Spielfilme auf DVD Stand: August 2015

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Spielfilme auf DVD Stand: August 2015
Spielfilme auf DVD
Stand: August 2015
Spielfilme
Alphabetisches Inhaltsverzeichnis
A
Die Abenteuer des Prinzen Achmed, DVS 116
Abseits für Gilles, DVS 186
Adams Äpfel, DVS 148
alaska.de, DVS 022
Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika, DVS
254
Ali Zaoua - Auf den Straßen von Casablanca, DVS 026
Almanya - Willkommen in Deutschland, DVS
290
Alles auf Zucker, DVS 095
All is lost, DVS 392
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel, DVS
317
Amy und die Wildgänse (Fly Away Home), DVS
041
Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht,
DVS 351
An ihrer Seite, DVS 189
Animal Farm, DVS 256
The Artist, DVS 322
Auf der anderen Seite, DVS 179
Auf Wiedersehen Kinder (Au Revoir Les
Enfants), DVS 117
Augsburger Puppenkiste: Urmel aus dem Eis,
DVS 078
Augsburger Puppenkiste: Urmel spielt im
Schloss, DVS 079
Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und die
Wilde 13, DVS 080
Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und Lukas
der Lokomotivführer, DVS 081
Avatar - Extended Collector's Edition, DVS 275
Azur und Asmar, DVS 214
B
Bab el-Oued City, DVS 184
Babel, DVS 162
Babettes Fest (Babettes Gæstebud), DVS 099
Barbara, DVS 318
Ben X, DVS 210
Das Beste kommt zum Schluss, DVS 204
Best Exotic Marigold Hotel, DVS 132
Die Bibel: 01. Genesis - Die Schöpfung, DVS
057
Die Bibel: 02. Abraham, DVS 058
Die Bibel: 03. Jakob, DVS 059
Die Bibel: 04. Josef, DVS 060
Die Bibel: 05. Moses, DVS 061
Die Bibel: 06. Samson und Delila, DVS 062
Die Bibel: 07. David, DVS 063
Die Bibel: 08. Salomon, DVS 064
Die Bibel: 09. Esther, DVS 065
Die Bibel: 10. Jeremia, DVS 066
Die Bibel: 11. Jesus, DVS 050
Die Bibel: 12. Paulus, DVS 067
Die Bibel: 13. Die Apokalypse, DVS 068
Die Blindgänger, DVS 088
Die Biene Maja, DVS 237
Die Bienenhüterin, DVS 101
Bis nichts mehr bleibt, DVS 249
Blinder Passagier (De Verstekeling), DVS 244
Blöde Mütze, DVS 200
Blueprint, DVS 083
Bonhoeffer - Die letzte Stufe, DVS 019
Broken Silence, DVS 124
Die Bücherdiebin, DVS 398
C
Carlitos großer Traum, DVS 396
Chicken Run, DVS 012
Comedian Harmonists, DVS 003
Die Croods, DVS 260
D
Dallas Buyers Club, DVS 372
Dein Weg, DVS 329
Delphin-Sommer , DVS 226
Deutschlandspiel, DVS 217
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte, DVS 374
Die drei Räuber, DVS 193
Dreiviertelmond, DVS 309
E
Effi Briest, DVS 052
Ein Jahr nach Morgen, DVS 368
Ein Sommer in der Provence, DVS 213
Das Ende ist mein Anfang, DVS 142
En Garde, DVS 106
Die Entführung aus dem Serail, DVS 038
Erde und Asche ("Terre et cendres") (OmU),
DVS 084
Ernest & Célestine, DVS 353
Ersatzteile (Partes usadas), DVS 288
Es gibt nur einen Jimmy Grimble, DVS 091
Es ist ein Elch entsprungen, DVS 373
Evil, DVS 105
Das Experiment, DVS 016
F
Fack ju Göhte, DVS 363
Ein Fall für die Borger, DVS 007
Die Falle (Klopka), DVS 234
Die Farbe der Milch, DVS 177
Die Farben des Paradieses (Rang-e khoda),
DVS 202
Faust, DVS 040
Das Festmahl im August, DVS 308
Die fetten Jahre sind vorbei, DVS 096
Fickende Fische, DVS 113
Flame, DVS 243
Die Fliege in der Asche, DVS 400
Flussfahrt mit Huhn, DVS 035
Die Fremde, DVS 259
Die Friseuse, DVS 263
Der Froschkönig, DVS 229
Fünf Freunde, DVS 270
Fuxia - Die Minihexe, DVS 134
G
Gabrielle - (K)eine ganz normale Liebe, DVS
265
Der ganz große Traum, DVS 295
Gegen die Wand, DVS 089
Das Geheimnis der Frösche, DVS 092
Geschichten aus Javé, DVS 123
Der Geschmack von Apfelkernen, DVS 359
Der Geschmack von Rost und Knochen, DVS
195
Ghettokids / Planet Hasenbergl, DVS 045
Gideon, DVS 112
Glauben ist alles! (Keeping The Faith), DVS 073
Der Gott des Gemetzels, DVS 077
Gott ist tot, DVS 125
Gnade, DVS 332
Gran Torino, DVS 236
Das große Heft, DVS 386
Das große Rennen - ein abgefahrenes
Abenteuer, DVS 251
Grüne Wüste, DVS 107
H
Habemus Papam - Ein Papst büxt aus, DVS
307
Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft, DVS
155
Halbe Portionen, DVS 306
Halbe Treppe, DVS 037
Halt auf freier Strecke, DVS 310
Hannah Arendt - Ihr Denken veränderte die
Welt, DVS 340
Happy-Go-Lucky, DVS 211
Die Herbstzeitlosen, DVS 203
Hereafter, DVS 294
Das Heimweh des Walerjan Wróbel, DVS 039
Heute bin ich blond, DVS 198
HomeVideo, DVS 128
Horton hört ein Hu!, DVS 215
Hotel Ruanda, DVS 108
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg
und verschwand, DVS 375
Der kleine Nick, DVS 284
Der kleine Nick macht Ferien, DVS 380
Der kleine Prinz, DVS 381
Der kleine Rabe Socke, DVS 331
Die kleine Zauberflöte, DVS 002
Knallhart, DVS 138
König Drosselbart, DVS 230
Kopfüber, DVS 395
Komasaufen, DVS 165
Kombat Sechzehn, DVS 242
Knerten in der Klemme, DVS 355
Das Konzert, DVS 285
Kreuzweg, DVS 393
Der Krieg der Knöpfe (Samuell, 2011), DVS
315
Kroko, DVS 055
Krücke, DVS 011
Küken für Kairo, DVS 033
Küss mich, Frosch, DVS 072
Kukurantumi - Road to Accra, DVS 173
L
Ida, DVS 205
Ikingut - die Kraft der Freundschaft, DVS 044
Im Oktober werden Wunder wahr (OMU), DVS
287
Im Westen nichts Neues, DVS 339
In einer besseren Welt, DVS 262
In ihren Augen, DVS 282
Die innere Sicherheit, DVS 021
Invictus, DVS 253
Italienisch für Anfänger, DVS 140
Das Labyrinth der Wörter (La Tête en friche), DVS 281
Lachsfischen im Jemen, DVS 319
Lauf Junge lauf, DVS 369
La Yuma: Der eigene Weg, DVS 302
Das Leben ist nichts für Feiglinge, DVS 352
Die Legende vom Weihnachtsstern, DVS 389
Le Havre, DVS 304
Lemon Tree, DVS 278
L'enfant, DVS 130
Leon und die magischen Worte, DVS 291
Leroy, DVS 192
Les gens de la rizière - Das Reisfeld, DVS 143
Let's Break - Adil geht, DVS 133
Der letzte schöne Tag, DVS 346
Liebe, DVS 324
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger, DVS 330
Lilly unter den Linden, DVS 206
Lore, DVS 397
Lourdes, DVS 261
Lotte und das Geheimnis der Mondsteine, DVS
354
Lumumba, DVS 191
Luther - er veränderte die Welt für immer, DVS 364
J
M
I
Die Jagd, DVS 176
Jeder Tag ist ein Fest (Chaque jour est une
fete), DVS 301
Jesus liebt mich, DVS 336
Jesus von Montreal, DVS 069
Der Junge mit dem Fahrrad, DVS 320
Just A Kiss, DVS 093
K
Kaddisch für einen Freund, DVS 175
Kairo 678 - Aufstand der Frauen, DVS 334
Kannst du pfeifen, Johanna?, DVS 015
Karakum, DVS 036
Kauwboy - Kleiner Vogel, großes Glück, DVS
343
Keine Angst, DVS 274
Kim und die Wölfe, DVS 126
Die Kinder des Monsieur Mathieu (Les
Choristes), DVS 090
Die Kirche bleibt im Dorf, DVS 347
Kirschblüten - Hanami, DVS 197
Die Klasse, DVS 240
Das kleine Gespenst, DVS 358
Das Mädchen Wadjda, DVS 361
Mandela: Der lange Weg zur Freiheit, DVS 377
Männer al dente, DVS 283
Männer im Wasser, DVS 014
Making of Kamikaze, DVS 235
Der Mann ohne Vergangenheit, DVS 031
Marias letzte Reise, DVS 129
Maroa, DVS 247
Mary - This is my Blood, DVS 018
Max und Moritz, DVS 152
Das Meer in mir (Mar adentro), DVS 100
Me Too (Yo también) - Wer will schon normal sein?, DVS 289
Mein Freund Knerten, DVS 300
Mein Leben ohne mich, DVS 051
Meine Tochter Anne Frank, DVS 399
Melancholia, DVS 111
Merry Christmas, DVS 141
Michael Kohlhaas, DVS 360
Midnight in Paris, DVS 299
Misa Mi, DVS 174
Mitternachtskinder, DVS 341
Moi et mon blanc - Ich und mein Weißer , DVS 158
Moloch Tropical, DVS 357
Mondlandung, DVS 171 ...................................................................................
Spielfilme
Mondscheinkinder, DVS 181
Monsieur Claude und seine Töchter, DVS 388
Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, DVS 056
Moolaadé - Bann der Hoffnung, DVS 144
Morgen, Findus, wird's was geben, DVS 160
Morgentau, DVS 311
Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit, DVS 298
Die Mühle und das Kreuz, DVS 335
Mullewapp - Das große Kinoabenteuer der Freunde, DVS 255
N
Die Nachrichten, DVS 139
Nachtzug nach Lissabon, DVS 337
Nader und Simin - Eine Trennung, DVS 305
Napola - Elite für den Führer, DVS 102
Der neunte Tag, DVS 085
Nichts zu verzollen, DVS 303
Noah, DVS 224
Nói Albinói, DVS 054
no time to die (OmU), DVS 087
Sein letztes Rennen, DVS 366
Shahada, DVS 277
Small World, DVS 127
Solino, DVS 103
Der Sommer des Falken, DVS 034
Sonnenallee, DVS 013
Sophie Scholl - die letzten Tage, DVS 094
Sprich mit ihr (Hable Con Ella), DVS 071
Stalker, DVS 042
Staudamm, DVS 385
Stein der Geduld, DVS 159
Stella und der Stern des Orients, DVS 220
Stille Nacht, DVS 384
Stille Sehnsucht - Warchild, DVS 156
Storm - Sieger auf vier Pfoten, DVS 070
Sturm, DVS 266
Die syrische Braut, DVS 104
T
Das Tagebuch der Anne Frank (The Diary Of
Anne Frank), DVS 010
Das tapfere Schneiderlein, DVS 232
O
Takva - Gottesfurcht (OmU), DVS 321
Oben, DVS 074
Taxi - eine Nacht in Buenos Aires (Taxi - un
Oh, wie schön ist Panama, DVS 163
encuentro), DVS 207
Oliver Twist, DVS 166
The Broken Circle, DVS 391
One Night With The King. Fühle die Berührung
The Cut, DVS 188
des Schicksals, DVS 201
The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit, DVS 049
Osama, DVS 109
The King's Speech, DVS 292
Oskar und die Dame in Rosa, DVS 280
The Liverpool Goalie oder: Wie man die Schulzeit überlebt!,
Ostwind, DVS 362
DVS 313
Otomo, DVS 136
The Messenger - Die letzte Nachricht, DVS 279
The Return - Die Rückkehr, DVS 273
P
The Tree, DVS 297
Die Päpstin, DVS 246
Tiger Factory (OmU), DVS 296
Paulas Geheimnis, DVS 182
Tintenherz, DVS 097
Tischlein deck dich, DVS 231
Paulette, DVS 350
Eine Perle Ewigkeit (OmU), DVS 258
Todesspiel - Teil 1: Volksgefängnis - Teil 2: Entführt die
Die Perlenstickerinnen, DVS 114
Landshut, DVS 161
Philomena, DVS 376
Ein toller Sommer - Liebe in Blechdosen, DVS 027
Der Pianist, DVS 043
Tom und Hacke, DVS 342
Die Piroge (OmU), DVS 348
Tom Sawyer, DVS 115
POEM, DVS 053
Tore tanzt, DVS 371
Pommes essen, DVS 333
Touki Bouki - Die Reise der Hyäne, DVS 122
Der Traum, DVS 187
Poupées d'argile - Tonpuppen, DVS 183
Troubled Water, DVS 264
Precious - Das Leben ist kostbar, DVS086
Pride, DVS 222 .............................................................................................................................................................................
R
U
Rain, DVS 378
Rattenfänger, DVS 082
Reise zur Sonne (Günese Yolculuk), DVS 029
Rico, Oskar und die Tieferschatten, DVS 394
Ronja Räubertochter (Ronja Rövardotter), DVS
030
Rot wie der Himmel, DVS 218
UFO in her eyes, DVS 135
Ummah - Unter Freunden, DVS 365
Und dann der Regen - También la Lluvia, DVS
327
Und morgen Mittag bin ich tot, DVS 239
Und wenn wir alle zusammenziehen?, DVS 382
Unkenrufe, DVS 131
Unsere Fremde (Notre Étrangère), DVS 221
S
V
Saint Jacques - Pilgern auf Französisch, DVS
194
Das Sams, DVS 020
Sams im Glück, DVS 110
Saphirblau; DVS 212
Sarahs Schlüssel, DVS 338
Satte Farben vor Schwarz, DVS 316
Scherbenpark, DVS 387
Das Schicksal ist ein mieser Verräter, DVS 145
Schuld sind immer die Anderen, DVS 356
Das Schwein von Gaza, DVS 325
Schwestern, DVS 37958
Vaya Con Dios, DVS 047
Die Vermessung der Welt, DVS 326
Verrückt nach Paris, DVS 032
Villa Henriette, DVS 098
Vincent will meer, DVS 271
Vision - Aus dem Leben der Hildegard von
Bingen, DVS 252
Von Menschen und Göttern, DVS 286
Der Vorleser, DVS 272
Vorstadtkrokodile 2 - Die coolste Bande ist
zurück!, DVS 268
Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer, DVS 323
W
Wahrheit oder Pflicht, DVS 169
Die Wand, DVS 328
Wasser für die Elefanten, DVS 293
Welcome, DVS 349
Die Welle, DVS 199
Weihnachtsmann Junior - Der Film, DVS 345
Weil ich gut bin!, DVS 028
Das weiße Band - eine deutsche Kindergeschichte, DVS 075
Wunder einer Winternacht - Die
Weihnachtsgeschichte, DVS 257
Das Wunder von Bern, DVS 048
Das Wunder von Manhattan, DVS 370
Westen, DVS 390
Whale Rider, DVS 046 ...................................................................................................................................................................
Wie im Himmel, DVS 121
Willkommen bei den Sch'tis, DVS 225
Winky will ein Pferd (Het Paard van Sinterklaas), DVS 153
Wintertochter, DVS 312
Wir sind die Neuen, DVS 241
Wir sind so verhasst, DVS 178
Wo ist Winkys Pferd?, DVS 025
Y
12 Years a Slave, DVS 157
Z
Das Zauberflugzeug (L'avion), DVS 167
Die Zehn Gebote - Mose und das Geheimnis
der steinernen Tafeln, DVS 269
Ziemlich beste Freunde, DVS 314
Zulu Love Letter , DVS 190
Zwei Leben, DVS 367
6
Spielfilme
Inhaltsbeschreibungen
Die Abenteuer des Prinzen Achmed
Lotte Reiniger, Deutschland 1923-26 / 1999
66 Min., sw., Trickfilm, FSK: o. A.
Das Märchen nach Motiven aus Tausendundeine Nacht
ist der erste abendfüllende Animationsfilm der
Filmgeschichte. Er erzählt die Geschichte vom Prinzen
Achmed, dem Sohn des Kalifen von Bagdad, der einem
mächtigen afrikanischen Zauberer ein fliegendes Pferd
stiehlt. Es landet auf den Zauberinseln von Wak und
begegnet dort der schönen Fee Pari Banu, in die er sich
verliebt. Diese wird vom Zauberer kurz darauf an den Hof
des Kaisers von China entführt, um die Frau des
Hofzwerges zu werden. Nur mit Hilfe der Hexe der
Flammenberge und Aladins Wunderlampe gelingt es
Achmed am Ende, Pari Banu zu befreien und sie als
seine Frau heimzuführen. - In den Jahren 1923 bis 1926
entstanden etwa 250.000 Einzelaufnahmen auf einem
Tricktisch, fast 96.000 Frames fanden für den Film
endgültig Verwendung. Lotte Reiniger schnitt ihre
vorgezeichneten Figuren aus schwarzem Fotokarton mit
einer Schere aus und verband die einzelnen Glieder mit
Draht, um sie für die Aufnahmen zu animieren. Als
Hintergründe verwendete sie transparente Lagen aus
Butterbrotpapier, mit der Schere gestaltete sie kunstvolle
Landschaften, Städte oder orientalische Interieurs. Die
DVD enthält die vom Deutschen Filmmuseum Frankfurt
am Main 1999 restaurierte Fassung mit zwei
Einspielungen der Filmmusik von Wolfgang Zeller durch
das Deutsche Filmorchester Babelsberg unter der Leitung
von Helmut Imig und - in einer neu arrangierten Fassung durch das Schweizer Quintett I Salonisti.
Märchen, Medienpädagogik
Bemerkung: Zusätzlich befinden sich auf der DVD drei weitere
Scherenschnittfilme: "Der scheintote Chinese" (1928, 9 Min.) / "Aladin
und die Wunderlampe" (1954, 14 Min.) / "Das Zauberpferd" (1954, 10
Min.) sowie ein Interview mit Lotte Reiniger aus dem Jahr 1981 (17
Min.).
ab 8
DVS 116
Abseits für Gilles
Jan Verheyen, Belgien 2005
87 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
"Abseits für Gilles" ist ein berührender Film über die
Leidenschaft, seine Ziele zu verfolgen, seine Träume zu
leben und über die Notwendigkeit des Loslassens. Gilles
möchte ein bekannter Fußballspieler werden. Sein Vater
trainiert ihn zusätzlich. Als dieser plötzlich stirbt, trainiert
Gilles nur noch härter. Auch eine Fußverletzung und das
Verbot des Arztes Fußball zu spielen, halten ihn nicht
davon ab, seinen Traum zu verwirklichen.
Freundschaft,
Liebe,
Normen,
Sport,
Sterben/Tod,
Vorbilder/Idole/Stars
Bemerkung: 2006 Kinderfilmpreis "Schlingel"
ab 8
DVS 186
Adams Äpfel
Anders Thomas Jensen, Dänemark 2005
91 Min., f., Spielfilm, FSK: 16
Adams Äpfel - so nennt Ivan, Landpfarrer irgendwo im
dänischen Nirgendwo, die Äpfel im Gemeindegarten, seit
Adam sich die Aufgabe gestellt hat, aus ihnen einen
Apfelkuchen zu backen. Adam ist der Neuzugang in Ivans
Oase der Nächstenliebe, in der er Straffällige zu
resozialisieren versucht. Seine derzeitigen Schäfchen
sind neben dem gewalttätigen Skinhead Adam der Trinker
und
Triebtäter
Gunnar
und
der
arabische
Tankstellenräuber Khalid. Auf den ersten Blick ein
überzeugter
Gutmensch,
entpuppt
sich
Ivans
Barmherzigkeit jedoch bald als Besessenheit, die keine
Widerrede duldet. Adam beschließt, den Kampf
aufzunehmen und Ivans positiver Sicht der Dinge einen
Schuss böse Realität zu verpassen. An der sich
zuspitzenden Auseinandersetzung zwischen den beiden
scheint sich jedoch eine dritte Macht zu beteiligen, die
beide einer Prüfung unterziehen will.
Gewalt / Gewaltlosigkeit, Gott / Gottesvorstellungen, Kriminalität, Leid,
Nächstenliebe, Sinnfrage
Bemerkung: Publikumspreis Filmfest Hamburg; Dänischer Filmpreis,
Gabriel - Kulturpreis der dänischen Pastoren
ab 16
DVS 148
alaska.de
Esther Gronenborn, Deutschland 2000
86 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 16-jährige Sabine ist neu in der Ost-Berliner
Plattenbausiedlung.
Über
ihren
Mitschüler,
den
17-jährigen Eddi lernt sie die Clique um den
Kleinkiminellen Micha kennen, die sich bei Hundekämpfen
und Prügeleien amüsieren. Wenige Tage nach ihrer
Ankunft stößt Sabine auf dem Heimweg mit Micha
zusammen, der mit einem Messer in der Hand flüchtet.
Einige Schritte weiter findet Sabine einen Jungen in einer
großen Blutlache. Er ist tot. Sabine ist wie gelähmt. Ihr
Schock vertieft sich, als Micha sie am Telefon bedroht.
Eddi beginnt sich um Sabine zu kümmern, und zwischen
beiden wächst eine scheue Zuneigung. Was Sabine nicht
weiß: Eddi ist selbst in den Mord verstrickt und will
herausfinden, was Sabine gesehen hat. Micha hingegen
will Sabine loswerden. Er setzt Eddi unter Druck. Es
kommt zu einem dramatischen Showdown zwischen Eddi,
Micha, Sabine und den anderen.
Jugend, Gewalt, Kriminalität, Identität, Freundschaft, Vertrauen
ab 14
DVS 022
Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika
Gavin Millar, Deutschland/Südafrika 2009
114 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Der Film spielt 1949, zu Beginn des "Kalten Krieges".
Seine Philosophie der Ehrfurcht vor dem Leben hat Albert
Schweitzer berühmt gemacht. In den USA sammelt er für
seine Leprastation in Gabun. Sympathie und Gelder sind
ihm sicher. Doch die Stimmung kippt, als seine
Freundschaft zu Albert Einstein bekannt wird, der
gemeinsam mit Robert Oppenheimer vor den Gefahren
der Atomkraft warnt. Schweitzer gerät ins Visier des
amerikanischen Geheimdienstes. Sein Lebenswerk steht
auf dem Spiel. Der Film endet mit der Verleihung des
Friedensnobelpreises, durch die Schweitzers Stimme
Aufsehen in aller Welt erregt.
Dritte Welt 05: Armut/Hunger/Krankheit/Medizinische Versorgung,
Lebensqualität/Lebensstil, Schöpfung
ab 14
DVS 254
Ali Zaoua - Auf den Straßen von Casablanca
Nabil Ayouch, Marokko/Frankreich/Belgien 2000
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
In den Bauruinen im Hafen von Casablanca hausen Ali,
Kwita, Boubker und Omar. Täglich kämpfen die
12-jährigen aufs Neue ums Überleben. Der einzige Halt,
den sie haben, ist ihre gegenseitige Freundschaft. Ali
träumt davon, wegzugehen, Seemann zu werden und die
Insel mit den zwei Sonnen zu finden. Doch während einer
Auseinandersetzung mit einer rivalisierenden Gang wird
Spielfilme
er mit einem Stein erschlagen. Geschockt über den
gewaltsamen Tod tragen die Freunde den Leichnam zum
Hafen. Sie wollen Ali ein fürstliches Begräbnis
verschaffen, was gar nicht so leicht ist, wenn man selbst
täglich von der Hand in den Mund lebt. Doch Alis Traum
von einem besseren Leben wird für seine Freunde zur
Triebfeder und im Verlauf der Handlung zu einer
Metapher für Würde und Selbstbestimmung.
Straßenkinder,
Freundschaft,
Hoffnung/Hoffnungslosigkeit,
Menschenwürde, Dritte Welt: Afrika/Kinder
Bemerkung: Der Film wurde mit Straßenkindern in Casablanca
gedreht.
ab 12
DVS 026
All is lost
J.C. Chandor, USA 2013
102 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Ein Skipper befindet sich im Indischen Ozean auf seinem
Segelschiff allein unter Deck, als es zu einer Kollission mit
einem stählernen Turnschuh-Container kommt, der von
einem Frachter gefallen sein muss. Notdürftig stopft der
erfahrene Nautiker das Leck nur um kurz darauf in einen
Wirbelsturm zu geraten, der das Schiff manövrierunfähig
macht. Er flieht auf sein Rettungsboot. Obwohl er
weiterhin alles richtig macht, sieht sich der Mann ohne
Nahrung, Wasser oder Hilfe alsbald mit seiner
Sterblichkeit konfrontiert.
Normen, Sinnfrage, Sterben/Tod
ab 14
DVS 392
Alles auf Zucker
Dani Levy, Deutschland 2004
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der Zocker Jaeckie Zucker steckt bis zum Hals in
Schwierigkeiten.
Der
Ex-DDR-Sportreporter
ist
verschuldet, seine Frau Marlene droht ihm mit Scheidung,
der Gerichtsvollzieher mit Haft. Für den gewitzten
Billardspieler gibt es nur noch eine Hoffnung: das mit 100
000 Euro dotierte European-Pool-Turnier. Doch
unmittelbar vor Turnierbeginn stirbt Jaeckies Mutter. Und
Mamas
Testament hält eine ganz besondere
Überraschung parat: Das Erbe fällt ihnen nur dann zu,
wenn sich die seit über 40 Jahren verfeindeten Söhne
Samuel und Jaeckie versöhnen - und wenn sie das
jüdische Gesetz einhalten und samt ihrer Familien sieben
Tage strengste Totenwache halten. Marlene macht gleich
einen Schnellkurs in Sachen jüdischer Tradition.
Judentum, Unterhaltung, Familie, Versöhnung
Bemerkung: Deutscher Filmpreis in Gold 2005
ab 14
DVS 095
Almanya - Willkommen in Deutschland
Nesrin & Yasemin Samdereli, Deutschland 2011
97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach 40 Jahren beantragt Opa Hüseyin, der einst als
Gastarbeiter nach Deutschland kam, deutsche Pässe. Mit
der ganzen Familie will er in die Türkei reisen, wo er ein
Haus gekauft hat. Damit beginnt eine aufregende Reise in
die ferne "Heimat" und in die eigene Vergangenheit.
Ausländer/innen, Gesellschaft/Staat, Heimat, Identität/Entfremdung,
Integration, Spielfilme, Vorurteile
ab 12
DVS 290
Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel
Oliver Dieckmann, Deutschland 2011
105 Min., f., Spielfilm; FSK: 0
Nach dem Jugendbuch von Cornelia Funke. -- Bis
Weihnachten sind es nur noch zwei Wochen und es
7
regnet in Strömen - Festtagsstimmung kommt so recht
keine auf. Ben ist mit seinen Eltern Lena und Fred aus der
großen in die kleine Stadt gezogen, aber er fühlt sich
noch lange nicht zu Hause. Bens Mutter ist mit der
Eröffnung ihres Schokoladenladens beschäftigt, in der
neuen Klasse läuft es auch nicht gerade gut, und das
Nachbarmädchen Charlotte scheint eine richtige Zicke zu
sein. Da fällt während eines heftigen Gewitters der
Weihnachtsmann Niklas Julebukk vom Himmel und stellt
Bens Leben völlig auf den Kopf: Julebukk wird von dem
bösen
Waldemar
Wichteltod
und
seiner
Nussknacker-Armee
verfolgt,
die
das
friedliche
Weihnachtsfest in eine kalkulierte Konsum-Orgie
verwandeln wollen. Keine Frage, dass Ben Julebukk hilft.
Allerdings benötigt er dazu auch die Unterstützung von
Charlotte - und ihrem Hund Wutz. Gemeinsam stürzen sie
sich in ein wildes Abenteuer mit unsichtbaren Rentieren,
die trotzdem fliegen können, frechen Kobolden und
zauberhaften Weihnachtsengeln.
Advent/Weihnachten, Literaturverfilmung, Unterhaltung
ab 8
DVS 317
Amy und die Wildgänse (Fly Away Home)
Carroll Ballard, USA 1996
103 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Amy ist 13, als ihre Mutter tödlich verunglückt. Ihr
geschiedener Vater versucht, dem Mädchen auf seiner
Farm in Ontario ein neues Zuhause zu geben. Doch Amy
fühlt sich einsam; zu ihrem Vater, einem Lebenskünstler
und Tüftler, scheint sie keinen Zugang zu finden. Als Amy
ein verlassenes Nest mit Gänseeiern findet, schafft sie
das Gelege heimlich auf die Farm und baut einen
Brutkasten. Kaum sind die Küken geschlüpft, folgen sie
Amy, ihrer Ersatzmutter, auf Schritt und Tritt. Als die
jungen Gänse schließlich im flugfähigen Alter sind, baut
Amys Vater eine Flugmaschine, mit der Amy ihren
Schützlingen das Fliegen beibringt und sie vor
Wintereinbruch nach North Carolina geleitet. Nach einem
atemberaubenden Flugabenteuer landet Amy sicher in
der neuen Heimat der Gänse. Ihre Einsamkeit hat sie
vergessen und dafür die Liebe ihres Vaters entdeckt. Amy
weiß nun endlich, wo sie zu Hause ist.
Mädchen, Familie, Tiere, Einsamkeit
ab 8
DVS 041
An ihrer Seite
Sarah Polley, Kanada 2006
110 Min., f. Spielfilm, FSK: o.A.
'Alzheimer in Anfangsstadium' lautet die Diagnose für
Fiona. Sie und ihr Mann Grant blicken auf über vierzig
Jahre Eheleben zurück. Ihr zurückgezogenes Leben an
einem See in Ontario ist ausgefüllt mit Gesprächen,
Lesen und Skiwanderungen. Zu Beginn der Geschichte
hat Fiona nur gelegentliche Erinnerungsblockaden. Sie
beobachtet jedoch die Veränderung mit klarem Verstand
und entscheidet sich bewusst früh für ein Pflegeheim. Erst
nach dreißig Tagen Eingewöhnungszeit darf Grant sie
besuchen. Als er Fiona nach einem Monat wiedersieht,
muss er schmerzlich erleben, dass diese sich sehr
liebevoll um Aubrey, einen anderen Patienten, kümmert,
ihn jedoch eher wie einen beliebigen Besucher behandelt.
Grant, den Schuldgefühle wegen seines früher oft
egoistischen Verhaltens quälen, springt über seinen
Schatten. Er sucht an Fionas Seite nach den besten
Lösungen für die neue Lebenssituation seiner Frau. In
dieser filmischen Adaption der Kurzgeschichte von Alice
Munro 'The Bear Came Over the Mountain' wird die
unvermeidliche Krankheitsgeschichte vom Pathologischen
8
ins Allgemeinere gewendet. Die zentrale Frage ist: Was
bleibt von der Liebe, wenn die Erinnerung daran
schwindet?
Alte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe;
Spielfilme
Bemerkung: Der Bonusfilm "Der Tag, der in der Handtasche
verschwand" darf nicht öffentlich vorgeführt werden!
ab 14
DVS 189
Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht
Edgar Reitz, Deutschland/Frankreich 2013
230 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Jakob Simon ist ein romantisch veranlagter Bauernjunge
und lebt im Hunsrück-Dorf Schabbach. Er träumt von
einem neuen Leben in den Urwäldern Brasiliens. Vorbild
sind ihm die vielen Auswanderer seiner Zeit, die
Deutschland in Richtung Amerika verlassen. Gemeinsam
mit seiner großen Liebe Jettchen schmiedet er seinen
neuen Lebensplan. Als aber Jakobs Bruder Gustav aus
dem preußischen Militärdienst zurückkehrt, wird die Liebe
zwischen Jakob und Jettchen erschüttert, und Jakobs
Lebensweg entwickelt sich völlig anders, als er es geplant
hat.
Auswanderung, Deutschland, Geschichte, Heimat, Hunsrück
ab 12
DVS 351
Animal Farm
John Halas / Joy Batchelor, Großbritannien 1953/54
75 Min., f., Trickfilm, FSK: 6
Zeichentrickfilm nach der politischen Satire von George
Orwell, der in sozial-kritischer Absicht die Entwicklung
einer Massenrevolution zum Machtstaat persifliert. Durch eine siegreiche Revolution haben die Tiere die
Menschen verjagt und die Herrschaft gewonnen. Die
führende Klasse der neuen Tiergesellschaft sind die
Schweine. Sie tragen untereinander heftige Machtkämpfe
aus, aus denen das Überschwein "Napoleon" als Sieger
hervorgeht. Im Namen der Tierzivilisation setzt nun ein
maßloser Terror ein, der - in grotesker Kopie
menschlichen Verhaltens - die Masse der Tiere gnadenlos
unterdrückt. Der politische Leitsatz der scheinbar alles
egalisierenden Revolution lautet: "Alle Tiere sind gleich,
aber einige Tiere sind gleicher als die anderen".
Autorität/Gehorsam,
Befreiung,
Diktaturen,
Ideologien,
Literaturverfilmung, Macht/Unterdrückung, Spielfilme
ab 12
DVS 256
Armageddon - Das jüngste Gericht
Michael Bay, USA 1998
150 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ein riesiger Meteor bedroht die Erde. Gelingt es nicht, ihn
zu vernichten, wird die gesamte
Menschheit
unweigerlich ausgelöscht. Fieberhaft arbeitet die NASA
an einem Rettungsprogramm: zwei Space Shuttles sollen
auf dem Asteroiden landen und atomare Sprengladungen
anbringen. Die NASA heuert einen Ölbohrexperten und
seine Mannschaft an. Diese werden im Schnellverfahren
zu Astronauten ausgebildet. Nach der Überwindung einer
Reihe von Hindernissen gelingt es ihnen den Aufprall des
Asteroiden auf die Erde zu verhindern.
Endzeit/Apokalypse
ab 12
VC 1356
Auf der anderen Seite
Fatih Akin, Deutschland 2007
116 Min. f., Spielfilm, FSK: 12
Das in erster Linie in Bremen, Hamburg und Istanbul
spielende Drama erzählt in drei Kapiteln die Geschichten
Spielfilme
von sechs Menschen. Ausgehend von dem Problem einer
Mutter-Tochter- bzw. Vater-Sohn-Beziehung zeigt der
Film, dass die Tragik des Todes auch eine verbindende
Kraft sein kann, die es erlaubt, dass Menschen einander
neu begegnen. - Nejat ist ein türkischstämmiger,
introvertierter Germanistikprofessor, dessen Vater Ali eine
Beziehung mit Yeter beginnt, einer türkischen
Prostituierten. Als diese später bei einem Streit mit Ali von
diesem geschlagen wird und dabei zu Tode kommt,
beschließt Nejat, Yeters verschollene Tochter Ayten zu
suchen. In Istanbul kommt Nejat unversehens in den
Besitz eines deutschen Buchladens, gleichzeitig versucht
er anhand eines Fotos von Yeter, Ayten ausfindig zu
machen. Mit seinem Vater hat er gebrochen, dieser
verbüßt in Bremen eine Haftstrafe wegen Totschlags und
wird später aus Deutschland ausgewiesen. Im zweiten,
mit "Lottes Tod" überschriebenen Erzählstrang erfährt
man, dass Ayten eine Politaktivistin ist und in der
Hoffnung auf politisches Asyl aus Istanbul nach
Deutschland flieht. Sie verliebt sich in die gleichaltrige
Lotte, die gegen den Willen ihrer Mutter Susanne
beschließt, die illegal in Deutschland lebende Türkin zu
beschützen. Nachdem diese entdeckt und in die Türkei
abgeschoben wird, reist Lotte ihr nach, kann der
inzwischen Inhaftierten jedoch nicht helfen. Bei dem
Versuch, anstelle ihrer Freundin eine Waffe durch die
Stadt zu schmuggeln, kommt sie ums Leben. Im
abschließenden Filmabschnitt reist Susanne nach
Istanbul in der Hoffnung, ihrer Tochter näher zu sein,
wenn sie den gleichen Weg geht. Gleichzeitig passieren
sie und Ali den Zoll. Lotte hat kurz vor ihrem Tod Nejats
Buchladen besucht, was dazu geführt hat, dass er ihr ein
Zimmer zur Untermiete anbietet. So kommt es im
weiteren Verlauf zu einer Begegnung zwischen ihm und
ihrer Mutter, die sich inzwischen um die inhaftierte Ayten
kümmert. Kurz bevor das zu ahnende Zusammentreffen
der Protagonisten der vorigen Kapitel stattfindet, endet
der Film mit einem am Strand auf seinen Vater wartenden
Nejat.
Liebe, Spielfilme, Sterben/Tod, Vergebung/Versöhnung
ab 16
DVS 179
The Artist
Michel Hazanavicius, Frankreich 2011
100 Min., sw., Spielfilm, FSK: 6
George Valentin ist der Superstar des großen
Hollywood-Kinos der 20er Jahre. Dem unvergleichlichen
Charmeur und Draufgänger fliegen die Herzen des
Publikums zu. Er genießt und zelebriert seinen Ruhm und
entdeckt wie im Vorbeigehen das Talent der jungen
Statistin Peppy Miller. Doch mit dem Wendepunkt vom
Stummfilm zum Tonfilm stehen die beiden Schauspieler
plötzlich zwischen Ruhm und Untergang: Valentin will
nicht wahrhaben, dass der Tonfilm seine Karriere zu
überrollen droht. Für Peppy Miller aber bedeutet die neue
Technik den Durchbruch: Das Sternchen wird zum
gefeierten Kinostar!
Liebe
Bemerkung: Film ohne gesprochene Dialoge. Oscar-Preisträger 2012
(5 Oscars, darunter: Bester Film und Bester Hauptdarsteller)
ab 12
DVS 322
Auf Wiedersehen Kinder (Au Revoir Les Enfants)
Louis Malle, Frankreich/BRD 1987
100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
1944. Frankreich ist vom nationalsozialistischen
Deutschland besetzt. Julien, 11 Jahre alt, kehrt nur
widerstrebend aus den Weihnachtsferien ins Internat, das
von katholischen Patres geführt wird, zurück. Seine
Spielfilme
Aufmerksamkeit gilt Bonnet, einem neuen Mitschüler, den
ein Geheimnis zu umgeben scheint. Er ist still und
zurückhaltend, hochintelligent und von besonderer
musikalischer Begabung. Erst allmählich entwickelt sich
zwischen den beiden Jungen eine Freundschaft und
enthüllt sich das Geheimnis: Bonnet ist Jude und heißt
eigentlich Kippelstein. Julien bewahrt dieses Geheimnis,
das nun auch ihn betrifft. Eines Tages bricht jedoch die
politische Wirklichkeit in den eher fröhlichen, manchmal
langweiligen Schulalltag: die Gestapo hat einen Hinweis
aus dem Internat bekommen und sucht jüdische Schüler.
Bonnet wird mit einigen Kameraden verhaftet, ebenso
Pater Jean, der Schulleiter, der die Kinder untergebracht
und vor den Deutschen versteckt hatte. Sein Abschied im
Schulhof ist endgültig.
Nationalsozialismus, Judenverfolgung, Freundschaft, Solidarität,
Schuld
Bemerkung: "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit
11/1987. Die DVD ist in 17 Kapitel eingeteilt und enthält zusätzlich
Szenenbilder, Unterrichtsmaterial etc.
ab 12
DVS 117
Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und die Wilde
13
Manfred Jenning, Deutschland 1977
117 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A.
Film nach dem gleichnamigen Buch von Michael Ende. Auf der kleinen Insel Lummerland wird dringend ein
Leuchtturm gebraucht. König Alfons, der Viertelvorzwölfte,
schickt die beiden Lokomotivführer Jim und Lukas zu
Herrn Tur-Tur, dem Scheinriesen, um ihn nach
Lummerland zu holen. Bei ihrer Fahrt gelangen sie zum
Magnetberg, wo ihnen das Meerfräulein Sursulapitschi
begegnet, geraten in die Wüste und von dort nach China.
Hier beginnt eine neue Reise mit unbekanntem Ziel auf
der Jagd nach dem Piratenschiff "Die Wilde 13".Die DVD
enthält Teil 2 des Films "Die Museumsratten" (40 Min.)
Unterhaltung
ab 5
DVS 080
Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und Lukas
der Lokomotivführer
Manfred Jenning, Deutschland 1976
115 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A.
Film nach dem gleichnamigen Buch von Michael Ende. Lukas, der Lokomotivführer lebt mit seiner Lokomotive
Emma auf der Insel Lummerland. Die ist sehr klein, hat
zwei Berge und liegt mitten im endlosen Ozean. Über das
Land regiert König Alfons der Viertelvorzwölfte. Am
liebsten telefoniert er mit seinen Untertanen. Das sind
neben Lukas Herr Ärmel, der leidenschaftlich gerne
fotografiert und Frau Waas, die einen Kaufladen betreibt.
Eines Tages bringt der Briefträger ein Paket mit einem
Baby nach Lummerland. Der Inhalt: Jim Knopf. Eine
große Reise mit allerlei Abenteuern beginnt, zunächst
nach China, dann in die Wüste, ins Drachenland und
schließlich wieder zurück nach Lummerland.
Unterhaltung
ab 5
DVS 081
Augsburger Puppenkiste: Urmel aus dem Eis
Harald Schäfer, Deutschland 1969
115 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A.
Vierteiliger Film nach dem Buch von Max Kruse: Auf der
einsamen Südseeinsel Titiwu gibt es unglaubliche Dinge:
Eine Schule, die man ungestraft schwänzen darf und eine
verloren geglaubte Eintracht zwischen Menschen und
Tieren. Ein sehr zerstreuter und komischer Professor mit
9
dem Namen Habakuk Tibatong hat einigen Tieren das
Sprechen beigebracht. Zum Beispiel der Schweinedame
Wutz, die ungemein sauber und leicht erregbar ist, dem
Schuhschnabel Schusch, Ping Pinguin und dem Waran
Wawa. Leider hat jeder von ihnen einen Sprachfehler. Am
Felsenriff singt der Seeelefant immerzu seine "traurögön
Lödör". Der Waisenknabe Tim Tintenklecks hilft dem
Professor, wenn es darum geht, die Tiere für ein
gemeinsames Unternehmen zu begeistern. Und eines
Tages geschieht es: Ein Eisblock strandet am Ufer, darin
steckt ein Ei, aus dem ein Urweltgeschöpf entschlüpft:
das Urmel. Und es kann sogar sprechen. - Die DVD
enthält die Teile "Der Eisberg", "Der Schuss", "Das
Abenteuer" und "Die Rettung".
Unterhaltung
ab 5
DVS 078
Augsburger Puppenkiste: Urmel spielt im Schloss
Manfred Jenning, Deutschland 1974
117 Min., f., Puppentrickfilm, FSK: o. A.
Vierteilige Fortsetzung der Verfilmung des Buchs von Max
Kruse: Immer noch gibt es in König Pumponells Reich das
Gerücht, dass auf einer einsamen entlegenen Insel
sprechende Tiere und das Urmel leben. Und der
Museums- und Zoodirektor, Dr. Zwengelmann, wird nicht
eher ruhen, bis er mit eigenen Augen gesehen hat, was er
immer noch für reine Phantasterei hält. Auch seine
Nichte, Naftaline, die für ihre Zeitung unbedingt einen
großen Bericht schreiben möchte, will mehr wissen über
diese geheimnisvolle Insel, das sprechende Schwein
Wutz und das sensationelle Urmel. Doch wenn die Leute
aus der Zeitung von den sprechenden Tieren erfahren
würden, würde die einsame Insel bald von vielen
Neugierigen besucht werden. Das muss verhindert
werden. - Die DVD enthält die Folgen "Naftaline",
"Zwengelmann", "Der tolle Traum" und "Ausgeträumt".
Unterhaltung
Bemerkung: Auf der DVD befindet sich zusätzlich Teil 1 des Films "Die
Museumsratten" (40 Min.)
ab 5
DVS 079
Avatar - Extended Collector's Edition
James Cameron, USA 2009
155 Min., f., Spielfilm, 3 DVDs, FSK: 12
Der querschnittsgelähmte Söldner Jake Sully nimmt im
22. Jahrhundert auf einem fremden Planeten an einem
Programm teil, bei dem sein Bewusstsein in einen
künstlich gezüchteten Körper transferiert wird, der dem
der humanoiden Ureinwohner entspricht. Dies soll dazu
dienen, die Spezies für kolonialistische Ausbeutungspläne
eines Konzerns gefügig zu machen. Die Begegnung mit
der fremden Welt und dem "ganzheitlichen" Denken und
Handeln ihrer Bewohner und die Liebe zu einer
Ureinwohnerin verändert den Söldner nicht nur äußerlich.
Als es zum Kampf kommt, muss sich Jake entscheiden
auf welcher Seite er steht. Die Extended Collector's
Edition enthält die Original-Kinofassung, eine erweiterte
Kinofassung, den Extended Collector's Cut mit 171
Minuten
Laufzeit,
deutsche
und
englische
Sprachfassungen
und
Untertitelungen
sowie
umfangreiches Bonusmaterial auf einer eigenen DVD.
Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kolonialismus, Medienpädagogik, Spielfilme,
Vertrauen/Misstrauen
Bemerkung: Oscar-Preisträger 2010, ausgezeichnet mit 3 Oscars.
ab 16
DVS 275
10
Azur und Asmar
Michel Ocelot, Frankreich 2006
95 Min., f., Animationsfilm, FSK: 6
Es waren einmal zwei Kinder: Azur, blond und blauäugig,
Sohn des Schlossherren, und Asmar, schwarzes Haar
und dunkle Augen, Sohn der Amme, die die beiden wie
zwei Brüder großzog. Eines Tages aber reißt das Leben
die beiden Jungen auseinander. Der Schloßherr schickt
seinen Sohn zu einem Privatlehrer in der Stadt, die Amme
braucht er nicht mehr und jagt sie samt ihrem Sohn aus
seinem Haus. Auch wenn sie nun getrennt in
verschiedenen Ländern aufwachsen, träumen Azur und
Asmar davon, die Fee der Djinns zu befreien, wie sie es
aus den Erzählungen der Amme kennen. Als sie
erwachsen sind, machen sie sich auf die Suche nach ihr,
jeder für sich, doch bald kreuzen sich ihre Wege wieder.
Nun sind sie Rivalen geworden im Kampf um die
Befreiung der Fee. Ein Abenteuer beginnt, das sie in
magische Welten führt, voller Wunder und Gefahren.
Identität/Entfremdung, Kindermedien, Märchen/Legenden, Spielfilme
Bemerkung: Preis für den besten langen Animationsfilm beim
Internationalen Trickfilmfestival Stuttgart 2007.
ab 8
DVS 214
Bab el-Oued City
Merzak Allouache, Algerien 1994
93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
In Bab el-Oued City, einem heruntergekommenen
historischen Stadtteil Algiers, beginnt der Siegeszug des
islamischen Fundamentalismus algerischer Prägung. Der
Film schildert, wie im Jahr 1988 Terror und Unfreiheit in
den Alltag einsickern. Boualem, ein junger Bäcker,
arbeitet frühmorgens und schläft am Tag - soweit ihn nicht
die fundamentalistische Propaganda, die aus dem
Lautsprecher in der Nähe seines Schlafzimmerfensters
ertönt, daran hindert. Wütend montiert Boualem den
Lautsprecher ab und wirft ihn ins Meer. Damit erregt er
den Zorn einer Gruppe selbsternannter Wächter des
Glaubens, die für ein "sauberes" Viertel sorgen wollen.
Chef der Gruppe ist Said, der seine Schwester Yamina
wie eine Gefangene in der Wohnung hält. Sie beobachtet
Boualems Tat, verrät ihn aber nicht. Heimlich trifft sie sich
mit ihm auf einem christlichen Friedhof und wird dabei
ertappt. Inzwischen ist auch durchgesickert, wer den
Lautsprecher abmontiert hat. Boualem schwebt in großer
Gefahr. Saids Schlägertruppe richtet ihn übel zu. Er
verliert seinen Arbeitsplatz und emigriert nach Frankreich,
Yamina schreibt ihm noch nach Jahren Briefe, die sie
nicht abschicken kann, weil sie seine Adresse nicht kennt.
Dritte
Welt
01:
Afrika,
Dritte
Welt
08:
Pol.
Verhältnisse/Unterdrückung/Befreiungsbewegungen,
Gewalt/Gewaltlosigkeit, Ideologien, Spielfilme
ab 16
DVS 184
Babel
Alejandro González Inárritu, USA 2006
138 Min., f., Spielfilm, FSK: 16
Ein Schuss in der Wüste von Marokko ist das auslösende
Moment einer ganzen Kette von Ereignissen, die vier
Schicksale von unterschiedlichen Menschen auf drei
Kontinenten miteinander verbindet: Da ist ein
amerikanischer Tourist, der in Marokko um das Leben
seiner schwer verletzten Frau kämpft. Ein mexikanisches
Kindermädchen, das verzweifelt versucht, die Grenze mit
ihren beiden amerikanischen Schützlingen zu überqueren.
Eine taubstumme japanische Jugendliche, die gegen den
eigenen Vater und dessen mysteriöse Vergangenheit
rebelliert. Und zwei kleine Jungs auf der Flucht vor der
Spielfilme
eigenen Verantwortung. Geschichten und Schicksale, die
nur scheinbar keine Verbindung haben....
Armut / Reichtum, Erziehung, Familie, Gewalt, Identität,
Kommunikation, Spielfilme, Verantwortung
ab 16
DVS 162
Babettes Fest (Babettes Gæstebud)
Gabriel Axel, Dänemark 1986/87
102 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Verfilmung einer Novelle von Tania Blixen. - Eine kleine
puritanische Gemeinde auf Jütland im letzten Jahrhundert
wird von einem gottesfürchtigen Pastor geleitet, dessen
zwei Töchter aus Liebe zu ihm und seinem Werk auf eine
Heirat verzichten. Nach dem Tod ihres Vaters halten sie
sein Andenken in Ehren, führen seine Werke des
Glaubens und der Barmherzigkeit weiter und werden zu
alten Jungfern. Eines Tages klopft bei ihnen eine
Französin an, mit einem Empfehlungsschreiben eines
früheren Freiers in der Hand. Babette musste nach der
Zerschlagung der Pariser Kommune aus Frankreich
fliehen. 14 Jahre lang dient sie den Schwestern als
Köchin und Magd. Eines Tages erhält sie von der Post
einen Scheck über 10.000 Goldfranken, die sie in der
französischen Lotterie gewonnen hat. Babette bittet die
Schwestern um die Erlaubnis, ein Festmahl für sie und die
Gemeindemitglieder herrichten zu dürfen, um den Gewinn
zu feiern. Widerstrebend willigen die Schwestern in diese
sonst verpönte irdische Lustbarkeit ein. Babette läßt
exquisite Speisen und Getränke kommen und bereitet ein
vortreffliches
Mahl
nach
höchster
französischer
Kochkunst. Die anfangs misstrauischen Gäste tauen
plötzlich auf, werden freundlich und menschlich
zueinander und genießen die Köstlichkeiten mit Heiterkeit
und Freude. Jetzt lüftet Babette auch ihr Geheimnis: Sie
war einst die berühmteste Köchin von Paris.
Frömmigkeit, Normen, Nächstenliebe
ab 12
DVS 099
Barbara
Christian Petzold, Deutschland 2012
104 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der Film spielt in der DDR im Jahr 1980. Erzählt wird die
Geschichte der jungen Ärztin Barbara (Nina Hoss), die
aus der Berliner Charité in die Provinz strafversetzt wird,
weil sie einen Ausreiseantrag gestellt hat. Sie will zu
ihrem Freund in den Westen. Doch dann lernt Barbara
ihren neuen Chef André Reiser kennen. Reiser wird von
dem Stasi-Offizier Klaus Schütz auf Barbara angesetzt.
Diese verhält sich misstrauisch und äußerst distanziert zu
den Kollegen, während ihr Geliebter Jörg heimlich von der
BRD aus die Flucht in den Westen vorbereitet. Bereits an
ihrem ersten Arbeitstag, als Reiser sie nach Hause fährt,
ahnt Barbara, dass er auf sie angesetzt wurde. Er
erkundigt sich nicht nach ihrem Werdegang und kennt
ihre Adresse. Auch muss Barbara in der Folge von Schütz
angeordnete
Hausdurchsuchungen
und
Ganzkörperkontrollen über sich ergehen lassen. Barbaras
berufliche Fähigkeiten beeindrucken Reiser, umgekehrt
gewinnt er mit der Zeit ihren Respekt und sie entdecken
auch gemeinsame Interessen. Barbara plant mit Hilfe
ihres Freundes aus der BRD weiter ihre Flucht aus der
DDR, doch die Ereignisse überschlagen sich und sie
muss schwierige Entscheidungen treffen. Am Ende bleibt
sie in der DDR.
Deutsche Demokratische Republik, Flüchtlinge, Gewissen, Liebe,
Spielfilme
Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2012 in Silber.
ab 14
DVS 318
Spielfilme
Ben X
Nick Balthazar, Belgien 2007
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ben ist ein Außenseiter. Jeden Tag taucht der
hochintelligente Teenager in die Welt des Onlinespiels
"Archlord" ab, wo er anerkannt und für seine Taten
bewundert wird. Mit seiner Internetgefährtin Scarlite
meistert er mühelos alle Herausforderungen. In der
Realität gelingt ihm das nicht. Jeder Tag in der Schule
bedeutet für den verschlossenen Jungen die Hölle. Immer
wieder wird er von Mitschülern gequält und erniedrigt. Als
er einen Plan fasst, um mit allem Schluss zu machen,
stellt sich heraus, dass Scarlite nicht nur im Netz auf
seiner Seite steht. - 9 Extras, u.a. eine Dokumentation
des NDR "Spielen, spielen, spielen..." und der
Animationsfilm Cocoon Child" von Sonja Rohleder.
Außenseiter, Autismus, Computerspielsucht, Menschen mit
Behinderung, Mobbing, Selbstmord
Bemerkung: diadaktische DVD
ab 14
DVS 210
Das Beste kommt zum Schluss
Bob Reiner, USA 2007
97 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Der reiche und arrogante Großunternehmer Edward Cole
(Jack Nicholson) und der bedachte Automechaniker
Carter Chambers (Morgan Freeman) teilen sich nicht nur
ein gemeinsames Krankenhauszimmer, sondern auch die
erschütternde Diagnose, dass sie unheilbar an Krebs
erkrankt sind und nur noch wenige Monate zu leben
haben. Nach anfänglicher Skepsis voreinander freunden
sich die beiden gegensätzlichen Patienten an und
entschließen sich rasch, sich nicht einfach mit ihrem
Schicksal abzugeben. So erstellen sie eine Liste mit
Vorhaben, die sie sich vor ihrem Ableben noch gerne
erfüllen würden (the bucket list, wie der Film im Original
auch sehr viel treffender heißt und an "to kick the bucket",
also "den Löffel abgeben", angelehnt ist). Dank Coles
Vermögen und mit Hilfe seines Assistenten Thomas
machen sich beide trotz Widerstand von Chambers
Ehefrau Virginia auf eine Reise in fremde Länder, erleben
halsbrecherische Aktionen und lernen darüber hinaus
auch in menschlicher Hinsicht voneinander, und dass
man in bestimmten Dingen zur Einsicht kommen und
wichtige Entscheidungen treffen muss, bevor man die
Bühne des Lebens verlässt.
Gesundheit/Krankheit, Lebensqualität/Lebensstil, Sinnfrage, Spielfilme,
Sterben/Tod
ab 12
DVS 204
Best Exotic Marigold Hotel
John Madden, Großbritannien/USA/Indien 2012
119 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Nach dem Bestseller von Deborah Moggach. - Sieben
englische Senioren sind mit der Perspektive, in ihrer
Heimat alt zu werden, nicht glücklich. Evelyn ist seit
kurzem Witwe und muss feststellen, dass ihr Mann ihr nie
von seinen Schulden erzählt hat. Graham, ein
angesehener Richter, geht Knall auf Fall in den
Ruhestand und hat Sehnsucht, an den Ort seiner Jugend
zurückzukehren. Das Ehepaar Jean und Douglas hat sein
Geld in der Internet-Firma ihrer Tochter versenkt. Die
bissige Muriel braucht eine günstige Hüftoperation. Die
reiche Madge stellt ständig verheirateten Männern nach
und mag sich die Standpauken ihrer Kinder dazu nicht
mehr anhören. Und der alternde Hallodri Norman findet
einfach keine Frau. So machen sich alle auf den Weg
nach Indien, um ihren Lebensabend im Best Exotic
11
Marigold Hotel zu verbringen, das als luxuriöse Residenz
für Senioren angepriesen wird. Doch der einst prachtvolle
alte Bau ist völlig verwahrlost. Der junge Hotelmanager
Sonny, der versucht, dem Erbe seines Vaters zu neuem
Glanz zu verhelfen, hat eher ein Talent für lyrische Worte
als für das Geschäft. Notgedrungen müssen sich die Alten
mit der neuen Situation arrangieren, was jedoch nicht
allen gelingt. Besonders Muriel mit ihrer wohlgepflegten
Fremdenfeindlichkeit fällt es schwer, sich einzuleben.
Auch Jean ist von den Zuständen total genervt und
entfremdet sich immer mehr von ihrem Ehemann. Evelyn
sucht sich in einem Call-Center einen Job und verdient
zum ersten Mal Geld. Richter Graham begibt sich auf die
Spur einer alten, verbotenen Liebe. Norman und Madge
verbringen ihre Zeit in einem exklusiven Club, finden dort
jedoch keine Partner. Sonny, der vergeblich einen
Investor für die Renovierung des Hotels sucht, hat
Liebeskummer. Am Ende wird alles gut, teils aber auch
auf schmerzhafte Art.
Alte Menschen, Freundschaft, Länder/Städte/Reisen
ab 14
DVS 132
Die Bibel
John Huston, Italien 1965
164 Min., f., Spielfilm
Die Erschaffung der Welt in Cinemascope: Eva verführt
Adam mit dem berühmten Apfel zum Sündenfall. Kain
mordet seinen Bruder Abel, Noah entgeht auf der Arche
der Sintflut, Abraham hebt das Messer, um seinen Sohn
zu opfern. - John Huston gestaltet biblische Geschichten,
die jeder kennt, aber noch niemand in so
farbenprächtigen Bildern gesehen hat. Das Buch der
Bücher als monumentales Filmerlebnis: Die ersten 22
Kapitel der Genesis als Hollywoodschinken! Weiterhin
empfohlen aber bleibt das "Buch" zum Film.
Bibel: Bilder aus AT
ab 12
VC 687
Die Bibel: 01. Genesis - Die Schöpfung
Ermanno Olmi, Deutschland/Italien 1993
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der
erste
Film
des
Projekts
ist
die
Natur-Mensch-Bild-Geschichte von der Erschaffung der
Erde, der Vertreibung aus dem Paradies, des ersten
Bruder-Mordes, der Genealogie von Adams und Evas
Nachkommen bis hin zu Noach, dem Bau der Arche, der
Sintflut
und
dem
neuen
Leben
nach
der
Erdüberschwemmung sowie des neuen Bundes Gottes
mit den Menschen (Gen 1-9). Der Film gibt die Schrift des
Alten Testaments als Erzählung eines alten Mannes und
als Bild-Erzählung aus den Augen eines Kindes wieder,
die beide mit Lichtern und Tönen die Welt entdecken.
Bibel: Schöpfung/Urgeschichte
ab 12
DVS 057
Die Bibel: 02. Abraham
Joseph Sargent, Deutschland/Italien 1993
180 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der Film erzählt die Geschichte vom Aufbruch Abrahams
(Richard Harris) in das versprochene Land (Gen 12),
seinen Bund mit Gott und den Handel um Sodom (Gen
18). Er schildert die Opferung Isaaks (Gen 22) und die
Eifersucht Saras (Barbara Hershey) auf Hagar (Carolina
Rosi) wegen der Leihmutterschaft.
Bibel: Erzvätergeschichten
ab 12
DVS 058
12
Die Bibel: 03. Jakob
Peter Hall, Deutschland/Italien/USA 1994
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
In der Erzählung von den beiden Söhnen Isaaks betrügt
Jakob (Matthew Modine) seinen Bruder Esau um das
Erstgeburtsrecht und wird in Haran von seinem Onkel
Laban selbst ausgebeutet und hintergangen. Auf der
Flucht nach Haran erscheint ihm die Himmelsleiter; Jahre
später kämpft er auf dem Rückweg mit seinen beiden
Frauen Lea (Juliet Aubrey) und Rahel (Lara Flynn Boyle)
am Fluss Jabbok mit einem Engel und wird von diesem
auf den Namen Israel getauft. Zum Schluss nimmt Esau
Jakob wider Erwarten mit offenen Armen auf (Gen 27-33).
Bibel: Erzvätergeschichten
ab 12
DVS 059
Die Bibel: 04. Josef
Roger Young, Deutschland/Italien/USA 1994
180 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die Geschichte von Josef und seinen Brüdern ist eine der
bekanntesten und packendsten Erzählungen des Alten
Testaments. Mit der Besetzung durch international
bekannte Schauspieler wie Paul Mercurio, Ben Kingsley
und Martin Landau vermittelt diese Folge die
Leidensgeschichte, aber auch die märchenhafte Karriere
Josefs am Hofe des Pharao. In Ägypten beginnt sein
Aufstieg vom Sklaven Potifars zum Berater des Pharao
dank seiner Fähigkeit, Träume zu deuten und der
Beharrlichkeit, treu zu seinem Gott zu stehen. Dem
Potifar erzählt er von seiner Kindheit, von seinen Brüdern,
die ihn schließlich an ägyptische Händler verkauften. Nun
treibt Hunger die Brüder zu den reichen Kornkammern
Ägyptens. Die Zeit der Versöhnung ist gekommen.
Bibel: Erzvätergeschichten
ab 12
DVS 060
Die Bibel: 05. Moses
Roger Young, Deutschland/Italien/USA 1996
177 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Mit bekannten Schauspielern wie Ben Kingsley, Sonja
Braga und Christopher Lee wurde in der marokkanischen
Wüste die Geschichte von Moses und dem Auszug des
Volkes Israel verfilmt. Hauptthema des ersten Teils ist der
Konflikt zwischen Moses und dem Pharao. Der Säugling
Moses entkommt dem Schicksal seiner männlichen
hebräischen Glaubensgenossen, die nach einem
grausamen Gesetz getötet werden sollen, und wächst am
Hofe des Pharao auf. Um seinen Bruder Aaron zu retten,
tötet er einen ägyptischen Aufseher und muss
untertauchen. Gott erscheint ihn im brennenden
Dornbusch und beauftragt ihn, das Volk Israel aus der
Sklaverei zu führen. Doch erst nach zehn Plagen gestattet
der Pharao den Auszug der Israeliten. Die
Auseinandersetzungen zwischen Moses und seinem Volk
ist das Thema des zweiten Teils, der mit dem Einzug der
Israeliten in das gelobte Land unter der Führung von
Josua, dem von Mose bestimmten Nachfolger, endet.
Bibel: Mosezeit
ab 12
DVS 061
Die Bibel: 06. Samson und Delila
Nicolas Roeg, Deutschland/Italien/USA 1996
180 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Verfilmung der Geschichte um Samson, der - mit
außergewöhnlich großer Kraft ausgestattet - gegen die
Philister kämpft, die das Volk Israel unterdrücken. Ihre
Versuche, hinter das Geheimnis seiner Stärke zu
kommen, schlagen fehl, bis die Philisterin Delilah Samson
Spielfilme
betört und ihn mit einem Trick seiner Kraft beraubt. Seine
Bitte an Gott, er möge noch für ein einziges Mal seine
Stärke wiedererlangen, wird erhört: In einer letzten
Kraftanstrengung reißt Samson das Königshaus der
Philister mit sich in den Tod. - Im Mittelpunkt der mit
renommierten Darstellern (Dennis Hopper, Diana Rigg)
inszenierten Umsetzung der biblischen Parabel steht
Samson als tragische Figur, dessen Volk immer wieder
den Versuch unternimmt, ihn zum Anführer einer Revolte
gegen die Unterdrücker zu machen.
Bibel: Richter/Könige
ab 14
DVS 062
Die Bibel: 07. David
Robert Markowitz, Deutschland/Italien/USA 1997
170 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der zweiteilige Fernsehfilm beginnt mit dem Tod von Saul
und Jonatan. Die Krone geht an David. Er erobert
Jerusalem und bezieht den Palast. In einer Rückblende
wird die Geschichte der Auseinandersetzung zwischen
Saul und David erzählt. Im zweiten Teil folgt nach der
politischen die häusliche Tragödie. David, der bereits
mehrere Frauen besitzt, begehrt Batseba, schwängert sie
und sorgt für den Tod ihres Mannes. Dafür wird David von
Gott bestraft: das Kind Batsebas stirbt, und er hat mit
schwersten Konflikten in der eigenen Familie zu kämpfen.
Bibel: Könige
ab 14
DVS 063
Die Bibel: 08. Salomon
Roger Young, Deutschland/Italien 1997
171 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Verfilmung der Geschichte des großen Königs Salomon,
dessen Weisheit sprichwörtlich geworden ist und dem das
sog. Hohe Lied der Liebe zugeordnet ist. - König David
(Max von Sydow) stirbt und setzt gegen die Intrigen des
Heerführers Joab seinen Sohn Salomon (Ben Cross) als
Nachfolger ein. Berühmt für seine Gerechtigkeit und
Friedensliebe verleiht Salomon seinem Volk Glanz und
Ansehen. Als der Bau des Tempels für die Bundeslade
beendet ist, kommen die Menschen aus dem ganzen
Land, um das Werk zu bestaunen, darunter auch die
Königin von Saba (Vivica A. Fox), deren Schönheit
Salomon nicht widerstehen kann. Zahlreiche Frauen aus
aller Herren Länder mit den verschiedensten religiösen
Kulten gehören zu Salomons prächtiger Hofhaltung. Es
kommt
deswegen
immer
wieder
zu
Auseinandersetzungen mit der Priesterschaft, da diese
durch die fremden Religionen den alleinigen Bund Israels
mit dem Herrn gefährdet sieht. Doch der alternde und
melancholische König flüchtet in seine private Welt und
lässt den Dingen ihren Lauf, während sein Reich zu
verfallen droht. Nur der Stamm Juda bleibt seinem Sohn
Rehabeam, die restlichen Stämme fallen an Jerobeam,
einen seiner Ratgeber.
Bibel: Richter/Könige
ab 12
DVS 064
Die Bibel: 09. Esther
Raffaele Mertes, Deutschland/Italien/USA 1998
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die junge Jüdin Hadassa wird in den königlichen Harem
von Susa verschleppt und tarnt sich aus Vorsicht mit dem
babylonischen Namen Esther (die Verborgene). Ihre
Schönheit, aber mehr noch ihr Eigensinn wecken das
Interesse des Herrschers Artaxerxes (465-423 v. Chr.),
der sie zu seiner Königin macht. Mit dem politischen
Aufstieg des intriganten Fürsten Haman brechen wenig
Spielfilme
später schwere Zeiten für die jüdischen Gemeinden an.
