Stationen arbeiten
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Stationen arbeiten
Stationsarbeit Klassenstufe: 9- 10 Unterrichtsphase: Wiederholung, Festigung Dauer: ca. 4- 5 Std. (1 Station etwa 20- 30 min.) Ziele Sicherung/ Festigung Übung im Umgang mit Lyrik (Zugang schaffen, Alltagsbezug erkennen) Arbeitsweisen trainieren Sozialkompetenzen stärken Aufbau 4 Stationen: 1. Was es ist! 2. Phantasie, Idee, Vision 3.Vergleiche! 4. Unter die Lupe nehmen 5. Stammtisch Station 1: Was es ist ! 1. Seht euch die Bilder an und besprecht, was ihr seht. Hört euch dazu auch die angegebenen Lieder an! 2. Lies den Text und markiere Schlüsselwörter. Exzerpiere im Anschluss die wesentlichen Informationen. (Versuche eigene Formulierungen zu finden!) Die Gattung Lyrik Die Bezeichnung Lyrik leitet sich vom griechischen Wort lýra für Leier ab. Damit wird schon auf die ursprünglich durch Musik begeleitete Vortragsweise verwiesen und das Liedhafte der Texte angedeutet. Die Lyrik zählt neben der Epik und der Dramatik zu den drei großen Gattungen der Literatur. Im Gegensatz zu diesen wurde die Lyrik erst im 18./19. Jahrhundert zunehmend als eigenständige Gattung betrachtet. Dazu bedurfte es einer theoretischen Beleuchtung des Gegenstandes und einer Abgrenzung gegen epische bzw. dramatische Texte. In Deutschland verfassten unter anderem Herder, Schlegel oder Hegel Schriften zum Thema. So betonte Herder 1765 in seinem Fragment einer Abhandlung über die Ode den Ausdruck von Gefühlen und Empfindungen in lyrischen Texten. Hegel bestimmte in seinen Vorlesungen über die Ästhetik 1817 die Subjektivität als zentrale Eigenschaft: "Denn in der Lyrik ist es eben nicht die objektive Gesamtheit und individuelle Handlung [wie im Epos], sondern das Subjekt als Subjekt, was die Form und den Inhalt abgibt.“ Heute dienen die Versform und die Einzelrede (d.h. die Rede erfolgt als Monolog, ist situationsunabhängig und weniger komplex) als Abgrenzungskriterien. Allerdings gelten auch Merkmale, wie Metrum, Reim, Strophenform bzw. die Bildlichkeit der Sprache, das Vorkommen von Stilfiguren oder die relative Kürze als typisch. Wahlpflicht 3.Bestimmt ein Gruppenmitglied, das den Text des Liedes Freude schöner Götterfunken laut vorließt. Analysiert anschließend das Metrum der Ode. 4.Hört euch die Lieder MfG und Kein Weg zurück an. Diskutiert anschließend die Verwandtschaft von Liedern und Gedichten. (Seht ihr Gemeinsamkeiten? Gehören Gedichte in der verwandten Form des Liedes zu unserem Alltag?) Liedtexte Fanta 4 - MfG Nun da sich der Vorhang der Nacht von der Bühne hebt, Kann das Spiel beginnen, das uns vom Drama einer Kultur berichtet. ARD, ZDF, C&A BRD, DDR und USA BSE, HIV und DRK GbR, GmbH - ihr könnt mich mal THX, VHS und FSK RAF, LSD und FKK DVU, AKW und KKK RHP, USW, LMAA PLZ, UPS und DPD BMX, BPM und XTC EMI, CBS und BMG ADAC, DLRG - ojemine EKZ, RTL und DFB ABS, TÜV und BMW KMH, ICE und Eschede PVC, FCKW - is nich o.k. MfG - mit freundlichen Grüßen die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf Wir gehn drauf für ein Leben voller Schall und Rauch Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf MfG - mit freundlichen Grüßen die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf Wir gehn drauf für ein Leben voller Schall und Rauch Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf HNO, EKG und AOK LBS, WKD und IHK UKW, NDW und Hubert Kah BTM, BKA, hahahaha LTU, TNT und IRA NTV, THW und DPA H&M, BSB und FDH SOS, 110 - tatütata SED, FDJ und KDW FAZ, BWL und FDP EDV, IBM und www HSV, VfB, olé