auch der
Standort eine Rolle: Das Geschäft, das anfangs in
einer Burg untergebracht war, befindet sich noch
immer in den Cotswolds im Herzen Englands,
nun jedoch im Stirling House in einem Dorf
namens Great Wolford in Warwickshire. Das
Gebäude, das Solomon gerne als „Promi-Villa“
bezeichnet, bietet sechs Vorführräume sowie
Service- und weitere Abteilungen. Neben den
ausgezeichneten Vorführräumen, die wie
normale Wohnzimmer proportioniert und
eingerichtet sind, beheimatet der neue Standort
außerdem ein weiteres florierendes Geschäft:
Custom-Installationen. Im Gespräch betont
Solomon, welche wichtige Rolle sein
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Geschäftspartner, Ian Rocchi (Abbildung) in
diesem Bereich spielt. Rocchi kommt
ursprünglich aus der industriellen Robotik und
Automatisierung und ist verantwortlich für die
Planung und Durchführung oft sehr komplexer
Heiminstallationen. Jeder Kunde, egal ob er eine
einzelne Komponente oder ein vollständiges
System kaufen möchte, wird gleich behandelt
und erhält die Möglichkeit, so viele Optionen wie
gewünscht in verschiedenen Räumen anzuhören,
das gewünschte Produkt für einen ausgedehnten
Zeitraum zu Hause zu testen und schließlich zu
seiner vollsten Zufriedenheit installieren zu
lassen. Das macht fürstlichen Kundenservice aus.
13
Sabina Sciubba Naim Edge
CommeToujours
Sylvia Patterson spricht mit Sabina Sciubba über den Weg von ihrem bahnbrechenden
1998er Album Meet Me In London hin zu Toujours, ihrem Solo-Debüt, das im März 2014 bei
Naim Edge Records erscheinen wird.
D
ie gefeierte Femme Fatale Sabina Sciubba pflegt
Toujours, in Paris auf Gitarre komponiert und vom Produzenten
bereits seit langer Zeit Verbindungen zum Naim-Label.
der Brazilian Girls Frederick Rubens betreut, ist New Yorker New
1994, im Alter von 19 Jahren, wurde die atemberaubend
Wave auf Zechtour mit Serge Gainsbourg. Es ist multilingualer Artfeurige Sängerin von Naims Gitarrenvirtuose Antonio
Punk, eine Marlene Dietrich, die die Landstreicher in einer
Forcione in Hamburg entdeckt. Ihr gemeinsames Werk Meet Me
Kaschemme der Weimarer Republik hypnotisiert. Das
In London (1998) ist ein audiophiler Klassiker und das
Eröffnungsstück „Cinema“, ein ausgedehnter Seitenblick auf das
meistverkaufte Album in der Geschichte des Labels. So begann
zeitgenössische Leben, beklagt den kulturellen Verfall und vergleicht
Sciubbas herausragende Karriere. Bald darauf zog sie nach
den Abstieg des Films mit einer „alten Hure, die ihre Reize verloren
New York und wurde die Frontfrau der Brazilian Girls (die 2003
hat“. Im Titelsong Toujours dagegen erklärt sie: „Wir können auch
einen Vertrag mit dem amerikanischen Jazz-Label Verve
einfach glücklich sein.“ Das selbstfabrizierte, halbanimierte Video,
abschlossen), einer Art avantgardistischer Scissor Sisters des
eine Hommage an den Surrealismus von Monty Python, zeigt
Electro-Punk mit nur einem Girl (Sciubba)
Sciubba auf einem Esel, Ukulele spielend, von
und ganz ohne Brasilianer.
einem Stern bekränzt und bekleidet mit nichts
Für die meisten
Sciubba war von jeher (und ist noch
weiter als einem albernen Lächeln. Es ist nicht
Plattenfirmen kommt
immer) eine rätselhafte Musikerin,
das, was wir von einer Femme Fatale erwarten,
Sicherheit vor Geschmack. und teilweise ist es auch eine Ablehnung der
stimmlich wie optisch. Sie singt in vier
Sogar noch vor dem
Sprachen (Englisch, Deutsch, Französisch
aggressiv sexuellen, körperlich „vollkommenen“
persönlichen Geschmack. Popsirenen von heute.
und Italienisch), bedeckt unablässig ihre
Augen mit einer Frisur, die wie ein
„Ja, weil ich das alles lächerlich finde“,
Das hängt alles mit
Kunstwerk anmutet, und trägt Outfits, die
schnaubt sie. „Ich wollte kein Make-up und keine
den Konzernstrukturen
auch Lady Gaga tragen könnte (eine ihrer
Photoshop-Bearbeitung. Na ja, meinen Bauch
zusammen: Die
wehenden Roben sah aus wie ein
hab ich ein wenig kleiner gemacht, weil ich
Entscheidungsträger hören gerade entbunden hatte – verrate es niemandem!
Lüftungsrohr aus Krepp). Heute, nach
noch nicht mal Musik
einem Umzug nach Paris im Jahr 2009, der
–, aber ich fand das so erfrischend: Das ist mir
nunmehr fast beendeten Bandpause und
völlig egal, so sehe ich eben aus, ob es euch
der Geburt ihrer beiden Kinder, kommt sie zurück zum Naimpasst oder nicht.“ Die Experimentierphase dauerte sieben Monate,
Label, also nach Hause, und zwar mit ihrem Solodebüt Toujours,
„den Esel zum Laufen zu bringen dauerte drei Wochen“, merkt sie
einer hinreißenden, sehr persönlichen, berauschenden
an. Dabei war die Grundidee eine Parodie der archetypischen
Traumlandschaft von Musik, die man vielleicht als Pariser Velvet
Messias-Darstellung. Der Weg dahin führte über ein weit weniger
Underground und Nico mit Humor bezeichnen könnte. „Ich habe
theologisches Bild.
