Begründung zum - Bad Wünnenberg

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Begründung zum - Bad Wünnenberg
Stadt Bad Wünnenberg
Begründung zum
Bebauungsplan „Schlosshotel Sophia“
(vorhabenbezogener Bebauungsplan)
gem. § 12 BauGB
Ortsteil Bleiwäsche
Erstellt von:
Hoffmann & Stakemeier
Ingenieure GmbH
Königlicher Wald 7
33 142 Büren
Verfahrensschritt:
Erneute (eingeschränkte)
Offenlegung gem.
§ 4a(3) BauGB
11/15
vorhabenbezogener Bebauungsplan „Schlosshotel Sophia“, Bad Wünnenberg,
Ortsteil Bleiwäsche
I Begründung
I NH ALT S V E RZE I C HNIS
1
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3
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6
7
8
9
Allgemeine Vorbemerkungen / Planungsanlass ...............................................................3
Allgemeine Planungsvorgaben ........................................................................................4
2.1
Räumlicher Geltungsbereich ....................................................................................4
2.2
Flächennutzungsplan ...............................................................................................4
2.3
Fachplanungen ........................................................................................................5
Planinhalt.........................................................................................................................6
3.1
Art der baulichen Nutzung ........................................................................................8
3.2
Maß der baulichen Nutzung .....................................................................................8
3.3
Überbaubare Flächen ...............................................................................................8
3.4
Grün- und Freiflächen ..............................................................................................9
3.5
Sonstiges .................................................................................................................9
Erschließung ...................................................................................................................9
Ver- und Entsorgung .....................................................................................................10
Sonstiges.......................................................................................................................11
6.1
Denkmal- und Bodendenkmalpflege .......................................................................11
6.2
Altlasten .................................................................................................................11
6.3
Immissionsschutz ...................................................................................................11
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen / Eingriff in Natur und Landschaft ..........................12
Artenschutz ...................................................................................................................13
Monitoring......................................................................................................................13
II Umweltbericht
Umweltbericht zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans OT Bleiwäsche Nr.
6 „Schlosshotel Sophia“ in Bad Wünnenberg; Büro Mestermann, Juli 2015
Anlagen:
Artenschutzprüfung zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans OT Bleiwäsche Nr. 6 „Schlosshotel Sophia“ in Bad Wünnenberg; Büro Mestermann, Juli 2015
Schalltechnische Untersuchung im Rahmen des Bauleitplanverfahrens zur Aufstellung des
vorhabenbezogenen B-Planes Nr. 6 „Schlosshotel Sophia“ im OT Bleiwäsche der Stadt Bad
Wünnenberg“; Büro Akus GmbH, Bielefeld, Juli 2015
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vorhabenbezogener Bebauungsplan „Schlosshotel Sophia“, Bad Wünnenberg,
Ortsteil Bleiwäsche
1 Allgemeine Vorbemerkungen / Planungsanlass
Der im südlichen Stadtgebiet Bad Wünnenbergs gelegene Ortsteil Bleiwäsche ist aufgrund
der räumlichen Nähe zum Sauerland und der landschaftlich reizvollen Umgebung seit Jahrzehnten ein beliebtes Naherholungsgebiet. Für die Stadt Bad Wünnenberg und für die Region hat der Ort darüber hinaus eine gewisse touristische Bedeutung, die sich u.a. in den
Übernachtungszahlen wiederspiegelt.
Am Südrand des Siedlungsbereiches Bleiwäsche befindet sich das „Schlosshotel Sophia“
(ehemals Landhotel Waldwinkel), welches sich insbesondere in letzter Zeit unter neuer Führung zu einem touristischen Schwerpunkt entwickelt hat.
Um auf die steigende Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten reagieren zu können
und das Angebot entsprechend der Nachfrage zu erweitern, ist vorgesehen, die nördlich des
Hotelkomplexes vorhandene unbebaute Freifläche mit kleineren Gästehäusern / Ferienhäusern zu bebauen, die zwar vom Hotelkomplex räumlich getrennt sind, jedoch funktional in
engem Zusammenhang stehen, so dass die Hoteleinrichtungen und die vorhandene Infrastruktur des Hotels direkt genutzt werden können.
So soll das „Schlosshotel Sophia“ durch zusätzliche elf Appartementhäuser erweitert und an
die bestehende Hotelnutzung angebunden werden.
