Besuch bei Freunden

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Besuch bei Freunden
Ausgabe 1/2010
J O U R N A L
IN DIESER AUSGABE
Good bye my love . . . . . . . . . . . . . Seite 2
Nach fast 13 Jahren Schweglerstraße haben
wir den Bierigen in andere Verantwortung
gegeben
F Ü R
D E N
B I E R- G E N I E S S E R
●
W W W. B I E R I G . A T
Besuch bei Freunden
Noch vor ein paar Jahren wussten wir zwar wo Bangladesh liegt,
haben uns aber nicht viel mit diesem Land beschäftigt. Erst im Bierhaus hatten wir das Glück, Küchenmitarbeiter aus Bangladesh kennen lernen zu dürfen. Unter ihnen auch Kabir, der seit 2006 der
„Schankdirektor“ des Bierhauses und über die Jahre auch ein lieber
Freund geworden ist. Am 12. Jänner war es endlich so weit: Ilona,
Wolfgang und Kabir, Abflug nach Bangladesh… Von Ilona und Wolfgang Hauffe
Brandauer zum Genießen . . . . Seite 3
Diesmal präsentiert uns Maria Marioni,
Köchin in Brandauers Bierhaus, eines ihrer
Lieblingsrezepte: Krautrouladen»Sormala«
gefüllt mit Faschiertem und Reis
Die 1. Maurer Ballnacht . . . . . . . Seite 4
Am 5.2.2010 war es soweit: Die 1. Maurer
Ballnacht fand im Brandauers Bierhaus
Mauer statt. Die Idee dafür entstand bei
einem Heurigen in Mauer.
Der Alleskönner . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 5
Über Mike Oswald ein kurzes Porträt zu
schreiben ist keine einfache Sache … so
bunt, facettenreich und vielseitig ist seine
Vergangenheit, aber auch sein Alltag.
DIE ERSTE Nacht in Bangladesh war
frisch, unruhig und kurz. Um 5:00 endlich eingeschlafen, weckte uns der Muecin mit seinem Morgengebet.
Der Straßenverkehr in der 12 Millionen
Einwohner Stadt Dhaka unterscheidet
sich grundsätzlich von unserem nicht
nur durch den Rechtsverkehr. Man muss
sich den 4 spurigen Gürtel in Wien vorstellen, auf dem sich quer durcheinander Rikschas, Autobusse, Autos und andere „Fahrzeuge“ fortbewegen. Kabir
versicherte uns, es gäbe eine Straßenverkehrsordnung, uns erschien diese aber
als eine reine Empfehlung.
Da Dhaka und eigentlich das ganze Land
nicht an Touristen gewöhnt ist, verursachten wir auf der Straße ein wenig
Chaos. Viele wollten von und mit uns
fotografiert werden.
Mit dem Auto, das uns die Stadt Raipur,
in der Kabirs Bruder Bürgermeister ist,
für unseren Urlaub zur Verfügung gestellt hatte, machten wir uns auf den
Weg, um seine Familie in ihrer Heimatstadt zu besuchen.
Wir dachten, Raipur ist eine kleine, ruhige, ländliche Stadt südlich von Dhaka,
in Wirklichkeit leben dort 700.000 Einwohner, zwar ländlich aber sicherlich
nicht ruhig. Ein kurzer Spaziergang,
1000 Fotos von uns, viele Fragen mehr
woher wir kämen?! Am zweiten Tag
fragte uns keiner mehr, denn die ganze
Stadt war schon informiert: die kommen
aus Österreich (wir bezweifeln ob sie
überhaupt wissen wo Österreich liegt)
und sind Gäste vom Bürgermeister. Am
Abend vor unserer Weiterreise gab es
noch ein Fest zu unseren Ehren, mit
frisch gefangenem Fisch aus dem hauseigenen Teich und mit der Absicht auch
eine Ziege dafür schlachten zu lassen.
Das Ziegenleben wurde durch den vehementen Einsatz von Ilona, zumindest
um einige Zeit verlängert.
Der Weg nach Kuakata, wo es den
schönsten Sonnenuntergang von Bengalen gibt, erwies sich als sehr beschwerlich. Nicht nur durch die schlechten
Straßen, sondern auch durch die zahlreichen Flüsse, die fehlenden Brücken
und den unregelmässigen Fährverkehr.
Nächstes Ziel waren die Sundarbans.
Nach einer relativ kalten und trüben
Woche zeigte sich nun die Sonne und
blieb bis Ende des Urlaubes an unserer
Seite. Gerade rechtzeitig für den nächsten Trip nach Cox's Bazar – bekannt für
den längsten und breitesten Sandstrand
der Welt (80 –150 m breit und durchgehend 120 km lang).
Der Strand ist gigantisch und wunderschön. Leider kann Ilona ihre Bikinifigur
nicht zeigen. Bangladesch ist ein muslimisches Land und für den Strand heißt
das: ja nicht ausziehen. Sie gleicht sich
den anderen Frauen an und ging angezogen ins Meer, mit der Hoffnung an
dem 120 km langen Strand einen Platz
ohne Menschen und Zuschauer zu finden, wo sie „normal“ baden kann. Ihr
Wunsch blieb nur ein Wunsch, aber
▼
D A S
Ausgabe 1/2010
Das Journal für den Bier-Genießer
(Fortsetzung von Seite 1)
Foto: Weinwurm
E D I T O R I A L
Thomas Brandauer,
Gastronom
Es ist nicht leicht an der Spitze zu stehen und einem hohen Erwartungsdruck
stand zu halten. Gerade bei den olympischen Spielen in Vancouver konnten
wir das hautnah erleben. Ein einziger
Schuß, ein paar Millimeter daneben
gesetzt und der Traum von Gold ist
geplatzt. Ein kleiner Patzer im Slalom
und Hundertstel von Sekunden und
jede Medaillenchance ist futsch.
Wir sollten eins nicht vergessen und
das ist eigentlich das Schöne am Sport:
Es sind keine Roboter am Werk, bei
denen man das Ergebnis schon vorher
kennen würde, sondern Menschen mit
Hoffnungen und Zielen, aber auch
Enttäuschungen.