nie sehr viel Velvet Underground gehört, aber es ist ein guter
„Ich habe mich selbst nackt auf einer französischen Kommode
Soundtrack für das wahre Leben“, sagt sie in ihrem ausholenden,
fotografiert“, lacht sie. „Die Fotos als solche sind lächerlich. Der Blick
paneuropäischen Akzent, eine wahrhafte Weltbürgerin, in Rom
meines älteren Sohnes sagte: ‚Oh nein, jetzt dreht sie durch.‘“
geboren und aufgewachsen in München und Nizza. „Ich wollte
Sciubba, 38, ist ein Freigeist alter Schule und schon ihr Leben lang
etwas für ein eher kontemplatives Publikum machen. Bei den
von Musik besessen. Als Kind wollte sie Michael Jackson heiraten,
Brazilian Girls wünsch ich mir manchmal, dass die Leute auf
bevor sie in Richtung unkonventionellem Jazz, Billie Holiday und
meine Stimme hören, aber sie schreien und tanzen nur!“
globalem Underground-Electropop driftete. „Meine Persönlichkeit ist
14
www.naimedge.com
Sabina debütierte 1998 beim Naim-Label
mit Meet Me In London, bevor sie zur
Frontfrau von The Brazilian Girls avancierte
so extrem, ich koste immer absolut alles aus, was ich mag, bis ich
zuviel kriege“, stellt sie reichlich verheißungsvoll fest. Bis heute ist sie
kompromisslos, zu idealistisch, bewahrt sich ihre Originalität im
Angesicht einer traumatisierten, risikoaversen Musikindustrie. Ihr
Grund, zum Naim-Label zurückzukehren: kreative Freiheit.
„Für die meisten Plattenfirmen kommt Sicherheit vor Geschmack.
Sogar noch vor dem persönlichen Geschmack“, klagt sie. „Das hängt
alles mit den Konzernstrukturen zusammen: Die Entscheidungsträger
hören noch nicht mal Musik, sie sehen nur Zahlen und haken jeden
ab, der kein Geld bringt. Aber so ist es mit allem.“
Im grüblerischen, galgenhumorigen „Fields Of Snow“, einer
Liebesgeschichte vor dem Hintergrund finanzieller Entbehrungen,
befindet sie dramatisch: „Und jetzt haben wir kein Geld!“ In
Frankreich, bemerkt sie, seien die Sparmaßnahmen der Regierung
schmerzlich und die Steuern „Hardcore“, während eine Generation
von Kreativen mit der Einstellung unserer Online-Welt zu kämpfen
hat, die da lautet: „Gebt uns eure Kunst umsonst!“
„Es ist schrecklich“, verzweifelt sie. „In meinem Freundeskreis
– und ich lebe in einer wohlhabenden Gegend – sind alle pleite. Und
sie wollen es nicht zugeben! Ich bin zwar nicht am
Verhungern, aber vor fünf oder acht Jahren hatte ich jedenfalls
deutlich mehr Geld.“
Das Internet, fügt sie hinzu, sei zwar gut für künstlerische
Autonomie, aber völlig nutzlos für das wahre Leben. „Wegen der Art,
wie es unser tägliches Leben beeinflusst, möchte ich das gesamte
System Internet einfach hochjagen“, verkündet sie und wird
zusehends radikaler. „Alle sind ständig am Handy und am Rechner,
ich finde es absolut grauenvoll. Die Menschen treffen einander nicht
mehr, alles findet im blöden Facebook statt.“
Der Grund, so ihre Hypothese, ist ein Ur-Problem, das niemand
vorhersehen konnte: Unser Gehirn ist so konstruiert, dass es sofort
auf helles Licht reagiert.
„Die menschliche Reaktion auf Bewegung und Licht ist
hinzusehen“, bemerkt sie. „Das Internet ist genau das: Man kann
unmöglich nicht hinschauen, es ist zu verlockend. Es wurde so
erdacht, nicht von bösen Menschen, sondern von Leuten, die es
wirklich für toll halten, aber trotzdem sollten wir miteinander
sprechen, zusammen Musik machen und Instrumente lernen. Es ist
unmöglich, meine Kinder von YouTube fernzuhalten. Ich habe schon
über Terrorismus nachgedacht!“
2014 indessen, bevor die Brazilian Girls zurückkehren, wird Sabina
gemeinsam mit einer Band Toujours in die großen europäischen
Hauptstädte bringen. Dürfen wir uns einen Auftritt mit Esel erhoffen?
„Mit Eseln auf Tour zu gehen ist leider sehr teuer“, lächelt sie.
„Vielleicht projiziere ich einen auf einen
meiner Bandkollegen!“
Das ist der rechte Geist. Willkommen
daheim!
Toujours wird im März 2014 bei Naim Edge
veröffentlicht.
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15
Die Zukunft der Hifi-Technik Updates
Füllen Sie Ihr ganzes
Zuhause mit Musik
Die aktuelle Firmware für die
Streamingplayer und Musikserver
von Naim bietet nicht nur ultimative
Multiroom-Funktionalität, sondern
neue Möglichkeiten für die
Musikspeicherung.
V
or gerade einmal fünf Jahren hat Naim mit der
Vorstellung des NaimUniti, der auf dem Erfolg des im
Jahr davor erfolgreich eingeführten HDX aufbaute,
die Zukunft der Hifi-Technik neu definiert. Von
diesem ersten Uniti-Modell ausgehend, das einen CD-Player
mit einem Streamingplayer und einem Verstärker vereinte,
wurde die Produktfamilie nach und nach erweitert. Sie umfasst
nun netzwerkbasierte All-in-one-Geräte mit oder ohne
CD-Player, zwei Musikserver, einen Streaming-Vorverstärker,
zwei Digital-Analog-Wandler und natürlich reine
Streamingplayer.
Seit der Einführung der ersten netzwerkfähigen NaimProdukte wurde die Leistungsfähigkeit der Geräte durch
Optimierung der Hardware und Updates der Software
fortwährend verbessert. Schon ein UnitiQute 2 – und praktisch
jedes andere Streaming-Produkt von Naim – ermöglicht es
Ihnen, Radioprogramme aus der ganzen Welt zu hören, Musik
in einer Qualität abzuspielen, die mit gewöhnlichen CDs
unerreichbar ist, oder ihr ganzes Zuhause mit Musik zu füllen.
