Der alte Mann und das Märchen Fair Play beim St. Josef Cup Daten

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Der alte Mann und das Märchen Fair Play beim St. Josef Cup Daten
Lebensbahnen
Das Augustinus-Magazin
Der alte Mann und das Märchen
Vorlesetag im Kindergarten zog junge Zuhörer in den Bann
Fair Play beim St. Josef Cup
Auch die Sommerauflage des Turniers traf die Fußballer ins Herz

Daten rauschen im Giga-Takt unter der Emscher her
Glasfaserleitungen verbinden Marienhospitäler im Norden und Süden

Vom Krankenbett ins Internet
Neuer WLAN-Service für Patienten im Marienhospital Gelsenkirchen
2 - 2009
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
„mit der Zeitschrift ‚Lebensbahnen’ ist ein wichtiges
Kommunikationsmittel für die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH und die Pfarrei entstanden“, heißt es im Pastoralplan der Propsteipfarrei St. Augustinus. Die neue
Ausgabe unseres Magazins, das Sie in der Hand halten,
nimmt diesen Auftrag einmal mehr wahr.
In diesem Heft starten wir eine Serie, in der wir die einzelnen Gemeinden der Pfarrei vorstellen. Los geht es mit
einem Portrait der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt in
Rotthausen (Seite 5). Die Gemeinde spiegelt sehr beispielhaft den Strukturwandel im Ruhrgebiet und die
demografische Entwicklung eines Stadtteils, in der einer
der Gründe für die Reformen im Bistum Essen liegen,
wider.
Gut zwei Jahre zurück liegt die Gründung der neuen
Großpfarrei im Süden Gelsenkirchens. Etwa zum gleichen Zeitpunkt kam die Sankt Marien-Hospital Buer
GmbH unter das Dach der St. Augustinus Gelsenkirchen
GmbH. Das Krankenhaus im Norden bildet seitdem mit
dem Marienhospital Gelsenkirchen im Süden unter dem
gemeinsamen Konzerndach einen Verbund. Beide Kliniken verstehen sich als starke Partner für die Menschen
in der Region und synchronisieren sich immer mehr, um
den jährlich rund 100.000 Patienten umfassende Medizin und Pflege anzubieten. Technisch sind beide Kliniken
seit diesem Jahr noch direkter miteinander verbunden.
Eine superschnelle, zwölf Kilometer lange Glasfaserleitung verbindet beide Häuser, so dass gemeinsame Datenbestände gepflegt werden können und ein schneller
Austausch untereinander möglich ist. (Seite 17)
Service und Sicherheit – beides wird in den Einrichtungen der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH groß geschrieben. Alle Betten im St. Vinzenz-Haus Pflege- und
Betreuungseinrichtung sind mit Rettungstüchern ausgestattet, die im Notfall einen sicheren Transport der
bettlägerigen Bewohner auch durch das Treppenhaus
gewährleisten. (Seite 9)
Patienten, die sich im Marienhospital Gelsenkirchen in
stationäre Behandlung begeben, können mit ihrem ei-
genen Laptop im Internet surfen und E-Mails abrufen.
Möglich ist dies über ein WLAN-Netz. (Seite 19)
Als einer der größten Arbeitgeber im sozialen Bereich
stellt sich die St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH seiner
Verantwortung auch im Ausbildungssektor. Mehr als 70
junge Frauen und Männer begannen in diesem Herbst
eine Ausbildung in der Pflege sowie im kaufmännischen
und technischen Bereich. (Seite 4)
Unter den Auszubildenden sind auch junge Menschen,
die in der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung St. Josef leben. Sport und Musik standen in der Einrichtung
selbst einmal mehr im Mittelpunkt. Beim ‚St. Josef Cup‘,
der erstmals auch im Sommer ausgetragen wurde, traten Jugendliche im Fußball gegen andere Freizeitmannschaften an (Seite 12). Ungeahnte Stärken entwickeln
sie auch in zwei Bands, die mit Auftritten im Stadtgebiet
ins öffentliche Rampenlicht traten. (Seite 13)
Eher im Stillen lernten dagegen die Hortkinder des Kindergartens Kirchstraße die Welt der Sprache und Literatur kennen. Bei der Vorlesezeit lauschten sie Märchen,
die von einem emeritierten Professor erzählt wurden.
Der Umgang mit Büchern spielt neben einem speziellen
Förderprogramm eine zentrale Rolle in der Spracherziehung. (Seite 15).
„Dass Leben gelingt“ – das ist das Ziel der St. Augustinus
Gelsenkirchen GmbH. Die aktuelle Ausgabe der ‚Lebensbahnen’ gibt Einblick in die vielfältigen Angebote und
Aktivitäten unserer Einrichtungen, die zu diesem Ziel
beitragen.
Wir wünschen Ihnen eine informative Lektüre und gute
Unterhaltung.
Uwe von Schirp
Öffentlichkeitsarbeit
Inhalt
5
Neue Serie: Lebensbahnen stellt
die Gemeinden in der Pfarrei
St. Augustinus vor. In der ersten Folge:
St. Mariä Himmelfahrt in Rotthausen
9
Sicherheitsstandard im St. Vinzenz-Haus:
Rettungstücher gewährleisten im Notfall
einen sicheren Transport auch durch
das Treppenhaus.
17
Vorlesezeit:
Kinder entdeckten ihre Liebe
für Sprache und Literatur
Informationen
Sommerfest garantierte gute Unterhaltung
Wallfahrt nach Stiepel
Spielefest der Generationen
Kniespiezialisten erlebten Inspiration Auf Schalke
10
10
10
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Perspektiven
Gemeinde-Portrait: St. Mariä Himmelfahrt
St. Vinzenz-Haus erfolgreich rezertifiziert
Vorlesezeit weckt Liebe für Sprache und Literatur
Leistungsstarke Leitungen verbinden Marienhospitäler
Zwei weitere Zentren im Tumorzentrum Emscher-Lippe
WLAN-Service für Patienten im MHG
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18
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Verantwortung
Junge Frauen und Männer begannen Ausbildung
Rettungstücher sind Sicherheitsstandard
Kinder erlebten Kunstprojekt zur Schöpfung
Zahnärzte sorgten für freudestrahlendes Lächeln
Brustzentzrum rezertifiziert
Ferienprogramm ließ keine Langeweile aufkommen
4
9
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14
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Respekt
Fair Play beim St. Josef-Cup
Jugendliche entwickeln in Bands ungeahnte Stärken
Junge Patienten aus Angola im MHB
12
13
21
Unterhaltung
Buchtipps
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19
Sympathieträger: Zwei Jungen aus Angola
kamen als Bürgerkriegsopfer ins MHB.
Doch es blieb nicht allein bei der unentgeltlichen medizinischen Hilfe.
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Verantwortung
Einen Platz für die Zukunft finden...
Junge Männer und Frauen begannen Ausbildung in der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Mit dem Beginn ihrer Ausbildung
in den Betriebsgesellschaften der
St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
am 1. August starteten sechs junge
Menschen ihren Weg in das (Berufs-)Leben.
„Ich bin so froh, dass ich nun doch
noch einen Ausbildungsplatz für
meinen Wunschberuf bekommen
habe!“ Und die Freude ist Katrin
Graf deutlich im Gesicht abzulesen! Im Marienhospital Gelsenkirchen hat die 17-Jährige mit dem
Realschulabschluss in der Tasche
eine Ausbildung zur Bürokauffrau
aufgenommen Damit begann für
sie, wie für viele andere junge Menschen auch am 1. August, ein neuer
Lebensabschnitt. Und dennoch ist
das etwas Besonderes: Seit zwei
Jahren lebt Katrin in der Kinderund Jugendhilfe-Einrichtung St.
Josef – inzwischen hat sie eine eigene Wohnung bezogen, wird aber
durch die Einrichtung weiterhin
begleitet, unterstützt und betreut.
Mehr als 30 Bewerbungen hat die
junge Frau geschrieben – ohne Erfolg! „Das ist frustrierend, für unsere Jugendlichen mit ihrer Lebensgeschichte ganz besonders. Sie alle
hätten auf dem freien Markt kaum
Chancen. Da sind zum einen die
Noten, und zum anderen haben
viele Arbeitgeber Vorurteile gegenüber Jugendlichen, die aus einem
Kinderheim kommen. Sie machen
sich meist gar nicht erst die Mühe,
unsere jungen Menschen wenig-
4
stens einmal kennen zu lernen.“,
berichtet Detlef Krautkrämer,
Gruppenleiter der Gruppe 5: „Deshalb sind wir besonders froh, dass
in diesem Jahr gleich vier Jugendliche in den Einrichtungen der St.
Augustinus Gelsenkirchen GmbH
eine Möglichkeit erhalten, sich zu
beweisen.“ Dass sie das können,
motiviert sind, Durchhaltevermögen und Engagement besitzen, haben sie alle bereits in verschiedenen Praktika gezeigt.