Der nördlich des Hotels gelegene Planbereich ist derzeit noch unbebaut. Im Süden an den
hier betroffenen Aufstellungsbereich grenzt das bereits bestehende „Schlosshotel Sophia“ an
das Plangebiet an. Im Norden befinden sich wohnbaulich genutzte Siedlungsflächen des
Ortsteils Bleiwäsche, im Osten grenzen ausgedehnte Waldflächen an. Die westlich des Areals verlaufende Straße Roter Landweg schafft die Verbindung zum Ortskern von Bleiwäsche.
Anlass der Gesamtplanung ist das Vorhaben des Investors „Sauerland Hotels“ das bestehende Hotel durch die zu errichtenden Appartementhäusern zu erweitern. Die Stadt Bad
Wünnenberg möchte dem Planungsvorhaben des Investors mit diesem vorhabenbezogenen
Bebauungsplan gem. § 12 BauGB entsprechen und ist in der Ratssitzung am 25.04.2013
dem Antrag des Investors auf Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes gefolgt.
Die frühzeitige Beteiligung gem. §§ 3 (1) und 4 (1) BauGB fand im Zeitraum vom 13.11.2014
– 15.12.2014 statt. Der Haupt- und Finanzausschuss hat am 26.02.2015 die Beteiligung der
Öffentlichkeit gem. § 3(2) BauGB zur Aufstellung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans
„Schlosshotel Sophia“ beschlossen.
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vorhabenbezogener Bebauungsplan „Schlosshotel Sophia“, Bad Wünnenberg,
Ortsteil Bleiwäsche
2 Allgemeine Planungsvorgaben
2.1
Räumlicher Geltungsbereich
Der Planbereich betrifft das Flurstück 39 der Flur 10 der Gemarkung Bleiwäsche. Die Fläche
befindet sich an der südlichen Siedlungsgrenze von Bleiwäsche.
Eingegrenzt wird der Planbereich im Westen durch den an der Straße „Roter Landweg“ gelegenen Hotelparkplatz und im Norden durch eine im Flächennutzungsplan als Wohnbaufläche dargestelltes und mit überwiegend Einfamilienhäusern bebauten Bereich.
Die südliche Grenze bildet das bestehende Schlosshotel Sophia.
Im Osten grenzt eine ausgedehnte Waldfläche an den Geltungsbereich des Bebauungsplanes.
Übersichtsplan mit Plangebiet (ohne Maßstab)
2.2
Flächennutzungsplan
Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der Stadt Bad Wünnenberg wird der Planbereich
gem. § 10 BauNVO bereits als Sondergebiet für Hotels, Pensionen und Erholung dargestellt.
Die im Rahmen des vorhabenbezogenen Bebauungsplans „Schlosshotel Sophia“ beabsichtigte Nutzung des Planareals ist damit aus dem Flächennutzungsplan entwickelt, so dass eine Änderung des Flächennutzungsplanes nicht notwendig ist.
Diese Bauleitplanung ist daher mit den Zielen der Raumordnung und Landesplanung vereinbar.
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Ortsteil Bleiwäsche
Auszug aus dem rechtswirksamen Flächennutzungsplan
der Stadt Bad Wünnenberg (ohne Maßstab)
2.3
Fachplanungen
Der Planbereich befindet sich in der Zone III A des mit Verordnung vom 02.04.1980 festgesetzten Wasserschutzgebietes für das Einzugsgebiet der Wassergewinnungsanlage AabachTalsperre. Die Schutzbestimmungen dieser Verordnung werden beachtet. Die Planung widerspricht daher grundsätzlich nicht den Schutzzwecken.
Luftbild mit Lage des Planbereichs in der Wasserschutzzone IIIA (ohne Maßstab)
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Ortsteil Bleiwäsche
Darüber hinaus grenzt die Fläche an das östlich gelegene Landschaftsschutzgebiet BürenWünnenberger Wälder(LSG 02-2.2.1). Gemäß § 34 (2) LG sind alle Handlungen verboten,
die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung der geschützten Gebiete oder ihrer Bestandteile oder zu einer nachhaltigen Störung führen können. Die Planung stellt keinen
Widerspruch zu diesen Schutzzwecken dar.
3 Planinhalt
Der Planbereich umfasst den nördlichen Teil des Hotelgrundstücks, auf dem durch den Investor die Errichtung von insgesamt elf Appartementhäusern vorgesehen ist. Die Häuser haben jeweils eine Größe von 13,00 x 4,60 m und sind als Zwei-Parteien-Wohnungen gedacht,
die miteinander verbunden werden können.