olé ABC, DAF und OMD TM3, A&O und AEG TUI, UVA und UVB THC in OCB is was ich dreh MfG - mit freundlichen Grüßen die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf Wir gehn drauf für ein Leben voller Schall und Rauch Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf MfG - mit freundlichen Grüßen die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf Wir gehn drauf für ein Leben voller Schall und Rauch Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf MfG - mit freundlichen Grüßen die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf Wir gehn drauf für ein Leben voller Schall und Rauch Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf MfG - mit freundlichen Grüßen die Welt liegt uns zu Füßen, denn wir stehn drauf Wir gehn drauf für ein Leben voller Schall und Rauch Bevor wir fallen, fallen wir lieber auf Wolfsheim: Kein zurück Weißt du noch, wie's war Kinderzeit... wunderbar... Die Welt ist bunt und schön. Bis du irgendwann begreifst, Dass nicht jeder Abschied heißt, Es gibt auch ein Wiedersehen Immer vorwärts, Schritt um Schritt ... Es geht kein Weg zurück! Und Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehen. Die Zeit läuft uns davon, Was getan ist, ist getan. Was jetzt ist, wird nie mehr so geschehen. Ein Wort zuviel im Zorn gesagt, Ein Schritt zu weit nach vorn gewagt. Schon ist es vorbei. Was auch immer jetzt getan, Was ich gesagt hab´, ist gesagt, Und was wie ewig schien ist schon Vergangenheit. Immer vorwärts, Schritt um Schritt ... Es geht kein Weg zurück! Und Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehen. Die Zeit läuft uns davon, Was getan ist, ist getan. Was jetzt ist, wird nie mehr so geschehen. Ach, und könnt' ich doch nur ein einz'ges Mal Die Uhren rückwärts drehen, Denn wieviel von dem, was ich heute weiß, Hätt' ich lieber nie gesehen. Dein Leben dreht sich nur im Kreis, So voll von weggeworfener Zeit, und Deine Träume schiebst Du endlos vor Dir her. Du willst noch leben irgendwann, Doch wenn nicht heute, wann denn dann...? Denn irgendwann ist auch ein Traum zu lange her. Immer vorwärts, Schritt um Schritt ... Es geht kein Weg zurück! Und Was jetzt ist, wird nie mehr ungeschehen. Die Zeit läuft uns davon, Was getan ist, ist getan. Was jetzt ist, wird nie mehr so geschehen. Station 2: Sei kreativ! Aufgabe: Wähle aus den folgenden Bereichen (Bild-Gedicht, Gedicht-Bild, Musik Gedicht, Gedicht-Prosa) einen aus und bearbeite die dazugehörige Aufgabe. Bereich Bild-Gedicht Wähle eines der folgenden Bilder aus und verfasse ein Gedicht passend dazu. (Tipp: Versuche, vor allem die Stimmung des Bildes mit deinem Gedicht zu erfassen.) Casper David Friedrich: Mann und Frau den Mond betrachtend, um 1824 Edvard Munch, Der Schrei, 1895 Ludwig Meidner: Potsdamer Platz, Berlin, 1913 Bereich Gedicht-Bild Wähle eines der folgenden Gedichte aus und zeichne dazu ein Bild. (Tipp: Versuche, mit deinem Bild vor allem die Stimmung der Gedichte zu erfassen.) Mondnacht Es war, als hätt' der Himmel Die Erde still geküsst, Dass sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müsst. Die Luft ging durch die Felder, Die Ähren wogten sacht, Es rauschten leis' die Wälder, So sternklar war die Nacht. Und meine Seele spannte Weit ihre Flügel aus, Flog durch die stillen Lande, Als flöge sie nach Haus. Joseph von Eichendorff Die Dämmerung Ein dicker Junge spielt mit einem Teich. Der Wind hat sich in einem Baum gefangen. Der Himmel sieht verbummelt aus und bleich, Als wäre ihm die Schminke ausgegangen. Auf lange Krücken schief herabgebückt Und schwatzend