Bei den Verantwortlichen der St.
Augustinus Gelsenkirchen GmbH
– zu der auch die Kinder- und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef gehört – haben die Pädagogen offene
Ohren gefunden. Im Marienhospital Gelsenkirchen haben neben Katrin Graf als künftige Bürokauffrau
zwei junge Männer eine geschützte Ausbildung zum Holzbearbeiter
begonnen. Ein weiterer Jugendlicher hat sich für den Beruf des
Altenpflegers entschieden. Nach
dem sozialen Jahr hat er seinen
Ausbildungsplatz im St. VinzenzHaus gefunden.
„Sie werden den Anforderungen
gerecht und ihren Weg gehen“
„Zum ersten Mal haben wir so viele Jugendliche, die in einem Jahrgang gleichzeitig ins Berufsleben
starten. Wir sind uns sicher, dass
sie den Anforderungen gerecht
werden und ihren Weg gehen. Natürlich werden wir während der
Ausbildung engen Kontakt zum
Arbeitgeber halten und unsere Jugendlichen unterstützen. Vielleicht
können wir diese Zusammenarbeit
auch im nächsten Jahr fortsetzen.“,
spricht Detlef Krautkrämer seine
Hoffnung für die Zukunft aus.
Insgesamt erwerben sechs Schulabgänger seit dem 1. August in den
Einrichtungen der St. Augustinus
Gelsenkirchen GmbH das Wissen
und Können für ihren Beruf. Im Oktober kamen weitere 69 hinzu, die
an den beiden Krankenpflegeschulen ihre Ausbildung zu künftigen
Gesundheits- und Kranken- bzw.
Kinderkrankenpfleger/innen beginnen. Damit blieb die Zahl der
Ausbildungsplätze im Vergleich
zum Vorjahr konstant. Bereits am
1. April haben fünf junge Menschen eine Ausbildung in der Krankenpflegeassistenz begonnen.
„Wir haben gerade in der von der
Wirtschafts- und Finanzkrise gekennzeichneten schwierigen Gesamtsituation eine Verantwortung
gegenüber den jungen Frauen und
Männern, der wir auch mit unserem Angebot an Ausbildungsplätzen gerecht werden möchten. So
können wir ihnen helfen, einen
Platz für ihre Zukunft zu finden.“,
unterstreicht Ansgar Suttmeyer,
Ausbildungsbeauftragter der kaufmännischen Berufe für den Konzern der St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH.
[uk]
Perspektiven
Mittelpunkt
der Gemeinde
verschoben
Serie „Gemeinden in der Pfarrei St. Augustinus“
Folge 1
St. Mariä Himmelfahrt in Rotthausen
Ihre Türme sind markant: Weithin sichtbar ragen die drei Patina
überzogenen Kupferspitzen aus der urbanen Silhouette heraus, ein
scheinbarer Ortsmittelpunkt. Früher, vor ein paar Jahrzehnten, war das auch
so: Dreimal am Tag gingen die Bergleute auf dem Weg zur Schicht an der
Kirchentür vorbei. Der Bergbau ist Geschichte. Und unweit der Kirche St.
Mariä Himmelfahrt in Rotthausen erstreckt sich eine große Industriebrache.
Ein Stadtteil im Wandel – nicht ohne Auswirkungen auf die katholische
Gemeinde. Der demografische Trend zeigt sich hier von seiner ausgeprägten
Seite. Zählten die heutigen Gemeindeteile und ehemaligen Pfarreien
St. Mariä Himmelfahrt und St. Barbara im Jahr 2001 noch 6.500
Gemeindemitglieder, sind es heute 5.500. „Hier leben in einem hohen Maß
ältere Menschen“, sagt Pastor Georg Späh.
5
Perspektiven
Entsprechend kontrovers wurde
die Überlegung des Bistums Essen
diskutiert, im Rahmen der Strukturreform eine der beiden Kirchen
aufzugeben. Die ersten Pläne sahen vor, die Kirche St. Barbara aufzugeben. „Beide Kirchenvorstände
und Pfarrgemeinderäte haben sehr
ernsthafte und intensive Überlegungen angestellt, ob sie auf den
Vorschlag des Bistums eingehen
oder ob auch eine andere Lösung
in Betracht kommt“, erklärt Pastor
Späh.
Letztlich gaben Zahlen den Ausschlag: Die demografische Entwicklung der Siedlung, in der die
Kirche St. Barbara liegt, und die zu
erwartenden hohen Kosten für die
Instandhaltung und -setzung der
Kirche Mariä Himmelfahrt führten dazu, die Kirche St. Barbara
zu erhalten. „Es war nicht so, wie
kolportiert, dass sich die Fraktion
von St. Barbara durchgesetzt hat“,
betont Georg Späh. „Es ist allerdings hochproblematisch, wenn in
einem Strukturprozess in Katego-
6
Familienmessen in St. Barbara sind überdurchschnittlich gut besucht.
rien von Siegern und Verlierern gedacht wird. In anderen Bereichen
des Bistums hat es schmerzlichere
Einschnitte gegeben.“
Im Quartier um die Kirche St. Mariä
Himmelfahrt zeigt der Strukturwandel im Ruhrgebiet und Ruhrbistum seine traurige Seite. Durch
das Ende des Bergbaus in den 60er
Jahren und den mit wenigen Aus-
nahmen weithin ungenutzten Zechenbrachen verlor die Kirche ihren
Mittelpunkt-Charakter. Die Kirche
ist geschlossen, ebenfalls das Pfarrheim. Die Orgel wurde ausgebaut
und erklingt nun in der Gemeinde
Herz Jesu in Gladbeck; die großen
Kirchenbänke stehen nun in einer
Pfarrei in Polen, die kleinen gehen
nach Moldavien. Dennoch: Das
Pfarrhaus ist weiterhin ein Anlauf-
Perspektiven
punkt. Pastor Späh wohnt hier; die Gemeindereferentin hat dort ihr
Büro; im Konferenzraum treffen
sich regelmäßig kleinere Gruppen
und Arbeitskreise.
Gemeinde befindet sich
in einer Umbruchsituation
Das Gemeindeleben konzentriert
sich am neuen Mittelpunkt in St.
Barbara. Ehrenamtliche öffnen
nach der Sonntags- und nach der
Vorabendmesse eine kleine Außenstelle des Pfarrbüros. Frauengemeinschaft, Kolping, KAB und
Pfadfinder bilden das verbandliche
Spektrum. Späh weiß allerdings,
dass sich die Gemeinde insgesamt
in einer Umbruchsituation befindet. „Uns sind mündige, kompetente und kritische Christen verloren gegangen. Durch den Umbruch
ist es einigen leicht gefallen, sich
aus der aktiven Arbeit zu verabschieden. Aber: nach 20 Jahren
Engagement hat jeder das Recht,
eine andere Form des Christseins
zu leben.“ Das sei besonders in der
Der Seelsorger:
Pastor Georg Späh
Georg Späh (51) wurde 1986 in
der Propstei St. Augustinus Gelsenkirchen zum Priester geweiht.
Jeweils vier Jahre war er Kaplan in
Mülheim und Bottrop und danach
sieben Jahre Pfarrer in BochumGünnigfeld, bevor er 2001 in die
Pfarrei St. Mariä Himmelfahrt in
Rotthausen kam.
ich, dass ich diese Menschen ganz
schwer erreichen kann.“
Sein Entschluss, Priester zu werden,
fiel während des Grundwehrdienstes bei der Bundewehr. „Ich bin
da zum ersten Mal in meinem Leben einem Umfeld begegnet, dass
ich nicht kannte. Ich bin Menschen
begegnet, von denen ich dachte,
ihnen könne man etwas von Gott
nahe bringen. Heute, wenn ich die
Sinus-Milieu-Studie nehme, weiß
Die Hobbys von Georg Späh sind
eher beruflicher Natur: Seit seinem
Studium pflegt er eine Leidenschaft
für die alte Kirche, für die Geschichte des frühen Christentums. Reisen,
zum Teil mit der Gemeinde, führten ihn daher auf die Spuren des
Apostels Paulus an die türkische
Südwestküste, in den Libanon und
nach Rom.
Altersgruppe der 60-jährigen zu
spüren. In der Folge habe sich der
Milieuwandel, der sich durch die
demografische und soziale Entwicklung des Stadtteils ohnehin
vollzogen hat, noch verstärkt.
7
Perspektiven
Weihnachten in St. Barbara: Kerzen, Strahler und ein Stern setzen
leuchtende Akzente im Sakralbau aus den 60er Jahren.
