Pro und Contra zur Fernwahl - Hamburger Sport

Transcription

Pro und Contra zur Fernwahl - Hamburger Sport
Ein paar Worte vorweg
Moin, HSVer!
S
icherlich bin ich nicht der Einzige, der
in diesen Tagen denkt: „Endlich wieder Bundesliga!! Endlich wieder HSV!!
Bald geht es wieder los!!“ Die Sommerpause geht dem Ende entgegen und rechtzeitig
zur neuen Saison kommt die neue supporters
news raus. Was wird die kommende Saison
bringen? Ein neuer Sportchef, ein fast neuer
Trainer und einige neue Gesichter im Team.
Außerdem sind viele ältere Spieler gegangen.
Ein Umbruch wurde nicht nur in der Mannschaft vorgenommen, es gab auch einige Änderungen im Betreuer-Team unserer Elf. Jetzt
müssen nur noch die Jungs in den roten Hosen beweisen, dass auch auf dem Platz einiges neu sein wird.
Mit dieser Ausgabe erhält jeder Supporter einen Jahreskalender mit den wichtigsten Daten
zum Verein. Aber warum verschickt der SC einen Jahreskalender in der Mitte des Jahres? Ihr
bekommt keinen klassischen Kalender. Denn
der neue beginnt nicht am 01. Januar eines
Jahres, sondern am 29. September 2011, dem
124. Geburtstag unseres Vereins, und endet
am 29. September 2012, wenn wir 125 Jahre
alt werden! Der Kalender soll als Countdown
auf das bevorstehende Jubiläum dienen und
der erste Schritt auf dem Weg zu einem tollen HSV-Jahr werden. Im Jahr 1987 wurde der
100. Geburtstag des Vereins unter anderem
mit einem großen Fest im Hafen gefeiert. Im
selben Jahr gewannen wir mit dem DFB-Pokal unseren letzten Titel. Mal sehen, wie es in
2011/2012 laufen wird…
Das Hauptthema dieser Ausgabe lautet „Unser HSV, seine Satzung, seine Gremien“. Wir
stellen die Arbeit der ehrenamtlich tätigen HSVer in den verschieden Satzungsgremien des
Vereins vor. Der Vorstand ist natürlich das
Gremium im Verein, über dessen Arbeit am
meisten berichtet wird. Aber was machen eigentlich die ehrenamtlich tätigen Satzungsgremien wie zum Beispiel die Rechnungsprüfer,
der Amateurvorstand oder auch wir in der Abteilungsleitung in ihren Ämtern? In dieser Ausgabe findet ihr zu jedem Satzungsorgan einen
Bericht aus der aktuellen Arbeit, aber auch zu
den allgemeinen Aufgaben. Natürlich kommt
auch der Vorstand zu Wort. Ingo Thiel interAusgabe 67
viewte unseren neuen Vorstand für Marketing und Kommunikation Joachim Hilke (S. 10)
Innerhalb der Mitgliedschaft wurde in den
vergangenen Wochen viel über unsere Satzung diskutiert. Bei allen Diskussionen sollten wir nicht vergessen, dass unsere Satzung
in Deutschland und auch in Europa als positives Beispiel für demokratische Strukturen und
Mitglieder-Beteiligung gilt. Bei vielen nationalen und internationalen Fantreffen werden
wir neidisch oder bewundernd auf die durch
die aktuelle Satzung garantierten Möglichkeiten von Mitgliedern und Fans angesprochen.
Wir stellen die aktuellen Diskussionen dar, indem wir die jeweiligen Argumente in „Pro“
und „Contra“ gegenüberstellen. So diskutieren Otto Rieckhoff und Dieter Horchler über
die richtige Größe des Aufsichtsrates (S. 22),
Sebastian Neuhaus und Jens Wagner tauschen
das Für und Wider einer Fernwahl im Verein
aus (S. 24).
Wir behandeln aber auch ein anderes, immer
wieder aktuelles Thema mit Darstellung von
Meinung und Gegenmeinung: Sollte der Einsatz von pyrotechnischen Gegenständen in
Fußballstadien im Rahmen von Ausnahmegenehmigungen erlaubt werden (S. 40)? Gerade
das letzte Thema wird heiß auch außerhalb
des HSV diskutiert. Allen Diskussionsteilnehmern sollte bei der Diskussion und bei aller
Leidenschaft bewusst sein, dass aktuell das
Abbrennen entsprechender Gegenstände in
jedem Stadion (egal in welcher Liga) verboten
ist. Jeder, der in der Zukunft eine Legalisierung
in Form von Sondergenehmigungen erreichen
will, gefährdet dieses Projekt mit illegalen Zündeleien zum jetzigen Zeitpunkt!
Natürlich setzen wir uns in dieser Ausgabe
auch noch einmal mit der abgelaufenen Saison
auseinander. Philipp Markhardt lässt noch einmal mit seinen beliebten Rückblicken auf die
letzten Spiele der vergangenen Saison alte Gefühle aufkommen (S. 32). Außerdem beschäftigen sich mehrere Autoren mit der Frage, wie
die vergangene Saison emotional zu bewerten ist (S. 28).
Leider erreichte uns alle in den vergangenen
Wochen die traurige Nachricht, dass Gerd Krug
(u. a. Spieler der Meisterelf von 1960 und seit
Oktober 2008 Aufsichtsratsmitglied als Delegierter der Senioren) am 12. Juni 2011 gestorben ist. Unser aufrichtiges Beileid und
Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen. Unser Delegierter im Aufsichtsrat Björn
Floberg durfte Gerd in den vergangenen zweieinhalb Jahren über die gemeinsame Arbeit
im Aufsichtsrat kennenlernen. Er erinnert in
einem Nachruf an Gerd Krugs Verdienste für
den HSV!
Für die Abteilungsleitung
Ralf Bednarek
3
Inhaltsverzeichnis
Ausgabe 67 · Juli 2011
Ein großer HSVer
6
Nachruf Gerd Krug
Polizei unter Beobachtung
„Rattenrennen“ macht Sorgen
7
Ein Blick zurück
Interview mit Christian Müller, UEFA Clublizensierungskommission
Eine Saison zum Vergessen
„Mehr als nur eine Marke!“
Ein total verlorenes Jahr
10
Im Gespräch mit Joachim Hilke
13
31
Eine Saison zum Vergessen?
Aber was ist das eigentlich?
Berichte über die Spiele der Profis
Die Organe des HSV
23. Westkurven-Meisterschaft
Ein Überblick der Gremien in unserem Verein
Finalrunde im Stadion
Der Aufsichtsrat
Der Amateurvorstand
Der Ehrenrat
Der Seniorenrat
Die Abteilungsleitung
Die Rechnungsprüfer
14
16
17
18
19
21
Sind 12 Aufsichtsräte zu viel?
22
Pro und Contra Verkleinerung des Aufsichtsrates
32
36
Promis?
37
Supporters bei der WKM
Breitenreiter ist zurück 38
SC Ehrenamtlichenfeier am 18. Juni 2011 im Volkspark
Auf Lesereise …
39
Heute Abend sinkt für Sie – das Niveau!
Bequem von zu Hause?
24
Pro und Contra zur Fernwahl
4
28
Ein Blick zurück auf die letzte Saison
Ja zum „e.V.“ Schwerpunkt
26
Im Gespräch mit der Polizei
Pyro im Stadion?
40
Pro und Contra
13
32
supporters news
40
Verantwortliche aufgerüttelt
46
44
Fangemeinschaft Dynamo
Die wichtige Seite
62
Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.
Comic: Achtung Satire!
45
Rund um den HSV
63
(Wut-)Fans haben Faxen dicke!
46
Netztipps
63
Protestbewegung mischt den deutschen Fußball auf
Neues aus den Fanclubs
Hier surfen HSVer.
48
Frank in Celle | Ein Jahr HSV-Diamanten
Mit 20 DM ins Glück
64
Erste Anlaufstelle für HSV-Fans
49
Nachtrag zum Kernthema „Fahr ma auswärts“
HSV II
Regionalbetreuer und Botschaften
HSV-Sommererlebnisse
66
Was hast du so gemacht?
50
Impressum
66
Wie die Großen …
Eine Schule für Mrimbo 51
Der HSV Supporters Club unterstützt Projekt in Tansania
Großer Saisonplaner in der Heftmitte
Der Countdown zum 125. Geburtstag des HSV
Anthony Yeboah
51
Was macht der eigentlich?
Frauen an die Pfeife!
52
Bibiana Steinhaus als Vorbild
Regelquiz
53
Regelfragen aus der Praxis für die Praxis
Aus dem Verein
54
Die anderen Abteilungen
Lesen und Hören
58
„Ansgar Brinkmann“ | Elvis – Einer von Euch
Leserbriefe
59
Aus aller Welt …
60
Ausgabe 67
5
Ein großer HSVer
Nachruf Gerd Krug
Text Björn Floberg · Foto Witters
A
m 12.06.2011 verstarb Gerhard
Krug, Ehrenmitglied und Aufsichtsrat unseres Hamburger Sport-Vereins, nach langer Krankheit im Alter
von 74 Jahren.
1936 in Hamburg geboren, kam Gerd mit 15 Jahren über den Post SV und den „kleinen“ HSV
Barmbek-Uhlenhorst zum „großen“ HSV. Dort
spielte er bereits in der Jugend mit anderen HSVLegenden wie Uwe Seeler, Klaus Stürmer und Jürgen Werner zusammen.
Nach seinem Debüt in der ersten Mannschaft
während der Endrunde zur Deutschen Meisterschaft 1956 entwickelte sich Gerd zu einer unverzichtbaren Größe der Oberligamannschaft des
HSV und gewann bis 1963 insgesamt 7- mal die
Meisterschaft in der damaligen Oberliga Nord.
Anfangs noch Flügelstürmer, wurde Gerd später zum Außenverteidiger umgeschult. Auf dieser neuen Position erlebte Gerd seine größten
sportlichen Erfolge. Nach zwei verlorenen Finals
1957 und 1958 gewann der HSV 1960 in der
Hitzeschlacht von Frankfurt seinen dritten Meistertitel. Gerd verteidigte gegen den Weltmeister
Helmut Rahn so gekonnt, dass diesem kein Tor
gelang und der HSV 3:2 gegen den 1. FC Köln
gewinnen konnte.
1960/61 war Gerd Teil der Mannschaft, die sich
mit dem Burnley FC und dem FC Barcelona legendäre Europapokalspiele lieferte und bis ins
Halbfinale des Europapokals der Landesmeister
vorstoßen konnte.
6
Ein weiterer großer Erfolg war der Gewinn des
DFB-Pokals gegen den amtierenden Deutschen
Meister Borussia Dortmund, wiederum mit Gerd
Krug in der Verteidigung, der kein Gegentor zuließ, so dass der HSV 3:0 gewann und seinen ersten DFB-Pokal gewinnen konnte.
Gerd spielte noch 3 Saisons in der 1963 gegründeten Bundesliga und beendete 1966 seine aktive Karriere, um sich anschließend dem Studium
der Germanistik, Literaturwissenschaft und des
Sports zu widmen, das er bereits während seiner
aktiven Laufbahn begonnen hatte.
Diese Doppeltätigkeit als Student und OberligaSpieler hat Gerd gegenüber Axel Formeseyn in
dem Buch „Unser HSV“ wie folgt kommentiert:
„Wir trainierten viermal in der Woche. Uwe Seeler trainierte da schon mehr, spielte ja auch international. Er nahm das schon sehr viel ernster.
Wir hatten so ein bisschen Lust am Kicken, fanden das eigentlich ganz witzig, wollten aber alle
Lehrer werden. Uwe Reuter ist dann später Englischlehrer, Jürgen Werner Lateinlehrer geworden. Na ja, und ich hätte Deutschlehrer werden
wollen …“
Daraus ist allerdings nichts geworden, da Gerd
den Beruf des Journalisten gewählt hat und viele
Jahre als Reporter und Redakteur für so namhafte Medien wie „Die Welt“, „Welt am Sonntag“ und den „Stern“ gearbeitet hat. 1970 wurde
ihm der Theodor-Wolff-Preis verliehen. 1975 veröffentlichte Gerd Krug sein persönliches Buch
über unseren Verein: „HSV – Porträt eines Fuß-
ballvereines“. Schon damals warb er für einen
modernen Verein: professionell geführt, mit einer
starken und aktiven Mitgliedschaft, dem Amateursport und der „ersten Mannschaft als Lokomotive“.
Seit Oktober 2008 gehörte Gerd dem Aufsichtsrat des HSV als Delegierter der Senioren an
und stand uns mit seinem Rat, seiner sportlichen Kompetenz und seiner großen Erfahrung
zur Seite. Dabei hat er immer versucht, zwischen
den verschiedenen Ansichten und Strömungen in
unserem Verein zu vermitteln, um das Beste für
den HSV zu erreichen.
Einst sagte Gerd Krug zu uns: „Ich meine, dass
der Fußball eine soziale Stütze sein kann und
muss. Für viele ist der Fußball – und besonders
der beim HSV – eine zweite Heimat, für manche
sogar die erste.“ Auch für Gerd Krug selbst war
der HSV ein Teil seiner Familie.
Wir verlieren ein verdientes Mitglied, einen großen HSVer und einen ganz besonderen Menschen, der über Jahrzehnte unserem Verein tief
verbunden war und der entscheidenden Einfluss
auf die Entwicklung des Vereins hatte. Gleichzeitig verlieren wir in dankbarer Erinnerung einen guten Freund.
Der gesamte HSV fühlt mit der Familie und allen Angehörigen und wird Gerd Krug stets als
einen der verdientesten HSVer in ehrender Erinnerung behalten.
supporters news
„Rattenrennen“ macht Sorgen
Interview mit Christian Müller, Mitglied der UEFA Clublizensierungskommission
Interview Philipp Piepiorka · Fotos Witters
supporters news: Herr Müller, Sie sind Mitglied
in der UEFA Clublizenzierungskommission, können Sie uns einen kleinen Einblick geben, welche Aufgaben diese Kommission hat?
Christian Müller: In diesem Gremium sitzen derzeit 15 Mitglieder und 2 Beobachter aus den insgesamt 53 Nationalverbänden der UEFA, die auf
Vorschlag der Nationalverbände vom UEFA-Präsidenten ausgewählt und berufen wurden und
eine gewisse Expertise in einem mit dem Lizenzierungsverfahren relevanten Fachgebiet haben. Lizenzierung beinhaltet ja nicht nur die finanziellen
Kriterien, sondern zum Beispiel auch sportliche,
welche Trainerqualifikationen für welche Aufgaben erforderlich sind, oder infrastrukturelle,
wo es unter anderem um die Sicherheitsanforderungen in Stadien geht. Diese Expertenrunde
trifft sich mindestens zweimal im Jahr in Nyon
am Genfer See, um von den Mitarbeitern in der
UEFA-Administration über das Lizenzierungsgeschehen in den einzelnen Ligen auf dem Laufenden gehalten zu werden oder um über neue
Vorhaben zu diskutieren, mit denen der Katalog
der Mindestanforderungen für die nationalen Lizenzierungsverfahren modifiziert werden soll.
supporters news: Derzeit ist die Einführung des
Financial Fairplay in aller Munde. Warum ist
diese Regelung notwendig?
Christian Müller: Wenn laut neuestem Benchmarking-Report der UEFA (kann man herunterladen von uefa.ch) über die Hälfte der insgesamt
732 Clubs in den ersten Ligen der einzelnen
Länder trotz ständig gestiegener Erlöse Verluste macht, und ein Viertel sogar heftige Verluste, dann ist dies ein empirischer Beleg dafür,
dass etwas schief läuft im System. Heftige Verluste heißt, dass der Jahresfehlbetrag mindestens 20% der Gesamterlöse beträgt, also die
Clubs mit jedem eingenommenen Euro mindestens 1 Euro 20 Cent ausgeben. Aber diese zusätzlichen 20 Cent sind eben nicht verdient und
erzeugen den Verlust.
Frappierend an der Situation ist außerdem, dass
vor allem die großen, populären Clubs für diese
Verluste verantwortlich sind, die alljährlich die
k.o.-Phase der Champions League erreichen.
supporters news: Sie sind der Auffassung, dass
die Bundesliga-Vereine von der neuen Regelung profitieren werden. Können Sie uns dies
kurz erläutern?
Christian Müller: Die großen Verlustmacher im
Fußball können, anders als im normalen Wirtschaftsgeschehen, überhaupt nur fortexistieren,
weil es Akteure gibt, die diese Verluste durch
Kapitalspritzen ausgleichen oder für aufgenommene Schulden bürgen. In England oder Italien
begegnen uns die berühmten „sugar daddies“,
die im Club das alleinige Sagen haben und ganz
und gar nicht altruistisch 0 handeln, wenn sie
als „Patenonkel“ die Defizite ihrer Clubs ausgleichen. Sie verfolgen eigennützige Ziele, zum
Beispiel gesellschaftliche Anerkennung oder die
clevere Nutzung ihres Clubs als Vehikel in anderen Märkten, etwa der Medienbranche.
Die UEFA hat erkannt, dass dieses Verhalten das
ganze System des Fußballs gefährdet. Durch die
unerbittliche Rangarithmetik einer Liga mit besonderer Attraktivität der vorderen Plätze in der
Tabelle werden alle anderen Clubs gezwungen,
auf die verschwenderische Strategie einzelner
Clubs zu reagieren und ebenfalls Risikobereit-
Ausgabe 67
7
schaft und Gehaltsexzesse zu erhöhen bzw.
mitzumachen. In der ökonomischen Theorie
hat sich dafür das Bild vom „Rattenrennen“
etabliert. Dieser von Verlustmachern ausgehende „Systemeffekt“ ist es, was der UEFA
große Sorge bereitet, ganz und gar nicht die
Furcht, dass der FC Chelsea vor der Pleite steht.
In Deutschland sorgen das strenge Lizenzierungsverfahren, das die Clubs nicht nur zu dem
Nachweis zwingt, dass sie stets mehr Geld einnehmen als ausgeben und somit liquide bleiben, sondern auch im Falle einer bilanziellen
Überschuldung, also negativem Eigenkapital,
diese in den Folgejahren konsequent abbauen
sowie die Regulierung der Eigentumsverhältnisse ziemlich wirksam dafür, dass Akteure, die
kontinuierlich heftige Verluste zu tragen bereit
sind, außen vor bleiben.
Financial Fair Play sorgt nun für eine Begrenzung der Verlustmacherei großer Clubs im
Ausland. Und daraus ergeben sich bessere
Wettbewerbschancen für deutsche Clubs,
die mehrheitlich gar keine Verluste machen,
weil es erstens mit dem Lizenzierungsverfahren nicht vereinbar ist und weil zweitens keine
„Patenonkel“ bereitstehen, die die Verluste
bereitwillig ausgleichen.
supporters news: Sehen Sie in der Regelung
zum Financial Fairplay eine Stärkung der 50+1
Regel?
Christian Müller: Das eine hat mit dem anderen nur indirekt etwas zu tun. Gäbe es die
50+1-Regel im Ausland, dann hätte es keinen
Anlaß für die Einführung von Financial Fair Play
gegeben. Die Verlockungen, sich im Glanz des
Fußballs zu sonnen und alle wirtschaftlichen
Grundregeln außer Acht zu lassen, sind nun
8
„Schön für Ronaldo, seine Frau und
die Boutiquebesitzer, wo sie einkauft.“
mal groß. Profiligen müssen reguliert werden.
Und das Problem mit 50+1 ist, dass eine juristisch erzwungene Preisgabe dieser Regel nicht
nur ein „Stückchen Geist aus der Flasche“ läßt,
wie die Befürworter einer kontrollierten Abschaffung sagen, sondern dass dann Tür und
Tor für Mißbrauch geöffnet sind und sich das
Ganze nicht mehr kontrollieren läßt.
kann der Verein die Gelder überhaupt nutzen?
supporters news: Wie gehen Sie mit Vereinen
wie dem VFL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und
Red Bull Leipzig um, die ja von Unternehmen
direkt finanziell unterstützt werden?
supporters news: Besteht nicht die Gefahr,
dass Anteilseigner oder Mäzene die Transferrechte an Spielern erwerben und diese gar
nicht mehr den Vereinen gehören, bei denen
Sie letztendlich unter Vertrag stehen?
Christian Müller: Ich muss damit nicht umgehen, sondern die zuständigen Gremien beim
Ligaverband oder dem DFB. Aber direkte finanzielle Unterstützung durch große Unternehmen, wie Sie es nennen, erfahren ja auch
die Clubs, deren Stimmmehrheiten noch bei
den Muttervereinen liegen. Auch Sponsoren
erwarten unter bestimmten Bedingungen Mitsprache, denken Sie mal an die Trainerbestellung beim KSC vor einigen Jahren zurück. Es ist
ein kompliziertes Thema, wie Entscheidungsrechte in einem so komplexen Gebilde wie einem Bundesliga-Club idealerweise zugeordnet
werden sollten.
supporters news: Wenn ein Verein Anteile verkauft, werden diese Einnahmen innerhalb des
Monitoring-Verfahrens einbezogen oder wie
Christian Müller: Ja, der Verkauf von Anteilen
ist eine Kapitalerhöhung, die auch zur Verlustdeckung erfolgen kann. Financial Fair Play
beschränkt deren zulässigen Maximalbetrag
auf 30 Mio. Euro für drei Jahre nach Ende der
Übergangsperiode.
Christian Müller: Mir scheint, dass diese Finanzierungskonstruktion auch in Deutschland gerade sehr populär wird und sicherlich
eine Reihe von neuen Risiken mit sich bringt.
Dies als Kontrollgremium in einem Club oder
gar als Liga sinnvoll zu kontrollieren, ist sehr
schwierig.
supporters news: Was denken Sie wenn Sie lesen, dass ein Scheich Christiano Ronaldo für
180 Millionen Euro zu Manchester City holen möchte und ihm 17 Millionen Jahresgehalt zahlen will?
Christian Müller: Schön für Ronaldo, seine
Frau und die Boutiquebesitzer, wo sie einkauft. Auch schön für die Medien, die etwas
supporters news
Griffiges zu berichten haben. Schlecht für
alle anderen.
Und am Ende schadet so eine Meldung
auch dem Image des Fußballs, der sich in
weiten Teilen zu Recht bemüht, als solider
und verantwortungsvoller Player wahrgenommen zu werden.
supporters news: Wie reagieren denn die
Vereine in anderen Ländern auf diese neue
Regelung, beispielsweise der FC Chelsea?
Christian Müller: Keine Ahnung, aber der
Torres-Transfer im Winter kann auch dazu
gedient haben, bestimmte Ausgaben vorzuziehen, bevor die Geschäftsjahre anfangen, deren Ergebnisse beim Monitoring von
Financial Fair Play zu Buche schlagen.
supporters news: Welche Vereine werden
ihrer Meinung nach von Anfang an Probleme bekommen, die Regelungen einzuhalten?
Christian Müller: Darüber erlaube ich mir
keine Prognose. Wer nie achtgeben musste
und deshalb gelernt hat, wie er seine Ausgaben auch durch Einnahmen refinanzieren
kann, muss sich jedenfalls nicht umstellen.
supporters news: Es wurde davon geschrieben, dass Vereine aus den europäischen
Ausgabe 67
Clubwettbewerben ausgeschlossen werden, die sich nicht an das Financial Fairplay
halten. Was muss wirklich passieren, dass
ein Club eine derartige Bestrafung erhält?
Christian Müller: Der Strafenkatalog der
UEFA wird gerade überarbeitet, um je nach
Schwere eines Regelverstoßes angemessen
reagieren zu können. Ein Ausschluss ist die
ultima ratio, es gibt auch Strafen darunter.
Das Problem ist nur, dass man Leute, die
nicht aufs Geld schauen, mit Geldstrafen
nicht besonders beeindrucken kann.
supporters news: Sollte ein Verein aus dem
Europäischen Wettbewerb ausgeschlossen
werden, wie ist es geregelt, welcher Verein
an dessen Stelle tritt?
Christian Müller: Darüber gibt es noch
keine Festlegungen, die mir bekannt sind.
Aber selbst in der Bundesliga ist es schwierig, im Falle des Ausschlusses eines Clubs
durch Lizenzentzug oder Lizenzverweigerung den „richtigen Club“ durch verminderten Abstieg oder zusätzlichen Aufstieg
zu begünstigen.
Roman Abramovich,
Alleinherrscher bei Chelsea FC
Financial Fair Play
Worum geht es da eigentlich?
Text Philipp Piepiorka
A
b der kommenden Saison startet die UEFA
ihr neues Monitoring Verfahren im Rahmen
des Financial Fair Play. Die neue Regelung
soll die Klubs dazu zwingen, nicht mehr Geld auszugeben, als sie einnehmen. Die drei wesentlichen
Bestandteile dieser neuen Regelung sind die Breakeven-Vorschrift, die Vorschriften zu überfälligen
Verbindlichkeiten gegenüber anderen Fußballklubs
und die Vorschriften zu überfälligen Verbindlichkeiten gegenüber Arbeitnehmern und Sozialversicherungsinstitutionen und Steuerbehörden.
Konkret bedeutet das für die Klubs, dass sie ab sofort nur das Geld ausgeben dürfen, welches sie auch
einnehmen. Ab der Saison 2013/2014 wird die UEFA
dann die Nichteinhaltung sanktionieren. Für die Beurteilung werden jeweils die letzten drei Spielzeiten
herangezogen. Einzige Ausnahme bildet die erste
Berichtsperiode, die nur zwei Spielzeiten umfasst,
beginnend mit der jetzt startenden Saison. Bei der
Break-even-Vorschrift ist eine maximale Abweichung
von fünf Millionen hinnehmbar. In den ersten fünf Berichtsperioden bis einschließlich 2017/2018 dürfen die
Klubs zudem diese Abweichung um 30 bis 45 Millionen überschreiten, wenn diese Beträge durch Anteilseigner oder verbundene Parteien gedeckt werden.
Herr Hopp dürfte also beispielsweise bei Hoffenheim
und Herr Abramovich bei Chelsea London diese Beträge übernehmen. Ebenfalls darf ein negatives Breakeven- Ergebnis erreicht werden, wenn dieses Defizit
mit Überschüssen aus vorangegangenen Berichtsperioden gedeckt werden kann. Sollte also der HSV in der
Saison 2013/2014 einen Überschuss von 15 Millionen
Euro erwirtschaften, dann darf er in der Berichtsperiode, die 2017/2018 endet, ein Defizit in dieser Höhe
durch die Überschüsse aus 2013/2014 ausgleichen,
wenn er dies nachweislich auch tun kann.
Die beiden anderen Vorschriften, in denen es um
überfällige Verbindlichkeiten geht, sind einfacher
erklärt. Hier wird durch die UEFA gefordert, dass
keine überfälligen Verbindlichkeiten gegenüber anderen Fußballklubs bzw. Arbeitnehmern, Behörden
oder Sozialversicherungsinstitutionen zum 30.06. des
Jahres bestanden haben, in dem die UEFA-Klubwettbewerbe beginnen.
Von dem Monitoring- Verfahren sind alle Klubs betroffen, die sich für einen der europäischen UEFAKlubwettbewerbe qualifiziert haben. Sollte ein Klub
die Vorschriften nicht einhalten, drohen Strafen durch
die UEFA. Ein genauer Strafen-Katalog wird derzeit
noch ausgearbeitet. Dieser wird aber von Geldstrafen bis hin zum Ausschluss von den UEFA-Wettbewerben reichen.
9
„Mehr als nur eine Marke!“
Im Gespräch mit Joachim Hilke
Interview Ingo Thiel · Fotos Witters
Und auch in meinem Ressort haben wir eine neue
Gliederung mit drei Bereichen geschaffen.
supporters news: Welche Bereiche sind das?
S
eit dem 15. März 2011 ist Joachim Hilke
Vorstand beim HSV, zuständig für Marketing und Kommunikation. Joachim Hilke
ist kein Unbekannter, war er doch jahrelang in führender Position bei Sportfive, dem
Vermarkter des HSV, tätig, und hatte somit
auch beruflich eine enge Verknüpfung zu unserem Verein, kennt diesen in- und auswendig. Für
die supporters news sprach Ingo Thiel mit dem
mehrfachen Familienvater, dessen Mitgliedschaft
(seit Oktober 1998 ist Herr Hilke Mitglied der Abteilung Fördernde Mitglieder/Supporters Club)
wegen seines Amtes als Vorstand zur Zeit ruht.
supporters news: Herr Hilke, was haben Sie bislang im Marketingbereich des HSV geändert?
Joachim Hilke: Zunächst einmal haben wir uns
die Strukturen und Positionen im gesamten Verein angeschaut, analysiert und überprüft. Es gab
hier viele gute Ansätze, die wir nun optimieren.
So haben wir unter anderem die einzelnen Abteilungen im Rahmen einer Re-Organisation enger
miteinander verzahnt, um den Informationsaustausch zu verbessern.
10
supporters news: Wie sieht diese Re-Organisation aus?
Joachim Hilke: Das fängt beim Vorstand an, dessen Zuständigkeitsbereiche wir verändert haben.
Wir haben die Aufgabenfelder sowie die Kompetenzen klar umrissen, und was mir am meisten gefällt, dieser Vorstand ergänzt sich in seinen
Kompetenzen wirklich hervorragend. Wir haben
eine zweite Management-Ebene eingeführt und
Arbeitsprozesse neu definiert. Carl Jarchow trägt
die Gesamtverantwortung. Operativ kümmert er
sich vornehmlich um den Bereich Finanzen und
Administration, zu dem auch Controlling, Personalwesen sowie die IT und das Stadion gehören. Ihm ist unser kaufmännischer Leiter Cay
Dingwort zugeordnet. Frank Arnesen leitet als
Vorstand Sport die Abteilungen Fußball-Bundesliga, Nachwuchsleistungszentrum und Scouting.
Ihm zugeordnet sind Lee Congerton als Technischer Direktor und Bastian Reinhardt als Leiter
des Nachwuchszentrums. Im Verantwortungsbereich von Oliver Scheel liegen mitglieder- und
fanrelevante Themen sowie der Amateursportbereich und die Zusammenarbeit mit allen Gremien.
Joachim Hilke: Wir haben die bisherigen Abteilungen wie z. B. Presse, Merchandising, HSV-Reisen
etc. den einzelnen Bereichen Business-Management, Medien- und Marken-Management sowie Arena-Management zugeordnet und klare
Arbeitsfelder festgelegt. Außerdem werde ich
von Jörn Wolf unterstützt, der zum Mediendirektor ernannt worden ist, und für die Leitung des
Business-Managements haben wir einen neuen
Mann eingestellt, der ab August zum HSV kommt.
Der Schulterschluss, das Miteinander, was wir für
den ganzen Verein schaffen möchten – angefangen bei Trainer und Mannschaft, den Gremien,
Mitgliedern und Fans des HSV – ist auf der Geschäftsstelle vollzogen, wir haben hier ein hochmotiviertes Team. Es reicht aber nicht nur, davon
zu sprechen, man muss das auch vorleben. Wir –
und damit meine ich den gesamten Verein – haben doch alle zumindest einen Konsens und der
lautet: Nur der HSV! Wir können das hier nur alle
gemeinsam packen und da beziehen wir natürlich auch die Mannschaft selbst mit ein.
supporters news: Was sollen die Spieler denn
machen?
Joachim Hilke: Mir ist aufgefallen, wie wenig präsent die Spieler nach den Heimspielen waren. Sie
haben ihre Interviews gegeben, waren duschen
und sind dann meistens gleich weg. Sie waren
für die Fans am Spieltag kaum greifbar. Wir haben mit der Mannschaft gesprochen, was die sich
eigentlich wünscht und was die gerne machen
möchte, um den Fans auch was zurückzugeben.
Wir werden im Stadion Autogrammstunden nach
den Spieltagen und im Logenbereich eine Player´s
Lounge für 350 Personen einrichten. Dort werden die Spieler hinkommen. Es gibt Buffet, aber
keine festen Tische, wie sonst im VIP-Bereich,
und gute Musik. Man kann mit den Spielern sprechen, es wird eine Mannschaft „zum Anfassen“,
wir wollen ein Miteinander, den Team-Gedanken fördern, eine große HSV-Familie schaffen.
supporters news
supporters news: Der Verkauf von Logen und
Business Seats war schon in der vergangenen
Saison rückläufig. Was tun Sie dagegen?
Joachim Hilke: Die Kündigungsrate war in diesem
Jahr höher als sonst, aber nicht dramatisch. Bis
auf zwei Logen haben wir momentan alle verkauft und auch bei den Business Seats sieht es
schon wesentlich besser aus. Wir werden den
Einzelverkauf optimieren und neue, zum Teil innovative, Konzepte bieten. Im High-End-Bereich,
der Platin Lounge, haben wir schon eine Frischküche eingerichtet, wo Tim Mälzer mit seinem
Team die Gäste bekochen wird. Und auch die
Spieler zeigen hier von sich aus Engagement:
Wir reden gerade über eine eigene Loge in der
neuen Saison, für Familie und Freunde der Spieler, die von der Mannschaft selbst bezahlt wird.
Quasi ein eigenes „Zuhause“, ein Treffpunkt für
die Angehörigen im Stadion, was letztendlich zu
noch mehr Identifikation mit dem Verein und seinen Fans führen wird.
supporters news: Was ist denn noch neu?
Joachim Hilke: Ab August startet schon mal „HSV
total!“ unser eigener TV-Sender mit täglichen
Newsformaten und vielen Infos rund um den Verein, das für unter 5,– Euro im Monat zusätzlich
bei Liga total zu sehen sein wird. Darüber hinaus
starten wir eine neue Kommunikations-Kampagne. Dafür haben wir auch unseren äußerlichen
Auftritt geändert. Die Raute, das Wappen des
Vereins, war bislang viel kleiner als der Schriftzug HSV, dabei ist das doch ein absolut großartiges Logo mit hohem Wiedererkennungswert,
das müssen wir mehr herausstellen. Wäre doch
prima, wenn überall in Deutschland auch Menschen, die sich nicht für Fußball interessieren, nur
die Raute sehen und sofort wissen: Das ist das
Wappen vom HSV. Da wollen wir hin.
supporters news: Sie haben in einem Interview
gesagt, dass niemand Angst haben müsse, der
HSV werde sich unter Ihrer Regie entkommerzialisieren. Was meinen Sie damit?
„Wir wollen den Team-Gedanken fördern
und eine große HSV-Familie schaffen.“
sprechen können. Fans verstehen sehr wohl, dass
man auch kommerziell erfolgreich sein muss, um
sportlich erfolgreich zu sein. Es ist eine Frage, wie
weit das geht. Ich bin da, um den Verein noch
besser vermarktet zu bekommen, und ich werde
an diesem Ergebnis gemessen.
supporters news: Ihre Vorgängerin hat dabei auf
die „Marke“ HSV gesetzt, Sie haben gesagt, dass
man einen Fußballclub nicht wie „Nivea“ vermarkten kann. Was bedeutet das für Sie genau?
Joachim Hilke: Der Verein ist aus meiner Sicht
mehr als nur ein Produkt oder eine Marke, da
sind viel mehr Emotionen enthalten. Man muss
auch mit den Werten, die aus der Tradition entstanden sind, ganz anders umgehen. Der HSV
ist für viele Fans ein Teil des Lebens, für manche sogar der emotionale Lebensmittelpunkt,
das wird eine Handcreme oder eine Sonnenlotion niemals erreichen.
supporters news: Das Merchandising war in den
vergangenen Jahren ein ständiger Kritikpunkt.
Wie sehen Sie die Fan-Artikel und Kollektionen?
Joachim Hilke: In der vergangenen Saison war
das Merchandising rückläufig, das lag vor allem an den fehlenden Trikotverkäufen. Wir
möchten da aber generell etwas ändern und ich
meine nicht rosa Schals oder lachsfarbene Trikots. Wir müssen für jeden Fan was bieten können, ob klein, ob groß, ob VIP oder Nordkurve.