kriechen auf dem Feld zwei Lahme. Ein blonder Dichter wird vielleicht verrückt. Ein Pferdchen stolpert über eine Dame. An einem Fenster klebt ein fetter Mann. Ein Jüngling will ein weiches Weib besuchen. Ein grauer Clown zieht sich die Stiefel an. Ein Kinderwagen schreit und Hunde fluchen. Alfred Lichtenstein Bereich Musik-Gedicht Hör dir folgenden Musikausschnitt an und verfasse dazu ein Gedicht. (Tipp: Versuche, vor allem die Stimmung des Liedes mit deinem Gedicht zu erfassen.) Bereich Gedicht-Prosa Schreibe folgendes Gedicht in einen Prosatext um und/oder den Prosatext in ein Gedicht! Die Stachelschweine Eine Gesellschaft Stachelschweine drängte sich, an einem kalten Wintertage, recht nahe zusammen, um durch die gegenseitige Wärme sich vor dem Erfrieren zu schützen. Jedoch bald empfanden sie die gegenseitigen Stacheln; welches sie dann wieder voneinander entfernte. Wenn nun das Bedürfnis der Erwärmung sie wieder näher zusammenbrachte, wiederholte sich jenes zweite Übel; sodass sie zwischen beiden Leiden hin- und hergeworfen wurden, bis sie eine mäßige Entfernung voneinander herausgefunden hatten, in der sie es am besten aushalten konnten. So treibt das Bedürfnis der Gesellschaft, aus der Leere und Monotonie des eigenen Inneren entsprungen, die Menschen zueinander; aber ihre vielen widerwärtigen Eigenschaften und unerträglichen Fehler stoßen sie wieder voneinander ab. Die mittlere Entfernung, die sie endlich herausfinden, und bei welcher ein Beisammensein bestehen kann, ist die Höflichkeit und feine Sitte. Dem, der sich nicht in dieser Entfernung hält, ruft man in England zu: keep your distance! Vermöge derselben wird zwar das Bedürfnis gegenseitiger Erwärmung nur unvollkommen befriedigt, dafür aber der Stich der Stacheln nicht empfunden.Wer jedoch viel eigene, innere Wärme hat, bleibt lieber aus der Gesellschaft weg, um keine Beschwerde zu geben, noch zu empfangen. Arthur Schopenhauer Der Knabe im Moor O schaurig ist's übers Moor zu gehn, Wenn es wimmelt vom Heiderauche, Sich wie Phantome die Dünste drehn Und die Ranke häkelt am Strauche, Unter jedem Tritte ein Quellchen springt, Wenn aus der Spalte es zischt und singt, O schaurig ist's übers Moor zu gehn, Wenn das Röhricht knistert im Hauche! Fest hält die Fibel das zitternde Kind Und rennt, als ob man es jage; Hohl über die Fläche sauset der Wind Was raschelt drüben am Hage? Das ist der gespenstische Gräberknecht, Der dem Meister die besten Torfe verzecht; Hu, hu, es bricht wie ein irres Rind! Hinducket das Knäblein zage. Vom Ufer starret Gestumpf hervor, Unheimlich nicket die Föhre, Der Knabe rennt, gespannt das Ohr, Durch Riesenhalme wie Speere; Und wie es rieselt und knittert darin! Das ist die unselige Spinnerin, Das ist die gebannte Spinnlenor', Die den Haspel dreht im Geröhre! Voran, voran! nur immer im Lauf, Voran, als woll' es ihn holen; Vor seinem Fuße brodelt es auf, Es pfeift ihm unter den Sohlen Wie eine gespenstige Melodei; Das ist der Geigemann ungetreu, Das ist der diebische Fiedler Knauf, Der den Hochzeitheller gestohlen! Da birst das Moor, ein Seufzer geht Hervor aus der klaffenden Höhle; Weh, weh, da ruft die verdammte Margret: »Ho, ho, meine arme Seele!« Der Knabe springt wie ein wundes Reh; Wär' nicht Schutzengel in seiner Näh', Seine bleichenden Knöchelchen fände spät Ein Gräber im Moorgeschwehle. Da mählich gründet der Boden sich, Und drüben, neben der Weide, Die Lampe flimmert so heimatlich, Der Knabe steht an der Scheide. Tief atmet er auf, zum Moor zurück Noch immer wirft er den scheuen Blick: Ja, im Geröhre war's fürchterlich, O schaurig war's in der Heide! A. v. Droste-Hülshoff Station 3:Vergleiche! 