Chronik Texte 40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004

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Chronik Texte 40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004
Chronik Texte
40 Jahre SSC
40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004-06 / SSC-Lied
im Buch 50 Jahre Waldstadt
Gründung am 30. Juni 1967 durch 27 Bürger
„Ist Rasenmähen ein Sport – Jedenfalls fing es damit an, dass ich
beim Rasenmähen über den Gartenzaun angesprochen wurde, ob
ich nicht Lust hätte, mich an der Gründung eines Sportvereins zu
beteiligen. Die Satzung des neuen Vereins sah so viele Vorstände,
Stellvertreter, Schriftführer, Kassenwarte (- oder heißt es Kassenwärter?) Beisitzer und Beiräte vor, dass alle anwesenden Gründungsmitglieder mit einem ehrenvollen Amt rechnen konnten und
so wurde die Satzung schnell verabschiedet. …Ich musste feststellen, dass wir keinen Verein sondern einen Club gründeten –
keinen Club für Sänger- und Skatspieler, Salonlöwen- und Striptease-Tänzerinnen, Säbelrassler und Sadisten. SSC heißt schlicht
und einfach Sport- und SchwimmClub. Nachdem der Club formgerecht und in Übereinstimmung mit dem Bürgerlichen Gesetzbuch
gegründet war, konnte sich die Versammlung alsbald der Frage
zuwenden, auf welche Weise man dem hohen Ziel dienlich sein
könne. Der Vorschlag, doch sofort im Nebenzimmer des Tagungslokals mit den sportlichen Übungen zu beginnen, wurde abgelehnt,
da man erst einmal die einzelnen Abteilungen gründen müsse, um
sodann geeignete Übungsleiter zu finden (rh „Ideale und andere
Zustände“ Sportspiegel Nr. 1 1967).
Sport für jung und alt - für ihn und sie
An Interessierten mangelt es nicht. Ein halbes Jahr nach Gründung hat der SSC 1017 Mitglieder, davon 491 unter 14 Jahren.
Waldstädter treten meist mit der ganzen Familie ein bei einem
Monatsbeitrag von vier Mark. Kindersport und Gymnastik vorwiegend für Damen gibt es im Mehrzweckraum der Ernst-ReuterSchule in 20 Wochenstunden, Tischtennis im Kindergartenflur in
der Elbinger Straße, Kinder-Schwimmkurse im Tullabad und
Schwimmen für Erwachsene in Neureut, später in Blankenloch.
Ab 1969 mit den Hallen der Ernst-Reuter- und der Europäischen
Schule erhöht sich der Anteil Kinder und Jugendlicher auf über
tausend und fast ebenso viele Erwachsene. Bei den Jüngeren wird
Basketball, Handball und Leichtathletik der Renner, Mädchen
tendieren zu Gerätturnen und Ballett, bei den Eltern hat der „Zweite“ Weg großen Zulauf und Volleyball zunächst zaghafter. Erstmals Vorreiter in Karlsruhe ist der SSC mit Mutter+Kind, später
Eltern+Kind. Junge und jüngere Damen bevorzugen JazzGymnastik/Tanz, ältere pflegerische Gymnastik, auch ein Novum
im Sportverein.
Die ersten Tennisplätze 1971 werden von Erwachsenen belegt,
schon zwei Jahre später können über 60 Kinder Tennis lernen.
Freizeitsportler können seit über 25 Jahren wöchentlich Freizeitfußball, -Volleyball und –Basketball spielen. Für Ausdauerwillige
gibt es ab 1975 mit dem Lauf-Treff den ersten Treff auch für
Nichtmitglieder. Gäste können schon ab 1973 an der
Sportabzeichenvorbereitung teilnehmen und ab 1980 an Sportkursen.
Ein Markstein in der SSC-Entwicklung ist 1980 die Fertigstellung
des Sport- und Begegnungszentrums. Für jedes Alter sind jetzt
gute Voraussetzungen da für Sport und Geselligkeit. Die hohen
Schulsporthallen werden überwiegend von den Ballsportarten
genutzt. In den niedrigeren Vereinsräumen ist eine Differenzierung
der Sportstunden in kleineren Gruppen möglich. Das Ambiente
zieht auch viele Menschen an, die nicht in der Waldstadt wohnen.
Bald wohnt ein Drittel der Mitglieder im übrigen Stadtgebiet, vorwiegend im Nordostbereich - mehr Erwachsene als Kinder. Auch
die Gaststätte und zwei Kegelbahnen tragen zu dieser Entwicklung bei. Zehn Jahre später wird Kegeln durch vier weitere Bahnen
wettkampf-attraktiv, inzwischen ist vor allem Gesellschaftskegeln
nicht mehr im früheren Trend. Kindergeburtstage werden gerne
auf der Zweibahnen-Anlage gefeiert.
Zwischen 1987 bis 1997 wird der Angebotsfächer deutlich erweitert durch Fachsport, der nicht in vielen Vereinen geboten wird und
durch ergänzende Kooperationen.
Auch das Vereinsstudio FitnessTreff trägt ab 1990 zu noch mehr
Mitgliedern über den Stadtteil hinaus bei. Inzwischen haben über
50 % ihren Wohnsitz nicht in der Waldstadt, die Mehrzahl wohnt in
den nordöstlichen Stadtteilen und der angrenzenden Region.
In den letzten zehn Jahren entstehen die Kindersportschule KiSSC
und die Ballschule, gibt es für Mädchen VideoClipDance, für Erwachsene jeden Alters ein breites Gymnastikspektrum und Fitness
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Version vor den redaktionellen Kürzungen der Herausgeber
in Varianten. Auch Trends lassen sich ohne finanzielles Risiko ausprobieren in vielfältigen Kursen vorwiegend für Erwachsene.
Erfreulich hoch ist mit 36 % unser Mitgliederanteil bei den 19- bis
40Jährigen, einer Altersgruppe, in der man ansonsten Mitgliederschwund beklagt. Bei der Zusammensetzung nach Geschlechtern
brauchen wir nicht aufholen, hat der SSC doch gleichviel männliche
wie weibliche Mitglieder im Gegensatz zu nur 39 % Weiblichkeit in
Gesamtnordbaden.
Auch mit unserer Größe entsprechen wir als Drittgrößter in Nordbaden
und Spitzenreiter in Karlsruhe ebenso wenig der Norm wie mit unserem jungen Sportvereinsalter von 40 Jahren im Jahr 2007 in der
50jährigen Waldstadt. Von den rund 5.500 SSC-lern sind etwa je ein
Drittel Familienmitglieder, Soloerwachsene oder unter 26 Jahre vom
Kleinkind bis zur Berufsausbildung.
Wettkampf- und Leistungssport
Der Wettkampfwunsch steckt in fast jedem Kind und auch viele Ältere
wollen sich gerne sportlich messen. Mit Turnieren oder in Verbandsrunden auf unterer Ebene fängt im SSC Waldstadt vieles an. Kinder
und Jugendliche sind trainingseifrig und noch nicht ständig verplant.
Viele junge Talente, motivierte Trainer und unermüdliche Ehrenamtliche sind die Basis für Erfolge, die in diesen Bereichen rasch sichtbar
werden.
Wettkampfboom entsteht bei Basketball und Handball - erleichtert
durch die Bezirkssporthalle Otto-Hahn-Gymnasium. Tischtennis kann
zunächst in Kelleräumen der Eichendorff-Schule an Verbandsrunden
teilnehmen, später in der Ernst-Reuter-Schule. Tennis kommt mit
Vergrößerung der Anlage und der Vereinshalle hinzu, zunächst durch
Erwachsene mit bereits vorhandenen Fähigkeiten – wie auch bei
Schach und Volleyball. Junge Mitglieder nehmen teil an Verbandswettkämpfen auf Kreis- und Bezirksebene auch bei Gerätturnen, Judo,
Leichtathletik, Schwimmen, Trampolin. 1977 entsteht mit den FC
Waldstadt die erste SSC-Kooperation, damit fußballbegeisterte Kinder
in nur einem Verein Sport treiben können.
Einen Sprung zum Leistungssport gibt es 1979 durch die Fusion mit
dem Karlsruher Schwimmverein 1899 zum SSC Karlsruhe: Für
Schwimmen, Springen, Wasserball sind Strukturen gegeben – ab
1982 mit dem Fächerbad auch räumliche – vom Lernen ab frühem
Kindesalter bis zum Hochleistungsport. Bald ist festzustellen, dass
tägliches Training, um mehr zu erreichen, nicht der meisten Waldstädter Ding für ihre Kinder ist. Sie sollen möglichst vieles besser lernen
als in der Schule möglich – mehrere Ballspiele, Judo, Turnen, Leichtathletik. Da wird mancher Trainer traurig, wenn ein Talent dann die
Sportart wechselt, wenn er es wettkampfflügge gemacht hat.