Hier, wie auch in anderen Bereichen, werden wir
aber sicher ein wenig Zeit brauchen. Den Prozess, den wir angeschoben haben, mit seinen
mitunter fundamentalen Veränderungen in fast
allen Bereichen, braucht Zeit und ganz sicher
auch die Geduld und Unterstützung der gesamten HSV Familie.
Joachim Hilke: Ich wollte deutlich machen, dass
wir nicht nur vermeintlichen Fan-Wünschen entAusgabe 67
11
Schwerpunkt:
Berichte aus den Gremien
12
supporters news
Ja zum „e.V.“
Aber was ist das eigentlich?
Text Manfred Ertel
W
ir sind der „HSV e.V.“! Stolz ist
das immer wieder von Mitgliedern zu hören, selbstbewusst
und selbstverständlich wird das
von uns im Mund geführt, bei Vorstellungen,
Diskussionen, Mitgliederabenden – „e.V.“ wie
„eingetragener Verein“, na klar! Aber: „e.V.“?
Was ist das eigentlich genau? Ist das mehr als
Steuervergünstigung und Spendenbescheinigung?
Unser Ex-Präsident Dr. Peter Krohn pocht gern
darauf, wenn wie in der Vergangenheit der
Sport grad mal wieder etwas zu kurz zu kommen und der Verein zur Verwaltungseinheit einer Aktiengesellschaft zu verkommen drohte.
„Wir sind immer noch ein Verein“, sagt er dann,
ein eingetragener Verein, der nach dem deutschen Vereinsrecht funktioniert! Mitglieder pochen darauf, wenn es um ihre Rechte geht.
Aber manch einer ärgert sich auch darüber,
wenn er die Entscheidungshoheit der Führungsgremien allzu sehr eingeengt sieht. „Eingetragener Verein“ – was also steckt hinter dieser
altbacken anmutenden Bezeichnung?
E.V. – das ist zunächst mal Tradition. Das
sind wir, die Gemeinschaft der Sportler, Mitglieder, Förderer im Hamburger Sport-Verein,
denn „e.V.“ steht für unseren Mitgliederverein, der von seinen Mitgliedern und Sportlern
geprägt und mitbestimmt wird, von allen gleichermaßen, vom Baseballer bis zum Beachvolleyballer, vom Olympiateilnehmer bis zum
Profifußballer. Und das ist durchaus nicht mehr
selbstverständliche Regel, im Gegenteil: der
„e.V.“ gehört, wenn wir nicht alle zusammen
aufpassen, demnächst unter Artenschutz gestellt – nichts anderes meint im Prinzip auch
die 50+1-Regel.
Denn immer mehr Vereine gründen ihre ProfiFußballabteilungen aus in Aktien- oder Kapitalgesellschaften: Bayern, Leverkusen, Wolfsburg,
Hoffenheim, Dortmund und andere gehören
längst dazu. Die Liste ist lang, der „e.V.“ in
der ersten Liga schon mehr die Ausnahme als
die Regel.
Damit es nicht noch schlimmer kommt, dafür
wurde die 50+1-Regel erfunden und in die Statuten von DFB und DFL übernommen, nach der
„50 Prozent zuzüglich mindestens eines weiteAusgabe 67
ren Stimmenanteils“ beim Verein
bleiben und nicht an Kapitalanleger abgetreten werden dürfen.
Und auch das soll, geht es nach
kindlich verbohrten Einzelgängern
wie dem Präsidenten von Hannover
96, demnächst möglichst der Vergangenheit angehören.
Der „e.V.“ ist aber mehr als nur bloße
Tradition. Er ist die gelebte Form dessen, was sich der HSV als gemeinschaftliche „Pflege des Sports“ zum
Ziel gesetzt hat, wie es in unserer Satzung heißt, der finanzielle Überschüsse
nicht in Form von „Gewinnanteilen oder
sonstigen Zuwendungen“ an einzelne Mitglieder oder Geldgeber ausschütten darf
– verkürzt gesagt: der „e.V.“ soll kein klassisch kapitalistisches Wirtschaftunternehmen mit dem Ziel der Profitmaximierung
privater Interessen sein.
Über diese Grundsätze, und wie sie im täglichen Gebrauch anzuwenden sind, wachen in
unserem Verein „Organe“ und Gremien, die in
der Satzung sorgsam aufgelistet sind: der Aufsichtsrat, der Vorstand, der Amateurvorstand,
der Ehrenrat, der Seniorenrat, die Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder/Supporters und
die Rechnungsprüfer. Und, nicht zu vergessen,
als oberstes Beschlussorgan, die Mitgliederversammlung.
Die Gremien und nicht die Geschäftsstelle mit
ihren 130 MitarbeiterInnen steuern ganz maßgeblich den Verein. Ohne ihre Arbeit, die – mit
Ausnahme des Vorstandes – ehrenamtlich erfolgt, dass heißt ohne Bezahlung, wäre unser
HSV so nicht lebensfähig, und wir wären kaum
der „Dino“ unter den deutschen Fußballklubs.
Was die Ehrenamtlichen leisten, was die Aufgabe der Organe und Gremien sind, welche
Bedeutung sie für unseren HSV haben – darüber soll die aktuelle Ausgabe der „Supporters News“ informieren. Und zwar, indem sie
sich selbst vorstellen. Dass eine solche Vorstellung wichtig, eine Arbeitsplatzbeschreibung vielleicht sogar überfällig ist, erklärt sich
nicht nur aus der Idee, die Gremienmitglieder,
aber auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter in
den einzelnen Organen – bei den Supporters
zum Beispiel sind das rund 300 –
einmal aus dem Schatten ein kleines bisschen
ans Licht zu zerren.
Es gibt durchaus auch objektiven Erklärungsbedarf. Zum Beispiel darüber, dass nur ein
HSV-Organ – Achtung: Ironie – eine Art „Vorgesetzen“ hat, und das ist unser hauptamtlicher Vorstand, der bestellt und kontrolliert
durch den Aufsichtsrat wird. Die anderen Organe bewegen sich im Rahmen der Satzung
und im Zweifel noch von Budgetvereinbarungen völlig autonom und selbstbestimmt.
Und es mag für den einen oder anderen in unseren Führungsgremien – Achtung:
noch mal Ironie – durchaus ein Erkenntniszuwachs sein, dass unser Vorstandsmitglied „für
die Mitgliederbelange“ eben vor allem für die
Interessen der Mitglieder einsteht, aber deshalb
noch lange nicht „Vorgesetzter“ der Gremien
ist. Auch wenn mancher sich das vielleicht insgeheim wünschen würde ….
13
Die Organe des HSV
Ein Überblick der Gremien in unserem Verein
Der Aufsichtsrat
Foto Witters
Stadtgrenzen hinaus Thema. Aber diese Dimensionen konnte ich mir im Vorfeld nicht vorstellen. Man muss aber auch fairerweise sagen,
dass in den vergangenen zweieinhalb Jahren
aufgrund der vielen Personalentscheidungen
im Vorstand sicherlich noch intensiver auf den
Aufsichtsrat gesehen wurde. Außerdem haben
wir durch die lang andauernde Sportchefsuche
mit den häufigen Wasserstandsmeldungen und
selbst gewählten Fristsetzungen selber dafür
gesorgt, dass wir immer wieder ins Rampenlicht geraten sind.
supporters news: Die vielen Personalentscheidungen sind ein spannendes Thema. Stellst du
dem AR rückblickend ein gutes Zeugnis in diesen Fragen aus?
Dann entscheidet
der Ausichtsrat
B
jörn Floberg ist als Delegierter der
Abteilung Fördernde Mitglieder/
Supporters Club Mitglied des HSVAufsichtsrates. In einem Interview von Patrick Grützner stellt Björn die Arbeit des AR
dar, übt aber auch Kritik am Aufsichtsrat in
Bezug auf die Personalentscheidungen und
Entscheidungsfindungen in den letzten zweieinhalb Jahren.
supporters news: Über die Arbeit des Aufsichtsrats wird in den Medien nach der Vorstandsarbeit sicherlich am meisten berichtet. Hattest du
das mediale Interesse vor deiner ersten Kandidatur 2008 so erwartet?
Björn Floberg: Mir war natürlich bewusst, dass
der Aufsichtsrat eines Bundesligisten mehr
Aufmerksamkeit bekommt als bei einem Wirtschaftsunternehmen. Immerhin ist Fußball ja
auch ein Volkssport und der HSV weit über die
14
Björn Floberg: Ja und nein! Aktuell glaube ich,
dass wir in den Personalien Jarchow, Arnesen
und Hilke eine gute Wahl getroffen haben.
Dafür haben wir aber in der Sportchefsuche sicherlich ein ganz schlechtes Bild abgegeben.
Die Nachfolger-Suche für Didi Beiersdorfer hat
viel zu lange gedauert. Wir haben uns damals
viel zu sehr von außen beeinflussen lassen, waren seinerzeit in der Führung schwach. Im Nachhinein muss ich auch kritisieren, wie wir mit
Bastian Reinhardt umgegangen sind. Es fehlte
sicherlich an der uneingeschränkten Rückendeckung für Bastian von einigen Aufsichtsräten.
Das war teilweise schlechter Stil.
Für großen Wirbel im negativen Sinne haben
wir sicherlich im Februar 2011 gesorgt, als wir
dann auch per Beschluss entschieden, die Verträge mit Bernd Hoffmann und Katja Kraus nicht
zu verlängern, aber gleichzeitig keine sofortige
Alternative parat hatten.
supporters news: Hätte man diese Entscheidung nicht auch später per Beschluss treffen
können, um so Zeit für die Suche entsprechender Nachfolger zu gewinnen?
Björn Floberg: Es gab damals mehrere Stimmen
im Aufsichtsrat, die genau diese Lösung vorgeschlagen haben. Das war aber leider nicht
mehrheitsfähig. Es war wenig konstruktiv, als
Aufsichtsrat durch diesen Beschluss nach außen zu dokumentieren, wir wissen, wer nicht
im Vorstand sein soll, wissen aber nicht, wer
die Geschäfte des Vereins zukünftig leiten soll.
supporters news: Dieser Vorgang hat den HSV
nach außen in einem schlechten Licht dastehen
lassen. Aber es war ja auch für das Duo Hoffmann/Kraus keine ganz leichte – vielleicht sogar eine unwürdige – Situation. Horst Becker
hat bei einer öffentlichen Vereinsveranstaltung
erklärt, dass er auf die Durchführung einer Abstimmung ohne Alternativ-Vorstand seinerzeit
bestanden hat. Ist es nicht erstaunlich, dass gerade Horst Becker, der als großer Unterstützer
des Duos Hoffmann/Kraus gilt, diese Abstimmung erzwungen hat?
Björn Floberg: Ich habe mich damals auch sehr
gewundert, aber Horst sollte sich zu seinen
Motiven vielleicht selber äußern. Fest steht jedenfalls, dass diese Aufsichtsrats-Sitzung im
Februar 2011 den Verein in eine sehr unruhige
Zeit gestürzt hat.
supporters news: Die Bestellung und Abberufung von Vorstands-Mitgliedern durch den
Aufsichtsrat ist an eine qualifizierte Mehrheit
gebunden. Es müssen also mindestens zwei
Drittel des Aufsichtsrates der jeweiligen Personalentscheidung zustimmen. Würde nicht eine
einfache Mehrheit ausreichen?
Björn Floberg: Eine einfache Mehrheit wäre sicherlich leichter zu finden. Aber ich sehe gerade
die Chance in dem vermeintlich schwierigen Findungsprozess. Durch diese Regelung ist bei der
Bestellung des Vorstandsmitgliedes sichergestellt, dass mit mindestens acht Aufsichtsräten
eine große Mehrheit hinter der betreffenden
supporters news
Zweitblatt
Person steht. Das stärkt den jeweiligen Vorstand
und hilft ihm sicherlich in seiner täglichen Arbeit.
Auch bei der Abberufung halte ich eine qualifizierte Mehrheit für unbedingt erforderlich. Denn
auch hierdurch wird der Vorstand, der ja immerhin die Geschäfte des Vereins führt, enorm gestärkt und muss bei seinen Entscheidungen nicht
immer mit einem halben Auge auf die Stimmungslage innerhalb des AR achten. Es fällt ihm leichter, auch einmal notwendige, aber vielleicht in
dem Augenblick unpopulärere Entscheidungen
zu treffen. Die Zwei-Drittel-Regelung für Bestellung und Abberufung des Vorstands stärken den
Vorstand und machen ihn unabhängiger von tagespolitischen Strömungen innerhalb des Vereins
und innerhalb des Aufsichtsrates.
supporters news: Der Aufsichtsrat ist nicht nur
für die Bestellung und die Abberufung des Vorstands zuständig. Vor allem beschließt er den
vom Vorstand vorgelegten Finanzplan. Was heißt
das konkret?
Björn Floberg: Der Vorstand leitet die Geschäfte
des Vereins und schließt im Rahmen dieser Tätigkeit bindende Verträge mit Dritten. Das betrifft
sowohl den einfachen Kaufvertrag, wie zum Beispiel die Bestellung von Büromaterialien, als auch
umfangreiche Transfergeschäfte, bei denen der
HSV Verpflichtungen im Umfang mehrerer Millionen Euro eingeht. Ein Transfergeschäft umfasst
ja nicht nur die Ablösesumme, sondern auch Zahlungen an Spielerberater, Gehaltsverpflichtungen
gegenüber Spielern und auch eventuell Zahlungsverpflichtungen gegenüber ehemaligen Vereinen
des betreffenden Spielers.
Mit dem Finanzplan erstellt der Vorstand einen
Einnahmen- und Ausgabenplan für die jeweilige
Saison. Es wird also anhand der bestehenden
Verträge und auf Basis eines vermuteten Saisonverlaufs der Etat aufgestellt. Dieser Finanzplan
wird vom Vorstand erstellt und vom Aufsichtsrat genehmigt.
telfeldspieler, ein vierter Torwart oder ein Stürmer verpflichtet wird, ist die Entscheidung des
Vorstands. Überspitzt formuliert: Während der
Vorstand am Ende des Tages den Kopf für einen Fehleinkauf hinhalten muss, wäre der AR
dran, wenn wir einem Transfer zugestimmt hätten, obwohl dem HSV die finanziellen Möglichkeiten hierfür fehlen.
supporters news: Die Aufsichtsräte sind ehrenamtlich für den Verein tätig. Wieviel Zeit nimmt
die Aufgabe in Anspruch?
Björn Floberg: Die Arbeit in anderen Gremien
ist sicherlich zeitintensiver. Die Mitglieder von
Amateurvorstand und Abteilungsleitung kommen bestimmt pro Mitglied auf 10 bis 30 Stunden ehrenamtlicher Arbeit pro Woche. So intensiv
ist die Arbeit im AR nicht. Im Gegensatz zum
Amateurvorstand und zur AL sind wir aber auch
nicht operativ tätig.
Trotzdem fällt auch bei uns einiges an Arbeit an.
Wir haben regulär alle zwei Monate eine Aufsichtsratssitzung. Die Erfahrung zeigt aber, dass
wir uns statistisch sicherlich häufiger als einmal
im Monat treffen. Außerdem erhalten wir zur Vorbereitung auf die Sitzungen laufend Berichte des
Vorstandes und verschiedene Beschlussvorlagen,
die im Vorfeld der Sitzung durchgearbeitet werden müssen. Hinzu kommt dann noch die Arbeit
in den Ausschüssen. Der Aufsichtsrat hat dau-
erhafte Spezialausschüsse gebildet. Wir haben
den Finanzausschuss und den Personalausschuss.
supporters news: Was passiert in den Ausschüssen?
Björn Floberg: Der Finanzausschuss wird im
Vorfeld der turnusmäßigen AR-Sitzungen vom
Vorstand über die aktuelle finanzielle Lage informiert. Außerdem bereitet er Entscheidungen
für den AR vor, beispielsweise die Bestellung von
Wirtschaftsprüfern. Ihm gehören Eckhart Westphalen, Horst Becker und ich an. Er wird von
Jürgen Hunke geleitet. An den Sitzungen des Finanzausschusses nehmen der AR-Vorsitzende,
Carl Jarchow als 1. Vorsitzender und Kay Dingwort als Kaufmännischer Leiter des HSV teil.
Der Personalausschuss bereitet die Personalentscheidungen wie Bestellung, Abberufung, Gehalts- und Prämienangelegenheiten vor. Ihm
gehören Otto Riekhoff, Manfred Ertel, Alexander Otto und Jürgen Hunke an.
Interview Patrick Grützner
hinten v.l. Prof. Dr. Jörg F. Debatin,
Alexander Otto, Björn Floberg Thiel, ErnstOtto Rieckhoff, Manfred Ertel, Marek Erhardt
vorn v.l. Jürgen Hunke, Horst Becker, Eckhard
Westphalen, Gerd Krug (†), Hans-Ulrich Kluever
Foto Witters
supporters news: Dann entscheidet der Aufsichtsrat also, ob wir einen neuen Mittelstürmer verpflichten?
Björn Floberg: Nein, das gerade nicht. Wir prüfen,
ob die Planungen des Vorstands und die finanzielle Situation die Verpflichtung eines Spielers zu
gewissen Konditionen zulassen. Ob dann ein Mit-
Ausgabe 67
15
Der Amateu rvorstand
N
ach dem § 23 und 23a der Satzung des
Hamburger Sport-Vereins ist der Amateurvorstand (AV) für den gesamten
Amateurbereich des Vereins und alle Belange der
Amateursportabteilungen zuständig. Er besteht
aus dem 1. Vorsitzenden, dem Stellvertreter, einem Sport-, Kassen- sowie einem Jugendwart.
Letzterer wird gesondert von einer Vereinsjugendversammlung gewählt, alle anderen auf einer Amateurversammlung, die jährlich stattfindet,
die allerdings nur alle drei Jahre den AV wählt.
Der AV steuert 32 Amateursportabteilungen mit
zurzeit rund 5.500 Mitgliedern (davon rund 1.900
Jugendliche unter 18 Jahre), die im HSV ihren Sport
in 28 unterschiedlichen Sportarten betreiben. Das
ist unser einmaliger Amateursportverein!
Das Management für den Amateursport liegt auf
den Schultern des fünf Mitglieder starken ehrenamtlich arbeitenden AVs. Er wird von 32 ebenfalls
ehrenamtlich arbeitenden Abteilungsleitern, Stellvertretern, Sport-, Kassen-, Presse- und Jugendwarten in den Abteilungen unterstützt. Auf einer
hauptamtlich geführten Amateursportgeschäftsstelle (mit zwei Mitarbeitern in Vollzeit und drei in
Teilzeit) werden die Buchhaltung, das Mitgliedswesen, die Übungsleiterverträge (über 200 pro
Jahr), Sponsoring und Pressearbeit sowie die Verbindungen zu den Sportverbänden unterstützt und
wahrgenommen.
Letztlich ist das Vorstandsmitglied für die Mitgliederbelange jederzeit Ansprechpartner für den AV,
wenn wichtige Vereinsbelange zu regeln sind. Und
nicht zu vergessen unser Amateursportdelegierter im Aufsichtsrat, der uns mit Rat und Tat zur
Seite steht.
Der AV tagt 14-täglich als Gremium sowie drei
bis vier Mal jährlich mit den Abteilungsleitern. Er
nimmt an Info- und Mitgliederversammlungen sowie an Versammlungen anderer Organe teil und ist
natürlich auch bei Abteilungsversammlungen seiner Amateursportabteilungen vor Ort.
Wichtigste Aufgabe für den AV ist und bleibt die
finanzielle Abwicklung des Amateursports, die mit
den Abteilungen zu regeln und zu kontrollieren ist
und die nach Möglichkeit immer mit einem ausgeglichenen Betriebsergebnis enden sollte. Dies ist
uns in den letzten Jahren auch immer wieder, allerdings immer mit viel detaillierter Kleinarbeit, gelungen. Hierauf ist der AV auch ein wenig stolz. Die
16
Foto HSV Amateursport
Einnahmen in der Finanzplanung in Höhe von ca.
1,3 Mio. Euro setzen sich zusammen aus 680.000
Euro Mitgliedsbeiträgen, 330.000 Euro Vereinszuschuss (geregelt in der Amateurstrategie aus dem
Jahr 2009), 140.000 Euro Zuschüsse HSB- Fachverbände und 75.000 Euro Sonstiges. Dem stehen gleich hohe Ausgaben in den Abteilungen und
für die Amateursportgeschäftsstelle gegenüber.
Aus Platzgründen nun in Stichpunkten einige weitere Aufgaben, an denen der AV mitwirkt oder die
bereits abgeschlossen wurden:
·· Masterplan und Organisation HSV Norderstedt e.V.
Vorstand zur Umsetzung und Weiterverfolgung
weitergeleitet wurde. Die Beibehaltung eines vielseitig angelegten Universalsportvereins mit Priorität auf Jugend- und Breitensport hat eindeutigen
Vorrang vor Spitzensportüberlegungen. Letztere
können nur dann in Angriff genommen werden,
wenn der Vorstand (nicht der Amateurvorstand!)
grünes Licht gibt und vor allem auch ein begleitendes Management mit in die Überlegungen einbezieht. Mit ehrenamtlichem Betreuungsaufwand
ist dies nicht zu schaffen, was auch durch den
Versuch mit den Spitzensportlern der Leichtath-
·· Beitragsordnung
·· Neues Zeichnungsrecht zur Vereinfachung der
Arbeit auf der Amateursportgeschäftsstelle
·· Leitfaden Amateursport – 25-seitiges Regelwerk über die Abläufe zwischen
Abteilungsleitungen, dem AV und der Amateursportgeschäftsstelle
·· Probleme im ehrenamtlichen Bereich (Strate-
leten belegt ist.
gien)
·· Jugendversammlung mit Ehrung der Nachwuchssportler
·· Anmietung von Räumlichkeiten in der Ohechaussee für Tanzsport Norderstedt und in Bergedorf für die Geschäftsstelle Rollstuhlsport.
Der Amateursport in seiner jetzigen Ausstattung
wird von allen Seiten – Aufsichtsrat, Vorstand, Förderer, HSV Ochsenzoll – konstruktiv unterstützt.
Der AV dankt allen im Namen seiner Sportlerinnen und Sportler, die sich im HSV sehr wohl fühlen und denen es im HSV sehr gut geht.
Für den Amateurvorstand
Ilija Eplinius
Vorsitzender Amateursport
Am Ende vielleicht noch zur Verdeutlichung ein
paar Grundgedanken, die zeigen sollen, wo der
Amateursport im HSV zurzeit steht und welchen
Weg er nach der derzeitigen Beschlusslage gehen soll. Grundlage hierfür ist die Amateurstrategie, die 2009 erarbeitet und vom Aufsichtsrat
zustimmend zur Kenntnis genommen und dem
supporters news
Der Ehrenrat
A
uch der Ehrenrat gehört gemäß unserer
HSV-Satzung § 11 zu den Organen des
Vereins. Seine sieben Mitglieder werden
von der Mitgliederversammlung auf fünf Jahre
gewählt. In den §§ 24 und 25 ist im Einzelnen
definiert, welche Voraussetzungen ein Mitglied
des Ehrenrates erfüllen muss und welche Aufgaben der Ehrenrat im Verein wahrzunehmen hat.
Die sieben Mitglieder des derzeitigen Ehrenrates – Dr. Andreas Peters als Vorsitzender, Kai Esselsgroth und Björn Frese als seine Stellvertreter
sowie Günter Augsburg, Paul-Günter Benthien,
Walter Koninski und Engelbert Wichelhausen
– erfüllen die Voraussetzungen, wie ein Lebensalter von mindesten 35 Jahren sowie eine
zehnjährige Vereinszugehörigkeit. Und mit Dr.
Andreas Peters, Kai Esselsgroth und Björn Frese
sind auch die satzungsmäßigen Anforderungen
– Befähigung zum Richteramt von mindestens
einem Mitglied, möglichst aber von zweien –
sogar dreifach erfüllt.
Die häufig gestellte Frage, warum diese verlangte Befähigung so wichtig sei, findet ihre
Beantwortung darin, dass eben gesunder Menschenverstand und Lebenserfahrung allein für
die diesem Organ gestellten Aufgaben nicht ausreichend sind, sondern dass erst der juristische
Sachverstand dazu beitragen muss, getroffene
Entscheidungen unangreifbar zu machen. Das
ist zum Beispiel bei der Verhängung von Vereinsstrafen der Fall, aber auch bei Anfragen anderer
Organe, in denen der Ehrenrat um Beihilfe und
Klärung angerufen wird.
Wichtig ist dem derzeitigen Ehrenrat in seiner Gesamtheit, dass er als ein Organ wahrgenommen wird, das mehr defensiv, nicht im
Licht der breiten Öffentlichkeit agiert; dass bei
eventuellen Streitigkeiten zwischen Vereinsmit-
gliedern, aber auch bei unterschiedlichen Auffassungen von anderen Organen – wie zum
Beispiel divergierender Auslegung der Satzung
– ein Klima von Vertrauen, Fairness und Respekt erreicht wird.
Nicht zu vergessen bei den Aufgaben des Ehrenrates ist sicherlich auch, dass er als Wahlausschuss bei Mitgliederversammlungen für
die Wahlen und Entlastungen der Aufsichtsratsmitglieder, des Vorstandmitglieds für die
Belange der Mitglieder und der Rechnungsprüfer zuständig ist. Dazu kommen Aufgaben
bei der Entlastung des Amateurvorstandes, der
Abteilungsleitung Fördernde Mitglieder/ SC
und des Seniorenrates. Bewährt hat sich auch,
dass der Vorsitzende des Ehrenrates den Vorsitz in Satzungsausschüssen übernimmt. Eine
gute Tradition ist ebenfalls, dass der Ehrenrat
die Moderation des Info-Kreises innehat, eines
zwanglosen Meinungs- und Gedankenaustausches der Organe viermal im Jahr; ohne jede
Entscheidungsbefugnis, allein mit informativem Charakter.
Der Ehrenrat ist frei von Weisungen anderer Organe. Dabei ist die satzungsgemäße Pflicht zur
absoluten Vertraulichkeit aller Informationen,
die der Ehrenrat bei seiner Tätigkeit erhält, für
uns eine Selbstverständlichkeit.
Der Ehrenrat ist nach dem Verständnis seiner
derzeitigen Mitglieder ein Organ, das sich das
Motto gestellt hat: Möglichst schlichten, nicht
richten. Eine Einstellung, die sich nach unserer
Auffassung mehr als bewährt hat.
Euer Ehrenrat
Dr. Andreas Peters,
Foto Witters
Ausgabe 67
Vorsitzender des Ehrenrats
17
Der Seniorenrat
A
m 1. Oktober 1924 gründete sich der Convent, der dann später umbenannt wurde
in Alte Herren. Das war dann aber schon
bald nicht mehr zeitgemäß, denn immer mehr
Frauen trieben Sport und die damaligen Kavaliere mussten sich also etwas anderes einfallen
lassen. Dabei kam dann die heutige Bezeichnung
der Gemeinschaft der Senioren heraus.
Die HSV-Senioren sind das Bindeglied zwischen
Tradition und modernem Fan-Engagement.
Als einer der wenigen Fußballbundesligisten hat
der Hamburger Sport-Verein e.V. mit der Gemeinschaft der Senioren eine Interessenvertretung aller HSV-Mitglieder ab 35 Jahren mit fünfjähriger
Mitgliedschaft in der Satzung verankert. Der Rat
besteht aus sieben Mitgliedern mit einem eigenen Etat nach §27 der Satzung des Hamburger
Sport-Vereins e.V. und die Gemeinschaft der Senioren hat das Recht, ein Mitglied in den Aufsichtsrat zu entsenden.
Das regelmäßige Treffen der Senioren am ersten Montag des Monats im Hotel Grand Elysee
ist ein Teil des Satzungs-Auftrages, um die Kameradschaft und den Zusammenhalt auch unter den nicht mehr sportlich aktiven Mitgliedern
zu fördern. Dort treffen ehemalige Fußballspieler
mit früheren Handball- oder Hockeyspielern genau so zusammen wie mit früher aktiven Leicht-
athleten, Tennis- oder Tischtennis-, Badminton-,
Volleyballspielern oder Menschen aus der Tanzsportabteilung. Also ein bunter Querschnitt aus
den 31 Sportabteilungen unseres Universalsportvereins. Hier findet ein reger, teilweise hitziger
Austausch von Informationen der Gemeinschaft
der Senioren zu allen Fragen um den HSV, zu allgemeinen Themen und Beiträgen statt. Als Referenten konnten und können wir weiterhin Gäste,
aus dem Sport unter anderem Frank Rost, Bastian
Reinhardt, den HSV-Mannschaftsarzt Dr. Werner Siekmann und viele weitere Referenten aus
der Wirtschaft, Politik und Kultur mit spannenden Vorträgen begrüßen. Der Seniorenrat richtet
die jährliche feierliche Auszeichnung der Jubilare
für 25-, 50- und 75 –jährige Mitgliedschaft im
HSV aus. Sie findet in einem würdigen Rahmen
und mit einem anschließenden Besuch bei einem
Bundesligaspiel statt. Für viele Jubilare ein erstmaliges Erlebnis, die Atmosphäre und Stimmung
bei einem ausverkauften Stadion mitzuerleben.
Seit August 2010 sind die HSV-Senioren im Internetauftritt des HSV eingebunden. Wir nutzen
das Internet, um kurzfristig Interessierten wichtige Informationen zukommen zu lassen. Außerdem werden Bildungsveranstaltungen, Ausflüge,
Besichtigungen und die jährliche Weihnachtsfeier
organisiert.
Die Senioren vertreten den Verein und das Ansehen nach innen und außen und fördern die Pflege
der Tradition. Klaus Knickmeier vertritt den HSV
außerhalb des Vereins im Bezirks-Seniorenbeirat Altona und im Landes-Seniorenbeirat in den
Fachgruppen für Gesundheit, Sport und Sicherheit
und Verkehr. Hier kämpft Klaus unter anderem für
eine verbesserte Anbindung an die Sportarena.
In der Vereinszeitung wird an wichtige Ereignisse
im HSV, zum Beispiel an die 90. Wiederkehr des
Tages der ersten Mitgliederversammlung, erinnert. Ferner werden Ankündigungen von Veranstaltungen der Senioren, Ehrentage, Würdigung
langjähriger Mitgliedschaften, runde Geburtstage
aufgeführt. Glückwünsche an unsere Mitglieder,
Geburtstage und Todesanzeigen werden ebenfalls in der HSVlive veröffentlicht. Anfang Januar
2005 hat der Seniorenrat begonnen, Kontakte
zu Vertretern von Seniorenmitgliedern bzw. Gemeinschaften der übrigen 17 Bundesligavereine
zu knüpfen. Ziel ist der Austausch von Ideen, Erfahrungen, Gedanken und Arbeitsweisen aus dem
Bereich der Seniorenmitgliederbetreuung. Leider
mussten wir feststellen, dass es nur in einigen
wenigen Vereinen solche Gremien gibt. Doch die
Kontakte werden intensiv gepflegt.
Eine weitere Aufgabe des Seniorengremiums ist
die beratende Unterstützung aller Organe des Vereins. Hier findet in unregelmäßigen Abständen der
Meinungsaustausch zwischen den Gremien statt.
Im Seniorenrat ist jedes Mitglied für seinen Arbeitsbereich verantwortlich: Dieter Horchler als
Vorsitzender und Ansprechpartner der Gremien,
Jens Döring als stellvertretender Vorsitzender
für Kultur und Besuche bei besonderen Anlässen. Bärbel Mahler verwaltet die Geburtstagdatei. Jürgen Dornhöfer pflegt die Seniorenseite im
Internet, Peter Groth ist als Kassenwart tätig und
zuständig für Sonderaufgaben. Klaus Knickmeier
ist unser Vertreter im Bezirks-Seniorenbeirat und
Karl Haehrich führt das Protokoll.
Ein Besuch bei uns Senioren lohnt sich immer …
Leidenschaft verbindet.
Peter Groth
Foto Witters
18
supporters news
Die Abteilu ngsleitung
D
ie Abteilung Fördernde Mitglieder/
Supporters Club wird von einer fünfköpfigen ehrenamtlich arbeitenden
Abteilungsleitung geführt, welche alle
drei Jahre von der Mitgliedschaft auf der jährlich
stattfindenden Abteilungssitzung gewählt wird.
Seit November 2010 besteht die Abteilungsleitung aus dem Abteilungsleiter Ralf Bednarek
(Aufgabengebiet: Finanzen, Personal, supporters news, Supporters -TV, SC- Merchandise,
Gremien und Presse), seinem Stellvertreter David Duddeck (Volksparkett, Young Supporters,
Amateursport) sowie den Beisitzern Christian Bieberstein (Fanbetreuung Ultras, Unsere
Kurve, Supporters Direct, Football Supporters
Europe), Andreas Kloß (Fanbetreuung OFC und
Regionalbetreuer, Supporters-TV) und Volker
Knut (Internet, Forum, Fotogruppe, Karten und
Fahrten, HSV- Museum).
Mit Andreas Birnmeyer ist ein hauptamtlich tätiger Geschäftsführer als verlängerter Arm der
Abteilungsleitung auf der Geschäftsstelle vor
Ort, der gemeinsam mit den Mitarbeitern aus
den Bereichen Fanbetreuung, Mitgliederwesen,
Auswärtsticketing und SC- Merchandise das Tagesgeschäft im Interesse der Fans und Mitglieder des HSV erledigt.
Die Darstellung und die Aufgaben der Abteilung ergeben sich aus den bei der Gründung
benannten Zielen, die noch heute Gültigkeit
haben. Was seinerzeit mit 36 Mitgliedern begann, stellt sich heute wie folgt dar:
Bei der Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club handelt es sich um die MitgliederAbteilung innerhalb des HSV! Als Mitglied der
Abteilung ist man Mitglied im Hamburger SportVerein e.V. mit allen Rechten und Pflichten!
Mitglieder HSV gesamt 71.607
davon Amateure
5.561
davon Fördernde Mitglieder gesamt 66.323
Mitglieder HSV Supporters Club
54.992
Mitglieder Kids Club
9.222
„reine“ Fördernde Mitglieder
2.109
Das Grundziel:
Das Vereinsleben innerhalb des Hamburger
Sport-Vereins e.V. aktiv mitgestalten und im
Sinne der Fans und Mitglieder Einfluss auf die
Vereinspolitik zu nehmen. Der Fokus liegt auf
der Unterstützung der Fußball-Bundesligamannschaft. Durch das Organisieren von Veranstaltungen und gemeinsamen Auswärtsfahrten
soll der Zusammenhalt innerhalb der großen
HSV-Fanszene verbessert und der Universalsportverein gefördert werden!
Was bietet mir die Mitgliedschaft?
Die Mitgliedschaft bietet: Volles Stimmrecht auf
der Mitgliederversammlung; volles Stimmrecht
auf der Abteilungsversammlung Fördernde Mitglieder/ SC; volles Stimmrecht auf der Versammlung HSV- Ochsenzoll e.V.; volles Stimmrecht
bei den Senioren (wenn das Mitglied mindestens 35 Jahre alt und 5 Jahre Mitglied im Verein
ist); persönlicher Mitgliedsausweis; Vereinsmagazin HSVlive; supporters news 3-4 x im Jahr
(nur für SC Mitglieder); exklusive Kollektion für
Mitglieder;
Vorkaufsrecht für Heim- und Auswärtsspiele
(solange der Vorrat reicht); Mitgliederpreis bei
Dauerkarten.
Heute, Stand 06.05.2011,
besteht die Abteilung aus:
· Fördernde Mitglieder
· Supporters Club
· Kids Club
Welche Aufgaben hat der
HSV Supporters Club?