Benjamin Raich, der Doppelolympiasieger von Turin meinte nach dem 4.
Platz im Slalom „Natürlich ist es bitter
zu verlieren, aber irgendwann werde ich
diese Hundertstel Sekunden, die ich
heute abgeben musste wieder zurückbekommen und dann steh ich wieder
anders da.“ Ein großer Sportsmann und
immer ein Sieger.
Überall wo Menschen am Werk sind
werden wir diese Unbekannte, dieses
Spannende haben, nicht anders in der
Gastronomie.
Am 25. Juli werden wir ein großes Fest
unter dem Motto „10 Jahre Schlossbräu“ begehen.
Ich darf Sie heute schon einladen, sich
diesen Termin frei zu halten und mit uns
zu feiern.
Mit bierigen Grüßen
Thomas Brandauer
2
sie hatte ihren eigenen „Badeanzug“
erfunden.
Man muss dazu sagen, dass man in Bangladesh nie alleine ist. Es geht auch
schwer. Das Land Bangladesh ist doppelt so groß als Österreich mit ca. 160
Millionen Einwohner, das heißt um 152
Millionen Einwohner mehr als Österreich, „irgendwo müssen die Menschen
doch sein.“
Das Meer ist schön warm und die
Sonne strahlt. Wir genießen den Sommerurlaub im Jänner.
Das Essen schmeckt in Bangladesh sehr
gut, wenn man Curry, Kurkuma, Ingwer,
Chili und die Schärfe mag. Essen im
Restaurant war am Anfang für uns sehr
ungewöhnlich. Man fragt einfach was es
heute gibt, bekommt dann mehrere
▼
Sehr verehrte Gäste,
geschätzte Mitarbeiter,
liebe Freunde!
Schüsseln mit Hühner-, Rind-, Lamm-,
oder Ziegenfleisch, Fisch, Gemüse, Salat,
Linsensuppe, Fladenbrot und jede Menge Reis. Zum Frühstück, Mittag und
Abendessen. So kann jeder am Tisch
von allen Gerichten kosten, schmeckt
etwas nicht, wird es einfach zurück geschickt. Preislich ist es nicht mit Europa
vergleichbar, die Qualität jedoch hervorragend. Da die wenigsten einen Kühlschrank haben, wird täglich aus frischen
Zutaten gekocht. Tee, Wasser, frische
Säfte oder Kokoswasser bekommt man
an jeder Ecke. Was man aber nicht bekommt ist Bier und Alkohol allgemein.
Die Menschen sind durchwegs sehr
freundlich, höflich und sehr hilfsbereit.
Dies kommt durch ihre familienhafte
Struktur, die ein enges Miteinander vor-
aussetzt. Für einen Europäer kaum vorstellbar.
Bangladesh hat noch einen sehr langen
Weg vor sich, bis es so wie viele andere
asiatische Länder touristisch attraktiv
sein wird. Für uns ist Bangladesh auf jeden Fall eine Reise wert.
DANKE an alle netten Menschen, die wir
kennenlernen durften, an die ganzen
Familien, die für uns gesorgt haben und
uns einige Einblicke in ihr Leben geschenkt haben. Kabir, danke, du warst
der beste Reiseleiter!
Da wir keine Asien-Anfänger und schon
durch mehrere dieser Länder gereist
sind, hatten wir ungefähr gewusst, was
uns erwartet. Dass unsere Erwartungen
mehrfach übertroffen wurden, konnten
■
wir nicht erahnen.
Good bye my love, good bye
Fast ist es so, als wäre ein Kind flügge geworden und aus dem Haus
gezogen. Nach fast 13 Jahren Schweglerstraße haben wir den Bierigen
in andere Verantwortung gegeben.
von Thomas Brandauer
ES WAR im September 1997 als das Unternehmen Brandauer seinen Anfang
nahm. Danach stand wirklich harte Aufbauarbeit am Tagesprogramm. Der Schritt
in die Selbstständigkeit war eine große,
gewagte Entscheidung, noch dazu mit
dem alten Kriegsschiff Rauchkuch'l.
Mehrere Vorgänger hatten an diesem Ort
Schiffbruch erlitten und einige Zeitzeugen prophezeiten, mir würde es nicht
anders ergehen.
Mit viel Einsatz, Kraft, Mut und Glück
kam aber alles anders. Unvergessen sind
die ersten Monate, in denen zaghaft aber
doch stetig immer neue Gäste in den
Bierigen kamen und von dem Angebot
begeistert waren.
Einige mir schon länger bekannte und
treue Freunde wurden zu Mitarbeitern,
ohne deren Hilfe dieses Abenteuer gar
nicht möglich gewesen wäre. Allen voran mein Küchenchef der ersten Stunde
Erwin, der mich genau verstanden hat
und wusste wo der Weg hingehen sollte.
Aber auch Nada, Chris und Christa, Uwe
und Haubi sind von Anfang an dabei
und immer noch Teil unseres Teams.
Die erste große Herausforderung waren
die Weihnachtsfeiern 1997, die uns dann
wie ein Schneeballsystem große Bekanntheit in Wien gebracht haben. Von
da an ging die Umsatzkurve stark bergauf, ohne Reservierung war oft kein
Platz zu bekommen.
Fast 13 Jahre lang konnten wir gemeinsam diesen Weg des Erfolgs bestreiten.
Zur Führung eines Unternehmens gehört allerdings nicht nur der Aufbau
und das Kaufen, man muss auch wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist,
neue Wege zu beschreiten und sich von
Liebgewonnenem zu trennen.
Ich darf mich auf diesem Weg bei allen
fleißigen Mitarbeitern und Freunden
aber natürlich auch bei den vielen treuen Gästen und Stammgästen von ganzem Herzen bedanken.