Seine Hoffnung setzt Späh auf
den neuen Gemeinderat, der in
diesem Herbst gewählt wird. Von
ihm sollen neue Impulse ausgehen. Ein fruchtbarer Boden sollte
eigentlich vorhanden sein. „Die
Gemeinde zeichnet aus, dass
man liturgisch viel machen kann,
neue, ungewöhnliche Wege gehen
kann“, weiß Georg Späh. „Da gibt
Verbliebene Anlaufstelle in Rotthausen: Das Pfarrhaus gegenüber
der Kirche St. Mariä Himmelfahrt.
es eine hohe Toleranz.“ Ein künftiger Schwerpunkt könnte in der Familienliturgie liegen. Schon lange
zeichnen sich die Familienmessen
durch ihre besondere Gestaltung
aus, in denen die vorbereitende
Gruppe weitgehende Freiheiten
hat. „Diese Messen sind sehr viel
besser besucht“, hat der Seelsorger
registriert.
Erwartungen knüpft er auch an das
50-jährige Weihejubiläum der Kirche St. Barbara. Vom 6. Dezember
2009 bis 4. Dezember (Barbaratag)
2010 sind viele Veranstaltungen
geplant: ein Gemeindeabend im
Zeichen der Geschichte, Vorträge
auswärtiger Referenten, eine Gemeindewallfahrt, Veranstaltungen
im Rahmen der Local-Hero-Woche
im Kulturhauptstadtjahr und ein
von Georg Späh geschriebenes Barbara-Musical. „Das sind Highlights,
bei denen ich die Hoffnung habe,
dass sie positive Impulse für die
Gemeinde geben werden.“
Bewusstsein für Pfarrei und
Herausfinden aus der Isolation
Taufe in St. Barbara: Das Taufbecken steht im Kreuz der Mittelgänge und symbolisiert die
Aufnahme des Täuflings in die Mitte der Gemeinde.
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Kurz vor dem Start ins Jubiläumsjahr firmt der Bischof in St. Barbara Jugendliche aus Rotthausen
und aus der Gemeinde St. Josef
Ückendorf. Späh sieht auch darin
einen, wenn auch kleinen, Schritt
in die Zukunft. „Es gibt wenig Gelegenheiten, sich unter den Nachbargemeinden in der neuen großen Pfarrei kennenzulernen. Eine
Perspektive für mich wäre schon,
wenn ein größeres Bewusstsein für
die Pfarrei entstehen würde und
die Gemeinden aus ihrer Isolation
herausfinden.“ [rp]
Verantwortung
Einfach, sicher, gut geschützt
Rettungstücher sind im St. Vinzenz-Haus ein Standard
Nur eine Übung - doch die Rettungstücher unter den Matratzen ermöglichen einen verletzungsfreien Transport
durch das Treppenhaus und können im Notfall Leben retten.
Qualm aus der Stationsküche; der
Wasserkocher hat sich entzündet;
der Brand ist mit dem Feuerlöscher
alleine nicht mehr beherrschbar;
der Notruf wird ausgelöst.
nicht mehr laufen können? Im St.
Vinzenz-Haus wurde hierfür besondere Vorsorge getroffen.
So oder ähnlich ist es schon häufiger in Deutschland passiert. Keiner
will diesen Ernstfall, aber wenn er
da ist, stellt sich schnell die Frage,
wie die Bewohner einer Alteneinrichtung umgehend aus der Gefahrenzone kommen. Mobile Bewohner nehmen die Rettungswege.
Was aber machen diejenigen, die
Unter jeder Matratze der Pflegeund Betreuungseinrichtung befindet sich jetzt ein Rettungstuch.
Der Bettlägerige kann mit dem
Rettungstuch zusammen auf der
Matratze angegurtet werden und
dann von einer Person verletzungsfrei sogar durch ein Treppenhaus
gerettet werden.
Einfach und sicher
Im St. Vinzenz-Haus haben das
alle Mitarbeiter geübt. Die Einrichtungsleiterin Petra Tuin: „Zuerst
konnten wir uns gar nicht vorstellen, dass das mit dem Rettungstuch funktionieren kann. Mittlerweile haben wir es aber in unseren
Lehrgängen am eigenen Leib erfahren. Es ist wirklich ganz einfach
und durch die Matratze ist man gut
geschützt. Wir sind sehr froh, dass
wir diese zusätzliche Schutzmaßnahme jetzt für jeden Bewohner
haben und hoffen, sie niemals benutzen zu müssen.“
[ub]
9
Informationen
Sommerfest 2009 –
war das ein Fest!
Ein Wetter wie bestellt - gute
Laune garantiert - leckeres Speisen
und Getränke - gute Musik und
Unterhaltung
Alle hatten ihren Spaß beim
Sommerfest 2009 unter dem Titel
„Jetzt geht die Party richtig los!“.
Auch die Sonne schien diesen
Tag im Kalender zu haben: Sie
strahlte mit den Bewohnerinnen
und Bewohnern um die Wette. So
konnten sich alle am Nachmittag
im Garten einfinden und die Zeit
bei Kaffee und Kuchen oder einem
leckeren Cocktail – den die Damen
des Betreuungsteams speziell
für dieses Fest kreiert hatten –
verbringen. Auch einige Angehörige
waren zum Fest gekommen. Der
Entertainer Engelbert verzauberte
mit alt bekannten Melodien – ein
schöner Nachmittag! [uk]
Wallfahrt
nach Stiepel
Das Kloster Stiepel war das Ziel der
Alten- und Behindertenwallfahrt
des Bistums Essen. Auch eine große Gruppe aus dem St. VinzenzHaus machte sich auf den Weg und
nahm unter einem großen Zeltdach
Platz, um mit Diözesanadministrator Weihbischof Franz Vorrath ein
Pontifikalamt zu feiern und von
ihm das Sakrament der Krankensalbung zu empfangen.
Spielefest der Generationen
Zu Spiel und Spaß hatten das Stadtumbaubüro, der Musikzirkus und
die Projektagentur „Impulse“ auf
den Elisabeth-Platz eingeladen.
Viele kamen: Große und Kleine,
Alte und Junge erlebten einen tollen Nachmittag. Mittendrin Mitarbeiterinnen und Bewohnerinnen
des St. Vinzenz-Hauses.
Im „Gepäck“ hatten sie nicht nur
die so genannte Erinnerungskiste
mit Gegenständen und Spielanre-
10
gungen aus vergangenen Jahren.
„Alte Spiele neu entdeckt“ hieß das
Angebot ganz treffend. Daran hatten nicht nur Kinder ihre Freude.
„Ach, ja!“, erinnerte sich auch so
mancher Erwachsener lächelnd an
die Spiele seiner Kindheit.
Ein beliebter Treffpunkt war auch
das Vorlesezelt, in dem unter anderem Änne Rogalla aus dem St.
Vinzenz-Haus aus einem dicken
Märchenbuch vorlas. [uk]
Perspektiven
Gut aufgestelltSt. Vinzenz-Haus
und vorbereitet
erfolgreich rezertifiziert
Die Freude über den Erfolg steht
ihnen ins Gesicht geschrieben: Petra Tuin, Leiterin der Pflege und Betreuungseinsichtung St. VinzenzHaus, und Barbara Löhe, Stabstelle
Qualitätsmanagement, freuen sich
über die erfolgreiche erneute Rezertifizierung. Im Februar erhielt
die Einrichtung das Zertifikat nach
der Norm DIN EN ISO 9001:2008.
Mit der ersten Zertifizierung vor
sieben Jahren bestätigte die Zertifizierungsgesellschaft Moody International Certifcation GmbH der
Einrichtung die Einführung und
Umsetzung eines funktionierenden
Qualitätsmanagement-Systems
nach DIN EN ISO 9001:2000. Seitdem unterziehen sich alle Mitarbeiter und Bereiche der Einrichtung
einem jährlichen Überwachungsaudit sowie alle drei Jahre einem
Rezertifizierungsaudit. Das bedeutete aber nicht, dass sich nun etwa
eine gewisse Routine eingeschlichen hätte. Ganz im Gegenteil.
Qualitätsmanagement leben
„Zwar sind wir schon recht erfahren in der Vorbereitung und Durchführung von Audits, doch gerade
deshalb waren alle konzentriert
bei der Sache. Im Laufe der Zeit
hat das Qualitätsmanagement im
St. Vinzenz-Haus eine Eigendynamik entwickelt. Alle Mitarbeiter
denken mit und bringen von sich
aus Anregungen und Vorschläge
ein. Wir können mit Fug und Recht
sagen, dass das Qualitätsmanagement tatsächlich gelebt wird. Wir
sind so gut aufgestellt und vorbereitet, dass im Prinzip täglich ein
Audit stattfinden könnte. Das geht
natürlich nur, weil wir als Team
Hand in Hand arbeiten. Und dafür
gebührt allen ein herzlicher Dank!“,
beschreibt Barbara Löhe die Grundlagen für eine erfolgreiche Arbeit
im Qualitätsmanagement.
