Lebensversicherung - Universität St.Gallen
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Lebensversicherung - Universität St.Gallen
Grundlagen der Lebensversicherung Synpulse - Intensive Insurance Training Marco Allenspach Appenzell, 22. Juni 2015 Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 2 Agenda 1. Grundformen der traditionellen EinzelLebensversicherung 2. Preisbildung in der Lebensversicherung 3. Moderne Lebensversicherungsprodukte © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 3 Zusammenhang zwischen den einzelnen Elementen des LV-Beitrages und der Leistung der LV Versicherer Bezugsrecht Bezugsberechtigter Versicherungsvertrag Versicherungsnehmer i.d.R. auch Beitragszahler mitversicherte Person versicherte Person © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 4 Funktionen der Lebensversicherung Hinterbliebenenschutz bei vorzeitigem Tod Ersatzeinkommen bei Erwerbsunfähigkeit Umfassende Vorsorge zur Sicherung des Lebensstandards Ersatzeinkommen nach Pensionierung / überlange Lebensdauer Realisierung steuerlicher Vorteile Absicherung von Verpflichtungen / Konkursprivileg Schutz gegen Kapitalmarktrisiken © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 5 Grundformen der traditionellen Einzel-Lebensversicherung Risiko-Versicherungen Vermögensbildende Versicherungen Rentenversicherung Todesfallrisiko-Versicherung mit gleichbleibendem Kapital Todesfallrisiko-Versicherung mit abnehmendem Kapital auf 1 oder 2 Leben Überlebenszeitrente Erwerbsunfähigkeitsversicherung Dread Disease / Critical Illness ... Gemischte Versicherungen Gemischte Versicherung auf zwei Leben Erlebensfallversicherung mit Rückgewähr Etappenplan (mehrere Auszahlungen) Termin-Versicherung Lebenslange Todesfallversicherung ... Sofort beginnende oder aufgeschobene Altersrente Lebenslange oder temporäre Zeitrente Mit garantierter Zahlungsdauer auf 1 oder 2 Leben mit oder ohne Rückgewähr © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 6 Ergänzungsversicherungen Prämienbefreiung bei Erwerbsunfähigkeit (bei den meisten Lebensversicherungen: bei Erwerbsunfähigkeit sind die zukünftigen Prämien gedeckt) Dread Disease (bei Diagnose einer als ‘Dread Disease‘ gelisteten Erkrankung erfolgt Auszahlung der Versicherungssumme resp. der Rente) Unfalltod-Zusatzversicherung (zur Kapitallebensversicherung: mit doppelter Versicherungssumme) Kinderzusatzleistung (zur Terminversicherung: sofortige Auszahlung bei Tod des Kindes) Aussteuerversicherung (zur Terminversicherung: bei Heirat des Kindes ab bestimmtem Alter) © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 7 Optionen der Versicherungsnehmer Abwicklungsoption: Entscheidungsfreiheit unter verschiedenen Formen der Auszahlung (z.B. Einmalzahlung oder Rente) Anleiheoption: Möglichkeit, sich zu vorgegebenen Konditionen unter Einsatz des akkumulierten Wertes seiner Police zu verschulden (Policendarlehen) Mehreinlageoption: Möglichkeit, höhere Prämien als erforderlich zu zahlen, welche zu einem im voraus festgelegten Satz verzinst werden Kündigungsprivileg: Option, den Versicherungsvertrag vorzeitig zu beenden (von der ersten bis zur dritten Jahresprämie ‘Verzicht‘, danach ‘Rückkauf‘) Erneuerungsprivileg: Recht, einen Versicherungsvertrag entweder fortzuführen oder ihn am Ende der Policenlaufzeit zu beenden Umwandlung / Prämienfreistellung: Recht, eine kapitalbildende Lebensversicherung über eine gewisse Zeit