Mitgliederbetreuung und deren Verwaltung;
„Young Supporters“ zusammen mit dem Fanprojekt; Fan- und Fanclub-Betreuung und deren
Foto HSV Supporters Club
Ausgabe 67
19
Zweitblatt
Verwaltung; Auswärtsfahrten planen und durchführen; Verkauf der Auswärtskarten;
Erstellung und Vertrieb Supporters Club-Artikel;
Unterstützung HSV-Museum; Autogrammkarten.
Was macht der Supporters Club noch?
Aktuelle Informationen und Forum auf www.hsvsc.de; Infomobil Supporters Botschaft; Treffpunkt
der HSV-Fans bei den Auswärtsspielen; regelmäßig Sonderzüge zu Auswärtsspielen; Organisation
der europaweiten OFC-Besuche mit den HSV-Profis vor Weihnachten; Organisation von Feiern und
Konzerten für HSVer; aktuelle Sonderausstellung
im HSV-Museum über die HSV-Fangeschichte;
überregionaler Einsatz über Unsere Kurve, Supporters Direct und Football Supporters Europe;
Erhalt der Mitgliederrechte bzw. Förderung der
Mitsprache der Mitglieder in den Vereinen =>
Die Satzung des HSV gilt hier als Musterbeispiel
für die Vereinsstruktur!;
Einladung zu internationalen Fußballverbänden;
UEFA; diverse Fußballverbände; Ansprechpartner
für das Britische Parlament;
Kampf für den Erhalt der Fankultur; Mitwirkung
an der Neugestaltung der Stadionverbotsrichtlinien und der Umsetzung beim HSV;
regelmäßige Informationsveranstaltungen des
Supporters Clubs; jährliche Abteilungsversammlung ggf. mit Wahlen (Herbst);
jährliche Infoversammlung (Frühjahr); monatlich
öffentliche Abteilungsversammlung im Fanhaus;
nach Bedarf Infoveranstaltungen z. B. im Haus
des Sports; Ansprechpartner der Abteilungsleitung bei jedem Pflichtspiel des HSV; überregionale Veranstaltungen für Mitglieder und Fans
und OFCs außerhalb von Hamburg; interessante
Diskussionsrunden: mit HSV-Offiziellen, mit HSVSpielern, auch Autogrammstunden; Unterstützung auswärtiger Fans und Mitglieder; Hilfe bei
Veranstaltungen wie z. B. Konzerten und Busfahrten; Unterstützung bei Choreographien; Absprachen mit dem Stadionmanagement; finanzielle
Unterstützung; Arbeitskreis „legaler Einsatz von
Pyrotechnik“; mit Ultragruppierungen und Fanprojekt; Supporters –TV; immer am letzten Montag im Monat auf Tide TV- u. Radio, später im
Internet; Unterstützung der Amateursportabteilungen; logistische Unterstützung (z. B. Anlage
für Veranstaltungen, Infostände, etc.); ehrenamt-
20
Foto Witters
liche Helfer aus dem Pool des Supporters Clubs; in
Ausnahmefällen finanzielle Unterstützung.
Mitarbeiter HSV Supporters Club
Führung des Supporters Clubs durch 5 ehrenamtliche (!) Mitglieder der Abteilungsleitung;
Leitung vor Ort: Geschäftsführer des HSV Supporters Clubs; enge Zusammenarbeit mit dem
Vorstand für Mitgliederbelange; aktuell 15 hauptamtliche Mitarbeiter in den Bereichen: Mitgliederwesen, Fanbetreuung, Auswärtsfahrten und
–karten, Merchandise, dazu zwei dauerhafte studentische Aushilfen und vier Schüleraushilfen,
rund 250 ehrenamtliche Helfer, bundesweit Regionalbetreuer und Botschafter, Fahrtbegleiter bei
Auswärtsfahrten (Bus, Zug), supporters news (4
x im Jahr), Helfer bei Festen und Feiern.
Wer finanziert das alles?
Etatvereinbarung: Die Abteilung behält 50% der
Mitgliedsbeiträge für sich, der Rest wird dem Vorstand des HSV zur Verfügung gestellt.
Aktuell verwaltet die Abteilung einen Etat von
ca. 1,5 Millionen Euro! Nicht in Anspruch genommene Mitgliedsbeiträge gehen am Ende des
Jahres in den Etat des „Gesamt-HSV“ zurück.
Eventuelle Überschüsse aus Fahrten, Karten und
Merchandise ebenfalls.
Text Andreas Kloß/ Volker Knut
supporters news
Die Rechnu ngsprüfer
Man muss es mögen …
K
laus Manal und Reimund Slany sind seit 2000
als Rechnungsprüfer für den HSV tätig. Die
Rechnungsprüfung ist mit erheblichem Zeitaufwand und umfangreichem Studium von unterschiedlichen Unterlagen, wie z. B. den Berichten
der Wirtschaftsprüfer, diversen Kontoblättern und
Belegen, aber auch Gutachten von beauftragten
Anwälten oder aktuell vom Verein veranlassten Sonderprüfungen, verbunden. Die Aufgabe bringt beiden bis heute viel Spaß.
Wenn man sich Klaus Manal und Reimund Slany bei
ihrer ehrenamtlichen Arbeit für den HSV so vorstellt,
kommt einem sicherlich schnell der Gedanke, froh zu
sein, den ganzen Papierkram nicht vor der Nase zu
haben. Dennoch sind beide nun schon seit über elf
Jahren als Rechnungsprüfer des HSV tätig und sind
immer noch voller Elan.
In der Satzung heißt es zur Rechnungsprüfung ganz
trocken, dass zu den Aufgaben die materielle Prüfung der Einnahmen und Ausgaben des HSV gehört.
Das Ergebnis der mindestens zweimal im Jahr stattfindenden Prüfung soll dann in einem schriftlichen
Bericht dem Aufsichtsrat und Vorstand vorgelegt
werden. Zudem haben sie über das Ergebnis ihrer
Prüfungen auf der nächsten Mitgliederversammlung zu berichten. Hört sich irgendwie nicht so richtig spannend an.
Wer die beiden dann aber über ihre Arbeit reden
hört, wird neugierig. „Natürlich müssen wir bei unserer Prüfung eine Menge Prüfungsunterlagen lesen und auswerten“, erklärt Reimund Slany, „aber
die Aufgabe ist mehr als spannend. Wir übernehmen als Rechnungsprüfer stellvertretend für die
Mitgliedschaft die Prüfung der finanziellen Abwicklung diverser finanzieller Geschäftsvorgänge unseres Vereins. Dabei orientieren wir uns an Z-D-F, das
heißt „Zahlen-Daten-Fakten“. Es wird im Wesentlichen überprüft, ob die vom Vorstand vorgenommenen Ausgaben auch den betreffenden vertraglichen
Grundlagen entsprechen.“ Klaus Manal betont ausdrücklich, dass „sich diese Prüfung auf die gesamte
HSV-Familie, also auf den Verein selber, aber eben
auch auf die insgesamt fünf Gesellschaften bezieht,
an denen der HSV direkt oder indirekt beteiligt ist.“
Zudem stellt sich wiederholt die Frage des satzungsgerechten Handelns der Organe, wie zum Beispiel,
ob der Vorstand seinen Vorlagepflichten bei einigen
Vorgängen über 500.000 € nachkommt oder ob das
Ausgabe 67
Reimund Slany
Handeln bzw. die Geschäftsordnung des Aufsichtsrates – im materiellen Bereich – den Vorgaben der
Satzung entsprechen.
Der HSV e.V. ist an insgesamt fünf Gesellschaften beteiligt. Während die HSV-Sport-AG und die StadionBesitz-KG (Eigentümerin des Stadions) nur wenige
Geschäftsvorgänge haben, können diese doch von
großer Bedeutung sein. So haben Klaus Manal und
Reimund Slany Anfang des Jahres auf die Änderung
der Abschreibungsdauer für das Stadium hingewiesen. Der positive Ergebniseffekt beträgt jährlich gut
eine Million Euro.
Bei der Stadion-Betriebsgesellschaft (im Wesentlichen zuständig für die Vermarktung des Stadions)
und dem HSV e.V. fallen mehr Geschäftsvorfälle an.
„Unser Prüfungsauftrag umfasst den Verein und
seine Gesellschaften in vollem Umfang. Wir machen Stichproben in allen Bereichen der Einnahmen
und Ausgaben wie zum Beispiel bei den Themen Reisekosten, Repräsentationsaufwand oder Transfererlöse“, erklärt Reimund Slany.
Die Rechnungsprüfer können alle Geschäftsvorgänge im HSV prüfen. Dies umfasst sowohl alltägliche Vorgänge – wie Schiedsrichteraufwendungen
und deren Bezahlung, Reisekosten und die Nutzung von dienstlich erflogenen Meilen der Mitarbeiter, den Bereich der Geschenke oder die
ehrenamtliche Übernahme von Aufgaben – als
auch die Geschäfte mit den größeren Zahlen, wie
die Zahlungen von Transfersummern und deren
Grundlage, also die Transferverträge mit den abgebenden und den neuen Vereinen, das Investorenmodell oder Investitionen im Stadion. Vorstand
und Aufsichtsrat sind dazu verpflichtet, die von
den Rechnungsprüfern angeforderten Unterlagen
auszuhändigen.
In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten über die Aufgaben der
Rechnungsprüfer und den Umfang des Prüfungsauftrages zwischen dem damaligen Vorstand und
dem Aufsichtsrat auf der einen sowie Klaus Manal
und Reimund Slany auf der anderen Seite.
Klaus Manal
Die Rechnungsprüfer mahnten daher bei der jährlichen Informationsversammlung im Sommer 2010 an,
dass sie sich bei ihrer Arbeit vom damals zuständigen
Vorstand behindert fühlten. Angeforderte Unterlagen waren nicht oder nur mit erheblicher Verzögerung zur Verfügung gestellt worden. „Damals haben
wir uns schon sehr gewundert und auch geärgert.
In einem Schlichtungsgespräch konnte aber eine gemeinsame Linie mit dem ehemaligen Vorstand und
Aufsichtsrat gefunden werden“, erinnern sich die
Rechnungsprüfer. Beide konnten Vorstand und Aufsichtsrat zur Änderung der Postionen motivieren.
Nur beim seit 2006 wiederholt angeregten Controlling des Bewirtschaftungsvertrages mit einem namhaften Caterer – hier haben die Rechnungsprüfer auf
die, in der Saison 2009/10, erneut deutlich gestiegenen Aufwendungen pro Zuschauer hingewiesen –
blieben die deutlichen Signale ungehört. „Damit zu
leben, fällt uns nicht schwer“, erklärt Reimund Slany,
„mit unseren Hinweisen haben wir das Thema am
Kochen gehalten. Und in diesem Jahr soll daher ein
namhafter Betrag für den Verzicht auf das einmalige Sonderkündigungsrecht an den HSV fließen.“
Über die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorstand
können Klaus Manal und Reimund Slany bislang nur
wenig sagen. Erfreulich sei jedoch, dass in den ersten Gesprächen mit Carl-Edgar Jarchow ein hohes
Maß an Übereinstimmung festzustellen war und der
Wille zu einem konstruktiven Miteinander klar erkennbar gewesen sei. „Wir gehen davon aus, dass
der im letzten Jahr verabredete Prüfungsvorgang
auch vom neuen Vorstand eingehalten wird“, erklärt Reimund Slany.
Man muss es mögen – so übereinstimmend Klaus
Manal und Reimund Slany -, akribisch zu arbeiten
– immer auf der Basis von Zahlen-Daten-Fakten –
und wenn es erforderlich wird, sich auch einmal mit
Vorstand und Aufsichtsrat „zu schubbern“. Aber es
muss immer fair bleiben, der Sache dienen und im
Interesse der Mitgliedschaft sein.
Text Ingo Thiel · Fotos Witters
21
Sind 12 Aufsichtsräte zu viel?
Pro und Contra Verkleinerung des Aufsichtsrates
Fotos Witters
Verkleinerung des Aufsichtsrats?
JA, sagt Otto Rieckhoff, Vorsitzender des Aufsichtsrats
Text Otto Rieckhoff
H
urra, wir sind Bundesliga-Spitzenreiter. Nein,
noch nicht in der Spieltabelle, sondern in der
Anzahl der Aufsichtsräte. Bei uns werden die
vier Vorstände von 12 Räten und zusätzlich von zwei
Rechnungsprüfern kontrolliert und beraten. Die vorgeschriebene Wirtschaftsprüfungsgesellschaft lasse
ich hier mal weg.
Bei vergleichbaren Vereinen in der 1.Liga bewegt sich
die Zahl der Aufsichtsräte um fünf bis sieben, Schalke
hat 11 Räte, von denen drei vom Aufsichtsrat selbst
gewählt werden.
Bei diesen Zahlen ist sicher eine nähere Beleuchtung
unserer eigenen Situation angeraten.
Um es gleich vorwegzunehmen: Meine hier persönlich geäußerte Ansicht zu diesem Thema ist nicht im
Aufsichtsrat abgestimmt, sie deckt sich auch nicht mit
der aller Kollegen. Hinzu kommt, dass der Vorsitzende
naturgemäß eh eine andere Betrachtungsweise hierzu
hat als vielleicht die Kollegen oder Teile der Mitgliedschaft, wobei ich hier allerdings eine sehr breite Zustimmung für eine Reduzierung gerade in den letzten
Monaten während unserer Vereinskrise gespürt habe.
Gestützt wird mein Votum für eine Verringerung aber
auf jeden Fall von Außenstehenden. Weder von Freunden noch von Journalisten oder Betrachtern und Fachleuten außerhalb des Vereins habe ich etwas anderes
jemals gehört als:
„12 ist doch viel zu viel, das kann doch nicht funktionieren“.
Und genau das ist aus meiner Sicht schon seit Etablierung des Aufsichtsrats mit ein Grund für eigentlich
immer wiederkehrende Kritik und für das schlechte
Image in der Öffentlichkeit. Dieser Umstand ist mir
noch bewusster seit gut zwei Jahren geworden, insbesondere während der Sportchefsuche und der Personaldebatte im Frühjahr.
Ich will hier nicht wieder das Thema von Indiskretionen zu sehr strapazieren, aber die Hemmschwelle
für Plaudereien und Schlimmeres ist bei einer kleineren Anzahl von Leuten wesentlich größer, weil man
sich nicht so gut hinter einer größeren Menge verstecken kann.
Eine weitere Problematik bei 12 Mitgliedern besteht in
der mangelnden Effektivität durch ungleich verteilte
Arbeit. Es sind derzeit zwei Ausschüsse für Perso-
22
nal und Finanzen eingerichtet, in denen sieben Kollegen vertreten sind, fünf dagegen gehören keinem
Ausschuss an. Das führt zwangsläufig außerdem
ungewollt zu Unterschieden beim jeweiligen Informationsstand. Es macht aber auch keinen Sinn, die
Ausschüsse zu vergrößern oder weitere zu bilden.
In einem kleineren Kreis steigt die Verantwortung
jedes Einzelnen, das Taktieren hinter sogenannten
Mehrheitsentscheidungen entfällt.
Bei unserer Struktur müssen Termine mit 12 und mehr
Leuten immer wieder zusätzlich zu einem mittelfristig planbaren Sitzungsrhythmus koordiniert werden.
Nichtanwesenheiten sind zwar satzungsgemäß geregelt, die fehlende und nötige Diskussionskultur dagegen ist schädlich. Die Terminfestlegung mit weniger
Leuten ist nun mal wesentlich einfacher.
Das Gleiche gilt auch für die Dauer von Sitzungen.
Alle wollen und sollen natürlich ausreichend Redebeiträge leisten. Das führt nicht selten zu Sitzungen über
sechs Stunden, nicht gerade förderlich für eine konstante Aufmerksamkeit gegen Mitternacht.
Das natürliche und berechtigte Informationsbedürfnis
aller 12 Aufsichtsräte und zusätzlich der sehr aktiven
Rechnungsprüfer führt beim vierköpfigen Vorstand
und bei den Mitarbeitern der Geschäftsstelle neben
den immensen operativen Aufgaben zu überproportionalem Aufwand.
Mein Fazit nach über sechsjähriger Mitgliedschaft im
Aufsichtsrat: Die Effektivität aller Entscheidungsprozesse auch auf der Führungsebene unseres Vereins
muss verbessert werden. Weniger ist Mehr.
Meine Erkenntnis ist zudem, dass sich die Aufsichträte öfter zu wichtig genommen haben und in der
Außenwirkung auch zu wichtig und sogar zu mächtig dargestellt werden. Mein Ziel, dass der Aufsichtsrat weitestgehend nur im Hintergrund aktiv ist, wäre
mit weniger Leuten wesentlich leichter erreichbar.
Was ist denn nun die richtige Anzahl für unseren nun
wirklich besonders gearteten Verein?
Ich habe mich neulich öffentlich provozierend aus
der Sicht des Vorsitzenden, der auch die Organisation seines Gremiums zu bewerkstelligen hat, jetzt
nicht erschrecken, für fünf Mitglieder ausgesprochen.
Für mehrheitsfähig halte ich allerdings folgenden Vorschlag:
Das Delegiertensystem hat sich bestens bewährt, daran sollten wir festhalten. Aus jetzt vier Delegierten
werden zwei, dazu werden fünf Aufsichtsräte von der
Mitgliederversammlung gewählt.
Sollte bei einer bestimmten Wahlkonstellation ein
Mangel an z. B. Sport- oder Wirtschaftskompetenz
entstanden sein, kann der Aufsichtsrat selbst mit
einfacher Mehrheit ein weiteres Mitglied mit vollem
Stimmrecht ernennen.
Das macht zusammen sieben, eventuell acht Aufsichtsräte. Ein Segen für den HSV wäre es, wenn wieder zukünftig nur noch alle vier Jahre gewählt werden
würde. Dem kontraproduktiven Dauerwahlkampf der
letzten Jahre muss ein Ende gesetzt werden. Wir sind
ein Sportverein, nicht eine politische Einrichtung.
Und: Die Wahl muss von der ordentlichen Mitgliederversammlung abgekoppelt werden, hier kommen die
wichtigen Vereinsthemen zu kurz, wenn sich gleichzeitig über 20 Kandidaten vorstellen. Alternativ kann
ich mir auch ein Vorauswahlverfahren zur Reduzierung der Kandidatenanzahl vorstellen.
Obwohl der aktuelle Satzungsausschuss keine Empfehlung für eine Reduzierung des Aufsichtsrats
aussprechen wird, bleibt es doch jedem Mitglied
überlassen, einen entsprechend im Detail ausformulierten Antrag zu stellen. Ich würde jeden plausiblen
Antrag auf Verkleinerung des Aufsichtsrats unterstützen. Das kann ich mit höchster Glaubwürdigkeit tun,
denn ich stehe dabei nicht im Verdacht, persönliche
Interessen zu verfolgen, weil ich ja selbst an meinem
eigenen Stuhl säge. Bei einer solchen Entscheidung
zählt nur das Wohl des HSV.
supporters news
In den vergangenen Monaten ist in der Vereinsöffentlichkeit eine Diskussion über die Größe des Aufsichtsrates entbrannt. Die aktuelle Satzung des HSV wurde
1996 verabschiedet und sieht seitdem vor, dass der Aufsichtsrat aus 12 gewählten Vertretern besteht. Acht Mitglieder des Rates werden von der Mitgliederversammlung des HSV, vier Delegierte (jeweils ein Delegierter der Amateure, der Gemeinschaft der Senioren, vom selbständigen Verein HSV-Ochsenzoll und
der Abteilung Fördernde Mitglieder/ Supporters Club) werden von der jeweiligen Abteilungsversammlung gewählt. Der Aufsichtsrat ist für die Bestellung und
Abberufung der Mitglieder des Vorstands zuständig. Außerdem überwacht er den Vorstand in seiner Geschäftsführung und in der Wahrnehmung der Vereinsaufgaben. Verschiedene Geschäfte des Vereins kann der Vorstand nur mit vorheriger Zustimmung des Aufsichtsrates vornehmen. Otto Rieckhoff (Vorsitzender
des Aufsichtsrates) und Dieter Horchler (Vorsitzender der Gemeinschaft der Senioren; ehemaliges Mitglied des HSV-Aufsichtsrates) stellen die unterschiedlichen Standpunkte dar:
Keine Chance für Irrweg
Gegen eine Verkleinerung des Aufsichtsrats
Text Dieter Horchler, Vorsitzender des Seniorenrats
S
atzung § 17.1: Der Aufsichtsrat besteht aus 12
Mitgliedern, von denen acht von der Mitgliederversammlung gewählt werden und je ein
Mitglied von den Fördernden Mitgliedern, den Amateuren, von der Gemeinschaft der Senioren und der
Mitgliederversammlung des Hamburger Sport-Verein Ochsenzoll-Norderstedt e. V. entsandt wird. Die
Wiederwahl bzw. erneute Entsendung ist zulässig.
Seit 1996 gibt es die Satzung und den Aufsichtsrat im
HSV. Das sind gerade einmal 15 Jahre. Durch die weitere Kommerzialisierung des Fußballbundesligafußballs allgemein und damit auch beim HSV, als einem
deutschen Spitzenverein, musste die Vereinssatzung
so angepasst werden, dass neben einem vierköpfigen
Vorstand ein Aufsichtsrat installiert wurde. Mit Uwe
Seeler an der Spitze des Vorstandes und Udo Bandow,
dem damaligen Vorsitzenden der Vereins- und Westbank, an der Spitze des Aufsichtsrates, begann es.
Die Entscheidung, ein eigenes Stadion zu bauen und
gleichzeitig eine Bundesligaspitzenmannschaft zu formen und das zu finanzieren, erforderte nach Meinung
der damals 7.900 Mitglieder einen hochkarätigen Aufsichtsrat mit Kontakten in alle Bereiche unserer Stadt.
Es ging damals notwendigerweise nur um Qualitäten. (Banker, Medienvertreter, Politiker, Unternehmer,
Veranstaltungsmanager, wie Frank Mackerodt, Verbandsvertreter, Wirtschaftsprüfer sowie erfolgreiche
HSV-Fußballer, wie z. B. Jürgen Werner). Persönlichkeiten, die danach ausgewählt wurden, wie sehr sie
als „Große Koalition der Stadt“ den HSV unterstützen
konnten! Die „Raute im Herzen“, begeisterter Fan zu
sein oder eine langjährige HSV-Mitgliedschaft waren
daher nicht vorrangige Voraussetzungen.
Die HSV-Verbundenheit im Aufsichtsrat sollte dafür ihren Platz haben durch je einen delegierten Vertreter der Fördernden Mitglieder, der Amateure, der
Gemeinschaft der Senioren und dem HSV OchsenzollNorderstedt e.V. So die Grundideen der Väter der Satzung. Es lohnt sich, diese zu studieren, ehe man an
Reformen herangeht.
Solche Reformen streben nun u. a. einige langjährige
Mitglieder an, die zugegeben erfahren sind mit den
Schwierigkeiten, einen HSV-Aufsichtsrat zu führen.
Verkleinerung des Aufsichtsrates! Und das ausgerechnet in diesen Tagen mit nun über 71.800 Mitgliedern
Ausgabe 67
und dem Riesenbedürfnis etlicher HSVer demokratisch teilzuhaben am Geschehen in und um unseren
HSV! Der Aufsichtsrat könne mit sieben oder neun
Mitgliedern effektiver arbeiten, die Termine wären
einfacher zu koordinieren und die Sitzungen würden nicht mehr so endlos dauern, so lauten die Argumente. Ich bezweifele sehr, dass diese Ziele durch
eine zahlenmäßige Verkleinerung des Aufsichtsrates
erreicht werden würden.
Ich kritisiere aber auch die Zielsetzung an sich. Ziel
muss es doch sein, einen lebendigen Aufsichtsrat aus
fähigen Mitgliedern zu gewinnen, die ihre Qualitäten
auf unterschiedlichen Gebieten nachhaltig bewiesen
haben und kraft ihrer Persönlichkeit in der Lage sind,
Zielsetzungen gemeinsam mit dem Vorstand zu erarbeiten, zu formulieren und umzusetzen. Ziel soll es
doch nicht sein, dies zu verhindern, mit wenigen Aufsichtsräten, die ihre Sitzungen schnell durchziehen.
Ich habe acht Jahre im Aufsichtsrat selbst erfahren,
dass die Zahl 12 sich durchaus bewährt hat, jedenfalls von 1996 bis 2004!
Auf keinen Fall dürfen Aufsichtsräte aber an Weisungen von Gruppierungen, die ihre Wahl befördert
haben, gebunden sein. Sie müssen sich frei nach ausführlicher Information und Meinungsaustausch untereinander entscheiden können. Da es zur Zeit im
Aufsichtsrat offensichtlich starre kaum auflösbare
Gruppeninteressen gibt, spielt die Zahl der Aufsichtsräte schon gar keine Rolle, sondern eher die Fähigkeit und persönliche Freiheit einzelner, zum Wohle des
Ganzen, auch einmal ihre Meinung zu überdenken.
Wenn im Zuge der Bestrebungen, den Aufsichtsrat zu
verkleinern, die „Reformer“ zunächst den Delegierten
der Gemeinschaft der Senioren und den des HSV Ochsenzoll-Norderstedt entfallen lassen wollen, entlarven sie ihre mangelnde Wertschätzung und Kenntnis
der Bedeutung dieser Satzungsorgane im HSV. Haben
deren Delegierte doch in den vergangenen 15 Jahren
bewiesen, dass sie die Interessen unseres Vereins oft
als Urgesteine des HSV hervorragend wahrgenommen haben (Horst Eberstein, Gerd Krug, Holger Criwitz und Otto Rieckhoff) und damit gerade die von
der Satzung gewollte Vertretung der HSVer im Aufsichtsrat verkörpert haben. Wenn der Aufsichtsrat
eine Kulturdiskussion im Verein anregt, sollte er aber
zunächst selbst mit gutem Beispiel vorangehen und
die anderen Gremien im Verein nicht minder wertschätzen als sich selbst.
Kluge Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie
aus Erfahrungen lernen. Eine Satzungsänderung bedarf einer Mehrheit von ¾ der gültigen Stimmen der
Mitgliederversammlung. Dies ist eine bewusst hohe
Hürde, um eine Satzung vor Anträgen aus aktuellen
Anlässen zu schützen. Auf der Mitgliederversammlung im Jahre 2008 hatte ein damals eingesetzter Satzungsausschuss mehrheitlich eine Verkleinerung des
Aufsichtsrates auf neun Personen beantragt. Dieser
Antrag wurde nach heftigen Diskussionen von den
Mitgliedern mit riesiger Mehrheit abgeschmettert.
Der von der Mitgliederversammlung am 9.Januar
2011 eingesetzte Satzungsausschuss hat sich in der
öffentlichen Sitzung vom 19. Mai 2011 mit einem
Stimmenverhältnis von acht zu drei für die Beibehaltung des Aufsichtsrates mit acht von der Mitgliederversammlung gewählten und vier delegierten
Mitgliedern ausgesprochen.
In der gleichen Sitzung wurde auch über einen Antrag zur Rück-Änderung des Wahlmodus abgestimmt.
Der Vorschlag, den derzeitigen Modus mit der Wahl
von sechs Aufsichtsräten alle zwei Jahre wieder auf
die Wahl des gesamten Aufsichtsrates alle vier Jahre
zu ändern, wurde einhellig abgelehnt.
Zusammenfassend empfehle ich den Gedanken fallenzulassen, die Effektivität des Aufsichtsrates durch
Verkleinerung des Gremiums zu verbessern. Dies wäre
ein Irrweg und hätte in der Mitgliederversammlung
keine Chance. Wichtiger wäre, bei der Wahl der Aufsichtsratsmitglieder mehr noch deren nachgewiesene
Fähigkeiten zu bewerten, mit Hilfe derer sie den Verein uneigennützig und ideologiefrei voranbringen
können.
23
Bequem von zu Hause?
Pro und Contra zur Fernwahl
I
m Nachgang zu den letzten Aufsichtsratswahlen entbrannte unter
einigen Mitgliedern erneut eine lebhafte Diskussion darüber, ob Vereinsmitglieder zukünftig auch aus der Ferne
– ohne bei der Versammlung anwesend
zu sein – wählen dürfen. Bislang kann
das Wahlrecht ausschließlich von den vor
Ort und bei der jeweiligen Abstimmung
im Versammlungssaal anwesenden Mitgliedern wahrgenommen werden. Diskutiert werden Wahlsysteme mit Briefwahl,
per Mouseclick vom heimischen PC oder
auch durch Delegation des Stimmrechts
auf anwesende Mitglieder vor Ort. Ein
konkreter Vorschlag, über den diskutiert werden kann, liegt allerdings bis
heute nicht vor. Die Mitgliederversammlung ist das höchste Beschlussorgan des
Vereins. Sie ist unter anderem für Satzungsänderungen, einfache Beschlüsse,
Entlastungen und Wahlen verschiedener Gremien (Aufsichtsrat, Ehrenrat,
Vorstandsmitglied für die Belange der
Mitglieder und Rechnungsprüfer) zuständig. Die Vereinsgremien legen durch
ihre Berichte während der Versammlung
Rechenschaft gegenüber der Mitgliedschaft ab. Vor allem ist es aber die Veranstaltung, bei der die Mitglieder die
Gremienvertreter befragen oder kritisieren können und natürlich untereinander
im Verein Diskussionen zu aktuellen Themen führen können. Über den Inhalt der
Mitgliederversammlung werden Protokolle erstellt, die jedem Mitglied mit der
HSVlive zur Verfügung gestellt werden.
Sebastian Neuhauss (Mitglied der Initiative Pro HSV) und Jens Wagner (ehemaliges Mitglied der Abteilungsleitung)
begründen, weshalb sie für oder gegen
eine Änderung des aktuellen Wahlrechts
im Verein sind.
24
Pro Fernwahl!
„Damit Ruhe einkehrt“
Text Sebastian Neuhauss
I
m Januar war es wieder so weit: Wir HSV-Mitglieder hatten vier frei gewordene Plätze im Aufsichtsrat neu besetzt.
Mit 704 Stimmen vervollständigte Hans-Ulrich Klüver das
Gremium. 704 Stimmen – herzlichen Glückwunsch! Doch
war das jetzt ein Erfolg? Mit Sicherheit für Hans-Ulrich Klüver, schließlich hatte er sich gegen etliche Kandidaten durchgesetzt. Aber auch für den HSV?
Zu diesem Zeitpunkt dauerte die Mitgliederversammlung bereits neun Stunden. Während Anfangs noch 2565 stimmberechtigte Mitglieder anwesend waren, wurden im zweiten
Wahlgang nur noch 1720 Stimmen abgegeben.
Vielleicht wollten einige Mitglieder nicht wählen, aber anscheinend hatten etliche die Veranstaltung bereits verlassen,
ohne von ihrem Wahlrecht Gebrauch zu machen. Schade,
aber nicht jeder hat die Möglichkeit, neun Stunden für die
Wahl zu investieren. Vielleicht hatten sie einfach keine Lust
mehr, noch länger auszuharren. Vielleicht war es ihnen aber
auch einfach nicht möglich, länger zu bleiben.
Merlin Randel und Maximilian Grüttner beispielsweise erzielten zeitgleich für den HSV Siege bei einer Leichtathletik-
Contra Fernwahl!
„Das ist keine Lösung“
Text Jens Wagner
I
n den vergangenen Wochen ist der Ruf einiger Mitglieder
nach der Einführung eines Fernwahlrechts, also das Recht,
auch ohne bei der Mitgliederversammlung anwesend zu
sein, wählen zu können, lauter geworden. Die Fernwahldiskussion bezieht sich dabei in der Regel auf die Wahlen
zum Aufsichtsrat.
Auf den ersten Blick ist dieser Ruf sicherlich nicht unbegründet. Denn selbst bei gut besuchten Mitgliederversammlungen mit 2.000 Mitgliedern oder mehr sind gerade
einmal ein paar Prozent der stimmberechtigten Mitglieder
vor Ort anwesend. Das Fernwahlrecht könnte also durchaus zu einer Zunahme des Engagements für den Verein
und des Interesses an der Vereinspolitik in der Mitgliedschaft erhöhen. Und immerhin ist es ja auch bei politischen
Wahlen möglich, ohne vor Ort zu sein, aus der Ferne mit
abzustimmen.
Dieser häufig bemühte Vergleich hinkt allerdings stark.
Denn politische Wahlen, wie zum Beispiel die Landtagsoder Bundestagswahlen, unterscheiden sich erheblich von
den Abstimmungsvorgängen im Verein. Die Politik prägt
veranstaltung. Dazu gratuliere ich ihnen herzlich – wählen
konnten sie dafür aber nicht. Der HSV hat scheinbar ein
Problem, seine Mitglieder am Wahltag zu mobilisieren. Am
09.01.2011 hätten ca. 55.000 Mitglieder wählen dürfen,
im ersten Wahlgang wurden aber nur 1898 Stimmen (ca.
3,5%) abgegeben – eine erschreckend niedrige Wahlbeteiligung! Die Organisatoren der Mitgliederversammlung, die
Kandidaten selbst, der gesamte Verein – alle sollten ein Interesse daran haben, dass möglichst viele Mitglieder wählen
und die Legitimation der Mandatsträger auf eine möglichst
breite Basis gestellt wird. Dies ist ein elementarer Bestandteil einer funktionierenden Demokratie.
Wenn man es nicht schafft, die Mitglieder zur Stimmabgabe
auf der Mitgliederversammlung zusammenzubringen, sollte
man sich Gedanken über Alternativen machen. Eine Alternative wäre eine Form der Fernwahl.
Die Bundesrepublik Deutschland führte bereits 1957 die
Briefwahl ein. Insbesondere alten, kranken und behinderten Menschen sollte so die Stimmabgabe erleichtert werden. Mit Sicherheit stellen diese Personengruppen nicht das
Gros der Mitglieder dar, die am 09.01.2011 nicht erschienen, aber alleine für sie sowie andere engagierte Mitglieder,
die aus beruflichen oder sozialen Gründen sowie als aktive
Sportler verhindert sind, würde es sich lohnen, eine Stimmabgabe fern der eigentlichen Versammlung zu ermöglichen.
und beherrscht die mediale Berichterstattung in Deutschland. Eine fast schon unüberschaubare Anzahl von TV- und
Radiosendern, eine Vielzahl von lokalen und überregionalen Tages- und Wochenzeitungen sowie Magazinen
berichten täglich über politische Vorgänge aus den verschiedensten Bereichen. Der Bürger hat die Möglichkeit,
sich täglich aus den unterschiedlichsten Quellen zu informieren oder Veranstaltungen von Parteien vor Ort aufzusuchen. Am Wahltag selber finden bezeichnenderweise
keine Wahlkampfveranstaltungen mehr statt. Am Wahltag wird ausschließlich gewählt – ob vorher von zu Hause
per Brief oder am Wahltag im Wahlbüro.
Die Situation in der Politik ist keineswegs vergleichbar
mit der Situation im HSV. Die Berichterstattung über vereinspolitische Vorgänge im HSV in den Medien nimmt in
der Presse nur einen verschwindend geringen Anteil ein.
Je weiter man sich von Hamburg entfernt, um so weniger
wird über den HSV – und eben auch über die Vereinspolitik – berichtet. Vereinsveranstaltungen finden außerhalb
Hamburgs – abgesehen von verschiedenen Veranstaltungen des Supporters Clubs – überhaupt nicht statt. Auch
innerhalb des Vereins kommt es nur zu wenigen und kleinen Veranstaltungen im Vorfeld von Mitgliederversammlungen, die für vereinspolitische Diskussionen – und damit
auch zur Meinungsbildung – genutzt werden können.
supporters news
Das Thema Fernwahl erregt bereits viele Gemüter und
wird kontrovers diskutiert: Eine Fernwahl wäre manipulierbar, man würde die Mitgliederversammlung abwerten
und außerdem sei man der HAMBURGER SV und Mitglieder hätten die Pflicht, sich auf der Versammlung einzufinden und einzubringen.