1.) Wähle aus den Aufgaben 1- 3 eine aus. Lies die zugehörigen Texte gewissenhaft und notiere Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede. Fertige eine Tabelle an, in der du die Ergebnisse festhältst. (Tipp: Orientiere dich beim Vergleichen an den Kategorien: Inhalt, Thema, Sprecher/lyr. Ich, Form, Sprache, histor. Hintergrund ) Primaner in Uniform Der Rektor trat, zum Abendbrot, bekümmert in den Saal. Der Klassenbruder Kern sei tot. Das war das erste Mal. Wir saßen oft im Park am Zaun. Nie wurde mehr gespaßt. Inzwischen fiel der kleine Braun. Und Koßmann wurde vergast. Wir saßen bis zur Nacht im Park und dachten lange nach. Kurt Kern, gefallen bei Langemarck, saß zwischen uns und sprach. Der Rektor dankte Gott pro Sieg. Die Lehrer trieben Latein. Wir hatten Angst vor diesem Krieg. Und dann zog man uns ein. Dann lasen wir wieder Daudet und Vergil und wurden zu Ostern versetzt. Dann sagte man uns, daß Heimbold fiel. Und Rochlitz sei schwer verletzt. Wir hatten Angst. Und hofften gar, es spräche einer Halt! Wir waren damals achtzehn Jahr, und das ist nicht sehr alt. Herr Rektor Jobst war Theolog für Gott und Vaterland. Und jedem, der in den Weltkrieg zog, gab er zuvor die Hand. Wir dachten an Rochlitz, Braun und Kern. Der Rektor wünschte uns Glück Und blieb mit Gott und den andern Herrn gefaßt in der Heimat zurück Kerns Mutter machte ihm Besuch. Sie ging vor Kummer krumm. Und weinte in ihr Taschentuch vorm Lehrerkollegium. Der Rochlitz starb im Lazarett. Und wir begruben ihn dann. Im Klassenzimmer hing ein Brett mit den Namen der Toten daran. (Erich Kästner) Krieg dem Kriege Sie lagen vier Jahre im Schützengraben. Zeit, große Zeit! Sie froren und waren verlaust und haben daheim eine Frau und zwei kleine Knaben, weit, weit -! Und keiner, der ihnen die Wahrheit sagt. Und keiner, der aufzubegehren wagt. Monat um Monat, Jahr um Jahr... Und wenn mal einer auf Urlaub war, sah er zu Hause die dicken Bäuche. Und es fraßen dort um sich wie eine Seuche der Tanz, die Gier, das Schiebergeschäft. Und die Horde alldeutscher Skribenten kläfft: "Krieg! Krieg! Großer Sieg! Sieg in Albanien und Sieg in Flandern!" Und es starben die andern, die andern, die andern... Sie sahen die Kameraden fallen. Das war das Schicksal bei fast allen: Verwundung, Qual wie ein Tier, und Tod. Ein kleiner Fleck, schmutzigrotund man trug sie fort und scharrte sie ein. Wer wird wohl der nächste sein? Brüder! Brüder! Schließt die Reihn! Brüder! das darf nicht wieder sein! Geben sie uns den Vernichtungsfrieden, ist das gleiche Losbeschieden unsern Söhnen und euern Enkeln. Sollen die wieder blutrot besprenkeln die Ackergräben, das grüne Gras? Brüder! Pfeift den Burschen was! Es darf und soll so nicht weitergehen. Wir haben alle,alle gesehen, wohin ein solcher Wahnsinn führtDas Feuer brannte, das sie geschürt. Löscht es aus! Die Imperialisten, die da drüben bei jenen nisten, schenken uns wieder Nationalisten. Und nach abermals zwanzig Jahren kommen neue Kanonen gefahren.Das wäre kein Friede. Das wäre Wahn. Der alte Tanz auf dem alten Vulkan. Du sollst nicht töten! hat einer gesagt. Und die Menschheit hörts, und die Menschheit klagt. Will das niemals anders werden? Krieg dem Kriege! Und Friede auf Erden. (Kurt Tucholsky) Und ein Schrei von Millionen stieg auf zu den Sternen. Werden die Menschen es niemals lernen? Gibt es ein Ding, um das es sich lohnt? Wer ist das, der da oben thront, von oben bis unten bespickt mit Orden, und nur immer befiehlt: Morden! Morden! Blut und zermalmte Knochen und Dreck... Und dann hieß es plötzlich, das Schiff sei leck. Der Kapitän hat den Abschied genommen und ist etwas plötzlich von dannen geschwommen. Ratlos stehen die Feldgrauen da. Für wen das alles? Pro patria? 