Wir haben immer noch drei wunderbare Betriebe und ich lade alle ein, weiterhin unsere Gäste zu sein. Und es
wird der Zeitpunkt kommen wieder ein
neues Projekt zu entwickeln und aufzu■
bauen…
Ausgabe 1/2010
Das Journal für den Bier-Genießer
Das Weißkraut
Weißkraut gehört zu der botanischen Familie der Kreuzblütler und
ist die wohl beliebteste Krautsorte. Es ist bereits seit Jahrtausenden
bekannt und zählt zu den ältesten Nahrungsmitteln welche der
Mensch nutzt.
von Ilona Hauffe, Restaurant- u. Hotelleiterin Bierhaus Mauer
VERMUTLICH wurde Kraut schon in der
Steinzeit gegessen und im Laufe der
Jahrtausende zu verschiedenen Formen
gezüchtet. Das Weißkraut ist eine Zuchtform des Wildkrauts, welches schon seit
400 v.Chr. angebaut wird. Die alten Römer kochten die Blätter des Wildkrauts
als Gemüse. In Altrussland war Weißkraut als Vitaminlieferant in den kalten
Monaten sehr geschätzt. Nach Russland
kam das Kraut mit den Römern und hat
sich rasant verbreitet, es konnte auch den
niedrigen Temperaturen Stand halten.
Der griechischen Mythologie zu Folge ist
das Weißkraut ein Kind des Rausches,
genauer gesagt ist der Gott des Weines
und der Ekstase, Dionysos an der Erschaffung des Weißkrauts beteiligt.
Ursprünglich beheimatet war das Weißkraut an den Mittelmeer- und Atlantikküsten. Es gibt heute rund 400 verschiedene Krautsorten, die sich in Form, Art
und Farbe unterscheiden. Weißkraut ist
durch seine hellgrün bis weißen, eng an-
einender liegenden Blätter erkennbar.
Die Sortenzucht machte aus dem traditionellen Wintergemüse ein Kraut, das
zu jeder Jahreszeit erhältlich ist.
Die Frische erkennt man an den kräftigen, festen und matt glänzenden Blättern. Frisches Weißkraut ist fast immer
im Angebot, da es Frühkraut von Mai bis
Juni, mittelfrühes Kraut von Juli bis Oktober und späte Sorten von November
bis Dezember gibt.
Kraut ist nicht nur Nahrungsmittel, sondern hat auch eine heilende Wirkung. Es
entschlackt, enthält viele Vitamine und
Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und
Magnesium. Normalerweise verlieren
Lebensmittel beim Kochen Vitamine,
nicht das Weißkraut, das eine Vorstufe
des Vitamin C besitzt und dieses beim
Kochen erst richtig frei gibt. Es ist reich
an Ballaststoffen, hält deswegen lange
satt, fördert die Verdauung und schützt
vor Darmkrebs. Äußerlich angewendet
findet es Einsatz bei Wunden, Geschwü-
UNSER REZEPT
ren, Entzündungen und diversen Hautproblemen. Dazu legt man die inneren,
frischen Blätter auf die betroffenen Stellen, nicht aber auf offene Wunden. Bis
ins 19. Jahrhundert war Weißkraut als
natürlicher Verband in Gebrauch.
Die verbreitetste Möglichkeit, das Weißkraut einzusetzen, ist es zu essen. Am
wirksamsten ist das Kraut roh, dann jedoch schwer verdaulich. Zur besseren
Verdauung wir das Kraut meist mit Kümmel gewürzt. Frühkraut ist am zartesten
und eignet sich gut für Salate und Rohkost. Kraut lässt sich zu Hause in verschiedenen Formen zubereiten. Das berühmte Sauerkraut darf man dabei nicht
vergessen. Wobei Sauerkraut nicht unbedingt dem Geschmack dient, sondern
ursprünglich eine Methode war, mit der
unsere Vorfahren das Weißkraut für den
Winter haltbar gemacht haben.
Weißkraut ist eine vielfältige Zutat zu internationalen Gerichten und passt hervorragend mit Speck, Zwiebel, Knoblauch und Kümmel, Sojasauce oder Ingwer zusammen. Sogar als frisch gepressten Saft kann man Kraut zu sich nehmen. Als Eintopf, Krautroulade, Krautfleckerl oder Suppe ist Weißkraut un■
schlagbar.
Die süße Perle
Maria Marioni, Köchin in Brandauers Bierhaus
MARIA Marioni wurde am 24.3.1977 in
Satu-Mare, Rumänien geboren. Nach einer glücklichen Kindheit, in der sie sehr
viel Zeit mit ihrer Mutter in der Küche
der familieneigenen Patisserie verbrach-
te, begann der Ernst des Lebens und sie
musste in die Schule. Doch über die
Jahre, mit zunehmendem Alter wurde
ihr Entschluss Köchin zu werden immer
ernsthafter – dies war schon als Kleinkind ihr Traum. Mit 17 Jahren zog es sie
in die Ferne nach Österreich, um hier eine Kochlehre zu beginnen. Ihre Lehrjahre absolvierte Maria in einem gutbürgerlichen Gasthaus in Krems. Nach dem
Lehrabschluss verschlug es Sie nach
Wien, wo sie die Möglichkeit bekam das
erlernte selbstständig in die Praxis umzusetzen. In diese Zeit versuchte sie die
traditionelle österreichische mit der rumänischen Küche zur verbinden. Nach
einem Ausflug in die mediterrane Küche, im Tartufo, bekam Sie die Chance
als Köchin der erste Stunde in Brandauers Bierigen zu beginnen. Drei Jahre
später verließ Maria den Betrieb um ih-
re neue „Stelle“ als Mutter anzutreten.
Nach der Karenz ging ihr Wunsch in
Erfüllung und sie bekam die Möglichkeit im Little Buddha den Patisseriebereich zu übernehmen.
Im September 2008 erfuhr sie, dass eine
Stelle als Köchin im Bierhaus Mauer frei
geworden war und hat sich prompt dafür beworben. Seit dem ist Maria eine
flinke und beliebte Perle im Team. Auch
im Bierhaus ist ihre Lieblingsaufgabe der
Mehlspeisenbereich. Von ihrem Können
kann man sich in allen drei Betrieben
überzeugen: Der Schokokuchen wird
nämlich von Maria für alle Lokale nach
ihrem Rezept frisch gebacken.