Die Wahlprozedur auf der Mitgliederversammlung müsste
jedem Verfechter einer geheimen und unbeeinflussten
Wahl Bauchschmerzen bescheren. Dicht gedrängt und
im regen Austausch werden die Stimmzettel ausgefüllt
und oftmals nicht persönlich in die Wahlurne geworfen.
Jeder kann problemlos die Wahl der Platznachbarn kontrollieren und beeinflussend einwirken sowie durchgereichte Stimmzettel auf dem Weg zur Wahlurne zufällig
verschwinden lassen. Eine Fernwahl mit Zustellung der
Stimmzettel an die Privatadressen wäre hier sogar sicherer.
Es scheint ein hehres Ziel zu sein, über 70.000 Mitglieder aktiv in die Mitgliederversammlung einzubinden. Man
stelle sich eine solche Versammlung einmal vor. Vielleicht
könnte man diese Versammlung tatsächlich im Stadion
abhalten. Hätte man die 70.000 wissbegierigen Mitglieder erst einmal zusammengebracht, wollen dann 70.000
Fragen gestellt werden. Wenn jede Frage 10 Sekunden
dauert, kämen wir auf 194 Stunden, also acht Tage und
Nächte ununterbrochenes Fragestellen. Und die Antworten? Spätestens jetzt wäre es unverantwortlich, noch weitere Mitglieder aufzunehmen. Trennen wir uns lieber von
der Vorstellung einer solchen Versammlung und halten
fest, dass es nicht möglich ist, alle Mitglieder in dieser
Form einzubinden.
Der Verein ist in den letzten Jahren sehr stark gewachsen, auch überregional, ohne sich jedoch der neuen Situation anzupassen. Trotz großer Distanz begeistern sich
viele für den HSV. Durch zeitgemäße Möglichkeiten der
Information (z. B. Übertragung der Mitgliederversammlung) sowie eine Erleichterung der Teilhabe an Entscheidungen könnte der HSV deutlich mehr Mitglieder für das
Vereinsleben interessieren und in selbiges integrieren.
Die Fernwahl in Kombination mit zusätzlichen Informationsmöglichkeiten wäre kein Ersatz, sondern eine sinnvolle Ergänzung zu den bestehenden Strukturen, um es
noch mehr Mitgliedern zu ermöglichen, den HSV zu leben und zu bereichern.
Letztendlich kann die Fernwahl den Verein sogar wieder
enger zusammenführen. Rund 3,5% der Mitglieder wählten vier neue Aufsichtsräte und zwei Vorstände mussten
wenig später den Verein verlassen. In dieser unruhigen
Zeit drückten viele Mitglieder ihren Unmut über diese
Entwicklung aus (z. B. wurde eine Petition für eine au-
ßerordentliche Mitgliederversammlung von ca. 4.000
Mitgliedern unterzeichnet).
Scheinbar waren viele aus
verschiedensten Gründen
nicht auf der Mitgliederversammlung erschienen und
hatten ihr Stimmrecht verstreichen lassen. Solange
Entscheidungen nur von einem Bruchteil der Mitglieder
getroffen werden, wird es
schwierig, Ruhe in den Verein zu bekommen. Je größer
die Beteiligung an Wahlentscheidungen ist, desto höher
ist die Akzeptanz der Ergebnisse. Eine Fernwahl kann
eine höhere Wahlbeteiligung und Repräsentativität der
Abstimmungsergebnisse ermöglichen, was dem HSV gut
täte, damit Ruhe einkehrt und den Entscheidungsträgern
wieder mehr Vertrauen entgegengebracht wird. Und sicherlich würde es auch Hans-Ulrich Klüver gefallen, wenn
er beim nächsten Mal von einer breiteren Mehrheit der
Mitglieder gewählt wird.
Weitere Artikel zum Thema Fernwahl finden sich auf:
www.initiative-pro-hsv.de
Die eigentliche Musik spielt am Tag der Mitgliederversammlung im Versammlungssaal. Die Kandidaten stellen sich durch eine Rede vor, die Mitglieder können sich
zudem durch das Stellen von Fragen einen eigenen Eindruck verschaffen, können sich ein eigenes Bild von den
Kandidaten machen. Diese Möglichkeiten entfallen bei
der Fernwahl.
Der Fernwähler muss sich in diesem Fall zunächst einen
Eindruck von den Kandidaten über Berichte in den HSVMedien verschaffen. Ein persönlicher Dialog entfällt. Der
Fernwähler ist auf die in der HSVlive jedem Kandidaten
zur Verfügung gestellten 50 Zeilen angewiesen. Doch reichen die zur Meinungsbildung aus?
Vielleicht erfährt der Wähler über den einen oder anderen (privilegierten) Kandidaten dann auch mehr über die
Zeitungen. Die Informationsmöglichkeiten sind aber erheblich eingeschränkt. Gestärkt werden durch die Fernwahl die Kandidaten, die die finanziellen Mittel haben,
einen aufwändigen Wahlkampf zu führen. Es werden die
Kandidaten besser gestellt, die beispielsweise die Möglichkeit haben, alle Mitglieder per Brief anzuschreiben
oder aufwändige Internet-Wahlwerbe-Spots im Vorfeld
drehen zu lassen.
Durch die Einführung der Fernwahl würde zudem die Mitgliederversammlung erheblich an Wertigkeit verlieren. Im-
merhin handelt es sich bei der Mittgliederversammlung
um die einzige Möglichkeit im Jahr, dass ein aktiver Dialog zwischen Mitgliedern und Funktionären, insbesondere
aus dem Vorstand und Aufsichtsrat, aber auch unter den
Mitgliedern selber stattfinden kann. Für viele Mitglieder
würde der Anreiz zur Versammlung zu kommen, vielleicht
wegfallen, wenn die Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen ohnehin aus der Ferne erfolgen kann. Die Mitgliederversammlung würde an Wert erheblich verlieren.
Wo soll dann aber der Austausch unter Mitgliedern stattfinden? In Internet-Foren? Das Niveau dieser Diskussionen dürfte den meisten bekannt sein. Außerdem weigern
sich die Foristen in der Regel, mit Klarnamen zu diskutieren. Wie soll ich bei einer Internet-Diskussion dann aber
wissen, mit wem ich diskutiere? Welches Mitglied welche Meinung vertritt?
Wird das Fernwahlrecht eingeführt, muss dieses konsequenterweise auch für alle Entscheidungen geschehen. Das gilt dann nicht nur für Wahlen zum Aufsichtsrat,
sondern auch für andere Wahlen von Gremienvertretern
(auch bei Wahlen der Amateursportler) oder für deren
Entlastungen. Dieses gilt dann auch für Spontananträge,
wie Anträge zur Geschäfts- oder Tagesordnung beziehungsweise die Einberufung von Ausschüssen durch die
Versammlung. Müssen bei der Einführung des Fernwahl-
rechts dann nicht auch die nicht anwesenden Mitglieder
von ihrem Frage- und Antragsrecht Gebrauch machen
können? Wie soll dieses aus der Ferne umgesetzt werden können? Wie sollen komplizierte Satzungsfragen bei
der Fernwahl innerhalb der Mitgliedschaft in dem erforderlichen Umfang diskutiert und besprochen werden bevor sie zur Abstimmung gelangen?
Die Fernwahl ist sicherlich keine Lösung. Vielleicht sollten wir unsere Energie zukünftig darauf verwenden, wie
wir die Mitgliederversammlung so attraktiv machen, dass
mehr Mitglieder dorthin kommen. Wir könnten zum Beispiel aus der Info-Versammlung im Sommer eine zweite
ordentliche Mitgliederversammlung machen. Die
Themen, die jetzt jährlich
im Januar diskutiert werden,
könnten so auf zwei Veranstaltungen aufgeteilt werden, so dass wir vielleicht
statt einmal 10 zweimal 5
Stunden diskutieren.
Ausgabe 67
25
Polizei unter Beobachtung
Im Gespräch mit der Polizei
Text Verena Vogt · Fotos Witters
I
n der vergangenen Saison haben wir von der
Initiative „HSV- Fans beobachten Polizei“
wieder zahlreiche Berichte über Polizeieinsätze bei Spielen von unserem HSV veröffentlicht. Aktuell stehen wir zudem in Kontakt
mit Vertretern der Hamburger Polizei, die uns
eingeladen haben, die Einsatzplanung der Polizei bei einem Heimspiel zu begleiten. Beide Seiten wollen den Dialog weiter ausbauen, um das
gegenseitige Verständnis zu erhöhen.
Zur Vorbereitung der Einsatzbegleitung fand
im April 2011 eine Besprechung zwischen Mitgliedern unserer Initiative und Polizeivertretern
statt. Wir trafen uns mit Herrn Struve (Polizeidirektor) und Herrn Zill (Polizeirat) von der Zentraldirektion (Dienststelle ZD 2, Lage und Einsatz)
im Polizeipräsidium.
26
Herr Struve ist Leiter der Abteilung „Lage und
Einsatz“, eine Unterabteilung ist die „Einsatzabteilung“. Herr Zill ist der Leiter der Einsatzabteilung der Zentraldirektion, die unter anderem
die Bundesligabehörde beinhaltet. Bei dem Treffen haben uns die beiden Polizeivertreter Grundsätzliches zur Einsatzplanung etc. erläutert. Wir
hatten zudem Gelegenheit, bestehende Probleme, wie zum Beispiel die fehlende Identifizierbarkeit einzelner Polizeibeamter, unfreundliches
Auftreten etc. anzusprechen und zu hinterfragen. Das Gespräch endete mit einer für uns
überraschenden Information. Nachfolgend daher eine kleine Zusammenfassung.
An der Planung eines Polizeieinsatzes bei einem
Heimspiel von unserem HSV sind zahlreiche Personen beteiligt. Für jeden Bundesligaverein gibt
es bei der Polizei eine Bundesligabehörde, die
im Vorfeld eines Spiels von den Vereinen, Szenekundigen Beamten etc. Informationen über
die anreisenden Gästefans, wie zum Beispiel
die Art der Anreise und ob bekannte sog. Problemfans anreisen, sammelt. Die Informationen
werden an die zuständige Polizeibehörde weitergegeben. Nach dem Spiel wird über den Verlauf
des Einsatzes berichtet. So erfolgt bundesweit
über die Landes- und Bundesinformationsstellen Sport ein Informationsaustausch vor und
nach jedem Spiel.
In einer anschließenden Sicherheitsbesprechung, zu der der HSV einlädt und an der neben Vertretern der Polizei unter anderem der
Sicherheitsbeauftragte des HSV, Vertreter des
Ordnungsdienstes, der Bundesligabehörde, die
Fanbeauftragten und Szenekundige Beamte
teilnehmen, werden die vorhandenen Informationen ausgetauscht und die konkrete Durchführung des Einsatzes geplant zum Beispiel, ob im
Umfeld und während des Spiels alkoholhaltige
Getränke ausgeschenkt werden dürfen. Es wird
zudem die grobe Einsatzstrategie der Polizei vorgestellt. Die Durchführung des Einsatzes und
die Anordnung von einzelnen Maßnahmen am
Spieltag obliegen dem jeweiligen Einsatzleiter.
Zu jedem HSV-Spiel ist grundsätzlich eine Hundertschaft im Einsatz, bei Bedarf wird diese
aufgestockt. Neben der Hundertschaft sind der
Einsatzleiter, Einsatzabschnittsführer und zivile
Einsatzkräfte vor Ort. Die Polizeikräfte sind unterteilt in Verkehrskräfte, Kriminalermittler und
Begleitkräfte. Das erfordert eine Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei. Zu unserem Kritikpunkt, es sei häufig ein Problem in der
Kommunikation zwischen Fans und einzelnen
Polizeikräften vorhanden, da einzelne Polizeikräfte einen zum Teil sehr unhöflichen Umgangston haben und beispielsweise auf Fragen
gar nicht antworten oder den Eindruck erwecken, selber nicht zu wissen, welche Einsatzstrategie verfolgt wird, wurde festgestellt, dass dies
auch auf die Struktur zurückzuführen sein kann.
Da der Einsatzleiter die Strategie vorgibt und er
diese den Einsatzabschnittsführern mitteilt, die
wiederum die Strategie an die Unterabschnittsführer weitergeben und diese dann an die einzelnen Polizeikräfte, hat der Einsatzbereichsleiter
supporters news
häufig keinen Kontakt mit einzelnen Polizeikräften, so dass ihm Fehlverhalten durch die eigene
Wahrnehmung häufig nicht möglich ist.
Wenn es nun zu einem Fehlverhalten einzelner
Polizeikräfte kommt, müssen wir Fußballfans
leider häufig die Erfahrung machen, dass eine
Beschwerde wenig erfolgversprechend ist, da
eine spätere Identifikation des einzelnen Polizisten aufgrund fehlender Kennzeichnung nahezu unmöglich ist. Entsprechend kämpft ja
auch Amnesty International mit seiner Kampagne für eine Kennzeichnungspflicht. Zu unserer
Freude wurde uns nun mitgeteilt, dass es für die
Hamburger Polizeikräfte zwar keine Kennzeichnungspflicht im eigentlichen Sinne gäbe, allerdings eine Identifikation dennoch aussichtsreich
sei. Jeder Hamburger Polizist trägt eine Kennzeichnung auf seinem Einsatzhelm, auf dem eine
Nummer vermerkt ist. An der Nummer lässt sich
die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Zug ablesen, der aus etwa 20 Personen besteht. Zwar
kommen dann immer noch bis zu 20 Personen
in Frage, aber 20 sind schon einmal besser als
hundert …
Etwaige Beschwerden können alle HSV-Fans
zukünftig außer an das Referat für Anerkennungen und Beschwerden („mailto:[email protected][email protected]) auch
direkt an die Dienststelle unserer Gesprächspartner unter [email protected] richten. Dann kommen die Beschwerden gleich an
der richtigen Stelle an.
Treffen im Fanhaus
Die Initiative „HSV- Fans beobachten Polizei“ veranstaltet regelmäßig offene Treffen im
Fanhaus. Dort werden die Beobachtungs-Einsätze geplant und
nachbesprochen. Berichte über
die Beobachtungen findet ihr auf
www.hsvfansbeobachtenpolizei.
jimdo.com. Wir freuen uns über jeden HSVer, der sich bei uns engagieren will. Die Initiative arbeitet
mit Amnesty International zusammen. Gemeinsam setzen wir uns
unter anderem für eine Kennzeichnungspflicht von Polizeibeamten
ein. Außerdem stehen wir in Kontakt mit Fanszenen anderer Fußballvereine.
Ausgabe 67
27
Ein Blick zurück
Eine Saison zum Vergessen
Foto Witters
Mal schmachvoll, mal meisterlich
Saisonrückblick von Herrn Wendt von Abschlach!
Text Michael Wendt
W
enn ich die letzte Saison Paroli laufen lasse, wie der unvergessene Horst
Hrubesch es ausdrücken würde, dann
muss ich mich sehr anstrengen, um nicht sofort
schlechte Laune zu bekommen. Was unsere Profis betrifft, so war wahrscheinlich der Auftaktsieg gegen Schalke der Beginn der Probleme.
Schalke war schwach, was man aber zu der Zeit
nicht wusste. Dann folgten ein paar weitere gute
Spiele, Platz 3 am 3. Spieltag und schon wurde
in Hamburg von der Meisterschaft geredet. Bis
zum 6. Spieltag gewann die Mannschaft nichts
mehr und vom Tabellenstand hätten wir die Saison da schon abhaken und beenden können. Wir
hätten uns schmachvolle Momente erspart. Für
mich persönlich war die Saison am 16.02. beendet. Alles, was danach kam, war nur noch Makulatur und eigentlich egal. Was mich bei den
meisten Niederlagen wütend gemacht hat, war
die Art und Weise, wie die Mannschaft Spiele
verlor. Bei der Qualität des Kaders hätte schon
ein kleiner Funken Leidenschaft viel bewegen
können. Aber nur wenige Spieler haben verstanden, worum es beispielsweise in den beiden Derbys ging. Als Fan zerreißt einem so was das Herz.
Wieso ging es gegen Köln beim 6:2, aber in den
darauffolgenden sieben Spielen nicht? Da bleibt
nur eine große Bitterkeit.
Aber ich wollte mich ja anstrengen, um keine
schlechte Laune zu bekommen. Deswegen will ich
mich auf die positiven Aspekte der letzten Saison konzentrieren. Als Erstes muss wieder die
Nordkurve genannt werden. Wie dort Enttäuschungen weggesteckt wurden, war meisterlich.
Unermüdlich wurde da unterstützt, gesungen
und mit großartigen Choreos begeistert.
Persönlich kann ich als ABSCHLACH!-Frontmann natürlich auch was Positives nennen:
Es gab in dieser Saison immerhin zwei Unplugged-Auftritte von uns – den ersten und
den letzten – und beide sogar gleichzeitig
vor dem Heimspiel gegen den BVB auf der
VOLKSPARKETT-Bühne.
28
Ein weiterer schöner Moment waren die Verabschiedungen von Collo und Frosti am Ende des
letzten Heimspiels. Es ist traurig, wenn gerade
die Spieler gehen müssen, die immer gezeigt haben, dass sie zum Verein stehen, ihn nicht nur als
Karrieredurchlauferhitzer sehen und die immer alles gegeben haben. Collo und Frosti gehörten definitiv in diese Kategorie und deswegen haben sie
es sich auch verdient, so besonders gefeiert zu
werden am Ende ihrer Zeit beim HSV.
Was die kommende Saison
bringen wird, steht in den
Sternen. Aber auch die
Entwicklung innerhalb
der Vereinsgremien
könnte man bisher
als positiv bewerten. Eine
gewisse
Ruhe
scheint eingekehrt. Wohin das führen wird? Wer
weiß. Hoffentlich läuft alles so positiv, wie die Entwicklung der Box-Abteilung des HSV: schon 160
Mitglieder innerhalb von gut zwei Jahren und jede
Woche kommen neue Freizeitboxer dazu. Pro Vereinskultur im Universalsportverein HSV! ☺
Auch für die kommende Saison gilt wie jedes Jahr
wieder: NUR DER HSV!
supporters news
Mindestens Meister. Oder?
Rückblick und Ausblick
Text Tamara Dwenger
E
igentlich hätten wir es doch schon vorher
wissen müssen, mit Armin konnte das ja
alles nichts werden. Zudem trister Bundesliga-Alltag sowie Pokal-Aus in der 2.Runde. Irgendwie wurde mein HSV wieder zur grauen
Maus der Liga. Aber was sollte ich mich beschweren, genauso hatte ich ihn doch kennengelernt.
Auch nach intensivem Nachdenken fällt mir kein
Kick der Hinrunde ein, der es verdient hätte, erwähnt zu werden. Unsere Marketingfüchse beim
HSV sehen das wohl GANZ anders! Oder warum wurde das Spiel gegen Schalke 04 auf einer neuen DVD-Reihe „Die besten HSV-Spiele
der Vereinsgeschichte“ festgehalten? Platz 9 zur
Halbzeit – Europa in weiter Ferne!?!?
Ausgabe 67
Wer auf Besserung in der Rückrunde hoffte,
wurde – wie immer typisch HSV – enttäuscht.
Lustloser unattraktiver Fußball und dann kam
der Tag der Tage. Heiß wie Frittenfett ging es ins
Stadion und dann passierte das, was nie hätte
passieren dürfen: 0:1! Unglaubliche Leere, ein
Gefühl von ständigem Übelsein, blamiert bis auf
die Knochen. Verehrte Angestellte in kurzen Hosen – ihr seid Versager!
Durch Unfähigkeit anderer Mannschaften kamen
dann kurzeitig wieder die üblichen Hamburger
Höhenflüge, eventuell doch noch europäisch
spielen zu dürfen. Aber auch die Träume waren
schnell ausgeträumt und so schleppte sich wohl
jeder nur noch von Spiel zu Spiel in der Hoffnung,
das Ganze möge schnell vorübergehen. Platz 8
stand am Ende des 34. Spieltages zu Buche – immerhin noch um einen Platz verbessert.
Und was hält die neue Saison bereit? Ein neuer
(fähiger) Vorstand, ein Trainer, der es schafft,
eine Mannschaft zu formen, der jeder auch
gerne zuschaut? Eine Mannschaft, für die wir
uns montags nicht schämen müssen? Vor rund
drei Wochen dachte ich an Abstiegskampf, nun
bin ich schon bei Platz 10-12.Spätestens zur ersten Pokalrunde bin ich felsenfest davon überzeugt, dass wir mindestens Meister werden und
vielleicht – ach was – bestimmt auch den Pokal
gewinnen.
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Von Unken und Hühnern
Rückblick und Ausblick auf das, was kommt …
Text Axel Formeseyn
M
eine Güte! Was habe ich
im letzten Sommer geflucht und geunkt, nachdem der Aufstieg der so genannten
–Zeit für ein müdes Lächeln –
„Freudenhaus-Kicker“ in die Bundesliga feststand! Eines wusste
ich nämlich sicher: Irgendwann
findet jedes blinde Huhn einmal
ein Korn, wenn es nur lange genug herumpicken darf, selbst Hans
Pauli, die benachbarte, medial so
beliebte Modemarke mit Totenkopf
und angeschlossener Fußballabteilung vom Hafenrand! Und ja! Hans
P. hatte lange genug erfolglos herumgepickert, mehr als dreißig Jahre! Es
war also nur eine Frage der Zeit, wann
dieses verdrehte Huhn dieses eine, im
Fünfmeterraum vor der Südtribüne des
Hamburger Stadions im Volkspark herumliegende Korn aufpicken würde.
Entsprechend sicher war ich mir in ergänzender
Anbetracht der zunehmenden Blindheit meines eigenen Lieblingsklubs, dass es 2010/2011 geschehen
würde, geschehen musste: meine persönlich erste Derbyniederlage! Vor der Saison hätte ich mich dann auch
– entsprechend meiner düsteren Vorahnungen – auf folgenden Deal aber sowas von sofort eingelassen: Das Stadtderby
endet zweimal unentschieden, HSV steht am Saisonende vor
den Braun-Weißen und die steigen ab. Ich wäre damit zufrieden gewesen, echt jetzt, aber niemand wollte einschlagen.
Alle von mir befragten Fußballexperten waren der Meinung,
wir würden zweimal zirka tausend zu null gegen die Clowns
vom Kiez gewinnen, mindestens in der Europa League landen und Pauli ja eh absteigen.
Sicher: Die Braun-Weißen stiegen tatsächlich ab. So weit,
so gut, zumal dank Petric` Sonntagsschuss kurz vor Buffalo
des Hinspiels nicht nur während der ersten 80 Minuten, sondern auch nach Spielschluss im und am Millerntor der übliche Totentanz herrschte und es Braun-Weiß einmal mehr
nicht gelungen war, unseren achtundachtzig Minuten lang
– und die meiste Zeit der übrigen Saison ebenso – gemütlich vor sich hin schlafenden Lieblingsriesen zu bezwingen.
Ein HSV-Schnarchen war während des Rückspiels im Stadion
im Volkspark ausnahmsweise nicht zu vernehmen. Endlich
einmal wurde das Herz in die Hand genommen und eine
Stunde lang das Tor des hoffnungslos unterlegenen Geg-
30
ners bestürmt. Ohne Erfolg. So pickte Huhn Hans das eine
Korn, das schon so lange im Volkspark herumlag auf und
besiegte den großen Lokalrivalen mit 1:0, nicht ohne sich im
Anschluss beim zwar verständlichen, aber doch arg provokanten und infantilen Jubel und – dem Fußballgott sei Dank
– im weiteren Verlauf der Bundesliga-Saison ziemlich zu blamieren und gleich wieder abzusteigen. Wenigstens was.
Und HSV? Klar war die Saison scheiße. Zumindest haben
sich aber – nicht zuletzt wegen der gefühlten zweihundert
Saisonpleiten – an vielen Stellen längst überfällige – sagen
wir mal – Umstrukturierungen ergeben. Das lässt sicher
nicht nur mich aufatmen und darauf hoffen, dass endlich
wieder alle im und um den HSV zusammen und nicht gegeneinander arbeiten. Sportlich wird es nämlich – ich will
ja nicht schon wieder unken, aber ich bin halt Dauerpessimist- in der neuen Saison nur darum gehen, nicht zu arg in
Abstiegsgefahr zu geraten. Die Beispiele Werner Bremen
und VW sollten uns allen Warnung genug sein. Und wer
weiß: Vielleicht muss ich mich am Ende der kommenden
Saison – trotz eines Mittelfeldplatzes – ja einmal nicht über
diese ermüdenden, ewig gleichen „Danke für nichts“- Plakate und „Wir ham die Schnauze voll“- Gesänge aufregen,
sondern applaudiere gemeinsam mit mehr als 50.000 weiteren HSV-Fans stolz „unseren Jungs“, die – wie wir Fans –
34 Spieltage lang alles gegeben haben. Für unseren HSV.
supporters news
Ein total verlorenes Jahr
Ein Blick zurück auf die letzte Saison
Text Peter Kupka · Foto Witters
D
ie abgelaufene Saison war eine Riesenenttäuschung. Es ist eine, die man
ganz schnell vergessen möchte. Es
wird mir nur schwerfallen. Wenn ich
bedenke, wo wir vor gut zwei Jahren im April 2009 nach dem großartigen Triumph über
Manchester City standen und wo wir jetzt gelandet sind, tut das sehr weh. Zweimal habe
ich in dieser Saison geplante Auswärtsfahrten
kurzfristig abgesagt, weil ich der Meinung war,
dass die Mannschaft die Unterstützung nicht
verdient hat. So etwas hatte ich vorher in den
32 Jahren, die ich zum HSV fahre, insgesamt
zweimal gemacht. Gerade viermal in 34 Spielen
überzeugte die Mannschaft komplett. Das waren die beiden Siege gegen Schalke, der Sieg in
Mainz und Spiel 1 nach dem Trainerwechsel gegen Köln. Dazu gab es noch ein paar Spiele, in
denen die Mannschaft teilweise gefällig spielte,
aber auch ganz schwache Phasen hatte. Das
waren die Siege gegen Hoffenheim und Werder, in Frankfurt und das Unentschieden gegen den BVB. Auch bei den Heimniederlagen
Ausgabe 67
gegen Wolfsburg, St.Pauli und in Bremen gab
es teilweise guten Fußball. Alle anderen Spiele,
und das waren sehr viele, waren enttäuschend.
Hauptgrund aus meiner Sicht sind Personalien.
Bernd Hoffmann leistete sich nach Labbadia mit
Armin Veh den zweiten Trainerfehlgriff. Dieser
Fehlgriff war aber noch größer und kostete ihn
ja schließlich den Job. Ich bin sehr gespannt,
was der Armin jetzt in Frankfurt für ein Chaos
hinterlassen wird.
Von allen Neuzugängen konnte keiner einschlagen. Heiko Westermann war eine einzige
Enttäuschung. Von Kacar hatte ich auch mehr
erwartet. Drobny werden wir erst in einigen
Monaten beurteilen können. Bei den jungen
Leuten Son, Diekmeier und Besic kann man
zumindest noch Hoffnung haben. Typisch nun
für den HSV, dass man dem besten Spieler der
vergangenen Saison Frank Rost keinen neuen
Vertrag angeboten hat. Enttäuschung der Saison war für mich Marcel Jansen. Nachdem er
2009/10 noch absoluter Leistungsträger war,
fiel er ein Jahr später nur noch durch nicht vor-
handene Fitness und dumme Sprüchen auf. Pitroipa, die nächste Enttäuschung. Nach der
Vorrunde dachte man noch, er zeigt endlich
sein wirklich vorhandenes Potenzial, doch dann
folgte in der Rückrunde kein gutes Spiel. Ich
kann jetzt wirklich keinen Spieler aufzählen,
der eine klasse Saison hinter sich hat. Mladen
Petric erzielte zumindest seine teilweise auch
genialen Tore, ist aber auch zu verletzungsanfällig. Auf Kritik an Ze Roberto (ich verstehe
absolut nicht, warum man ihm einen Vertrag
angeboten hat ), Trochowski und Tesche verzichte ich an dieser Stelle, denn sonst würde ich
mich in Rage schreiben. Ich habe auch kein gutes Gefühl, was die neue Saison betrifft. Es sei
denn, etliche etablierte Spieler steigern sich gewaltig und wir bekommen neue hungrige Spieler, die uns kurzfristig weiterhelfen. Ich sehe, im
Gegensatz zu Herrn Oenning, auch großen Bedarf im Offensivbereich, denn auch wenn van
Nistelrooy unter seinen Möglichkeiten blieb, ersetzt werden muss er erst einmal.
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Eine Saison zum Vergessen?
Berichte über die Spiele der Profis
Text Philipp Markhardt (distanziert sich von der Umbenennung des Stadions) · Fotos Witters
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supporters news
Ausgabe 67
33
HSV vs. 1. FC Köln 6:2
Stadion im Volkspark
Alles neu macht der März! Trainer weg, Vorstandsvorsitzender weg, Marketingvorstand
weg. Nach dem Spiel gegen den FC Bayern hatte
sich einiges getan und es war, als habe jemand
eine riesige Käseglocke über dem Volkspark entfernt. Trotz eines denkbar schlechten Ergebnisses aus dem letzten Auswärtsspiel in München
schien sich etwas bewegt zu haben. Fröhliche
Gesichter und Zuversicht allerorten, ob am Supporters-Kiosk, beim Volksparkett oder im VIPBereich. Woran das lag, darf sich jeder selber
ausmalen oder mich mal bei einem Spiel darauf
ansprechen. Auch die Mannschaft schien von der
Aufbruchstimmung angesteckt worden zu sein
und ballerte sich den Frust von der Seele. 6-2
fegte man den EffZäh aus dem Stadion und der
Heimbereich brodelte! Gut, die beiden Gegentore waren überflüssig, aber wen interessierte
das noch an diesem schönen Tag im März?
SAP-Millionengrab vs. HSV 0:0
Irgendwo im Nirgendwo
Endlich mal wieder ein Sonderzug, und dieses
Mal sogar mit einer denkwürdigen Premiere.
Denn wie wir alle wissen, ist die Verbindung Hoffenheim – Bundesliga eine äußerst kuriose. Wir
erinnern uns: Ein hier nicht näher genannter Unternehmer aus Deutschlands Südwesten hievte
vor geraumer Zeit einen Dorfclub mittels reichlich
Kohle in kürzester Zeit in die oberste Spielklasse.
Leider so schnell, dass das Club-Drumherum wie
auch die Infrastruktur in der „Metropolregion
Rhein-Neckar“ nicht schnell genug mitwuchs.
Zwar gelang es auf einem Feld an der Autobahn
eine lieblose 08/15-Arena hinzubauen (und fast
rechtzeitig fertigzustellen), doch eine Sache fehlt
immer noch: ein vernünftiger Bahnhof adäquater
Größe. Weil es den weder in Sins- noch Hoffenheim gibt, musste der Sonderzug aus der Hansestadt in Heidelberg halten und die Anhängerschar
in eine Regionalbahn umsteigen, die dann weiter
zum Spielort gondelte. Hier dann die nächste Premiere: Bundespolizisten, die einen beschrankten
Bahnübergang bewachten. Bei frühsommerlicher
Hitze brachen sich beide Mannschaften einen
ab und malträtierten die Nerven der zahlenden
Zuschauer aufs Übelste mit Sommerfußball. Etwas Ablenkung verschaffte da nur der Verpflegungsstand und der Ärger über die ungenießbare
Currywurst, die einem der Caterer anbot. Diese
sollte übrigens noch länger Gesprächsstoff sein,
denn auf der Rückfahrt im Sonderzug klagten diverse Personen, die sich eine der Phosphatstangen angetan hatten, über Magenprobleme. Wie
bereits angedeutet: Hoffenheim in der Bundesliga braucht kein Mensch.
HSV vs. BV Borussia 09 Dortmund 1:1
Stadion im Volkspark
Ein 1-1 gegen den späteren Deutschen Meister
ist ja eigentlich kein Beinbruch. Trotzdem irgendwie blöd, wenn man in der 92. Minute noch den
Ausgleich kassiert. Und dann auch noch nach
Vorlage vom Ex-Eimsbüttler Uwe Moyela. Eimsbush-Verbot, Keule! Lebenslang! Vor dem Spiel
gab es übrigens noch eine Kundgebung zum
34
supporters news
Thema Eintrittspreise, da der HSV den Gästeanhängern wenigstens 20 Euro aus den Rippen leierte.
HSV vs. Hannover 96 0:0
Stadion im Volkspark
Das hätte sicherlich schlimmer enden können.
Hannover 96, eine der Überraschungsmannschaften der Saison, trat aber nicht ansatzweise
so stark auf, wie erwartet, weshalb es bei einem schiedlich-friedlichen 0-0 blieb. Auf HSVSeite atmete man auf. Einige ärgerten sich aber
auch, weil man erneut zwei wichtige Punkte im
Kampf um einen EL-Platz verschenkt hatte. Im
Gästeblock feierten die mitgereisten Anhänger
den Einzug ins europäische Geschäft, wo dieses
Mal definitiv nicht Werner Bremen in der ersten
Runde Endstation sein wird.
VfB Stuttgart vs. HSV 3:0
Neckarstadion
Das war nix. Gar nix! Was der HSV an diesem
eigentlich ganz herrlichen Ostersonnabend im
Ländle bot, war eine Beleidigung eines jeden mitgereisten Fans. Da half es auch nicht weiter, sich
auf dem Frühlingsmarkt nebenan zu verlustieren.
Ein verschenkter Tag in Stuttgart, der kaum noch
demütigender hätte sein können.
HSV vs. SC Freiburg 0:2
Stadion im Volkspark
„Rien ne va plus“ – nichts geht mehr. Jedenfalls
nicht in dieser Saison und nicht beim HSV. Das
Spiel gegen Freiburg war der endgültige Offenbarungseid und führte zu äußerst unschönen Reaktionen auf den Rängen. Hohn und Spott waren
das Einzige, was die Mehrheit für das Team übrig hatte. Vielleicht nachvollziehbar. Was allerdings definitiv zu weit ging, war das Bejubeln der
gegnerischen Mannschaft. Wie auch immer… ab
nach Hause und in den Schlaf weinen.
Bayer 04 Leverkusen vs. HSV 1:1
Ulrich-Haberland-Stadion
Erstaunlich, wie eine Woche nach der Blamage
gegen Freiburg die Leistung gegen Leverkusen wieder stimmte. Bei bestem Fußballwetter
konnte somit ein wenig die goldene Ananas gefeiert und hinterher die Düsseldorfer Altstadt okkupiert werden. Runder Fußballtag, auch ohne
Sieg. Aber das war ja mittlerweile auch egal.
HSV vs. VfL Borussia M´gladbach 1:1
Stadion im Volkspark
Da sollte es dann also doch noch mal um alles
gehen. Jedenfalls für die Borussia, die im Saisonendspurt tatsächlich nochmal vom abgeschlaAusgabe 67
genen Letzten der Liga zu einem Kandidaten für
den Klassenerhalt geworden war. Ihren Platz
im untersten Bereich der Liga nahm dann auch
der einzig legitime Kandidat für eine „rote Laterne“ ein. Doch wir wollen nicht schadenfroh
sein, schließlich ist der Abstieg des Marketinggags vom Heiligengeistfeld lediglich der erste
Schritt zum Durchmarsch in den Amateurbereich
und dem damit hoffentlich verbundenen endgültigen Ende. Wo war ich stehengeblieben? Gladbach. Die benötigten dringend einen oder mehr
Punkte, um es auf den Relegationsplatz zu schaffen. Keine sonderlich tollen Voraussetzungen für
den HSV, denn wer verliert schon gern das letzte
Saisonspiel zuhause? Wie auch immer, am Ende
trennten sich beide Clubs mit 1-1 und konnten
durchaus damit leben. So endete eine Saison zum
Vergessen noch halbwegs versöhnlich und die
scheidenden Spieler konnten gebührend verabschiedet werden.