Das ist die Zukunft der Hifi-Technik, und Sie können sie
schon heute erleben: Im Multiroom-Modus können Sie alles,
was auf einem Naim-Streamingplayer abgespielt wird – ob
über UPnP, das Webradio oder von einem iPod bzw. USB-Stick
– an bis zu vier weitere Naim-Player im ganzen Haus streamen.
Mit der n-Stream-App für das iPhone, das iPad und den iPod
touch können Sie während der Wiedergabe weitere Räume
auswählen, an die Musik gestreamt werden soll – die optimale
Lösung, wenn Sie sich etwa beim Kochen zwischen Küche und
16
Sie können bestimmen, in welche zusätzlichen
Räume Ihre Musik gestreamt wird – ideal, wenn Sie
sich nicht ständig im selben Zimmer aufhalten
StreamingProdukte
von Naim
sorgen für
Musikgenuss in
allen Räumen
Die n-StreamApp gibt Ihnen
umfassende
Kontrolle über
die StreamingProdukte von
Naim
Wohn- oder Esszimmer hin- und herbewegen. Im Party-Modus spielen alle
Streamer die Musik synchron ab und Sie können die Lautstärke für das ganze
Haus zentral steuern. Sie müssen also nicht mehr die Lautstärke Ihrer Anlage
weit aufdrehen, um überall im Haus etwas zu hören. Stattdessen bringen alle
Ihre Naim-Geräte die Party gemeinsam ins Rollen.
Die aktuelle Firmware für die Musikserver HDX und UnitiServe bietet Ihnen
nun noch mehr Speicheroptionen für Ihre Musik. Wenn Sie mehr aus Ihrer
www.naimaudio.com/future-of-hi-fi
bestehenden Speicherkapazität herausholen wollen, statt
weitere Laufwerke hinzuzufügen, dann rippen Sie Ihre
Musik im verlustfreien Kompressionsformat FLAC statt
im CD-eigenen Format WAV. Auch das Konvertieren
bereits existierender Musikbibliotheken von WAV nach
FLAC ist möglich. Für die Wiedergabe mit tragbaren
Audiogeräten oder etwa im Auto können Sie außerdem
eine Kopie im MP3-Format anlegen.
Sämtliche Streaming-Produkte von Naim können
Musik nun deutlich über CD-Qualität wiedergeben. Mit
Alben in 24 Bit/96 kHz oder gar 24 Bit/192 kHz aus dem
High-Definition-Downloadstore des Naim Labels oder
von anderen Anbietern kommen Sie dicht an die Qualität
der Masterbänder im Tonstudio heran und können das
Potenzial Ihrer Anlage voll ausschöpfen. Genießen Sie
Alben wie den Naim-Label-Klassiker Meet Me In London
oder eine Neuveröffentlichung wie Tabula Rasa von
Empirical und Sie werden klar hören, wie viel mehr
Klangqualität hochauflösende Downloads bieten.
Sie wollen hören, was das Naim Label zu bieten hat?
Jetzt können Sie Kostproben aus unserem kompletten Katalog genießen –
dank Naim Radio, über das eine große Auswahl an Musikstücken unserer drei
Labels Naim Jazz, Naim Edge und Naim Classical streamt. Wählen Sie dazu
„Naim’s Choice“ im Menü eines beliebigen netzwerkfähigen Naim-Produkts
aus oder besuchen Sie naimaudio.com bzw. naimlabel.com.
www.naimaudio.com/future-of-hi-fi
17
Im Profil Gered Mankowitz
Fotograf
der Stars
Er trug diesen
Look besser als
jeder andere. Es
war fantastisch,
diesen unglaublich
attraktiven
und doch so
verletzlichen
jungen Mann
fotografieren zu
können
Gered Mankowitz, der Jimi
Hendrix, The Rolling Stones und
Oasis ablichtete, feiert dieser
Tage 50 Jahre als Rockfotograf.
Giles Chapman von Connection
sprach vor Beginn seiner neuen
Ausstellung mit ihm in der
Atlas Gallery in London.
M
an kann den wabernden Hall, die
plötzlichen Pausen und die Sprünge
von „Hey Joe“ beinahe spüren, wenn
man Jimi auf Gered Mankowitz’
Fotos in die Augen blickt. Interessanterweise war
Hendrix’ Fingerfertigkeit noch weitgehend
unbekannt, als die Gitarrenlegende im Februar
1967 für diese Fotosession in Mankowitz’ Studio
geschlendert kam. „Das war kurz bevor „Hey Joe“
in Großbritannien veröffentlicht wurde“, erzählt
Gered. „Er wurde [von dem Produzenten] Chas
Chandler 1966 aus den USA geholt und stand kurz
vor dem Durchbruch. Er hatte überall Auftritte
geplant und war deshalb optimistisch und
glücklich. Eigentlich war er ein ruhiger, fast
bescheidener Mensch.Hendri
Ich fand seine Musik nicht sonderlich gut,
jedenfalls damals nicht. Aber schon sein Aussehen
und sein Charisma ließen erkennen, dass er ein
besonderer Mensch war. Er trug diesen Look
besser als jeder andere. Es war fantastisch, diesen
unglaublich attraktiven und doch so verletzlichen
jungen Mann fotografieren zu können.“
Hendrix hat einen Platz in einer riesigen
Sammlung ausgewählter Porträts, die aus Gereds
18
außergewöhnlicher, nunmehr 50-jähriger
Arbeit mit Rockstars entstanden sind. Er hat
bis heute jede Ära, vom Rock ‘n’ Roll über
Glam Rock, Punk, New Romanticism und Brit
Pop, beleuchtet und in Szene gesetzt.