Das größte Hobby in ihre Freizeit sind
natürlich ihre 2 Kinder. Marias sehnlichster Traum ist, auch wenn sie noch so
gerne im Bierhaus arbeitet, irgendwann
■
ihre eigene Patisserie zu führen.
UNSERE BIEREMPFEHLUNG ZU DIESEM GERICHT
BB-Bier – das berühmte
Das Hausbier ist in der Farbe goldgelb
und im Duft malzig. Durchzogene
Hopfenaromen sorgen für die typische
Biernote.
Dieses Bier ist der perfekte Begleiter zu den
Krautrouladen in Brandauers Betrieben
Dieses Bier wird als Spezialabfüllung
von der Brau Union für unsere Betriebe
nach dem Reinheitsgebot von 1516 hergestellt.
Stammwürze: 11,8°
Alkoholgehalt: 5,2 % vol.
Kalorien:
43,0 kcal/100 ml
In dieser Ausgabe des Bierigen Blattls
präsentiert uns Maria Marioni, Köchin
in Brandauers Bierhaus, eines ihrer
Lieblingsrezepte.
Von Maria kreiert, für Sie serviert!
Krautrouladen
»Sormala« gefüllt mit
Faschiertem und Reis
auf Tomatensauce
Reis durchwaschen und mit Faschiertem
zusammenmischen.
Paprika würfelig schneiden, Petersilie fein
hacken und Karotten reiben.
Zwiebel in Öl anrösten, Paprikawürfel,
Karotten, Thymian, gehackte Petersilie
und Paprikapulver beifügen.
Faschiertes mit Reis dazu geben und gut
durchmischen.
Weißkrautkopf blanchieren.
Die großen Blätter mit der Masse füllen
und Rouladen formen.
Den Rest vom Kraut klein schneiden und
die Pfanne damit auslegen. Die Rouladen
daraufsetzen.
Tomatenmark mit dem Krautsud mischen
und mit Lorbeerblättern über die Rouladen gießen. Langsam dünsten.
Rouladen am Teller platzieren mit Tomatensauce und etwas Sauerrahm servieren.
Gutes Gelingen wünscht Ihnen
Ihre Maria Marioni
EINKAUFSLISTE
Zutaten für 4 Personen
250g Rundkornreis
300g Faschiertes (gemischt)
3 mittlere Zwiebel
1 El Paprikapulver
3 El Tomatenmark
Salz und Pfeffer
1 El Thymian
1 kl. Bund Petersilie
1 Paprika
3 Karotten
1 Kopf Weißkraut
Lorbeerblätter
4 El Sauerrahm
3
Ausgabe 1/2010
Die 1. Maurer Ballnacht
Vor Jahrzehnten gab es in Mauer in der Faschingszeit festliche Bälle. Der
letzte liegt jedoch schon lange zurück. Am Freitag, den 5.2.2010 war es
wieder soweit: Die 1. Maurer Ballnacht fand im Brandauers Bierhaus
Mauer statt. Die Idee dafür entstand bei einem launigen Gespräch bei
einem Heurigen in Mauer.
von Stefan Wagenbichler – Leitung Einkauf & Betriebskoordination
IM OKTOBER traf ich den Winzer Leopold Als ersten Highlight baten wir ab 19:00
Grausenburger – ein jeder Maurer Bürger Uhr die Gäste über die Feststiege in
kennt ihn – beim Heurigen Hofer auf ein Abendkleidung zur Garderobe und zum
Achterl Wein. Da erzählte mir der
Sektempfang in den Rittersaal im
Poldi, dass er sich über den Hau1. Stock. Danach wurden die
rer Ball in Perchtoldsdorf mit eiBallbesucher weiter zu mit Lilien
nem Bekannten unterhalten hat.
geschmückten Tischen geleitet.
Dieser fragte, warum es eigentEine außergewöhnliche Weinlich keinen Maurer Ball gibt. Und
karte mit wunderbaren Tröpferl
schon war die Idee geboren.
der Maurer Winzer hatten wir zuJetzt mussten nur noch Thomas
sammengestellt, an der die Gäste
Brandauer, unser Chef und Ilona Stefan Wagenbichler große Freude fanden. Und nach
Hauffe, unsere Hotel- & Restaueiner kurzen Ansprache wurde
rantleiterin davon überzeugt werden. die 1. Maurer Ballnacht von unserer Ilona
Auch sie waren Feuer und Flamme und so mit den Worten „Alles Walzer“ eröffnet.
begannen wir noch vor Weihnachten mit Die Band FACE TO FACE schaffte es vom
der Organisation, denn dieser Ball sollte ersten Moment an mit abwechslungsreietwas ganz besonderes werden.
cher Musik das tanzfreudige Publikum zu
Im Jänner begann der Kartenvorverkauf begeistern. Und da in Mauer jeder jeden
und binnen 2 Wochen waren fast alle auf- kennt, war die Gästeschar in kürzester Zeit
gelegten Karten schon vergeben. Da der bunt vermischt und an der Hauptbar im
Termin in die Semesterferien fiel, gab es Wintergarten und der Tanzbar im Rittergar manche Maurer, die ihren Schiurlaub saal herrschte großes Gedränge.
einen Tag früher beendeten, um den Ball Für Mitternacht war die Bekanntgabe der
besuchen zu können. So fieberten alle Hauptgewinne unserer Tombola angedem Freitag, 5.2.2010 entgegen.
setzt – als 1. Preis winkte 1 Woche für 2
Personen in Werfenweng – und die Lose
fanden reißenden Absatz. Den gesamten
Erlös des Losverkaufs stellten wir der Karl
Schubert Schule Wien-Mauer, Bildungsstätte für Seelenpflege-bedürftige Kinder
und Jugendliche, zur Verfügung. An dieser
Stelle danken wir allen großzügigen
Spendern für die Tombola.
Die Stimmung blieb bis spät in die Nacht
auf höchstem Niveau, keiner wollte nach
Hause, die meisten feierten ausgelassen
bis in die Morgenstunden. Und die Letzten
verließen um sechs Uhr früh unser Haus.