2.) An Anna Blume Oh Du, Geliebte meiner 27 Sinne, ich liebe Dir! Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, ---- wir? Das gehört beiläufig nicht hierher! Wer bist Du, ungezähltes Frauenzimmer, Du bist, bist Du? Die Leute sagen, Du wärest. Laß sie sagen, sie wissen nicht, wie der Kirchturm steht. Du trägst den Hut auf Deinen Füßen und wanderst auf die Hände, Auf den Händen wanderst Du. Halloh, Deine roten Kleider, in weiße Falten zersägt, Rot liebe ich Anna Blume, rot liebe ich Dir. Du, Deiner, Dich Dir, ich Dir, Du mir, ----- wir? Das gehört beiläufig in die kalte Glut! Anna Blume, rote Anna Blume, wie sagen die Leute? Preisfrage: 1. Anna Blume hat ein Vogel, 2. Anna Blume ist rot. 3. Welche Farbe hat der Vogel? Blau ist die Farbe Deines gelben Haares, Rot ist die Farbe Deines grünen Vogels. Du schlichtes Mädchen im Alltagskleid, Du liebes grünes Tier, ich liebe Dir! Du Deiner Dich Dir, ich Dir, Du mir, ---- wir! Das gehört beiläufig in die ---- Glutenkiste. Anna Blume, Anna, A----N----N----A! Ich träufle Deinen Namen. Dein Name tropft wie weiches Rindertalg. Weißt Du es Anna, weißt Du es schon, Man kann Dich auch von hinten lesen. Und Du, Du Herrlichste von allen, Du bist von hinten, wie von vorne: A------N------N------A. Rindertalg träufelt STREICHELN über meinen Rücken. Anna Blume, Du tropfes Tier, Ich-------liebe-------Dir! Kurt Schwitters Dich Dich nicht näher denken und dich nicht weiter denken dich denken wo du bist weil du dort wirklich bist Dich nicht älter denken und dich nicht jünger denken nicht größer nicht kleiner nicht hitziger und nicht kälter Dich denken und mich nach dir sehnen dich sehen wollen und dich liebhaben so wie du wirklich bist (Erich Fried) 3.) Frühling Frühling läßt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte Süße, wohlbekannte Düfte Streifen ahnungsvoll das Land Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist's! Dich hab ich vernommen! (Eduard Mörike) Frühlingsklage Ach, was frommt das Wehen, Sprossen in der schönen Frühlingszeit: Ist des Liebes Born verschlossen und der Seele Freudigkeit, die erst Blüten bringt den Sprossen und den Frühling in die Zeit. Gib den alten Frieden wieder, in der Brust den Sonnenschein, gib die Laute mir und Lieder, dann laß blühen oder schnein, selbst weck ich den Lenz mir wieder, sollt es auch der letzte sein! (Joseph Freiherr von Eichendorff ) Der Frühling ist die schönste Zeit Der Frühling ist die schönste Zeit! Was kann wohl schöner sein? Da grünt und blüht es weit und breit Im goldnen Sonnenschein. Am Berghang schmilzt der letzte Schnee, Das Bächlein rauscht zu Tal, Es grünt die Saat, es blinkt der See Im Frühlingssonnenstrahl. Die Lerchen singen überall, Die Amsel schlägt im Wald! Nun kommt die liebe Nachtigall Und auch der Kuckuck bald. Nun jauchzet alles weit und breit, Da stimmen froh wir ein: Der Frühling ist die schönste Zeit! Was kann wohl schöner sein? (A. von Droste- Hülshoff) Station 4: Unter die Lupe nehmen 1. „Stilmittel-Terzett“: Lege die drei passenden Karten zusammen. Dabei müssen immer der Begriff (in den Wolken), seine Erklärung (Kasten) und das passende Beispiel beieinander liegen. Wenn du fertig bist, fertige dir eine Tabelle mit drei Spalten (Begriff, Erklärung, Beispiel) an