Man ist begeistert vom SSC, bei dem man zum Grundbeitrag vieles
machen kann, doch für zielstrebigen Leistungssport bräuchten Talente
mehr Ausdauer. Es sind oft Eltern aus dem Umland, die weitere Fahrwege in kauf nehmen. Dennoch haben auch Waldstadt-Eigengewächse Erfolge bis zur Deutschen Ebene.
Hochleistungssport für Aktive wird für den einzelnen Verein immer
weniger bezahlbar. In Karlsruhe gibt es in unseren Sportarten keine
Leistungszentren, so dass manche vor allem mit Studienbeginn in
Städte mit besseren Bedingungen abwandern. Von der Stadt finanziell
gefördert werden seit Ende der achtziger-, Anfang der neunziger
Jahre Sportarten, die Erfolge nachweisen können, bei Zusammenschlüssen der leistungswilligen Vereine. Leichtathletik und Schwimmen sind Paradebeispiele. Bei den Ergebnissen sind allerdings nicht
mehr die Vereine genannt, sondern die LG oder SG. In die Kunstturnregion werden Hochbegabte, intensiv Trainingswillige aufgenommen.
Gemeinschaften zweier Vereine hielten meist nur eine Spielrunde.
Eine Ausnahme ist die Handballgemeinschaft mit dem Polizeisportverein. Seit 1995 trainiert und spielt man gemeinsam und teilt sich die
Kosten.
Echte SSC-Kämpfer sind die Basketballer und Volleyballer, die in der
Region spielen. Einen größeren Radius haben die Mädchen von Synchronschwimmen und Rhythmischer Gymnastik sowie die InlineHockey-, die Unterwasser-Rugby-Spieler und die Springer, weil es im
Karlsruher Umfeld wenig Möglichkeiten gibt. Wasserball musste zur
Jahrtausendwende aufgegeben werden wegen zu weiten Fahrten und
zu geringem Einsatz der Spieler bei hohem Trainingaufwand; Damen
haben wenige Jahre Mitte der Achtziger Wasserball gespielt und es
bis zu süddeutschen Ehren gebracht. Die Schachabteilung musste
1996 mangels Beteiligung nach länger zurückliegenden Grabenkämp-
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fen schließen. Bei Kegeln und Triathlon erreichen Einzelne sporadisch Erfolge über die Region hinaus.
Tennis wird in Ober-, Verbands- und Bezirksligen gespielt von je
drei Damen- und Herrenmannschaften, von Kindern, Junioren bis
Senioren – fast gleich viel Spielerinnen wie Spielern. Mit 23 Mannschaften ist Tennis unsere wettkampfstärkste „reine“ Abteilung.
Rein im Doppelsinne: bei Verbandsspielen keine Kooperationen
und wie überall im SSC ohne bezahlten Sport.
Diese Entscheidung der Delegierten aller Abteilungen sowie kaum
namhafte Sponsoren begrenzt den Drang nach oben, was zum
Glück auch keine Dopingprobleme entstehen lässt.
Umso höher sind herausragende Leistungen Aktiver zu werten: 1.
Bundesliga Basketball Damen 1992/93, Gabi Reha Deutsche
Meisterin 1988 und 1989 sowie Teilnahme an den Olympischen
spielen in Seoul. Auch Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften
in den klassischen Sportarten Leichtathletik und Schwimmen
sowie jüngeren Sportarten sind große Erfolge.
Altersklassen-Wettkämpfer machen von sich Reden, Schwimmer
jüngst in den oberen (ältesten) Klassen mit Medaillen bis zu Europa- und Weltmeisterschaften. Erfolg nicht nur auf der Grundlage
des früher Erworbenen, sondern auch durch regelmäßiges Trainieren und Fithalten erreichbar.
Die 100. Deutsche Schwimmmeisterschaft 1988 im Fächerbad mit
Qualifizierung der Olympiateilnehmer war eine besondere Herausforderung für den Verein.
Breiten- Freizeit- und Gesundheitssport
Auch diese Bereiche sind in der SSC-Satzung als Vereinsweck
genannt und werden von Anfang an im SSC ausgeübt. Überschneidungen lassen sich nicht vermeiden. So zählt Wettkampfsport in unteren Klassen zum Breitensport und zum Freizeitsport,
wenn unregelmäßig oder nur ein- bis zweimal wöchentlich trainiert
wird. Freizeitsportler gibt es in jeder Fachsportart; bei Handball
nennen sie sich AHs für Alte Herren. Badminton, Tauchen und
Taekwondo wollen keinen Wettkampfsport. Judo widmet sich in
letzter Zeit vor allem der Jugend und sozialen Aufgaben. Treffs für
Laufen, Sportabzeichen, Spiele, Walking mit Nordic und Wandern
sind Freizeitsport – kostenfrei auch für Gäste.
Über gesunden Sport wird rege diskutiert auch von Politikern und
Krankenkassen. Nicht jede Bewegung für den Kreislauf ist auch
gut für den Bewegungsapparat, was man oft erst zu spät bemerkt.
Häufig durchgeführte Abläufe im Fachsport können Abnutzungen
zur Folge haben. Doch Spaß und Freude in anregender Gemeinschaft tragen unbestritten zur Gesundheit bei. Dies, tüchtig schwitzen und schnaufen waren Ziele früherer Zweite-Weg- und Gymnastikstunden – auch im SSC. Die Erkenntnis der behutsameren
Bewegung kam rasch an der Basis an durch häufige Fortbildung
der Übungsleiter - vor allem ein Metier der Damen. Die Palette
wird in den letzten zwanzig Jahren immer breiter.
Allein 25 Stunden mit Fitness im Namen werden wöchentlich
geboten von Aqua über mobil, gesund, Rücken und Sommer bis
Yoga. Auch das Vereinsstudio hat Fitness im Namen und Indoor
Cycling heißt Fitness-Radfahren. Aerobic ist ein weiteres Spektrum mit tollen Kombinationen von Mix bis Power.
Spezieller Gesundheit widmen sich unsere gezielten Gymnastikangebote mit dem Schwerpunkt einzelner Körperteile oder als
Funktionsgymnastik. Auch Jazz-Gymnastik/Tanz ist gesundheitsbetont; der als Bauchtanz oft belächelte Orientalische Tanz fördert
die Körperspannung und ist seit fast zwanzig Jahren etabliert.
Bis ins hohe Alter kann man Fachsport und Gymnastik betreiben.
Mitglieder kommen auch aus der weiteren Umgebung, während
von manchen Waldstädtern kostenfreie Gymnastikstunden anderer Stadtteilinstitutionen frequentiert werden. Da es immer mehr
ältere Menschen geben wird, liegt für den SSC hier noch ein weites Feld. Die in den letzten Jahren entstandene Allroundgruppe für
agile Senioren mit wandern, Radtouren und Städtebesuchen sollte
richtungweisend sein. In der Nachsorge gibt es konstant drei
Herzgruppen, die älteste konnte ihr 25jähriges feiern.
Lernsport
Kinder wollen und sollen Bewegungsabläufe lernen als Grundlage
für Wettkampf und späteren Freizeitsport. Bei den Achtjährigen
endet der allgemeine Kindersport. Buben und Mädchen von fünf
bis elf Jahren werden in der Kindersportschule mit ihren neun
Klassen sowie in der Ballschule gefördert. Kinder sollen nicht zu
jung Fachsport intensiv betreiben, auch damit sie nicht zu früh die
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Lust daran verlieren - ist wissenschaftlich nachgewiesen. Dennoch
wollen Trainer Talentierte oft ganz jung aufbauen.
Wie sich der Grundlagensport mit dem weiteren Ausbau der Ganztagsschulen entwickelt, wird sich zeigen. Der kostenintensive Bereich
des Leistungssports wird Domäne der Vereine bleiben.
Die Vereinssportstätten
„Eine enorme Belastung, aber auch ein Gewinn in der Vielfalt der
Sportstätten“ ist ein Zitat aus dem Beitrag in diesem Buch ‚Wie kam
die Waldstadt zum Traugott-Bender-Sportpark?’. Im gleichen Absatz
werden die SSC-Investitionen mit 8 Millionen Euro genannt, wovon im
Mittel rund 40 % von Kommune und Land bezuschusst sind. In diesem
Artikel sind Geländeentwicklung und Hintergründe umfassend dargestellt, so dass hier vor allem auf Entstehung und Nutzungen der SSCEinrichtungen eingegangen wird.
Diese hohen Investitionen auf dem 6,3 ha Pacht- und Erbpachtgelände der Stadt erfordern hohe Verantwortung und Kenntnisse, die der
Motor in all den Jahrzehnten Karl Heinz Stadler auch durch Fachleute
im jeweiligen Bauausschuss garantierte.