35
23. Westkurven-Meisterschaft
Finalrunde im Stadion
Text Joachim Ranau · Fotos HSV-Fanprojekt
S
eit 1989 kicken HSV-Fans, Fanclubs und
Mitglieder einmal im Jahr um den Titel
des offiziellen HSV-Fan-Fußballmeisters
im Rahmen der so genannten „Westkurven-Meisterschaft“(WKM). Seitdem richten wir
(das HSV-Fanprojekt) in Kooperation mit dem
HSV, ab 1993 mit dem HSV Supporters Club die
WKM aus, damals noch mit gerade 16 Teams.
Auch wenn möglicherweise die jüngere Generation von HSV-Fans die Westkurve nicht mehr
aus eigener Anschauung kennt, hat sich eine
große Zahl der Teilnehmer dafür ausgesprochen, den traditionellen Namen des Turniers
beizubehalten. Tradition hat in diesem Verein
eben hohe Bedeutung.
36
In diesem Jahr wurde das Turnier von uns sogar auf zwei Tage ausgeweitet, weil wir Dank
der Bemühungen von Vorstandsmitglied Oliver Scheel die – vielleicht einmalige – Gelegenheit hatten, die Endrunde für die besten
Teams im Stadion im Volkspark auszutragen.
Gerne hätten wir die WKM komplett im Stadion ausgetragen, aber das wäre angesichts
von insgesamt 61 teilnehmenden Teams logistisch nicht zu bewältigen gewesen. So wurde
auch in diesem Jahr die Vorrunde auf dem Gelände des HSV in Norderstedt ausgetragen,
wo dieses Turnier seit 1995 beheimatet ist.
Trotz der mittlerweile recht stringenten Teilnahmebedingungen (in jedem 10er-Team
müssen mindestens 8 SpielerInnen über
eine Dauerkarte der abgelaufenen Saison
oder eine Mitgliedschaft im Verein verfügen)
konnten wir uns über mangelndes Interesse
nicht beklagen. Die Teilnahmebedingungen
haben wir übrigens in Absprache mit dem
HSV eingeführt, um zu verhindern, dass sich
beispielsweise Teams (z. B. Kneipen- oder Freizeitmannschaften) anmelden, die mit dem HSV
nichts zu tun haben oder dass Fanclubs der
Versuchung erliegen, allzu viele gute Spieler
(„Legionäre“) von außerhalb zu verpflichten.
Das hat sich übrigens auch ganz angenehm
auf die Atmosphäre ausgewirkt – man kennt
sich – und: Wer will schon eine „WKM Open“?
Ein paar Fakten und Zahlen zur WKM 2011: 2
lange Tage, 11 Stunden Spielzeit, 60 Mannschaften und ein Frauenteam, mehr als 1200
HSV-Fans als SpielerInnen und Besucher, 158
Spiele bis zum Finale auf insgesamt 6 Spielfeldern, 355 erzielte Tore, ein 9:0 als höchstes Ergebnis, 16 Pokale, keine rote Karte(!)
von den insgesamt 5 Schiedsrichtern, 27 Grad
im Schatten, 1200 Würstchen und 400 selbst
gemachte Frikadellen, 3 mittlerweile wieder
genesene Verletzte (Bänderriss, Fingerbruch,
supporters news
Promis?
Supporters bei der WKM
Text David Duddeck
Z
Die Sieger der 23. WKM: Holstein United
herausgesprungene Kniescheibe) und das
Bekenntnis von allen: „Wir kommen wieder!“
Die Ergebnisse bzw. Platzierungen wollen
wir euch natürlich auch nicht vorenthalten.
Platzierungen
01. Holstein United
31. HSV Power 1887 1
02. Elbsolut
32. Sektion Stadionverbot
03. Blaue Front HH-Norderst.
33. HSV-Supporters Club
04. Young Vollsuff Talents
33. Mega HH Kiel
05. Hamburgo 1887
35. Die Macht der Raute
06. Sektion Wedel
36. FC Vollsuff Königseck
07. HSV FC Edelritter
37. Tüddelband(e)
08. Longhorn CF
38. Söldnertruppe
09. HSV-Deaf-FC
39. Rahldorfer Jungs
10. Zaungäste Pinneberg 1
40. HSV-Itchy
11. Eidelstedter Spatzen
41. Wir sind blau
12. Rautengeil Fallingbostel
42. FF Heidberg Mustin
13. HSV Power 1887 2
43. Freundeskreis HH 1887
14. Punktejäger
44. Muttis Mannschaft
15. Hamburg Outsiders
45. CFHH 2
16. Die Schlümpfe
46. CFHH 1
17. Hamburg Süd Allstars
47. Hamsterdam
18. Die Löwen
48. Lebenslange Treue 1
19. Rebel Youth
49. Blue Generation
20. Norderstedter Innenpfost.
50. Suffcrew Buxtehude
21. Tradition Volkspark
51. Zaungäste Pinneberg 2
22. Die Bohnen
52. Franziskaner
23. North Park Future
53. Sektion Schleswig Holstein
24. 1. FC Officer Down
54. Rollatorterror
25. HSV-Jackpot
55. Fahr ma auswärts
26. Korn Konnection Hamburg
56. Auswärts-Hanseaten
27. Nordboyz Hamburg
56. Team 34-er
28. Balltreters
58. Fahr ma auswärts
29. Szene Stade
59. Lebenslange Treue 2
30. Team 2006
60. HSV-Osna
Das in seiner Besetzung sicherlich überraschende Finale der WKM wurde traditionell
knapp mit 1:0 von „Holstein United“ gegen den
Fanclub „Elbsolut“ gewonnen. Den 3. Platz sicherte sich das Team „Blaue Front Hamburg
Norderstedt“ im 9-Meter-Schießen mit 3:1
Ausgabe 67
gegen das Team „Young Vollsuff Königseck“.
Zu jedem Team fällt mir mittlerweile sofort etwas ein: „Holstein United“, die nach
der Hauptrunde aufgrund eines falsch übermittelten Ergebnisses erst gar nicht zu den
Top 16 gehörten; „Elbsolut“, deren Kapitän Stefan Döscher sich nach der schweren Verletzung durch einen Böller in Bremen
glücklicherweise weitestgehend erholt hat;
die „Blaue Front“, die hauptsächlich aus
Spielern vom HSV III-Team besteht und die
nicht nur gut Fußballspielen können, sondern eben auch mal gerne auswärts fahren; die „Vollsuff Talents“, die mittlerweile
sportlich ehrgeizig und gut spielend auftreten und ihrem Namen erst nach den Spielen
Ehre machen.
Der Fairplay-Pokal ging übrigens für einen
insgesamt tollen Auftritt auf und neben dem
Rasen an einen der vielleicht bekanntesten
HSV-Fanclubs, an das Team von „Rautengeil
Fallingbostel“. Allen Gewinnern einen herzlichen Glückwunsch!
Herzlich bedanken möchten wir uns – auch
im Namen des HSV Supporters Clubs – für
das Zustandekommen dieser tollen Tage bei
unseren Sponsoren: der Holstenbrauerei, Hareico und Sinalco, beim HSV Ochsenzoll e.V.
(besonders bei Patrick Garling und seinem
Team), dem Sportpub Tankstelle (für Bewirtung und Security), bei Herrn Rankel von
Aramark, Vorstand Oliver Scheel und Stadionchef Kurt Krägel, dem Greenkeeper-Team
um Hermann Schulz, beim DRK Norderstedt
und dem ASB, dem grandiosen Schiedsrichterteam, allen WKM-Helfern und -Helferinnen und ganz besonders bei meinen Kollegen
Thorsten Eikmeier, Genevieve Fave und Martin Zajonc.
Zum Schluss kommt mir gerade noch der Gedanke, dass ich gerade über meine 21. WKM
als Turnierleiter berichtet habe … bin ich
jetzt eigentlich auch schon Dino?
ur diesjährigen WKM wurde endlich das
Supporters Club-Team wieder ins Leben
gerufen. Gut zwei Wochen vor Ende der
Anmeldefrist riefen wir via Homepage,
OFC-Newsletter und Facebook alle Interessierten auf, sich anzumelden, um mit uns die Plätze
in Ochsenzoll unsicher zu machen. Die Resonanz war wie erwartet groß. Viele, die z. B. versucht hatten, ein eigenes Team auf die Beine
zu stellen und es aus verschiedenen Gründen
nicht zusammen bekamen, waren froh, jetzt
doch noch eine Möglichkeit gefunden zu haben, an der WKM teilzunehmen.
Kurz vor Anmeldeschluss gab es dann allerdings
eine Flut von Absagen. Von den ursprünglich
knapp 20 Anmeldungen schafften es genau noch
9 auf den Anmeldebogen. Eigentlich gar nicht so
schlecht, ging so doch keiner leer aus und alle
Anmeldungen konnten berücksichtigt werden.
Am Donnerstag vor der WKM erreichten uns allerdings noch zwei weitere verletzungsbedingte
Absagen, sodass die Personaldecke mit nun nur
noch sieben Spielern reichlich dünn wurde.
Am Turniertag, bei bestem Sommerwetter, traf
man sich am Eingang der Anlage vor dem Anmeldetisch. Interessant dabei sicherlich, dass
keiner den anderen kannte, man sich letztendlich aber doch irgendwie gegenseitig fand. Und
wie es nun einmal so ist, erschienen zwei Spieler, die bereits fest zugesagt hatten, leider nicht
und waren auch nicht zu erreichen. Die Menge
an potenziellen Spielern für das SC-Team auf der
Anlage war aber zum Glück groß, sodass auf die
Schnelle noch drei Ersatzspieler „eingekauft“
werden konnten.
Im ersten Spiel stand dann eine bunt zusammengewürfelte Truppe für den SC auf dem Feld. Von
17 bis 40 waren alle Altersklassen vertreten, lediglich ein Manko stellte ein Spieler der „Sektion Wedel“ fest: „Wo sind denn eigentlich eure
Promis? Der Birnmeyer, der Bednarek und so?“
Heraus sprang zum Schluss ein glorreicher 33.
Platz (2 Unentschieden, 1 Niederlage, 1 Sieg)
und die Erkenntnis, einen wirklich netten Sommertag unter HSVern verbracht zu haben. Wiederholung im nächsten Jahr oder schon beim
Indoor-Cup nicht ausgeschlossen. Vielleicht
dann auch mit mehr Promis …
37
Breitenreiter ist zurück
SC Ehrenamtlichenfeier am 18. Juni 2011 im Volkspark
Text Verena Vogt · Fotos HSV Supporters Club
A
m 18. Juni 2011 lud der Supporters
Club wieder zur alljährlichen Ehrenamtlichenfeier ein. Alle, die sich
in der vergangenen Saison ehrenamtlich beim Supporters Club engagiert hatten, zum Beispiel als Ordner im Sonderzug,
als Fahrer der Supporters Botschaft etc., waren eingeladen.
Dieses Jahr löste die Einladung bei den meisten
eine freudige Nervosität aus. Gefeiert werden
sollte im Stadion in der Bushalle. Ja, allein das
ist schon toll. Aber vor der eigentlichen Feier
wurde zu einem Turnier eingeladen und nicht
irgendeinem Turnier…gespielt werden sollte
im Stadion, in unserem Stadion im Volkspark…
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äh…“AOL-Arena“…ach nee…“HSH-ImtechArena“, wie das HSV-Ticketing nach der 3. Umbenennung versehentlich selber schrieb.
Beim Lesen der Einladung erschienen vor meinen
Augen sofort Bilder. Ich, wie ich durch den Spielertunnel auf den Rasen laufe, die Ränge voll besetzt,
mein erster Ballkontakt und….Tor! Die Masse jubelt mir zu, meine Mitspieler werfen sich über mich
und es ist der schönste Tag in meinem Leben. Dann
fiel mir aber leider ein klitzekleiner Haken ein. Ich
habe bislang maximal dreimal in meinem Leben auf
irgendeiner Wiese gekickt, betreibe nahezu keinen
Sport und bin darüber hinaus noch…ein Mädchen.
Also, Träumerei verworfen, ich werde mich auf das
Zuschauen beschränken.
Davon war ich bis zum Morgen des 18. Juni überzeugt. Naja, und dann sitzen mein Freund und ich
morgens bei einem ersten Becher Kaffee nebeneinander im Bett (er hat sich natürlich sofort für das
Turnier angemeldet…als Junge, jahrzehntelang
Fußball gespielt und naja, irgendwann früher mal
sportlich) und er erzählt mir, was für ein einmaliges
Erlebnis das sein wird nachher, auf DEM Rasen zu
spielen und dass er es kaum noch abwarten kann.
Sch*** auf kein Fussi, Sch*** auf unsportlich und
Sch*** auf Mädchen – das kann ich mir nicht entgehen lassen! Mit gesteigerter Nervosität suche
ich eine Sporthose raus. Weinrote Stutzen aus der
Jugendzeit meines Freundes sind auch schnell gefunden – wenn schon, denn schon. Und das Wichtigste – mein Breitenreitertrikot! Hatte es mich zu
Beginn meines Fanseins noch zu dem einen oder
anderen Spiel begleitet, fristete es nunmehr seit
geraumer Zeit ein trauriges Trikotleben im Kleiderschrank. Perfekt, es kann losgehen!
Gesagt, getan. Im Stadion angekommen, kann
ich erfreut feststellen, dass sich neben mir in der
Kabine des Gästetrainers drei weitere Mädels
umziehen, die sogar noch professioneller als ich,
nämlich nicht nur mit HSV-Trikot, sondern sogar
noch mit Fußballschuhen ausgestattet sind. Nach
Auslosung der Teams – mein Team: Tornado
Tonndorf – geht es los. Aufgrund des Regens ist
mit „normalen“ Turnschuhen nichts zu machen,
so dass ich mich über einen regen Schuhtausch
mit meinen Gegnerinnen freuen kann. Das erste
Mal in meinem Leben richtige Fußballschuhe an
meinen Füßen, was für ein Gefühl!
Die Spiele, fünf Mannschaften, jeder gegen jeden und Finale zwischen den besten Zweien, sind
für mich ein einmaliges Erlebnis. Nach den ersten zwei Minuten denke ich, ich würde auf der
Stelle an Sauerstoffmangel sterben. Nachdem
ich mich aber für die Jokerposition im gegnerischen Strafraum entschieden habe, geht es besser und ich hätte auch fast ein Tor geschossen…
wenn der Ball nicht so rutschig gewesen wäre…
und der Rasen nicht so nass…und überhaupt…
ganz bestimmt. Mein Team ist, natürlich wegen
meines enormen Einsatzes und großen Könnens, immerhin Vierter geworden und bei der
anschließenden Dusche in der Kabine gab es,
wie es sich gehört, ein anständiges Duschbier
bzw. einen Duschprosecco (Dank an
Anja!).
Trotz des sich langsam abzeichnenden
Muskelkaters und
anfänglicher Probleme mit der aufgrund des Regens
kurzeitig durchgebrannten Anlage
des DJ´s haben wir
die Bushalle zu späterer Stunde noch
ordentlich gerockt
und den Abend sogar noch auf dem
Kiez ausklingen
lassen. Am Sonntag konnte ich mich
überhaupt nicht
mehr bewegen und
musste den Tag auf
dem Sofa verbringen. Aber ich würde es immer wieder tun. Vielen Dank für dieses tolle Erlebnis!
Und so kam es, dass der unvergessene Breitenreiter, der André Breitenreiter, im Sommer 2011
wieder auf dem Heiligen Rasen im Volkspark
kickte.
supporters news
Auf Lesereise …
Axels Kolumne
Heute Abend sinkt für Sie – das Niveau!
D
ank meines kleinen, im Schrank
eines jeden ernst zu nehmenden HSV-Fans stehenden neuen
Weltklasse-Büchleins „Voll die
Latte“ kam auch ich altes Arbeitstier zuletzt mal ein bisschen vom Schreibtisch
weg und reiste gemeinsam mit meiner geliebten Frau Inga in Sachen Buchvorstellung durchs Land.
Erste Station meiner kleinen DeutschlandTournee war München, wo ich in einer
hübschen Fußballkneipe an der Talkshow
„Mein Stadion“ des Bezahlsenders „Sky“
teilnehmen sollte. Moderator war Ulli Potofski und nach ein bisschen Fußball-Kluggeschnacke wurden wir vom ebenfalls
anwesenden HSV-Weltklasse-Literaten
Nummer 2, dem Keidel-Volker aus Bayern, der sich schon den ganzen Abend engagiert um meine Frau gekümmert hatte,
in ein Etablissement namens „Jodlerwirt“
eingeladen. Super, dass auch ich mitdurfte,
hatte Bestsellerautor Keidel doch vollmundig einen unglaublichen Alleinunterhalter
versprochen: „Der zieaht’s euch die Schuah
oas!“ Kaum hatten wir Minuten später in
der proppenvollen Hütte Platz genommen,
traute ich tatsächlich meinen müden Augen und Ohren kaum, handelte es sich bei
besagtem Alleinunterhalter doch um den
fabulösen „Jodler-Fredi“, den ich einst,
vor bummelig zwanzig Jahren, im Rahmen einer Studienfahrt in die Alpen kennengelernt hatte. Bei einem Stadtfest in
Salzburg wurden meine fünfzehn Schulkollegen und ich – sehr zum Verdruss unseres
überforderten Lehrers – mehrere Stunden
lang nicht müde, eben diesen Musiker in
Krachledernen wie einen Messias der Popmusik abzufeiern, Schuhe ablecken inklu-
Ausgabe 67
diert. Leichte Zweifel bei Inga und Volker
entkräftete Fredi, indem er mich Ungläubigen wissend anlächelte und prompt mit
seiner Interpretation von „An der Nordseeküste“ der großen Klaus&Klaus begrüßte.
Offenbar hatte auch er einen seiner wohl
schönsten Alleinunterhalter-Abende nicht
vergessen, musste er doch genau das Stück
damals wieder und wieder spielen. Und wir
Adoleszenten eskalierten damals ebenso
wie ich knapp 40-Jähriger heute.
Der nächste Tag führte uns nach Ingolstadt, wo wir von den Betreibern des wunderbaren, kleinen Fußballblogs „19er Alu“
am Bahnhof erst wie verlorene Kinder empfangen, beim Heimsieg des örtlichen FCs
gegen den VfL Bochum mit Leckereien aller
Art versorgt und den ganzen Abend lang
wie rohe Eier behandelt wurden: „Habt ihr
noch einen Wunsch?“ Im Anschluss kochte
der Saal – eine leerstehende, ehemalige
Buchhandlung war von meinen Gastgebern Lars, Bernhard, Tom und Stefan im
Stadionstil und mit viel Herzblut für den
Abend hergerichtet worden – angesichts
der mehr als hundert anwesenden Gäste
schnell über. Zwar konnte kaum die Hälfte
des Publikums mit meinem Namen etwas
anfangen und war offensichtlich bloß der
Überzeugungskraft der Gastgeber wegen
„Ihr seid am Freitag dabei, ist das klar?!
Sonst Fresse dick!“ gekommen. Doch sei’s
drum: Super war’s! Hatte ich der ersten
Halbzeit meines Programms einmal mehr
die desaströsesten Fotos meiner Fußballsozialisation zum Schlechten gegeben, wurde
in der zwoten Halbzeit – aller regionalen
und sprachlichen Differenzen zum Trotz –
über Anekdoten, Geschichten, Lieder und
Videos aus der Abteilung „Da zeigt der
HSV mal wieder seine hässliche Fratze!“
gelacht. In der örtlichen Absturzkneipe
„Café Detter“ klang dieser wunderbare
Randaleabend bei Udo Jürgens` Griechischem Wein und auf Tabletts durch den
Saal getragenen, ganz frischen Frikadellen bzw. Fleischpflanzerln aus. Ein Besuch
Ingolstadts sei jedem HSV-Fan nur wärmstens empfohlen. Eine Stadt, in der einer
durchzechten Fußballnacht zum Frühstück
auch noch durch „Schweinebraten und
Knödel satt“ die Krone aufgesetzt wird,
hat zumindest meine Stimme, wenn es um
die Fußballkultur-Hauptstadt Deutschlands
2011 geht, bei der nächsten Wahl sicher!
Aber das Leben eines Fußball-Autoren ist
nicht nur Zucker, Schweinebraten- oder
Fleischpflanzerlschlecken. Nicht jeder
Abend ist umjubelt wie in Husumer Speichern oder Itzehoer Lauschbars, wo einem
die Zuschauer anbetender Weise vor den
Füßen liegen und um Zugaben und weitere
Geschichten der „Scheiße Polizei“ oder des
90er-Jahre – Husumer- Reeperbahn-Wolfsrudels um Kalle Peters betteln. Wahre Demut lernt der proletarische HSV-Literat erst
an Abenden vor kleinem, anspruchsvollem
Publikum in Flensburg oder Regensburg,
das offensichtlich hohe Kunst erwartet und
schon mit der Nase rümpft, wenn das Programm mit dem üblichen „Liebe Damen
und Herren, heute Abend sinkt für Sie –
das Niveau!“ gestartet wird.
Ganz zu schweigen von Signierstunden in
Kieler oder Lübecker Buchläden. Nur mit einem Funkmikrofon bewaffnet um die Mittagszeit unbescholtene, rechtschaffende
Bürger mit zotigen HSV-Anekdoten zu penetrieren und Besoffene, die nur mal eben
die Coupé kaufen wollten, und Pensionäre
mit Rollator dazu zu bewegen, sich für ein
Buch wie „Voll die Latte“ zu interessieren,
ist nicht selten eine Qual – für alle Beteiligten. Nicht zuletzt „dank“ der Ausdrucksweise, die immer mal wieder die eine oder
andere Sittenwächterin und Hobby-Blockwartin auf den Plan ruft: „Haben Sie da gerade „Scheiße“ gesagt, junger Mann? Das
gehört sich ja nun nicht!“ Was ich ja von
Zuhause kenne und mich wie üblich rauszureden versuche, meine Gesprächspartnerin müsse sich verhört haben. „Ich habe
nur ‚heiße‘ gesagt! Ich ‚heiße‘ Axel Formeseyn! Ich habe übrigens ein ganz tolles
Buch geschrieben. Gefällt bestimmt auch
Ihren Enkeln!“ Was die strenge Seniorin
offenbar nicht zufriedenzustellen scheint:
„Also, ich habe „Scheiße“ gehört. Da können Sie sich hier rausreden, wie Sie wollen!
Und wissen Sie was? Ein Buch mit ‚Scheiße‘
drin kommt mir sowieso nicht ins Haus!“
Axel Formeseyn
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Pyro im Stadion?
Pro und Contra
Fotos Witters
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supporters news
Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren?
Pro Pyrotechnik
Text Joachim Ranau, HSV-Fanprojekt
I
n der abgelaufenen Saison erhitzten sich bundesweit immer mal wieder die Gemüter, wenn
es um das Abbrennen so genannter Pyrotechnik ging. Auch in Hamburg scheiden sich dabei
die Geister: Von einem Teil der Fans, Mitgliedern
und HSV-Offiziellen als gefährlich und gesundheitsschädigend und darum als nicht hinnehmbar
kritisiert, von einem anderen Teil als Bestandteil
von Fankultur, als Ausdruck von Emotionen und
Leidenschaft und als visuelles Highlight im Stadion gefeiert. Tatsache ist, der Einsatz von Pyrotechnik, also Bengalfackeln, buntem Rauch bis
hin zum Abbrennen von Wunderkerzen ist in allen
Stadien bundesweit verboten. Fans, die trotzdem
zündeln, müssen mit Stadionverboten oder gar
Regressforderungen von Vereinen oder Geschädigten rechnen. Vereine, denen es nicht gelingt,
das Abbrennen von Bengalfackeln oder Ähnlichem im Stadion zu verhindern, werden vom DFB
zu Geldstrafen verurteilt und müssen im Wiederholungsfall sogar damit rechnen, ihre Spiele
vor leeren Rängen auszutragen. So sind natürlich auch die Ordner- bzw. Polizeieinsätze in den
Blöcken zu erklären. Trotzdem brannte es in den
Stadien der 1. Bundesliga noch nie so häufig wie
in der letzten Saison.
Was und vor allem wer steckt nun dahinter? Sind
es möglicherweise Krawallmacher und Randalierer, die dem Verein schaden und um jeden Preis
auffallen wollen? Oder gehört Feuerwerk z. B.
bei Choreographien mittlerweile zum Support
dazu wie der Einsatz von Fahnen, Doppelhaltern und Konfetti? „Südländische Begeisterung“
oder verbotene Gefährdung von Menschen? Was
meint ihr?
Viele der Gruppen, besonders aus dem Ultraumfeld, setzen sich seit etwa ein bis zwei Jahren
für die Legalisierung von Pyrotechnik in Stadien
ein, haben eine bundesweite Kampagne unter
oben genanntem Titel gestartet (allerdings ohne
Fragezeichen!) und ein Konzept erarbeitet, wie
sie sich eine legale Form vorstellen. Dieses Konzept wurde dem DFB als Gesprächsgrundlage
übergeben, ein Ergebnis steht noch aus. Auf der
Homepage www.pyrotechnik-legaliseren.de informieren die Macher über die Kampagne und
ihre Vorschläge. Auch in Hamburg existiert eine
Arbeitsgruppe, die sich mit der Thematik beschäftigt. Dieser Gruppe gehören Vertreter des
HSV Supporters Club, die HSV-Fanbetreuung, das
HSV-Fanprojekt und Fans an.
Auf den Treffen der AG wird ausgelotet, ob und
wie ein legaler Einsatz von Pyrotechnik im StaAusgabe 67
dion im Volkspark vonstatten gehen könnte und
vor allem, wie eine Gefährdung der Besucher ausgeschlossen werden kann. Ein schwieriger Weg.
Den lohnt es sich aber nur zu gehen, wenn ein
Großteil der Fans und Mitglieder bereit ist, sich
darauf einzulassen. Aus diesem Grund haben
die AG-Mitglieder wissen wollen, was HSV-Fans
und –Mitglieder darüber denken. Dazu lief auf
der Homepage des Fanprojektes (www.hsv-fanprojekt.de) Mitte April eine nicht-repräsentative
Online-Umfrage: „Pyro oder nicht Pyro?“ Insgesamt nahmen an der Umfrage in sieben Tagen
über 2000 Leute teil. Die Ergebnisse waren relativ eindeutig, u. a. sollten die Teilnehmer ihre
Zustimmung oder Ablehnung zu folgenden Aussagen abgeben:
Aussage 1: „Ich finde den Einsatz
von Pyrotechnik im Stadion gut.“
Ja: 1.776 Teilnehmer (TN), das entspricht
einem Anteil von 85.34%
Nein: 294 TN, 14.13%
Keine Antwort: 11 TN, 0.53%
Aussage 3: „Ich wäre mit einem Einsatz von Pyrotechnik einverstanden, wenn es eine legale Form für
den Einsatz von Pyrotechnik geben würde und Gesundheitsgefährdungen ausgeschlossen wären.“
Ja: 1.887 TN (!), 90.68%
Nein: 184 TN, 8.84%
Keine Antwort: 10 TN, 0.48%
Aussage 5: „Ich bin dafür, dass sich Supporters Club, Fanbetreuung und Fanprojekt für ein kontrolliertes Abbrennen
von Pyrotechnik einsetzen bzw. entsprechende Initiativen unterstützen.“
Ja: 1.817 TN, 87.31%
Nein: 253 TN, 12.16%
Keine Antwort: 11 TN, 0.53%
Die AG-Mitglieder betonen allerdings, dass es
sich bei diesem Meinungsbild keinesfalls um eine
repräsentative Umfrage gehandelt hat, nehmen
aber besonders die Zustimmung zur letzten Aussage zum Anlass, weiter über Mittel und Wege
nachzudenken, ob und vor allem wie ein legaler
Weg aussehen könnte.
Wie schmal der Grad sein kann, zeigte eine (verbotene) Pyro-Aktion im Block 25A vor dem Heimspiel des HSV gegen Hannover 96, von der viele
Fans annahmen, sie wäre vom HSV genehmigt,
da das Abbrennen der Fackeln koordiniert vonstatten ging, diese nicht durch den Block oder
auf das Spielfeld flogen und offenbar niemand
geschädigt wurde. Aber auch diese Aktion war
keinesfalls genehmigt. Und so kam es zu einem
Ordner- und Polizeieinsatz, außerdem musste der
HSV erneut eine Geldstrafe in Höhe von 5000,–
€ an den DFB zahlen.
Vor diesem Hintergrund war und ist es nicht
leicht, an einem Konzept zu arbeiten, das sich
mit einer Legalisierung von Pyrotechnik befasst.
Nichtsdestotrotz sind die AG-Mitglieder davon
überzeugt, dass dann, wenn es keine einvernehmliche Lösung in dieser Frage gibt, es vermutlich weiter illegal in den Blöcken brennen wird
und so möglicherweise Menschen zu Schaden
kommen. Klar ist nämlich, sollte es je gelingen,
alle im Boot sitzenden Personen und Institutionen für ein derartiges Konzept zu gewinnen, kann
es nur funktionieren, wenn alle an Pyrotechnik
interessierten Personen und Gruppen dies voll
mittragen. Illegales Fackeln ist dann nicht mehr.
Ob das gelingt? Bis dahin scheint der Weg noch
ziemlich lang zu werden.
Was denkt ihr darüber? Schreibt der SN doch mal
eure Meinung dazu.
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Südländisches Flair?
Contra Pyrotechnik
Text Rainer Döll
P
ytrotechnik legalisieren, das fordern
überwiegend Ultragruppen aus der
aktiven Fußballfanszene. Hierbei ist
die Spielklasse nicht entscheidend.
Egal also, ob Bundeligastadion oder der normale Sportplatz einer Bezirksligamannschaft.
Die Anhänger einer lebendigen und fröhlichen Pyrotechnik lieben die einzigartige Atmosphäre – bengalische Feuer und die bunten
Farben des Rauches gehören zur emotionalen Selbstdarstellung einer Minderheit in der
großen Fankultur. Für diese Anhänger ist die
Pyrotechnik ein Mittel, um in Feierlaune zu
gelangen und in deutschen Stadien „südländisches Flair“ zu verbreiten.
Wir Fußballfans gehen in die Stadien (neuer
Zuschauerrekord in der Saison 2010/2011
– die Bundeliga boomt), um attraktiven
Fußball zu sehen. Aber doch nicht darum,
darauf zu warten, wann der Schiedsrichter
das laufende Spiel unterbricht, weil ein Teil
der Zuschauer bzw. Spieler aufgrund der extremen Rauchentwicklung nichts mehr sehen kann. Natürlich kann die unerwartete
Spielunterbrechnung auch positiv genutzt
werden, indem die Toiletten zur Verrichtung
menschlicher Bedürfnisse aufgesucht oder die
Getränke- bzw. Imbissbereiche in deren eingeplanten Ruhephase gestört werden.
Ich besuche Bundesligaspiele seit fast 40 Jahren und habe selbst alle Stufen in der Ent-
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wicklung eines Fußballfans mal mehr mal
etwas weniger durchlaufen. Ich gehöre nicht
zu den ewig Gestrigen, die stets behaupten: „Früher war alles besser“. Aber eins
muss ich klar und deutlich sagen, damalige Mannschaften hätten mit Unterstützung
durch Pyrotechnick nicht besser oder leidenschaftlicher gespielt. Reichen Zaunfahnen,
Choreograhien, das Werfen von Kassen- u.
Toilettenrollen bzw. Gesänge über mehr als
90 Minuten nicht mehr aus, um Stimmung im
Stadion zu machen? Müssen z. B. beim Einlaufen der Mannschaften Bengalische Feuer,
Rauchtöpfe gezündet werden bzw. nach einem Torerfolg Freudenfeuer abgebrannt werden?
Wie sehen das die Spieler? Werden sie durch
rotes Leuchtfeuer aggressiver und regt sich
in ihnen dadurch plötzlich eine Leistungssteigerung? Oder wird der Tordrang intensiviert?
Fragen, die vorerst unbeantwortet bleiben.
Davon abgesehen, dass das Abbrennen von
Pyrotechnik in deutschen Stadien verboten
ist, möchte ich hier auf nachfolgenden Punkt
aufmerksam machen: die eigene Gesundheit
und die derer, die im Stadion ihre Mannschaft
anfeuern.
Der Einsatz von Pyrotechnik geht einher mit
Verantwortung. Die in einer gewissen Euphorie plötzlich in den Hintergrund geraten kann
und plötzlich werden Böller, Kanonenschläge
und sonstige Knallkörper gezündet. Emotional werden vereinbarte Sicherheitsvorkehrungen über Bord geworfen und die Gesundheit
anderer Fußballfans gefährdet. So wie es in
der Vorrunde einem meiner Fanclub-Kameraden im Auswärtsspiel in Hannover passiert
ist. Plötzlich und ohne ersichtlichen Grund
wurden aus dem Steherbereich von HSV-Fans
natürlich „versehentlich“ Knallkörper in den
Sitzerbereich von HSV-Fans geworfen und explodierten unweit einiger Köpfe. Zum Glück
kam niemand zu Schaden – aber Verantwortung? – Wer hätte die übernommen?
Wie soll kontrolliertes Abbrennen im Rang
aussehen? Werden zukünftig z. B. durch Fanorganisationen und Feuerwehr speziell nach
Charaktertest ausgesuchte intelligente Fans
im Umgang mit Pyrotechnik in Wochenendkursen kostenlos zu Pyrotechnikern mit Befähigungsschein ausgebildet?
Nein, wir sollten die Kirche im Dorf lassen.
Pyrotechnik bleibt außen vor – Fußball ist die
schönste Nebensache der Welt. Anfeuern und
feiern können wir unser Team ohne gesundheitsgefährdende Mittel – von der Wunschvorstellung einiger Fußballpyromanen zum
selbstregulierenden Umgang in den Kurven
sind wir weiter entfernt als von einer werbewirksamen Neugestaltung der Spieldauer eines Fußballspiels.
supporters news
Geil/Gefährlich
Über Pyrotechnik
Text Daniel Eglite
W
ikipedia lehrt uns: Die Pyrotechnik
(von griechisch πυρ pyr „Feuer“)
weist auf eine Technik in Verbindung mit – meist explosiv ablaufender – Verbrennung hin.
Ein pyrotechnischer Gegenstand ist – als rechtliche Bezeichnung – ein Gegenstand, der einen
pyrotechnischen Satz enthält, bei deren willkürlich ausgelöster chemischer Zustandsänderung
bestimmte Bewegungs-, Licht-, Knall-, Rauch-,
Nebel-, Druck- oder Reizwirkungen hervorgerufen werden sollen. Weitere Erklärungen würden
den Rahmen hier sprengen und können im Internet nachgelesen werden.
Dass die unkontrollierte Nutzung von Pyrotechnik
gefährlich ist, wissen wir nicht erst seit Wikipedia.
Zahlreiche Vorfälle mit Brandverletzungen, Atemnot etc. sind bekannt und werfen einen Schatten
auf den optischen Reiz, den uns farbige „Rauchbomben“ oder „Bengalos“ usw. bieten.
Wenn jetzt gefordert wird, Pyrotechnik zu legalisieren, muss man als sicherheitsbewusster
Mensch den Kopf schütteln. Man denke nur an
unerfüllbare Auflagen, die den Vereinen auferlegt
würden. Schon mal die Anleitung bei einem Böller oder Bengalischen Feuer durchgelesen? „…
auf den Boden legen, anzünden, und sich rasch
entfernen!“ Wie soll das denn im Stadion funktionieren? Weiterhin würde eine generelle Legalisierung praktisch jeden dazu befugen, seine
Basteleien mit ins Stadion zu nehmen… Gruselige Vorstellung!
