Konzeption - Duden Schulbuch
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Konzeption - Duden Schulbuch
Konzeption Zur Konzeption Der Deutschunterricht der Grundschule ist der Ort, an dem Lesefähigkeiten und -fertigkeiten erworben werden. „Gleichzeitig ist aber auch die Lesemotivation zu entwickeln, weil ohne diese das Interesse an dem mühevollen Weg des Lesenlernens verebbt.“1 Interessant und richtungsweisend für die Konzeption des Duden Lesebuchs 4 ist die Feststellung: „Während Lesefähigkeiten und -fertigkeiten mit leicht erschließbaren Texten erworben werden, wird die Lesemotivation an komplexeren künstlerischen Gebilden entwickelt, die aber zunächst nicht vornehmlich durch eigenes Lesen der Kinder erschlossen werden. Vorlesen durch die Lehrpersonen, Einsatz von Hörkassetten, Zugang zur Geschichte über Illustrationen, handlungsund produktionsorientierter Umgang mit den ästhetischen Welten scheinen als Wege der Entwicklung von Lesemotivation und ästhetischer Genussfähigkeit geeignet zu sein.“2 Im Duden Lesebuch 4 sind in jedem Kapitel leichtere und schwerere Texte eingefügt worden, gerade auch, um unterschiedliche Anreize zu schaffen und dem sehr divergierendem Lesevermögen Rechnung zu tragen. Wo die eigenen Texterschließung für schwächere Leserinnen und Leser zu schwer erscheint, können diese Kinder auf die CD Hörtexte 4 zurückgreifen, denn dort wurden in erster Linie anspruchsvollere Texte aufgenommen, deren Inhalt so mit Freude angehört werden kann. Grundlagen zur Lesemotivation in der Grundschule werden mit dem Duden Lesebuch 4 auf vielfältige Art und Weise erreicht: – Vorlesen, – Texte auf der CD Hörtexte anhören, – Texte aus Bilderbüchern, – Sachtexte zu verschiedenen Themen, – sinnvolle Fragen zu Texten, – Verbindung von Lesen und Schreiben, – Gedichte szenisch vorlesen und auswendig vortragen, – Lesetexte als Anlass für szenisches Spielen, – Lese- und Medienerziehung. Zehnjährige Kinder lesen in der Regel aus Spaß und Interesse an der Sache bzw. zu Lern- und Informationszwecken, obwohl der Erwerb von Lesekompetenz durch den zunehmenden, weil auch durch Werbung intensivierten Konsum, auditiver und audiovisueller Medien bedroht ist. Das Duden Lesebuch 4 schließt kein Medium aus. Sehr oft werden gerade diese oben genannten herangezogen und als Recherche- oder Anwendungsmedium vorge- 1 2 3 4 5 6 schlagen. „Das Buch hat es in der heutigen Medienkonkurrenz zweifellos schwer. Medienschelte ist im Unterricht allerdings wenig sinnvoll, nicht nur, weil Kinder auch zu kompetenten Nutzern von Medien erzogen werden sollen, sondern auch, weil Lesefreude nicht durch Verteufelung elektronischer Medien erzeugt wird.“3 Hans-Heino Ewers vom Institut für Jugendbuchforschung in Frankfurt geht sogar noch einen Schritt weiter: „Die Leseförderung muss die Freiheit des Lesers auch dort vorbehaltlos respektieren, wo es um den Schritt zu anspruchsvollerer Freizeitlektüre geht. Leseförderung und Literaturunterricht können diesen Schritt erleichtern und attraktiv machen, aber nicht erzwingen. [...] Die Literatur steht heute in freier Konkurrenz mit anderen Kunst- bzw. Mediengattungen, ohne irgendwelche Privilegien zu genießen [...] Die Offenheit und Toleranz stoßen allerdings dort an ihre Grenzen, wo es um die Lesekompetenz im Sinne des Textverstehens geht.“4 Unbestritten muss aber auch die unterschiedliche Lesekompetenz berücksichtigt werden. „Kinder mit geringer Lesekompetenz unterscheiden sich von kompetenten Lesern zum einen in ihrem Leseverhalten und zum anderen in der Anwendung der Lesestrategien. Eine Ursache liegt möglicherweise in der mangelnden Lesemotivation der schwachen Leser. Dafür ist es für erfolgreiches Lernen notwendig, sich aktiv und flexibel mit einem Text auseinander zu setzen.“5 Die Kapitel im Duden Lesebuch 4 Lesen – mal so, mal so! Besser lässt sich ein Eingangskapitel nicht titulieren, wird doch nicht nur die unterschiedliche Lesetechnik angesprochen und gefordert, sondern diese Zielsetzung hat darüber hinaus auch noch den Anspruch, für die gesamte Textauswahl zu gelten. Die Textvielfalt zeigt sich in nahezu jedem Kapitel, verbunden mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, was die Textanordnung betrifft. Bewusst wurden schwerere und leichtere Geschichten ausgewählt, in Beziehung zueinander gesetzt und mit unterschiedlichen Aufgabenstellungen versehen. Belletristisches wird sachorientierten Texten vergleichend gegenübergestellt. Bilder und Lyrik ergänzen sich, stehen im Widerspruch zueinander, reizen zur Reflexion oder führen zum Thema. Altes und Neues lenkt den Blick auf sich. Wie passen Römer und Manga zusammen? In der Vergangenheit Elemente für unsere Zukunft zu entdecken, erscheint gar nicht so schwer, denn Ereignisse in der Geschichte wiederholen sich immer wieder oder bleiben zeitlos ansprechend. Fremdartiges und scheinbar Richter/Plath (2005), S. 27. Richter/Plath (2005), S. 27 f. Spinner (2006), S. 34. Ewers (2006), S. 285. Moers (2004), S. 9. Duden Lesebuch 4 Konzeption Bekanntes reizt zum Vergleichen, Abwägen und Reflektieren. Aktuelle Begebenheiten sind nicht nur Modeerscheinungen, sondern spiegeln einen gewissen Zeitaspekt wieder und Zukunftsfragen sind nicht ausgespart, wenn sie unser aller Interesse beinhalten. Förderung der Lesetechnik mit unterschiedlichen Elementen In jedem Kapitel sind leichte und schwierige Texte eingefügt. Gerade diejenigen mit anspruchsvollem Schwierigkeitsgrad können über die CD Hörtexte auch von leseschwächeren Kindern erfasst und begriffen werden. Erst wenn der Inhalt verstanden ist, gelingen auch Rechercheaufträge und Antworten auf Fragestellungen. Interessant dürften in diesem Zusammenhang die Erkenntnis neuerer Leseforschungsuntersuchungen sein: „Was passiert beim Lesen im Gehirn?“6 lautete ein Zwischenbericht in der Süddeutschen Zeitung. Die gelernte, automatisch ablaufende Assoziation von Schrift- und Lautbild, phonologische Rekodierung genannt, ist entscheidend beim Lesenlernen und laut der aktuellen bestbewährten Lesetheorie auch bei guten Lesern notwendig für die Erfassung der Wortbedeutung. Die Bedeutung der Wörter lernen wir zuerst über die gesprochene Sprache. Viele Texte des Duden Lesebuchs 4 reizen zur Präsentation mit anderen Mitteln oder zum Spiel in der Klasse. Erst wenn der Text durchdrungen ist, die Abläufe geklärt sind und Bereitschaft zur Darstellung vorhanden ist, macht das Spielen in der Klasse oder vor Publikum Freude. Sehr viele Spielicons signalisieren die echten Spielstücke. Szenisches Spiel bleibt nicht nur dem Kapitel „Alles Theater“ vorbehalten. Mit Hilfe des Papiertheaters aus Japan lässt sich eine ganze Reihe von Texten mit den entsprechenden Bildern ausgestalten und kreativ präsentieren. So wird mit einfachen Mitteln der Zugang zu Geschichten ermöglicht. Nachschlagen, um schwierige Wörter zu klären, Fachbegriffe zu verstehen und mehr über Autoren zu erfahren, das kann selbstständig erfolgen. Die entsprechenden Hinweise erleichtern diese Funktion im hinteren Buchabschnitt, wo umfangreiche Glossare dafür Anreize schaffen. Lesefähigkeiten – individuell berücksichtigt Texte mit ganz unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden berücksichtigen das immer stärker divergierende Lesevermögen innerhalb der vierten Jahrgangsstufe. Es gelingt zunehmend schwerer, die optimale Passung zu finden. In zahlreichen Kapiteln lässt sich diese Zielsetzung erkennen, indem leichtere und schwerere Texte platziert wurden. Anspruchsvolle Geschichten wie „Paul Vier und die Schröders“ im Kapitel „Ich und wir“, „Der kleine Hobbit“ im Kapitel „Fantasy“, „Die Eisenbahnkinder“ im Kapitel „Eisenbahn“ oder „David Ballinger“ 6 bei „Fragen, nachdenken, ...“ sowie „Ein Papiersieg“ im Kapitel „Gefühle“, um nur einige zu nennen. Sowohl der Textumfang, als auch das Textverständnis fanden dabei Beachtung. Gleichzeitig ermöglichen leichtere Texte wie „Das Geheimnis von Knolle Murphy“ im Kapitel „Bücher, Bücher“, „Die Kekse“ in „Fragen, nachdenken, ...“, „Wanda und die Mädchenhasserbande“ im Kapitel „Gefühle“ oder „Conni & Co“ im Kapitel „Jahreszeiten“ einen schnelleren Zugang für diese Lesergruppe. Durch die differenzierten Aufgabenstellungen kann auch die Texterschließung differenziert erfolgen. Leseanreize durch Suchen und Entdecken Infokästen dienen der schnellen und prägnanten Erläuterung der Personen oder der themenbezogenen Sachelemente. Sie informieren gezielt, geben erhellende Klarstellungen, ermöglichen ein vertiefendes Verständnis, bieten Anlass zu weiteren Recherchen oder beinhalten einfach nur mehr Hintergrundwissen unmittelbar zum Text. Reizvolle Suchaufträge finden sich in den angehängten Aufgaben. Auch wenn ein Kapitel direkt so benannt wurde („Forscher und Entdecker“), ist diese Zielformulierung an vielen Stellen verankert: Informationen über Eulen oder alte Dampflokomotiven suchen, Lieblingstiere nachschauen, Erkundungen über die Römer einholen, sich auf die Suche nach Land-Art-Werken begeben, schauen, wo sich das Forschungsschiff Polarstern gerade befindet, Leben der Menschen anderswo begreifen, Berlin entdecken ... Viele Texte aus diesem Genre dürften gerade für Jungen reizvoll sein, gilt es doch tiefer in die Sachthematik einzudringen oder auch nur einige Informationen einzuholen. Im Kapitel „Flugtiere“ können nach dem Vorlagemuster selbst Steckbriefe entworfen werden. Expeditionen früher und heute lesen sich spannend durch die gegenüberliegende Textanordnung. Eigentätigkeit ist nach dem Lesen des Textes „Wasserlupe“ gefragt. Mit dem Hinweis auf „Jugend forscht“ soll zur weiteren Recherche animiert werden. Als verlockende Angebote für eine Klassen- oder Schülerzeitung avancieren die Texte im Kapitel „Zeitung“. Alltägliche Kunstelemente zeigen die ausgewählten Beispiele im Kapitel „Kunst“ und schärfen den Blick für die unmittelbare Umgebung der Schüler. Als aktuelle und kindernahe Form wurden zwei Seiten zum Thema „Manga“ eingefügt, mit denen bildnerisches und sprachliches Gestalten verknüpft werden können. Lesen und Schreiben Viel zu oft wird mangelnde Fantasie beklagt, wenn Kinder zu eigenen Schreibentwürfen gedrängt werden. Kinder brauchen unterschiedliche Zugangsmöglichkeiten und konkrete Anlässe. Sie erzählen gerne, wenn sie entsprechend motiviert sind. Die aufwendig und farbenfroh gestalteten Erzählbilder zum Kapitelanfang bieten Anreize, kreativ darauf zu reagieren, sowohl im Gespräch vgl. Jacobs (2006) Duden Lesebuch 4 Konzeption 7 Konzeption oder aber auch das eine und andere Mal in schriftlicher Form. Oft genügen schon einzelne spontane Ideen, um die Bilder zu erhellen oder die Titelangabe zu hinterfragen und neue Gedanken anzubringen. Leseförderung durch gezielte Hilfen 1. Kommentarband Umfangreiche Erläuterungen geben Hintergrundinformationen zu den einzelnen Kapiteln und Texten, sowie methodische Anregungen. Des Weiteren finden sich Informationen über Autoren und Texte. Der gesamte Kommentarteil sowie alle Kopiervorlagen liegen auch in elektronischer Form bei. Außerdem enthält der Kommentarband eine Fülle von Materialien zur Individualisierung und Differenzierung im Unterricht. Die Auftragskarten ermöglichen eine vertiefende Behandlung der verschiedenen Texte, regen zur gruppen- oder partnerorientierten Arbeitsweise an und unterstützen die Möglichkeit zur Portfolioarbeit. Eine Kopiervorlage kann ideal als Deckblatt verwendet werden. Sehr viele Kopiervorlagen beinhalten lesetechnische Übungen und dienen somit auch zur Differenzierung oder zur Vertiefung der jeweiligen Thematik. Neben den Lernstandserhebungen sind in den Lehrermaterialien auch Hinweise zur Lesediagnose und -förderung zu finden. Damit die Kinder selbstständig ihre Leseleistungen kontrollieren und einschätzen können, liegen die Lösungen der Lernstandserhebungen als Kopiervorlagen vor. Lesefortschritte können in einen Beobachtungsbogen eingetragen werden, der ebenfalls als Kopiervorlage vorliegt und zur Dokumentation herangezogen werden kann. 2. Portfoliomappe Das Anlegen einer lesebegleitenden Arbeitsmappe ist keine momentane modeabhängige unterrichtsmethodische Variante, vielmehr dokumentiert eine gezielte Auswahl und eine sorgfältige Handhabe einer solchen Mappe die bleibende Wertschätzung der Texterarbeitung und Ausgestaltung. Die Verweise auf die Portfoliomappe stellen demnach keine Anhäufung loser Blätter dar, sondern sie helfen entscheidend „schriftsprachliche Texte als etwas Bedeutungsvolles wahrzunehmen, ihnen mit einer positiven Gratifikationserwartung zu begegnen, in der Rezeption Zielstrebigkeit, Ausdauer und das Bedürfnis nach Verstehen aufrechtzuerhalten, von der Überzeugung auszugehen, dass Lesen auch im interpersonalen Kontext Sinn macht.“7 Dies schließt belletristische und sachorientierte Texte gleichermaßen mit ein und macht‚ „Lernspuren“ sichtbar. Im Sinne eines Lernportfolios ergeben sich drei Ziele: 7 8 9 8 – Ergebnisse dokumentieren, – Erkenntnisse generieren, – Erlebnisse reflektieren.8 Dabei ist es zwingend nötig, klare Rahmenbedingungen festzulegen, damit keine willkürliche Ansammlung entsteht, sondern eine besondere Auswahl. So gesehen wird diese Mappe eine persönliche Wertschätzung genießen, die auch für andere Fachbereiche einen interessanten Fundus bereithält. 3. Lesepass 4 Der Lesepass erweist sich als idealer Begleiter zum Lesebuch in der vierten Jahrgangsstufe. Er bietet den Schülerinnen und Schülern auf spielerische Art die Möglichkeit, ihr erworbenes Wissen und ihre Lesefähigkeit unter Beweis zu stellen. Zu jedem der 16 Kapitel des Duden Lesebuchs 4 gibt es eine Seite im Lesepass. Oft müssen mehrere Texte eines Kapitels durchgearbeitet werden, um die richtigen Lösungen zu finden. Die Aufgabenstellungen fordern von den Kindern ein gewisses Maß an Transferleistungen, sorgfältiges Lesen, Konzentrationsfähigkeit und Kreativität. Viele Aufgaben sprechen Kinder auch auf der emotionalen Ebene an und versuchen, eine persönliche Bindung und Identifikation zu erreichen. Der abschließende Schreibwettbewerb bietet eine zusätzliche Herausforderung für die Kinder der vierten Jahrgangsstufe. 4. Arbeitsheft Ganz unterschiedliche Elemente des Lesetrainings, der Textrezeption, der Verbesserung der kognitiven Leseleistung sind mit den beiden Begleitmaterialien Spitze in Deutsch h und Arbeitsheft Deutsch 4 entwickelt worden. Mit dem umfangreichen Differenzierungspotenzial erhalten die Lehrkräfte ein zusätzliches Instrument der Diagnose und Untersuchung von Leseleistungen. „Damit Kinder mit Leseschwierigkeiten bei der gezielten Förderung der Lesestrategien auch das üben, was sie benötigen, ist es notwendig, anhand von Leseproben die Zugriffsweisen der Kinder festzustellen.“9 Hurrelmann (2003), S. 10. Müller (2005), S. 10. Wedel-Wolf (2005) S. 57. Duden Lesebuch 4 Konzeption Literaturverzeichnis Ewers, Hans-Heino: Leseförderung gestern und heute. In: PÄD Forum: unterrichten und erziehen Nr. 5/2006, S. 285. Hurrelmann, Bettina: Lesen. In: Schüler 2003. Lesen und Schreiben. Friedrich Verlag, Seelze 2003, S. 4–10. Jacobs, Arthur: Was passiert beim Lesen im Gehirn? In: Süddeutsche Zeitung Nr. 186 vom 18. 08. 2006. Moers, Edelgard: Informierendes Lesen. Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin 2004. Müller, Andreas: Erlebnisse durch Ergebnisse. In: Grundschule 6 (2005), S. 9 –18. Richter, Karin und Plath, Monika: Lesemotivation in der Grundschule. Juventa Verlag, Weinheim und München 2005. Spinner, Kaspar H.: Lesekompetenz erwerben, Literatur erfahren. Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin 2006. Spinner, Kaspar H.: Lust und Technik, Leseförderung in der Sekundarstufe I, Jahresheft 2006. Friedrich Verlag, Seelze 2006, S. 60–62. Wedel-Wolff, Annegret von: Kinder mit Leseschwierigkeiten fördern. In: Grundschule 2 (2005), S. 54–57. Duden Lesebuch 4 Konzeption 9 Lesen – mal so, mal so Kapitelübersicht 10 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Lesen – mal so, mal so – Auftragskarte 1 Hast du gerade lange gelesen? • Dann setze dich jetzt entspannt hin. Atme tief ein und aus. • Reibe die Handflächen aneinander, bis sie warm sind. • Halte die gewölbten Handflächen vor die Augen und blicke in das Dunkel. • Genieße die Wärme deiner Hände und denke an etwas Schönes. • Wiederhole die Übung so oft, wie es dir angenehm ist. Lesen – mal so, mal so – Auftragskarte 3 Zur „Eine Zungenbrechergeschichte“ im Lesebuch Seite 6: 1. Suche dir ein Zungenbrecherwort aus dem Text aus. 2. Schreibe damit mehrere Sätze oder eine Geschichte ähnlich wie im Lesebuch. 3. Lies deine Sätze oder deine Geschichte den anderen Kindern vor. Lesen – mal so, mal so – Auftragskarte 4 Zur „Lesekonferenz“ im Lesebuch Seite 12: 1. Bildet Gruppen mit vier Kindern und wählt einen Gesprächsleiter. 2. Sucht euch einen Text aus dem Kapitel aus. 3. Führt mit dem Text eine Lesekonferenz durch. Lesen – mal so, mal so – Auftragskarte 5 1. Lies den Text einem Partnerkind vor. Der Leehrr sgat zu Kulas: „Zewi mal zewi ist veir, deri mal deri ist nuen, aebr wie veil ist seizbehn mal seizbehn?“ Duraaf erömpt scih Kulas: „Es ist dcoh jeeds Mal das Giechle. Die litcheen Fegran bawatorneten Sie sbelst, aebr bei den swigerichen wedenn Sie scih imemr an uns!“ Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 11 Lesen – mal so, mal so Zum Thema Das Kapitel beinhaltet Texte, bei denen unterschiedliche Aspekte des Lesens zum Tragen kommen: Zungenbrecher möglichst schnell lesen, eine Geschichte, die nicht vorgelesen werden soll, eine andere, bei der Bildzeichen „gelesen“ werden müssen ..., ein Sachtext, dem man Informationen entnimmt. Die Kinder können so feststellen, dass „Lesen“ sehr unterschiedliche Tätigkeiten umfassen kann, da Texte auch sehr unterschiedliche Anforderungen an uns stellen. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Es bietet sich an, mit den Kindern das Erzählbild zu betrachten und erste Ideen zu sammeln. Das Erzählbild zeigt Affen im Urwald beim Lesen. Lesestoff finden die Tiere in verschiedenen Medien: Man erkennt Bücher mit unterschiedlichem Inhalt (Comics, belletristische Literatur), Zeitungen und einen Computer. Lesen ist also in verschiedenen Medien möglich. Auch verschiedene Textsorten können unterschieden werden: Die Affen sind in Sachtexte, Comics, erzählende Literatur vertieft. Davon ausgehend könnten Kinder über die Art und Weise ihres Leseverhaltens reflektieren. Fragen könnten sein: Was liest du gern? Wann liest du am liebsten und in welcher Umgebung? Wie kommst du an den Lesestoff (eigene Bücher, Bibliothek)? Hierbei kann die Lehrkraft viel über das Leseverhalten der Schüler erfahren. Zu den Texten Lesen Sachinformationen Das Wortfeld „lesen“ zeigt die Breite möglicher Lesetätigkeiten auf. Die Wörter kann die Lehrkraft in Verbindung zur Definition von Lesekompetenz sehen: 1. Fähigkeit, Geschriebenes und Gedrucktes blitzartig zu rekodieren und in Laute umzusetzen und die Bedeutung der Wörter zu dekodieren: anlesen, vorlesen, überfliegen, schmökern, verschlingen. 2. Fähigkeit, geschriebene Texte zu verstehen und über sie zu reflektieren, um eigene Ziele zu erreichen, das eigene Wissen und Potenzial weiterzuentwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen: auslesen, durchlesen, still lesen. 12 Dass das Wort „auslesen“ doppelte Bedeutung hat, lässt einen Hinweis auf den Ursprung des Wortes „lesen“ zu: Das lateinische Verb „legere“ (auflesen, sammeln) gilt heute als Quelle unseres Wortes „lesen“. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder können weitere Begriffe zum Wortfeld „lesen“ suchen. Die Lehrkraft notiert sie an der Tafel. Interessant ist an dieser Stelle, zu überlegen, welche unterschiedlichen Tätigkeiten damit umschrieben werden. Anschließend könnten die Schüler Plakate mit den Begriffen gestalten. Eventuell können sie dabei schon, wie auf der Auftragskarte angeregt, Kryptogramme erstellen. Hierfür sollten die Kinder sich einige Wörter aussuchen und wie im Beispiel anordnen. Das Kryptogramm erweitert das Wortfeld und nutzt eine spielerische Variante, mit der die Kinder den Zusammenhang zwischen Lernen und Lesen gedanklich herstellen, gleichzeitig ihren Wortschatz erweitern und beim knobelnden Lesen Freude empfinden können. Auch die Kopiervorlage bietet ein Kryptogramm an, das die Kinder ebenfalls eigenständig ergänzen können. Eine Zungenbrechergeschichte Sachinformationen Kinder lesen gern Sprachspiele wie z. B. Zungenbrecher. Bei lautem Lesen ist besonders das schnelle Lesen witzig, bei dem das Verlesen und Versprechen schon vorprogrammiert ist. Michael Ende findet eine sinnvolle Handlungsverknüpfung für seine sprachspielerische Zungenbrechergeschichte, bei der er immer längere zusammengesetzte Wörter bildet, die im Fortgang der Geschichte schließlich mehrere Zeilen füllen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Dieser Vorlesetext eignet sich gut zum Tempolesen und zum Wettbewerb: Bis zu welcher Länge können wir die Zungenbrecherwörter auswendig ohne Fehler aufsagen? Wer schafft es, den ganzen Text noch verständlich in kurzer Zeit zu lesen? Anschließend überlegen die Kinder, wie die Geschichte weitergehen könnte, wobei sie Wörter verwenden können, die auch Michael Ende gebraucht hat. Sich von einem Zungenbrecher aus dem Text zu einer eigenen Geschichte inspirieren zu lassen, macht den Kindern sicher Spaß. Ihre Texte lesen sie dann in der Klasse vor. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Eine Geschichte, nicht zum Vorlesen! Sachinformationen Dieser Text bildet das Gegenstück zum vorherigen: Hier entsteht Sinnhaftigkeit nur durch das geschriebene Wort. Allerdings reizt allein die Überschrift, es mit dem Lesen zu versuchen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Geschichte soll nicht zu anstrengenden RechtschreibErörterungen verführen, sondern mehr davon leben, dass die Kinder sich durch Bilder genaue Vorstellungen vom Text machen. Wenn die Lehrkraft den Wortschatz der Kinder erweitern will, lässt sie weitere Beispiele für gleich klingende und unterschiedlich geschriebene Wörter suchen (Meer – mehr, Wagen – wagen – Waagen, Moor – Mohr usw.) und dazu ähnliche Satzsequenzen finden. Wortbedeutungen zu hinterfragen, ist immer eine gute Übung, auch für die Lesekompetenz. Antonyme (süß – sauer), Homonyme (Bank), Synonyme (denken: brüten, grübeln, knobeln, sich den Kopf zerbrechen, überlegen) können Ausgangspunkt für das Zusammenstellen von Wortfeldern sein, die in einem Cluster oder in einer MindMap präsentiert werden. KOPFUNTER KOPFÜBER Sachinformationen Lesen hängt auch mit einer guten Wahrnehmungsfähigkeit zusammen. Kippbilder (auch als optische Täuschungen bekannt) brauchen den Blick fürs Originelle und Ungewohnte. In Verbindung mit dem Text ist im Lesebuch ein schönes Beispiel zu finden. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Dieses Bild kann Ausgangspunkt sein für die Erkenntnis: Nicht alles, was wir sehen, ist so, wie wir es sehen. Unsere Erfahrungswerte gaukeln uns mitunter etwas vor, was in der Realität so nicht da ist. Die Kinder können mit dem Bild experimentieren und den Text dazu lesen. Dabei drehen sie das Lesebuch vielleicht auf den Kopf. Sie können auch zeigen, wo der Kopf des Esels zu erkennen ist und wo der Biber. Ansonsten sollte diese Seite für sich stehen bleiben. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Die Geschichte vom hungernden Volk Sachinformationen In einer Bilderschrift (Piktographie) sind es nicht Buchstaben, sondern Bilder, die Bedeutungen ausdrücken. Die einfachste Art sind Piktogramme, die die konkrete Wortbedeutung übermitteln. Ideogramme sind in der Lage, auch übertragene Bedeutungsinhalte zu transportieren. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder finden unter den Bildern den erläuternden Text. Zunächst sollten sie sich still damit beschäftigen und auch ergründen, wie die Bilderschrift der LakotaIndianer aufgebaut ist. Sie können feststellen, dass die Inhalte im jeweiligen Bild zum Teil sehr genau festgehalten sind. Andere Zeichen lassen sich nur schwer deuten. Dann können sie überlegen, ob sie ähnliche Schriften kennen, die mit Bildsymbolen arbeiten, z. B. Hieroglyphen. Sie könnten auch darüber nachdenken, welche Nachteile eine solche Schrift haben könnte: Man muss beispielsweise deutlich und genau zeichnen können, die Abbildungen müssen verabredet sein. Man braucht relativ viele Bildsymbole, um sich auszudrücken. Das ist verhältnismäßig aufwändig. Digory der Drachentöter Sachinformationen Angela McAllister schreibt seit vielen Jahren Bücher für Kinder und Erwachsene. Ihr Buch „Digory der Drachentöter“ lebt vom Sprachwitz, den erheiternden Szenen und den lustigen Einfällen der Autorin. Digory gerät von einem Schlamassel in den nächsten. Wie er damit umgeht, macht ihn so sympathisch, dass man ihm als Leser am liebsten helfen möchte, den Drachen zu töten. Ein Riesenzahn an seinem Hut lässt ihn in den Augen aller nämlich als tapferen Drachentöter erscheinen. Und so bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als das auch zu seinem Ziel zu erklären. Zum Ritter auserkoren macht er sich ein bisschen wie Don Quichotte mit seinem alten, tauben und gutmütigen Pferd Gerste auf den Weg. Dieser relativ leicht zu lesende Text eignet sich auch für schwächere Leser. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Das Thema Ritter ist bei vielen Jungen beliebt. Dieser und der nächste Text („Wie wurde man Ritter?“) zeigen den Schülern, dass es unterschiedliche Textsorten dazu gibt. Natürlich verfolgen sie auch unterschiedliche Absichten: Dieser fiktive Text soll emotional wirken. Hier kann sich 13 Lesen – mal so, mal so der Leser mit der Hauptfigur identifizieren oder distanzieren: Ein von anderen verspotteter Junge, ein bisschen verlacht, allein und einsam, wird zum Sieger. Wie wurde man Ritter? Sachinformationen In diesem informierenden Sachtext erfahren die Schüler unter anderem, dass Ritter auch einmal 7 und 14 Jahre alt waren und wie sie zu dem wurden, was man sich heute landläufig unter diesem Begriff vorstellt: Reiterkrieger in voller Rüstung. In der römischen Antike waren sie einfach nur Krieger zu Pferde (lat. eques). Im Mittelalter entwickelten sie sich als wehrhafte Gefolgsleute des Königs und des Hochadels zu einem privilegierten Stand. Man konnte nur mit adliger Abstammung und bei entsprechenden wirtschaftlichen Verhältnissen aufsteigen. Auch musste man als Knappe eine militärische Ausbildung absolvieren und die entsprechenden körperlichen, charakterlichen und sittlichen Qualitäten mitbringen. Das wurde durch den Herrscher in einem feierlichen Akt (ursprünglich die Schwertleite, später der Ritterschlag) besiegelt. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Zunächst lesen die Kinder den Text gründlich und bearbeiten dann das Arbeitsblatt, auf dem sie ihr Wissen anwenden können. Anschließend vergleicht die Lehrkraft mit den Kindern die beiden Texte auf den Seiten 10 und 11 miteinander. Die Unterschiede können in einer Tabelle festgehalten und es kann auf die unterschiedlichen Textsorten eingegangen werden. Dieses Arbeitsblatt regt dazu an, Lesetechniken des überfliegenden und gründlichen Lesens anzuwenden. Beim gründlichen Lesen ist es erforderlich, Stichpunkte zu sammeln. Dies fällt Schülern meist schwer. Die Schrittfolge der Arbeitstechnik sollte mehr oder weniger frei genutzt werden. Aber manches Kind muss vielleicht sogar die „Weglassprobe“ durchführen, um die Sinnträger des Satzes zu ermitteln. Hier ein Beispiel der Weglassprobe zum ersten Satz des Textes: Zunächst waren die Ritter im Mittelalter berittene Kämpfer. • Zunächst waren die Ritter im Mittelalter berittene Kämpfer. („zunächst“ kann weggelassen werden.) • … waren die Ritter im Mittelalter berittene Kämpfer. („waren“ kann weggelassen werden.) • … die Ritter im Mittelalter berittene Kämpfer. („die“ kann weggelassen werden.) • … Ritter im Mittelalter berittene Kämpfer. („Ritter“ kann weggelassen werden, die Überschrift sagt ja, dass es um sie geht. ) 14 • … im Mittelalter berittene Kämpfer. („im“ kann weggelassen werden.) • … Mittelalter berittene Kämpfer. („Mittelalter“ kann für die entfallen, die gut über Ritter Bescheid wissen.) • … berittene Kämpfer. (bleibt selbst für gut informierte Schüler als „Sprechstütze“ stehen.) • Ergebnis: Der erste Satz wird zum Stichpunkt „berittene Kämpfer“. Förderaspekte Das Ordnen der Stichpunkte unter dem Gesichtspunkt von Teilüberschriften wäre ein nächster Schritt, den einige Schüler vielleicht schon gehen könnten. Lesekonferenz Sachinformationen Das Wort „Lesekonferenz“ ist dem Begriff „Schreibkonferenz“ nachempfunden und soll nichts weiter sagen, als dass auch der Vorgang des Lesens durchaus beratende Etappen gemeinsamer Arbeit beinhalten kann, besonders im Bereich der Anschlusskommunikation. Wichtig ist, dass nach bestimmten Vorgaben ergebnisorientiert gearbeitet wird. Dieses gemeinsame Sprechen über Texte und der Austausch von Meinungen kann für leistungsschwache Schüler motivierende Erfolgsmomente haben, die ihre Selbstsicherheit fördern. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die auf der Lesebuchseite vorgeschlagenen Schritte einer Lesekonferenz sollten die Kinder anhand eines Textes aus diesem Kapitel ausprobieren. Es wird der sozialen Situation in der Klasse geschuldet sein, wie sich die Gruppen für die Lesekonferenz finden: Möglich sind sowohl informelle als auch homogene oder heterogene Zusammensetzungen. Wichtig sind die Ergebnissicherungs- und die Präsentationskompetenz der Schüler: Wie werden Ergebnisse fixiert? Wie werden sie allen zugänglich gemacht? Wie werden sie kontrolliert? Wofür werden sie genutzt? Auch eine kritische Reflexion der Lesekonferenz sollte sich anschließen. Förderaspekte In Zweiergesprächen sowohl mit leistungsstarken als auch mit leistungsschwachen Schülern, in denen kontinuierliche Rituale festgelegt werden, sollte die Lehrkraft den Erfolg der Lesekonferenz-Methode langfristig vorbereiten und aufrechterhalten. Dasselbe ist möglich durch eine qualifizierte Auswertung jeder Lesekonferenz-Runde. Kein Schüler sollte sich gelangweilt, weil unterfordert, oder abgeschoben, weil überfordert, fühlen. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Versteckspiel Sachinformationen Dass in Wörtern andere stecken können, ist den Kindern nicht neu. Der Reiz besteht im Entdecken des „versteckten“ Wortes und in einem eventuell überraschend logischen (im Traum der Raum, im Strand der Rand, in der Hecke die Ecke usw.) oder auch unlogischen bis unsinnigen (im Kelch der Elch, in der Tasche die Asche, im Schwein der Wein usw.) Zusammenhang zwischen den beiden Wörtern. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder suchen zunächst die Wörter. Dass es sich bei den versteckten Wörtern um Reimwörter handelt, lockt die Kinder sicher zum Nachahmen mit eigenen Beispielen. Diese können sie dann in der Klasse vorstellen. Zusätzlich können die Schüler mit einem Wörterverzeichnis oder Wörterbuch arbeiten. Lernpartner oder -gruppen könnten bestimmte Anfangsbuchstaben (eventuell per Lotterieprinzip) zugeteilt bekommen und das Wörterbuch nach Beispielen durchforsten. Wer die meisten Beispiele findet, ist Versteckspiel-König. Weiterführende Anregungen Die versteckten Wörter aus dem „Versteckspiel“ können in neue Wörter versteckt werden: Ort in dort, fort, Hortensie, Schulhort, Sorte, Geburtstagstorte e und / oder in weiteren Zusammensetzungen und Ableitungen dieser Wörter – je origineller, desto besser. Eine (Schön-)Schreibübung ergibt sich, wenn die Wörter so untereinander geschrieben werden, dass der gemeinsame „Kern“ (eventuell farbig) sichtbar wird: dort fort Hortensie Schulhort Geburtstagstorte Auch eine Leseübung mit Wörtern, in denen Buchstaben vertauscht wurden, kann sich anschließen. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur McAllister, Angela: Digory der Drachentöter. Bloomsbury, Berlin 2006. Ende, Michael: Die Zauberschule und andere Geschichten. K. Thienemanns Verlag, Stuttgart – Wien 1994. Sekundärliteratur Holtei, Christa (Hrsg.): Abc-Suppe und Wortsalat: Geschichten, Spiele und Gedichte rund um die Sprache. Patmos Verlag, Düsseldorf 2006. Kleedorfer, Jutta/Mayer, Margrit/Tumpold, Ernst. Lesen mit Lust und Hirn. hpt – breitschopf, Wien 1996. Stadler, Bernd: Sprachspiele in der Grundschule. Auer Verlag, Donauwörth 1992. Weitere Lesetipps für Schüler und Lehrer Mai, Manfred: Ritter und Burgen. cbj, München 2006. CDs Mc Allister, Angela: Digory der Drachentöter. Gelesen von Herbert Schäfer. 2 Audio-CDs. Basisklang 2006. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 15 Ich und wir Kapitelübersicht Fächerverbund 16 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Ich und wir – Auftragskarte 1 Zur Geschichte „Freund oder Feind“ im Lesebuch Seite 16–17: 1. Stell dir vor, du wärst Karina. • Wie hat sie sich wohl gefühlt, als sie Zackarina traf? 2. Was hat Zackarina gedacht? 3. Spielt das Gespräch der beiden Mädchen in einem Rollenspiel nach. Ich und wir – Auftragskarte 2 Zur Geschichte „Paul Vier und die Schröders“ im Lesebuch Seite 18 –19: 1. Überlege: Wie geht die Geschichte wohl weiter? Ich und wir – Auftragskarte 3 Zum „Hingucker-Rap“ im Lesebuch Seite 20: 1. Sprecht diesen Text im Rap-Rhythmus. 2. Sucht euch dazu Instrumente, um den Rhythmus zu spielen. 3. Probt den Rap. 4. Tragt den Rap auf eurem Abschlussfest vor. Ich und wir – Auftragskarte 4 Zum „Hingucker-Rap“ im Lesebuch Seite 20: 1. Wo findet ihr überall Vorurteile? Schreibt Stichwörter auf. 2. Gestaltet gemeinsam ein „Vorurteilsplakat“. Ich und wir – Auftragskarte 5 Zur Geschichte „Ich bin für mich“ im Lesebuch Seite 21–23: 1. Suche dir ein Tier aus dem Text aus. Male es auf ein Blatt. 2. Zeichne eine Sprechblase dazu mit dem passenden Wahlspruch, z. B. Schaf: „Meine Wolle gehört mir.“ 3. Finde auch Wahlsprüche für Vogel Strauß, Schäferhund, Stier und Fuchs. Fächerübergreifende Anregungen Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 17 ch und wir Zum Thema Das Kapitel „Ich und wir“ will das komplizierte Miteinanderleben der Menschen beschreiben. Die Kinder sind in einem schwierigen Alter, in dem die Ich-Findung gerade erst angefangen hat. Sie nehmen sich jetzt langsam als Teil der Gesellschaft wahr. Dazu ist es für die Kinder wichtig, die eigenen Grenzen kennenzulernen und für sich abzustecken. Erst wenn sie diese kennen, können sie sich auf ein Miteinander einlassen. Diese Prozesse laufen nicht nacheinander ab, sondern parallel und das macht es so schwierig. Immer wieder müssen die Kinder ihre Grenzen neu erfahren und überdenken. Was gestern noch richtig war, kann morgen schon falsch sein, weil sie eine neue Erfahrung gemacht haben, die ihre Sichtweise grundlegend geändert hat. Die Texte zielen genau auf diese Ambivalenz ab. Mahnt das Gedicht von Hans Manz noch, nicht zu verpassen zu sagen: „Das passt mir nicht“, befasst sich „Freund oder Feind?“ bereits mit dem Abstecken persönlicher Grenzen. Vorurteile und auch Ängste beschränken häufig die Akzeptanz des anderen. Hier den Mut zu haben und gegen andere aufzustehen, damit befassen sich die beiden folgenden Texte: „Paul Vier und die Schröders“ und der „Hingucker-Rap“. Zum Miteinander gehört aber auch das persönliche Engagement und die Übernahme von Aufgaben innerhalb der Gesellschaft und das Demokratieverständnis. Dies wird in kindgerechter und witziger Form mit dem Text „Ich bin für mich“ aufgezeigt. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Über das Erzählbild gelingt der Einstieg in das Thema. Es zeigt eine Szene aus einer Zirkusmanege, die jeden Akrobaten mit jedem Akrobaten verflochten darstellt. Jeder ist für den anderen ein Teil seiner Zirkusnummer, ob er den Balancierstab hält oder den Reifen, durch den der Flugakrobat gerade springt. Die Bildunterschrift „In dem Moment, als ich durch den Reifen sprang ...“ lässt vermuten, dass dieses Konstrukt eventuell instabil ist. Bricht nur ein kleiner Teil heraus, brechen alle anderen Teile auch zusammen. Dies bedeutet im übertragenen Sinn, jeder ist ein wichtiger Teil in einem großen Ganzen, auch wenn nicht gleich alles zusammenbricht, wenn ein Teil herausbricht. Das Erzählbild im Schülerbuch kann im Sportunterricht aufgegriffen werden, indem die Kinder eine Menschenpyramide bestehend aus drei Schülern bauen. Zwei Schüler stellen sich im Vierfüßlerstand mit etwas Abstand nebeneinander, ein Schüler balanciert ebenfalls im Vierfüßlerstand quer auf dem Rücken der beiden Kinder. Auf einer dicken Matte können sie spielerisch nachvollziehen, was passiert, wenn ein Schüler aus der Pyramide „herausbricht“. 18 Zu den Texten Aufpassen Sachinformationen In dem Gedicht von Hans Manz dreht es sich im Wesentlichen um das Wort „passen“. Es erscheint in den Formen „anpassen“, „aufpassen“ und „verpassen“. Zunächst die Überschrift „Aufpassen“. Das muss man in der Schule, im Straßenverkehr und im Umgang mit Menschen und Gegenständen aller Art. Hier hat es die Bedeutung: sich nicht komplett vereinnahmen zu lassen. Das Gedicht will den Leser ermutigen, auch für seine eigenen Interessen einzustehen und, wenn etwas gegen seine Würde läuft, zu sagen: „Das passt mir nicht!“ Anregungen für die Unterrichtsarbeit Das Gedicht kann am Anfang der Einheit genauso gut bearbeitet werden, wie am Ende. Als Einstieg könnte hier mit Wortkarten an der Tafel gearbeitet werden. Das Wort „passen“ wird in die Mitte geschrieben und die Präfixe „an-“, „auf-“ und „ver-“ auf andere Karten darum herum. Nun sollte den Schülern Gelegenheit zur freien Äußerung gegeben werden, auch was die Inhalte der sich ergebenden Wörter betrifft. Anschließend folgt der Gedichtvortrag durch die Lehrkraft. Zudem ist es auch auf der CD Hörtexte zu finden. Wiederum äußern sich die Kinder frei. Die Inhalte werden auf einem Plakat bzw. auf einer Overheadfolie gesammelt, um nach Beendigung der Einheit einen vergleichenden Blick darauf werfen zu können. In einem sich anschließenden Unterrichtsgespräch könnten die leitenden Fragen sein: In welchen Situationen ist es für uns alle wichtig, sich anzupassen? Wann ist es aber wichtig zu sagen: „Das passt mir nicht!“ Konkrete Situationen könnten sein: Alle tragen die gleiche Kleidung, haben das gleiche Handy oder die gleiche Frisur, weil einer oder die Mode es so bestimmt (Gruppenzwang/Modediktat). Am Ende der Einheit lassen sich die Erkenntnisse aus den verschiedenen Texten auf dieses „Das passt mir nicht!“ anwenden. Freund oder Feind? Sachinformationen „Zackarina, die mit ihren Eltern am Meer lebt, hat am Strand einen guten Freund gefunden. Der Sandwolf weiß alles auf der Welt, denn er frisst nur Mond- und Sonnenschein, und das macht klug. Mit ihm erlebt Zackarina in Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln diesem Sommer wunderbare Dinge, wenn die Erwachsenen mal wieder keine Zeit haben. 15 warmherzige, lustige Geschichten, in denen es auch um ganz alltägliche Dinge geht, die aus der Sicht von Zackarina kleine Wunder sind.“ So lautet der Klappentext des Buches „Mehr von Zackarina und dem Sandwolf“ von Asa Lind, aus dem der Textausschnitt im Lesebuch stammt. Zackarina philosophiert hier mit dem Sandwolf darüber, wie man einen Freund bzw. einen Feind erkennt. Für sie scheint die Frage recht schnell beantwortet zu sein, denn sie erkennt sich ein wenig in ihrem Gegenüber wieder und das reicht ihr zunächst aus. Die Aussage: „Das passt mir nicht!“ des einleitenden Gedichtes „Aufpassen“ findet sich in diesem Text in der Passage (Zeile 14 –15), als Zackarina ihrem Vater antwortet: „Aber ich will vielleicht nicht mit ihr spielen.“ Erwachsene arrangieren für Kinder häufig Situationen und überrumpeln sie sogar manchmal damit, sodass Kinder durchaus lernen müssen, sich auch einmal gegen Erwachsene zu behaupten. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Zunächst könnte die Lehrkraft im Unterrichtsgespräch abklären, woran die Schüler einen Freund oder Feind erkennen. Nach dem Erlesen des Textes, der auch als Hörtext auf der CD vorliegt, sollen die Schüler vergleichen, wie der Sandwolf einen Freund erkennt und was Zackarina darüber denkt. Verglichen mit den Ergebnissen zu Beginn der Einheit werden die Schüler ihre jetzigen Ergebnisse eventuell überdenken. Hier ließe sich weiter philosophieren, was aber ganz auf die Klassensituation ankommt. Abklären muss man noch, wer der Sandwolf ist. Als Hilfe bietet sich an, den Schülern den Klappentext (s. o.) zugänglich zu machen. Es bietet sich an, wie in den Bildungsstandards für die Kompetenzbereiche des Faches Deutsch angegeben, die Schüler anschließend die Perspektiven der Kinder im Text einnehmen zu lassen. Sich in Zackarina und Karina im Rahmen eines kleinen Rollenspiels hineinzuversetzen, was die Auftragskarte fordert, verfolgt eben dieses Ziel. Die Schüler sollen den Dialog der beiden Mädchen nachstellen und weiterführen oder ganz anders gestalten. Weiterführende Anregungen Neben dem vorliegenden Text eignen sich noch weitere Texte aus dem Buch zum Philosophieren mit Kindern. Es gibt noch einen weiteren Band der Autorin: „Zackarina und der Sandwolf“. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Paul Vier und die Schröders Sachinformationen Im gleichnamigen Buch von Andreas Steinhöfel erlebt Paul, wie Vorurteile und dazu noch Kleinkariertheit Leben in Gefahr bringen können. Die Schröders, die in das kleine Städtchen ziehen, sehen zwar vielleicht etwas merkwürdig aus. Entsprechend werden sie von den Nachbarn auch behandelt. Diese wiederum hätten eigentlich allen Grund, erst vor der eigenen Tür zu kehren, doch das kommt den „Normalbürgern“ natürlich nicht in den Sinn. So hetzt man lieber über die Neuen, was dem jüngsten Kind der Familie fast zum Verhängnis wird. Paul aber lernt durch die Geschehnisse viel an Couragiertheit dazu. Dieses Buch ist sehr lebhaft aus der Sicht von Paul erzählt und kommt nicht mit dem moralischen Zeigefinger daher. Es ist für Schüler der 4. Jahrgangsstufe zu empfehlen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Text ist als Hörtext auf der CD. Den zweiten Teil können die Kinder für sich noch einmal im Lesebuch nachvollziehen. Da die im Text geschilderte Situation (Zeile 24 – 61) auf den ersten Blick vielleicht etwas unübersichtlich wirkt, wäre als ein Teil der Textbearbeitung ein Nachstellen der erzählten Situation wichtig. Die Kinder können sich so den Hergang des Unfalls besser vorstellen. Anschließend könnte mit den Kindern ein Unterrichtsgespräch mit folgenden Fragen durchgeführt werden: Wer hat eigentlich Schuld an dem Zusammenprall? Ist Herr Markowski überhaupt im Recht, Dandelion so festzuhalten? Wie haben sich die Vorurteile vom Anfang entwickelt? Wie sollte Herr Markowski reagieren? Es bietet sich auch an, dass die Kinder diese Fragen in einer Lesekonferenz (siehe Kapitel „Lesen – mal so, mal so) bearbeiten und sie dann im Plenum anschließend besprochen werden. Auch die Frage, wie die Geschichte wohl weitergeht, sollte in der Klasse überlegt und ebenfalls in einem Rollenspiel nachempfunden werden. Paul ergreift mutig Partei für Dandelion. Die Frage ist, wie Herr Markowski reagiert, ob weitere Erwachsene dazukommen, was Claus macht. Abschließend könnte überlegt werden, wie die Situation friedlich zu einem positiven Ende für alle Beteiligten gebracht werden könnte. 19 ch und wir Hingucker-Rap Sachinformationen Ein Rap ist eine besondere Form der Popmusik, entstanden in den Gettos von New York. Sie hilft den Jugendlichen, Dinge, die sie bewegen, auszudrücken. Meist sind die Texte anklagend und gesellschaftskritisch. Da der Inhalt des „Gedichtes“ sehr kämpferisch ist, passt er sehr gut zu einem Rap. Er will die Schüler zu mehr Zivilcourage auffordern und tut dies in recht auffordernder und anklagender Form. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Zunächst könnte das Gedicht gelesen und dann als Rap gesprochen werden. Auch wer kein Musikpädagoge ist, kann dieses Gedicht in einen Sprechrhythmus bringen, denn wirklich einen Rap daraus zu machen, würde die Schüler überfordern. Wenige einfache Instrumente, um den Text nicht unverständlich zu machen, sollten den Rhythmus unterstützen. Ist ein Keyboard vorhanden, könnten hier Rhythmen eingegeben werden, die den Sprechgesang unterstützen. Anschließend könnte – angelehnt an die Tagespolitik – über das Thema Ungerechtigkeit mit den Schülern gesprochen werden. Sicher haben sie bereits einige Erfahrungen, die sie z. T. aus den Nachrichten oder von ihren Eltern noch recht unreflektiert aufgenommen haben. Auch im Alltag begegnen den Kindern Ungerechtigkeiten. Ein Geschehen aus der näheren Umgebung könnte herausgegriffen und anhand des Textes besprochen werden. Anschließend sammeln die Kinder Stichwörter zu dem Thema und gestalten damit ein Plakat. Eine wichtige Zeile in dem Text ist: „… will nicht warten, bis ich ‚groß‘ bin.