Ausgabe 9 (INUBIUM, 09/2011)

Transcription

Ausgabe 9 (INUBIUM, 09/2011)
INUBIUM
D a s K und e nm a g a z in d e r inubi t AG
Ausgabe
09
BPM führt zusammen
Vernetzung aller Prozessbeteiligten
Hilfestellung bei
der Einführung von BPM
Interview mit Bartels-Langness
Inhalt
Editorial
3
Mit der inubit Suite 6 und BPM+
technische Hürden überwinden
Top-thema
Die inubit Suite 6
Mit dem neuen Release inubit Suite 6 und
BPM+ hat inubit die nächste Generation
von Prozessmanagement ins Leben gerufen.
In einem Interview steht das Produktmanagement-Team Rede und Antwort und
erläutert, was an der inubit Suite 6 technologisch neu ist, wie Fachanwender von BPM+
profitieren und wie sich inubit damit vom
Wettbewerb abhebt.
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BRM meets BPM
Die Verknüpfung von BPM und BRM gehört
bei Unternehmen, die Wert auf agile
Prozesse legen, heute zum Standard.
Neue Prozesse am Energiemarkt:
Wechselprozesse im Messwesen
Netzbetreiber können pünktlich zum
1. Oktober alle betroffenen Prozesse im
Messwesen abbilden und umsetzen.
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Kurz notiert
13
Bosch plant Übernahme der inubit AG
Auf dem Weg zu einer modernen, schlanken
Verwaltung
Phone
+49.30.72 61 12-0
Fax
+49.30.72 61 12-100
[email protected]
Internetwww.inubit.com
Ausgabe 09, September 2011
Das Inubium erscheint zweimal jährlich.
Herausgeber
Dr. Torsten Schmale, Michael Hahn
Redaktion
Andrea Tauschmann, Elena Lucas
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inubit Suite als Integrationsplattform
weltweit im Einsatz
Vernetzte Kommunikation auf
Marktpartnerebene
NetConnect Germany entscheidet sich für
inubit als zentrale Prozessplattform.
Hilfestellung bei der Umsetzung von
BPM-Projekten
Anwender werden bei der Nutzung der
inubit BPM-Projektmethodik durch die
inubit BPM+ Enabling Tools unterstützt.
inubit AG
Schöneberger Ufer 89-91
10785 Berlin
Germany
inubit realisiert Fördermitteldatenbank
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Aus der Praxis
Business & IT
Impressum
Standortkonferenz: IT-Standort Berlin
Monatliche Vertriebsplanung.
Weltweit effizient.
Atotech setzt für eine effiziente Abwicklung
der Vertriebsprozesse auf inubit.
Start ins Business Process Management
bei Bartels-Langness
Die inubit Suite im Einsatz zur Automatisierung der Wareneingangslieferscheine im
Handel
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18
20
inubit inside
It‘s not a bug. It‘s a feature.
Troubleshooting bei inubit
In dieser Rubrik gewähren wir Ihnen einen
Blick hinter die Kulissen. In diesem Heft: das
inubit Support-Team.
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Aktuelles
BPM-Trends und Best Practices:
die inubit Community traf sich in Berlin
Auf dem 13. inubit iDay wurde von über 200
Teilnehmern das Live-Shootout „Fachlichkeit
versus Technik“ als Highlight bewertet.
23
Kontakt
[email protected]
Seite 18: Atotech
Seite 21: Bartels-Langness, Consist
Gestaltung
inubit AG
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Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge
sind urheberrechtlich geschützt und liegen in
der Verantwortung des betreffenden Autors. Die
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kann trotz Prüfung durch die Redaktion und vom
Herausgeber nicht übernommen werden. Alle
Angaben erfolgen nach bestem Wissen, jedoch
ohne Gewähr.
Druck
LASERLINE Digitales Druckzentrum Bucec & Co.
Berlin KG
Bildnachweise
Titel, Seite 5-7, 22: iStockphoto
Seite 3, 6-10, 12, 21, 23: inubit
Seite 11: Bosch Software Innovations
Seite 13: Bosch, Ärztekammer Westfalen-Lippe,
OVSoftware
Seite 14: Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen, gsub, Freiberger
Seite 17: Fotolia
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
Alle genannten Produkte sind eingetragene oder
nicht eingetragene Warenzeichen der jeweiligen
Firmen.
Reproduktion nur mit ausdrücklicher schriftlicher
Genehmigung des Herausgebers.
Rubrik
Editorial
Mit der inubit Suite 6
und BPM+ technische
Hürden überwinden
—> Dr. Torsten Schmale,
Vorstandsvorsitzender der inubit AG
Liebe Leserinnen und Leser,
der BPM-Markt bewegt sich, und inubit bewegt sich mit. Die
Anforderungen an Anbieter für Business Process ManagementLösungen sind heute sehr viel komplexer, als sie es vor wenigen
Jahren noch waren. Bei der Entwicklung heutiger BPM-Tools
geht es nicht mehr nur darum, existierende Funktionalitäten
wie Modellierung, Automatisierung oder die Integration zu
verbessern. Darüber hinaus ist ein breiterer Ansatz erforderlich, der von Prozessen zu kompletten Geschäftslösungen
führt, verschiedene Prozessarten unterstützt und sowohl
Applikationen als auch Daten integriert.
In dieser Ausgabe erfahren Sie, liebe Leser, wie sich inubit
heute und in Zukunft mit der inubit Suite 6 und BPM+ am
BPM-Markt positioniert. In einem Interview gewährt unser
Produktmanagement-Team Einblick in die Welt der inubit
Suite 6 und gibt Antworten auf Fragen wie: Welches sind die
wichtigsten Neuerungen, an welchen Stakeholdern richtet
sich BPM immer mehr aus, wie führt „BPM+ by inubit“ alle
Beteiligten zusammen, und was bedeutet eigentlich das „+“,
das seit der CeBIT 2011 unser ständiger Begleiter ist?
Wir blicken in diesem Heft aber auch über den
BPM-Tellerrand hinaus. Aus aktuellem Anlass freuen wir uns
sehr, dass wir Roland Straub, Bosch Software Innovations
GmbH, für einen Gastbeitrag gewinnen konnten. Nach seinem
Vortrag auf dem diesjährigen inubit iDay beschreibt er an
dieser Stelle, welchen Mehrwert die Verknüpfung von Business
Process Management und Business Rules Management für
Unternehmen bringt.
Neben dem neuen Release haben wir auch neue
Branchenlösungen auf den Markt gebracht. Hier stellen wir
Ihnen die beiden wichtigsten davon vor: Die inubit BPM+
Enabling Tools unterstützen Anwender bei der Nutzung der
inubit BPM-Methodik softwareseitig und sind branchenunabhängig einsetzbar. Mit der Solution für die Wechselprozesse
im Messwesen, besser bekannt als WiM, können Netzbetreiber alle von der BNetzA geforderten Prozesse abbilden und
umsetzen.
Für all diejenigen unter Ihnen, die noch Zweifel an den
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von BPM haben, berichten
wir dieses Mal über drei vollkommen verschiedene Kundenprojekte: Über die vernetzte Kommunikation mit der inubit
Prozessplattform bei NetConnect Germany, die digitale
Lieferschein-Archivierung bei Bartels-Langness und automatisierte Prozesse in der Vertriebsplanung bei Atotech. Außerdem
führen wir unsere Reihe „inubit inside“ fort und stellen in
dieser Ausgabe das inubit Support-Team vor.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Herzliche Grüße
Dr. Torsten Schmale
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Die inubit Suite 6
Zusammenführung von Prozessarten, Daten, Applikationen
und Stakeholdern
Mit dem neuen Release inubit Suite 6 und BPM+
hat inubit die nächste Generation von Prozessmanagement ins Leben gerufen. In einem
Interview stehen uns Dr. Frank Puhlmann, Dirk
Slama und Sebastian Zabre als Produktmanager Rede und Antwort und erläutern, was
an der inubit Suite 6 technologisch neu ist, wie
Fachanwender von BPM+ profitieren und wie
sich inubit damit vom Wettbewerb abhebt.
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Was sind aus Sicht des inubit Produktmanagements die
entscheidenden aktuellen Entwicklungen am BPM-Markt?
Frank Puhlmann: Die Herausforderungen an einen
BPM-Anbieter sind heute sehr viel komplexer als noch vor
wenigen Jahren. Während es Ende des letzten Jahrzehnts
noch genügte, die Reihenfolge von Formularen als Workflow
zu definieren, um eine CRM-Lösung in ein BPM-Produkt
zu verwandeln, sind heute neben einer durchgängigen,
homogenen Bedienung des gesamten BPM-Stacks die funktionalen und Betriebs-Anforderungen deutlich gestiegen.
So gibt es auf der einen Seite ständige Verbesserungen der
existierenden Funktionalitäten wie Modellierung, Automatisierung, Integration, die die entsprechenden Benchmarks wie
Time-to-Market oder Return-of-Invest auf klassische Weise
beschleunigen.
Die inubit Suite 6
� Erweitert die Anwendungsszenarien für BPM.
� Erlaubt neben der Steuerung
strukturierter Workflows nun
auch die Abbildung teilstrukturierter und unstrukturierter
Prozesse.
� Vereint Daten und Prozesse
zu agilen Lösungen, verbessert
die Zusammenarbeit zwischen
Fachabteilung und IT und ermöglicht das kollaborative Arbeiten.
Auf der anderen Seite geht es jedoch nicht nur um punktuelle
Verbesserungen des BPM-Stacks, sondern um einen weitergefassten Ansatz, der von einfachen, Formular-basierten
Prozessen zu kompletten Geschäftslösungen führt. Diese
Lösungen bestehen aus verschiedensten Arten von Prozessen
und integrieren sowohl existierende Unternehmensapplikationen als auch Daten. Zur Kennzeichnung dieser deutlich
über das klassische BPM-Geschäft hinausgehenden Funktionalität hat inubit den Begriff BPM+ geprägt.
Ein weiterer interessanter Trend zeichnet sich im Bereich
des Cloud Computing ab. Während dies bisher ein eher
unscharf definierter Marketingbegriff war, manifestiert sich in
letzter Zeit dahinter der Übergang des Betriebs von Unternehmenslösungen hin auf dynamische Plattformen, die entsprechend der Anforderungen der Unternehmen skalieren. Kleine
Szenarien lassen sich somit äußerst schnell und kosten-
günstig realisieren und später auf Enterprise-Dimensionen
ausweiten. Allerdings befindet sich die Entwicklung solcher
Lösungen noch in den Anfängen, und auf dem Weg zu dieser
Vision gibt es noch zahlreiche Hindernisse zu überwinden.
So dürfen Teile von Prozessen, z. B. mit personenbezogenen
Daten, nur in-house ausgeführt und Daten unter Umständen
physisch nur in EU-Ländern gespeichert werden.
Bis diese Anforderungen in einer flexiblen Infrastruktur
realisiert werden können, gibt es allerdings schon sehr viele
Quick Wins auf dem Weg dahin, im Besonderen für Fachbereiche. Neben der Verwendung und Integration existierender
Cloud-Anwendungen wie Salesforce, können bereits heute
Prozesse in der Cloud modelliert und diskutiert werden,
wonach diese im Anschluss nahtlos umgesetzt werden
können.
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Top-thema
Wie ist in diesem Zusammenhang BPM+ zu verstehen,
wofür steht das „+“ und wie differenziert sich inubit hier
von den Marktbegleitern?