Manchmal lockten ihn der Film oder die
Werbeindustrie für eine Weile fort, aber er
kehrte immer wieder zur Arbeit mit Musikern
zurück. In den späten 60ern gehörte dazu
auch eine lange Arbeitsbeziehung mit den
Rolling Stones. Gereds Porträts bringen die
prahlerische Sorglosigkeit, die sie zu ihrem
Markenzeichen machten, auf den Punkt.
Die Arbeit mit den Stones
„Diesen durchdringenden Blick, ohne
ein Lächeln, völlig unbeirrt, habe ich zwar
nicht kreiert, aber er war durchaus gewollt.
In den frühen 60ern versuchten wir, die
glitzernden Showbiz-Klischees
aufzubrechen, Interpreten, die unter dem
Einfluss eines Agent standen und junge
Leute ansprechen sollten. Ich wollte
dagegen angehen, einen
stimmungsgeladenen, sexy, innovativen
Look finden.
www.mankowitz.com
Allerdings hatte ich wenig Erfahrung, und
heute finde ich, dass meine Bilder von damals
eine gewisse Unschuld und Naivität
auszeichnet. Ich war noch unbelastet. Die
Stones fand ich immer charmant. Es war eher
ihr Manager, der so furchteinflößend war. Ich
fotografierte sie über drei Jahre hinweg,
darunter auch auf Tourneen durch die USA.
Sie vertrauten darauf, dass ich sie nicht
ausnutzen würde, und sie wussten, dass ich
mir selbst eine Grenze gesetzt hatte.“
Ein Werk, das eine Ära prägte
Die dröhnende, grelle Ära der 70er mit Bands
wie Slade und Suzie Quatro machte ihm
offensichtlich eine Menge Spaß, aber war er
damals derselbe Bildschaffende, dessen
aufwendige Arbeit in den 80ern das Image
von ABC und The Eurythmics mitprägte?
„Die Musikszene war in den 80ern wieder
professioneller geworden und Künstler wie
Annie Lennox suchten Leute wie mich. Wir
hatten beide angefangen, sehr akribisch zu
arbeiten,“ erklärt Gered.
Tatsächlich wollte Gered die Fotos aus
seiner späteren Schaffensperiode, darunter
www.mankowitz.com
auch die von The Jam, Generation X und Kate
Bush, seit langem wieder einmal ausstellen.
„Ich vermute, das Publikum will immer erst
die Bilder aus den 60ern sehen, weil es eine
Zeit außergewöhnlicher kultureller Einflüsse
war. Meine späteren Arbeiten blieben lange
unbeachtet. Als ich mit meinem Studio
umzog, schleppte ich mein ‚Archiv’ in
Plastiktüten herum. Unter dem Schreibtisch
stapelte ich haufenweise alte Negative, die
ich als Fußstütze benutzte. Obwohl ich 1982
meine erste Ausstellung zeigte, nahm ich es
mit dem Katalogisieren nicht allzu genau.
Inzwischen schon.
Es war faszinierend, die Anfänge
herausragender Karrieren miterleben zu
können. Bei einigen Bands, wie etwa bei
The Moody Blues und Status Quo, erlebte
ich aber auch das Ende mit ...“
• Gered Mankowitz: 50 Years Of Rock And Roll
Photography ist bei Goodman erschienen.
• Gered Mankowitz: Vintage Stones,
Ausstellungseröffnung am 5. Dezember
2013, bis Ende Januar 2014 in der Atlas
Gallery, London.
19
Naim for Bentley Ultimative Individualisierung
Den Kundenwünschen auf der Spur
Bentley hat vor Kurzem einen neuen Flying Spur auf den Markt gebracht. Die vollständig
überarbeitete Luxuslimousine bietet nicht nur mehr Geschwindigkeit und Komfort, sondern
auch größeren Spielraum zur Individualisierung. Selbstverständlich wurde Naim in den
Entwicklungsprozess einbezogen, um ultimativen Musikgenuss im Auto zu ermöglichen.
D
er erste Bentley Flying Spur kam
2006 auf den Markt. Damals
staunten Markenliebhaber über
seine ansprechende Optik, den
kräftigen W12-Motor und das dezente
Interieur, aber auch über die bemerkenswerte
Höchstgeschwindigkeit von 312 km/h.
Jetzt gibt es sogar noch mehr Grund zur
Begeisterung, denn die Ingenieure im
englischen Crewe haben ein völlig neues
Modell des Flying Spur enthüllt.
Der Bi-Turbo-Motor bildet noch immer das
Herzstück der Limousine, darüber hinaus
hat sich jedoch sehr viel geändert. Das
bemerkt man, sobald man seinen Blick auf
das niedrigere, plastischere Profil lenkt, auf
das selbst Bildhauer Henry Moore stolz wäre.
Zudem wurden fast alle der 600 Elemente im
Innenraum neu gestaltet.
Die neue Limousine markiert einen
Entwicklungssprung im Hinblick auf die von
Bentley angebotenen Möglichkeiten zur
Individualisierung.
Der von Naim geleistete Beitrag dazu
symbolisiert unsere Partnerschaft mit der
legendären britischen Marke. Das PremiumAudiosystem von Naim for Bentley stellt die
ultimative Aufrüstoption für ein berauschendes
Hörvergnügen im Flying Spur dar.
Tatsächlich wird das Hifi-Erlebnis von
der Konstruktion der Limousine unterstützt.
Das Fahrwerk ist zwar etwas steifer, doch
dank der wählbaren computergeregelten
Luftfederung bietet das neue Modell ein
sanfteres Fahrgefühl als sein Vorgänger.
Eine gründlich durchdachte Aerodynamik
und die aufwendige Schallisolierung
20
eliminieren unerwünschte Fahrgeräusche.
Die Türen bestehen aus weniger Einzelteilen
und erhalten so eine exklusivere Note.
Der Flying Spur verfügt weiterhin über
schalldämmende Unterbodenelemente und
akustische Verglasung. Selbst die Felgen und
Reifen wurden speziell ausgewählt, um das
einzigartige Klangerlebnis zu bewahren.