Und alle Maurer Bürger von jung bis alt,
die fast gesamt angetretene Winzerschar,
unser gesamtes Personal und wir waren
uns einig: Es war einfach wunderbar!
Wir danken allen für das Gelingen dieses
einzigartigen Abends und freuen uns
schon sehr auf die 2. Maurer Ballnacht! ■
4
Das Journal für den Bier-Genießer
Ausgabe 1/2010
Das Journal für den Bier-Genießer
Der Alleskönner
Über Mike Oswald ein kurzes Porträt zu schreiben ist keine einfache
Sache, wobei das Schwierige dabei die Kürze ist …. so bunt, facettenreich und vielseitig ist seine Vergangenheit, aber auch sein
Alltag.
Ein Porträt von Thomas Brandauer
GEBOREN in der Stadt Salzburg übersiedelte Mikes Familie sehr bald in die
Obersteiermark nach Aigen in die Nähe
des Flugplatzes, da der Vater von Beruf
Fluglehrer ist.
Der kleine Mike hatte schon sehr früh
mit der Fliegerei zu tun und irgendwie
bleibt diese Affinität sein ganzes Leben
lang erhalten.
Nach der Volksschule im schönen, urigen und gebirgigen Ennstal zieht die
Familie weiter in das östliche Flachund Hügelland nach Bad Deutsch
Altenburg, wieder zum Flughafen.
Nach der Hauptschule wird Mike in den
zehnten Bezirk nach Wien verfrachtet,
um die HTL für Maschinenbau in Angriff
zu nehmen und vielleicht „irgendwas
mit Flugzeugbau“ zu machen. Bald aber
merkt unser Lebenskünstler, dass das
Kulinarische viel verführerischer als das
Technische ist und beginnt im Kurhotel
Kaiserhof die Koch- und Kellnerlehre.
Nach der absolvierten Meisterprüfung –
wie könnte es anders sein – arbeitet
Mike am Flughafen Schwechat im
Airest, welches zur damaligen Zeit übrigens ein mit Hauben dekoriertes Restaurant war.
Weitere Stationen sind das Gartenhotel
Altmannsdorf und der Tiroler Garten im
Tiergarten Schönbrunn. Dort lernte der
aufstrebende Steirer den Salzburger
Hippie Stefan kennen, von deren
Freundschaft unsere Betriebe bis heute
profitieren.
Da sich Mike immer auf der Suche nach
neuen Herausforderungen befindet,
folgten Engagements im Handel aber
auch eine kurze Selbständigkeit.
Schließlich kam er 2004 als Kellner ins
Schlossbräu und entwickelte sich zum –
bis heute ungeschlagenen – Verkaufsgenie.
Seit drei Jahren steht er als Restaurantleiter an der Spitze des Schlossbräu
und ist dort der fleissigste Vorkoster der
Welt. Dies wirkt sich natürlich auf das
Körpervolumen, aber vor allem auf das
Gewicht aus, wodurch Mikes Zweitjob
als Langstreckenkoch der Business Class
dem strengen Sparkonzept der neuen
Aua-Führung zum Opfer fiel.
Nicht unerwähnt bleiben dürfen seine
anderen Aktivitäten: Hans Mair spielen,
BBC Mitglied und Diätexperte, Brunnenbauer, malen, präferanzen, skicrossfah-
ren, zunehmen, Dekorationsfachmann,
SMS-Schreiber, mehrfacher Vater, tanzen, Teletubbies usw. usf.
Einfach ein Original und ich hoffe lie■
ber Mike, du bleibst genau das!
Bauch rein – Brust raus!
Viele sind mit dem Aussehen ihres Bauches unzufrieden. Doch es
geht nicht nur um ein ästhetisches Thema, sondern auch um eine
funktionelle Aufgabe, die der Bauch erfüllt. Denn er hat einen immensen Wert für eine gute Haltung und die Vorbeugung von
Rückenproblemen.
Ein Bericht von Mag. Miriam Biritz, Sportwissenschafterin
Um die Form des Bauches in den Griff Deshalb müssen die Grundbasis jedes
zu bekommen, ist es notwendig die Bauchtrainings Übungen für die Beckenunterschiedlichen Anteile der
bodenmuskulatur und des queBauchmuskulatur zu kennen.
ren Bauchmuskels sein. Diese
Wir sprechen von der oberMuskelkombination
bewirkt
flächlichen geraden Bauchdie so genannte Bauchpresse,
muskulatur, von der tieferen
welche die Organe nach innen
schrägen
Bauchmuskulatur
positioniert und den Druck im
und von der tiefsten Schicht
Bauchraum erhöht. Dadurch
des Bauches, der queren
wirkt der Bauch flacher. Pilates
Bauchmuskulatur. Aber dies
macht sich dieses System zu
Miriam Biritz
allein reicht nicht aus. Der
nutze und trainiert die beiden
Bauch steht direkt in Verbindung mit Muskeln bei jeder Übung.
der Rücken- und der Beckenbodenmuskulatur. Darum muss der Ober- Tipp: Grundübung: Man zwickt den
körper im gesamten System belastet Beckenboden zusammen und zieht ihn
werden. Wir sprechen in diesem Fall noch ein gutes Stück nach oben hoch.
vom Muskelkorsett.
Diese Position halten und zusätzlich den
Punkt 1 cm unter dem Bauchnabel
Richtung Wirbelsäule – also nach innen
hinten – ziehen. Ich gebe zu, dass dies
gar nicht so einfach ist, aber Übung
macht den Meister. Sie können dies ruhig
täglich beim Zähneputzen oder beim
Warten z.B. an der Supermarktkassa
üben. Keiner wird es bemerken, da es
eine nicht sichtbare Bewegung ist.
Atmen Sie dabei gleichmäßig weiter und
dies seitlich in die Flanken (d.h. in den
unteren Rippenbogen).