Seiner Eitelkeit ist der Stolz der Juden ein Dorn im Auge,
die ihm - personifiziert in Esthers Pflegevater Mordechai eine gottgleiche Verehrung verweigern, weshalb er ihre
Ausrottung beschließt und den Tag durch das "Pur", das
Los, offiziell bestimmen lässt. Als Esther von der
drohenden Gefahr hört, wagt sie unter Einsatz ihres
Lebens einen Vorstoß beim König und deckt die
mörderischen Pläne auf. Haman wird daraufhin zwar
hingerichtet und Mordechai an seiner Stelle berufen, doch
das öffentlich verkündete Edikt lässt sich nicht mehr
revidieren. Um das Schlimmste abzuwenden, verfügt
Mordechai einen weiteren Erlass, der es nun den Juden
gebietet, sich gegen die Ausrottung zu wehren. Die
Pogrome werden dadurch in Grenzen gehalten.
Bibel: Richter/Könige; Gewalt, Frauen, Judentum
ab 14
DVS 065
Die Bibel: 10. Jeremia
Harry Winer, Italien/Deutschland 1998
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der junge Jeremia, Sohn eines Priesters, ist auserwählt,
Gottes Prophezeiung zu verkünden: Jerusalem soll durch
die Babylonier zerstört werden, wenn das Volk sich nicht
auf den wahren und einzigen Gott zurückbesinnt. In
Jerusalem schenkt ihm jedoch niemand Glauben.
Vielmehr wird er der Gotteslästerung bezichtigt, als
Verräter verfolgt und immer wieder gefangen genommen.
Doch der willensstarke Jeremia hält an seiner Mission fest
und gibt dafür alles auf: seine Familie und Judith, das
Mädchen, das er liebt. Erst als der Krieg mit den
babylonischen Feinden unausweichlich scheint, wird das
Volk unsicher. Aber der König bleibt blind und Jeremias
Prophezeiung bewahrheitet sich: Jerusalem geht in
Flammen auf und Jeremia wird von Nebukadnezars
Soldaten befreit.
Bibel: Propheten/Exil
ab 14
DVS 066
Die Bibel: 11. Jesus
Roger Young, Deutschland/Italien/USA 1999
173 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die erste Verfilmung eines neutestamentlichen Stoffes
innerhalb der Bibel-Reihe: Der zweiteilige Film setzt ein,
als Jesus etwa 30 Jahre alt ist und spannt den Bogen bis
zur Auferstehung. Jesu Geburt und Kindheit werden in
Rückblenden gezeigt. Regisseur Roger Young (Josef,
Moses, Salomon) orientiert sich an der Tradition des
Jesusfilmgenres, versucht jedoch auch, neue Wege zu
gehen: Jesus wird als Mensch gezeigt. Zu Beginn sucht
er mit seinem Vater Josef Arbeit als Zimmermann. Jesus
genießt aber auch das Leben. Er flirtet, tanzt auf Festen
und fühlt sich wohl in der Gemeinschaft seiner Jünger, die
auch seine Freunde sind. Neu ist auch, die 2000-jährige
Geschichte des Christentums in die Handlung
einzubeziehen. So gibt ein moderner Manager die Figur
des Satans und hält dem historischen Jesus die
Vergeblichkeit seines Sterbens vor: In seinem Namen
werden Kreuzzüge und Hexenverbrennungen stattfinden,
sein Tod kann Kriege mit unermesslichem Leid nicht
verhindern.
Jesus Christus, Bibel: Leben Jesu; Theologie
ab 14
DVS 050
Die Bibel: 12. Paulus
Roger Young, USA/Deutschland/Italien 2001
172 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
13
Freie Verfilmung der Apostelgeschichte des Lukas. - Der
wohlhabende Pharisäer Saul gerät zwischen die Fronten
einer erbitterten Auseinandersetzung zwischen den
Vertretern der bestehenden Ordnung und den Anhängern
der Lehre Jesu. Angestachelt durch seinen Freund
Ruben, einen einflussreichen Priester, wird er zum
schärfsten Verfolger der Nachfolger Christi. Auf dem Weg
nach Damaskus stürzt Saul blind zu Boden und hört die
Stimme Jesu. Doch er wird geheilt und empfängt die
Aufgabe, die Nichtjuden zu bekehren. Saul, der sich zum
Zeichen seiner Wandlung Paulus nennt, wird zum
Anhänger Jesu. Mit derselben Kraft, mit der er zuvor den
neuen Glauben bekämpft hat, streitet er nun für dessen
Verbreitung. Während Ruben den Freund von einst mit
seinem ganzen Zorn verfolgt, kommt es zwischen den
engsten Anhängern Jesu zum Streit über die Taufe der
Heiden. Doch unbeirrt verfolgt Paulus seine Aufgabe, die
neue Lehre auch in Zypern und Griechenland zu
verbreiten. Unterdessen gelingt es Ruben, Petrus
aufzuspüren, der jedoch aus der Haft entkommen kann.
Erneut macht Ruben sich an die Verfolgung Paulus, den
er ausfindig macht und eine Klippe hinunterstürzt. Doch
Paulus überlebt und kehrt zurück nach Jerusalem, wo er
in Anlehnung an die Worte Jesu von den Nichtjuden nur
die Befolgung der Gebote Gottes fordert. Sich selbst
hingegen unterzieht Paulus zum Beweis seiner
Gesetzestreue einer Reinigungszeremonie im Tempel, als
er von Ruben verhaftet wird. Als römischer Bürger kann
Paulus jedoch die Verhandlung seines Falls vor dem
Kaiser durchsetzen, so dass er auf diese Weise das
Christentum bis nach Rom trägt. Drei Schicksale sind eng
mit dem des Paulus verknüpft: Ruben der Sadduzäer,
einst sein bester Freund, wird zu seinem schärfsten
Verfolger, bis ihm sein fanatischer Hass schließlich selbst
zum Verderben wird. Barnabas, dem Saul einst das
Leben rettete, wird zum treuen Weggefährten, der den
Apostel Paulus auf seinen ersten Missionsreisen
begleitet. Dina, die Geliebte und spätere Ehefrau Rubens,
entscheidet sich schließlich ganz für ihren Glauben und
gegen ihren Mann.
Bibel: Apostelgeschichte/Paulus/Urgemeinde; Mission
ab 14
DVS 067
Die Bibel: 13. Die Apokalypse
Raffaele Mertes, Deutschland/Frankreich/Italien/USA 2003
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 13. und zugleich letzte Folge der Bibel-Reihe wagt
sich an einen der schwierigsten Texte der Bibel: die
Offenbarung des Johannes. In eine weithin fiktive
Rahmenhandlung
sind
die
mit
Hilfe
von
Computeranimationen realisierten Visionen des Johannes
eingebettet, deren Symbolik sich direkt an den
neutestamentlichen Vorgaben orientiert. - Im Mittelpunkt
der Filmerzählung steht die Gemeinde von Ephesus um
90 n. Chr., z. Zt. der Christenverfolgung unter Kaiser
Domitian: Johannes (Richard Harris) überlebt als einziger
ein Massaker der römischen Soldaten an der Bevölkerung
eines Dorfes in Kleinasien und kommt als Gefangener auf
die Insel Patmos. Dort hat er seine Offenbarungen, die er
niederschreibt, damit sie den Gemeinden verkündet
werden können. In Patmos nimmt die junge Christin Irene
Kontakt zu ihm auf. Irene liebt Valerius, der sich als
Spitzel der Römer im Gefangenenlager aufhält. Am Ende
scheitert ein Fluchtversuch der Gefangenen. Da taucht
Quintus, der Adoptivvater von Valerius, auf und verkündet
eine Amnestie, die Kaiser Nerva, der Nachfolger des
verstorbenen Domitian, erlassen hat.
Offenbarung/Weltgericht, Endzeit/Apokalypse, Altertum/Mittelalter
ab 14
DVS 068
14
Die Biene Maja - Der Kinofilm
Alex Stadermann, Deutschland 2014
85 Min., f., Aninmationsfilm, FSK: 0
Die tierischen Bewohner der Klatschmohnwiese
bekommen Zuwachs: Frisch geschlüpft ist die Biene Maja.
Voller Energie beginnt das Bienenmädchen die Welt zu
entdecken und wirft dabei schon einmal die Regeln des
Bienenstocks über den Haufen. Schließlich, so meint sie,
kann die Welt nicht nur aus Honig und Arbeit bestehen.
Zum Glück hat sie Freunde wie den Bienen-Jungen Willi
oder den Grashüpfer Flip, die ihr zur Seite stehen. Dann
aber wird das »Gelee Royale« gestohlen, das Elixier, das
die Bienenkönigin am Leben hält. Die königliche Beraterin
Gunilla verkündet sofort, dass die Hornissen dafür
verantwortlich sind und beschuldigt außerdem die
ungestüme Maja, mit den Feinden gemeinsame Sache
gemacht zu haben. Ein Krieg scheint unausweichlich zu
sein, doch Maja setzt alles daran, um das zu verhindern.
Gemeinsam mit ihrem besten Freund Willi macht sie sich
auf die Suche nach dem wahren Dieb.
Freundschaft, Kindermedien
ab 5
DVS 237
Die Bienenhüterin
Gina Prince-Bythewood, USA 2008
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
1964 in South Carolina. Die 14-jährige Lily Owens lebt auf
der Farm ihres gewalttätigen Vaters und hat regelmäßig
Albträume vom Tod ihrer Mutter, an dem sie sich schuld
fühlt. Eine Ersatzmutter findet sie in Rosaleen Daise, der
schwarzen Haushaltshilfe ihres Vater. Nachdem das
Wahlrecht für alle Amerikaner bestätigt ist, begleitet Lily
Rosaleen in die benachbarte Stadt, in der Rosaleen sich
in das Wahlregister eintragen lassen will. Lily muss
allerdings
mit
ansehen,
wie
Rosaleen
zusammengeschlagen und von der Polizei abgeführt und
in ein Krankenhaus gebracht wird. Sie beschließt
Rosaleen aus dem Krankenhaus zu befreien und
gemeinsam mit ihr zu fliehen. Ziel ihrer Flucht ist der Ort
Tiburon, von dem Lily vermutet, dass sie dort etwas über
die Vergangenheit ihrer Mutter recherchieren kann.
Allerdings weiß sie nicht genau, wie sie es anstellen soll
und so landen Rosaleen und sie auf der Farm der
Bienenzüchterin August. Dort findet Lily Aufnahme unter
den Schwestern und die Familie, von der sie immer
geträumt hat. Und sie lernt viel über Bienen, aber auch
über die Liebe und schließlich über ihre eigene Herkunft
und Vergangenheit.
Einsamkeit, Gemeinschaft, Liebe, Rassismus, Schuld, Spielfilme
ab 12
DVS 101
Bis nichts mehr bleibt
Niki Stein, Deutschland 2010
90 Min., f. Fernsehfilm, FSK: 12
Mit Taxifahren will sich Frank über Wasser halten, bis er
sein Architekturstudium in der Tasche hat. Die
Abschlussprüfung und der hohe Erwartungsdruck seines
Schwiegervaters lassen ihn immer verzweifelter werden.
Als ihm sein Freund Gerd die Tür zu Scientology öffnet,
greift Frank bereitwillig zu. Auf einmal wird er ernst
genommen, blüht auf und überzeugt selbst seine
skeptische Frau Gine von Scientology. Das Paar opfert
der Organisation Zeit, Kraft und Geld. Bis Frank erkennt,
dass ihm seine Tochter Sarah mehr und mehr entgleitet.
Als er sich zu wehren beginnt, wird Frank von Scientology
und Gine unter Druck gesetzt. Er sieht nur noch einen
Ausweg: Vor Gericht will er um seine Tochter kämpfen -
Spielfilme
komme, was da wolle. - Nach der wahren Geschichte
eines Scientology-Aussteigers
Freiheit/Abhängigkeit,
Manipulation,
Menschenrechte,
Sekten/Jugendsekten
ab 14
DVS 249
Blinder Passagier (De Verstekeling)
Ben van Lieshout, Niederlande 1997
90 Min., f., Spielfilm, FSK:12
Orazbaj lebt mit seinem Vater in der usbekischen
Republik Karakalpakstan. Baumwollplantagen und
Industrieanlagen haben die Landschaft zerstört. In der
Wüste, durch die Orazbaj mit seinem vorsintflutlichen
Motorrad kurvt, lag einst der Aralsee. Orazbajs Vater ist
Fischer,
dem
der
ausgetrocknete
See
die
Lebensgrundlage entzogen hat. Doch der alte Mann trotzt
dem Schicksal. Obwohl sein Kahn inmitten öder
Sanddünen verrottet, bringt ihn kein vernünftiger Einwand
davon ab, sein Schiff weiterhin funktionsbereit zu halten.
Orazbaj erträgt diese Absurdität nicht länger. Nur mit
einem Foto von der Skyline Manhattans ausgerüstet,
schifft er sich als blinder Passagier ein. Statt in Amerika
landet er in Rotterdam und findet bei der Familie eines
Seemanns Unterschlupf. Die Ehe des Seemanns ist in der
Krise, und so wird Orazbaj für Maarten, den kleinen Sohn,
zum zweiten Vater. Eine kurze Zeit stillen Glücks beginnt,
als Katharina, Maartens Mutter, Orazbaj in ihr Bett ruft.
Wenig später taucht ihr Mann auf. Ein Hinweis bei der
Ausländerpolizei genügt und Orazbaj wird nach
Usbekistan ausgewiesen. Als der kleine Maarten einige
Wochen danach am Telefon erfährt, dass die Wasser des
Aralsees noch immer nicht zurückgekehrt sind, öffnet er
alle Wasserhähne, die er in der Wohnung finden kann.
Flüchtlinge, Hoffnung, Spielfilme, Umwelt
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. John
Templeton-Filmpreis der evangelischen Kirche 1997. Preis der
Ökumenischen Jury Mannheim-Heidelberg 1997
ab 16
DVS 244
Die Blindgänger
Bernd Sahling, Deutschland 2003
87 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Marie und Inga, beide 13 Jahre, sind seit langem beste
Freundinnen. Wie alle Mädchen ihres Alters haben sie die
üblichen Probleme: Jungs, Aussehen, Lehrer. Nur in einer
Beziehung unterscheiden sie sich von den anderen: Marie
und Inga sind blind. Sie leben im Internat einer Schule für
Sehbehinderte mit erweiterter Musikausbildung. Beide
lieben die Musik, mit der sie gewissermaßen die Welt
"sehen". Gern würden sie in einer Band spielen, doch
schon bei der ersten Bewerbung gibt's eine Abfuhr: "sehr
begabt, aber nicht medientauglich". Dann eben nicht,
denkt Marie. Alles bleibt beim Alten. Bis sie Herbert
begegnet, einem jungen Russlanddeutschen. Der möchte
zurück in seine Heimat Kasachstan. Doch dafür braucht
er Geld, viel Geld. Marie beschließt, ihm zu helfen.
Heimlich versteckt sie den Jungen im Internat. Das bringt
ihre Freundin Inga auf die Idee: Wir gründen eine eigene
Band und spielen in der Stadt. Nun müssen sie raus aus
dem Internat und hinein ins Leben. Die anfängliche
Freude hält nicht lange an, denn Herberts Clique klaut
ihnen die Einnahmen. Aber die beiden lassen sich nicht
entmutigen. Mit einem nachts heimlich und trickreich
aufgezeichneten Musikvideo gewinnen sie tatsächlich den
ersten Preis bei einem Fernsehwettbewerb. Mit dem Geld
kann Herbert zurück in seine Heimat - und muss sich von
Marie verabschieden.
Spielfilme
Behinderte
Menschen,
Freundschaft,
Solidarität,
Musik,
Kommunikation
Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2004 für den besten Kinder- und
Jugendfilm.
ab 8 Jahre
DVS 088
Blöde Mütze
Johannes Schmid, Deutschland 2006
91 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Das Leben kann verdammt kompliziert sein. Vor allem,
wenn man mitten im Schuljahr umziehen muss. Trotzdem
hätte der zwölfjährige Martin nicht gedacht, dass plötzlich
soviel mit ihm passiert. Die Baseballkappe, die ihm sein
Vater mal geschenkt hat, bietet einen guten Schutz. Er
trägt sie fast immer. Oliver aus der neuen Klasse nennt
ihn sofort nur noch "Blöde Mütze". Nicht ganz ohne
Grund, denn Martin hat ihn beim Klauen erwischt und aus
Versehen verpetzt. Klar, dass Oliver da sauer auf ihn ist.
Eigentlich denkt Martin aber vom ersten Tag an vor allem
an Silke. Die merkt das und freut sich darüber, aber sie
mag auch Oliver. Da beginnt Martin, von dem seine
Mutter gerne sagt, er sei eher der "stille Typ", zu kämpfen:
um Silke, gegen Oliver - und schließlich um seine
Freundschaft zu beiden. -- Extras: Ausschnitte aus dem
Kindercasting, Bildergalerie, Filmmusik.
Freundschaft, Kinder
Bemerkung: Extras: Ausschnitte aus dem Kindercasting, Bildergalerie,
Filmmusik.
ab 10
DVS 200
Blueprint
Rolf Schübel, Deutschland 2003
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem Roman "Blaupause" von Charlotte Kerner. Die begabte Komponistin Iris Sellin ist unheilbar krank.
Damit ihr Talent nicht mit ihr verschwindet, lässt sie sich
klonen. Somit sind sie und ihre Tochter Siri (beide gespielt
von Franka Potente) gleichzeitig Mutter und Kind sowie
eineiige, zeitversetzte Zwillinge. Siri zerbricht als Kopie
ihrer Mutter beinahe an diesem vorbestimmten Leben und
zieht sich als Fotografin in die Einsamkeit der
kanadischen Wälder zurück. Die Begegnung mit einem
jungen Architekten, der nichts über sie weiß, für den sie
also "ein Original" ist, bewirkt, dass sie sich ein wenig
öffnet. Da erhält sie Nachrichten über den sich
verschlechternden Gesundheitszustand ihrer Mutter. In
Rückblenden erzählt der Film von der unbändig
ehrgeizigen Mutter, die ihrem Kind alles ermöglicht - nur
kein selbstbestimmtes Leben.
Klonen, Biogenetik, Ethik
Bemerkung: Die DVD enthält umfangreiches Zusatzmaterial zum
Ausdrucken. (Unterrichtsvorschläge, Arbeitsmaterialien usw.)
ab 12
DVS 083
Bonhoeffer - Die letzte Stufe
Erik Till, Deutschland/USA/Kanada 1999
90 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Deutschland kurz vor Beginn des Zweiten Weltkriegs: Der
Pastor Dietrich Bonhoeffer (Ulrich Tukur) sieht den
offensichtlichen Kniefall der christlichen Kirche vor dem
Nazi-Regime mit großer Sorge. Nachdem ein Treffen mit
Anhängern der Bekennenden Kirche von der Gestapo
gesprengt wird, darf er nicht mehr predigen und
publizieren. Von den November-Pogromen, die seine
schlimmsten Befürchtungen bestätigen, erfährt er in den
USA. In Amerika in Sicherheit zu bleiben, erscheint ihm
jedoch als Verrat an der christlichen Idee und so kehrt er
in seine Heimat zurück. Sein Schwager Hans von
15
Dohnanyi
überzeugt
ihn,
als
Kurier
für
die
Widerstandsgruppe
innerhalb
der
deutschen
Spionageabwehr zu arbeiten. Das Ringen zwischen
christlichen Idealen und praktischer Notwendigkeit lässt
Bonhoeffer zu der Erkenntnis kommen, dass es moralisch
verwerflicher sei, böse zu sein, als Böses zu tun. Das
erste misslungene Attentat auf Hitler führt zu einer
Verhaftungswelle der Gestapo, der auch Bonhoeffer zum
Opfer fällt. Sein einziger Kontakt zur Außenwelt ist seine
Verlobte Maria, die ihn im Gefängnis besuchen darf. Als
der Gestapo nach dem Scheitern des Attentats auf Hitler
am 20. Juli 1944 geheime Dokumente der Abwehr in die
Hände fallen, verstärken sich die Repressionen gegen
Bonhoeffer. Maria unternimmt einen letzten verzweifelten
Versuch, ihren Verlobten zu befreien. Doch der lehnt es
ab zu fliehen. Bonhoeffer wird in das Konzentrationslager
Flossenbürg verlegt und hingerichtet.
Lebensbilder, Widerstand
Bemerkung: Die DVD enthält neben der deutschen auch eine
englische Sprachfassung, eine Einteilung in 14 Kapitel, 24
dokumentarische Bilder und Grafiken, 20 Tondokumente mit
Zeitzeugen, 12 Ausschnitte aus weiteren Filmen zur Thematik, Fragen
und Antworten, Unterrichtsvorschläge und Arbeitspapiere.
ab 14
DVS 019
Broken Silence
Wolfgang Panzer, Schweiz 1996
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Fried Adelphi, ein seit 25 Jahren dem Schweigen und der
Meditation verpflichteter Kartäusermönch, ist von seinen
Mitbrüdern mit einer außergewöhnlichen Aufgabe betraut
worden: Er muss nach Indonesien, um den Pachtvertrag
für sein Kloster in der Schweiz zu verlängern. Im
Flugzeug nach Jakarta wird Fried von panischer
Flugangst befallen. Bei der ersten Zwischenlandung in
Neu Delhi steigt er aus. Dort entdeckt er, dass er seine
Brieftasche verloren hat. Diese war ihm im Flugzeug zu
Boden gefallen, und Ashaela, eine junge, witzig-freche
Sitznachbarin, hat sie heimlich an sich genommen. Im
Flughafen trifft Fried zufällig wieder mit ihr zusammen. Ihr
schlechtes Gewissen treibt sie dazu, sich dieses
weltfremden Eremiten anzunehmen. Fried ist von
Ashaelas humorvollem, bisweilen provokativ-direktem
Umgang fasziniert. Da Fried nicht fliegen kann, führt sie
ihn auf abenteuerlichem Weg per Rikscha, Auto, Bus, Zug
und Schiff durch halb Asien. Zaghaft entwickelt sich eine
freundschaftliche Beziehung zwischen ihnen, und Fried
erfährt,
dass
Ashaela
infolge
einer
vererbten
Herzkrankheit am Ende
ihres
kurzen Lebens
angekommen ist. In immer intensiveren Gesprächen
erweisen sich die beiden als Wesensverwandte auf der
Suche nach einem Sinn in ihrem Dasein, nach Klarheit
und Ruhe.
Sinnfrage, Schuld, Lebensqualität, Identität, Glaube, Buße,
Kommunitäten, Mönchtum/Ordensleben
ab 16
DVS 124
Die Bücherdiebin
Brian Percival, USA 2013
127 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Liesel Meminger, 11 Jahre, ist 1938 wenige Monate vor
Beginn des Zweiten Weltkriegs auf dem Weg zu einer
deutschen Adoptivfamilie, bei der die beiden Geschwister
unterkommen sollen. Doch ihr Bruder überlebt die Reise
nicht und Liesel ist nun ganz allein bei den fremden
Erwachsenen, die sie Mama und Papa nennen soll. Die
neue Mutter Rosa ist streng und mürrisch, der Vater Hans
dagegen ist ein liebenswerter Mensch, der Liesel das
16
Lesen beibringt und ihr damit den Zugang zur Magie der
Wörter und Geschichten bereitet. Als der Krieg ausbricht,
verstecken Rosa und Hans den jungen jüdischen Mann
Max. Auch Max liest gern und glaubt an die Kraft der
Worte. Die beiden werden Freunde - doch irgendwann
wird die Lage zu gefährlich und Max muss gehen. Der
Erzähler, der die Zuschauer durch die Geschichte führt,
ist der Tod. -- Verfilmung der Romanvorlage von Markus
Zusak.
Familie, Freundschaft, Krieg, Literaturverfilmung
ab 12
DVS 398
Carlitos großer Traum
Jesús del Cerro, Spanien 2008
100 Min., f., Spielfilm, FSK 0
Carlitos lebt in einem Heim und hat zwei große Ziele: Er
will von einer liebevollen Familie adoptiert und ein großer
Fußballstar werden. Don Hipolito, der Direktor des
Waisenhauses, ist leider mehr am Geld von potentiellen
Adoptiveltern als am Wohl seiner Schützlinge interessiert.
Doch Carlitos hat Freunde, auf die er sich verlassen kann:
den Sportlehrer Diego, Maite, die Ernährungsberaterin
und Zecke, Flocke und Erdbirne aus der Bande der
„Feinde Hipolitos“. Gemeinsam versuchen sie, Carlitos bei
den Auswahltests des spanischen Jugend-Nationalteams
unterzubringen. Nach zahlreichen Turbulenzen wird
Carlitos
am Ende mit der Jugendmannschaft
Europameister und findet eine Familie.
Freundschaft, Sport, Träume/Wünsche/Utopien, Unterhaltung
ab 8
DVS 396
Chicken Run
Nick Park / Peter Lord, Großbritannien/USA 2000
81 Min., f., Trickfilm, FSK: 6
Die Hühner Ginger, Bunty, Babs und Mac sind fest
entschlossen, ihrem Schicksal als Geflügelpastete oder
Brathendl zu entgehen und träumen von einer grünen
Welt jenseits ihrer eingezäunten Eierfarm. Doch so
einfach ist das nicht, in die Freiheit zu gelangen: Die böse
Mrs. Tweedy und ihr dümmlicher Ehemann ertappen sie
bei all ihren irrwitzigen und noch so ausgeklügelten
Fluchtversuchen. Als der amerikanische Zirkushahn
Rocky auf der Hühnerfarm bruchlandet, sieht Ginger
endlich den rettenden Ausweg: sie und die anderen
Hühner werden die Farm einfach fliegend verlassen und
Rocky muss ihnen dabei helfen. Zusammen wollen sie
beweisen, dass sie keine dummen Hühner sind und
planen einen spektakulären und äußerst gewagten
Ausbruch.
Diktaturen, Freiheit, Befreiung, Unterhaltung
Bemerkung: Die DVD umfasst neben der üblichen Gliederung in
Kapitel auch die englische Fassung, deutsche und englische Untertitel
und einen Audiokommentar. Eine weitere Spezial-Disc mit
Hintergrundinformationen, Biografien und einem Chicken-Run-Quiz
liegt bei.
ab 10
DVS 012
Comedian Harmonists
Joseph Vilsmaier, Deutschland 1997
124 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Berlin 1927: Der jüdische Schauspieler Harry
Frommermann ist arbeitslos. Auf der Suche nach einem
Ausweg hat er die Idee, nach amerikanischem Vorbild ein
Gesangs-Ensemble auf die Beine zu stellen. Per Anzeige
sucht er nach geeigneten Sängern, die sich auch bald
einfinden. Darunter ist der blonde Robert Biberti, der sich
als genialer Manager der Gruppe erweist. Als oberster
Grundsatz gilt: Der Einzelne hat nur in der Gruppe
Spielfilme
Geltung, denn nur als Gruppe haben sie eine Chance.
Nach einem ersten Reinfall gelangen sie jedoch bald
unter dem Namen "Comedian Harmonists" zu großem
Erfolg. Dieser wird während ihrer Tournee quer durch
Europa schrittweise kontrastiert mit den düsteren
Entwicklungen in Deutschland. Drei Mitglieder der Gruppe
sind Juden. 1933 erfolgen die ersten Übergriffe der Nazis
auf jüdische Bürger. Robert und Harry müssen schließlich
vor der Reichsmusikkammer erscheinen. Anfangs
nehmen sie die antisemitischen Aktionen nicht ernst. Als
jedoch die schützende Hand eines begeisterten Fans und
gleichzeitig überzeugten Antisemiten, des fränkischen
Gauleiters Julius Streicher, sich abwendet, ist das Ende
der Gruppe vorgezeichnet. Sie erhält Berufsverbot und
die drei jüdischen Mitglieder können Deutschland gerade
noch im letzten Augenblick verlassen.
Nationalsozialismus, Musik, Geschichte, Judenverfolgung
Bemerkung: Neben dem Hauptfilm umfasst die DVD Insider-Infos, eine
24-minütige Dokumentation, ein 15-minütiges Porträt des Darstellers
Ben Becker, den Original-Trailer sowie direkten Zugriff auf 20 Kapitel
des Films.
ab 14
DVS 003
Die Croods
Christopher Sanders, Kirk De Micco, USA 2013
95 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0
Die Croods sind die letzten Überlebenden der
prähistorischen Ära. Als ihre vertraute Höhle zerstört wird,
machen sich Stammesoberhaupt Grug und seine Familie
auf die abenteuerliche Suche nach einem neuen Zuhause
und entdecken dabei eine neue, fantastische Welt. Auf
ihrer Reise begegnen sie auch dem jungen Nomaden
Guy, der sich prompt in Grugs eigensinnige Tochter Eep
verliebt. Mit der Zeit überwinden die Croods ihre Ängste
vor der Außenwelt und merken schließlich, dass sie alles
haben, was man zum Überleben braucht: einander.
Familie, Gemeinschaft, Unterhaltung, Zusammenhalt
ab 6
DVS 260
Dallas Buyers Club
Jean-Marc Vallée, USA 2013
117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Dallas, 1985: Der Cowboy Ron Woodroof führt ein
exzessives Leben auf der Überholspur. Rodeos, Alkohol,
Koks und Frauen bestimmen seinen Alltag. Als er wegen
eines Arbeitsunfalls im Krankenhaus landet, eröffnet ihm
der Arzt nach einer Routineuntersuchung, dass er
HIV-positiv ist und nur noch 30 Tage zu leben hat. Da die
gängigen Behandlungsmethoden keine Aussicht auf
Besserung versprechen, sieht sich Ron in Mexiko um und
entdeckt Vitaminpräparate, die in die USA nicht eingeführt
werden dürfen. Bald schon betreibt er einen lukrativen
illegalen Handel und verkauft die Mittel mit Hilfe des
transsexuellen Rayon an andere Aidskranke. Doch das
ruft die Gesundheitsbehörde auf den Plan. Ron
beschließt, sich gegen das System zu stellen und nicht
nur für das Recht der Kranken, sondern für das Leben zu
kämpfen.
Aids, Gesundheit/Krankheit, Medizin, Wirtschaft
ab 16
DVS 372
Dein Weg
Emilio Estevez, USA/Spanien 2010
123 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Die letzte Begegnung von Tom Avery und seinem Sohn
Daniel endete, wie so oft, im Streit. Tom, der nach dem
Tod seiner Frau vor allem für seinen Beruf als Augenarzt
und sein Golfspiel mit Freunden lebte, steht auf dem
Spielfilme
Standpunkt, dass ein gut durchstrukturiertes Leben in
materiellem Wohlstand die größtmögliche Zufriedenheit
bedeutet. Sein Sohn dagegen fand, dass das Leben mehr
zu bieten hat und deshalb verzichtete er auf eine Karriere
und reiste stattdessen durch die Welt. Als Tom die
Nachricht ereilt, dass Daniel auf dem Jakobsweg in
Spanien tödlich verunglückt ist, nimmt er das nächste
Flugzeug, um die Urne mit Daniels Asche nach Hause zu
holen. Doch dann beschließt er, den Weg seines Sohnes
mit der Urne im Gepäck zu Ende zu gehen. Ein Weg, auf
dem er anderen notorischen Einzelgängern begegnet,
erstaunlich neue Erkenntnisse gewinnt und immer mehr
versteht, was sein Sohn damals meinte, als er ihm
vorwarf, das Leben zu verschenken.
Pilgern, Sinnfrage
ab 14
DVS 329
Delphin-Sommer
Jobst Oetzmann, Deutschland 2004
85 Min., f., Spielfilm
Die 16-jährige Nathalie zieht mit ihrer Familie nach Berlin.
Ihr Adoptivvater tritt dort als Rechtsvertreter der "Kirche
des Herrn" eine neue Stelle an. In der Schule fällt Nathalie
durch ihre unmoderne Erscheinung auf. Je mehr sich
Nathalie gegen die strengen Regeln der Sekte und damit
gegen ihre Eltern stellt, desto mehr entwickelt sich ihr
bislang wohlbehütetes Leben in einen Albtraum. Als ihre
verzweifelte Freundin Selbstmord begeht, liegt Nathalies
einst heile Welt endgültig in Trümmern. Unterstützt von
Gabriel, der sich in sie verliebt hat, und ihrem leiblichen
Vater, versucht sie, der Sekte zu entfliehen.
Literaturverfilmung, Manipulation, Sekten/Jugendsekten
ab 14
DVS 226
Deutschlandspiel
Hans-Christoph Blumenberg, Deutschland 2000
178 Min., f., Dokumentar-Spiel, FSK: o.A.
Das zweiteilige Dokudrama zeigt die Monate zwischen
dem 7. Oktober 1989 und dem 3. Oktober 1990: In Berlin
fiel die Mauer, die DDR verabschiedete sich von der
Weltbühne, die beiden deutschen Staaten wurden vereint.
"Deutschlandspiel" rekonstruiert die Geschichte hinter der
Geschichte, zeigt Konflikte, Diskussionen und Intrigen, die
damals nicht bekannt werden durften. Prominent besetzte
Spielszenen wechseln mit bewegenden Archivaufnahmen
und teilweise verblüffenden Zeitzeugen-Statements. Offen
äußern sich Entscheidungsträger von damals wie George
Bush, Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher und viele
andere.
Deutsche Demokratische Republik, Deutschland, Zeitgeschichte
ab 14
DVS 217
Die Farben des Paradieses (Rang-e khoda)
Majid Majidi, Iran 1999
89 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Mohammad ist blind und geht in die Blindenschule fernab von seinem Heimatdorf. Nur in den Ferien wird er
bei seiner Familie sein, seiner Schwester, der Großmutter
und dem Vater. Mohammads Mutter lebt nicht mehr. Die
Ferien beginnen und ein aufgeregtes Treiben füllt den
Schulhof. Die Kinder werden nach und nach von den
Eltern abgeholt. Zuletzt bleibt Mohammad übrig. Allein
muss er auf seinen Vater warten. Als der Vater kommt,
merkt man schnell, dass für Mohammad in seinem Leben
eigentlich kein Platz ist. Am liebsten würde er den Jungen
während der Ferien in der Schule lassen. Aber das geht
nicht und so beginnt ein beschwerlicher Weg in das
Heimatdorf. Während sich die Großmutter und die
17
Schwester freuen, dass Mohammad zu Hause ist,
überlegt der Vater, wie er ihn anderweitig unterbringen
kann. Er möchte wieder heiraten und ein blinder Sohn ist
da im Wege. Die Scham des Vaters führt zu einer
schrecklichen Katastrophe. Als er Mohammad vom
Zimmermann abholt und nach Hause nehmen will und sie
dabei eine Brücke überqueren, stürzt diese ein und
Mohammad in den Fluss. Nach einem Zögern springt der
Vater nach, kann seinen Sohn im Wasser nicht finden,
gerät selbst in die Strömung und wird bewusstlos an den
Strand gespült. Er wacht auf und findet den reglosen
Körper seines Sohnes. Jetzt endlich nimmt er Mohammad
zärtlich in den Arm. Nachdem der Vater das Geräusch
eines Vogels hört, kommt Mohammad zu sich. "Die
Farben des Paradieses" kann Mohammad nicht sehen aber er kann sie spüren - mit Händen, Füßen, Ohren,
Nase, Mund.
Armut/Reichtum, Behinderte Menschen, Dritte Welt 02: Asien, Dritte
Welt 07: Kinder, Kinder, Kindermedien, Spielfilme
Bemerkung: Auf der DVD befindet sich auch eine Hörfilmfassung für
Blinde.
ab 10
DVS 202
Die Legende vom Weihnachtsstern
Nils Gaup, Norwegen 2012
74 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Nach einem norwegischen Märchen. Zehn Jahre sind ins
Land gegangen, seit die kleine Prinzessin Goldhaar
verschwunden ist; zehn Jahre, seit die Königin vor
Kummer starb und der König den Weihnachtsstern
verfluchte, der seitdem ebenfalls nicht mehr zu sehen ist.
Zehn Jahre blieben dem König, den Stern wiederzufinden
und so seinen eigenen Fluch aufzuheben und seine
Tochter wiederzugewinnen - nun sind die letzten Tage vor
dem zehnten Weihnachtsfest angebrochen, die Zeit wird
knapp. Seine letzte Hoffnung setzt er in das mutige
Waisenkind Sonja.
Advent/Weihnachten,
Literaturverfilmung,
Märchen/Legenden,
Unterhaltung
ab 8
DVS 389
Disneys Eine Weihnachtsgeschichte
Robert Zemeckis, USA 2009
96 Min., f., Spielfilm, FSK 12
Wie jeden Tag zeigt sich Ebenezer Scrooge (Jim Carrey)
auch am Heiligen Abend als Geizhals und Misanthrop –
ob er nun seinen getreuen Buchhalter anblafft oder seinen
gut gelaunten Neffen. Wenig später begegnet er dem
Geist seines verstorbenen Geschäftspartners Joseph
Marley (Gary Oldman), der im Jenseits den Preis für seine
Herzlosigkeit bezahlt. Marley, der Scrooge ein ähnliches
Schicksal ersparen möchte, erzählt ihm, dass er von drei
Geistern Besuch bekommen wird. Und in der Tat: Die
Geister der vergangenen, gegenwärtigen und künftigen
Weihnacht entführen den alten Scrooge auf eine Reise,
die ihm letztendlich die Augen öffnen soll. Dabei wird er
mit Wahrheiten konfrontiert, die er am liebsten verleugnen
möchte, doch er muss sein Herz öffnen und seinen
jahrelangen Groll ablegen, bevor es zu spät ist.
Advent/Weihnachten, Literaturverfilmung, Spielfilme
ab 12
DVS 374
Die drei Räuber
Hayo Freitag, Deutschland 2007
75 Min., f., Animationsfilm, FSK: o.A.
Mutterseelenallein fährt die kleine Tiffany durch einen
dunklen Wald. Die Kutsche soll sie in das Kinderhaus
18
ihrer bösen Tante bringen, wo sie fortan leben muss. Da
überfallen sie drei schwarz gekleidete Räuber. Die
schrecklichen Herren des Waldes wollen sie ausrauben.
Doch die furchtlose Tiffany ist entzückt - sie sieht ihre
Chance, der ungeliebten Tante zu entkommen. Trickreich
gelingt es ihr, sich von den gar nicht so Furcht erregenden
Gestalten entführen zu lassen. Von nun an bringt sie
deren Räuberleben gehörig durcheinander.
Einsamkeit, Freundschaft, Kindermedien, Literaturverfilmung,
Märchen; Nächstenliebe, Unterhaltung
ab 5
DVS 193
Dreiviertelmond
Christian Zübert, Deutschland 2011
94 Min. f., Spielfilm, FSK: 6
Der Schock sitzt tief bei Hartmut Machowiak (Elmar
Wepper), als ihm seine Frau nach 30 Ehejahren
unterbreitet, dass sie sich scheiden lässt. Plötzlich muss
der penible, überkorrekte und meist missgelaunte
Taxifahrer, der nichts so sehr hasst wie Veränderungen,
sein Leben neu ordnen. Da ist es wenig zuträglich, als
eines Tages die sechsjährige Hayat, die kein Wort
Deutsch spricht, allein in seinem Taxi auftaucht und nicht
mehr von seiner Seite weicht. Notgedrungen nimmt
Mackowiak die Kleine bei sich auf und macht sich auf die
Suche nach ihrer Mutter. Er erfährt vom Verhältnis seiner
Frau und spioniert ihr nach, begleitet von Hayat, mit der er
sich langsam anfreundet.
Ehe/Partnerschaft,
Freundschaft,
Identität/Entfremdung,
Kommunitäten
Bemerkung: Sprache: Deutsch, Türkisch;
ab 14
DVS 309
Effi Briest
Wolfgang Luderer, DDR 1968-70
125 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem gleichnamigen Roman von Theodor Fontane. Schon mit 17 Jahren wird Effi Briest (Angelika Domröse)
aus ihrer Jungmädchenwelt herausgerissen, als der
wesentlich ältere preußische Landrat von Instetten um
ihre Hand anhält und sie heiratet. Effi ist von Instetten
zugeneigt und wird bald Mutter. Im Innern ist sie jedoch in
der sie umgebenden langweiligen Welt von Honoratioren
unglücklich. Sie beginnt eines Tages ein Verhältnis mit
einem Major, das durch den beruflichen Wechsel ihres
Mannes nach Berlin ein Ende findet. Jahre später findet
von Instetten durch Zufall die Liebesbriefe des Majors,
fordert ihn zum Duell auf und tötet ihn. Die rigiden engen
gesellschaftlichen Regeln verbieten Effi den Kontakt zu
ihrer Tochter und sogar zu ihren Eltern. Effi verkraftet
diese Erlebnisse nicht und stirbt wenige Zeit später.
Normen, Gesellschaft, Frauen
Bemerkung: Die DVD enthält neben dem Spielfilm eine Einteilung in 16
Kapitel, methodische Tipps und Unterrichtsvorschläge, Info.- und
Arbeitsblätter.
ab 14
DVS 052
Ein Jahr nach Morgen
Aelrun Groette, Deutschland 2012
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 16-jährige Luca hat mit dem Jagdgewehr ihres Vaters
zwei Menschen erschossen. Ein Jahr nach der Tat steht
sie vor Gericht. Ihre Mutter hadert mit sich selbst und ihrer
Rolle als Mutter. Lucas ehemaliger Freund Julius ist
wütend auf Luca, seinen Vater und die Schule. Es ist
allgemein die Welt der Erwachsenen, die die
Jugendlichen nach seiner Ansicht zum Hass treiben. Die
Familie der erschossenen Lehrerin Anna Nagel kämpft
Spielfilme
zur gleichen Zeit mit ihrer Trauer. Sie kommt nur schwer
über den Verlust hinweg.
Gewalt/Gewaltlosigkeit, Konflikte, Normen, Schuld
ab 14
DVS 368
Ein Sommer in der Provence
Rose Bosch, Frankreich 2014
100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Da sich ihre Eltern getrennt haben, müssen Léa, Adrien
und ihr kleiner gehörloser Bruder Théo den Sommer beim
grantigen Großvater in der Provence verbringen - weit
weg vom lebendigen Paris. Während die Großmutter sie
liebevoll umsorgt, meckert der Alte stündig an ihnen
herum, hält sie für unerzogene Störenfriede. Nur langsam
nähern sich die Generationen einander an und finden
schließlich als Familie zusammen.
Familie, Generationen
ab 12
DVS 213
En Garde
Ayse Polat, Deutschland 2004
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Alice ist 16, als sie von ihrer Mutter in ein katholisches
Mädchenheim abgeschoben wird. Wie apathisch erträgt
sie dort die Schikanen ihrer Zimmergenossinnen. Ihr
hypersensibles Gehör ist symptomatisch für ihren
Rückzug nach innen: Alice nimmt Geräusche bedrohlich
laut wahr. Nur das kurdische Mädchen Berivan, das auf
den positiven Bescheid seines Asylantrags wartet, wirbt
um das Vertrauen des schweigsamen Mädchens. Als sich
beide für einen Fechtkurs anmelden, spiegeln ihre ersten
ungelenken Schritte in dem eleganten Kampfsport auch
ihre Beziehung wieder, die zwischen Angriff und
Verteidigung, Zuneigung und gekränktem Stolz wechselt.
Trotz aller Gegensätzlichkeit freunden sich die beiden an,
doch wächst auch die Angst vor Verlust. Als Berivan sich
in Ilir verliebt, fühlt sich Alice ausgegrenzt. Sie reagiert mit
Drohungen und Aggressionen, bis die Situation
schließlich
eskaliert.
Bei
einer
heftigen
Auseinandersetzung stürzt die Heimleiterin Schwester
Clara und verletzt sich tödlich. Alice wird in ein anderes
Heim verlegt.
Außenseiter, Identität, Jugend, Freundschaft, Heimerziehung
ab 14
DVS 106
Das Ende ist mein Anfang
Ulrich Limmer, Falco Terzani, Deutschland 2010
101 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Journalist und Buchautor Tiziano Terzani ruft seinen Sohn
aus New York zu sich, um ihm von seiner Kindheit und
Jugend zu erzählen, von seiner Tätigkeit als
Asienkorrespondent und der Reise zu sich selbst
aufgrund einer Krebserkrankung, die ihn in die Einsamkeit
des Himalaja und einen Kosmos spiritueller Erfahrungen
führte.
In
langen
und
sehr
emotionalen
Vater-Sohn-Gesprächen festigt sich die Bindung, werden
alte Spannungen aufgelöst, Tabu- Themen wie die
Auseinandersetzung mit dem Tod angegangen.
Einfühlsame Adaption der Lebenserinnerungen des
Spiegel-Korrespondenten Tiziano Terzani mit Bruno
Ganz, der sich auf das "letzte große Abenteuer" Tod
vorbereitet.
Sinnfrage, Spielfilme, Sterben/Tod
ab 14
DVS 142
Spielfilme
Die Entführung aus dem Serail
Janos Darvas, BRD 1998
150 Min., f., Opern-Inszenierung, FSK: o. A.
Der junge Spanier Belmonte ist seiner von Seeräubern
entführten und an den Bassa Selim verkauften Braut
Constanze nachgereist, um sie aus dem Serail, also dem
Harem, zu entführen. Constanzes Zofe Blondchen treibt
den sie umwerbenden Osmin zur Verzweiflung. Der
Bassa bedroht Constanze, falls sie ihn nicht erhören
würde. Von Belmontes Diener Pedrillo erfahren die beiden
Frauen, dass Ersterer zu ihrer heimlichen Rettung
gekommen ist. Pedrillo betäubt Osmin mit Wein und die
Paare Constanze / Belmonte und Blondchen / Pedrillo
geben in einem heiteren Quartett ihrer Liebe Ausdruck.
Als das Zeichen zur Flucht gegeben wird, ertappt der
inzwischen wieder ernüchterte Osmin Pedrillo und
Blondchen und bringt sie vor Bassa. Es stellt sich heraus,
dass Belmonte Sohn eines Mannes ist, der ihn befeindet
hat. Alles scheint verloren, doch der Bassa verzeiht und
lässt alle vier in ihre Heimat zurückkehren. Diese
Inszenierung der Staatsoper Stuttgart wurde von der
Musik-Kritik als "Aufführung des Jahres 1998" in der
Fachzeitschrift "Opernwelt" gefeiert. Die ungewöhnliche
Produktion von Hans Neuenfels spielt mit den Formen
des Musik-Theaters, basierend auf Mozarts Idee eines
"deutschen Singspiels".
Musik
ab 12
DVS 038
Erde und Asche ("Terre et cendres") (OmU)
Atiq Rahimi, Afghanistan, Frankreich, 2004
99 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
Ein alter Mann, Dastaguir, und sein fünfjähriger Enkel,
Yassin, warten an einer staubigen Kreuzung irgendwo in
der menschenleeren Weite Afghanistans auf eine
Mitfahrgelegenheit. Hinter ihnen liegt das Grauen, die
Bombardierung ihres Dorfes, bei der die übrige Familie
ums Leben kam mit Ausnahme des Vaters, der nicht im
Dorf war, weil er im Kohlebergbau arbeitet. Ihn wollen
Großvater und Enkel jetzt in der Mine besuchen, um ihm
die Todesnachricht zu überbringen. Aber heute, so
erfahren sie, wird kein Laster mehr kommen. Dies ist
Dastaguir auch nicht ganz unrecht. Sein Ehrgefühl sagt
ihm, dass es für einen Afghanen leichter sei, selbst zu
sterben, als den Tod seiner unmittelbaren Angehörigen
ertragen zu müssen. So sorgt sich Dastaguir, sein Sohn
werde sich rächen wollen und so auch in den Kreislauf
der Gewalt geraten, der in diesem vom Krieg
geschlagenen Land kein Ende nehmen will. Entweder Du
hast das Messer in der Hand oder an der Kehle, so
formuliert ein festgenommener Soldat, der mit seinen
Bewachern zu den Wartenden stößt, dieses Dilemma. Der
Gefangene, der an der Kreuzung einem anderen Trupp
von Soldaten übergeben wird, hat seinen Offizier getötet
als dieser einen Angriff auf sein Heimatdorf befohlen
hatte. Im Verlauf des weiteren Wartens wird Dastaguir
auch vom Händler und dem Wächter erfahren, wie der
Krieg sie aus der Bahn geworfen und an diesen
verlassenen Ort gespült hat. Im bewegenden Schicksal
einer Familie werden die Schrecken des Krieges
beschworen, aber auch zuweilen mit einem sehr
grimmigem Humor die Solidarität und der Überlebenswille
der Opfer.
Dritte
Welt
02:
Asien,
Dritte
Welt
04:
Allgemeines/Gesamtdarstellungen,
Dritte
Welt
08:
Pol.
Verhältnisse/Unterdrücklung/Befreiunngsbewegungen,
Krieg,
Sterben/Tod
Bemerkung: Dari (Original), Untertitel: Deutsch, Französisch und
Englisch
19
ab 15
DVS 084
Ernest & Célestine
Daniel Pennac/Gabrielle Vincent, Frankreich, Belgien, Luxemburg
2012
80 Min., f., Animationsfilm, FSK: 6
In der Welt der Bären ist es verpönt, sich mit einer Maus
anzufreunden. Doch Ernest, der große Bär, ist als Clown
und Musiker nicht unbedingt das, was man einen
konventionellen Bären nennt, und nimmt die kleine Maus
Celestine, eine Waise, die aus der Unterwelt der
Nagetiere geflohen ist, bei sich zu Hause auf. Diese
beiden Einsamen unterstützen sich gegenseitig und
bringen die bestehende Ordnung durcheinander.
Wunderschön gezeichnet, erzählt dieser Film von einer
ungewöhnlichen Freundschaft und von Toleranz, Mut und
Einstehen für jemanden, den man lieb hat.
Außenseiter, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Toleranz, Vorurteile,
Zivilcourage/Mut
ab 6
DVS 353
Ersatzteile (Partes usadas)
Aaron Fernandez, Mexiko/Frankreich/Spanien 2007
91 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
Iván ist vierzehn und lebt bei seinem Onkel Jaime, der wie
viele Mexikaner davon träumt, in die Vereinigten Staaten
zu emigrieren. Er verspricht Iván, ihn mitzunehmen. Sein
Geld verdient Jaime durch den Diebstahl von Autoteilen
"auf Bestellung". Anfangs wird Iván dabei nur gelegentlich
für die "Auslieferung" eingespannt, doch als sich
herausstellt, dass sie mehr Geld für die illegale Emigration
brauchen werden, wird Iván richtig in das Geschäft
eingeweiht. Dabei hilft ihm bald auch sein bester Freund
Efraín. Als Iván bemerkt, dass sein Onkel zunächst ohne
ihn auswandern will, eskaliert die Situation. -- Didaktische
Hinweise und Arbeitsblätter im ROM-Teil.
Armut/Reichtum, Freundschaft, Träume/Wünsche/Utopien
ab 14
DVS 288
Es gibt nur einen Jimmy Grimble
John Hay, Großbritannien 2000
105 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Im tristen Umfeld der englischen Industriestadt
Manchester lebt der 15-jährige Jimmy Grimble mit seiner
Mutter Donna. Die hat sich gerade von Harry getrennt, mit
dem Jimmy über Fußball, aber auch über anderes reden
konnte. Wie die meisten Jungen in Manchester träumt
Jimmy von einer Karriere als Fußballspieler. Aber sobald
er den Platz betritt, verlässt ihn sein Selbstvertrauen.
Auch sonst ist er der typische Loser. Da muss schon
etwas besonderes passieren. Eine alte Frau überlässt ihm
schäbige Fußballschuhe mit magischen Kräften - und
schon schießt er sensationelle Tore und bringt seine
Mannschaft bis zum Endspiel im großen Stadion. Dort
wird sich herausstellen, ob er ein Star ist und auf wen er
sich verlassen kann. Nachdem sein Gegenspieler
Gorgeous ihm kurz vor dem Finale die "Zauberschuhe"
klaut, versagt Jimmy zunächst kläglich. Doch dann
erkennt er, dass seine Kraft nicht in den Schuhen,
sondern in ihm selbst steckt. Die Mannschaft gewinnt in
letzter Minute das Endspiel.
Außenseiter, Sport, Anerkennung, Identität, Leistung/Leistungsdruck
Bemerkung: Gläserner Bär der Kinderjury des Kinderfilmfestivals in
Berlin 2001.
ab 10
DVS 091
20
Es ist ein Elch entsprungen
Ben Verbong, Deutschland 2005
87 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Kurz vor Heilig Abend: Der zehnjährige Bertil Wagner hat
es nicht leicht, denn zum einen wird er öfters von seinen
Mitschülern gehänselt, zum anderen fühlt er sich einsam,
weil sein Vater sich auf einer Forschungsreise im ewigen
Eis befindet. Dabei wünscht Bertil sich von ganzem
Herzen, dass er seinen Vater wenigstens Weihnachten
sieht. Bertils Leben ändert sich, als ein Elch durch das
Dach des Hauses kracht, in dem Bertil mit seiner Mutter
Kirsten und seiner zwölfjährigen, neunmalklugen
Schwester Kiki wohnt. Und - oh Wunder! - der Elch kann
sprechen und stellt sich als Mr. Moose vor. Er sei der
Testflug-Elch des Weihnachtsmannes, aus der Bahn
getragen worden und in Folge dessen abgestürzt. Familie
Wagner regagiert ungläubig, aber schnell freunden sie
sich mit dem sprechenden Elch an. Vor allem Bertil
wächst der sprechende Paarhufer rasch ans Herz. Zu
schade nur, dass der Weihnachtsmann (Mario Adorf), der
irgendwo über Irland abgestürzt war, schon unterwegs ist,
um seinen Elch rechtzeitig zum Weihnachtsfest
abzuholen. Doch bis dahin gilt es für Familie Wagner,
noch einige Probleme zu bewältigen, denn Gefahr droht
von ihrem Vermieter, dem Großgrundbesitzer und Jäger
Pannecke, der schon sehr lange davon träumt, einmal
einen Elch zu schießen.
Advent/Weihnachten, Familie, Kindermedien, Spielfilme, Unterhaltung
ab 6
DVS 373
Evil
Mikael Hafström, Schweden 2003
107 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Verfilmung
des
autobiografischen
Romans
von
Beststellerautor Jan Guillou. - Erik (Andreas Wilson) ist
ein 16jähriger Junge, der aus einfachen Verhältnissen
stammt. Die Geschichte spielt nach dem zweiten
Weltkrieg in Stockholm in den 50er Jahren. Erik besucht
das Elite-Internat Stjärnsberg. Dort will er dem
Teufelskreis der Gewalt durch den Stiefvater, der Erik
wegen jeder Kleinigkeit misshandelt, entkommen und
seinen Schulabschluss machen. Stjärnsberg ist seine
letzte Chance einen Abschluss zu machen, denn von der
anderen Schule ist er wegen Verhaltensauffälligkeiten
durch ständige Schlägereien mit Mitschülern geflogen.
Seine Mutter, die ihren Familienschmuck versetzte, um
ihrem Sohn den Schulbesuch zu ermöglichen, will Erik auf
keinen Fall enttäuschen. Deshalb bemüht er sich, ein
guter Schüler und Sportler zu sein. Doch das geradezu
unmenschliche System in Stjärnsberg, das auf der Macht
des Schülerrats basiert und aufgrund der Tradition durch
die Lehrerschaft geduldet wird, treibt Erik schon bald in
die Enge. Erik lässt sich jedoch nicht demütigen und
akzeptiert stoisch jede Strafe, die ihm der Schülerrat
auferlegt. Das erregt die Aufmerksamkeit von Otto
Silverhielm, dem Führers des Rates. Mit brutalen Mitteln
versucht er, den Willen Eriks zu brechen. Ständig
versucht er, ihn zu provozieren, denn wer als Neuling
einen Oberstufenschüler schlägt, fliegt von der Schule.
Als keine der Demütigungen zum ersehnten Erfolg führen,
greift Silverhielm Pierre, den einzigen Freund und
Zimmergenossen Eriks, an. Als dann auch noch die
Küchenhilfe Marja, eine 19jährige Finnin, zu der Erik eine
romantische Beziehung knüpfte, ihre Arbeit im Internat
verliert, wird es immer schwerer für den Jungen, der
seinen Unterdrückern körperlich um ein vielfaches
überlegen ist, sich zu beherrschen. Und so nimmt Erik
den Kampf gegen das Regime auf und macht sich
dadurch Feinde auf allen Ebenen.
Spielfilme
Jugend, Gewalt/Gewaltlosigkeit,
Solidarität
ab 14
Macht/Unterdrückung,
Identität,
DVS 105
Das Experiment
Oliver Hirschbiegel, Deutschland 2000
114 Min., f., Spielfilm, FSK: 16
Basierend auf Mario Giordanos Roman "Black Box", der
das berühmt-berüchtigte Stanford-Experiment der frühen
siebziger Jahre dramatisiert, erzählt Hirschbiegel in
seinem Film die Geschichte eines auf 14 Tage angelegten
Verhaltensexperiments der Universität Köln mit 20
willkürlich ausgewählten Männern, das nach nur zwei
Tagen aus dem Ruder zu laufen beginnt und in eine
Katastrophe mündet. 4000 DM scheinen leicht verdientes
Geld für zwei Wochen zu sein. Es handelt sich dabei um
eine simulierte Gefängnissituation, die ständig von
Videokameras und einem Team von Wissenschaftlern
kontrolliert wird: Acht der mittels Zeitungsannoncen
ausgewählten Männer werden als Wärter eingeteilt, zwölf
als Gefangene, gewandet lediglich in einem sackartigen
Überwurf, reduziert auf eine Nummer. Die einzige
Vorgabe für die Wärter ist es, für die Einhaltung der
Regeln zu sorgen - ohne Einsatz körperlicher Gewalt.
Unter den Gefangenen ist der Taxifahrer Tarek, der
allerdings nicht mit offenen Karten spielt: Tatsächlich sieht
er in dem Experiment die Gelegenheit, wieder als
Journalist Fuß zu fassen. Im Dienste seiner Story agiert er
von Beginn an als Agent provocateur, benimmt sich
renitent und widersetzt sich allen Befehlen. Die Wärter,
wie die Gefangenen eine bunt zusammengewürfelte
Truppe, sind überfordert und sehen sich nur mit
Sanktionen in der Lage, die Situation zu kontrollieren.
Bleibtreu wird schließlich von seinen Peinigern in eine
schwarze Kiste eingesperrt. Als der verantwortliche
Professor für kurze Zeit nicht erreichbar ist, eskalieren die
Ereignisse völlig. Seine Assistentin wird eingesperrt, und
aus dem zunächst harmlosen Spiel wird ein Kampf um
Leben und Tod.
Gewalt, Aggression, Männer, Gehorsam
Bemerkung: Siehe auch CDR20.
ab 16
DVS 016
Fack ju Göhte
Bora Dagtekin, Deutschland 2013
118 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Zeki Müller (Elyas M'Barek) ist der neue Aushilfslehrer an
der Goethe-Gesamtschule - und so einen hat die
überkorrekte Referendarin Lisi Schnabelstedt (Karoline
Herfurth) noch nie gesehen: Er sieht gut aus, pflegt
ungewohnte Lehrmethoden und bekommt sogar die
Horrorklasse 10b in den Griff. Eigentlich ist "Herr Müller"
ein frisch aus dem Knast entlassener Kleinganove, der
seine unter der Sporthalle vergrabene Beute holen
möchte, doch: Dank drastischer Methoden gelingt es ihm
nicht nur, seine unwilligen Schützlinge vom Wert einer
guten Ausbildung zu überzeugen, er entdeckt auch seine
eigenen Bildungsdefizite und lernt von seinen Schülern,
Verantwortung zu übernehmen.
Schule, Unterhaltung
ab 14
DVS 363
Ein Fall für die Borger
Peter Hewitt, Großbritannien 1997
86 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die Borger sind mauskleine Menschen, die sich vor
großen Menschen in acht nehmen müssen. Sie befinden
sich ständig in Gefahr, gesehen, zerquetscht oder als
Spielfilme
Ungeziefer behandelt zu werden. Doch sie sind freundlich
und harmlos, denn Borger stehlen nicht, sondern borgen
sich nur aus, was sie benötigen. Die vorgestellte Familie
wohnt unter den Dielen eines Hauses, in dem der kleine
Peter mit seiner Familie lebt. Peter entdeckt und fängt
Arrietty, das naseweise Borgermädchen und erklärt ihr,
dass sie alle das Haus verlassen müssen, weil ein
raffgieriger Anwalt das Haus an sich reißen will, da das
Testament von Peters Tante, in dem sie seiner Familie
das Haus vermacht, nicht aufzufinden ist. Nun sind groß
und klein aufeinander angewiesen. Da entdecken Arrietty
und ihr Bruder das Testament, als der Anwalt es aus dem
versteckten Safe holen und vernichten will, und können es
an sich bringen. Eine aufregende Verfolgungsjagd beginnt
durch die Stadt, in die Molkerei bis ins Rathaus, in dem
der Anwalt die Oberhand zu gewinnen scheint, tauchen
da nicht plötzlich Hunderte von Borger auf, um ihn zu
bezwingen und zu bestrafen.
Helfen, Zusammenleben, Familie, Solidarität, Kinder
ab 6
DVS 007
Die Falle (Klopka)
Srdan Golubovic, Serbien / Montenegro / Deutschland u.a. 2006
103 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Marija ist Lehrerin, Mladen Bauingenieur bei einer
staatlichen Baugesellschaft, sie sind glücklich miteinander
und ihrem 10-jährigen Sohn Nemanja. Ihre Welt bricht
zusammen, als sie nach einem unerwarteten Herzanfall
erfahren, dass
Nemanja
unter einer seltenen
Herzkrankheit leidet. Eine Operation im Ausland ist
unvermeidbar. Der chirurgische Eingriff und die Reise
kosten 30.000 Euro. Mladen und Marija müssen das Geld
schnell zusammenbekommen, denn jeder Anfall von
Nemanja könnte gefährlicher werden als der vorige. Bald
aber müssen sie erkennen, dass dieser große Betrag
nicht zu beschaffen ist. Mladen und Marija setzen eine
Annonce in die Zeitung, in der sie um finanzielle Hilfe für
die Operation ihres Sohnes bitten. Nach enttäuschenden
Wochen des Wartens antwortet ein geheimnisvoller Mann
auf Ihre Anzeige. Er unterbreitet Mladen ein empörendes
Angebot: Er bietet einen Tausch, Leben gegen Leben das Leben von Mladens unschuldigem Sohn gegen jenes
eines reichen, korrupten Geschäftsmanns, der angeblich
selbst über Leichen geht. Mladen macht sich die
Entscheidung nicht leicht, aber der Gesundsheitszustand
Nemanjas verschlechtert sich von Tag zu Tag. Mladen
führt die Tat schließlich aus, doch das versprochene Geld
bleibt der dubiose Unbekannte schuldig. Zu spät bemerkt
er, dass er Täter und Opfer zugleich geworden ist. In
einem Akt der Selbstreinigung offenbart er sich der Witwe
des Ermordeten, die aufgrund der Annonce erst kurz
zuvor das Geld für die Operation seines Sohns gespendet
hat.
Ehe/Partnerschaft, Einsamkeit, Schuld, Spielfilme, Verantwortung
ab 14
DVS 234
Faust
Peter Gorski, BRD 1960
128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Es war drei Jahre vor seinem Tod, als Gustaf Gründgens
sich entschloss, seine legendäre 'Faust'-Inszenierung des
Hamburger Schauspielhauses der Nachwelt zu erhalten,
indem er seinem Ziehsohn Peter Gorski den Auftrag
erteilte, das Theaterstück zu verfilmen. Die Geschichte
selbst ist bekannt: Der an seinen inneren Widersprüchen
zerbrechende Gelehrte Faust schließt nach vergeblichen
Versuchen mit der Magie einen Pakt mit dem Teufel, um
durch ihn zur Welterkenntnis zu gelangen und das Dasein
21
besser zu genießen. Mit Mephistos Hilfe verführt er
Gretchen, ein blutjunges Mädchen. Nach dem von Faust
mitverschuldeten Tod ihrer Mutter und ihres Bruders tötet
Gretchen ihr neugeborenes Kind und wird in den Kerker
gesperrt. Trotz ihrer weltlichen Misere verfällt sie jedoch
nicht den Mächten des Bösen. - Für Gustaf Gründgens
war der Mephisto die Rolle seines Lebens. Dieser Teufel als gefallener Engel ebenso beseelt vom Hass wie von
der Trauer - präsentiert sich als Verführer in der Maske
des Narren. Ihm gegenüber verkörpert Will Quadflieg als
Faust den innerlich zerrissenen Zweifler, der die beiden
Seelen in seiner Brust nicht als Chance, sondern als
Folter empfindet.
Sterben/Tod, Sinnfrage, Literaturverfilmung, Gott/Gottesvorstellungen
Bemerkung: Die DVD umfasst weitere Filmbeispiele aus einer andern
Faust-Inszenierung, Fotos, Audio-Einspielungen, Arbeitsblätter,
Unterrichtseinheiten.
ab 14
DVS 040
Das Festmahl im August
Gianni Di Gregorio, Italien 2008
75 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Der abgebrannte Giovanni lebt mit über 50 immer noch
bei der Mamma und spült seinen Frust über die
dominante Dame regelmäßig in der nächsten Eckkneipe
runter. Als der Hausverwalter ihm vorschlägt, einen Teil
der Mietschulden zu erlassen, wenn er 24 Stunden auf
seine Mutter aufpasst, sagt Giovanni natürlich zu - nicht
wissend, dass er während der Augustferien auch noch
dessen Tante und die Mutter des Arztes bei Laune halten
soll. Das quirlige Quartett, das auch gerne ein Gläschen
kippt, streitet und meckert um die Wette.
Alte Menschen, Freude, Sinnfrage, Spielfilme, Unterhaltung
ab 14
DVS 308
Die fetten Jahre sind vorbei
Hans Weingartner, Deutschland/Österreich 2004 (FWU)
126 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
"Einfach wild und frei leben", das hätte die intelligente,
sozial und politisch engagierte Berliner Studentin Jule
gerne gemacht. Doch seit sie einem Top-Manager ins
teure Auto gefahren ist und ihre Kfz-Versicherung nicht
bezahlte, muss sie Schulden in sechsstelliger Höhe
abstottern. Zudem schmeißt der Vermieter Jule aus ihrer
Wohnung. Jule zieht zu ihrem Freund Peter und dessen
Mitbewohner Jan. Sie weiß nicht, dass die beiden
Studenten ein Doppelleben führen und nachts in
Luxusvillen einbrechen. Sie stellen dort die Möbel um und
hinterlassen Nachrichten wie "Sie haben zuviel Geld". Bei
ihren
Aktionen
wollen
Peter
und
Jan
als
"Erziehungsberechtigte" die Reichen in ihrem sicheren
Heim verstören und zum Nachdenken über ihren Luxus
bringen. Als Jan Jule einweiht, kommt es zur
folgenschweren Verkettung von Ereignissen. Jules
Gläubiger Justus Hardenberg ist das nächste Opfer. Doch
der kommt früher aus seinem Urlaub zurück als erwartet.
Weil sie sich nicht anders zu helfen wissen, entführen ihn
Jan und Jule kurzerhand. Die politischen Einstellungen
des "Bonzen" und der jungen Idealisten prallen
aufeinander und provozieren Konflikte. Dabei machen sie
eine überraschende Entdeckung: Der superreiche
Hardenberg war früher, 1968 selbst ein kleiner
Revoluzzer und hat sich in politischem Engagement,
WG-Leben, Drogen und Partnertausch erprobt. Jan, Peter
und Jule müssen sich fragen, ob sie eines Tages wie
Hardenberg ihre Ideale verlieren werden. Als sich Jule in
Jan verliebt, entsteht ein neues Problem: Peter ist
keinesfalls bereit, Jule mit Jan zu teilen.