Audit am „Ausnahmetag“
Das kommt natürlich nicht von
selbst. In regelmäßigen hausinternen Fortbildungen und Audits erarbeiteten die Mitarbeiter nicht nur
die notwendigen Kenntnisse über
das Qualitätsmanagementsystem
und seine Bedeutung. Sie entwickelten eine Sensibilität für die Abläufe und Prozesse der Einrichtung
und einen Blick für notwendige
und mögliche Veränderungen.
An den Vorbereitungen und Gesprächen während des Audits an
diesem „Ausnahmetag“ für das
ganze Haus waren alle Bereichsleitungen unmittelbar beteiligt. Im
Zentrum des Audits stand die Pflege als Kernprozess der Einrichtung.
Vor allem die Pflegedokumentation und die Medikamentenschränke wurden geprüft. Neu bei der
Rezertifizierung nach der 2008er
Norm war auch, dass so genannte
ausgelagerte Bereiche wie Öffentlichkeitsarbeit, Küche, Technik, Personalwesen, EDV in die für das St.
Vinzenz-Haus relevanten Prozesse
mit eingebunden waren.
Veränderte Bewohnerstruktur
Doch das St. Vinzenz-Haus und
seine Mitarbeiter ruhen sich nicht
auf diesen Lorbeeren aus. Sie habe
schon neue Ziele im Blick. Zum Beispiel wird die Qualitätspolitik der
veränderten
Bewohnerstruktur
angepasst. „Immer jüngere Menschen – der zurzeit jüngste ist 50
Jahre alt - leben in unserer Einrichtung. Natürlich wollen und müssen
wir auch ihnen gerecht werden.
Deshalb stellen wir nicht mehr allein die „Gebrechlichkeit im Alter“
in den Mittelpunkt unserer Arbeit
und passen unsere Angebote und
Zielsetzungen diesen neuen Gegebenheiten an.“, fasst Petra Tuin die
neue Ausrichtung zusammen. [uk]
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Respekt
Fair Play beim „St. Josef Cup“
Sommerauflage des Turniers traf Jugendlichen ins Fußballerherz
Es ist Sonntagabend, 19:45 Uhr auf
der Sportanlage „Schürenkamp“
in Gelsenkirchen: Nach fast neun
Stunden stehen die Sieger des Turniers um den erstmals ausgetragenen „St. Josef Cup“ fest. Die Mannschaften der „Soccer-World GE“,
„Erzieher & Friends of St. Josef“
sowie „Rotthauser United“ belegen
die ersten drei Plätze und erhalten
in einer kleinen Zeremonie die Siegerpokale.
sation und Durchführung des Turniers.
Zusammen mit einem mittlerweile
gut eingespielten Team an Helfern
und unterstützt durch Spenden
ortsansässiger Unternehmen und
Vereine konnten die Organisatoren
fußballbegeisterte Jugendliche und
Erwachsene einen ganzen Tag lang
bei einem sportlichen Wettkampf
auf dem Rasenplatz an der Grenzstraße bewegen. Souverän leitete
das Schiedsrichterteam durch das
Turnier. „Dafür ein großes Dankeschön!“, freut sich Widuch.
Insgesamt nahmen zwölf Mannschaften an der Veranstaltung teil,
die durch die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung St. Josef ausgerichtet wurde.
Sein besonderer Dank richtet sich
auch an Matthias Kollmann von
der Rosenapotheke, die Firma
PFMG rund um Thomas Adamzik,
die Firma Keuchel-Fisch aus Ückendorf, Andreas Sasse und die Ultras
GE für ihre Unterstützung.
„Nach dem großen Erfolg unseres
Turniers im Winter und der guten
Resonanz war es fast selbstverständlich, dass wir auch eine Sommerauflage bringen mussten!“,
erzählt Tim Widuch, der Hauptverantwortliche für Planung, Organi-
„Die eigentlichen Gewinner des
Tages sind der Sport und der faire Wettkampf der Spieler über die
gesamte Dauer des Turniers“, resümiert Tim Widuch und denkt dabei
schon an den nächsten „St. Josef
Hallen-Cup“. [tw]
12
Respekt
„Tait Alta“ und „Hey Jo“
In den Bands von St. Josef ungeahnte Stärken entwickeln
„Leute denken…“ – so lautet der
Titel eines der Songs, mit dem die
Rap-Gruppe „Tait Alta“ (Tait = cool,
gut im Hip-Hop-Jargon) der Kinder
und Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef auf der Bühne steht. Mit klaren
Worten setzen die Musiker sich darin mit ihrem Leben im Kinderheim
und den Vorurteilen Außenstehender auseinander.
2007 rief Paul Baluch, Erzieher in
der Gruppe 3, das Projekt ins Leben
und begleitet es seit dem in seiner
Freizeit: „Rap und Hip-Hop sind
kämpferische Musikrichtungen. Sie
geben den Jugendlichen eine Möglichkeit der Auseinandersetzung.
Das ist besser als sich mit Fäusten
zu bekämpfen. In meiner Freizeit
rappe ich selbst und so war es für
mich naheliegend, die Jugendlichen, die auch viele Kämpfe – mit
sich selbst und ihrer Umgebung –
austragen, zu motivieren, eine RapGruppe zu initiieren. Hier können
sie ihren Frust rauslassen – ähnlich
wie beim Sport. Hinterher geht es
ihnen einfach besser. “
In der Gruppe Grenzen einhalten
Über die Texte, die sie selbst schreiben, setzen sie sich mit anderen
auseinander. Die Themen wählen
die Jugendlichen selbst aus und
diskutieren die Inhalte und Textformulierungen in der Gruppe.
Bestimmte Grenzen dürfen dabei
allerdings nicht überschritten werden: sexistische, rechtsradikale
Äußerungen sind tabu und auch
bei Schimpfwörtern gelten strikte
Regeln.
Jeweils drei bis vier Jugendliche
machen mit. Dabei ist es manchmal zunächst gar nicht so einfach,
sie zu Auftritten auf eine Bühne
zu bekommen. Sie haben kaum bis
gar keine Ahnung von Noten und
Instrumenten, sind stark gehemmt
und haben wenig Zutrauen zu sich
selbst und ihren Fähigkeiten. Umso
größer ist der Stolz nach einem gelungen Auftritt, wie zum Beispiel
im Rahmen des diesjährigen Patronatsfestes im März. Sogar eine CD
hat die Gruppe schon aufgenommen.
Die Entwicklung der Persönlichkeit zu fördern, ist auch das Ziel
der Band „Hey Jo“. Hier arbeiten
Pädagogen und Jugendliche seit
etwa zweieinhalb Jahren zusammen. Junge Menschen, die bisher
Musik nur aus dem Radio oder vom
CD-Player kannten, lernen nun
Instrumente zu spielen oder zu
singen und stehen trotz anfänglicher Scheu sogar gemeinsam auf
der Bühne. „Unsere Mädchen und
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Verantwortung
Jungen entwickeln hier ganz ungeahnte Stärken. Sie überwinden
ihre Ängste schon im Probenraum,
erkennen gegenseitige Leistungen
an und lernen, wenn sie sich mal
versingen oder verspielen, dass
Fehler – auch bei den Erziehern –
dazu gehören. Insgesamt sind wir
alle stolz auf den hohen Standard,
den wir schon erreichen konnten“,
erzählt Matthias Hommel, einer
der „Köpfe“ der Band.
Unterstützung und Rückhalt finden die Mitarbeiter mit ihren Ideen – ganz gleich, ob es sich dabei
um sportliche oder künstlerische
Aktivitäten handelt – nicht nur bei
der Leiterin der Einrichtung Anja
Gresch. Auch der Träger unterstützt sie mit finanziellen Mitteln.
Schließlich sind Ausgaben für solche wichtigen Projekte im normalen Budget leider nicht enthalten.
Anja Gresch: „Als Mitarbeiter einer
katholischen Einrichtung arbeiten
wir an einem gemeinsamen Ziel:
dem Schutz und der Förderung unserer Kinder! Wo immer es möglich
ist, versuchen wir, für sie das Beste
herauszuholen, ihre Persönlichkeit
zu entwickeln und zu stärken. Darin sind wir uns alle einig!“ [uk]
Spende von Gelsenkirchener Zahnärzten
sorgt für freudestrahlendes Lächeln
Zahnpflegeprodukte im Wert von
3.600 Euro spendete der Zahnärzteverein Gelsenkirchen an drei
Einrichtungen, darunter die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung
St. Josef.
„Wo ist das Geld besser angelegt
als bei den Kindern?“, fragte der
Vorsitzende des Vereins, Dr. Dagwin Lauer. Er verwies auf den Auftrag des Vereins, die Mundhygiene
zu verbessern. „Wir unterstützen
aber nicht nur mit Geld und Materialien“. Regelmäßig bietet der
Zahnärzteverein auch ProphylaxeVeranstaltungen an.