“ Diesen Gedanken nimmt die Kopiervorlage auf. Der erste Grundsatz aus der „Konvention über die Rechte des Kindes“ ist darauf abgedruckt. Die Kinder können zunächst feststellen, dass jedes Kind auf Rechte Anspruch hat. Eine weiterführende Internetrecherche, welche Rechte das genau sind, bietet sich an. Nun sollte aber auch konkret darüber nachgedacht werden, wo sich Kinder wirklich selbst einbringen und etwas für mehr Gerechtigkeit machen können. Einige Beispiele sind: ohne Vorurteile den Klassenkameraden gegenübertreten, Ungerechtigkeiten auch von Lehrern an Schülern ansprechen, keine Mitschüler ausgrenzen, Vorschläge zum Zusammenleben in der Schule unterbreiten und diese eventuell auch dem Gemeinderat vorstellen. Es gibt Gemeinden mit einem Jugendgemeinderat, da wäre dieses Gremium ein richtiger Ansprechpartner für Verbesserungsvorschläge und Anregungen jeder Art. 20 Weiterführende Anregungen Den Kindern könnte das Jugend-Sachbuch zur „Konvention über die Rechte des Kindes“ zugänglich gemacht werden. Ich bin für mich Sachinformationen „Ich bin für mich“ ist ein Bilderbuch von Martin Baltscheit. Wer es zur Hand hat, sollte es den Schülern zugänglich machen, da die Illustrationen die Geschichte noch lebendiger machen. Aber auch der Auszug im Lesebuch ist so voller Witz und Temperament, dass die Lektüre sicher Spaß bereitet. Die Tiere wollen einen Wahlkampf veranstalten, doch da sich nur der Löwe zur Wahl stellt, ist vorher bereits klar, wer „gewählt“ wird. Die Maus kritisiert das zu Recht, wo nichts auszuwählen ist, kann auch keine Wahl stattfinden. Es findet nun ein sehr witziger Wahlkampf statt, in dem die Tiere wirklich nur ihren ganz persönlichen Bereich sehen und so gar nicht über den Tellerrand schauen. Es kommt, wie es kommen muss, jeder wählt sich selbst, außer der König, der sich enthält. Nun entsteht großes Chaos, es gibt viele Könige, aber keiner sorgt für Ordnung. Der alte König ist zwar enttäuscht, dass ihn keiner gewählt hat, sieht aber ein, dass nur er dieses Chaos beenden kann. Er ruft Neuwahlen aus. Da sich diesmal nur einer zur Wahl stellt, weil die anderen keine Lust mehr hatten, siegt der Karpfen, dem man vorher gar nicht richtig zugehört hatte, der aber als Einziger einen Vorschlag für die Allgemeinheit hatte. Nur verstehen wird man ihn auch nach der Wahl nicht. Was das wohl für Konsequenzen hat? Anregungen für die Unterrichtsarbeit Nach dem Erlesen des Textes könnten die Kinder sich ein Tier aussuchen, es aufzeichnen und seinen Wahlspruch aus dem Text notieren. Für den Vogel Strauß, den Schäferhund, den Stier und den Fuchs sollen sie sich selbst passende Wahlsprüche ausdenken. Auch das Arbeitsblatt nimmt diesen Gedanken noch einmal zur Vertiefung auf. Die Kinder notieren zunächst zu den Wahlversprechen aus dem Text die betreffenden Tiere und überlegen dann weitere Wahlsprüche. Anschließend könnten die Kinder sich ein Tier aussuchen und ein passendes Wahlplakat gestalten. Außerdem ist es spannend für die Kinder, die Attribute herauszufinden, die der Autor den Tieren zuordnet: Katzen fressen Mäuse, Ameisen sind fleißig, Schafe verteidigen ihre Wolle, Vogel Strauß steckt den Kopf in den Sand, der Schäferhund sorgt für Recht und Ordnung, der Stier ist ein Traumtänzer, der Fuchs ist ein listiger Grenzgänger ... Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Dieser etwas hintergründige Aspekt wird aber sicher nicht für alle Schüler zugänglich sein. Weiterführend könnte die Frage gestellt werden, wie eigentlich eine Wahl funktioniert und wie man einen Wahlkampf führt. Hier bietet es sich an, die Klassensprecherwahl zu thematisieren. Auf der Kopiervorlage sollen die Schüler in Form eines Plakates skizzieren, was sie glauben, was ihre Stärken sind, um Klassensprecher zu sein. Förderaspekte Mit dem Buch als Klassenlektüre können auch schwächere Leser angesprochen werden. Die Bilder unterstützen den Text und sind daher so auch gut zu interpretieren. Weiterführende Anregungen Des Weiteren könnte der Text als Vorlage zu einem Theaterstück dienen. Die Schüler müssten das Drehbuch schreiben, das heißt, sie müssen Wahlreden für die verschiedenen Tiere halten. Nur die Rede des Karpfens könnte mit Bildtafeln und Geblubber dargestellt werden. Als Tierköpfe könnten Tütenmasken im Kunstunterricht gebastelt werden. Als Musik eignet sich „Karneval der Tiere“ von Camille Saint Saëns. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Baltscheit, Martin und Schwarz, Christine: Ich bin für mich – der Wahlkampf der Tiere. Bajazzo Verlag, Zürich 2005. Lind, Asa: Mehr von Zackarina und dem Sandwolf. Beltz & Gelberg, Weinheim und Basel 2005. Weitere Lesetipps für Schüler und Lehrer Lind, Asa: Zackarina und der Sandwolf. Beltz & Gelberg, Weinheim und Basel 2004. Schick, Benno/Kwasniok, Andrea/Radlicki, Eva: Die Rechte der Kinder von logo einfach erklärt. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn 2000. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 21 Flugtiere Kapitelübersicht Fächerverbund 22 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Flugtiere – Auftragskarte 1 Zum Gedicht „Gruselett“ im Lesebuch Seite 25: 1. Hör dir das Gedicht mit geschlossenen Augen an. Hör es noch einmal. 2. Schreibe auf, worum es deiner Meinung nach geht. Flugtiere – Auftragskarte 2 Zum Text „ Der Urvogel Archaeopteryx“ im Lesebuch Seite 26 –27: 1. Schreibe einen eigenen Steckbrief zum Urvogel, der sein Aussehen und sein Gewicht beschreibt. 2. Informiere dich im Internet oder in Sachbüchern zu diesem Thema. Überlege, was du zu einer Ausstellung zum Archaeopteryx beitragen kannst. 3. Gestaltet eine Ausstellung in der Klasse. Flugtiere – Auftragskarte 3 Zum Text „Die Königin der Nacht“ im Lesebuch Seite 28: 1. Schau dir das Foto auf Seite 28 genau an und lies den Text ab Zeile 19 noch einmal. 2. Überlege, wie und wann das Foto entstanden sein könnte. Flugtiere – Auftragskarte 4 Zum Text „Mit den Ohren ‚sehen‘ “ im Lesebuch Seite 29: 1. Vampirfledermäuse in Mittel- und Südamerika ernähren sich von Tierblut, sie können auch Menschen beißen. In Büchern und Filmen tragen Helden wie „Graf Dracula“ oder der „kleine Vampir“ eine Art Fledermauskleidung. Was haben Graf Dracula und der kleine Vampir gemeinsam? Flugtiere – Auftragskarte 5 Zur Geschichte „Amy und die Wildgänse“ im Lesebuch Seite 31–33: 1. Male zu der Textstelle, die dir am besten gefallen hat, ein Bild. 2. Zeige dein Bild den anderen Kindern und lies die Textstelle dazu vor. Fächerübergreifende Anregungen g Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 23 Flugtiere Zum Thema Das Kapitel spannt den Bogen von den Anfängen der Vögel aus naturwissenschaftlicher Sicht („Der Urvogel Archaeopteryx“), über Aberglauben und Verehrung bis zum Vogelschutz („Amy und die Wildgänse“). Es thematisiert aber auch ein Flugtier, das kein Vogel ist – die Fledermaus. Das Textangebot erweitert das Wissen über die Entwicklung, über Lebensweisen und den Schutz von Vögeln und über das fliegende Säugetier Fledermaus. Im Zusammenhang mit Flugtieren werden Kenntnisse zur Entstehung von Aberglauben und Bedeutung von Redewendungen und Sprichwörtern vermittelt. Das Verhältnis von Mensch und Tier durchzieht das Kapitel in humorvoller, wissenschaftlicher und ernster Art und Weise. Hinsichtlich der Ausbildung des Lesekönnens wird die Anwendung verschiedener Lesestrategien zur Informationsentnahme und -verarbeitung erforderlich. Insbesondere in den Sachtexten kann das Aufsuchen, das Entnehmen, Wiedergeben und Verknüpfen von Informationen, das Belegen von Gedanken zum Text, das Unterscheiden von Wichtigem und Unwichtigem, das Ziehen von Schlussfolgerungen und das Thematisieren auftretender Verstehensschwierigkeiten geübt werden. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Bei der Betrachtung des fantasievollen Bildes erzählen die Schüler zunächst, was sie darauf entdecken. Beispielsweise „galoppiert“ ein fliegendes Pferd im Himmel umher und sieht einen Superbär; ein Huhn sitzt im Flugzeug. Das Mädchen wundert sich und denkt, es träumt (eine Schülerinterpretation). In einem nächsten Schritt wird das Kapitelthema und die Benennung des Bildes von Eva Czerwenka zu diesen Aussagen in Beziehung gesetzt. Zu den Texten Das Finkennest, Gruselett, Nachtjäger Sachinformationen Der spielend leichte Umgang mit der deutschen Sprache und spitzbübischer Humor zeichnen die Gedichte von Heinz Erhardt (1909 –1979) aus. Sie erfreuen Kinder ebenso wie Erwachsene. 24 In „Gruselett“ experimentiert Christian Morgenstern mit Klängen und Lauten, mit und ohne konkrete „Bedeutung“. Eine solche Art von Poesie wird auch Unsinnspoesie genannt. Sie dient der Förderung der Sprechkompetenz, weil man dem Unsinnsgedicht erst durch die stimmliche Intonation sowie durch Rhythmus und Sprechtempo einen Sinn verleihen kann. Hans Manz („Nachtjäger“) war 35 Jahre lang Primarstufenlehrer in der Schweiz und ist seit 1987 freier Schriftsteller. Er hat viele Gedichte, Kabaretttexte, Kinderreime, Geschichten und Sprachspiele veröffentlicht. In seiner Lehrerzeit beobachtete er, dass Schüler sehr gerne mit Sprache jonglieren. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Jedes der drei Gedichte hat seinen besonderen Witz, den die Kinder gut nachvollziehen können. Heinz Erhardt spielt mit dem Namen des Vogels „Buchfink“. Die Pointe des Gedichtes muss nicht näher erläutert werden. Vielmehr können die Kinder üben, diese in ihrem Gedichtvortrag „hörbar“ zu machen. Hans Manz dagegen stellt eine Strophe des Gedichts „Nachtjäger“ passend zur Textaussage auf den Kopf. Die Kinder können beim Lesen entweder das Buch umdrehen oder den Kopf verdrehen, sodass die Textaussage auch beim Lesen direkt nachvollzogen wird, nämlich dass die Fledermäuse kopfunter aufgehängt schlafen. Falls manche Schüler das nicht wissen, kann man ihnen auch ein Bild dazu zeigen oder es ihnen erklären. Christian Morgenstern experimentiert im „Gruselett“ mit Wörtern mit und ohne Bedeutung und regt so die Fantasie der Leser an. Es bietet sich an, den Kindern den Text von der CD Hörtexte vorzuspielen. Dabei können sie sich überlegen, worum es wohl geht. Interessant ist es, die unterschiedlichen Wahrnehmungen zusammenzutragen. Anschließend können die Kinder ausprobieren, wie sich die Sinngebung des Gedichts durch langsames, schnelles, lautes, leises Lesen oder durch die Betonung von nur einzelnen Wörtern oder durch die Veränderung der Stimmlage verändert. Als Steigerung können sie es auch aus der Position eines Tieres lesen, z. B. langsam wie eine Schnecke, brummig wie ein Bär oder zwitschernd wie ein Vögelchen. Spaß mit Sprache erleben die Kinder, wenn sie selbst Unsinnsgedichte schreiben. In einem Cluster könnte die Lehrkraft z. B. die Worte Flügelflagel, gaustert anbieten. Die Schüler könnten den Auftrag erhalten, aus den Buchstaben dieser Wörter selbst Unsinnswörter zu bilden (s. u.) Mit der Wörtersammlung können die Kinder dann ihre eigenen Unsinnsgedichte formulieren. saustert Ügelfla ustert ertau gaustert taus austert Gagel Flügelflagel Elga Legelflü Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Der Urvogel Archaeopteryx, Infokasten Hoatzin Sachinformationen 1861 wurde in den Solnhofener Plattenkalken der bis dahin einzige Kronzeuge für den stammesgeschichtlichen Ursprung der Vögel gefunden. Weil er noch viele anatomische Merkmale der Reptilien besaß, wurde vermutet, dass die Vögel mit den Sauriern verwandt waren, ja sich aus diesen entwickelt hatten. Im Lesebuch ergibt sich hier eine Verbindung zum Kapitel „Forscher und Entdecker“ zu den Texten über Charles Darwin. Das Fossil des Archaeopteryx ist ein Beweis für die Richtigkeit seiner Lehre. Eine weitere Bestätigung der Darwinschen Lehre erfolgte 1993 durch chinesische Paläontologen aus Beijing. Sie entdeckten ein Fossil, das nach wissenschaftlicher Analyse ein flugfähiger Urvogel war. Sie nannten ihn, zu Ehren des chinesischen Philosophen Konfuzius, Confuciusornis. Der Sachtext liefert wichtige Informationen über die stammesgeschichtliche Entwicklung der Vögel. Fachbegriffe wie Reptil, Raubdinosaurierr oder Übergangsform m sollten mit den Schülern im Vorfeld geklärt werden. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Lesebuchseiten schulen die Kinder im Lesen von informativen Texten. Hier ist zu beachten, dass der Sachtext durch drei anspruchsvolle Ergänzungen gekennzeichnet ist: • den Steckbrief mit lateinischen Bezeichnungen, • das Foto des Fossilienfundes mit Beschriftung und • den Infokasten, der die Verbindung zur Gegenwart herstellt und die Kompetenz erfordert, Aussagen aus dem ersten Teil zu diesen Informationen in Beziehung zu setzen, Schlussfolgerungen zu ziehen und zu begründen. Um eine Lesehaltung aufzubauen, könnte zunächst der Forschungsauftrag gestellt werden, herauszufinden, ob Saurier und Vögel miteinander verwandt sind. Diese Frage könnte zu verschiedenen Meinungen führen. Das ist beabsichtigt und führt zur Aufstellung von Thesen, die nun mithilfe des Textes unter Angabe der jeweiligen Zeile „wissenschaftlich“ bewiesen oder widerlegt werden. Das Lesen und Erklären des Fotos „Fossilienfund“ stellt erhöhte Anforderungen an die Lesetechnik der Kinder. Sie können die Merkmale benennen und zeigen, die den Archaeopteryx einerseits als Reptil (Krallen, langer Schwanz) und andererseits als Vogel (Federn, Flügel) auszeichnen. Die Ergebnisse können in einer Tabelle zusammengetragen werden. Dass es noch heute einen Vogel mit reptilienähnlichen Krallen gibt, erfahren die Kinder am Beispiel des Hoatzins im Infokasten. Zum Abschluss können die Kinder mit den Informationen von den beiden Seiten und weiteren selbst gefundenen Materialien einen Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln eigenen Steckbrief zum Archaeopteryx schreiben. Außerdem können sie mit Texten bzw. Fotos eine Ausstellung gestalten. Die Königin der Nacht Sachinformationen Der Sachtext liefert interessante Informationen zum Aussehen der Eule und thematisiert gleichzeitig ihren gegensätzlichen Ruf als Zeichen für das Gute und das Böse. Während erklärt wird, dass die Eule wegen ihres Aussehens als Vogel der Weisheit gilt, wird die Begründung, weshalb sie für das Böse steht, bewusst offengelassen. Das „Kuwitt“, der Ruf des Steinkauzes, wird von den Menschen als „Komm mit“ gedeutet, weswegen die Eule auch als Totenvogel gilt. Im Text werden Fachbegriffe wie Augapfel, Emblem m und Schwungfedern n verwendet, die mit den Kindern besprochen werden sollten. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Anhand des Fotos und der Abbildung des Euros kann man zunächst mit den Schülern zusammentragen, was sie über Eulen wissen. Anschließend könnten die Kinder das Foto im Schülerbuch genauer beschreiben. Hier ist eine Eule beim Landen zu sehen und die Schwungfedern sind gut zu erkennen. Das Foto ist in der Nacht mit einem Blitzlicht gemacht worden. Wahrscheinlich ist die Eule auf der Jagd. Die Kinder können daraus schließen, dass die Eule nachts aktiv ist und wohl tagsüber schläft. Anschließend kann man mit den Kindern den Text lesen. Die Eule trägt entsprechend ihrer unterschiedlichen Bedeutungen und Eigenschaften auch verschiedene Bezeichnungen: Weisheitsvogel, Königin der Nacht. Als Stichpunkte könnte die Lehrkraft diese an die Tafel schreiben. Nach der selbstständigen Erstrezeption des Textes suchen die Schüler zu den Stichpunkten Textaussagen und lesen sie vor. Dann können sie die Frage beantworten, warum die Eule diese unterschiedlichen Namen hat. Anschließend suchen die Kinder weitere Texte zu Eulen. Als Forschungsauftrag können sie herauszufinden versuchen, warum die Eule auch für das Böse steht. Mit ihren Materialien gestalten die Kinder eine Infowand. 25 Flugtiere Mit den Ohren „sehen“, Infokasten Fledermaus Sachinformationen Fledermäuse sind fliegende Säugetiere, die lebende Junge zur Welt bringen. Sie sind nachtaktiv. Wenn es dämmert, jagen sie Insekten wie z. B. Stechmücken, Falter, Käfer und Spinnentiere. Sie sorgen dafür, dass sich Mücken und Schädlinge nicht zu sehr vermehren. Fledermäuse in Südamerika ernähren sich auch von Tierblut. Bei Tag ziehen sie sich in Baum-, Mauer- oder Felshöhlen zurück. Sie hängen kopfüber von Decken oder Vorsprüngen herunter und schlafen. Fledermäuse können sehr gut hören und spüren ihre Beute mithilfe der Echoortung auf. In dem Sachtext im Schülerbuch erfahren die Kinder mehr darüber. Auch wird der negative Ruf dieser Tiere angesprochen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Bevor die Kinder den Text und den Infokasten selbstständig lesen, könnte folgender Auftrag erteilt werden: Was beeindruckt oder fasziniert dich an der Fledermaus am meisten? Die Schüler nennen sicher die unterschiedlichsten Eigenschaften der Tiere in der ersten Verständigung über den Text. Im weiteren Vorgehen können einzelne Lesegruppen folgende Fragen bearbeiten und anschließend ihre Ergebnisse in der Klasse vortragen: • Wie sehen Fledermäuse aus? • Wie orientiert sich die Fledermaus? • Warum fürchten sich Menschen vor Fledermäusen? • Warum stehen die Fledermäuse auf der „Roten Liste“? Anschließend können die Kinder sich mit den literarischen Gestalten „Dracula“ und dem „kleinen Vampir“ beschäftigen. Zunächst geht es darum, festzustellen, dass beide Figuren Vampire sind. Dann kann gemeinsam überlegt werden, welche Eigenschaften der Fledermaus literarisch verarbeitet worden sind und in welcher Form das geschehen ist. Als Weiterführung der beiden Seiten im Lesebuch über die Eule und die Fledermaus bietet das Arbeitsblatt die Möglichkeit, dass sich die Kinder selbst über eine Bedeutung der Tiere informieren. Die Kinder können ihre Ergebnisse in der Klasse vortragen, sodass man sicher ein breites Spektrum zusammentragen kann. Weiterführende Anregungen Die Thematik (Eule und Fledermaus) eignet sich gut zur Projektarbeit im Sachunterricht. Es könnte z. B. mit Naturschutzverbänden Verbindung aufgenommen werden. 26 „Geflügeltes“ Sachinformationen Redewendungen ähneln Sprichwörtern und sind allgemein bekannte, festgeprägte Sätze, die Lebensweisheiten in kurzer Form ausdrücken. Sprichwörter und Redewendungen beruhen auf langen Erfahrungen. Schon in der Bibel waren Sprichwörter zu finden. Typisch für Redewendungen ist, dass die wörtliche Bedeutung für sich stehen kann und sich die übertragene Bedeutung über lange Zeit entwickelt hat. Das Verstehen setzt das Wissen um die Hintergründe voraus. Dies ist auch bei den „geflügelten“ Redewendungen und Sprichwörtern im Lesebuch so. „Eulen nach Athen tragen“ geht auf eine Zeile in der Komödie „Die Vögel“ von Aristophanes zurück und bedeutet dort noch „Eulen“, d. h. Silbermünzen, die auf der einen Seite die Göttin Athene und auf der anderen die Eule als Zeichen der Weisheit trugen, nach Athen bringen. Die übertragene Bedeutung ist „etwas Überflüssiges tun“. Die anderen Redewendungen und Sprichwörter spiegeln die Eigenschaften der Vögel wider und können gut über den Zusammenhang erschlossen werden. Im Lesebuch ist jeweils die übertragene Bedeutung abgedruckt und zwei zum Teil mögliche, aber auch unmögliche wörtliche Bedeutungen, sodass die Kinder den Sinn schnell herausfinden können. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Mit den Kindern sollte zunächst geklärt werden, dass auf der Seite Redewendungen und Sprichwörter abgedruckt sind. Sie können dann eigene Beispiele überlegen und deren Bedeutung erläutern. Dann kann mit den Schülern anhand eines genannten Beispiels oder anhand einer Redewendung/einem Sprichwort aus dem Schülerbuch besprochen werden, dass es immer eine wörtliche und eine übertragene Bedeutung gibt. Dazu schreibt man die Redewendung/das Sprichwort an die Tafel und lässt die Kinder anhand der Angaben im Lesebuch überlegen, was sie wohl bedeuten könnte. Sie finden dies sicher schnell heraus. Im Gespräch können sie dann erklären, wie sie vorgegangen sind und welches die wörtlichen Bedeutungen sind. Anschließend arbeiten die Kinder in Partnerarbeit weiter. Die Ergebnisse werden im Plenum besprochen. Das Arbeitsblatt vertieft das Thema. Auch hier finden die Kinder Redewendungen und Sprichwörter zu Vögeln, deren Bedeutung sie anhand eines Angebots herausfinden sollen. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Amy und die Wildgänse, Infokasten Bill Lishman Die Geschichte „Amy und die Wildgänse“ ist eine erfundene Geschichte, die auf wissenschaftlichen Tatsachen und wahren Erlebnissen des Umwelt- und Tierschützers Bill Lishmans basiert. Lishmans lebt mit seiner Familie auf einer Farm im Osten Torontos in Ontario (Kanada). 1993 hat er mit anderen Naturforschern eine Schar von 18 Kanadagänsen aufgezogen und ist mit ihnen nach Virginia geflogen. Die Kanadagans ist doppelt so groß wie die Seemöwe. Junge Gänse können leicht auf eine Person oder ein Fahrzeug (Auto, Flugzeug, Boot) geprägt werden. Die mühevolle Arbeit um ein artgerechtes Überleben der verwaisten Tiere wird im Buch sehr geschickt mit dem menschlichen Schicksal der kleinen Amy, die auch keine Mutter hat, verbunden. Der Auszug im Lesebuch ist in der „Ich-Form“ geschrieben, bietet somit vielfache Möglichkeiten der Identifikation und ist zum ausdrucksvollen Lesevortrag geeignet. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Um eine gezielte Lesehaltung aufzubauen, können Bilder oder Bücher von Vögeln, die uns im Herbst verlassen, Gegenstand des Einstiegs sein. „Warum“ uns die Tiere verlassen, ist aus dem Sachunterricht hinlänglich bekannt. Die Fragen, wie die Tiere den Weg in die wärmeren Länder finden und ob ihnen der Mensch helfen kann, bereiten die Erstrezeption vor. Die Lehrkraft sollte den Text vorlesen. Um die Spannung zu erhöhen, kann der Vortrag kurz vor dem Höhepunkt unterbrochen werden, um Vermutungen über den Ausgang des Versuches anzustellen. Nach der eigenständigen Lektüre und dem Äußern erster Eindrücke werden die eingangs gestellten Fragen beantwortet. Die Aufgaben unterstützen die Texterarbeitung bzw. die vertiefende Rezeption. Die Kinder suchen sich eine Textstelle heraus und malen ein Bild dazu. In dem auf dem Arbeitsblatt abgedruckten Epilog erfahren die Schüler, dass die Gänse im nächsten Frühjahr zurückkehren. Weiterführende Anregungen Im Rahmen freier Lesezeiten ist das Lesen des Buches „Amy und die Wildgänse“ sowie der Kinofilm (auf DVD erhältlich) sehr zu empfehlen. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Hermes, Patricia: Amy und die Wildgänse. Aus dem Amerikanischen von Thomas Wellermann. Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachfolge, München 1997. Weitere Lesetipps für Schüler und Lehrer Bahmer, Hans und Roeder, Annette: Da beißt die Maus kein Faden ab. Altberliner Verlag, Leipzig/München 2005. Gasperoni, Ester Rota: Mein kleiner Pistosaurier. Carlsen Verlag, Hamburg 2005. Sibbick, John und Parker, Steve: Dinosaurier! Den Urzeitriesen auf der Spur. Cbj, München 2006. Sommer-Bodenburg, Angela: Der kleine Vampir und Graf Dracula. Reinbek, Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2001. DVD Amy und die Wildgänse. DVD. Regie: Carroll Ballard. Sony 2002. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 27 Fantasy Kapitelübersicht Fächerverbund 28 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Fantasy – Auftragskarte 1 Zu den Seiten „In andere Welten“ im Lesebuch Seite 36 –37: 1. Beschreibe, wie die Umgebung des Teiches aussehen könnte. 2. Erzähle, wo der Tunnel hinführen könnte. Fantasy – Auftragskarte 2 Zur Geschichte „Der kleine Hobbit“ im Lesebuch Seite 40 – 43: 1. Bildet Gruppen mit mindestens drei Kindern. 2. Gestaltet ein Kamishibai-Theater (im Lesebuch Seite 82–83) und passende Kulissenbilder zu dem Text. 3. Spielt die Wanderung von Bilbo und den Zwergen anderen Kindern vor. Fantasy – Auftragskarte 3 Zur Geschichte „Drachenreiter“ im Lesebuch Seite 44 – 46: 1. Das Koboldmädchen Schwefelfell mag nur Pilze essen. Finde heraus, ob es die Pilze „Schirmling“ und „Filziger Gelbfuß“ wirklich gibt. 2. Erfinde witzige Pilznamen und male die Pilze dazu. Fantasy – Auftragskarte 4 Zur Geschichte „Drachenreiter“ im Lesebuch Seite 44 – 46: 1. Überlege: Wo könnten die drei gelandet sein? 2. Wie geht die Geschichte wohl weiter? Fantasy – Auftragskarte 5 Plant gemeinsam eine Lesenacht: • Sucht Bücher und Texte aus, die ihr lesen wollt. • Kümmert euch um eine fantasievolle Dekoration und ladet andere Klassen ein. • Passende Getränke und Speisen gehören auch dazu. • Lest eure Texte abwechselnd vor. Fächerübergreifende Anregungen Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 29 Fantasy Zum Thema Fantasy-Geschichten sind spätestens seit den Erfolgen von Harry Potter und seinen Abenteuern bei vielen Kindern beliebt. Die Grenzen des Genres „Fantasy“ sind nicht leicht abzustecken. Sie reichen von den Märchen bis zu den Science-Fiction-Geschichten. Es wird eine eigene Welt erschaffen, in der es fantastische Figuren gibt, Landschaften werden sehr ausführlich beschrieben und auch wundersame Gebäude gehören dazu. Die Protagonisten haben meistens eine Aufgabe zu bewältigen, häufig ist die Welt, in der sie leben, bedroht. Die Art und Weise, wie man in diese Welt gelangt, ist auch sehr unterschiedlich. Mal passiert es unabsichtlich, wie in „Alice im Wunderland“, oder ganz absichtlich, wie in den „Chroniken von Narnia“. Interessanterweise spricht Jungen dieses Genre besonders an. Hier besteht also die Chance, den Jungs, die sonst eher Sachliteratur zugeneigt sind, auch Belletristik schmackhaft zu machen. Diese Absicht verfolgt dieses Kapitel. Es soll Kinder zum Lesen verführen. Dazu gibt es längere Textabschnitte, die spannende Auszüge bieten, aber auch Anregungen zu eigenen Aktivitäten bzw. zum Fantasieren. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Das Erzählbild kann als Einstieg in dieses Kapitel dienen. Es zeigt diverse Figuren der Kinderliteratur, die in fantastischer Manier miteinander agieren: Beispielsweise wird ein Junge auf einem Schaukelpferd von einem Indianer auf einem Pferd und einem Zwerg auf einem Schwein „verfolgt“, Pilzmännchen bevölkern die Wiese und ein Räuber wartet hinter einem Baum. Was ist „wirklich“? Dieser provozierenden Frage können sich die Kinder in einem ersten Unterrichtsgespräch widmen. Eine bevorstehende Lesenacht mit Fantasy-Literatur, eine Buchausstellung oder Ereignisse ähnlicher Art bieten sich als „Einstieg“ ebenso an. Zu den Texten Rätsel „Die Fantasie“ Sachinformationen Dieses Gedicht von Friedrich Schiller fasst die fantastische Welt wunderbar zusammen. Als Rätsel geschrieben, passt es hervorragend zu dem Erzählbild. Der Junge auf dem Schaukelpferd kommt auch nicht wirklich „von dannen“, aber in seinen Träumen schon. Beim genaueren Betrachten dieses Gedichtes entstehen verschiedene Bilder, wie man seinen Gedanken bzw. seiner Fantasie freien Lauf gibt. Mal geht es durch die Luft, mal auf einem Schiff über das Meer. Einige Begriffe, die den Kindern von heute nicht geläufig sein dürften, müssen geklärt werden: von dannen n bedeutet weg, fort. Lüfte e bedeutet Himmel. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Das Gedicht sollte den Schülern zunächst ohne Lösung auf Folie oder als Lehrervortrag bzw. von der CD Hörtexte präsentiert werden. Die Kinder können sich dann in Ruhe überlegen, was in dem Gedicht gemeint ist. Auch eine andere Lösung, z. B. „Träume“, ist denkbar. Ist das Rätsel gelöst, sollte in einem Gespräch der Bezug zu dem Erzählbild gefunden werden. Im Autorenlexikon im hinteren Teil des Lesebuches könnten sich die Kinder anschließend über Friedrich Schiller informieren. Weiterführende Anregungen Je nach Klasse kann dann der Poesie dieses Gedichts nachgespürt werden, indem die Kinder Bilder dazu malen. Für eine Gedichtekartei könnten die Kinder das kurze Gedicht auch mit schöner verschnörkelter Schrift abschreiben und mit Abbildungen verzieren. In andere Welten Sachinformationen Die beiden Textauszüge beschreiben, wie die Hauptfiguren von der realen Welt in eine Fantasiewelt wechseln. Im Englischen nennt man dies „switchen“, was den Vorgang besser trifft. „Die Chroniken von Narnia“ sind den Kindern möglicherweise als Filmfassung vom Kino her bekannt und es dürfte mit den Namen „Andrew“ und „Digory“ wenig Probleme geben. Das komplette Werk ist auf sieben Bände 30 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln angelegt, der vorliegende Ausschnitt bezieht sich auf den ersten Band, der nicht verfilmt worden ist. Jeden Band kann man isoliert lesen. Die Sprache ist den Schülern des vierten Schuljahres angemessen und auch von der Spannung her sind die Bücher durchaus empfehlenswert. Der Auszug aus „Alice im Wunderland“ vertritt die klassische Kinderliteratur, die bereits fantastische Geschichten hervorbrachte. Alice betritt eher zufällig die andere Welt aus kindlicher Neugierde heraus. Digory jedoch nimmt den Ring ganz bewusst, um seiner Freundin zu helfen, die bereits verschwunden ist. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die verschnörkelte Schrift lässt die Schüler sicherlich zunächst im normalen Lesefluss stoppen. Sie stellen schnell fest: Hier kommen zwei besondere Texte! Dazu muss natürlich erst geklärt werden, was das Wort „Chroniken“ bedeutet. Hier hat jemand etwas aufgezeichnet, vielleicht sogar handschriftlich. Was könnte ihm nun passiert sein, wo befindet sich der Teich? Auch der zweite Text regt dazu an, weiter zu fantasieren. Wo geht der Tunnel hin? Wo will das Kaninchen hin, das es ja offensichtlich eilig hatte? Die Kinder werden angeregt, sich vorzustellen, wo die beiden Hauptfiguren jeweils landen, und sich „in“ die Umgebung zu fantasieren. Förderaspekte Das Arbeitsblatt unterstützt die Kinder, die Fantasiewelt am Teich und jenseits des Tunnels zu zeichnen. Weiterführende Anregungen Als Lektüren, die das „Wechseln“ in eine andere Welt beschreiben, eignen sich die Bücher von Charlie Bone. Sie ähneln den Harry-Potter-Bänden. Sie sind aber nicht ganz so gruselig und deshalb Schülern der vierten Jahrgangsstufe zuzumuten. „Charlie Bone und die sprechenden Bilder“ ist der erste Band von insgesamt fünf Bänden. Die Handlung spielt auch in einem Internat für besondere Begabungen, nur die Widersacher sind von vornherein bekannt. Auch das Buch „Miesel und der Kakerlakenzauber“ eignet sich gut für die Altersstufe. Allerdings sind hier schon bessere Nerven gefragt. Allein das Buchcover lässt ein Gruseln vermuten. Dennoch dürfte es vor allem Jungen gefallen und besonders umfangreich ist es auch nicht. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Der durch den Spiegel kommt Sachinformationen In diesem Buch von Kirsten Boie ist die Protagonistin ein Mädchen, das durch einen Spiegel, den sie „zufällig“ findet, in eine Welt übertritt, die sie retten soll. Eigentlich war jemand anderes erwartet worden, ein Mann und Kämpfer, deshalb heißt das Buch auch „Der durch den Spiegel kommt“. Aber Anna zeigt, dass sie mit ihrem Mut und mithilfe eines Ringes auch helfen kann. Dieses Buch ist auch für nicht so starke Leser als Leseempfehlung geeignet. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Diese beiden Seiten sollen die Lesefreude wecken oder auch das richtige Zuhören. Passende Fragen könnten sein: • Was hätte alles passieren können, als Rajún den Ring warf? Denk dir verschiedene Möglichkeiten aus. • Wie geht die Geschichte weiter? Schreibt die Fortsetzung auf und lest sie euch gegenseitig vor. Weiterführende Anregungen Im Sportunterricht lässt sich leicht ein Fangspiel daran anschließen. Die eine Gruppe sind die Häscher und die andere Gruppe kann sich retten, indem sie auf eine Erhöhung klettern muss. Hier können die Schüler eine Landschaft aus Geräten in der Turnhalle aufbauen. Kästen, Seile und Barren eignen sich gut dazu. Mit dem Seil können sie sich dann in das „Liebliche Land“ (dicke Weichbodenmatten) retten. Der kleine Hobbit Sachinformationen „Der kleine Hobbit“ von J. R . R. Tolkien ist als Vorgeschichte zur Trilogie „Herr der Ringe“ zu sehen. In diesem Buch werden wichtige Personen vorgestellt und auch Zusammenhänge erklärt. Es ist allerdings nicht zwingend notwendig, den „kleinen Hobbit“ vor dem „Herrn der Ringe“ gelesen zu haben. Im Gegensatz zum „Herrn der Ringe“ wird die Geschichte zwar genauso spannend erzählt, aber noch nicht ganz so gruselig wie in der Trilogie. Deshalb ist das Buch für Viertklässler durchaus empfehlenswert. Wie bereits aus diesem Abschnitt erkennbar, werden Landschaften sehr genau beschrieben und wundersame Gestalten wie Elben, aber auch gefährliche Trolle tauchen auf der Wanderung des Hobbits Bilbo und seiner Gefährten auf. 31 Fantasy Anregungen für die Unterrichtsarbeit Diese vier Seiten werden von einem Plan eingeleitet, der den Weg der Gefährten darstellt. Bei genauem Hinsehen kann man rechts unten Gandalf, Bilbo und die 12 Zwerge auf einem Weg sehen. Sie kommen an Gasthäusern und Bauern vorbei, das Gelände ist sanft hügelig. Sie passieren einige herrschaftliche Burgen. Als der Weg schwieriger wird und sie einen Übergang über den Fluss suchen, geht ein Pony durch. Das Gelände steigt steil an und die erste Gefahr begegnet ihnen: die Trolle. Beinahe werden die Zwerge und Bilbo von den Trollen besiegt, doch Gandalf rettet sie in letzter Minute und die Trolle werden zu Stein. Weiter geht es den Berg hinauf und dort finden sie auch tatsächlich den Schlüssel, der ihnen den Fels aufschließt. Sie entdecken die Kammer mit den Vorräten. Nun können sie gut gestärkt ihre Reise in die Nebelberge fortsetzen und eventuell den Schatz der Zwerge zurückstehlen. So ähnlich könnte die Geschichte aussehen, die die Schüler anhand der Karte erzählen sollen. Im Kapitel „Alles Theater“ (S. 82– 83) findet sich eine Anleitung für die Herstellung eines Kamishibai-Theaters. Dies würde sich für den Textauszug, aber auch für den Plan sehr gut eignen. Ein Auftrag dazu findet sich auf der Auftragskarte. geteilt, die beinahe jeweils ein Abenteuer beschreiben. Deshalb ist es auch für schwächere Leser sehr zu empfehlen. Weiterführende Anregungen Das Lied der Elben stellt noch einmal eine ganz andere Herausforderung dar. Vielleicht finden sich begabte Schauspieler unter den Schülern, die dieses Lied tatsächlich in einem Singsang vortragen. Dazu sollte die Lehrkraft ein paar Instrumente bereitstellen, z. B. einen Schellenkranz, ein Glockenspiel und Holzblocktrommeln. Förderaspekte Das Arbeitsblatt unterstützt leistungsschwächere Kinder, den Dialog zwischen den Hauptfiguren aufzuschreiben. Es verrät schon etwas über den Fortgang der Geschichte, weil die Seeschlange abgebildet ist, auf der die Freunde gelandet sind. Drachenreiter Sachinformationen Das Buch „Drachenreiter“ von Cornelia Funke beschreibt eine Reise um die Welt, von Schottland in den Himalaja. Ein Drache muss diesen Weg auf sich nehmen, um seine Art in Sicherheit vor den Menschen zu bringen. Er wird begleitet von dem Koboldmädchen „Schwefelfell“ und dem Waisenjungen „Ben“. Einige Abenteuer warten auf sie, beispielsweise ein Basilisk, der den Drachen beinahe getötet hätte, wenn nicht der mutige Professor Barnabas Wiesengrund ihn mit einem Spiegel ausgeschaltet hätte. Auch einem Dschinn mit tausend Augen begegnen sie. Ein Homunkulus, genannt Fliegenbein, und auch nicht viel größer an Gestalt, gesellt sich zu ihnen. Er betätigt sich zunächst als Spion und übernimmt erst später eine positive Rolle. Natürlich werden die Drachen gerettet und auch für den Waisenjungen gibt es ein Happyend. Das relativ dicke Buch ist in übersichtliche Kapitel ein- 32 Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Auszug im Lesebuch beschreibt den Flug der Freunde, bei dem eine Zwischenlandung auf einer seltsamen Insel durch die einbrechende Mondfinsternis erzwungen wird. Er bricht an der Stelle ab, an der die Reisenden feststellen, dass sie nicht auf einer Insel gelandet sind, sondern auf einem riesigen Ungeheuer. Nach dem Lesen oder Hören des Textes können sich die Kinder zunächst der Frage widmen, ob es die Pilze „Schirmling“ und „Filziger Gelbfuß“ wirklich gibt, die Schwefelfell auf Seite 46 in einem kurzen Fluch nach der Landung erwähnt. Die Kinder werden angeregt, selbst witzige Pilznamen zu erfinden und die passenden Bilder dazu zu malen. Dann ist die Fantasie der Schüler gefragt, wie die Geschichte weitergeht. Sind die Freunde auf einem bösen Ungeheuer gelandet und müssen sie kämpfen? Könnte dieses Wesen auch gutmütig sein und was passiert dann? Diverse Vorschläge werden an der Tafel festgehalten und dienen den Schülern als roter Faden für die Fortsetzung der Geschichte. Weiterführende Anregungen Zur Weiterführung könnte als Projekt eine „Spielgeschichte“ zum Drachenreiter durchgeführt werden. Dazu müsste allerdings das Buch vorliegen. Folgender Ablauf ist denkbar: • Einstimmung mit Musik; verschiedene Drachen als Dekoration, diese können im Unterricht aus Transparentpapier leicht selbst hergestellt werden. Auch bereits fertige Lenkdrachen, die die Kinder mitbringen, runden die Dekoration ab. • Einleitung des Buches vorlesen bis S. 11 • Zwischenstück erzählen • S. 29–31 und S. 51–56 selbst lesen oder vorlesen lassen; auf einem Globus festhalten, wo sich die Drachen befinden könnten (Waschküche Europas) und wo sich der Saum des Himmels befindet (S. 20) • Reisevorbereitungen treffen – Spiel: „Ich packe meinen Koffer und nehme mit ...“ Dinge, die man mitnimmt, müssen mit dem gleichen Buchstaben anfangen, wie das genannte Ziel. Beispiel: Ich reise in die Wüste und nehme Wasserflaschen mit. Der Spielleiter beginnt und jeder, der das Prinzip erkannt hat, darf mitreisen. • Ben fliegt mit: S. 60– 62 vorlesen Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln • Wenn Nesselbrand, der goldene Drache, S. 75 auftaucht, das Drachenspiel spielen: Schüler bilden eine lange Kette, das Ende muss dem „Maul“ ausweichen. Wird der Schwanz gepackt, wird das Maul zum Schwanz. Weitere Anregungen finden sich in dem Artikel von Stephanie Jentgens. Fantasygeschichten selbst erfinden Sachinformationen Diese Werkstatt fasst die wesentlichen Merkmale einer Fantasygeschichte zusammen: Menschen gelangen in eine andere Welt, wundersame Landschaften werden beschrieben, verschiedenste Gebäude kommen vor und die Figuren sind unheimlich oder lustig. Die Seite im Schülerbuch dient als Orientierung beim Schreiben von Fantasygeschichten. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Wer verschiedene Hüte hat, kann von den Schülern mit passenden Stichwörtern beschriftete Zettel darin verstecken. Die Kinder ziehen aus jedem Hut einen Zettel und schreiben nun selbst eine Geschichte. Die Schüler können aber auf dem Arbeitsblatt auch zu jedem Punkt eigene Stichwörter sammeln, damit schon eine Geschichte vorstrukturieren, die sie dann im Heft entsprechend ausgestalten. Die größte Motivation für das Schreiben bringt das Vorlesen der Ergebnisse in einer Lesenacht. Der Raum sollte mit Tüchern und kleinen Lampen heimelig gestaltet sein. Stimmungsvolle Musik, etwas Gespenstergebäck (hier sind die Eltern gefragt) und auch ein paar Spiele runden eine Lesenacht ab. Zur Vorbereitung durch die Kinder dient die Auftragskarte. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Carroll, Lewis: Alice im Wunderland. In fünf Teilen. Erster Teil. Domino Verlag, München 1985. Funke, Cornelia: Drachenreiter. Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 1997. Lewis, C. S.: Die Chroniken von Narnia. Bd. 1: Das Wunder von Narnia. Brendow Verlag, Moers 2005. Sekundärliteratur Jentgens, Stephanie: Fantasygeschichten selbst erfinden. gruppe und spiel. Sonderheft 1999, S. 47. Weitere Lesetipps für Schüler und Lehrer Nimmo, Jenny: Charlie Bone und das Geheimnis der sprechenden Bilder. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2003. Ogilvy, Ian: Miesel und der Kakerlakenzauber. Ravensburger Buchverlag, Ravensburg 2005. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 33 Eisenbahn Kapitelübersicht Fächerverbund 34 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Eisenbahn – Auftragskarte 1 Zum Gedicht „In der Eisenbahn“ im Lesebuch Seite 49: 1. Arbeite mit einem Partnerkind. Bereitet gemeinsam einen Gedichtvortrag vor. Jedes Kind liest eine Strophe. Achtet auf die Betonung. 2. Male in einem Bild, was die Person im Gedicht beim Blick aus dem Zugfenster sieht. Eisenbahn – Auftragskarte 2 Zum Text „Von der Schiene zur Dampflokomotive“ im Lesebuch Seite 50: 1. Suche in einem Kindersachbuch oder im Internet Abbildungen der ersten Lokomotiven. Eisenbahn – Auftragskarte 3 Zum Text „Die erste Dampfeisenbahn in Deutschland“ im Lesebuch Seite 51: 1. Stell dir vor, du wärst am 7. Dezember 1835 mit der ersten Dampfeisenbahn von Nürnberg nach Fürth gefahren. Schreibe über deine Erlebnisse • entweder als Lokführer der „Adler“ • oder als Reisende bzw. Reisender im Zug. Eisenbahn – Auftragskarte 4 Zur Geschichte „Die Eisenbahnkinder“ im Lesebuch Seite 52–54: 1. Erzähle mit deinen eigenen Worten: • Was passiert in dem Textausschnitt? • Was machen die Kinder? Eisenbahn – Auftragskarte 5 Zum Text „Eine kleine Welt im Maßstab 1:87“ im Lesebuch Seite 56: 1. Untersuche den Text genau. • Wie heißt der Autor? • Wie heißt die Überschrift? • Welche Besonderheiten gibt es im Text? • Was ist das für ein Text? Wo ist er wohl ursprünglich veröffentlicht worden? Fächerübergreifende Anregungen Kurzvortrag halten • Bericht schreiben Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 35 Eisenbahn Zum Thema Die Eisenbahn hat bis heute bei vielen Menschen, ob groß oder klein, noch nichts an Faszination verloren. In Zeiten der Hochtechnologie sind weltweit Züge im Einsatz mit Spitzengeschwindigkeiten mit über 400 km/h. Welch friedlich-nostalgisches Bild zeigt sich dagegen in unserer Landschaft, wenn irgendwo eine Dampflok gesichtet wird. Eingehüllt in dicke Dampfwolken und mit ihrem unverwechselbaren Pfiff holt sie in Gedanken ein Stück „der guten alten Zeit“ zurück. Mittlerweile wird die Dampflok wieder regelmäßig auf mehreren Strecken in Deutschland als Reise- und Transportmittel eingesetzt. Gehegt und gepflegt werden diese Maschinen mit großem Aufwand von Eisenbahnfreunden und Technikfans. Eine besondere Attraktion sind die „Dampfloktreffen“ und „Dampflokfahrten“ in verschiedenen Regionen Deutschlands. Das Lesebuchkapitel vermittelt Wissenswertes aus der Eisenbahngeschichte und über die Erfindung der Dampflok. Es berichtet in spannenden Texten vom Leben der Menschen mit der Eisenbahn, damals und heute. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Der Einstieg in das Kapitel kann über das Erzählbild „Die Reise“ von Eva Czerwenka im Lesebuch erfolgen. Verschiedene Aspekte des Fantasiebildes können Gesprächsanlass im Unterricht sein: beispielsweise Zeit, Geschwindigkeit, Reisekomfort, Technologie, Eisenbahnbau, Transportmittel, Abenteuer, Gefahr. Die Kinder können im Gespräch an eigene Erlebnisse und Erfahrungen mit der Eisenbahn anknüpfen. Als zweite Möglichkeit des Kapiteleinstiegs eignet sich das Gedicht „In der Eisenbahn“ von Robert Louis Stevenson im Lesebuch, das vorgetragen oder von der CD Hörtexte abgespielt werden kann. Spannend gestaltet sich der Einstieg auch über das Anhören unterschiedlicher Eisenbahnfahrgeräusche, die z. B. auf einer Geräusche-CD für die Gestaltung von Hörspielen und Videopräsentationen zu finden sind. 36 Zu den Texten In der Eisenbahn Sachinformationen Robert Louis Stevenson (1850 –1894) wurde berühmt durch seinen spannenden Abenteuerroman „Die Schatzinsel” und die Erzählung „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“. Aber auch Essays und Gedichtbände, insbesondere Kindergedichte zählen zu seinem umfangreichen Werk. Das Gedicht „In der Eisenbahn“ berichtet von den Eindrücken eines Reisenden, der aus dem Zugfenster schaut. Die Geschwindigkeit des Zuges beeinflusst dabei die Aufnahmefähigkeit des Betrachters beim Hinausschauen: mal ist es ein „Fliegen, Rasen, Brausen und Stürmen“ und nur größere Teile der Landschaft können wahrgenommen werden (1. Strophe). Dann sieht der Betrachter mehr Details, z. B. wie ein Kind an Apfelbaumzweigen schüttelt oder ein Landstreicher an der Straße steht und träumt. Und schon geht es weiter im Gedicht, „eins, zwei und drei, alles ein Blick nur – und schon vorbei!