Dirk Slama: Im klassischen BPM steht der Prozess im Mittelpunkt. Der BPM-Zyklus definiert, wie Prozesse analysiert,
modelliert, ausgeführt und überwacht werden. Mit BPM+
erweitern wir die Betrachtungsweise um zwei wichtige
Dimensionen. Auf der horizontalen Achse im „+“ stehen die
unterschiedlichen Prozessklassen. Prozess ist ja nicht gleich
Prozess. Mit BPM+ adressieren wir stark strukturierte Prozesse
mit hohem Automatisierungsgrad, klassische Human
Workflows, aber eben auch weniger stark strukturierte, eher
kollaborative Prozesse. Auf der vertikalen Achse adressiert
BPM+ das ganze Spektrum moderner Unternehmensanwendungen, von portalbasierten Prozessapplikation bis hinunter
zur Datenebene. Die Integration von Prozessen und Daten im
Kontext von BPM+ ist ein ganz wesentlicher Schritt. Prozessdaten und Stammdaten können hier eng verzahnt werden.
Schließlich ist ein Prozess nur so gut wie seine Daten. Die
Zusammenführung von Daten aus verschiedenen Datenquellen über einen innovativen Federation-Ansatz sowie die
Integration von Dokumenten in Prozesse runden das Bild ab.
Die enge Verzahnung dieser verschiedenen Betrachtungsweisen im einheitlichen BPM+ Konzept ermöglicht es erstmals
auch Fachanwendern, nicht nur in die Prozessmodellierung
eingebunden zu werden, sondern in die komplette Gestaltung
von Prozesslösungen, vom User Interface über den Prozessfluss bis hin zur Datenmodellierung. Die IT kann die Modelle
direkt und ohne Medienbruch übernehmen, verfeinern und
zur Ausführung vorbereiten. Dieses gelebte IT / BusinessAlignment unterscheidet den „BPM+ by inubit“-Ansatz von
der klassischen Herangehensweise vieler anderer Anbieter.
Ein Major Release ist ja immer mit großen Neuerungen
verbunden. Was hat sich im Aufbau der inubit Suite 6 getan,
was ist technologisch neu?
Sebastian Zabre: Unsere Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit unseren Kunden zeigen, dass wir mit der
inubit Suite eine sehr starke Lösung für vollautomatisierte
Prozesse und Integration, Human-zentrische Workflows
sowie ganzheitliches Prozessmanagement anbieten. Mit Blick
auf die erwähnten Entwicklungen am Markt sind wir aber
natürlich vorne mit dabei, wenn es darum geht, Lösungen für
bisherige technische Hürden unserer Kunden zu finden. Mit
der inubit Suite 6 adressieren wir daher Themen wie teilstrukturierte (ad hoc) und unstrukturierte (dynamic) Prozesse,
eine effizientere UI-Entwicklung und dokumentenzentrische
Workflows. Wir erweitern darüber hinaus unser Leistungsspektrum um Aspekte wie Datenmanagement in verteilten
Umgebungen, ermöglichen die Kombination von Daten und
Prozessen in agilen Lösungen, verbessern Zusammenarbeit
der Fachabteilungen und der IT und schaffen Möglichkeiten
zum kollaborativen Modellieren im Web.
Natürlich spiegelt die neue Architektur der inubit Suite 6
diese Erweiterungen wider. Das inubit Enterprise Portal zum
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Beispiel umfasst neben dem bekannten Process Cockpit und
den darin enthaltenen Portlet-Applikationen Process Viewer,
Taskliste und Report Viewer nun auch noch zwei weitere
Anwendungen, nämlich den inubit WebModeler, ein Tool für
die kollaborative Modellierung im Web, sowie
das inubit Solution Center, eine prozess- und
datenzentrische Plattform, mit der Fachanwender ganz ohne Programmierkenntnisse
qualitativ hochwertige Business Solutions realisieren können. Die dafür neu entwickelte View
Engine zeichnet sich zum einen durch vorgefertigte Views, zum anderen durch den WYSIWYG
View-Designer aus, der die Erstellung und
Anpassung von Portal-Oberflächen erheblich
beschleunigt. Das ebenfalls integrierte Business
Repository gewährleistet als Datenpool u. a. die
Persistenz direkt aus den Datenmodellen und
beschleunigt damit ebenfalls die Erstellung von
Lösungen.
BPM erschließt also weitere Bereiche der IT.
Wie sieht denn ein typischer BPM+ Case aus?
Wie
Dirk Slama: Nun, in den Kundensituationen stellen wir heute fest, dass bereits
ein einzelner Prozess viele Aspekte von BPM+
umfasst. Nehmen Sie als Beispiel eine Angebotsfreigabe.
Zunächst hat dieser Prozess einen stark
kollaborativen Charakter: Ein Angebotsteam
arbeitet in einem Workspace zusammen,
um das Angebot zu erstellen. Dabei werden
beispielsweise bestehende Textbausteine und
frei definierte Elemente zu einem Angebotsdokument kombiniert. Letztendlich entstehen
zusätzlich zum eigentlichen Angebot eine
Menge von Anhängen wie zum Beispiel die Kalkulation
und Lieferbescheide.
Darüber hinaus bedarf es zusätzlicher strukturierter Informationen wie z. B. zu Höhe und Art des Angebots, die mit
in das Angebot aufgenommen werden müssen. Zusätzlich
Top-thema
werden Stammdaten über den Kunden aus dem Business
Repository ebenfalls im Angebot berücksichtigt. Auf Basis
dieser Informationen steuert die Process Engine, wer für die
Freigabe des Angebots zuständig ist. Die genauen Freigabestufen und ihre Abhängigkeiten können dabei
über Regeln konfiguriert werden.
Nach der Freigabe wird das finale
Angebotsdokument als PDF generiert, archiviert und versendet. Darüber hinaus muss das
CRM-System automatisch mit den Informationen aktualisiert werden, also ein automatisierter Teilprozess durchgeführt werden.
Zur Darstellung und Verwaltung der unterschiedlichen Prozessschritte und Dokumente
werden über die ViewEngine reichhaltige
Web 2.0 Views automatisch generiert, die
dann projektspezifisch von Fachanwendern
angepasst werden können. Die Lösung wird im
Portal im Vertriebsbereich deployt.
weist den Modellierer nicht nur auf nicht-spezifikationskonforme Stellen im Modell hin, sondern bietet gleichfalls eine Vielzahl von Best-Practice-Vorschlägen und eine
komplette Analyse der späteren Ausführungspfade. Die damit
erreichbare Qualitätssteigerung der fachlichen Modelle führt
bei der nachfolgenden technischen Umsetzung zu deutlich
geringeren Reibungsverlusten.
Ein vielfacher Wunsch unserer Kunden war die Abrundung
unserer Modellierungsfunktionalitäten nach oben, dem wir in
Form von Prozesslandkarten nachgekommen sind. Generell
wird die Modellierung stark vereinfacht, indem neben der
fachlichen Modellierung von Daten in so genannten Domänenmodellen Referenzmodelle für typische BPM-Artefakte mitgeliefert werden.
Dieses so genannte Business Foundation Model (BFM)
enthält nicht nur Templates für typische fachliche Datenstrukturen wie Kunden, Adressen, etc., sondern gleichzeitig
entsprechende Views (Formulare) zur direkten Verwendung.
Der Prozessbereich wird durch entsprechende Vorlagen
gemäß der IBPM-Projektmethodik ergänzt. Ein weiteres
Highlight ist die Möglichkeit, Formulare direkt im Portal zu
konfigurieren, wobei es auch hier eine Vielzahl von Vorlagen
gibt.
Natürlich nutzt die schönste fachliche Modellierungsfunktionalität nur begrenzt, wenn sich eine anschließende
Umsetzung für den Fachanwender schwierig gestaltet. Aber
auch in diesem Bereich hat inubit eine Vorreiterrolle eingenommen und packt die dafür notwendigen – komplexen –
Schritte in einen Single-Click Button, der einfache Lösungen
direkt in eine Umsetzung überführt und das Portal sowie die
Datenspeicherung entsprechend den fachlichen Vorgaben
konfiguriert, so dass die Lösung direkt verwendbar ist.
Welche Rolle spielt dabei das Thema Methodik, wer braucht
es und wie hat inubit dies umgesetzt?
In diesem Beispiel kommen alle Aspekte von
BPM+ zum Tragen. Wie wir außerdem sehen
konnten, mussten im Kontext des Freigabeprozesses verschiedenste Daten miteinander
kombiniert werden.
Aus Sicht von Analysten wie Gartner und
Forrester wird BPM einfacher (ease of use)
und fokussiert auf Fachanwender. Wie hat
inubit dies umgesetzt bzw. woran erkennt
man das?
Frank Puhlmann: Im Bereich der fachlichen
Modellierung gibt es zahlreiche Neuerungen.
An erster Stelle sei hier der inubit WebModeler
genannt, der es dem Business Analysten oder auch dem
Fachanwender erlaubt, Prozessmodelle direkt im Portal zu
erstellen. Um die Qualität der erstellten Modelle zu erhöhen,
wurde im WebModeler, ebenso wie in der Workbench, eine
vollständige BPMN 2.0-Validierung implementiert. Diese
Dirk Slama: BPM+ bietet zwar eine reichhaltige Funktionalität
und ermöglicht das Arbeiten auf einer hohen Abstraktionsebene. Aber natürlich ist es auch kein „Silver Bullet“, der den
Erfolg eines jeden Projektes garantiert. Gerade BPM-Projekte
sind ja meistens auch Change-Projekte, die Änderungen in
komplexen Organisationen und in den etablierten Abläufen
bewirken sollen.
Hierzu ist es wichtig, die Besonderheiten von BPMProjekten von Anfang an mit zu berücksichtigen. Auf Basis
unserer Erfahrung in vielen erfolgreichen – und auch einigen
weniger erfolgreichen – BPM-Projekten haben wir daher eine
standardisierte BPM-Projektmethodik entwickelt, die unseren
Kunden hilft, Projekte effizienter umzusetzen, die Risiken
besser zu beherrschen, und die vorhandenen Ressourcen
optimal einzusetzen.
Zusätzlich haben wir die BPM+ Enabling Tools entwickelt.
Diese unterstützen den gesamten BPM+ Projektzyklus, von
der Planung (Plan+) über die Umsetzung (Build+) bis hin zum
Betrieb (Run+). Außerdem haben wir mit Enterprise+ eine
projektübergreifende Lösung, welche die Umsetzung von BPM
auf der Unternehmensebene unterstützt.
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Top-thema
„BPM+ by inubit“ steht ja im Kern immer noch für durchgängige End2End-Prozessunterstützung sowie schnelle
und effiziente Prozessautomatisierung und -anpassung.
Was dürfen wir hier vom neuen Major Release 6 in Sachen
Agilität und Produktivität erwarten?
Frank Puhlmann: Die „klassische“ Seite der BPM-Funktionalität haben wir im aktuellen Release 6 natürlich nicht vernachlässigt, sondern mit einer Vielzahl innovativer Funktionen
weiter verbessert. Neben den erwähnten fachlichen
Neuerungen wurde natürlich auch das „Herzstück“ der inubit
Suite, die Technical Workflows, deutlich erweitert.
Der Weg vom Fachprozess in BPMN hin zu Technical
Workflows wurde durch die nächste Generation der Patternbasierten Generierung deutlich erweitert. Neben der direkten
Unterstützung für das inubit Solution Center können jetzt u. a.