Vielfältige Nutzung war von Anfang an zwingend, da nicht belegte
Räume finanziell nicht verkraftbar sind. Im ersten Bauprojekt 1974
wurden die beiden Hallenfelder für vier Sportarten konzipiert; bald
zeigte sich, dass der Teppichboden nicht optimal war für Hand- und
Volleyball. Die nach zehn Jahren erfolgte Verbesserung durch einen
Granulatboden ermöglicht weiterhin Basketball neben der Hauptsportart Tennis, für die auch die weitere Halle von 1990 ausgelegt ist. Der
Tennisboom war in der Waldstadt vehement. Von 1971 bis 1977 wurden in vier Abschnitten zwölf Freiplätze erstellt, die damals bei weitem
nicht ausreichten, so dass 1979 drei stundenweise zu belegende
GreenSet-Felder dazukamen. Sie wurden 1990 saniert mit Quarzsand
gefülltem Kunstgras zur Schonung der Gelenke.
Mit dem Nachlassen des Tennisinteresses ging die Belegung dieser
Plätze drastisch zurück. Seit 2005 sind zwei Plätze zum multifunktionalen Sport auf Sand umgestaltet. Beach-Volleyball ist der Renner,
Soccer und Aerobic beleben in den Sommermonaten „Beach 21“.
„Sport 21“ heißt das jüngste Haus mit 1100 qm Grundfläche. Seit 2003
kann auf fünf Feldern Badminton gespielt oder vielfältiger Sport betrieben werden. Spiegelwände machen beide Hallen besonders attraktiv für Tanz und Gymnastik. Gemeinsam gebaut wurde das Gebäude
mit dem Deutschen Alpenverein, Sektion Karlsruhe, die hier ihr attraktives Kletterzentrum betreibt. Mieter des SSC ist die gemeinnützige
Sport- und Gymnastikschule Karlsruhe. Dass Mieträume nicht bezuschusst werden, ist selbstverständlich. Eine namhafte Kürzung der
Hallenzuschüsse wegen der Nutzung durch die Schüler der SGK, die
unsere Mitglieder sind, kann nicht nachvollzogen werden. Vielleicht
hat der Zuschussgeber bis zum Erscheinen dieses Buches die fehlenden Gelder zugesagt, die bei Leerstehen der SGK-Zeiten vor allem an
Vormittagen selbstverständlich gewesen wären. Realistisch kalkuliert
war Sport 21 wie alle Bauabschnitte, was Belegungen und Folgekosten später jeweils bestätigen.
Lediglich beim umfangreichsten SSC-Projekt waren die Baukosten
wesentlich höher durch die 1980 nicht vorhersehbare Kostenexplosion. Die Stadt gewährte damals einen Sonderzuschuss für die Verbesserung der Infrastruktur der Waldstadt.
Zur Wirtschaftlichkeit dieser Sporträume tragen die nur dreieinhalb
Meter Nutzhöhe im Untergeschoss bei. Der 200 qm große Saal ist
auch eingerichtet für Geselliges und Versammlungen, das Dojo für
Kampfsportarten ist vorrangig belegt durch Judo.
Im Spiegelsaal mit Schwingparkettboden fühlen sich vor allem Gruppen wohl, die sich zu Musik bewegen – von Ballett bis VideoClipDance. Im Turmtreff, in dem lange Schach gespielt wurde, reicht die Palette von Beckenbodengymnastik bis Yoga. An Wochenenden und in
Ferien übernachten junge Sportler hier und im JUgendPAradies
JUPA, das mit seinem großen runden Tisch für Sitzungen prädestiniert ist. Rund um den Treppenturm entstand 1980 die Geschäftsstelle
und 1994 Zimmer für weitere Mitarbeiter mit dem Neuentstehen von
Sanitärräumen. Die ersten Umkleide- und Duschräume mussten abgerissen werden, weil die Billigstbauweise von 1974 nicht sanierungswirtschaftlich war. Gleichzeitig wurden die Nasszellen erweitert, denn
auch das Studio FitnessTreff mit „den drei S“ Sauna, Solarien, Saftbar
war hinzugekommen.
Abgerundet wird das vielfältige Haus durch den Clubraum - im Sommer für die Tennisabteilung - den Kraftraum, das Stüble, die Kegelanlage mit zwei und vier Bahnen, die Gaststätte mit Wohnung sowie
Technik-, Lager- und Putzräume.
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Ein Gebäude mit 3650 qm Grundfläche, das in vier Abschnitten in
zwanzig Jahren gebaut wurde, hat komplizierte technische Einrichtungen und stellt große Anforderungen an Mitarbeiter und manche
Firmen. Reparaturen binden viel Zeit und Geld, ohne dass es nach
außen sichtbar ist. Für Sanierungen, Erneuerungen und Verbesserungen wurde ein Fünftel der Investitionskosten einschließlich
Außenanlagen aufgewendet, zuletzt für die Umstellung von Erdgas auf Fernwärme.
Auch die weiteren Freianlagen sind nach und nach entstanden:
Rasenfelder, Mehrzweckspielfelder, die Leichtathletikanlage mit
100 m Bahn, Weit-, Hochsprung-, Kugelstoßmöglichkeiten, Trimmund Kinderspielanlagen mit attraktiven Geräten. Krönung ist 1982
die Freizeitsport-Modellanlage, die - überwiegend vom Land finanziert mit der Auflage auch Nichtmitgliedern zugänglich zu sein auch eine besondere Herausforderung ist.
Die SSC-Einrichtungen im Traugott-Bender-Sportpark werden
auch künftig herausfordern bei der Unterhaltung und der Erhaltung. Positiv gegenüber steht freies Gestalten und mit der Zeit
gehen können bei der Sportentwicklung.
Ehrenamtliche - Hauptamtliche
Dreißig Ehrenamtliche waren von Anfang an dabei und 19
Übungsleiter. Die meisten Übungsleiter/Trainer erhalten zwar eine
Stundenvergütung, bringen jedoch ein darüber hinausgehendes
Engagement für ihre Gruppe. Hat ein Trainer Wettkämpfe für
Schüler- und Jugendliche zu organisieren und ist Schnittstelle für
Eltern mit oft hohen Erwartungen und geringer Bereitschaft zur
Mithilfe wie Fahrtdienste, ist er eher Ehrenamtlicher.
Oft wird über die Bereitschaft zur Ehrenamtlichkeit geklagt. Jedoch
zu zeitlich begrenzten und beschriebenen Aufgaben sind bei persönlicher Ansprache auch heute noch Menschen bereit. Herausfordern zu verantwortlichen, auch kreativen ehrenamtlichen Tätigkeiten lassen sich nicht all zu viele.
Achtzig Menschen sind im SSC zu umfangreicher Ehrenamtlichkeit bereit, was heißt auch einzuspringen, wenn andere kurzfristig
absagen, damit die Aufgaben erfüllt werden können. Doch auch
ohne Mitglieder, die häufig stundenweise oder nur ab und zu helfen, kann der Verein nicht bestehen und das dürfte jedes zehnte
erwachsene Mitglied sein. Gewählte Organe sind Vorstand, Beirat,
Rechnungsprüfer und seit 1978 Delegierte.
Je vier Jahre 1. Vorsitzende waren Carl Kaufmann, Ulrich Hüttche,
Dr. Konrad Stark und Karl Heinz Stadler. Zwanzig Jahre war Ingeborg Stadler in diesem Amt. Die Verantwortung für Finanzen und
Steuern hatte Ernst Schuh 22 Jahre inne. Seit 2003 und hoffentlich noch lange ist Gert Rudolph 1. Vorsitzender. Mit Stellvertreter,
Fachreferenten und Beisitzern besteht der Vorstand aus neun
Personen, am Anfang waren und jetzt sind die Herren in der Überzahl, in den Neunzigern verantworteten zeitweise mehr Damen die
Geschicke des Vereins.
Zum bis zwölfköpfigen Beirat gehört derzeit nur eine Dame. Vorsitzende waren Dr. Traugott Bender, August Vogel, Carlheinz
Löschner, Ingrid Blank und ist Dr. Hubert Keller. Weitere 33 Beiräte von Dr. Franz Alt bis Berthold Zöller waren bzw. sind für beratende Aufgaben in diesem Amt.
Familie Bender ist seit Gründung präsent, nach Dr. Traugott
Hans-Michael und Michael in Beirat bzw. Vorstand, Marianne seit
über 25 Jahren in praktische Aufgaben bei Senioren und früher in
einer Herzgruppe. Seit 2004 heißt der Verbindungsweg im Sportpark Traugott-Bender-Weg.