22
Jugend, Normen
ab 14
Spielfilme
DVS 096
Fickende Fische
Almut Getto, Deutschland 2002 (FWU)
103 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Hinter dem provozierenden Titel versteckt sich ein
Jugenddrama über erste Liebe, Entdeckung der
Sexualität, Lust auf Leben und Angst vor dem Tod. - Der
16-jährige Jan hütet ein Geheimnis: Als Kind infizierte er
sich durch eine Bluttransfusion mit dem HIV-Virus. Seine
Träume hat er längst aufgegeben, weiß er doch nicht
einmal, ob er in einem Jahr noch lebt. Seine Mutter kocht
ihm permanent gesunde Mahlzeiten, der Vater flüchtet
sich in belanglose Sätze, die erstickende Atmosphäre
drückt aufs Gemüt. Das wahre Leben lernt er durch die
forsche Nina kennen. Erst nietet sie ihn mit ihren
Inline-Skates versehentlich um, beim zweiten Treffen
überlebt sein Fisch in der Plastiktüte nicht den
Zusammenstoß. Und über die Frage "Ficken Fische
eigentlich?" kommt das Duo sich näher. Nina leidet unter
dem Vakuum in der Rumpffamilie, ihre Mutter hat sich
nach Afrika abgesetzt, von ihrem Vater und Bruder erlebt
sie wenig Verständnis und Unterstützung. Gemeinsam
brechen Nina und Jan aus dem Alltag aus und genießen
für einen kurzen Moment die Leichtigkeit des Seins,
tauchen ein in ein kleines, nasses Paradies voller Fische,
das nur ihnen gehört. Doch als Sex ins Spiel kommt,
reagiert Jan hilflos und verletzt durch seine schroffe
Abweisung das Mädchen zutiefst. Erst spät, fast zu spät
offenbart er sich Nina, die zutiefst erschrickt und sich
zunächst zurückzieht. Doch schon längst ist ein Gefühl in
ihr Leben eingezogen, das tiefer sitzt als jede Angst, und
als Jan ihr sagt, dass es verdammt beschissen sei, auf
den Tod zu warten, antwortet sie ihm, dass es ebenso
beschissen sei, auf das Leben zu warten. In einer
traumgleichen Schlusssequenz stürzen sich beide ins
Wasser - ihr gemeinsames Paradies.
Liebe, Jugend, AIDS, Sexualität, Identität, Sinnfrage
Bemerkung: Max-Ophüls-Preis 2002; Preis des Saarländischen
Ministerpräsidenten; Preis der Deutschen Filmkritik 2002.
ab 14
DVS 113
Flame
Ingrid Sinclair, Zimbabwe / Namibia / Frankreich 1996
90 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
1995, der Bürgerkrieg gegen das rhodesische Regime
von Ian Smith liegt 15 Jahre zurück, treffen sich Florence
und Nyasha. Seit dem Ende des Krieges haben sich die
beiden Freundinnen nicht mehr gesehen. Nyasha arbeitet
in Harare, Florence war nach dem Krieg in jenes Dorf
zurückgekehrt, das die beiden Fünfzehnjährigen
verlassen hatten, um am Kampf für die Unabhängigkeit
des Landes teilzunehmen. Aus der Gegenwart blendet
der Film zurück in die Erinnerung der beiden
Freundinnen: Heimlich bringen einige Dorfbewohner
Essen zu den im Busch versteckten Soldaten der Guerilla.
Dabei lernt Florence Comrade Danger kennen, einen der
Anführer. Kurz darauf wird ihr Vater durch den Besitzer
des örtlichen Ladens denunziert, weil der seine Schulden
nicht zurückzahlen kann. Zornig und ohnmächtig muss
Florence mit ansehen, wie ihr Vater verhaftet und
abtransportiert wird. Er wird nicht mehr lebend ins Dorf
zurückkehren. Voller Wut über diese Ungerechtigkeit
überredet Florence ihre Freundin, abzuhauen und sich in
Mozambique der Befreiungsbewegung anzuschließen. Als
sich die beiden schließlich zu einem Rebellencamp im
Busch durchgeschlagen haben, werden sie zunächst
streng verhört, dann beginnt eine lange, harte und
entbehrungsreiche Zeit der militärischen und politischen
Ausbildung. Um die Familien zuhause nicht zu gefährden,
erhalten sie Decknamen: Florence nennt sich Flame,
Nyasha Liberty. Aus Flame wird eine erfolgreiche, mutige
und harte Kämpferin; Liberty nutzt ihre Chance, nun
endlich Zugang zu Bildungsmöglichkeiten zu haben. In
der von Männern dominierten Befreiungsarmee müssen
sie aber vor allem lernen, sich als Frauen durchzusetzen.
Und als der Krieg dann endlich vorbei ist, müssen beide
feststellen, dass die hart erkämpfte politische
Unabhängigkeit
des
Landes
und
die
damit
einhergehenden gesellschaftlichen Veränderungen nur
wenige jener Hoffnungen erfüllen werden, die sie damit
verknüpft hatten. Doch Resignation liegt ihnen fern. Die
Wiederbegegnung nach all den Jahren bestärkt die
beiden darin, den Kampf für ihre persönliche Freiheit
weiterzuführen.
Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 08: Pol.
Verhältnisse/Unterdrückung/Befreiungsbewegungen, Spielfilme
ab 16
DVS 243
Die Fliege in der Asche (La Mosca en la Ceniza)
Gabriela David, Argentinien 2010
98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Zwei junge Frauen vom Lande werden mit falschen
Versprechungen nach Buenos Aires gelockt und dort zur
Prostitution gezwungen. Der Film erzählt nicht nur von der
Gewalt und dem Schweigen, das sie umgibt, sondern
auch von der Freundschaft und Solidarität der beiden, die
ihnen das Leben retten wird.
Dritte Welt 02: Lateinamerika, Frauen, Freiheit/Abhängigkeit,
Freundschaft, Prostitution, Zukunft
ab 16
DVS 400
Flussfahrt mit Huhn
Arend Agthe, BRD 1984
98 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Johanna verbringt ihre Ferien bei Robert und seinem
Großvater. Die Kinder sind sich zunächst fremd. Erst als
Johanna zur Mitwisserin von Roberts geheimem Plan
wird, ändert sich ihr Verhältnis. Robert will zusammen mit
seinen Freunden mit einem Holzboot weserabwärts
fahren bis zum offenen Meer, bis zu der Stelle, wo man
nach Roberts Meinung mit der ganzen Welt verbunden ist.
Als der ahnungslose Großvater am Morgen das
nächtliche Verschwinden der Kinder entdeckt, macht er
sich auf die Verfolgungsjagd. Das wird schwierig, weil die
Eltern nichts merken dürfen, wenn sie am Telefon nach
den Kindern fragen. Inzwischen erleben die Kinder viele
Abenteuer.
Unterhaltung
ab 8
DVS 035
Die Fremde
Feo Aladag, Deutschland 2010
119 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 25-jährige Deutsch-Türkin Umay flüchtet vor ihrem
lieblosen Ehemann aus Istanbul zu ihren Eltern nach
Berlin. Sie will dort mit ihrem Sohn Cem ein freies Leben
führen. Dass sie ihrer Familie damit viel zumutet, ist ihr
bewusst. Sie hofft allerdings, dass die Familienbande
stärker sind als gesellschaftliche Konventionen. Doch ihre
Eltern und Geschwister werten Umays Ausbruch aus der
Ehe als schweren Normverstoß und beschließen, die
Familienehre zu retten: Cem soll zum Vater in die Türkei
zurückkehren. In einem Frauenhaus beginnt für Umay
und Cem ein neues Leben. Dennoch versucht die junge
Spielfilme
Frau, sich mit ihrer Familie auszusöhnen und erkennt zu
spät, dass dies unmöglich ist.
Familie, Frauen, Gesellschaft/Staat, Islam, Konflikte, Normen, Religion
Bemerkung: Deutscher Filmpreis Lola 2010: Bester Spielfilm in
Bronze, Beste Darstellerin: Sibel Kekilli; FBW-Prädikat: besonders
wertvoll
ab 14
DVS 259
23
Freunde auf einen Geheimgang, der unter dem Meer
verläuft, und decken eine Verschwörung auf, die ihnen
schier den Atem verschlägt.
Kinder, Kindermedien, Unterhaltung
ab 8
DVS 270
Fuxia - Die Minihexe
Doris Dörrie, Deutschland, 2010
f., Spielfilm, FSK: o.A.
Die Wiedervereinigung bringt der arbeitslosen Friseuse
Kathi König aus Berlin-Marzahn erst einmal kein Glück.
Als ihr auch noch ein in Aussicht gestellter Job in einem
Friseursalon im Einkaufszentrum abgesagt wird, weil die
Salonchefin findet, dass die schwer übergewichtige Kathi
ein nicht zumutbarer Anblick für ihre Kunden sei, platzt
der vom Unglück Verfolgten der Kragen. Sie tritt den
dornigen Weg durch die Instanzen von Behörden und
Banken an, um sich den Traum vom eigenen Salon in
einem ehemaligen Asia-Imbiss zu erfüllen.
Arbeit/Arbeitswelt, Frauen, Identität/Entfremdung, Spielfilme
ab 14
DVS 263
Johan Nijenhuis, Niederlande 2010
84 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach dem Kinderbuch von Paul van Loon. - Die aus
einem Ei geschlüpfte kecke Minihexe Fuxia liebt es, auf
einem Besen durch die Gegend zu fliegen und den
Hexenwald mit ihren noch etwas unbeholfenen
Zauberkünsten unsicher zu machen. Eines Tages lernt sie
den schüchternen Jungen Tommie kennen. Trotz der
Warnung ihres Ziehvaters Kwark freundet sich Fuxia mit
dem Menschenkind an. Eines Tages erfahren die beiden,
dass der Hexenwald abgerissen und eine Autobahn
gebaut werden soll. Fieberhaft versuchen Fuxia und
Tommie einen Ausweg zu finden
Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Spielfilme,
Umwelt
ab 6
DVS 134
Der Froschkönig
Gabrielle - (K)eine ganz normale Liebe
Franziska Buch, Deutschland 2008
59 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Am ihrem 18. Geburtstag fällt der wunderschönen
Prinzessin Sophie fällt das liebstes Spielzeug - eine
goldene Kugel - ins Wasser. Ein Frosch bietet ihr seine
Hilfe an, wenn sie ihm einige Wünsche erfüllt. Am Abend
fordert der Frosch ihre Versprechen ein und gesellt sich
zu den Geburtstagsgästen. Als er zu ihr ins Bett steigt,
wirft sie ihn wütend gegen die Wand. Im gleichen
Augenblick verwandelt sich das Tier in einen jungen
Prinzen.
Ideologien, Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden,
Medienpädagogik, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien
ab 6
DVS 229
Louise Archambault, Kanada 2013
99 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Gabrielle
ist
Anfang
zwanzig,
hat
das
Williams-Beuren-Syndrom und besitzt nicht nur eine
ansteckende
Lebensfreude,
sondern
auch
eine
außergewöhnliche Begabung für Musik. Sie singt in einem
Kulturzentrum für behinderte Menschen in einem Chor.
Dort lernt sie Martin kennen, der ebenfalls geistig
behindert ist. Sie verlieben sich ineinander und sie wollen
zusammen sein. Aber ihre Umgebung, insbesondere
Martins Mutter, erlaubt die Beziehung nicht. Weil die
Liebe zwischen behinderten Menschen noch immer ein
Tabuthema ist,müssen sich Gabrielle und Martin vielen
Vorurteilen entgegen stellen und um ihre Liebe kämpfen.
-- Das Williams-Beuren-Syndrom ist ein genetischer
Defekt, der geistige und motorische Einschränkungen
verursacht und gleichzeitig mit sprachlichen und
musikalischen Stärken verbunden sein kann. Die
Darstellerin
der
Gabrielle
hat
selbst
das
Williams-Beuren-Syndrom.
Behindrte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Liebe
ab 14
DVS 265
Die Friseuse
Fünf Freunde
Mike Marzuk, Deutschland 2012
88 Min., f., Spielfilm
Die Freunde - das sind die Geschwister Julian, Dick und
Anne, ihre Cousine Georgina, die lieber ein Junge wäre
und sich deshalb nur George nennen lässt, sowie der
schwarzweiße Border Collie Timmy. Zum ersten Mal
verbringen sie gemeinsam die Sommerferien am Meer.
Zunächst gibt es massive "Annäherungsprobleme", doch
dann retten die drei Geschwister aus der Stadt den Hund
Timmy und damit ist die Freundschaft der Fünf besiegelt.
Und schon schlittern sie in ein aufregendes Abenteuer.
Bei einem Ausflug an den Strand machen sie in einer
alten Schmugglerhöhle eine brisante Entdeckung:
Georges Vater Quentin, ein berühmter Erfinder, soll
entführt werden! Der Professor hat sich auf einer
Felseninsel ein Labor eingerichtet und forscht dort an
einer
neuartigen
Energiegewinnungsmethode.
Irgendjemand hat es offensichtlich auf seine wertvollen
Forschungsergebnisse abgesehen. Doch weder die
Polizisten Peters und Hansen noch Georges Mutter
Fanny glauben den Kindern. Als eines Abends die mit
Quentin verabredeten Lichtsignale von der Insel
ausbleiben, machen sich die fünf Freunde selbst auf die
gefährliche Jagd nach den Gangstern, um Quentin zu
retten. Die Spuren führen sie zu zwei verdächtigen
Tierfilmern und einem mysteriösen Touristen, der sich als
Agent der Regierung ausgibt. Schließlich stoßen die fünf
Der ganz große Traum
Sebastian Grobler, Deutschland 2010
113 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Braunschweig 1874: Drei Jahre nach Gründung des
Deutschen Kaiserreichs herrschen Zucht und Ordnung
am
Martino-Kartharineum-Gymnasium.
Im
Geschichtsunterricht werden die Schlachten der Preußen
noch einmal geschlagen. Zur körperlichen Ertüchtigung
wird geturnt, marschiert und Aufstellung genommen, dass
Turnvater Jahn seine helle Freude gehabt hätte. Und wer
nicht pariert, macht Bekanntschaft mit dem Rohrstock.
Dabei ist Direktor Merfeld durchaus fortschrittlich gesinnt.
Im Rahmen eines Förderprojektes beruft er den jungen
Lehrer Konrad Koch an seine Schule, der den Pennälern
eine fremde Sprache nahebringen soll: Englisch. Koch
jedoch hat von seinem Studienaufenthalt in England nicht
nur die notwendige sprachliche Qualifikation mitgebracht,
sondern auch die Leidenschaft für Fußball. Als er
versucht, seine unwilligen Schüler durch den in
Deutschland gänzlich unbekannten Ballsport für die
24
englische Sprache und Kultur zu öffnen, löst er bei den
Jungen eine ungeahnte Begeisterung aus. Bei Lehrerund Elternschaft finden die Aktivitäten indes wenig
Anklang. Im Gegenteil: Die patriotisch gestimmten Bürger
setzen sogar alles daran, Koch loszuwerden und die als
"undeutsch" empfundene Balltreterei zu unterbinden. Der
Keim aber ist gesät, und die Jugendlichen sind fest
entschlossen, sich das Spiel nicht so einfach verbieten zu
lassen.
Erziehung, Fußball, Geschichte, Schule, Spielfilme, Sport
ab 10
DVS 295
Gegen die Wand
Fatih Akin, Deutschland 2003
116 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Cahit Tomruk ist mit seinen vierzig Jahren ein depressiver
Alkoholiker. Im Vollrausch rast er mit seinem Auto gegen
eine Mauer - und überlebt. In der Psychiatrie lernt er die
20-jährige Sibel kennen, die wie er türkischer Herkunft ist.
Auch sie hat einen Selbstmordversuch hinter sich. Um
jeden Preis will sie ihrem traditionsverhafteten Elternhaus
entfliehen. In ihrer verzweifelten Sehnsucht nach Freiheit
bittet sie Cahit, mit ihr eine Scheinehe einzugehen. Er
zögert, stimmt aber zu. Die beiden teilen eine Wohnung,
aber nicht das Leben. Doch allmählich verliebt sich Cahit
in die lebenshungrige junge Frau, sie gibt seinem Dasein
wieder Sinn. Sibel aber genießt ihr ungebundenes Dasein
in vollen Zügen und geht eine Affäre nach der anderen
ein. Das Zweckbündnis funktioniert zunächst. Doch dann
kommen Gefühle ins Spiel. Als Cahit im Affekt einen
Liebhaber von Sibel erschlägt und ins Gefängnis muss,
flieht sie nach Istanbul. Jahre später begegnen sie sich
dort wieder.
Ehe/Partnerschaft, Identität/Entfremdung, Liebe, Gewalt
Bemerkung: Berlinale 2004: Goldener Bär
ab 16
DVS 089
Das Geheimnis der Frösche
Jacques-Rémy Girerd, Frankreich 2003
90 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Wenn Frösche mit Menschen sprechen, dann muss das,
was sie zu sagen haben, schon sehr wichtig sein. Und so
ist es auch. Die Frösche sind überzeugt, dass eine neue
Sintflut droht. Sie erzählen Tom und Lili, die mit ihren
Eltern auf dem Bauernhof oben auf dem Hügel leben, von
der drohenden Katastrophe. Als die Kinder ihre Eltern
warnen wollen, setzt der lange Regen ein. Gemeinsam
mit den Tieren versucht die Familie in ihrem Hügelhaus zu
überleben. Der französische Animationsfilm ist eine
moderne Arche-Noah-Geschichte, die Themen wie
Familie, Gemeinschaft, Solidarität und Toleranz als
spannendes Abenteuer präsentiert.
Tiere, Familie, Gemeinschaft, Solidarität, Frieden, Bibel:
Schöpfung/Urgeschichte
ab 6 Jahre
DVS 092
Geschichten aus Javé
Eliane Caffé, Brasilien 2003
102 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Das kleine Dorf Javé in Brasilien soll in der Flut eines
geplanten Staudamms verschwinden. Um überzeugende
Gründe für ihre Erhaltung als nationales Kulturerbe zu
finden, beschließen die Dorfbewohner, alle Geschichten
und Legenden zu sammeln, an die sie sich erinnern
können. Ein Buch soll die historische Bedeutung der
Siedlung beweisen. Weil sie aber alle Analphabeten sind,
beauftragen sie mit dem Abfassen dieses Buches den
Lebenskünstler und ehemaligen Postbeamten Antônio
Spielfilme
Biß. Dieser ist zwar ein etwas zweifelhafter Charakter,
kann aber als einziger schreiben. Antônio Biß hört allen
zu, macht sich Notizen, und plötzlich finden alle in Javé
Gefallen daran, ihm ihre abenteuerlichen Geschichten zu
erzählen, die bis in die Zeiten der Conquistadores
zurückreichen. Jeder Einzelne (er-)findet Vorfahren, die
sich besonders um den Ort verdient gemacht haben.
Deshalb gibt es immer häufiger Streit, welche Version der
überlieferten Geschichte(n) nun tatsächlich stimmt.
Poetische Duelle entspinnen sich zwischen den
Beteiligten. Was ist wert, als Geschichte überliefert zu
werden?
Geschichte, Dritte Welt: Lateinamerika / Kulturelle Identität
Bemerkung: Portugiesisch mit deutschen, englischen oder
französischen Untertiteln.
ab 12
DVS 123
Der Geschmack von Apfelkernen
Vivian Naefe, Deutschland 2013
115 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 28-jährige Iris steht vor einer wichtigen Entscheidung:
Sie weiß nicht, ob sie das Erbe ihrer Großmutter, das
Haus der Familie, annehmen soll. Um sich darüber klar zu
werden, verbringt sie eine Woche in dem Haus,
durchstreift die Zimmer und den verwunschenen Garten.
Dabei konfrontiert sie sich mit schmerzvollen
Erinnerungen
und
einer
längst
verdrängten
Vergangenheit. Auf ihrer Reise in die eigene Kindheit trifft
sie einen alten Freund wieder. Am Ende ist sie bereit für
einen Neuanfang.
Familie,
Generationen,
Identität/Entfremdung,
Liebe;
Literaturverfilmung, Unterhaltung
ab 14
DVS 359
Der Geschmack von Rost und Knochen
Jacques Audiard, Frankreich 2012
117 Min., f., Spielfilm; FSK: 12
Arbeitslos und ohne Geld reist Ali, Ende 20, mit seinem
fünfjährigen Sohn Sam nach Antibes an der Cote d'Azur.
Dort werden die beiden von Alis Schwester Anna, die als
Kassiererin in einem Supermarkt arbeitet, aufgenommen.
Ali geht oft etwas grob und verantwortungslos mit seinem
Sohn um. Er vergisst sogar, ihn vom Kindergarten
abzuholen, wenn sich eine Gelegenheit für schnellen Sex
ergeben hat. Der große muskelbepackte Mann, der
verschiedene Kampftechniken (ehemaliger Boxer)
beherrscht, findet bald einen Job bei einer
Sicherheitsfirma. Zunächst arbeitet er als Türsteher in
einer Diskothek. Dort lernt er eines Nachts Stéphanie
kennen, als sie von Männern belästigt und verletzt wird.
Die junge attraktive Frau hat einen ungewöhnlichen Job:
Sie dressiert riesige Orca-Wale und präsentiert deren
Kunststücke in Shows im "Marineland". Doch das nimmt
ein jähes Ende. Durch einen Arbeitsunfall verliert
Stéphanie beide Unterschenkel. Nach Wochen der
Depression ruft sie Ali an, der kein Mitleid heuchelt und
sie einfach ans Meer bringt. In seiner distanzierten Art
bietet er ihr auch Sex an. Und so entsteht zwischen
beiden allmählich eine bizarre Beziehung. Stéphanie
findet dadurch wieder neuen Mut und beginnt zu lernen,
mit ihrem versehrten Körper zu leben. Beim Einsatz als
Wachmann freundet sich Ali mit dem älteren Kollegen
Martial an. Dieser organisiert illegale Faustkämpfe am
Stadtrand. Ali ist bereit, bei diesem brutalen Spektakel
mitzumachen - nicht nur des Geldes wegen. Auch auf ein
zweites Angebot lässt sich Ali ein. Er hilft Martial, in
Firmen geheime Überwachungskameras anzubringen.
Erst später erfährt er, dass damit nicht die Kunden,
Spielfilme
sondern die Mitarbeiter überwacht werden. Von den
fatalen Folgen für seine Schwester zeigt er sich
überrascht. Stéphanie hat sich in Ali verliebt und erscheint
bei den Faustkämpfen als dessen selbstbewusste
Managerin. Eines Tages passiert ein Unfall, bei dem sich
Ali mit äußerster körperlicher Energie für die Rettung
seines Sohns einsetzen muss. Zum ersten Mal treten
verschüttete Gefühle zu Tage.
Behinderte Menschen, Liebe, Literaturverfilmung, Männer, Sport,
Wirtschaft
ab 16
DVS 195
Ghettokids / Planet Hasenbergl
Christian Wagner / Claus Strigel, Deutschland 2001/2002
88 Min., f., Spielfilm, 84 Min., f., Dokumentarfilm, FSK: 12
München, die Stadt, die keine Armut kennt, zeigt in
"Ghettokids"
ein
anderes
Gesicht:
Jugendliche
Laiendarsteller aus dem sozial explosiven Stadtviertel
Hasenbergl spielen an der Seite von Barbara Rudnik und
Günther Maria Halmer, was dem Film eine besondere
Authentizität verleiht. Die Brüder Maikis und Christos
leben zusammen mit ihrer Mutter und ihrem älteren
Bruder in ärmlichen Verhältnissen. Sie sind vor Jahren
aus Griechenland in der Hoffnung hergezogen, dass hier
alles besser wird. Doch die Lebensumstände sind
schwierig. Die "Kids" dealen mit Drogen, Christos verdient
sich sogar als Stricher Geld dazu. Als türkisch
sprechende Griechen sind die beiden auch an der
deutschen
Förderschule
unter
ihren
türkischen
Mitschülern Außenseiter. Ihr zweites Zuhause ist neben
dem Hauptbahnhof und der U-Bahn das von dem
Sozialarbeiter Xaver (Günther Maria Halmer) geführte
Jugendzentrum. Zu der neuen Lehrerin Hanna (Barbara
Rudnik), die nach etlichen Anlaufschwierigkeiten einsieht,
wie wichtig ihre Arbeit gerade an dieser Schule ist,
beginnen Christos und sein Bruder Maikis, allmählich
Vertrauen zu entwickeln. Doch der Weg aus dem "Ghetto"
scheint versperrt, als Maikis in eine Cliquenfehde gerät
und dadurch ins Gefängnis kommt. Hanna setzt sich für
ihn ein. Doch das Happy End ist nur scheinbar. - Die
authentische Geschichte beruht auf Erfahrungen der
Münchner Lehrerin Susanne Korbmacher-Schulz, die mit
ihren von sozialem Engagement getragenen Projekten
"Ghettokids" und "Lichttaler" überregional Aufsehen
erregte.
Außenseiter, soziales Engagement, Sozialarbeit, Ausländer,
Obdachlosigkeit, Jugend
Bemerkung: Planet Hasenbergl ist eine Dokumentation über die
Trabentensiedlung und die Entstehung des Spielfilms.
ab 12
DVS 045
Gideon
Christopher Lambert, USA 1999 (FWU)
100 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Das Seeblick-Seniorenheim ist ein Platz, in dem die
Bewohner den Sonnenuntergang ihres Lebens in stiller
Isolation "absitzen". Als Gideon Dobbs, ein junger,
offensichtlich verwirrter Mann unter seltsamen Umständen
neuer Heimbewohner wird, betritt er eine melancholische
Welt der schwindenden Erinnerungen. Resignierte
Senioren langweilen sich durch ihren Lebensabend in
einer stillen Monotonie. Das Heim wird von der autoritären
Mrs. Willows geleitet. Sie behandelt die Bewohner mehr
als lästige Kinder und nicht als reife Menschen, die sie
sind. Der Sohn der Heimleiterin, der leitende Arzt und
gleichzeitige Inhaber, Dr. Willows, sowie die Schwester
Jean versuchen, den Senioren den Alltag so bunt wie
möglich zu gestalten, werden jedoch von der resoluten
25
Mrs. Willows immer wieder daran gehindert. Gideons
sanftes Wesen und sein kindlicher Enthusiasmus haben
bald einen belebenden Einfluss auf die Bewohner wie
zum
Beispiel
ehemaligen
Chefkoch
Leo,
die
kindlich-romantische Elly, den nervenkranken Ex-Boxer
Harland, Jacob, der unter der Abschiebung durch seine
Kinder leidet und Sarah, die an Alzheimer erkrankt ist.
Gideon schweißt diese Gruppe zusammen. Die Bewohner
entwickeln Antrieb und Selbstbewusstsein, Eigenschaften,
die sie schon lange zu vergessen geglaubt haben.
Sinnfrage, Alte Menschen, Lebensmut, Gemeinschaft, Liebe
Bemerkung: Die DVD ist in 16 Kapitel eingeteilt.
ab 16
DVS 112
Glauben ist alles! (Keeping The Faith)
Edward Norton, USA 2000
124 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Rabbi Jacob Schram und der katholische Priester Brian
Finn sind seit ihrer Schulzeit Freunde. Für beide war es
von Anfang an klar, dass sie den geistlichen Beruf
ergreifen wollen. Beide machen sie in ihren Gemeinden in
New York durch ihr unkonventionelles Auftreten Karriere.
Ihre Freundschaft und ihre Lebenskonzepte geraten auf
den Prüfstand, als nach vielen Jahren Anna in New York
auftaucht, eine gemeinsame Freundin aus der Schulzeit.
Jacob und Anna verlieben sich, verschweigen Brian aber
ihre Beziehung. Als Brian Anna eine Liebeserklärung
macht und dabei die Wahrheit erfährt, droht die
Freundschaft mit Jacob zu zerbrechen. Schließlich aber
ist es Brian, der den Weg für Jacobs und Annas Zukunft
öffnet, indem er Jacob dazu bringt, seine Vorbehalte
(denn Anna ist keine Jüdin) über Bord zu werfen und sich
auch vor seiner Gemeinde offen zu seiner Liebe zu
bekennen.
Ehe/Partnerschaft, Judentum, Katholizismus, Liebe, Toleranz,
Unterhaltung
ab 12
DVS 073
Der Gott des Gemetzels
Roman Polanski, Frankreich / Deutschland 2011
77 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Brooklyn Bridge Park, New York: Ein Elfjähriger gerät in
einen Streit mit mehreren gleichaltrigen Mitschülern und
schlägt einem der anderen Jungen mit einem Stock ins
Gesicht, der dabei - wie später zu erfahren ist - zwei
Zähne verliert. Kurze Zeit später treffen sich Michael
(John C. Reilly) und Penelope Longstreet (Jodie Foster),
die Eltern des Verletzten, in ihrer Wohnung mit Alan
(Christoph Waltz) und Nancy Cowen (Kate Winslet), den
Eltern des Schlägers. Schnell verständigen sie sich über
die Streitpunkte und wollen wieder getrennte Wege gehen
- man ist schließlich zivilisiert. Doch als die Cowens
eigentlich schon aus der Tür sind, lassen sie sich noch zu
einem kleinen Kaffee überreden. Nun kommt das Quartett
doch wieder zum Streit der Kinder zurück und es zeigt
sich, dass gar nichts geklärt ist. Schnell erhitzen sich die
Gemüter immer weiter, es kommt zu einer vehementen
Auseinandersetzung, in der es bald um ganz andere
Dinge geht. Dabei werden munter die Fronten gewechselt
und als auch noch Alkohol ins Spiel kommt, eskaliert die
Situation völlig.
Ehe/Partnerschaft, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kommunikation, Konflikte,
Literaturverfilmung, Normen, Spielfilme, Vergebung/Versöhnung,
Vorurteile
ab 16
DVS 077
26
Gott ist tot
Kadir Sözen, Deutschland 2002 (FWU)
93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der verwitwete und arbeitslose Mittfünfziger Heinrich
Lutter (Götz George) lebt mit seinem behinderten Sohn
Günni im Kölner Arbeiter-Stadtteil Ehrenfeld. Seit Jahren
rüstet er einen alten Kleinbus zu einem Wohnmobil um,
mit dem er sich seinen Traum vom Leben in Italien
erfüllen will. Seine Nachbarin, die ebenfalls verwitwete
Metzgereibesitzerin Gisela, möchte zu gerne Heinrichs
Traum teilen, doch der ist unentschlossen. Als Heinrichs
ältester Sohn Mike aus dem Gefängnis entlassen wird
und unter dem Einfluss seines Freundes Ulli wieder in die
Kriminalität abzugleiten droht, besorgt ihm der Vater auf
ungewöhnliche Weise eine Stelle in einer Autowerkstatt.
Doch die Vergangenheit holt Mike trotzdem ein. Als er
erfährt, dass sein Vater ihn damals "verpfiffen" hat, um
Schlimmeres zu verhindern, kommt es zum Bruch. Mike
nimmt Günni mit in die gemeinsame Wohnung zu Ulli, wo
die beiden Unverbesserlichen einen Coup planen, der
sich als eine Nummer zu groß für sie erweist. Als Heinrich
nicht nur mit dem Sozialamt, das sein geliebtes
Wohnmobil konfisziert, sondern auch mit Mikes Gläubiger
in Konflikt gerät, versöhnen sich Vater und Sohn. Sie
stehlen den Wohnwagen vom städtischen Abstellplatz,
doch ihr Traum von der "großen Freiheit" wird jäh
gestoppt.
Kriminalität,
Generationen,
Männer,
Obdachlosigkeit,
Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit
ab 14
DVS 125
Gnade
Matthias Glasner, Deutschland 2012
132 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Niels (Jürgen Vogel) und Maria (Birgit Minichmayr)
wandern mit ihrem Sohn Markus nach Nordnorwegen
aus. Die Ehe des Paares kriselt und sie wollen in
Hammerfest einen Neuanfang starten. Doch alle drei
haben Schwierigkeiten, sich mit der fremden Umgebung
zu arrangieren. In der Beziehung von Niels und Maria,
wird es noch spannungsgeladener. Während sie sich in
die Arbeit stürzt, beginnt er eine Aff äre. Doch eines
Nachts ändert ein schlimmer Unfall alles. Auf eigenartige
Weise scheint sich alles für die kleine Familie zum
Besseren zu wandeln. Das Geheimnis, dass das Ehepaar
nun teilen muss, schweißt es zusammen und zwingt es
dazu, sich seinen Problemen zu stellen, um endlich eine
Lösung und Vergebung zu finden.
Gerechtigkeit, Konflikte, Schuld, Spielfilme, Verantwortung,
Vergebung/Versöhnung
ab 14
DVS 332
Gran Torino
Clint Eastwood, USA 2008
112 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Walt Kowalski ist ein verbitterter alter Kriegsveteran.
Mittlerweile ist seine Frau verstorben, ebenso wie die
meisten seiner weißen Nachbarn. In der Nachbarschaft
wohnen nun Migranten aus Südostasien, sein ehemals so
geliebtes Viertel ist zudem bevölkert von Afrikanern,
Latinos und anderen Ausländern. Er verabscheut diese
Menschen, wie auch die gesamte jüngere Generation, die
sich ihm und anderen Dingen gegenüber respektlos
verhält. Als der schüchterne Nachbarsjunge Thao eines
Nachts versucht, Kowalskis geliebtes Auto, den Gran
Torino, zu stehlen, verändert dies sein gesamtes Leben.
Kowalski verhindert nicht nur den Diebstahl, sondern auch
den gewaltsamen Übergriff einer brutalen Straßengang
auf den Jungen. Dies ist der Beginn einer
Spielfilme
ungewöhnlichen Freundschaft. Als Thaos Familie von der
Gang überfallen und seine Schwester vergewaltigt wird,
beschließt Kowalski, dass weitere Gewalt zu keiner
Lösung führt. In dem Wissen, dass er aufgrund seines
Gesundheitszustands nicht mehr lange leben wird,
provoziert er die Gang und wird von ihr erschossen. Die
Mitglieder der Gang werden endlich verhaftet.
Gewalt/Gewaltlosigkeit,
Männer,
Rassismus,
Schuld,
Vergebung/Versöhnung
ab 16
DVS 236
Das große Heft
János Szász, Ungarn/Deutschland/Österreich/Frankreich 2012
109 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Es ist Krieg. Der Vater geht an die Front, die Mutter bringt
die beiden dreizehnjährigen Zwillingsbrüder zu ihrer
Großmutter aufs Land. Zwei Dinge schärft sie ihnen ein:
Immer weiter zu lernen und um jeden Preis zu
überleben.Niemals zuvor haben sie ihre Großmutter
gesehen, die als Hexe verschrien in einem kümmerlichen
Gehöft an einem Waldstück nahe der streng bewachten
Grenze lebt. Das Leben hier ist so rau wie der Ton der
Großmutter. Die Kinder müssen hart arbeiten. Schläge
und Ungerechtigkeit sind an der Tagesordnung. Ihre
Erlebnisse halten sie in einem Schreibheft fest:
Eingetragen wird nur, was sich in einem Aussagesatz
festhalten lässt. Das, was wahr ist. Die Jungen
beschließen, sich in immer neuen Übungen abzuhärten,
um dieser Welt standzuhalten. Übungen, um den
Schmerz auszuhalten, die Beleidigungen, den Hunger, die
Kälte, die schönen Erinnerungen und die Sehnsucht nach
der Zärtlichkeit der Mutter. Sie lernen zu betteln, zu
stehlen, zu schlagen, zu lügen, die eigenen Skrupel zu
überwinden, sogar zu töten. Die Jungen entwickeln eine
eigene Moral des Überlebens, die sie auf ihre Weise wahr
und falsch, gut und böse unterscheiden und danach
handeln lässt. Einer letzten Prüfung wollen die Zwillinge
entgehen: der Trennung.
Antisemitismus, Erziehung, Flüchtlinge, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit,
Gewalt, Holocaust, Identität, Judentum, Krieg, Nationalsozialismus
ab 14
DVS 386
Das große Rennen - ein abgefahrenes Abenteuer
André F. Nebe, Deutschland/Irland 2009
86 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Mary träumt von Autorennen und davon, Ingenieurin zu
werden. Bis es soweit ist, bastelt die Elfjährige an ihrer
Seifenkiste herum. Eine sorglose Kindheit ist das nicht,
denn in der Schule wird sie gehänselt, weil sie vom
Bauernhof kommt, und daheim muss sie im Hühner- und
Kuhstall mithelfen. Außerdem bekommt sie mit, wie sich
ihre Eltern auseinanderleben. Doch dann wird ein großes
Seifenkistenrennen angekündet, bei dem sie unbedingt
mitfahren möchte.
Außenseiter, Familie, Freundschaft, Träume/Wünsche/Utopien,
Kindermedien, Mädchen, Rollenverhalten/Rollenzwang, Spielfilme
Bemerkung: Extra: "Boliden", ein Kurzfilm von Walter Feistle
(Deutschland/Schweiz 1991), 6 Min.
ab 8
DVS 251
Grüne Wüste
Anno Saul, Deutschland 1999
91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die vierzehnjährige Katja und ihr bester Freund Johann
flüchten sich vom Alltag in ihre "Grüne Wüste". So nennen
sie ein dichtes Waldstück mit einer Burgruine unweit des
kleinen Dorfes, in dem sie leben. Gemeinsam suchen sie
dort nach archäologischen Schätzen und vergessen dabei
Spielfilme
die Probleme, die sie zu Hause haben. Plötzlich erkrankt
Johann an Leukämie und muss in die nächste Großstadt,
um dort behandelt zu werden. Durch die räumliche
Trennung von Johann wird Katja bewusst, dass sie sich in
ihren Freund verliebt hat. Allerdings findet sie in ihrer
Familie keinen Halt, da ihre Eltern kurz vor der Trennung
stehen. Ihre Mutter hat sich ausgerechnet in den Vater
von Johann verliebt. So erwartet Katja sehnlichst die
Rückkehr ihres Freundes und ist überglücklich, als er
nach einigen Monaten wieder nach Hause kommt. Doch
nichts ist mehr so, wie es früher war. Johanns Vater lebt
in panischer Angst, auch seinen Sohn zu verlieren,
nachdem seine Frau im Alter von 25 Jahren an Krebs
gestorben ist. Er braucht die Liebe von Doris, Katjas
Mutter, um die schwere Zeit durchzustehen. Katja und
Johann werden gezwungen, schneller erwachsen zu
werden, als es ihnen lieb ist. Als es zu einem Streit
kommt, beschließt Katja um ihre junge Liebe zu kämpfen.
Zwar kann sie Johann nicht vor dem Tod bewahren, aber
ihn fest im Herzen behalten.
Jugend, Liebe, Sterben/Tod, Familie, Hoffnung/Hoffnungslosigkeit
Bemerkung: Die DVD umfasst neben einer Gliederung des Films in 16
Kapitel einen Audiokommentar, Interviews, Musikvideos und Biografien
von Mitwirkenden.
ab 12
DVS 107
Habemus Papam - Ein Papst büxt aus
Nanni Moretti, Italien / Frankreich 2011
100 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Der Papst ist verstorben und die Kardinäle aus aller Welt
versammeln sich in der Sixtinischen Kapelle, um unter
striktem Ausschluss der Öffentlichkeit aus ihrer Mitte
einen neuen Papst zu wählen. Nach vielen erfolglosen
Wahlgängen wird der Außenseiter Kardinal Melville
gewählt, der unter dem Eindruck der außergewöhnlichen
Situation die Wahl annimmt. Doch in der unmittelbaren
Folge befallen Melville, eher von stillem Charakter, tiefe
Zweifel an seiner inneren Berufung. Als seine Verkündung
auf dem Balkon des Petersdoms bereits begonnen hat,
bricht Melville zuvor zusammen. Ratlosigkeit befällt die
Kardinäle wie die ahnungslose Weltöffentlichkeit. Da der
neue Papst noch nicht verkündet wurde, bleibt das
Konklave,
also
die
Abgeschlossenheit
des
Kardinalskollegiums von der Außenwelt, bestehen. Ein
berühmter Psychoanalytiker, Professor Brezzi, wird
hinzugezogen, um den verzweifelten Melville zu
behandeln,
ihm
über
seine
psychische
Krise
hinwegzuhelfen und so zur Annahme des Amtes zu
bewegen,
doch
zunächst
ohne
Erfolg.
Der
Vatikansprecher vertröstet derweil die Presse. Unter
größter Geheimhaltung verlässt Melville in Begleitung des
Vatikansprechers und einiger Leibwächter und in
Zivilkleidung den Vatikan, um Brezzis Ex-Frau, ebenfalls
Psychoanalytikerin, in deren Praxis in Rom aufzusuchen.
Auf dem Rückweg gelingt es Melville, seinen Begleitern
zu entwischen und sich unter das römische Volk zu
mischen. Brezzi, der jetzt ebenfalls dem Konklave
unterliegt, und der Vatikansprecher beginnen nun, auch
den Kardinälen etwas vorzuspielen: Ein Schweizergardist
wird in die päpstlichen Gemächer einquartiert mit dem
Auftrag, die Anwesenheit des Papstes vorzutäuschen.
Brezzi obliegt die Aufgabe, die bereits murrenden
Kardinäle zu beschäftigen. Zu diesem Zweck veranstaltet
er ein Volleyballturnier und teilt dazu die Kardinäle
entsprechend ihrer Herkunftskontinente in Mannschaften
ein. Währenddessen streift Melville durch Rom und
freundet sich mit Leuten an. Schließlich wird er in einem
Theater aufgespürt. Unter allgemeiner Erleichterung wird
die Verkündung des Papstes vor der Weltöffentlichkeit
27
nachgeholt. In seiner Antrittsrede erklärt der neue Papst
in nüchternen Worten, dass es ihm Leid tue, dass er keine
Eignung und Berufung für das Papstamt verspüre und
deswegen zurücktrete, um eine neue Wahl zu
ermöglichen.
Einsamkeit, Katholizismus, Spielfilme, Verantwortung
ab 14
DVS 307
Hachiko - Eine wunderbare Freundschaft
Lasse Hallström, USA 2008
89 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Eines Tages trifft Professor Parker Wilson bei der
Rückkehr von der Uni auf ein kleines Akita-Hündchen,
das niemandem zu gehören scheint. Der Professor nimmt
es mit nach Hause, wo seine Frau alles andere als
begeistert reagiert. Doch Wilson kümmert sich liebevoll
um den Hund und lässt sich von seinem japanischen
Freund erklären, dass Akitas ganz besondere Hunde sind.
Weil der kleine Vierbeiner ein Halsband mit dem
japanischen Zeichen für die Glückszahl acht trägt, nennt
Wilson ihn Hachi. Der Hund dankt es seinem Herrchen,
indem er ihn jeden Morgen zum Bahnhof begleitet und ihn
abends bei seiner Rückkehr dort wieder erwartet. Selbst
als Wilson plötzlich und unerwartet während einer
Vorlesung stirbt, behält Hachi seine Gewohnheiten bei
und findet sich auch die kommenden zehn Jahre bis zu
seinem eigenen Tod treu jeden Tag zur gleichen Zeit am
Bahnhof ein. - Die Geschichte soll sich in Japan in den
20er-Jahren tatsächlich so zugetragen haben. Daraus
entstand 1987 der Film "Hachiko monogatari" von Sijiro
Koyama. Dieser war die Vorlage für das Remake mit
Richard Gere in der Hauptrolle.
Freundschaft, Sterben/Tod, Tiere
ab 10
DVS 155
Halbe Portionen
Martin Busker, Deutschland 2011
52 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
Der Film erzählt die besondere Freundschaft zwischen
dem 12-jährigen türkischstämmigen Umut, der am
liebsten Polizist, Bodyguard oder Geheimagentwerden
möchte und dem stummen Luka, der nur über seine
Handpuppe kommuniziert. Die beiden lernen sich durch
Zufall in einer brenzligen Situation kennen und eine
ungewöhnliche
Freundschaft
beginnt.
Die
gegensätzlichen, liebevoll gezeichneten Charaktere
spüren immer mehr, dass sie einander brauchen. Umut
sieht in Luka zunächst nur den durchgeknallten Psycho.
Für Luka ist Umut die einzige Bezugsperson, die er im
Leben im Augenblick hat. Die beiden erleben gemeinsam
den wohl aufregendsten Tag ihres Lebens, an dessen
Ende sie ein gutes Stück erwachsener geworden sind. -DVD educativ mit Begleitmaterialien zu den Themen
Jugend, Armut, Mutismus, Gewalt.
Behinderte Menschen , Freundschaft, Identität/Entfremdung, Jugend,
Kriminalität
ab 12
DVS 306
Halbe Treppe
Andreas Dresen, Deutschland 2002
106 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
"Halbe Treppe" heißt die Imbissbude unterm Plastikzelt
von Uwe Kukowski, die er auf einem Treppenabsatz in
Frankfurt/Oder betreibt. Von früh bis spät schuftet er und
vergisst dabei schon mal seine Kinder ebenso wie seine
Frau Ellen, die als Verkäuferin in einer Parfümerie
arbeitet. Gelegentlich treffen sich die beiden mit den
Dürings, einem Paar im gleichen Alter. Chris Düring ist
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Radiomoderator bei einem Privatsender. Als "Magic
Chris" versprüht er mit "Dauerpower vom Powertower"
selbstausgedachte Horoskope aus dem 24. Stock über
den Äther. Seine Frau Katrin arbeitet am Grenzübergang
zu Polen, wo sie LKW's Parkplätze zuweist. Für Katrin
zeigt Chris wenig Aufmerksamkeit und Verständnis. Bei
beiden Paaren scheint die "Luft draußen" zu sein, beide
sind auf halber Treppe ihres Lebens angekommen. Bei
einer Begegnung kurz nach einem gemeinsamen
Diaabend knistert es zwischen Chris und Ellen. Schon am
nächsten Treffen verbringen sie ein Schäferstündchen im
Auto unter der Oderbrücke. Die Affäre nimmt ihren Lauf,
und Chris verpackt seine Liebesbotschaften in den
täglichen Horoskopen. Am Anfang fährt das heimliche
Liebespaar über die Grenze, um sich in ein polnisches
Hotel einzumieten. Irgendwann sinken die Hemmungen
und sie treffen sich zuhause bei Chris, wo sie von Katrin
in flagranti ertappt werden. Uwe und Katrin sind völlig vor
den Kopf geschlagen. Nachdem sich der erste Schock
gelegt hat, finden sich, auf Initiative von Uwe, die beiden
Paare am Küchentisch zusammen. Bei Kaffee und
Kuchen soll vernünftig über alles gesprochen werden,
doch mehr als ein Türenschlagen kommt dabei nicht
heraus. Jetzt wird Uwe aktiv und packt an, was er zuvor
immer vernachlässigt hat. Doch bei Ellen kann er damit
nichts mehr bewirken. Sie sucht mit Chris nach einer
neuen Wohnung. Nach der Besichtigung mehrerer
Objekte kommen Chris jedoch Zweifel, er will sich nicht
wirklich von seiner Ehefrau trennen. Ellen will jedoch nicht
mehr zurück. In einer eigenen Wohnung beginnt sie ein
neues Leben. Chris und Katrin entdecken wieder ihre
Liebe füreinander und zu Uwe kehrt der entflogene
Wellensittich zurück.
Aberglaube, Ehe/Partnerschaft, Vergebung/Versöhnung
Bemerkung: Silberner Bär der Berlinale 2002, Deutscher Filmpreis in
Silber 2002, "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 10/2002
ab 14
DVS 037
Halt auf freier Strecke
Andreas Dresen, Deutschland 2011
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Frank hat einen Gehirntumor und nur noch wenige
Monate zu leben. Diese erschütternde Diagnose trifft den
Familienvater zweier Kinder und seine Frau schockartig.
Von nun an ist der Alltag aller geprägt von der Erkrankung
des Vaters und dem Versuch, den Abschied aus dem
Leben so würdevoll wie irgend möglich zu gestalten.
Dabei stößt jedoch jeder einzelne schon bald an seine
psychischen und physischen Grenzen.
Familie, Gesundheit/Krankheit, Sterben/Tod
Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2012 - Bester Film
ab 14
DVS 310
Hannah Arendt - Ihr Denken veränderte die Welt
Margarethe von Trotta, Deutschland/Frankreich/Israel 2012
109 Min., f. Spielfilm, FSK: 6
Die Philosophin Hannah Arendt reist 1961 nach
Jerusalem, um für die Zeitung The New Yorker über den
Prozess
gegen
den
NS-Verbrecher
und
SS-Obersturmbandführer Adolf Eichmann zu berichten.
Ernüchtert erlebt sie im Gerichtssaal einen Angeklagten,
dessen gefügiges, bürokratisches Auftreten sie nicht mit
seinen abscheulichen Taten in Einklang bringen kann.
Ihre Artikelserie, in der sie diesen Widerspruch
thematisiert, schockiert die Welt. Zahlreiche Medien
entfachen Hetzkampagnen gegen sie, Arendt erhält
Drohbriefe, ihre akademische Karriere ist gefährdet. Doch
die Studierenden verfolgen gebannt die scharfen
Spielfilme
Analysen einer selbstbewussten Frau, die kompromisslos
für die Freiheit des Denkens eintritt.
Frauen, Lebensbilder
ab 16
DVS 340
Happy-Go-Lucky
Mike Leigh, Großbritannien 2008
118 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die Mittdreißigerin Poppy ist ein lebenshungriger und
warmherziger Mensch. Die Lehrerin lebt in London, fährt
leidenschaftlich gern mit ihrem Fahrrad und wohnt seit
zehn Jahren mit ihrer besten Freundin Zoe in einer
Mini-Wohngemeinschaft. Ihre positive Lebenseinstellung
wirkt sich auch auf ihre Umwelt aus, denn sie versucht
stets, das Beste aus jeder Situation zu machen, ist
unvoreingenommen und unkritisch mit sich und ihren
Mitmenschen. Sie nimmt Flamenco-Stunden, hilft einem
gewalttätigen Jungen in ihrer Klasse und lernt dabei noch
einen charmanten jungen Sozialarbeiter kennen. Selbst
als ihr Fahrrad gestohlen wird und sie zu Autofahrstunden
quasi gezwungen wird, bringt das Poppy nicht aus der
Ruhe. Allerdings ist ihr Fahrlehrer Scott das genaue
Gegenteil der lustigen und überdrehten Frau. Mit ihrer
lockeren Art versucht sie, den verkrampften und einsam
wirkenden Mann aus der Reserve zu locken - mit
ungeahnten Folgen. Bei einer Fahrstunde stößt die sonst
durch nichts zu erschütternde Poppy an ihre
Grenzen.Scott rastet aus, nachdem er sich in Poppy
verliebt hat, sie seine Liebe aber nicht erwidert.
Frauen, Freundschaft, Schule, Spielfilme, Unterhaltung
Bemerkung: Mit Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte.
Silberner Bär bei der Berlinale 2008. "Film des Monats" der Jury der
Evang. Filmarbeit 07/2008. Kinotipp der katholischen Filmkritik
07/2008.
ab 12
DVS 211
Das Heimweh des Walerjan Wróbel
Rolf Schübel, Deutschland 1990 (FWU)
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Verfilmung des authentischen Stoffes nach der
gleichnamigen
Dokumentation
von
C.
U.
Schminck-Gustavus. - Im April 1941 kommt der 16-jährige
Walerjan Wróbel als Hilfskraft zu einer Kriegerwitwe und
deren Tochter auf einen Hof in Bremen-Lesum. Die
Frauen sind nicht gerade begeistert über die "halbe
Portion", einzig der Knecht zeigt Verständnis für den
Jungen, der kaum deutsch kann und unter großem
Heimweh leidet. Nach einem missglückten Fluchtversuch
zündet Walerjan ein paar Heuballen in der Scheune an, in
der irrigen Hoffnung, dafür nach Hause geschickt zu
werden. Obgleich er beim Löschen hilft, übergibt ihn die
Bäuerin der Polizei. Er kommt in das KZ Neuengamme für
"schwer belastete, jedoch noch erziehungs- und
besserungsfähige Häftlinge". Als er nach neun Monaten
entlassen wird, träumt er noch immer von einer Rückkehr
in die Heimat. Doch nach der Untersuchungshaft kommt
er als "Volksschädling" vor ein Sondergericht und wird
wegen schwerer Brandstiftung und Schädigung der
Widerstandskraft des deutschen Volkes zum Tode
verurteilt. Auch ein Gnadengesuch des Verteidigers wird
vom Reichsminister der Justiz abgelehnt. Mit 17 Jahren
stirbt Walerjan Wróbel am 25. August 1942 unter dem
Fallbeil.
Menschenrechte, Drittes Reich, Ungerechtigkeit, Einsamkeit, Leid
Bemerkung: Film des Monats 4/92 der Jury der Evang. Filmarbeit und
Bundesfilmpreis 1991.
ab 14
DVS 039
Spielfilme
Die Herbstzeitlosen
Bettina Oberli, Schweiz 2006
86 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Mit dem Tod ihres Mannes Hans hat Martha ihre
Lebenslust verloren und würde ihm am liebsten ins
Jenseits folgen. Die Jassrunde mit den Freundinnen ist
auch nicht mehr das, was sie einmal war. Ihr Dorfladen in
Trub im schweizerischen Emmental dümpelt vor sich hin
und ihr Sohn Walter, der Dorfpfarrer, möchte die Räume
für seine Bibelgruppe nutzen. Als er vorschlägt, sie solle
doch den Laden aufgeben und etwas Neues beginnen,
kommt sie mit ihrer quirligen Freundin Lisi darauf, sich
jetzt im höheren Alter ihren Lebenstraum zu erfüllen: eine
Lingerie-Boutique.
So
wird
aus
dem
grauen
Gemischtwarenladen von einem Tag auf den anderen
eine charmante Dessousboutique. Daran stößt man sich
jedoch im Ort, und schnell macht sich Widerstand bei den
Einwohnern breit. Ihr eigener Sohn, der scheinheilige
Pfarrer, opponiert ebenso wie der rechtspopulistische
Lokalpolitiker gegen die vermeintliche Verführung zur
Sündhaftigkeit durch Reizwäsche. Auch Marthas
Freundinnen sind nicht so ganz überzeugt von ihren
textilerotischen Eskapaden, aber ihr Mut beflügelt sie
dann doch - und innerhalb kurzer Zeit ist nichts mehr so
im Dorf, wie es einmal war.
Alte Menschen, Lebensqualität/Lebensstil, Normen, Spielfilme,
Unterhaltung
ab 14
DVS 203
Hereafter
Clint Eastwood. USA 2010
128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die französische Fernsehjournalistin Marie wird beim
Urlaub in Thailand vom Tsunami überrascht, von der
Flutwelle mitgezogen und ertrinkt - bis sie nach mehreren
Minuten ins Leben zurückgerissen wird. Die Zwillinge
Marcus und Jason in London müssen ihr Leben in London
meistern - bis ein Unfall ihre Existenz völlig auf den Kopf
stellt. Der Fabrikarbeiter George in San Francisco kann
mit den Toten kommunizieren, was es ihm unmöglich
macht, normale Beziehungen zu führen. Auf verblüffende
Weise streben die Figuren aufeinander zu. Clint Eastwood
wagt sich auch mit 80 Jahren noch auf Neuland: Nach
einem Drehbuch von "Die Queen"-Autor Peter Morgan
erzählt er parallel die Geschichte von drei Menschen, die
Erfahrungen mit dem Jenseits machen mussten. Nach
einem Paukenschlag zum Auftakt - die komplexeste
Effektszene in Eastwoods Laufbahn - folgt er seinen
Protagonisten, darunter Matt Damon und Cecile de
France, bei ihren Versuchen, ihr Leben zu meistern.
Dabei geht es weniger um die Beantwortung von Fragen
über den Tod, sondern um Katharsis und Erlösung.
Jenseitsvorstellungen, Kommunikation, Sinnfrage, Spielfilme,
Sterben/Tod
ab 14
DVS 294
Heute bin ich blond
Marc Rothemund, Deutschland 2012
117 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
"Heute bin ich blond" ist eine Tragikomödie, die von der
21-jährigen, lebenslustigen Sophie erzählt, bei der
Brustkrebs
diagnostiziert
wird.
Sie
sagt
ihrer
lebensbedrohlichen Krankheit den Kampf an. Sophie
rebelliert gegen den tristen Krankenhausalltag: Sie will ihr
junges Leben genießen und auf nichts verzichten.
Perücken werden dabei zu ihrem neuen Lebenselixier:
Mal selbstbewusst, mal romantisch verspielt oder kühl
erotisch - je nach Haarfarbe und Frisur kommt ein
29
anderes Stück von Sophie zum Vorschein. Mit der
Unterstützung ihrer Familie, mit Humor, Mut und
Zuversicht streckt Sophie der Krankheit den Mittelfinger
entgegen. --- Die Verfilmung basiert auf dem
autobiografischen Bestseller "Heute bin ich blond: Das
Mädchen mit den neun Perücken" der Niederländerin
Sophie van der Stap.
Gesundheit/Krankheit, Lebensqualität/Lebensstil, Literaturverfilmung,
Sinnfrage, Sterbebegleitung/Sterbehilfe, Sterben/Tod
ab 14
DVS 198
HomeVideo
Kilian Riedhof, Deutschland 2011
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Jakob (Jonas Nay) ist ein verschlossener, sensibler
15-Jähriger mitten in den Wirren der Pubertät. Er filmt
alles mit seiner Videokamera, was ihn gerade bewegt,
und liebt ungewöhnliche Fotos. Seine Eltern Claas und
Irina wissen wenig von ihm, zu sehr sind sie mit sich
selbst beschäftigt. Sie stecken in einer Ehekrise - beinahe
täglich wird Jakob Zeuge eines Streits. Als Jakobs Mutter
ihm eröffnet, dass sie sich von Claas trennen und
ausziehen wird, zieht er sich noch mehr in sich zurück.
Auch in der Schule bekommt Jakob Probleme, doch
eigentlich ist ihm das alles egal, denn er hat nur Augen für
Hannah, in die er verliebt ist. Als er gerade beginnt, ihr
näher zu kommen, gerät ein selbstgedrehtes,
kompromittierendes Video von Jakob in die Hände seiner
Mitschüler. Noch bevor Jakob es sich zurückholen kann,
stellt es ein Mitschüler ins Internet - in kürzester Zeit
verbreitet sich das Video in der ganzen Schule. Von allen
Seiten wird Jakob daraufhin ausgelacht und gemobbt.
Über das Internet erhält er in Chatrooms dutzende
Hassbotschaften. Als auch Hannah sich von ihm
abwendet, seine Mutter zu ihrer neuen Lebenspartnerin
gezogen ist und der Schulleiter ihm einen Schulverweis
erteilt, gerät Jakob immer mehr in eine soziale Isolation
und einen emotionalen Teufelskreis. Seine Umwelt nimmt
die drohenden Signale seiner Selbstmordabsichten nicht
wahr. Am Ende nimmt sich Jakob das Leben.
Außenseiter, Freundschaft, Konflikte, Medienpädagogik, Mobbing,
Selbstmord, Spielfilme
ab 14
DVS 128
Horton hört ein Hu!
Jimmy Hayward / Steve Martino, USA 2008
83 Min., f., Animationsfilm, FSK: o.A.
Eines Tages hört der treuherzige Elefant Horton dank
seiner großen Ohren im Dschungel einen Hilferuf, der von
einem in der Luft schwebenden Staubkorn stammt.
Horton findet heraus, dass sich darauf die Stadt Hu-Heim
mit ihren winzig kleinen Einwohnern befindet. Auch wenn
er die Hus und ihren hilfesuchenden Bürgermeister nicht
sehen kann, sagt er seine Unterstützung zu, denn für ihn
ist klar: Ein Mensch ist ein Mensch, wie klein er auch ist.
Und so versucht Horton, das bewohnte Staubkorn an
einen sicheren Ort zu bringen. Allerdings wollen die
anderen Dschungeltiere ihm nicht glauben und verspotten
ihn, allen voran ein tyrannisches Känguru und der
gemeine Adler Vlad. Doch so schnell gibt der Dickhäuter
nicht auf - zumal ihm sein bester Freund, die Maus
Morton, zur Seite steht und die Hus nichts unversucht
lassen, um sich für alle Tiere bemerkbar zu machen.
Außenseiter, Freundschaft, Kindermedien, Kreativität, Spielfilme,
Toleranz, Unterhaltung, Verantwortung
ab 6
DVS 215
30
Hotel Ruanda
Terry George, Südafrika/Großbritannien/Italien/Kanada 2004 (FWU)
118 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die Friedensverhandlungen 1994 zwischen Hutu und
Tutsi in Ruanda werden von beiden Seiten immer wieder
torpediert. Als der ruandische Präsident in seinem
Flugzeug abgeschossen wird, nehmen dies die
Hutu-Milizen als Anlass, einen grausamen und
gnadenlosen Völkermord an den Tutsi und an nicht
sympathisierenden Hutu zu beginnen. Die westlichen
Länder sehen weg und die im Land anwesende
UNO-Schutztruppe darf nicht eingreifen. Einzige humane
Insel bildet das belgische "Hotel des Mille Collines" in
Kigali. Paul Rusesabagina, ein Hutu, seine Frau ist Tutsi,
wird als Hotelmanager eingesetzt. Anfangs nur darauf
bedacht, einflussreiche Gäste für den Schutz seiner
eigenen Familie zu bestechen, sieht er schnell die
Notwenigkeit, auch anderen behilflich zu sein.
Letztendlich bietet er ca. 1200 Menschen Obdach im
Hotel und rettet sie so vor dem sicheren Tod durch die
Machete. - Diese Begebenheit beruht auf wahren
Tatsachen. Bei dem Völkermord in Ruanda kamen
innerhalb von 100 Tagen ca. 1 Million Menschen ums
Leben.
Menschenrechte, Krieg, Zivilcourage, Nächstenliebe, Dritte Welt: Afrika
ab 14
DVS 108
Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und
verschwand
Felix Herngren, Schweden 2013
115 Min., f., Spielfilm, FSK 12
Malmköping in Schweden: Im Altersheim laufen die
Vorbereitungen für Allan Karlssons 100. Geburtstag, doch
der Jubilar (Robert Gustafsson) hat andere Pläne. Er
entflieht der Langeweile und dem eintönigen Alltag, indem
er aus dem Fenster klettert und sich an der nächsten
Busstation in ein Abenteuer stürzt. Auf seiner Flucht findet
der alte Mann neue Freunde und erzählt von seinem
bewegten Leben, in dem er bedeutende Personen des
Weltgeschehens wie Stalin oder Albert Einstein traf und
dabei ganz nebenbei die Weltgeschichte maßgeblich
beeinflusste. Durch Zufall gelangt Allan in den Besitz
eines Geldkoffers, legt sich mit der schwedischen Mafia
an und gerät sogar selbst unter Mordverdacht. Auf einmal
sind jede Menge Leute hinter ihm her. Da bleibt nur eins:
Allan beschießt, sich zusammen mit der Elefantendame
Sonia auf die Reise ins indonesische Bali zu machen.
Alte Menschen, Geschichte, Literaturverfilmung, Spielfilme,
Unterhaltung
ab 14
DVS 375
Ida
Pawel Pawlikowski, Polen/Dänemark, 2013
80 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Anfang der 1960er-Jahre macht sich eine junge Novizin
auf eine Reise in die eigene Vergangenheit: Eine Tante
informiert sie über ihre jüdische Herkunft und die
Ermordung der Eltern im Holocaust. Der dialogarme Film
erzählt mit strengen schwarz-weißen Bildern und einem
vielschichtigen Soundtrack aus Bach, Mozart und
modernem Jazz von den Narben, die die Verbrechen des
20. Jahrhunderts hinterlassen haben. Ein überzeugend
gespieltes Drama, das gerade auch wegen seiner
inhaltlichen Offenheit lange nachwirkt.
Glaube, Identität/Entfremdung, Religion
ab 14
DVS 205
Spielfilme
Ikingut - die Kraft der Freundschaft
Gisli Snaer Erlingsson, Island 2000
87 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Island 1698. Die Menschen im hohen Norden Islands
kämpfen ums Überleben, als im Winter das Packeis auf
die Küste zutreibt und das Fischen unmöglich macht.
Daran können nur böse Geister und Dämonen schuld
sein. Auf einer Eisscholle erblickt Bóas, der elfjährige
Sohn des Pfarrers, ein kleines unbekanntes Wesen. Er
meint, einen bösen Geist gesehen zu haben. Dann aber
warnt dieses merkwürdige Wesen die Bewohner des
Dorfes vor einer Schneelawine und rettet Bóas. Dabei
stellt sich heraus, dass es sich um einen etwa
gleichaltrigen Inuit-Jungen handelt. Trotz Sprachprobleme
- Bóas versteht, dass er sich Ikingut nennt, ein Irrtum, wie
sich später herausstellt - nimmt er ihn mit nach Hause zu
seiner Familie. Doch den Dorfbewohnern ist der fremde
Junge unheimlich und sie sperren ihn ein. Listenreich
befreien Bóas und seine Schwester Asa ihn, und Bóas
flieht mit Ikingut aufs Eis. Als im Dorf niemand die beiden
Jungen finden kann, entsteht neben der Sorge um die
Leben der beiden Jungen auch so etwas wie schlechtes
Gewissen. In letzter Minute werden die beiden Jungen
gerettet und zurückgebracht. Doch heißt es nun Abschied
nehmen, denn "Ikingut" kann zurück zu seinen Eltern.
Aberglaube, Freundschaft, Kindermedien, Vorurteile
ab 8
DVS 044
Im Oktober werden Wunder wahr (OMU)
Daniel und Diego Vega, Peru 2010
80 Min., f., Spielfilm, FSK 12
Im Leben des Pfandleihers Clemente hat alles seine
Ordnung. Seinem Geschäft mit den Nöten der Armen aus
der Nachbarschaft geht er penibel und scheinbar ohne
jede Gefühlsregung nach. Die verliehenen Beträge
werden fein säuberlich notiert, die Sicherheiten, die
Clemente
zur
Absicherung
des
Geschäfts
entgegennimmt, in der kleinen Schatzkiste unter dem
Ofen verstaut. Nähe zu seinen Mitmenschen ist nichts,
was man von diesem Buchhalter der Not erwarten kann,
seine zumindest körperlichen Bedürfnisse nach
Zuneigung erledigt er ebenso geschäftsmäßig im
Rotlichtbezirk seiner Heimatstadt Lima. Alles hat seine
Ordnung und verläuft in geregelten Bahnen - bis
Clemente eines Tages ein schreiendes Baby vor seiner
Tür vorfindet. Und prompt gerät das Leben des Mannes
gehörig durcheinander. Denn unvermutet zeigt er Herz
und bringt es nicht fertig, das kleine Wesen in ein
Waisenhaus zu geben. Nach einigem Zögern entschließt
er sich dazu, das Kind zu behalten, denn er ist sich
beinahe ganz sicher, dass er die Mutter tatsächlich kennt.
Die aber ist verschwunden und so bleibt Clemente nichts
anderes übrig, als selbst für das Wohl des Säuglings zu
sorgen - was bald schon erhebliche Auswirkungen auf
seinen
nächtlichen
Schlaf
und
seine
Konzentrationsfähigkeit hat. Zum Glück gibt es seine
Nachbarin Sofia, deren Leben ebenso einsam ist wie das
von Clemente, und die jeden Tag zum Gott der Wunder
betet, dass ihr ein ebensolches widerfahren soll. Als sie
den Pfandleiher aufsucht und dessen hilflose
Bemühungen mit dem Baby sieht, übernimmt sie resolut
das Kommando und wird schon bald darauf von Clemente
als bezahlte Babysitterin eingestellt - zumindest so lange,
bis die wahre Mutter ausfindig gemacht worden ist. Doch
es wird alles ganz anders kommen...