[rp]
„Lieber Gott, ich frage dich – Warum gibt es mich...?“
Kinder erlebten vielseitiges Kunstprojekt zur Schöpfung
„Lieber Gott ich frage Dich – Warum eigentlich gibt es mich? Warum gibt es viele Farben – und noch
viele andere Gaben? Warum leben
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Tiere, Pflanzen und auch noch Menschen in dem Ganzen? Warum gibt
es Mond und Sonne, und wir genießen es sonntags mit viel Wonne?
Lieber Gott erklär' mir mal wie es
dazu kam?“
Viele kindliche Fragen suchten im
Kindergarten Ringstraße eine Antwort. Die Schöpfungsgeschichte
war das Thema eines Kunstprojektes für die Kinder unter drei Jahren Diesem Projekt näherten sie sich
auf vielfätige Art und Weise: Sie
sangen Lieder, erzählten Geschichten, mischten und malten, gestalteten Bilder, Bodenbilder und Naturtische.
Anschließend waren die Werke der
Nachwuchskünstler im Meditationsraum der Propsteikirche zu sehen. [uk]
Perspektiven
„Die Menschen klatschten
in die Hände und kreischten. Der Rabe aber freute sich und sang noch
lauter…“ Die Hortkinder
im Kindergarten Kirchstraße staunen nicht
schlecht: Ein Rabe,
der singen kann?!
Das gibt’s nur in der
Geschichte über den
Raben, der etwas
Besonderes
konnte!
Der alte Mann
und
das
Märchen
Vorlesezeit weckt Liebe für Sprache und Literatur im Kindergarten
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Perspektiven
Sechs Kinder sitzen auf dem Fußboden im Gruppenraum. Sie umringen einen älteren Mann, der im
Sessel unter einer Stehlampe sitzt
und ihnen vorliest. Mucksmäuschenstill ist es. Mit offenen Mündern und die Ohren gespitzt hören
die Mädchen und Jungen ihm zu:
Es ist Vorlesezeit im Kindergarten
Kirchstraße.
Und der Mann, der da vorliest, liebt
Märchen und Geschichten über alles. Als emeritierter Professor für
englische und amerikanische Literatur an der Ruhr-Universität Bochum weiß Reinhold Schiffer, wie
er diese Liebe in jungen Menschen
wecken kann. Gespannt fiebern die
Kinder dem nächsten Vorlesetermin entgegen.
Doch hinter dem Spaß steckt auch
ein tieferer Sinn: Das Vorlesen und
der Umgang mit Büchern spielen
innerhalb der sprachlichen Förderung von Kindern eine besondere
Rolle, ganz gleich wie alt die Kinder sind. In den pädagogischen
Konzepten der Kindergärten in der
Kirchstraße und der Ringstraße haben Sprache, Lesen und Bücher einen festen Platz – und das beginnt
16
in der Einrichtung in der Ringstraße
sogar schon im Kleinstkindalter.
In der Welt ihrer Bücherhelden
Neben den Vorlesenachmittagen für die Hort- und Kindergartenkinder gibt es im Rahmen des
Kindergartenalltags im Kindergarten Kirchstraße für die Vorschulkinder jeden Tag ein spezielles
Sprachförderprogramm nach dem
Muster des Würzburger Trainingsprogramms. Dabei lernen die Maxi-Kids zunächst zu erkennen, dass
Sprache aus Wörtern, Silben und
Buchstaben besteht. Über ein spezielles Buchstaben-Laut-Training
vermittelt eine Sprachförderkraft
den Kindern, dass den Lauten unserer Sprache Buchstaben zugeordnet sind. Die Mädchen und Jungen
lernen also nicht Lesen und Schreiben, sondern einen Buchstabenlaut
mit dem dazu gehörigen Buchsta-
benbild zu verknüpfen. Ziel ist es,
späteren Lese- und Rechtschreibschwierigkeiten vorzubeugen. Was
hier so theoretisch klingt, wird in
der Praxis mit kindgerechten Inhalten gefüllt und spielerischen Verfahren umgesetzt. Schließlich sollen die künftigen I-Dötzchen den
Spaß daran nicht verlieren.
Über das Vorlesen und das Blättern in den Büchern kommen die
Kinder miteinander ins Gespräch.
Sie tauschen sich über das Gehörte aus. Kleine Gruppen finden sich
zusammen, die mitunter regelrecht ins „Diskutieren“ geraten. So
lernen die Kinder, ihre Meinungen
zu artikulieren und zu verteidigen.
Auch die Phantasie wird angeregt.
Sie versetzen sich in die Welt ihrer
Bücherhelden und erfinden sogar
eigene Geschichten. Manchmal lesen jetzt schon die Hortkinder den
Jüngeren vor… [uk]
Perspektiven
Daten rauschen im Giga-Takt durch GE
Marienhospitäler sind durch zwei leistungsstarke Leitungen miteinander verbunden
Die
beiden
Marienhospitäler
Gelsenkirchens haben jetzt eine
lange Leitung. Lang? Ja! Aber auch
rasend schnell!
Dieses EDV-Projekt ist etwas ganz
anderes als das übliche Rumgeschraube an Rechnern in einem
großen Unternehmen. Für dieses
Vorhaben bedurfte es Schüppen,
Hacken, Bagger, jede Menge Kabel,
und es gab Verkehrsbehinderungen in Gelsenkirchen: Das Marienhospital Gelsenkirchen (MHG) und
das Sankt Marien-Hospital Buer
(MHB) sind jetzt durch eine 1-Gigabit-EDV-Leitung fest miteinander
verbunden. Die Daten fließen hier
333-mal schneller als zum Beispiel
im DSL-3.000 Netz, das viele durch
ihre Internet-Nutzung zu Hause
kennen.
Die beiden Krankenhäuser im Norden und Süden der Stadt trennen
circa zwölf Kilometer. Dazwischen
liegen der Rhein-Herne-Kanal, Autobahnen und vieles mehr. Die
Kliniken gehören zusammen; unter
einer gemeinsamen Geschäftsführung bestreiten sie seit zwei Jahren
ihre Geschicke und synchronisieren
sich immer mehr, um ihren Patienten umfassende Medizin und Pflege anzubieten. Gemeinsame
Datenbestände,
schneller Austausch untereinander, Arbeiten in einem System und
natürlich High-Tech-Komponenten
wie Videokonferenzen, in denen
Erkrankungen direkt von den Experten der 18 Fachabteilungen der
Häuser gemeinsam besprochen
werden können: Das war das Ziel
des EDV-Projekts, das mit dem Wissen und der Technik von Gelsen-Net
umgesetzt wurde. Es bringt MHG
und MHB so eng zusammen, dass
sie wie ein einziges Unternehmen
Thomas Dettenberg und Carsten Heßling sind stolz auf das telemedizinische Vorzeigeprojekt.
arbeiten. In Buer ging es mit dem
Datenkabel ab in das Erdreich. In
Ückendorf konnte man den Stecker
dann wieder anschließen. Mit 1 Gigabit pro Sekunde flitzen die Daten
seitdem unter der Emscher durch.
200 Röntgenbilder können so zum
Beispiel gleichzeitig auf den Weg
gebracht und betrachtet werden,
ohne dass die Leitung murrt.
Wirtschaftlichkeit und die ständige
Verfügbarkeit der Daten, wo immer sie gerade benötigt werden,
sind weitere Aspekte der Investition. Carsten Heßling, Leiter Organisation/EDV St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH: „Für uns stehen
die Optimierung und Vereinheitlichung von Arbeitsprozessen ganz
oben auf der Agenda. Aber es geht
hier weder um Stellenabbau noch
um Qualitätsminderung. Ganz im
Gegenteil. Als leistungsfähiger
Klinikverbund mit hochmoderner
Technik bauen wir unsere Marktposition weiter aus und bieten unseren Patienten die bestmöglichen
Voraussetzungen für eine schnelle
Genesung.“
In dem sensiblen medizinischen
Umfeld steht Sicherheit ganz weit
oben. Das betrifft sowohl den
Schutz der Daten, als auch deren
Konsistenz und Unverfälschbarkeit.
Beide Kliniken und Gelsen-Net haben entsprechend dem IT-Grundschutzhandbuch des Bundesamtes
für Sicherheit in der Informationstechnik hier nur höchste Standards
gelten lassen. Thomas Dettenberg, Geschäftsführer von GelsenNet: „Hohe Bandbreiten für einen
schnellen und reibungslosen Datenfluss sind eine Investition in die
Zukunft. Höchste Datensicherheit
und die Senkung der Administrations- und Betriebskosten sind die
entscheidenden Erfolgsfaktoren.