Die überwiegend als Holzhäuser konzipierten Gebäude werden als Ferien- und Appartementhäuser in eingeschossiger Bauweise mit einem flach geneigten Satteldach von 20-25°
direkt neben dem Hotel errichtet.
Die Gebäudestellung erlaubt durch ihre großzügigen Abstände zueinander ausreichend Freiraum und Privatsphäre für jeden Nutzer. Gleichzeitig fördert das Bebauungskonzept aber
auch die Gemeinschaft durch die gemeinsam nutzbare Spiel- und Aufenthaltsfläche im Norden des Planbereichs. Hier können Kontakte geknüpft und gemeinsame Aktionen ausgeführt
werden.
Um diese städtebauliche Zielsetzung sicherzustellen und die o.g. Intention planungsrechtlich
zu garantieren, werden die überbaubaren Flächen durch Baugrenzen definiert. So kann gewährleistet werden, dass ein gemeinsam nutzbarer Bereich frei gehalten wird und die einzelnen Gebäude ausreichend Abstand zueinander haben, um die Privatsphäre und auch die
Erholung zu gewährleisten.
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Grundriss
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Ortsteil Bleiwäsche
3.1
Art der baulichen Nutzung
Entsprechend der Darstellung im Flächennutzungsplan der Stadt Bad Wünnenberg, der für
das Plangebiet ein Sondergebiet gem. § 1 (1) Nr. 10 BauNVO mit der Zweckbestimmung:
Hotel, Pension, Erholung darstellt wird der gesamte Planbereich als Sondergebiet gem. § 10
BauNVO mit der Zweckbestimmung Ferien-/Appartementhäuser festgesetzt. Um zu gewährleisten, dass die Gebäude nicht zu Dauerwohnzwecken entfremdet werden, wird gem. §
10(4) BauNVO festgesetzt, dass die Häuser überwiegend und auf Dauer einem wechselnden
Personenkreis zur Erholung dienen.
3.2
Maß der baulichen Nutzung
Für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan wird gem. §§ 16 und 18 BauNVO eine maximale Firsthöhe von 3,50 m festgesetzt. Die Firsthöhe bemisst sich von der Gebäudeecke,
die am höchsten ü.NN ansteht, bis zum höchsten Punkt/der First des Gebäudes. Damit wird
gewährleistet, dass sich die Ferien-/Appartementhäuser von der Höhe, der vorhandenen
Wohnbebauung und dem südlichen Hotelkomplex unterordnen.
Auf eine Festsetzung von Grundflächenzahl oder Geschossflächenzahl wird verzichtet, da
die Gebäude entsprechend des Grundrisses und der Ansichten zu errichten sind. Zudem
handelt es sich nicht um einzeln definierte Grundstücke, sodass sich die Festsetzung von
GRZ und GFZ erübrigt.
3.3
Überbaubare Flächen
Die überbaubaren Flächen werden für jedes Gebäude einzeln festgesetzt. Sie orientieren
sich am Grundriss der geplanten Ferien-/Appartementhäuser und sind entsprechend mit
dreizehn mal sechs Metern festgesetzt. Dies gewährleistet ausreichend Frei- und Grünräume
im Plangebiet, unterstützt den Charakter einer Ferien-/Appartementhaussiedlung und fördert
die Erholungsfunktion. Die künftige Bebauung ist bereits durch die überbaubaren Flächen
ablesbar. Im Ergebnis wird eine lockere, städtebaulich geordnete Bebauung geschaffen, die
eine optimale Ausrichtung der Gebäude ermöglicht.
Die Errichtung von Markisen, Vordächern, Terrassen etc. soll gem. § 14 BauNVO auch außerhalb der überbaubaren Flächen – abgewandt von den Waldflächen- ermöglicht werden.
Dabei dürfen die Terrassen eine Tiefe von drei Metern nicht überschreiten.
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Ortsteil Bleiwäsche
3.4
Grün- und Freiflächen
Im Norden des Plangebiets, angrenzend an die nördlichen Grundstücksnachbarn wird eine
mind. fünf Meter breite Grünfläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen
Bepflanzungen gem. § 9 (1) Nr. 25 a BauGB festgesetzt, um einen Abstand zur Wohnbebauung zu bewahren. Diese zieht sich weiter entlang der östlichen Grenze des Planbereichs.
Zum angrenzenden Waldgebiet weist die Fläche eine Tiefe von 20 m auf, um den Schutz der
Gäste vor bspw. umstürzenden Bäumen aus dem Waldgebiet zu gewährleisten. Dieser Abstand wurde im Einvernehmen mit der zuständigen Forstbehörde festgelegt.