Einsamkeit,
Freundschaft,
Gleichgültigkeit,
Glück,
Lebensqualität/Lebensstil, Menschenbild, Spielfilme
ab 16
DVS 287
Spielfilme
Im Westen nichts Neues
Delbert Mann, USA / Großbritannien 1979
122 Min. (155 Min. Director´s Cut), f., Spielfilm, FSK: 12
Deutschland im Jahre 1915. Von der kollektiven
Kriegsbegeisterung angesteckt, melden sich Oberschüler
Paul
Bäumer
(Richard
Thomas)
mit
seinen
Klassenkameraden freiwillig an die Front. Doch bald
weicht die Euphorie der Ernüchterung. Der sadistische
Ausbilder Himmelstoß (Ian Holm) drillt die Halbwüchsigen
auf erniedrigende Weise, um sie schließlich als
Kanonenfutter zu verheizen. Die Vorstellung, für ihr
Vaterland heldenhaft zu kämpfen, hat mit der
Kriegswirklichkeit, die die Jungen vorfinden, nichts
gemein. Krieg, das begreifen sie schnell, ist sinnloses
Töten und Sterben. Paul sieht einen nach dem anderen
seine Kameraden sterben, bis er im Oktober 1918 selbst
fällt. Aus dem Westen gebe es nichts Neues zu berichten,
meldet der Heeresbericht an diesem Tag.
Geschichte, Krieg, Literaturverfilmung, Spielfilme
ab 14
DVS 339
Im Winter ein Jahr
Caroline Link, Deutschland 2008
128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die in München lebende Innenarchitektin Eliane gibt bei
dem Maler Max Hollander ein Porträt ihrer Kinder
Alexander und Lilli in Auftrag. Die verstörte Eliane will sich
mit dem Porträt an Alexander erinnern, der sich vor knapp
einem Jahr das Leben genommen hat und stellt Max
Bilder und Videos von Alexander zur Verfügung. Sie will,
dass Lilli für das Porträt zu einigen Sitzungen bei Max
erscheint, jedoch ist diese davon wenig angetan, da sie
es abstoßend findet, ein Porträt ihres toten Bruders "als
Deko" an die Wand zu hängen. Im Gegensatz zu ihrer
Mutter lebt die talentierte Lilli nicht diszipliniert und verliert
ihre Hauptrolle an der Theaterakademie durch
Auseinandersetzungen mit ihrer Lehrerin. In ihrer
Beziehung mit dem Künstler Aldo versucht sie Nähe und
Intimität zu finden, die er ihr aber nicht geben will. Bei den
Sitzungen begegnet Lilli Max zunächst mit Vorbehalten,
während dieser versucht, in sie hineinzublicken und ihren
Charakter festzuhalten. Er erkennt die tiefe Beziehung
zwischen den Geschwistern und versteht Lillis
Gefühlswelt immer besser. Dabei findet er nach und nach
Zugang zu unaufgearbeiteten Teilen seiner eigenen
Geschichte, die ebenfalls persönliche Verluste enthält.
Das Vertrauensverhältnis zwischen Maler und Modell
vertieft sich und sie nähern sich einander vorsichtig an.
Das fertige Porträt erfüllt Elianes Erwartungen nicht,
jedoch bricht ihre innerliche Erstarrung auf, sodass sie
sich auf Lilli zubewegt. Schließlich beginnt Eliane, den
Tod ihres Sohnes zu verarbeiten. Lilli hingegen schafft es,
ihrem Bruder zu verzeihen, als sie den wahren Grund
seines Selbstmordes erfährt.
Einsamkeit, Familie, Freundschaft, Kommunikation, Schuld, Spielfilme
Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2009.
ab 14
DVS 238
In einer besseren Welt
Susanne Bier, Dänemark 2010
117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Anton arbeitet als Arzt unter schwierigen Bedingungen in
Afrika. Er lebt von seiner Frau Marianne und seinem
pubertierenden Sohn Elias getrennt. Elias hat es an
seiner Schule nicht leicht, wird gemobbt, ohne dass seine
Lehrer das wirklich wahrnehmen. Auch seine
alleinerziehende Mutter, die in einem Krankenhaus
arbeitet, kann ihm letztlich nicht helfen. Die Situation
31
beginnt sich zu ändern, als Elias Christian begegnet.
Dieser hat den Tod seiner Mutter zu verarbeiten und auch
das Verhältnis zu seinem Vater ist schwierig. Als er am
ersten Schultag Elias begegnet, erkennt er in ihm den
Außenseiter, der von den anderen verfolgt wird und
übernimmt es, dessen Peiniger brutal niederzuschlagen.
In ihrer Sonderstellung kommen sich die beiden Jungen
näher, wobei Christian auf Rache und Gewalt drängt,
während Elias eher ausweicht. Anton bemerkt nach seiner
Rückkehr den wachsenden Einfluss Christians auf seinen
Sohn. Als Christian durch Zufall in der Garage seines
Vaters altes Schießpulver entdeckt, will er daraus eine
Bombe bauen, um einem Nachbarn, der Anton beleidigt
hat, einen Denkzettel zu verpassen und um Anton zu
rächen. Zögernd und etwas ängstlich lässt sich Elias auf
einen Test ein. Wieder zurück in Afrika wird Anton mit der
Gewalt marodierender Banden und eines brutalen
Warlords konfrontiert, der schwangeren Frauen "einer
Wette wegen" deren Ungeborene aus dem Bauch
schneidet. Als eines Tages eben jener Warlord wegen
einer schweren Beinverletzung das Buschkrankenhaus
aufsucht, wird er - trotz Kenntnis seiner Gräueltaten - von
Anton behandelt, was viele der Einheimischen nicht
verstehen können. Erst als er in einer direkten Begegnung
mit dem Bandenführer und dessen Menschenverachtung
konfrontiert wird, kann sich Anton nicht mehr beherrschen
und zerrt den Patienten aus dem Lager, wo anschließend
die Menge an ihm Rache nimmt. Währenddessen starten
Christian und Elias ihr geplantes Vorhaben und legen die
Bombe unter das Auto des Nachbarn. Als Elias jedoch
bemerkt,
dass
unerwartet
zwei
Joggerinnen
hinzukommen, läuft er aus der Deckung um sie zu
warnen. Die Bombe reißt ihn zu Boden. Während Elias ins
Krankenhaus eingeliefert wird und Christian von der
Polizei verhört wird, realisieren die Eltern, was passiert ist.
Als Christian sich voller Verzweiflung vom Dach eines
Hochhauses hinunterstürzen will, hält ihn Anton
rechtzeitig auf.
Ehe/Partnerschaft, Familie, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Nächstenliebe,
Schuld, Spielfilme
ab 14
DVS 262
In ihren Augen
Juan José Campanella, Argentinien 2009
124 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der pensionierte argentinische Gerichtsbeamte Benjamín
Esposito beschließt im Jahre 1999 einen Roman zu
schreiben. Im Zentrum soll die Vergewaltigung und
Ermordung einer jungen verheirateten Frau, Liliana
Colotto, im Juni 1974 stehen. Diese Strafsache hat
Esposito vor 25 Jahren zusammen mit seiner
Vorgesetzten Irene Hastings untersucht und sie
beschäftigt ihn immer noch. Nach der Ermordung der
Frau des Bankangestellten Ricardo Morales wurden zwei
Bauarbeiter des Mordes angeklagt und von der Polizei mit
Schlägen zu einem Geständnis gezwungen. Esposito ist
überzeugt, dass die beiden unschuldig sind, und macht
sich auf die Suche nach dem wahren Mörder. In den
Fotoalben des jungen Ehepaars fällt ihm ein Mann auf,
der immer bewundernd auf Liliana Colotto blickt. Der
Witwer identifiziert ihn als Isidoro Gómez. Nach längerer
Suche finden sie den Mann nach einer Verfolgung in
einem Fußballstadion. Im Verhör provoziert Richterin
Hastings den Verdächtigten Gómez. Sie bezweifelt seine
Männlichkeit, bis dieser außer sich gerät und auch den
Mord an der jungen Frau gesteht. Das Gericht verurteilt
ihn zu lebenslänglicher Haft. Doch schon nach kurzer Zeit
ist Gómez wieder frei. Mit Beginn der Militärdiktatur hat
sich der argentinische Sicherheitsdienst Gómez'
32
angenommen und setzt ihn als Spitzel ein. Ein beruflicher
Rivale Espositos ist für diesen Schachzug verantwortlich.
Hastings und Esposito protestieren vergebens gegen
dieses ungesetzliche Vorgehen. Ein offenbar von Gómez
beauftragtes Hinrichtungskommando will Esposito in
seiner Wohnung erschießen, ermordet jedoch statt seiner
den zufällig anwesenden Sandoval. Esposito flieht in die
Provinz, wo er jahrelang arbeitet. 25 Jahre später,
nachdem Esposito einen Großteil seines Roman
fertiggestellt hat, sucht er den Bankangestellten Morales
auf, der sehr zurückgezogen auf dem Land lebt. Zunächst
ablehnend erzählt er Esposito, er habe Gómez
beobachtet, entführt und ermordet. Nachdenklich fährt
Esposito davon. Er kann sich aber erinnern, dass Morales
der Meinung war, der Mörder dürfe nicht einfach mit dem
Tod bestraft werden, sondern solle lebenslang eingesperrt
werden. Esposito kehrt um und beobachtet, wie Morales
Speisen zu einem Anbau seines Hauses trägt. Er hat den
Mörder seiner Frau seit 25 Jahren gefangen gehalten.
Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Kriminalität, Liebe, Schuld, Spielfilme
Bemerkung: Oscar-Preisträger 2010
ab 14
DVS 282
Die innere Sicherheit
Christian Petzold, Deutschland 2000
105 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die fünfzehnjährige Jeanne (Julia Hummer) lebt mit ihrer
Mutter Clara (Barbara Auer) und ihrem Vater Hans (Richy
Müller) im Untergrund. Die Eltern werden als Terroristen
gesucht. Als das Versteck in Portugal zu unsicher wird,
beschließen sie nach Deutschland zurückzukehren. Dort
wollen sie über alte Kontakte Geld für den Flug ins
vermeintliche rettende Südamerika auftreiben. In einem
leer stehenden Haus verbergen sich Hans und Clara,
während die unverdächtige Tochter für die Versorgung
zuständig ist. In der Anspannung des permanenten
Ausnahmezustands führt das Bedürfnis nach Normalität
zu einer Krise - vor allem als Jeanne, ein Teeanger mitten
in der Pubertät, sich in Heinrich, einen arbeitslosen
Jungen, verliebt. Das Verständnis ihrer Eltern ist gering,
für sie steht ihre Freiheit auf dem Spiel. In dem
Widerspruch zwischen dem Zugehörigkeitsgefühl zu den
Eltern und dem Wunsch nach Freunden und Alltäglichkeit
wird Jeanne förmlich zerrieben. Auch Heinrich versteht
das Hin und Her nicht. Mit einem Banküberfall, bei dem
Clara jemanden erschießt, kommt es zur Katastrophe:
Heinrich hat das Geschehen zufällig beobachtet und gibt
der Polizei einen Tipp. Beim erneuten Fluchtversuch wird
die Familie gestellt.
Zeitgeschichte, Angst, Gewalt, Terrorismus, Gesellschaft/Staat,
Schuld, Familie, Liebe
Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2001. "Film des Monats" der Jury der
Evang. Filmarbeit 02/2001. Die DVD umfasst einen Audio-Kommentar
von Barbara Auer und Christian Petzold, eine Fotogalerie, isolierte
Filmmusik, Biografien und Szenen von der Entstehung des Films.
ab 16
DVS 021
Invictus
Clint Eastwood, USA 2009
128 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Südafrika 1995: Der gerade zum Präsidenten gewählte
Nelson Mandela sieht den Kampf gegen die Nachwehen
der Apartheid als sein höchstes Ziel an. Gerade den Sport
begreift er als große Chance, das noch immer geteilte
Volk zusammenzubringen. So unterstützt er mit allen
Mitteln die in Südafrika stattfindende Rugby-WM und die
südafrikanische Mannschaft, mit ihrem weißen Kapitän
Francois Pienaar. Sein Auftrag: Das Team soll die
Weltmeisterschaft gewinnen.
Spielfilme
Dritte Welt 01: Afrika, Frieden/Friedenserziehung, Rassismus,
Spielfilme, Sport, Vergebung/Versöhnung, Vorurteil, Zeitgeschichte
Bemerkung: FBW-Prädikat: besonders wertvoll
ab 12
DVS 253
Italienisch für Anfänger
Lone Scherfig, Dänemark 2000
107 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
In einer Kopenhagener Vorstadt treffen sich in einem
Italienisch-Kurs einige nicht gerade vom Leben verwöhnte
Menschen: Singles, die sich nach Liebe sehnen und sich
mit mancherlei Schwierigkeiten herumplagen müssen.
Der schüchterne Hotelportier Jörgen Mortensen hat
Potenzprobleme und noch dazu den Auftrag, seinen
besten Freund Hal-Finn, dem jähzornigen Wirt des
Fußballvereins-Lokal, zu kündigen. Die Friseuse Karen
muss sich mit ihrer alkoholkranken Mutter, die immer
wieder aus der Pflegestation eines Krankenhauses
wegläuft, herumschlagen, während die tollpatschige
Bäckereiverkäuferin Olympia von ihrem kranken und
despotischen Vater tyrannisiert wird. Erst beim Tod von
Karens Mutter erfahren die beiden Frauen, dass sie
Schwestern sind. Als der Kursleiter eine tödliche
Herzattacke
erleidet,
übernimmt
Hal-Finn
den
Italienisch-Unterricht. Zu der Gruppe stößt der junge
Pastor Andreas, der neu in der Gemeinde ist und von
seinem suspendierten Vorgänger schikaniert wird. Beide
Pastoren haben vor kurzem ihre Frauen verloren.
Während der ältere lamentiert und seinen Glauben
verloren hat, versucht der jüngere im Glauben Trost zu
finden. Zum Bekanntenkreis der Kurs-Teilnehmer gehört
auch die Italienerin Gulia, die sich in Jörgen verliebt hat
und einen Weg sucht, um mit ihm in näheren Kontakt zu
treten. Im Laufe der Zeit löst sich die anfängliche
Perspektivlosigkeit
der
einzelnen
Personen,
Liebesbeziehungen bahnen sich an und führen zu neuen
Verwicklungen. Hal-Finn sucht mehrfach Karens
Frisörsalon auf. Pastor Andreas fühlt sich immer mehr zu
Olympia hingezogen, und Jörgen schwärmt von der
reizvollen Gulia. Erst eine gemeinsame Reise nach
Venedig bewirkt, dass sich die potenziellen Paare näher
kommen. - Dieser Dogma-95-Film besticht durch eine
gelungene Mischung aus Humor und Melancholie.
Hoffnung, Kommunikation, Versöhnung, Leid, Glaube, Liebe
Bemerkung: Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären auf den
Filmfestspielen Berlin 2001.
ab14/16
DVS 140
Die Jagd
Thomas Vinterberg, Schweden/Dänemark 2012
115 Min., f. Spielfilm, FSK: 12
Nach der Trennung von seiner Frau arbeitet Lucas daran,
sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Er kann
sich in der kleinen Gemeinde auf seinen Freundeskreis
verlassen und findet Erfüllung in seinem Beruf als
Kindergärtner. Besonders die kleine Klara, Tochter seines
besten Freundes, sucht seine Nähe. Als sich Klara von
ihm abgewiesen fühlt, erweckt ihr sexualisiertes
Nachgeplapper den Eindruck, Lucas habe sie
missbraucht. In Windeseile eskaliert die Situation, die
Jagd auf das Freiwild Lucas ist eröffnet.
Gemeinschaft,
Gewalt,
Konflikte,
Lüge,
Missbrauch,
Vertrauen/Misstrauen
ab 14
DVS 176
Jeder Tag ist ein Fest (Chaque jour est une fete)
Dima El-Horr, Libanon/Frankreich/Deutschland 2009
80 Min., f., Spielfilm
Spielfilme
Drei Frauen machen sich auf den Weg. Sie haben das
gleiche Ziel: das in der Hermel-Wüste gelegene
Gefängnis. Die erste von ihnen möchte ihren Mann
besuchen, der seit ihrem Hochzeitstag dort eingesperrt
ist; die zweite hofft auf die Unterschrift unter ihre
Scheidungspapiere und die dritte möchte ihrem Mann, der
dort als Wärter arbeitet, seine Dienst-Pistole bringen, die
er zu Hause vergessen hat. Drei libanesische Frauen,
deren Leben von ganz unterschiedlichen Erfahrungen und
Hoffnungen geprägt ist - und die doch ein ähnliches
Schicksal teilen. Ihre gemeinsame Reise wird sie
einander näher, aber nicht wirklich nahe bringen. Denn ihr
Land steckt infolge des langjährigen Bürgerkriegs voller
Absurditäten.
Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 08: Pol.
Verhältnisse, Unterdrückung/Befreiungsbewegungen
Bemerkung: Original mit deutschen Untertiteln
ab 16
DVS 301
Jesus liebt mich
Florian David Fitz, Deutschland 2012
100 Min., f., 2 DVD, Spielfilm, FSK 12
Marie ist Mitte 30 und findet einfach nicht den richtigen
Mann. Doch dann trifft sie auf Jeshua (Florian David Fitz).
Dieser ist aber einfach zu perfekt, um der Mann fürs
Leben sein zu können, denn er kann zuhören, sieht gut
aus und ist zur Abwechslung mal nicht nur an sich selbst
interessiert. Naja, vielleicht blendet Marie vor lauter Liebe
die vielen kleinen Eigenheiten ihres neuen und etwas
seltsamen Freundes aus Palästina aus: Er hat
ungepflegte Haare, noch nie eine Tomate gesehen und
wäscht anderen Leuten einfach so die Füße. Aber die
gute Marie sehnt sich nach einer Schulter zum Anlehnen
und ist blind vor Liebe. Jeshua hingegen ist mit seiner
Mission beschä?tigt: Er soll den nahenden Weltuntergang
vorbereiten. Der ist aber erst für nächsten Dienstag
geplant. So langsam wird Marie alles klar...
Bibel 11: Geschichten aus den Evangelien/Leben Jesu,
Endzeit/Apokalypse, Jesus Christus, Liebe, Literaturverfilmung
ab 12
DVS 336
Jesus von Montreal
Denys Arcand, Kanada 1989
120 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Daniel Colombe, ein junger talentierter Schauspieler in
Montreal, erhält von Pater Leclerc den Auftrag, sein
alljährlich stattfindendes Passionsspiel zu modernisieren.
Daniels gewagte Interpretation des Neuen Testaments
wird bei Publikum und Kritik zum überwältigenden Erfolg.
Aber Pater Leclerc ist empört und will weitere
Aufführungen verhindern. Daniel, der von der
Medienindustrie als neuer Star umworben wird, nähert
sich auch im Privatleben immer stärker dem Vorbild Jesu.
Jesus Christus, Theologie, Massenmedien, Passion/Ostern
Bemerkung: Preis der Ökumenischen Jury bei dem Filmfestival
Cannes 1989 "für seine zeitgemäße und herausfordernde
Interpretation des Evangeliums".
ab 16
DVS 069 / VC 82
Der Junge mit dem Fahrrad
Jean-Pierre Dardenne / Luc Dardenne, Frankreich/Belgien/Italien 2011
87 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der 12-jährige Cyril versucht, aus dem Kinderheim, in das
ihn sein Vater abgeschoben hat, auszureißen. Um jeden
Preis möchte der zornige Junge mit seinem Vater Kontakt
aufnehmen. Doch er findet dessen Wohnung verlassen
vor. Auf der Flucht vor seinen Betreuern lernt er die
Friseurin Samantha kennen. Nach einigen Tagen bringt
33
sie ihm sein Fahrrad, das er für gestohlen hielt, ins
Kinderheim. Sein Vater hatte es verkauft. Gemeinsam
finden sie ihn bei einem Aushilfsjob. Tief verletzt muss
Cyril erkennen, dass der Vater nichts von ihm wissen will.
Samantha tröstet ihn. Nun besucht er sie regelmäßig.
Doch zugleich sucht er die Nähe zu einem Dealer, der
sich bei ihm eingeschmeichelt hat und ihn bei seinen
skrupellosen Geschäften einsetzt. Als Cyril - wie
gewünscht - bei einem Überfall einen Mann
zusammenschlägt, begleitet ihn seine Wohltäterin zur
Polizeiwache. Ohne psychologische Erklärungen und mit
sparsamen Mitteln erzählt der Film nicht nur von
bedrückenden Verhältnissen, sondern auch von großer
Hilfsbereitschaft und Hoffnung. Familie, Freundschaft, Kinder, Konflikte
ab 14
DVS 320
Just A Kiss
Ken Loach, Großbritannien u. a. 2003
103 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die zarte Liebesgeschichte zwischen einem Sohn
pakistanischer Einwanderer und einer jungen Glasgower
Lehrerin. Beide begegnen sich zufällig, als Casim seine
jüngere Schwester von der Schule abholen will, in der
Roisin als Musiklehrerin arbeitet. Sie verabreden sich,
gehen tanzen, verlieben sich, aber vor seiner Familie
versucht Casim ihre Beziehung geheim zu halten. Denn
er steht kurz vor der seit Jahren anberaumten Hochzeit
mit seiner Cousine, die er nicht kennt und die seine Eltern
für ihn bestimmt haben. Seine Eltern akzeptieren
einerseits seine Arbeit als DJ in den Glasgower Clubs,
sind
jedoch
strenge
Moslems,
denen
ihre
Familientraditionen sehr wichtig sind. Eine Absage der
Hochzeit würden sie deshalb niemals akzeptieren. So
muss Casim wählen zwischen der Familie und der Liebe einer Liebe, die sich gegen alle politischen und kulturellen
Widerstände behaupten muss und seine Familie
zerstören würde. Casim entschließt sich nach langen
Auseinandersetzungen für die Liebe zu Roisin.
Liebe, Religion, Tradition
Bemerkung: "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit
11/2004.
ab 12 Jahre
DVS 093
Kaddisch für einen Freund
Leo Khasin, Deutschland 2011
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Aufgewachsen
in
einem
palästinensischen
Flüchtlingslager hat der vierzehnjährige Ali Messalam von
klein auf gelernt, "die Juden" zu hassen. Nach der
gemeinsamen Flucht mit seiner Familie aus dem Libanon
gelangt er schließlich nach Berlin Kreuzberg. Hier sucht
Ali Anschluss bei den arabischen Jugendlichen im Kiez.
Doch dafür muss er erst beweisen, was er drauf hat. Er
soll
als
Mutprobe
in
die
Wohnung
seines
jüdisch-russischen Nachbarn Alexander einbrechen. Die
Jugendlichen folgen Ali und verwüsten im Exzess die
Wohnung des alten Mannes. Doch nur Ali wird von dem
vorzeitig zurückkehrenden Alexander erkannt und bei der
Polizei angezeigt. Um einer Verurteilung und der damit
verbundenen Abschiebung zu entgehen, bleibt ihm nur
eine einzige Chance: Ali muss den verhassten, alten
Mann um Verzeihung und Hilfe bitten. Auf Anraten der
Mutter soll er die Wohnung des störrigen Alten
renovieren. Dabei lernen sich die beiden Protagonisten
näher kennen, und nach und nach entsteht eine
Freundschaft, die es schwer hat, in dem konfliktgeladenen
Umfeld zu bestehen.
34
Generationen, Islam, Israel, Judentum, Menschenrechte, Toleranz,
Vorurteile
ab 14
DVS 175
Kairo 678 - Aufstand der Frauen
Mohamed Diab, Ägypten 2010
100 Min., f. Spielfilm, FSK: 12
Mohamed Diabs Filmdebüt erzählt von drei ägyptischen
Frauen aus unterschiedlichen sozialen Schichten, die sich
nicht länger mit männlichen Übergriffen abfinden wollen.
Fayza (Boshra) wird ständig in den überfüllten Bussen der
Metropole begrapscht, Seba (Nelly Karim) wurde vor
Jahren Opfer einer Massenvergewaltigung und Nelly
(Nahed El Sebaï) ist bei einem Überfall nur knapp ihren
Peinigern entkommen. Alle drei wehren sich auf ihre
Weise: Fayza, indem sie den Männern im Bus mit einem
Messer ins Genital sticht, Seba, indem sie
Selbstverteidigungskurse für Frauen gibt, und Nelly, die
die erste Klage wegen sexueller Belästigung in Ägypten
anstrebt.
Dritte Welt 01: Afrika, Emanzipation, Frauen
ab 14
DVS 334
Kannst du pfeifen, Johanna?
Rumle Hammerich, Schweden 1995 (FWU)
57 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Um eines beneidet der zehnjährige Berra seinen besten
Freund Uffe: dass dieser so einen netten Großvater hat.
Uffe hat die Idee, wie er Berra helfen kann: Sie gehen ins
Altersheim, wo sie einen Großvater "adoptieren" wollen.
Der alte Nils scheint genau der Richtige zu sein und ist
auch bereit die Rolle zu übernehmen. Er lädt die Kinder in
die Cafeteria ein, wo der Pakt besiegelt wird. Allerdings
mag Nils keine Schweinshaxen in Gelee wie Uffes
Großvater, und er kann auch nicht wie dieser mit ihnen
angeln gehen, weil er sich wegen seines schwachen
Herzens nicht so weit vom Haus entfernen darf. Aber er
nimmt sie mit auf einen kleinen Ausflug, wo sie an einem
heimlichen Platz einen Garten anlegen. Dabei pfeift er
fröhlich vor sich hin. "Kannst du pfeifen, Johanna" heißt
das Lied. Als sich die Kinder abends verabschieden,
muss Berra versprechen, dass er pfeifen kann, wenn sie
sich das nächste Mal treffen. Berra gibt sich viel Mühe
und übt fleißig. Schließlich ist es soweit, und er macht
sich mit Uffe auf den Weg, Nils sein Können vorzuführen.
Aber Nils ist nicht mehr da. Eine Schwester sagt, er sei
gestorben und werde am Samstag beerdigt. Die beiden
gehen zu Nils Beerdigung. In der Kapelle fängt Berra
plötzlich an zu pfeifen: "Kannst du pfeifen, Johanna".
Freundschaft, Generationen, Sterben/Tod
Bemerkung: Deutscher Jugend-Video-Preis 1999. Die DVD-educativ
ermöglicht die Einblendung von Untertiteln für Hörgeschädigte,
umfasst zahlreiche Bilder und Grafiken, Audiosequenzen und
Filmausschnitte, Fragen und Antworten, Arbeitsblätter und
Unterrichtsentwürfe.
ab 6
DVS 015
Karakum
Arend Agthe, Deutschland/Turkmenistan 1993
95 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der 13-jährige Robert will in den Ferien seinen Vater
besuchen, der in Turkmenistan auf einer Bohrstelle für
Erdgas als Ingenieur arbeitet. Da ihn sein Vater nicht vom
Flughafen abholen kann, nimmt ihn der Lastwagenfahrer
Pjotr, der eine moderne Gasturbine zur Bohrstelle bringen
muss, mit. Unterwegs steigt Pjotrs Neffe Murad ein, der
zu seinem Vater will, um ihm beim Hüten einer großen
Schafherde zu helfen. Der LKW versagt in der Wüste
Spielfilme
wegen eines Lecks im Kühler. Pjotr macht sich auf den
Weg, Wasser zu holen. Murad und Robert warten aber
vergeblich auf seine Rückkehr. Robert hat daraufhin eine
Idee: Er baut mit Murad aus der Lastwagenladung einen
Strandsegler, der sogar funktioniert - nur die Bremse fehlt.
Nach vielen Abenteuern gelangen sie schließlich - völlig
erschöpft - ans Meer und sind gerettet.
Freundschaft, Abenteuer
Bemerkung: Siehe auch "Backstage: Max in der Wüste" (VC 1262).
ab 8
DVS 036
Kauwboy - Kleiner Vogel, großes Glück
Boudewijn Koole, Niederlande 2012
78 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Eines Tages findet Jojo ein Dohlenküken (niederländisch:
"kauw"), das aus dem Nest gefallen ist. Als sein Versuch,
es zurückzulegen, scheitert, nimmt der zehnjährige Junge
das Tier mit zu sich nach Hause. Obwohl er genau weiß,
dass sein Vater dies niemals gutheißen würde, kümmert
sich Jojo von nun an um den verletzten Vogel. Er zeigt
ihm seine Welt und behandelt ihn wie einen Freund, mit
dem er reden kann. Denn so jemand gibt es gerade nicht
in Jojos Leben. Sein Vater hört ihm kaum zu und mit
seiner Mutter, die als Sängerin durch die USA tourt, kann
Jojo nur selten telefonieren. Außerdem kann Jojo nicht
verstehen, warum sein Vater immer so gereizt reagiert,
wenn er für den Geburtstag seiner Mutter einen Kuchen
backen will. Ebenso wichtig wie die Dohle, die Jojo auf
den Namen Jack tauft, wird auch Yenthe, ein Mädchen
aus seinem Sportverein. Denn Yenthe stellt dem
einsamen Jungen keine Fragen, sondern ist einfach für
ihn da. Als sie ihm jedoch eines Tages erzählt, dass sie
die Wahrheit über seine Mutter kenne, bricht für den
Jungen eine Welt zusammen. Lange konnte Jojo
verdrängen, dass seine Mutter gestorben ist. Die
Vorstellung, sie sei noch am Leben, hat ihm Mut gemacht.
Ausgerechnet der tragische Tod seiner Dohle ist es
schließlich, der Jojo noch einmal zwingt, sich seiner
Trauer zu stellen und der ihn schließlich auch seinem
Vater wieder näher bringt.
Familie, Kinder, Männer, Sterben/Tod, Tiere
ab 8
DVS 343
Keine Angst
Aelrun Goette, Deutschland 2009
89 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
Die 14-jährige Becky lebt mit drei kleinen Geschwistern
und ihrer Mutter Corinna in einer Hochhaussiedlung in
einem sozialen Brennpunkt. Beckys Mutter ist überfordert
und Alkoholikerin. Becky ist das Familienoberhaupt. Sie
kümmert sich so gut sie kann um ihre kleinen
Geschwister. Das Jugendamt hat ein Auge auf die Familie
geworfen und droht damit, die Kleinen zu Pflegefamilien
zu geben. Als Becky im Bus beim Schwarzfahren erwischt
wird, kommt ihr unerwartet ein fremder Junge (Bente) zu
Hilfe. Über sie und Bente, einen Jungen aus bürgerlichen
Verhältnissen, bricht mit Macht die erste Liebe herein. Die
unterschiedlichen sozialen Schichten machen es der
jungen Liebe mehr als schwer. Aber Bente und Becky
geben nicht auf. Allen Widerständen zum Trotz kämpfen
sie um ihr Glück. Doch die Situation spitzt sich zu. Und
ausgerechnet an Beckys Geburtstag kommt es zur
Katastrophe.
Armut/Reichtum, Familie, Gewalt, Liebe, Solidarität, Spielfilme, Sucht,
Verantwortung
Bemerkung: FBW-Prädikat: besonders wertvoll
ab 14
DVS 274
Spielfilme
Kim und die Wölfe
Peder Norlund, Norwegen 2003 (FWU)
87 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die zwölfjährige Kim hat eine große Leidenschaft: das
Klettern. Ihre Mutter Cecilie hält wenig von dem
gefährlichen Hobby. Seit Kims Vater bei einer Klettertour
tödlich verunglückte, hangelt sich die attraktive Witwe von
einer oberflächlichen Liebesbeziehung zur nächsten. Als
sie mit einem neuen Liebhaber verreist, ist Kim wieder
einmal auf sich alleine gestellt. Für das Mädchen ist das
eine gute Gelegenheit, endlich die gefährliche Ostwand
zu bezwingen. Kims ängstlicher Freund Mads soll die
Mutter am Telefon täuschen. Kim stürzt ab. Verletzt und
ohne Hoffnung auf Hilfe trifft sie auf eine Wölfin und ihr
Junges. Eine außergewöhnliche Freundschaft beginnt.
Kim kann sich am eigenen Leib davon überzeugen, dass
am Ammenmärchen vom bösen Wolf wenig dran ist. Doch
der skrupellose Schafzüchter Jon ist mit seinen
Kumpanen hinter den Wölfen her. Bald erfährt er von
Kims Freundschaft zu den wilden Tieren. Jon schreckt
nicht davor zurück, in Kims Wanderschuh einen Sensor
zu verstecken, um die Wölfe zu orten. Er kennt nur ein
Ziel: die Wölfe zu töten, bevor sie mit Kim über die
Grenze nach Schweden fliehen können, denn dort ist die
Wolfsjagd verboten. Jon erweist sich als ein hartnäckiger
Verfolger, so dass für Kim immer wieder sehr gefährliche
Situationen entstehen.
Mädchen, Tiere, Abenteuer
Bemerkung: Hauptpreis Internationales Kinderfilmfestival "Schlingel"
2003.
ab 10
DVS 126
Die Kinder des Monsieur Mathieu (Les Choristes)
Christophe Barratier, Frankreich 2003
97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Frankreich, 1949. Der arbeitslose Musiker Clément
Mathieu (Gérard Jugnot) bekommt eine Anstellung als
Erzieher in einem Internat für schwer erziehbare Jungen.
Von der Härte des Schulalltags und nicht zuletzt von den
ebenso eisernen wie ergebnislosen Erziehungsmethoden
des Vorstehers Rachin (François Berléand) betroffen,
beginnt er, mit dem Zauber und der Kraft der Musik in das
Dasein der Schüler einzugreifen. Nach anfänglichen
Schwierigkeiten und erheblichem Widerstand durch
Rachin gelingt dem begeisterten Musiker und
einfühlsamen Pädagogen das kleine Wunder, das
Vertrauen seiner Schützlinge zu gewinnen. Mit seinen
Stücken, die Monsieur Mathieu nachts selbst schreibt, gibt
er den Jungen ein Stück unbeschwerter Kindheit zurück.
Erziehung, Kinder, Musik, Geborgenheit, Solidarität
ab 12
DVS 090
Die Kirche bleibt im Dorf
Ulrike Grote, Deutschland 2012
97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Im schwäbischen Ländle herrscht seit langer Zeit
Feindschaft zwischen den benachbarten Dörfern
Oberrieslingen und Unterrieslingen. Direkt an der
Gemeindegrenze hat die Straße neuerdings ein
Schlagloch, das keiner reparieren will. Das verschärft den
Streit, denn aus dem Weg gehen können sich die
Bewohner der beiden Dörfer nicht wirklich: Die Kirche liegt
in Oberrieslingen, der Friedhof aber in Unterrieslingen. Als
die Mutter des Oberrieslinger Bürgermeisters Gottfried
Häberle stirbt, fällt der Sarg auf dem Weg zum Friedhof
wegen des Schlaglochs vom Traktoranhänger. Klara
Häberle, die Enkelin der Toten, hatte beim Lenken nicht
aufgepasst, weil sie verbotenerweise mit Peter Rossbauer
35
aus dem Feindeslager tuschelte, das gerade in die andere
Richtung unterwegs war. Dass Klara und Peter sogar
heiraten wollen, ahnt noch keiner. Der Leichenschmaus
wird gestört durch die Anwesenheit zweier "Ausländer" im
Gasthof der Häberles: Der Amerikaner Howard Jones und
sein Makler Dieter Osterloh wollen die Kirche besichtigen.
Dort verkündet der Amerikaner dem verdutzten
Bürgermeister, er wolle sie kaufen. Für fünf Millionen
Dollar willigen die Oberrieslinger ein, die ganze Kirche
nach Amerika abtransportieren zu lassen. Zwar gehört sie
zur Hälfte den Unterrieslingern, aber die sollen von der
ganzen Sache erst gar nichts erfahren. Das tun sie
natürlich
doch
und
Elisabeth
Rossbauer,
die
scharfzüngige Wortführerin in Unterrieslingen, gräbt Oma
Häberle auf dem Friedhof wieder aus und transportiert sie
ins Nachbardorf.
Gemeinschaft, Unterhaltung
Bemerkung: Schwäbischer Dialekt
ab 12
DVS 347
Kirschblüten - Hanami
Doris Dörrie, Deutschland 2007
122 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Rudi und Trudi (Elmar Wepper und Hannelore Elsner), ein
Ehepaar, dessen Kinder aus dem Haus sind, leben in
stiller Harmonie in Weilheim. Nur Trudi weiß, dass ihr
Mann an Krebs im Endstadium leidet. Der Arzt schlägt ihr
eine letzte gemeinsame Unternehmung vor. Nach einem
Besuch bei Kindern und Enkelkindern in Berlin reist das
Ehepaar weiter an die Ostsee. Dort stirbt ganz unerwartet
Trudi, und ihr Mann bleibt tief getroffen alleine zurück.
Schon bald wird ihm klar, dass seine Frau einst ihm
zuliebe ihren Lebenstraum aufgab: den japanischen
Butoh-Tanz. Schuldgefühle quälen ihn, und er begibt sich
auf eine Reise nach Tokio, wo einer der Söhne arbeitet.
Er durchstreift ziellos die Stadt, öffnet sich mehr und mehr
der fremden Umgebung, ihren Gerüchen, Farben. Es ist
die Zeit der Kirschblüte, und in einem Park trifft Rudi auf
die junge Butoh-Tänzerin Yu, die stumm und
selbstvergessen im Tanz ihrer Trauer um die verlorene
Mutter Ausdruck verleiht. Als Yu Rudi in die von tiefer
Innerlichkeit inspirierten Bewegungen des Tanzes
einführt, erfährt er eine tiefe Nähe zu seiner verstorbenen
Frau. Mit Yu reist er zum mystischen Fuji. Dort, im
märchenhaften Licht einer Vollmondnacht, tanzt er in
Trudis Kleidern in den Tod, näher und näher hin zu seiner
verstorbenen Frau.
Ehe/Partnerschaft, Familie, Lebensqualität/Lebensstil, Sinnfrage,
Sterben/Tod
Bemerkung: Sprache: Deutsch; zuschaltbare Untertitel für englische
Dialoge; Untertitel für Hörgeschädigte; Hörfilmfassung für Blinde.
ab 16
DVS 197
Die Klasse
Laurent Cantet, Frankreich 2008
128 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Nach dem Roman von Francois Bégaudeau. - Ein neues
Schuljahr beginnt. François ist schon seit längerer Zeit
Lehrer an der Schule in dem Vorort von Paris, einem
sozialen Brennpunkt. Im Gegensatz zu seinen jungen
Kollegen, die neu an die Schule kommen, weiß er, was er
seinen Schülern zutrauen kann - und dass "Candide" bei
allem Ehrgeiz der falsche Lernstoff sein wird. Unermüdlich
und mit viel Geduld versucht François, seinen Schülern im
Teenageralter einen Zugang zur französischen Sprache
zu vermitteln und sie zugleich zu ermutigen. Es ist keine
leichte Aufgabe, schon gar nicht, weil die Schüler fast alle
aus unterschiedlichen Kulturen stammen und es schwer
36
Spielfilme
ist, eine gemeinsame Basis zu finden. Irgendwann wird
François in einem kurzen Moment die Kontrolle verlieren
und impulsiv reagieren – ein Verhalten, das für einen
Schüler weit reichende Folgen hat.
Literaturverfilmung, Schule, Spielfilme
Bemerkung: Goldene Palme 2008.
ab 14
DVS 240
Der misslichen Lage kann nur auf einem Weg entkommen
werden: Isabelle und ihre ganze Familie müssen weg!
Also trommelt der kleine Nick kurzerhand seine im Urlaub
gewonnenen Freunde zusammen, um den Störenfrieden
so lange Streiche zu spielen, bis sie freiwillig abreisen.
Familie, Freundschaft, Literaturverfilmung
ab 6
DVS 380
Das kleine Gespenst
Der kleine Prinz
Alain Gsponer, Deutschland/Schweiz 2013
92 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Nach dem gleichnamigen Bilderbuch von Ottfried Peußler.
- Das kleine Gespenst, das auf Burg Eulenstein haust,
würde zu gerne mal bei Tageslicht auf Entdeckungsreise
gehen. Doch auch der weise Uhu Schuhu weiß nicht, wie
man so etwas anstellt. Da wacht das Gespenst statt an
Mitternacht um die Mittagszeit auf. Die Freude darüber ist
schnell verflogen, wird es doch plötzlich pechschwarz.
Jetzt ist Schüler Karl gefragt, der das Gespenst bei einer
Nachtwanderung in der Burg kennengelernt hat. Er muss
seinem Freund schleunigst helfen, wieder schneeweiß
und zum Nachtgespenst zu werden.
Freundschaft, Kinder, Kindermedien, Literaturverfilmung
ab 6
DVS 358
Theo Kerp, Deutschland 1990/2014
60 Min., f., Animationsfilm, FSK: LEHR
Animationsfilm nach der gleichnamigen Erzählung von
Antoine de Saint-Exupéry. - Ein Pilot begegnet nach einer
Notlandung in der Sahara einem seltsamen kleinen
Prinzen, der von einem anderen Planeten auf die Erde
gekommen ist. Auf seinem winzigen Heimatstern, der nur
so groß wie ein Haus ist, hat er eine Rose
zurückgelassen, deren Liebe er zu spät erkannt hat. Auf
seiner Weltraumreise hat er viele merkwürdige Menschen
getroffen, einen König, einen Geschäftsmann, einen
Laternenanzünder und einen Geographen. Einen Freund
findet er erst im Fuchs und schließlich in dem Piloten.
Seine wichtigste Erkenntnis nimmt er mit in den Tod: Man
sieht nur mit dem Herzen gut. Das eigentlich Wichtige ist
für die Augen unsichtbar.
Eigentum, Freundschaft, Kindermedien, Liebe, Literaturverfilmung,
Sinnfrage, Spielfilme, Sterben/Tod
ab 10
DVS 381
Der kleine Nick
Laurent Tirard, Frankreich 2009
88 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Die Kinderbuchserie "Der kleine Nick", geschrieben von
René Goscinny und illustriert von Jean-Jacques Sempé,
wurde erstmals zwischen 1959 und 1964 veröffentlicht. -Im Realfilm von 2009 ist Nick ein richtiger Junge im
Grundschulalter, der mit List und Tücke seine Eltern
davon überzeugen will, dass sie sich keinen besseren
Sohn wünschen könnten. Eines Tages erzählt einer
seiner Klassenkameraden, dass sich daheim alles nur um
das Neugeborene dreht und er fast als lästig empfunden
wird. Als er nicht mehr zum Unterricht erscheint, glauben
alle, ihr Kumpel sei wie der kleine Däumling im Wald
ausgesetzt worden. Ganz
besonders
Nick ist
aufgeschreckt, denn er hält seine Mama für schwanger.
Mit Hilfe seiner Freunde versucht Nick das scheinbar
Unvermeidliche zu verhindern: Daher muss das Baby
sofort nach der Geburt verschwinden. Im Telefonbuch
wird ein "Profikiller" gefunden, der in Wirklichkeit aber ein
Automechaniker ist, beim Auftrag an ein Schrottauto
denkt und viel Geld verlangt. Aber das ist längst nicht das
einzige Missverständnis, in das die Kinder und auch Nicks
Eltern hineingeraten.
Familie,
Freundschaft,
Identität/Entfremdung,
Kindermedien,
Literaturverfilmung, Schule, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien,
Unterhaltung
ab 10
DVS 284
Der kleine Nick macht Ferien
Laurent Tirard, Frankreich 2014
93 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Nichts wie weg aus Paris! Das denken sich Nick, seine
Eltern und die Oma, als endlich die Sommerferien
anbrechen. Zur stilechten Entspannung geht es ans Meer
- doch der Urlaubstraum schmilzt wie Eis in der
Strandsonne. Schuld sind andere Urlauber wie der
italienische Filmproduzent, der sich an Mama ranmacht,
oder die deutsche Nudistin, der Papa so langsam verfällt.
Doch am schlimmsten ist Isabelle. Das kleine Mädchen
mit den Zöpfen und dem starren Blick folgt Nick überall
hin, dabei hat er sein Herz doch längst an seine Freundin
Marie-Hedwig aus der Nachbarschaft in Paris verschenkt.
Der kleine Rabe Socke
Ute von Münchow-Pohl / Sandor Jesse, Deutschland 2012
78 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0
Der kleine Rabe Socke liebt Spaghetti und hat allerlei
Unsinn im Kopf, durch den er sich und seine Freunde
immer wieder in brenzlige Situationen bringt. Als er eines
Tages beim Spielen den Staudamm am Waldrand
beschädigt, droht der ganze Stausee in den Wald zu
laufen. Damit nicht genug - zu dem hat Socke nämlich
mächtig Angst vor einer Strafe durch Frau Dachs, die auf
ihn und all die anderen kleinen Tiere im Wald aufpasst.
Deshalb möchte der aufgeweckte kleine Rabe sein
folgenschweres Missgeschick unbedingt wieder in
Ordnung bringen, noch bevor Frau Dachs überhaupt
etwas
bemerkt.
Doch
durch
seine
vielen
Vertuschungsaktionen und damit einhergehenden Lügen
macht er sich fast seine Freundschaften kaputt. Dabei
braucht er dringend Freunde, als er sich schließlich auf
den Weg macht zu den Biebern, um sie um Hilfe bei der
Reparatur des Staudammes zu bitten. Nur durch die
anhaltende Treue des ängstlichen Schafes Wolle und des
starken Bären Eddi lernt Socke schließlich, dass
Vertrauen auf Gegenseitigkeit beruhen muss, man mit
Lügen nicht weiterkommt und wahre Freunde auch dann
zu einem stehen, wenn man viele, viele Fehler gemacht
hat...
Freundschaft, Gewissen, Kindermedien, Vertrauen/Misstrauen
ab 5
DVS 331
Die kleine Zauberflöte
Curt Linda, Deutschland 1997
62 Min., f., Trickfilm, FSK: o. A.
Nach der Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. - Prinz
Tamino und seine Begleiter verfolgen einen prächtigen
Eber. Vom Jagdfieber ergriffen nimmt der Prinz trotz aller
Warnungen nicht zur Kenntnis, dass er dabei ist, sich dem
Ende der Welt zu nähern. In wildem Eifer überschreitet er
die Grenze in das Reich der Nacht. Dort begegnet er der
Königin der Nacht, die ihm eine gefährliche Aufgabe stellt:
Spielfilme
Tamino soll ihre Tochter Pamina befreien, die von
Sarastro, dem Herrscher des Tages, entführt wurde. So
machen sich Tamino und der Vogelmensch Papageno,
bewaffnet mit einer Zauberflöte, auf den Weg in das Reich
des Tages. Doch um die schöne Pamina befreien zu
können, müssen Tamino und Papageno viele Abenteuer
und Prüfungen bestehen. Am Ende gewinnt Tamino
Weisheit und die Liebe Paminas.
Musik, Märchen
Bemerkung: Das DVD-Programm enthält neben dem Trickfilm vier
Lieder aus dem Soundtrack und ein 10-minütiges Special über Curt
Linda und seine Filmerfolge.
ab 8
DVS 002
Knallhart
Detlev Buck, Deutschland 2006
95 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach der gleichnamigen Romanvorlage von Gregor
Tessnow. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Geliebten
ändert sich das sichere Leben von Miriam Polischka und
ihrem 15-jährigen Sohn Michael. Die beiden müssen die
Villa im reichen Zehlendorf verlassen und sich im sozialen
Brennpunkt Berlin-Neukölln einquartieren. Dort gerät
Michael prompt mit den falschen Leuten aneinander: Er
wird von Erol und seiner Gang brutal zur Zahlung von
Schutzgeld gezwungen. Um an das nötige Geld zu
kommen, bricht er mit zwei Kumpels in die vertraute
Zehlendorfer Villa ein. Beim Verkauf der Beute trifft er
Hamal, einen gefürchteten Drogendealer und Paten des
Viertels.
Der
ist
fasziniert
von
Michaels
vertrauenswürdiger Art und schon bald ist er als
Drogenkurier im Geschäft.
Jugend, Gewalt
ab 14
DVS 138
Knerten in der Klemme
Arild Østin Ommundsen, Norwegen 2012
69 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Der dritte und letzte Teil der Knerten-Reihe. -- Neu in die
Stadt gezogen, hat Lillebror Schwierigkeiten, Anschluss
unter Gleichaltrigen zu finden. Glücklicherweise hat er
noch seinen besten Freund, das sprechende Holzstück
Knerten. Der wiederum ist mittlerweile Vater geworden
und benötigt Geld, um Klein-Knertens Taufe zu
finanzieren. Als Lillebror und Knerten gemeinsam auf dem
Markt Pflaumen verkaufen, wird Knerten von dem
einsamen Ivar gestohlen. Lillebror macht sich auf die
Suche nach ihm und stößt dabei auf ein elternloses Baby.
Nun muss er auch noch deren Mutter suchen. Am Ende
findet er die Mutter und seinen Freund Knerten, und er
schließt Freundschaft mit Ivar.
Familie, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Kinder, Kindermedien,
Literaturverfilmung
ab 6
DVS 355
König Drosselbart
Sibylle Tafel, Deutschland 2008
59 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
„König Drosselbart“ erzählt die Geschichte von der
stolzen und hochmütigen Prinzessin Isabella von
Geranien, deren Vater sie vermählen möchte. Doch an
jedem Anwärter hat sie etwas auszusetzen. Sogar den
edlen Richard von Begonien weist sie zurück und
verspottet ihn als „König Drosselbart“. Der König ist so
verärgert, dass er seine Tochter mit dem erst besten
Spielmann vermählt und aus dem Schloss jagt.
Gedemütigt muss die Schöne von nun an in einer kleinen
Hütte leben und Geld verdienen, um nicht zu verhungern.
37
Doch Isabellas bettelarmer Ehemann ist nicht der, für den
sie ihn hält. Im Kostüm des einfachen Spielmanns möchte
Richard seiner Auserwählten den Hochmut austreiben.
Ideologien, Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Lengenden,
Medienpädagogik, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien
ab 6
DVS 230
Komasaufen
Bodo Fürneisen, Deutschland 2013
89 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Lukas ist 16, hochpubertär, fällt in der Schule durch
Fehlleistungen auf, wird in der Clique nur geduldet und
von den Mädchen ignoriert. Zuhause gerät er ständig mit
Karsten aneinander, dem beruflich und privat höchst
erfolgreichen neuen Freund seiner Mutter. Angenehmer
werden die Dinge für Lukas erst, als er dem
Gruppenzwang nachgibt und an den regelmäßigen
Besäufnissen seiner Klassenkameraden teilnimmt.
Regisseur Bodo Fürneisen beschäftigt sich in diesem Film
intensiv mit der beliebtesten Droge der Deutschen:
Alkohol. Er will dabei vor allem Jugendliche auf die
Problematik übermäßigen Konsums aufmerksam machen.
Alkohol, Anpassung, Drogen, Familie, Gesundheit/Krankheit, Jugend
ab 13
DVS 165
Kombat Sechzehn
Mirko Borscht, Deutschland 2005
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 16
Der sechzehnjährige Georg muss von Frankfurt/Main
nach Frankfurt/Oder umziehen, weil sein allein
erziehender Vater Andreas die Chance erhält, als
Architekt ein Einkaufscenter zu bauen. Georg hatte einen
funktionierenden Freundeskreis, war in seine beste
Freundin Jasmin verliebt und sein großer Traum vom
hessischen Landesmeistertitel in Taekwondo war zum
Greifen nahe. Nun muss er in einem fremden Umfeld
ganz von vorn beginnen. Georg, der "Neue", weckt
schnell das Interesse von Thomas, dem Anführer einer
rechtsradikalen Clique aus Georgs neuer Klasse. Da
Georg keinen neuen Taekwondo-Club findet, lässt er sich
von Thomas ködern und richtet sich bei ihm einen
provisorischen Trainingsraum ein. Trotz anfänglicher
Abwehr gerät Georg nach und nach immer mehr in die
Clique. Bis es zum großen Kampf kommt... Angetrieben
von Angst, Hoffnungslosigkeit und Neid, offenbart sich
schon wenig später für Georg und Thomas, dass der
Unterschied zwischen beiden gar nicht so groß ist.
Gewalt, Rechtsradikalismus
ab 16
DVS 242
Konrad aus der Konservenbüchse
Claudia Schröder, BRD 1981
80 Min., f., Spielfilm
Eines Morgens erhält Frau Bartolotti ein Paket, das sie
nicht bestellt hat. Die Sendung kommt von einer Firma,
die kleine, brave Kinder auf Bestellung produziert und in
Konservenbüchsen liefert. Als die verdutzte Frau die
Büchse öffnet, wächst der kleine Konrad daraus hervor
und führt sich sogleich als Musterknabe ein. - Die
Umerziehung Konrads wird dringend notwendig, als die
Fabrik merkt, dass Konrad irrtümlich an Frau Bartolotti
geliefert worden ist und ihn zurückfordert. Da Frau
Bartolotti Konrad inzwischen liebgewonnen hat, entwickelt
sie einen Plan. - Die lustige Geschichte von dem Jungen
aus der Konservenbüchse kritisiert schmunzelnd absurde
Eigenheiten verschiedener Erziehungsziele, in dem er die
Wirklichkeit auf den Kopf stellt: "Mutter" Bartolotti will von
38
Spielfilme
"Erziehung" nichts wissen, der ideale Konrad verkörpert
ein Anti-Ideal.
Kinder, Erziehung
ab 6
VC 172
Erziehungsbeistand eines Jungen tätig war. Der Film will
zur Auseinanderseztung mit der Krankheit anregen.
Erziehung, Familie, Freundschaft, Gesundheit/Krankheit
ab 8
DVS 395
(R) Das Konzert
Kreuzweg
Radu Mihaileanu, Frankreich / Belgien / Italien 2009
118 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Der Film erzählt die Geschichte des Bolschoi-Orchesters,
das zur Sowjetzeit während eines Konzertes aufgelöst
wird. Der Dirigent putzt seitdem das Konzerthaus, verfolgt
heimlich die Proben des neuen Orchesters und muss die
ewigen Demütigungen des Direktors ertragen. Seine
Musiker fahren seitdem Taxi, verkaufen Handys, putzen
oder arbeiten als Straßenmusiker. Während Andrej das
Büro des Direktors putzt, trifft per Fax eine Anfrage für
das Orchester aus Paris ein. Andrej fasst in Bruchteilen
einer Sekunde den Entschluss, seine Musiker zusammen
zu trommeln und das Tschaikowski-Konzert, mit dem
damals alles endete, wieder zu spielen. Zwei Wochen hat
er Zeit. Sascha, der Cellist, unterstützt ihn zunächst
äußerst widerstrebend. Die Idee, ausgerechnet den
KGB-Mann wieder als Manager zu gewinnen, der das
Orchester damals zerstört hat, treibt ihn zur Weißglut, es
fehlt ihm das Vertrauen, diesmal nicht abserviert zu
werden. Auch noch, als sie durch die Stadt ziehen, um die
alten Musiker wieder zu finden und von dem Konzert zu
überzeugen, begleitet er Andrej mit Widerwillen, doch
dieser ist besessen von der Idee. Tatsächlich gelingt es
ihnen und sie fliegen nach Paris. Das Treffen für ein
gemeinsames Abendessen scheitert ebenso wie
angesetzte Proben. Die junge Violin-Solisten Anne-Marie,
die Andrej unbedingt für diesen Auftritt gewinnen will, die
zunächst auch zusagt, weil sie gern mit ihm spielen will,
sagt nach diesem Probendesaster jedoch ab. Andrej ist
verzweifelt und will ebenfalls alles abblasen, doch Sascha
ist es nun, der nicht aufgeben will. Das Chaos nimmt
seinen Lauf und mündet im Konzert - mit Anne-Marie. Der
Konzertbeginn scheint die Katastrophe zu krönen, doch
mit Anne-Maries Solo nimmt es plötzlich eine gute
Wende. Das Orchester knüpft an alte Zeiten an und spielt
überwältigend.
Liebe, Musik, Spielfilme, Unterhaltung
ab 14
DVS 285
Dietrich Brüggemann, Deutschland 2014
106 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Eine 14-jährige Gymnasiastin wächst in einer
katholisch-fundamentalistischen Gemeinschaft auf und
bereitet sich auf die Firmung vor. Sie will ihr Dasein ganz
Gott weihen und bietet ihm ihr Leben an, wenn er im
Gegenzug ihren kranken Bruder heilt.
Frömmigkeit, Fundamentalismus, Glaube, Jesus Christus
ab 14
DVS 393
Kopfüber
Bernd Sahling, Deutschland 2012
90 Min., f., Spielfilm, FSK:6
Der 10-jährige Sascha ist ein ungestümer Junge. Am
liebsten erkundet er mit seiner Freundin Elli
Geräusche-sammelnd die Gegend oder bastelt an seinem
Fahrrad herum. In der Schule tut er sich schwer; vor allem
beim Lesen und Schreiben hat er nichts als
"Buchstabensuppe im Kopf". Sein Hang, Grenzen
auszutesten, bringt seine Mutter oft zur Verzweiflung. Sie
sucht Hilfe beim Jugendamt. Sascha bekommt den
Erziehungsbeistand Frank zur Seite gestellt, der nach und
nach das Vertrauen des Jungen gewinnen kann. Frank
hat einen Verdacht und der Besuch bei der Ärztin schafft
schließlich Gewissheit: Bei Sascha wird ADHS
(Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäs-Störung)
diagnostiziert. Aber wie mit der Diagnose umgehen?
Regelmäßige Therapiesitzungen und Medikamente helfen
Sascha, sein Buchstabenchaos in den Griff zu
bekommen, seine schulischen Leistungen werden viel
besser. Doch die Frage drängt sich auf: Ist Sascha dann
eigentlich noch Sascha? -- Die Geschichte beruht z.T. auf
Erinnerungen
des
Regisseurs,
der
selbst
als
Der Krieg der Knöpfe (Samuell, 2011)
Yann Samuell, Frankreich 2011
106 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der Film gilt als behutsame Überarbeitung des Klassikers
von 1961. -- Ein südfranzösisches Dorf im Jahr 1960. Seit
Generationen führen die Jungs dort einen Krieg gegen die
Kinder des Nachbardorfs, von dem keiner mehr so recht
weiß, warum er eigentlich herrscht. Sobald einer der
Gegner gefangen genommen wird, reißt man ihm als
symbolische Schmach den Knopf von der Hose.
Angeführt werden die Sieben- bis Vierzehnjährigen von
dem genialen Lebrac, der im Notfall auch zu extremen
Mitteln greift und sich bei seinen Schlachtbemühungen
sogar von einem Mädchen (!!!) helfen lässt. Es erweist
sich als zunehmend schwierig, dass die Eltern nichts von
der Auseinandersetzung mitbekommen.
Generationen, Kinder, Konflikte, Unterhaltung
ab 10
DVS 315
Der Krieg ist aus (Après la guerre)
Jean-Loup Hubert, Frankreich 1989
105 Min., f., Spielfilm
1944 in einem kleinen Dorf in Frankreich. Nach dem
Rückzug der deutschen Besatzung bereitet sich die
Bevölkerung auf den feierlichen Empfang der
amerikanischen Truppen vor. Doch statt der erwarteten
Amerikaner sind es deutsche Truppen, die in das Dorf
einziehen. Der Bürgermeister, der noch die amerikanische
Flagge in der Hand hält, wird erschossen. Antoine, Julien
und Gabor, die die nahenden Truppen aus Unkenntnis im
Dorf als Amerikaner angekündigt hatten, laufen davon.
Während Gabor bald gefasst wird, treffen die beiden
anderen in einer leerstehenden Mühle auf einen
verwundeten deutschen Soldaten. Als Elsässer spricht er
ihre Sprache. Gemeinsam überstehen sie viele
gefährliche Begegnungen. Beim Rundgang durch ein
verlassenes Dorf entdeckt der Deutsche, dass die
gesamte Bevölkerung in der Kirche ermordet wurde.
Fassungslos wird er wenig später von amerikanischen
Soldaten festgenommen und vor den Augen der Jungen
erschossen.
Krieg, Freundschaft, Solidarität, Faschismus
ab 10
VC 388
Kroko
Sylke Enders, Deutschland 2003
92 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 17-jährige Julia (Kroko genannt) wohnt mit ihrer
kleinen Halbschwester Cora und der allein erziehenden
Mutter in einem Wohnblock im Berliner Stadtteil Wedding.
Cool sein und Spaß haben sind ihre obersten Prinzipien.
Man könnte es für Langeweile halten - wenn da nicht der
Spielfilme
harte Umgangston wäre und ihre Bereitschaft,
Widersacher eiskalt aus dem Weg zu räumen. Ähnlich
rabiat verschafft sich Kroko auch ihre Unterhaltung. Bei
einer ihrer führerscheinfreien Spritztouren gibt es einen
Unfall. Ein Gericht verurteilt sie zum Sozialdienst in einer
Behinderten-WG, was sie als Zumutung empfindet. Doch
die "Normalos", mit denen sie lebt, sind auch nicht so toll,
und es scheint so, als würde Kroko bei den "Spastis"
etwas finden, was sie in ihrem Alltag entbehrt. Obwohl sie
zunächst
fest entschlossen scheint, auch hier ihre
supercoole Nummer durchzuziehen, kommt Kroko nicht
um ein Mindestmaß an Engagement herum. Langsam
setzt bei Kroko ein Veränderungsprozess ein. Sie wird
aufmerksamer ihrer Umwelt gegenüber, nimmt Anteil an
den Bedürfnissen anderer. Die Arbeit in der WG führt
auch
zu
wachsender
Distanz
innerhalb
des
Beziehungsgeflechts ihrer Clique. Ihr Freund Eddi verlässt
sie und der Abstand zu den übrigen Freunden wird
größer.
Dagegen
findet
eine
langsame
Wiederannäherung an ihre Mutter statt.
Aggression, Außenseiter, Jugend, Gewalt, Gewissen, Behinderte
Menschen,
Bemerkung: Deutscher Filmpreis in Silber 2004
ab 14
DVS 055
Krücke
Jörg Grünler, Deutschland 1992
98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem Roman von Peter Härtling. - Frühjahr 1945. Die
letzten
Kriegswirren
bereiten
überall
ein
lebensgefährliches Chaos. An einem kleinen schlesischen
Bahnhof verliert der 13-jährige Tom seine Mutter und ist
plötzlich allein. Im zerstörten Wien findet er den
einbeinigen Kriegskrüppel "Krücke", einen kleinen
Schieber und Überlebenskünstler, dem er sich an die
Fersen heftet. Anfangs will Krücke jedoch gar nichts von
Tom wissen. Erst allmählich entwickelt sich eine
Beziehung und später eine innige Freundschaft. So
erleben sie hautnah, was der Krieg hinterlassen hat und
aus Menschen gemacht hat. Unterschlupf finden sie eine
zeitlang bei Bronka, einer Jüdin, die das Naziregime
überlebte und in einem Amüsierlokal Alliierten und
Schiebern verdünntes Bier serviert. Schließlich gelangen
Tom und Krücke nach einer langen, abenteuerlichen
Zugfahrt nach Deutschland. In Passau findet Tom seine
Mutter wieder - und verliert seinen Freund.
Freundschaft, Geschichte, Krieg
Bemerkung: Die DVD enthält neben dem in 12 Kapitel gegliederten
Film 17 Bilder bzw. Grafiken, 10 Toneinspielungen, darunter auch
Hörbuch-Ausschnitte, Fragen und Antworten sowie Begleitheft und
Arbeitsblätter.
ab 12
DVS 011
Küken für Kairo
Arend Agthe, Deutschland 1985/2003
70 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Michael Alexander, Pilot einer Lufttransport-Firma, erhält
zusammen mit seinem Copiloten Piet Osswald den
Auftrag, 200.000 frisch geschlüpfte Küken nach Kairo zu
fliegen. Mit einer speziell für solche Transporte
umgerüsteten Boing 707 erreicht die empfindliche Fracht
wohlbehalten ihr Ziel. Bis auf eine Ausnahme: Ein kleiner
Piepmatz hat sich in der Außenhaut des Flugzeugs
verfangen. Copilot Osswald hat sich in den Kopf gesetzt,
ihn zu befreien und seinem Sohn Max zu schenken. Doch
wie schleust man das Küken beim Weiterflug nach Nairobi
durch den Zoll und wie lässt man es unentdeckt in einem
großen afrikanischen Hotel übernachten? Osswald lässt
39
sich von seiner Idee nicht ablenken und auch Alexander,
der seinen Kollegen anfangs für verrückt erklärte, wird
von dem adoptierten Küken namens Harry in den Bann
gezogen. Die Piloten werden zu Komplizen und als Max
sein Geschenk in Empfang nimmt, sind aus den
Komplizen längst Freunde geworden.
Unterhaltung, Tiere, Freude
ab 8
DVS 033
Küss mich, Frosch
Dagmar Rosenbauer, Deutschland 2000
80 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Die 15-jährige Anna sehnt sich nicht unbedingt nach
einem Märchenprinzen, als ihr kleiner Bruder eines Tages
einen gefangenen Frosch mit nach Hause bringt. Bevor er
dem kleinen Quaker beim Spielen den Garaus macht,
rettet ihn Anna. In ihrem Zimmer fällt ihr das Märchen vom
Froschkönig ein, und sie gibt ihm übermütig einen Kuss.
Das Unglaubliche geschieht: der Frosch verwandelt sich
in einen Prinzen. Genauer gesagt: in Dietbert von
Tümpelberg. Dietbert war der Jüngste von vier Brüdern
und - so erklärt er es der immer noch völlig verblüfften
Anna - zu seiner Zeit war es üblich, dass der erste Sohn
den Titel erbte, der zweite Soldat, der dritte Priester und
der vierte verhext wurde. Anna hat plötzlich jede Menge
praktischer Probleme zu lösen, die ein 1000-jähriger
Froschprinz mit sich bringt. Zum Beispiel lässt er sich mit
einem erneuten Kuss wieder zurück verwandeln und
umgekehrt. Doch aus diesem Hin und Her gibt es eine
Erlösung: Der Prinz muss sich ernsthaft in eine Jungfrau
verlieben und sie in ihn. Und das ist gar nicht so einfach.
Eine moderne Interpretation des Grimmschen Märchens.
Märchen, Freundschaft, Liebe, Unterhaltung
Bemerkung: Erich-Kästner-Fernsehpreis 2000; Regie-Preis Goldener
Spatz, Gera 2001. "Emil" für gutes Kinderfernsehen 2001.
ab 10
DVS 072
Kukurantumi - Road to Accra
King Ampaw, Ghana 1983
90 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
Kukurantumi ist ein Dorf in Ghana. Addey, ein
Lorry-Fahrer, lebt dort mit seiner Familie. Jeden Tag
pendelt er mit dem Lorry, einem schrottreifen LKW mit
Holzbänken für die Passagiere auf der Ladefläche,
zwischen Kukurantumi und der 100 km entfernten
Hauptstadt Accra. Eines Tages ereignet sich ein Unfall.
Addey hat zwar keine Schuld - die Bremsen versagten aber er verliert trotzdem seinen Job. Er versucht sein
Glück in Accra. Seine Frau Sewa und Abena, die Tochter,
will er später nachholen. Mit geliehenem Geld repariert
sich Addey einen alten Lorry. Als "reicher Mann" kehrt er
nach Kukurantumi zurück und will seine Tochter mit
seinem Gläubiger verheiraten. Aber Abena liebt Bob und
flieht mit ihm. Allein kehrt Addey nach Accra zurück.
Immer tiefer verwickelt er sich in die Widersprüche
zwischen traditioneller Lebensform und hauptstädtischer
Geschäftemacherei.
Armut/Reichtum, Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 10:
Religion/Kulturelle Identität/Tourismus, Spielfilme
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
ab 16
DVS 173
L'enfant
Jean-Pierre & Luc Dardenne, Frankreich / Belgien 2005
91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Eine namenlose Stadt irgendwo in Frankreich, ein
mittelloses Paar. Der 20-jährige Bruno hält sich mit
kleinen Gaunereien mehr schlecht als recht über Wasser.