Prozesse mit wiederverwendbaren Teilprozessen generiert
werden oder angeheftete Ereignisse entsprechend ihrer
Semantik verwendet werden. Die Abbildungen vom Business
Process Diagram zum Technical Workflow sind dabei über
das bewährte Generierungspattern-Konzept von inubit selbst
anpassbar.
Die generierten (oder individuell erstellten) Technical
Workflows können mit einem deutlich erweiterten Technical
Workflow-Editor bearbeitet werden, der u. a. neue Assistenten zur Erstellung von Modulen bereitstellt. Zudem
gibt es wie immer viele kleine Änderungen, die die tägliche
Arbeit produktiver gestalten. Ein besonderes Augenmerk
des Entwicklungsteams war die deutliche Steigerung der
Ausführungsperformance, die sich jetzt durch mitgelieferte
Benchmark-Workflows einfach vergleichen lässt.
„Validierung von Modellen, Generierung aus Modellen,
Fokus auf die Fachanwender“. Braucht es dann in dieser
schönen neuen Welt von BPM+ denn überhaupt noch einen
Techniker?
Frank Puhlmann: Wie sicherlich schon aus der vorherigen
Antwort ersichtlich: Ein ganz klares Ja. Mit den BPM+ Erweiterungen führen wir Fachabteilungen und IT deutlich enger
zusammen und ermöglichen es erstmals Fachanwendern,
selbst initiale Lösungen zu erstellen.
Komplexe Anforderungen bzw. die
Anbindung an Drittsysteme müssen
jedoch weiterhin individuell über die IT
realisiert werden.
Insofern bringt die inubit Umsetzung
von BPM+ neben einem deutlichen
schnelleren Einstieg in die Umsetzung
vor allem eine direkte Kopplung
zwischen Fachabteilung und IT. Die
Fachabteilung macht Vorgaben jetzt
nicht mehr in Form von PowerPoints und
Word, sondern diskutiert das Lastenheft
anhand von Erweiterungen an existierenden, lauffähigen Lösungen, welche
direkt erstellt wurden.
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Inubium Ausgabe 9 I September 2011
Was hat sich im Vergleich zum vorherigen Release beim
Lizenzmodell getan?
Sebastian Zabre: Neben technologischen Neuerungen gibt es
mit der inubit Suite 6 auch strukturell Neues. Erstmals bieten
wir unseren Kunden die Möglichkeit, neben der Vollversion
der inubit Suite auch aus bereits für bestimmte Einsatzszenarien vorkonfigurierten Installationssets auszuwählen. So
findet jeder Anwender die für sich passende Kombination
aus Komponenten und Modulen der inubit Suite 6. Folgende
vorkonfigurierte inubit Center stehen dabei zur Auswahl:
Das inubit Modeling Center unterstützt Unternehmen bei
der ISO-konformen Dokumentation ihrer Prozesse. Aus diesen
Modellen (House of Processes) kann die flexible Erzeugung
eines Handbuchs erfolgen. Zusätzlich zu der Modellierung
bietet das inubit Modeling Center die Möglichkeit, die
Prozesse zu simulieren, um Engpässe und Schwachstellen in
den definierten Prozessen aufzudecken. Desweiteren unterstützt das inubit Modeling Center Standard GovernanceProzesse und erlaubt Freigaben rund um die Modelle durchzuführen.
Über das inubit Solution Center können Fachanwender
praxisnahe, datenzentrische Business Solutions erstellen. Die
Datenmodelle werden im inubit WebModeler erstellt und auf
Knopfdruck im inubit Solution Cockpit als Business Solution
lauffähig ausgeführt.
Mit dem inubit Process Center verfügen Kunden über alle
notwendigen Komponenten der inubit Suite, um Prozesse zu
modellieren, zu validieren und zu simulieren, aus den Prozessmodellen ausführbare technische Workflows zu generieren,
Prozesse über die inubit Process Engine auszuführen und zu
steuern, Mitarbeiter mittels Human Workflow in die Prozesse
einzubeziehen, andere IT-Systeme und Services über den
Enterprise Service Bus zu integrieren und die Prozessausführung in Echtzeit zu überwachen.
Für die Integration von IT-Systemen sowie die Nutzung
verschiedenster Kommunikationsprotokolle stellt das
inubit Integration Center eine Vielzahl von Konnektoren zur
Verfügung. Damit wird eine umfassende Systemintegration
möglich und über Technical Workflows können Prozesse aus
dem Bereich EDI und Dunkelverarbeitung realisiert werden.
Top-thema
Da die inubit Suite nach wie vor modular aufgebaut ist, kann
sie auch weiterhin individuell entsprechend der Anforderungen der jeweiligen Kundenprojekte zusammen gestellt
werden. Dies gilt sowohl für die Gesamt-Suite als auch für die
einzelnen inubit Center, die sich ebenfalls erweitern lassen.
Alle Welt spricht von Cloud Computing. Wie positioniert
sich inubit dazu – wird es ein Cloud Offering geben und
wenn ja, in welcher Form?
Sebastian Zabre: inubit ist bestens für das Cloud Computing
gerüstet und bietet bereits schon jetzt einen Service an,
mit dem sich Prozessmodelle einfach im Browser BPMN
2.0-konform modellieren und anderen Teilnehmern bei
Bedarf online zur Verfügung stellen lassen.
Kunden, die eine Client-unabhängige Lösung zur
einfachen und kollaborativen Modellierung suchen, haben
unter www.cloud.inubit.com die Möglichkeit, schon heute
im Rahmen einer Beta-Phase die Funktionalitäten des inubit
WebModeler in der Cloud zu testen. Die hier erstellten Modelle
lassen sich später auch problemlos wieder in die inubit Suite
6 importieren.
Und zu guter Letzt noch eine Frage zu den inubit Lösungen.
Wie ist denn hier der weitere Kurs und welche Lösungen
sind in Arbeit?
Sebastian Zabre: Unsere auf die Bedürfnisse einzelner
Branchen zugeschnittenen Solutions bieten für jedes
Szenario die richtige Lösung: Von der Automobilbranche über
Energiemärkte bis zu Versicherungen, in KMUs und weltweit
agierenden Konzernen, für einzelne Schlüsselprozesse oder
als unternehmensweiter Rollout.
Aktuell haben wir die Lösung für Wechselprozesse im
Messwesen für den Energiemarkt auf den Markt gebracht, und
auch die BPM+ Enabling Tools sind bei den ersten Kunden im
Einsatz. Dazu gibt es in diesem INUBIUM ausführliche Informationen. Natürlich arbeiten wir kontinuierlich an neuen
Lösungen. Zum Beispiel definieren wir gerade die Anforderungen für ein erweitertes Partnermanagement, das die bestehende Lösung um das inubit Solution Center erweitert, damit
Daten einfacher bearbeitet, separat gesichert und komfortabel verwaltet werden können. Auch beim Process Monitor
tut sich einiges: vor allem in Sachen Usability, PDF-Export,
Mehrsprachigkeit und Performance werden wir mit der
Version 4 erhebliche Verbesserungen auf den Markt bringen.
Vielen Dank für das Interview!
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
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Business & IT
Hilfestellung bei der Umsetzung
von BPM-Projekten
Bei der Einführung eines BPM-Projekts tauchen
immer die gleichen Fragen auf: Wie beginne
ich das Projekt? Welche Herausforderungen
erwarten mich im Laufe der Umsetzung, und
wie kann ich sie mit Hilfe einer standardisierten Projektmethodik besser adressieren? Um
Anwender bei der Nutzung der inubit BPMProjektmethodik (IBPM) softwareseitig zu
unterstützen, bietet inubit die BPM+ Enabling
Tools an.
Mit den BPM+ Enabling Tools erhalten Verantwortliche
Werkzeuge, die sie bei der Durchführung eines BPM-Projekts
durch die einzelnen Phasen der Projekt-Planung, -Umsetzung
und des Betriebs führen. Mit Enterprise+ steht zudem eine
Lösung bereit, die den Roll-out von BPM auf Unternehmensebene entsprechend der Enterprise BPM-Methodik (EBPM)
gewährleistet.
inubit BPM+ Enabling Tools:
Plan+, Build+, Run+ und Enterprise+
Unter Berücksichtigung von Standards wie RUP, V-Modell
oder Agile/SCRUM werden die Besonderheiten einzelner
BPM-Projekte adressiert. Die inubit BPM+ Enabling Tools
unterstützen dabei die unterschiedlichen Rollen und Akteure
bei ihren jeweiligen Aufgaben im Zuge einer BPM-Umsetzung:
Das Paket Plan+ unterstützt Projektmanager bei der
Planung eines BPM+ Projekts. Anforderungen werden transparent erfasst, IBPM Methoden-konforme Lasten- und
Pflichtenhefte werden webbasiert und kollaborativ in einem
zentralen Repository erstellt, fachliche Prozessmodelle
einfach eingebettet.
Der Grad der Fertigstellung kann in der Statusübersicht visualisiert werden. Die Freigabe der Spezifikationsdokumente erfolgt über einen einfach anpassbaren, von der
BPM-Engine gesteuerten Prozess.
Das Paket Build+ unterstützt das gesamte Projektteam
bei der Umsetzung durch Wiederverwendung von erprobten
Vorgehensmodellen und Patterns. Verantwortliche profitieren
dabei von einem hohen Grad an Vorfertigung, standardisierten
Umsetzungsmodellen und einer verbesserten Wartbarkeit.
Durch IBPM-konformes Vorgehen werden Unsicherheiten
eliminiert, darüber hinaus werden alle Artefakte gemäß IBPM
in einer vollständigen Pattern-Library bereitgestellt.
Mit Run+ werden der Betrieb und die einfache Wartung der
Lösung in einem komplexen Umfeld garantiert. Insbesondere
in großen Projekten mit komplexen Systemlandschaften und
mehrstufigem Staging profitieren Anwender vom kontrollierten und dokumentierten Fluss der BPM-Artekfakte über die
gesamte Deployment-Kette.
Sämtliche Änderungen werden revisionssicher dokumentiert, Unit-Tests und Ergebnis-Dokumentationen werden
eingebunden. Freigabeworkflows steuern die Erstellung
von Releases und das Deployment. Insgesamt führt Run+ zu
höherer Transparenz und Betriebssicherheit bei vereinfachter
Wartung.
Für den unternehmensweiten Roll-out von BPM können
Verantwortliche auf das Paket Enterprise+ zurückgreifen.
Enterprise+ unterstützt das Projektportfolio-Management,
die Verwaltung von Prozess- und Anwendungskatalogen,
sowie das Risiko- und Compliance-Management.
Dirk Slama
—> inubit BPM+ Enabling Tools leiten Nutzer schrittweise durch ein
BPM-Projekt und führen im Enterprise-Umfeld zum Erfolg.
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Inubium Ausgabe 9 I September 2011
Business & IT
BRM meets BPM: Verknüpfung
sorgt für agile Prozesse
Die
Verknüpfung
von
Business
Process
Management (BPM) und Business Rules
Management (BRM) gehört bei Unternehmen,
die Wert auf agile Prozesse legen, heute zum
Standard. Wiederverwendbare Geschäftslogik
(„Policies“ bzw. zu treffende Entscheidungen
und durchzuführende Berechnungen) wird
hierbei aus den Prozessen herausgelöst und
deren Pflege, Dokumentation, Verwaltung
und Qualitätssicherung mittels BRM vorgenommen.