Die Anbindung an das 270 km lange Glasfasernetz von Gelsen-Net
bildet die Grundlage für das telemedizinische Vorzeigeprojekt.“
Wichtig ist auch, dass es in diesem
Kliniknetz keine Sicherheitslücken
gibt. Es ist ein in sich geschlossenes
System, das allen Sicherheitsanforderungen entspricht. Zusätzlich zu
der Hauptdatenleitung wurde eine
zweite verlegt, die die beiden Krankenhäuser über eine ganz andere
Streckenführung miteinander verbindet: Sollte die eine Leitung ausfallen, steht die zweite immer noch
zur Verfügung. [ub]
17
Perspektiven
Inspiration Auf Schalke
Ende März trafen sich 140 Kniespezialisten zu einem Informationsaustausch in der Veltins-Arena
und im medicos AufSchalke. Geleitet wurde der Kongress durch die
Orthopädie-Chefärzte des Marienhospitals Gelsenkirchen, Privatdozent Dr. Jens Richter und des Sankt
Marien-Hospitals Buer, Dr. Klaus
Ruhnau.
Dr. Jürgen Schirp, Chefarzt Innere Medizin am Marienhospital Gelsenkirchen, Dr. Norbert
Holtbecker, Netzkoordinator des Tumorzentrums, Dr. Bettina Höhmann und Dr. Baldur Totzeck
stellten das Angebot der wohnortnahen Behandlung im Tumorzentrum vor.
Wohnortnahe koordinierte Therapie
Marienhospitäler beteiligen sich an zwei
weiteren Zentren im Tumorzentrum Emscher-Lippe
Wohnortnahe kompetente Tumorbehandlung nach neuesten medizinischen Erkenntnissen für Patienten der Emscher-Lippe-Region
Mit der Gründung von zunächst
zwei weiteren Zentren bietet das
Tumorzentrum Emscher-Lippe eine
wohnortnahe vernetzte Versorgungsstruktur von Krankenhäusern, Instituten und Praxen. Im
Januar wurde das Lungenzentrum
Emscher-Lippe gegründet, kurze
Zeit später folgte das Darmzentrum
Emscher-Lippe. Das Marienhospital
Gelsenkirchen und das Sankt Marien-Hospital Buer sind wie schon
am Brustzentrum Emscher-Lippe
an beiden Zentren beteiligt.
neuesten medizinischen Erkenntnissen garantiert. Durch die Kooperation ist man in der Lage, den
Betroffenen eine wohnortnah koordinierte Therapie anzubieten. Zukünftig werden die Experten durch
eine EDV-gestützte Vernetzung per
Videokonferenzen ihre interdisziplinären Beratungen durchführen.
Eine entsprechende Infrastruktur
ist bereits im Zusammenhang mit
dem Brustzentrum Emscher-Lippe
aufgebaut worden.
Fachärzte der jeweiligen Disziplin
aus Praxen und Kliniken arbeiten
mit Radiologen, Onkologen und
Pathologen zusammen – eine vernetzte Versorgungsstruktur von
ambulantem und stationärem Bereich.
Weitere Angebote sind die wirksame Schmerzbehandlung ebenso
wie Beratungs- und Hilfsangebote. Früherkennung und Nachsorge
werden in aller Regel ambulant von
den Hausärzten/innen und von den
kooperierenden Praxen erbracht.
Die Bündelung der Kompetenzen
gewährleistet eine optimale Qualität und Koordination der Diagnostik und Behandlung von Lungenkrebs- und Darmkrebspatienten in
unserer Region.
Durch regelmäßige Beratungen
und Konferenzen entwickeln die
Fachleute individuelle Therapiepläne. Den Patienten wird eine kompetente Tumorbehandlung nach
Kontakt:
Geschäftsstelle Tumorzentrum
Emscher-Lippe
Dr. Bettina Höhmann
Telefon 0209 172-3183
18
Die Atmosphäre war wie das Stadion selbst: „innovativ, sachlich und
zukunftsweisend“, so ein Teilnehmer. Es ging um das wichtige Thema: „Wie erlangt man exzellente
Ergebnisse nach Knieverletzungen?“.
Der Erhalt und die Wiederherstellung von verletzten Gelenkanteilen mit modernen und innovativen
Techniken bilden dafür eine gute
Basis, betonten die Referenten. Auf
der anderen Seite dürften dabei
das ausführliche Gespräch mit dem
Verletzten und die gute Kooperation zwischen Arzt und Therapeuten
nicht ausbleiben.
Live OPs an Kreuzbändern, neueste
Studienergebnisse und angeregte
Diskussionen machten das „Knie
Update 2009 AufSchalke“ für jeden
teilnehmenden Mediziner zu einem interessanten Erlebnis.
140 Kniespezialisten trafen sich zum
Informationsaustausch
in der Arena AufSchalke.
Perspektiven
Vom Krankenbett ins Internet
Marienhospital Gelsenkirchen bietet Patienten einen neuen Service an
Wovon so mancher privat noch
träumt, im Marienhospital Gelsenkirchen (MHG) ist es Realität. Jeder
der 25.500 stationären Patienten,
die das Krankenhaus jährlich betreut, kann mit dem eigenen Laptop überall in der Klinik drahtlos
Verbindung mit dem Internet aufnehmen oder seine E-Mail-Kommunikation pflegen. Das akademische
Lehrkrankenhaus hat investiert.
160 so genannte Access-Points sorgen für eine lückenlose Abdeckung
mit dem Funksignal.
Sören Schulz, der EDV-Koordinator
im MHG, hat das Projekt konzipiert
und umgesetzt. Schulz: „Fast jeder
in Deutschland nutzt mittlerweile das Internet und viele tauschen
sich mit ihren Freunden per Mail
aus. Wir haben uns gefragt, warum
gerade das einem kranken Menschen genommen werden sollte.
Gerade dann sucht man doch nach
Informationen und nach Kontakt
zu seinen Vertrauten.“
Die WLAN-Infrastruktur hat das
MHG primär geschaffen, weil es an
dem innovativen Projekt der „Mobilen Visite“ arbeitet. Ärzte und
Pflegepersonal werden künftig mit
WLAN-fähigen Tablet-PCs z.B. die
Anforderungen von Labor- oder
Röntgenleistungen direkt während
der Visite machen können und
EDV-gestützt Dokumentation und
Therapieplanung umsetzen. Hier
liegt das MHG deutschlandweit in
der Umsetzung vorne. Das WLANNetz war eine Grundvoraussetzung. Dass dabei aber auch direkt
an die Patienten gedacht wurde,
zeigt, dass hier der Patient, seine
besondere Situation und sein Komfort, bei jeder technischen Neuerung immer mit im Blick sind.
Wie geht das Ganze jetzt vonstatten? Ist es nur etwas für EDV-Profis?
Nein: Für die Patienten in den elf
Fachabteilungen des Marienhospitals Gelsenkirchen ist es wirklich
ganz einfach. An der Kasse gibt es
die Tickets. Entweder bucht man einen minutengenau abrechenbaren
Tarif (2 Euro je Stunde) oder eine
Flatrate (z.B. 14 Euro für zwei Tage).
Der Laptop oder das WLAN-fähige
Handy erkennt das Netzwerk, der
Nutzer stellt die Verbindung her,
loggt sich mit dem Code des Tickets
ein und schon ist er in der großen
weiten Welt des www.
„Wir wollen uns bewusst von unseren Mitbewerbern unterscheiden
und legen in jeder Hinsicht größten
Wert auf einen sehr guten Service
für unsere Patienten. Dieses neue
Angebot ist nur ein weiterer Baustein. Unseres Wissens gibt es in
Deutschland nur wenige Kliniken,
die das so komfortabel anbieten
und den Netzzugang an jeder Stelle
im Krankenhaus ermöglichen.“, so
Sönke Thomas, der Verwaltungsdirektor der Klinik.
Gerade in der Geburtshilfe und der
Orthopädie wird das Angebot bereits sehr gut angenommen. Die
frischgebackenen Eltern können
die Bilder ihres Babys weitermailen
und Gratulationen entgegen nehmen. Der Patient mit dem komplizierten Knochenbruch, der einen
längeren Klinikaufenthalt hat, kann
mit seinem Laptop die Langeweile
19
Verantwortung
bekämpfen, ein Spielchen machen
oder sich bei eBay tummeln.
Die vielleicht schwierigste Aufgabe
bei der Konzeption war, das WLANNetz sauber vom Klinikdatennetz
zu trennen. Aber auch das ist gelungen. Zahlreiche Tests haben gezeigt, dass es zwischen den Netzen
keine unerlaubte Brücke gibt, über
die die sensiblen Daten erreichbar
wären.
Macht das denn Sinn, wenn man
im Krankenhaus das Handy verbietet, weil medizinische Geräte
gestört werden könnten und andererseits überall WLAN anbietet?
Sören Schulz: „Das macht sogar
viel Sinn. Wir wollen den Patienten
ja die Kommunikation nach außen
ermöglichen und verstehen, dass
das wichtig ist. Aber die Technologie der Handys ist so, dass bis heute nicht zweifelsfrei erwiesen ist,
dass sie unsere High-Tech-Geräte
in der Medizin nicht stören. Deswegen sind Handys verboten. Für
die WLAN-Technologie ist allerdings nachgewiesen, dass die Sendeleistungen unbedenklich sind.