Im Weiteren sollten zusätzlich die schräge und gerade Bauchmuskulatur trainiert werden. Diese kennen wir ja zur
Genüge (siehe Bilder), jedoch lassen Sie
mich anmerken, dass es allzu oft passiert, dass wir diese Übungen nicht korrekt ausführen. Holen Sie sich zur Kontrolle ruhig den Rat eines Experten.
Und für einen runden Abschluss ist es
ratsam die Rückenmuskulatur mitzutrainieren. Aber dazu in der nächsten
Ausgabe.
Viel Spaß beim Training
■
die PERSONAL TRAINER
mobiles Personaltraining / Bewegungsberatung / Leistungsdiagnostik
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5
Ausgabe 1/2010
Das Journal für den Bier-Genießer
Stell Dir vor, es geht das Bier aus ...
PHILOSOPHISCHES
Eros, das Kind von Mangel und Fülle
Werte Leser, keine Ahnung, ob Ihnen das bewusst ist, aber in Belgien wurde
gestreikt. Das für sich genommen wäre ja noch kein Drama, ginge es um Müllabfuhr, Spitäler oder den öffentlichen Nahverkehr. Aber nein, viel schlimmer:
die Belgier haben keinen Bock mehr! Und das – bitteschön – buchstäblich.
EIN VON der Gewerkschaft ausgerufe- Chablis-saufenden Konzernbossen orner Generalstreik der Brauereiarbeiter dentlich was auf die Mütze geben!
führte Anfang dieses Jahres zu
Deswegen habe ich bereits im
einer panikverbreitenden BierRahmen der Aktion „Nachbar
knappheit. Ausgerechnet in eiim Öl“ entsprechende Sofortnem der urbierigsten Länder
maßnahmen eingeleitet. An
des Kontinents, denn bekanntdieser Stelle großen Dank an
lich hat Belgien ja eine der ehrdas Brandauer'sche Bierauswürdigsten
Brautraditionen
schankimperium, ohne dessen
wo gibt. Wie, so fragt man sich,
Hilfe es nicht möglich gewesen
konnte es soweit kommen,
wäre, einen mehrere Hektoliter
dass dieses stolze, biertrinken- Magister Zwickel
umfassenden Hilfstransport auf
de Volk plötzlich auf dem (Schankberater a. D.) die Reise zu schicken (der kam
Trockenen sitzt?
zwar nur bis München, bevor
Und: können wir als pflichtbewusste er von belgischen Flüchtlingen gestoppt
und gleichzeitig mitfühlende Bieropäer wurde (siehe Bild), aber ok – der Wille
tatenlos zusehen, dass sich belgische zählt ja bekanntlich fürs Werk). Wenn
Kleinkinder fürderhin mit schaler, fade auch Sie helfen möchten: Spendenkonto
schmeckender Muttermilch begnügen habe ich bislang keines eingerichtet,
sollen? Ich sage: mitnichten! Ich sage: Bargeld nehme ich aber jederzeit gerne
lasst uns ein Zeichen setzen und den entgegen (bitte keine Schecks).
Gastroskop
(Leser fragen, Zwickel hilft …)
Leserin Herta Amselwein aus Baden
möchte wissen:
„Lieber Herr Magister! Ich habe ein
Riesenproblem. Es heißt Andi und sitzt
bei mir daheim auf der Couch. Andi ist
mein Lebensabschnittspartner, der gerne Bier trinkt und deswegen bereits ei-
ne riesige Bierwampe sein eigen nennt.
Was würden Sie mir in diesem Notfall
raten?“
Zwickel hilft:
Gute Frau Amselwein,
wie wir ja alle wissen, ist ein Himmel
ohne Bauch wie ein Mann ohne Sterne.
Und um es gleich mal vorweg zu nehmen: die Geschichte des Bierbauchs ist
eine Geschichte voller Missverständnisse. Missverständnis Nr. 1: Bier macht
blad. Weit gefehlt. Führen Sie sich einfach vor Augen, dass eine Halbe Orangensaft mehr Kcal hat als eine Halbe
Bier, schon haben Sie das Ende DIESER
Fahnenstange erreicht. Missverständnis
Nr. 2: Sixpacks sind sexy. Ich bitte Sie!
Wer möchte einen Bauch haben, der so
aussieht, als hätte man einen Eierkarton
in der Wüste vergraben? Wenn schon
Sixpack, dann flüssig! Missverständnis
Nr. 3: Biertrinken = Bauch haben. Ha,
da lache ich! Nicht der Konsum von unseren heißgeliebten Brauwaren ist es,
der uns in die Breite schießen lässt,
nein – es ist diese unselige Symbiose,
die unser gutmütiges Bier mit Chips,
Salzstangerln und irgendwelchen frittierten Abscheulichkeiten eingegangen
ist. Deswegen rate ich Ihnen: Finger
weg von Andis Bauch, denn Naturschutz
geht uns alle an!
Hasta la Vista, Ihr Magista!
Magister Zwickel beantwortet sehr gerne
auch IHRE dringlichsten Lebensfragen unter
[email protected] oder via Facebook
■
Eierfarm Edhofer
Seit 30 Jahren bewirtschaftet die Familie Edhofer mit Erfolg ihren Hof in der
Region Biosphärenpark Wienerwald mit Schwerpunkten Eierproduktion, Landwirtschaft, Buschenschank und Weinbau.
DIE GESCHICHTE des Bauernhofes Edhofer reicht zurück bis in das 17. Jahrhundert. Schon der Urgroßvater hatte
sein Leben der Landwirtschaft verschrieben. 1978 errichteten die Edhofers zusätzlich zur Landwirtschaft, eine Eierfarm, deren Produkte heute bis Wien
verkauft werden.
1982 wurde der ursprüngliche Hof neu
erbaut. 1986 bekam das Haus jene
Fassade, die es heute als wahres
Schmuckstück präsentiert. Mit viel Einfühlungsvermögen und der eigenen
Hände Arbeit waren die Edhofers ans
Werk gegangen und hatten bei der
Planung des Baues nichts vergessen:
nicht die Räumlichkeiten für die Eltern,
nicht die zukünftige Generation und
auch nicht einen gemütlichen Heurigen-
keller, der es ihnen heute ermöglicht,
dreimal jährlich „auszustecken“. Mit Köstlichkeiten aus eigener Schlachtung und
Herstellung, sowie Wein aus eigenen
Rieden verwöhnen sie die Gäste.