3.5
Sonstiges
Der Vorhabenträger hat vor Rechtskraft des Bebauungsplanes eine vertragliche Regelung
mit dem angrenzenden Waldeigentümer bzgl. des Haftungsausschlusses zu treffen. Diese
Verpflichtung ist im noch abzuschließenden Durchführungsvertrag zwischen der Stadt und
dem Vorhabenträger aufzunehmen.
4 Erschließung
Durch das vorhandene Straßen- und Wegenetz ist das gesamte Areal bereits erschlossen.
Dabei erfolgt die Erschließung fahrtechnisch durch die im Westen angrenzende Straße „Roter Landweg“. Über diese Straße ist sowohl das gesamte Grundstück als auch der zum Hotel
gehörige Parkplatz erschlossen.
Die innere Erschließung erfolgt über zwischen den Gebäuden geführte Wege, die mit wasserdurchlässigen Materialien/wassergebundene Decke befestigt werden. Die innere Erschließung verläuft vom nördlichen Bereich, von der Straße „Roter Landweg“ aus, entlang
der Spiel- und Aufenthaltsfläche. Von hier aus führt ein Stich in Richtung Süden ab, um die
hinteren und mittleren überbaubaren Grundstücksflächen zu erschließen. Die östlichen Appartements werden von vorne erschlossen, die mittleren von der Rückseite aus. Hier führen
angelegte Wege zum Eingang der Appartements. Die Hauptwegeführung mündet in der Zufahrt „Roter Landweg“ zum Landhotel. Die Breite der Wege und die Befestigung werden mit
3,00 m festgelegt. Dies stellt eine Befahrung mit Rettungs- und Feuerwehrfahrzeugen sicher.
Für die Nutzer bzw. Feriengäste sind die Wege grundsätzlich nicht befahrbar. Das bedeutet,
dass der außerhalb des Plangebietes gelegene Parkplatz zum Anstellen der Pkw`s genutzt
werden muss. Aufgrund der geringen Entfernung von Parkplatz und Ferienhäusern/Appartements kann die Strecke problemlos zu Fuß bewältigt werden. Hierdurch wird
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vorhabenbezogener Bebauungsplan „Schlosshotel Sophia“, Bad Wünnenberg,
Ortsteil Bleiwäsche
die Ferienanlage vom Individualverkehr frei gehalten und der Erholungswert, durch das Wegfallen störender Fahrzeugbewegungen und –Geräusche, gesteigert.
Der Weg ist somit dem fußläufigen Verkehr vorbehalten. Er führt nach Süden zum Hotelkomplex, um die Angebote des Hotels in Anspruch nehmen und leicht erreichen zu können.
5 Ver- und Entsorgung
Durch die vorhandene Hotelanlage ist das gesamte Gebiet bereits an die Stromversorgung
durch die Westnetz GmbH (ehem. RWE) angeschlossen. Da die Lage der Versorgungsleitungen ständigen Veränderungen unterworfen ist, ist spätestens zehn Tage vor Bauausführung mit dem Netzbezirk Büren, Bühl 31, 33142 Büren Tel.: 02951 /609-0, Kontakt aufzunehmen. Von dort wird die genaue Lage der Leitungen angezeigt.
Die Wasserversorgung wird durch das Wasser- und Abwasserwerk der Stadt Bad Wünnenberg sichergestellt.
Auf dem Gelände der Hotelanlage befindet sich ein ausreichend dimensionierter Löschwasserteich (Inhalt. ca. 380 m³), sodass die Löschwasserversorgung sichergestellt ist.
Eine Gasversorgung ist durch das Westfalen Weser Netz (ehem. EON) grundsätzlich möglich. Eine entsprechende Leitung befindet sich nördlich der Fläche im Roten Landweg in
Höhe der Einfamilienhausbebauung.
Die Abwasserentsorgung ist durch ein Trennsystem des Abwasserwerks der Stadt Bad
Wünnenberg gewährleistet. In der Straße „Roter Landweg“ befinden sich sowohl ein
Schmutzwasser- als auch ein Regenwasserkanal, an die der Hotelkomplex bereits angeschlossen ist.
Das Abwasserbeseitigungskonzept der Stadt Bad Wünnenberg ist zwischenzeitlich gem. §
53 Abs. 1 Ziffer 7 i.V.m. Abs. 1a und 1b Landeswassergesetz fortgeschrieben und liegt der
Bezirksregierung zur Genehmigung vor.