ruhen zu lassen (Umwandlung in eine prämienfreie Versicherung) © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 8 Agenda 1. Grundformen der traditionellen EinzelLebensversicherung 2. Preisbildung in der Lebensversicherung 3. Moderne Lebensversicherungsprodukte © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 9 Preisbildung in der Lebensversicherung (I) Risikoprämie • Zur Finanzierung der Risikoleistungen Tarifprämie Sparprämie • Zur Erreichung der Ansparziele Kostenzuschlag • Beratung • Abschluss • Durchführung © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 10 Preisbildung in der Lebensversicherung (II) Erster Schritt der Preisbildung: Vorkalkulation und Bestimmung der Tarifprämie Die Tarifprämie bildet die obere Grenze des effektiven Preises der Lebensversicherung Zweiter Schritt der Preisbildung: Nachkalkulation und Gewinnermittlung i.d.R. positive Ergebnisse durch Risiko-, Zins- und Kostenüberschüsse Aus “Gewinnfonds” wird Überschussbeteiligung finanziert © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 11 Preisbildung in der Lebensversicherung (III) Lebensversicherungsbeitrag Risikoanteil Sparanteil + Zinsen Kostenanteil Kostengewinn Sterblichkeitsgewinn Riskiertes Kapital Todesfallleistung Deckungskapital Zinsgewinn Erlebensfallleistung Gewinnbeteiligung © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 12 Verwendung der Überschussanteile der Kunden Ansammlung der Überschüsse Der Überschussanteil eines Jahres wird dem Kunden auf einem verzinslichen Konto gutgeschrieben und dann mit der vereinbarten Leistung ausbezahlt. Leistungserhöhung Hier werden die Überschussanteile der Versicherungssumme zugerechnet. Diese erhöht sich deshalb um die jeweils gutgeschriebenen Überschussanteile. Diese Form ist eher selten. Verrechnung mit Prämie Die Überschussanteile werden mit der Prämie verrechnet. Der Kunde kommt so in den Genuss von entsprechend reduzierten Prämien. © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 13 Zusammensetzung einer Gesamtprämie am realen Beispiel einer Fondspolice Gesamte Jahresprämie abzüglich Todesfall-Risikoprämie Verwaltungskosten Beratungs- und Abschlusskosten Kosten für die Prämienbefreiung 1800.- Sparprämie 1220.- Geschätzer Wert der Sparprämie nach 5 Jahren mit 5% Fondsperformance 1557.- 90.240.150.100.- © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 14 Rohe Sterbewahrscheinlichkeiten 1888 1991 © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 15 Ausgeglichene Sterbewahrscheinlichkeiten © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 16 Alter Ausschnitt aus der Sterbetafel 2009/11 – Männer ÜberlebensZahl der Sterbenswahr- Überlebenswahr- mittlere LebensOrdnung Gestorbenen scheinlichkeit scheinlichkeit erwartung lx dx qx px ex Alter 40 97 854 126 0.00128285 0.99871715 38.93 40 41 97 728 134 0.00136952 0.99863048 37.98 41 42 97 594 149 0.00152940 0.99847060 37.03 42 43 97 445 174 0.00178321 0.99821679 36.08 43 44 97 271 194 0.00198943 0.99801057 35.15 44 45 97 078 215 0.00221497 0.99778503 34.22 45 46 96 863 240 0.00247352 0.99752648 33.29 46 47 96 623 279 0.00288669 0.99711331 32.37 47 48 96 344 309 0.00320727 0.99679273 31.47 48 49 96 035 344 0.00358384 0.99641616 30.56 49 50 95 691 383 0.00400077 0.99599923 29.67 50 51 95 308 451 0.00473103 0.99526897 28.79 51 52 94 857 475 0.00500602 0.99499398 27.92 52 53 94 382 521 0.00551973 0.99448027 27.06 53 54 93 861 581 