Das
Resultat
sind
schlankere
und überschaubarere Prozesse sowie eine
Geschäftslogik, die stets nachvollziehbar bleibt
und schnell geändert werden kann.
Eine Unterscheidung zwischen BPM und BRM ist bereits
aufgrund der unterschiedlichen Lebenszyklen und häufigen
Anpassungen, die in der Geschäftslogik vorgenommen
werden, sinnvoll. Fachanwender profitieren von herausgelösten Logiken: Anstatt die einzelnen Prozessschritte
klassisch zu implementieren oder durch Technical Workflows
abzubilden, kann der Fachbereich mittels BRM die Geschäftslogik eigenständig ohne Programmierkenntnisse spezifizieren
und testen.
Durchgängiger grafischer Ansatz
Die BRM Suite Visual Rules der Bosch Software Innovations
GmbH verfolgt einen durchgängig grafischen Ansatz und stellt
die Geschäftslogik als Regelfluss oder Entscheidungstabelle
mit einer grafischen Metaphorik dar, die der Prozessebene
mit Prozessablauf bzw. Workflow sehr ähnelt. Die intuitive
Abbildung ermöglicht eine tiefgehende Einbindung der
Fachbereiche in die Ausgestaltung und Qualitätssicherung der
Geschäftslogik und erhöht die Akzeptanz durch eine gesteigerte Nachvollziehbarkeit. Die verbesserte Zusammenarbeit
von Fachbereich und IT eröffnet große Einsparungspotentiale,
—> BRM Suite Visual Rules: Geschäftslogik als Regelfluss
die zu einem schnellen ROI führen. Analysten sprechen von
bis zu 50% Einsparung an Zeit und Kosten bei der Entwicklung
und noch mehr bei der Wartung.
Die einer Regel zugrunde liegenden Daten werden aus
den Prozessen, zum Beispiel in Form von Bewegungsdaten,
bezogen. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass Regeln
selbst „aktiv werden“ und weitere Daten aus Datenbanken
oder durch Kommunikation mit Umsystemen ziehen. Die im
Sinne einheitlich sichtbarer Schnittstellen sauberste architektonische Integration erfolgt jedoch bei zustandsloser
Geschäftslogik, wobei allein der Prozess für die Datenversorgung und -entsorgung zuständig ist. Bestehende Datenmodelle können zudem im BRM einfach übernommen werden.
BRM und BPM im Kontext einer SOA
Wird die Geschäftslogik als Regel-Services bereitgestellt,
lassen sie sich auf der Prozessebene wie alle anderen Services
orchestrieren. Neben der losen Kopplung per Web Services
stehen auch andere, noch direktere Integrationsmöglichkeiten, z. B. über Java APIs, zur Verfügung. Insgesamt gibt es
drei typische Kopplungsszenarien von BPM und BRM:
ĀĀ
Vollständige Automatisierung von Prozessschritten
ĀĀ
Abbildung komplexer Entscheidungen in den
Gateways der Prozesse durch BRM
ĀĀ
Regelbasierte Erzeugung von Ereignissen, die einen
Prozess starten
Unabhängig von der Integrationsform werden die Vorteile des
gemeinsamen Einsatzes von BPM und BRM schnell deutlich:
Analysten, BPM- und SOA-Experten bestätigen übereinstimmend die gesteigerte Agilität von Prozessen durch den
Einsatz von BRM. Entsprechende Whitepaper finden Sie unter
www.bosch-si.de/medien-download-white-papers.html.
Roland Straub, Senior Solution Manager, Bosch Software Innovations GmbH
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
11
Business & IT
Neue Prozesse im Energiemarkt:
Wechselprozesse im Messwesen
Der Energiemarkt ist um eine weitere BNetzAAnforderung reicher – und die inubit AG
hält mit dem inubit WiM-Paket die entspre-
Detailbeschreibung der inubit WiM-Lösung:
ĀĀ
Zentrale Plattform zur Prüfung, Verwaltung und
Abwicklung eingehender Wechselanträge
ĀĀ
Verwaltung der Marktpartner- und Kommunikationsdaten auf Seiten des Netzbetreibers
ĀĀ
Validierung und Plausibilisierung eingehender
Nachrichten für einen niedrigeren Aufwand
einzelner Prüfschritte
ĀĀ
Aufgaben und Human Workflows zur Durchführung
der notwendigen Prüfprozesse, zur Bewilligung oder
Ablehnung der Wechsel
ĀĀ
inubit Process Monitor zur Visualisierung der jeweiligen Prozess- und Nachrichtenstatus der übermittelten Marktdaten
ĀĀ
Tasklist zur teilautomatisierten Abbildung der
Aufgaben der internen Prüfprozesse und Zuordnung
zu den jeweiligen Mitarbeitern
ĀĀ
Fristenmonitor mit integrierter Erinnerungsfunktion, übersichtliche Darstellung der Fristen, Visualisierung mit Hilfe von Gant-Charts, Eskalation anstehender Aufgaben
ĀĀ
Übersichtliche Reports über die Anzahl der bereits
erfolgreich durchgeführten oder abgelehnten
Wechselprozesse
chende Lösung bereit. Netzbetreiber können
so pünktlich zum 1. Oktober 2011 unabhängig
von ihren Backend-Systemen alle betroffenen Prozesse im Messwesen abbilden und
umsetzen.
Mit Inkrafttreten der Marktregeln für die Wechselprozesse im
Messwesen (WiM) müssen Energieversorger neue Vorgaben
für ein fristgebundenes, auf EDIFACT basierendes Datenaustauschverfahren erfüllen. Umfangreiche Kommunikationsvorschriften, große Datenmengen, eine hohe Komplexität und
knappe Umsetzungsfristen machen eine möglichst weitreichende Automatisierung durch eine hochwertige Lösung
erforderlich.
Die inubit-Lösung für die Marktrolle des Netzbetreibers
setzt auch die Prozesse für die verpflichtenden Funktionen als
Messstellenbetreiber sowie als Messdienstleister um. Erste
Kunden erfüllen die neuen Anforderungen bereits heute mit
inubit. Die Lösung lässt sich stand-alone einsetzen, kann aber
auch an bereits vorhandene Systeme, wie z. B. SAP / IS-U (auch
ohne IDEX-GM) angebunden werden.
Dirk Breitkreuz, Tobias Weinert
—> Die inubit WiM-Lösung lässt sich
stand-alone einsetzen, kann aber auch
an bereits vorhandene Systeme, wie z. B.
SAP / IS-U angebunden werden. Eine
Anbindung weiterer Systeme ist durch
eine Vielzahl von Standardkonnektoren
jederzeit möglich.
12
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
KURZ NOTIERT
Bosch plant Übernahme
der inubit AG
Die Bosch-Gruppe hat im Juli 2011 einen
Vertrag zum Erwerb von 100 Prozent der
Aktien des Softwarespezialisten inubit
AG unterzeichnet. inubit hat im vergangenen Jahr mit 100 Mitarbeitern einen
Umsatz von rund zehn Millionen Euro
erzielt. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion
steht unter dem Vorbehalt kartellbehördlicher Genehmigungen.
Die inubit AG bietet Prozesslösungen für Branchen wie Energieversorger, Versicherungen, Automotive
& Logistik, Telekommunikation und
den Gesundheitsmarkt. Zukünftig wird
inubit nicht nur die eigenen Produkte und
Lösungen für Geschäftskunden weiterentwickeln, sondern auch wichtige
Basiskomponenten für die Umsetzung
von System- und Dienstplattformen im
„Internet der Dinge und Dienste“ bereitstellen. Dieser Begriff kennzeichnet die
Entwicklung in den kommenden Jahren:
immer mehr Geräte und Systeme werden
so ausgestattet, dass sie automatisch
Daten über das Internet versenden oder
empfangen können. Dadurch werden
völlig neue Dienstleistungen möglich,
die den Alltag der Menschen verändern
werden.
„Die inubit AG wird mit ihren am
Markt anerkannten Lösungen und der
Prozesskompetenz in vielen Branchen
zum Ausbau der Bosch-Aktivitäten im
Bereich Internet der Dinge und Dienste
einen wichtigen Beitrag leisten“, sagte
Dr. Heinz Derenbach, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Bosch Software
Innovations GmbH. Die Kompetenz,
Geschäftsprozesse in branchenspezifischen Lösungen und auf Internetplattformen flexibel bereitzustellen,
mache inubit für die Bosch-Gruppe sehr
wertvoll. Zusammen mit der führenden
Regeltechnologie (Business Rules
Management) von Bosch Software
Innovations verfüge Bosch über ein
umfassendes Technologieportfolio, um
vernetzte Applikationslösungen in
Unternehmen und auf Internetplattformen anbieten zu können, so
Derenbach weiter. Das gelte insbesondere für relevante Zukunftsfelder wie
zum Beispiel Mobilität, Smart Grid und
Telemedizin. Das Berliner Unternehmen
stärke durch seine Branchenlösungen
das Geschäftsfeld Enterprise Solutions.
„Mit dem Verkauf an Bosch setzt
unser Unternehmen seine strategische
Weiterentwicklung konsequent fort“,
sagte Dr. Torsten Schmale, Vorstandsvorsitzender der inubit AG, und fügte
hinzu: „Mit Bosch als neuem Eigentümer sind wir gut für die Zukunft gerüstet. Gemeinsam können wir unsere
Aktivitäten im Umfeld anspruchsvoller
Enterprise-Lösungen sinnvoll ausbauen
und unseren internationalen Wachstumskurs erfolgreich fortsetzen.“
Auf dem Weg zu einer modernen, schlanken Verwaltung
Die Ärztekammer Westfalen-Lippe
(ÄKWL) hat sich zur schnelleren
Abwicklung ihrer Aufgaben für ein
Web-Portal auf Basis der inubit Suite
entschieden. Mit diesem Schritt erwirkt
die ÄKWL eine Modernisierung ihrer
IT-Strategie und reagiert so auf die
neuen Anforderungen an eine moderne
Verwaltung. Zunächst wird die Akkreditierung für Anbieter von Fortbildungen
über das inubit Portal abgewickelt.
Während bis dato die IT-Anwendungen und Prozesse der ÄKWL fortlaufend an aktuelle Gegebenheiten
angepasst wurden, stößt die IT-Infrastruktur heute aufgrund qualitativ und
quantitativ veränderter Arbeitsanforderungen an ihre Grenzen. Um steigende
Kosten durch Personalausbau zu
vermeiden, sollen mit dem Web-Dienst-
leistungsportal auf Basis der inubit
Suite IT-Anwendungen für eine stärkere
Automatisierung von Vorgängen und
eine vermehrte Öffnung für KammerAngehörige und die Öffentlichkeit
angepasst werden.
Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Westfalen-Lippe Dr. Michael
Schwarzenau: „Unsere Kammermitglieder, also die Ärzte, profitieren
von flexiblen Servicezeiten, kürzeren
Bearbeitungsfristen und verbessertem
Service durch freigewordene Kapazitäten. Wir werden auch im Sinne unserer
Mitarbeiter der zunehmenden Komplexität und dem steigenden Arbeitsvolumen gerecht.“ Maßgeblich an der
Umsetzung des Projekts beteiligt ist
der inubit Solution Partner OVSoftware
GmbH.