Im Rahmen des Ausbaus sind die genaue Lage und der Verlauf der Ver- und Entsorgungsleitungen mit den Versorgungsträgern und dem Abwasserwerk der Stadt Bad Wünnenberg
im Detail abzustimmen.
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Ortsteil Bleiwäsche
6 Sonstiges
6.1
Denkmal- und Bodendenkmalpflege
Im Baugebiet befinden sich keine Baudenkmale. Bodendenkmale sind nicht bekannt und
auch nicht erkennbar. Trotzdem ist folgendes zu beachten:
Bei Bodeneingriffen können Bodendenkmäler (kultur- und/oder naturgeschichtliche Bodenfunde, d. h. Mauern, alte Gräben Einzelfunde aber auch Veränderungen und Verfärbungen in
der natürlichen Bodenbeschaffenheit, Höhlen und Spalten aber auch Zeugnisse tierischen
und/oder pflanzlichen Lebens aus erdgeschichtlicher Zeit) entdeckt werden. Die Entdeckung
von Bodendenkmälern ist der Stadt Bad Wünnenberg als Untere Denkmalbehörde und/oder
dem LWL – Archäologie für Westfalen, Außenstelle Bielefeld, Am Stadtholz 24a (Tel. 0521/
591-8961; Telefax 0521/5200239; [email protected]) unverzüglich anzuzeigen und die Entdeckungsstätte mindestens drei Werktage in unverändertem Zustand zu erhalten (§§ 15, 16 Denkmalschutzgesetz NW), falls diese nicht vorher von der Denkmalbehörde freigegeben wird. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe ist berechtigt, das Bodendenkmal zu bergen, auszuwerten und für wissenschaftliche Erforschungen bis zu sechs Monate in Besitz zu nehmen (§ 16 (4) Denkmalschutzgesetz NW).
6.2
Altlasten
Altlasten sind im Plangebiet nicht bekannt.
Sollten sich dennoch bei Baumaßnahmen Hinweise auf eine Belastung des Bodens, der Bodenluft oder des Grundwassers ergeben, ist die Untere Abfallbehörde des Kreises Paderborn
(Tel.: 05251/308-0) unverzüglich zu informieren.
6.3
Immissionsschutz
Die immissionsschutzrechtliche Situation im Plangebiet ist charakterisiert durch die umgebende Nutzung. Diese besteht zum einen aus dem angrenzendem Wohngebiet im Norden
und dem angrenzenden Hotelkomplex im Süden.
Der durch das Heranrücken der Ferienhäuser an die nördlich vorhandene Wohnbebauung
hervorgerufene
potenzielle
Konflikt
zwischen Wohnbebauung
und
Hotel- /
Gastronomienutzung wurde durch eine „Schalltechnische Untersuchung im Rahmen des
Bauleitplanverfahrens zur Aufstellung des vorhabenbezogenen B-Planes Nr. 6 „Schlosshotel
Sophia“ im OT Bleiwäsche der Stadt Bad Wünnenberg“ von Juli 2015 näher untersucht.
Der Gutachter kommt zu dem Ergebnis, dass das Schlosshotel Sophia und die geplanten 11
Ferienhäuser dann in Einklang mit den Schallschutzrechten der vorhandenen Nachbarschaft
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betrieben werden können, wenn der ursprünglich im B-Plan-Entwurf festgesetzte Platz für
Spiel und Aufenthalt deutlich nach Süden –und somit weg von der Nachbarschaft- verlagert
wird (vgl. S. 13 des o.g. Gutachtens).
Das Gutachten berücksichtigt sowohl den PKW-Verkehr der Gäste (Parkplatz) als auch die
Außengastronomie am Hotel und den geplanten Spiel- und Aufenthaltsbereich.
Die Untersuchung ist sehr konservativ und damit besonders Nachbar schützend, so dass die
Stadt Bad Wünnenberg und der Vorhabenträger immissionsschutzrechtlich „auf der sicheren
Seite“ sind.
Es wurde daher der Aufenthalts-/Spielbereich im Norden des Plangebietes ersatzlos gestrichen. Aufgrund der unmittelbar angrenzenden Freiflächen sowie ausreichend großer Bereiche um die Hotelanlage ist eine solche Aufenthaltsfläche nicht notwendig.
Der Planbereich liegt unter Berücksichtigung des Leitfadens der Kommission für Anlagensicherheit (KAS) mit Stand vom 07.03.2013 außerhalb von Achtungsabständen. Es werden
somit angemessene Abstände zwischen schutzbedürftigen Gebieten und Betriebsbereichen
nach der StörfallV (Rechtsgrundlage Art. 12 EU 96/82/EG i.V.m. § 50 BImSchG und KAS-18)
eingehalten.