40
Er arbeitet professionell mit einer Kinderbande und
pendelt regelmäßig zwischen arm und reich. Für ihn ist
Arbeiten etwas für Verlierer. Bruno, immer auf der Suche
nach dem nächsten, Geld bringenden Geschäft, hat keine
Perspektive und keinen Sinn für Verantwortung. Umso
mehr wird er gefordert, als eines Tages seine Freundin
Sonia vor der Tür steht und mit ihm ein neues Leben
beginnen möchte. Sie ist frisch aus der Haft entlassen
und konfrontiert Bruno mit Jimmy, dem gemeinsamen
neugeborenen Sohn. Bruno fühlt sich nicht reif genug, um
Vater zu sein. Er versucht sein Bestes und kurze Zeit geht
alles gut, doch dann holt das alte Leben das junge Paar
wieder ein. Bruno hat Schulden und braucht dringend
Geld. Kurz entschlossen verkauft er Jimmy und kassiert
5.000 Euro von einer Drückerbande. Als Sonia von dem
Geschäft erfährt, bricht sie zusammen. Bruno bringt sie
ins Spital. Erst jetzt wird ihm bewusst, was er getan und
mit seiner Entscheidung ausgelöst hat. Er macht sich auf
den Weg, um Jimmy zurückzuholen. Obwohl ihm das
nach erstaunlich kurzer Zeit gelingt, ist zwischen den
Beiden nun etwas zerbrochen. Ganz zu schweigen davon,
dass nun die Räder des Sozialstaates, der Fürsorge und
der Polizei zu mahlen beginnen und Bruno durch den
verpatzten Deal in Verstrickungen gerät, denen er sich
erst entwinden kann, nachdem er zu seinen Taten steht.
Konsum, Kinder, Schuld, Familie, Vergebung/Versöhnung, Schuld,
Verantwortung
Bemerkung: "Film des Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit
11/2005. Kinotipp der Katholischen Filmkritik 11/2005. Goldene Palme,
Cannes 2005
ab 14
DVS 130
La Yuma: Der eigene Weg
Florence Jaugey, Nicaragua 2010
85 Min., f., Spielfilm
Yuma ist jung, fröhlich und lebenshungrig, doch das
Milieu, in dem sie aufgewachsen ist, bietet ihr wenig
Perspektiven. Nur als erfolgreiche Sportlerin (Boxerin) hat
sie eine Chance, dem Elendsviertel von Managua zu
entkommen. Sie kämpft sich nach oben. Als sie den
intellektuellen Ernesto kennenlernt, eröffnet sich ihr eine
neue Welt, ist der Traum von einem anderen Leben
greifbar. Kann sie sich auch in diese Klasse kämpfen?
Eine kraftvolle Lebens- und eine zarte Liebesgeschichte.
Dritte
Welt
03:
Lateinamerika,
Dritte
Welt
05:
Armut/Hunger/Krankheit/Medizinische Versorgung, Dritte Welt 06:
Frauen, Liebe
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln
ab 16
DVS 302
Das Labyrinth der Wörter (La Tête en friche)
Jean Becker, Frankreich 2010
79 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach einer Romanvorlage von Marie-Sabine Roger. Margueritte (Gisèle Casadesus) ist 94 Jahre alt und eine
gebildete "Leseratte", die im Laufe ihres Lebens sehr viel
gelesen hat und viele Bücher besitzt. Germain, 45
(Gérard Depardieu), ist nahezu ein Analphabet und
verliefe sich regelmäßig und gründlich im "Labyrinth der
Wörte", verfügte er nicht über ein besonders gutes
auditives Gedächtnis. Das hat Germain jedoch nicht davor
bewahrt, Zeit seines Lebens für einen Trottel gehalten zu
werden. Seine Freunde lachen ihn meistens aus, auch
wenn sie versuchen, ihn vor größeren sprachlich
bedingten Dummheiten zu bewahren. Mit seiner Mutter,
die ihn schon als Kind als lästiges Übel angesehen und
ihm das auch deutlich zu verstehen gegeben hat, hat er
noch immer Probleme. Im Gegensatz zu Margueritte ist er
Spielfilme
ein Nichtleser und sein Vokabular ist entsprechend
eingeschränkt. Doch als die beiden sich im Park
begegnen und feststellen, dass sie sich gut verstehen,
beginnt Margueritte ihn in die Welt der Bücher
einzuführen, indem sie ihm bei ihren Treffen aus
verschiedenen Romanen vorliest und ihm den Roman
"Die Pest" und ein Wörterbuch schenkt. Dadurch fängt
Germain an, sich für Literatur und Wörter zu interessieren.
Nachdem die alte Dame ihm eröffnet hat, dass sie in
naher Zukunft erblinden wird und ihm daher nicht mehr
vorlesen kann, beginnt er mit Hilfe seiner Freundin
Annette Lesen und Vorlesen zu üben. Auch unterstützt er
Margueritte anderweitig. Als Annette ihm sagt, dass sie
schwanger ist, und er das Margueritte erzählen möchte,
erfährt er, dass diese nicht mehr in dem Altersheim seiner
Stadt wohnt. Ihr Neffe und seine Frau haben sie aus
finanziellen Gründen in ein schäbiges Heim an der
belgischen Grenze gebracht. Da inzwischen Germains
Mutter verstorben ist und ihm ihr Haus und ein bisschen
Geld vermacht hat, "entführt" er Margueritte, die ihm
fröhlich folgt.
Alte Menschen, Außenseiter, Freundschaft, Kommunikation,
Literaturverfilmung, Spielfilme
ab 12
DVS 281
Lachsfischen im Jemen
Lasse Hallström,
103 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach dem Bestseller von Paul Torday. - Dr. Alfred Jones
gilt als internationale Größe in Sachen Lachs- und
Forellenzucht. Eines Tages wird der schüchterne britische
Fischerei-Experte von Harriet Chetwode-Talbot mit einem
absurd klingenden Angebot konfrontiert: Ihr Auftraggeber,
Scheich Muhammad ibn Zaidi bani Tihama, ein
passionierter Fliegenfischer aus dem Jemen, möchte zum
Wohl seines Heimatlandes nordeuropäische Lachse in
den Wadis des Wüstenstaates ansiedeln. Hierbei soll ihn
der britische Wissenschaftler unterstützen. Kosten spielen
keine Rolle.
Freundschaft, Kulturen, Liebe, Spielfilme
ab 12
DVS 319
Lauf Junge lauf
Pepe Danquart, Deutschland 2013
108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Srulik (Andrzej und Kamil Tkacz) ist knapp neun Jahre alt,
als ihm gerade noch rechtzeitig die Flucht aus dem
Warschauer Ghetto gelingt. Um den deutschen Soldaten
zu entkommen, flieht er in ein riesiges, unwegsames
Waldgebiet und muss dort lernen, wie es ist, ganz auf sich
allein gestellt in der Wildnis zu überleben. Von einem
unerschütterlichen
Überlebensinstinkt
getrieben,
übersteht er die ersten Monate seiner Flucht. Doch die
eisige Kälte des Winters und die unerträgliche Einsamkeit
treiben den Jungen in die Zivilisation zurück. Wie kann er
erkennen, wem er vertrauen kann und wem nicht? Nur
wenige Menschen sind bereit, ihr Leben zu riskieren für
einen kleinen fremden Jungen, der ein Jude sein könnte.
Erst als er eines Tages an die Tür der alleinstehenden
Bäuerin Magda Janczyk (Elisabeth Duda) klopft, deren
Mann und Söhne sich den Partisanen angeschlossen
haben, lernt Srulik die wohl wichtigste und zugleich
schmerzlichste Lektion, um zu überleben: Magda bringt
ihm bei, seine Religion und damit auch seine Identität zu
verleugnen und sich fortan als katholischer Waisenjunge
Jurek durchzuschlagen. Auf seiner dreijährigen Odyssee
durch das besetzte Polen bleibt die Angst vor Entdeckung
sein ständiger Begleiter. Nur dadurch, dass Srulik immer
Spielfilme
stärker mit seiner falschen Identität verschmilzt und seine
wahre Herkunft immer mehr verdrängt, gelingt ihm das
Unmögliche: den Wahnsinn dieser Zeit zu überstehen.
Antisemitismus, Familie, Geschichte, Identität, Literaturverfilmung,
Macht/Unterdrückung,
Mindeheiten,
Religion,
Spielfilme,
Verantwortung
ab 12
DVS 369
Le Havre
Aki Kaurismäki, Finnland/Frankreich/Deutschland 2011
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Le Havre an der Küste der Normandie ist das selbst
gewählte Exil von Marcel Marx, einem gescheiterten
Schriftsteller und Lebenskünstler, der sich als
Schuhputzer eher schlecht als recht durchschlägt; seine
Frau Arletty hält die knappe Kasse zusammen. In seinem
Viertel mit den kleinen Läden und Kneipen ist der
charmante Hungerleider trotz seiner Schulden beliebt.
Doch als seine Frau schwer erkrankt und er dem
minderjährigen Idrissa aus Afrika begegnet, gerät sein
ruhiger Alltag durcheinander. Der Junge entging der
Verhaftung, als er mit einer Flüchtlingsgruppe auf dem
Weg nach London in einem Schiffscontainer entdeckt
wurde. Marcel versteckt Idrissa, wobei ihm seine Hündin
Laika eine hilfreiche Begleiterin ist. Unterstützt von seinen
Nachbarn kann er Idrissa dem polizeilichen Zugriff
entziehen. Ein Benefizkonzert mit dem "Elvis von Le
Havre", Roberto Piazza, soll die Geldsumme für die
Überfahrt nach England erbringen, schließlich hilft sogar
der Polizeikommissar Monet. Im Stil französischer Filme
der fünfziger Jahre erzählt Aki Kaurismäki ein
melodramatisches Märchen von gelingender Solidarität
und wundersamer Menschlichkeit.
Flüchtlinge, Solidarität, Spielfilme
ab 14
DVS 304
(R) Lemon Tree
Eran Riklis, Deutschland/Israel/Frankreich 2007
101 Min., f. Speilfilm, FSK: 6
Salma Zidane ist Witwe. Ihren Lebensunterhalt verdient
sich die Palästinenserin mit einer Zitronenplantage neben
ihrem Haus, das direkt an der Grenze zu Israel im
Westjordanland liegt. Ihr gegenüber, direkt hinter den
Grenzanlagen, liegt eine luxueriös eingerichtete Villa, die
sich der neu ernannte israelische Verteidigungsminister
Israel Navon mit seiner Frau zum Domizil gewählt hat.
Nach Einschätzung des israelischen Geheimdienstes
stellt die Zitronenplantage ein Sicherheitsrisiko dar.
Sogleich lässt er die Plantage einzäunen. Nicht einmal
mehr das Wässern der Bäume und die Ernte der reifen
Früchte wird Salma gestattet. Mit Hilfe eines jungen
palästinensischen Anwalts wehrt sie sich schließlich
gegen das geplante Fällen ihrer Bäume und geht damit
bis zum Obersten Gerichtshof Israels. Unterdessen
entwickelt Mira, die Frau des Verteidigungsministers,
Verständnis für Salmas Kampf, was bei ihrem Mann
wiederum Unverständnis hervorruft. - Dem israelischen
Filmemacher Eran Riklis gelingt es, Willkür und Absurdität
des
israelisch-palästinensischen
Dauerkonflikts
aufzuzeigen und auf mögliche Lösungen hinzuweisen.
Frauen, Israel, Konfliktherde/Krisengebiete, Vergebung/Versöhnung
ab 14
DVS 278
Le Passé - Das Vergangene
Asghar Farhadi, Frankreich/Italien 2013
126 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ein Iraner kehrt nach Paris zurück, um vor Gericht seine
Ehe mit einer Französin offiziell aufzulösen. Während
seine Noch-Ehefrau etwas überstürzt die Zukunft mit einer
41
neuen Familie vorantreibt, wirft die Vergangenheit noch
manchen Schatten. Ein facettenreiches Familien-, Ehe,
Beziehungsund
Migrationsdrama,
das
von
Übergangsphasen
und
-räumen
sowie
den
Schwierigkeiten der Ablösung handelt. Ein sorgfältig
inszenierter, kunstvoll austarierter Film, der mit großer
Meisterschaft ein Netz von Beziehungen zwischen den
Figuren spannt, in dem sich die Verhältnisse von
Anziehung, Verwerfung, Vertrautheit und Befremden
ständig neu sortieren.
Ehe/Partnerschaft, Familie, Identität, Liebe, Vertrauen
ab 14
DVS 383
Das Leben ist nichts für Feiglinge
André Erkau, Dänemark 2012
97 Min., f. Spielfilm, FSK: 12
Nach dem Roman von Gernot Gricksch. - Der Tod von
Babette wirft die komplette Familie aus der Bahn: Witwer
Markus wird mit dem plötzlichen Tod seiner Frau nicht
fertig und sieht hilflos mit an, wie ihm seine 15-jährige
Tochter entgleitet: Kim zeigt dem Vater die kalte Schulter
und zieht sich in ihre eigene Welt zurück. Einziger Halt ist
die Großmutter. Die verschweigt ihre Krebskrankheit und
nimmt sich eine unkonventionelle Pflegerin, die ihr
Lebensmut macht. Ausgerechnet in dieser Situation
brennt die Enkelin mit einem Jungen durch.
Familie; Literaturverfilmung, Sterben/Tod
ab 14
DVS 352
Leon und die magischen Worte
Dominique Monféry, Frankreich 2009
74 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0
Der siebenjährige Leon ist ein glühender Verehrer von
Geschichten und Märchen - nur selbst lesen kann er
immer noch kaum ein Wort. Was seinen Eltern zur Sorge
und seiner älteren Schwester Alina zur Schadenfreude
gereicht. Als seine geliebte Tante Eleonor stirbt,
hinterlässt sie der Familie mit dem betagten Haus am
Strand auch einige Herausforderungen: ihre wertvolle
Bibliothek mit Original-ausgaben überlässt sie Leon, der
sich darüber zunächst gar nicht freuen kann. Er stimmt
sogar zu, alle Bücher zu verkaufen, um mit dem Erlös die
dringende Reparatur des Daches zu bezahlen. Doch dann
entdeckt er, dass all seine Freunde aus den Märchen
lebendig sind und in diesen Büchern leben. Jetzt gilt es,
sie zu retten und die Bibliothek zu erhalten! Doch dazu
muss er einen Zauberspruch vorlesen - ganz alleine!
Noch dazu drängt die Zeit, und er ist auch noch von einer
bösen Fee auf Zwergengröße geschrumpft worden. Leon
muss einige äußere und innere Widerstände überwinden,
um die Geschichte zu einem guten Ende zu bringen...
Identität/Entfremdung, Kinder, Träume/Wünsche/Utopien
Bemerkung: FBW: besonders wertvoll
ab 6
DVS 291
Leroy
Armin Völckers, Deutschland 2007
85 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Leroy ist intelligent, höflich, gebildet, ein fleißiger Schüler
und spielt Cello. Vielleicht ist er ein wenig schüchtern für
seine siebzehn Jahre, aber das macht ihn nur umso
liebenswerter. Und Leroy ist schwarz. Als er sich in die
blonde Eva verliebt, wird seine Hautfarbe zum Problem.
Auch für Eva. Ihr Vater ist Verbandsvorsitzender der
örtlichen Rechtspartei und ihre fünf Brüder sind
Nazi-Skins. Um für seine Liebe zu kämpfen, gründet
Leroy eine Black-Power-Gang und zieht in den Kampf
gegen die Nazi-Skins. Am Ende kommt ihm jedoch eine
42
andere zündende Idee. Es gibt nur eins, das bislang alle
Subkulturen bedroht: die Kommerzialisierung.
Freundschaft, Jugend, Liebe, Rassismus, Rechtsradikalismus,
Spielfilme, Toleranz, Vorurteil
Bemerkung: Deutscher Filmpreis in Gold 2008.
ab 12
DVS 192
Les gens de la rizière - Das Reisfeld
Rithy Panh, Kambodscha/Frankreich/Schweiz 1994, FSK: ab 6
125 Min., f., Spielfilm
Im Zyklus von Aussaat, Wachstum, Reife und Ernte wird
die Geschichte des Reisbauern Vong Poeuw, der mit
seiner Frau und sieben Töchtern in einem kleinen Dorf in
Kambodscha lebt, erzählt. Als sich Vong Poeuw beim
Pflügen einen Dorn in den Fuß tritt, beginnt eine Reihe
von Schicksalsschlägen. Er kann sich keinen Arztbesuch
in der Stadt leisten und stirbt an einer Infektion. Seine
Frau verkraftet den Verlust des Ehemanns nicht und ist
der harten Arbeit auf den Feldern sowie der
Auseinandersetzung
mit
Naturkatastrophen
nicht
gewachsen. Zunehmend verfällt sie dem Wahnsinn und
wird zur Bedrohung für ihre Kinder. Von den
Dorfbewohnern kommt keine Hilfe, nur Spott. Nach dem
Vermächtnis des Vaters übernimmt die älteste Tochter
Sokha nun die Verantwortung. Mit großer Ausdauer und
Energie bestellt sie mit ihren Schwestern das Reisfeld.
Die Mutter wird in die Stadt in eine Psychiatrie gebracht.
Nach der Ernte kehrt sie zurück, aber geheilt ist sie nicht.
Man sperrt sie in einen Käfig. Eines Nachts nimmt Sokha
ihre Mutter bei der Hand und führt sie auf das Reisfeld
hinaus. Zum ersten Mal nach langer Zeit erblüht auf ihrem
Gesicht ein Lächeln. Die DVD enthält darüber hinaus die
ZDF-Dokumentation zu Rithy Panhs Spielfilm "Das
Reisfeld". Sie liefert wertvolle Hintergrundinformationen
und lässt sich sowohl als Einführung für den Spielfilm als
auch für dessen Nachbereitung einsetzen. Zwischen
Ausschnitten aus dem Spielfilm wird von sieben Mädchen
berichtet, die im Film die Kinder des Reisbauern Wong
Poeuw spielen. Die Mädchen kommen aus der Hauptstadt
Phnom Penh. Dort studieren sie an der Königlichen
Akademie für Schöne Künste die traditionellen
Tempeltänze der Khmer. Wie die gesamte überlieferte
Khmer-Kultur wurde auch der Tanz von den "Roten
Khmer" verboten. Die Menschen sollten die Kunst
vergessen. Nur wenige Tanzlehrerinnen überlebten das
Regime und arbeiten heute an der kulturellen
Renaissance Kambodschas.
Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 09: Wirtschaftliche Verhältnisse /
Industrielle Abhängigkeit, Leid
Bemerkung: enthält zusätzlich einen Dokumentarfilm "Die Familie im
Reisfeld", 24. Min., f., Kurzfassung des ZDF 1995 "Film des Monats"
der Jury der Evang. Filmarbeit 11/1994. Original mit deutschen
Untertiteln
ab 14
DVS 143
Let's Break - Adil geht
Esther Gronenborn, Deutschland 2004 (FWU)
93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Breakdance, das ist die große Leidenschaft der Freunde
Adil, Jonni, Elvis und Idris. Gemeinsam trainieren sie
hartnäckig für einen überregionalen Tanzwettbewerb.
Neben ihrer Faszination für den Tanz teilen sie aber auch
ein ähnliches Schicksal: Als Flüchtlinge führen sie ein
Leben auf Abruf, ständig in Angst, dass ihre Duldung
ausläuft. Als Adil mit seiner Familie in den Kosovo
abgeschoben werden soll, sind alle schockiert.
Ausgerechnet während eines Breakdance-Wettbewerbs
taucht die Polizei auf und transportiert die Familie vor den
Spielfilme
Augen der Freunde ab, nicht ohne Adil die Gelegenheit zu
geben den gewonnenen Pokal in Empfang zu nehmen.
Flüchtlinge, Jugend, Musik
Bemerkung: Max Ophüls Preis, Saarbrücken 2005
ab 14
DVS 133
Der letzte schöne Tag
Johannes Fabrick, Deutschland 2011
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die Stimme von Sybille klingt am Telefon eigentlich wie
immer. Ihr Mann Lars und die beiden Kinder können nicht
ahnen, dass ihr Anruf ein endgültiger Abschied und dieser
sonnige Tag im Herbst der letzte unbeschwerte Tag für
lange Zeit ist. Denn am selben Abend nimmt Sybille sich
das Leben. Sie habe nicht länger gegen den Wunsch, zu
sterben, ankämpfen können, hinterlässt sie in ihrem
Abschiedsbrief. Lars und die Kinder sind wie paralysiert.
Doch das Leben muss weiter gehen - die Schule, der Job,
der Haushalt, die ganz profanen Dinge. Trauer,
Selbstvorwürfe, aber auch Wut auf Sybille sorgen für ein
emotionales Wechselbad, auf das niemand vorbereitet ist.
Für Lars und die Kinder wird das Leben nie mehr so sein,
wie es einmal war.
Familie, Gesundheit/Krankheit, Selbstmord, Sterben/Tod
Bemerkung: Deutscher Fernsehpreis 2012
ab 14
DVS 346
Liebe
Michael Haneke, Frankreich/Deutschland/Österreich 2012
122 Min., f., Spielfilm, FSK 12
Georg und Anna sind um die 80, kultivierte
Musikprofessoren im Ruhestand. Die Tochter, ebenfalls
Musikerin, lebt mit ihrer Familie im Ausland. Eines Tages
hat Anna einen Anfall - Beginn einer Bewährungsprobe
für die Liebe des wunderbaren Paares.
Alte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe,
Spielfilme
ab 14
DVS 324
Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger
Ang Lee, USA 2012
127 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der Film basiert auf dem Roman "Schiffbruch mit Tiger"
von Yann Martel. - Piscine Molitor Patel, genannt Pi,
wächst als jüngster Sohn eines Zoodirektors in den
1970er-Jahren im französisch-indischen Pondicherry auf.
Er ist ein aufgeweckter Junge, der sich früh
unterschiedlichen Religionen öffnet. Er wird gleichzeitig
Hindu, Christ und Moslem. Als Pi 17 Jahre alt ist, will
seine Familie - mitsamt ihrem halben Zoo - nach Kanada
emigrieren. Doch ihr Frachter sinkt in einem gewaltigen
Sturm. Pi rettet sich als Einziger in ein Beiboot und stellt
fest, dass er dort nicht allein ist: Eine Ratte, ein verletztes
Zebra, ein Orang-Utan, eine Hyäne und der bengalische
Tiger Richard Parker, der schließlich als einziges Tier
überleben wird, sind mit an Bord. Ein beispielloser
Überlebenskampf beginnt. Denn nicht nur der hungrige
Tiger droht jederzeit anzugreifen, der Schiffbrüchige wird
auch zum Spielball der Elemente und muss immer wieder
neue Überlebensstrategien entwickeln. Er versucht
unermüdlich, Richard Parker zu zähmen und zu
beherrschen. So versorgt er das hungrige Tier mit
Nahrung. Irgendwann erreichen Pi und der Tiger eine
Insel. Aber statt menschlicher Hilfe finden beide nur eine
große Anzahl an Erdmännchen und eine bedrohliche
fleischfressende Vegetation vor. Nach einem stärkenden
Zwischenstopp besteigen sie wieder das Boot und landen
später an der mexikanischen Küste. Nach 227 Tagen auf
Spielfilme
hoher See ist Pi gerettet. Viele Jahre später erzählt er
einem jungen Buchautoren seine Erlebnisse. Dieser ist
etwas ungläubig und hakt nach und hört noch eine andere
Version der Geschichte.
Märchen/Legenden, Sinnfrage
ab 14
DVS 330
Lilly unter den Linden
Erwin Keusch, Deutschland 2002
88 Min., f., Spielfilm, FSK LEHR
Hamburg kurz vor der Wende: Nach dem Tod ihrer Mutter
soll die 13jährige Lilly in eine Pflegefamilie. Spontan
beschließt Lilly, zu ihrer Tante nach Jena zu flüchten.
Doch der unerwartete Besuch aus dem Westen stellt die
Verwandten aus der DDR nicht nur vor bürokratische
Probleme. Die einfühlsame Familiengeschichte über eine
Republikflucht in die "andere" Richtung führt die
Absurdität der politischen Verhältnisse im geteilten
Deutschland vor Augen. - Der Film entstand nach einem
Drehbuch von Anne C. Voorhoeve, die auch den
gleichnamigen Jugendroman verfasste.
Deutschland, Deutsche Demokratische Republik, Zeitgeschichte
ab 12
DVS 206
Lore
Cate Shortland, Deutschland/Australien/Großbritannien 2012
105 Min., f., Spielfilm, FSK 16
Süddeutschland, Frühjahr 1945. Die 15jährige Lore,
älteste Tochter ranghoher Nationalsozialisten, ist im
unerschütterlichen Glauben an Führer, Volk und
Vaterland aufgewachsen. Nun ist der Krieg verloren, die
Eltern von den Alliierten verhaftet. Auf sich allein gestellt,
muss sich Lore mit ihren Geschwistern zur Großmutter
hoch im Norden durchschlagen. Die Reise führt quer
durch die Sektoren im zerstörten Deutschland. Hunger
und Kälte setzen Lore und ihren Geschwistern zu, ohne
Passierscheine müssen sie Städte und Siedlungen
meiden und den Militärkontrollen ausweichen. Mit fast
unverbrüchlichem Trotz klammert sich Lore an das, was
sie gelernt hat, doch in die grausamen Gewissheiten
nationalsozialistischer
Erziehung
mischen
sich
verwirrende Zweifel. Als sich der wenig ältere, rätselhafte
Thomas der Gruppe zugesellt, kollidiert Lores so
festgefügtes Weltbild endgültig mit der neuen Wirklichkeit.
Die Papiere, mit denen Thomas die Gruppe an der
amerikanischen Kontrolle vorbeibringt, weisen ihn als
jüdischen KZ-Überlebenden aus.
Antisemitismus/Judenverfolgung,
Erziehung,
Flüchtlinge,
Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Krieg, Nationalsozialismus
ab 16
DVS 397
Lotte und das Geheimnis der Mondsteine
Heiki Ernits und Janno Pöldma, Estland 2012
76 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0
Eines Abends beobachtet die pfiffige Erfindertochter Lotte
zwei Kapuzenmännchen bei dem Versuch, einen
Mondstein zu stehlen, den ihr Onkel Klaus einst von einer
Reise in die Berge mitbrachte. Durch schnelles Eingreifen
kann sie den Diebstahl verhindern, erkennt jedoch dabei,
dass der Stein ungeahnte Kräfte in sich trägt. Da die
ehemaligen Mitreisenden von Klaus ebenfalls derartige
Steine besitzen, überredet Lotte ihren Onkel zu einer
neuen Expedition. Auf der Reise müssen die beiden viele
Hindernisse überwinden und werden zudem von Kater
Paul und den Kapuzenmännchen verfolgt, die zuvor im
Besitz der Steine waren und sie dringend brauchen, bevor
der Mond verblasst.
Freundschaft, Naturwissenschaft, Träume/Wünsche/Utopie
43
ab 4
DVS 354
Lourdes
Jessica Hausner, Deutschland/Österreich/Frankreich 2009
99 Min., f. Spielfilm, FSK: 0
Christine ist an den Rollstuhl gefesselt. Sie lässt sich zu
einer Pilgerreise nach Lourdes überreden, auch wenn sie
dem Wunderglauben skeptisch gegenüber steht. Dann
geschieht tatsächlich ein Wunder. Jessica Hausner
entwickelt ihre kluge Reflexion über die „Zumutung“ des
Glaubens im Rahmen einer ausgefeilten, ästhetisch
strengen Inszenierung. Der klare Blick auf das Treiben im
Wallfahrtsort Lourdes sowie auf die von widersprüchlichen
Gefühlen
bewegte
Pilgergruppe
weist
dabei
satirisch-komödiantische Spitzen auf; gleichwohl zeugt die
Zeichnung der Personen von Humanität und Respekt vor
der Sehnsucht nach Sinn und Heil angesichts unheiler
Lebensumstände.
Gebet, Glaube, Liebe, Spielfilme
ab 14
DVS 261
Lumumba
Raoul Peck, Belgien, Haiti, Deutschland 2000
145 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
In seinem Spielfilm rekonstruiert der aus Haiti stammende
Raoul Peck die dramatischen Umstände und politischen
Intrigen, die 1961 in der Ermordung des ersten
Premierministers des gerade unabhängig gewordenen
Kongos gipfelten. Das Schicksal Patrice Lumumbas, der
legendären, ja fast mythischen Figur im Prozess der
Dekolonialisierung Afrikas, wird zu einem Schlüssel für
das Verständnis der politischen Wirren im heutigen Kongo
und der wirtschaftlichen Interessen, die den Krieg im
Gebiet der Großen Seen am Laufen halten. Vom
einfachen Postangestellten steigt er innerhalb kürzester
Zeit zum Premier auf - noch dazu zum ersten seines
Landes: Patrice Lumumba führt den Kongo, ein Land von
der Größe Westeuropas, in die Unabhängigkeit. Von der
belgischen Kolonialmacht wird das Land nur deshalb
aufgegeben, weil es Ende der 50er Jahre politisch nicht
mehr als Kolonie zu halten ist.
Dritte Welt 01: Afrika, Kolonialismus, Zeitgeschichte
ab 16
DVS 191
Luther - er veränderte die Welt für immer
Eric Till, Deutschland 2003
123 Min., f, Spielfilm, FSK: 12
Der Film erzählt das Leben von Martin Luther: ein
aufwühlendes, hoch emotionales und dramatisches
Leben, das von einem Wechselspiel zwischen
Glaubensstärke
und
Anfechtung,
Härte
und
Zerbrechlichkeit, Entscheidungskraft und Hader geprägt
ist. Luther klagte eine allmächtige Kirche an, wurde vom
Papst exkommuniziert und vom Kaiser geächtet. Er
veränderte mit seiner Überzeugung die Welt.
Kirchengeschichte 2: Reformationszeit, Lebensbilder
ab 12
DVS 364
Das Mädchen Wadjda
Haifaa Al Mansour, Saudi-Arabien/Deutschland 2012
97 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
In Wadjdas Heimat Saudi-Arabien dürfen Frauen kein
Auto fahren und Mädchen keine Fahrräder benutzen. Von
solchen Gesetzen hält die selbstbewusste 10-jährige
Wadjda allerdings nicht viel, zumal sie am liebsten Jeans
und coole Turnschuhe trägt, mit dem Vater beim
Computerspielen um die Wette zockt und auch sonst nicht
auf den Mund gefallen ist. Auch die Warnung der Mutter,
44
sie könne vom Fahrradfahren womöglich keine Kinder
mehr bekommen, nimmt sie nicht weiter ernst. Vielmehr
hat das clevere Mädchen schon eine Idee, wie sie das
Geld verdienen kann, um das Rad zu kaufen. -- Der Film
setzt sich kritisch, aber respektvoll mit der muslimischen
Religion und dem Leben in Saudi-Arabien auseinander,
und er macht Hoffnung, dass die Träume der Kinder die
Chance haben verwirklicht zu werden.
Identität/Entfremdung, Islam, Mädchen, Unterhaltung
ab 10
DVS 361
Männer im Wasser
Mons Herngren, Deutschland/Schweden 2008
102 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Fredrik,
arbeitsloser
Redakteur
und
erfolgloser
Freizeit-Sportler, steckt tief in der Midlife-Crisis. Seine
Ehe ist zerbrochen, die Ex-Frau überlässt ihm die
16-jährige Tochter Sara und zieht nach London, um
Karriere zu machen. Der Sport der jungen aufmüpfigen
Dame liefert Fredrik die Idee für einen Partygag: In
Badeanzügen feiert er mit seinem alten Hockeyteam im
örtlichen Schwimmbad als Synchronschwimmer einen
Junggesellenabschied. Der Versuch, diese witzige
Nummer bei einem Gartenfest zu wiederholen, misslingt
total. Doch Fredrik gibt nicht auf und überzeugt seine
Freunde, weiterzumachen. Sie gründen das einzige
männliche Synchronschwimmteam in Schweden und
träumen
auch
gleich
davon,
an
den
Synchronschwimm-Weltmeisterschaften
in
Berlin
teilzunehmen. Die Gruppe hat keinen blassen Schimmer
von diesem Sport und muss erst einmal hart trainieren.
Als Trainerin können sie Fredriks Tochter Sara gewinnen.
Doch dann fangen die Schwierigkeiten erst richtig an. Als
Männer werden sie von einem weiblich dominierten
Sportverband diskriminiert und geraten in den Verdacht,
schwul zu sein. Beim Wettkampf in Berlin steht die
Gruppe sogar vor einer Zerreißprobe: Sie sind zu neunt,
aber nur acht dürfen an den Start gehen. Was ist da ihre
Freundschaft noch wert?
Freundschaft, Männer, Sport
ab 14
DVS 014
Making of Kamikaze
Nouri Bouzid, Tunesien, Madagaskar, Frankreich, Deutschland 2006
115. Min, f., Spielfilm, FSK 12
Der junge Tunesier Bahta (Lotfi Abdelli) träumt davon, als
Breakdancer berühmt zu werden, doch Breakdancing ist
in Tunesien nicht gern gesehen, die Polizei verjagt die
Tänzer. Bahta ist ohne Ausbildung, arbeitslos und im
Dauerstress mit seiner Freundin. Auch die Möglichkeit,
nach Europa zu fliehen, ist ihm genommen. Als er von
einer terroristischen Gruppe angeworben wird, taucht
hinter der Figur Bahta der Schauspieler Lotfi Abdelli auf
und beschuldigt den Regisseur dieses Films der
Manipulation: Er habe einen Tänzer und keinen
Terroristen spielen wollen. Der Schauplatz entlarvt sich
als Set, die Handlung als Film, Fiktion und Realität
verschwimmen.
Fanatismus, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Terrorismus
Bemerkung: Arabisch mit deutschen Untertiteln
ab 16
DVS 235
Mandela: Der lange Weg zur Freiheit
Justin Chadwick, USA/Ssüdafrika 2013
147 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Als Anwalt setzt sich Nelson Mandela vor Gericht für die
Belange der schwarzen Bevölkerung ein, die durch das
Apartheid-Regime in Südafrika strukturell und gesetzlich
Spielfilme
legitimiert diskriminiert wird. Doch im Laufe der Jahre wird
immer deutlicher, dass damit keine Veränderung erreicht
werden kann. Mandela schließt sich dem Afrikanischen
Nationalkongress ANC an, einer Bewegung mit militantem
Flügel, die sich gegen die Regierung auflehnt. Zunächst
macht sich Mandela durch seine rhetorischen Fähigkeiten
einen Namen, später beteiligt er sich auch an der
Vorbereitung von Anschlägen. So gilt Mandela bald als
Terrorist. 27 Jahre lang verbringt er im Gefängnis – und
wird wieder zu einem Verfechter des gewaltlosen
Widerstands.
Freiheit/Abhängigkeit,
Macht/Unterdrückung,
Menschenrechte,
Rassismus, Zivilcourage
ab 14
DVS 377
Männer al dente
Ferzan Ozpetek, Italien 2010
108 Min., f. Spielfilm, FSK: o.A.
Während Antonio im apulischen Lecce die Pastafabrik der
Familie leitet, studiert sein jüngerer Bruder Tommaso
offiziell in Rom Betriebswirtschaft. In Wirklichkeit versucht
sich Tommaso aber als Schriftsteller und lebt zudem mit
einem Arzt zusammen. Weil ihn das Versteckspiel aber
zunehmend belastet, erklärt er seinem Bruder, dass er
beim anstehenden Familienfest reinen Tisch machen
werde. Antonio kommt Tommaso allerdings zuvor und
outet sich selbst vor versammelter Familie als schwul.
Zuerst hält man das für einen gelungenes Scherz, doch
als Antonio darauf beharrt, wandelt sich die Stimmung
rasch und der dominante Vater verstösst den Sohn. Der
Schock sitzt beim Familienoberhaupt so tief, dass er kurz
darauf einen Herzinfarkt erleidet. Weil er noch so eine
Meldung wohl nicht überleben würde, hält sich Tommaso
zurück und lässt sich sogar dazu drängen, in der Firma
die Rolle des Verstoßenen zu übernehmen. Während er
nun im neuen Beruf die schöne und liebesbedürftige Alba
kennenlernt und sein Vater mit der Angst vor der
dörflichen Gerüchteküche zu kämpfen hat, erweist sich
Großmutter
Cantone
als
das
fortschrittlichste
Familienmitglied. Denn dann taucht auch noch Tommasos
schwuler Freundeskreis aus Rom im Hause der Cantones
auf und für Tommaso wird es immer schwieriger, die
eigene Homosexualität kaschieren zu müssen.
Familie, Liebe, Spielfilme, Unterhaltung
ab 14
DVS 283
Der Mann ohne Vergangenheit
Aki Kaurismäki, Finnland/Deutschland 2002
95 Min., Spielfilm, FSK: 12
Ein am Bahnhof in Helsinki angekommener namenloser
Mann ruht sich auf einer Parkbank aus. Im Schlaf wird er
von Rowdys überfallen, halb tot geschlagen und
ausgeraubt. Dabei verliert er nicht nur seine Papiere,
sondern auch sein Gedächtnis. Blutüberströmt schleppt er
sich in die nahe liegende Bahnhofstoilette und wird ins
Krankenhaus eingeliefert. Dort erkären ihn die Ärzte
wenig später für tot. Doch kaum haben sie das Zimmer
verlassen, erwacht der bandagierte Mann, reißt sich einen
Teil des Verbands und die Schläuche vom Leib und
verlässt die Intensivstation. Er irrt durch die Stadt und
bleibt bewusstlos an einem öden Flussufer liegen. Dort
findet ihn eine obdachlose Familie, die in einem Container
haust. Sie nehmen den Namenlosen auf und pflegen ihn
gesund. Versorgt mit Hemd und Anzug von der
Heilsarmee kehrt der Gedächtnislose ins Leben zurück,
ohne zu wissen, wer er eigentlich ist. Dann mietet er
einen rostigen Container, putzt ihn und richtet sich in ihm
ein. Mit der schüchternen Heilsarmee-Soldatin Irma knüpft
Spielfilme
er zarte Liebesbande. Bei den Bürokraten auf dem
Arbeitsamt hat der Mann ohne Namen und Papiere keine
Chance. Er findet bei der Heilsarmee eine bescheidene
Aushilfsarbeit und krempelt deren betuliche Kapelle zu
einer munteren Rock 'n' Roll-Band um. Als er am Hafen
Schweißer bei der Arbeit sieht, bittet er instinktiv darum,
es selbst einmal versuchen zu dürfen, entpuppt sich als
Meister des Fachs und soll fest angestellt werden, wenn
er über ein Gehaltskonto verfügt. Als er dieses bei der
Bank eröffnen will, wird er Opfer eines Überfalls und im
Tresorraum
eingesperrt,
schließlich
sogar
der
Komplizenschaft verdächtigt. Zwar kann ihn ein von Irma
gestellter Anwalt vor längerer Untersuchungshaft
bewahren, doch der Kommissar besteht auf Klärung
seiner Identität. Nachdem sein Foto im Fernsehen gezeigt
wurde, meldet sich seine geschiedene Ehefrau. Er reist zu
ihr, sie informiert ihn über seine Vergangenheit. Alles ist
ihm fremd. Der Mann ohne Namen kehrt sogleich zu Irma
zurück.
Armut, Außenseiter, Obdachlosigkeit, Liebe, Nächstenliebe, Identität
Bemerkung: Gr. Preis der Jury & Beste Darstellerin, Cannes 2002.
Film des Monats November 2002 der Jury der Evang. Filmarbeit.
ab 14
DVS 031
Marias letzte Reise
Rainer Kaufmann, Deutschland 2004
90 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Maria Stadler (Monica Bleibtreu) will nach Hause in ihre
geliebte Umgebung am Staffelsee in Oberbayern: Auf
ihrem Hof, bei ihren Blumen, Büchern und duftenden
Obstbäumen möchte sie die letzten Tage ihres Lebens
verbringen. Nicht noch eine Chemotherapie, die sie längst
nicht mehr heilen kann und die von entsetzlichen
Nebenwirkungen begleitet ist. Selbst Klinikchef Dr.
Osterhahn
(Günther
Maria
Halmer)
kann
die
temperamentvolle alte Dame nicht aufhalten. Da sich
Marias Sohn Simon um den Hof kümmern muss und ihn
die Pflege seiner Mutter komplett überfordern würde,
schickt Dr. Osterhahn seine beste Krankenschwester
Andrea mit. Andrea lernt schnell, dass sie mit der üblichen
Krankenhausroutine
nicht
weiterkommt.
Nach
anfänglicher Gegenwehr lässt sie es zu, dass der
Heilpraktiker Dr. Wu auf seine Art versucht, Maria zu
helfen. Und schließlich holt sie sich Rat und medizinische
Unterstützung in einem Hospiz und hilft Maria, ihre letzten
Wünsche zu erfüllen. An ihrer Seite erfährt Andrea nicht
nur die Bedeutung und die Tragweite der Sterbegleitung,
sondern lernt auch, ihr eigenes Leben und Glück in die
Hand zu nehmen.
Krankheit, Sterben/Tod, Sterbebegleitung
Bemerkung: Adolf Grimme Preis in Gold 2006, Deutscher
Fernsehpreis 2005
ab 14
DVS 129
Maroa
Solveig Hoogesteijn, Venezuela 2005 (OmU)
93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die elfjährige Maroa ist ein Kind der Straße. Sie lebt in
Caracas, der Hauptstadt Venezuelas. Ihre Großmutter
Brígida verkauft auf dem Markt Lose und sagt die Zukunft
voraus. Maroa bessert das Einkommen durch den
Verkauf von Heiligenbildchen auf, wobei das Geschäft mit
Pornoheften mehr bringt. Telenovelas, Rap-Musik und
gelegentliche Diebstähle prägen Maroas Leben. Lesen
hat sie nicht gelernt, sehr wohl aber, sich in ihrer rauen
Umwelt zu wehren. Es ist nichts Besonderes, dass sie in
der Tiefgarage Schmiere steht, während ihr Freund ein
Auto aufbricht, ungewöhnlicher schon, dass sie hier
45
Joaquín Klarinette spielen hört. Für Maroa ist diese kurze
Begegnung mit der Musik Mozarts ein magisches
Erlebnis. Als ein Überfall ihres Freundes Carlos schief
geht, landet Maroa in einem Heim.
Armut/Reichtum, Erziehung, Kinder, Lebensqualität/Lebensstil,
Solidarität
ab 14
DVS 247
Mary - This is my Blood
Abel Ferrara, USA 2005
83 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ein fiktiver Jesus-Film verändert das Leben der
Beteiligten: Während die Darstellerin der Maria
Magdalena den Spuren ihrer Filmfigur folgt und nach
Jerusalem reist, nutzen der Regisseur und ein Moderator
einer religiösen Fernsehshow den Film als Plattform für
ihre Karriere. Als der Moderator bei der Geburt seines
Sohns mit Komplikationen konfrontiert wird, erkennt er,
was Nächstenliebe bedeutet. Der kammerspielartige Film
formuliert kein explizit religiöses Statement, setzt sich
aber sehr ernsthaft mit existenziellen Fragen auseinander.
Dabei schafft Abel Ferrara eine fast magische
Atmosphäre, die auf einen Sinn hinter den Bildern
verweist sowie auf das, was der Verstand nicht erfasst.
Bibel 11: Geschichten aus den Evangelien/Leben Jesu, Glaube, Jesus
Christus, Massenmedien, Schuld, Sinnfrage, Spielfilme, Theologie
Bemerkung: Internationale Filmfestspiele von Venedig: Spezialpreis
der Jury
ab 14
DVS 018
Max und Moritz
John Halas, Großbritannien 1977
45 Min., f., Zeichentrickfilm, FSK: o.A.
"Die Bubengeschichten in sieben Streichen" von Wilhelm
Busch ist eines der beliebtesten deutschen Kinderbücher.
Der englische Regisseur John Halas erweckt die zwei
Lausbuben Max und Moritz zum Leben. Er zeigt in seinem
Zeichentrickfilm die bösen Buben, die sich eine Menge
Streiche mit Witwe Bolte, Schneider Böck und Lehrer
Lämpel ausdenken. Erzählt werden die Geschichten von
Heinz Rühmann.
Kindermedien, Literaturverfilmung, Unterhaltung
Bemerkung: Erzählt von Heinz Rühmann
ab 4
DVS 152
Me Too (Yo también) - Wer will schon normal sein?
Antonio Naharro / Álvaro Pastor, Spanien 2009
99 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Daniel ist mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen.
Jetzt ist er 34 Jahre und hat tatsächlich als Erster mit
diesem Handicap einen Universitätsabschluss geschafft.
Er bekommt eine Stelle als Sozialarbeiter in einer
staatlichen Beratungsstelle für Behinderte. Und dort lernt
er die muntere aufgeschlossene Kollegin Laura kennen,
eine ebenso begehrte wie eigenwillige Frau. Aus
gemeinsamen
Interessen
und
freundschaftlichen
Verabredungen entwickelt sich viel Sympathie. Rasch
erhofft sich Daniel mehr. Nur zu gern würde er seiner
Einsamkeit entfliehen. Dabei stört ihn auch kein
Bürotratsch. Doch Laura hat mit sich selbst große
Probleme: Sie schleppt familiäre Traumata mit sich
herum.
Behinderte Menschen, Ehe/Partnerschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe
ab 14
DVS 289
46
Das Meer in mir (Mar adentro)
Alejandro Amenábar, Spanien 2004
121 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ramón (Javier Bardem) träumt sich ins Meer, taucht ein
und unter, wann immer es ihm die Fantasie erlaubt. Denn
er liebt das Meer, auch wenn es ihm fast das Leben
nahm. Vor 27 Jahren hatte er einen Unfall, als er in dieses
Meer sprang - seither ist er querschnittsgelähmt, und seit
27 Jahren möchte er, dass auch sein Kopf sterben kann.
Aber für den Tod würde er Hilfe brauchen - und die
versagen ihm Staat und Kirche. Doch Ramón ist fest
entschlossen nicht aufzugeben. Er lebt im Haus seines
Bruders, wird gepflegt und umsorgt von seiner
Schwägerin Manuela (Mabel Rivera), die nicht immer mit
dem Harem einverstanden ist, der sich im Laufe der Zeit
um Ramón gebildet hat: die Rechtsanwältin Julia (Belén
Rueda), die ihm helfen wird, das Buch "Briefe aus der
Hölle" zu publizieren, Gené (Clara Segura), Vertreterin
der "Gesellschaft für Würdiges Sterben", und Rosa (Lola
Dueñas), die Fabrikarbeiterin mit den beiden kleinen
Söhnen und dem großen Herzen, die in ihm den Mann
fürs Leben sieht und ihm beibringen möchte, dass dieses
Leben auch schön sein kann. Alle vier lieben Ramón,
betört von seiner Persönlichkeit, seinem Witz, seiner
Sanftheit, seiner Klugheit - und Ramón liebt sie alle, auch
wenn er lieber sterben möchte. Und er weiß, dass ihm
dabei nur der Mensch, der ihn wirklich liebt, helfen wird.
Am Ende bekommt Ramon, was er wollte: Mit Hilfe eines
Glases Wasser mit Zyankali setzt er seinem Leben ein
Ende, nicht ohne der Nachwelt per Video eine Botschaft
zu hinterlassen. Er habe die Hilfe vieler Freunde
beansprucht, die alle Dinge getan hätten, die an sich nicht
strafbar gewesen seien. - Der Film beruht auf dem
authentischen Fall des Spaniers Ramón Sampedro. Nach
einem Badeunfall vom Hals ab gelähmt, lebte er 28 Jahre
in totaler Abhängigkeit von der Hilfe anderer und kämpfte
öffentlich für sein Recht auf einen selbstbestimmten Tod.
Nicht nur sein couragierter Feldzug bis vor das oberste
spanische Gericht, sondern auch sein 1996 erschienenes
Buch, eine Sammlung persönlicher Briefe, Petitionen und
Eingaben, lösten in seiner Heimat und über die
Landesgrenzen hinweg kontroverse Diskussionen aus.
Sterben/Tod,
Sterbehilfe/Sterbebegleitung,
Leid,
Behinderte
Menschen, Nächstenliebe
Bemerkung: Europäischer Filmpreis 2004, Oscar-Preisträger 2005. Bonus-DVD mit Interviews, Making Of, Bildergalerie und einer
Dokumentation.
ab 16
DVS 100
Mein Freund Knerten
Asleik Engmark, Norwegen 2009
71 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Verfilmung des Kinderbuches von Anne-Catherine Vestly.
- Lillebror zieht mit seinen Eltern von der Stadt aufs Land,
weil es hier billiger zu leben ist. Aber in der Einöde gibt es
zunächst niemanden, mit dem man spielen könnte. Da
muss sich der Kleine schon selber was ausdenken. Und
siehe da, es fällt ein kleiner Ast vor seine Füße, der
plötzlich lebendig wird: Knerten, der kleine Holzfreund.
Von nun an lässt es sich herrlich zu zweit spielen und
Streiche aushecken. Ganz so weit weg wohnt das
nächste Kind dann doch nicht, nur hinter dem nächsten
Hügel. Aber die neue Freundin muss Knerten mögen und
das tut sie! Die Geldnot der Eltern lässt sich rein zufällig
mit dem Verkauf knallbunter Strumpfhosen lösen und so
können alle einer glücklichen Zukunft entgegen blicken.
Familie, Freundschaft, Identität/Entfremdung, Kinder, Kindermedien,
Literaturverfilmung, Spielfilme
Bemerkung: Preisträger der Stuttgarter Kinderfilmtage 2009.
Spielfilme
ab 6
DVS 300
Mein Leben ohne mich
Isabel Coixet, Kanada/Spanien 2003
106 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Eine 23-jährige Frau, Mutter zweier Kinder, erfährt, dass
sie nur noch einige Monate zu leben hat. Sie nutzt die
verbleibende Zeit, um das Leben ihrer Familie für die Zeit
nach ihrem Tod zu ordnen, das Verhältnis zu ihren
eigenen Eltern ins Reine zu bringen und sich noch einmal
zu verlieben.
Sterben/Tod
Bemerkung: Die DVD enthält neben der deutschen auch eine
englische Sprachfassung.
ab 16
DVS 051
Meine Tochter Anne Frank
Reymond Ley, Deutschland 2014
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem Tod seiner ganzen Familie kehrt Otto Frank
1945 gebrochen aus dem KZ Auschwitz nach Amsterdam
zurück. Er findet das Tagebuch seiner Tochter Anne und
lernt das Mädchen noch einmal ganz neu kennen. Die
berührende Dokumentation umfasst historisches Material,
das bislang unveröffentlicht blieb.
Antisemitismus, Geschichte, Lebensbilder, Nationalsozialismus
Bemerkung: Extras: Zeitzeugen-Interviews
ab 12
DVS 399
Melancholia
Lars von Trier, Deutschland 2011
136 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Bereits in der Ouvertüre kündigt sich das ultimative Ende
an, wenn zu den Klängen von Wagners "Tristan und
Isolde" ein riesiger Planet namens "Melancholia" mit
zunehmender Geschwindigkeit auf die Erde zurast.
Zeitgleich feiert Justine im Landhaus ihrer Schwester
Claire Hochzeit. Das Fest gerät völlig aus den Fugen: Die
versammelte Gesellschaft ist eine einzige Plage und die
Braut stürzt in tiefe Depression. Claire versucht, Justine
zu helfen. Doch erst die Angst vor der unausweichlichen
Katastrophe lässt die Schwestern menschlich zueinander
finden.
Angst, Endzeit/Apokalypse, Geschwister, Spielfilme
Bemerkung: Silberne Palme für Kirsten Dunst - Filmfestspiele Cannes
2011, Bester Film - Europäischer Filmpreis 2011, Prädikat Besonders
wertvoll
ab 16
DVS 111
Merry Christmas
Christian Carion, Frankreich / Deutschland / Rumänien / Belgien /
Großbritannien 2004
111 Min., f., FSK: 12
Als 1914 der erste Weltkrieg ausbricht, jubeln die
Europäer. Zu Hunderttausenden werden junge Männer für
den Kriegsdienst verpflichtet und eingezogen. Ein paar
Monate und tausende Tote später macht sich
Ernüchterung breit. An der Westfront stehen sich
französische, britische und deutsche Truppen seit
Monaten gegenüber. Es ist Winter, die Soldaten frieren
und an Ablösung ist nicht zu denken. Ständig auf der Hut
vor dem Feind vergeht eine Woche nach der anderen.
Kurz vor Weihnachten sind die Männer müde und
ausgelaugt und der Wunsch nach Frieden und der
Rückkehr nach Deutschland ist das einzige, was sie
weiterkämpfen lässt. Einer der Soldaten ist der Berliner
Tenor Nikolaus Sprink (Benno Fürmann). Als einziger
Künstler unter einfachen Handwerkern und Bauern hat er
Spielfilme
einen denkbar schlechten Stand bei Leutnant Horstmayer
(Daniel Brühl). Die dänische Sopranistin Anna Sörensen
(Diane Krüger) will helfen. Sie überredet den Kronprinzen
Wilhelm von Preußen zu einem weihnachtlichen
Konzertabend in der Nähe der Westfront, wo ihr Geliebter
Nikolaus stationiert ist. Dieser wird für den Auftritt ins
Schloss geladen und kann die Front verlassen. Die
beiden sind überglücklich über das kurze Wiedersehen.
Spontan beschließt Nikolaus, dass auch seine
Kameraden an der Front etwas vom Weihnachtsfest
haben sollen. Er fährt zusammen mit Anna an die Front
und sie singen für die verblüfften Männer. Da für den
Weihnachtsabend ein Waffenstillstand vereinbart worden
war, lauschen auch die feindlichen Soldaten in den
wenige hundert Meter entfernten Schützengräben. Als er
"Stille Nacht" anstimmt, applaudieren die Franzosen und
Engländer
plötzlich.
Angestachelt
von
soviel
Freundlichkeit verlässt der Tenor den sicheren Graben
und begibt sich ins Niemandsland, genau in die Mitte
zwischen den stationierten Regimentern. Das Wunder
geschieht - auf einmal steigen alle Soldaten herauf und
feiern zusammen Heiligabend. Auch am nächsten Morgen
ist vom Krieg nichts zu spüren. Sie spielen Fußball,
tauschen Geschenke und bringen gefallene Soldaten zur
jeweiligen Seite zurück. Die Verbrüderung der feindlichen
Lager bleibt nicht lange unentdeckt und die
Heeresleitungen schreiten umso härter ein.
Advent / Weihnachten, Frieden / Friedenserziehung, Geschichte,
Krieg, Spielfilme
ab 12
DVS 141
Michael Kohlhaas
Arnaud des Pallières, Deutschland/Frankreich 2013
117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Europa im 16. Jahrhundert: Auf dem Weg zum Markt
muss der Pferdehändler Michael Kohlhaas wegen eines
fehlenden Passierscheins zwei Rappen als Pfand
zurücklassen. Bei seiner Rückkehr findet Kohlhaas die
Pferde in miserablem Zustand vor und reicht Klage ein ohne Erfolg. Als seine Frau von den Schergen seines
Widersachers misshandelt wird und stirbt, startet
Kohlhaas einen verzweifelten Kampf für Gerechtigkeit, der
außer Kontrolle gerät und tragisch endet.
aggression, Frieden/Friedenserziehung, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit,
Gewalt/Gewaltlosigkeit, Literaturverfilmung
ab 14
DVS 360
Midnight in Paris
Woody Allen, USA 2011
96 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Gil, ein frustrierter Drehbuchautor aus Hollywood, träumt
vom Leben als Schriftsteller in Paris. Mit seiner Verlobten
Inez verbringt er den gemeinsamen Urlaub dort. Als Gil
eines Abends allein durch die Straßen schlendert, geht er
auf eine märchenhafte Zeitreise: Im Paris der 20er Jahre
trifft er die bedeutendsten Literaten und Künstler jener
Epoche. Die urkomischen Begegnungen mit Hemingway,
Fitzgerald, Dalí, Picasso und Co. verändern Gils Blick auf
das Leben.
Lebensqualität/Lebensstil, Sinnfrage, Spielfilme
Bemerkung: FBW Prädikat Besonders wertvoll
ab 14
DVS 299
Misa Mi
Linus Torell, Schweden 2003
80 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Als Misas Mutter stirbt, bricht für das 10-jährige Mädchen
eine Welt zusammen. Von ihrem Vater fühlt sich Misa im
47
Stich gelassen, denn er hat sich in eine neue Frau verliebt
und plant einen gemeinsamen Familienurlaub. Da kann
und will Misa nicht mit. Stattdessen fährt sie zu ihrer
Großmutter, die in der Weite des Nordens ein
zurückgezogenes Leben führt. Misa sieht sich in eine
andere Welt versetzt. Die nächsten Nachbarn ihrer
Großmutter sind Sami und leben von der traditionellen
Rentierzucht.
Das
naturverbundene
Leben
der
Rentierzüchter ist jedoch nicht ohne Konflikte. Ein Wolf
treibt sich in der Gegend herum und hat bereits mehrere
Rentiere gerissen. Als Misa sich eines Tages zu weit vom
Haus der Großmutter in den Wald hineinwagt und verirrt,
begegnet sie dem Wolf. Gefährlich erscheint er ihr nicht,
im Gegenteil: Er führt sie auf den Weg nach Hause. Am
nächsten Tag kehrt Misa in den Wald zurück. Der Wolf
lässt ihre Annäherung geschehen und zwischen dem Kind
und dem Tier entsteht eine Freundschaft, in deren Verlauf
Misa bald entdeckt, dass der Wolf eine Wölfin ist und zwei
Junge hat. Die Rentierzüchter haben unterdessen
Wilderer angeheuert, obwohl das Abschießen von Wölfen
gesetzlich verboten ist. Misa kann den Tod der Wölfin
nicht verhindern, doch sie verspricht dem toten Tier, sich
um ihre Jungen zu kümmern. Mit Gustavs Hilfe kann Misa
die Wilderer, die ihr und den Welpen schon hart auf den
Fersen sind, abschütteln und die kleinen Wölfe zu einem
geheimnisvollen See bringen, von dem Gustavs
Großmutter sagte, er sei eine Art durchlässige Grenze zur
anderen Seite. Ein Wunder geschieht dort nicht, aber es
geschieht etwas mit Misa, das sie wieder mit dem Leben
versöhnt. Und auch für die Welpen tut sich ein Weg auf:
Ihr Vater erscheint, dem sie sich anschließen.
Freundschaft, Kindermedien, Natur, Spielfilme, Sterben/Tod, Tiere
Bemerkung: Didaktische DVD aus der Reihe "Durchblick" mit vielen
Zusatzmaterialien: Informationen zur Entstehung des Films,
Bildergalerie, Anregungen zur Arbeit mit dem Film in Gruppen.
Hauptpreis (Lucas) beim Internationalen Kinderfilmfest in Frankfurt
2004.
ab 8
DVS 174
Mitternachtskinder
Deepa Mehta, Canada/Großbritannien 2012
146 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem Roman von Salman Rushdie. - Genau um
Mitternacht am 15. August 1947, als Indiens
Unabhängigkeit beginnt, werden in Bombay zwei Kinder
geboren
und
versehentlich
vertauscht:
Saleem,
unehelicher Sohn einer armen Hindu, und Shiva,
Sprössling einer reichen muslimischen Familie, führen
fortan ein Leben, das eigentlich für den jeweils anderen
bestimmt war. Und: Wie alle Mitternachtskinder können
sie die Gedanken anderer Menschen lesen...
Armut/Reichtum, Dritte Welt 02: Asien, Freiheit/Abhängigkeit,
Geschichte, Literaturverfilmung, Spielfilme
ab 14
DVS 341
Moi et mon blanc - Ich und mein Weißer
S. Pierre Yameogo, Schweiz / Frankreich / Burkina Faso 2003
92 Min., f., Spielfilm, FSK o.A.
Die Geschichte eines afrikanischen Studenten, Mamadi,
der seine Doktorarbeit in Paris vorbereitet. Seit mehreren
Monaten bekommt er das Geld für das Stipendium nicht
mehr, das er von seinem Land erhalten hat. Er kann
weder
seine
Miete
bezahlen,
noch
seine
Aufenthaltsgenehmigung als Student verlängern. Um zu
überleben, arbeitet er illegal als Nachtwächter in einem
Parkhaus. Auf den Überwachungsbildschirmen lernt er die
Unterwelt des Parkhauses kennen, Prostitution,
Drogenhandel und vieles mehr. Eines Tages löst Mamadi
48
aus Versehen den Alarm aus und beobachtet zwei
Männer dabei, wie sie in der Eile ein Päckchen
verstecken und dann flüchten. Es enthält Drogen und eine
größere Summe Geld. Mamadi und sein Freund Franck
beschließen, ihre Entdeckung nicht der Polizei zu melden,
sondern sie für sich zu behalten. Zuerst verstecken sie
sich in einen Vorort von Paris, bei Francks Familie. Doch
bald sehen sie sich gezwungen, nach Burkina Faso zu
fliehen. In Ouagadougou angekommen, ist jeder auf seine
Art mit einem anderen Leben konfrontiert. Die Realität vor
Ort stellt sich sehr viel anders da, als erwartet.
Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 10: Religion/Kulturelle
Identität/Tourismus, Flüchtlinge, Lebensqualität/Lebensstil, Rassismus,
Spielfilme
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln.
ab 14
DVS 158
Moloch Tropical
Raoul Peck, Haiti/Frankreich 2009
107 Min., Spielfilm, FSK: 0
In einer abseits gelegenen Burg in den Bergen bereitet
sich ein demokratisch gewählter Präsident im Kreis seiner
engsten Mitarbeiter auf einen Staatsakt vor. Honoratioren,
Würdenträger und zahlreiche ausländische Staatsgäste
werden zu den Feierlichkeiten erwartet. Doch als der
Festtag gekommen ist, findet der Präsident sein Land,
das tief unter der Burg liegt, in die er sich verschanzt hat,
im Aufruhr vor. Über Nacht ist eine Rebellion
ausgebrochen, die den ganzen Staat erfasst hat und die
ausländischen Gäste einen nach dem anderen zur
Absage zwingt. -- Der Regisseur wollte der Frage
nachgehen: Wie fühlt sich der letzte Tag eines
einflussreichen Mannes an, dessen Macht niemals in
Frage stand und der auf einmal in einen Strudel von
Ereignissen gezogen wird, die er nicht kontrollieren kann?
Diktaturen,
Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit,
Gesellschaft/Staat,
Gewalt/Gewaltlosigkeit, Macht/Unterdrückung
ab 16
DVS 357
Mondlandung
Till Endemann, Deutschland 2003
83 Min., f., Spielfilm
Die
Familie
Käfer
kommt
als
hoffnungsvolle
Spätaussiedlerfamilile aus einer Kleinstadt in der
kasachischen Steppe nach Deutschland. Nachdem sie
zunächst einige Tage in der Landesaufnahmestelle
verbringen, erhalten sie ein Zimmer in einem
Aussiedlerwohnheim. Spätestens als sie hier ankommen
und sich erstmals die Tür zu ihrer kleinen Wohnung
öffnet,
sehen
sie
überdeutlich
Probleme
und
Schwierigkeiten auf sich zukommen. Erzählt wird die
Geschichte der Brüder Yuri (20 Jahre) und Dima (17
Jahre), die angesichts enttäuschter Hoffnungen und
Erwartungen
in
ihrer
individuellen
Entwicklung
auseinander driften. Vor allem dem 17-jährigen Dima, der
seine Freunde in Kasachstan zurücklassen musste, mach
der plötzliche Bruch schwer zu schaffen. Er sucht Halt in
einer "russischen Clique" und gerät "auf die schiefe
Bahn".
Anpassung, Aussiedler, Gesellschaft/Staat, Kriminalität
Bemerkung: Überwiegend in russischer Sprache mit deutschen
Untertiteln
ab 14
DVS 171
Spielfilme
Mondscheinkinder
Manuela Stacke, Deutschland 2005
87 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Lisa, ein zwölfjähriges Mädchen, kümmert sich liebevoll
um seinen sechsjährigen Bruder Paul, der an der
unheilbaren Mondscheinkrankheit, einer extremen
Sonnenallergie, leidet. Zusammen träumen sie sich jeden
Tag ins Weltall und erfinden Geschichten. Als Lisa sich
zum ersten Mal in ihrem Leben verliebt, ergeben sich
Konflikte aus der Sorge um den Bruder, dem es immer
schlechter geht. Doch Lisa ist für ihren Bruder da, als klar
wird: Pauls Krebs ist soweit fortgeschritten, dass er
sterben muss. Das Unbegreifliche, den Tod, erzählt sie
ihm als Weltraumgeschichte. Darin ist Paul ein Astronaut
von einem fernen anderen Stern.
Einsamkeit,
Familile,
Freundschaft,
Gesundheit/Krankheit,
Identität/Entfremdung, Liebe, Sterben/Tod, Verantwortung
ab 12
DVS 181
Monsieur Claude und seine Töchter
Philippe de Chauveron, Frankreich 2014
97 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Monsieur Claude und seine Frau Marie sind ein
zufriedenes Ehepaar in der französischen Provinz mit vier
hübschen Töchtern. Am glücklichsten sind sie, wenn die
Familientraditionen genau so bleiben wie sie sind. Erst als
sich drei ihrer Töchter mit einem Muslimen, einem Juden
und einem Chinesen verheiraten, geraten sie unter Druck.
In die französische Lebensart platzen unvermittelt andere
Welten hinein und jedes gemütliche Familienfest gerät
zum interkulturellen Minenfeld. Da ist die Ankündigung
der jüngsten Tochter, einen - Gottseidank! - französischen
Katholiken zu heiraten, Musik in ihren Ohren. Doch als sie
ihrem vierten Schwiegersohn, dem schwarzen Charles,
gegenüberstehen, reißt Claude und Marie der
Geduldsfaden. Geschwächt durch Beschneidungsrituale,
Hühnchen halal und koscheres Dim Sum ist ihr
Toleranzvorrat restlos aufgebraucht. Aber auch Charles'
Familie knirscht wegen dieser Partie mächtig mit den
Zähnen. Die Eltern lassen sich auf ein Kennenlernen ein weniger um bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen
als sie zu sabotieren. Was folgt ist ein Gemetzel der
nationalen Ressentiments und kulturellen Vorurteile. Bis
das familiäre Federnrupfen dem Brautpaar die Lust an der
Hochzeit zu verderben droht...
Familile, Liebe, Normen, Rassismus, Religionen, Toleranz, Vorurteile
Ab 14
DVS 388
Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran
Francois Dupeyron, Frankreich 2003
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Verfilmung des Bestsellers von Eric-Emmanuel Schmitt. Jeden Tag geht der 16-jährige Moses einkaufen beim
alten "Araber" (Omar Sharif), dem Lebensmittelhändler
nebenan. Moses Leben ist trist, obwohl der Junge
Selbstmitleid nicht zulässt: sein Vater ist depressiv und
mürrisch, seine Mutter hat ihn und den Vater vor Jahren
verlassen. Außerdem verzehrt sich der jüdische Teenager
nach den hübschen Prostituierten, die das Quartier
bevölkern. Er plündert sein Sparschwein, um sich ihre
Liebesdienste zu erkaufen, und die netten Huren des
Quartiers sind gerührt von dem charmanten Jungen, der,
überwältigt von Zärtlichkeit, seiner Lieblingsbraut Sylvie
seinen Teddybär verehrt. Das Geld für diese Ausflüge
zwackt er auch beim "Araber" ab, den er regelmäßig
beklaut. Der Ladenbesitzer, Monsieur Ibrahim, registriert
Moses Stehlen, nimmt es dem Jungen jedoch nicht
krumm,
und
verwickelt
ihn
beiläufig
in
Spielfilme
philosophisch-religiöse Gespräche. Moses, den Monsieur
Ibrahim Momo nennt, lernt nicht nur, dass Monsieur
Ibrahim kein Araber, sondern Türke ist. Zwischen
Sardinenbüchsen und Katzenfutter beginnt eine
ungewöhnliche Freundschaft mit Nachhilfestunden in der
Kunst des Lebens. Als schließlich der Vater Momo
verlässt und, wie man später erfährt, Selbstmord begeht,
übernimmt Ibrahim die Vormundschaft für den Jungen,
absolviert mit Tricks die Führerscheinprüfung und fährt mit
ihm in einem neuen roten Sportwagen Richtung Orient,
um seine Heimat und die tanzenden Derwische der Sufis
wiederzusehen.