Delegierte werden von den Abteilungen gewählt. Jeder Abteilungsleiter ist unabhängig von der Größe der Abeilung delegiert, für je
angefangene weitere fünfzig Abteilungsmitglieder kommt ein Delegierter hinzu. 1978 waren es 67 Delegierte, in den letzten Jahren
liegt die Zahl bei durchschnittlich 90 Vertretern, die zweimal jährlich Entscheidungen treffen und über die Zukunft diskutieren.
Durch dieses Gremium können auch Zufallsmehrheiten vermieden
werden falls die Interessen einzelner Gruppen nicht dem Gesamtwohl entsprächen, was allerdings im SSC nie der Fall war. Das
Interesse an Mitgliederversammlungen wurde immer geringer, die
Kompetenzen der Delegierten daher erweitert. Mehrere Kandidaten standen für Vorstands- oder Beiratsämter kaum zur Verfügung.
Lediglich bei der Wahl zum Rechnungsprüfer gab es vor langer
Zeit und für Abteilungsleiter wenige Male mehrere Interessenten.
Schon ab dem Gründungsjahr wurde die Verwaltungsarbeit durch
eine Halbtagskraft erledigt. Die Geschäftsstelle war in den ersten
Jahren in der Wohnung des Vorsitzenden, später in einem Keller
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in der Schneidemühler Straße und ist seit 1974 in eigenen Räumen.
Jeweils über zehn Jahre tätig waren Erna Wenzel und Ute Georgiev
sowie bis heute Marie Fazlija. 1992 wurde Stefan Ratzel als Leiter des
FitnessTreff eingestellt, später für Kurse und Gesundheitssport zuständig. Er ist seit 2003 Vereinsmanager, nachdem Ingeborg Stadler
als ehrenamtliche Geschäftsführerin aufgehört hat. Diese Umstrukturierung hat Ressortverantwortliche zur Folge, für die Finanzen Birgit
Berg, für die Mitgliederverwaltung Vicky Blesinger, die auch die
Zuarbeit für Ehrenamtliche leisten – koordiniert von Mechtild Swienty.
Hauptamtliche Sportfachkräfte wurden durch ABM-Maßnahmen möglich. Die erste in ein festes Arbeitsverhältnis Übernommene war Sabine Wenz, die zehn Jahre dazugehörte. Hauptaufgabe ist inzwischen
die Kindersportschule, die seit 2000 von Manuela Hohloch geleitet und
weiter ausgebaut wird. Auf Ines Werner und Stefan Maier sind weitere
Aufgaben delegiert.
Eigene Anlagen ohne präsente Kräfte zu unterhalten, wäre nicht zu
verantworten. Über 22 Jahre war Gerhard Bösch Anlagenverwalter
und fast zehn Jahre Wendelin Keller, inzwischen sind es Gojko Jelic
und Udo Billas. Ergänzend werden zur Bewältigung und Finanzierung
der Aufgaben Aushilfskräfte eingesetzt, auch unterstützt durch das
Harz IV-Projekt. 2007 sind zehn Vollzeit- und Teilzeitkräfte für Anlagen, Sport und Verwaltung tätig.
23 Zivildienstleistende waren von 1979 bis 2005 beim SSC, seit
zwanzig Jahren dürfen es keine SSC-Mitglieder sein. Immer kürzere
Dienstzeit sowie die eingeschränkten Aufgabenbereiche veranlassen,
die Möglichkeit Soziales Jahr zu probieren - bisher mit gutem Ergebnis. Auch Praktikanten helfen zeitbegrenzt.
Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Mischung aus Hauptund Ehrenamt der richtige Weg ist, im großen SSC die Aufgaben zu
schultern.
Feste Feiern Freizeiten
Sportfeste sind in den ersten SSC-Jahren leichtathletische Vereinswettkämpfe im Uni-Stadion und Volksläufe im Hardtwald. Später wird
die Bezirkssporthalle Otto-Hahn-Gymnasium mit Platz für fünfhundert
Zuschauer jedes zweite Jahr für einen Querschnitt durch die Abteilungen genutzt – ein dutzend mal bis die Sportschau 2005 in die Aula
gelegt wird mit mehr Ambiente und Beleuchtungsmöglichkeiten. Jeweils in den Jahren ohne Sportschau öffnet der SSC seine Türen im
Traugott-Bender-Sportpark, seit 1996 fit&fetzig genannt. Im Sommer
um den SSC-Gründungstag genießen Gäste und Mitglieder bei schönem Wetter die Vereinseinrichtungen bei Sport und Geselligkeit.
Geselligkeit als Bälle und Faschingsfeten hatten in den siebziger und
achtziger Jahren große Resonanz. Nachlassendes Interesse hat neue
Ideen erzeugt. Frühlingsfeste, Neujahrsempfänge, Jahresfeste führen
Ehrenamtliche und Übungsleiter quer durch den Verein, Vereinsjubiläen, Richtfeste, Einweihungen viele Mitglieder zusammen.
Bei Kindern kommen nach wie vor Faschings- und Sommerfeste des
Gesamtvereins gut an, während die Weihnachtsfeiern in den Abteilungen stattfinden. Jugendpartys waren zunächst in Kirchengemeinderäumen, bis Mitte der Neunziger im SSC-Saal. Die Tendenz liegt
inzwischen bei Jüngeren und Älteren bei gemütlichen Treffen in kleinen Gruppen vor allem nach den Sportstunden.
An Turnieren mit Aktiven von Karlsruhes Partnerstädten hat die Basketballabteilung in den siebziger Jahren in Nancy und Nottingham
teilgenommen und organisiert in der OHG-Halle mit privaten Übernachtungen und Verpflegung in der Aula. Später fuhren Basketballer
nach Salzburg und Wien, Handballer nach Schweden und Paris. Neben den sportlichen Begegnungen spielen Kameradschaft und Geselligkeit eine große Rolle wie auch bei späteren Treffen in vielen Sportarten mit Halle an der Saale oder Frankfurt.
Ein Fußballturnier jährlich für alle SSC-Abteilungen gab es von 1976
bis 1989, Turniere vor allem für unsere Fußball-Gastmannschaften
sind nach wie vor Bestandteil von fit&fetzig.
Ski-Freizeiten vor allem für Familien in schneesichere Gebiete boomten in den Siebziger Jahren und waren bei der Jugend in den Achtzigern und Neunzigern beliebt, eine Tradition, die jüngst wieder auflebt.
Erwachsene reisen öfter in kleineren Gruppen wie Handballer zum
Wiedener Eck oder Tennisspieler zum Skilaufen.
Überfachliche Freizeiten für Kinder und Jugendliche aller Abteilungen
organisierte bis 1981 ein aktiver und kompetenter Jugendausschuss
viermal nach Inzell – Höhepunkt 1977 mit 250 Teilnehmern - und
dreimal nach Fiesch/Schweiz. Auch Sylt, Baerenthal, Altglashütten
waren Ziele. Mit vielfältigen Möglichkeiten im SSC-Zentrum und Fächerbad sind einwöchige Tagesfreizeiten für Kinder ein Dauerbrenner;
bis 2006 sind 50 überfachliche, 18 Tennis- und 15 Tauchfreizeiten zu
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verzeichnen – jüngst auch Beach-Volleyball - und hoffentlich noch
viele.
Vereinsjubiläen wurden in Varianten bei jedem Fünfersprung
gefeiert, 25 Jahre SSC 1992 und schon 1999 das Hundertjährige
durch den KSN 1899, denn bei Fusionen gilt das Gründungsdatum
des Älteren!
Information Öffentlichkeit Werbung
Das erste Informationsblatt für alle Mitglieder erschien zwei Monate nach Vereinsgründung. Auf acht Seiten wurden nach dem
Grußwort des Vorsitzenden Vorstand und Beirat vorgestellt, der
Stundenplan abgedruckt, zur ersten Mitgliederversammlung eingeladen und die ersten 518 Mitglieder aufgelistet. Die Informationen
heißen seit 1979 „info“ mit jährlich vier Ausgaben. 2005 wird in der
150. Ausgabe der Inhalt dargestellt: Berichte der Abteilungen, vom
Gesamtverein, Neue Angebote, Termine, Gratulationen, Vorstellung neuer Übungsleiter, Ehrenamtlicher und Mitarbeiter gehören
dazu. Weiterhin Hefte im A-5-Format wollten bei einer Umfrage
2006 die meisten.
Fotos gibt es im Heftinnern seit den späten Siebzigern in SchwarzWeiß, in den Achtzigern selbst entwickelt durch das Viererteam
„Joto“. Der Mehrpreis für farbige Hefte ab 2007 ist gerechtfertigt,
werden sie doch nach wie vor in Eigenregie erstellt – seit 2001 von
Dieter Marschall, in Jahrzehnten davor mit Schreibmaschine und
ersten PC-Techniken von Ingeborg Stadler. Die nicht überlagernde
Werbung trägt die Druck- und Versandkosten weitgehend.