“ (2. Strophe). Anregungen für die Unterrichtsarbeit Das Gedicht wird von den Schülern zunächst leise gelesen. Das erleichtert das Erlesen von schwierigeren Wörtern und hilft Reime zu erkennen und in den Rhythmus des Gedichtes hineinzufinden. Im Autorenlexikon findet sich ein Eintrag zum Autor. Die Kinder üben dann in Partnerarbeit das Lesen der Strophen. Die erste Strophe könnte schneller gelesen werden, die zweite Strophe dagegen langsamer. Auf diese Weise wird den Kindern deutlich, was der Dichter in seinem Gedicht beabsichtigte: Eingefangen werden Momentaufnahmen und Bilder, die aneinandergereiht mal schneller, mal langsamer am Auge vorbeiziehen. Im Text könnten die Kinder konkrete Aussagen für die hohe Geschwindigkeit des Zuges finden: beispielsweise „schneller als Hexen, schneller als Feen“, „rasen vorbei wie ‘ne Mustangherde“, „brausen vorbei wie stürmische Brisen“, „einen Wimpernschlag schnell“. Abschließend malen die Kinder in einem Bild, was die Person beim Blick aus dem Zugfenster wahrnimmt. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Von der Schiene zur Dampflokomotive, Infokasten „Locomotion“ Sachinformationen In dem Sachtext erfährt man einiges über die Entwicklungsschritte der Eisenbahn. Dazu gehören in Stein gehauene Spurrinnen für Wagenrollen, die schon vor 2 000 Jahren benutzt wurden, hölzerne und eiserne Schienen im Bergwerk, Pferdeeisenbahnen sowie die Erfindung des ersten Dampfwagens in England 1804. Der anschließende Infokasten gibt Auskunft über die erste fahrplanmäßige Dampflokomotive „Locomotion“ im Jahre 1825. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Anhand des Textes kann das informative Lesen geschult werden. Der Sachtext sollte zunächst gemeinsam gelesen werden. Dann könnten gemeinsam die Entwicklungsschritte der Eisenbahngeschichte herausgearbeitet und in Stichpunkten zusammengefasst werden. Es bietet sich an, die ersten Zusammenfassungen an der Tafel zu notieren und im Heft aufschreiben zu lassen. Es können dabei verkürzte Sätze notiert werden oder auch Stichwörter. Die folgende Arbeit sollte aber allein oder in Partnerarbeit erfolgen. Die Schüler sollten am Ende in der Lage sein, mithilfe ihrer Notizen selbstständig einen kurzen Vortrag über die Entwicklungsgeschichte der Eisenbahn zu halten. Passend zu ihrem Kurzvortrag können die Kinder Bilder der ersten Dampflokomotiven in einem Kindersachbuch oder im Internet suchen. Sie können dann später mit den Stichpunkten zu einem Plakat zusammengestellt werden. mengefasst werden: Wer? Was? Wie? Warum? Wann? Wo? Interessant wäre im Anschluss die Bildbetrachtung. Können Aussagen des Textes im Gemälde gefunden werden? Welche Informationen erhält man als Betrachter noch zusätzlich durch das Bild? Die Lesebuchseite bietet verschiedene Schreibanlässe. Die Kinder könnten aus der Sicht des Lokführers oder mitreisender Passagiere von der ersten Fahrt einer Dampflokomotive in Deutschland berichten. Die wichtigsten Informationen zu diesem Tag könnten auch als kurzer (Nachrichten-)Text, der in einer Zeitung als Artikel erscheinen soll, aufgeschrieben werden. Das Arbeitsblatt gibt Auskunft über die bekanntesten Züge der Welt. Nur aufmerksames genaues Lesen ermöglicht die Beantwortung der Frage, welcher Zug die längste Strecke der Welt fährt. Viele Kinder sind auch in diesem Alter besonders interessiert an technischen Daten, Bestleistungen und Rekorden. Der Lesetext liefert verschiedene Informationen, die miteinander verglichen werden können. Weiterführende Anregungen Zusätzlich besteht natürlich die Möglichkeit, sich in anderen Büchern über die Eisenbahngeschichte zu informieren. Auch zusätzlich mitgebrachtes Material zum Thema Eisenbahn kann von den Kindern präsentiert werden. Hier sei auf das Eisenbahnmuseum in Nürnberg sowie das Technikmuseum in München, das Verkehrsmuseum Dresden sowie den neuen Drehbahnhof in Freilassing und andere Eisenbahnmuseen verwiesen. Die Eisenbahnkinder Die erste Dampfeisenbahn in Deutschland Sachinformationen Diese Lesebuchseite widmet sich mit Text und Bild der ersten Dampfeisenbahn, die am 7. Dezember 1835 auf der Strecke zwischen Nürnberg und Fürth fuhr. Gestaltet wie ein Augenzeugenbericht lässt der Sachtext den Leser die Abfahrt des Zuges mit Ehrengästen am Bahnhof in Nürnberg miterleben. Das historische Gemälde auf dieser Seite zeigt den Zug kurz vor oder beim Verlassen des Bahnhofs. Es fängt die Begeisterung der Menschen an diesem wichtigen Tag ein, der in Deutschland das Zeitalter der Eisenbahn und des zukünftigen technischen Fortschritts in diesem Bereich einläutete. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Text sollte zunächst von den Schülern gelesen werden. Über die bekannten W-Fragen kann der Inhalt des Sachtextes von der Klasse erschlossen und zusam- Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Sachinformationen Der Textausschnitt ist dem gleichnamigen Buch von Edith Nesbit entnommen. Es erschien bereits 1906, wird heute immer noch neu aufgelegt und zählt zu den Klassikern der englischsprachigen Kinder- und Jugendliteratur. Das Buch erzählt eine „abenteuerliche Sommergeschichte aus der Zeit der Jahrhundertwende um drei Kinder und ihre Mutter“. In den Mittelpunkt des Buches rückt dabei das Kapitel, in dem die Kinder eine Zugkatastrophe verhindern können. Im Klappentext heißt es: „Drei Kinder am Eisenbahndamm, rote Fahnen schwenkend, die sie hastig aus ihren Kleidern gerissen haben, um das drohende Zugunglück in letzter Sekunde zu verhindern. Es gibt Bilder, die man nicht vergisst, auch wenn sie nur vor dem inneren Auge abgelaufen sind. Die bekannte englische Autorin Edith Nesbit versteht es, solche Momente ebenso miterleben zu lassen wie schöne und kritische Situationen des Familien- und Kinderalltags. 37 Eisenbahn Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Geschichte zählt zu den schwierigeren Lesetexten im Lesebuch. Sie ist deshalb auch auf der CD Hörtexte zu finden. Als Einstieg bietet es sich an, die Geschichte zunächst zu hören, um den zeitlichen und räumlichen Rahmen zu erfassen. Im Gespräch wird sich zeigen, was den Kindern noch unverständlich ist. Das laute Lesen verläuft anschließend abschnittsweise im Klassenverband. Unklare Textstellen werden dabei geklärt. Der Text sollte mehrfach gelesen werden (auch als Hausaufgabe). Im Vordergrund der Textarbeit steht das Erfassen der inhaltlichen Reihenfolge und der Wiedergabe der Geschichte. Dabei ist auf den erzählenden Schreibstil der Autorin hinzuweisen. Viele Passagen sind gekennzeichnet durch ausführliche Detailbeschreibungen, die am Text belegt werden können. Die Geschichte kann mündlich und schriftlich spannend nacherzählt werden. Mithilfe des Arbeitsblattes lernen die Kinder Textausschnitte aus der Geschichte in die richtige inhaltliche Reihenfolge zu bringen. Gute Leser nummerieren die Aussagen auf dem Arbeitsblatt. Für schwächere Leser besteht die Möglichkeit, die Textausschnitte auszuschneiden, zu ordnen und neu aufzukleben (mit oder ohne Hilfe des Lesebuchs). Förderaspekt Um die Textarbeit über drei Lesebuchseiten für schwächere Leser zu erleichtern, könnten Zwischenüberschriften an der Tafel notiert und ins Heft übertragen werden (evtl. für jede Lesebuchseite). Eine weitere Unterstützung zum orientierenden Lesen bietet die Kopiervorlage mit differenzierenden Arbeitsaufträgen. Weiterführende Anregungen Die Geschichte kann auch zum Anlass genommen werden, mit den Kindern über das Verhalten an Bahngleisen und Bahnhöfen, eventuell auch über das Verhalten im Zug zu sprechen. Mit der Dampflok unterwegs Sachinformationen Der Fahrplan der Schmalspurbahn zwischen der Stadt Wernigerode und dem Brocken ist ein Beispiel für einen nicht-kontinuierlichen Text. Zum Lesen gehören das Erfassen der Abfahrts- und Ankunftszeiten an den jeweiligen Zielorten, Fahrtdauer, Zugnummern sowie das Verstehen bestimmter Symbole und Erläuterungen innerhalb des Planes. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Schüler können mithilfe des Fahrplanes bestimmte Routen einer Dampflok „erlesen“. Ziel ist es, sich in einem Fahrplan zurechtzufinden. Hin- und Rückfahrt werden bestimmt, die Fahrtdauer kann berechnet werden. Der besondere Service der Lok Nr. 8925 (Imbiss und Getränke im Zug) wird erklärt. Neue Routen mit anderen Abfahrtsund Ankunftsorten lassen sich gestalten. Auf einer Harzkarte können die erwähnten Orte im Unterricht gesucht und gezeigt werden. Die Kinder können in ihrer Umgebung (z. B. über Reisebüro, Info- und Tourismusauskunft, Rathaus, Deutsche Bahn) und auch im Internet recherchieren, wo eine Dampflok in ihrer Nähe fährt. Öfter gibt es auch Sonderfahrten, die bei der Bahn erfragt werden können. Ein Tagesausflug oder eine besondere Aktion während einer Klassenfahrt könnte zusammen vorbereitet werden. Eine kleine Welt im Maßstab 1:87 Sachinformationen Der Zeitungsreporter Enno Brendgens berichtet von seinem Besuch in einem Modell-Eisenbahn-Club. Bild und Text lassen erahnen, dass es sich hier nicht bloß um Spielerei mit kleinen Eisenbahnen auf einer Holzplatte handelt. Detailgetreu im Maßstab 1:87, der sogenannten H0 (sprich H null), entstanden in mühevoller Kleinarbeit Landschaften, in denen Schnellzüge und Dampfloks auf mehr als 500 Meter Gleisen bewegt werden. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Bereits in der 3. Klasse haben die Kinder Zeitungsartikel als Lesetext kennengelernt. Die besonderen Merkmale eines Zeitungsartikels können anhand der Auftragskarte benannt werden: verschiedene Überschriften, Angabe des Reporters, hervorgehobene Einleitung und Spaltentext. Das Bild zum Artikel eignet sich für eine Bildbeschreibung. Details dazu lassen sich im Text wiederfinden und belegen. Die Besonderheiten einer Modell-Eisenbahnanlage werden besprochen. In diesem Zusammenhang erfolgt auch die Erklärung der Wörter „Trafo“ und „Rangiergleise“ in den „Gelben Seiten“. Einige Rechenbeispiele lassen sich vornehmen mit der Maßstabvorgabe des Modells H0. Die Kinder können von eigenen Erfahrungen oder Besuchen im Bereich des Modellbaus berichten. Eventuell besteht die Möglichkeit, sich eine größere Anlage gemeinsam anzuschauen, oder ein Kind berichtet von seinem Hobby. Weiterführende Anregungen Auch für den Bereich des Modellbaus gibt es geeignete Literatur für diese Altersstufe in den Büchereien und 38 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Bibliotheken. Auskünfte über Mitarbeit und Hilfe erhält man in den Modell-Eisenbahnklubs. Mit viel Dampf … Sachinformationen Unter der Überschrift „Mit viel Dampf …“ finden sich verschiedene Sprachspiele, u. a. eine Wortverlängerungsübung, das Silben- und Lautgedicht „Die Lokomotive“ von Heiko Grosche sowie Paul Maars vierzeiliges Text/ Bild-Reimgedicht „EIN ANZUG KAM UM DREI, IN EINE WÄSCHEREI. UM 5 UHR KAM ER WIEDER RAUS, DA SAH ER GLEICH VIEL BESSER AUS.“ Anregungen für die Unterrichtsarbeit Alle Übungen dieser Lesebuchseite trainieren die Lesefähigkeit der Kinder. Auch andere Wörter im Bereich der Wortverlängerung können von den Kindern gewählt werden. Bedingung ist nur, dass sie zum Thema Eisenbahn passen. Heiko Grosches „Lokomotive“ lebt von der besonderen Betonung der Silbe „tschi“. Wird das Gedicht richtig und fehlerfrei vorgetragen, hört man, wie sich langsam eine Dampflokomotive im Bahnhof in Gang setzt. Paul Maars kleines Reimgedicht ist gut zu erfassen, sollte aber wegen der „besonderen“ Rechtschreibung zur Verdeutlichung für schwächere Leser z. B. nach der Auflösung an die Tafel geschrieben werden. Das Arbeitsblatt bietet drei weitere Sprachübungen. Zunächst suchen die Kinder nach weiteren „Dampf“wörtern. Dazu gehören z. B. noch: Dampfbad, Dampfbügeleisen, Dampfdruck, Dampfkessel, Dampfmaschine, Dampfschiff, Dampfnudel u. a. Bei der nächsten Übung werden Redewendungen Bildern zugeordnet. Anschließend bauen die Kinder eine Wortschlange. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Nesbit, Edith: Die Eisenbahnkinder. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 1991. Sekundärliteratur Hermann, Georg und Weigend Axel: Der Kinder Brockhaus Technik. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus, Mannheim 2005. Reichhardt, Hans: Was ist was. Die Eisenbahn. Tessloff Verlag, Nürnberg 2001. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 39 Bücher, Bücher Kapitelübersicht 40 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Bücher, Bücher – Auftragskarte 1 Zu der Geschichte „Die Brautprinzessin“ im Lesebuch Seite 59: 1. Weshalb war es so überraschend, dass der Vater ein Buch in der Hand hielt? 2. Wann hat dir jemand das letzte Mal etwas aus einem Buch vorgelesen? Kannst du dich noch an die Geschichte erinnern? 3. In der Geschichte kommen sehr viele Begriffe vor. Wähle drei Wörter aus und suche dazu passende Buchtitel. Bücher, Bücher – Auftragskarte 2 Zur Geschichte „Tintenherz“ im Lesebuch Seite 60 – 61: 1. Welche Lieblingsblume hat Meggie? Male die Blüte auf ein Blatt. 2. Was meint Mo mit dem Hinweis: „Bücher sind wie Fliegenpapier?“ 3. Welches spannende, lustige oder gruselige Buch würdest du mit auf eine längere Reise nehmen? Bücher, Bücher – Auftragskarte 3 Zur Geschichte „Rissi. Das Kind, das alles wusste“ im Lesebuch Seite 62– 63: 1. Welche Ratesendungen im Fernsehen kennst du? Welche Sendung hat Ähnlichkeit mit „Matsch oder Millionen“? 2. Übe mit einem Partnerkind, das Gespräch zwischen Rissi und der Frau in der Bücherei vorzulesen. Achtet auf die Betonung. 3. Was war so auffallend an dem Buch, das Rissi sich ausgesucht hat? Bücher, Bücher – Auftragskarte 4 Zur Seite „Bücher mit Antworten“ im Lesebuch Seite 64: 1. Welches Hobby hast du? 2. Suche dazu ein Buch mit treffenden Informationen. 3. Halte ein kurzes Referat über dein Hobby in der Klasse. Bücher, Bücher – Auftragskarte 5 Zur Geschichte „Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy“ im Lesebuch Seite 66 – 67: 1. Was meint Marty mit seiner Angst vor „bildenden Beschäftigungen“? 2. Wo würdest du am liebsten deine Ferien verbringen, wenn keine Urlaubsreise geplant ist? 3. Male Knolle Murphy hinter ihrem Schreibtisch in der Bücherei. Fächerübergreifende Anregungen • Informationen aus Büchern entnehmen Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 41 Bücher, Bücher Zum Thema Schule ist ein Ort des Lesens. Bücher müssen hier allgegenwärtig und präsent sein, sich über sie auszutauschen, die jeweiligen Auswahlkriterien zu thematisieren und eigene Leselieben zu entwickeln, das sind wichtige Elemente literarischen Erziehens. Die vierte Jahrgangsstufe in der Grundschule besitzt eine gewisse Schlüsselfunktion im Hinblick auf das jeweilige Leseinteresse, das bei vielen Jungen gerade jetzt eben stärker abnimmt als bei Mädchen (vgl. Garbe 2003). Ein Lesebuch kann hier nur wenige gezielte Impulse setzen, was die Auswahl und Zusammenstellung der Texte betrifft, um dieser Tendenz entgegenzuwirken. Beide Geschlechter verkörpern in den vorliegenden Texten dieses Kapitels reizvolle Protagonisten und geraten in höchst spannende Situationen. Neben den belletristischen Texten mit Aufforderungscharakter zum Weiterlesen stehen die beiden Seiten „Bücher mit Antworten“ und „Bücher zum Schmökern“ in bewusstem Gegensatz zueinander und erweitern das zu behandelnde Spektrum. Bücherleidenschaft („Tintenherz“) und beinahe Hass auf Bücher („Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy“) unterstreichen die Zielsetzung. Unverzichtbar sind Bücher, wenn es um eine gezielte Nachschlagefunktion geht. Fragen und Antworten („Rissi. Das Kind, das alles wusste“) sind hier für Rätselspiele viel interessanter aufbereitet und schneller greifbar bzw. anwendbar als das Internet. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Eintauchen in fremde Welten, die Welt entdecken, Impulse für die Fantasie finden, mit solchen und ähnlichen Feststellungen werden die Vorzüge des Bücherlesens zu Recht gepriesen. Den Aspekt des „Eintauchens“ hat Beate Mizdalski in ihrem Einstiegsbild auf interessante Art und Weise verbildlicht. Im Querschnitt ist die Welt auf und unter Wasser zu entdecken, wie beim Blick ins Aquarium drückt man sich die Nase platt. Ein aufgeschlagenes Buch schwimmt auf dem türkisblauen Wasser. Auf einem See? Auf dem Meer? Aus einer Luke in der rechten Buchseite, einem Minipool gleich, ragt eine Einstiegsleiter heraus. Offensichtlich hat sich da jemand in die Tiefe gewagt, denn ein paar Sportschuhe liegen noch auf der anderen Buchseite. Ein riesiger, gelber Oktopus umschließt mit seinen Saugarmen leuchtend rote Hochhäuser, einsam ragt dazwischen ein Schornstein empor. Auch wenn kein menschliches Wesen zu sehen ist, gibt es doch Anzeichen von Leben. Einige Fenster in den oberen Etagen der Hochhäuser sind hell erleuchtet. Ein bulliger Ozeandampfer schwimmt unter Wasser, nicht darüber. Die Künstlerin hat mit dem Werk- 42 titel diese farbenprächtige Fantasiereise skizziert. Genau hier setzt die Behandlung im Unterricht ein, offen, kreativ, anregend, ungezwungen und Erzählfreude weckend. Mögliche Fragen könnten sein: • Was liest du gerne? • Welche faszinierenden Leseorte hast du gesehen? • Wann musstest du dein Buch beiseite legen? Viele der erfolgten Antworten können als „Meine Leseinsel“ die Leseecke im Klassenzimmer schmücken, ob als gemalte Bilder oder kleine Notizen auf aufgeschlagene Bücher als Rahmen geschrieben. Zu den Texten Die Brautprinzessin Sachinformationen Das Buch „Die Brautprinzessin“ von William Goldman ist unter dem Titel „The Princess Bride“ bereits 1973 erschienen. Über den Film kam der Autor wieder zum Buch und erinnert sich an Glücksmomente des Lesens. Der Anfang der Geschichte spiegelt die Gefühlslage der Jungen auch in unserer Zeit wider: „Dieses Buch ist mir das liebste auf der Welt, aber gelesen hab’ ich es noch nie. Wie ist das möglich? Ich versuche es zu erklären. Als Kind hatte ich für Bücher einfach nichts übrig. Ich mochte einfach nicht lesen, ich war in der Schule sehr schlecht darin, und wie sollte man auch Zeit haben zu lesen, wenn einen Spiele lockten?“ (Goldman 2004, S. 19). In dem Textauszug im Lesebuch ist die Situation beschrieben, dass ein Vater seinem Sohn ein Buch vorlesen möchte. Er machte es ihm schmackhaft, indem er erklärt, wie viele Themen in dem Buch vorkommen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder könnten sich anhand der Arbeitsaufträge mit dem Textauszug beschäftigen. Die ungewöhnliche Situation, dass der Vater seinem wohl schon recht „großen“ Sohn vorliest, ist etwas Besonderes. Sicher können die Schüler dies anhand des Textes nachvollziehen. Wenn sie sich erinnern, wann ihnen das letzte Mal vorgelesen wurde, werden sie wohl feststellen, dass dies in der Schule der Fall war. Zu Hause dürfte dies schon längere Zeit zurückliegen. Vielleicht erinnern sie sich noch an den Buchtitel. Manche Kinder haben diese Erfahrung vielleicht noch nie gemacht. Um passende Bücher zu drei der im Text genannten Begriffe zu finden, können die Kinder in eine Bibliothek gehen oder auch im Internet recherchieren. Danach könnten sie ihre „Fundstücke“ in der Klasse vorstellen. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Tintenherz Sachinformationen „Tintenherz“ ist ein besonders spannendes Buch über Bücher. Die ausgewählte Szene ist im Wesentlichen aus dem zweiten Kapitel entnommen und führt gerade erst ins Geschehen ein. Meggies Vater Mo restauriert Bücher und seine Liebe zu Büchern hat sich auf seine Tochter weitervererbt. So wie Meggie Bücher ob ihres Erinnerungscharakters gern mitnimmt, hat auch Mo ein Buch, von dem er sich niemals trennt. Der Titel dieses Buches lautet „Tintenherz“. Es birgt eine kostbare Erinnerung in sich und stellt so auch für andere ein begehrenswertes Objekt dar. Und damit beginnt für Mo und Meggie eine gefährliche Flucht, bei der viel mehr auf dem Spiel steht als nur der Verlust einer fantastischen Geschichte. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Als Einstieg ins Thema eignet sich das bekannte Sitzkreisspiel „Ich packe meinen Koffer und nehme ... mit.“ Hier sollte es jedoch eine kleine Abwandlung erfahren: Mitgenommen werden darf von jedem Kind nur das jeweilige Lieblingsbuch. Wie viele und welche Bücher treten wohl die Reise an? Jeder Titel wird auf einem Blatt notiert und umgedreht in die Kreismitte gelegt. Diese Titelsammlung ist Anknüpfungspunkt für ein intensives Gespräch über Bücher, in dem buchbegeisterte und buchferne Kinder zu Wort kommen. Gleichzeitig bieten sie nach der Stilllesephase Hilfen zur Auseinandersetzung mit dem Textinhalt, der in drei Abschnitte aufgeteilt werden kann: • Womit transportiert Meggie ihre Bücher? • Wie sind sie für Meggie? • Welche Geschichten beinhalten sie? Ein behutsames Vorgehen ist einer vertiefenden Analyse vorzuziehen, denn der Freude an Büchern muss Vorrang gewährt werden. Sowohl die Auftragskarten als auch die Kopiervorlage beinhalten mögliche Differenzierungsangebote und erfordern gezieltes Nachlesen und Reflektieren. Rissi. Das Kind, das alles wusste für die Fernsehshow „Matsch oder Millionen“ an, nicht ahnend, dass ein faltiger kleiner Mann als Souffleur agiert, der zudem Rissi erpressen will. Woher hat Rissi aber ihr Wissen? Die erste Informationsquelle war das Internet, aber auch das Buch „Wundersame Welt“ aus dem Laden ihrer Mutter weckte ihre Neugierde. Mit einem Buch aus der Bücherei, bei dem die Eltern sicher sein konnten, dass ihre Tochter es noch nicht kannte, sollte sie ihr Können demonstrieren. Aber bereits bei der Ausleihe wird der Mann am Ausleihtisch stutzig. Wozu zweimal dasselbe Buch? Sowohl der unsichtbare Souffleur als auch die Eltern sollten das gleiche Buch erhalten und Fragen stellen. Die Antworten wird der flinke kleine Mann heimlich vorsagen. Somit erhält Rissi ihren Beinamen: das Kind, das alles wusste. Die Bücherei wird von nun an zum unersetzlichen Informationsfundus. Aber zwei gleiche Bücher müssen es immer sein. Die niederländische Autorin Joke van Leeuwen schildert mit feinem Sprach- und Wortwitz die wundersame Gedankenwelt des Mädchens Rissi. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Wissensquize sind „in“, ob im Fernsehen oder als Kartenspiel zu allen möglichen Themen. Welches Kind träumt nicht davon, durch ein lukratives Ratespiel reich zu werden? Ein Suchauftrag, zu überlegen, welche Ratesendungen die Kinder kennen, eröffnet die Thematik. Die Schüler können auch erzählen, an welche Sendung sie bei „Matsch oder Millionen“ denken. Woher bezieht Rissi ihr Wissen? Der vorliegende Text beschränkt sich auf das Wissen aus Büchern und den Wissensort Bücherei. Das Anfangsgespräch mit Rissi und der Büchereiangestellten, das die Kinder in Partnerarbeit vorlesen sollen, lässt sich auch auf eine konkrete Recherche beziehen. Als Suchauftrag kann die Regaleinteilung der örtlichen Bücherei erforscht und mit Wortstreifen symbolisiert werden. Auf die Frage, was so auffallend war an dem Buch, das Rissi sich ausgesucht hat, finden die Kinder sicher eine Antwort. Anhand des Arbeitsblattes sollen sich die Kinder selbst Fragen überlegen und Bücher, die darauf antworten können. Auch über mögliche Wissensorte machen sie sich Gedanken. Weiterführende Anregungen Das Buch „Rissi. Das Kind, das alles wusste“ von Joke van Leeuwen eignet sich gut als Klassenlektüre. Sachinformationen Als Rissi eines Tages ein Referat halten muss und es zur Probe ihren Eltern vorträgt, können die nur staunen – ihre Tochter scheint plötzlich über ein phänomenales Gedächtnis zu verfügen. So melden sie ihr Wunderkind Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 43 Bücher, Bücher Bücher mit Antworten Sachinformationen Um informierende Texte zu finden, stehen zahlreiche Quellen zur Verfügung: Sachbücher, Lexika, Atlanten, Zeitungen, Zeitschriften und viele weitere Publikationen. Im Internet ist die Textflut zu einem Stichwort meist erdrückend und verwirrend. Gesammeltes Material muss gesucht und geordnet werden. Das Lexikon bleibt trotz der umfangreichen Internetrecherche eine unverzichtbare Informationsquelle. Kurz und prägnant, schnell und übersichtlich sind die entsprechenden Stichwörter als Sachtext aufbereitet. Exemplarisch wurde hierzu im Lesebuch ein Text über Meerschweinchen ausgewählt. Er ist kennzeichnend für die Textsorte und weckt gleichzeitig bei vielen Kindern das Interesse, zumal die Tiere in dieser Altersstufe sehr oft als Haustiere gehalten werden. Die kompakte Textform und die dichten Informationen beinhalten wesentliche lesetechnische Möglichkeiten, um einen Sachtext verstehen zu können. Anregungen für die Unterrichtsarbeit In keinem Grundschulklassenzimmer dürfen Kinderlexika oder auch Erwachsenenausgaben fehlen. Bilder von Meerschweinchen reizen zum Erzählen, lenken den Blick auf persönliche Erfahrungen mit diesen Tieren und wecken so auch bei anderen Kindern Neugierde. Oft sind dabei die Äußerungen und Berichte nicht präzise genug oder auch unvollständig. Vielleicht zeigen Kinder sogar Interesse, diese Tiere anzuschaffen. Um die Informationen aus dem Lexikontext herauszufinden, lässt sich der Artikel in sinnvolle Abschnitte aufteilen. Die Kinder können das Muster des Steckbriefes mit entsprechenden Textaussagen ergänzen. Das Meerschweinchen 1. Herkunft, Lebensraum 2. Gattung 3. Aussehen: Größe, Fell, Farbe 4. Haltung: Futter, Käfig, Pflege 5. Zucht 6. Lebenserwartung 7. Bilder Nach diesem Steckbriefmuster bietet es sich auch an, andere Haustiere zu erforschen. Die Arbeitsanweisung könnte verlangen, andere Informationsquellen in Anspruch zu nehmen, um notwendige Informationen zu erlangen und zu vergleichen. Eine kleine Steckbriefgalerie im Klassenzimmer macht die Vielfalt der gefundenen Ergebnisse deutlich. 44 Weiterführende Anregungen Eine ähnliche Vorgehensweise bietet sich für Hobbys an. Auch hierzu können die Kinder Informationen als Stichwörter sammeln und ihr Hobby in einem kurzen Referat in der Klasse vorstellen. Bücher zum Schmökern Sachinformationen Im Gegensatz zur nüchternen Sachtextanalyse steht die vertiefende Auseinandersetzung mit belletristischen Texten oder ganzen Büchern. Es ist sicher nicht einfach, alle Kinder einer Klasse mit dem Auftrag „Ein Lesetagebuch führen“ zu konfrontieren und dafür zu gewinnen. Der vorgestellte Verlagstext zu dem Buch „Drachenreiter“ von Cornelia Funke, Texte hierzu finden sich im Kapitel „Fantasy“, dient als Anreiz, ein Lesetagebuch anzulegen. Die Struktur wird mit sieben Punkten klar vorgegeben und dient als Rahmen für eine vertiefende Behandlung. Tagebücher sind meist sehr persönlich gehalten und für den jeweiligen Verfasser selbst bestimmt. Ein Lesetagebuch besitzt aber mehr kommunikativen Charakter, gewährt wohl Einblicke in die jeweilige Selbsteinschätzung, kann aber gleichzeitig für andere Kinder Aufforderungscharakter besitzen und somit zu einer wirklich intensiven Meinungsbildung beitragen. In vielen Leseklubs praktizieren Kinder diese Form und geben damit Lesetipps für ihre Mitschüler. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder könnten nach der Behandlung einer Klassenlektüre ein Lesetagebuch führen. Viel motivierender dürfte jedoch eine individuelle Vorgehensweise sein. Selbst ausgewählte Bücher spiegeln das jeweilige Leseinteresse der Kinder wider. Dabei sind möglichst wenige Lenkungsmechanismen seitens der Lehrkraft erforderlich. Tatsächlich ist das Urteil von Kindern über Gelesenes für die Mitschüler motivierender als Lesetipps und Auswahlverzeichnisse von Erwachsenen. Selbst die Jury zum Deutschen Jugendliteraturpreis hat seit 2003 eine eigenständige Jury aus Jugendlichen, die ihre Favoriten unabhängig auswählt. Das Lesetagebuch ist eine wichtige Stufe zur subjektiven, aber dennoch ganz persönlichen Meinungsbildung. „Im Verhältnis Kind/Lehrer soll das Lesetagebuch einen dialogischen Charakter haben; es spiegelt einen individuellen Leseprozess, auf den nicht mit Korrektur zu reagieren ist, sondern mit Nachfragen, weiterer Anweisung, eigenen Eindrücken zum Buch oder einfach mit zustimmender, interessierter Kenntnisnahme“ (Spinner 2006, S. 15). Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Tim und das Geheimnis von Knolle Murphy Sachinformationen Eoin Colfer ist Lehrer und lebt mit seiner Familie in Wexford/Irland. Er beschäftigt sich stark mit der Gefühlswelt der Jungen. Mit Knolle Murphy hat er eine an Komik kaum zu überbietende Figur geschaffen. Tim und sein Bruder Marty können es nicht fassen, sie sind tatsächlich dazu verdonnert, einen Teil der Sommerferien in der städtischen Bücherei zu verbringen. Ausgerechnet dort, wo die strenge Bibliothekarin Knolle Murphy herrscht. Die Erwartungshaltung nach diesem Text könnte nicht größer sein: Wie wird es den beiden dort wohl ergehen? Wer diese Geschichte nicht selbst weiterlesen kann, sollte wenigstens die Chance erhalten, sie als fantastische Vorlesegeschichte vor den Ferien zu genießen. Mehr Motivation zum Lesen ist kaum möglich. über den Overheadprojektor projiziert, zum Gespräch und erweckt unterschiedliche Vermutungen. Die versteckte Komik sollte jeder zuerst still für sich erleben. Erst danach kann auf die inhaltlichen Gedanken eingegangen werden. Der Text fordert geradezu zum Rollenlesen auf, kann aber auch zum Rollenspiel ausgeweitet werden. Nur so lassen sich die unterschiedlichen Charaktere zeichnen oder sogar überzeichnen. Wie reagieren die Personen auf die jeweiligen Aussagen bzw. Feststellungen und rigorosen Anweisungen? Diese Geschichte lässt sich zu einem Hörspiel aufbereiten und gegebenenfalls erweitern, wenn das Buch als Vorlage bereitliegt. „Aber Kinder kennen die wirkliche Wahrheit.“ ist ein Schlüsselsatz. Der Vermutung sind keine Grenzen gesetzt. Die Auftragskarte und das Arbeitsblatt fassen die Inhalte zusammen und erfordern eine differenzierte Betrachtung der einzelnen Akteure. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Lesespaß kann nicht verordnet werden. Die überzeichnete Figur der Bibliothekarin in der Lesebuchillustration reizt, Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Goldman, William: Die Brautprinzessin. Klett Cotta, Stuttgart 2004. Leeuwen, Joke van: Rissi. Das Kind, das alles wusste. Gerstenberg Verlag, Hildesheim 2006. Sekundärliteratur Garbe, Christine: Mädchen lesen anders als Jungen. In: JuLit. Informationen des Arbeitskreises für Jugendliteratur, Heft 2/2003. Spinner, Kaspar H.: Lesekompetenz erwerben, Literatur erfahren. Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin 2006, S. 15–16. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 45 Römer Kapitelübersicht Fächerverbund 46 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Römer – Auftragskarte 1 Zum Text „Die Anfänge Roms“ im Lesebuch Seite 69: 1. Baue (eventuell mit einem Partnerkind) ein Kamishibai-Theater (im Lesebuch Seite 82–83). 2. Male zur Sage über die Anfänge Roms sechs oder sieben Kulissenbilder. 3. Während ein Kind die Geschichte vorliest, zeigst du nun deine Bilder im Kamishibai-Theater. Römer – Auftragskarte 2 Zum Text „Die Menschen im Römischen Reich“ im Lesebuch Seite 71: 1. Sammle Informationen über die Stellung und die Aufgaben der Sklaven im Römischen Reich. 2. Stelle deine Kenntnisse in einem Kurzvortrag deinen Mitschülern vor. 3. Was denkst du über das Sklavenwesen? Sprecht darüber in der Klasse. Römer – Auftragskarte 3 Zum Text „Auf den Spuren der Römer“ im Lesebuch Seite 72–73: 1. Informiere dich in Büchern und im Internet über den Limes. • Welche Funktion hatte er? • Wie war er aufgebaut? Wo verlief er? 2. Berichte in der Klasse über deine Kenntnisse. Verwende geeignetes Anschauungsmaterial (z. B. eine Karte). Römer – Auftragskarte 4 Zur Geschichte „Caius ist ein Dummkopf“ im Lesebuch Seite 75 –77: 1. Da Rufus Angst hat, seiner Mutter den Vorfall in der Schule zu erzählen, schreibt er ihr einen Brief. Versetze dich in seine Lage und erkläre deiner Mutter, was geschehen ist. Natürlich bittest du sie auch um Entschuldigung und suchst nach einer Lösung, denn eigentlich möchtest du ja wieder in die Klasse von Xantippus. Römer – Auftragskarte 5 Gestalte ein Leserätsel zum Kapitel „Römer“. Schreibe dazu jeweils eine Frage zu den Texten auf ein Kärtchen. Zu jeder Frage bietest du drei Antworten (zwei falsche und eine richtige) an, z. B.: Wie alt ist Rom?“ A beinahe 2 000 Jahre B beinahe 3 000 Jahre C mehr als 4 000 Jahre Spiele mit einem Partnerkind. Einer liest die Fragen vor, der andere antwortet. Wer die richtige Antwort nennt, bekommt das Kärtchen. Fächerübergreifende Anregungen Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 47 Römer Zum Thema Die Römer waren einst das mächtigste Volk in Europa. Sie beherrschten große Teile der damals bekannten Welt. Auch in das Land unserer Vorfahren (Germania) drangen die Römer ein. Reste von Bauwerken sowie Funde von Münzen oder Gebrauchsgegenständen erinnern an die römische Vergangenheit. Wichtige Bereiche unserer eigenen Kultur gehen auf die Zeit der Römer zurück. Da das Thema sehr komplex ist, können im Lesebuch nur einige ausgewählte Aspekte aufgegriffen werden. Die Zusammenstellung der Texte soll den Schülern einen Einblick in die Anfänge Roms, die geografische Ausdehnung, die soziale Struktur und das Alltagsleben, insbesondere der Kinder, des Römischen Reiches ermöglichen. Zum anderen soll deutlich werden, wie die Kultur der Römer bis heute unser Leben durchdringt. Auch das Verständnis für archäologisches Arbeiten und Denken wird angebahnt. Das Kapitel „Römer“ bietet sich besonders für fächerübergreifenden, projektorientierten Unterricht an. Lehrervorträge, Schülerreferate, Museumsbesuche, Expertenvorträge und Ähnliches können den Unterricht bereichern und das Interesse für die Zeit der Römer vertiefen. Zu den Texten Die Anfänge Roms Sachinformationen Vor ungefähr 3 000 Jahren ließ sich der Stamm der Latiner auf den Hügeln oberhalb des Tibers im heutigen Italien nieder. Der Standort hatte viele Vorteile. Da sich an dieser Stelle der Tiber verengte und in der Mitte eine Insel lag, konnte man den Fluss gut überqueren. Von den Hügeln oberhalb des Flusses konnten Feinde leicht ausgemacht und abgewehrt werden. Außerdem war das Meer in einer gut erreichbaren Entfernung. Mit der Zeit dehnten sich die Siedlungen der Latiner immer weiter ins Tal aus. Im achten Jahrhundert vor Christus entstand daraus die Stadt Rom. Viel später verbanden sich Elemente aus einem griechischen Mythos und einer populären römischen Erzählung zu dem berühmten sagenhaften Bericht über die Gründung Roms. Die Romulus und Remus säugende Wölfin wurde zum Wahrzeichen Roms. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Die Einstiegsseite lädt die Kinder zunächst zum einfachen Betrachten und Entdecken ein. Erste Einblicke in Architektur, soziale Struktur und Alltagsleben werden ermöglicht. Einzelszenen wie beispielsweise der einen Zwillingswagen schiebende Wolf oder Schüler vor einer römischen Scola sind als Anspielungen zu verstehen und werden durch die Lektüre der nachfolgenden Texte geklärt. Angeregt durch das Bild von Volker Fredrich können die Schüler selbst römische Kostüme anfertigen und eine Straßenszene aus dem alten Rom in der Klasse nachstellen. In Verbindung mit dem Kunstunterricht kann eine solche Szene auch als Gemeinschaftsarbeit der Klasse oder einzelner Gruppen aus Karton gebaut und im Laufe der Kapitelbearbeitung ausgestaltet werden. Außerdem bietet es sich an, die Unterrichtseinheit mit einer Materialsammlung zu beginnen. Jeder Schüler sucht zu Hause und in Bibliotheken nach Bildern, Informationen und sonstigen Materialien zum Thema Römer. Diese werden mitgebracht und in einer Einführungsstunde den anderen vorgestellt. Erstes Wissen wird gesammelt und Fragen der Schüler zum Thema aufgeschrieben. Ein Ausstellungstisch, der im Laufe der Einheit ergänzt wird, sollte aufgebaut werden. 48 Anregungen für die Unterrichtsarbeit Als Einstieg kann ein Bild der Romulus und Remus säugenden Wölfin gezeigt werden. Die Schüler fragen sich, warum die Wölfin statt junger Wölfe zwei Menschenkinder säugt. Was hat das Bild mit dem Kapitel „Römer“ zu tun? Die Geschichte über die Anfänge Roms wird gemeinsam gelesen und mit eigenen Worten wiedergegeben. Die Lehrkraft kann ergänzend die Besiedelungsgeschichte der Latiner berichten. In einer sich anschließenden Produktionsphase können die Schüler die Sage für die Darbietung in einem Kamishibai-Theater aufbereiten, in eine Bildergeschichte umsetzen oder das Wahrzeichen Roms als Bleistiftzeichnung gestalten. Die Ergebnisse der beiden letztgenannten Angebote können in die Portfoliomappe geheftet werden oder als Einstiegsbild einer „Projektmappe Römer“ dienen. Das Römische Reich Sachinformationen Im 8. Jahrhundert vor Christus wurde die Stadt Rom gegründet. Von diesem Zeitpunkt an breitete sich die Herrschaft der Römer stetig aus. Etwa 260 v. Chr. beherrschte Rom bereits ganz Italien, im Jahr 146 v. Chr. besiegten die Römer die Karthager und gelangten zur Weltmacht. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Die größte Ausdehnung erreichte das Römische Reich um das Jahr 117 n. Chr. unter Kaiser Trajan. 395 n. Chr. wurde das Reich in eine Ost- und in eine Westhälfte geteilt. Während das Weströmische Reich im Jahr 476 n. Chr. mit dem Sturz des Kaisers Romulus Augustulus endete, bestand das Oströmische Reich, auch Byzantinisches Reich genannt, noch bis 1453 weiter. Um den Schülern die ungeheuerliche Ausdehnung und die damit einhergehende Macht des Römischen Reiches vor Augen zu führen, ist im Lesebuch eine vereinfachte Karte der damaligen geografischen Verhältnisse abgebildet. Es wird deutlich, dass die Ausbreitung des Reiches in alle Richtungen stattfand und auch vor natürlichen Grenzen wie Meeren oder Gebirgszügen nicht haltmachte. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Schüler betrachten zunächst still die Karte. Sie erkennen, dass vom Zentrum Rom aus eine Ausweitung des Reiches in alle Himmelsrichtungen stattfand. Die Lektüre des Textes erläutert die schrittweise Ausdehnung und gibt Angaben zur Größe des Reiches. Anhand einer aktuellen Karte suchen die Schüler die im Text erwähnten Länder. Sie können eine Liste anlegen, in der sie aufschreiben, in welche Länder (heutige Bezeichnungen) die Römer eingedrungen sind. So erkennen sie, dass im Vergleich zu heutigen Staaten das Römische Reich eine enorme Größe erreicht hatte. Mit dem Impuls, dass es damals weder Autos noch Flugzeuge oder Ähnliches gab, werden die Schüler angeregt, darüber nachzudenken, wie die Römer diese immensen Entfernungen zurücklegen konnten. Die Zeichnungen um die Karte geben einige Hinweise, die die Schüler aufgreifen und gedanklich weiterverfolgen können. Eventuell möchte sich ein Expertenteam mit dem Thema der römischen Streitkräfte näher befassen. Die Gruppe könnte ein kurzes Referat zu diesem Teilaspekt vorbereiten und der Klasse vortragen. es immer wieder zu Anfechtungen dieses Ständewesens, zu Aufständen und Standeskämpfen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Das Betrachten und Beschreiben der abgebildeten Personen unterhalb des Textes lässt die Kinder Einblicke gewinnen in die soziale Struktur der römischen Bevölkerung. Anhand von Aussehen und Kleidung lassen sich Rückschlüsse auf Aufgabe und Stellung in der Gesellschaft ziehen. Nachdem die Schüler durch die Interpretation der Bilder erste Kenntnisse über die Menschen im Römischen Reich gewonnen haben, lesen sie den Text für sich. Sie versuchen dabei so viele Informationen aus dem Text aufzunehmen, wie sie können. Diese Informationen werden in der Klasse gesammelt. Während im Anschluss daran leistungsstärkere Schüler in einer Tabelle die Unterschiede zwischen Bürgern und Nichtbürgern selbstständig zusammenstellen, liest die Lehrkraft den Text mit den anderen noch einmal. Beispielhaft wird gezeigt, wie mit einem Sachtext mit erhöhter Schwierigkeitsstufe verfahren werden kann. Satz für Satz wird in einem reduzierten Lesetempo vorgelesen, unklare Wörter werden geklärt und die Informationen mit eigenen Worten wiedergegeben. Erst wenn alle Unklarheiten beseitigt und die im Text steckenden Informationen verstanden worden sind, werden diese in einer Tabelle an der Tafel gesammelt und zusammengefasst. Dabei können die leistungsstarken Schüler ihre Ergebnisse einbringen und kontrollieren. Weiterführende Anregungen Einzelne Schüler können weitere Informationen über Stellung und Aufgaben der Sklaven im Imperium Romanum sammeln und der Klasse vorstellen. Ein Gespräch über die Problematik des Sklavenwesens sollte sich anschließen. Auf den Spuren der Römer Die Menschen im Römischen Reich Sachinformationen Die Bevölkerung Roms bestand grob gesprochen aus zwei Schichten – aus Bürgern und Nichtbürgern. Da die Bürger besondere Rechte und Privilegien hatten, war das Bürgerrecht sehr angesehen und begehrt. Die römische Bürgerschaft setzte sich wiederum aus zwei Ständen, den Patriziern und Plebejern, zusammen. Im frühen Rom wurden die Oberhäupter der reichsten und mächtigsten Familien als Patres bezeichnet. Die Patrizier stammten von diesen Männern ab und waren die führenden Bürger Roms. Wer kein Patrizier war, war Plebejer. Zu den Nichtbürgern gehörten die Bewohner der Provinzen und die Sklaven. In der Geschichte des Römischen Reiches kam Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Sachinformationen Mit der Doppelseite „Auf den Spuren der Römer“ wird zweierlei verdeutlicht. Zum einen können sich die Schüler ein Bild von den hohen Kulturleistungen der Römer vor mehr als 2 000 Jahren machen. Die Römer gehörten zu den besten Baumeistern der Geschichte. Wie hoch ihr technisches Können war, verbunden mit einem beeindruckenden Schönheitssinn, ist noch heute an vielen Bauwerken abzulesen. Zum anderen wird den Schülern vor Augen geführt, wie sehr unsere Kultur von der römischen Zeit geprägt ist. Dies wird beispielhaft an den Bereichen Sprache, Schrift und Ziffernsystem verdeutlicht. Wie selbstverständlich gebrauchen wir die lateinischen Buchstaben. Latein ist nicht nur die Sprache vieler Wissenschaften, sondern durchzieht 49 Römer unsere Alltagssprache in Form von Fremd- und Lehnwörtern (Fenster, Tafel, Familie ...). Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Textabschnitt über die Bauwerke der Römer wird mit den Kindern gemeinsam gelesen. Schwierige Wörter wie Kuppell oder Mosaik k werden durch Nachschlagen in den „Gelben Seiten“ geklärt, sollten aber soweit möglich zusätzlich durch Bildmaterial veranschaulicht werden. Auch die Fotos im Lesebuch dienen der Veranschaulichung des Textes und regen ein Gespräch über die Aufgaben der unterschiedlichen Bauwerke an. Eine Aufgabe zur selbstständigen Bearbeitung könnte lauten, in Büchern sowie im Internet zu erkunden, wo die Grenze des Römischen Reiches (Limes) verlief. Bilder mit Malereien und bunten Mosaiken aus der römischen Zeit zeigen, wie kunstvoll und farbenprächtig viele Bauten (Wohnhäuser, Tempel …) der damaligen Zeit ausgestaltet waren. Indem die Schüler selbst ein Mosaik gestalten, können sie erfahren, wie viel Arbeit und Konzentration dabei nötig ist. Weiterhin bietet es sich natürlich an – wenn möglich –, Ausgrabungsorte oder Reste von Bauwerken aus der Römerzeit zu besichtigen. Auch etliche Museen in Deutschland haben sich auf die Römerzeit spezialisiert. Die Textabschnitte zu Sprache, Schrift und Ziffern können von den Schülern selbstständig gelesen werden. In einer sich anschließenden Werkstatt setzen die Schüler handelnd und forschend die neu gewonnenen Informationen um. Die wörtliche Bedeutungen der lateinischen Begriffe werden erforscht und weitere Wörter gesucht, die vom Lateinischen abstammen. Die Ergebnisse werden auf einem Plakat gesammelt. Die Schrift der Römer kann an verschiedenen Texten erprobt werden. Es ergeben sich auch Fragen wie: Welches System steckt hinter den römischen Ziffern? Wie gehen die Ziffern weiter? Wie wird damit gerechnet? Wo in unserer (direkten) Umgebung können wir römische Ziffern entdecken? Kindheit im alten Rom Sachinformationen Für Kinder ist es besonders interessant, zu erfahren, wie ihre Altersgenossen vor 2 000 Jahren gelebt haben. Die wichtigsten Aspekte sind dabei Spielen und Schule. Im Bezug auf den Bereich Spielen überrascht es, wie ähnlich die Spielsachen und die dahinter steckenden Spielideen damals zu den heutigen – ausgenommen die Angebote des elektronischen Spielzeugmarktes – sind. Dagegen unterscheidet sich der Schulalltag im Vergleich zu unserem deutlich. So konnten im Römischen Reich nur Kinder wohlhabender Familien die Schule besuchen, die Klas- 50 sen waren sehr viel kleiner und die Schule begann wegen der mittäglichen Hitze schon sehr früh. Neu dürfte für die Schüler auch die Tatsache sein, dass römische Kinder einen eigenen Sklaven hatten und Schläge in der Schule ein verbreitetes Erziehungsmittel waren. Schließlich hat sich auch die Rolle der Mädchen entscheidend geändert. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder lesen zunächst den ersten Abschnitt des Textes. In Still- oder Partnerarbeit schreiben die Schüler heraus, welche Spielsachen bei den römischen Kindern üblich waren. Diese Liste ermöglicht einen besseren Überblick und erleichtert den Vergleich mit den Spielsachen unserer Zeit. Die Kinder erkennen, dass viele Spielsachen im Grunde gleich geblieben sind, wenn auch das heutige Angebot sehr viel größer geworden ist und insbesondere durch die Welt der elektronischen Spielangebote erweitert ist. Gelegenheit, einige typische Gesellschaftsspiele aus der Zeit der Römer kennenzulernen, bekommen die Schüler anhand der Kopiervorlage. In einer zweiten Sinneinheit wird das Thema Schule im Römischen Reich erarbeitet. Nachdem die Schüler den dazugehörigen Abschnitt gelesen haben, suchen sie die wichtigsten Informationen zum römischen Schulsystem aus dem Text und schreiben sie in Stichpunkten auf. Außerdem können die Schüler auch eine festgelegte Anzahl an Fragen zum Text notieren, die Partnerkinder müssen diese anschließend aus dem Gedächtnis beantworten. In einem nächsten Arbeitsschritt überlegen die Schüler, welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede zwischen dem römischen Schulalltag im Vergleich zu ihrem bestehen. Caius ist ein Dummkopf Sachinformationen Das Buch „Caius, der Lausbub aus dem alten Rom“ gehört zu den Klassikern der Kinder- und Jugendliteratur. In drei Bänden lässt Henry Winterfeld seinen Helden Caius und dessen römische Freunde eine Reihe spannender Abenteuer bestehen. Der im Lesebuch abgedruckte Ausschnitt steht am Beginn des ersten Bandes „Caius ist ein Dummkopf“. Der Kinderroman lädt ein, die römische Welt der Kinder kennenzulernen. Was die Schüler aus den voranstehenden Sachtexten erfahren haben, verbindet sich hier mit der lebendig erzählten Szene aus dem Alltag der römischen Kinder. Insbesondere der hohe Anteil an wörtlicher Rede macht den Text interessant und lässt die lesenden Schüler nahe am Geschehen sein. Der Text will in Form eines Krimis unterhalten und die Schüler zum Weiterlesen verlocken. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Anregungen für die Unterrichtsarbeit Ein Lehrervortrag bei der ersten Textbegegnung lässt die wörtlichen Reden lebendig werden und erleichtert das Verständnis der dargestellten Szene. Der Lehrervortrag wird nach bestimmten Abschnitten unterbrochen, um einzelne Begriffe zu klären und das Verständnis der beschriebenen Situation zu überprüfen. Nachdem die Schüler die Geschichte gehört und erste Gedanken zum Gehörten ausgetauscht haben, bearbeiten sie Aufgabe 1 und 2 im Lesebuch still. Dazu ist es notwendig, den Text noch einmal zu überfliegen und einzelne Textstellen genau zu lesen. Die Ergebnisse werden anschließend in der Klasse besprochen. Weiterführend können die Schüler über folgende Fragen in der Klasse diskutieren: Könnte eine solche Szene so heute noch stattfinden? Wie findest du die Strafe gegenüber Rufus? War sie gerecht? Ist sie zu hart? Wie fühlt sich Rufus an diesem Tag? Die Kinder könnten sich auch überlegen, wie Rufus wohl seiner Mutter von dem Vorfall in der Schule berichtet. Da er Angst hat, schreibt er ihr einen Brief, in dem er versucht, das Geschehene zu erklären. Pompeji Sachinformationen Einer der besten Orte, um etwas über das Leben der Römer zu erfahren, ist Pompeji. Pompeji, eine geschäftige Stadt nahe der Bucht von Neapel, wurde 79 n. Chr. durch einen gewaltigen Vulkanausbruch völlig zerstört. Die ungeheuerliche Naturkatastrophe kostete zahlreichen Menschen das Leben. Etwa 2 000 Menschen wurden bis heute gefunden. Doch die Ascheschichten, die die Stadt begruben, erhielten sie gleichzeitig für die Nachwelt. Den Schülern soll das Geschehen und die Tragik dieses Aus- bruches durch eine Geschichte über ein Einzelschicksal nahegebracht werden. Im Erzähltext wird deutlich, wie der Vulkanausbruch die Menschen, die eben noch ihren Alltagsgeschäften nachgingen, aus dem Leben gerissen hat. Für die meisten bestand kaum eine Chance zu fliehen. Durch die Verbindung von Erzähltext und Epilog wird den lesenden Kindern außerdem ein Blick in die spannende Arbeit von Archäologen eröffnet. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Lehrkraft gibt zu Beginn der Stunde kurze Informationen über Lage und Wesen der Stadt Pompeji (reiche Stadt, etwa 20 000 Einwohner, Bucht von Neapel, Nähe zu Vesuv). Anschließend liest sie den ersten Textabschnitt (bis Z. 10) ohne weitere Vorinformationen vor. Die Schüler vermuten, was an diesem Sommertag geschehen sein könnte. Nun lesen sie den Text still zu Ende. Nachdem sie in der Klasse das Erzählte wiedergegeben haben, vermuten sie, wofür sich Eros und seine Tochter entschieden haben. Erst die Lektüre des Epilogs gibt weitere Informationen zur Katastrophe und Aufschluss über das Ende der beiden Protagonisten. In einer zweiten Leserunde des Epilogs sollten sich die Schüler auf die Sachinformationen konzentrieren. Sie lesen Satz für Satz und schreiben wichtige Informationen in Stichpunkten heraus. Zusätzliches Bildmaterial von der Stadt Pompeji und dem Vulkan sollten das Gelesene veranschaulichen. Ergänzend wird der Augenzeugenbericht von Plinius dem Jüngeren mit den Schülern gelesen. Es wird deutlich, dass neben Ausgrabungsgegenständen erhaltene Schriftstücke den Wissenschaftlern wertvolle Hinweise über den Vorgang der Katastrophe liefern. Ein Gespräch darüber, warum auch heute Menschen in der direkten Nähe des Vesuvs und anderer gefährlicher Vulkane leben, kann sich anschließen. Abschließend erstellen die Kinder ein Römerrätsel. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Winterfeld, Henry: Caius ist ein Dummkopf. C. Bertelsmann Verlag, München 1998. Sekundärliteratur Coulon, Gérard: Das Leben der Kinder im alten Rom. Knesebeck Verlag, München 2006. Rudel, Imke: Leselöwen Römer-Wissen. Loewe Verlag, Bindlach 2006. Stephan-Kühn, Freya: Viel Spaß mit den Römern! Spiel- und Lesebuch zur römischen Geschichte. Arena Verlag, Würzburg 1983. Weitere Lesetipps für Schüler und Lehrer Terhart, Franjo: Das Geheimnis der Amphore. Ein Mitratekrimi aus dem Alten Rom. dtv, München 2006. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 51 Alles Theater Kapitelübersicht Fächerverbund 52 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Alles Theater – Auftragskarte 1 Zur Geschichte „Vor langer Zeit ...“ im Lesebuch Seite 81: 1. Schreibe die Wörter heraus, wie das Kind die Menschen zuHause vor dem gefährlichen Bären warnte. 2. Spiele einem Partnerkind diese Szene aus dem Text vor. 3. Übe, wie du mit deiner Körpersprache, ohne zu sprechen, auf eine drohende Gefahr (Feuer, Hochwasser, Schlange) aufmerksam machen kannst. Alles Theater – Auftragskarte 3 Zu „Übungen für angehende Schauspieler“ im Lesebuch Seite 86 – 87: 1. Probiere mit einem Partnerkind aus, wie du dich hierzu im Raum bewegen kannst: schwerfälliger Dinosaurier – gefühlloser Roboter – eine Schnecke kriecht aus ihrem Haus. 2. Erfinde ein Quatsch-Abc und schreibe es auf. Sprich die Wörter anschließend vor anderen Kindern in der Klasse mit unterschiedlicher Betonung: Alotist – Blumdum – Corcola ... Alles Theater – Auftragskarte 4 Zu den Texten im Lesebuch Seiten 88 – 89: 1. Suche Bilder einer Schauspielerin oder eines Schauspielers in Kinder- oder Fernsehzeitschriften. Klebe sie auf ein Blatt und schreibe einen Steckbrief zu der Person. 2. Welche Fragen würdest du der Schauspielerin oder dem Schauspieler gerne in einem Interview stellen? Notiere sie dir auf einem Blatt. Alles Theater – Auftragskarte 5 Zu „Ich soll den Clown spielen?“ im Lesebuch Seite 90 –91: 1. Überlege dir treffende Bewegungen und Gesten, die den jeweiligen Figuren zugeordnet werden können. 2. Welche Gegenstände benötigen die Akteure in ihren Rollen? Lege eine entsprechende Liste an: Köchin – großer Topf, Zauberer – Zauberstab ... 3. Was hat Armando wohl vor? Worauf ist der Zauberer gespannt? Denke dir eine Schlussszene aus. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 53 Alles Theater Zum Thema Die Begriffe „Spiel“ und „szenische Darstellung“ sind in allen Lehrplänen verankert. Dazu braucht es aber Bereitschaft und Überwindung. Theaterspielen darf nicht auf Weihnachten allein beschränkt sein. Das Kapitel „Alles Theater“ möchte exemplarische Beispiele bringen, gleichzeitig aber ein Spektrum interessanter Spiele aufzeigen. Dies geschieht nicht durch eine Aneinanderreihung von Spielstücken. Die Auswahl zeigt beinahe schon Elemente eines Lehrgangs für angehende Schauspieler, die handlungs-, erlebnis- und erfahrungsorientierte Ansätze zwingend erfordern. Die Texte selbst setzen die Akzente und eröffnen Spielmöglichkeiten. die Kinder Wörter aus dem Text heraus, wie das Kind die Menschen vor dem gefährlichen Bären warnte. Die Angst des Kindes dürfte erst nach dem Betrachten der riesigen Körpergestalt ausgelöst worden sein. Eine erste, entscheidende Spielszene ist das Herannahen des Bären und die unmittelbare Flucht des Kindes. Im zweiten Abschnitt steht die Schreckensnachricht im Mittelpunkt. Hier muss das Kind durch sein spielerisches Handeln die Menschen zu Hause überzeugend warnen. Mehrere Spielversuche sind unausweichlich und geben Anlass zum Reflektieren der jeweiligen Spielpräsentation. Die Kinder können anschließend üben, durch Pantomime auf eine andere Gefahr (Feuer, Hochwasser, Schlange) aufmerksam zu machen, wobei der Spiegel als ein unersetzliches Instrument zur Eigenkontrolle gebraucht werden kann. Unterrichtshinweise Kamishibai – das japanische Erzähltheater Kapiteleinstieg In weich gepolsterten Sesseln verfolgen die kleinen Zuschauer das Spielgeschehen, die Welt des Theaters. Vor ausverkauftem Haus spielt sich Rudolfo in die Herzen des Publikums. Der riesige Hauptakteur auf der Bühne des Theaterplaneten hält sich die entsprechenden Masken vors Gesicht. Fantasietiere unterhalten das Publikum. Das Erzählbild von Beate Mizdalski reizt zur Interpretation, regt zu einer Stellungnahme an und eröffnet neue Perspektiven. Folgende W-Fragen können die Kinder beispielsweise zu vertiefendem Betrachten anregen: Wer spielt hier was? Wo befindet sich die Bühne des Theaters? Welche Akteure treten in Erscheinung? Zu den Texten Vor langer Zeit ... Sachinformationen Theater beginnt mit einer einfachen, beinahe lautlosen Spielszene. Ein Kind aus der Steinzeit gebraucht die ureigensten Formen menschlicher Kommunikation. Es verwendet in seiner beinahe sprachlosen Angst seine Mimik und Gestik, die Stimme ohne Worte und bedient sich damit der Formen des Theaters. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Nach der Sinnentnahme in der ersten Textbegegnung wird die Leseerfahrung in ausdrucksvolles Spiel umgesetzt. Zunächst schreiben 54 Sachinformationen Das Kamishibaitheater kommt ursprünglich aus Japan. „Kami“ heißt Papier und „shibai“ Drama. Zwischen 1920 und 1950 war es sehr populär in Japan, auf solche Art Geschichten zu erzählen. Diese Form des japanischen Erzähltheaters hat auch bei uns in der Grundschule Einzug gehalten, obwohl oder gerade weil die Dominanz des Fernsehens allgegenwärtig ist. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Text führt direkt in die praktische Umsetzung der Theaterarbeit ein und animiert zum Ausprobieren, z. B. anhand des Textes auf der vorhergehenden Seite. Zur Herstellung der Theaterbühne, des Pappkastens, können die Kinder einen Schuhkarton wählen. Schwarz angemalt wirkt er entsprechend edel. Zur Präsentation vor der Klasse müsste der Schaukasten mindestens die Größe einer Bananenkiste besitzen. Somit können Kinder im Halbkreis die eingesetzten Bilder betrachten bzw. auch vor einem anderen Publikum darbieten. Eine Kamishibai-Vorstellung Sachinformationen Theater lebt auch von kleinen Spannungsmomenten, die mit einfachen Mitteln, wie durch den Einsatz von Licht, Ton und Zeitpausen, erzielt werden können. Dabei ist der Gebrauch aller Sinne gefordert, wie auf dieser Seite anschaulich gezeigt wird. Das Hineinversetzen in die jeweilige Situation gelingt nur durch Konzentration. Wie Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln beim echten Theaterspiel müssen selbst kleinste Spielszenen/Erzählszenen geübt und trainiert werden, wenn die Präsentation vor Mitschülern oder Kindergartengruppen spannend gelingen soll. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder erhalten konkrete Vorschläge zur spannenden Gestaltung einer Vorstellung. Am praktischen Beispiel sollten sie sie direkt in Gruppenarbeit umsetzen. So können auch langsamer arbeitende Kinder eingebunden werden. Ein weiterer Tipp ist: Passende Regieanweisungen auf Kartonstreifen geschrieben (z. B. tiefes Luftholen durch die Nase = Riechen) helfen beim Vortrag, wenn sie hinter dem Publikum oder im Blick des Erzählers gezeigt werden. Der Bauer und sein Esel – ein Stabpuppenspiel Sachinformationen Dieses Stabpuppenspiel wurde nach einer Fabel von Jean de la Fontaine („Der Müller, sein Sohn und der Esel“) aufbereitet. Die Lehre dieser Fabel ist, dass es nicht gelingt, es allen Leuten recht zu machen. Letztendlich muss sich jeder, ob früher oder später, entscheiden und seinen eigenen Weg gehen. Die wesentlichen Momente der Fabel sind in den Bühnenbildern auf den Lesebuchseiten aufbereitet. Kurze Dialoge und Regieanweisungen erleichtern die Umsetzung in ein eigenes Stabpuppenspiel. Ein etwas umfunktioniertes Kasperltheater kann als Vorführrahmen dienen, aber auch ein entsprechender Rahmen ist schnell gefertigt. Die klaren Formen der Protagonisten lassen sich leicht herstellen. Das Spiel selbst kann beginnen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Sieben Bildszenen geben die Handlung vor. Zu jedem Bild gibt es einen entsprechenden Dialog. Diese kurzen Dialoge einzuüben, ist die erste Leseleistung. Anschließend setzen sich die Kinder mit den einzelnen Szenen auseinander und überlegen sich deren Umsetzung. Auch eine eigene Schlussszene kann von den Kindern entwickelt werden. Anschließend überlegen sie die Umsetzung in einem Stabpuppenspiel. Dazu eignet sich das Arbeitsblatt als Hilfe. Es gibt eine Tabellenstruktur vor, mit der die Kinder die einzelnen Szenen planen können. Dafür könnten die Dialoge in Hintergrundgeräusche eingebunden werden und es muss eine passende Bühne gefunden werden. Die spärlichen Regieanweisungen können ergänzt werden. Ganz wichtig ist es, die Stabfiguren langsam ins Bild zu setzen, sich Zeit zu lassen bei der Bewegung, um so den neu hinzukommenden Figuren Aufmerksamkeit widmen zu können. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Auch die Links-rechts-Bewegung muss beachtet werden, damit die Reise der Aktiven: Esel, Sohn und Bauer, klar zum Ausdruck kommen kann. Erst ganz zum Schluss bewegt sich auch Fifi in diese Richtung und verabschiedet damit die drei Hauptakteure. Übungen für angehende Schauspieler, Wie man auf leisen Sohlen geht Sachinformationen Es mag recht einfach erscheinen, den längst bekannten Raum des Klassenzimmers nach der Aufforderung im Text auf leisen Sohlen zu betreten. Selbstverständlich wird es im ersten Moment vielen Kindern etwas schwerfallen, sich in die vorgeschlagene Situation zu begeben. Einfühlen und Handeln sind wichtige Voraussetzungen für diese Aktionen, die durch Anweisungen des Spielleiters erweitert werden können. In dieser Raumbegegnung werden unterschiedliche Raum- und Gegenstandsvorstellungen angesprochen. Körper und Bewegungen in einen harmonischen Einklang zu bringen, kann nicht genug geübt werden. Körperübungen machen Gedanken und Gefühle erlebbar und könnten in eine mögliche Traumreise einfließen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Text besitzt echten Aufforderungscharakter. Er spricht für sich und verlangt sofortiges Ausprobieren. Die beschriebene Situation aus dem Kinderzimmer lässt sich schnell auf die im Klassenzimmer transferieren. Was im Text angesprochen wird, ist eher eine Trainingsanforderung für zu Hause. Der Klassenraum wird aber ebenfalls schnell zur idealen Bühne, wenn die Textanweisungen genau beachtet werden. Die jeweiligen Positionen sind schnell gefunden. Unerlässlich erscheint eine Reflexion entsprechender Arbeitsaufträge. Auf das genaue Lesen der Angaben und Anleitungen muss deshalb immer wieder hingewiesen werden. Übungen für angehende Schauspieler, Jolifanto bambla Sachinformationen Die eigene Stimme hören, sich ganz einlassen auf den Text, Emotionen spüren, all dies kann „Jolifanto bambla“ bewirken. Die Fantasiewörter erhalten ihren Klang durch die vielen Selbstlaute und überraschenden Konsonantenhäufungen. Grundvoraussetzung ist deshalb die wiederholte Leseübung. Erst wenn die Wörter beherrscht sind, macht der laute Vortrag auch Spaß. Die Stimme verrät die 55 Alles Theater Stimmung. Intensives Spüren der Situation und persönliche Stimmungslage lässt die Zuhörer freudig mitfühlen. „Das Spiel mit der Sprache gibt den Kindern ein Gefühl für angemessene Lautstärke, deutliche Aussprache, klaren Ausdruck und sinngerechte Artikulation“ (Albrecht-Schaffer 2006, S. 42). Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Überschrift verblüfft! Kinder rätseln und suchen schnell nach Erklärungen. Die Lautmalerei der Unsinnswörter spricht für sich, die Aneinanderreihung des Umlautes ü erfordert genaues Hinsehen. Dass man sich am Anfang mehrmals verliest, tut dem Spaß keinen Abbruch. Denn auch dies muss geübt werden, den Text laut und ohne Scheuklappen vorzutragen. Erst wenn lautmalende Wörter beherrscht werden, kann auf die Stimmungslage verwiesen werden, erst wenn die Konzentration auf entsprechende Situationen gelingt, der Stimmklang wirkt und das Sprechen der Situation angemessen erscheint, erkennen die Kinder, dass selbst unsinnig wirkende Wörter bei entsprechender Betonung eine Vorstellung erzeugen können. Durch entsprechende Aufnahmen lässt sich der Vortrag festhalten und der Sprecher erhält ein kritisches Feedback. Weiterführende Anregungen Die Kinder können jeweils eine weitere Bewegungsübung und Sprechübung nach Anweisung durchführen. Auf der Bühne, Superstar sucht Deutschland! Sachinformationen Der Text „Auf der Bühne“ gewährt einen Blick hinter die Kulissen eines Theaters und schildert den Alltag der jungen Schauspielerin Janina. Durch die Interviewfragen im Text „Superstar sucht Deutschland“ erfahren die Kinder mehr über ihren Werdegang. Die Antworten klingen authentisch und lebensnah. Sie zeigen aber unverhohlen, dass sich nur durch ein gutes Team Erfolge einstellen. Anregungen für die Unterrichtsarbeit „Traumberuf“ könnte das entsprechende Stichwort für ein Cluster oder eine Stoffsammlung sein, die die Kinder zunächst vor dem Lesen des Textes anlegen. Konkret kann der Auftritt von Janina anhand des Textes mithilfe der folgenden Stichwörter aufgeschlüsselt werden: Schminken, Sprechen, Proben, Requisiten. Diese Elemente gilt es lesend zu erläutern. Auch das Arbeitsblatt dient dazu, dass die Kinder sich mit der Arbeitswelt von Janina auseinandersetzen. 56 Erst nach genauem Verständnis der Situation können beide Texte zum Anlass genommen werden, weiterzuarbeiten. Weiterführende Anregungen Die Kinder werden angeregt, zu einer anderen Schauspielerin oder einem anderen Schauspieler Informationen zu suchen und einen Steckbrief anzulegen. Zudem sollen sie sich Fragen für ein Interview überlegen. Ich soll den Clown spielen? Sachinformationen Dieser Text ist ein Stück zum Weiterspielen oder auch Fertigspielen. Einer Klassensituation angemessen, können viele Spieler dabei mitwirken. Ihr Part, wenn auch kaum näher erläutert, kann individuell ausgestaltet werden. Von Schülern wird oft gewünscht, eine Schultheateraufführung zu präsentieren, wobei sich selbst erarbeitete Stücke zunehmender Beliebtheit erfreuen. Hier haben sie Möglichkeit, kreativ zu werden, da dem Weiterspielen über den vorgegebenen Textrahmen hinaus keine Grenzen gesetzt sind. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Die Kinder sollen sich für die einzelnen Figuren treffende Bewegungen und Gesten, geeignete Requisiten und eine Schlussszene überlegen. Dann bietet es sich an, das kurze Stück zumindest in verteilten Rollen zu lesen, besser wäre die Umsetzung in einer Spielszene. Die kurzen Dialoge sind schnell verinnerlicht. Nach mehrmaligem Rollenlesen fällt es leichter, sich in die Handlung hineinzuversetzen. Trotz spärlicher Regieanweisungen ist der Kreativität der Akteure keine Grenze gesetzt. Die ausgewählte Rolle kann individuell mit Inhalt gefüllt werden. Dabei darf jedoch der Spielfluss nicht verloren gehen. Der nachfolgende Einsatz eines anderen Mitspielers muss sich fließend ergeben, damit keine bloße Aneinanderreihung der Handlungsträger auftritt. Um dies zu vermeiden müssen Bewegung, Stellungswechsel und ein entsprechender Abgang aus dem Geschehen geprobt werden. Bühne frei für Louis Sachinformationen Nach Janina kommt nun Louis zu Wort. Ein Text als Ausgleich für die Jungen? Keineswegs! Hier gewährt Louis Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln so ganz auf seine flapsige Art der Schreibweise Einblick in seine Gefühlslage. Fleiß, Ausdauer und Fantasie sind auch für ihn unabdingbar, was das Theaterspielen anbelangt, obwohl man den Eindruck gewinnen kann, er nähme alles ein bisschen auf die leichte Schulter. Wo nur kognitive Leistungen zählen, da muss Louis jetzt einfach ausbrechen. Ein Theaterkurs sollte als Ausgleich dienen. Genau führt er darüber in seinem Tagebuch Protokoll. Die Filmvignetten im Buch zeigen sein wahres Berufsziel: Comedy-Star im Fernsehen. Aber um dahin zu gelangen, muss er zuerst ein vorausgehendes Casting bestehen. Dafür gilt es intensiv zu proben. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Untertitel gibt Anlass zum Rätseln und Hinterfragen: Was ist ein Katastrophen-Tagebuch? Für wen ist ein Tagebuch bestimmt? Was könnte darin aufgeschrieben sein? Wozu führt man gerne ein Tagebuch? Die flapsige Sprache von Louis in einem Lesebuchtext mag zuerst erstaunen, sie zeigt jedoch den realistischen Hintergrund auf: • Wo musstest du lachen beim ersten Durchlesen des Tagebuchs? Was war lustig? • Welche Übungen würden auch dir Spaß machen? Die beiden ersten Tagebucheinträge reizen zum Ausprobieren. Gelingt das Stummspiel mit einem Partner tatsächlich? Überlege dir, wie du Möbelstücke aus dem Klassenzimmer pantomimisch darstellen kannst. In der anschließenden Präsentation sollen Kinder die gezeigte Pantomime erraten. Höchst animierend dürfte die Anzeige des Robson Theaters sein. Gerade angesichts des knapp bemessenen Zeitfaktors von 45 Sekunden für einen ausgewählten Auftritt muss genau überlegt werden, welche Übung man zeigen möchte. Ein fingiertes Casting in der Klasse kann die unterschiedlichsten Beispiele hervorbringen, wobei darauf geachtet werden sollte, dass die kurzen Sequenzen nicht ins Lächerliche gezogen werden. Das Arbeitsblatt gibt die Möglichkeit, entsprechende Ideen zu sammeln. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Johnson, Pete: Bühne frei für Louis. arsEdition, München 2005. Sekundärliteratur Albrecht-Schaffer, Angelika: Theaterwerkstatt für Kinder, 100 und eine Idee rund ums Theaterspielen. Don Bosco Verlag, München 2006. Scheller, Ingo: Szenisches Spiel Handbuch für die pädagogische Praxis. Cornelsen Verlag Scriptor, Berlin 1998. Victor, Marion (Hrsg.): Spielplatz 9/Theaterstücke für Kinder. Verlag der Autoren, Frankfurt am Main 1996. Wagner, Rolf: Kamishibai; Arbeit mit dem japanischen Erzähltheater. In: Die Grundschulzeitschrift 175/176/2004. Wallrabenstein, Wulf: Szenen spielen – mit Szenen lernen. In: Die Grundschulzeitschrift 146/2001. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 57 Fragen, nachdenken, … Kapitelübersicht 58 Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Fragen, nachdenken, … – Auftragskarte 1 Zu „Aus dem ‚Buch der Fragen‘“ im Lesebuch Seite 95: 1. Bastle dir ein kleines Büchlein, das du leicht einstecken kannst. Du kannst auch ein kleines Schreibheft benutzen. 2. Schreibe Fragen, die du schon immer einmal stellen wolltest, die dich beschäftigen oder die dir irgendwo einfallen, hinein. 3. Du kannst deine Fragen mit jemandem bereden, du kannst sie ordnen, gestalten oder deine Gedanken dazuschreiben. Es ist dein persönliches Buch. Fragen, nachdenken, … – Auftragskarte 3 Zur Geschichte „Die Reichen und die Armen“ im Lesebuch Seite 98: 1. Bastle dir mit einem Partnerkind zusammen einen Fernseher aus Karton. 2. Im Fernsehen soll von der Hungersnot und Nasreddins Bemühen, diese Not zu beenden, berichtet werden. Schreibt die Geschichte von den Reichen und den Armen als Fernsehnachricht um. 3. Tragt nun aus dem Fernseher euren Mitschülern die Nachricht vor. Vielleicht gibt es sogar ein Bild zur Geschichte, das im Hintergrund des Fernsehers zu sehen ist. Fragen, nachdenken, … – Auftragskarte 4 Zur Geschichte „In der neuen Klasse“ im Lesebuch Seite 100 –101: 1. Male ein Bild oder eine Bildergeschichte, in der deutlich wird, was für dich Mut bedeutet. Fragen, nachdenken, … – Auftragskarte 5 Zur Geschichte „Der Tausend Türen Tempel“ im Lesebuch Seite 105: 1. Schneide 12 bis 16 gleich große Karten (etwa 10,5 cm x 7,5 cm) aus dünnem Karton aus. 2. Gestalte ähnlich wie im „Tausend Türen Tempel“ jeweils zwei Karten mit Türen, die etwas gemeinsam haben. So entstehen zusammengehörende Kartenpaare. 3. Nun könnt ihr zu zweit oder dritt Kartenziehen spielen. Wer die meisten Paare hat, gewinnt. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 59 Fragen, nachdenken, … Zum Thema Kinder denken über die Welt und das Leben nach. Sie stellen Fragen und wünschen sich ehrliche Antworten. Aufgabe der Lehrkraft ist es, die Fragen der Schüler ernst zu nehmen, ihre Gedanken zu begleiten und in offenen, vertrauensvollen Gesprächen weiterzuführen. Unterschiedlichste Anlässe können zu einer philosophischen Auseinandersetzung mit der Welt und dem Ich führen. Im Lesebuch wurden Bilder und Texte zu den Themenkreisen Willenskraft/Vorsätze, Gerechtigkeit/Regeln, Mut/Mutprobe sowie Orientierung/Entscheidungen gewählt. Sie stellen eine Weiterführung und Ergänzung zu den im Lesebuch der dritten Jahrgangsstufe aufgegriffenen Themen Ich-Identität, Glück, Tod und Zukunft dar. Da sich die ausgewählten Texte bewusst in Textsorte, Länge und Schwierigkeitsgrad unterscheiden, kann jede Lehrkraft für ihre Schüler individuell vorgehen. Unterrichtshinweise Kapiteleinstieg Auf dem Einstiegsbild von Beate Mizdalski ist ein Kind zu sehen, das an einer Wegkreuzung steht. Das Tor steht ihm offen, aber es weiß nicht, welchen der Wege es gehen soll. Dieses Bild lädt zum Fantasieren ein: Wer könnte das Kind auf dem Bild sein? Woher kommt es? Was hat es vor? Nach einem kurzen Gedankenaustausch in der Klasse beginnen die Kinder, erste Zusammenhänge und damit eine Geschichte zu entwickeln. Während leistungsstärkere Schüler diese selbstständig niederschreiben, werden mit schwächeren Schülern weitere Leitgedanken vorab gemeinsam besprochen, z. B.: Was könnte bei der Wegsuche passieren? Von wem kann das Kind Hilfe erwarten? Einzelne Geschichten können nach der Produktionsphase in der Klasse vorgestellt werden. Nach einer Überarbeitung (mithilfe der Lehrkraft) können sie Eingang in die Portfoliomappe finden. Zu den Texten Aus dem „Buch der Fragen“ Sachinformationen Die auf der Einstiegsseite abgedruckten sechs Doppelzeilen stellen eine kleine Auswahl aus dem „Buch der Fragen“ des chilenischen Lyrikers Pablo Neruda (1971 60 Nobelpreis für Literatur) dar. Dieses Buch enthält insgesamt 321 Fragen, aufgeteilt in 74 Komplexe, die nicht mithilfe eines Lexikons beantwortet werden können. Bei genauerer Betrachtung ist zu erkennen, dass Neruda seine Fragen nicht nur geordnet, sondern sie auch stilistisch bearbeitet und strukturiert hat. So sind fast alle der hier ausgewählten Fragen W-Fragen, sie sind jeweils zweizeilig und bestehen aus zwei Teilen. Es entsteht so für den Leser eine literarische Einheit mit philosophisch-poetischer Ausdruckskraft. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Als Einstieg in das Unterrichtsthema werden die Fragen Nerudas zweimal vorgelesen oder von der CD Hörtexte vorgespielt. Die Kinder äußern anschließend ihre Assoziationen zum Gehörten, z. B.: Was soll diese oder jene Frage bedeuten? Was haben die Fragen miteinander zu tun? Wer hat sie aufgeschrieben? Nach diesem ersten Gedankenaustausch kann die Lehrkraft die Aufmerksamkeit auf eine spezielle Frage lenken. Vielleicht ist eine der Fragen auf besonderes Interesse in der Klasse gestoßen. Sie kann nun weiterverfolgt und in einem philosophischen Gespräch exemplarisch diskutiert werden. Die Schüler sollten darüber hinaus angeregt werden, ähnliche Fragen zu formulieren. Dazu erstellen sie entweder ihr persönliches Fragenbuch nach dem Vorbild Nerudas oder im Klassenzimmer wird ein „Buch der Fragen“ ausgelegt, in das die Schüler ihre Fragen im Laufe der Zeit hineinschreiben können. Hin und wieder wird das „Klassenbuch der Fragen“ hervorgeholt und im Morgenkreis die eine oder andere Frage diskutiert. Die Kekse Sachinformationen Was ist Willenskraft? Anhand des nicht nur für Kinder gut nachvollziehbaren Beispiels „Kekse essen“ wird der innere Kampf zwischen Verlangen (Lust) und Vernunft vor Augen geführt. Nur mit Willenskraft meinen Frosch und Kröte ihr gesetztes Ziel („Wir müssen aufhören“) auch gegen ihren inneren Trieb zu erreichen. Willenskraft kann nötig sein, etwas nicht oder nicht zu viel zu tun (z. B. Süßigkeiten essen, fernsehen) oder etwas zu tun, wozu man eigentlich keine Lust hat (z. B. Üben, Aufräumen). Die nötige Willenskraft aufzubringen, bedarf meist einer gewissen Anstrengung, da es ist nicht immer einfach ist, gegen sein inneres Verlangen zu handeln. Die Geschichte von Arnold Lobel verarbeitet das Thema Willenskraft auf kindgerechte und amüsante Weise. Durch die einfache Wortwahl und Satzstruktur ist sie für alle Schüler sehr gut zu lesen. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln Anregungen für die Unterrichtsarbeit Der Text „Die Kekse“ eignet sich durch seine Dialogform besonders gut zum Vorlesen. Da die Situation für Kinder gut nachvollziehbar ist, genügt eine kurze Wiederholung und Erläuterung des Textinhalts. Eine szenische Umsetzung kann ebenfalls der Verdeutlichung des Erzählten dienen. Im Anschluss daran entwickelt sich ausgehend vom Text ein philosophisches Gespräch über den Begriff Willenskraft. Leitimpulse (Auswahl) können dabei sein: Was ist Willenskraft? Wann und warum brauchen wir Willenskraft? Haben alle Menschen Willenskraft? Ist die Willenskraft bei Menschen unterschiedlich ausgeprägt? Kann man Willenskraft trainieren? Die Geschichte lässt offen, ob Frosch und Kröte genug Willenskraft besitzen, mit dem Kekseessen aufzuhören. Es bietet sich daher an, eine Fortsetzung der Geschichte zu schreiben. Alternativ oder als Hilfe für leistungsschwächere Schüler kann die Kopiervorlage eingesetzt werden. Abschließend sollten die Schüler Gelegenheit erhalten, ihre Erfahrungen zum Thema einzubringen (vgl. Aufgabe 2 im Lesebuch). Weiterführende Anregungen Willenskraft drückt sich unter anderem darin aus, dass man sich Ziele setzt und lernt, diese zu erreichen. Um dies zu üben, können sich die Schüler kleine Ziele aufschreiben und ihre Erfüllung innerhalb einer gewissen Frist prüfen. Vorsätze Sachinformationen Die kurze Sequenz über „Vorsätze“ steht in engem Sinnzusammenhang zu der vorangestellten Geschichte „Die Kekse“. Doch während Frosch und Kröte versuchen, ein kleines, erreichbares Ziel mit Willenskraft zu erreichen, formulieren die fünf Lulatsche in der kurzen Geschichte von Franz Zauleck grundlegende, wesensverändernde Vorsätze. Jeder möchte genau das Gegenteil von dem werden, was ihn auszeichnet. Warum, wird dabei nicht gesagt. Dafür wird durch den abschließenden Satz des Matrosen „Das sagen sie jedes Silvester“ deutlich, wie sinnlos das Fassen solcher Vorsätze ist, da keine Hoffnung auf Erfüllung besteht. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Zu Beginn der Stunde wird das Wort „Vorsatz“ an die Tafel geschrieben. Die Schüler erläutern den Begriff und verdeutlichen ihn anhand einiger Beispiele. Dabei wird auch geklärt, warum sich Menschen Vorsätze machen und wann besonders viele Menschen neue Vorsätze fassen (z. B. zum neuen Schuljahr, für das neue Jahr). Nun werden ausgeschnittene Kopien der fünf Lulatsche an Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln die Tafel gehängt. Die Schüler vermuten, welche Vorsätze diese „Personen“ fassen könnten und schreiben die Ziele der einzelnen Lulatsche in Ichform in Sprechblasen zu den Figuren. Nachdem die kurze Geschichte in Stillarbeit gelesen wurde, werden die im Text erwähnten Vorsätze zu den jeweiligen Lulatschen an der Tafel ergänzt. Es stellt sich nun die Frage, warum die Lulatsche sich wohl jedes Jahr das Gleiche vornehmen. Beim dicken und beim dünnen Lulatsch könnte es an fehlender Willenskraft liegen, da diese zumindest eine Chance hätten, ihr Ziel zu erreichen. Dagegen haben der schwarze, der lange und der runde Lulatsch sichtlich falsche Vorstellungen über Vorsätze und Willenskraft. Dies führt zu Frage 2 im Lesebuch: „Kann man alle Ziele mit Willenskraft erreichen?“ Die Kinder diskutieren über diese Frage und versuchen, ihre Meinung anhand von Beispielen aus ihrem Erfahrungsfeld zu belegen. Am Ende sollte zusammengefasst werden, wie Vorsätze geartet sein sollten, damit sie sinnvoll sind und im Leben helfen (kurz formuliert, nicht zu hoch gesteckt, Frist, Kontrolle). Persönliche Vorsätze können abschließend von den Schülern für sich formuliert und verfolgt werden. Die Reichen und die Armen Sachinformationen Für das Philosophieren mit Kindern über Gerechtigkeit müssen konkrete Erfahrungen und nachvollziehbare, anschauliche Beispiele wie in der Geschichte „Die Reichen und die Armen“ vorhanden sein. In dieser Erzählung wird präzise die ungerechte Verteilung der Lebensmittel während einer Hungersnot in einem Dorf geschildert. Nichts liegt näher, als durch Teilen der Vorräte die Not der Armen zu lindern. Aber die bittere Ironie der Pointe zeigt, dass nicht immer alle die gleiche Sichtweise der Verhältnisse haben. Es kommt sehr auf den Standpunkt an, ob man eine Situation als gerecht empfindet oder nicht. Nasreddin Hodja, die Hauptperson der vorliegenden Geschichte, ist ein legendärer türkischer Volksweiser, der im 13. Jahrhundert in Akşehir gelebt haben soll. Um seine Gestalt rankte sich eine Reihe mündlich tradierter Schwänke (älteste türkische Handschrift 1571, seit 1837 häufig gedruckt), deren philosophisch-trockener, oft skurriler Witz ihn in Europa als „türkischen Eulenspiegel“ bekannt werden ließ. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Als Einstieg in das Thema Gerechtigkeit sollen die Schüler Gelegenheit erhalten, eigene Erfahrungen, Vorstellungen und Assoziationen zu äußern. Jedes Kind fertigt dazu eine Zeichnung zur Frage „Was ist gerecht/ungerecht?“ an. Die Zeichnungen werden im Anschluss ausgestellt und erläu- 61 Fragen, nachdenken, … tert. Auch Begriffsarbeit kann zu Beginn geleistet werden, indem die Schüler die Worte „gerecht“ und „ungerecht“ umschreiben sowie verwandte Wörter (fair sein, gleich behandeln …) und Gegenbegriffe (unfair, ungleich behandeln …) sammeln (Brüning 2001, S. 75). Nach dieser Hinführung zum Thema wird der Text im Lesebuch gemeinsam gelesen. Das Textverständnis wird gesichert, indem wichtige inhaltliche Punkte (Hungersnot, Vorräte der Reichen, Chadidschas Vorschlag vom Teilen …) herausgegriffen und mit den Worten der Schüler erläutert werden. Die anschließende Bearbeitung des Arbeitsblattes fordert die Schüler heraus, sich tiefer in die erzählte Situation und die beiden Parteien zu versetzen. Welche Argumente gibt es, um die Reichen zum Teilen zu bewegen, welche, das Teilen abzulehnen? Als weitere Möglichkeit der Auseinandersetzung kann die Geschichte von einigen Schülern als Fernsehnachricht umgeschrieben, ausgeschmückt und aktualisiert werden. Es wird deutlich, dass diese Geschichte nahe an der aktuellen Wirklichkeit ist. Wie du mir, so ich dir, Infokasten „goldene Regel“ Sachinformationen Die kleine Bildergeschichte gibt den Inhalt einer Erzählung von James Thurber wieder. Ein Mädchen bekommt zu seinem Geburtstag viele Bücher geschenkt. Der Vater gibt einige dieser Bücher ohne Erlaubnis des Mädchens weiter. Als der Vater nach einigen Wochen etwas in seinem Lexikon nachschauen möchte, wundert er sich, denn einige der Bände sind verschwunden. Das Mädchen hat sichtlich nach dem Grundsatz gehandelt: „Wie du mir, so ich dir.“ Die sogenannte goldene Regel fasst einen Grundsatz zusammen, der ein gutes Zusammenleben der Menschen sichern soll. Er findet sich sinngemäß bei Konfuzius, einem chinesischen Gelehrten, aber auch in der Bibel und in der Thora. Es bleibt die Frage, ob dieser Grundsatz immer Richtigkeit hat und vor allem, ob er für ein gutes Zusammenleben genügt. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Nachdem die Schüler die drei Bilder still betrachtet haben, stellen sie den Zusammenhang her und erzählen eine kleine Geschichte. Es liegt nahe, zu vermuten, dass das Mädchen die Lexikonbände verschenkt hat. In der Klasse wird darüber diskutiert, ob das in Ordnung war. Dabei muss differenziert werden, ob es prinzipiell in Ordnung ist, einem anderen gegenüber sich auf ähnliche Weise zu verhalten, und welche Besonderheit hier (Vater- 62 Kind-Verhältnis) vorliegt. Sicher können die Schüler aus ihrem Schul- und Familienalltag eigene Erfahrungen zu diesem Thema einbringen. Wichtig erscheint es, bei der Einstellung „Wie du mir, so ich dir“ nicht stehen zu bleiben. Ein Gespräch zwischen Vater und Tochter könnte das Verhalten der beiden und die Beziehung zueinander klären. Ein solches Gespräch sollte als Rollenspiel in Partner- oder Kleingruppenarbeit vorbereitet werden. Dabei sollten sowohl die Gedanken der Tochter zum Ausdruck kommen wie die des Vaters. Vielleicht treffen die beiden am Ende ihres Gesprächs eine Vereinbarung für die Zukunft. Die Lösungsvorschläge werden der Klasse vorgespielt und gegebenenfalls diskutiert. Die goldene Regel kann als Abschluss mit den Kindern gelesen werden. Die Schüler berichten, wann ihnen schon einmal dieser Satz gesagt wurde. Auch ein Vergleich mit der Überschrift „Wie du mir, so ich dir“ bietet sich an. In der neuen Klasse Sachinformationen Der Textausschnitt stammt aus Paul Maars Buch „Robert und Trebor“. Unter dem Aspekt Mut betrachtet, fragt sich, wer in der beschriebenen Szene mutig handelt. Ist es Robert, weil er erste Kontakte zu Simone knüpft, oder Frank, der selbstbewusst seinen Klassenkameraden bloßstellt, oder aber Simone, die Frank „mutig“ (S. 101, Z. 56) gegenübertritt und ihm sagt, dass sie sein Verhalten nicht in Ordnung findet. Die Situation, die so in jeder Klasse stattfinden könnte, gibt Anlass über das Wort Mut mit seinen unterschiedlichen Bedeutungsfacetten nachzudenken. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Als Einstieg kann ein Blitzlicht zur Frage „Was fällt dir ein, wenn du das Wort Mut hörst?“ durchgeführt werden. Ein Sprechstein wird herumgereicht, jedes Kind sagt einen Satz oder ein Wort zum Thema. Nun wird der Text abschnittsweise gelesen. Dabei wird das Verhältnis zwischen Robert, Simone und Frank herausgestellt. Anschließend tauschen sich die Schüler darüber aus, wen sie von den drei Kindern mutig fanden. Verschiedene Aspekte von Mut kommen dabei zur Sprache und werden gegeneinander abgewogen. Hilfreich kann dabei sein, auch verwandte Begriffe wie tapfer oder Gegenbegriffe wie feige einzubringen. Als Abschluss malen die Kinder ein Bild oder eine Bildergeschichte, in er deutlich wird, was sie unter Mut verstehen, oder sie schreiben ihre Idee von Mut auf Karten. Die Sätze können beginnen mit: „Mutig ist jemand, wenn ... “ Diese Sätze werden an der Tafel gesammelt und geordnet. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln David Ballinger Sachinformationen Eng mit dem Thema Mut ist bei Kindern dieses Alters die Mutprobe verbunden. Eine solche steht zu Beginn des aus dem Amerikanischen übersetzten Kinderromans „Der Fluch des David Ballinger“ im Mittelpunkt. Der Abschnitt eignet sich sehr gut, um über das Thema in der Klasse zu sprechen, da hier Mutprobe nicht einfach als Heldentat beschrieben wird, sondern die Hintergründe (in eine Clique aufgenommen werden) und vor allem die inneren Zweifel, Wünsche und Hoffnungen des Protagonisten zum Ausdruck kommen. Dieser psychologische Ansatz sowie Länge, Aufbau (Rückblende) und Satzstruktur machen den Text anspruchsvoll. Leseschwache Schüler oder Kinder, die Sprachschwierigkeiten haben, bedürfen eventuell der Unterstützung. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Als Hinführung zum Text wird der Begriff „Mutprobe“ an die Tafel geschrieben. Die Schüler notieren ihre Gedanken und Assoziationen zu diesem Wort an die Tafel und entwickeln daraus ein Cluster. Während die Schüler von eigenen Erfahrungen mit Mutproben erzählen, kann auch schon auf Motivationsgründe für Mutproben eingegangen werden. Nun lesen die Kinder den Text. Schwächere Schüler lesen den Text gemeinsam mit der Lehrkraft. Das Textverständnis könnte anschließend durch Fragen gesichert werden: Was haben die Kinder vor? Warum macht David bei der Aktion mit? Nach der Textbegegnung und Sicherung des Verständnisses wird die inhaltliche Ebene erarbeitet. Anschließend bearbeiten die Kinder das Arbeitsblatt, auf dem sie richtige Aussagen zum Text herausfinden und mit Textstellen belegen sollen. Der Tausend Türen Tempel Sachinformationen In dem Roman „Die unendliche Geschichte“ führt Michael Ende seinen Helden Bastian in den Tausend Türen Tempel. Dieser Tempel erweist sich als Irrgarten der Entscheidungen, denn jede Entscheidung stellt ihn vor eine neue Entscheidung, die wieder eine Entscheidung nach sich zieht. Kinder einer vierten Jahrgangsstufe sind in einer Phase, in der sie in der Regel erste weittragende Entscheidungen (Übertritt an weiterführende Schule) treffen müssen. Das Beispiel von Bastian zeigt, dass Entscheidungen auch im Anbetracht einer Vielzahl von beeindruckenden und verlockenden Möglichkeiten nötig sind. Anregungen für die Unterrichtsarbeit Schön wäre es, wenn die Lehrkraft zunächst einen kurzen Einblick in „Die unendliche Geschichte“ geben und den Helden Bastian kurz vorstellen könnte. Nachdem der Abschnitt des Tausend Türen Tempels von der Lehrkraft erzählt oder mit den Kindern gemeinsam gelesen wurde, denken die Kinder über ihre Situation nach. Welche Entscheidungen mussten sie bereits treffen? Wer hat bei der Entscheidung geholfen? Wie fühlt man sich vor und nach wichtigen Entscheidungen? Weiterhin kann ein Kartenspiel zum Tausend Türen Tempel gestaltet werden. Jeweils zwei Kärtchen, deren Tore „irgendetwas miteinander gemein“ haben, bilden ein Paar. Literatur- und Medienhinweise Primärliteratur Lobel, Arnold: Das große Buch von Frosch und Kröte. Neu erzählt von Tilde Michels. dtv, München 2000. Sachar, Louis: Der Fluch des David Ballinger. dtv, München 2005. Sekundärliteratur Brüning, Barbara: Philosophieren in der Grundschule. Cornelsen Scriptor Verlag, Berlin 2001. Weitere Lesetipps für Schüler und Lehrer Calvert, Kristina: Können Steine glücklich sein? Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2004. Labbé, Brigitte und Puech, Michel: Denk dir die Welt. Philosophie für Kinder. Loewe Verlag, Bindlach 2003. Laubier, Matthieu de/Aubinais, Marie/Boulet, Gwénaëlle/Proteaux, Catherine: Wie geht die Welt? Hundert Kinderfragen. gabriel Verlag, Stuttgart/Wien 2006. Duden Lesebuch 4 Kommentare zu den Kapiteln 63