Für diese Oase der Ruhe hat Naim
fortschrittliche Rearlautsprecher entworfen,
die für das Naim-typische „Live-Hörerlebnis“
sorgen. Wie auch die innovativen Systeme in
anderen Bentley-Modellen bietet die Anlage
im Flying Spur eine Verstärkerleistung von
Naim hat fortschrittliche
Rearlautsprecher entworfen,
die für das Naim-typische
„Live-Hörerlebnis“ sorgen
1.100 Watt sowie digitale Signalverarbeitung.
15 Voreinstellungsmodi passen das System an
jede Sitzposition und -konfiguration (es gibt
den Flying Spur als Vier- und Fünfsitzer) sowie
an jedes Musikgenre an.
Da das Knurren des 6-Liter-Motors bei
schnellerer Fahrt geringfügig ansteigt,
kann der Fahrer eine „Negative Feedback“Funktion zuschalten, mit der die Lautstärke
und der Frequenzgang automatisch an die
Fahrsituation angepasst werden. Die NaimIngenieure haben das Audiosystem im Zuge
vieler hundert Fahrtstunden optimiert,
denn erst die subjektive Hörerfahrung
bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten
www.naimaudio.com/naim-for-bentley
ermöglichte eine präzise Feinabstimmung
der Anlage.
Dank neu gestalteter Subwoofer wird
den Bässen zusätzliche Autorität verliehen.
Jede Sitzposition wird praktisch zum
akustischen Hotspot und mit Hilfe präzise
überlagerter Zeitverzögerungen und
Frequenzgänge mit Klang beliefert. Die
brillante Naim-Klangqualität lässt sich
auch über die umfassenden MultimediaAnschlussmöglichkeiten im Fond ansprechen,
was für die vermutlich große Zahl der Kunden
mit Chauffeur sinnvoll ist. Lediglich das Budget
und die eigene Vorstellungskraft grenzen den
Spielraum zur Individualisierung Ihres neuen
Bentley Flying Spur noch ein.
Tim Hodgson, Bentleys VIP-Kundenbetreuer
für Großbritannien, kennt das ganze
Individualisierungspotenzial der Marke. „Meist
geht es mit einem Besuch unserer Fabrik los –
das ist immer ein faszinierendes Erlebnis in einer
hochinteressanten Umgebung“, erklärt er.
„Die Kunden sind immer tief beeindruckt
von unserem Hauptmontagebereich und der
Holzwerkstatt, wo unsere Handwerker in tiefer
Konzentration arbeiten. Ein amerikanischer
Kunde hat einmal sehr treffend gesagt:
‚Das ist wie ein Süßigkeitenladen, so voller
Leckereien!‘“
Die Farbpalette für den Flying Spur bietet
neben den 17 Standardtönen noch 100 weitere.
Das Konfigurationsmenü „Mulliner Driving
Specification“ bietet zu den zwölf StandardLederbezügen noch fünf weitere. Außerdem
stehen dort fünf weitere Holzverkleidungen,
drei weitere Felgentypen sowie Steppnähte
auf den Lederbezügen zur Auswahl.
Der neue Flying
Spur von Bentley
Darüber hinaus lässt sich das Fahrzeug
noch mit exquisiten Details wie der
Tankverschlusskappe „Jewel“ und gelochten
Sportpedalen versehen.
Hodgson berichtet: „Ein Fahrzeug wie
dieses stellt oftmals auch ein Loblied auf
den Fortschritt dar. Solang der Wagen
für den Straßenverkehr zugelassen wird,
können wir fast alles nach Wunsch ändern.
So haben wir beispielsweise einmal eine
spezielle Armlehne für einen Kunden
mit einer körperlichen Einschränkung
angefertigt.“
Selbstverständlich würde Bentley nie
versuchen, Einfluss auf die ästhetischen
Entscheidungen seiner Kunden zu nehmen.
„Jeder Kunde hat individuelle
Vorstellungen, und das respektieren
wir. Aber natürlich können wir Kunden
anhand von Grafiken, einem Konfigurator
und manchmal sogar Rendermodellen
der Konstrukteure aufzeigen, wie gut
das Auto mit den richtigen Farb- und
Designentscheidungen aussehen wird.“
Jedes einzelne Detail des Interieurs
verlangt nach der Kunstfertigkeit
erfahrener Bentley-Handwerker
www.naimaudio.com/naim-for-bentley
21
Vorgestellt Simon Matthews, Leiter der Designabteilung
Was läuft bei Naim? Aktuelles vs. Klassiker
Was läuft bei Naim?
Harmonisches Design
Connection traf sich mit Simon Matthews, dem Leiter der
Designabteilung, um mit ihm über seine Beziehung zu Naim und
seine Herangehensweise an Industrie-Design zu sprechen.
Ziel ist es
immer, ein Design
zu entwickeln,
das langjährige
und neue Kunden
gleichermaßen
anspricht und
begeistert
Der CD-Player CD5si
und der Vollverstärker
NAIT 5si
F Wie lange arbeiten Sie schon für Naim? Und
wann haben Sie zum ersten Mal von der
Marke gehört?
A Zunächst einmal: Ich bin schon seit meiner
Kindheit Musikliebhaber und seit Ende der
Achtziger Hifi-Freak. Mein allererster Kontakt
mit Naim war eine Produktvorführung, die mich
einfach nur umgehauen hat und wegen der ich
während meines Studiums einen ganzen
Sommer lang, egal ob Tag oder Nacht,
durcharbeitete, um mir einen NAIT für meine
Anlage zu kaufen. Das habe ich nie bereut!
Nach meinem Studium des Maschinenbaus
und des Produkt-Designs war meine erste
berufliche Erfahrung mit Naim Ende der
Neunziger, als ich das Glück hatte, Julian
Vereker kennenzulernen und für kurze Zeit mit
ihm zusammenzuarbeiten. Seitdem war ich im
Rahmen meiner Tätigkeit bei zwei der besten
Industrie-Design-Studios Großbritanniens für
den Großteil der Naim-Produkte verantwortlich.