Seit Anbeginn verteilen Kinder der Abteilungen die Hefte in der
Waldstadt und bereiten Damen auch die übrigen Infos für den
Postversand vor.
Die 132-seitige Broschüre zum 25jährigen SSC-Jubiläum und die
100-seitige zu 100 Jahre Schwimmen sind kostenfrei bei der SSCGeschäftsstelle erhältlich.
Das Sportprogramm hat sich ab 1973 selbständig gemacht. Alles
Wissenswerte über den SSC ist in knapper Form zusammengefasst – dennoch sind es 44 Seiten.
Prospekte und Plakate werden seit es Kopierer gibt auf Farbpapier
selbst gefertigt und nur bei höherer Auflage zum Schnelldruck
gegeben. Die vielfältig erforderlichen Vordrucke sind Eigenprodukte und werden inzwischen auch virtuell übermittelt.
Text/Bildberichte von Michael Chaussette erscheinen in zahlreichen kostenfreien Zeitschriften, denn in der Lokalpresse dominiert
der Leistungssport.
Durch das Internet sind neue Perspektiven eröffnet. Der SSCAuftritt unter www.ssc-karlsruhe.de ist umfangreich. Jede Abteilung hat die Möglichkeit, Aktuelles einzustellen.
Unsere Werbeanzeigen werden sparsam und meist in kleinem
Format geschaltet. Mit einer Straßenbahnwerbung konnte durch
Spenden 2003 und 2004 ein Traum Wirklichkeit werden.
Werbung durch Unternehmen hält sich in Grenzen, gehören wir
doch nicht zum Profisport. Werbekonzepte für unsere Anlagen und
Räume mit ihren täglich vielen Besuchern ergänzt durch Vereinsbus und Druckerzeugnisse wurden mehrfach erstellt mit nur mäßigem Erfolg.
Sport Kunst Signet
Sport könnte zu den Ohren rauswachsen - war von einer sehr
Engagierten zu hören - gäbe es nicht gestalterische Elemente. In
allen Bauabschnitten wurde Wert auf sensible Ausührungen ohne
Mehrkosten gelegt. Höhepunkt der Kunst am Bau ist seit 1980 das
Triptychon im Foyer von Emil Wachter mit rustikalen Sportmotiven.
Vom ersten Leitsystem bis zum Sportbild im neuen Büro hat Vera
Chaussette gestaltet und viele der über fünfzig Ausstellungen in
der SSC-Gaststätte betreut. Was fotografisch nicht zu erfassen ist,
hat Annelise Kniss gezeichnet. Durch Auflockern von Texten hat
Günter Rösler uns als Männlesverein auch in der Republik bekannt gemacht. Gewollte Graffitis schmücken neuerdings einige
Wände.
Corporate Identity gibt es beim SSC von Anfang an, und somit
länger als dieser Begriff bekannt ist. Von den wechselnden SigSchriftzug fast zwanzig Jahre eingeprägt,
nets hat sich dieser
in der Vor-PC-Zeit ergänzt durch runde Rahmen um gerades
Einkleben zu erleichtern. Das neue Signet ist entsprechend dem
Zeitgeist dynamisch
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Auszeichnungen Qualitätszeichen
1984 erhält der SSC erstmals Auszeichnungen und das gleich drei
mal: Für die beste nordbadische Vereinszeitung, als beispielgebend
im Freiburger Kreis – AG von 170 deutschen großen Sportvereinen und mit dem goldenen Ball der Sportpresse Baden Württemberg, den
wir zusammen mit Sportautor Hans Blickensdörfer beim größten SSCBall in der OHG-Aula in Empfang nehmen durften.
Weiterer Höhepunkt ist 1991 für Erfolge in mehreren Sportarten Das
Grüne Band des Deutschen Sportbundes, verliehen bei der Dresdner
Bank am Markplatz. Auf Baden-Württemberg-Ebene ragen heraus der
Innovationspreis 1999 und der Umweltpreis 2001. Seit 1996 erfahren
wir mehrfach Anerkennungen bei der Sportjugend, der Stadt und bei
Toto Lotto.
Die Goldene Pyramide – verliehen beim Karlsruher Sportlerball erhielten 1986 die Basketball-Damen, von 1988 bis 1990 Gabi Reha
und 1999 Thomas Lauinger.
Ausgezeichnet mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg
sind ab 1986 Ingeborg Stadler, Elmar Burgbacher, Peter Spengler,
Joachim Hornuff, Ernst Schuh, Karl Heinz Stadler (beantragt für weitere zwei Herren – bis Drucklegung entschieden). Karl Heinz und Ingeborg Stadler erhielten die Verdienstplakette der Stadt Karlsruhe. Ehrungen durch Fachverbände honorieren ebenfalls für langjähriges
Ehrenamt. Die Dankeschöns innerhalb des Vereins können unkonventionell sein, weil keine Ehrungsordnung einengt.
Die Qualitätszeichen für die Kindersportschule, für Gesundheitssportangebote, den FitnessTreff und den Walking-Treff werden nur nach
jeweils erneuten Prüfungen verlängert.
Kooperationen … und anderes
Nach dem Motto der gegenseitigen Angebotserweiterung können
Mitglieder von Kooperationsvereinen beim SSC eine Angebotsauswahl günstig nutzen und haben SSC’ler Möglichkeiten zu Klettern,
Reiten, Tanzen, Fußball oder Ringtennis spielen, Ski, Snowboard und
Kanu zu fahren. Mit dem Alpenverein, dem Skiclub und dem KSV sind
wir in der Arbeitsgemeinschaft Traugott-Bender-Sportpark verbunden,
der zudem die Sportpark Nordost GmbH mit dem Fächerbad angehört, dessen Mehrheitsgesellschafter der SSC ist.
In Kooperationen mit Schulen und Kindergärten vermitteln wir Sport
und Bewegung, schon sehr lange und immer intensiver.
Mitglied ist der SSC zur Sportdurchführung in 19 Fachverbänden, die
nordbadisch, gesamtbadisch oder baden-württembergisch zusammengeschlossen und über die wir Mitglied im Badischen Sportbund
sind. Durch den Freiburger Kreis, die Arbeitsgemeinschaft großer
deutscher Vereine, erfahren wir seit 1976 Richtungsweisendes wie
nirgendwo sonst und geben unsere Erfahrungen an anderen Vereine
weiter. Die Vereinsinitiative Gesundheitssport wurde 1989 vom SSC
mitgegründet mit der Aufgabe qualifizierter Prävention und seit 2005
der verantwortlichen Organisation von dreißig Herzsportgruppen in
Karlsruhe und der Region.
Zukunftsblick
Der Waldstadt-Sportverein mit regionaler Ausstrahlung bleiben, das
Geschaffene erhalten, Erwartungen der Sporttreibenden erfüllen, zum
sozialen Wohlfühlen beitragen, vielen Kindern ein Rüstzeug geben
und auch für die ältere Generation eine Heimstadt sein
das wünscht die „Ur-Waldstädterin“
Ingeborg Stadler
Chronik Texte
40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004-06 / SSC-Lied
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12 Themen aus 12 SSC-Infos 2004-06
Abteilungen
Den Abteilungen obliegt laut Satzung die Förderung und Durchführung der entsprechenden Sportarten. Jede Abteilung hat eine Leitung.
In der Chronik sind die Abteilungsleiter genannt. Wie groß die
Teams sind und wie sie sich zusammensetzen, bleibt jeder Abteilung überlassen.
Seit der SSC-Waldstadt-Gründung 1967 bestehen Gerätturnen,
Gymnastik, Kinderturnen/sport, Leichtathletik, Schwimmen, Ski,
Tischtennis und Wandern.
Einen Gründungsboom gab es 1969 durch neue Sportstätten mit
Ballett, Basketball, Eltern+Kind, Handball, Volleyball.
Die 70er-Jahre bescherten uns Jazztanz, Judo, Lauf-Treff, Tennis,
Trampolin und als erste Kooperation Fußball für SSC-Kinder beim
KSV, damals FC Waldstadt.
Die Fusion 1979 mit dem KSN 99 zum SSC Karlsruhe hat Leistungsschwimmen, Springen und Wasserball eingebracht.
Aus den 80er-Jahren haben Bestand: FitnessTreff, FreizeitBasketball, Freizeit-Fußball, Herzgruppen, Kegeln, Spiel-Treff,
Sportabzeichen, Synchronschwimmen, Tauchen, Triathlon. Aus
Freizeit-Volleyball wurde später Mixed-Volleyball.
In den 90ern kamen dazu: Badminton, Inline-Hockey, KiSSC,
Rhythm. Sportgymnastik, Taekwondo, Unterwasser-Rugby und
Walking-Treff.