Religion, Toleranz, Freundschaft, Liebe, Generationen
ab 12
DVS 056
Moolaadé - Bann der Hoffnung
Ousmane
Sembène,
Senegal/Frankreich/Burkina
Faso/Kamerun/Marokko/Tunesien 2004
120 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ein kleines Dorf irgendwo in Afrika: Weil sechs junge
Mädchen wissen, welch höllische Schmerzen ihnen bei
der Beschneidung bevorstehen, flüchten sie vor dem
Ritual. Vier von ihnen suchen Schutz bei Collé Ardo, einer
Frau, die vor Jahren ihre eigene Tochter, Amasatou, vor
der Verstümmelung gerettet hat. Der Preis dafür ist
allerdings, dass Amasatou als Bilakoro, als Unreine
behandelt wird und laut den kulturellen Regeln nicht
verheiratet werden darf. Da die Beschneiderinnen vier
flüchtenden Mädchen auf den Fersen sind, muss Collé
einen rituellen Bann um ihren Hof errichten: die
Moolaadé. Dieser Bann verschafft den Mädchen eine Art
Asylrecht auf dem Hof, das die Verfolgerinnen
respektieren müssen. Weil es sich bei den Mädchen indes
nicht um Collés eigene Kinder, sondern um die Töchter
anderer Mütter handelt, entbrennt ein verbitterter Kampf
zwischen den Beschneiderinnen und Collé, zwischen
Tradition und Moderne. Die Auseinandersetzung
zwischen Collé und den Verfolgerinnen gerät außer
Kontrolle als Collés Ehemann ihr befiehlt, die Moolaadé
aufzuheben. Da die Beschützerin sich weigert, ihrem
Mann zu gehorchen und weil der Ruf nach der
Unversehrtheit der Mädchen immer lauter wird, bleibt den
Dorfältesten nur eine Wahl: Collé zum Schweigen zu
bringen oder Veränderungen zu akzeptieren und damit
die kulturelle Tradition infrage zu stellen. Doch Collé gibt
nicht nach und überzeugt letztlich viele der anderen
Frauen, dass es mit der Beschneidung endlich aufhören
muss.
Dritte Welt 01: Afrika, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 10:
Religion/Kulturelle Identität/Tourismus, Frauen
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln preisgekrönter
Film, Jurypreis Official Selection Cannes 2005 "Un certain regard"
ab 14
DVS 144
Morgen, Findus, wird's was geben
Jörgen Lerdam / Anders Sorensen, Deutschland / Schweden /
Dänemark 2005
73 Min., f., Trickfilm, FSK: o.A.
Animationsfilm nach dem Kinderbuch "Tomtemaskinen"
von Sven Nordqvist. - Bisher haben Pettersson und
Findus
Weihnachten
alleine
gefeiert
mit
Weihnachtsbaum
und
Geschenken,
aber
ohne
Weihnachtsmann. Dieses Jahr soll das anders werden.
Nachdem
Kinder
dem
kleinen
Kater
vom
Weihnachtsmann erzählt haben, ist es Findus’ größter
Wunsch, dass der Weihnachtsmann ihn am Heiligen
Abend besucht. Pettersson, der persönlich nicht mehr an
den Weihnachtsmann glaubt, möchte Findus nicht
49
enttäuschen und baut heimlich und unter großem
Zeitdruck an einer Weihnachtsmann-Maschine. Als dann
endlich der mit Spannung erwartete Tag da ist, erleben
sowohl der alte Kauz wie auch sein Kater ihr ganz
persönliches Weihnachtswunder.
Advent/Weihnachten, Brauchtum, Freundschaft, Kindermedien,
Literaturverfilmung, Spielfilme, Unterhaltung
ab 5
DVS 160
Morgentau
Haile Gerima, Deutschland/Frankreich/USA 2008
138 Min., f., Spielfilm, FSK: 16
"Morgentau" erzählt die sich über drei Jahrzehnte
erstreckende Geschichte des Äthiopiers Anberber in
unzähligen Zeitsprüngen, Rückblenden, sowie häufigem
Wechsel zwischen Phantasie und Realität, Europa und
Afrika. Der Film beginnt mit der gegenwärtigen Situation
des körperlich und seelisch schwer versehrten
Protagonisten: Er kehrt nach zwanzig Jahren
Abwesenheit in sein Heimatdorf zurück und versucht
irgendwie zu verstehen, was mit ihm geschehen ist. Er
sucht das verlorene Land seiner Kindheit in Erinnerungen,
in der Natur, in der Landschaft. Eine von seiner Mutter
arrangierte
Zeremonie
soll
dem
entwurzelten
Intellektuellen einen Weg in die Zukunft weisen, ihn von
der übermächtigen Vergangenheit befreien. Als junger
Mann studierte Anberber in Köln Medizin. Die
Geschehnisse in seiner Heimat aufmerksam verfolgend,
kehrte er Mitte der 1970er Jahre voller Idealismus nach
Äthiopien zurück und geriet dort schnell in das blutige
Chaos des totalitären Systems von Mengistu Haile
Mariam. Anberber konnte sich in allerletzter Minute nach
Ostdeutschland absetzen, wo er auch den Mauerfall
erlebte. Nach der Wiedervereinigung wurde er Opfer
eines rassistischen Übergriffs. Zurück in seinem
Heimatdorf muss er feststellen, dass in seinem Land
abermals ein bewaffneter Konflikt schwelt und dass ihm
seine wissenschaftliche und politische Bildung hier nichts
nützt. Schließlich entdeckt er das Glück im Kleinen.
Dritte
Welt
01:
Afrika,
Dritte
Welt
08:
Pol.
Verhältnisse/Unterdrückung/Befreiung,
Macht/Unterdrückung,
Menschenrechte
ab 16
DVS 311
Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit
Uberto Pasolini, Großbritannien/Italien 2013
87 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
John May ist Angestellter der Stadt London. Seine
Aufgabe ist es, für die Beerdigung vereinsamt
Verstorbener zu sorgen. Diese Aufgabe füllt er sehr
sorgfältig und mit Hingabe aus. Meist ist er nicht nur der
einzige Trauergast, er hat auch die Trauerrede
geschrieben, die der jeweilige Priester hält. Abends klebt
er in seiner einsamen Wohnung sorgsam Bilder der
Beerdigten in sein privates Album. Seinem Chef arbeitet
Mr. May zu langsam. Deshalb wird seine Arbeitsstelle
aufgehoben, er selbst entlassen. Er darf jedoch seinen
letzten Fall noch bearbeiten: William Stoke genannt Billy.
Anhand von Fundsachen aus Stokes Wohnung kann Mr.
May Stokes Liebschaft Mary, deren gemeinsame Tochter
und eine weitere Tochter ausfindig machen. Zudem hat
Mr. May Veteranen von Stokes Einsatz auf den Falkland
Inseln, Arbeitskollegen, Obdachlose und Sportsfreunde
gefunden, die bei der Beerdigung von Billy Stoke am Grab
stehen. Tragischerweise kommt Mr. May bei einem
Busunfall ums Leben. An seinem Grab steht niemand bis die Geister aller seiner Beerdigungsklienten an sein
Grab treten.
50
Sterben/Tod
ab 14
Spielfilme
DVS 298
Die Mühle und das Kreuz
Lech Majewski, Polen 2011
95 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Flandern 1564. Schwer bewaffnete Söldner terrorisieren
im
Namen
der
spanischen
Inquisition
die
Landbevölkerung ihrer niederländischen Kolonie und
bestrafen zarte Reformationsversuche mit drakonischer
Grausamkeit.
Auch
der
Kunstsammler
Nicolas
Jonghelinck beklagt die gnadenlose Unterdrückung. Er
hat dem Künstler Pieter Bruegel den Auftrag erteilt, die
Kreuztragung Christi zu malen. Beeinflusst vom Leiden
der Landsleute, verlegt dieser die Szenerie in die
flandrische Gegenwart und spielt auf die haltlosen
Zustände in der Heimat an. Pieter Bruegels (der Ältere)
berühmtes,
1564
entstandenes
Gemälde
"Die
Kreuztragung Christi" wird in Lech Majewskis
Passionsgeschichte für Kunstsinnige auf spektakuläre
Weise lebendig - computeranimierte Hintergründe lassen
Bild und naturalistische, detailgetreue Realität verblüffend
ineinanderfließen.
Aus
dem
Bruegelschen
Gesellschaftspanorama
extrahiert
der
polnische
Kunstexperte Majewski ein Dutzend Personen, die in
gemäldegleichen Bauernstillleben ihr Tagwerk verrichten.
Inquisition, Kirchengeschichte 2: Reformationszeit, Konflilkte, Kunst 4:
Neuzeit (ab Reformation), Passion
ab 16
DVS 335
Mullewapp - Das große Kinoabenteuer der Freunde
Tony Loeser / Jesper Möller, Deutschland/Italien 2009
73 Min., f., Trickfilm, FSK: o.A.
Enttäuscht von den Misserfolgen als Schauspieler, kommt
die Maus Johnny auf den Bauernhof Mullewapp und lässt
sich dort von den Tieren als "Star" bewundern. Als das
Lamm "Wolke" von einem hungrigen Wolf entführt wird,
macht er sich gemeinsam mit dem Hahn Franz und dem
Schwein Waldemar auf den Weg, um das Schäfchen zu
retten. Johnny trickst ganz schön herum, um zu
verbergen, dass er alles andere als ein Held ist. Doch
angesichts der drohenden Gefahren im Wolfshaus kneift
er. Waldemar und Franz landen bei Wolke im riesigen
Kochkessel. Doch Johnny besinnt sich noch gerade
rechtzeitig, dass er seine neuen Freunde nicht im Stich
lassen darf. Der Film entstand nach Motiven aus den
Bilderbüchern von Helme Heine.
Freundschaft, Kindermedien, Spielfilme
ab 5
DVS 255
Die Nachrichten
Matti Geschonneck, Deutschland 2005 (FWU)
91 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Alexander
Osang. - Der Mann aus dem Osten hat es geschafft,
seine Karriere ist beispiellos. Fünf Jahre nach der Wende
ist Jan Landers (Jan Josef Liefers) Sprecher der
wichtigsten Fernsehnachrichtensendung in Hamburg und
soll nun sogar als Moderator zum Abendjournal wechseln.
Auch privat läuft alles mehr als gut: Landers plant den
Umzug in eine repräsentative Wohnung und verliebt sich
in die Erbin einer großen Brauerei. Kein Wunder, dass die
"Spiegel"-Journalistin Doris Theyssen für eine Serie über
erfolgreiche "Ossis" auch den Nachrichtenmann
porträtieren will. Für ihre Recherchen stellt sie auch eine
Anfrage bei der Gauckbehörde in Berlin - und stößt auf
eine Sensation: War Landers Mitarbeiter der Stasi? Ist er
IM Pankow? Durch Zufall erfährt auch der
Provinzjournalist Thomas Raschke von Theyssens
Recherche und wittert die große Story. Die beiden
Journalisten liefern sich einen Wettlauf um die Akten und
jagen Gerüchten hinterher, die auch von einem
ehemaligen Stasi-Führungsoffizier bestärkt werden.
Raschke nimmt unterdessen auch Kontakt zu Landers
auf. Der wurde mittlerweile wegen des schwerwiegenden
Verdachts gegen ihn vom Sender genommen, obwohl er
immer wieder beteuert, sich an keine Stasi-Tätigkeit
erinnern zu können. Nun stellt er selbst Nachforschungen
an, um herauszufinden, warum es bei der Gauckbehörde
eine Karteikarte mit seinem Namen gibt. Letztendlich
erweisen sich alle Verdachtsmomente als hinfällig.
Landers wird rehabilitiert.
Deutsche Demokratische Republik, Gebote, Massenmedien
Bemerkung: Adolf-Grimme-Preis 2006.
ab 16
DVS 139
Nachtzug nach Lissabon
Bille August, Deutschland/Schweiz/Portugal 2013
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Als Lateinlehrer Raimund Gregorius eine junge Frau vor
dem Selbstmord bewahrt, fallen ihm das geheimnisvolle
Buch eines unbekannten portugiesischen Autors und ein
Zugticket in die Hände. Spontan beschließt er, sein
bisheriges Leben in Bern aufzugeben und der Spur nach
Lissabon zu folgen. Eine abenteuerliche Reise in die
jüngere Geschichte Portugals, ein dunkles Familiendrama
und die eigene Lebensgeschichte beginnt.
Literaturverfilmung, Salazarismus, Sinnfrage, Selbstmord, Spielfilme
ab 14
DVS 337
Nader und Simin - Eine Trennung
Asghar Farhadi, Iran 2011
123 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nader und Simin, ein Paar aus der modernen iranischen
Mittelschicht, sitzen vor Gericht. Simin will die Scheidung,
um mit ihrer Tochter das Land zu verlassen. Nader
weigert sich mitzugehen, er möchte seinen an Alzheimer
leidenden Vater nicht zurücklassen. Als ihr der Richter die
Scheidung verwehrt, zieht Simin zurück zu ihren Eltern.
Nader engagiert für die Pflege seines Vaters die junge
Mutter Razieh, eine streng gläubige Frau aus ärmeren
Verhältnissen. Doch Razieh arbeitet ohne Erlaubnis ihres
jähzornigen und hoch verschuldeten Ehemannes - und
zudem erwartet sie ein weiteres Kind. Mit der Pflege des
verwirrten alten Mannes ist sie schon bald überfordert.
Eines Tages bindet sie ihn ans Bett und verlässt die
Wohnung. Als Nader seinen bewusstlosen Vater findet,
schiebt er Razieh wütend aus dem Flur ins Treppenhaus.
Am nächsten Tag erfährt Nader, dass Razieh ihr Kind
verloren hat - verursacht durch einen von ihm zu
verantwortenden Sturz. Sagt Razieh die volle Wahrheit?
Ihr Mann erhebt nun Klage gegen Nader, der seine
bürgerliche Existenz verlieren könnte, falls er von der
Schwangerschaft Raziehs gewusst haben sollte. Nader
wiederum weigert sich beharrlich, irgendwelche
Schadensersatzforderungen zu akzeptieren, die Raziehs
Familie finanziell über die Runden bringen würden. Ein
Netz aus Lügen, Angst und Beschuldigungen spinnt sich
unentrinnbar um alle Beteiligten.
Ehe/Partnerschaft, Familie, Normen, Spielfilme
ab 16
DVS 305
Spielfilme
Napola - Elite für den Führer
Dennis Gansel, Deutschland 2004
115 Min. f., Spielfilm, FSK: 12
1942 ist der Arbeitersohn Friedrich Weimer (Max Riemelt)
17 Jahre alt. Bei einem Boxkampf gegen die Napola
Potsdam wird ein Lehrer der Nationalpolitischen
Erziehungsanstalt Allenstein, Heinrich Vogler auf den
Jungen aufmerksam. Er fordert Friedrich auf, sich an der
Napola zu bewerben und sichert ihm seine Unterstützung
zu. Gegen den Willen seines Vaters geht Friedrich zu der
Aufnahmeprüfung. Friedrich wird angenommen und ist
zunächst von seinem neuen Leben fasziniert. Friedrichs
Stubenkameraden sind nett zu ihm, der körperliche Drill
bei der sportlichen und militärischen Ausbildung macht
ihm nichts aus und sein Mentor Vogler schützt ihn vor
Übergriffen eines missgünstigen älteren Mitschülers. Als
Albrecht Stein (Tom Schilling), der Sohn des neuen
Gauleiters, auf dieselbe Stube kommt, freunden sich die
beiden unterschiedlichen Jungen an. Während sich
Friedrich neben der Ausbildung auf sein Boxtraining
konzentriert,
kümmert
sich
Albrecht
um
die
Schülerzeitung. Friedrich gewinnt seinen ersten
Boxkampf, was ihm viel Lob und Ehre bei den Ausbildern
und Lehrern einbringt, aber herbe Kritik von seinem
Freund Albrecht, der nicht verstehen kann, wieso er einen
schon wehrlosen Gegner noch K.O. schlagen musste.
Eines Nachts werden die "Jungmannen" zu ihrem ersten
bewaffneten Einsatz abkommandiert. Sie sollen einen
Trupp geflohener russischer Kriegsgefangener aufspüren.
Sie schießen auf die Gegner und stellen jetzt erst fest,
dass diese kaum älter als sie selbst und unbewaffnet sind.
Verzweifelt versucht Albrecht bei einem verwundeten
Russen Erste Hilfe zu leisten und muss dann hilflos mit
ansehen, wie sein Vater diesen erschießt. Der Vorfall wird
am nächsten Tag von den Lehrern totgeschwiegen, doch
Albrecht berichtet die Wahrheit in einem Aufsatz. Als
Konsequenz fordert sein Vater einen Widerruf und droht,
ihn an die Front zu schicken. Albrecht verweigert sich und
begeht Selbstmord. Erst jetzt wird Friedrich klar, auf was
für ein System er sich eingelassen hat. Und bei seinem
nächsten Boxkampf verweigert auch er sich und trägt die
Konsequenzen.
Nationalsozialismus, Zivilcourage, Freundschaft, Jugend, Gewissen,
Ideologien, Macht/Unterdrückung
Bemerkung: Extras: Videotagebuch des Regisseurs (39 Min.),
Interviews, Hintergründe.
ab 14
DVS 102
Der neunte Tag
Volker Schlöndorff, Deutschland/Luxemburg 2004
93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Dem Priester Henri Kremer (Ulrich Matthes) wird
gestattet, seinen KZ-Aufenthalt in Dachau für neun Tage
zu unterbrechen, um in sein Heimatland Luxemburg zu
seiner Familie zurückzukehren. Eine Gnade, die nicht
umsonst zu haben ist: Denn zu Hause angekommen,
muss er sich täglich bei der Luxemburger Gestapo mit
seinem jungen Chef Gebhardt (August Diehl) melden. Mit
der Drohung, im Falle von Kremers Flucht seine
Luxemburger Glaubensbrüder im Dachauer "Pfarrerblock"
sofort erschießen zu lassen, wird beim Zusammentreffen
von Anfang an geklärt, wer hier der Stärkere ist. Aber
auch ein leidenschaftliches, mehrtägiges Gespräch
zwischen den beiden in Gang gesetzt, bei dem es
Gebhardt immer wieder gelingen wird, den Abbé mit
verlockenden Angeboten zu überraschen - um ihn damit
schließlich im Geiste auf seine Seite ziehen zu wollen.
Gebhardts Ziel: Kremer soll seinen Bischof dazu bringen,
ein Schreiben zu unterzeichnen, das die katholische
51
Kirche Luxemburgs an die Seite Deutschlands führt. Den
raffiniert-taktischen, häufig auch religiös motivierten
Argumenten von Gebhardt lassen den Priester in Nöte
und Versuchung kommen. Am neunten Tag wird er - ganz
auf sich alleine gestellt - entscheiden müssen, auf welcher
Seite er steht und wem er tatsächlich verpflichtet ist. - Der
Film basiert auf dem autobiographischen Bericht von
Abbé Jean Bernard in "Pfarrerblock 25487".
Nationalsozialismus,
Gewissen,
Zivilcourage,
Widerstand,
Kirchengeschichte: Neuzeit/Gegenwart
Bemerkung: Siehe dazu auch den Dokumentarfilm "Der Priesterblock"
DVK078.
ab 16
DVS 085
Nichts zu verzollen
Dany Boon, Frankreich/Belgien 2010
108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
An der französisch-belgischen Grenze pflegen die Zöllner
kurz vor dem Schengener Abkommen noch in kleinen
Scharmützeln gegenseitige Vorurteile, insbesondere der
frankophobe Ruben Vandevoorde mit Mathias Ducatel.
Nach einer schlagkräftigen Kontroverse müssen die
beiden
Streithähne
gemeinsam
zum
mobilen
Patrouillendienst. Nach dem Hochtunen ihres R4s gelingt
es dem Duo, Drogenkuriere abzufangen. Ihre beginnende
Freundschaft geht in die Brüche, als Ruben von der Affäre
Mathias' mit seiner Schwester Wind bekommt.
Europa, Freundschaft, Spielfilme, Unterhaltung, Vorurteil
ab 12
DVS 303
no time to die (OmU)
King Ampaw, Deutschland/Ghana 2007
90 Min., f. Spielfilm, FSK: 0
Asante fährt ein glänzendes, schwarzes Auto, mit dem er
berufsmäßig Leichen transportiert. Er und sein Assistent
Issifu bringen die Toten von der ghanaischen Hauptstadt
Accra in ihre Dörfer, wo die Beerdigungszeremonien
stattfinden. Asante liebt seinen Beruf. Doch er hat ein
Problem. Welche Frau will schon mit einem
Leichenwagenfahrer zusammen sein? Bis Esi in Asantes
Leben tritt. Esi ist eine junge Tänzerin, die ihre tote Mutter
in deren Heimatdorf bringen will. Für Asante ist es Liebe
auf den ersten Blick. Und mit Hilfe Issifus gelingt es ihm
sogar, das Herz des schönen Mädchens zu gewinnen.
Doch Esis Vater will nicht von der Liaison seiner Tochter
mit dem jungen Mann wissen. Nur über seine Leiche, so
sagt er, kommt eine Hochzeit in Frage. Asante gibt nicht
auf. Wild entschlossen, Esi zu heiraten, schreckt er auch
nicht davor zurück, ein paar übernatürliche Tricks
anzuwenden ...
Dritte Welt 01: Afrika, Liebe, Spielfilme, Sterben/Tod
ab 12
DVS 087
Noah
Darren Aronofsky, USA 2014
132 Min., f., Spielfilm
Der Film im Stil eines Blockbuster-Fantasyfilms erzählt,
inspiriert von der biblischen Noah-Geschichte, von Noah
und seiner Familie. Sie leben einer Welt nach dem
biblischen Sündenfall und dem Brudermord. Die
Menschheit ist in zwei Linien geteilt: Die gewalttätigen
Nachkommen
von
Kain
und
die
friedfertigen
Nachkommen von Set. Noahs Familie gehört zu den
Nachkommen zu Set, sie leben friedlich im Einklang mit
der Natur und versuchen, den Kain-Nachkommen
möglichst aus dem Weg zu gehen. Als Noah von Gott den
Auftrag erhält, eine Arche zu bauen um die Tiere der Erde
vor der kommenden Sintflut zu retten, erhält er
52
Unterstützung von ehemaligen Engels-Wesen, den sog.
Wächtern. Noah und seine Familie bauen mit Hilfe der
Wächter mehrere Jahre an der Arche und bereiten alles
für die Sintflut vor. Noahs Söhne und die Ziehtochter Ila
wachsen währenddessen zu jungen Erwachsenen heran.
Die Sintflut kommt, alles Leben außerhalb der Arche wird
vernichtet. Noah ist überzeugt, dass Gott die Menschheit
komplett aussterben lassen will und bestimmt seinen
jüngsten Sohn zum letzten Menschen auf der Erde. Als
die unfruchtbare Ila plötzlich schwanger ist, ist Noah
ausser sich und ringt mit Gottes Auftrag. Am Ende findet
Noah seinen Glauben an das Gute im Menschen wieder
und begründet mit seiner Familie den Neuanfang der
Menschheit.
Bibel 03: Welt des AT, BIbel 04: Schöpfung/Urgeschichte, Schöpfung
ab12/14
DVS 224
Nói Albinói
Dagur Kári, Island/Deutschland/Dänemark 2002
91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Lakonisch, spannend und in schönen Bildern erzählt
dieser Film eine tragische Geschichte. Albino Nói, ein
17-jähriger eigensinniger Außenseiter, von dem niemand
weiß, ob er nun zurückgeblieben oder genial ist, lebt mit
seiner Großmutter in einer kleinen Stadt an einem
abgelegenen Fjord im Norden Islands. Eingeschlossen
von hohen Bergen und begraben unter Schnee ist dieser
Ort eine zu kleine Welt, in die Nói nicht hineinpasst.Er
verweigert sich permanent gegen festgezurrte Regeln und
rebelliert gegen Rituale. Der Direktor wirft ihn von der
Schule, die Feuerwehr hat keine Arbeit für ihn, als
Totengräber verzweifelt er an der tiefgefrorenen Erde. Mit
Iris, dem Mädchen von der Tankstelle, träumt er davon,
nach Hawaii abzuhauen. Erst als eine Katastrophe sein
kleines Universum erschüttert, eröffnet sich für Nói die
Chance ein neues Leben zu beginnen.
Anpassung, Normen, Sinnfrage
ab 14
DVS 054
Oben
Peter Docter / Bob Peterson, USA 2009
96 Min., f., Animationsfilm, FSK: 0
Der 78jährige Carl Fredericksen kommt nach dem Tod
seiner Frau Ellie auf die Idee, sich seinen Lebenstraum zu
erfüllen. Am Tag, an dem er zwangsweise in ein
Altenheim gebracht werden soll, befestigt der ehemalige
Ballonverkäufer an seinem Häuschen Tausende von
Luftballons und entschwebt in den Himmel. Reiseziel sind
die Paradiesfälle im Amazonasgebiet in Südamerika. Was
Carl zunächst nicht ahnt: Der achtjährige Pfadfinderjunge
Russell hat sich heimlich auf die Veranda geschlichen. Als
er ihn entdeckt, ist der grantige Rentner zunächst nicht
begeistert. Doch Carl hat keine andere Wahl, als die
Quasselstrippe Russell mit auf diese Reise zu nehmen,
die aus dem alten Mann und dem kleinen Jungen ein
eingeschworenes Team machen wird.
Alte
Menschen,
Freundschaft,
Generationen,
Liebe,
Träume/Wünsche/Utopien, Vorbilder/Idole/Stars
ab 10
DVS 074
Oh, wie schön ist Panama
Martin Otevrel, Deutschland 2006
73 Min., f., Animationsfilm, FSK: o.A.
Der kleine Bär und der kleine Tiger sind die besten
Freunde. Sie leben zusammen in ihrem kleinen Häuschen
und genießen das Leben. Bis eine angeschwemmte
Holzkiste aus Panama, die herrlich nach Bananen riecht,
die Reiselust in ihnen weckt. Davon überzeugt, dass
Spielfilme
Panama von unten bis oben nach Bananen riecht, wird es
zum Land ihrer Träume. Sie begeben sich auf eine
abenteuerliche Reise, auf der auch ihre Freundschaft auf
die Probe gestellt wird, bis sie schließlich entdecken, dass
es zu Hause doch am schönsten ist.
Freundschaft, Kindermedien, Glück, Literaturverfilmung, Unterhaltung
ab 6
DVS 163
Oliver Twist
Roman Polanski, Frankreich 2005
125 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
England zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Der 9-jährige
Waisenjunge Oliver Twist wächst im Armenhaus auf. Als
er bei einem Totengräber in die Lehre gegeben wird, nutzt
er die Gelegenheit, um zu fliehen und in London sein
Glück zu suchen. Doch er gerät in die Fänge des
Bandenchefs Fagin, der ihn zum Taschendieb ausbilden
möchte. Oliver muss einige Abenteuer bestehen und die
Schattenseiten der viktorianischen Klassengesellschaft
kennen lernen, bevor sich ihm dank der Hilfe mitfühlender
Menschen die Chance auf ein besseres Leben eröffnet. -"DVD educativ": 21 Filmkapitel, Begleitmaterial im Wordund PDF-Format).
Armut/Reichtum, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Kinder, Kriminalität,
Literaturvrfilmung
Bemerkung: Sprache: Deutsch, Englisch
ab 12
DVS 166
One Night With The King. Fühle die Berührung des
Schicksals
Michael O. Sajbel, USA 2006
123 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
"One Night With The King" erzählt die Geschichte des
jüdischen Waisenmädchens Hadassah, welches zur
biblischen Ester, der Königin von Persien aufsteigt. Als sie
erfährt, dass Haman, der Hauptkämmerer des Königs,
plant, alle Juden im Reich auszurotten, gelingt es ihr mit
ihrem Charme, das Unheil zu verhindern. Zu ihren Ehren
feiern die Juden auch heute noch alljährlich das
Purimfest.
Bibel 08: Propheten/Exil, Ester, Judentum, Purim
ab 12
DVS 201
Osama
Siddiq Barmak, Afghanistan/Irland/Japan 2003 (FWU)
80 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach der Machtübernahme durch die Taliban stehen in
Afghanistan tausende Witwen und alleinstehende Frauen
vor unüberwindlichen Problemen: Keine Frau darf
arbeiten und keine Frau darf ohne männliche Begleitung
auf dieStraße. Alle Proteste von Frauen gegen diese
Zustände werden brutal unterdrückt. Selbst vor dem
Krankenhaus machen die Taliban nicht halt undsetzen
das weibliche Personal vor die Tür. So kommt es, dass
eine verwitwete Ärztin den Lebensunterhalt für sich, ihre
Mutter und ihre Tochter nicht mehr verdienen kann. Da im
Haus keine Männer leben, hat die Großmutter eine Idee:
Ihre 12-jährige Enkelin wird als Junge verkleidet und fängt
an, für einen befreundeten Milchmann zu arbeiten.
Kurzgeschoren funktioniert ihre Tarnung fast perfekt. Der
Junge Espandi, der ihr Geheimnis kennt, erweist sich als
guter Freund. Er deckt sie und gibt ihr den Namen
Osama. Als die Taliban gewaltsam alle Jungen den Eltern
entreißen und zur Ausbildung in eine Koranschule
stecken, wird auch Osama aufgegriffen. So gerät das
Mädchen unter eine große Anzahl von Jungen und wird
sofort zum Außenseiter. Nie hat es gelernt, den Koran zu
rezitieren, zu klettern, zu raufen. Die zarte 12-Jährige
Spielfilme
versteht von den religiösen Riten der Männerwelt
genauso wenig wie von männlichem Imponiergehabe.
Osama wird bald enttarnt, gefoltert und kommt ins
Gefängnis. Nach dem Gesetz der Scharia droht ihr die
Hinrichtung, sie wird aber begnadigt und einem alten
Mullah zur Frau gegeben. In der Hochzeitsnacht schenkt
er ihrein großes, schön gearbeitetes Vorhängeschloß.
Islam, Macht/Unterdrückung, Menschenrechte, Dritte Welt: Asien /
Frauen / Unterdrückung
ab 14
DVS 109
Oskar und die Dame in Rosa
Éric-Emmanuel Schmitt, Belgien 2009
104 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Oskar ist gerade einmal zehn Jahre alt und hat nicht mehr
viele Tage zu leben. Er leidet an einer besonders
aggressiven Form von Leukämie. Doch keiner hat den
Mut, ihm die Diagnose zu eröffnen - weder seine Eltern,
noch der Arzt oder die Krankenschwestern. Sie alle
flüchten sich in distanzierte Höflichkeit. Aus Trotz tritt
Oskar in Redestreik. Erst als er in der Klinik die Dame in
Rosa trifft, die erste, die ihn endlich wie einen normalen
Menschen behandelt, spricht er wieder, aber
ausschließlich mit ihr. Nach anfänglichem Sträuben - die
Dame in Rosa hat eine starke Abneigung gegen
Krankenhäuser - freunden sie und Oskar sich schnell an.
Sie ermuntert Oskar zu einem Spiel: Er soll sich
vorstellen, dass jeder Tag von nun an zehn Jahre
bedeutet. In seiner Phantasie hat der todkranke Oskar
nun die Möglichkeit, doch noch ein ganzes, erfülltes
Leben zu führen - eine Zukunft im Schnelldurchlauf. Mit
Rose an der Seite durchlebt Oskar seine Flegeljahre, den
ersten Kuss, die erste Liebe (mit seiner Zimmernachbarin
Peggy), Midlifecrisis und Gebrechlichkeit. Und auch für
die Dame in Rosa bleibt dieses "Spiel" nicht ohne
Konsequenzen.
Familie,
Gesundheit/Krankheit,
Kinder,
Spielfilme,
Sterbebegleitung/Sterbehilfe, Sterben/Tod
Bemerkung: FBW Prädikat "besonders wertvoll"
ab 12
DVS 280
Ostwind - Zusammen sind wir frei
Katja von Garnier, Deutschland 2013
105 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Die rebellische Mika wird von ihren Akademiker-Eltern in
den Sommerferien zum Straflernen zu ihrer Großmutter
Maria geschickt, die ein Pferdegestüt hat. Mika
interessiert sich nicht für Pferde, bis sie Ostwind
kennenlernt, einen ungezähmten Hengst, der sich den
Menschen verweigert. Nur bei Mika wird er sofort zahm
und umgänglich und so entdeckt sie ihre ganz besondere
Gabe - sie versteht die Sprache der Pferde. Als die
14-Jährige erfährt, dass ihre Großmutter überlegt,
Ostwind zum Pferdeschlächter zu geben, will sie reiten
lernen und bei einem Turnier beweisen, dass der Hengst
eine zweite Chance verdient hat. Doch Mika hat nicht mit
der eifersüchtigen Michelle gerechnet, die Ostwinds
Gamaschen sabotiert, so dass das Pferd bei dem Turnier
einen Unfall verursacht, bei dem Sam der Stalljunge
gefährlich verletzt wird. Mika sieht keinen Ausweg mehr
und flüchtet auf dem Rücken von Ostwind. Doch Ostwind
bekommt eine Kolik und auch Mika muss ins
Krankenhaus gebracht werden. Dort trifft sie auf den
wieder genesenen Sam, mit dem sie zusammen zum
Gestüt fährt und das Missverständnis um das sabotierte
Turnier aufklärt und somit Ostwind in letzter Sekunde
rettet.
Familie, Identität/Entfremdung, Sport, Tiere
53
Bemerkung: 10.6.2014 angeschafft; in 2014 4x ausgeliehen
ab 10
DVS 402
Otomo
Frieder Schleich, Deutschland 1999
85 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Auf dem Weg zum Arbeitsamt gerät der westafrikanische
Asylbewerber Frederic Otomo in der Stuttgarter
Stadtbahn in eine Fahrausweiskontrolle. Es kommt zu
einer kurzen Auseinandersetzung über die Gültigkeit
seines Fahrscheins. Otomo verlässt wütend die Bahn. Da
er den Kontrolleur dabei zur Seite stößt, erstattet dieser
Anzeige wegen Körperverletzung. Damit beginnt der
Polizeiapparat seine Routinearbeit und löst eine
Fahndung aus. Otomo flieht, versucht Geld zusammen zu
bekommen, um Deutschland zu verlassen. Eine deutsche
Frau, die mit ihrem Enkelkind unterwegs ist und
afrikanische Tänze liebt, wird von Otomo angesprochen.
Nach anfänglichem Erschrecken erkennt sie, in welch
aussichtsloser Lage Otomo sich befindet. Sie versucht zu
helfen. Doch der Gang der Dinge ist nicht mehr
aufzuhalten. Als die Polizei Otomo am Mittag stellen und
eine Personenüberprüfung durchführen will, setzt er sich
verzweifelt zur Wehr. Er ersticht zwei Beamte, verletzt
drei weitere und wird schließlich erschossen. -Spielfilm
nach einem authentischen Fall in Stuttgart im August
1989, der die Öffentlichkeit erschütterte.
Asyl, Vorurteil, Gewalt, Deutschland
ab 16
DVS 136
Die Päpstin
Sönke Wortmann, Deutschland/Italien 2009
148 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Verfilmung des gleichnamigen Romans von Donna W.
Cross. - Im Jahr 814 n. Chr. wird Johanna geboren. Sie
lehnt sich bald gegen den ihr vorbestimmten und
eingeschränkten Weg als Frau auf. Sie ist davon
überzeugt, dass Gott für sie etwas anderes vorgesehen
hat. Als junge Frau verliebt sie sich in den Edelmann
Gerold. Während er in den Krieg zieht, tritt sie unter dem
Namen Johannes als Mann verkleidet in ein
Benediktinerkloster ein. Sie wird Arzt, geht nach Rom und
steigt in der kirchlichen Hierarchie immer weiter auf.
Katholizismus,
Kirchengeschichte
1:
Altertum/Mittelalter,
Literaturverfilmung, Spielfilme
ab 12
DVS 246
Paulas Geheimnis
Gernot Krää, Deutschland 2006
95 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Endlich Sommerferien - und dann das: Aus Paulas
Rucksack wird ihr Tagebuch gestohlen. Für Paula bricht
eine Welt zusammen und ihr ist sofort klar: das Tagebuch
muss zurück! Ihr Mitschüler Tobi, in Englisch eine Niete
und zur Nachprüfung verdonnert, hat eine heiße Spur und
schlägt ihr einen Deal vor: Englischnachhilfe gegen
gemeinsame Verbrecherjagd. Doch das für Paula
bevorstehende Feriencamp droht ihre Pläne in letzter
Sekunde zu durchkreuzen. Da hat Tobi eine geniale Idee:
wie wäre es, wenn seine kleinere Schwester Jenny an
Paulas Stelle ins Feriencamp führe und Paula dafür in
Hamburg bleibt? Schnell ist der Plan in die Tat umgesetzt,
doch die Folgen sind abenteuerlicher als erwartet. Nicht
nur,
weil
die
"Tagebuchdiebe"
zu
einer
Straßenkindergang gehören, aus der sie nicht entkommen
können, sondern auch, weil sich Paula in Tobis Welt
ebenso mühevoll zurecht zu finden lernen muss, wie
Jenny im feudalen Feriencamp auf Sylt. Es werden
54
Ferien, die allen beteiligten Kindern sehr viel mehr als
geheimnisvolle Abenteuer bescheren.
Freundschaft, Kindermedien, Spielfilme, Unterhaltung
Bemerkung: Mit Bonusmaterial auf der ROM-Ebene zur Nutzung des
Films in Jugendarbeit und Schule.
ab 8
DVS 182
Paulette
Jerome Enrico, Frankreich 2012
84 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Paulette ist eine ruppige 80-jährige Pariserin, die nicht
weiß, wie sie mit ihrer schmalen Rente über die Runden
kommen soll. Sie lebt in einem zwielichtigen Vorort. Als
sie eines Abends den Müll rausbringt, fällt ihr ein
Päckchen Marihuana in den Schoß. Das ist für die
ehemalige Konditormeisterin und ihre Freundinnen der
Beginn
einer
vielversprechenden
Dealer-Karriere.
Paulette wird bald zur unbezwingbaren Königin des
kultivierten Drogenhandels. Erst als die mächtigen
Hintermänner der lokalen Drogenversorgung Paulettes
Talent für sich nutzen wollen und sogar ihren Enkelsohn
als Geisel nehmen, wird die Sache ungemütlich. Doch die
Polizei greift im richtigen Moment ein und kann die
gefährliche Situation beenden. Paulette und ihre
Freundinnen kommen mit einer Bewährungsstrafe davon.
Gemeinsam mit ihren Freundinnen, ihre Tochter und
einem guten Freund führt Paulette ihr Geschäftsmodell in
legaler Form in Amsterdam weiter.
Alte Menschen, Unterhaltung, Vorurteile
ab 14
DVS 350
Eine Perle Ewigkeit (OmU)
Claudia Llosa, Peru/Spanien 2009
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach einem alten peruanischen Mythos übertragen jene
Mütter, die einst Leid und Schmerz erfahren haben, die
Krankheit der Angst an ihre Töchter. Dieses Erbe ihrer
Mutter lässt auch Fausta nicht vergessen, was ihr niemals
zugestoßen ist. Sie lebt in ihrer eigenen Welt und sucht
Trost in indianischen Volksliedern. Als ihre Mutter plötzlich
stirbt, ist Fausta gezwungen, ihr Leben allein in den Griff
zu bekommen. Ihr Onkel stellt ihr ein Ultimatum: bis zur
Hochzeitsfeier von Cousine Maxima muss die
Verstorbene unter der Erde liegen. Fausta nimmt in Lima
eine Stelle als Hausmädchen einer berühmten Pianistin
an, um die Beerdigung bezahlen zu können. Hier kennt
niemand das Geheimnis, das in ihr lebt. Doch bald
beginnt sich der Gärtner Noé für Fausta zu interessieren.
Er begleitet sie nach Hause, bis sich zwischen ihnen sich
eine zaghafte Freundschaft entwickelt. Als die Pianistin
eines Tages Faustas Gesängen lauscht, bietet sie ihr
einen Handel an: Für jedes Lied soll Fausta eine Perle
von einer wunderschönen Halskette bekommen, mit
denen sie die Beerdigung ihrer Mutter abbezahlen kann.
Doch während Fausta sich singend von der
Vergangenheit zu befreien versucht, entdeckt die Pianistin
in Faustas Liedern eine Inspirations-, aber auch eine
Einnahmequelle, deren Zweck nur allzu schnell erfüllt ist.
Als die Pianistin Fausta schließlich die Perlen verweigert,
kehrt Fausta nachts in das Anwesen zurück, um das zu
fordern, was ihr zusteht.
Angst, Befreiung, Frauen, Märchen/Legenden, Spielfilme
Bemerkung: Spanisch mit deutschen Untertiteln; Goldener Bär 2009
ab 16
DVS 258
Spielfilme
Die Perlenstickerinnen
Eléonore Faucher, Frankreich 2004
85 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Eléonore Fauchers Erzählung über die Annäherung einer
älteren Haute-Couture-Stickerin und einer jungen
schwangeren Frau ist eine ruhige Reflexion über das
Leben. Zu Beginn steht Claire im Mittelpunkt. Die
Kassiererin im Supermarkt ist schwanger und will weder
den unreifen Vater noch das Kind. Kollegen, Freunden
und der Familie erklärt sie die auffallenden Rundungen
mit einem "Krebsleiden". Sie plant in der nächst größeren
Stadt eine anonyme Geburt und Freigabe zur Adoption,
dann soll alles weitergehen wie bisher. In ihrer Freizeit
stickt sie fantasievolle Muster und bewirbt sich auf
Anraten einer Freundin bei der bekannten Stickerin Mme.
Melikian, die den Tod ihres Sohnes nicht verwinden kann.
Die beiden Frauen reden nicht viel miteinander, arbeiten
an Perlen und Pailletten und während das Kunstwerk
wächst, nimmt auch die (immer noch spröde)
Kommunikation zwischen ihnen zu. Irgendwann offenbart
die Ältere ihre einstigen Ängste vor Geburt und
Schwangerschaft und nach einigen Umwegen entscheidet
sich die 17-Jährige für das Baby im Bauch, für das
selbstbestimmte Leben.
Schwangerschaft, Trauer, Verlust
ab 12
DVS 114
Philomena
Stephen Frears, Großbritannien 2013
98 Min., f. Spielfilm, FSK 6
Eine alte Frau sucht ein halbes Jahrhundert, nachdem ihr
in einem irischen Kloster ihr uneheliches Baby
weggenommen wurde, gemeinsam mit einem zynischen
Journalisten ihren Sohn. Das nach einer historischen
Begebenheit inszenierte Drama ist eine ergreifende
Mischung aus komischem Road Movie, detektivischer
Recherche und wütender Anklage. Geschickt balanciert
die Inszenierung die unterschiedlichen Töne aus, wobei
die Komik des Films aus der Gegensätzlichkeit der
Hauptfiguren resultiert.
Erziehung, Familie, Glaube, Identität, Kirche, Religion, Vorurteil
ab 14
DVS 376
Der Pianist
Roman Polanski, Deutschland 2002
149 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Warschau 1939. Der bekannte jüdische Pianist
Wladyslaw Szpilman (Adrien Brody) spielt gerade im
Sendesaal des polnischen Rundfunks, als die ersten
deutschen Bomben auf die Stadt fallen. Zu Hause in
seiner Familie hofft man, dass der Spuk schnell vorbei ist,
doch er wird sechs Jahre dauern und unvorstellbare
Dimensionen annehmen. Mit nüchterner Präzision zeigt
Polanski, wie immer drakonischere antisemitische
Verordnungen
das
Alltagsleben
der
jüdischen
Bevölkerung bestimmen - schließlich Umsiedlung,
Errichtung der Ghettomauern, Deportation in die
Vernichtungslager. Szpilman gelingt die Flucht aus dem
Ghetto mit Hilfe von Freunden. Er wird in einer
leerstehenden Wohnung versteckt. Von dort beobachtet
er den Aufstand im Ghetto und das brutale Vorgehen der
NS-Schergen. Der Film folgt der Perspektive seines
Protagonisten, dessen Aktionsradius sukzessive kleiner
wird, bis von der Welt nur noch ein halbzerstörter
Dachboden in einer Ruinenlandschaft bleibt. Die
Verengung des Raums geht einher mit der physischen
und psychischen Entkräftung der Hauptfigur. Szpilman ist
Spielfilme
nur noch ein Schatten seiner selbst, als ein deutscher
Offizier ihn kurz vor Kriegsende findet - und nicht verrät.
Antisemitismus, Judenverfolgung, Nationalsozialismus, Geschichte
Bemerkung: Goldene Palme Cannes 2002, 3 Oscars 2003: Bester
Hauptdarsteller (Adirien Brody), Beste Regie (Roman Polanski),
Bestes Drehbuch (Ronald Harwood). Die DVD-Version umfasst zwei
weitere CDs mit der Filmmusik sowie diversen Bonusmaterial (u. a. ein
Interview mit Roman Polanski sowie Archivaufnahmen des
Warschauer Ghettos).
ab 14
DVS 043
Die Piroge (OmU)
Moussa Touré, Senegal/Frankreich/Deutschland 2012
87 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Erzählt wird die Geschichte einer Reise übers Meer. Eine
Gruppe von etwa 30 Männern - als blinder Passagier ist
auch eine Frau an Bord - möchte nach Europa gelangen.
Das Ziel der Migranten sind die Kanarischen Inseln.
Kapitän Baye Laye weiß um die Gefahren der Überfahrt
und hat das Kommando nur widerwillig übernommen, vor
allem wohl deshalb, um seinen unerfahrenen jüngeren
Bruder vor dem sicheren Tod zu bewahren.
Armut/Reichtum, Dritte Welt 01: Afrika, Flüchtlinge, Solidarität
ab 14
DVS 348
POEM
Ralf Schmerberg, Deutschland 2003
91 Min., f./sw., 2 DVD's, FSK: 6
Der Regisseur Ralf Schmerberg präsentiert als
"Gedichtrolle" 19 opulent verfilmte deutsche Gedichte
über das Leben, Liebe, Leid, Freude und Schmerz. Das
raffinierte Zusammenspiel zwischen Worten, Symbolen
und Visionen plädiert für eine Renaissance deutscher
Gedichte. Paul Celan, Meret Becker, Klaus Maria
Brandauer, Smudo u. a. verführen Jung und Alt zu einer
magischen Reise in die Welt der Poesie.
Literaturverfilmung
ab 14
DVS 053
Pommes essen
Tina von Traben, Deutschland 2012
85 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Freys Feyner Imbiss verkaufte schon die beste
Currywurst, als in Duisburg die Industriearbeiter das
Schichtende noch gemeinsam feierten. Inzwischen ist die
Kundschaft rar geworden und an der Fritteuse steht nicht
mehr Vater Frey, sondern seine Tochter Frieda und
wiederum deren Töchter Patty, Selma und Lilo. Freys
Currysauce ist allerdings immer noch die beste der Stadt
und wer die beste Currywurst anbietet, der bekommt den
Zuschlag für das Catering im Fußballstadion. Nachdem
Frieda Frey nach einem Zusammenbruch auf Kur ist und
ihre drei Töchter auf sich selbst gestellt sind, will ihr
Bruder Walther die Gunst der Stunde nutzen: von Patty,
die ganz eigene Zukunftspläne hat, als in das Geschäft
von Mutter und Großvater einzusteigen, will er das Rezept
bekommen und damit endlich seine Schwester in den
Schatten stellen. Doch er unterschätzt die Cleverness der
kleinen
Schwestern
und
dass
sich
familiärer
Zusammenhalt und die Verfolgung eigener Träume nicht
gegenseitig ausschließen müssen.
Arbeits/Arbeitswelt, Familile, Generationen, Identität/Entfremdung,
Verantwortung
ab 10
DVS 333
55
Poupées d'argile - Tonpuppen
Nouri Bouzid, Tunesien 2003
100 Min., f., Domumentarfilm
In einem tunesischen Dorf, dessen Frauen für ihre
Kenntnisse und Fertigkeiten der Töpferkunst der Berber
bekannt sind, vertrauen die Familien ihre Mädchen
Omrane, einem ehemaligen Hausangestellten an. Er
vermittelt sie als «Mädchen für alles» an Haushalte in den
neureichen Quartieren der Hauptstadt. Die schöne Rebeh
hält das harte Leben als schuftende Hausangestellte aber
nicht aus und reisst aus. Von Gewissensbissen geplagt
und angezogen von der jungen Frau macht sich Omrane
auf die Suche nach Rebeh. Begleitet wird er von der
neunjährigen Fedhah, die er eben aus dem Dorf geholt
hat und die auf einen Platz in einem Haushalt wartet.
Dritte Welt 01: Afrika, Freiheit/Abhängigkeit, Mädchen
Bemerkung: Originalversion mit deutschen Untertiteln
ab 14
DVS 183
Precious - Das Leben ist kostbar
Lee Daniels, USA 2009
105 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Claireece Precious Jones' Leben ist eigentlich schon
vorbei bevor es richtig begonnen hat: aufgewachsen in
New Yorks Armenviertel Harlem, erwartet sie mit 16
bereits ihr zweites Baby von ihrem Vater, sie wird von
ihrer Mutter vernachlässigt und kann weder lesen noch
schreiben. Doch als sie aufgrund ihrer Schwangerschaft
auf eine alternative Schule kommt, wird sie von der
engagierten Lehrerin Miss Rain darin bestärkt, dass es im
Leben Dinge gibt, für die es sich gegen alle Widerstände
zu kämpfen lohnt. - Nach dem Roman "Push" von
Sapphire.
Aids, Frauen, Hoffnung, Schwangerschaft, Sinnfrage, Spielfilme
Bemerkung: 2 Oscars, Golden Globe
ab 14
DVS 086
Pride
Matthew Warchus, Großbritannien 2014
120 Min., f., Spielfilm. FSK: 6
Um gegen Zechenschließungen und Privatisierung zu
kämpfen, treten auch die Bergarbeiter eines walisischen
Dorfs in den Streik. Unerwartete Unterstützung erhalten
sie von einer kleinen schwul-lesbischen Aktivistengruppe
aus London, die für die Kumpel Spenden sammelt. Als die
urbanen Exoten das Dorf besuchen, schlagen Vorurteile
durch, herrscht zunächst Distanz, bis man entdeckt, dass
es weit mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede gibt.
Gesundheit/Krankheit, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Solidarität, Toleranz,
Vorurteil
ab 14
DVS 222
Rain
Maria Govan, Bahamas 2008
93 Min., f., Spielfilm
Nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter fährt das
Mädchen Rain von einer kleinen, entlegenen Insel der
Bahams auf die weiter entfernte Insel New Providence.
Dort, in der Hauptstadt Nassau, lebt ihre Mutter, die Rain
als Baby verlassen hat und die sie seitdem nicht mehr
gesehen hat. Rain findet ihre Mutter in einer
heruntergekommenen Umgebung am Stadtrand. Sie
trinkt, nimmt Drogen und prostituiert sich, um über die
Runden zu kommen. Rains Ankunft konfrontiert die Mutter
mit ihrer Vergangenheit. Als Teenager-Mutter hatte sie
Rain bereits kurz nach der Geburt bei deren Großmutter
zurückgelassen.Rain findet eine Schule, die sie aufnimmt.
Sie erfährt hier Ablehnung und Ausgrenzung, aber auch
56
die Freundschaft einer Schulkameradin und die
Unterstützung durch die Trainerin des Sportteams. Rain
ist ehrgeizig und sie ist eine talentierte Läuferin. Mit Hilfe
ihrer Sportlehrerin bereitet sie sich auf einen großen
Wettkampf vor - und selbst ihre Mutter versucht, ihrem
Leben mit Rain eine neue Wendung zu geben.-- Die
Hauptfiguren des Films sind Frauen dreier Generationen
von Großmutter, Mutter und Tochter/Enkelin. Ihr Leben
steht
unter
dem
Zeichen
unterschiedlicher
Lebensentwürfe und Schicksale. Die tief im Glauben
verwurzelte, sorgende Großmutter, die aus der Bahn
geratene Mutter von und Rain, die vielleicht ein besseres
Leben haben wird. -- Der 17minütige Kurzfilm "Full Circle"
(auf der DVD enthalten) spielt wie der Hauptfilm in
Nassau auf den Bahamas und thematisiert den
verhängnisvollen Kreislauf sexualisierter Gewalt, der die
Familien und den sozialen Zusammenhalt der
Gemeinschaft zerstört.
Dritte Welt 05: Armut/Hunger/Krankheit/Medizinische Versorgung,
Dritte
Welt
06:
Frauen,
Familie,
Frauen,
Sport,
Träume/Wünsche/Utopien
ab 14
DVS 378
Rattenfänger
Michael Gautsch, Österreich 1983/2003
40 Min., f., Spielfilm
Maria, eine junge Studentin, hat genug von ihrem Freund
und ihren Eltern. Eines Tages bricht sie aus der Routine
und der scheinbaren Ordnung ihres Alltags aus. In der
Fußgängerzone wird sie von einem Anhänger der
"Bewegung der Liebe" angesprochen. Mehr und mehr
gerät Maria in den Einflussbereich der Sekte, die mit
geschickten Argumenten und Gehirnwäsche die
Orientierungslosigkeit und Identitätssuche der jungen
Frau manipuliert und sie zu einem willenlosen Werkzeug
der Organisation umzufunktionieren versucht.
Sekten
Bemerkung: Zusammenschnitt der 76minütigen Kinofassung
ab 14
DVS 082
Reise zur Sonne (Günese Yolculuk)
Yesim Ustaoglu, Türkei/Niederlande/Deutschland 1999
105 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
In Istanbul treffen Mehmet und Berzan zufällig
aufeinander und werden Freunde. Beide sind mittellos
und versuchen in der Großstadt ein Auskommen zu
finden.
Mehmet
arbeitet
bei
den
städtischen
Wasserwerken und ist damit beschäftigt, mit Hilfe seines
guten Gehörs Rohrbrüche im maroden Leitungsnetz
aufzuspüren. Berzan stammt aus einem kurdischen Dorf,
nahe der irakischen Grenze. Er verkauft auf der Straße
Musikkassetten und hofft, bald das nötige Geld
beisammen zu haben, um heimkehren und heiraten zu
können. Bei einer routinemäßigen Razzia wird Mehmet zu
Unrecht verhaftet. Wegen seiner dunklen Hautfarbe wird
er für einen Kurden gehalten. In der Haft wird er schwer
misshandelt. Als er nach seiner Entlassung völlig
erschöpft seine Wohnung erreicht, prangt an seiner Türe
ein großes rotes X. Seine Mitbewohner reagieren panisch
und zwingen ihn, das gemeinsam bewohnte Zimmer zu
verlassen. Wenig später verliert er auch noch seine
Arbeit. Seine Freundin Arzu und Berzan verhelfen ihm zu
einem neuen Job und einer Bleibe. Aber vor dem
Hintergrund seiner alltäglichen Erfahrungen in den
Armenvierteln von Istanbul zerplatzen Mehmets
Hoffnungen wie Seifenblasen. Berzan wird bei einer
Demonstration verhaftet und stirbt im Polizeigewahrsam.
Arzu gelingt es, dass Mehmet der Leichnam Berzans
Spielfilme
ausgehändigt wird, damit er ihn in seinem Heimatdorf
Zorduc bestatten kann. Er bricht zu einer Reise in den
Osten des Landes auf - einer Reise zur Sonne. Dabei
lernt er ein Land kennen, das er immer weniger versteht.
Minderheiten, Liebe, Solidarität, Menschenrechte, Zivilcourage, Dritte
Welt: Politische Verhältnisse/Unterdrückung
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. Film des
Monats 6/99 der Evang. Filmarbeit.
ab 16
DVS 029
Rico, Oskar und die Tieferschatten
Neele Leana Vollmar, Deutschland 2014
96 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Rico, selbsterklärtes tiefbegabtes Kind, trifft beim
Sammeln von Fundstücken vor seinem Haus in der
Dieffenbach Straße in Berlin den kleinen Oskar. Der
hochbegabte Junge, der zur Sicherheit immer einen Helm
trägt, wird bald zum neuen Freund von Rico. Dessen
Mutter muss zu ihrem schwerkranken Bruder fahren und
Rico schweren Herzens alleine lassen. Er ist gar nicht so
traurig darüber und freut sich auf das vereinbarte Treffen
mit Oskar. Doch der taucht nicht auf. Er ist zum jüngsten
Opfer des Schnäppchen-Entführers geworden. Rico will
ihn retten.
Freundschaft, Kinder, Kindermedien, Literaturverfilmung
ab 6
DVS 394
Ronja Räubertochter (Ronja Rövardotter)
Tage Danielson, Schweden/Norwegen 1984
121 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach dem gleichnamigen Roman von Astrid Lindgren.
Ronja und Birk, Kinder von Anführern verfeindeter
Räuberbanden, die auf einer alten Burg hoch auf einem
steilen Felsen hausen, freunden sich miteinander an.
Dabei geraten sie in Gegensatz zu ihren Vätern und
deren Wunsch, einander so schnell wie möglich zu
verjagen. Ronja und Birk verbringen einen Sommer
gemeinsam in einer Bärenhöhle, während Ronjas Vater
Mattis wegen der Flucht seiner Tochter in Schwermut
verfällt. Angesichts des bevorstehenden Winters
versöhnen sich Vater und Tochter, und auch Birk ist
einbezogen. Bei einem Ringkampf zwischen Mattis und
Borka, den beiden Anführern, soll entschieden werden,
wer Oberhaupt beider Banden wird. Mattis siegt, und ein
großes gemeinsames Fest findet statt. - Der Film erzählt
eine märchenhafte Geschichte, in der Ronja auch
Lebewesen des Waldes begegnet, den Trollen, Gnomen,
Wilddruden und anderen Fabelwesen des Nordens.
Freundschaft, Frieden, Unterhaltung
ab 8
DVS 030
Rot wie der Himmel
Cristiano Bortone, Italien 2006
96 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Italien in den siebziger Jahren. Der 10-jährige Mirco lebt
mit seinen Eltern in einer kleinen toskanischen Stadt. Er
spielt mit seinen Freunden gern Blinde-Kuh und liebt es,
mit seinem Vater ins Kino zu gehen. Doch eines Tages
hat ein Missgeschick schlimme Folgen für Mirco: er
verletzt sich an den Augen und verliert seine Sehkraft. In
den siebziger Jahren ist Integration noch ein Fremdwort
und sehbehinderte Kinder dürfen keine Regelschule
besuchen - deshalb wird Mirco in ein Internat nach Genua
geschickt. Mirco wehrt sich trotzig gegen die neue
Umgebung, die ihm feindlich und ungerecht erscheint.
Doch dann entdeckt er die Welt der Töne und damit eine
neue Leidenschaft. Gemeinsam mit seinem neuen Freund
Felice und der Nachbarstochter Francesca entwickelt er
Spielfilme
ein Hörspiel, das immer mehr Kinder des Internats zum
Mitmachen animiert. Allerdings stößt das begeisterte
Treiben der Jungen beim Direktor auf erbitterten
Widerstand. Dessen Devise lautet unerschütterlich: Blinde
Kinder sollen gehorchen lernen, sonst kommen sie im
Leben nicht zurecht. Sein Lehrer Don Giulio allerdings ist
von dem kreativen Eifer seiner Schüler beeindruckt und
angetan. Als der Direktor Mirco der Schule verweisen will,
ergreift er deshalb dessen Partei. Gemeinsam mit den
Kindern bringt er das Hörspiel auf die Bühne und läutet
damit an der Schule eine neue pädagogische Ära ein.
Behinderte Menschen, Identität/Entfremdung, Kindermedien,
Kommunikation, Kreativität, Medienpädagogik, Solidarität, Spielfilme
Bemerkung: Deutsche und italienische Fassung, Bildergalerie, Fotos
von Hilfsmitteln für Sehbehinderte und Blinde.
ab 10
DVS 218
Saint Jacques - Pilgern auf Französisch
Coline Serreau, Frankreich 2005
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nachdem die drei Geschwister Clara, Claude und Pierre
per Post über das Ableben ihrer Mutter informiert wurden,
finden sie sich beim Notar ein. Doch über den letzten
Willen ihrer verstorbenen Mutter sind die Drei wenig
erfreut. Diese hat verfügt, dass ihren zerstrittenen Kindern
das Erbe nur zufällt, wenn sie sich gemeinsam zum
Pilgern aufmachen. Die möglichen potentiellen Erben
können sich weder vorstellen, sich für zwei Monate auf
Schusters Rappen zum christlichen Wallfahrtsort zu
quälen, noch eine so lange Zeit überhaupt miteinander zu
verbringen. Doch letztlich machen sich die griesgrämige
Lehrerin Clara, der Workaholic Pierre sowie der
langzeitarbeitslose Alkoholiker Claude angetrieben vom
lockenden Geldregen auf den Weg. Mit in ihrer
Pilgergruppe sind Mathilda, die sich nach einer
Chemotherapie auf einer Sinnsuche befindet, zwei junge
Mädchen, die die Wandertour geschenkt bekommen
haben, sowie Saïd, der sich in eine der beiden verguckt
hat, und sein naiver Cousin Ramzi, der glaubt, an einer
Pilgerreise nach Mekka teilzunehmen. Für die meisten
wird die Reise zur Tortur. Alle haben sie viel zu viel
Gepäck und die Gruppe hat anfangs große Mühe, sich
zusammen zu finden. Vor allem unter den drei
Geschwistern
kommt
es
zu
heftigen
Auseinandersetzungen. Aber kalte Duschen und Blasen
an den Füßen fördern das Wir-Gefühl. Der Weg nach
Santiago de Compostela ist lang und die Reise dahin
voller überraschender Einsichten und Veränderungen.
Hoffnung,
Länder/Städte/Reisen,
Sinnfrage,
Spielfilme,
Vergebung/Versöhnung
ab 12
DVS 194
Das Sams
Ben Verbong, Deutschland 2001
100 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Film nach den gleichnamigen Kinderbüchern von Paul
Maar. - An einem Samstag tritt das Sams, ein
merkwürdiges kleines Wesen mit einer Rüsselnase, in
das Leben von Herrn Taschenbier. Es nennt den eher
Schüchternen "Papa" und ist sein schieres Gegenteil:
anarchisch, frech und stürzt dessen geordnetes Leben ins
blanke Chaos. Mit den blauen Wunschpunkten im Gesicht
des Sams kann Taschenbier sich plötzlich jeden Wunsch
erfüllen. Aber auch das Wünschen will gelernt sein, sonst
schneit es plötzlich im Zimmer, ein Eisbär streunt durch
die Wohnung oder man sitzt allein auf einer felsigen Insel
im Meer fest. Und bei der Erfüllung seines größten
Wunsches, die Liebe seiner neuen Kollegin zu gewinnen,
mag das Sams Herrn Taschenbier nicht helfen. Im
57
Gegenteil, als es endlich funkt, legt der Kobold mit den
roten Haaren dem Glück Steine in den Weg.
Fantasie, Familie, Wünsche, Identität
Bemerkung: Die DVD umfasst neben der Gliederung des Films in 24
Abschnitte verschiedene Extras, so ein Interview mit der Darstellerin
des Sams, ausgelassene Szenen und diverse Songs.
ab 6
DVS 020
Sams im Glück
Peter Gersina, Deutschland 2012
98 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Eigentlich könnten die Taschenbiers ein zufriedenes
Leben führen - wäre da nicht der seltsame Umstand, dass
man, wenn man zehn Jahre ein Sams bei sich
beherbergt, selbst langsam aber stetig zu einem Sams
wird. Und genau das geschieht mit Herrn Taschenbier.
Seine immer wiederkehrende Verwandlung sieht man ihm
von außen nicht an, nur an seinem Verhalten. Er ist
genauso verfressen, aufgekratzt und vorlaut wie das
Sams. Nach einem seiner Sams-Anfälle kommt Herr
Taschenbier sogar ins Gefängnis. Aber wenn er sich
wieder zurückverwandelt, kann er sich an nichts mehr
erinnern. Und was er nicht ahnt: Wenn das Sams bei den
Taschenbiers bleibt, dann wird diese Verwandlung
solange voranschreiten, bis Herr Taschenbier selbst
vollständig zu einem Sams geworden ist. Anfangs freut
sich das Sams noch, endlich einmal einen
Spielkameraden zu haben, doch als es bemerkt, dass die
Sache langsam aus dem Ruder läuft, versucht es
herauszufinden, wie man Taschenbiers Verwandlung
aufhalten kann. So macht es sich auf den Weg in die
Sams-Welt, um das Übersams zu fragen, wie Herr
Taschenbier wieder so wird, wie er früher war. Schließlich
scheint es nur einen Ausweg zu geben: Das Sams muss
die Taschenbiers für immer verlassen.
Märchen/Legenden, Träume/Wünsche/Utopien
ab 6
DVS 110
Saphirblau
Felix Fuchssteiner, Deutschland 2014
116 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach dem gleichnamigen Roman von Kerstin
GierGwendolyn und Gideon haben kaum Zeit, sich ihren
Gefühlen füreinander hinzugeben: Denn die beiden
auserwählten Teenager müssen ihre Mission erfüllen und
eine Allianz dunkler Mächte an der Weltherrschaft
hindern.
Familie, Geschichte, Literaturverfilmung
ab 12
DVS 212
Sarahs Schlüssel
Gilles Paquet-Brenner, Frankreich 2010
98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die Journalistin Julia Jarmond recherchiert die Ereignisse
der Judenrazzia von 1942. Unter den damaligen
Deportierten befand sich die 10-jährige Sarah. Als die
Reporterin versucht, mehr über das Schicksal des
Mädchens herauszufinden, stößt sie auf ein dunkles
Geheimnis in ihrer eigenen Familie. Was als „normale“
Recherche beginnt, wird zu einer Erfahrung, die ihr Leben
verändert...
Antisemitismus, Geschichte, Nationalsozialismus
ab 14
DVS 338
58
Spielfilme
Satte Farben vor Schwarz
Schuld sind immer die Anderen
Sophie Heldmann, Deutschland 2010
84 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Anita und Fred sind seit 50 Jahren ein Paar und fast
genauso lange glücklich verheiratet. Beide können nicht
nur auf ein erfülltes Leben zurückblicken - sie sind noch
mittendrin. Dass Fred schwer krank ist, haben sie ihrer
Familie bislang verheimlicht. Erstmals in all den Jahren
nimmt Fred sich nun Freiheiten heraus, die seine Frau vor
den Kopf stoßen. Zum ersten Mal fühlt Anita sich allein
gelassen und stellt ihre Beziehung in Frage. Letztlich
entscheidet sich das Paar für den gemeinsamen Freitod.
-Die
Regisseurin
möchte
ihren
Film
als
Diskussionsanstoß
und
"Plädoyer
für
die
Entscheidungsfreiheit" verstanden wissen.