Am Ziel meiner Reise angekommen bin ich im
Jahr 2012, als ich die Leitung der
Designabteilung for Focal und Naim übernahm.
F Was beinhaltet Ihre derzeitige Position als
Leiter der Designabteilung?
A Im Grunde genommen muss ich einen
Entwurf für die visuelle und physikalische
22
Gestaltung aller Produkte der
Holding vorantreiben und
vorlegen. Meine Aufgabe ist es,
Herz und Seele beider Marken
einzufangen und ins Physische zu
übertragen. Ziel ist es immer, ein
Design zu entwickeln, das
langjährige und neue Kunden
gleichermaßen anspricht und
begeistert und darüber hinaus
auch der Technologie und
Elektronik gerecht wird, die in
diesen Wunderkästen steckt.
F Wie eng arbeiten Sie mit den Ingenieuren
zusammen, wenn Sie das Design eines
Produkts angehen?
A Die Konzeptionierung bei allen
Neuentwicklungen koordiniere ich mit den
Ingenieuren sowie mit dem Management-,
Marketing- und Einkaufsteam. Auch danach
arbeite ich weiterhin eng mit allen Teams
zusammen, um sicherzustellen, dass das
Endprodukt mit der größtmöglichen
Genauigkeit gefertigt wird und höchste
Performance liefert. Dieses Prinzip und diese
Herangehensweise gelten gleichermaßen für
unsere Einstiegsprodukte und unsere
Spitzenmodelle.
www.naimaudio.com
F Das Design welches NaimProdukts hat Ihnen am meisten
Spaß gemacht und warum?
A Ehrlich gesagt fällt es mir als
Musik-Freak überhaupt nicht
schwer, Motivation aus dem
Gedanken zu ziehen, dass meine
Designs zur allgemeinen
Kundenzufriedenheit beitragen.
So sehr ich es auch genieße, an
Flaggschiff-Komponenten wie
der NAP 500 zu arbeiten, so ist es
für mich genauso befriedigend, Einstiegsprodukte
zu entwickeln, denn die Herausforderung besteht
immer darin, ein echtes Naim-Erlebnis zu bieten,
und zwar über die gesamte Produktpalette hinweg.
Q Welche Art von Arbeit inspiriert Sie und
beeinflusst Ihre Designs?
A Ich befasse mich mit der kreativen Arbeit von
Designern und Künstlern aus vielen Bereichen.
Mich begeistert die Funktionalität eines EamesStuhls oder der Schnitt eines klassischen
Anzugs genauso wie beeindruckende Baukunst.
Dieter Rams, eine Schlüsselfigur des HifiDesigns, ist natürlich jemand, der mich sehr
inspiriert. Und fangen Sie erst gar nicht von
Vintage-Gitarren und -Uhren an, sonst
verbringen wir den ganzen Tag hier!
Mitglieder des Naim-Forums sind mit diesem Thema bestens vertraut: Mehr als 13.000 individuelle
Musikempfehlungen wurden allein im vergangenen Jahr eingestellt. Wir haben einige unserer Mitarbeiter
gebeten, für Connection jeweils einen ihrer persönlichen Klassiker sowie ein aktuelles Lieblingsalbum zu
nennen und haben einige sehr interessante Antworten erhalten.
Lee Sanger
Becky Clark
Facharbeiter
(Lautsprecherfertigung)
Software-Testerin
Meine aktuelle Wahl ist
The Paradigm Shift von Korn,
das erste Album seit dem
Wiedereinstieg von Head (Gitarrist der
Originalbesetzung). Mein Lieblinsstück ist
„Spike in My Veins“, da gibt es kein Halten
mehr, der Gesang von Jonathan Davis lässt
einen nicht mehr los.
Als ich noch zur Schule ging, habe ich
Incubus live im Manchester Carling Apollo
gesehen, wo sie Songs vom Album „Make
Yourself gespielt haben. Bis heute ist das
eines der besten Konzerte, die ich jemals
miterleben durfte. Eine Mischung aus Rock,
Akustik, Hip Hop und Nu-Metal mit
umwerfendem Gesang von Brandon Boyd.
Das beste Lied ist „Drive“.
Ein aktuelles Album, das ich in
letzter Zeit häufig gehört habe,
ist One Love von David Guetta, ein
unbeschwerter Mix aus Dance-Musik und
eingängigen Gesangslinien. Nicht zu Unrecht
ist es so erfolgreich.
Für mich gibt es ein Album, das wohl auf
ewig unerreicht bleiben wird, und das ist
The Black Album von Metallica aus dem Jahr
1991. Es kennzeichnet einen entscheidenden
Moment in der Geschichte des Heavy Metal
und der beispiellosen Karriere der Band. Auf
dem Album zeigen sie mit klassischen ThrashMetal-Stücken bis hin zu Powerballaden, wie
vielseitig sie sein können. Vor allem ist es aber
einfach nur gute Musik.
Ryan Latham
Kenny Vaughan
Abteilungsleiter Marketing und
Kommunikation
Vor Kurzem habe ich mal
wieder Terry Calliers Album
Time Peace von 1998 hervorgekramt. Leider
ist er 2012 verstorben, ich hatte jedoch das
Glück, ihn dieses Album live spielen zu sehen,
und ich höre es mir immer wieder an. Er kam
ursprünglich aus dem Jazz, er war ja zum
Beispiel auch mit George Benson auf Tour,
aber dieses Album verschmelzt Soul, Funk
und Jazz auf eine ganz besonders schöne
Weise. Für mich ist „Keep Your Heart Right“
der Song, der am meisten heraussticht.
Neu in meiner Playlist ist Troubadour von
The Step Kids from Connecticut, auch ein
Album, das Funk und R&B mit Jazz-Einschlag
vermischt. „Moving Pictures ist mein
Lieblingsstück, hervorragende Struktur – es
erinnert mich an Steely Dan.