Vielleicht können wir den ‚Handyverlust‘ für unsere Patienten so ersetzen, zumal wir ja auch für jeden
Patienten ein Telefon anbieten.“
[ub}
Sonnenschein
Die Elternschule am
Marienhospital Gelsenkirchen
Virchowstraße 120
45886 Gelsenkirchen
Telefon 0209 172-3564
E-Mail: [email protected]
www.marienhospital.eu
Bürozeiten: Mo.-Fr., 9:00 - 14:00 Uhr
Ansprechpartnerin: Reinhild Besan
Das neue Programm
erscheint im Dezember!
20
Prüfung bestanden:
Brustzentrum rezertifiziert!
Video-Tumorkonferenz ist landesweit führend
Das Brustzentrum Emscher-Lippe
stellte in der Rezertifizierung durch
die Ärztekammer Westfalen-Lippe
sein hohes Qualitätsniveau unter
Beweis und ist für die Zukunft gut
aufgestellt.
ten Jahren auf die Weiterentwicklung der psycho-onkologischen
Betreuung gelegt: die Diagnose
„Brustkrebs“ ist für viele Frauen
nur mit fachkundiger Hilfe zu verarbeiten.
Es ist eines der größten Brustzentren in NRW und unterzog sich einer
umfangreichen Prüfung aller Funktionsabläufe. Ergebnis: Bestanden!
Und nicht nur das: Die Video-Tumorkonferenz, die allen Patientinnen des Zentrums eine Diskussion
ihres individuellen Falles nach interdisziplinären Leitlinien garantiert, wurde sogar als landesweit
führend bewertet.
Im Zentrum arbeiten zum Wohl
der Patientinnen Gynäkologen, Senologen, Radiologen, Onkologen,
Strahlentherapeuten und Pathologen aller beteiligten Kliniken eng
zusammen.
Videokonferenz ohne Zeitverlust
In der Videokonferenz schalten sich
alle Experten zusammen. Die Patientinnen können so individuell
von den beteiligten Chefärzten der
verschiedenen Fachrichtungen gemeinsam besprochen werden. Die
Fachleute betrachten und bewerten Röntgen- und Kernspintomographiebilder ebenso wie histologische Präparate „online“, so dass sie
auf Basis gleicher Informationen
eine Therapieentscheidung ohne
Zeitverlust direkt diskutieren und
abstimmen können.
Auch die vom Land NRW für die
Zertifizierung der Zentren vorgegebenen hohen Behandlungs-Mindestmengen werden im Brustzentrum Emscher-Lippe erbracht. Nur
wer jährlich 100 Erstoperationen
von Brustkrebs durchführt, darf
sich Brustzentrum nennen.
Besonderer Wert wurde im Brustzentrum Emscher-Lippe in den letz-
Kooperationspartner
Darüber hinaus gewährleisten Kooperationspartner des Zentrums
wie qualitätsgeprüfte Rehakliniken, Physiotherapeuten und Sanitätshäuser eine gute und kontinuierliche Betreuung während der
Behandlung und über den Krankenhausaufenthalt hinaus.
Das Brustzentrum Emscher-Lippe
ist ein Verbund von Marienhospital
Gelsenkirchen, Evangelische Kliniken Gelsenkirchen, Sankt MarienHospital Buer, St. Josef-Hospital
Gelsenkirchen, dem St. ElisabethKrankenhaus Dorsten und dem
Pathologischen Institut Gelsenkirchen.
Es hat sich im Jahr 2004 nach den
Vorgaben des Landes NordrheinWestfalen und der konzertierten
Aktion Brustkrebs konstituiert,
um eine qualitativ hochwertige
und neuesten wissenschaftlichen
Erkenntnissen genügende Brustkrebsbehandlung von der Diagnostik über die operative und onkologische Therapie bis hin zur Selbsthilfe
und psychoonkologischen Versorgung gewährleisten zu können.
Respekt
Nachricht von jungen Patienten aus Angola
machte im „Dorf Buer“ schnell die Runde
Als Manuel und Jose im Sankt Marien-Hospital Buer aufgenommen
wurden, verbreitete sich die Nachricht im Haus wie ein Lauffeuer.
Schließlich war es Winter und die
Jungen trugen nur Sommerkleidung. Manuel und Jose, acht und
sechs Jahre alt – Kinder aus Angola, gezeichnet von den Spätfolgen
des Bürgerkriegs, Opfer von Landminen.
Heute, Monate später, sind sie
wieder in ihrer Heimat. Jose trägt
anstelle seines rechten Fußes eine
Prothese; mit Hilfe einer Orthese
kann Manuel wieder laufen. Nach
einem Knochenbruch hatte er eine
Entzündung und einen Abszess im
Oberschenkel. Beiden Kindern wurde im MHB unentgeltlich geholfen.
Zustande kam diese Hilfe durch
Vermittlung des Friedensdorfes
International in Oberhausen. Die
Hilfsorganisation fragte wie schon
mehrfach in der Vergangenheit in
der Buerschen Klinik an, ob sie den
beiden Kindern helfen könne – für
das Sankt Marien-Hospital stand
das außer Frage. Dr. Klaus Ruhnau,
Chefarzt der Klinik für Gelenk- und
Extremitätenchirurgie, organisierte ein Team, das nach Feierabend
Arbeitszeit spendete. Die Operationen fanden nach 16 Uhr statt.
Begleitet wurde die Behandlung
durch Medicos auf Schalke. Die Firma Rommeswinkel lieferte kostenlos die orthopädischen Hilfsmittel
wie Orthese und Prothese.
Sprachhindernisse
spielten keine Rolle
Doch es blieb nicht bei der medizinischen Hilfe allein. Schon kurz
nach der Aufnahme erhielten Jose
und Manuel Kleidungsstücke und
Spielzeug – gespendet von Mitarbeitern des MHB und engagierten
Bueranern. „In einem ‚Dorf’ wie
hier spricht sich solch eine Geschichte halt schnell herum“, weiß
Oberarzt Dr. Ralf Plaga. Jose und
Manuel schlug eine große Welle
der Sympathie entgegen. Sogar von
anderen Stationen kamen Mitarbeiter, um zu gucken, wie es ihnen
geht. Sprachhindernisse spielten
da kaum eine Rolle. Wenn auch die
Verständigung ein wenig schwer
war. Beide Kinder sprachen nur
Portugiesisch. Erst nach und nach
lernten die Jungen ein paar Worte
Deutsch – zumindest zu verstehen.
Ein wenig Wehmut klang bei der
Entlassung mit. Schließlich war es
einmal mehr ein Projekt, das über
die medizinische und pflegerische
Hilfe hinaus ging.
21
Verantwortung
Wohlige Atmosphäre dem nasskalten Wetter zum Trotz
Ferienprogramm der Arche Noah zauberte Kindern ein Lächeln ins Gesicht
Die Blätter der Bäume verfärben
sich und es wird kälter. Es sind
Herbstferien.
Auch die Arche Noah, Kurzzeitpflegeeinrichtung und Hospiz für Kinder am Marienhospital Gelsenkirchen, hatte ein buntes Programm
für die beiden Wochen auf die Beine gestellt.
Die Nachfrage nach einem Pflegeplatz während der Ferienzeiten
ist enorm: Auch in den Herbstferien 2009 war die Arche Noah voll
belegt. In der Regel sind die Wartelisten schon ein Jahr im Voraus
gefüllt, denn der Bedarf der betroffenen Familien ist hoch. Sie wissen
ihre Kinder in guten Händen und
schätzen die breit gefächerten Beschäftigungsangebote. Zu diesen Angeboten gehören unter anderem die vielfältigen Aktivitäten, die jeden Tag gemeinsam
mit den Kindern unternommen
werden. „Dabei nehmen wir auf
die unterschiedlichen Fähigkeiten
der einzelnen Kinder Rücksicht,
sodass jedes Kind hier viel erlebt“,
erklärte die pädagogische Leiterin
der Arche Noah, Inka Voss. An den
Wänden hingen zahlreiche Fotos,
die lachende Kinder bei verschiedenen Aktionen zeigten. Auch in den
diesjährigen Ferien fertigten die
Kinder zusammen mit den Mitarbeitern eine Fotocollage an, die das
bunte Programm wiedergab.
An einem Tag wurden beispielsweise aus Tonpapier Äpfel gebastelt,
an einem Anderen Herbstblätter
gesammelt und anschließend gepresst. Auf dem Programm stand
auch ein Besuch der Tierfarm in der
Arche Noah. Einmal wöchentlich
schauten Clowns in der Einrichtung
vorbei und zauberten ein Lächeln
22
in die Gesichter der Kinder. Langeweile ist für die Gäste während ihres Aufenthaltes in der Einrichtung
ein Fremdwort. Sie fühlen sich hier
spürbar geborgen und gut aufgehoben, und sie freuen sich immer
wieder, wenn sie einige Tage in der
Arche Noah verbringen dürfen.