und übertrage deine Lösung. Nun hast du einen guten Überblick über die wichtigsten Stilmittel, auf die du bei deiner Gedichtinterpretation zurückgreifen kannst. Klimax (Steigleiter) Akkumulation (lat. Anhäufung) Synästhesie (Zugleichempfinden) Antithese (Gegensatz) Wiederholung Hyperbel (Übermaß) Personifikation Rhetorische Frage Alliteration Chiasmus (Überkreuzstellung) Anakoluth (gr. anakoluthos=Folge, Satzbruch) Anapher (Rückbeziehung, Wiederaufnahme) Ellipse (Auslassung, Mangel) Oxymoron Metapher Onomatopoetika Die grammatische Bauform von Anfang bis Ende eines Satzes stimmt nicht überein. Laut- und Klangmalerei Beschönigende Umschreibung einer unangenehmen, anstößigen und Unheil bringenden Sache. Auslassung eines Satzteils, der zum Verständnis nicht unbedingt notwendig ist. Übertreibung des Ausdrucks in vergrößernden oder verkleinernden Sinn. Steigerung vom Schwächeren zum Stärkeren (Gegenteil: Antiklimax) Verbindung zweier sich logisch ausschließender Begriffe Bildhafter Ausdruck, bei der ein Wort nicht in seiner wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung gebraucht wird, und zwar so, dass zwischen der wörtlich bezeichneten Sache und der übertragen gemeinten eine Beziehung der Ähnlichkeit besteht. Grammatisch selbstständiger Einschub in einem Satz, der dessen Zusammenhang unterbricht ohne die syntaktische Ordnung zu verändern. Vermenschlichung abstrakter Begriffe und lebloser Dinge, indem sie als sprechende und handelnde Personen auftreten. Verschmelzung verschiedener Sinnesbereiche. Scheinbare Frage, weil keine Antwort erwartet wird. Mehrfache Nennung zur Steigerung der Eindringlichkeit. Es geschieht oft, je freundlicher man ist, nur Undank wird einem Zuteil. Wer nie sein Brot mit Tränen aß,/Wer nie die kummervolle Nacht… Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang. Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben. Nun ruhen alle Wälder, Vieh, Menschen, Städte und Felder… Je schneller, desto besser. Ich kam, ich sah, ich siegte. „Freund Hein“ für Tod oder „das Zeitliche segnen“ für sterben Dunkler Ehrenmann, alter Knabe, bittere Süße, traurigfroh, helldunkel blitzschnell, schneckentempo, Brauset, sauset, knistern und knastern, ächzen,… Wer sein Leben gewinnen will, der wird es verlieren. Das Leben ist der Tod, der Tod ist das Leben. O Mutter! Nein! Oh Mutter! Ich bitte dich – ein Versehen war es ja- um Verzeihung. Willi will`s wissen. „Jenes höhere Wesen, dass wir verehren.„ für Gott Frau Welt; Gevatter Tod,; die Sonne lacht… Wer glaubt das schon? Die Nadel im Heuhaufen suchen.; „Wüstenschiff„ für Kamel, 2.) Gedichtanalyse a.) Lies den Titel des unten stehenden Gedichts. Welche ersten Gedanken hast du dabei? Notiere sie in Form eines Mind-maps! b.) Analysiere das Gedicht mithilfe der unten stehenden „sechs Schlüssel“ (siehe unten) und deinem „Stilmittel-Terzett“! Auch hier reichen Notizen. Publikum Das Publikum ist eine einfache Frau, Bourgeoishaft, eitel und wichtig, Und folgt man, wenn sie spricht, genau, So spricht sie nicht mal richtig. Eine einfache Frau, doch rosig und frisch, Und ihre Juwelen blitzen, Und sie lacht und führt einen guten Tisch, Und es möchte sie jeder besitzen. Theodor Fontane Die Sechs Schlüssel zur Gedichtinterpretation Station 5: Stammtisch Aufgabe: Tausch dich hier mit deinen Mitschülern über die Inhalte der anderen Stationen aus! Stellt Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede eurer Ergebnisse fest und besprecht diese! Schaut euch auch die Lösungsvorschläge im Karton an und diskutiert diese.