Jetzt sind Sie an der Reihe
Besuchen Sie uns im Naim-Forum oder auf
unserer Facebook-, Twitter- oder InstagramSeite und teilen Sie Ihre ganz persönlichen
Klassiker sowie aktuelle Alben, die Sie
überzeugt haben. Und mit etwas Glück
gewinnen Sie ein signiertes Exemplar von
„Gered Mankowitz: 50 Years of Rock & Roll
Photography“, zu sehen auf der Titelseite sowie
den Seiten 18–19. Details zur Teilnahme finden
Sie auf Seite 5.
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Naim-Label-Mitarbeiter
Beim aktuellen Album fällt
meine Wahl auf Instrumentals
Vol. 2 von Clams Casino. Als
Produzent hat er seine Songs modernen HipHop-Künstlern wie Mac Miller und A$AP
Rocky zur Verfügung gestellt, er kann jedoch
jedem Stück unglaublichen Drive verleihen,
seien es nun klassischer Hip Hop oder
epische, inspirierende Kompositionen. Stücke
wie „Leaf“,„Numb“ oder „One Last Thing“
muss man einfach gehört haben.
Mein Klassiker ist The Fat of the Land von
Prodigy aus dem Jahr 1997. Der Krebs auf
dem Cover fasst ziemlich gut die Attitüde und
Aura des gesamten Albums zusammen – Füße
im Sand, Hände (oder Scheren) in der Luft,
und eine Bewegungsunschärfe mit einer
Intensität, die selbst für die neueste Canon
SLR eine Herausforderung darstellen würde.
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Naim-Zulieferer Hochwertige Verarbeitung
Im Feuer
geboren
D
er unverkennbare Kühlköper der
Endstufe NAP 500 steht für die
exzellente Qualität von NaimProdukten. Um dieses komplexe
Gebilde aus solidem Aluminium herzustellen,
arbeiten wir eng mit einer hochspezialisierten
Gießerei im Norden von Wales zusammen, die
normalerweise keine Hochleistungsbauteile für
Hifi-Produkte, sondern für die Luftfahrt- und
Militärindustrie produziert. Das Unternehmen
erfüllte die hohen Qualitätsansprüche und
engen Toleranzen, die wir für unsere ReferenzEndstufe benötigten.
Das Herstellungsverfahren besteht aus
mehreren Schritten: Zunächst wird ein Muster
hergestellt, aus dem die Gussform gegossen
wird. Diese wird anschließend in einem großen
Brennofen (siehe Abbildung) auf eine extrem
hohe Temperatur erwärmt (der genaue Wert ist
ein wohlbehütetes Betriebsgeheimnis), dann
wird geschmolzenes Aluminium eingespritzt.
Wenn das Bauteil abgekühlt und erstarrt ist,
wird die Gussform mit HochdruckWasserstrahlen weggebrochen und das fertige
Aluminium-Teil kann entnommen werden.
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Der unverkennbare Kühlkörper der
Endstufe NAP 500 steht für die exzellente
Qualität von Naim-Produkten
www.naimaudio.com/nap500
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Markteinblick Russland
Restaurierung NAIT
Russland
im Fokus
Restaurierung
eines Klassikers
Die Geschichte von Paul Warrilows geliebtem NAIT-Verstärker
ist eine 21-jährige Chronik der Höhen und Tiefen des Lebens,
umrahmt von einer Leidenschaft für den Hörgenuss. Wir
haben uns gefreut, dieses klassische Exemplar kürzlich
in unserer Kundendienst-Abteilung einer kompletten
Verjüngungskur unterziehen zu dürfen.
Russland ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte für Naim. Wir haben
Sergei Gudim, Geschäftsführer unseres Vertriebspartners Alef Hi-Fi, gefragt,
was Musikliebhaber aus Russland bewegt.
A
lef Hi-Fi verfügt über ein Netzwerk
von 100 Händlern in ganz Russland,
darunter 40 Naim-Fachgeschäfte.
Geschäftsführer Sergei Gudim sagt,
er sei nicht als Musikenthusiast, sondern als
Geschäftsmann in die Hifi-Branche
eingestiegen. In den 16 Jahren, die er dabei ist,
hat er gelernt, was die Branche antreibt, und
seine Philosophie verfeinert: Statt nach
Umsatzsteigerungen zu streben, legt er das
Hauptaugenmerk auf größtmöglichen Support,
um die Position seiner Händler zu stärken.
Sergei zufolge gibt es in Russland schon seit
der Sowjetzeit eine audiophile „Community“;
damals bauten die meisten Musikliebhaber ihre
Anlagen noch selbst. Der Zusammenbruch der
UdSSR und die Öffnung Russlands für westliche
Musik und Hifi-Technik führte dazu, dass der
Markt sehr schnell wuchs, wie Sergei erläutert:
„Ich denke, der Höhepunkt der Entwicklung
war die Zeit von 2005 bis 2008. Weil die
Finanzkrise den Hifi-Markt schwer
getroffen hat, sind Käufer vorsichtiger
und wählerischer geworden.“
Wenn es um Hifi-Anlagen geht, legen
russische Kunden „vor allem auf Produktqualität
und Optik großen Wert“, so Sergei. „Darüber
hinaus sollte der Hersteller aus Europa
26
kommen. Erst danach spielen die
Zuverlässigkeit und schließlich der Preis eine
Rolle.“ Kommt Naims Philosophie, das Streben
nach höchster Klangqualität und mitreißender
Emotionalität durch Rhythmus und Timing, in
Russland gut an? „Auf jeden Fall“, bestätigt er
und fügt hinzu: „Die Russen sind emotionale
Menschen und sie stehen britischen Produkten
positiv gegenüber.“
Welche Musik hören russische Kunden mit
ihren Naim-Anlagen? „Das unterscheidet sich
gar nicht so sehr von anderen Ländern: Die
Russen mögen viele Musikgenres aus
unterschiedlichen Ländern. Wenn wir
nachfragen, dann liegen Jazz und Blues ganz
vorne, danach folgen Rock – von Soft bis
Hard –, klassische Musik und schließlich Pop.