Seit 1978 werden am Hof Eier produziert. Die Hühner bekommen nur das
beste Futter, das am eigenen Hof angebaut, geerntet und verarbeitet wird.
2009 trat ein Käfigverbot für Legehennen in Kraft und so kam es, dass die bestehenden Stallungen auf Gruppenhaltung umgebaut wurden und sich Familie Edhofer seitdem zusätzlich auf eine
neue Haltungsform, der Bodenhaltung,
konzentriert. Alle Brandauer Betriebe
werden von der Familie Edhofer dreimal wöchentlich mit frischen Eiern beliefert.
Einst hielten die Götter an Aphrodites
Geburtstag einen grossen Schmaus auf
dem Olymp und zu den Gästen zählten
auch Poros, der Gott des Überflusses. Es
kam auch Penia, die Göttin des Mangels,
aber man lies sie nicht hinein, weil sie so
schlecht gekleidet war. So blieb die Ärmste vor dem Speisesaal in der Hoffnung,
doch noch etwas abzukriegen.
Poros trank zuviel und als er vollkommen
betrunken war, ging er hinaus, fiel aber
schon nach zwei Schritten zu Boden. Als
Penia ihn so liegen sah, wollte sie die
Gelegenheit nutzen. Sie dachte, sie könnte vielleicht ihr Schicksal verbessern,
wenn sie sich mit ihm zusammentäte.
Und aus dieser Verbindung von Überfluß
und Mangel wurde Eros geboren.“
Platon, Das Gastmahl
Die Moral der Geschicht' zeigt nämlich,
dass erst im Zusammenspiel der Gegensätze etwas Neues, und noch dazu etwas
so Wirkkräftiges entstehen kann.
Wäre der Mangel so ganz ohne Hoffnung
und List, wäre seine Verkörperung in
Penia nicht auf die Idee gekommen , vor
dem Speisesaal sich in Geduld und
Demut zu üben. Reinrassiges Geblüt
hätte wohl kaum den Nerv gehabt, einmal abgewiesen, sich vor der Tür aufzuhalten.
Und wäre der Überfluss so ganz der
Selbstbeherrschung verschrieben gewesen, wahrlich, wir müssten auf Eros verzichten. So aber kam es, wie es meist
in den Mythen und Märchen kommt.
Das Schicksal nimmt eine unerwartete
Wendung und lehrt uns, sich nie voreilig
von gewohnten Anschauungen leiten zu
lassen.
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vom Bauernhof Ihres Vertrauens genießen? Dann besuchen Sie Familie Edhofer.
Fam. Edhofer
Hauptstraße 23, 3041 Siegersdorf
www.familie-edhofer.at
Impressum: Herausgeber: Thomas Brandauer, Schweglerstraße 37, 1150 Wien · Redaktion: Alexandra Tulzer · Mitarbeiter dieser Ausgabe: Stefan Wagenbichler,
Ilona Hauffe, Wolfgang Hauffe, Christa Eder, Miriam Biritz · Fotos: Ilona Hauffe, Wolfgang Hauffe, Thomas Haubenberger, Karl Huspek · Layout / Graphik /
Produktion: kurt treiber | graphic design, Hernalser Hauptstraße 113/19, 1170 Wien · Druck: E.I.S. – Megaplan, Märzstraße 50, 1150 Wien
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„Diotima erklärte mir, Eros sei ein
Dämon, nicht ein Gott, ein Wesen zwischen einem Gott und einem Sterblichen,
weder schön noch hässlich, weder weise
noch unwissend…
■
Wir lernen ausserdem, dass man, falls
man sich im Zustand der Bedürftigkeit
befinden sollte, List anwenden kann und
daraus das Beste macht. Das Neue
kommt in die Welt, indem verschiedene
Kräfte miteinander eine Verbindung eingehen und man das Schicksal so agieren
lässt, dass sich die Reaktionen optimal
gestalten.
„Der Mensch ist ein Wesen mit der
Möglichkeit zu neuen Wirklichkeiten.“
Aristoteles
Ausgabe 1/2010
Das Journal für den Bier-Genießer
Der Regenbogenfisch
von Marcus Pfister
Weit draussen im Meer lebte ein Fisch. Doch kein gewöhnlicher
Fisch, nein. Er war der allerschönste Fisch im ganzen Ozean.
Sein Schuppenkleid schillerte in allen Regenbogenfarben.
ie anderen Fische bewunderten sein
buntschillerndes Schuppenkleid. Sie
nannten ihn Regenbogenfisch. „Komm, Regenbogenfisch! Komm spiel mit uns!“ Aber
der Regenbogenfisch glitt immer stumm und
stolz an ihnen vorbei und ließ seine Schuppen
glitzern. Ein kleiner blauer Fisch schwamm
hinter ihm her. „Regenbogenfisch warte auf
mich! Gib mir doch eine deiner Glitzerschuppen. Sie sind wunderschön und du hast
so viele!“ „Dir soll ich eine meiner Schuppen
schenken?“ rief der Regenbogenfisch. „Mach
dass du fort kommst!“ Der kleine Fisch
schwamm ganz traurig davon und erzählte
seinen Freunden davon. Von da an wollte keiner mehr etwas mit ihm zu tun haben. Sie
kehrten sich ab, wenn er vorbeischwamm.
Keiner bewunderte ihn mehr. Jetzt war er der
einsamste Fisch im ganzen Ozean! Eines
Tages klagte er dem Seestern sein Leid. „Ich
bin doch schön. Warum mag mich keiner?“
„In der Höhle hinter dem Riff wohnt der weise
Tintenfisch. Vielleicht kann er dir helfen“, riet
ihm der Seestern. Der Regenbogenfisch fand
die Höhle. Finster war es hier. Er konnte kaum
etwas sehen. Doch plötzlich leuchteten ihm
zwei Augen entgegen. „Ich habe dich erwartet“, sagte der Tintenfisch. „Die Wellen haben
mir deine Geschichte erzählt. Höre meinen
Rat: Schenke jedem Fisch eine deiner Glitzerschuppen. Dann bist du zwar nicht mehr der
D
Zahlenrätsel
schönste Fisch im Ozean, aber du wirst wieder
fröhlich sein.“ „Aber…“, wollte der Regenbogenfisch sagen, doch da war der Tintenfisch
schon in der Tintenwolke verschwunden.