Wasserball macht derzeit eine Pause.
Wandern hatte eine Auszeit von 1973 bis 1986.
Ski ist seit zwei Jahren beim kompetenten Skiclub Karlsruhe untergebracht.
Die Kooperation mit dem Reiterverein Karlsruhe besteht seit 20
Jahren.
Gesellschaftstanz hat nach vier SSC-Jahren zwei Jahrzehnte am
Knowhow des TSC Astoria teilgehabt.
Fechten, Folklore, Karate lebten weniger als fünf Jahre.
Schach brachte es auf 19 Jahre. Der Traditions-Zweite Weg des
Gründungsjahres strich nach 35 Jahren die Segel.
Mit zwölft Führungen ist Tischtennis Spitzenreiter, gefolgt von Wasserball mit zehn Leitern. Bei Tennis hatten zwei Herren jeweils nach
mehrjähriger Pause die Würde/Bürde wieder übernommen.
Von je einer Person werden seit Beginn Herzgruppen und SpielTreff geführt.
Zwei Verantwortliche in zwei bis drei Jahrzehnten sprechen für
Konstanz bei Freizeit-Basketball, Freizeit-Fußball, Jazztanz, Judo,
Lauf-Treff und Trampolin.
Auf 190 Leiter hat es der SSC in 37 Jahren gebracht, etwa vier pro
Abteilung.
Allen ehrenamtlichen Leitungen ist gemeinsames Anliegen das
Wohlfühlen ihrer Mitglieder sei es beim Lernsport, Breiten-, Freizeitund Gesundheitssport oder Wettkampf- und Leistungssport.
Falls Sie Ihre Gruppe nicht gefunden haben, könnte es sich um ein
für Nichtmitglieder offenes Angebot handeln, das von hauptamtlichen Mitarbeitern betreut wird.
Ob in der Chronik oder nicht – die Hauptsache ist, Sie haben Spaß
beim Sport.
Beirat
Bereits bei der SSC-Waldstadt-Gründung 1967 wird ein Vereinsbeirat beschlossen. In der ersten Satzung ist er mit 7 Mitgliedern - auf 5
Jahre zu wählen - verankert.
In jenem § 9 steht: „Der Beirat ist vor allen grundsätzlichen Entscheidungen des Vorstandes zu hören, auf Verlangen jederzeit. Der
Beirat wählt aus seiner Mitte den Vorsitzenden. Dieser hat das
Recht, an den Sitzungen des Vorstandes teilzunehmen.“
Erster Beiratsvorsitzender war SSC-Gründungsinitiator Dr. Traugott
Bender – zwölf Jahre bis zu seinem Tod 1979. Welche Bedeutung
Traugott Bender für den Verein im jungen Stadtteil mit vielen Kindern ohne Sportstätten hatte, möge auch die Benennung des Weges durch den Traugott-Bender-Sportpark nach ihm bezeugen.
Seine Verdienste aufzuführen, würde diese Serie sprengen.
Unter den Mitgliedern des ersten Beirates finden sich etablierte
Persönlichkeiten wie der Publizist und damalige Waldstadtbewohner
Dr. Franz Alt. In Erinnerung sind der Chronistin seine Zauberkünste
bei SSC-Bällen im Studentenhaus.
In den Aufzeichnungen folgen Pfarrer Walter Haury und Hans-Jörg
Klein mit je zehn Jahren im Beirat. 20 Jahre Beirätin war Toni Menzinger, die kürzlich 100 Jahre alt ( 102jährig) wurde und als
Karlsruher Ehrenbürgerin und Alterspräsidentin des Landtages von
Stadt und Land gefeiert wurde. Pfarrer Kurt Ober, der am Jahresanfang den 90. Geburtstag in seiner früheren Waldstadtgemeinde St.
Hedwig feiert, war 21 Jahre in unserem Kreis.
Waldstadturgestein August Vogel gehörte dem Beirat mit 28 Jahren
am längsten an – Gemeinderat war er 25 Jahre.
Als Beiratsvorsitzender wurde August Vogel 1979 Nachfolger von
Traugott Bender. Dieses Amt bekleidete er zwölf Jahre.
In dieser Zeit wurde der Beirat auf bis zwölf Mitglieder erweitert.
Zwischen vier und zwanzig Jahren waren sechs Damen und vierzehn Herren im Beirat: Schulleiter Kurt Posselt und Peter Speckert,
Kirchenvertreter Walter Blum, Rolf Nölle, Brigitte Beer-Rottenberger,
Elke Schleichert; Gemeinderäte Albrecht Münch, Dr. Barbara
Tebbert, Hilde Willmann. Stadtkämmerin Margret Mergen - seit 2000
Erste Bürgermeisterin in Heilbronn – war vor kurzem als Regierungspräsidentin im Gespräch. Erwin Teufel hat als Ministerpräsident anders entschieden.
Die Fusion mit dem KSN 99 brachte mit Willy Seitel und Carlheinz
Löschner frisches Blut auch in den Beirat. Letzterer war von 1995
vier Jahre Beiratsvorsitzender, gefolgt von Ingrid Blank, MdL a.D.,
für ebenfalls vier Jahre und zwei weiteren Beiratsjahren.
Egon Butz, Anton Wachter, Bärbel Petereit, Dr. Konrad Stark, Berthold Zöller waren Beiratsmitglieder.
Mit Dr. Michael Kromer hatten wir für nur zwei Jahre ein SPDMitglied in Beiratsreihen. Unser Bestreben, dass alle Parteien in
diesem Gremium vertreten sind, war leider nie zu realisieren.
Die derzeitigen elf Beiräte sind auch in diesem Info auf der drittletzten Seite genannt. Seit 2003 ist Dr. Hubert Keller Vorsitzender.
Der Beirat wird für vier Jahre von der Delegiertenversammlung
gewählt; der jetzige ist bis 2007 im Amt. Ergänzend zur ersten Satzung ist jetzt in „§ 10 Beirat“ auch die Förderung der Vereinsinteressen genannt. Nach wie vor beziehen sich die Aufgaben auf das
Grundsätzliche.
Seit einiger Zeit bestehen Arbeitskreise aus Vorstand, Mitarbeitern
und Beirat. Beiräte mit Wissen aus der SSC-Entwicklung unterstützen darüber hinaus gerne.
Delegiertenversammlungen
Die erste Versammlung war am 13.4.1978, die 53. am 26.4.2004.
Zwei Versammlungen im Jahr sind also Usus; die im Frühjahr hat
die Finanzen als Schwerpunkt, im Herbst werden meist sportliche
Themen in diesem kompetenten Gremium behandelt.
Warum beschloss die Mitgliederversammlung am 4.11.1977 das
„Organ“ Delegiertenversammlung?
Bis dahin waren in der Satzung verankert: Mitgliederversammlung,
Vorstand und Beirat sowie Abteilungen und Jugendausschuss. Der
SSC Waldstadt hatte 3000 Mitglieder.
Das rege Interesse der Gründerjahre war vorbei. Die Mitgliederversammlungen waren nicht mehr so gut besucht.
Hauptargument für das Delegiertensystem waren Erfahrungen anderer großer Mehrspartenvereine, dass durch viele Abstimmende einer
Abteilung Beschlüsse herbeigeführt werden können, die nicht im
Interesse des Gesamtvereins sind. Solche Zufallsmehrheiten
schließt das Delegiertensystem aus.
In den ersten zehn Jahren wurde die Delegiertenzahl nach dem
Höchstzahlverfahren d’Hondt ermittelt. Die Zahl der Abteilungsmitglieder wurde durch 2, 3, 4, 5 usw. geteilt für die Zuteilung der Sitze.
Abteilungsleiter waren und sind kraft Amtes Delegierte. Außer den
damals insgesamt 60 Mitgliedern ist der Vorstand stimmberechtigt.
20 Abteilungen hatte der SSC Waldstadt 1978, 45 männliche und 23
weibliche Delegierte waren beim ersten Termin dabei.
Hauptaufgaben der Delegiertenversammlungen waren Haushaltsund Beitragsentscheidungen.
Chronik Texte
40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004-06 / SSC-Lied
Stimmberechtigte von der ersten Stunde bis heute sind Elmar Burgbacher, Peter Lauinger, Peter Spengler, Ingeborg Stadler.
Bei der Fusion von KSN 1899 und SSC Waldstadt zum SSC
Karlsruhe 1979 wurde das Delegiertensystem auch von den Mitgliedern des Traditionsschwimmvereins befürwortet. Rolf Stellrecht ist
hier Dienstältester.
1987 hat man vom komplizierten Divisionsverfahren d’Hondt Abstand genommen und wie in den meisten Vereinen je 50 Abteilungsmitglieder einen Delegierten beschlossen. Eine Obergrenze
der Gesamtteilnehmer besteht nicht mehr.