Da ich trotz der Gefährlichkeit aber selber großer
Fan von Rauch und Feuer bin, habe ich mir folgende Gedanken zur „eingeschränkten Legalisierung“ gemacht:
Um Personenschäden weitestgehend ausschließen zu können, müsste es im Stadion feste Bereiche geben, in denen das Abbrennen von (vorher
zu bestimmenden) pyrotechnischen Mitteln er-
laubt ist. Diese Bereiche, welche z. B. im Stehplatzbereich an den Eckfahnen und direkt hinter dem
Tor liegen könnten, müssten so kenntlich gemacht
werden, dass u. a. Asthmatiker erkennen können, dass dieser Platz nichts für sie ist. Im Innenbereich des Stadions müssten an jenen Punkten
Feuerlöscher bereitstehen, die im Ernstfall sofort
für die Ordner griffbereit sind. Die zündenden Personen sollte man mittels eines Feuerwerkerkurses
o.ä. für die Thematik sensibilisieren. Pyrotechnische Erzeugnisse könnte man (aus Spenden finanziert) auf offiziellem Wege erwerben, so dass
gepanschte Brandkörper weitestgehend ausgeschlossen sind. Wenn man dann noch Zeiten festlegt, wann geräuchert werden darf (Einlaufen der
Mannschaften, nach Toren), um den Spielablauf
nicht zu beeinflussen, dürfte die Chance auf legale Pyrotechnik im Stadion steigen…
Sicher! Der Kick von plötzlich gezündeten Rauchbomben fehlt! Aber um Pyro ganz offiziell abbrennen zu dürfen, wird man wohl um oben erwähnte
Bedingungen nicht herumkommen.
Verantwortliche aufgerüttelt
Fangemeinschaft Dynamo
Text Robert Pohl · Fotos Fangemeinschaft Dynamo
D
ie Fangemeinschaft Dynamo ist ein eigenständiger und unabhängiger Verein von Fans für Fans, der im Mai 2007
im Festsaal des Dresdner Rathauses
gegründet wurde. Zu Beginn schnellte die Anzahl der Mitglieder schnell auf über 300 an,
stagnierte dann aber, so dass wir derzeit über
Veränderungen nachdenken, um die Zahl der
passiven und aktiven Unterstützer deutlich zu
erhöhen. Unsere Aufgaben und Ziele sind in
einer Satzung festgeschrieben. Die Arbeit erfolgt ausschließlich ehrenamtlich. Durch die
Mitgliederversammlung wird jährlich ein fünfköpfiger Vorstand gewählt. Als Dachverband
wollen wir die Selbstorganisation der Fans fördern. Daraus soll sich im Idealfall eine Interessengemeinschaft entwickeln, die ihre Wünsche
und Vorstellungen auch geschlossen vertreten
kann. Als Ansprechpartner und Diskussionsplattform bieten wir viele Möglichkeiten an,
fanrelevante Probleme zu lösen und Fragen zu
beantworten. Zum Programm gehören Veranstaltungen, Stammtische, sportliche Aktivitäten
und Öffentlichkeitsarbeit. Seit zwei Jahren ist
die Fangemeinschaft Dynamo auch Mitglied in
der vereinsübergreifenden Interessengemeinschaft Unsere Kurve. Über eine konstruktive Zusammenarbeit mit der SG Dynamo Dresden soll
das Verhältnis zwischen den Anhängern und
ihrem Verein positiv gestaltet werden. Regelmäßig finden gemeinsame Treffen mit der Geschäftsführung statt, in denen aktuelle Themen
ausführlich besprochen und mögliche Konflikte
frühzeitig thematisiert werden. Im Aufsichtsrat
des Vereins haben wir seit drei Jahren per Satzungsänderung einen ständigen Vertreter, der
von uns direkt entsendet wird. Zudem beste-
44
hen gute Kontakte ins Präsidium, so dass wir
stets aktuell und intensiv das Vereinsgeschehen verfolgen und aktiv mitgestalten können.
Grundsätzlich ist Dynamo Dresden nach wie vor
ein Verein, der vom Engagement seiner Fans
und Mitglieder lebt, obwohl es auch Tendenzen gibt, die erkennen lassen, dass sich diese
Bereitschaft im Gegensatz zur Vergangenheit
ein wenig verändert hat. Trotz bisheriger Erfolge haben auch wir immer wieder mit fanbekannten Problemen zu kämpfen und müssen
teilweise hartnäckig, geduldig und mit hohem
Engagement dran bleiben, um unsere Interessen anzubringen. Seit zwei Jahren veröffentlichen wir drei- bis viermal pro Saison unser
Fanmagazin NACHSPIELZEIT und schauen im
Internet einmal pro Woche im Rückblick auf
das Geschehen der vergangenen Tage. Für unsere Gästefans bringen wir vor jedem Heimspiel
ein Gäste-Infoblatt heraus, dass per Internet
an die jeweilige Fanszene verschickt wird und
Informationen rund um das anstehende Gastspiel beinhaltet. Als Erfolge dürfen wir uns eine
mit dem Verein gemeinsam erarbeitete Fancharta auf die Fahnen schreiben, obwohl es
hier oft auch zu unterschiedlichen Interpretationen kommt. Besonders das Wirken der
Vermarktungsfirma Sportfive steht oft den Bestimmungen der Charta entgegen. So müssen
wir uns nach dem Aufstieg in die zweite Liga
mit der Problematik auseinandersetzen, Zaun­
fahnenplätze für Werbeflächen abzugeben. Im
Streit zwischen Fankultur und Kommerzialisierung haben wir dabei leider hin und wieder
das Nachsehen. Ebenso positiv ist die Beteiligung und frühzeitige Einbindung bei der Gestaltung der Eintrittspreise zu betrachten. Nach
der Neueröffnung des Stadions gelang es uns,
dass die zunächst angesetzten hohen Kartenpreise im Stehplatzbereich wieder zurückgenommen wurden. In vielen anderen Bereichen
können wir unsere Vorstellungen artikulieren
und Faninteressen vertreten. Dazu gehören beispielhaft die Gestaltung der neuen Fankneipe
im Stadion, die Satzungsarbeit im Verein oder
die Übernahme von Aufgaben in der Fanarbeit. So sind wir zuletzt immer stärker an der
Durchführung der Spieltage beteiligt, stellen
Fanbetreuer und fungieren als Ansprechpartner im Stadion, wo wir auch Infostände anbieten. Größte Herausforderung und zugleich
wichtigste Aufgabe ist derzeit die Aufhebung
der Sektorentrennung im Heimbereich unserer Spielstätte. Hier sind wir auf einem guten
Weg und haben mit viel Engagement die Verantwortlichen im Verein aufgerüttelt, endlich
etwas zu tun, um diese Einschränkung beim
Stadionbesuch zu beseitigen.
Internet: fangemeinschaft-dynamo.de
supporters news
Comic: Achtung Satire!
Ausgabe 67
45
(Wut-)Fans haben Faxen dicke!
Protestbewegung mischt den deutschen Fußball auf
Text Philipp Piepiorka · Fotos Witters
E
s rumort in den Fankurven. Die Fans sind
sauer über die teilweise vorherrschende
Ignoranz, mit der Clubführungen Faninteressen behandeln. Sie wollen mit ihren
Anliegen ernst genommen werden und mehr
Einfluss in ihren Vereinen gewinnen. Und so wird
in Nürnberg eifrig gegen die Vermarktung des
Stadionnamens gekämpft, in Bochum der Vereinschef verjagt, in Köln eine Umstrukturierung
angestrebt und auf Schalke gegen Felix Magath
geschossen. In München versuchten die Fans sogar den anstehenden Transfer von Manuel Neuer
zu verhindern und somit direkten Einfluss auf
die Transferpolitik zu nehmen. Außerdem formieren sich die Fans in Initiativen, um Pyrotechnik zu legalisieren und die Eintrittspreise auf ein
verträgliches Preisniveau zu bringen. Der Fan im
Jahr 2011 ist wütend und auf Krawall gebürstet.
Machtkampf im Fußball
Sie nennen sich FC Reloaded (Köln), Aktion
VfB 2011 (Stuttgart), Initiative Borussia, Mitgliederoffensive (Mönchengladbach) oder Wir
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sind VfL (Bochum). Mitglieder- und Fanzusammenschlüsse, die ihre Vereine umstrukturieren
wollen und gegen die Machenschaften ihrer
Vereinsoberen auf die Barrikaden gehen. Eine
Kampfansage stammt aus Köln: „Eine Gruppe
von Kumpels, von denen einige Ex-Fußballer sind
und die jetzt ohne wirkliche Kontrolle unseren
Verein vor die Wand fahren, darf es künftig nicht
mehr geben“, sagt Stefan Müller-Römer vom
FC Reloaded. Die Fans wollen mitreden, wenn
es um ihren Verein und ihren Fußball geht. Die
ersten Offiziellen sehen sich sogar bereits dazu
genötigt, vor dieser Entwicklung zu warnen. Felix Magath äußert sich beispielsweise besorgt zu
der Thematik: „Wir müssen auf die organisierten Fans aufpassen, die einen immer größeren
Einfluss auf die Vereinspolitik nehmen wollen!“
Die Zeichen stehen weiter auf Sturm, denn vielerorts stecken organisierte Fanstrukturen noch
in den Kinderschuhen. Fakt ist, dass die Entscheidungen und Vorgaben durch die Offiziellen
der Verbände und Vereine nicht mehr einfach so
kommentarlos hingenommen werden. Es wird
der Aufstand geprobt. Die Fans haben offensichtlich die Faxen dicke.
Protestwelle überrollt die Liga
Doch die Fans versuchen nicht nur innerhalb ihrer Vereine neue Strukturen und Änderungen
herbeizuführen. Die Fans sind besorgt, dass sie
ihren Sport verlieren. Der einstige Volkssport
läuft Gefahr, seine Basis zu vergraulen. Die Fans
formieren sich für den Machtkampf und sind sogar bereit, ihre Rivalitäten hinten anzustellen,
um gemeinsam für ihre Interessen einzustehen.
Dies wurde vor allem im Oktober vergangenen
Jahres mit einer großen Fan-Demo in Berlin unter Beweis gestellt, bei der tausende Fans unterschiedlicher Vereine friedlich für den Erhalt
der Fankultur demonstrierten und so zu einem
Rundumschlag ausholten. Die Themen der Demo
waren dementsprechend vielfältig und reichten
über Kritik an der Polizei und den Sicherheitsorganen, die Forderung nach anderen Anstoßzeiten, billigeren Eintrittspreisen bis hin zu mehr
Mitspracherecht.
supporters news
Zum Thema Eintrittspreise ist der Widerstand
mittlerweile sehr konkret geworden. Schalke
gegen Dortmund – es ist das Prestige-Duell
im Ruhrpott, das Derby, das für viele Fußballfans wichtigste Spiel des Jahres. Doch in der
abgelaufenen Saison gaben die Dortmunder
Fans ihre Karten freiwillig zurück, aus Protest. Die einfache Stehplatzkarte sollte die
Anhänger mehr als 20 Euro kosten. Die Fans
gründeten die Initiative „Kein Zwanni für nen
Steher“. Mittlerweile wird die Initiative bei ihrem Kampf gegen die hohen Kartenpreise und
Topspielzuschläge deutschlandweit von vielen Fanszenen und Fanorganisationen unterstützt. Es sind sogar schon erste Erfolge zu
verbuchen. So erkannte der HSV das „Kein
Zwanni“-Bündnis als Verhandlungspartner an
und erklärte sich gesprächsbereit. Und auch
der BVB erklärte Gesprächsbereitschaft besonders in Bezug auf die Topspielzuschläge.
Protest soll mundtot gemacht werden
Eine ganz andere Art des Protestes fand zum
DFB-Pokalspiel des FC Bayern gegen den FC
Schalke 04 durch die Südkurve, den harten
Kern der Bayern Fans, statt. Durch tausende
Zettel, auf denen „Koan Neuer“ zu lesen war,
wurde gegen die Transferbemühungen der
Chefetage Stimmung gemacht. Dem Schalker
Torhüter, der vor einem Wechsel zum FC Bayern stand, schlugen außerdem immer wieder
laute „Hau ab, Hau ab“- Rufe und Gesänge
wie „Du hast hier niemals ein Heimspiel“ entgegen, als er das Tor direkt vor der Südkurve
hüten musste. Es ist nicht nur ein Protest, es ist
ein Angriff der Kurve auf die Entscheidungshoheit des Vorstandes. Und selbst der als unantastbar geltende Uli Hoeneß rückt bei den
eigenen Anhängern in den Fokus ihrer ProAusgabe 67
teste. Grund ist die erneute finanzielle Unterstützung des Stadtrivalen 1860 München.
Die Reaktion der Machthaber auf diese unerwartete „Majestätsbeleidigung“ wirkt
hilflos und schürt den Eindruck, dass die Protestler mundtot gemacht werden sollen. So
wurde den Münchner Anhängern in der eigenen Kurve das Vorsängerpodest weggenommen und das Megaphon verboten, außerdem
wurden Körperkontrollen an den Eingängen
zum Mittelblock der Südkurve eingeführt und
Spruchbänder verboten.
Die Organisatoren der „Gegengerade für
Uli“-Aktion hingegen bekamen ohne größere Diskussion ihre Banner und Plakate mit
ins Stadion und erhielten sogar 30 Arbeitskarten für die Umsetzung im Stadion. Es wird
also mit zweierlei Maß gemessen und versucht, eine bestimmte Meinung im Stadion
zu unterdrücken.
Doch anstatt die Meinungsfreiheit der Fans
durch derartige Maßnahmen zu reglementieren, sollten die Verantwortlichen lieber hinhören, was ihren Fans oder Kunden, wie sie
es nennen, Sorge bereitet, denn sie sind die
Basis, sie sind es, die sich mit dem Verein in
höchstem Maße identifizieren. Die Offiziellen müssen die Zeichen der Zeit erkennen und
verstehen, dass für die Fans eine Grenze erreicht ist, an der sie bereit sind, für ihren Fußball und ihre Fankultur zu kämpfen. Die Fans
sind mit der Entwicklung ihres Fußballs unzufrieden!
Frank in Celle
Ein Wunsch ging in Erfüllung
Text Daniel Eglite, HSV-Fanclub „Die Blauen Celler“
W
ir von den Blauen Cellern hatten einen großen Wunsch: Mit Hilfe von
Oliver Scheel sollte Frank Rost zu
einem Spielerbesuch eingeladen werden.
Nach etlichen Gesprächen und Telefonaten zwischen unserem Präsi und Oliver Scheel gab es
endlich grünes Licht – Frank kommt! Doch dann
das: „Frank Rost wird seinen beim HSV auslaufenden Vertrag nicht verlängern“ war in der
Presse zu lesen! Scheiße! Die Ampel sprang auf
Rot.Gut, dass das Rundschreiben an unsere Mitglieder noch nicht gedruckt wurde. Wieder Telefonate und hoffen, dass man irgendwie doch
noch den gewünschten Besuch aus Hamburg
bekommt… Was dann tatsächlich auch wahr
wurde! Am 27. April 2011 sollte Frank in Begleitung von Oliver Scheel nach Celle kommen.
Unsere Fanbeauftragte Nicole Hellendoorn stieß
auch noch dazu.
Unsere Mitglieder wurden nur über den Spielerbesuch informiert, aber nicht darüber, wer denn
nun aufschlagen würde. Von Ruud bis Uwe See-
Jubiläum
Ein Jahr HSV-Diamanten
Text Martina Grospitz
D
ie Mitglieder der HSV-Diamanten feierten
am 15.04.2011 ihr einjähriges Bestehen
im Lindenhof in Norderstedt. Hier, am
Trainingsgelände Ochsenzoll, wurde der Abend
ein voller Erfolg. Zirka 60 Mitglieder und geladene Gäste überbrachten Glückwünsche und
Geschenke. Mitglieder anderer Fanclubs (Rabauken, Ostbelgier, City-Boys-Lüneburg und die
48
ler waren eigentlich alle Spieler der letzten 60
Jahre im Gespräch. Umso größer war dann die
Freude, als Frank den mit rund 50 Leuten gefüllten Saal betrat.
In den nächsten zwei Stunden gab es dann die
Möglichkeit, Fragen zu stellen und Fotos zu
machen. Was auch ausgiebig genutzt wurde.
Frank beantwortete alle Fragen offen und
ehrlich – genauso, wie es alle erwartet hatten. Zwischendurch kosteten Frank und Oliver
noch Spargel aus unserer Region (natürlich der
beste weltweit) und unser Präsident Thorsten
Sühring übergab Frank eine gerahmte Danksagung. Nachdem fleißig Autogramme auf di-
Rautenfreunde Liebenau) feierten bis kurz vor
Mitternacht.
Als Überraschungsgast kam zu unserer großen
Freude Uwe Seeler vorbei! Er beantwortete geduldig alle Fragen und zeigte sich wieder einmal
sehr volksnah und man spürte, dass er noch immer die Raute ganz fest in seinem Herzen verankert hat. Anschließend gab es von uns Uwe
für jeden ein Autogramm und ein persönliches
Foto mit ihm zusammen. Eigens mit dem Auto
angereist, war ein Diamant aus der Schweiz.
Walter Ziöjren, 70 Jahre, ließ es sich nicht nehmen, einmal im Leben seinem Idol, uns Uwe, die
Hand zu reichen. Vielen Dank, Herr Seeler. Sie
haben uns einen unvergesslichen Abend bereitet! Zum Schluss bekam er natürlich den Fanclubschal mit Pin und die Ehrenmitgliedsschaft
bei den HSV-Diamanten überreicht. Nach einer
kurzen Pause ging es dann auch gleich weiter
mit den Ehrengästen!
Gano und sein Bruder Frank Stepel vom Label
Heimatkind bekamen ebenfalls die Urkunde zur
Ehrenmitgliedsschaft überreicht. Zu dem Clubschal mit Pin bekamen sie außerdem ein Mousepad mit dem Diamantenlogo, worauf Frank
sagte: „Hierauf werden in Zukunft die neuen
Hits produziert“. Eine wunderschöne Ballade
verse Utensilien (sogar auf einen Schuh mit Fuß
drin) geschrieben wurden, und auch der letzte
„nur noch ein Foto“ mit Frank bekam, machten sich die Drei wieder auf den Weg zurück
nach Hamburg.
Wir von den Blauen Cellern möchten uns auf
diesem Wege auch noch einmal ganz herzlich
bei Oliver Scheel für seinen großen Einsatz und
seine Mühen mit uns bedanken. Und an Frank:
Danke! …für deine ehrliche Art! …für deine
Leistung beim HSV! …für deinen Besuch am
27.04.2011! Wir wünschen dir alles Gute auf
deinem weiteren Weg!
mit dem Titel: „Mein HSV“ ist seit einigen Wochen schon im Handel erhältlich.
Kurz vor Schluss ließ es sich auch HSV Vorstand
Oliver Scheel nicht nehmen, den Diamanten einen Glückwunsch auszusprechen! Besonderer
Dank gilt auch Holger Criwitz vom HSV Ochsenzoll. Ihm haben wir es zu verdanken, dass
wir immer wieder die Räumlichkeiten für unsere
Fanclubsitzungen im Lindenhof nutzen dürfen.
Fazit: Innerhalb eines Jahres zählt der OFC, die
HSV-Diamanten, 100 Mitglieder. Zum 2-jährigen Bestehen ist es das Ziel, sich der 200erMarke zu nähern. Dann wird es wohl wieder
eine Megaparty geben!
supporters news
Mit 20 DM ins Glück
Nachtrag zum Kernthema „Fahr ma auswärts“
Text Lutz Weiser · Foto Witters
Die letzte Ausgabe der supporters news hatte als
Kernthema „Fahr ma auswärts“, und wir hatten Euch
im Vorfeld gebeten, uns Texte zu Auswärtsspielen,
die Ihr im Laufe der letzten Jahre/Jahrzehnte erlebt
habt, zu schicken. Dabei ist ein uns zugeschickter Text
durch die Finger gerutscht, wofür wir uns bei Lutz Weiser vielmals entschuldigen wollen. Als Nachtrag zum
Kernthema der letzten supporters news, hier nun der
Text von Lutz.
E
s war die Saison 1972/73. Am 30. Spieltag stand der HSV nach katastrophaler Hinrunde (9 Punkte nach der alten 2
Punkteregel) trotz akzeptabler Spiele in
der Rückrunde, auswärts noch sieglos, mit 25
Punkten auf Platz 14 der Tabelle und war noch
nicht gerettet.
Dieser Spieltag, der 5. Mai 1973, sollte mein erstes Auswärtsspiel sein. Es gab nur ein Problem:
Das liebe Geld. Ich war damals noch nicht einmal 15 Jahre alt und pleite. Viele meiner Freunde
hatten sich schon zu dem Auswärtsspiel in Richtung der verbotenen Stadt (die war damals allerdings noch gar nicht verboten, das Verhältnis
zu Werder war damals noch eher freundschaftlich) verabredet.
Zwei Tage vor diesem denkwürdigen Ereignis
fand ich noch eine Karte mit nachträglichen
Glückwünschen zu meiner Konfirmation und dem
sagenhaften Betrag von 20 DM im Briefkasten.
Es konnte also losgehen. Vollkommen aufgeregt suchte ich meine von Oma genähte Fahne
(1mx1,5m, blau-weiß-schwarz längsgestreift
mit kleiner Hamburg-Flagge in der Ecke) und
meine, damals übliche, Dreiklangfahrradhupe
sowie meine Mütze mit aufgenähter Raute zusammen, und es ging ab zum Bahnhof Harburg.
Dort wurde sich eine Tagesrückfahrkarte für 14
DM und eine Schachtel „HB“ für 2 DM gekauft
und los ging es mit einer großen Horde HSVer
Richtung Bremen Hauptbahnhof.
Dort angekommen, formierte sich ein langer Zug,
der zum Weserstadion marschierte. Dort noch
eine Kinderkarte für 1 DM gekauft. Ich weiß es
nicht mehr genau, aber ich glaube wir waren
schon gegen 13 Uhr im Stadion, als es anfing wie
aus Eimern zu gießen, zu hageln und zu stürmen.
Die Fahnen im Weserstadion waren alle zerfetzt
und wir rechneten alle mit einem Spielabbruch.
Das wäre es natürlich gewesen, erstes Auswärtsspiel und dann so was.
Es kam aber glücklicherweise anders. Nachdem wir uns auf dem Stammplatz der Bremer,
der überdachten Gegengerade mit Stehplätzen,
breitgemacht hatten (unter den 16.000 Zuschauern waren bestimmt 5.000-6.000 HSV-Fans) begann das Derby pünktlich um 15:30 Uhr.
Ehe wir wussten, wie uns geschah, stand es nach
13 Minuten durch 2 Tore von Horst Heese und
einem Tor von Caspar Memmering schon 3:0 für
unseren HSV. Die Stimmung war unbeschreiblich,
auch die zwischenzeitliche Ergebnisverkürzung
durch Werner Görts konnte die Euphorie nicht
bremsen. Der Höhepunkt war der vierte HSVTreffer durch Peter Nogly in der 85. Minute, der
alles klar machte.
Der Rest war Jubel und eine Heimfahrt mit der
Bahn, die ich bis heute nicht vergessen habe.
Erstes Auswärtsspiel, der einzige Auswärtssieg
in dieser Saison überhaupt und dann gleich ein
4:1 in Bremen – und ich war dabei.
HSV II
Wie die Großen …
Text Rainer Steffens · Foto Witters
D
ie zweite Mannschaft des HSV nahm sich
ein Beispiel an den Profis und belegte am
Saisonende auch den 8. Platz. Zur neuen
Saison können mit Borussia Halberstadt
und dem Torgelower SV Greif zwei Teams aus dem
Osten begrüßt werden! Aber nun erst mal zu den
letzten Spielen der abgelaufenen Saison:
TUS Holstein Kiel – HSV II 0:0 18 Polizisten und
87 Gästefans bevölkerten den Gästeblock des mit
1912 Fans gefüllten Holsteinstadions. Da in Kiel
wohl nicht mit so vielen HSV-Fans gerechnet worden war, blieb der Imbissstand geschlossen! Aber
clever, wie der Kieler nun mal ist, wurden die Fans
„per zu Fuß“ mit Essen und Getränken versorgt.
Besonders gut kam dabei die Wurst weg, die in einen Plastikbecher gesteckt wurde. Wer Senf oder
Ketchup wollte, konnte sich den Boden des Bechers
damit füllen). Die Ultras von Kiel und die angereisten Hamburger wollten sich vor dem Spiel noch
kurz unterhalten, wogegen aber die Cops ihre Einwände hatten ☺ Also blieb alles friedlich.
Rasen Ball Leipzig – HSV II 3:0 Der Rote
Bull behielt leider die Punkte in Leipzig. Zum Glück
stieg dieses Kommerzteam aber nicht auf, so dass
man im nächsten Jahr noch mal dort antreten darf.
HSV II – VFL Wolfsburg II 0:1 Schon wieder
ein Team, das keiner will! Aber auch hier siegte
die falsche Mannschaft. Vor knapp 100 Zuschauern, davon 0 Gäste.
Hannover 96 II – HSV II 2:1 256 Zuschauer
füllten das Niedersachsen-Stadion nicht! Warum
so ein Spiel in diesem Stadion ausgetragen werden muss, weiß wohl nur der DFB/DFL. Leider verlor unser Nachwuchs beim ganz kleinen HSV vom
Maschsee kurz vor Schluss mit 2 zu 1. Aus Hamburg waren gerade mal zehn Fans mitgefahren.
VFC Plauen – HSV II 1:2 Vorweg ein Dankeschön an die nette Aufnahme in Plauen und der
Möglichkeit, dass der SC-Fotograf auch aus dem Innenraum Bilder machen konnte! 12 Fans machten
sich aus dem 550 km entfernten Hamburg auf den
Weg in das Verena ääh Voigtland mit zwei Neunsitzern und der Bahn. Unterstützt wurden diese noch
von 65 Umlandfans! Loben muss man auch noch
50
den Trommler der Plauen Ultras, der einen guten
Rhythmus auf seine beiden Trommeln brachte. Das
Spiel wurde glücklich, aber verdient gewonnen.
Trotz verschossenem Elfmeter und einem Platzverweis. Danke noch an den Fahrer, der uns sicher hin- und zurückbrachte, was der Vogel, der
auf der Autobahn gegen die Windschutzscheibe
flog, wohl nicht behaupten würde. Ruhe in Frieden.
HSV II – FC Oberneuland 2:0 Ein locker eingefahrener Sieg gegen die Vorstadt- Bremer! 160
Fans waren es wohl, die sich diesen Kick antaten.
HSV II – Hertha BSC Berlin II 1:3 Zur Halbzeit
führten die mit ca. 50 Fans und drei Fahnen angereisten Berliner mit 3:0. Das Donnerwetter in der
Kabine muss man auch in Sinsheim vernommen
haben, wo die Profis am Abend antreten mussten! Kocabas sorgte durch den Anschlusstreffer
noch mal für Spannung, leider verfehlte sein Schuss
aus 16 Metern kurze Zeit später das Tor um wenige Zentimeter.
Energie Cottbus II – HSV II 1:1 Der 18- jährige
Kocabas sorgte mit seinem Tor für einen Punkt in
der Lausitz. Kein Fan aus Hamburg!
HSV II – ZFC Meuselwitz 2:2 Kazior und schon
wieder Kocabas trafen für den HSV- Nachwuchs,
der kurz vor Ende durch einen zweifelhaften Elfmeter den Ausgleich hinnehmen musste.
Hallescher FC – HSV II 1:2 Bei diesem Spiel
merkte man, dass Mikkel sich den Rat der Fans
zu Herzen nimmt: Beim letzten Spiel noch kritisiert, dass man Elfmeter auch mal halten kann,
tat er es prompt und rettete so den Sieg durch die
Tore von Ofosu und Kazior! Der Torwart des HSV
spielte fast die ganze zweite Hälfte mit einer angebrochenen Hand!
HSV II – Chemnitzer FC 3:4 Einer frühen Führung folgte ein früher 1 zu 2- Rückstand, der noch
auf 1 zu 4 anwuchs, bis der HSV sich besann und
noch auf 3 zu 4 rankam. Ein paar Minuten länger
und der Ausgleich wäre noch gefallen. So konnten
die ca. 150 Karlmarxstädter 3 weitere Punkte auf
dem Weg zur Meisterschafft bejubeln!
TSV Havelse – HSV II 1:0 Bei der von Andre
Breitenreiter trainierten Mannschaft war der Wille
zum Sieg deutlich höher als beim HSV, so dass
der Sieg verdient war! Warum allerdings nur 35
Gäste anwesend waren, davon 12 aus Hamburg,
verstehe ich irgendwie nicht bei den vielen Fanclubs im Umland!
HSV II – Türkiyemspor Berlin 4:1 106 Zuschauer, davon 0 Berliner, an einem Freitagabend
um 18 Uhr, da wären bei einem Spielort in Hamburg sicher mehr gekommen. So sorgten Ofosu,
Groß, Kazior und Kocabas für einen mehr als verdienten Sieg gegen den Tabellenletzten. Hut ab
aber vor der Türkischen Mannschaft, die den Willen, ein gutes Spiel zu zeigen, nie verlor!
Eintracht Braunschweig II – HSV II 0:5 100
Hamburger plus ein paar Hannover 96- Fans sahen eine deutlich überlegene Hamburger Mannschaft. Torschützen waren Nagy(2), Ofosu, Kazior
und Kocabas. Das Duell der Fans ging dafür an
Braunschweig, die etwas kreativer waren. Was haben Europapokal- Gesänge bei einem Spiel unseres
Amateurteams zu suchen? Die per Bahn angereisten Hamburger kamen noch in den Genuss eines
Shuttle Service zum Bahnhof, konnten oder durften so aber nichts vom Freibier der Braunschweiger kosten ☺
HSV II – Hannover 96 II 4:4 Zum letzten Saisonspiel kamen die HSV-Mitglieder noch in den Genuss von freiem Eintritt auf den Stehplätzen. 460
Fans sahen letztendlich das unbedeutende Spiel
gegen das Nachwuchsteam vom Maschsee! Der
HSV ging verdient mit 4 zu 1 in Führung durch die
Tore von Ofosu, Nagy und Kazior(2), der in seinem
letzten Spiel für die Rothosen einen gelungenen
Abschied gab. Leider gelang den Hannoveranern
noch der Ausgleich. Die Gäste feierten ihren Punkt
dann noch mit einem unnötigen Platzsturm.
supporters news
Eine Schule für Mrimbo
Der HSV Supporters Club unterstützt Projekt in Tansania
Text Jan Meifert · Foto RAFIKI e.V.
A
n den Hängen des Kilimandscharo liegt
das tansanische Dorf Mrimbo. Dort leben die Menschen hauptsächlich von
der Landwirtschaft, bauen Bananen
und Kaffeebohnen an. Die Kinder kommen mit
sechs Jahren zur Schule und besuchen diese bis
zur siebten Klasse. Für die meisten von ihnen endet danach die Schulausbildung, da es in Tansania nur wenige Sekundarschulen gibt. Seit 2004
engagiert sich der RAFIKI e.V. aus Kellinghusen
für die Errichtung einer solchen weiterführenden
Schule und konnte bisher circa 90.000 Euro in dieses Projekt investieren. Mittlerweile ist das zweigeschossige Gebäude in Betrieb und es werden
verschiedene Fortbildungskurse angeboten.
Neben einer besseren schulischen Ausbildung
bemüht sich der RAFIKI e.V. auch, den Fußballsport in Tansania zu fördern. So sollen neben einer regionalen Fußballliga auch Mädchen- und
Frauenfußball langfristig und koordiniert aufgebaut werden.
Kooperationen existieren u. a. mit den Beruflichen Schulen des Kreises Steinburg in Itzehoe
sowie der Christian-Albrecht-Universität in Kiel.
Eine eigens für diese Schule entwickelte Photovoltaikanlage soll für eine konstante Stromversorgung – in Afrika fällt der Strom, wenn vorhanden,
mehrmals täglich aus – sorgen und Studenten sol-
len die Möglichkeit erhalten, dort Schulpraktika
zu machen. Und auch der HSV Supporters Club
bringt sich mit Sach- und Kleiderspenden, die im
kommenden Herbst nach Tansania transferiert
werden, ein. Im Sommer 2010 wurde der RAFIKI
e.V., der auch durch regelmäßige Begegnungsbesuche die Beziehungen nach Mrimbo pflegt,
für seine Arbeit von der UNESCO ausgezeichnet.
Um das Projekt weiterhin zu unterstützen, benötigt es natürlich finanzielle Mittel, aber auch
Kleiderspenden werden gerne angenommen. Der
Verein – und vor allem die Menschen in Mrimbo!
– würde sich sehr über eine kleine Gabe freuen.
Rafiki kommt übrigens aus dem Kisuaheli und be-
deutet Freund.
Weitere Informationen:
www.rafiki-mrimbo.de
Für Fragen und Kleiderspenden:
Oliver Zantow · Birkenallee 8
25548 Kellinghusen
Email: [email protected]
Für Geldspenden:
Tansania-Hilfe
Kontonummer: 40 023 003
Bankleitzahl: 222 500 20
Sparkasse Westholstein
Was macht eigentlich …?
Anthony Yeboah
Text Philipp Piepiorka · Foto Witters
D
er ghanaische Stürmer ging einst in der
Bundesliga auf Torejagd. Bei Eintracht
Frankfurt und dem HSV machte er sich
einen Namen. Unter anderem schoss Yeboah in
seinen exakt 100 Spielen für den Hamburger SV
28mal ins gegnerische Tor und hatte so maßgeblichen Anteil an der Qualifikation zur Champions League in der Saison 1999/2000. Nach
seiner Zeit beim HSV wechselte Yeboah 2001
nach Katar, zum Hauptstadtklub Al-Ittihad, der
sich mittlerweile Al-Gharafa nennt, ehe er 2002
Ausgabe 67
seine Karriere als Fußballer endgültig beendete.
Heute ist Yeboah in seiner eigenen Spielerberateragentur „Anthony Yeboah Sportpromotion“
tätig, welche er zusammen mit seinem Cousin,
dem früheren Mainzer Mike Osei, und mit Michael Farbmacher betreibt. Seit 2008 ist Yeboah
außerdem noch Vorstandsvorsitzender des Bechem Chelsea Football Clubs, der in der Premier League in Ghana spielt. An diesem Verein
hält er zudem Anteile im zweistelligen ProzentBereich. Yeboah ist zusätzlich auch noch in der
Tourismus-Branche aktiv. In Ghana betreibt er
zwei Hotels, eines in der Hauptstadt Accra und
eines in seiner Geburtsstadt Kumasi.
51
Frauen an die Pfeife!
Bibiana Steinhaus als Vorbild
Text Bodo Scheuing · Foto Witters
Z
um 5. Mal in Folge wurde unsere Spitzenschiedsrichterin Bibiana Steinhaus
zur Schiedsrichterin des Jahres gewählt. Gewählt von weiblichen und
männlichen Aktiven und Sportjournalisten
und Fachleuten aus dem Schiedsrichterstab.
Als erste Frau wurde sie 2007/2008 in Begegnungen der 2. Herrenbundesliga eingesetzt,
wobei sie seit 1999 in verschiedenen Ligen
der Landesverbände im weiblichen wie männlichen Bereich tätig war, d. h. durch ständige
Beobachtungen des Schiedsrichterausschusses diese Aufstiege schaffte. Die 32-jährige
Polizeibeamtin, die im schönen Harzstädtchen Bad Lauterberg geboren wurde, nennt
Sport, Lesen und Reisen als ihre Hobbys.
Es ist festzustellen, dass sich der Frauenfußball im DFB europa- und weltweit etabliert hat und damit auch unsere weiblichen
Schiedsrichterinnen. Im Bereich des Deutschen Sportbundes hat der DFB im Mädchen- und Juniorinnenbereich den größten
Zulauf zu verzeichnen. Immer mehr Mädchen und Frauen wollen bedingt dadurch
auch als Schiedsrichterinnen tätig werden.
Immer mehr sichtet man bei den SR-Anwärterlehrgängen junge Mädchen und Frauen.
Unsere Vorzeigeschiedsrichterin ist Bibiana
Steinhaus, die über Landes- und Regionalligaverbände in die 3. und 2. Bundsliga im
Herren- und Damenbereich aufstieg. Nicht
lange dauerte es, bis sie in der 1. Liga der
Damen pfiff und als 4. Offizielle in der 1.