Gesundheit/Krankheit, Liebe, Sterben/Tod
ab 16
DVS 316
Lars-Gunnar Lotz, Deutschland 2013
93 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ben bekommt im idyllisch gelegenen "Waldhaus" die
einmalige Chance auf einen Neuanfang. Als einer von
sieben jugendlichen Straftätern soll er in der familiären
Gemeinschaft
soziale
Kompetenz
erlernen
und
Geborgenheit erfahren. Doch als er auf seine Hausmutter
Eva trifft, ist er geschockt: Sie ist eines seiner Opfer. Sein
brutaler Überfall auf sie wurde nie aufgeklärt. Während
Ben alles versucht, um in der Gruppe nicht aufzufallen,
wächst in Eva der Verdacht.
Aggression, Diakonie/Sozialarbeit, Erziehung, Gemeinschaft,
Gewissen,
Gewalt/Gewaltlosigkeit,
Heimerziehung,
Identität/Entfremdung, Jugend, Konflikte
ab 14
DVS 356
Scherbenpark
Das Schwein von Gaza
Bettina Blümner, Deutschland 2013
91 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 17-jährige Sascha lebt mit ihrer Tante Mascha und
ihren zwei Halbgeschwistern in einer Plattenbausiedlung
am Rand von Stuttgart. Ihr Stiefvater Vadim sitzt im
Gefängnis, ihre Mutter ist tot - umgebracht von Vadim, vor
Saschas Augen. Seitdem verfolgt Sascha zwei Ziele: Sie
will Vadim umbringen und ein Buch über ihre Mutter
schreiben mti dem Titel "Über eine hirnlose rothaarige
Frau, die noch leben würde, wenn sie auf ihre kluge
Tochter gehört hätte". Sascha ist mit ihrer Mutter aus
Russland, als "Spätaussiedlerin", nach Deutschland
gekommen. Mit den anderen Jugendlichen in der
Plattenbausiedlung kann sie wenig anfangen. Ständig
steht sie unter Strom, jeden Moment bereit zur Explosion.
Als sie ein Interview mit ihrem als reumütig dargestelltem
Stiefvater in der Zeitung liest, ist sie außer sich. Sie sucht
den verantwortlichen Redakteur Volker Trebur auf und
macht ihrem Ärger Luft. Trebur bietet ihr seine Hilfe an,
woraufhin sie einige Tage im schicken Haus der Treburs
verbringt. Dort lernt sie auch Sohn Felix und die Welt der
"Reichen" kennen. Auch hier ist nicht alles in bester
Ordnung. Nachdem Vadim sich in seiner Zelle
umgebracht hat, lässt Sascha sowohl Plattenbau als auch
Einfamilienhaus hinter sich und macht sich auf den Weg
zu ihrem leibllichen Vater.
Armut/Reichtum, Aussiedler, Familie, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Jugend,
Liebe
ab 14
DVS 387
Das Schicksal ist ein mieser Verräter
Josh Boone, USA 2014
121 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die Liebesgeschichte zweier schwerkranker Jugendlicher.
Literaturverfilmung nach dem gleichnamigen Bestseller
von John Green. -- Hazel Grace ist 16 und leidet an einer
unheilbaren Krankheit. Eine Sauerstoffflasche ist ihr
ständiger Begleiter. Eigentlich will sie nur ihre Ruhe
haben, geht aber ihren Eltern zuliebe doch in eine
Selbsthilfegruppe. Dort trifft sie Gus, der trotz seiner
Krankheitsgeschichte vor Optimismus und Lebensfreude
sprüht. Die beiden verlieben sich ineinander und
verbringen eine wunderbare Zeit miteinander. Ohne den
bevorstehenden Tod zu leugnen, genießen sie ihre
jugendliche Liebe - bis das Schicksal, der miese Verräter,
sie einholt.
Familie, Freundschaft, Gesundheit/Krankheit, Literaturverfilmung,
Sterbebegleitung/Sterbehilfe, Sterben/Tod
ab 14
DVS 145
Sylvain Estibal, Frankreich/Deutschland/Belgien 2011
95 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der Fischer Jafaar und seine Frau leben in ärmlichen
Verhältnissen im Gazastreifen. Außer ein paar Sardinen
will nichts ins Netz gehen und so häufen sich die
Schulden. Nach einer heftigen Sturmnacht aber hat Jafaar
plötzlich einen dicken Fang im Netz - ein Schwein. Doch
was tun mit diesem unreinen Tier? Der Fischer versucht
zunächst, es beim deutschen UN-Beamten zu Geld zu
machen - vergeblich. Loswerden kann er es nicht, aber
behalten kann er es auch nicht. Das Schwein bekommt
zur Tarnung einen Schafspelz übergezogen und Jafaar
knüpft Kontakt mit einer jungen Frau in einer jüdischen
Siedlung, die zu ihrem Schutz Schweine züchtet. Jafaars
Schwein soll der Vermehrung auf die Sprünge helfen.
Dummerweise fliegt die Kooperation auf und er wird vor
die Wahl gestellt, entweder als Verräter oder als Märtyrer
zu sterben.
Israel, Konflikte, Unterhaltung
Bemerkung: Sprache: Deutsch, Arabisch, Hebräisch; Untertitel:
Deutsch
ab 14
DVS 325
Schwestern
Anne Wild, Deutschland 2012
85 Min., f., Spielfilm, FSK 0
Eine Familiengeschichte. An einem flirrenden Sommertag
treffen die Mitglieder der Familie Kerkhoff ausgerechnet in
der Abgeschiedenheit eines Klosters z.T. nach Jahren
wieder aufeinander. Eine Familienfeier der besonderen
Art steht an. Kati, die jüngste Tochter, hat sich
entschlossen, ihre Familie und ihr weltliches Leben hinter
sich zu lassen, um einem Orden beizutreten. Sie soll an
diesem Sonntag feierlich eingekleidet werden. Das ist
einfach unglaublich! Der Schock sitzt tief in der komplett
weltlichen Familie und fordert ihre Mitglieder heraus, die
eigenen Lebensentwürfe und Werte zu überprüfen.
Warum um alles in der Welt hat Kati diese Entscheidung
getroffen? Alle Versuche realistischer Erklärungen
scheitern. Plötzlich steht die Zeit stil an diesem
Sommertag. Es passieren Dinge, die alle Beteiligten
daran zweifeln lassen, dass ihr eigenes Leben die ganze
Wirklichkeit umfasst. Für einen Moment bekommt jeder
aus der Familie eine Ahnung von dem, was Kati nicht
erklären konnte.
Familie, Glaube, Kommunitäten, Sinnfrage
ab 14
DVS 379
Spielfilme
Sein letztes Rennen
Kilian Riedhof, Deutschland 2013
115 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Paul
Averhoff
(Dieter
Hallervorden)
Weltklasse-Marathon-Läufer
der
1950er
Jahre,
Olympia-Sieger 1956 in Melbourne - zieht mit seiner Frau
Margot aufgrund deren gesundheitlichen Zustandes in ein
Berliner Altenheim. Um dem in seinen Augen tristen
Dasein zu entfliehen, beginnt er im Park des Altenheims
mit Lauftraining. Darauf angesprochen, verkündet er, am
Berlin-Marathon teilnehmen zu wollen. Trotz einiger
Bedenken wird auch seine Frau wieder – wie ehedem –
seine Trainerin. Im Heim regt sich Widerstand gegen den
„Revolutionär“ Averhoff, der mit seinen Trainingseinheiten
den regelmäßigen Ablauf stört und schließlich das Heim
wieder verlässt. Wenige Tage vor dem Rennen verstirbt
seine Frau an einem bis dahin nicht diagnostizierten
Gehirntumor. Paul Averhoff kehrt danach in das Heim
zurück, muss dort aber nach einem extensiven
Traueranfall mit Medikamenten ruhiggestellt und fixiert
werden. Arzt und Heimleitung untersagen ihm die
Teilnahme an dem Rennen. Am Tag des Wettbewerbs
wird er jedoch von einem jungen Pfleger - den er
sensationell bei einem Trainingsrennen hatte bezwingen
können - und einem Bewohner - der zunächst Averhoffs
schärfster Kritiker war - aus der Fixierung befreit und von
dem Pfleger zum Start gefahren. Tatsächlich gelingt es
ihm die Distanz von 42,195 km zu überwinden und läuft
unter dem Jubel des gesamten Stadions über die Ziellinie.
Alte Menschen, Gesundheit/Krankheit, Identität/Entfremdung,
Unterhaltung
ab 12
DVS 366
Shahada
Burhan Qurbani, Deutschland 2009
92 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Samir, Ismail und Maryam sind drei junge Muslime, die in
Deutschland leben. Ihre Geschichten kreuzen sich in der
Moschee von Vedat, einem aufgeklärten islamischen
Geistlichen. Während des Fastenmonats Ramadan
geraten die drei in Krisen, die ihr Werte- und
Glaubenssystem auf eine harte Probe stellen. - Der Film
gibt Einblicke in die muslimische Alltagswelt in
Deutschland.
Glaube, Islam, Migration, Normen, Ramadan, Religion, Sinnfrage
Bemerkung: FBW: besonders wertvoll
ab 14
DVS 277
Small World
Bruno Chiche, Deutschland / Frankreich 2010
99 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach dem Bestseller von Martin Suter. - Mit
fortschreitendem Alter rücken Erinnerungen aus der
Kindheit stärker ins Bewusstsein als die Erlebnisse des
gerade vergangenen Tages. So geht es auch dem
alternden Freigeist Konrad Lang (Gérard Depardieu), der
zusehends alltägliche Dinge vergisst, sich aber immer
präziser an seine früheste Kindheit erinnert. Nicht zuletzt
aus diesem Grund zieht es ihn auch zurück in den Schoß
der Industriellen-Familie Senn, zu der sich Konrad durch
die gemeinsam verbrachte Kindheit mit dem gleichaltrigen
Thomas zugehörig fühlt. Thomas' Mutter, das resolute
Familienoberhaupt Elvira Senn, gewährt Konrad zwar
Unterkunft, reagiert jedoch zunehmend beunruhigt und
ablehnend auf Konrads Erinnerungen. Verwundert
beobachtet Simone (Alexandra Maria Lara), die junge
Gattin des Familienerben, die wachsende Nervosität der
Familienangehörigen. Sie fühlt sich zu dem verwirrten
59
Alten hingezogen, während der Rest der Familie sich kühl
distanziert. Als Simone auch noch damit beginnt, das
Puzzle aus Konrads Erinnerungen zusammen zu setzen,
ahnt sie nicht, dass sie damit einem lang gehüteten
Geheimnis auf der Spur ist. Konrad Lang ist nämlich
Thomas und Thomas ist eigentlich Konrad. Die beiden
wurden im Kindesalter von Elvira und ihrer Schwester
Anna vertauscht. Konrad ist der leibliche Sohn von
Wilhelm Koch aus dessen erster Ehe und somit der
Stiefsohn Elvira Senns. Thomas Koch seinerseits ist das
Produkt einer Vergewaltigung der jungen Elvira durch
einen Arbeitskollegen ihres Vaters.
Alte
Menschen,
Demenz,
Familie,
Gesundheit/Krankheit,
Literaturverfilmung, Spielfilme
ab 14
DVS 127
Solino
Fatih Akin, Deutschland 2002
120 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
1964 verlassen die Brüder Gigi und Giancarlo mit ihren
Eltern ihr sonniges Heimatdorf in Süditalien und ziehen
ins düstere Ruhrgebiet. In Duisburg eröffnet die Familie
kurz darauf die erste Pizzeria des Reviers. Während Vater
Romano völlig in seiner Rolle als Gastwirt aufgeht und
Mutter Rosa auch nach Jahren überwiegend in der
unterirdisch gelegenen Küche der Gaststätte unter
unstillbarem Heimweh leidet, leben sich die Brüder rasch
ein und machen erste Erfahrungen mit der Freiheit, der
Musik und dem ersten Joint. Als sie sich in dasselbe
Mädchen verlieben, kommt es zu einem ernsthaften
Konflikt. Gerade als Gigis Traum von einer Karriere als
Filmemacher in greifbare Nähe rückt, muss er nach
Apulien reisen, wohin seine leukämiekranke Mutter nach
einem Ehebruch ihres Mannes zurückgekehrt ist.
Giancarlo hintergeht den jüngeren Bruder gleich mehrfach
und führt damit den endgültigen Bruch herbei. Erst zehn
Jahre später sehen sich die Brüder wieder.
Familie, Heimat, Geschwister, Identität, Ausländer
ab 14
DVS 103
Der Sommer des Falken
Arend Agthe, BRD 1987/88
104 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Marie lebt mit ihrem zahmen Falken in den Bergen
Südtirols. Rick, der Berliner Punker, kommt mit seinem
Vater zum Drachenfliegen her. Er ist nicht der einzige, der
in diesem Sommer Maries Weg kreuzt. Herbert Sasse, ein
kauziger Taubenzüchter aus Bottrop, ist auf der Suche
nach seiner verschwundenen Taube Martha. Mit Marek
Czerny taucht ein geldgieriger Falkenjäger auf, der Marie
mit List dazu bringt, ihm den Nistplatz des Falken zu
zeigen. Doch Marie durchschaut Czernys Pläne und findet
in Rick einen Freund und Verbündeten. Es kommt zu
einer abenteuerlichen Verfolgungsjagd, in die auch
Herbert Sasse hineingezogen wird, der ohnehin schon
Mühe hat, mit den Tücken der Berge fertig zu werden.
Zwar können Marie und Rick dem Dieb die Falkeneier
entreißen, doch Czerny gibt nicht auf. In einer finsteren
Höhle kommt es zur entscheidenden Begegnung. - Als
Bonusmaterial enthält die DVD ein Interview mit dem
Regisseur (34 Min.).
Unterhaltung, Tiere, Freundschaft
ab 10
DVS 034
60
Sonnenallee
Leander Haußmann, Deutschland 2000
87 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die DDR in den siebziger Jahren - zu einer Zeit, in der es
noch "Abschnittsbevollmächtigte" gibt, die Sowjetunion
der große Bruder, der Rest der Welt mehr oder weniger
der Klassenfeind, die Mauer der "antifaschistische
Schutzwall" und die DDR das Land ist, in dem der
Protagonist Micha Ehrenreich lebt. Er wohnt in einer
Straße, deren längeres Ende im Westen und deren
kürzeres Ende im Osten liegt: die Sonnenallee. Micha ist
17 Jahre alt, liebt Pop-Musik und Cola, träumt davon,
Pop-Star zu werden und kleidet sich für den
Abschnittsbevollmächtigten eine Spur zu modisch. Die
Wohnung ist eng, der Nachbar bei der Stasi und auch die
Erwachsenen lassen nichts unversucht, sich ein paar
Annehmlichkeiten zu verschaffen: Man trinkt den Kaffee
von "West-Onkel" Heinz, einem ewigen Besserwisser und
leidenschaftlichen Schmuggler, genießt die Nylons aus
eben dieser Quelle, und ein gefundener westdeutscher
Pass lässt Michas Mutter um Jahre altern und sogar
schon von einem Leben "jenseits der Mauer" träumen.
Das Wichtigste für Micha aber ist Miriam. Micha legt ihr
sein Leben zu Füßen und lernt dabei, es in die eigenen
Hände zu nehmen.
Jugend, Identität, Freiheit/Abhängigkeit, Zeitgeschichte, Liebe
ab 14
DVS 013
Sophie Scholl - die letzten Tage
Marc Rothemund, Deutschland 2005
117 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Februar
1943:
Bei
einer
Flugblatt-Aktion
der
studentischen Widerstandsgruppe
"Die weiße Rose"
gegen die Nazi-Diktatur wird die junge Studentin Sophie
Scholl zusammen mit ihrem Bruder Hans in der Münchner
Universität verhaftet. Die tagelangen Verhöre bei der
Gestapo entwickeln sich zu einem Psycho-Duell zwischen
der jungen Frau und dem Gestapobeamten Robert Mohr.
Sophie kämpft zunächst um ihre Freiheit und um die ihres
Bruders, stellt sich schließlich durch ihr Geständnis
schützend vor die anderen Mitglieder der `Weißen Rose`
und schwört ihren Überzeugungen auch dann nicht ab,
als sie dadurch ihr Leben retten könnte. Der Regisseur
Marc
Rothemund konzentriert sich in seinem
einfühlsamen Porträt auf die letzten 6 Lebenstage der
Widerstandskämpferin, er stützt sich dabei auf die bis
1989
in
einem
DDR-Archiv
weggeschlossenen
Original-Verhörprotokolle der Gestapo. Rothemund zeigt
Sophie Scholl als junge, verantwortungsbewusste Frau,
die das Leben liebt und dennoch nicht davor zurück
schreckt, bis zum äußersten zu gehen.
Nationalsozialismus, Widerstand, Zivilcourage, Lebensbilder
Bemerkung: Die DVD enthält: Bonusmaterial: Making-of, Zeitzeugen
im Gespräch, Original-Dokumente, Biografien und DVD-ROM mit
Extras.
ab 14
DVS 094
Sprich mit ihr (Hable Con Ella)
Petro Almodóvar, Spanien 2002
109 Min., f., Spielfilm, FSK: 16
Der etwa 30-jährige Krankenpfleger Benigno betreut seit
vier Jahren die im Wach-Koma liegende Ballettschülerin
Alicia voller Hingabe. Für das kontaktgestörte
Muttersöhnchen ist diese Aufgabe zum Lebensinhalt
geworden. Er liebt die Patientin und macht sie zur
Projektionsfläche für seine Sehnsüchte. Als die
Stierkämpferin Lydia schwer verletzt in die Klinik kommt
und ins Koma fällt, lernt Benigno deren Liebhaber Marco,
Spielfilme
einen Reisejournalisten, kennen. Dieser sitzt sprachlos an
Lydias Bett und Benigno rät ihm, mit der bewusstlosen
Frau zu sprechen. Marco ließ vorher Lydia selten zu Wort
kommen und erzählte ihr von seiner verflossenen Liebe.
Benigno redet ständig mit Alicia, als wäre sie eine
vollwertige
Gesprächspartnerin.
Zwischen
beiden
Männern entsteht allmählich eine Freundschaft und als
Marco sich vor einer Auslandsreise von Benigno
verabschiedet, gesteht dieser ihm, dass er seine
Komapatientin - in völliger Verkennung der Realität heiraten möchte. In Jordanien erfährt Marco zwei Monate
später, dass Lydia gestorben ist und dass Benigno im
Gefängnis sitzt, weil er Alicia geschwängert hat. Sofort
kehrt er nach Spanien zurück, um dem völlig isolierten
und verzweifelten Benigno zu helfen. Dieser kann ohne
Alicia nicht leben, doch er wird sie nicht wiedersehen. Mit
einer überraschenden Schlusspointe überwindet der Film
die melodramatische Handlung und setzt ein
hoffungsvolles Zeichen.
Männer, Normen, Kommunikation, Einsamkeit, Liebe, Partnerschaft
Bemerkung: Oscar 2003 (Bestes Originaldrehbuch).
ab 16
DVS 071
Stalker
Andrej Tarkowskij, UdSSR 1979/80
154 Min.,sw./f., Spielfilm, FSK: 12
Unter der Führung des Stalkers (to stalk = pirschen),
eines Pfadfinders und Ortskundigen, der am Rande einer
verfallenen Industrielandschaft lebt, begeben sich ein
Wissenschaftler und ein Schriftsteller auf den Weg in eine
verbotene "Zone". Es handelt sich dabei um eine
menschenverlassene, apokalyptische Gegend, voll von
Gefahren und Hindernissen, die zudem vom Militär
hermetisch abgeriegelt wird. Auf diesem mysteriösen
Terrain soll es angeblich einen Platz (ein "Zimmer")
geben, an dem der Mensch Einblick in die letzten
Geheimnisse des Daseins erhält und die Erfüllung seiner
(Erlösungs-)Sehnsüchte
auf
ihn
wartet.
Die
unterschiedlichen Motive des Schriftstellers, des
Wissenschaftlers und des Stalkers für die verbotene
Reise werden erst am Ziel offenbar. Dort angekommen,
kehren die drei unverrichteter Dinge zurück. Das
"Zimmer" blieb ihnen verschlossen. Die Expedition hatte
sich zu einer Reise in die Innenwelt der Protagonisten
entwickelt. Sie gibt einen Ausblick auf eine gescheiterte
Zivilisation.
Religion, Sinnfrage
Bemerkung: Als Bonus-Material Hinweise zum Verständnis des Films:
"Stalker - Eine Reflexion des Kameramanns Rolf Kettner" (15 Min.)
ab 16
DVS 042
Staudamm
Thomas Sieben, Deutschland 2012
88 Min., f. Spielfilm
oman hat seinen Platz im Leben noch nicht gefunden.
Ziel- und leidenschaftslos lebt er in der Großstadt, jobbt
für einen Staatsanwalt, ohne sich für das, was er tut, zu
interessieren. Auch für den nächsten Fall, einen
Schüler-Amok, liest er Akten ein. Der Anwalt schickt den
jungen Mann an den Ort der Gewalttat, ein idyllisches
Städtchen in den Bergen. Dort triff t er Laura, die den
Amoklauf überlebte und mit dem Täter befreundet war.
Die Schülerin ist schwer traumatisiert: immer wieder kehrt
sie an den Tatort zurück, fotografiert Schulflure und
Klassenzimmer. Durch die Begegnung mit Laura gibt
Roman seine gleichgültige Haltung auf und beginnt
Fragen zu stellen. Zwischen beiden entwickelt sich eine
zarte, heilsame Liebe. - Der Film gibt Einblicke in die
Spielfilme
zerstörerische Wucht eines Amoklaufs, die bedrückende
Atmosphäre einer kleinen Stadt ein Jahr nach der
Tragödie.
Amok, Identität, Jugend, Schule, Verantwortung
ab 14
DVS 385
Stein der Geduld
Atiq Rahimi, Frankreich/Deutschland 2012
103 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
In einer Stadt in Afghanistan, direkt im Kriegsgebiet, kniet
eine junge Frau in ihrem Hasu an der Seite ihres Mannes,
der nach einer Schussverletzung seit Wochen im Koma
liegt. Ärtzliche Versorgung ist nicht möglich, sie muss ihn
zu Hause pflegen. Im Zimmer ist es still, draußen sind
Schüsse zu hören. Dann beginnt die Frau zu reden. Sie
erzählt ihrem Mann, was sie vorher nie zu sagen wagte.
Von dem Drama, das die Ehe für sie bedeutet, ihren
Wünschen und Geheimnissen. Der Mann wird zu ihrem
"Stein der Geduld". Der Stein der Geduld ist nach der
persischen Mythologie ein magischer schwarzer Stein,
der wie ein Schwamm alle Geständnisse und
Geheimnisse eines Menschen absorbiert, bis er eines
Tages so viel Schmerz und Leid in sich aufgenommen
hat, dass er zerspringt. Die Frau schützt ihren Mann vor
Bomben und Soldaten und kämpft gleichzeitig für sich und
ihre beiden Tochter ums Überleben. -- Verfilmung des
gleichnamigen Romans.
Frauen, Islam, Krieg, Literaturverfilmung, Träume/Wünsche/Utopien
ab 16
DVS 159
Stella und der Stern des Orients
Erna Schmidt, Deutschland 2008
83 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Stella, zehn Jahre alt, hat einen großen Wunsch, der
ihrem Namen alle Ehre macht. Sie möchte später eine
berühmte Astronautin zu werden. Am Silvestertag 2005
fährt sie mit ihrer Mutter zu Oma Clara, die allein in der
großen Familienvilla auf dem Land lebt. Die Frauen der
Familie müssen einen wichtigen Entschluss fassen: Nach
dem letzten Willen der Urgroßmutter Clementine soll
während
der
Jahreswende
2005/2006
darüber
entschieden werden, ob die Villa im Familiensitz bleiben
soll. Warum die Uroma gerade diesen Tag festgelegt hat,
versteht Stella kurze Zeit später. Auf dem Dachboden
stößt sie auf verstaubte Zeugen einer längst vergangenen
Zeit. Behutsam berührt sie einen verrosteten Sextanten,
blättert in einem vergilbten Sternenatlas und entdeckt das
Tagebuch ihrer Uroma. Auf einem Foto trägt diese das
Amulett, das Stella als Schmuckstück an einer Halskette
trägt. Es zeigt das Sternbild der Kassiopeia. Plötzlich
glimmt einer der Sterne magisch auf. An einem alten
Schrank entdeckt sie einen Abdruck ihres Amuletts. Sie
steckt es hinein und der Schrank wird zu einer
geheimnisvollen Zeitmaschine. Als sie wieder aus dem
Schrank steigt, steht sie ihrer Uroma und deren Bruder
Gustav gegenüber. Allerdings ist es auf den Tag genau
Silvester vor 100 Jahren und ihre Uroma Clementine war
damals etwa so alt wie Stella jetzt. Stella kommt gerade
zur rechten Zeit, um den beiden Kindern bei der Suche
nach Onkel Antons verborgenem Schatz zu helfen. Die
Familie hat große Sorgen. Vater hat sich und seine
Familie mit dem Bau der Eisenbahnlinie hinab ins Tal in
gewaltige Schulden gestürzt. Seine letzte Hoffnung setzt
er in einen Kredit von Dr. Lodeus und dessen Assistent
Kleinheinz. Doch diese beiden sind Betrüger. Das
magische Amulett von Onkel Anton weist den Kindern den
Weg zum Schatz. Die Betrüger sind ihnen dicht auf den
Fersen. Gustavs Erfindungsreichtum, Clementines
61
Verstand und Talent gepaart mit Stellas Mut und ihrem
unerschütterlichen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten,
setzen ungeahnte Kräfte frei. Sie finden den „Stern des
Orients“ und schlagen die Verbrecher in die Flucht.
Familie, Freundschaft, Kindermedien, Mädchen, Spielfilme,
Unterhaltung
ab 8
DVS 220
Stille Nacht
Christian Vuissa, USA 2012
92 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
1817 kommt der Priester Joseph Mohr (Carsten Clemens)
nach Oberndorf bei Salzburg, wo er Armut und
Hoffnungslosigkeit vorfindet. Mittels Predigten und
Liedern in deutscher statt lateinischer Sprache, möchte er
die Kirche allen Menschen zugänglich machen. Doch
derlei progressive Ideen sind seinem Vorgesetzten,
Pfarrer Nöstler, ein Dorn im Auge. Bald steht Mohr vor der
Entscheidung, entweder seine Bemühungen aufzugeben
und Oberndorf für immer zu verlassen, oder zusammen
mit seinem Freund Franz Gruber den Menschen die
wahre Bedeutung der Heiligen Nacht näher zu bringen.
Und so verwandelt sich an Heiligabend 1818 ein von ihm
geschriebenes
Gedicht
in
das
bekannteste
Weihnachtslied aller Zeiten.
Advent/Weihnachten, Musik
ab 12
DVS 384
Stille Sehnsucht - Warchild
Christian Wagner, Deutschland / Slowenien 2006
100 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Sarajewo 2005. Die knapp 30-jährige Senada hat der
Krieg noch immer nicht losgelassen. Ihre Tochter Aida gilt
seit fast 10 Jahren als vermisst, doch Senada kann die
Hoffnung nicht aufgeben. Verzweifelt klammert sie sich an
jeden noch so vagen Hinweis, obwohl ihr Ex-Mann Samir
und ihre Freunde sie drängen, die Vergangenheit endlich
loszulassen. Als sie auf den Hinweis stößt, das Rote
Kreuz habe während des Krieges kranke Kinder nach
Deutschland ausgeflogen, folgt sie dieser vagen Spur und
erreicht mit der Hilfe von Schleuser Dzigera nach einer
aufreibenden, illegalen Odyssee die Stadt Ulm. Dort wird
ihre hartnäckige Suche belohnt: Aida wurde tatsächlich
nach Deutschland gebracht und als Zweijährige zur
Adoption freigegeben, in der Annahme, ihre Eltern seien
tot. Das Leben der deutschen Familie Heinle und ihrer
11-jährigen Tochter Kristina gerät plötzlich aus den
Fugen, als sie erfahren, dass die leibliche Mutter von
Kristina lebt und ihre Tochter zurückfordert. Die Heinles
möchten ihre Kristina auf keinen Fall verlieren. Die
Sozialarbeiterin Jandrasko vom Ulmer Jugendamt steht
zwischen den Fronten und möchte vermitteln. Bei einem
erzwungenen Wiedersehen mit ihrer "Tochter" trifft
Senada auf ein glückliches Mädchen, das fest im Leben
verwurzelt ist und nicht einmal mehr ihre bosnische
Muttersprache beherrscht. Senada wird vor eine harte
Entscheidung gestellt: soll sie auf die Herausgabe ihrer
Tochter bestehen und oder alleine nach Sarajewo
zurückkehren, mit dem Wissen, dass ihre Tochter lebt und
es ihr gut geht? Doch nach und nach begreift sie, dass sie
Abschied nehmen muss von einem Traum, den ihr dieser
Krieg schon vor langer Zeit zerstört hat.
Familie, Flüchtlinge, Identität/Entfremdung, Kinder, Krieg, Spielfilme
Bemerkung: Auf der ROM-Ebene befindet sich umfangreiches
Bonusmaterial zur Nutzung des Films in Jugendarbeit und Schule.
ab 14
DVS 156
62
Spielfilme
Storm - Sieger auf vier Pfoten
Die syrische Braut
Giacomo Campeotto, Dänemark 2009
84 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der zwölfjährige Freddie lebt alleine mit seinem Vater.
Der Polizist ist selten zu Hause, aber die beiden nutzen
jede Gelegenheit für gemeinsame Aktivitäten. Eines
Tages sieht Freddie einen Hund und folgt ihm. Als er
sieht, dass der Besitzer das Tier misshandelt, beschließt
er ihm zu helfen. Er besucht seinen neuen vierbeinigen
Freund, den er Storm nennt, so oft wie möglich. Als ein
heftiger Sturm aufzieht, nimmt Freddie den Hund mit nach
Hause und versteckt ihn. Aber sein Vater entdeckt Storm
und besteht darauf, dass der Hund zu seinem Besitzer
zurück gebracht wird. Schließlich kann Freddie seinen
Vater überreden, dass er den Hund kaufen darf. Leider
reicht Freddies Geld nicht, denn der Besitzer wird in
seinen Forderungen unverschämt. Auch kleine Jobs
bringen nicht genug ein. Da sich das Tier als Schnellläufer
entpuppt, scheint ein Hunderennen mit Preisgeld die
Lösung. Durch tägliches Training macht Freddie seinen
Hund fit für das große Rennen.
Freundschaft, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kindermedien, Tiere
ab 6
DVS 070
Eran Riklis, Deutschland/Israel/Frankreich 2004
97 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Eine junge Frau, deren syrische Familie auf den israelisch
besetzten Golan-Höhen lebt, überschreitet die Grenze
nach Syrien, um einen Mann aus einer drusischen Familie
zu heiraten, den sie nur aus Fernsehshows kennt. Damit
liefert sie sich nicht nur einem Fremden aus, sondern
verliert auch ihre Heimat, weil eine Rückkehr nach Israel
nicht möglich ist. Bevor die Braut zur Grenze gebracht
wird, trifft die weit verstreute Familie nach Jahren wieder
aufeinander. Die Atmosphäre ist aufgeheizt und reich an
Konflikten. Der Film verdeutlicht am individuellen
Schicksal die Willkühr der Politik. Dabei macht er die
Gräben und Grenzen sichtbar, die nicht nur Völker,
sondern auch Familien trennen, und die scheinbar nur
durch persönlichen Mut überwunden werden können.
Israel, Frauen, Macht/Unterdrückung, Konfliktherde, Rollenverhalten
Bemerkung: "Film des Monats" 3/2005 der Jury der Ev. Filmarbeit
ab 14
DVS 104
Sturm
Hans-Christian Schmid, Deutschland 2009
100 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Hannah
Maynard
ist
Anklägerin
am
Kriegsverbrechertribunal in Den Haag und führt einen
Prozess gegen Goran Duric, einen ehemaligen
Befehlshaber der jugoslawischen Volksarmee. Ihm wird
vorgeworfen, für die Deportation und den späteren Tod
bosnisch-muslimischer Zivilisten in Kasmaj, einer
Kleinstadt
in
der
heutigen
Republika
Srpska,
verantwortlich zu sein. Als sich ein wichtiger Augenzeuge
bei seiner Aussage in Widersprüche verstrickt, schickt das
Gericht eine Delegation nach Bosnien, um sich vor Ort ein
Bild zu machen. Die Zweifel an der Glaubwürdigkeit des
Zeugen erhärten sich, allem Anschein nach sagt er nicht
die Wahrheit. Kurz darauf findet man seine Leiche; er hat
sich in seinem Hotelzimmer das Leben genommen.
Hannah gibt den Fall noch nicht verloren. In der Hoffnung,
neue Erkenntnisse zu gewinnen, reist sie zur Beerdigung
des Zeugen nach Sarajevo und trifft dort auf dessen
Schwester Mira. Schon bald gewinnt Hannah den
Eindruck, dass die junge Frau viel mehr über den
Angeklagten zu sagen hat, als sie zunächst zugeben
möchte. Obwohl Mira Angst hat, sich der Vergangenheit
zu stellen und damit ihre ahnungslose Familie zu
gefährden, mit der sie sich in Deutschland ein neues
Leben aufgebaut hat, liefert sie schließlich den
entscheidenden Hinweis für Durics Verbrechen und
erklärt sich bereit, ihre Aussage vor dem Tribunal in Den
Haag zu wiederholen. Unmittelbar vor der entscheidenden
Verhandlung versuchen Durics Verteidiger, Miras
Zulassung als Zeugin abzuwenden - und finden mit ihrem
Anliegen unerwartet Unterstützung von Seiten der
Richterschaft. Hannah begreift, dass ihre Gegner nicht
nur auf der Anklagebank, sondern auch in den eigenen
Reihen zu finden sind. Im Spannungsfeld zwischen dem
politischen Interesse der Vereinten Nationen und ihrem
eigenen Anspruch auf Unabhängigkeit kämpft Hannah
gegen die Schattenseiten von Recht und Gerechtigkeit.
Europa, Frauen, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit, Gesellschaft/Staat,
Krieg, Spielfilme
ab 14
DVS 266
Das Tagebuch der Anne Frank (The Diary Of Anne
Frank)
Gareth Davies, Großbritannien 1987
112 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Von Juli 1942 bis August 1944 versteckt sich eine Gruppe
holländischer Juden vor der Verfolgung durch die Nazis
auf
dem
Dachboden
eines
Amsterdamer
Geschäftshauses - zwei Familien und ein einzelner Mann.
Von Freunden unter schwierigsten Bedingungen heimlich
mit dem Notdürftigsten versorgt, leben sie auf engstem
Raum miteinander. Tagsüber dürfen sie keinerlei
Geräusch verursachen, erst spät, wenn die Außenwelt
Feierabend macht, beginnt für sie der kommunikative Teil
des Tages. Die 13-jährige Anne Frank erlebt die Angst
der Verfolgten, ihre verzweifelte Hoffnung auf das
Kriegsende, ihre Schwächen und Streitigkeiten, aber auch
ihre Zähigkeit und Solidarität. Lebensfroh und viel
impulsiver als ihre ältere Schwester leidet sie besonders
unter dem gewaltsamen Abgesperrtsein. Das Tagebuch,
das sie in fröhlicheren Zeiten von ihrem Vater geschenkt
bekommen hat, ist engste Vertraute - sie schreibt einer
imaginären "Kitty" - ihre Nöte und Sehnsüchte. Erste
scheue Liebesahnung erlebt sie mit Peter, dem
halbwüchsigen Sohn der anderen Familie. Da bewirkt die
Denunziation eines Polizisten, der mit seinem Kollegen
einem Einbruch nachgeht, die Festnahme durch die
Gestapo. Nur ihr Vater überlebt das KZ.
Antisemitismus, Nationalsozialismus, Jugend, Liebe
Bemerkung: Vergleiche auch die amerikanische Verfilmung aus dem
Jahre 1959 (VC 728).
ab 12
DVS 010
Takva - Gottesfurcht (OmU)
Özer Kiziltan , Türkei/Deutschland 2006
100 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der streng gläubige Moslem Muharrem richtet sein Leben
nach den Regeln eines erzkonservativen Ordens in
Istanbul aus. Als er zum ersten Mal konfrontiert wird mit
der modernen Welt, muss er entdecken, dass auch er der
Versuchung durch Sünde, Heuchelei und Gotteslästerung
nicht widerstehen kann.
Frömmigkeit, Gebet, Glaube, Islam, Männer, Religion, Spielfilme
Bemerkung: 57. Internationale Filmfestspiele in Berlin: FIRESCI-Preis
(Panorama), Offizieller Beitrag der Türkei für den OSCAR 2008
ab 14
DVS 321
Spielfilme
Das tapfere Schneiderlein
Christian Theede, Deutschland 2008
57 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Sieben auf einen Streich - auch wenn es nur Fliegen
waren - hat der Schneider David erlegt und zieht
unerschrocken in die Welt hinaus. In Windeseile verbreitet
sich die Kunde seiner Tat im ganzen Land bis zum
Königshof. Für König Ernst kommt ein jugendlicher Held
wie gerufen: Vielleicht ist er ja der ersehnte Retter, der
das Reich von zwei Riesen, einem wilden Einhorn und
einer gefährlichen Wildsau befreien kann. Meistert David
alle drei abenteuerlichen Prüfungen, verspricht ihm der
König nicht nur die Hälfte seines Reiches, sondern auch
die Hand der wunderhübschen Prinzessin Paula. - Neben
dieser Neuverfilmung des Märchens befindet sich auf der
DVD auch der Scherenschnittfilm von Lotte Reiniger aus
dem Jahr 1954 (10 Min.).
Ideologien, Kindermedien, Literaturverfilmung, Märchen/Legenden,
Medienpädagogik, Spielfilme, Träume/Wünsche/Utopien
ab 6
DVS 232
Taxi - eine Nacht in Buenos Aires (Taxi - un
encuentro)
Gabriela David, Argentinien 2001
100 Min., f., Spielfilm OmU, FSK: LEHR
Esteban verdient seinen Lebensunterhalt damit, Taxis zu
stehlen und weiterzuverkaufen. Doch zuvor mimt er den
seriösen Taxifahrer. So verdient er einige Extra-Pesos,
vor allem aber kann er mit jemandem reden. Eines Nachts
nimmt er eine junge Frau mit, die plötzlich ohnmächtig auf
dem Rücksitz zusammensackt. Esteban entdeckt eine
Schusswunde in ihrer Schulter, wagt es aber nicht, sie ins
Krankenhaus zu bringen. So lässt er Laura auf dem
Rücksitz liegen, stellt das gestohlene Taxi einfach am
Straßenrand ab, kehrt dann aber, von Skrupeln gepackt,
doch zurück und nimmt Laura mit nach Hause. Er entfernt
ihr die Kugel aus der Schulter, doch als das Wundfieber
einsetzt, bekommt er es erneut mit der Angst zu tun. Er
setzt sie auf dem Gehsteig in der Nähe einer Klinik ab und
verständigt den Notarzt. Aus der Zeitung erfährt Esteban
später, dass Laura Opfer einer Familientragödie wurde,
die nur sie verletzt überlebt hat. Als Laura aus dem
Krankenhaus entlassen wird, macht sie sich auf die
Suche nach Esteban, vom dem sie jedoch nur vage
Erinnerungen
hat.
Vor
dem
Hintergrund
der
argentinischen Wirtschaftskrise erzählt der Film die
Geschichte zweier junger Leute, die am Rande der
Gesellschaft stehen, sich in der Einsamkeit der Großstadt
durch Zufall finden und die beide je auf ihre Weise nicht
aufgehört haben, einen Traum von Freiheit und die
Sehnsucht nach Liebe zu leben.
Außenseiter, Dritte Welt 03: Lateinamerika, Einsamkeit, Gewalt,
Kriminalität, Liebe, Solidarität, Spielfilme
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen Untertiteln. "Film des
Monats" der Jury der Evang. Filmarbeit 07/2002.
ab 16
DVS 207
The Broken Circle
Felix Van Groeningen, Belgien/Niederlande 2012
107 Min., f., Soielfilm, FSK: 12
Die Tätowiererin Elise und Didier, Banjo-Spieler in einer
Bluegrass-Band, sind ein ungewöhnliches Paar. Sie
verlieben sich zwischen Tattoo-Studio und Band-Auftritt,
feiern eine unkonventionelle Hochzeit mit Fenstergardinen
als Schleier und werden ungeplant Eltern. Die Geburt
Ihrer Tochter Maybelle macht das Glück perfekt, die
Familie fühlt sich wie im Paradies. Doch mit sechs Jahren
erkrankt ihre Tochter an Leukämie und stirbt daran. Der
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Umgang mit Krankheit, Tod und Trauer ist eine harte
Prüfung für die Beziehung, die sie nicht bestehen wird. -Das Thema Glaube ist präsent in der Familie. Didier ist
überzeugter Atheist, seine Haltung zu jeglicher Form von
Glauben und Religion ist durch Ablehnung geprägt. Den
kindlichen Glauben seiner Tochter zu unterstützen, um ihr
z.B. den Gedanken an den Tod erträglich zu machen, fällt
ihm schwer. Auch an den Themen Glück und Unglück,
Gerechtigkeit im Leben und an Fragen der Theodizee
arbeiten sich die Protagonisten im Film ab. -- Die
Geschichte wird in vielen Rück- und Vorblenden erzählt,
beginnend mit der Diagnose und Chemotherapie der
Tochter Maybelle. Ein bewegender Film, der die
Zuschauer emotional fordert.
Familie, Glaube, Leid, Sterben/Tod
ab 16
DVS 391
The Cut
Fatih Akin, Deutschland/Frankreich/Polen, 2014
130 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Das armenische Dorf Mardin im Jahr 1915: In der Nacht
trennen türkische Soldaten den Schmied Nazaret von
seiner Familie und überstellen ihn zum „Straßenbau“ in
der Wüste, in Wahrheit ein Todeskommando. Durch den
Gnadenakt eines türkischen Hilfssoldaten überlebt er das
folgende Massaker, verliert dabei jedoch seine Stimme. In
einem Flüchtlingslager verliert der gläubige Christ
schließlich auch sein Vertrauen in Gott: Seine gesamte
Familie, teilt man ihm fälschlicherweise mit, sei von
türkischen Soldaten ermordet worden. Im heute syrischen
Aleppo kommt er bei einem hilfsbereiten Seifensieder
unter, wo er die Wahrheit vom Überleben seiner
Zwillingstöchter erfährt. In verzweifelter Hoffnung macht
er sich auf eine Suche, die ihn über den Libanon und
Kuba bis in die USA führt.
Armenien, Geschichte, Hoffnung, Krieg, Liebe, Minderheiten;
Vergebung/Versöhnung, Völkermord
ab 15
DVS 188
The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Stephen Daldry, USA 2002
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem gleichnamigen Roman von Michael
Cunningham. - Der Spielfilm "The Hours" knüpft an
Virginia Woolfs Roman "Mrs. Dalloway", der den
Arbeitstitel "The Hours" trug, an und beschreibt einen Tag
im Leben von drei Frauen, die in verschiedenen Zeiten
und Orten leben. Jede Geschichte beginnt mit einem
Frühstück, gefolgt von komplizierten Dinner- oder
Geburtstagsvorbereitungen, einem Innehalten im Ritual
und einem Ausbruchsversuch. Für die psychisch
angegriffene Dichterin Virginia Woolf (Nicole Kidman) ist
es ein Tag im Jahr 1923, den sie im ungeliebten Londoner
Vorort Richmond verbringt, ein Tag, an dem sie sich mit
ihrem fürsorglichen Ehemann streitet, weil sie nach
London zurück möchte, an dem ihre vitale Schwester
Vanessa mit Nichte und Neffe zu Besuch kommt und der
Tag, an dem ihr endlich der erste Satz ihres Romans
einfällt: "Mrs. Dalloway sagte, sie wolle die Blumen selber
kaufen." Diesen Satz und weitere Passagen des Buches
liest die Hausfrau Laura Brown (Julianne Moore) eines
Vormittags im Jahr 1952. Sie lebt in einem perfekt
eingerichteten Haus in einer Vorortsiedlung von L. A., ist
schwanger, hat einen Sohn und einen Mann, der sie liebt.
Laura könnte glücklich sein, wenn sie sich nicht wie ein
Bestandteil des Interieurs fühlen würde. Ihr langweiliger
Mann hat Geburtstag, doch es gelingt ihr nicht, für ihn
eine Torte zu backen. Sie bringt ihren Sohn zur Nachbarin
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und zieht sich mit einer Handtasche voller Schlaftabletten
in ein Hotelzimmer zurück. Am Abend hat sie sich gegen
den Selbstmord entschieden und dafür, demnächst ihre
Familie zu verlassen. Die Lektorin Clarissa Vaughan
(Meryl Streep) lebt im heutigen New York, hat eine
Tochter und eine Lebensgefährtin. Für sie ist es der Tag,
an dem sie eine Party für ihren aids-kranken Freund
Richard Brown vorbereitet. Der Schriftsteller soll am
Abend einen hohen Literaturpreis erhalten. Er nennt sie
mehr spöttisch denn liebevoll seine "Mrs. Dalloway". Vom
Tod gezeichnet, lehnt er die Feier ab und verübt
Selbstmord. Virginia Woolf nahm sich im Jahr 1941 das
Leben. Von einer sich verschlimmernden psychischen
Erkrankung gequält, unverstanden und nur getragen von
der Liebe ihres Mannes, war sie eine Fremde in ihrer Zeit.
Frauen, Freiheit/Abhängigkeit, Liebe, Literaturverfilmung
ab 16
DVS 049
The King's Speech
Tom Hooper, Großbritannien/Australien, 2010
118 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Prinz Albert von York ist ein zurückhaltender Mann, der
seit seiner Kindheit stottert. Öffentliche Auftritte werden
zur Qual. Doch die unorthodoxen Therapietechniken
eines selbsternannten Sprachtherapeutenführen zu
überraschenden Erfolgen. Als sein Vater stirbt und sein
Bruder Edward VIII. abdankt, wird er 1936 unerwartet
Englands neuer König George VI.
Freundschaft, Geschichte, Identität/Entfremdung, Konflikte, Spielfilme
Bemerkung: 4 Oscars 2011: bester Film, beste Regie, bester
männlicher Hauptdarsteller, bestes Originaldrehbuch
ab 14
DVS 292
The Liverpool Goalie oder: Wie man die Schulzeit
überlebt!
Arlid Andresen, Norwegen 2010
84 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Jo ist 13, von äußerst lebhafter Fantasie, ein
Musterschüler in Mathe, begeisterter Sammler von
Fußballkarten des FC Liverpool - und eine Niete im
Fußball. Wenn er im Tor steht und der Ball auf ihn
zukommt, fühlt Jo sich wie gelähmt; nichts geht mehr. Das
macht ihn in der Klasse nicht besonders beliebt. In Einar
hat Jo aber einen besten Freund, zumal dieser ebenfalls
scharf darauf ist, die Karte mit dem Liverpool-Torwart in
Händen zu halten. Die hat bisher noch niemand in der
Klasse. Jo hofft, mit dieser Karte endlich mehr
Anerkennung von seinen Kameraden zu bekommen. Er
hat aber noch zwei andere "kleine" Probleme. Seit dem
Unfalltod des Vaters ist seine Mutter sehr um ihn besorgt,
tägliches Fiebermessen inklusive. Kein Wunder, dass Jo
sich in seiner Fantasie langsam selbst ausmalt, was ihm
alles zustoßen könnte. Und daran gibt es keinen Zweifel:
Fußballspielen ist definitiv gefährlich! Mit einer anderen
Sache hat Jo sich bereits abgefunden. Er muss täglich die
Hausaufgaben für Tom Erik machen, den stärksten
Jungen in der Klasse. Als mit Mari eine neue Mitschülerin
in die Klasse kommt, ist Jo hin und weg. Mari ist hübsch,
in Mathe genauso gut wie er, selbstbewusst sogar
gegenüber Tom Erik - und sie kann wirklich gut
Fußballspielen. Trotz seiner Schüchternheit gelingt es
ihm, Mari für sich zu gewinnen. Mit Feiglingen möchte sie
allerdings nichts zu tun haben. Als sich herausstellt, dass
Jo sie angelogen hat und er sich widerstandslos von Tom
Erik erpressen lässt, wendet sie sich von Jo ab und
seinem besten Freund Einar zu. Was Jo allerdings nicht
weiß: Auch Einar hat so seine Probleme mit der Wahrheit
und spielt mit „verdeckten Karten“. Für Jo wird es nun
Spielfilme
allerhöchste Zeit, ein Stück erwachsener zu werden,
wenn er Mari nicht endgültig verlieren will.
Angst, Freundschaft, Fußball, Identität/Entfremdung, Liebe, Schule,
Sport
ab 10
DVS 313
The Messenger - Die letzte Nachricht
Oren Moverman, USA 2010
113 Min., f. Spielfilm, FSK: 12
Will hat noch drei Monate Wehrdienst. Einen Großteil
seiner Wehrpflicht verbrachte er nach schweren
Verletzungen im Irak in Krankenhäusern. Jetzt wird Will
abgestellt, Familien in der Heimat vom Tod ihrer
Angehörigen an der Front zu unterrichten. Der erfahrene
Offizier Tony weist ihn in die Feinheiten dieser eher
unangenehmen Arbeit ein und freundet sich schnell mit
dem jungen Mann an. Der hat nicht nur mit der
Verarbeitung des Erlebten zu kämpfen, sondern verliebt
sich auch in eine der jungen Witwen, denen er schlechte
Nachrichten unterbreiten muss. Gut beobachtetes,
eindringliches und unspektakuläres Drama von den
Nachwehen von Kriegseinsätzen.
Familie, Krieg, Menschrenrechte, Normen, Sterben/Tod, Trauer,
Verlust
ab 14
DVS 279
The Return - Die Rückkehr
Andrej Swjaginzew, Russland 2003
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Zwei Brüder, 13 und 15 Jahre, werden damit konfrontiert,
dass ihr Vater, an den sie sich nur durch ein zehn Jahre
altes Photo erinnern, wieder in ihr Leben zurückgekehrt
ist. Das Auftauchen des Mannes, der den Teenagern
vollkommen fremd ist, verändert ihr Leben vollständig, als
er sie aus ihrer gewohnten friedlichen Umgebung auf eine
einsame Insel entführt.
Erwachsenwerden, Familie, Geschwister, Identität, Jugend, Konflikte,
Männer, Spielfilme
Bemerkung: Europäischer Filmpreis 2003, Goldener Löwe Venedig
2003, Europäischer Templeton-Filmpreis 2003 Berlin
ab 12
DVS 273
The Tree
Julie Bertuccelli, Frankreich / Italien / Australien 2010
100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Auf dem Heimweg von der Arbeit erleidet Peter O'Neil
einen Herzinfarkt. Wie in Zeitlupe rollt er in seinem Truck
über die leicht abschüssige Wiese auf das frei stehende,
geräumige Haus zu, in dem er mit seiner Frau Dawn und
den Kindern Simone, Tim, Lou und Charlie wohnt.
Schließlich prallt der Wagen sanft gegen den mächtigen
Stamm des riesigen Feigenbaumes, der neben dem
Anwesen aufragt und sich ausbreitet wie ein seltsamer
Nachbar. Peter ist tot. Dawn verfällt in Schockstarre. Die
achtjährige Simone aber ist davon überzeugt, dass der
Vater im Baum weiterlebt. Sie erzählt der Mutter, Peters
Stimme sei im Rascheln der Blätter zu hören, und Dawn
findet Trost in der Vorstellung des beseelten Gehölzes.
Der Feigenbaum wird zum Symbol. Umso mehr, als die
anhaltende Dürre ihn Wurzeln bis in die Wasserleitungen
des Hauses treiben lässt und ein trockener Ast durchs
Dach auf Dawns Bett kracht, just als die sich mit dem
Klempner George Elrick anfreundet und allmählich einen
Weg aus ihrer Trauer findet. Es kommt zu einer
Kraftprobe zwischen Mensch und Natur, zwischen Mutter
und Tochter.
Aberglaube, Familie, Schöpfung, Spielfilme, Sterben/Tod
ab 12
DVS 297
Spielfilme
Tiger Factory (OmU)
Ming Jin Woo, Malaysia 2010
85 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Wie die meisten der Chinesen in Malaysia träumt die
19-jährige Ping davon, die Perspektivlosigkeit ihres
Heimatlandes verlassen zu können. Als ihr ein
hilfsbereiter Automechaniker die Vermittlung einer tollen
Arbeit drüben in Tokyo in Aussicht stellt, wähnt sie sich
ihrem Traum ganz nah. Vorher muss sie nur noch das
nötige Geld für die Überfahrt beschaffen. Morgens
arbeitet sie in einer Schweinezucht, nachmittags wäscht
sie das Geschirr in einer heruntergekommenen
Imbissbude. Da aber selbst zwei Jobs nicht genug Geld
abwerfen, geht sie auf das nicht alltägliche Angebot ihrer
geschäftstüchtigen Tante ein: mit einem illegal
eingewanderten Burmesen soll sie ein Kind zeugen und
nach der Geburt der Tante überlassen: "Für einen Jungen
bekommst du 4000, für ein Mädchen 2500".
Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 06: Frauen, Dritte Welt 07: Kinder,
Dritte
Welt
08:
Pol.
Verhältnisse/Unterdrückung/
Befreiungsbewegungen, Kindesmisshandlung,
Bemerkung: Filmtipp zum Weltgebetstag 2012. -- Sprache: Mandarin
mit deutschen Untertiteln.
ab 14
DVS 296
Tintenherz
Iain Softley, Deutschland / Großbritannien / USA 2008
102 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
In der Verfilmung des Fantasy-Romans von Cornelia
Funke hat der Buchbinder Mortimer, kurz Mo, die Gabe,
Gestalten aus Büchern zum Leben zu erwecken.
Allerdings verschwindet im Gegenzug ein realer Mensch
im literarischen Universum. Als Mo seiner damals
dreijährigen Tochter Meggie aus dem Buch "Tintenherz"
vorlas, entsprangen der zwielichtige Gaukler Staubfinger
und der Bösewicht Capricorn mit seinen dunklen Gesellen
den Seiten, während Mos Frau Resa in die mittelalterliche
"Tintenwelt" gesogen wurde. Um die Sache rückgängig zu
machen, benötigt Mo ein Exemplar des Buches
"Tintenherz". Sein Gegenspieler Capricorn hat alle
Exemplare, derer er habhaft wurde, vernichtet. Er hat
Gefallen an dem Leben außerhalb der Buchseiten
gefunden und möchte nicht mehr dorthin zurückkehren.
Als er entdeckt, dass die von ihm entführte Meggie die
gleiche Fähigkeit wie ihr Vater hat, verlangt er, dass sie
seinen mächtigsten Verbündeten, den schrecklichen
"Schatten", zum Leben erweckt, um die Weltherrschaft an
sich zu reißen. Doch Meggie - als junge Schriftstellerin
begabt - ist in der Lage, kurz vor Beginn des Chaos das
Buch umzuschreiben und die Bösewichter wieder in ihr
Buch zurück zu befördern.
Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Spielfilme, Unterhaltung
ab 12
DVS 097
Tischlein deck dich
Ulrich König, Deutschland 2008
57 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Der ungeschickte Max Klopstock will seinem Vater und
seiner geliebten Lotte beweisen, dass er zu etwas nütze
ist. Auf den Spuren seiner beiden älteren Brüder zieht er
in die Welt hinaus, um ein Handwerk zu erlernen.
Nachdem Max von einer Räuberbande überfallen wurde,
findet er bei einem bettelarmen Schneiderehepaar
Unterschlupf, das den jungen Burschen nur widerwillig als
Lehrling aufnimmt. Als durch Max’ Einfallsreichtum der
beleibte und betuchte Bürger Hagen endlich passende
Beinkleider bekommt, wendet sich das Blatt: Die
neuartigen Hosen mit Latz kommen groß in Mode und die
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Schneiderleute werden reich. Am Ende der Lehrzeit
schenkt
ihm
der
dankbare
Schneider
einen
Zauberknüppel. Wie Max verlassen auch seine Brüder
großzügig beschenkt ihre Lehrmeister: Jockel besitzt nun
einen Tisch, der sich selbst mit wunderbaren
Köstlichkeiten deckt, und Emil einen Goldesel. Zufällig
treffen sich die Brüder in einem Wirtshaus, dessen
Besitzer es auf Esel und Tisch abgesehen haben. Doch
die gierige Wirtin und ihr Mann übersehen glatt den
schlagkräftigen "Knüppel aus dem Sack".
Ideologien,
Kindermedien,
Leistung/Leistungsdruck,
Literaturverfilmung, Märchen/Legenden, Medienpädagogik, Spielfilme
ab 6
DVS 231
Todesspiel - Teil 1: Volksgefängnis - Teil 2:
Entführt die Landshut
Heinrich Breloer, Deutschland 1997
88 Min. / 89 Min., f., Doku-Drama, FSK:12
Im Herbst 1977 entwickelte sich eine Gewaltspirale, die
damals die gesamte westdeutsche Republik erschütterte
und in deren Verlauf sowohl viele Täter als auch Opfer ihr
Leben
lassen
mussten.
Die
Entführung
des
Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyers durch
RAF-Terroristen war der Auftakt. Seine Ermordung und
die Selbstmorde von Baader, Ensslin und Raspe das
Ende. War die junge Regierung erpressbar oder nicht?
Wie viel zählt ein Menschenleben, wenn es gilt politische
Grundsätze durchzusetzen und zu bewahren? Interviews
mit damaligen Akteuren und Betroffenen sowie
nachgestellte Szenen und Dokumentaraufnahmen
spiegeln
die
beklemmende
Atmosphäre,
die
Gewissenskonflikte und die Todesangst wieder. Das
2-teilige Dokudrama von Heinrich Breloer hat bis heute
nichts von seiner Spannung verloren.
Deutschland,
Gesellschaft/Staat,
Gewalt/Gewaltlosigkeit,
Macht/Unterdrückung, Zeitgeschichte
ab 14
DVS 161
Ein toller Sommer - Liebe in Blechdosen
Ulf Malmros, Schweden 2000
91 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
1958, irgendwo in Süd-Schweden. Annika aus Uppsala
und Morten aus Stockholm sind beide elf Jahre alt - und
sie sind Waisenkinder. Den Sommer über sollen sie bei
Herrn
Johansson
verbringen,
dem
Bestattungsunternehmer des Dorfes. Er ist ein etwas
verschrobener, aber gutmütiger Mann, der ganz in seinem
Beruf aufgeht. Jeden Sommer nimmt er Ferienkinder aus
der Großstadt auf, damit diese etwas Abwechslung haben
und er nicht alleine ist. Der Aufenthalt lässt sich für die
beiden Kinder zunächst etwas befremdlich an. Nachdem
ihnen Herr Johansson aber mehrmals aus der Patsche
geholfen hat, beschließen sie auch ihm zu helfen und ihm
eine Frau zu suchen, damit er nicht mehr allein sein
muss. Mit Hilfe ihrer "Zauberdosen" gelingt es Annika,
nicht nur Herrn Johanssons Erzfeind eine Krankheit
"anzuhexen", sondern auch die Aufmerksamkeit der
alleinstehenden Dorflehrerin für ihn zu wecken. Am Ende
der Ferien sind Morten und Annika dicke Freunde. Sie
wollen nicht mehr zu ihren Pflegeeltern zurück und
zusammenbleiben. Allerdings gibt es da noch die
Behörden, für die das alles nicht so einfach ist. Schließlich
springt Herr Johansson über seinen eigenen Schatten
und nimmt die Kinder einfach zu sich.
Freundschaft, Familie, Kinder, Tod
ab 8
DVS 027
66
Tom Sawyer
Hermine Huntgeburth, Deutschland 2011
109 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Neuverfilmung des bekannten Jugendbuchs von Mark
Twain. - Der Waisenjunge Tom und sein bester Freund
Huck leben in St. Petersburg am Mississippi. Tom wohnt
mit seinem Halbbruder Sid bei Tante Polly und Huck lebt
alleine am Fluss. Als die abenteuerlustigen Jungs nachts
auf den Friedhof gehen, beobachten sie den Mord an dem
Dorfarzt Robinson. Der Landstreicher Muff Potter wird
daraufhin verdächtigt und eingesperrt. Tom klärt das
Gericht über den wahren Mörder, Indianer Joe, auf. Aus
Angst vor Joe’s Rache flüchten die Freunde mit einem
Floss auf eine Insel, wo sie erneut auf das Halbblut
treffen. Im letzten Moment können sie fliehen. Wieder
zurück, verirrt sich Tom mit seiner Schulfreundin Becky in
einer Höhle und begegnet dabei Joe, der dort seinen
Schatz versteckt.
Außenseiter, Freiheit/Abhängigkeit, Freundschaft, Kindermedien,
Literaturverfilmung, Spielfilme, Unterhaltung, Zivilcourage/Mut
ab 10
DVS 115
Tom und Hacke
Norbert Lechner, Deutschland 2012
90 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Nach Motiven von Mark Twain ist "Tom und Hacke" eine
Adaption der Geschichten um Tom Sawyer, verlegt nach
Bayern im Mai 1948: Das Leben der Nachkriegszeit ist
geprägt durch Armut, Not, Schwarzmarkt und Schieberei.
Nach dem Tod seiner Eltern lebt Tom Sojer bei seiner
Tante Polli. Doch anstatt ihr zur Hand zu gehen, hat Tom
nur Streiche im Kopf, die er zusammen mit seinem besten
Freund Hacke ausheckt. Leider beschädigt Tom bei
einem dieser Streiche Tante Pollis Nähmaschine. Was
tun? Von der Nähmaschine hängt nämlich der
Lebensunterhalt der ganzen Familie ab. Zu allem Unglück
werden Tom und sein Freund Hacke in dieser Nacht auch
noch Zeugen eines Mordes, für den schon bald darauf ein
Unschuldiger bestraft werden soll. Doch die beiden haben
gesehen, wer es wirklich war! Jetzt muss ein raffinierter
Plan her, den Mörder zur Strecke zu bringen - und
zugleich Tante Polli aus der Patsche zu helfen. --- Mit
umfangreichem
Begleitmaterial:
Bonusfilme,
Hintergrundinformationen,
Arbeitsblätter,
Unterrichtsvorschläge.
Deutschland, Erziehung, Gesellschaft/Staat, Literaturverfilmung,
Normen, Unterhaltung
ab 10
DVS 342
Tore tanzt
Katrin Gebbe, Deutschland 2013
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 16
Tore ist ein "Jesus Freak". Als Mitglied der evangelikalen
Gemeinschaft hat er den festen Glauben an Christus und
das Gute im Menschen tief verinnerlicht. Eines Tages trifft
er auf den Familienvater Benno, der mit seiner Frau und
deren Kindern Dennis und Sanny in einer Gartenlaube am
Stadtrand lebt. Benno findet Tore und seine Haltung
gegenüber der Welt faszinierend und lädt ihn ein,
gemeinsam mit der Familie zu leben. Tore ist
einverstanden und glaubt, eine neue Familie gefunden zu
haben. Doch die Dinge sind nicht immer, wie sie
scheinen. Ebenso wie Menschen. Gut und Böse, Täter
und Opfer, Glaube und Verrat - es sind existenzielle
Gegensätze, die der Debütfilm von Katrin Gebbe hier auf
fast schon radikale Weise verhandelt, ohne zu
pauschalisieren. Er zeichnet den Charakter Tore als
moderne Jesusfigur, die sich geschworen hat, das Leid
Spielfilme
anderer auf sich zu nehmen. Bis zum Äußersten geht der
Film, um zu zeigen, wie unnachgiebig, unmittelbar und
unkontrollierbar das Böse im Menschen zuschlagen kann.
Dabei verzichtet Gebbe auf explizites Zeigen der Gewalt.
Die grausamen Taten Bennos finden weniger im Bild als
im Kopf des Betrachters statt.
Das Böse, Familie, Gewalt, Glaube, Hoffnung, Liebe, Märtyrer,
Sadismus
ab 16
DVS 371
Touki Bouki - Die Reise der Hyäne
Djibril Diop Mambéty, Senegal 1973
95 Min., f., Spielfilm
Ein Hirtenjunge treibt eine Herde Zeburinder durch die
Savanne. In einem Schlachthof werden die Tiere gemäß
islamischer Kultvorschrift geschlachtet, also geschächtet.
Auf seinem Motorrad mit Büffelhörnern am Lenker fährt
Mory in die Stadt. In einer Vorstadtsiedlung unterhalten
sich eine Gemüseverkäuferin (Antas Mutter) und ihre
Kundin über Frankreichs Einflüsse auf das Leben,
während die Studentin Anta einen Text schreibt. Als die
Kundin wie üblich anschreiben lassen möchte und sich
auf die Tradition beruft, geht Anta vehement dazwischen.
Ihre Mutter wirft ihr Respektlosigkeit vor. Anta möchte
ihren Freund Mory an der Universität treffen. Während
Mory mit einem Motorrad durch die Gegend fährt, hält ihn
eine Gruppe junger Männer in einem roten Auto an. Sie
kennen ihn offensichtlich und werfen ihm vor, er halte
Anta davon ab, zur Versammlung zu kommen. Dann
ziehen sie ihn an einem Seil von seinem Motorrad, von
dem sie das Rindergehörn abgenommen haben und
fahren ihn gefesselt durch die Straßen. Später treffen sich
Mory und Anta an der Küste und schlafen miteinander.
Die jungen Leute träumen davon, ihr Land zu verlassen
und nach Paris zu fahren. Um ihren Traum verwirklichen
zu können, müssen sie an Geld kommen. Mory betrügt
beim Glücksspiel, dann versuchen sie die Einnahmen aus
öffentlichen Ringkämpfen zu stehlen. Doch die Kiste, die
sie entwenden, enthält nur einen Totenschädel.
Schließlich besuchen sie einen reichen Homosexuellen,
der Mory begehrt. Während Anta einem weiteren Gast
Geld entwendet, stiehlt Mory Kleidungsstücke des
Gastgebers. In einem Tagtraum Morys nehmen er und
Anta, in westlicher Kleidung fein gemacht, gemeinsam an
einer Parade teil. Ebenfalls im Tagtraum feiern Freunde
und Verwandte die Rückkehr des verlorenen Sohnes
Mory mit Tänzen. Dieser überreicht gönnerhaft einen
Geldschein. Inzwischen informiert der homosexuelle
Playboy die Polizei darüber, dass das Paar außer Landes
will. In einem Reisebüro buchen sie eine Schiffspassage,
doch als sie zum Dampfer kommen, geht Anta alleine
aufs Schiff, das kurz darauf ablegt. Die Herde von
Zeburindern durchquert die Savanne.
Kolonialismus, Lebensstil/Lebensqualität, Dritte Welt: Afrika/kulturelle
Identität
Bemerkung: Originalfassung mit deutschen, englischen, französischen
oder italienischen Untertiteln.
ab 14
DVS 122
Der Traum
Niels Arden Oplev, Dänemark / Großbritannien 2005
105 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die Sommerferien 1969 hat der 13-jährige Frits vor dem
Fernseher verbracht - gebannt und fasziniert von den
Ideen Martin Luther Kings. Im neuen Schuljahr besucht er
nun eine neue Lehranstalt. Dort schaltet und waltet der
autoritäre Direktor Svendsen, der sich nicht um das
Verbot körperlicher Bestrafung schert. Motiviert von
Spielfilme
Martin Luther Kings Traum von einem besseren Leben
und Gerechtigkeit lehnt sich Frits gegen den Schulleiter
auf, denn Frits' geliebter Vater muss wegen einer recht
unheimlichen Krankheit von zu Hause weg und kann ihm
nicht helfen. Zunächst scheint es so, dass der allmächtige
und tyrannische Direktor das Heft voll in der Hand hat.