Die Zahl hat sich bei 90 eingependelt, meist ein Drittel Damen.
Der Versammlungsbesuch ist erfreulich rege. 2001 hat man vom
Nebenzimmer in den Saal gewechselt – an unterschiedlichen Wochentagen, damit die Saal-Sportstunden nur alle zwei Jahre ausfallen.
Von Jahr zu Jahr geringer wurde die Teilnahme an den Mitgliederversammlungen. Wären sie nicht vor die Delegiertenversammlungen
terminiert und die Delegierten quasi dienstverpflichtet worden, hätte
der Vorstand des 5000-Mitglieder-Vereins mit weniger als 50 Personen getagt.
Damit Vorstand und Beirat von einem größeren Personenkreis gewählt werden können, wurden auch diese Aufgaben am 23.10.2000
den Delegierten übertragen.
Seit der jüngsten Satzungsänderung (sie kann nur von einer Mitgliederversammlung beschlossen werden) am 22.10.2003 können auch
sportpassive Mitglieder als Delegierte kandidieren, wenn sie sich
einer Abteilung zuordnen.
Alle Mitglieder können bei den Delegiertenversammlungen mitsprechen. Die Abstimmungen sind den Delegierten vorbehalten.
Die Chronik des SSC ist eine Daten- und Namensammlung zum
Nachschlagen - Inhalte dazu in den Infos.
Freizeiten
Skifreizeiten waren der Renner in den ersten SSC-Jahren. Von 1969
bis 1973 organisierte die Skiabteilung fünf Familienfreizeiten in
Corvara, drei in Menzenschwand und je eine in Saas Fee und Lac
de Tignes. Hans-Michael Bender und Wolfgang Küchler waren die
organisierenden Abteilungsleiter. Nach diesen Sturm- und Drangjahren „schien eine Freizeitmüdigkeit eingetreten zu sein“ schreibt
Walter Furrer in „10 Jahre SSC“. Bei Erwachsenen ging und geht
der Trend zu kleineren Gruppen aus dem SSC – nicht im SSC. Auch
die Handballabteilung hat ihr alljährliches Treffen am Wiedener Eck
selbst in die Hand genommen.
Jugend-Skifreizeiten in Saalbach brachte der KSN durch die Fusion
1979 ein. Harald Brück von der Schwimmabteilung und SkiAbteilungsleiterin Siegrid Diehl führten bis 1984 sechs Freizeiten in
Saalbach und Zauchensee durch.
Sieben Ski-Familienfreizeiten wurden in den Neunzigern vor allem
von unseren Sportlehrerinnen Sabine Wenz und Daniela Schneider
organisiert. Ab 2001 können SSC-ler die Palette des Skiclub nutzen.
Aus einer Herbstfreizeit der Handballabteilung in der Sportschule
Inzell ergaben sich von 1975 bis 1978 Kinder/Jugendfreizeiten des
Jugendausschusses. Bei der größten mit sechs Bussen stand uns
das ganze Jugenddorf mit Sporthalle, Übernachtungsbungalows und
allen Gemeinschaftseinrichtungen zur Verfügung. Eine gleichzeitige
Erwachsenenfreizeit unterstützte die jungen Organisatoren und ihre
eifrigen Betreuer unauffällig. Verantwortlich waren Bernhard und
Winfried Leopold, Otto Hempen und Thomas Grittner.
Von 1979 bis 1981 war Fiesch Ziel des Jugendausschusses mit
Ulrike Schubach und Albrecht Fitterer.
Einige einmalige Unternehmen seien nicht vergessen: 1975 die
Fahrt der Handballjugend nach Schweden mit Günther Häuser,
1979 Jugendfreizeit auf Sylt mit Petra Butz und 1977 eine Familienfreizeit des 2. Weg in Baerenthal.
Baerenthal und Moosbronn sind auch Ziele von Kinder- und Jugendfreizeiten der letzten Jahre. Daniela Ortmann organisiert mit viel
Engagement, doch der Trend geht eindeutig zu den Tagesfreizeiten,
seitdem wir im SSC-Zentrum eine ideale Vielfalt auch mit dem Fächerbad bieten können.
Die „überfachlichen Freizeiten“ mit vielfältigem Sport riefen Bernhard
und Christiane Leopoldt 1981 ins Leben. In den ersten acht Jahren
war es eine Tagesfreizeit in den Sommerferien, danach alljährlich
zwei bis drei. Im nächsten Jahr können wir die stolze 50 feiern!
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Früher vom Jugendausschuss, inzwischen von den hauptamtlichen
Sportlehrerinnen geleitet sind sie eine idealen Verknüpfung zu den
Sportstunden für die Kinder, die ja auch von Manuela Hohloch mit
Unterstützung von Ines Werner geleitet werden. Neben erfahrenen
Betreuern wird auch der Nachwuchs für künftige Aufgaben eingebunden.
Seit 1989 gibt es in den Pfingstferien Tenniscamps – mit steigender
Resonanz in den letzten Jahren. Für die erkrankte Jugendwartin ist
im letzten Jahr Oliver Strauss eingesprungen. Wir wünschen Daniela Schneider dieses Jahr wieder vollen Einsatz.
Sechs Freizeiten hat die Tauchabteilung mit dem Stadtjugendausschuss im Fächerbad durchführt, seit 1998 sind diese Kurse voll bei
der Abteilung.
79 Tagesfreizeiten für Kinder- und Jugendliche im SSC-Zentrum und
Fächerbad zählt die Chronistin von 1981 bis 2005.
Trainingslager dienen der Wettkampfvorbereitung und sind deshalb
hier nicht ausführlich genannt. Synchronschwimmen, Leichtathletik,
Tennis sind die konstantesten.
Infos
Kaum ist der SSC am 30. Juni 1967 gegründet, gibt es das Informationsblatt Nr. 1 mit acht Seiten. Auf der Titelseite begrüßt der 1.
Vorsitzende Carl Kaufmann und nennt Vereinsziele. Namentlich
aufgeführt sind die sechs Vorstands- und sieben Beiratsmitglieder,
fünf Abteilungs- und 19 Übungsleiter. Der Zeitplan der Übungsstunden ist abgedruckt und zur ersten Mitgliederversammlung wird eingeladen. Auf viereinhalb Seiten sind die 518 Mitglieder der ersten
drei Vereinsmonate aufgelistet – fast alle mit Waldstadtadresse.
Dreißig weitere Informationsblätter erscheinen in gleicher Aufmachung bis September 1974, bis 1978 sind die Informationshefte
fortlaufend nummeriert. In den ersten zwölf SSC-Jahren sind es 44
Hefte mit insgesamt 794 Seiten – jährlich zwischen zwei und sieben.
Seit 1979 erscheinen vier Hefte im Jahr. Weil 1+2.84 eine Doppelnummer ist, sind wir mit dieser Ausgabe 4-2004 bei Nr. 147 und der
stolzen Gesamtseitenzahl 10.824+Heft 4/04.
Dass der SSC keine Ansammlung von Abteilungen ist, zeigt der
regelmäßig große Anteil des Info mit Gesamtvereinsthemen. Die
Abteilungen berichten unterschiedlich von regelmäßig bis nur sehr
selten. Firmenwerbung dominiert nie mit etwa 1/6 des Heftumfangs.
Fotos im Heftinnern gibt es seit den späten Siebzigern, in den letzten Jahren vor allem dank Michael Chaussette auf den meisten
Textseiten. Leserumfragen hatten diese Auflockerung und RöMännlen gewünscht.
Auch Serien sind beliebt: Acht Jahre gab es einen Fragebogen, jetzt
„Drei Fragen“, sporadisch Interviews, regelmäßig Neue Übungsleiter
und „Persönliches“, alljährlich Jubiläumsmitglieder und einen Kalender für das Folgejahr.
Einen gelben Umschlag hat das Info von 1974 bis 2000, ab 93 mit
rotem Eindruck. Seit vier Jahren sind Farbfotos auf der Titelseite.
Das gelbe Deckblatt ist bis 1982 mit Olympia- und SSC-Signets
versehen, je ein Jahr gestalten es Matthias Marschall und Günther
Rösler und zehn Jahre Vera Chaussette. Frühere Bilderserien sind
von der SSC-Fotogruppe Joto sowie von Felix Wachter, die neueren
Titelbilder von Michael Chaussette und Dieter Marschall.
Die verantwortlichen Redakteure sind in den ersten Jahren nicht
genannt. Ich hoffe es stimmt mit Carl Kaufmann, Walter Furrer,
Rainer Jurisch. Zusammen mit den jeweiligen Öffentlichkeitsreferenten Dieter Skraball, Werner Eimer, Hilde Willmann, Manfred Haas,
Ingrid Blank und Dieter Marschall war ich über zwei Jahrzehnte
verantwortlich bis 2000 Dieter Marschall die Herstellung übernahm.