Herrenbundesliga eingesetzt wurde. Inzwischen hat sie sich im Bereich der Damen zur
Spitzenschiedsrichterin in der UEFA und FIFA
qualifiziert und sich als Topspielleiterin einen
Namen gemacht. Letztlich konnte ich sie live
erleben, als sie vor über 70.000 Zuschauern
im Berliner Olympiastadion die Herrenpartie
Hertha BSC gegen den FC Augsburg leitete
(beides Aufsteiger zur 1. Liga). Es wird schon
spekuliert, wann sie ihren ersten Einsatz in
der 1. Herrenbundesliga erhält.
Für die Damen- Weltmeisterschaft hatte die
FIFA sie schon frühzeitig benannt. Allerdings
waren in verschiedenen Stufen Lehrgänge
zu absolvieren, wobei es nicht nur um das
Regelwerk ging, sondern auch um die ab-
52
solute körperliche Fitness. Weitere 15 Kolleginnen aus den 5 Kontinenten wurden ebenso
über FIFA-Lehrgänge nominiert. Darüber hinaus hatte der Weltverband 32 Assistentinnen benannt, die insgesamt 32 Begegnungen
zu leiten haben. Hinzu kamen noch 4 vierte
Offizielle, die für „Ordnung“ auf den Trainer- und Wechselbänken sorgen sowie die
Aus- und Einwechslungen koordinieren sollen. Aus dem Bereich des DFB wurden als Assistentinnen Katrin Rafalski (Bad Zwesten,
Hessen) und Marina Wozniak (Herne, NRW)
ebenfalls als WM-Teilnehmerinnen benannt.
Bibiana Steinhaus ist nicht nur eine überzeugende Frau „an der Pfeife“ (Schiedsrichterin der Jahre 2007 bis 2011, Pokalendspiel
2003, FIFA-WM U 20 in den Jahren 2008 und
2010, Europapokalspiele, Länderspiele), sie
ist auch im privaten Leben eine starke, charismatische, junge Frau, die in vieler Hinsicht
ein Vorbild für den Fußballsport weltweit ist.
Wünschen wir ihr für die Zukunft alles Gute,
viel Erfolg – GUTEN PFIFF – und vielleicht
bald einen Einsatz in der Herrenbundesliga
beim Spiel unseres HSV gegen?
Eine Fußballphilosophie:
„Fußball mag ein durchaus passendes Spiel
für harte Mädchen sein, als Spiel für feinsinnige Knaben ist er wohl kaum geeignet“
OSCAR WILDE
supporters news
Regelquiz
Regelfragen aus der Praxis für die Praxis
Text Schiedsrichter Bodo Scheuing
… zur 3. Frage: Ja! Der Schiedsrichter liegt richtig,
da persönliche Strafen auch in der Halbzeit ausgesprochen werden dürfen. Die Zeitstrafe beginnt mit
dem Anstoß zur 2. Hälfte. Übrigens, der Schiedsrichter muss beide Mannschaftsführer davon unterrichten.
… zur 2. Frage: Der Schiedsrichter liegt leider
falsch. Noch vor der Spielfortsetzung muss der
Spielertrainer den Innenraum/Platz/Bank usw.
verlassen und darf sich nicht mehr „einmischen“.
… zur 1. Frage: Der Schiedsrichter trifft die richtige Entscheidung und es gibt einen Eckstoß!
Antworten …
… zur 9. Frage: Wird der Schiedsrichter von einem der beiden Spielführer sachlich überzeugend
gebeten das Spiel abzubrechen, da menschliche
Gründe vorliegen, die gegen eine Fortsetzung sprechen, so ist dieser Bitte nachzukommen. Auch der
Schiedsrichter-Beobachter sollte sich einschalten.
Im Spielbericht ist dies zu begründen und zu vermerken. Beide Spielführer müssen diesen Zusatzbericht unterschreiben. Der Verband/Spielinstanz
wird das Spiel neu terminieren.
… zur 8. Frage: Nein! Der Schiedsrichter entscheidet falsch. Auch wenn der vorgesehene
Schütze „pennt“ und ein anderer Spieler anläuft, ist
in jedem Fall die Wirkung abzuwarten (vorbei oder
drüber: Abstoß oder gehalten: weiterspielen). Das
Ganze war nicht regelkonform, aber eben wegen
des Pfiffes gibt es Wiederholung des Strafstoßes
oder jetzt die richtige Ausführung nach dem Pfiff.
Ausgabe 67
… zur 4. Frage: Der Spieler darf auf das Spielfeld,
wenn sein „Kumpel“ runter ist, aber ohne SNOOD,
da der Schlauchschal Gefahren birgt.
6.
Frage: Vor der Ausführung eines
Strafstoßes (Elfer) bewegt sich der
Torwart auf der Linie mit beiden Füßen hin und her. Er versucht mit kreisenden
Armen den Schützen zu irritieren. Der Schiedsrichter ist sich sicher, aber für oder gegen was?
… zur 5. Frage: Der Schiedsrichter zeigt ihm GELB
(Verwarnung) wegen des Foulspieles. Danach noch
einmal GELB, damit GELB-ROT, da er sich nicht angemeldet hat. Spielfortsetzung erfolgt mit einem direkten Freistoß, wo das Foulspiel begangen wurde.
5.
Frage: Die 2. Halbzeit läuft, als
der Schiedsrichter nach einem
Foulspiel den fehlbaren Spieler
verwarnen will. Seine Spielnotizkarte zeigt
ihm an, dass es ein Auswechselspieler ist, der
sich zur 2. Hälfte nicht angemeldet hatte. Ja,
Referee, was tun?
… zur 10. Frage: Ja, liebe Fußballfreunde, ich
habe Sie/Euch mit den vorgegebenen Zahlen etwas verunsichert. War aber nicht bös’ gemeint.
Tatsächlich sind ca. 78.500 Schiedsrichterinnen
und Schiedsrichter im Einsatz, um den Ball rollen
zu lassen. Ohne sie gäbe es keinen Fußball, so
wie wir ihn heute kennen. Hut ab und Dank und
manchmal auch Verständnis für eine Fehleinschätzung, glaubt mir, keiner macht absichtlich Fehler.
4.
Frage: Es ist bitterkalt, aber in
Hamburg wird trotzdem gespielt.
Die Elf aus der Heide will in der
60. Minute einen Spielerwechsel vornehmen.
Der zum Einwechseln bereitstehende Spieler
trägt einen modischen, sogenannten SNOOD
(Schlauchschal). Der Assistent sieht dies und
was jetzt?
10.
Frage: Schätzen Sie bitte,
wie viel Schiedsrichter fast
jeden Samstag/Sonntag tätig sind und Spiele im Senioren- und Juniorenbereich im Bereich des DFB leiten. Eine kleine
Hilfe: 56.500, 42.300 oder 67.700?
… zur 6. Frage: Der Torwart darf „Kasper“ spielen, aber dabei nicht die Torlinie verlassen und muss
mit dem Gesicht zum Schützen stehen.
3.
Frage: In der A-Junioren Kreisliga ist nach 45 Minuten Spielzeit
endlich Halbzeit. Der bereits verwarnte Spieler Robbi Robber (GELB) kritisiert
nun den Schiedsrichter lautstark wegen der
Entscheidung. Vom Schiedsrichter wird dies
als unsportlich betrachtet und mit einer Zeitstrafe geahndet. Ab wann beginnt die Strafe
und war die Entscheidung richtig?
8.
Frage: Noch ein Strafstoß (Elfer)!
Der Schiedsrichter gibt den Ball
durch Pfiff frei, aber, oh Graus, der
vorgesehene Schütze „schläft sich noch aus“
und sein Mitspieler läuft an und will … und
dazwischen kommt ein Pfiff des Schiedsrichters und unterbricht die Aktion. Jetzt wird’s
kniffelig!
9.
Frage: Im März gab es im Zweitligaspiel Cottbus gegen Osnabrück eine
schwere Sportverletzung. Während
der notärztlichen Versorgung im Stadion ruhte
das Spiel mehrere Minuten bis der Notarztwagen
das Stadion verlassen hatte. Ein außergewöhnlicher Vorfall! Hätte einer der beiden Spielführer
den Spielabbruch fordern können? Sollte sich der
Schiedsrichter-Beobachter einschalten?
Ich wünsche allen eine schöne Sommer- und Ferienzeit und freut Euch mit mir auf die neue Saison
2011/2012 und auf einen hoffentlich guten oder
besseren HSV!
2.
Frage: Der Trainer von Dingsbüttel ist auch Spieler – also Spielertrainer. Als Feldspieler spielt er auf
der eigenen Torlinie den Ball mit der Hand und
verhindert damit einen Torerfolg des Gegners
(ROT). Nach Verlassen des Spielfeldes zieht
er eine Trainingsjacke an und coacht von der
Bank aus seine Mannschaft lautstark aber
fair. Der Schiedsrichter hat nichts dagegen!?
7.
Frage: Außerhalb des Strafraumes
wird ein direkter Freistoß durch den
Spieler aus Dasseldorf ausgeführt.
Er gerät dabei ins Stolpern und fällt dabei in
den eigenen Strafraum auf den Ball und blockiert diesen mit beiden Unterarmen. Er will
den Freistoß wiederholen, aber?
… zur 7. Frage: Nichts da! Stolpern, schwächeln,
müde oder so! Klares Handspiel – Strafstoß (Elfer) und keine Verwarnung (neue Regelung durch
FIFA/UEFA).
1.
Frage: Ein Abwehrspieler will mit
dem Einwurf den Ball zum Torwart
spielen. Der böige Wind ist dermaßen stark, so dass der Ball im Tor landet. Tor,
oder was?
53
Aus dem Verein
Die anderen Abteilungen
HSV Skat
Bericht von der 1. HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft 2011
Text Dirk Leu
Von der Idee…
Am 19.06.2011 war es soweit. Wir führten unsere 1. HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft
durch. Im Januar 2011 wurde die Idee einer
HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft geboren. Damit unsere 1. Meisterschaft auch erfolgreich
durchgeführt werden konnte, wurden gleich
der Termin und die Verantwortlichkeiten festgelegt. Als Spiellokal hatten wir „Die Raute“
auserkoren, denn wo sonst als im schönsten
Stadion der Welt konnte eine HSV-Vereinsmeisterschaft stattfinden. Joachim Ranau, der Euch
auch aus dem Fanprojekt und dem Fanhaus bekannt ist, machte die Lokation „Die Raute“ mit
den Verantwortlichen klar und Oliver Scheel
stiftete den Pokal. Nun ging es darum, möglichst viele Skatspieler zu erreichen. Wir nahmen Kontakt zu unseren Verantwortlichen aus
dem Amateurbereich auf, entwarfen ein Plakat
und schickten es an unseren Skatverteiler. Zusätzlich wurde unser Turnier im Amateurnewsletter und auf den HSV-SC Seiten beworben.
Unsere Vorstellung von 100 und mehr Teil-
Vorstand Oliver Scheel und
Skat-Abteilungsleiter Dirk Leu
nehmern mussten wir jedoch relativ schnell
begraben. Die Anmeldungen gingen trotz der
Werbung nur zögerlich ein. Aller Anfang ist
halt schwer. Trotzdem haben alle Teilnehmer
diese Vereinsmeisterschaft zu einem gelungenen Turnier gemacht. Zu unserer Überraschung
meldete sich auch der NDR an, der einen Beitrag für das Hamburg Journal drehen wollte.
Es wurde ein sehr schöner Beitrag, der unseren HSV als Universalsportverein sehr positiv und treffend dargestellt hat. Danke, NDR.
… zur Vereinsmeisterschaft
Unserer Einladung ins HSV-Fanrestaurant „Die
Raute“ folgten fast 40 skatbegeisterte HSVMitglieder. Um kurz nach 10 Uhr eröffneten
Vorstandsmitglied Oliver Scheel und Skat-Abteilungsleiter Dirk Leu die 1. HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft. An 10 Tischen wurde in ruhiger
und gemütlicher Atmosphäre innerhalb von 2
Serien á 48 Spielen der 1. HSV-Skat-Vereinsmeister ermittelt. Auch Oliver Scheel ließ es
sich nicht nehmen und beendete die 1. Serie mit einem durchaus akzeptablen Ergebnis.
Zwischen den Serien wurde eine kleine Mittagspause eingelegt, denn im 10 Euro- Startgeld war ein Mittagessen bereits inbegriffen.
Das Team des Fanrestaurants „Die Raute“
hatte hier mal wieder eine super Arbeit geleistet, so dass niemand hungrig in die 2. Serie
gehen musste. Hierfür und für die tolle Bewirtung möchte sich die Skatabteilung auch noch
einmal ausdrücklich bedanken.
In der 2. Serie wurden dann nach der bis dahin erreichten Punktzahl die Tische besetzt und
der Kampf um die Endplatzierung konnte beginnen. Gerade die Spieler an Tisch 1 machten sich große Hoffnung auf den 1. Platz, doch
am Ende kam alles anders. Wolfgang Fink,
in der 1. Serie mit sehr starken 1.642 Punkten gestartet, musste sich am Ende mit Platz
4 (2.524 Punkte) zufriedengeben. Auch Sebastian Runde, der in der 1. Serie noch Zweitplatzierter mit 1.540 Punkten war, erging es
nicht anders. Am Ende sprang für ihn mit 2.518
Punkten Platz 5 heraus. Der Vereinsmeister
SC-Mitglied gewinnt erste HSV Skatmeisterschaft:
Pokalübergabe an Peter Klodt
54
supporters news
2011 belegte nach der 1. Serie nur Platz
7 und spielte sich von Tisch 2 an die
Spitze. Mit 2.644 Punkten sicherte sich
Peter Klodt den Vereinsmeistertitel 2011
und kann sich somit über zwei BusinessSeats Karten für ein HSV-Spiel in der Saison 2011/2012 freuen. Auf Platz 2 folgte
mit 2.593 Punkten Kurt Chrosziel, auf
Platz 3 folgte Erwin Müller mit 2.549
Punkten. Beide können sich über eine
Business-Seat Karte für ein Spiel in der
kommenden Saison freuen. Durch Platz
1 und 3 war die Skat-Abteilung gleich
zweimal auf dem Treppchen vertreten,
was die gute Abteilungsarbeit unterstreicht.
Kurt Chrosziel
Peter Klodt (Vereinsmeister)
Erwin Müller
Auf diesem Weg möchten wir uns recht
herzlich bei Manfred Ertel und Björn
Floberg bedanken, die die Zurverfügungstellung der Business-Seats Karten ermöglichten, und natürlich beim
Supporters Club für die tolle Unterstützung und die Stiftung der vielen Preise.
Des Weiteren möchte sich die HSV-Skatabteilung bei Ralf Stoelken, Inhaber der
Kneipe „Seitenwechsel“ in Lokstedt,
und der Firma Meiko bedanken, die uns
wie immer mit vielen Sachpreisen unterstützt haben.
Den Termin für unsere nächste HSV-SkatVereinsmeisterschaft im Jahr 2012 werden wir rechtzeitig bekanntgeben und
hoffen, dann noch mehr HSV-Skatspieler begrüßen zu können. Unser Ziel ist
es, diese HSV-Skat-Vereinsmeisterschaft
als das größte Skatturnier in Hamburg zu
etablieren. Bei 70.000 Mitgliedern sollte
das doch zu schaffen sein.
Zwölf Stunden Turnierstress
Tanzsport – Senioren erleben tolle WM auf Mallorca
Text und Foto Andrea und Manfred Otto
E
nde April hieß es für einige unserer Turniertänzer mal wieder Koffer packen. Früh am
Morgen ging es am 29. April mit AirBerlin
in Richtung Mallorca. Nach langer Vorbereitung,
sowohl aus sportlicher als auch auf organisatorischer Seite, stand die Teilnahme beim IDSF, Weltmeisterschaft Senioren II, in den Standardtänzen
auf dem Terminkalender. 222 Paare aus vielen
Ländern dieser Erde hatten sich angemeldet.
Nur einen Tag nach der Anreise begannen pünktlich um neun Uhr die Vorrunden. 17 Runden mit
durchschnittlich 13 Paaren brauchen so ihre Zeit.
Daher war es nicht verwunderlich, dass erst gegen Mittag die Teilnehmer zur 1. Zwischenrunde
feststanden (153 Paare). Mit dabei: drei Paare
vom HSV. Auch in Runde drei (98 Paare) waren
wir noch mit Manfred und Andrea Otto sowie
Hans-Jürgen und Jutta Kühl vertreten. Michael
und Elisabeth Schröder konnten sich für diese
Runde nicht qualifizieren und verabschiedeten
sich mit Platz 108 aus dem Turnier.
Um die Ausrechnungspausen für die Zuschauer
nicht zu langweilig werden zu lassen, wurden
vom Veranstalter nationale Turniere der Kinderund Jugendklassen in diese WM eingebunden.
Es war einfach schön anzusehen, wie die kleinsten Teilnehmer auf dieser übergroßen Tanzfläche
kess ihre Tanzschritte zeigten. Lang anhaltender
Applaus und viele Pokale waren der Lohn für ihre
sportlichen Leistungen.
Schließlich gaben 98 der weltbesten Standardpaare im Seniorenbereich in Runde drei nochmals
richtig Gas. Deutlich war die Leistungssteigerung
gegenüber den Vorrunden auf der Fläche zu sehen. Unsere Paare konnten ungestört ihre Tänze
in den Runden zeigen und die optimale Leistung
abrufen. Nach fünf Tänzen hatten alle das Gefühl:
Super gelaufen – besser geht fast nicht. Dennoch
sollte es für die vierte Runde ( 48 Paare ) nicht
mehr ganz reichen.
Nach zwölf Stunden Turnierstress war um 19:15
Uhr mit Platz 69 für Manfred und Andrea das
Turnier zu Ende. Damit gehörten sie bei diesem
Turnier zu den besten 25 Paaren aus Deutschland (110 Paare waren aus Deutschland am Start)
und hatten sich gegenüber 2009 um 30 Plätze
verbessert. Hans-Jürgen und Jutta Kühl konnten
sich ebenfalls um viele Plätze verbessern und erreichten dicht hinter Manfred und Andrea den
72. Platz.
Im Anschluss an diese WM nutzten die Paare die
Gelegenheit für einige Tage Urlaub auf Mallorca.
Im nächsten Jahr steht Mallorca bestimmt erneut
auf dem Turnierkalender. Wir freuen uns bereits
wieder auf ein gut organisiertes Turnier sowie
weitere schöne Tage auf der Insel.
Vom HSV-Tanzsport Norderstedt dabei: Manfred und Andrea Otto, Michael und Elisabeth Schröder sowie Hans-Jürgen und Jutta Kühl
Mit skatfreundlichen HSV-Grüßen
Eure HSV-Skatabteilung
Der nächste Übungsabend der HSVSkat-Abteilung findet nach der Sommerpause am 10.08.2011 statt. Gäste
sind herzlich willkommen und gespielt
wird natürlich wie gewohnt im HSV-Fanhaus.
Ausgabe 67
55
Foto HSV Dart
HSV Dart
Erfolgreiche Saison zu Ende
Text Arne Sell und Nicole Frentzen
N
ach einer erneut recht erfolgreichen Bundesligasaison, die mit Platz 7 in der Nordtabelle endete, standen noch einige
Turnierhighlights zum Saisonabschluss bei unseren Dartern auf dem Programm.
Die besten Darter im HSV wurden gekürt
Am 20. Mai fanden im Pocket’s & Point’s unsere diesjährigen Meisterschaften statt. Gesucht
wurde jeweils ein Abteilungsmeister/eine Abteilungsmeisterin, die den HSV am Samstag beim
Master of Master (MoM) des Landesverbandes
vertreten würden.
Das Starterfeld bestand (leider nur) aus 16 Teilnehmern. Aber das Feld hatte es in sich. 10(!)
180er High Finishes von 148, 2*124, 100 und
least Darts von 13(!), 15 und 18 sprachen eine
deutliche Sprache. Ein echter Hammer. In den
Halbfinals standen sich Kai Blohm gegen Klaus
Ryborz und Massoud Taleblou gegen Mike Holz
gegenüber. Im ersten Spiel konnte sich Kai knapp
mit 3:2 gegen Klaus durchsetzen und im zweiten
Halbfinale gab es die erste kleine Überraschung:
Massoud (HSV2) konnte sich nach einem überragenden Spiel mit 3:1 gegen unseren Bundesligacrack Mike durchsetzen. Das Finale war auch
richtig klasse. Massoud (es war einfach sein Tag)
ging schnell mit 3:0 in Führung. Doch so schnell
gab Kai nicht auf und glich zum 3:3 aus. Das
letzte Leg musste die Entscheidung bringen. Und
so war es Massoud, der seine geniale Leistung
56
an diesem Tag mit dem Titel „Abteilungsmeister“ krönte. 4:3 gegen Kai.Bei den Damen gab
es ebenfalls ein hochklassiges Finale. Die Letztjahresmeisterin Conny Sell traf auf die wiedererstarkte Gaby Hey. Und auch hier Bombendarts!
Mit 3:1 gewann Gaby das Spiel und darf sich
dieses Jahr Abteilungsmeisterin nennen. Herzlichen Glückwunsch zu euren Titeln, eine starke
Leistung.
Master of Master 2011
Bei den Master of Master des Landesverbandes
Hamburg (hier treffen alle Hamburger Vereinsmeister/innen aufeinander) am 21. Mai 2011 traf
unser Abteilungsmeister Massoud in der ersten
Runde auf den Titelträger vom DSC Elbe Jörg
Bleckmann. Leider konnte Massoud seine starke
Vortagesleistung nicht wiederholen und musste
sich mit 0:4 geschlagen geben. Schade, Mas-
soud. Bei den Damen konnte unsere Abteilungsmeisterin Gaby Hey leider an diesem Tag nicht
antreten.
Der Kampf um die Pokalmeisterschaft
Im Hamburger Pokalhalbfinale, ebenfalls am 21.
Mai, traf HSV1 auf den Ligavierten SCC Concordia. Mit Sage und schreibe 8:0 (!) nach den Einzeln überrollte der HSV förmlich seinen Gegner
und stand damit im Finale. Gegner hier „Area of
Darts“ aus Buxtehude. Trotz eines 0:2-Rückstandes wies der HSV seinen Gegner in die Schranken und ließ den Buxtehudern beim 8:3-Finalsieg
kaum eine Chance. Pokalsieger 2011: Nur der HSV!
Damit ging es am ersten Juni- Wochenende zur
Deutschen Pokalmeisterschaft nach Hanau. Leider
hatte das HSV-Team hier Pech mit der Auslosung
und traf in seiner Gruppe auf – mit Vikings Berlin
und dem DSC Bochum – gleich auf zwei Halbfinalisten der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Demnach war der folgende Sieg gegen
Berlin ein toller Erfolg. Eine Niederlage gegen Bochum und ein ungünstiges Satzverhältnis führten
dann zum Ausscheiden. Mit einem 5. Platz gehen
wir nun in unsere (ich glaube verdiente) Sommerpause. Denn nächste Saison (ab September geht’s
wieder in der Bundesliga los) warten wieder neue
Aufgaben auf uns. Und wir wollen dann auch wieder sagen können: Nur der H S V! Du willst auch
mal Dart im HSV ausprobieren? Dann komm zu
unserem Training für Jedermann!
Egal, ob du Anfänger oder Fortgeschrittener bist,
ob du nur einmal reinschnuppern oder einfach
deine Neugier befriedigen möchtest, ob du deinen Wurfstil ändern oder das Rechnen perfektionieren willst, ob du Fragen zur Abteilung oder
zum Ablauf der Saison hast. Hier bist du garantiert richtig – schau doch mal rein. Wir freuen
uns auf dich!
supporters news
Werde zum König der Athleten!
Hamburger Jedermann-Zehnkampf
Text Anne Gnauk
W
enn die Zehnkämpfer in den Leichtathletikstadien dieser Welt antreten,
ist ihnen die Aufmerksamkeit gewiss.
Auch als Hobbysportler kann man sich dieser Herausforderung stellen und zum „König der Athleten“ werden.
Zum Jedermann-Zehnkampf des Hamburger SV,
der am 27. und 28. August bereits seine 18. Auflage erlebt, werden wieder Teilnehmer aus ganz
Deutschland anreisen und die Jahnkampfbahn im
Hamburger Stadtpark zur Mehrkampfarena ma-
Foto Marc-Oliver Kruse
HSV Triathlon
Lust auf mehr?
Text Stephan Hampfe und Andreas Pfaffe
E
twa 200.000 Sportlerinnen und Sportler
betreiben in Deutschland die Sportarten
Triathlon und Duathlon. 23.000 Startpassinhaber sind gegenwärtig in der Deutschen Triathlon Union, dem Dachverband, organisiert.
Damit ist die DTU nach dem Triathlonverband der
USA der zweitgrößte Triathlonverband der Welt.
Mit fast 1.000 Triathlonveranstaltungen im Jahr
in Deutschland wird dem hohen Bedarf an Wettkampfmöglichkeiten Rechnung getragen. Seit
dem 1. November 2010 wird nun auch im HSV
geschwommen, geradelt und gelaufen. Unsere
neue Abteilung HSV Triathlon zählt inzwischen
mehr als 20 Mitglieder und nach der gemeinsamen Vorbereitungszeit in diesem Winter und
Frühjahr stehen nun die ersten Wettkämpfe auf
dem Programm. Triathlon – das ist das Synonym
für die Kombination der drei beliebtesten Aus-
Ausgabe 67
chen. Zehn Disziplinen in zwei Tagen – egal ob
Speerwurf, Weitsprung oder Hürdensprint, die
Herausforderung ist groß, aber für alle zu meistern. Denn Rekorde sind hier Nebensache, was
zählt, ist die persönliche Leistung und der Spaß.
Das Teilnehmerfeld ist in zwölf Riegen aufgeteilt. Die Riegenführer sind erfahrene Übungsleiter, die vor allem bei den technischen Disziplinen
Hilfestellung geben. Und natürlich feuert einer
den anderen an. So wächst eine Riege an zwei
langen Wettkampftagen zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammen. Als Erleichterung
sind die Hürdenhöhen niedriger als bei den Profis und auch die Einstiegshöhen im Hochsprung
und Stabhochsprung sind für fast jeden schaffbar, zumal gerade beim Stabhochsprung die Riegenführer auch schon mal ein wenig mithelfen.
Mehr als 200 Teilnehmer sind bisher gemeldet.
In einigen Riegen gibt es noch Restplätze. Mitmachen kann man bereits ab 14 Jahren und nach
oben ist die Grenze offen. Etwas Fitness ist natürlich von Vorteil. Wer diese ausbauen will und
schon einmal Bekanntschaft mit Speer, Diskus
oder dem Stab machen möchte, hat ab dem
dauersportarten Schwimmen, Radfahren und
Laufen, die von jedem in den unterschiedlichsten Leistungsgruppen und auf verschiedenen Distanzen betrieben werden kann. Ein Sport, der
naturverbunden und umweltfreundlich ist und
eine Möglichkeit bietet, die eigenen Leistungsgrenzen auszutesten.
Die Triathlon-Abteilung im HSV bietet inzwischen für Schwimmen und Laufen Trainingszeiten bei erfahrenen Trainern an. Zum Radfahren
werden nach individueller Absprache Touren in
und um Hamburg durchgeführt. Ein regelmäßiger Stammtisch hilft beim Kennenlernen und
fachlichen Austausch. Dabei werden auch praxisnahe Vorträge angeboten, z. B. mit Themen
„Wie bereite ich mich auf meinen ersten Triathlon vor?“. So werden auch Anfänger kompetent
an die Sportart Triathlon herangeführt. Kooperationspartner, eine eigene Wettkampfkollektion und ein Internetauftritt sorgen nach außen
für einen starken Auftritt der HSV Triathleten.
Die ersen Schritte sind gemacht und wer jetzt
Lust bekommen hat, mal beim Training dabei
zu sein, der findet unter www.hsv-triathlon.de
1. August beim vierwöchigen Vorbereitungstraining dazu Gelegenheit. Jeden Montag und Mittwoch leiten hier erfahrene Leichtathletik-Trainer
des Hamburger SV durch eine zweistündige Einheit. Los geht es jeweils um 18.30 Uhr in der
Jahnkampfbahn im Hamburger Stadtpark. Auch
ein ganzjähriges Training wird für Mitglieder der
Abteilung Leichtathletik angeboten.
Viele weitere Infos rund um den JedermannZehnkampf des Hamburger SV sind auf der Internetseite www.10-kampf.de zu finden. Hier
besteht auch die Möglichkeit, sich online anzumelden. In der Startgebühr von 25,00 bzw. 29,00
Euro sind das Veranstaltungs-T-Shirt, die Teilnehmertüte mit Goodies und Nahrhaftem sowie die
Bratwurst für den gemütlichen und gemeinsamen Grillausklang am Samstag bereits enthalten. Zudem gewinnt nicht der Erste den besten
Preis, sondern der, der sein Ergebnis im Vorfeld
am besten schätzt.
Also seid dabei und erlebt ein Wochenende voller Spaß, Gemeinschaft und persönlicher Herausforderung!
Foto HSV Amateursport
alle wichtigen Infos zum Training und zu den
Ansprechpartnern. Wer Triathlon live erleben
will, der sollte sich am 16./17. Juli den Dextro
Energy Triathlon mit Start und Ziel in der Hamburger Innenstadt nicht entgehen lassen. Die
HSV Triathlon-Abteilung ist hier auf der Sportsmile mit einem eigenen Stand vertreten und wird
u. a. einen kleinen Familien-Triathlon der ganz
besonderen Art veranstalten. Außerdem wird
es einige Überraschungen geben. Also kommt
vorbei und lernt Triathlon im HSV kennen! Wir
freuen uns auf euch.
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Lesen und Hören
„Ansgar Brinkmann“ – Der weiße Brasilianer
Text Ingo Thiel
A
nsgar Brinkmann war als Fußballer einer jener Typen, der das Herz der Fans
im Sturm eroberte – wo er auch gerade spielte. Gerade eben weil er anders und nicht so stromlinienförmig war wie die
meisten Profis. Egal, welches Trikot er getragen
hat, egal, wie lange er in einer Stadt gelebt hat,
die Fans dieser Vereine wussten genau, warum sie
ihn immer zum Publikumsliebling gemacht haben.
Auf dem Platz gab er Gas und war ein hochtalentierter Techniker, hatte aber oft Schwierigkeiten mit dem Autoritätsgehabe von Trainern oder
Funktionären und wechselte in 20 Profijahren
fünfzehn Mal den Verein. Seine Karriere führte
ihn zwischendurch bis zurück in die Kreisliga, aber
nie in die Nationalmannschaft, wohin er aufgrund
seiner spielerischen Fähigkeiten nach Einschätzung von Kollegen und Trainern eigentlich gehört hätte, meint auch Jürgen Klopp in dem hier
besprochenen Buch: „Ansgar war lange Zeit der
beste Spieler, mit dem ich je zusammengespielt
habe. Er hatte außergewöhnliche Fähigkeiten,
aber leider Probleme, das Ganze konstant abzurufen.“ Kloppo hat bis heute auch noch nicht
wieder erlebt, dass ein Kicker sein bestes und sein
schlechtestes Spiel in einer Partie abgeliefert hat,
so wie Ansgar Brinkmann für Mainz 05 gegen
Chemnitz. Erste Hälfte groß aufgezogen, zweite
Halbzeit absolut unterirdisch. So blieb die Deutsche A-Jugendmeisterschaft mit Bayer Uerdingen
der einzige Titel, den er je gewonnen hat. Dafür
feierte er Aufstiege in die 1. und 2. Liga und ge-
hörte zum legendären Frankfurter Team, das im
Saisonfinale 1999 durch ein 5: 1 gegen Lautern
am letzten Spieltag mit einem Tor noch dem sicher
geglaubten Abstieg entrann. Geld hat ihn, der aus
einfachen Verhältnissen stammte und in der Jugendzeit sehr knapsen musste, nie wirklich interessiert. Brinkmann löste hochdotierte Verträge
auf wie bei Mainz 05, weil sein Bauchgefühl ihm
sagte, dass er sich verändern müsse. Und sei es
eine Liga tiefer, Hauptsache, er fühlte sich wohl.
Abseits des Platzes fiel Brinkmann immer wieder
vor allem durch seine teils clownesken Eskapaden auf – wenn er feierte, dann richtig. Er lieferte sich Verfolgungsjagden mit Freunden und
Helfern oder legte eines frühen Morgens in nur
einer Viertelstunde eine Einkaufsstraße in Gütersloh in Schutt und Asche und verursachte einen fünfstelligen Schaden. Aber er stand immer
zu dem, was er tat, ob Stress mit Trainerdiktatoren oder Ergebnissen wilder Exzesse wie in der
ostwestfälischen Provinz. Wieder nüchtern, entschuldigte sich Brinkmann sofort persönlich bei
den Ladeninhabern und beglich die angerichteten Schäden – wirklich geschadet hat er in seiner
Karriere wohl nur sich selbst. Er ging gern unter
die Leute, war ein Profi zum Anfassen, hatte die
Fans gerne um sich. Wenn jemand an seiner Tür
klingelte, höflich war und Brinkmann Zeit hatte,
unterhielt er sich mit ihm auf seinem Sofa. Als eines Abends ein Fanclub anrief und ihn spontan
zum Grillen einlud, fuhr er hin. Auch in der Bundesliga hatte er, im Gegensatz zu vielen Profis,
immer gute Kontakte zu seinen Fans. Die Frankfurter bewachten damals vor Heimspielen nachts
das Stadion, damit die Offenbacher nicht den Rasen umgruben oder anderen Unsinn anrichteten.
Brinkmann lud sein Auto voll mit Pizza und Bier,
kletterte über den Zaun des Stadions, in dem er
morgen spielen sollte und unterhielt sich so lange
mit den Fans, bis einer sagte: “ Ansgar, es ist
gleich halb zwei, du spielst morgen, es ist wohl
besser, wenn du jetzt nach Hause gehst.“ So einer kommt an, erst recht, wenn er dann noch auf
dem Platz Leistung bringt.
Was Brinkmann noch so in seiner Freizeit anstellte, sollte man selber lesen. Das Buch ist voller, herrlicher Anekdoten, die auch schon Jürgen
Klopp erfreuten: „Ich hörte mir morgens immer
die Geschichten vom Abend zuvor an und hatte
schon vor dem Training 25 Lachkrämpfe.“
„Ansgar Brinkmann“ Der weiße Brasilianer
Aufgezeichnet von Bastian Henrichs
208 Seiten
19,90 Euro
DeliusKlasing Verlag
ISBN 978-3-7688-3264-9
Elvis – Einer von Euch
Text Philipp Markhardt
Es ist soweit – mit „Einer von Euch“ veröffentlicht
Elvis nach jahrelanger ausschließlicher Präsenz
auf Youtube und der Bühne sein Debüt-Album.
Insgesamt 15 Tracks aus dem Genre DeutschRap umfasst die Scheibe, und natürlich handeln
diese ausschließlich vom HSV bzw. der Hansestadt Hamburg. Das schlägt sich auch bei den
Gastkünstlern nieder. So sind unter anderem
Herr Wendt von Abschlach! (Track Nr. 5 „Immer noch“) und Gano (Track Nr. 14 „Lichter der
Stadt“) dabei. Musikalisch erwartet den Hörer
nicht nur der typische Hip-Hop. Statt 80,8-Baselines und Samples verwendet Elvis auch öfter
58
Rock-, Schlager- und Technosounds. Das ist
zwar für Hip- Hop- Puristen ein absolutes NoGo, dürfte aber dafür die Platte auch für andere
als die Baggyhosen-Fraktion interessant machen.