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
13
KURZ NOTIERT
Standortkonferenz:
IT-Standort Berlin
Am 24. August fand in den Räumlichkeiten der inubit AG die Standortkonferenz zur Entwicklung des IT-Standortes Berlin statt. Eingeladen hatte
die Senatsverwaltung für Wirtschaft,
Technologie und Frauen, um sich und
andere Teilnehmer über die Tätigkeit
und Vorhaben der inubit AG zu informieren, gemeinsam Ideen und Ansätze
für die Zukunft in der Hauptstadtregion
zu finden und entsprechende Vorhaben
und Kooperationen zu diskutieren.
Schwerpunktmäßig wurden die
Vorhaben der inubit AG im HealthCareMarkt und in der Öffentlichen
Verwaltung besprochen und dabei
zahlreiche Möglichkeiten zur Zusammenarbeit, z. B. mit der Technolo-
giestiftung Berlin (Kompetenzfelder
IKT und Medizintechnik), erörtert.
Weitere Themenbereiche waren die
Schwierigkeit bei der Rekrutierung von
senioren IT-Fachkräften, Elektromobilität und Vernetztes Leben. Zahlreiche
hilfreiche Tipps zu Portalen und
einschlägigen Initiativen konnten wir
von den Teilnehmern, die sich aus mehr
als zehn Einrichtungen zusammensetzten, entgegennehmen.
Für November ist ein Follow-up
geplant, um weiter über Möglichkeiten
der Vernetzung zwischen inubit und
den in Berlin ansässigen Forschungseinrichtungen und Initiativen zu diskutieren und den fachlichen Austausch zu
f ördern.
inubit realisiert
Fördermitteldatenbank
Die Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH (gsub) realisiert
gemeinsam mit inubit eine umfassende Fördermitteldatenbank für die
Abwicklung kompletter Förderprozesse
von Mitteln aus dem Europäischen
Sozialfond (ESF) für die ESF-Programme
des Bundesministeriums für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend. Hierbei
wird innerhalb des Projekts die inubit
Suite für das Prozessmanagement eingesetzt, mit deren Workflow-Funktionalitäten die gesamte Abwicklung der
Fördermittelvergabe, von der Antragstellung über die Bearbeitung bis hin
zur Freigabe der Zuwendungen und
Abrechnungen, gesteuert und medienbruchfrei realisiert wird. Im Rahmen
des Projekts werden acht Förderprogramme mit einem Gesamtvolumen von
ca. 350 Millionen Euro für den Zeitraum
von 2007 bis 2013 umgesetzt. Derzeit
arbeiten ca. 750 Fördermittelempfänger
mit der Datenbanklösung, insgesamt
werden über das System ca. 1.200
Vorhaben bearbeitet.
inubit Suite als Integrationsplattform weltweit im Einsatz
Freiberger Lebensmittel, Spezialist
für die Marken des Handels, hat sich
zur Durchführung der EDI- und Integrationsanforderungen für die inubit
Suite als zukunftsweisende Plattform
entschieden. Sie löst die EDI-Lösung
magic EDDY ab und soll in vielen
Bereichen zu einer Prozessverbesserung und -vereinheitlichung führen.
Freiberger versorgt über fünf Werke und
acht Vertriebsstandorte Absatzmärkte
in Europa, Asien und den Vereinigten
Arabischen Emiraten mit Tiefkühl- und
Kühl-Convenience-Produkten.
Die Einführung der neuen EDI- und
Integrationsplattform auf Basis der
inubit Suite wurde im Rahmen einer
Restrukturierung und Neuausrichtung
der SAP-basierten ERP-Landschaft
beschlossen. Das SAP-System soll
zukünftig über den inubit-Partner BTC
AG betrieben werden – aus diesem
Grund entschloss sich Freiberger
Lebensmittel, auch die inubit Suite
über BTC zu implementieren und zu
betreiben.
Herr Hausmann, IT-Leiter und
Projektverantwortlicher bei Freiberger:
„Mit der inubit Suite als Integrationsplattform gewinnen wir an Schnelligkeit
in der Kommunikation mit unseren
Partnern und können Geschäftsabläufe
weltweit vereinheitlichen. Dank der
integrierten Monitoring-Funktion haben
die Mitarbeiter Überblick über Datenflüsse und können fachlich steuernd
eingreifen. Zukünftige Anforderungen
im Bereich BPM können ebenfalls
umgesetzt und Prozesse auf Basis von
Portalfunktionen abgebildet werden.“
14
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
kurz notiert
anzeige
Incident Management –
Durchgängige Nachverfolgung von Kundenanfragen und Störmeldungen
Eine durchgängige Nachverfolgung von Kundenanfragen und Störmeldungen sollte in unserer
technologisch hoch entwickelten Zeit eine Selbstverständlichkeit sein. In der Praxis sieht es oft jedoch
noch ganz anders aus.
Häufig sind in Unternehmen einzelne Prozesse in
unterschiedlichsten Anwendungen abgebildet. Eine
lückenlose Nachverfolgung ist daher in vielen Fällen
nicht möglich, da externe Lieferanten als Prozessbeteiligte nicht integriert werden können oder zur
Abarbeitung der Prozesse viele verschiedene Anwendungen und Datenbanken durchlaufen werden
müssen, die nicht miteinander kommunizieren.
Auf Basis der bereits vorhandenen Anwendungen
werden alle Prozessschritte dokumentiert und die daraus resultierenden Aufgaben inklusive aller benötigten Dokumente den jeweiligen Sachbearbeitern oder
externen Partnern über das Portal zur Verfügung
gestellt. Zusätzlich kann dieser Prozess direkt in den
Fachbereichen gesteuert und über umfangreiche
Reporting-Funktionen ausgewertet werden.
Die Topcom-Lösung schafft eine Integration unterschiedlicher Anwendungen und somit Transparenz
über alle Prozessschritte hinweg. Dies ermöglicht
die durchgängige Nachverfolgung auf individuelle
Anfragen und der Kundenservice wird nicht nur
schneller, sondern auch qualitativ deutlich besser.
Selten besteht die Möglichkeit, bereits bestehende
Informationen zu diesem Prozess in einer Sicht verfügbar zu haben. Eine Nachverfolgung der einzelnen
Prozessschritte kann aufgrund fehlender Schnittstellen zu Beteiligten und Systemen nicht stattfinden.
» Integration mobiler Endgeräte mit SMS, HTML und Apps
» inubit Process Monitor: Basierend auf KPIs aus allen beteiligten
Systemen und Anwendungen
Integration in die Systemlandschaft unter Beibehaltung der bestehenden Systeme
Topcom hat für eine Kundenanforderung eine
„Incident Management“ Plattform auf Basis der inubit
BPM-Suite entwickelt, die portalbasiert einen Prozess
komplett vom Kundenanruf bis zur endgültigen Erledigung durchgängig überwachen und steuern kann.
t o p c o m - g r o u p. d e
DIE VORTEILE AUF EINEN BLICK:
 Durchgängige Nachverfolgung von
Kundenanfragen und Störmeldungen
 Volle Transparenz der After-Sales
Geschäftsabläufe
 Schneller Zugriff auf relevante
Informationen und Kennzahlen
 Integration in die Systemlandschaft unter
Beibehaltung der bestehenden Systeme
 Portalbasierte Anwendung
 Prozessmonitor mit Detailansicht der
verschiedenen Prozessschritte
 Umfangreiche Auswertungen und Reports
 Anbindung mobiler Endgeräte mit
Prozessintegration
Topcom
Kommunikationssysteme GmbH
Alt Pempelfort 15
40211 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 1746-0
Telefax: 0211 / 1746-222
www.topcom-group.de
[email protected]
Inubium Ausgabe 8 I März 2011
15
AUS DER PRAXIS
Vernetzte Kommunikation auf
Marktpartnerebene
Für die Kommunikation und den Datenaustausch mit den Marktpartnern seines Marktgebietes hat sich NetConnect Germany für die
inubit BPM-Suite als zentrale Prozessplattform
entschieden. Über die durchgängige Plattform
werden alle Systeme angebunden und die
einzelnen Arbeitsschritte verteilter Teams
zusammengeführt.
Durch
automatisierte
Fehlerprüfungen konnten manuelle Aufwände
erheblich reduziert und die allgemeine Fehlerquote bei der Datenübertragung minimiert
werden.
Flexible Anpassbarkeit der Software
Mit Gründung der NCG als Gesellschaft für die Durchführung der erweiterten Marktgebietskooperation ist das
mit Abstand größte Erdgas-Marktgebiet in Deutschland
entstanden. Zusammengenommen haben die Fernleitungsnetze aller Kooperationspartner eine Gesamtlänge von rund
14.800 Kilometern und decken ein Marktgebiet ab, das sich
zwischen Nordsee, Alpen, Oder und Rhein erstreckt. Mit Start
der Kooperation im Jahr 2008 wurden täglich rund 10.000
Datensätze von ca. 350 Ausspeisenetzbetreibern entgegengenommen – heute ist das Datenvolumen auf ca. 40.000 Datensätze bei rund 520 Ausspeisenetzbetreibern angestiegen,
monatlich kommen ca. 10 Prozent hinzu.
Hohe Integrationskraft.
Kurze Umsetzungszeiten.
Angesichts des wachsenden Marktgebiets, des entsprechend steigenden Datenvolumens am Virtuellen Handelspunkt der NCG, sowie der zunehmenden Komplexität in den
Kommunikationsbeziehungen der Partner untereinander
waren die Anforderungen an die einzuführende Kommunikationsplattform deutlich: es musste eine Lösung gefunden
werden, die alle Systeme der bundesweit verteilten Kooperationspartner anbindet, ihre Tätigkeiten über Workflows in
einer Plattform zusammenführt und so ein teamübergrei-
16
fendes Zusammenarbeiten ermöglicht. Eine solche übergreifende Kommunikationsplattform sollte alle bereits vorhandenen Applikationen (zum Beispiel MTS.CM, GAS-X-Portal,
smarttech) integrieren, offen für die Anbindung weiterer
Systeme sein, den Austausch aller Kommunikationsnachrichten vom Ausspeisenetzbetreiber über den Marktgebietsverantwortlichen zum Bilanzkreisverantwortlichen erlauben
und den gesamten Prozessablauf steuern.
Die besondere Herausforderung an diesem Projekt war
sicherlich die späte Finalisierung der gesetzlichen Vorgaben
bei gleichzeitigem Termindruck durch rechtlich festgelegte
Umsetzungsfristen. Unter diesen Voraussetzungen war es also
unerlässlich, dass die einzuführende Lösung eine markterprobte Standardsoftware sein sollte, die aber die gebotene
Flexibilität mitbringt, um schnell an sich ändernde Vorgaben
und Marktbedingungen angepasst zu werden. Durch die sich
ständig wandelnden BNetzA-Anforderungen war es auch
erforderlich, dass die eingesetzte Lösung auch nach Inbetriebnahme ohne große Aufwände eigenständig durch die NCG
angepasst werden kann.
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
Kurze Umsetzungszeiten, hohe Integrationskraft und Performance bei der Datenverarbeitung: mit diesen Anforderungen
im Gepäck entschied sich die NCG für die inubit BPM-Suite,
die als einzige am Markt erhältliche durchgängige Prozessplattform allen Anforderungen gewachsen war.