Meine schönen Glitzerschuppen verschenken? dachte der Regenbogenfisch entsetzt.
Niemals! Wie kann ich ohne sie glücklich
sein? Plötzlich spürte er einen leichten Flossenschlag neben sich. Der kleine blaue Fisch
war wieder da! „Regenbogenfisch, bitte
schenk mir eine kleine Glitzerschuppe.“ Der
Regenbogenfisch zögerte. Eine ganz kleine
Glitzerschuppe, dachte er, werde ich kaum
vermissen. Sorgfältig zupfte er eine kleine
Glitzerschuppe aus seinem Kleid. „Hier, die
schenk ich dir!“ „Vielen, vielen Dank. Du bist
lieb, Regenbogenfisch.“ Dem Regenbogenfisch wurde es ganz seltsam zumute. Er sah
dem kleinen blauen Fisch mit seiner Glitzerschuppe lange nach, wie er so glücklich kreuz
und quer durchs Wasser davonschwamm. Der
kleine blaue Fisch flitzte mit seiner Glitzerschuppe durchs Wasser. So dauerte es gar
nicht lange, bis der Regenbogenfisch von anderen Fischen umringt war. Alle wollten eine
Glitzerschuppe haben. Und siehe da, der
Regenbogenfisch verteilte seine Schuppen
links und rechts. Und er wurde dabei immer
vergnügter. Je mehr es um ihn herum im
Wasser glitzerte, desto wohler fühlte er sich
unter den Fischen. Schließlich blieb dem
Regenbogenfisch nur noch eine einzige
Glitzerschuppe. Alle anderen hatte er verschenkt! Und er war glücklich, glücklich wie
nie zuvor! „Komm Regenbogenfisch, komm
spiel mit uns!“ riefen die anderen. „Ich komme!“ sagte der Regenbogenfisch und zog
fröhlich mit den Fischen davon.
■
Was ist hier zu sehen? Verbinde
die Zahlen und Du weißt es.
ZUM SCHMUNZELN
Einschulung. Der Lehrer erklärt: "Also,
Simon, eins musst du dir merken: Um Punkt
8:15 Uhr beginnt der Unterricht!". Simon:
"OK, und eins müssen Sie sich merken:
Wenn ich dann noch nicht da bin, dürfen
Sie ruhig schon mal ohne mich anfangen!
Der kleine Fritz kommt zum Arzt und klagt:
"Herr Doktor, Herr Doktor, ich habe 3 tierische Eigenschaften: Ich fresse wie ein Löwe,
ich schnarche wie ein Bär und pfeiffe wie
ein Vogel. Der Doktor sagt, er solle sich ausziehen und fängt an, Fritzchen zu untersuchen. "Nein, Fritzchen, du hast nicht 3
sondern 4 tierische Eigenschaften: du bist
nämlich auch dreckig wie ein Schwein!"
Ein Bankräuber wird von einem Polizisten
abgeführt. Als sie draußen sind sagt er:
"Mist, der Rucksack wo das Geld rein sollte ist noch in der Bank. Ist'n Erbstück von
meinem Opa. Ich geh ihn schnell holen,
MARCUS PFISTER
wurde am 30. Juli 1960 in Bern geboren, er ist ein Schweizer Bilderbuchautor und Illustrator.
Nach einem Besuch der Kunstgewerbeschule
Bern absolvierte Pfister für
vier Jahre eine
Lehre zum Grafiker und arbeitete anschließend als solcher für
eine Werbeagentur, konzentrierte
sich ab 1983 aber auf eine Karriere
als Künstler im Bereich Skulptur
und Fotografie. 1986 brachte er
sein erstes Bilderbuch Die müde
Eule heraus.
Ein weltweiter Erfolg gelang ihm
ab 1992 mit dem beim Nord SüdVerlag veröffentlichten »Der Regenbogenfisch« über einen Fisch , der
seine glitzernden Schuppen nicht
mit den anderen Fischen teilen will.
Pfister gestaltete daraufhin einige
weitere Bücher mit dem Regenbogenfisch als Hauptfigur. Die
Bücher zum Regenbogenfisch wurden in über 80 Sprachen übersetzt
und haben sich über 15 Millionen
mal verkauft. Der amerikanische
Fernsehsender PBC produzierte
2000 eine 26-teilige Zeichentrickserie auf Basis von Pfisters Geschichte. Pfister arbeitet bei seinen
Illustrationen mit Aquarellen. Marcus Pfister lebt in Bern.
ja?". Sagt der Polizist: "Du hältst mich
wohl für doof, Freundchen! ICH geh ihn
holen, und Du wartest gefälligst hier!"
Paul kommt mit seinem furchtbar schlechten Zeugnis nach Hause und zeigt es seinem Vater. Sagt der: "Für so ein mieses
Zeugnis muss es eigentlich eine ordentliche
Tracht Prügel geben!". Sagt Paul: "Klasse,
ich bin dabei! Los, komm, ich weiß wo
unser Lehrer wohnt!".
Der Mathematik Lehrer schreibt 1:1 an die
Tafel. Dann fragt er die Kinder: „Was bedeutet das?“ Alle Kinder rufen im Chor:
„Unentschieden!!!“
Ein betrunkener Autofahrer wird in Grinzing von der Polizei angehalten. Sagt einer
der Polizisten: "Steigens bitte mal aus und
kommens mit." Darauf der Alkolenker: "Is
gut, aber trinken kann i nix mehr.“
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Ausgabe 1/2010
Das Journal für den Bier-Genießer
B R A N D A U E R
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Schlafen bei Brandauer
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Brandauer hat Heimweh
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