Doch irgendwie sind die Zeiten wohl vorbei, in denen
Kinder geschlagen werden, weil sie die Wahrheit sagen
oder die Haare ein bisschen länger tragen. Als Freddie
Svale vor die Klasse tritt, das Hemd für einen Lehrer
ziemlich lässig über der Hose und mit einem wahren
musikalischen Orkan im Gepäck, kommt Bewegung in die
hässlichen und gewalttätigen Strukturen von früher.
Dieser junge, langhaarige Lehrer passt augenscheinlich
nicht zum Rest des Kollegiums. Doch die Schüler lieben
ihn. Eines Tages wird Frits wegen einer Dummheit so
schwer vom Schulleiter bestraft, dass er sich verängstigt
und mit stark blutendem Ohr in der Toilette versteckt. Dort
findet ihn Freddie, der ihn schockiert nach Hause bringt.
Er überzeugt Frits Eltern davon, gegen den Schulleiter
vorzugehen und eine juristische Untersuchung zu fordern.
Doch im Schulrat der kleinen Gemeinde besitzt der
Schulleiter großen Einfluss. Frits' Mutter verliert unter
einem
Vorwand
ihre
Anstellung
als
Schulkrankenschwester und Frits wird mit Zustimmung
des
Kollegiums
in
die
Klasse
besonders
leistungsschwacher Jugendlicher gesteckt. Aber Frits, der
nach seinem Vorbild Luther King mittlerweile seinen
Namen zu Martin geändert hat, hört nicht auf, sich für sein
Recht einzusetzen - unterstützt von seinen Eltern und
Großeltern. Sie verlieren bis zum Schluss nicht die
Hoffnung, dass sich die Gerechtigkeit durchsetzen wird.
Erziehung,
Familie,
Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit,
Gewalt/Gewaltlosigkeit,
Schule,
Spielfilme,
Widerstand,
Zivilcourage/Mut
Bemerkung: Gläserner Bär des Berliner Kinderfilmfests 2006.
ab 10
DVS 187
67
grell erleuchtet und sie fällt in Ohnmacht. Beim
Aufwachen steht ein großer weißer Mann mit haarigen
Beinen vor ihr, der behauptet, von einer Schlange
gebissen worden zu sein. Der Fremde aus dem All wird
zu einer Touristenattraktion, die bald das Gesetz aus
Beijing anlockt.
Dritte Welt 02: Asien, Dritte Welt 08: Pol. Verhältnisse / Unterdrückung
/ Befreiuung, Sesellschaft / Staat, Spielfilme
ab 14
DVS 135
Ummah - Unter Freunden
Cüneyt Kaya, Deutschland 2013
108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Mit einem Bauchschuss überlebt V-Mann Daniel seinen
Undercover-Einsatz im Neonazi-Milieu denkbar knapp.
Frustriert will er den Dienst quittieren, seine skrupellosen
Vorgesetzten schicken ihn aber nach Berlin-Neukölln, wo
er in einer Bruchbude monatelang untertauchen und
dabei Verletzung sowie Zweifel kurieren soll. Der
deprimierte Drogenabhängige lernt Elektrohändler Abbas
und seinen Kumpel Jamal kennen, die ihn
gastfreundschaftlich in ihr familiäres Netz aufnehmen. Als
Daniel
ganz
aussteigen
will,
schlägt
der
Verfassungsschutz zurück
Ausländer-/innen, Islam, Rechtsradikalismus, Vertrauen/misstrauen,
Vorurteil
ab 14
DVS 365
Und dann der Regen - También la Lluvia
Erik Poppe, Norwegen 2008
121 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Vor acht Jahren soll Jan als Halbwüchsiger den Tod eines
Kindes verschuldet haben. Frühzeitig aus dem Gefängnis
entlassen, spielt er jetzt unter dem Namen Thomas
aufwühlend Orgel in einer Kirche und verliebt sich in die
Pastorin Anna. Ein Leben nach dem Gefängnis bahnt sich
an. Doch da entdeckt ihn durch Zufall Agnes, die Mutter
des getöteten Kindes. Sie erträgt es nicht, dass der
"Mörder" ihres Sohnes anscheinend ein normales Leben
führt. Sie will ihn um jeden Preis mit seiner Tat
konfrontieren und greift mit Gewalt in sein Leben und in
das der Pastorin und ihres kleinen Sohnes ein.
Thematisiert werden im Film existentielle Fragen: Was ist
Schuld? Hat jeder eine zweite Chance verdient? Wann
findet Vergebung statt? Kann Gutes aus Bösem
entstehen?
Schuld, Vergebung/Versöhnung
ab 14 , Lizenz bis 7.10.2015
DVS 264
Icíar Bollaín, Mexiko/Spanien/Frankreich 2010
104 Min., f. Spielfilm, FSK: 12
Sebastián ist ein junger idealistischer Filmregisseur. Er
hat sich vorgenom-men, einen aufrichtigen Film über eine
der bedeutendsten Gestalten derWeltgeschichte zu
drehen
Christoph
Kolumbus.
Sebastián
ist
entschlos-sen, den Mythos, der die Ankunft der
Zivilisation in der westlichen Hemi -sphäre verklärt, zu
entlarven. Stattdessen will er zeigen, was Kolumbus
inGang gesetzt hat: Gier nach Gold, Sklavenhandel,
entsetzliche Gewalt gegenjene Ureinwohner, die sich den
Neuankömmlingen entgegenstellten.Costa ist Sebastiáns
Freund und Produzent. Er ist vor allem daran interes-siert,
dass der Film pünktlich und innerhalb des Budgets
abgedreht wird.Costa wählt als Drehort Bolivien - das
preiswerteste und 'indianischste'Land Lateinamerikas.
Doch während der Dreharbeiten in Cochabamba drohen
soziale Unruhen. Die Wasserversorgung der Stadt ist
privatisiert und an einen britisch-amerikanischen Konzern
verkauft worden. Täglich kommt es zu militanten
Aktionen, die schließlich im April 2000 im noch heute
berühmten „Was ser - krieg von Cochabamba“ münden.
500 Jahre nach Kolumbus kommt es er -neut zu
gewalttätigen Konfrontationen zwischen der indianischen
Bevölkerung und einer hochgerüsteten modernen Armee.
Aber diesmal geht es nicht ums Gold. Diesmal geht es um
ein flüssiges Menschenrecht: Wasser.
Dritte Welt 03: Lateinamerika, Menschrenrechte, Spielfilme
ab 14
DVS 327
UFO in her eyes
Und morgen Mittag bin ich tot
Troubled Water
Xiaolu Guo, Deutschland 2011
110 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Ein abgelegenes Dörfchen im Süden Chinas. Kwok Yun
verkehrt mit ihrem heimlichen und darüber hinaus
verheirateten Liebhaber, dem örtlichen Schulleiter, unter
einem Jahrzehnte alten Kampferbaum. Auf ihrem
Heimweg entdeckt sie einen merkwürdigen Stein auf dem
Boden. Als sie ihn aufhebt, wird ihre Umgebung plötzlich
Frederik Steiner, Deutschland 2013
98 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Die 20-jährige Lea hat sich auf den Weg nach Zürich
gemacht, um dort an ihrem Geburtstag zu sterben. Denn
die unheilbare Mukoviszidose, unter der sie leidet, ist so
weit fortgeschritten, dass ihr kein Arzt mehr helfen kann.
Ihre Mutter, die bereits ihren Sohn an die
Stoffwechselkrankheit verloren hat, wird von Leas
68
Entschluss ebenso überrascht wie Leas Schwester Rita.
Diese setzt alles daran, Lea umzustimmen, doch sie hat
sich ihren Schritt sorgfältig überlegt. Auch die neue
Bekanntschaft mit dem psychisch labilen Moritz, der
ebenfalls gern sterben würde, oder der Besuch von
Heiner, ihrer ersten Liebe, können Lea nicht von ihrem
Plan abbringen. Ein letztes Mal möchte sie im Kreis ihrer
Lieben schön essen, von denen sie sich Verständnis und
Begleitung wünscht. Am nächsten Tag trinkt sie
schließlich das Glas mit dem Medikament und schläft in
den Armen ihrer Mutter ein.
Familie, Gesundheit/Krankheit, Sterbebegleitung/Sterbehilfe
ab 16
DVS 239
Und wenn wir alle zusammenziehen?
Stéphane Robelin, Frankreich/Deutschland 2011
100 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Fünf enge Freunde im Rentneralter: Claude ist und bleibt
der ewige Liebhaber, ein Frauenversteher ohne
Bindungsambition. Jean, der politische Aktivist, teilt sein
Leben mit der bürgerlich angepassten Annie. Und dann
sind da noch Jeanne und Albert, die Feministin und der
Bonvivant. Sie alle kennen sich seit Ewigkeiten und haben
Probleme mit dem Älterwerden. Erste Krankheiten,
Probleme mit Enkelkindern und Versicherungen,
nachlassende Libido und Vergesslichkeit müssen in den
Griff bekommen werden. Da liegt die Lösung auf der
Hand: In Annies und Jeans Haus ist Platz für alle weshalb also nicht zusammenziehen? Schon allein um
den Kindern zu beweisen, dass man noch lange nicht
bereit ist, die Selbständigkeit aufzugeben. Um das Leben
in der Wohngemeinschaft leichter zu gestalten, heuert
Jeanne den jungen Studenten Dirk an, der zu ihnen ins
Haus einzieht. Ganz so problemlos funktioniert das
Zusammenleben aber doch nicht. Albert leidet
zunehmend an Demenz, Annie verheimlicht ihre tödliche
Krankheit. Außerdem haben die beiden Frauen und einer
der drei Männer ein brisantes Geheimnis.
Alte Menschen, Freundschaft, Gemeinschaft
ab 14
DVS 382
Unkenrufe
Robert Glinski, Polen/Deutschland 2005
94 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Der deutsche Kunsthistoriker Alexander Reschke
(Matthias Habich) lernt 1989 bei einem Aufenthalt in
Danzig, heute Gdansk, der Stadt seiner Kindheit, die
polnische Restauratorin Aleksandra Piatkowska (Krystyna
Janda) kennen. Aleksandra ist wie Alexander verwitwet.
Und auch sie musste früh ihre eigentliche Heimat, das
litauische Wilna, heute Vilnius, verlassen. Bei einem
gemeinsamen Abendessen haben die beiden einen
Geistesblitz: Sie wollen eine Art Versöhnungsfriedhof für
Polen und Deutsche gründen. Schnell finden sich dafür
deutsche und polnische Gesellschafter, und das Projekt
wird ein voller Erfolg. Doch leider gerät dadurch der
Aspekt der Völkerverständigung mehr und mehr ins
Abseits. Und es sieht so aus, als ob einmal mehr der
schnöde Kapitalismus über rein ideelle Absichten und
humanistische Werte triumphiert. Der Film basiert auf der
Erzählung "Unkenrufe" des Literatur-Nobelpreisträgers
Günter Grass.
Flüchtlinge, Heimat, Literaturverfilmung,
ab 14
DVS 131
Unsere Fremde (Notre Étrangère)
Sarah Bouyain, Burkina Faso/Frankreich 2010
82 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
Spielfilme
Einige Zeit nach dem Tod ihres Vaters bricht Amy zu
einer Reise auf. Sie verlässt Frankreich und reist nach
Burkina Faso, in ihre Geburtsstadt Bobo Dioulasso. Hier
sucht sie nach ihrer Mutter, von der sie im Alter von acht
Jahren getrennt wurde und über die sie so gut wie nichts
weiß. Es ist eine Reise zurück an den Ort ihrer Kindheit,
aber jetzt ist es auch eine Reise in eine ihr fremd
erscheinende Welt. Hier in Bobo Dioulasso findet Amy nur
ihre alte Tante Acita, eine vereinsamte Frau, die trinkt. Die
Stadt, vor allem aber das Haus ihrer Kindheit, wecken
widersprüchliche Erinnerungen in ihr. Die Suche nach
ihrer Mutter bleibt zunächst vergeblich. Acitas erste
Auskunft ist nur die, dass sie nicht wisse wo ihre Mutter
abgeblieben sei, nachdem sie das Land verlassen habe; –
vielleicht sei sie in Europa, vielleicht auch in Amerika.
Aber Amy erfährt dann doch noch mehr darüber, warum
sie als Kind von ihrer Mutter getrennt worden ist und mehr
bei ihrer Tante als bei ihrer Mutter aufgewachsen ist. Und
sie erfährt von der nur widerstrebend berichtenden Tante,
wie sehr sie von ihrer Mutter Mariam geliebt wurde.
Parallel zu dieser Suche erzählt der Film die Geschichte
Mariams. Sie ist Mitte 40, stammt aus Burkina Faso und
lebt seit Jahren in Paris. Sie arbeitet als Putzfrau, hat nur
wenige Kontakte zu anderen Menschen und lebt so wie
ein heimlicher Schatten am Rande der Gesellschaft. Dass
ihre Sprachschülerin Esther, die sie als Nebenjob in ihrer
Muttersprache Dioula unterrichtet, sie als Gleichwertige
behandelt, kann sie kaum annehmen. Als Esther von
ihren Plänen erzählt, ein afrikanisches Kind zu adoptieren,
reagiert sie geradezu schockiert.
Ausländer/innen, Frauen, Identität/Entfremdung
ab 16
DVS 221
Vaya Con Dios
Zoltan Spirandelli, Deutschland 2001
103 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
In einem abgelegenen brandenburgischen Kloster leben
die drei Cantorianer-Mönche Benno, Tassilo und Arbo
ganz für ihren Glauben und die Musik. Die Ordensregel
besagt nämlich, dass der Heilige Geist Klang ist und die
Mönche im Gesang bei Gott sind. Aus Geldmangel hat
Abt Stephan jedoch das Kloster und die Musikbibliothek
verpfändet. Als die Gläubiger endlich Geld sehen wollen,
erleidet Stephan einen Herzinfarkt. Auf dem Sterbelager
trägt er dem Trio auf, das kostbare Buch mit der
Ordensregel nach Italien zum letzten verbliebenen
Cantorianer-Kloster zu bringen. Die drei Mönche brechen,
mit einer Karte aus dem letzten Jahrhundert ausgestattet,
auf nach Montecerboli. Wenig später wird Arbo, der
jüngste der Drei, beinahe vom Cabrio der attraktiven
Fotografin Chiara überfahren. Im letzten Moment kann sie
ausweichen. Chiara nimmt das seltsame Trio mit. Als das
Auto unterwegs liegen bleibt, müssen alle im Wald
übernachten. Zum Abendgebet singen die Mönche so
schön, dass die lebenslustige Chiara fasziniert zuhört. Am
nächsten Morgen, als sie den jungen Arbo fotografiert,
springt der Funke über. Während Arbo der Versuchung
der Fleischeslust ausgesetzt ist, bleibt Bruder Tassilo bei
seiner Mutter hängen, der das Quartett auf dem Weg
nach Stuttgart einen Kurzbesuch abstattet. Chiara kehrt in
ihre Redaktion zurück, kann Arbo aber nicht vergessen.
Auf einer Zwischenstation in Karlsruhe lässt sich der
intellektuelle Benno von seinem einstigen Rivalen, dem
Jesuiten Claudius, überreden, in seinem reichen
Karlsruher Kloster wertvolle Handschriften zu editieren.
Arbo, der von Bennos Verrat enttäuscht ist, entwendet
das Ordensbuch, um es allein nach Italien zu bringen. Am
Bahnhof lässt sich Arbo von einer Clique junger Leute
jedoch zu einem wilden Disco-Besuch mit reichlich
Spielfilme
Alkohol verleiten. Nach einem Black Out kümmert sich die
herbeigeeilte Chiara liebevoll um ihn und beschert ihm
sein 'erstes Mal'. Mit ihrer Hilfe können Arbo und Tassilo,
der sich auf seine Berufung besonnen hat, Benno
während
einer
Messe
durch
ihren
herrlichen
gemeinsamen
Gesang
auf
den
rechten
Weg
zurückbringen. Chiara muss erkennen, dass Arbo allein
Gott gehört, und flüchtet. Endlich wieder vereint fahren die
drei Mönche in den Süden. Auf dem Montecerboli
angekommen, spürt Arbo jedoch, dass er Chiara nicht
vergessen kann. Er verlässt den Orden.
Kommunitäten, Lebensqualität/Lebensstil, Musik, Unterhaltung
ab 14
DVS 047 / VC 1638
Die Vermessung der Welt
Detlev Buck, Deutschland 2012
118 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem Roman von Daniel Kehlmann. Biografien
zweier Pioniere der Forschung: Gauß und Humboldt.
Anfang des 19. Jahrhunderts gehen zwei geniale
deutsche Forscher auf unterschiedliche Weise daran, die
Welt zu vermessen: Während Alexander von Humboldt in
Südamerika die Natur erforscht, begründet Carl Friedrich
Gauß im heimischen Braunschweig die moderne
Mathematik.
Geschichte, Lebensbilder, Literaturverfilmung, Naturwissenschaft,
Spielfilme, Unterhaltung
ab 14
DVS 326
Verrückt nach Paris
Eike Besuden / Pago Balke, Deutschland 2001
105 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Hilde, Karl und Philip haben ein Handicap. Sie leben in
einem Heim für behinderte Erwachsene in Bremen. Philip
und Karl arbeiten in einer Werkstatt und bauen
Spielzeugenten, Hilde schält eimerweise Kartoffeln in der
Heimküche. Gemeinsam sehnen sich die Drei nach einem
Leben mit neuen Herausforderungen. Heimlich planen sie
einen Ausflug und hauen ab. Auf ihrer Reise, die sie nach
Köln und später nach Paris führt, entdecken sie für sich
ungeahnte Möglichkeiten und erobern neue Freiheiten.
Enno, ihr Betreuer, ausgebrannt von seiner Arbeit, macht
sich widerwillig auf den Weg, das Trio zurückzuholen.
Eine Verfolgungsjagd mit Hindernissen nimmt ihren Lauf.
Am Ende ist nichts mehr wie es war. - Die drei
Hauptdarsteller
sind
Mitglieder
des
Bremer
Blaumeier-Ateliers, ein Projekt in dem sich seit 1992
behinderte Menschen und Künstler treffen um gemeinsam
kreativ zu arbeiten.
Behinderte Menschen, Reisen
Bemerkung: Medienpreis der Lebenshilfe "Bobby 2004"
ab 14
DVS 032
Villa Henriette
Peter Payer, Österreich/Schweiz 2004
88 Min., f., Spielfilm, FSK: o. A.
Nach dem Roman von Christine Nöstlinger. Die
zwölfjährige Marie hat ein ganz besonderes Verhältnis zu
dem Haus, in dem sie mit ihrer Großfamilie lebt. Es
spricht mit ihr und zeigt menschliche Reaktionen. Als
Maries Großmutter, eine passionierte Erfinderin, einem
windigen Gauner auf den Leim geht und dadurch das
Haus zu verlieren droht, setzt Marie gemeinsam mit ihren
beiden Freunden Konrad und Stefan alle Hebel in
Bewegung, um ihr Zuhause zu retten. Die schwierige
Situation und die unterschiedlichen Bedürfnisse der
schrulligen Familienangehörigen machen es Marie und
ihren Freunden nicht leicht. Außerdem soll sie sich
69
plötzlich noch zwischen den Jungs entscheiden, weil
beide `mit ihr gehen wollen`.
Familie, Freundschaft, Unterhaltung
ab 8
DVS 098
Vincent will meer
Ralf Huettner, Deutschland 2010
95 Min., f., Spielfilm, FSK 6
Der am Tourette-Syndrom erkrankte Vincent wird nach
dem Tod seiner Mutter von seinem Vater, einem
Lokalpolitiker, in eine Fachklinik eingeliefert. Dort trifft er
auf
die
magersüchtige
Marie
und
seinen
zwangsneurotischen Zimmergenossen Alexander. Da
Vincent den letzten Wunsch seiner Mutter erfüllen
möchte, noch einmal das Meer zu sehen, fliehen die drei
aus der Klinik. Sie stehlen das Auto von Frau Dr. Rose
und fahren in Richtung Italien. Die Asche seiner Mutter
hat Vincent in einer Bonbondose dabei. Vincents Vater
macht sich zusammen mit Dr. Rose auf die Suche nach
den Flüchtigen. Zuerst ist er nur darauf aus, seinen Sohn
wieder zurück in die Klinik zu bringen, doch während der
Zeit, die er mit der Ärztin verbringt, entwickelt er neue
Gefühle für ihn. Vincent, Marie und Alex gelangen über
Umwege ans Meer. Dort bricht Marie wegen ihrer durch
die Magersucht bedingten Herzschwäche zusammen und
kommt ins Krankenhaus. Nachdem Vincent sich von der
suizidgefährdeten Marie gelöst hat, fahren er und Alex
zusammen mit Dr. Rose und Vincents Vater wieder
Richtung Deutschland. Unterwegs bittet Vincent seinen
Vater, ihn aussteigen zu lassen. Er geht allein zurück
nach Triest, wo Marie nach ihrem Herzanfall noch immer
im Krankenhaus liegt. Alex folgt ihm.
Außenseiter, Behinderte Menschen, Vorurteile
ab 14
DVS 271
Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen
Margarethe von Trotta, Deutschland 2009
106 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Als Achtjährige kommt die aus einer adeligen Familie
stammende
Hildegard
ins
Benediktinerkloster
Disibodenberg. Dort wächst sie unter der Obhut Jutta von
Sponheims auf, die sie unter anderem die Heilkunde lehrt
und auch ihre musikalische Begabung fördert. Als
Hildegard als Erwachsene gesteht, Visionen von Gott zu
haben, sind die Kirchenoberen entsetzt, ja betrachten sie
als Ketzerin. Doch Hildegard lässt sich nicht beirren. Sie
setzt unter anderem den Bau des Frauenklosters
Rupertsberg durch. Sie wirkt als Äbtissin und Heilkundige,
sie komponiert und schreibt ihre bis heute berühmten
Bücher nieder. Mit ihrem Erfolg und ihrer Strahlkraft löst
Hildegard heftigen Widerstand in der Kirche aus und gerät
selbst in eine tiefe, beinahe tödliche Krise, als ihre
geliebte Schülerin Richardis von Stade in ein weit
entferntes Kloster berufen wird und sie verlässt. Aber
Hildegard ist eine Kämpferin, die weiß, dass ihr Werk
noch nicht vollendet ist - und längst reicht ihr Ruf weit
über die Klostermauern hinaus.
Frauen, Kirchengeschichte 1: Altertum/Mittelalter, Kommunitäten,
Lebensbilder
ab 14
DVS 252
Von Menschen und Göttern
Xavier Beauvois, Frankreichh 2010
122 Min., f., Spielfilm, FSK 12
In einem Kloster in den Bergen Algeriens leben neun
französische Mönche ein friedliches, asketisches Leben,
ihrem Glauben und der Unterstützung Anderer
verpflichtet. Aus den unwegsamen Berghängen vor den
70
Klostermauern haben sie blühende Gärten geschaffen,
die Menschen aus den umliegenden Dörfern finden bei
ihnen immer Unterstützung, ob bei medizinischen Fragen
oder anderen Nöten. Als in der Nähe des Klosters eine
Gruppe von Gastarbeitern von islamistischen Rebellen
getötet wird, wird den Mönchen klar, dass der schon
lange schwelende Konflikt auch vor den Toren ihres
Klosters nicht halt machen wird und ihr christlicher Glaube
sie in große Gefahr bringen kann. Dennoch zögern sie,
das Kloster zu verlassen. Nach längeren Diskussionen
entscheiden die Mönche, dass sie gerade in dieser
Situation bleiben müssen und wollen. Jetzt und hier, an
diesem Ort werden sie am meisten gebraucht ungeachtet der Gefahr, der sie sich persönlich aussetzen.
- Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit.
Gebet, Kommunitäten, Konflikte, Religionen, Zeitgeschichte,
Zivilcourage
Bemerkung: FBW-Prädikat: "besonders wertvoll", Film des Monats
Dezember 2010: Jury der Ev. Filmarbeit, Kinotipp der Katholischen
Filmkritik, Filmtipp Vision Kino, Signis-Preis für den besten
europäischen Film 2010, Cannes 2010: Großer Preis der Jury, Preis
der Ökumenischen Jury
ab 14
DVS 286
Der Vorleser
Stephan Daldry, USA / Deutschland 2008
119 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nach dem Bestseller von Bernhard Schlink (1955). - Die
Bundesrepublik in den 50er Jahren. Der Schatten des
Weltkriegs und der deutschen Greueltaten liegt über dem
Land, doch kaum einer spricht darüber. Der 15-jährige
Michael wächst in der Provinz auf. Eines Tages, als er
von der Schule nach Hause fährt, wird ihm plötzlich übel.
Eine Frau kümmert sich um ihn. Michael hat Scharlach.
Erst nach Monaten kann er sich mit einem Blumenstrauß
bei
seiner
Helferin
bedanken.
Beim
zweiten
Zusammentreffen knistert es zwischen Michael und der
deutlich älteren Frau; bald verbindet beide eine
leidenschaftliche Affäre. Hanna überrascht Michael mit
einer großen Begeisterung für Bücher. Stundenlang lässt
sie sich von ihm vorlesen. Michael merkt anfangs nicht,
dass Hanna Analphabetin ist. Eines Tages jedoch ist sie
spurlos verschwunden. Einige Jahre später studiert
Michael in Berlin Jura. Als Beobachter eines Prozesses,
in dem sich fünf ehemalige Wärterinnen des
Konzentrationslagers Auschwitz verantworten müssen,
entdeckt er unter den Angeklagten Hanna. Ihnen wird
300-facher Mord vorgeworfen. Für die Menschen im
Gerichtssaal ist Hanna Schmitz ein Monster. Doch
Michael ist hin- und hergerissen zwischen seinem
Entsetzen über Hannas Taten und der großen Liebe, die
er einst für diese Frau empfunden hat und anscheinend
immer noch fühlt. Dann nimmt der Prozess eine
Wendung, die Michael endgültig aus der Bahn wirft:
Während alle anderen Angeklagten die Taten leugnen,
gibt Hanna ehrlich Auskunft über die furchtbaren
Ereignisse.
Sie
wird
zu
einer
lebenslangen
Gefängnisstrafe verurteilt, indem sie bekennt, ein
belastendes Schreiben verfasst zu haben. Niemand weiß,
dass sie Analphabetin ist. Jahrzehnte später schickt
Michael Hanna einen Kassettenrekorder ins Gefängnis
und regelmäßig Kassetten, auf denen er ihr ganze Bücher
vorliest. Hanna findet darin Halt. Allmählich beginnt die
gealterte Frau, sich anhand der Kassetten Lesen und
Schreiben beizubringen. Nach Jahren schreibt sie Michael
einen ersten kurzen Brief. Er antwortet ihr nicht. Eines
Tages bekommt er einen Anruf aus dem Gefängnis. Eine
Sozialarbeiterin teilt ihm mit, dass Hanna nach über 20
Jahren entlassen wird. Er sei ihr einziger Kontakt zur
Spielfilme
Außenwelt. Wenn er ihr nicht hilft, eine Wohnung und eine
Arbeit zu finden und in der ihr fremden Welt zurecht zu
kommen, hat sie keine reelle Chance auf einen
Neubeginn in Freiheit. Michael fühlt den alten Konflikt in
sich. Dennoch besucht er Hanna im Gefängnis. Es ist ein
Zusammentreffen nach über 30 Jahren, vor dem beide
sich fürchten. Die Begegnung verläuft kurz, distanziert
und für beide Seiten enttäuschend. Am nächsten Morgen
hat sich Hanna in ihrer Gefängniszelle erhängt.
Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit,
Liebe,
Literaturverfilmung,
Nationmalsozialismus, Schuld, Spielfilme, Verantwortung
ab 16
DVS 272
Vorstadtkrokodile 2 - Die coolste Bande ist zurück!
Christian Ditter, Deutschland 2010
90 Min., f., Spielfilm, FSK. 6
Fortsetzung der Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers
von Max von der Grün. - Es ist Sommer, die Ferien sind
angebrochen und die Suche nach einem neuen
Banden-Hauptquartier war auch erfolgreich. Ab sofort
treffen sich die Vorstadtkrokodile in einem alten
Bergwerksstollen. Der ist nämlich brand- und
einsturzsicher. Das glauben zumindest die Krokos. Doch
mit der Ruhe ist es schon bald vorbei. Ollis und Marias
Eltern sind verzweifelt. Die Maschinen in ihrer Firma sind
kaputt und es fehlt das Geld für Reparaturen, also wurde
das Unternehmen dicht gemacht und die Angestellten
entlassen. Für Olli und Maria bedeutet dies das Aus in
ihrer alten Wohnung. Sie müssen wegziehen. Für die
restlichen Bandenmitglieder Hannes, Kai, Jorgo, Frank
und Peter bricht eine Welt zusammen. Es muss doch
etwas geben, was die Schließung der Firma verhindert.
Und tatsächlich sind die Krokos bald einer heißen Spur
auf den Fersen. Unterstützung erhalten sie von Kais
Cousine Jenny.
Freundschaft, Kindermedien, Liebe, Literaturverfilmung, Solidarität,
Spielfilme, Toleranz, Unterhaltung
ab 8
DVS 268
Vorstadtkrokodile 3 - Freunde für immer
Wolfgang Groos, Deutschland 2010
83 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Als Hannes von den Krokodilen zum Geburtstag einen
Gutschein für eine Go-Kart-Fahrt erhält, löst er diesen
natürlich sofort mit seinen Kumpels ein. Da kommt es auf
der Bahn zu einem tragischen Unfall, bei dem sich Frank
lebensgefährlich verletzt. Die erschütternde Diagnose:
Frank braucht dringend eine Organspende - und der
Einzige, der dafür infrage kommt, ist ausgerechnet
dessen krimineller Bruder Dennis, den die detektivisch
veranlagten Krokodile einst höchstpersönlich hinter Gitter
gebracht hatten. -- Auch wenn es im letzten Teil der
Vorstadtkrokodile-Trilogie keinen echten Fall zu lösen gilt,
ist auch hier wieder der Zusammenhalt der
Bandenmitglieder gefragt, um ihren Freund Frank zu
retten. Hannes und die anderen beweisen wieder wie
wichtig Vertrauen zueinander, Freundschaft, Mut und
Zusammenhalt sind.
Freundschaft, Gesundheit/Krankheit, Liebe, Verantwortung
ab 10
DVS 323
Wahrheit oder Pflicht
Jan Martin Scharf/Arne Nolting, Deutschland 2007
87 Min., f., Spielfilm, FSK: ab 12
Die 18-jährige Annika ist verzweifelt. Sie hat die 11.Klasse
nicht geschafft, das von den Eltern so lang ersehnte
Abitur ist damit in weite Ferne gerückt. Ihre zaghaften
Versuche, den Eltern die Wahrheit zu sagen, schlagen
Spielfilme
fehl. Sie geht jeden Morgen aus dem Haus - zur Schule,
glauben die Eltern. In Wirklichkeit verschanzt sie sich Tag
für Tag in einem abgewrackten Reisebus. Dort lernt sie
Kai
kennen,
der
in
der
nahe
gelegenen
Plattenbausiedlung wohnt. Die Beziehung zwischen den
beiden scheint bald das einzig Wahre in Annikas Leben
zu sein. Es kostet sie viel Kraft, die Lüge zu leben. Mit
jedem Tag, der ins Land zieht, scheint ihre Situation
auswegloser.
Familie, Freundschaft, Jugend, Leistung/Leistungsdruck, Liebe, Schuld
ab 14
DVS 169
Die Wand
Julia Roman Pölsler
108 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Eine Frau schreibt in einer einsamen Jagdhütte ihre
Geschichte auf. Als beim Wochenendausflug das
befreundete Ehepaar von einem Dorfbesuch nicht
zurückkommt, macht sie sich auf den Weg ins Tal und
stößt an eine unsichtbare Wand. Sie ist vom Rest der
Welt getrennt und in einer feindlichen Natur auf sich
gestellt. Nur einige Tiere leisten ihr Gesellschaft.
Zwischen Einsamkeit, Angst und Resignation versucht
sie, zu überleben und stellt sich den Grundfragen
menschlicher Existenz.
Frauen,
Identität/Entfremdung,
Lebensqualität/Lebensstil,
Literaturverfilmung
ab 15
DVS 328
Wasser für die Elefanten
Francis Lawrende, USA 2011
116 Min., f, Spielfilm, FSK: 12
Während der Weltwirtschaftskrise 1931 schließt sich der
verarmte Student Jacob (Robert Pattinson) einem Zirkus
an. Hier verliebt er sich auf den ersten Blick in die schöne
Kunstreiterin Marlena (Reese Witherspoon). Doch ihre
Romanze wird zum riskanten Drahtseilakt, denn Marlena
ist mit dem tyrannischen Zirkusdirektor August
Rosenbluth (Christoph Waltz) verheiratet und glaubt nicht
an eine gemeinsame Zukunft. Als Jacob jedoch hinter das
Geheimnis der Elefantendame Rosie kommt, die als nicht
dressierbar gilt, wendet sich das Blatt auf dramatische
Weise...
Liebe, Literaturverfilmung, Spielfilme
ab 14
DVS 293
Weihnachtsmann Junior - Der Film
Luc Vinciguerra, Frankreich/Australien/Irland 2010
77 Min., f., Trickfilm, FSK: 0
Generationenwechsel am Nordpol: Eigentlich möchte der
Weihnachtsmann noch gar nicht aufhören, doch weil er
schon sein Pensionsalter erreicht hat, muss ein
Nachfolger gefunden werden. Der Gesuchte soll ein
Waisenjunge mit einem reinen Herzen und dem Namen
Nikolaus sein. Der einzige, der diese Kriterien erfüllt, ist
ein achtjähriger Junge mitten in Australien. Doch leider
hat er kaum Selbstvertrauen und große Höhenangst.
Außerdem muss er noch einiges lernen, wie zum Beispiel
Schlitten lenken, Schornstein rutschen, Wunschzettel
lesen und Geschenke verteilen, bevor er in die
Fußstapfen des Weihnachtsmanns treten kann. Nikolaus
nimmt seine Aufgabe ernst, doch sie ist mit vielen
Anstrengungen verbunden.
Advent/Weihnachten
ab 6
DVS 345
Weil ich gut bin!
Miguel Alexandre, Deutschland 2001
71
89 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Frankfurt, die Stadt, in der das große Geld gemacht wird.
Doch die Wolkenkratzer der Banken gehören zu einer
Welt, die für viele Bewohner der Stadt unerreichbar bleibt.
Mücke ist so einer, der in einem Jugendheim leben muss,
weil er früher Unmengen von Autos geknackt hat. In
seinen Ausgehzeiten kümmert er sich um seine Freundin
Sweta, die aus einer kaputten Familie kommt: Der Vater
ist weg, die Mutter Alkoholikerin und die Schwester Julia
geht für den Ganoven Panther auf den Babystrich.
Hoffnung auf ein besseres Leben weckt das Angebot des
Autohändlers Bethke, der kriminellen Jugendlichen mit
Wohnungen und Ausbildungsplätzen weiterhilft und
Mücke in sein Team aufnehmen möchte. Die Heimleitung
ist zunächst sehr skeptisch, schließlich war Bethke früher
selbst kriminell. In der Sozialarbeiterin Vera findet Mücke
eine Fürsprecherin und er darf das Heim verlassen. Doch
jetzt fangen die Probleme erst wirklich an: Berger, der
gewissenlose Chef der Autoknackerbande, für die Mücke
früher arbeitete, hat es auf Bethkes wertvolle Oldtimer
abgesehen. Mücke soll ihm dabei behilflich sein. Als
dieser sich weigert, macht sich Berger an die
minderjährige Tochter Bethkes ran, um durch sie an die
Autoschlüssel zu kommen. Und damit Mücke die Bande
nicht verpfeifen kann, wird er durch einen Trick mit Sweta
auf eine Urlaubsreise geschickt. Bergers Plan funktioniert,
er gelangt in den Besitz der Autos. Als Mücke
durchschaut, was gespielt wurde, macht er sich
zusammen mit Sweta und mit einem gestohlenen Wagen
auf den Weg, um die Bande zu stoppen - obwohl ihm
dafür unweigerlich die nächste Jugendstrafe droht. Der
Coup kann vereitelt werden, die Gauner werden verhaftet,
aber auch Mücke. Erst durch Bethkes Einsatz wird die
Anzeige gegen ihn zurückgezogen und Mücke und Sweta
haben eine neue Chance für ihre Freundschaft und ihren
künftigen Lebensweg.
Jugend, Kriminalität, Verantwortung, Freundschaft, Alkoholismus,
Gewalt, Liebe, Heimerziehung
ab 14
DVS 028
Das weiße Band - eine deutsche Kindergeschichte
Michael Haneke, Deutschland/Österreich/Frankreich/Italien 2009
138 Min., sw., Spielfilm, FSK: 12
Ein Dorf im Norden Deutschlands im Jahr 1913/14. An
oberster Stelle der Dorfhierarchie stehen der adelige
Gutsherr, der Arzt und der Pastor, welcher seine Kinder
für das kleinste Vergehen zur Strafe ein weißes Band
tragen lässt. Der Dorffrieden wird durch mysteriöse
Ereignisse gestört: Zu Beginn erleidet der nach außen hin
kinderliebe und freundliche Arzt einen durch einen
gespannten Draht absichtlich herbeigeführten Unfall. Der
Sohn des selbstgerechten Gutsherren wird entführt und
der behinderte Sohn der Hebamme schwer misshandelt.
Diese Bestrafungen nehmen allmählich einen rituellen
Charakter an. Stecken die Kinder und Jugendlichen des
Dorfes dahinter, die ihre eigene Erziehung in diesen
Taten widerspiegeln? Dem Verdacht des jungen
Dorflehrers wird jedoch nicht weiter nachgegangen. Am
Ende steht der Beginn des Ersten Weltkrieges, die
Vorfälle werden dadurch zur Nebensache. Doch sind sie
nicht die Wurzeln zukünftiger Ereignisse?
Erziehung, Gewalt/Gewaltlosigkeit, Kinder, Macht/Unterdrückung
Bemerkung: Goldene Palme 2009 (Cannes), Europäischer Filmpreis
2009, epd-Leserpreis 2009, Golden Globe 2010, Oscar-Nominierung
2010
ab 14
DVS 075
72
Spielfilme
Welcome
Whale Rider
Philippe Lioret, Frankreich 2010
104 Min.,Spielfilm,FSK: 12
Seit über drei Monaten ist der kurdische Teenager Bilal
schon auf der Flucht. Zu Fuß schaffte es der 17-jährige
auf abenteurlichen Wegen vom Irak durch ganz Europa
bis an den Ärmelkanal. Er hat sein Land verlassen, um
seine Freundin Mîna wiederzusehen, die kurz zuvor nach
England emigriert ist. Doch an der Nordküste Frankreichs
nimmt seine Reise ein abruptes Ende. Hier geht es für ihn
nicht weiter. 34 Kilometer liegen zwischen Bilal und der
englischen Küste. Er beschließt, den von starkem
Nordwestwind aufgewühlten Ärmelkanal schwimmend zu
überqueren. Im Hallenbad von Calais will er dazu das
Schwimmen trainieren. Hier lernt er Simon kennen, einen
ehemaligen
Topschwimmer,
der
sich
seinen
Lebensunterhalt als Schwimmlehrer verdient. Zwischen
den beiden Männern entwickelt sich nach und nach eine
Freundschaft, für die Simon bereit ist, alles zu riskieren.
Ausländer-/innen, Europa, Flüchtlinge, Freundschaft, Liebe, Migration
ab 14
DVS 349
Niki Caro, Deutschland 2002
97 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Die Maori-Bewohner eines kleinen neuseeländischen
Küstenorts führen ihre Herkunft auf Paikea, den Walreiter
zurück. Seit über tausend Jahren trägt ein männlicher
Nachfahre aus jeder Generation diesen Titel. Nun ist die
Zeit für einen neuen Erben gekommen. Als jedoch der
Hoffnungsträger bei der Geburt stirbt und nur dessen
Zwillingsschwester
überlebt,
sieht
sich
Stammesoberhaupt Koro nicht imstande, seine Enkelin
als zukünftige Anführerin zu akzeptieren. Der verzweifelte
Vater nennt das Kind trotzdem in der Tradition seines
Maori-Stammes Paikea - ein Name, der bisher den
männlichen Anführern vorbehalten war. In der Obhut ihrer
Großeltern wächst Paikea auf. Sie bewundert ihren
Großvater Koro, der als weises Stammesoberhaupt von
allen respektiert wird. Von ihrer Großmutter Flowers, einer
selbstbewussten, starken und klugen Frau, wird sie
vorbehaltlos geliebt und unterstützt. Als Pai zwölf Jahre
alt ist, versammelt der Großvater die Jungen des
Stammes, um einen zukünftigen Anführer zu ermitteln.
Heimlich lernt Pai die traditionellen Maori-Riten. Weil sie
ein Mädchen ist, muss sie sich gegen ihren geliebten
Großvater und eine tausendjährige Tradition auflehnen,
muss sie hart um ihre Anerkennung kämpfen, damit sie
ihre Bestimmung erfüllen kann.
Tradition, Emanzipation, Mädchen, Generationen, Anerkennung
ab 12
DVS 046
Die Welle
Dennis Gansel, Deutschland 2008
102 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
»Ihr seid also der Meinung, dass eine Diktatur heute in
Deutschland nicht mehr möglich wäre?« - Der
Gymnasiallehrer Rainer Wenger startet während einer
Projektwoche zum Thema 'Staatsformen' einen Versuch,
um den Schülern die Entstehung einer Diktatur begreiflich
zu machen. Ein pädagogisches Experiment mit
verheerenden Folgen. Was zunächst harmlos mit
Begriffen wie Disziplin und Gemeinschaft beginnt,
entwickelt sich binnen weniger Tage zu einer richtigen
Bewegung. Der Name: DIE WELLE. Bereits am dritten
Tag beginnen Schüler, Andersdenkende auszuschließen
und zu drangsalieren. Als die Situation bei einem
Wasserballturnier schließlich eskaliert, beschließt der
Lehrer, das Experiment abzubrechen. Zu spät. DIE
WELLE ist längst außer Kontrolle geraten. -- Auf einer
zusätzlich beiliegenden DVD-ROM befinden sich
Materialien zum Film und zum Vergleichsfilm "Das
Experiment".
Anpassung,
Ideologien,
Jugend,
Massenpsychologie,
Nationalsozialismus
ab 14
DVS 199
Westen
Christian Schwochow, Deutschland 2013
102 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Nelly Senff wartet mit ihrem kleinen Sohn auf den Mann,
der sie über die Grenze bringen wird, in den Westen - die
Freiheit. Kaum angekommen, wird sie dort von den
alliierten Geheimdiensten durchleuchtet. Scheinbar gibt
es ein paar dunkle Punkte in ihrer Vergangenheit. Doch
die selbstbewusste Nelly will niemandem mehr
Rechenschaft ablegen. Besonders ein US-Offizier ist
beeindruckt von dieser starken Frau, die nichts weiter als
ihre Freiheit will und die um ihren Stolz und ihre Würde
kämpft. Aber da ist auch noch der mysteriöse Hans, der
Interesse an ihr zeigt und sich rührend um die Beiden
kümmert...
Deutschland,
Deutsche
Demokratische
Republik,
Freiheit/Abhängigkeit, Literaturverfilmung, Macht/Unterdrückung,
Würde, Zeitgeschichte
Bemerkung: Lizenzablauf 18.11.2021
ab 14
DVS 390
Wie im Himmel
Kay Pollak, Schweden 2005
127 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Daniel Dareus ist ein weltbekannter Dirigent. Mit jedem
Konzert wird sein Ruhm ein bisschen größer. Nicht jedoch
sein Glück. Schon als Kind träumte er davon, durch die
Musik die Herzen der Menschen zu erreichen, doch
scheint er sich nur immer weiter von ihnen zu entfernen.
Nach einem Zusammenbruch auf offener Bühne tritt
Daniel den Rückweg an. Er lässt die große Welt hinter
sich und kehrt in sein schwedisches Heimatdorf zurück.
Es liegt weit von jeder Stadt entfernt in malerischer
Landschaft. Ein gemischter Kirchenchor aus Laien ist die
einzige Form der Musik, die ihm dort begegnet. Doch als
er mit diesem Chor zu proben beginnt, wird er mit seiner
Begeisterungsfähigkeit und seiner Hingabe an die Musik
bald zu einem Fixpunkt der kleinen Dorf-Gemeinschaft,
die sich in glühende Verehrer und wütende Feinde teilt.
Daniels Anwesenheit wird zu einem Katalysator für alte
Sehnsüchte und lange schwelende Konflikte. Als er zarte
Liebesbande mit der hübschen blonden Lena anknüpft,
treten sofort Neider und Eifersüchtige auf den Plan. Die
Wellen schlagen hoch, doch bald ist die positive Wirkung
seiner Arbeit nicht mehr zu übersehen, und Daniel
begreift, dass er nicht nur die Herzen der anderen,
sondern auch sein eigenes Herz für das Glück geöffnet
hat. Auf dem Weg zu einem Auslandsauftritt des Chors
erleidet Daniel jedoch einen weiteren Herzinfarkt, kann
sich nur noch in die Toilette des Gebäudes, in dem der
Wettbewerb stattfindet, schleppen und bricht dort
zusammen. Der Chor tritt schließlich ohne ihn an. Daniel
hört den Gesang des Chors über einen Lautsprecher.
Musik,
Sinnfrage,
Liebe,
Einsamkeit,
Gemeinschaft,
Identität/Entfremdung
ab 14
DVS 121
Spielfilme
Willkommen bei den Sch'tis
Dany Boon, Frankreich 2008
106 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Philippe Abrams ist seit vielen Jahren Leiter einer
Postfiliale im Hinterland von Marseille, wo er mit seiner
Frau Julie und seinem Sohn Raphael lebt. Julie möchte in
eine schönere Gegend ziehen, worauf sich Philippe um
einen der begehrten Leitungsposten am Mittelmeer
bemüht, indem er sich als Behinderter im Rollstuhl
ausgibt. Denn dies verbessere seine Chancen, behauptet
er. Doch der Betrug fliegt auf und Philippe wird zur Strafe
für zwei Jahre nach Bergues im äußersten Norden
Frankreichs versetzt. Die Region Nord-Pas-de-Calais gilt
bei den Südfranzosen als kalt und unwirtlich, die
Bewohner als eher rustikal und etwas beschränkt, und
das dort gesprochene Ch'ti ist schwer verständlich. Die
erboste Julie beschließt, mit dem Sohn im Süden zu
bleiben, und Philippe muss den Weg in den Norden allein
antreten. Als er spätabends im verregneten Bergues
ankommt, gerät ihm gleich sein neuer Kollege Antoine
Bailleul fast unter die Räder. Was die Sprache der
Nordfranzosen angeht, bewahrheiten sich leider alle
Befürchtungen, denn Philippe versteht zunächst kein
Wort. Doch er lebt sich überraschend schnell in dem
kleinen Provinzstädtchen ein. Seine Kollegen sind zwar
einfachen Naturells, aber ausnehmend freundlich und
zuvorkommend. Sie richten die leere Dienstwohnung
ihres neuen Chefs mit eigens zusammengetragenen
Möbeln her und laden ihn ein, auch nach Feierabend an
ihrem Leben teilzuhaben. Doch so ganz ohne Probleme
geht es für Philippe nicht ab. So muss er sich mit dem
offensichtlichen Alkoholproblem seines Zustellers Antoine
auseinandersetzen. Um ihm zu demonstrieren, dass er
beim Verteilen der Post Einladungen zu einem kleinen
Umtrunk ablehnen kann, begleitet er ihn auf dessen Tour
- und erweist sich bald als noch dankbarer für jeden
Schnaps. Außerdem muss Philippe seiner Frau
gegenüber, die er am Wochenende besucht, leidvolle
Geschichten parat haben, weil sie ihm nicht glaubt, dass
es ihm da "oben" gut gehen könnte. Dafür verwöhnt sie
ihren tapferen Gatten auf jede erdenkliche Weise.
Irgendwann beschließt Julie jedoch, ihrem Mann in
Bergues beizustehen. Eine Katastrophe scheint
vorprogrammiert. Zum Schluss fliegt der Schwindel auf
und ein versöhnliches Ende bahnt sich an.
Arbeit/Arbeitswelt, Männer, Spielfilme, Unterhaltung, Vorurteil
ab 12
DVS 225
Winky will ein Pferd (Het Paard van Sinterklaas)
Mischa Kamp, Belgien / Niederlande 2005
92 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Die sechsjährige Winky Wong zieht mit ihrer Mutter zum
Vater, der in Holland ein chinesisches Restaurant eröffnet
hat. Alles ist hier anders als in ihrer Heimat China: Die
Menschen sehen anders aus und sprechen eine
merkwürdige
Sprache.
Die
Eltern
sind
sehr
tradtionsverbunden und stehen möglichen neuen
Freundschaften der Tochter sehr vorsichtig gegenüber.
Am liebsten verbringt Winky daher ihre Zeit bei Tante Cor
und Onkel Siem, die in der Nachbarschaft eine Reitschule
betreiben. Als ihr Lieblingspferd, die altersschwache Sara,
eingeschläfert werden muss, ist Winky zunächst sehr
traurig. Doch dann hört sie in der Schule vom Nikolaus,
und dass man sich von ihm etwas wünschen kann.
Kurzerhand wünscht sich Winky ein Pferd. Ihr Vater
reagiert skeptisch, aber er hat ja auch keine Ahnung von
den Landessitten. Als der Nikolaus mit einem Boot im
Hafen eingetroffen ist, schreibt Winky ihm einen Brief mit
der Post. Aber am Nikolausmorgen ist ihr Schuh leer. Da
73
erfährt sie, dass der Nikolaus am Nachmittag ein
Einkaufszentrum besuchen wird. Tatsächlich gelingt es
ihr, ihn dort anzusprechen, und wirklich verspricht er
Winky ein Pferd. Überglücklich fängt sie an, die
Gartenhütte in einen Stall zu verwandeln. Und während
der genervte Vater von alldem nichts mehr hören will,
machen sich Onkel Cor und Tante Siem echte Sorgen.
Wäre es nicht das Beste, ein neues Pferd zu kaufen, um
das sich Winky kümmern könnte? Denn die Enttäuschung
ist ja absehbar. Denn als der Nikolaus in der Schule
Winky sein Geschenk überreicht, ist das nur ein kleines
Stofftier. "Blöder Nikolaus", beschimpft sie ihn und läuft
aus der Schule. Doch am nächsten Morgen gibt es eine
Überraschung. Die Eltern fahren mit Winky zu Tante Cor.
Dort erwartet sie der Nikolaus persönlich und bittet sie,
während seiner Abwesenheit auf sein Pferd aufzupassen.
Ausländer-/innen, Identität / Entfremdung, Kindermedien, Spielfilme,
Tiere, Vorurteil
ab 6
DVS 153
Wintertochter
Johannes Schmid, Deutschland/Polen 2011
90 Min., f. Spielfilm, FSK 0
Zwischen den Jahren begeben sich die 12-jährige Kattaka
und die 75-jährige Lene auf eine für beide sehr
aufregende Reise von Berlin nach Polen. Kattaka macht
sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, einem
russischen Matrosen, der gerade mit seinem Schiff in
Danzig liegt - Lene auf die Suche nach ihrer bisher
verdrängten Vergangenheit, in der sie während des
Krieges aus Masuren fliehen musste und ihre Eltern
verloren hat.
Familie, Freundschaft, Generationen, Heimat, Identität/Entfremdung,
Konflikte, Vorurteil
Bemerkung: Deutscher Filmpreis 2012 - Bester Kinderfilm
ab 12
DVS 312
Wir sind die Neuen
Ralf Westhoff, Deutschland 2014
89 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Drei Alt-68er ziehen nach 35 Jahren wieder zusammen,
aus Geldmangel und um die gute alte Zeit wieder
aufleben zu lassen. Dabei geraten sie mit der jungen
Studenten-WG einen Stock höher aneinander. Während
die entspannten Senioren nachts trinken, philosophieren
und Musik hören, wollen die pflichtversessenen Youngster
nur Ruhe, Ordnung und Sauberkeit. Die Generationen
kriegen sich in die Haare und merken nur langsam, dass
beide voneinander profitieren können.
Alte
Menschen,
Generationen,
Gesellschaft/Staat,
Leistung/Leistungsdruck, Toleranz
ab 14
DVS 241
Wir sind so verhasst
Franck Apprederis, Frankreich/Österreich 2007
117 Min., f., Spielfilm
Der Film erzählt die Geschichte einer Liebe zwischen
einer Französin und einem Deutschen, die im Zweiten
Weltkrieg begann und in der Zeit nach dem Krieg trotz
vielfältiger Widerstände wieder auflebt. Dabei wird die
Liebe zwischen Marie Destrade und Jürgen Köller
zugleich zu einem Symbol für die Annäherung und die
Aussöhnung zwischen Frankreich und Deutschland, das
Schicksal einerjungen deutsch-französischen Familie wird
zum Spiegelbild der Geschichte.
Deutschland, Europa, Geschichte, Spielfilme, Vergebung/Versöhnung,
Vorurteile
ab 12
DVS 178
74
Spielfilme
Wo ist Winkys Pferd?
Mischa Kamp, Niederlande/Belgien 2007
78 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A.
Winky ist fast acht Jahre alt und kommt aus China. Sie
lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Ort an der
nordholländischen
Küste,
wo
ihre
Eltern
ein
China-Restaurant betreiben. Pferde und vor allem das
Pferd des Weihnachtsmanns - Ameriga - sind ihre große
Leidenschaft. Während sich der Weihnachtsmann in der
warmen Jahreszeit in Spanien aufhält, kümmert sich
Winky um sein Pferd. Ameriga wohnt im Stall von Onkel
Siem und Tante Cor. Winky besucht "ihr Pferd" fast
täglich. Zu ihrem achten Geburtstag bekommt sie
Reitstunden geschenkt. Unbändig freut sie sich darauf,
endlich auf Ameriga reiten zu dürfen. Voller Stolz und
Vorfreude erzählt sie davon in der Schule. Doch als der
ersehnte Tag endlich da ist, darf sie nur auf dem kleinen
Pony Naf-Naf reiten, weil sie aus der Sicht der
Erwachsenen einfach noch zu klein für ein Pferd ist.
Winkys Eltern haben wenig Zeit für sie. Ihre Mutter
erwartet
ein
zweites
Kind
und
leidet
unter
Schwangerschaftskomplikationen. So ist Winky oft auf
sich selbst gestellt und ein wenig eifersüchtig auf das
kommende Geschwisterchen. Als sie eines Tages mit
Ameriga alleine im Stall ist, ergreift sie die Gelegenheit
und setzt sich auf das Pferd. Beim Reiten in der Koppel
macht sie eine gute Figur. Doch plötzlich erschrickt
Ameriga,
weil
Winnetou,
der
Hund
ihres
Klassenkameraden Bram, laut bellend angestürmt kommt.
Ameriga galoppiert davon und wirft Winky dabei ab.
Winky hat Glück, denn sie hat sich nicht verletzt, aber sie
ist verzweifelt und sucht Ameriga überall. Schweren
Herzens beichtet sie Tante Cor ihr Missgeschick. Aber
trotz tagelanger Suche bleibt das Pferd verschwunden.
Schon naht der Nikolaustag und Winky schreibt dem
Weihnachtsmann einen traurigen Brief, dass er dieses
Jahr wohl besser nicht kommt, weil er nicht auf seinem
Pferd reiten kann. Doch am Nikolaustag stößt Winky auf
eine heiße Spur und findet Ameriga auf Onkel Jakobs
Anwesen. Gerade noch rechtzeitig bringt sie das Pferd
dem Nikolaus, der gerade durch die Straßen der kleinen
Stadt zieht. Winkys Nikolausabend mit ihrer Familie und
den Freunden ist gerettet. Und da gibt es noch eine
Überraschung: Ameriga erwartet Nachwuchs.
Advent/Weihnachten,
Ausländer/-innen,
Identität/Entfremdung,
Kindermedien, Lüge, Schuld, Spielfilme, Tiere, Vorurteile
Bemerkung: Fortsetzung des Films "Winky will ein Pferd"
ab 6
DVS 025
Wunder
einer
Winternacht
Weihnachtsgeschichte
-
Die
Juha Wuojiloki, Finnland 2007
77 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
In einem kleinen Dorf in Lappland lebt der kleine Waise
Nikolas. Die Dorfbewohner haben entschieden, dass sie
gemeinsam den Jungen großziehen sollen, jede Familie
passt ein Jahr lang auf den Jungen auf. Immer
Heiligabend kommt er von der einen Familie zur
nächsten. Um sich dankbar zu zeigen, hat Nikolas es sich
zur Aufgabe gemacht, den Kindern seiner Gastfamilien
Abschiedsgeschenke zu machen und am Heiligen Abend
zu übergeben. Jedes Jahr kommt eine Familie dazu. Als
die Zeiten härter werden, muss Nikolas bei dem bösen
Zimmermann Iisakki arbeiten. Nikolas macht aus der Not
eine Tugend und verfeinert hier seine handwerklichen
Fähigkeiten, um noch schönere Geschenke herzustellen.
Doch als Iisakki Nikolas dies verbietet, gerät die schöne
Geschenk-Tradition in Gefahr.
Advent/Weihnachten, Spielfilme, Treue
ab 6
DVS 257
Das Wunder von Bern
Sönke Wortmann, Deutschland 2003
117 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Sommer 1954 in einer kleinen Bergarbeitersiedlung in
Essen: Der elfjährige Matthias und seine Geschwister
helfen ihrer Mutter in der Gastwirtschaft. In dem
Nationalspieler Helmut Rahn hat der vom Fußball
begeisterte Junge einen Ersatzvater gefunden. Als
Richard, der eigentliche Vater und frühere Bergarbeiter,
gebrochen aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft
zurückkommt, kann er mit der veränderten Situation nicht
umgehen. Seine überkommenen Wertvorstellungen
stehen dem Familienglück im Wege. Er missbilligt die
Tätigkeit der Frau und das Verhalten seiner Kinder. Er
beschneidet auch die Eigenständigkeit von Matthias. Nur
mühsam gelingt dem Vater die Annäherung an die
Familie. Am Ende raufen sich Vater und Sohn zusammen
und fahren zum Weltmeisterschafts-Endspiel nach Bern.
Rahn erlöst mit seinen Toren die deutsche Fußballnation.
Familie, Freundschaft, Zeitgeschichte
ab 10
DVS 048
Das Wunder von Manhattan
Les Mayfield, USA 1994
109 Min., f., Spielfilm, FSK: 0
Der nette Kaufhaus-Nikolaus Kriss Kringle ist ein richtiger
Bilderbuch - Weihnachtsmann. Er sieht nicht nur so aus,
er behauptet sogar, er wäre der echte Weihnachtsmann.
Für alle Kinder,die ihn kennen, gibt es da überhaupt
keinen Zweifel - wenn da nicht die realistischen
Erwachsenen wären. Für die ist der gute Mr. Kringle
einfach nur ein Verrückter. Aber wie kann man das
beweisen? Für Kringle geht es um mehr, als nur in eine
Anstalt eingewiesen zu werden.Für ihn geht es um die
Kinder der ganzen Welt - denn was wäre Weihnachten
ohne den Geschenkebringer? Und es geht ihm um die
kleine Susan und deren Mutter: Denn gerade diese kleine
Familie hätte ein Wunder bitter nötig!"
Advent/Weihnachten
ab 6
DVS 370
12 Years a Slave
Steve McQueen, USA 2013
135 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Der Spielfilm erzählt die wahre Geschichte von Solomon
Northup, einer der sehr wenigen Menschen, die sich
befreien konnten, nach dem sie als freie Bürger entführt
und in die Skaverei verkauft wurden: Im Jahr 1841 lebt
der Geigenspieler Solomon Northup als ein freier
Afro-Amerikaner, Ehemann und Vater von zwei Kindern in
Saratoga Springs, New York. Eines Tages wird er von
zwei Männern zu einem lukrativen Auftritt vor Publikum
verpflichtet. Doch er wird unter Drogen gesetzt und in die
Sklaverei verkauft. Nach zwölf Jahren Martyrium wird
Northup freigelassen und kehrt zu seiner Familie zurück.
Gewalt/Gewaltlosigkeit, Menschnrechte, Rassismus
ab 16
DVS 157
Das Zauberflugzeug (L'avion)
Cédric Kahn, Frankreich 2005
94 Min., f., Spielfilm, FSK: o.A
Charly ist ein Einzelkind und Einzelgänger, ein Träumer.
Während in der Nachbarschaft die Kinder mit ihren Eltern
Spielfilme
Weihnachten feiern, wartet er mit seiner Mutter auf den
Vater, einen Flugzeugingenieur bei den Streitkräften. Der
kommt erst nachts nach Hause und schenkt dem
enttäuschten Sohn statt des gewünschten Fahrrades ein
selbst gebasteltes Flugzeug, das oben auf dem Schrank
landet und vergessen wird. Kurz darauf verunglückt der
Vater tödlich; dies bedrückt den Jungen sehr, der nicht
begreifen kann, dass der Verstorbene nicht wieder
zurückkommt. In dieser Situation holt er Vaters
geschenktes Flugzeug hervor und entdeckt, dass es sich
von selbst bewegt, nach seinen Wünschen fliegt und zu
phantastischen Abenteuern führt - bis es eines Tages
tatsächlich spurlos verschwunden ist. Und endlich kann
Charly auch Abschied nehmen von seinem Vater.
Familie, Sterben/Tod
Bemerkung: Publikumspreis bei den Stuttgarter Kinderfilmtagen 2005,
"Lucas" beim Internationalen Kinderfilmfestival 2005 in Frankfurt/Main.
ab 8
DVS 167
Die Zehn Gebote - Mose und das Geheimnis der
steinernen Tafeln
Bill Boyce, USA 2007
88 Min., f., Animationsfilm, FSK: 6
Atmosphärischer Animationsfilms, der mit prominenten
Synchronsprechern wie Ben Becker, Judy Winter, Otto
Sander, Sascha Hehn und Sky du Mont die Geschichte
des Mose erzählt. -- Eine zusätzliche didaktische DVD
enthält Filmausschnitte und Unterrichtsmaterialien.
Bibel 06: Mosezeit
Bemerkung: Doppel-DVD. Sprachen: Deutsch, Englisch.
ab 6
DVS 269
Ziemlich beste Freunde
Eric Toledano / Olivier Nakache, Frankreich 2011
111 Min., f., Spielfilm, FSK: 6
Ein wohlhabender, an den Rollstuhl gefesselter Franzose
adeliger Herkunft engagiert einen jungen Migranten als
Pfleger, der so gar nicht in den kultivierten Haushalt
passen will. Doch sein Dienstherr will nicht länger wie ein
rohes Ei behandelt werden. Es entwickelt sich eine
turbulente Kömodie, eine wunderbare Freundschaft und
ein Plädoyer für Menschlichkeit und Menschenwürde.
Behinderte Menschen, Freude, Freundschaft, Menschenrechte,
Toleranz
ab 14
DVS 314
Zulu Love Letter
Ramadan Suleman, Südafrika/Frankreich/Deutschland 2004
100 Min., f., Spielfilm, FSK: LEHR
"Zulu Love Letter" erzählt die Geschichte von Thandeka
Khumalo, die von tiefen Schuldgefühlen gequält wird.
Während der Apartheid wurde die schwangere
Journalistin nach der Veröffentlichung eines Artikels über
einen Polizeimord an einer schwarzen Aktivistin inhaftiert
und gefoltert. Ihre Tochter, die mittlerweile 13-jährige
gehörlose Mangi, leidet noch immer unter dem Trauma
der Mutter. Über die traditionelle Herstellung eines
Amuletts, dem Zulu Love Letter, erhofft sie sich, wieder
Zugang zu ihrer Mutter zu finden. - "Fools": Charteston,
TARES © 1993-1999 Antares Project GmbH
75
ein Township im Osten von Johannesburg gelegen, Ende
des Jahres 1989, noch zu Zeiten der Apartheid, aber nur
wenige Monate bevor Nelson Mandela nach 27 Jahren
Haft freikommen wird. Alle im Township wissen, dass
Lehrer Zamani eine seiner Schülerinnen vergewaltigt hat.
Doch sie wollen es nicht wissen, denn der Lehrer ist kraft
seines Amtes eine Respektsperson; er ist gebildet; er ist
mit der Tochter des Pastors verheiratet und früher hat er
auch gegen die Apartheid rebelliert. Seit einiger Zeit
schon hat er jedoch seinen Frieden mit dem System
gemacht. Im Auftrag seines Schuldirektors verkauft er nun
Eintrittskarten für das Fest, das am Nationalfeiertag zur
Erinnerung des Sieges der Buren gegen die Zulu gefeiert
wird. Und als Geschichtslehrer muss er seinen schwarzen
Schülern beibringen, warum sie sich über dieses
historische Ereignis - die Niederlage ihrer Vorfahren! - zu
freuen hätten. Als Zani, der Bruder der von wenigen
Monaten vergewaltigten Mimi, aus Swaziland zurückkehrt,
wo er gerade sein Studium abgeschlossen hat, ist er
entschlossen, alles zu ändern. Am frühen Morgen trifft
Zani am Bahnsteig von Johannesburg auf Zamani, der
nach einer Zechtour nicht mehr nach Hause gefunden
hat. Zani konfrontiert seinen ehemaligen Lehrer Zamani
bei der Zugfahrt nach Charteston direkt mit seiner Tat und
schleudert ihm dabei seine ganze Wut und Verachtung
entgegen.
Dritte Welt 01: Afrika, Macht/Unterdrückung, Menschenrechte,
Rassismus, Spielfilme, Zeitgeschichte
Bemerkung: Es befindet sich ein zweiter Film von R. Suleman auf der
DVD: Fools, Südafrika/Frankreich/Deutschland 1997, 95 Min., f., FSK:
LEHR
ab 14
DVS 190
Zwei Leben
Georg Maas, Deutschland/Norwegen 2013
99 Min., f., Spielfilm, FSK: 12
Katrine lebt glücklich mit ihrer Familie in Norwegen, als
sie mit dem Fall der Mauer von ihrer Vergangenheit
eingeholt wird: Im Rahmen der Lebensborn-Ideologie war
sie als Tochter eines deutschen Soldaten und einer
norwegischen Mutter von den Nazis nach Deutschland
verschleppt worden und wuchs in einem Waisenhaus auf.
Als sie Mitte 20 war, gelang es ihr, aus der DDR nach
Norwegen zu fliehen, um dort ihre leibliche Mutter wieder
zu finden. Als nun ein deutscher Anwalt diese Verbrechen
aus der Nazi-Zeit vor den Europäischen Gerichtshof
bringen will, bittet er Katrine und ihre Mutter als Zeugen
auszusagen. Nach anfänglichem Zögern ist Katrine zur
Zusammenarbeit bereit, verstrickt sich aber dabei in ein
Netz aus Lügen und Widersprüchen. Es wird klar, dass
sie ein dunkles Geheimnis hütet: Sie war (und ist) eine
Agentin und ihre Flucht und Rückkehr damals nach
Norwegen war nicht so, wie es scheint. -- Der Film
verbindet Agententhriller und Familiengeschichte vor dem
Hintergrund der DDR- und Stasi-Vergangenheit, die noch
Jahre später nachwirkt.
Deutsche
Demokratische
Republik,
Gebote,
Schuld,
Vergebung/Versöhnung
ab 14
DVS 367