Aber auch auf persönlicher Ebene fanden die NCG- und
inubit-Mitarbeiter schnell einen gemeinsamen Nenner: Von
Beginn an fand ein reger Austausch statt, um den bestehenden
Bedarf zu ermitteln, zu priorisieren und innerhalb kürzester
Zeit umzusetzen. Die Mitarbeiter der NCG wurden auch in der
Handhabe der inubit BPM-Suite geschult, um eigenständig
Änderungen am System durchzuführen. „Heute setzen wir
die meisten Anpassungen in Eigenregie um. Bei größeren
Projekten halten wir uns aber weiter an das Vorgehen des
gemeinsamen Erarbeitens und Umsetzens, das sich für die
NCG-Mitarbeiter als sehr angenehm und effizient erwiesen
hat,“ resümiert Barbara Schröder, die inzwischen ein Profi in
der Anwendung der inubit BPM-Suite ist.
Verteilte Information gebündelt dargestellt
Durch den Einsatz der inubit BPM-Suite als zentrale Prozessplattform profitieren Mitarbeiter bei NCG davon, dass die
für ihre Tätigkeiten erforderlichen Informationen nicht mehr
aus verschiedenen Quellen zusammengesucht, sondern
Inubium Ausgabe 8 I März 2011
einheitlich aufbereitet und an einer Stelle abrufbar sind.
Alle relevanten Informationen für die Marktpartnerkommunikation sind hinterlegt, so dass im Rahmen der täglichen
Überwachung bei auftretenden Fragestellungen direkt aus
der Plattform heraus Antworten generiert werden können.
Des Weiteren ist es möglich, aus der Anwendungsoberfläche
heraus direkt auf gesendete und empfangene Nachrichten
zu verzweigen und deren Inhalt auf den Monitoren zu visualisieren. Somit bietet die inubit BPM-Suite den Mitarbeitern der
NCG die Antwort auf die Frage: Wer hat mir was, mit welchem
Inhalt und zu welchem Zeitpunkt übermittelt?
Automatische qualifizierte Fehlerprotokolle
Über das Zusammenführen der Marktpartner hinaus wird die
Software auch als zentrales Überwachungsportal genutzt, um
Prüfaufwände zur Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs
und die relativ hohe Fehlerquote bei der Datenübermittlung
der Marktpartner an NCG zu reduzieren. Hierzu wurden
automatisch generierte, qualifizierte Fehlerprotokolle eingeführt, die eine Relevanz- und Schemaprüfung, eine Logische
Prüfung sowie eine Semantische Prüfung berücksichtigen.
Ein solches Fehlerprotokoll hat den Vorteil, dass fehlerhafte Nachrichten in einem automatisch generierten PDF
markiert und dem Marktpartner wieder zurückgeschickt
werden, wodurch fehleranfällige und zeitaufwändige
manuelle Kontrollen nicht mehr erforderlich sind. Vor allem
die Prüfung einer Nachricht auf Grammatik und Inhalt erwies
sich als besondere Herausforderung, die NCG und inubit in
gemeinsamer Anstrengung angingen. Im Ergebnis entstand
ein Regelwerk, das einen hohen Automatisierungsgrad
ermöglicht und die Aufwände bei der Prüfung im Datenmanagement auf Seiten NCG erheblich reduziert.
Im Rahmen der automatischen Abwicklung können Mitarbeiter über Human Workflows bei Bedarf aktiv und steuernd
eingreifen. Der Marktpartner wiederum kann dank exakter
Angaben über die Fehlerquelle gezielt und innerhalb kürzester
Zeit Fehler im eigenen System ausfindig machen und entsprechende Änderungen vornehmen. Schritt für Schritt wird so der
Großteil der Fehler bei der Datenübertragung entfernt.
Partnerkommunikation aus einer Hand
NCG hat also viel erreicht seit Kooperationsstart im Jahr
2008. Das Marktgebiet wächst kontinuierlich, das Datenvolumen steigt monatlich um 10 Prozent, und immer wieder
müssen neue BNetzA-Anforderungen erfüllt werden. „Mit
inubit haben wir uns für einen Anbieter entschieden, der
eine leistungsfähige Technologie verbindet mit der für den
Energiemarkt erforderlichen Flexibilität in der Umsetzung von
Projekten,“ freut sich Andreas Manderfeld, Leiter Datenmanagement, Bilanzkreismanagement und Qualitätssicherung
bei NCG. „Das Erstellen von Prüfroutinen im Rahmen der
täglichen Datenkommunikation, der hohe Automatisierungsgrad sowie die Möglichkeit zur kurzfristigen Anpassung
des Systems bilden den Hauptnutzen, den die NCG aus dem
Einsatz der inubit BPM-Suite zieht.“ Mit Einführung des
automatischen Fehlerprotokolls wurde auch ein Rückgang
der gesamten Fehlerquote auf bis zu ein Prozent erreicht – ein
Niveau, das einen nahezu komplett fehlerfreien Datenaustausch erlaubt. Durch die inubit BPM-Suite wurde Fachanwendern darüber hinaus die tägliche Arbeit erleichtert: über
visualisierte Workflows können sie sich einen ersten Überblick
über die Zusammenhänge der Zuständigkeiten und des
Marktgebiets verschaffen und sich schnell in die Bedienung
einarbeiten. Last but not least kann sich NCG mit dem Portal
als kompetenter Marktgebietsverantwortlicher präsentieren.
Insbesondere bei Präsentationen für externe Besucher lässt
sich die Prozesslandschaft des Marktgebietsverantwortlichen
anhand der Systemoberfläche besonders gut visualisieren.
Und wie geht es weiter? Ein Blick auf zukünftige Projekte
macht deutlich, dass sich NCG viele Einsatzszenarien mit
der inubit BPM-Suite vorstellen kann: So ist geplant, die
Überwachungsfunktion auch für mobile Endgeräte nutzbar zu
machen. Im Rahmen eines gemeinsamen Workshops wurden
im April 2011 erste Ideen und Anforderungen dazu definiert,
die voraussichtlich mit Beginn der zweiten Jahreshälfte als
Pilotprojekt bei NCG eingeführt werden.
Andreas Manderfeld, NetConnect Germany
Dirk Breitkreuz
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
17
Aus der Praxis
Monatliche Vertriebsplanung.
Weltweit effizient.
Für eine effizientere Gestaltung ihrer von
einem jährlichen auf einen monatlichen Turnus
umgestellte Vertriebsplanung setzt Atotech
Deutschland GmbH die inubit BPM-Suite ein.
Atotech definiert dadurch klare Zuständigkeiten, reduziert Leerlaufzeiten, erhöht den
Zur Erfüllung der fachlichen Anforderungen bedurfte es einer
Lösung mit weitgehenden Funktionalitäten zur Dokumentation der IST- und SOLL-Prozesse. Die inubit BPM-Suite
bietet genau die passende Unterstützung dieser beiden
Phasen. Darüber hinaus ermöglicht die SAP-Schnittstelle die
Anbindung der vorhandenen SAP-Landschaft, so dass Applikationen wie SAP NetWeaver mit den Komponenten SAP BI
Integrated Planning und der SAP Web Application Designer
(WAD) integriert werden können. Die inubit BPM-Suite kommt
in dieser komplexen SAP-Landschaft für die Prozesssteuerung
und Dokumentation zum Einsatz.
Anteil automatisierter Tätigkeiten und kann
dank der aktuellen Dokumentation zeitnah auf
—> Norbert Gimm, Projektverantwortlicher bei Atotech
„Unsere Prozesse in der Vertriebsplanung
sind mit der inubit BPM-Suite verkürzt,
automatisiert und jederzeit aktuell
dokumentiert.“
Verzögerungen und Probleme reagieren.
Zur Steuerung ihrer Geschäftsprozesse führte die Atotech
Deutschland GmbH bis vor kurzem eine jährliche erweiterte
Vertriebsplanung für die auf fünf Kontinente verteilten 24
Standorte durch, die sowohl den Forecast des aktuellen Jahres,
als auch die Budgetplanung für das Folgejahr beinhaltet.
Um den sich immer schneller ändernden Marktbedürfnissen
Rechnung zu tragen, wurde der jährliche Turnus inzwischen
auf eine monatlich rollierende Planung umgestellt, so dass
heute alle wesentlichen Planungsaktivitäten monatlich durchzuführen sind. Durch den damit einhergehenden erheblichen
Mehraufwand wurde es zunehmend wichtiger, die Planungsprozesse effizienter zu gestalten – eine Anforderung, der
durch die Einführung einer Business Process Management
(BPM)-Initiative Rechnung getragen wurde.
Modellierung.
Automatisierung. SAP-Anbindung.
Bei Atotech identifizierte man als prozessbezogene Stellschraube zur Steigerung der Effizienz sowohl fachliche als
auch technische Komponenten: Aus fachlicher Perspektive
sollten Abläufe und Zuständigkeiten klar definiert und den
Prozessbeteiligten genauestens bekannt sein. Ziel war es,
redundante und nicht zielführende Tätigkeiten zu reduzieren.
Zusätzlich sollte der Anteil automatisierter und performanter
Tätigkeiten erhöht werden, um Leerlauf- und Wartezeiten
im Gesamtprozess zu reduzieren und dadurch eine zeitnahe
Bereitstellung der Planungsergebnisse zu ermöglichen. Hier
war vor allem eine reibungslose Kommunikation zwischen
allen Beteiligten im Planungsprozess sicher zu stellen.
18
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
Ergebnisse
Die Umsetzung des Projekts erfolgte durch die ib-banksystems GmbH, die CONOGY GmbH und die inubit AG.
Norbert Gimm, Projektverantwortlicher bei Atotech, fasst
das Ergebnis zusammen „Unsere Prozesse in der Vertriebsplanung sind mit der inubit BPM-Suite verkürzt, automatisiert
und jederzeit aktuell dokumentiert.“
Darüber hinaus stehen Informationen der Vertriebsplanung heute zeitnah zur Verfügung, wodurch Atotech
Marktentwicklungen frühzeitig erkennen und Wettbewerbsvorteile entsprechend nutzen kann. Die technische Erfassung
und Dokumentation der aktivitätsbezogenen Statusinformationen macht den aktuellen Stand des Planungsfortschritts
zu jedem Zeitpunkt einsehbar, so dass die Verantwortlichen
frühzeitig auf Verzögerungen und Probleme reagieren können
und so „unangenehme“ Überraschungen vermieden werden.
Auf Basis der bisher erreichten Ergebnisse wird bei
Atotech derzeit die Modellierung des Planungsprozesses noch
weiter verfeinert, Abläufe werden entsprechend automatisiert.
Anschließend ist ein Roll-out für weitere Geschäftsbereiche
geplant. So kann man sich bei Atotech zum Beispiel vorstellen,
die inubit BPM-Suite auch für den Monatsabschluss einzusetzen. Geprüft wird derzeit auch, ob die Nutzung sogar auf
die Produktionsplanung ausgeweitet werden kann.
Norbert Gimm, Atotech
Lars Reimann
Aus der Praxis
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Mieten statt kaufen
inubit WiM-Lösung als ASP-Service
Die GISA GmbH, der IT-Spezialist für
Versorgungsunternehmen, bietet für die
Marktrolle Netzbetreiber sowie Messdienstleister auf Basis der inubit WiMLösung
einen
ASP-Service
an.
Dabei
betreibt GISA die inubit WiM-Lösung im
eigenen BSI-zertifizierten Hochleistungs-
rechenzentrum.
IT-Sourcing als
Wissens- und Kostenvorsprung
Moderne Unternehmen brauchen eine leistungsfähige ITInfrastruktur. Ein eigenes Rechenzentrum bindet jedoch
Kapital und Personal und erfordert kontinuierliche
Investitionen. Lassen Sie Ihre IT-Systeme intelligent
managen. Die GISA orientiert sich dabei an den
individuellen Anforderungen ihrer Kunden. Die Möglichkeiten reichen von der Auslagerung einzelner Anwendungen bis zur Übernahme kompletter Geschäftsprozesse.