Unsere Naim-Kunden erzählen aber, dass sie
über ihre Anlagen einfach alle Musikstile
genießen können – Produkte von Naim sind
vielseitig einsetzbar!“
Hochwertiges Streaming wird noch nicht so
gut angenommen, da hier, wie überall auf der
Welt, „viele lieber kostenlose Bezugsquellen
nutzen, statt für Musik zu bezahlen.“ Sergei
glaubt aber, dass das Streaming in Russland
langsam populärer wird, besonders unter jungen
Menschen, „und obwohl viele ihre Musik auf
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Naims Vertriebsleiter Doug Graham
und Verkaufsleiter Jason Gould in
Wolgograd
Sergei Gudim von Alef Hi-Fi
Während einer Vertriebsschulung in
Russland demonstriert Jason Gould, wie
wichtig das Anlagen-Setup ist
Festplatten kopieren, behalten sie ihre CDs.“
Es scheint, wir haben in Russland noch
genügend Spielraum, unsere Fangemeinde
auszuweiten – und weil wir die
Qualitätsprodukte liefern, die russische
Hifi-Enthusiasten kaufen wollen, wird uns
das auch gelingen.
B
ei dem Wort „Restaurierung“ denkt man sofort an edles Mobiliar,
Altbauten oder Oldtimer, es passt aber ebenso gut auf
handgefertigte Hifi-Klassiker. Kann man den NAIT wirklich als ein
Stück Geschichte ansehen? Wenn es um das Erbe von Naim geht,
ganz bestimmt. Der vor 30 Jahren vorgestellte NAIT war unser erster
Vollverstärker – und der Grundstein für unseren Ruf, außergewöhnlich guten
Klang zu bieten.
Mit Baujahr 1983 ist Pauls NAIT einer der ersten dieser legendären
Verstärker, die je gebaut wurden. Gekauft hat er ihn 1992, wie Paul erzählt:
„Ich war 22, frisch verheiratet und ziemlich pleite. Aber ein Freund von mir
besaß einen NAIT und einen LP12. Der Klang war unglaublich und ich wollte
unbedingt einen haben!“
Mehrere Jahre lang war der NAIT ständig im Einsatz. Dann wurde er
eingemottet. In der Zwischenzeit wuchsen die Kinder heran, die Ehe
zerbrach und Paul zog um. Weil er mittlerweile eine separate Vor-EndstufenKombination von Naim gekauft hatte, versteigerte er den NAIT auf eBay.
Allerdings konnte er sich dann doch nicht von dem guten Stück trennen
– sehr zum Ärger des Käufers. Stattdessen vermachte er ihn seiner Tochter
Laura, die leidenschaftlich gern Schallplatten hört. „Der NAIT ersetzte ihre
alte Anlage und brachte deutlich mehr Präzision und Klarheit ins Spiel. Und
er klingt immer noch großartig.“
Schließlich brachte ein zeitweise auftretender Fehler die Warrilows dazu,
den altehrwürdigen Verstärker zur vollständigen Restaurierung an Naim
zu schicken.
Beverly Haysom, die den Auftrag annahm, arbeitet seit 21 Jahren bei
Naim, die letzten zehn davon als Leiterin der Kundendienst-Abteilung. Sie
verkörpert jene für uns so wertvolle langjährige Betriebstreue, dank der fast
jedes Naim-Produkt (je ein Exemplar befindet sich im Firmenarchiv) von
erfahrenen Spezialisten restauriert werden kann. „Sie geben ihre Kenntnisse
an neue Mitarbeiter weiter, durch Schulungen, mit Hilfe von Schaltplänen
und, nun ja, eben durch ihre Gewissenhaftigkeit“, erklärt sie. Die Geräte
In Naims Kundendienst-Abteilung arbeiten qualifizierte und erfahrene
Spezialisten an der Restaurierung von Produkten wie Pauls NAIT
werden genau untersucht und im Labor geprüft, um gegebenenfalls vom
Besitzer gar nicht bemerkte Mängel aufzudecken.
„Die Bauteile ermüden und trocknen aus, wodurch die Klangqualität nach
einiger Zeit beeinträchtigt wird. Auch kann ein Spannungsdrift auftreten,
weswegen sehr alte Geräte manchmal neu kalibriert werden müssen.“
Beverly ist für die Zusammenstellung einer To-do-Liste verantwortlich, auf
der auch zu ersetzende oder aufzurüstende Bauteile stehen. Dann geht der
Auftrag an einen Techniker, der die Liste akribisch abarbeitet. Abgeschlossen
wird die Restaurierung mit einem 24-stündigen elektrischen Belastungstest,
einer Endkontrolle mit Klang- und Funktionstests, dem Zusammenbau und
einer Reinigung.
„Laura kann es kaum erwarten, den NAIT wieder zurückzubekommen.
Bestimmt hält er auch die nächsten 21 Jahre durch“, meint Paul. Und dann
werden wir ihn gern wieder reparieren und auf den neuesten Stand bringen.
Aber wenn er dir pausenlos Musik bieten soll, liebe Laura, solltest du ihn
vielleicht „schon“ nach 15 Jahren wieder zu uns zum Kundendienst schicken.
VERÖFFENTLICHT von Naim Audio Limited, Southampton Road, Salisbury, England SP1 2LN, +44 (0) 1722 426600, [email protected]. Copyright Naim 2014. Obwohl wir uns
um die Richtigkeit der Informationen in dieser Zeitschrift zum Zeitpunkt der Drucklegung bemüht haben, behält sich Naim das Recht vor, die Spezifikationen seiner Produkte und
Dienstleistungen jederzeit zu ändern. UPnP™ ist eine Marke des UPnP-Forums. iPod, iPad, iPhone und Mac sind in den USA und anderen Ländern eingetragene Marken von Apple Inc.
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S TAT E M E N T.
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