Natürlich auch auf der Platte ist der bereits bekannte Titel „Nur der HSV“, der auch die Singleauskopplung darstellt. Daneben ein Highlight:
„Ohnmacht“. Im elften Titel seines Albums hat Elvis nämlich die traumatischen HSV-Erlebnisse der
letzten Jahre verarbeitet. Ihr wisst schon, diese
beiden Ereignisse, über die man nicht spricht.
„Einer von Euch“ ist ab August im Handel erhältlich, im Übrigen inklusive eines 32-seitigen
Booklets, das als Poster mit der Abbildung hunderter HSVer aufklappbar ist. Zudem, so hört
man, wird Elvis wohl mit Abschlach! auf Tournee gehen.
supporters news
Leserbriefe
zu „Ein ganzes Stück weiter“ · SN 66
von Franz J. Scheuer
Moin,
Bernd F. Schwarze schreibt, dass „… es auf lange Sicht keinen Erfolg haben kann, an der Mitgliedschaft vorbei zu regieren. Die Mitglieder möchten ernst genommen werden! Im Rahmen der e.V.-Strukturen wollen sie
mitbestimmen und sie möchten mitgenommen werden auf die Reise des
HSV.“ Dem stimme ich uneingeschränkt zu.
Bernd F. Schwarze meint aber doch bestimmt nicht mich und die anderen
rd. 70.000 Mitglieder. Er meint doch sicher die 1.000 bis 1.500 Mitglieder, die bei jeder Versammlung vor Ort sind, jede Abstimmung majorisieren
und so die Geschicke des Vereins in ihrem Sinne bestimmen. Eine Briefwahl bei wichtigen Entscheidungen lehnt Bernd F. Schwarze bestimmt ab.
Argumente dagegen lassen sich immer finden. Die Mehrheit der Mitglieder könnte ja eine andere Meinung vertreten als die 1.000 bis 1.500 zählende „aktive Mitgliedschaft“.
De facto führen diese rd. 2% Mitglieder den Verein. Und weil das so ist
und solange das so ist, wird der HSV dort verharren, wo er sich seit Jahren befindet, in der relativen Bedeutungslosigkeit.
Mit sportlichem Gruß
Franz J. Scheuer
Geschichte wiederholt sich
von Thomas Hesseling
Moin,
beim Besuch des Heimspiels gegen den BVB
habe ich nämlich erlebt, wie sich Geschichte
auf kuriose Weise wiederholt hat. Was war
passiert?
Viele erinnern sich bestimmt noch an die Saison vor 10 Jahren, als wir am letzten Spieltag
gegen die Bayern das Last-Minute-Tor bekommen haben, das die Bayern dann zum Meister
machte. Tatsache – schon 10 Jahre her.
Was heute vielleicht nicht mehr jeder weiß: Vor
Beginn des Spiels wurde aus der Nordkurve,
in der auch ich stand, der Strafraum mit Bananen zugeschmissen.
Welcher Spieler damit beglückt wurde, ist
überflüssig zu erwähnen. Das Ganze hatte
dann zur Folge, dass die Partie ca. 5-10 Minuten später angepfiffen wurde und logischerweise auch entsprechend später endete.
Und genau in dieser Nach-Nachspielzeit fiel
das Tor gegen uns, das die Meisterschaft dann
entschieden hat. Und was passiert nun fast
genau 10 Jahre später gegen den BVB? Anstelle von Bananen fliegen dieses mal Klo-Rollen und, noch ein Unterschied, gegen (oder
Ausgabe 67
für) den eigenen Torhüter. Das verstehe wer
will, ich nicht.
Das Resultat ist jedenfalls dasselbe wie damals: Wieder verspäteter Spielbeginn, wieder
Ausgleich gegen uns, als längst abgepfiffen
sein sollte. Auf jeden Fall wieder 2 Punkte
eingebüßt. Also, liebe HSV-Fans, was soll das
Ganze bringen? Ob Bananen aufs Spielfeld fliegen oder Klopapierrollen oder eine übergroße
Papierkugel, der Schuss ist bis jetzt immer nach
hinten losgegangen.
Also in Zukunft lieber den Quatsch lassen,
stattdessen den HSV richtig anfeuern.
Ich bin dabei!
Thomas Hesseling, Lübeck
59
Aus aller Welt …
Grüße an den SC
60
supporters news
Schöne Grüße aus dem son
nigen Djerba!
Wir wünsche euch eine erh
ols ame Sommerpause und
eine
erfolgreic he neue Saison.
Nur der HSV!
Bernd F. Schwarze grüßt vom Orinoco- Delta in Venezuela.
Ausgabe 67
61
Die wichtige Seite
Supporters Club · Tickets · Mitgliederwerbung · Fan-Shops · etc.
Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Informationen rund um den Hamburger Sport-Verein e.V.
Sollten dennoch Fragen auftauchen, so wendet euch bitte direkt an den HSV unter 040/4155-1500
oder [email protected].
Supporters Club
Ihr erreicht uns wie folgt: Hamburger SportVerein e.V., Supporters Club, Sylvesterallee 7,
22525 Hamburg
Tel.: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510,
Mail: [email protected].
SC Stand: Der Stand befindet sich in der
Ebene 4 der Nordtribüne. Er ist an Heimspieltagen bis 15 Minuten vor Anpfiff und
nach dem Spiel geöffnet. Hier könnt Ihr
Euch mit Fahr-und Eintrittskarten für Auswärtsspiele sowie SC-Merchandiseprodukte
eindecken.
Öffentliche Infoveranstaltung
der Abteilungsleitung
Diese findet an jedem ersten Dienstag im Monat im Fanhaus statt. Jeder ist herzlich eingeladen, vorbeizuschauen und zuzuhören oder
auch mit zu diskutieren.
Das Fanhaus befindet sich in der Stresemannstraße 162, 22769 Hamburg; Beginn
ist 19 Uhr. Themen und eventuelle Änderungen sind auf www.hsv-sc.de zu finden.
Öffentliche Infoveranstaltung
des Seniorenrates
Der Seniorenrat veranstaltet an jedem ersten
Montag im Monat eine öffentliche Versammlung. Die Versammlung findet im Grand Hotel
Elysee statt und beginnt um 19 Uhr.
Onlinestore
Unter www.hsv-tickets.de könnt Ihr Karten und Fahrten für Auswärtsspiele des HSV
bestellen. Die Kollektion des Supporters
Club könnt Ihr unter www.hsv-sc-shop.de
bestellen.
Merchandise erwerben (Hinweis: Verkauf nur
an Mitglieder gegen Vorlage des Mitgliedsausweis). Die Botschaft steht bei Heimspielen des HSV im Stadion auf der Westplaza.
Bei Auswärtsspielen des HSV in der Bundesliga steht die SC Botschaft im Bereich der
jeweiligen Gästeeingänge (genauer Standort könnt Ihr vor den Auswärtsspielen auf
der Internetseite des Supporters Club unter
www.hsv-sc.de, Rubrik „Was in … erlaubt
ist“, nachlesen).
Ticketservice
Heimspielkarten können über die HSV Bestellservice-Hotline unter 01805/478478, im Internet unter www.hsv.de oder in einem der
HSV-Fanshops gekauft werden. Am SC-Stand
gibt es keine Heimspielkarten.
Auswärtstickets und –fahrten
Können im Internet unter www.hsv-shopping.
de, in den HSV-Fanshops und an Spieltagen
am SC-Stand gekauft werden.
HSV-Museum/Stadionführungen
Der Supporters Club ist der größte Sponsor des HSV-Museums, welches seit dem
07.02.04 seine Pforten geöffnet hat. Das
Museum befindet sich neben dem Restaurant „Die Raute“ im Nord-Ost-Bereich des
Stadions. Die Öffnungszeiten des Museums
sind täglich von 10 bis 20 Uhr*.
Stadionführungen** finden täglich statt. Mitglieder erhalten auch hier einen Rabatt. Für
Gruppen gibt es auf Anfrage auch Sondertarife und Führungen zu anderen Zeiten.
Weitere Informationen gibt es telefonisch unter
040/4155-1550 oder www.hsv-museum.de.
*Bei Heimspielen ist der Zutritt ab 2 Stunden vor Spielbe-
Botschaft des Supporters Club
Auch an der Botschaft des Supporters Club
könnt Ihr bei Heim- und Auswärtsspielen des
HSV Artikel aus der Kollektion des Supporters
62
OFC-Gründungen
Alle interessierte HSV-Fans, die mit dem Gedanken spielen, einen offiziellen HSV-Fanclub
zu gründen oder Ihren bereits existierenden Fanclub bei uns registrieren lassen wollen, finden alle Informationen im Netz unter
www.hsv-ofc.de. Bei Rückfragen wendet
Euch bitte an Nicole Peters, zu erreichen unter
040/4155-1506 oder [email protected].
Auch eine Unterstützung vor Ort ist möglich.
Mitgliederwesen
Auch du kannst als Mitglied aktiv werden und
Mitglieder werben. Vielleicht befindet sich ja
auch in deinem Bekanntenkreis noch der ein
oder andere HSVer, der noch kein Mitglied ist.
Damit deine Mühen nicht umsonst sind, belohnen wir alle aktiven Werber natürlich auch. Gewinne der Mitgliederwerbung findest du unter
www.hsv.de.
Fanshops
HSV Arena Store (im Stadion), Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg, Mo.-Sa. 10-18 Uhr,
Sa. bei Heimspielen: mit Stadionöffnung,
HSV City Store (Innenstadt), Schmiedestr.
2, 20095 Hamburg, Mo.-Fr. 10-19 Uhr, Sa.
10-16 Uhr
HSV Fan Shop (Herold Center), Berliner Allee 34a,
22850 Norderstedt, Mo.-Sa. 9.30-20.00 Uhr
An dieser Stelle noch eine Bitte
Bei Umzug, Namens-oder Bankverbindungsänderungen bitte auch an uns und die eigene
Mitgliedschaft im Hamburger Sport-Verein e.V.
denken. Bitte eine kurze Notiz per Post, Mail
oder Telefon an uns. Nur so können wir gewährleisten, dass auch in Zukunft alle Informationen
bei Euch ankommen.
ginn nur mit Eintrittskarte für das Spiel möglich.
**An Spieltagen oder anderen Veranstaltungstagen entfallen die Stadionführungen, Näheres erfährst Du unter
der obigen Telefonnummer.
supporters news
Rund um den HSV
Netztipps …
Hier surfen HSVer
Alle folgenden Informationen beziehen sich auf den
Stand vom 01. Juli 2011
HSV
www.hsv.de
HSV Supporters Club
www.hsv-sc.de
Mitglieder im HSV:
Davon im HSV Supporters Club:
70.254
54.213
Offizielle Fanclubs
www.hsv-ofc.de
Supporters Treffs
www.supporters-treff.de
Hauptamtliche Mitarbeiter:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
15
Kids Club
www.hsv-kids.de
Museum
www.hsv-museum.de
Fanprojekt
www.hsv-fanprojekt.de
Amateurfußball
www.hsv-amateurfussball.de
Badminton
www.hsv-badminton.de
Baseball
www.hsv-baseball.de
Boxen
www.hsv-boxen.de
Dart
www.hsv-dart.de
Cricket
www.hsv-cricket.de
Eishockey
www.hsv-eishockey.de
Eishockey Frauen
www.hsv-eishockeyfrauen.de
Das Vorstandsmitglied für die Belange der Mitglieder, Oliver
Scheel, wird durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Eishockey Nachwuchs
www.hsv-eishockey-nachwuchs.de
Frauenfußball
www.hsv-frauen.de
Aufsichtsrat:
Ernst-Otto Rieckhoff (Vorsitzender/Delegierter
HSV Ochsenzoll-Norderstedt)
Manfred Ertel (stellv. Vorsitzender)
Alexander Otto (stellv. Vorsitzender)
Horst Becker
Prof. Dr. Jörg F. Debatin
Marek Erhardt
Björn Floberg Thiel (Delegierter der Förderer)
Jürgen Hunke
Ian Kiru Karan
Hans-Ulrich Klüver
Eckart Westphalen (Delegierter der Amateure)
Bis auf die vier delegierten Aufsichtsräte, die von ihren jeweiligen Abteilungen gewählt und nominiert werden, werden alle anderen Aufsichtsräte durch die Mitgliederversammlung gewählt.
Golf
www.hsv-golf.de
Handball
www.hsvhandball.de
Handball 3. Herren
www.hsv-handball-amateure.de
Hockey
www.hsv-hockey.de
HSV III http.//hsv3.fuppers.de
Inline-Hockey
www.hsv-inlinehockey.de
Karate
www.hsv-karate.de
Leichtathletik
www.hsv-la.de
Rollstuhlsport
www.hsv-rollstuhlsport.de
Rugby
www.hsv-rugby.de
Schwimmen
www.hsvschwimmen.de
Supporters Direct
www.supporters-direct.org
Tanzen
www.hsv-tanzsport.de
Tanzssport Norderstedt
www.hsv-tanzsport-norderstedt.de
Tennis
www.tennis-im-hsv.de
Tischtennis
www.hsv-tischtennis.de
Unsere Kurve
www.unserekurve.de
FSE
www.footballsupporterseurope.org
SC Merchandise
www.hsv-sc-shop.de
HSV Senioren
www.hsv.de/verein/verein/hsv-senioren/
Volleyball
www.hsvvolleyball.de
Ehrenamtliche Mitarbeiter/Aushilfen:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Ehrenamtliche Abteilungsleitung:
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
300
5
Vorstandsmitglieder:
Carl-Edgar Jarchow (Vorsitzender)
Frank Arnesen (stellvertr. Vorsitzender)
Joachim Hilke
Oliver Scheel
Internetadresse:
www.hsv-sc.de
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag von 9–18 Uhr
Freitags von 9–17 Uhr
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
Büroräumlichkeiten:
Stadion, Geschäftsstelle Nord, Eingang Nord-West
(Abteilung Fördernde Mitglieder)
63
Regionalbetreuer und
Botschafter
Erste Anlaufstation für HSV-Fans, die nicht aus Hamburg kommen.
R
egionalbetreuer und Botschafter
sind HSV Mitglieder, welche ehrenamtlich als Ansprechpartner für HSV
Fans und Freunde in ihrer jeweiligen Region für den HSV Supporters Club tätig sind. Sie vertreten die Interessen des HSV
Supporters Club vor Ort und tragen die Wünsche und Anregungen aus dem Kreise der
Mitglieder an die Abteilungsleitung und die
Fanbetreuung heran.
Sie haben das Ziel, alle HSV Freunde in ihrer Region zusammen zu führen und bei
gemeinsamen Veranstaltungen und Aktivitäten diese Gemeinschaft zu festigen und
auszubauen. Insbesondere die Zusammenführung der einzelnen Offiziellen Fanclubs
(OFCs) liegt in ihrem Focus. Sie planen Veranstaltungen und Treffen um die Gemeinschaft der HSV Fans und Freunde zu festigen
Die Organisation von regionalen Stammtischen, gemeinsamen Fahrten aus der Region zu den Heim- und Auswärtsspielen
des HSV oder Feierlichkeiten um sind nur
einige Beispiele.
Die Regionalbetreuer werden in ihrem Bundesland von den Botschaftern unterstützt,
welche in ihrem Bezirk genau wissen, wo
ihr weitere HSV Fans treffen könnt. Habt
ihr auch Lust ehrenamtlich als Botschafter mitzuarbeiten? Dann meldet Euch bitte
bei uns per E-Mail unter: [email protected] oder
telefonisch: 040-41551500.
Wichtig ist uns noch einmal herauszustellen, dass die Botschafter und Regionalbetreuer KEINE Vorverkaufsstellen und
Ticketbesorger sind! Kartenwünsche bestellt bitte per OFC Bestellformular oder
online unter www.hsv.de
Die Bestellformulare findet ihr online im
Downloadbereich unter: www.hsv-ofc.de
Berlin und Brandenburg
Regionalbetreuer:
14913 Jüterbog
André Schmidt
Parkstraße 2c
14913 Jüterbog
Tel.: 033716-081422
Mobil: 0151-58832585
E-Mail: [email protected]
oder:
Carsten Bürger
Biesentaler Str. 10
13359 Berlin
Tel.: 030-89651922
Mobil: 0151-11597592
E-Mail: [email protected]
Niedersachsen-West/Bremen
Regionalbetreuer
28213 Bremen
Thomas Kerfin
Klattenweg 4
28213 Bremen
Mobil: 0170-4625894
E-Mail: [email protected]
64
Botschafter:
27239 Twistringen
Thorben Schlake
Kapellenweg 9 · 27239 Twistringen
Tel.: 0160-96690682
E-Mail: [email protected]
Botschafter:
01219 Dresden
Tobias Grogorick
Hugo-Bürkner-Str. 2b · 01219 Dresden
Mobil: 0174-2030352
E-Mail: [email protected]
27749 Delmenhorst
Stefan „Eddy“ Nowski
Klosterdamm 42 · 27749 Delmenhorst
Tel.: 04221-62575
Mobil: 0151-28212822
E-Mail: [email protected]
Sachsen Anhalt
Regionalbetreuer:
38889 Blankenburg
Ralf Borchert
Fr. August Straße 3 · 38889 Blankenburg
Tel.: 03944-369930
Mobil: 0171-4785320
E-Mail: [email protected]
27793 Wildeshausen
Stephan Schulz
Welgenhöhe 12 · 27793 Wildeshausen
Tel.: 04431-9455662
Mobil: 0151-15228482
E-Mail: [email protected]
26954 Nordenham
Dirk Stenzel
Hansingstr. 179
26954 Nordenham
Tel.: 04731-924700
Mobil: 0172-4303734
E-Mail: [email protected]
49716 Meppen
Jens Klünder
Esterfelder Stiege 112 · 49716 Meppen
Tel.: 059311-4957
Mobil: 0163-3731244
E-Mail: [email protected]
26384 Wilhelmshaven
André Dirks
Opdenhoffstraße 24/08
26384 Wilhelmshaven
Mobil: 0152-59430357
E-Mail: [email protected]
Hamburg
Botschafter:
21745 Hemmoor
Heiko „Speedy“ Grantz
Kastanienweg 13
21745 Hemmoor
Tel.: 04771-602700
Mobil: 0171-2620287
E-Mail: [email protected]
21436 Marschacht –
Samtgemeinde Elbmarsch
Detlef (Lalla) Lorenz
Eichholzer Str. 15
21436 Marschacht
Tel.: 04176-949950
E-Mail: [email protected]
Sachsen
Regionalbetreuer:
04509 Delitzsch
Sebastian Mörschke
Rathenaustr. 18
04509 Delitzsch
Mobil: 0179-2891249
E-Mail: [email protected]
Schleswig-Holstein
Regionalbetreuer:
23858 Reinfeld
Daniel Bernhard
Hamburger Chaussee 8 · 23858 Reinfeld
Tel.: 04533-3745
Mobil: 0174-1616190
E-Mail: [email protected]
Botschafter:
23560 Lübeck
Stefan Bartsch
Rotkäppchenweg 6 · 23560 Lübeck
Tel.: 0451-81042970
Mobil: 0176-64087736
E-Mail: [email protected]
23866 Nahe
Frank Steenbock · Vasanenweg 4
23845 Itzstedt
Mobil: 0178-2341594
24106 Kiel
Marco Lorenzen
Waisenhofstraße 27 · 24103 Kiel
Mobil: 0176-70485946
E-Mail: [email protected]
24116 Kiel
Sven Hornung
Hasseldieksdammer Weg 46 · 24116 Kiel
Mobil: 0170-1884317
E-Mail: [email protected]
24649 Wiemersdorf
Sascha Petersen
Kieler Straße 89
24649 Wiemersdorf
Tel.: 04192-9063847
E-Mail: [email protected]
24989 Dollerup
Christian Kunde
Schulstraße 14a · 24989 Dollerup
Tel.: 04636-977160
Mobil: 0152-28033879
E-Mail: [email protected]
25709 Marne
Sebastian Rohmann
Ringstraße 48 · 25709 Marne
Mobil: 0152-25761497
E-Mail: [email protected]
24939 Flensburg
Aljoscha Peters
Flurstraße 7 · 24939 Flensburg
Mobil: 0171-1454379
E-Mail: [email protected]
Niedersachsen
Regionalbetreuer:
29683 Bad Fallingbostel
Klaus (Fiddy) Gerken
Teichstr. 13 · 29683 Bad Fallingbostel
Tel.: 05162-3796
Mobil: 0151-14152046
E-Mail: [email protected]
Botschafter:
21266 Jesteburg
Marcel Wrobel
Am Waldrand 5 · 21266 Jesteburg
Tel.: 0151-19366415
E-Mail: [email protected]
21335 Lüneburg
Lennard Aldag
Vor dem Roten Tore 35 · 21335 Lüneburg
Mobil: 0173-2337145
E-Mail: [email protected]
27333 Bücken
Stefan Schierholz
Dedendorf 67 · 27333 Bücken
Tel.: 04251-6720644
Mobil: 0162-7084281
E-Mail: [email protected]
26933 Munster
Thorsten Schrödinger
Am Bispinger Weg 1 · 29633 Munster
Tel.: 05192-888001
Mobil: 0171-3883102
E-Mai: [email protected]
22119 Hamburg
Patrick Franck
Manshardtstraße 1 · 22119 Hamburg
Tel.: 040-41480903
Mobil: 0173-1887700
E-Mail: [email protected]
29227 Celle
Thorsten Sühring
Zum Sportheim 5 · 29227 Celle
Tel.: 05141-3055348
Mobil: 0176-22938280
E-Mail: [email protected]
29549 Bad Bevensen
Jürgen Eckert
Sperberring 21 · 29549 Bad Bevensen
Tel.: 05821-967253
Mobil: 0170-5520252
E-Mail: [email protected]
29556 Suderburg
Stefan Kruggel
Zum Wasserwerk 7 · 29556 Suderburg
Tel.: 0581-9736380
Mobil: 0171-3530703
E-Mail: [email protected]
supporters news
29643 Neuenkirchen
Maraike Mertens
Drosselweg 10
29643 Neuenkirchen
Tel.: 05195-972083
Mobil: 0173-2333567
E-Mail: [email protected]
53757 Sankt Augustin
Erwin Tech
Sandkaule 69
53757 Sankt Augustin-Niederpleis
Tel.: 02241-9326677
Mobil: 0178-8704995
E-Mail: [email protected]
31319 Sehnde
Bernd Hirmke
Weidengrund 3
31319 Sehnde
Tel.: 05132-6391
E-Mail: [email protected]
57234 Wilnsdorf
Klaus-Dieter Rose
Thomasstr. 18 · 57234 Wilnsdorf
Tel.: 02737-93327
Mobil: 0176-22625902
E-Mail: [email protected]
31683 Obernkirchen
Uwe Rennekamp
Birkenweg 5
31683 Obernkirchen
Tel.: 05724-392662
Mobil: 0175-5677951
E-Mail: [email protected]
58095 Hagen
Peter Frank
Haldener Str.22 · 58095 Hagen
Tel.: 02331-2045740
Mobil: 0170-8385339
E-Mail: [email protected]
37186 Moringen
Carsten Siebrecht
Wasserstraße 12
37186 Moringen
Mobil: 0173-8868539
E-Mail: [email protected]
Rheinland-Pfalz
Regionalbetreuer:
54343 Föhren
Edgar Reinehr
Müllershübel 8 · 54343 Föhren
Tel.: 06502-3332
E-Mail: [email protected]
21337 Lüneburg
Olaf Fink
Bleckeder Landstr. 3
21337 Lüneburg
Tel.: 04131-2201908
Mobil: 0151-54662288
E-Mail: [email protected]
Botschafter:
55743 Idar-Oberstein
Florian Beier
Friedrich-Ebert-Ring 29
55743 Idar-Oberstein
Tel.: 0160-94624923
E-Mail: [email protected]
Mecklenburg-Vorpommern
Regionalbetreuer:
23554 Lübeck
Christoph Kugel
Adlerstr. 25
23554 Lübeck
Tel.: 0451-98960668
E-Mail: [email protected]
54331 Pellingen
Berni Mielke
Schulstr. 18 · 54331 Pellingen
Tel.: 06588-7054
Nordrhein-Westfalen
Regionalbetreuer:
46049 Oberhausen
Christian Roth
Speldorfer Str. 11
46049 Oberhausen
Tel.: 0208-9697234
Mobil: 0152-53697185
E-Mail: [email protected]
Botschafter:
31675 Bückeburg
Kai Bierbaum
Schwalbenweg 9
31675 Bückeburg
Mobil: 0162-7914902
E-Mail: [email protected]
32289 Rödinghausen
Marco Landwehr
Stukenhöfener Str.1
32289 Rödinghausen
Mobil: 0151-17356657
E-Mail: [email protected]
34431 Marsberg
Andre Haiduck
Kaiser-Otto-Ring 46
34431 Marsberg
Mobil: 0170-7333843
E-Mail: [email protected]
48231 Warendorf
Gerhard Heitbrock
Buddenbaumstraße 16
48231 Warendorf
Tel.: 02581-4271
Ausgabe 67
Saarland
Regionalbetreuer:
66625 Nohfelden
Jörg Schmitt
Staudammstr. 3 · 66625 Nohfelden
Tel.: 06852-991928
Mobil: 0173-9387106
E-Mail: [email protected]
Botschafter:
66538 Neunkirchen
Andreas Michel
Im Altseiterstal 1 · 66538 Neunkirchen
Tel.: 06821-982319
Mobil: 0175-9255898
E-Mail: [email protected]
Hessen
Regionalbetreuer:
34549 Edertal
Nicky Hupertz
Zum Roten Busch 10
34549 Edertal
Tel.: 05623-933925
Mobil: 0170-8584388
E-Mail: [email protected]
Baden-Württemberg
Regionalbetreuer:
71665 Vaihingen/Enz
Roland Schinkel
Bahnhofstraße 91
71665 Vaihingen/Enz
Tel.: 07042-13320
Mobil: 0160-96040597
E-Mail: [email protected]
Botschafter:
72525 Münsingen
Dirk Endler
Wacholderweg 1
72525 Münsingen
Tel.: 07381-5017007
Mobil: 0171-9315617
E-Mail: [email protected]
79576 Weil am Rhein
Peter Stähr
Hebelstraße 60
Tel.: 07621-669842
Mobil: 0172-7765040
E-Mail: [email protected]
Bayern
Regionalbetreuer
91052 Erlangen
Martin Berndt
Koldestr. 8 B
91052 Erlangen
Tel.: 09131-129282
Mobil: 0172-1794738
E-Mail: [email protected]
Botschafter
63916 Amorbach
Petra Ballmann
Mühlrain 11A
63916 Amorbach
Tel.: 09373-3283
Mobil: 0160-94672642
E-Mail: [email protected]
81829 München
Markus Seubert
Lehrer-Wirth-Str. 17/19
81829 München
Tel.: 089-20317078
Mobil: 0176-20591926
E-Mail: [email protected]
82467 Garmisch-Partenkirchen
Mark Ahrens
Waxensteinstraße 18
82467 Garmisch-Partenkirchen
Tel.: 7 Uhr bis 18 Uhr 08821-7819219
Tel.: ab 18:30 Uhr 08821-9665356
Mobil: 0178-6037923
E-Mail: [email protected]
85405 Nandlstadt
Joachim Heins
Baumgartener Str. 3 · 85405 Nandlstadt
Tel.: 08756-2460
Mobil: 0172-4130874
E-Mail: [email protected]
Thüringen
Regionalbetreuer:
99735 Wollersleben
Silvio Fischer
Dorfstraße 74
99735 Wollersleben
Tel.: 0170-2373715
E-Mail: [email protected]
Ausland
Belgien
Regionalbetreuer:
4770 Amel
Eric Rauw
Zum Knopp 45
B-4770 Amel
Tel.: 0032-80221201
Mobil: 0032-477406885
E-Mail: [email protected]
Dänemark
Regionalbetreuer:
DK-6300 Rinkenæs/Gråsten
Bjarne Rasmussen
Hvedemarken 58
DK-6300 Rinkenæs/Gråsten
Tel.: 0045-74562223
Mobil: 0045-28719151
E-Mail: [email protected]
Gran Canaria
Regionalbetreuer:
E-35138 Playa de Mogan
Peter Zinke
Callejon de la Explande
del Castillete No.36
E-35138 Playa de Mogan - Las Palmas
Tel.: 0034-928-566047
Mobil: 0034-678001715
E-Mail: [email protected]
Österreich
Regionalbetreuer:
A-9781 Oberdrauburg
André Beiten
Marktstr. 1
A-9781 Oberdrauburg
Tel.: 0043-650-4711111
E-Mail: [email protected]
USA
Regionalbetreuer:
Brooklyn, New York
Oliver Lunt
469 State St. Apt. 4R
Brooklyn, NY 11217, USA
E-Mail: [email protected]
Vereinigte Arabische Emirate
Regionalbetreuer:
Dubai
Lars Meyn
P.O. Box 113222
Dubai, V.A.E. Vereinigte Arabische Emirate
Mobil: 00971-50-29309-04
E-Mail: [email protected]
35325 Mücke
Peter Frei
Liebigstraße 2
35325 Mücke
Tel.: 06400-1301
Mobil: 0160-94117703
94575 Windorf/Otterskirchen
Maik Gebhard
Blumenstraße 2
94575 Windorf/Otterskirchen
Tel.: 08546-973109
Mobil: 0171-3677796
E-Mail: [email protected]
Schweiz
Regionalbetreuer:
CH-7310 Bad Ragaz
Stefan Mullis
Weiligstrasse 7
CH-7310 Bad Ragaz
Tel.: 0041-813022345
Mobil: 004179-664 89 56
E-Mail: [email protected]
64287 Darmstadt
Michael Martin
Landgraf-Georgstraße 110
64287 Darmstadt
Tel.: 06151-6792238
Mobil: 0176-48268957
E-Mail: [email protected]
96114 Hirschaid
Christian Nicklaus
Kellerstr. 15
96114 Hirschaid
Tel.: 09543-4422966
Mobil: 0170-7687173
E-Mail: [email protected]
Singapur
Regionalbetreuer:
Singapore 098639
Henrik Haeder
8 Keppel Bay Drive 02-09
Singapore 098639
E-Mail: [email protected]
65
Was hast du so gemacht?
HSV-Sommererlebnisse – geht es auch ohne Fußball?
Text Mirko Beyer · Foto Karen Kaspar | shutterstock.com
E
s liegt zwar schon etwas zurück, aber
dennoch kann ich mich noch genau
daran erinnern, wie es früher war: In
der ersten Stunde nach den großen
Schulferien haben sich alle in einen Stuhlkreis gesetzt und erzählt, was sie in den Ferien erlebt haben. Der Urlaub mit der Familie,
die Erlebnisse im Ferienlager, der Ausflug
zu den Großeltern oder in den Freizeitpark.
Die Geschichten ähnelten sich alle, war man
doch in seinen Freizeitaktivitäten zwangsweise auf Grund des Alters und der damit
verbundenen Unselbstständigkeit recht eingeschränkt und oftmals von den Launen und
Ideen seiner Eltern abhängig.
Die Zeiten ändern sich, denn mit dem Älterwerden und dem damit verbunden Abnabelungsprozess, entwickelt man doch immer
mehr sein eigenes Selbst und die damit verbundenen Interessen. Dass eine der größten
Interessen von uns allen der Fußball- und
hier speziell der HSV- ist, liegt auf der Hand.
Doch was gibt es außerdem? Womit verbringt ihr die fußballfreie Zeit? Die Sommerpause ist lang, zu lang meinen einige und
gerade in diesem Jahr lässt sich genüsslich
darüber streiten, ob die Frauenweltmeisterschaft ein gutes Ersatzprogramm ist.
Wir würden gern von euch wissen, was ihr
so in der Sommerpause unternommen habt.
Wart ihr mit der Familie unterwegs? Sei es
als Kind oder mittlerweile selbst als Elternteil? Habt ihr Musikfestivals besucht? Gab
es eine sportliche Fußballalternative? Wart
ihr zelten oder Kanu gefahren? Oder musstet ihr gar in der Sommerzeit das Büro mit
eurer Anwesenheit beglücken, da schon alle
Urlaubstage für Fußballfahrten draufgegangen sind? Uns interessiert alles.
Es wäre sicherlich ein lustiges Bild, wenn
wir uns nach der Sommerpause zum ersten
Heimspiel alle um den Mittelkreis herumsetzen und uns unsere Erlebnisse erzählen würden. Ich wage aber zu bezweifeln, dass wir
dort alle Platz finden und vor allem alle ausreichend zu Wort kommen würden.
Deshalb schreibt uns kurz und knapp und
ganz wichtig: bitte mit Bild und am besten
noch mit einem Bild, auf dem nicht nur ihr
und eure Urlaubsaktivität, sondern auch der
Bezug zum HSV zu erkennen sind. Schickt
uns diese bitte per e-mail an supporters@
hsv.de.
Wir freuen uns auf viele spannende Geschichten.
Impressum
Abteilungsleitung
Ralf Bednarek
David Duddeck
Christian Bieberstein
Andreas Kloß
Volker Knut
p.A. HSV, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
HSV supporters news, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
Telefon: 040/4155-1500, Fax: 040/4155-1510
Herausgeber
HSV Supporters Club, Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
im Selbstverlag
Bezugspreis 2 Euro
Erscheinungsweise vierteljährlich
V.i.s.d.P. Ralf Bednarek, p.A. supporters news,
Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg
Auflage Nr. 67 53.000 Exemplare
Drucklegung 12.07.2011
Mitgearbeitet haben diesmal Ralf Bednarek, Mirko Beyer,
Christian Bieberstein, Andreas Birnmeyer (Koordinator), Rainer
Döll, David Duddeck, Tamara Dwenger, Daniel Eglite, Ilija
Eplinius, Manfred Ertel, Björn Floberg, Axel Formeseyn, Nicole
Frentzen, Dr. Anne Gnauk, Martina Grospitz, Peters Groth,
Patrick Grützner, Stephan Hampfe, Nicole Hellendoorn, Dieter
Horchler, Andreas Kloß, Volker Knut, Peter Kupka, Dirk Leu, Ulie
Liebnau, Uwe Liebnau, Philipp Markhardt, Sebastian Neuhaus,
Andreas Otto, Manfred Otto, Oliver Peters, Andreas Pfaffe,
Philipp Piepiorka, Robert Pohl, Joachim Ranau, Janine Rehders
(Koordinatorin), Ernst-Otto Rieckhoff, Renate und Peter Römer,
Mathias Scharf, Bodo Scheuing, Arne Sell, Rainer Steffens, Ingo
Thiel, Verena Vogt, Jens Wagner, Lutz Weiser, Michael Wendt
Bilder von Witters Sport-Presse, Hamburger SportVerein e.V., HSV Supporters Club, HSV Amateursport,
HSV Dart, HSV Fanprojekt, HSV Skat, HSV Tanzsport
Norderstedt, Daniel Eglite, Fangemeinschaft Dynamo
Dresden, Patrick Franck, Tim Hoischen, Marc-Oliver Kruse,
Oliver Meyer, Florian Meyers, OFC HSV Diamanten, Jens
Rüdiger, Matthias Scharf, www.der-betze-brennt.de
Lektorat Uwe Liebnau, Ulie Liebnau
Illustrationen Jan Meifert, Jens Wagner
Gestaltung publish! Medienkonzepte GmbH, Hannover
Druck Quensen Druck+Verlag, Hildesheim
Namentlich gekennzeichnete Artikel, Leserbriefe und Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Abteilungsleitung
des Supporters Club als Herausgeber der supporters news wieder (wirklich nicht).
Die supporters news ist erhältlich im Arena Store (Sylvesterallee 7, 22525 Hamburg), im City Store (Schmiedestraße 2, 20095
Hamburg), im HSV Fan Shop (Herold Center, Berliner Allee 34a,
22850 Norderstedt) sowie bei Heimspielen beim SC-Stand in
Ebene 4 der Nordtribüne.
Wir bitten freundlichst um Beachtung der Anzeigen und
danken allen Anzeigenkunden für ihre Treue.
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supporters news