Die Geschäftsprozesse sind nach ITIL ausgerichtet, einem
internationalen Standard für IT-Service-Management. Das
Service-Desk ist rund um die Uhr erreichbar.
Ihre Vorteile auf einem Blick
kalkulierbare und transparente Kosten
auf Ihre Anforderungen zugeschnitten
keine Investition in Hard- und Software notwendig
flexible Laufzeiten
keine Kosten für Wartung und Pflege
̶ ̶ ̶ > GISA-Rechenzentrum
Lassen Sie den technischen Betrieb weg und konzentrieren
Sie sich auf Ihre Kernprozesse. Hardware- und
Softwareinvestitionen sind kein Thema mehr. Profitieren
Sie vom Wissen und der Erfahrung eines großen
Administrations- und Betreuerteams.
kostenlose Updates bei neuen Anforderungen
der BNetzA
keine Investition in Aus- und Weiterbildung
Anbindung von datenführenden Systemen möglich
(bspw. SAP IS-U - auch ohne IDEX-GM)
GISA GmbH | Leipziger Chaussee 191a | 06112 Halle (Saale) | www.gisa.de
Telefon 0800 7000 585 (kostenfrei aus dem deutschen Festnetz) | [email protected]
Prozess- und IT-Beratung | Entwicklung und Implementierung von IT-Lösungen | Outsourcing und Services
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
19
Aus der Praxis
Start ins Business Process
Management bei Bartels-Langness
Die
Bartels-Langness
Handelsgesellschaft
kommuniziert mit vielen Geschäftspartnern
auf unterschiedlichen elektronischen Wegen
und hat ein hohes Aufkommen an Lieferscheinen. Um eigene Vorstellungen einer
nachhaltigen Automatisierung im Bereich der
Datenkonvertierungs-
und
Datentransfer-
prozesse umzusetzen und die Archivierung von
Wareneingangslieferscheinen zu digitalisieren,
wurde eine „Datendrehscheibe“ mit Hilfe von
Consist und der inubit BPM-Suite gebaut.
Herr Heppes, die Bartels-Langness Handelsgesellschaft
kommuniziert mit vielen Geschäftspartnern auf unterschiedlichen elektronischen Wegen und hat ein hohes
Aufkommen an Lieferscheinen. Im Rahmen eines Projekts
haben Sie eine sogenannte „Datendrehscheibe“ gebaut
und die Archivierung von Wareneingangslieferscheinen
innerhalb von vier Monaten mit Hilfe von Consist und der
BPM-Suite von inubit digitalisert. Bitte beschreiben Sie kurz
den Inhalt des Projekts.
Günter Heppes: Durch den Einsatz der inubit BPM-Suite in
unserer IT-Abteilung ist es möglich, unsere Vorstellungen von
einer nachhaltigen Automatisierung im Bereich der Datenkonvertierungs- und Datentransferprozesse umzusetzen. Dieses
gilt sowohl für unsere unternehmensinternen Prozessabläufe
als auch für den Datenaustausch mit unseren Geschäftspartnern.
Das Teilprojekt Lieferscheinarchivierung befasst sich mit
der Implementierung eines digitalen Archivierungsprozesses
für sämtliche Wareneingangslieferscheine in den Unternehmensbereichen der Bartels-Langness Handelsgesellschaft.
Basis hierfür war die prozessorientierte Lösung „Paper2Process“ von inubit. Unser Unternehmen verfügt nun über
einen weitestgehend automatisierten Workflow in diesem
Bereich, vom Scannen der Belege, über die Datenextraktion
mittels OCR / ICR, bis hin zur Archivierung der digitalisierten
Belege in einem Dokumenten-Management-System.
20
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
Was war für die Bartels-Langness Handelsgruppe der
Anlass hierzu, Herr Heppes?
Günter Heppes: Wir stellen uns der komplexen Herausforderung, ein BPM in unserem Unternehmen einzuführen. Die
genannten Bereiche geben uns die Möglichkeit, Erfahrungen
zu sammeln und diese für zukünftige Vorhaben einzusetzen.
Herr Hahn, warum ist die Lösung von inubit aus Ihrer Sicht
für Bartels-Langness bzw. für die Lebensmittelbranche so
gut geeignet?
Michael Hahn: Die Lebensmittelbranche ist durch sehr
komplexe Abläufe in der Logistik gekennzeichnet, die prozessund datenseitig unterstützt werden müssen. In diesem
komplexen Umfeld müssen unterschiedlichste Systeme aller
Beteiligten in die Prozesse eingebunden werden. Die inubit
BPM-Suite ist sehr integrationsstark und so als Datendrehscheibe bestens geeignet. Die optimierten internen Abläufe
lassen sich durch die Flexibilität der Software auch jederzeit
an die Dynamik des Marktes anpassen, wodurch sowohl der
geschäftliche Erfolg unserer Kunden als auch die getätigte
Investition langfristig gesichert sind. Für BELA ist ein besonderer Vorteil, dass die inubit BPM-Suite alle Perspektiven
von BPM aus einer Hand abdeckt, dabei Altsysteme abgelöst
werden und die Systemlandschaft vereinheitlicht wird.
Für welche weiteren Branchen ist die BPM-Suite der inubit
AG einsetzbar?
Michael Hahn: Die inubit BPM-Suite ist grundsätzlich
branchen- und prozessneutral, und deshalb in allen Branchen
einsetzbar. Schwerpunkte gibt es aktuell u. a. in den Bereichen
Energy, Automotive & Logistics, Health Care, Telco / HighTech,
Retail, Insurance und im Öffentlichen Bereich. Letztlich haben
all diese Branchen das gleiche Ziel – Prozesse durch Automatisierung zu optimieren.
Welche Vorteile sehen Sie in der „Datendrehscheibe“ und
der digitalisierten Lieferscheinarchivierung? Und was
bedeutet dieser Schritt ins BPM für Ihr Serviceverständnis
als IT-Abteilung innerhalb der Handelsgruppe?
Günter Heppes: Die Vorteile der „Datendrehscheibe“ liegen
für uns vor allem in ihrer Flexibilität und der Möglichkeit,
alle entsprechenden Prozesse auf einer Plattform nachhaltig
abbilden zu können. Mit Hinblick auf unsere Geschäftspartner
ist uns nun die Möglichkeit gegeben, diese in den Bereichen
Aus der Praxis
Datenkonvertierung und Datentransfer auf eine komfortable
Art und Weise aktiv zu unterstützen.
Der Vorteil unseres nun noch weiter optimierten Dokumentenmanagements besteht ganz deutlich in effizienteren und
vereinfachten Geschäftsprozessen in diesem Bereich. Wir als
Dienstleister versuchen stets, dem Anwender in den Abteilungen die bestmöglichen Instrumente an die Hand zu geben
und mit dem bestmöglichen Service zu unterstützen. Mit dem
nun eingeschlagenen Weg setzen wir dieses Bestreben in
konsequenter und zukunftsgerichteter Weise um.
technologische Grundlage geschaffen, die geeignet ist,
um weitere Aufgabenstellungen zeit- und kosteneffizient
umzusetzen, und andererseits können sie umgesetzte
Prozesse nun kontinuierlich optimieren. Dies bedeutet:
Prozessqualitäten zu überwachen, Verbesserungen zu
simulieren und diese dann umzusetzen. Beide Aspekte führen
erfahrungsgemäß häufig dazu, dass BPM immer mehr Befürworter im Unternehmen findet und über die Summe seiner
sinnvollen Einsatzgebiete quasi automatisch ein wesentlicher
Bestandteil der IT-Architektur bei unseren Kunden wird.
Herr Kaufmann, warum ist es sinnvoll, Consist als Partner
für ein BPM-Vorhaben zu wählen?
Im BPM-Bereich arbeitet Consist mit inubit zusammen. Was
schätzen Sie an dieser Partnerschaft, Herr Hahn?
Arne Kaufmann: Eine langjährige Kernkompetenz von Consist
ist die Entwicklung und Wartung von Individualsoftware.
Unsere Kunden schätzen dabei unseren Ansatz, IT-Vorhaben
stets entlang ihrer Geschäftsprozesse zu realisieren. BPM ist
für Consist die logische Weiterentwicklung dieser Sichtweise:
Wir zeigen unseren Kunden, wie sie durch Prozessoptimierung
Wertschöpfung erzielen können – so wie Herr Heppes es eben
schon gesagt hat.
Um genau dies erreichen zu können, verwendet Consist
eine Methodik, die die Risiken und Kosten eines BPM-Projekts
reduziert. Kern dieser Methodik ist es, BPM nicht „top down“
über alle Unternehmensbereiche gleichzeitig einzuführen,
sondern stattdessen evolutionär vorzugehen. Im Kreise der
BPM-Anbieter ist eine derartige Methodik noch nicht sehr weit
verbreitet, hat aber zum Beispiel bei Bartels-Langness genau
zu den Erfolgen geführt, die Herr Heppes angesprochen hat.
Michael Hahn: Mit Consist haben wir einen engagierten
Partner ins Boot geholt, der sich konsequent für das Thema
BPM aufstellt. Sehr gut passt zu uns, dass der Mittelstand im
Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten steht und Consist über
eine zufriedene Kundenbasis verfügt, die professionell und
umfassend bedient wird. Auch das gute persönliche Verhältnis
der handelnden Personen hat sich als wichtiger Baustein des
gemeinsamen Erfolges erwiesen.
Was haben unsere Kunden davon, mit dieser Methodik von
Consist ins BPM einzusteigen?
Arne Kaufmann: Zunächst einmal: BPM für sich genommen
bringt keinem Unternehmen irgendeinen Nutzen. Consist geht
daher stets so vor, dass wir mit unseren Kunden gemeinsam
überprüfen, ob eine spezifische Aufgabenstellung, z. B. die
Beschleunigung des Lieferprozesses oder die Verbesserung
der Servicequalität im Call-Center, mithilfe von BPM besser
gelöst werden kann, als auf herkömmlichen Wegen. Unsere
Kunden können in einem sehr frühen Stadium bereits die
Projektkosten dem erwarteten geschäftlichen Nutzen gegenüberstellen.
Richtig spannend wird es aber nach dem ersten
BPM-Projekt: Einerseits haben unsere Kunden dann eine
—> Günter Heppes,
IT-Leiter, (BartelsLangness)
Warum hat Bartels-Langness Consist für ihr BPM-Projekt
ausgewählt, Herr Heppes?
Günter Heppes: Consist ist seit Jahren ein kompetenter und
verlässlicher Geschäftspartner für uns, mit dem wir bereits
unzählige Vorhaben erfolgreich umgesetzt haben. Was liegt
da näher, als eine so komplexe Herausforderung wie die
Einführung eines Business Management Systems gemeinsam
anzugehen?
Mit der Datendrehscheibe und der automatisierten Lieferscheinverarbeitung ist die Bartels-Langness Handelsgruppe mit zwei Themen ins BPM eingestiegen. Sind weitere
Themen und Projekte geplant?
Günter Heppes: Bei der Implementierung des digitalen Archivierungsprozesses werden wir nicht bei den Lieferscheinen
stehen bleiben, weitere Belegarten werden zukünftig ihre
Berücksichtigung finden. Darüber hinaus ist natürlich die
Implementierung von weiteren komplexen Geschäftsprozessen unseres Unternehmens in das BPM fest vorgesehen.