0.00619290 0.99380710 26.21 54 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 2013 © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 17 Alter Ausschnitt aus der Sterbetafel 2009/11 - Frauen ÜberlebensZahl der SterbenswahrOrdnung Gestorbenen scheinlichkeit ly dy qy Überlebenswahrscheinlichkeit py mittlere Lebenserwartung ey Alter 40 98 784 70 0.00070623 0.99929377 43.50 40 41 98 715 79 0.00080150 0.99919850 42.53 41 42 98 636 88 0.00089009 0.99910991 41.57 42 43 98 548 101 0.00102394 0.99897606 40.60 43 44 98 447 111 0.00112316 0.99887684 39.64 44 45 98 336 125 0.00126923 0.99873077 38.69 45 46 98 211 138 0.00140911 0.99859089 37.74 46 47 98 073 160 0.00163512 0.99836488 36.79 47 48 97 913 173 0.00176843 0.99823157 35.85 48 49 97 740 201 0.00205765 0.99794235 34.91 49 50 97 538 215 0.00220300 0.99779700 33.98 50 51 97 324 238 0.00244679 0.99755321 33.06 51 52 97 085 267 0.00274537 0.99725463 32.13 52 53 96 819 291 0.00300654 0.99699346 31.22 53 54 96 528 308 0.00319122 0.99680878 30.31 54 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden, 2013 © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 18 Jährliche Sterbewahrscheinlichkeiten der Renten- & Risikoversicherung im Vergleich Alter x 65 66 67 68 69 70 Rententafel Kapitaltafel ERM 2000 EKM 95 9.92 11.04 12.29 13.69 15.26 17.03 16.27 17.55 18.90 20.33 21.84 23.42 Quelle: VBV/AFA © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 19 Tabelle zu Körpergrösse und –gewicht (Praxisbeispiel) © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 20 Abschluss einer Lebensversicherung 1. Schritt: Antrag des Versicherungsnehmers Nach VVG ist der Antragsteller verpflichtet, dem Versicherer sämtliche für die Beurteilung erheblichen Tatsachen mitzuteilen. 2. Schritt: Prüfung des Antrags Medizinische Prüfung: Bild über den Gesundheitszustand des Versicherten. - Bei kleineren Versicherungssummen: Schriftliche Angaben im Antragsformular. - Bei grösseren Versicherungssummen (idR ab 250‘000 CHF): Einholen eines medizinischen Gutachtens. Wirtschaftliche Prüfung: Bild über die wirtschaftlichen Verhältnisse des Versicherten. 3. Schritt: Entscheid des Versicherers Je nach Resultat der Prüfung hat der Versicherer drei Reaktionsmöglichkeiten: - Annahme des Antrages - Annahme des Antrages mit Vorbehalt (z.B. Ausbruch einer bestimmten Krankheit während der nächsten 5 Jahre), Ausschluss (z.B. Ausbruch einer bestimmten Krankheit während der ganzen Vertragsdauer) oder Prämienzuschlag (z.B. bei Übergewicht) - Ablehnung des Antrags © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 21 Deckungskapital - Definition und Verlauf Das Deckungskapital ist die verzinste Ansammlung der Sparanteile des Lebensversicherungsbeitrages. Vers.-Summe 100‘000.- CHF Riskiertes Kapital Deckungskapital Laufzeit Vertragsabschluss 01.07.2015 Ablauf 01.07.2040 © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 22 Deckungskapital und Rückkaufswert Die Abschlusskosten (ca. 3,5 % der Versicherungssumme) fallen zu Beginn an. In der Regel werden diese über die Vertragsdauer verteilt, so dass der dem Versicherungsnehmer effektiv zustehende Rückkaufswert kleiner ist. DK Vers.summe Rückkaufswert Abschlusskosten t © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 23 Agenda 1. Grundformen der traditionellen EinzelLebensversicherung 2. Preisbildung in der Lebensversicherung 3. Moderne Lebensversicherungsprodukte © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 24 Moderne Lebensversicherungsprodukte Weiterentwicklungen in den 1990er Jahren Fondsgebundene Lebensversicherung Indexgebundene Lebensversicherung Swapsatzgebundene Lebensversicherung Geldmarktorientierte Lebensversicherung Weiterentwicklungen in den 2000er Jahren Fondsgebundene Lebensversicherungen mit Kapitalschutz Dynamische Hybridprodukte Variable Annuities Wrapper und Personal Portfolio Bonds Unter modernen Lebensversicherungsprodukten versteht man Produkte, welche dem Kunden – mit oder ohne Garantie – eine 1:1-Partizipation an einer Vermögensanlage gewähren. © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 25 Gemischte und Fondsgebundene Lebensversicherung im Vergleich Traditionelle Gemischte Versicherung (Einmalprämie) Im Erlebensfall und im Todesfall: garantierte Versicherungssumme angesammelte Überschüsse Fondsgebundene Lebensversicherung (Einmalprämie) Im Erlebensfall: Wert der Fondseinlage Im Todesfall: garantiertes Todesfallkapital oder Wert der Fondsanteile, wenn dieser höher ist als das Todesfallkapital © IVW-HSG © Zürich Universität St. Gallen Fondspolice mit Zinsgarantie Am Ende der Vertragslaufzeit Auszahlung des Anlagewerts Dabei: Mindestverzinsung auf eingezahlte Prämien. Value in % of the one-off premium Fondsgebundene Lebensversicherungen mit Kapitalschutz 0 Fondspolice mit Höchststandsgarantie ("Ratchet" od. "Lookback") Auszahlung des Höchststands der Anteilswerte über die Laufzeit, multipliziert mit der Anzahl erworbener Anteile Police enthält implizit eine nominale Kapitalerhaltung (0%) 1 2 3 4 3 4 5 6 Years Fund 7 8 9 10 Value in % of the one-off premium Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 26 0 1 2 5 6 7 8 Years Fund Ratchet © 9 10 IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 27 Innovative Hybridprodukte Dynamische Hybridprodukte kombinieren die Vorteile der Klassik mit Fonds und bieten zudem eine hohe Flexibilität. Für eine optimierte Rendite nutzen sie moderne Finanzinstrumente und eine dynamische Anlagestrategie, auch in der Rentenphase. Dadurch werden sie für Versicherte und Versicherer gleichermaßen attraktiv. Typische Eigenschaften Garantie: Die Garantie kann vertragsindividuell vorgegeben werden, bezieht sich aber in der Regel auf die Summe der bezahlten Sparprämien und gilt bis zum Ablauf. Anlagestrategie: Die Finanzierung der Garantie erfolgt durch Kombination moderner finanzmathematischer Anlageformen mit dem klassischen Deckungsstock. Das nicht für die Garantie benötigte Guthaben wird in freie Fonds angelegt. Beitragsflexibilität: Der Kunde hat die Möglichkeit, innerhalb eines festgelegten Rahmens vom laufenden Regelbeitrag abzuweichen. Diverse Optionen: leistungsseitig z.B. Anpassung des Garantieniveaus oder anlageseitig z.B. Veränderung der Anlagestrategie. Quelle: FJA © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 28 Variable Annuities Flexible Rentenversicherungen (gegen Einmalzahlung oder laufende Prämienzahlung; i.d.R. aufgeschoben), die der Versicherungsnehmer um individuelle Garantien ergänzen kann und bei denen die Kapitalanlage auch in der Rentenbezugsphase fondsge-bunden bleibt. Damit profitiert das Kapital auch während der Bezugsphase von positiven Kapitalmarktentwicklungen (= steigende Rentenzahlungen) und von garantierten Mindestrenten im Fall eines Finanzmarkteinbruchs. Mögliche Garantien: - Garantierte Todesfallleistung (Guaranteed Minimum Death Benefit, GMDB) - Garantierte minimale Rentenleistung (Guaranteed Minimum Income Benefit, GMIB) - Garantierte minimale Erlebensfallleistung am Ende der Ansparphase (Guaranteed Minimum Accumulation Benefit, GMAB) - Garantierte Teilrückkaufswerte zu festgelegten Zeitpunkten (Guaranteed Minimum Withdraw Benefit, GMWB) Weitere Optionen: Rollup (garantierte Mindestverzinsung der Prämien), Reset (Einloggen des Werts des Fondsvermögens zu Stichtagen), Ratchet (Höchststandsgarantie); i.d.R. Wahlmöglichkeiten zwischen Fonds mit unterschiedlichem Risikoprofil. Im Unterschied zu anderen Formen der Rentenversicherung erfolgen Kapitalanlage und Garantieerzeugung getrennt voneinander. Die Garantien werden durch einen Hedgingprozess sichergestellt und die entsprechenden Kosten vom als fester Prozentsatz vom Fondsvermögen abgezogen (z.B. ca. 30 Basispunkte für Todesfallschutz). Das macht diese Produkte transparent, aber i.d.R. auch teuer. © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 29 Wrapper & Personal Portfolio Bonds Wrapper und Personal Portfolio Bonds sind spezielle Produkt, welche aus Großbritannien kommen und zurzeit in der Schweiz und Liechtenstein, nicht aber in Deutschland und Österreich angeboten werden. Der Fokus liegt dabei auf der Steuerersparnis. Beim Wrapper-Produkt hat der Kunde eine Kapitalanlage bei einer Bank, zahlt nicht Bargeld in die Versicherung ein, sondern macht eine Eigentumsübertragung (einmalig oder in verschiedenen Tranchen). Die Kapitalanlage bleibt somit, wo sie ist und wird und werden auch weiterhin ausserhalb der Lebensversicherung gemanagt. Diese gibt etwas Todesfallschutz dazu, so dass es steuerlich als Lebensversicherung behandelt wird. Garantien sind üblicherweise nicht eingeschlossen, es sind rein anteilsverbundene Anlagen. Ihr Charme ist, dass sie keine Restriktionen in der Anlage haben. Die Steuerbehörden fassen diese Form zur Zeit recht streng ins Auge; man muss bestimmte Rahmenbedingungen erfüllen, damit das als Lebensversicherung anerkannt wird. Es handelt sich vor allem um Offshore-Produkte der bekannten Steuerparadiese auf den Kanalinseln. Quelle: FJA © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 30 Risiken moderner Produkte Marktrisiken • Zinsrisiko Versicherungsrisiken • Langlebigkeit Modellrisiken • Kundenverhalten: Lebenserwartung eines 1930 geborenen Mannes: - Preise und Absicherung (Hedging) basieren auf dem erwarteten Kundenverhalten - Moderne Produkte haben keinen Spielraum wie traditionelle Produkte • Kreditrisiko 59 70 • Rechtsrisiken • Falsche Anwendung des Risikomanagements Plan real • Invalidität • Tod Hedging Underwriting Kalibrieren / Adaptieren Quelle: Dr. I. Furrer, Swiss Life © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 31 Vor allem niedrige Zinsen und neue Solvenzanforderungen erhöhen den Druck auf die Lebensversicherer © IVW-HSG Universität St. Gallen Synpulse Insurance Training Lebensversicherung Seite 32 Kurz-Workshop Welche Kriterien sind Eurer Einschätzung nach beim Kauf einer Lebenspolice aus Kundensicht am wichtigsten (z. B. Ertragssicherheit, Renditechancen, Flexibilität, Wertschätzung von Garantien und Optionen)? Wie beurteilt Ihr die Zukunft der gemischten Kapitallebensversicherung vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen (Niedrigzinsphase, Nachfrageverhalten der Kunden, Finanzkrise, Regulierung)? © IVW-HSG Universität St. Gallen