„Das Urlaubsgefühl der Kinder in
der Einrichtung wird mit den Themenschwerpunkten verstärkt. In
den Herbstferien war unser Thema
Getreide“, berichtete Inka Voss. Die
dazu passende Dekoration der Räume fiel schon beim Betreten der
Einrichtung auf. Sie vermittelte den
Kindern einen Wiedererkennungs-
wert, wozu auch die morgendlichen vorgelesenen Geschichten
rund ums Korn beitrugen. Zudem
wurden die zahlreichen Funktionsräume, wie der Schwarzlicht- oder
der Bewegungsraum, mit ins Thema einbezogen.
Der Aufenthalt in der Arche Noah
mit dem bunten Ferienprogramm
bot den Kindern und Jugendlichen
einmal mehr Lebensqualität und
eine wohlige Atmosphäre – ganz
dem nasskalten Herbstwetter zum
Trotz! [Katharina Stücker, Auszubildende]
Unterhaltung
Buchtipps
In der Bibliothek des
Marienhospitals Gelsenkirchen für Sie aufgestöbert
Anne Holt
Der norwegische Gast
Ein Schneesturm tobt über das norwegische Bergdorf Finse hinweg.
Vor dem Finsenut-Tunnel bleibt ein
Zug stecken. 269 Passagiere, unter
ihnen die ehemalige Kommissarin
Hanne Wilhelmsen, müssen im
Hotel darauf warten, dass es weitergeht. Sie kommen ins Gespräch
und machen sich Gedanken über
die vor dem Hotel aufgestellten
Wachen. Plötzlich geschieht ein
Mord. Panik ergreift die Menschen
im Hotel. Dann glaubt Hanne Wilhelmsen, einen möglichen Zeugen
gefunden zu haben. Doch auch er
wird ermordet.
Mit ihrem spannenden und gleichzeitig charmanten Roman verbeugt
sich die Autorin vor den Klassikern
des Kriminalromans.
J.M.G. Le Clézio
Der Afrikaner
Als Jean-Marie Gustave Le Clézio acht Jahre alt ist, reist seine Mutter
mit ihm und seinem Bruder nach
Afrika. Zum ersten Mal begegnet
er seinem Vater, der viele Jahre als
Tropenarzt in Kamerun und Nigeria
arbeitete.
In seinem Buch zeichnet er ein be-
wegendes Portrait seines Vaters. In
jeder Zeile spürt der Leser die Achtung und Liebe zu diesem Abenteurer, der Menschen kurierte, die
an Lepra oder Sumpffieber litten,
der den Kolonialismus hasste und
auf seinen Fotos die Menschen und
Landschaften in Afrika festhielt –
und er erzählt von der Liebe zwischen seinem Vater, der „durch die
Macht des Schicksals zum Afrikaner geworden ist“, und seiner Mutter, „die mich in dem Augenblick,
da ich gezeugt, in dem Augenblick,
da ich geboren wurde, geküsst und
genährt hat.“
Klaus Bednarz
Das Kreuz des Nordens
Reise durch Karelien
Unendliche Wälder, wilde Flüsse
und verträumte Seen – das ist Karelien. Das Land, das sich zwischen
St. Petersburg und dem Nördlichen
Polarkreis, vom Finnischen Meerbusen bis zum Weißen Meer erstreckt, ist umrankt von märchenhaften Mythen.
Doch die Geschichte hat auch in Karelien dunkle Spuren hinterlassen:
erbitterte Schlachten und Kriege
wurden hier geschlagen. Schon in
der Zarenzeit wurden unliebsame
Bürger hierher verbannt. Stalin ließ
den ersten GULAG hier errichten.
Die beeindruckende Natur und
Zeugnisse der Kultur Kareliens, vor
allem aber die Menschen mit ihren
Schicksalen stehen im Mittelpunkt
des Buches von Klaus Bednarz.
Mehr als 200 bisher noch nicht veröffentlichte Fotos von Gabi Mühlenbrock illustrieren es nicht nur,
sie erzählen eigene Geschichten.
Markus Zusak
Die Bücherdiebin
Markus Zusaks erster Roman für Erwachsene ist eine Reminiszenz an
die Geschichte seiner Eltern.
Es sind die ersten Jahre des zweiten Weltkriegs. In der kleinen Stadt
Molching bei München nehmen
die Eheleute Hans und Rosa Hubermann die kleine Liesel bei sich auf.
Für das Mädchen beginnt eine Zeit
der Hoffnung und des Glücks, von
dem Moment an, als sie zu stehlen
beginnt. Sie stiehlt Bücher, anfangs
nur solche, die einfach liegen geblieben waren.
„Die Bücherdiebin“ ist eine Liebesgeschichte, eine Hommage an
Bücher und Worte und eine Erinnerung an die Macht der Sprache, die
im Roman von Markus Zusak viele
Facetten zeigt.
Kontakte
Begegnungszentrum
„Kirchenladen am Augustinus“
Ahstr. 7, 45879 Gelsenkirchen
Öffnungszeiten: Mo-Fr, 9 -13 Uhr und 15-18 Uhr, Sa, 11-13 Uhr
Pfarrbüro
Tel.: 0209 92585801
Beratungsbüro Tel.: 0209 92585802
Fax: 0209 92585809
www.marienhospital.eu
Tel.: 0209 172-0
www.marienhospital-buer.de
Tel.: 0209 364 -0
Geschäftsführer
Dipl.-Volkswirt Peter Weingarten
Geschäftsführer
Dipl.-Volkswirt Peter Weingarten
Direktorium
Direktorium
Verwaltungsdirektor
Dipl.-Kaufmann Sönke Thomas
Verwaltungsdirektor
Dipl.-Verwaltungswirt Bernd Ebbers
Verwaltungsleiter: Christian Gerhardus
Ärztlicher Direktor
Prof. Dr. Philipp Dost
Beratungszeiten im Kirchenladen:
Pfarrbüro: Mo-Fr, 9-13 Uhr und
15-18 Uhr
Pflegedirektorin
Ina Mentges-Schröter
Friedhofsverwaltung und
Vermietung von Räumen:
Mo-Fr, 9-13 Uhr
sowie Mi, 15-17:30 Uhr
Wohnungsberatung:
Di, 15-16:30 Uhr
www.st-augustinus.eu
Gespräch mit einem kath. Priester Fr, 11-12:30 Uhr
www.humanitas.de
Geschäftsführer: Thomas Pilgrim
Tel.: 01803 221144
Geschäftsführer
Dipl.-Volkswirt Peter Weingarten
Institut Albertus Magnus
Dr. Bettina Höhmann
Öffentlichkeitsarbeit
Uwe Becker
St. Vinzenz-Haus
Pflege- und Betreuungseinrichtung
Leitung: Petra Tuin
Tel. 0209 170040
Kinder- und
Jugendhilfe-Einrichtung St. Josef
Leitung: Anja Gresch
Tel. 0209 179780
Verwaltung
Wohn- und Geschäftshäuser
Tel.: 0209 172-4602
www.st-augustinus.eu
Tel.: 0209 172-3101
Vorsitzender des Verwaltungsrates
Prälat Propst Manfred Paas
Pflegedirektorin
Sophia Stamm
www.ArcheNoah.eu
Leitung: Ina Mentges-Schröter
Kontakt: Frank Heese, Inka Voss
Tel.: 0209 172-2000
Besondere Angebote der Cityseelsorge:
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter sind täglich zu
bestimmten Zeiten für Sie da.
Ärztlicher Direktor
Dr. Klaus Ruhnau
www.st-augustinus.eu
Verwaltung
des Altenzentrums
Tel.: 0209 172-4601
Kindergarten Kirchstraße 7a
Leitung: Monika Kenkenberg
Tel.: 0209 1488197
Kindergarten Ringstraße 49
Leitung: Nicole Funke-Wydra
Tel.: 0209 17004155
Lebensbahnen 2 - 2009
Herausgeber: St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH
Virchowstraße 122, 45886 Gelsenkirchen
Redaktion und Layout: St. Augustinus Gelsenkirchen GmbH, Öffentlichkeitsarbeit
Uwe Becker [ub], Ute Kwasnitza [uk], Uwe von Schirp [rp]
Tel.: 0209 172-3093
Redaktionelle Beiträge:Tim Widuch [tw], Katharina Stücker [ks]
Fotos:
Uwe Becker, Creative Collection,
Peter Gräwe, KBG, Ute Kwasnitza, Uwe von Schirp, Sylvia
Roßkopf, Christian Schnaubelt, Marie-Luise Scholz, Petra Tuin
Repro/Druck:
GE-druckt, Gelsenkirchen