Das Interview führte Isabel Vollmann, Consist Software Solutions GmbH
—> Arne Kaufmann,
Senior Account Manager und BPM-Spezialist (Consist)
—> Michael Hahn,
Chief Operating
Officer (inubit)
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
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inubit inside
It‘s not a bug. It‘s a feature.
Trouble Shooting bei inubit.
Der ein oder andere Leser wird unser Support Team bereits kennen.
Über Jahre hinweg gesammelte Kenntnisse über Tricks und Tipps in
der Anwendung der inubit Suite, individuell für jedes einzelne Kundenprojekt abrufbar – so überwinden wir gemeinsam mit unseren Kunden
technische Hürden.
Die Nutzung komplexer Software-Lösungen ist immer eine
Herausforderung für diejenigen, die mit ihr arbeiten sollen.
Damit unsere Kunden den größtmöglichen Nutzen für ihr
Unternehmen aus der inubit Suite ziehen und die für sie
relevanten Features bis ins kleinste Detail kennen, ist unser
Support-Team bei Anwendungsfragen, Produktstörungen,
im Vorfeld zur Vermeidung bekannter Fallstricke oder auch
einfach für eine schnelle Lösungsfindung kundenspezifischer
Problemstellungen immer zur Stelle.
Von Anwendungsfehler
bis Variablen-Mapping
Mit dem Support-Team steht unseren Kunden eine über Jahre
hinweg aufgebaute Wissensbasis für individuelles Problemmanagement zur Verfügung. Mit Pieper und Notfall-Telefon
ausgestattet ist der Support außerdem im 24 x 7-Service zu
jeder Tages- und Nachtzeit und für jegliche Art von Problem
einsatzbereit. „Wir decken eine große Spannweite von
Themen ab, angefangen bei einfachen Lizenz-Anfragen
über Beratungsbedarf zu kundenspezifischen Nutzungsszenarien bis hin zu Anwendungsfehlern oder Störungen in der
inubit Suite“, resümiert Andreas Corsten, Leiter der SupportAbteilung. Alltägliche Themen sowie kurzfristig lösbare
Probleme wie die Unterstützung beim Variablen-Mapping
werden gleich durch den Support-Mitarbeiter bearbeitet.
Verbesserungsbedarf einzelner Features oder die Behebung
von Produktfehlern hingegen werden an die Entwicklungsabteilung weitergeleitet, um in die Roadmap-Planung aufgenommen bzw. im nächsten Release eingebaut und so allen
Kunden zur Verfügung gestellt zu werden. Gleichzeitig fließen
erkannte Probleme auch direkt in die Qualitätssicherung mit
ein. Andreas Corsten, der auch die Qualitätssicherung leitet,
nutzt diese Synergien: „Die Anfragen, die auf Schwachstellen
in der inubit Suite hinweisen, werden gleich in die Qualitätssicherung mit aufgenommen, in der wir laufend die Software
testen und verbessern.“
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Inubium Ausgabe 9 I September 2011
Im Gegensatz zu manchem Wettbewerber ist dem inubit
Support eine persönliche und individuelle Bearbeitung der
Anfragen wichtig. Keine Liste von FAQs, durch die sich Nutzer
wälzen müssen, um Antworten auf ein entfernt verwandtes
Problem zu erhalten, und auch keine thematische Vorauswahl
durch eine automatische Telefonansage, die es auszusitzen
gilt. Der jeweils für einen Kunden ausgewählte „Single Point
of Request“, also der individuelle Kundenkontakt, bündelt
alle Anfragen, beantwortet sie oder leitet sie bei Bedarf an
Dritte weiter. Denn neben der Kern-Belegschaft im SupportTeam sind auch die Bereitschaftler aus den Branchenteams
immer wieder gefragt, da sie die Besonderheiten eines jeden
Kundenprojektes und Branchenspezifika kennen und bei
besonders kniffligen Fragen weiterhelfen können.
With a little help...
So viel zu unserem Angebot. Aber was sagen unsere Kunden
zum inubit Support? Unsere quartalsweise durchgeführten
Kundenbefragungen, in denen unsere Leistungen bezüglich
Lösungsqualität, schnelle Reaktion und Kommunikation auf
einer Skala von 1 (sehr gut) bis 5 (schlecht) bewertet werden,
geben Aufschluss. Für das zweite Quartal im Jahr 2011 hat
unser Support-Team eine Gesamtbewertung der Note 1,58
erhalten, und damit eine leichte Verbesserung gegenüber
dem ersten Quartal erzielt. Besonders gut beurteilt wurde die
Kompetenz und Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter des SupportTeams sowie die schnelle Reaktion und zügige Bearbeitung
der Anfragen. Feedback wie „Schlicht und ergreifend: weiter
so – besser geht‘s nicht!“ oder „Der inubit Support ist wieder
einmal traumhaft! Vielen Dank für die Realisierung!“ freut uns
natürlich sehr. Aber auch Kritik von Seiten unserer Kunden
fließt in die Entwicklung unserer Software und in die Verbesserung unserer Support-Leistungen ein. So bauen wir kontinuierlich unsere Wissensbasis weiter aus, um Kunden rund
um die Nutzung der inubit Suite kompetent Rede und Antwort
zu stehen.
Elena Lucas
Aktuelles
BPM-Trends und Best Practices:
die inubit Community traf sich in
Berlin
Bereits zum 13. Mal gaben sich Kunden und Partner auf dem inubit
iDay ein Stelldichein, um sich über aktuelle Entwicklungen bei inubit
und am BPM-Markt auszutauschen. Von den über 200 Teilnehmern
wurde das Live-Shootout „Fachlichkeit versus Technik“ als Highlight
bewertet.
Bei der Live-Präsentation der neuen inubit Suite 6 wurden ein
Business Analyst und ein IT-Consultant parallel ins Rennen
geschickt, um eine komplette Business Solution innerhalb von
nur 30 Minuten zu erstellen. Die enorme Produktivitätssteigerung des Release vor allem für Fachanwender wurde schnell
deutlich: während die bottom-up-Lösung, manuell durch den
Techniker mittels Technical Workflows erstellt, nicht gänzlich
zu Ende geführt werden konnte, wurde die top-down-Lösung
durch den Business Analysten fristgerecht fertig gestellt.
Neben dem Live-Shootout bot das Programm eine
vielfältige Mischung fachlicher Beiträge einerseits und Erfahrungsberichte unserer Kunden andererseits. In seiner Keynote
unterstrich Dr. Stefan Ried von Forrester Research die aktuelle
Herausforderung für BPM-Anbieter und erläuterte die zentrale
Rolle von BPM im Kontext von Smart Computing. Nach einem
Rückblick auf die vergangenen Monate stellte Dr. Torsten
Schmale im Dialog mit Dr. Frank Puhlmann und Dirk Slama
vor, wie inubit das Business/IT-Alignment im Jahr 2011 mit dem
neuen Major Release der inubit Suite unter dem Motto „BPM+“
voran treibt. Ralph Nelius, Mitautor des Buches „Enterprise
BPM“, führte die Integrierte BPM-Projektmethodik ein, die
von inubit aktiv unterstützt und empfohlen wird. Die anschließende Präsentation der BPM+ Enabling Tools durch Michael
Hahn verdeutlichte, wie inubit Anwendern toolgestützt die
Nutzung der Methodik erleichtert.
Best Practices unserer Kunden
Die breitgefächerten Einsatzgebiete der inubit Suite präsentierten unsere Kunden: Das Datenverarbeitungszentrum
Mecklenburg-Vorpommern stellte das Fallmanagement für
die Umsetzung der EU-Dienstleistungsrichtlinie vor. Austrian
Gas Grid Management erläuterte die Rolle der inubit Software
bei der Gewährleistung einer kontinuierlichen Gasversorgung in Österreich. Die Wichtigkeit von Geschäftsregeln
im BPM-Kontext für Banken und Versicherungen wurde aus
Sicht der HanseMerkur Versicherungsgruppe, Bosch Software
Innovations sowie der Fiducia IT AG präsentiert. Bei EDEKA
Minden-Hannover beschleunigen inubit-basierte Business
Solutions interne und externe Geschäftsprozesse, Huf Hülsbeck & Fürst setzt die inubit Suite für klassische EDI-Szenarien
ein. In der parallel stattfindenden Industrieausstellung
präsentierten sich inubit und die inubit Partner Bosch
Software Innovations, GISA, ib-bank-systems und Zouma. Das
Fazit der Teilnehmer dazu: „Die großzügigen Pausen konnte
man gut nutzen, um sich mit den Teilnehmern auszutauschen
und am Demo-System noch einmal Feinheiten demonstriert
zu bekommen.“
BTC „inubit Partner des Jahres 2010“
Wie in jedem Jahr wurde wieder der „inubit Partner des
Jahres“ gekürt. Mit Blick auf das besondere Engagement, die
Erfolge im Bereich Energy und Telecommunication sowie die
strategisch gefestigte Partnerschaft wurde für das Jahr 2010
die BTC Business Technology Consulting AG mit dem Preis
gewürdigt. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung ‚inubit
Partner des Jahres‘ und die damit verbundene Wertschätzung.
Prozess- und Service-orientierte Plattformen sind die unmittelbare Zukunft für heterogene Geschäftsanwendungen in
Unternehmen. BTC arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich mit
inubit zusammen und ist aus diesem Grund mit dem Baustein
‚inubit Suite‘ optimal aufgestellt“, fasst Detlef Bartetzko,
BTC, zusammen. Aus Sicht von inubit ist die Partnerschaft
sehr wertvoll. „BTC bringt als Partner die für den gemeinsamen Erfolg wichtigen Aspekte Engagement und Marktdurchdringung mit: mehr als 50 ausgebildete Consultants,
zielgerichtete Aktivitäten im Bereich der Entwicklung neuer
Lösungen und erfolgreiche BPM-Projekte in unterschiedlichen Branchen machen BTC zu einem strategischen Partner
– nicht nur im Lösungsvertrieb, sondern auch bei der Projektrealisierung und dem Hosting“, begründete Michael Hahn die
Entscheidung während der Preisverleihung.
Solveig Neumeister
Inubium Ausgabe 9 I September 2011
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Herausfordernd vielseitig – aber trotzdem zielgerichtet,
Flexibilität und Verantwortung genießen – und dennoch Rückhalt spüren.
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Ausgezeichneter Arbeitgeber
Bei uns dreht sich alles um ganzheitliches
Business Process Management (BPM). Unser
Kernprodukt, die inubit Suite, wurde mehrfach
für ihre Innovationskraft, insbesondere für ihre
einzigartige Durchgängigkeit ausgezeichnet.
inubit wurde als einer der besten Arbeitgeber
Deutschlands vom Great Place to Work®
Institute ausgezeichnet und erreichte in der
Kategorie der Unternehmen mit 50 bis 500
Mitarbeitern den 20. Platz.
Doch „BPM by inubit“ ist mehr als reine
Technologie. Mit unserer eigens entwickelten
BPM-Methodik helfen wir Unternehmen, BPMProjekte und -Initiativen zum Erfolg zu führen.
Die Auszeichnung bescheinigt uns eine
besondere Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber. Sie beruht auf einer umfassenden und
anonymen Befragung aller inubit Mitarbeiter.
Ausgezeichnet
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