7 Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen / Eingriff in Natur und Landschaft
Die Vorhabenfläche ist bereits als Sondergebiet gem. § 10 BauNVO ausgewiesen. Jedoch
fand eine Bebauung bisher noch nicht statt, sodass es sich hier um eine unversiegelte Fläche handelt. Infolge der bevorstehenden Flächenversiegelung durch Appartementhäuser
wird die Erstellung eines Umweltberichts zur Abschätzung der hierausfolgenden Auswirkungen auf die Umwelt notwendig. Diese ist der Begründung als gesonderter Teil beigefügt.
Der Umweltbericht kommt zu dem Ergebnis, dass von dem geplanten Vorhaben primär Wirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen und Boden ausgehen. Relevante Auswirkungen auf die
Schutzgüter Mensch und menschliche Gesundheit, Tiere, Wasser, Klima und Luft, Kulturund sonstige Sachgüter, Landschaft sowie biologische Vielfalt und Wechselwirkungen sind
nicht zu erwarten.
Für die Schutzgüter Tiere, Pflanzen und Boden werden in Kapitel 5.0 der Umweltprüfung,
Maßnahmen zur Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen formuliert. Nach
der Umsetzung des Bebauungsplans verbleibt ein Biotopwertüberschuss von 4.376 Biotoppunkten. Das Vorhaben gilt damit als ausgeglichen. Ein externer Kompensationsbedarf besteht nicht.
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8 Artenschutz
Die Vorhabenfläche ist vereinzelt mit Baum- und anderen Gehölzstrukturen bewachsen. Darüber hinaus grenzt sie direkt an ein Waldgebiet. Im Rahmen einer Artenschutzprüfung wird
untersucht, ob eine Nutzung der Vorhabenfläche als Fortpflanzungs- oder Ruhestätte durch
planungsrelevante Tierarten vorliegt.
Die Artenschutzprüfung kommt zu dem Ergebnis, dass die Aufstellung des Bebauungsplans
zu keinen erheblichen und nachhaltigen Auswirkungen auf planungsrelevante Tierarten führt
sofern folgende Vermeidungsmaßnahme berücksichtigt wird:
Zur Vermeidung der Verbotstatbestände ist eine Begrenzung der
Inanspruchnahmevon Vegetationsbeständen auf Zeiten außerhalb der Brutzeit (01.
März bis 30. September) erforderlich. Rodungs- und Räumungsmaßnahmen von Vegetationsflächensind dementsprechend nur zwischen dem 1. Oktober und dem 28.
Februar durchzuführen. Im Falle nicht vermeidbarer Flächenbeanspruchungen außerhalb dieses Zeitraums wird durch eine ökologische Baubegleitung sichergestellt,
dass eine Entfernung von Vegetationsbeständen oder des Oberbodens nur durchgeführt wird, wenn die betroffenen Gehölze und Freiflächen frei von einer Quartiernutzung sind.
Das geplante Vorhaben wird unter diesen Voraussetzungen keine Verbotstatbestände gemäß § 44 Abs. 1 BNatSchG auslösen.
9 Monitoring
Die Stadt Bad Wünnenberg wird Maßnahmen zur Überprüfung von Umweltauswirkungen
vorsehen. Sollten sich Entscheidungen und Festsetzungen auf Prognosen stützen, werden
entsprechende Maßnahmen zur Überwachung der Umweltauswirkungen dieser Planentscheidungen vorgesehen.
So ist im Einzelnen zu prüfen, ob die angenommenen Eingangsparameter sich im Laufe der
Zeit entgegen der Annahme verändern und damit möglicherweise die getroffenen Festsetzungen nicht mehr ausreichen.
Weitere Überwachungsmaßnahmen sind nicht notwendig.
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Ortsteil Bleiwäsche
Aufgestellt:
Hoffmann & Stakemeier Ingenieure GmbH
Königlicher Wald 7
33 142 Büren
Stadt Bad Wünnenberg
Der Bürgermeister
im November 2015
Bad Wünnenberg,............................
Dipl.-Ing. Markus Caspari
.......................................
H:\Projekte\380-Schlosshotel_Sophia\001-00 vorhabenbez B-Plan Ferienhäuser Sophia\!03 Entwurf\Begründung_erneute
Offenlegung_082015.doc
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Anlagen
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