Das Sportprogramm hat sich schon in den Achtziger Jahren verselbständigt. Meist erscheinen zwei Auflagen pro Jahr, die wesentliche Ausgabe ist dem Info 4 für das Folgejahr beigefügt, die aktualisierte in der Geschäftsstelle erhältlich.
Erstellt wird das Info von Anfang bis heute in Eigenregie, bis 1991
auf Schreibmaschine – kopiert-vergrößert-verkleinert-geklebt - danach mit PC Word und seit 2001 mit Pagemaker digital.
Ehrenamtlichkeit wird auch bei der Verteilung seit eh und je groß
geschrieben: Damen bereiten den Versand vor, früher wurden die
Adressen mit der Hand geschrieben, heute werden sie aufgeklebt.
Kinder der Abteilungen tragen in der Waldstadt aus – in 34 Jahren
über 150.000 mal in Briefkästen. Bei jeder Ausgabe werden weitere
500 über Helfer verteilt, 1200 als Postvertriebsstücke und 80 als
Streifbandzeitungen außerhalb PLZ 76 versandt.
Chronik Texte
40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004-06 / SSC-Lied
Das Heft wird nach wie vor im Format A 5 erstellt, wie es auch bei
Umfragen empfohlen wurde. Wir hoffen uns mit dem „SSC-Heftle“
von den vielen Druckerzeugnissen in A 4 etwas abzuheben.
Kunst ist beim SSC nichts Fremdes.
In der Monatsschrift der Deutschen Sportjugend „Olympischen Jugend“ wurde der SSC mit zwei doppelseitigen Text-Foto-Berichten
dargestellt. Die Auszüge von 1990 aus den Beschreibungen von
Autor Kurt Graßhof, schildern die Eindrücke eines Außenstehenden:
Dass Gestaltung, Kunst und Sport nicht unvereinbar sind, beweist
der SSC.
Was die Sportstätten bemerkenswert macht, ist die Verbindung, die
der Verein bei seinen Einrichtungen mit der bildenden und darstellenden sowie mit der Kunst der Architekten eingegangen ist.
Der Baukörper wird durch einen Turm markiert, an dem die SSCInitialen weithin sichtbar sind.
Im Übergang vom Parkplatz zum Gebäude steht eine Stele aus
Beton, die beidseitig im Relief die Motive Ballspieler und startende
Schwimmer zeigt.
Solche Bilder wiederholen sich im Foyer in einer Betonwand, auf der
in sieben Reliefbilder sportverwandte, mythologische (?) und sportliche Motive gestaltet sind. So erinnert das deformierte Gesicht eines
Athleten an einen griechischen Allkämpfer (Pankration). Das Pferd
mit Reiter im großen zentralen Schaufenster hat sicherlich symbolischen Gehalt – gebändigte Kraft zeugt schöne Formen, Grazie,
Anmut. Grobkörniger Beton lockert das Bild auf und macht es lebendig. Auch die Figuren betreffend hat die Phantasie des Betrachters einen weiten Spielraum.
Das Werk wurde 1979 von Professor Emil Wachter geschaffen. Er
ist Mitglied des Vereins und hat es ihm geschenkt.
Auch die Malerin Anneliese Kniss fertigte ohne Kosten für den Verein vom Sport- und Begegnungszentrum Zeichnungen an, die es im
Zustand von 1977 und 1981 zeigen (ergänzt durch eine spätere
Zeichnung des Fächerbades). Signierte Drucke dieser Bilder wurden
als Repräsentationsgeschenke oder – verkleinert auf Postkarten – in
Urkunden und Werbeschriften verwendet.
Raumdekor und Wegweiser hat die Grafikerin Vera Chaussette
entworfen.
In den Räumen der Gaststätte führt der Verein Wechselausstellungen von professionellen Kunstschaffenden und Laienkünstlern
durch. Manches junge Talent machte hier seine ersten Schritte in
die Öffentlichkeit. Über zehn Jahre erstrecken sich diese
galeristischen Aktivitäten. Die 50. Ausstellung wurde 1990 mit einer
Serie Landschaftsbilder der Malerin Barbara Jäger eröffnet.
Soweit die Zitate von 1990.
Der letzte Bauabschnitt im Zentrum von 1994 zeigt im Clubraum
Tenniskarikaturen von Günter Rösler und im Vorraum eine Komposition in Blau von Vera Chaussette. Auch Fotos in der „Glasecke“ in
Sport 21 sind von ihr. Ihre Tipps bei der Gestaltung von Räumen
und Shop-Artikeln werden wie alles von unseren „Hauskünstlern“ als
selbstverständlich ehrenamtlich gesehen. Vera stellt uns auch Bilder
für die Gaststätte zur Verfügung, nachdem Außenstehende aufgrund
repräsentativer anderer Räume nicht mehr zu motivieren sind.
Karikaturen von Günter Rösler lockern nach wie vor SSC-Texte und
Plakate auf.
Von Herrn Graßhof werden 1993 Titelseiten der SSC-Infos beschrieben. Für uns war das 150. Heft Anlass, Titel – Herr Graßhof
nennt es auch Gesichter – von Matthias Marschall, Günter Rösler,
Emil/Felix Wachter, Jürgen Benz und über zehn Jahre von Vera
Chaussette im gelben Innenteil des Info 3-2005 abzubilden.
Ob es uns unbekannte Künstler im SSC gibt - bitte gibt ein Zeichen!
Verbände und Vereine
könnte man auch Verbündete bezeichnen. Sie brauchen sich gegenseitig, was nicht immer in aller Bewusstsein ist.
Verbände heißen auch Bünde, wenige „Union“. Regional gibt es
Bezirke und Kreise, beim Turnen „Gau“ genannt.
Mit der Vereinsgründung 1967 wurde der SSC Waldstadt Mitglied im
Badischen Sportbund Nord (BSB) und damit in der Badischen Sportjugend und im Sportkreis Karlsruhe. Der BSB ist Mitglied im Deutschen Sportbund (DSB) und im Landesportbund Baden-
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Württemberg wie auch Südbaden und Württemberg. In fast allen
anderen Bundesländern ist nur eine Mitgliedsorganisation im DSB.
Um am Wettkampfsport teilnehmen zu können ist neben der Zugehörigkeit zum BSB die Mitgliedschaft im Fachverband erforderlich.
So trat der junge SSC ein in die jeweils gesamtbadischen Verbände
Leichtathletik, Schwimmen, Tischtennis, den Turner-Bund und den
Skiverband Schwarzwald Nord.
Neue Sportstätten ermöglichten ab 1969 weiteren Wettkampfsport.
Aufnahmeanträgen wurde zugestimmt in den Basketballverband
Baden-Württemberg, die gesamtbadischen Verbände Handball und
Tennis sowie in den Nordbadischen Volleyballverband. Auch heute
noch sind diese unterschiedlichen Gliederungen im Ländle gang und
gäbe. Für Versuche, Verbände entsprechend dem Bundesland bzw.
dem Landessportbund zu vereinen, wurde viel Zeit aufgewendet.
Erst vor kurzen scheiterte ein gut vorbereiteter Zusammenschluss
bei Judo, SSC-Sportart seit 1975.
Seit 1980 sind wir Mitglied im Badischen Behindertensportverband
für die Herzsportgruppen und im Badischen Keglerverband mit
Fertigstellung der ersten SSC-Kegelbahnen.
Mit Triathlon kam 1988 ein junger Baden-Württembergischer Verband dazu.
Der Aufnahmeantrag in den Tauchsportverband 1993 für Unterwasser-Rugby bescherte uns zunächst eine Ablehnung, den Grund
erfuhren wir nie. Glatt lief 1997 die Aufnahme für die Sparte Tauchen. Die Anschlussgruppe Diva hatte davor eine Dachorganisation,
die nicht im DSB war.
Für Inline-Hockey fühlt sich ab 1997 der Rollsportverband zuständig,
der Inline inzwischen im Namen führt. Davor stießen Anfragen auch
beim Hockey- und beim Eishockey-Verband auf Desinteresse.
Die Mitgliedschaft in der Taekwondo-Union Baden-Württemberg
ließen wir kurzzeitig ruhen, nachdem eine reinweibliche Gruppe
nicht mehr zum SSC gehörte und wir erst ein Jahr später eine für
alle offene Abteilung ins Leben rufen konnten.
In den Badischen Fußballverband sind wir erst nach Jahren Freizeitfußball eingetreten, weil Auto-Kindersitze zu erhalten waren und
kein Prokopf-Mitgliedsbeitrag erhoben wird.
Unsere FitnessTreff-Übungsleiter hatten schon viele Lehrgänge
besucht, bis wir in den baden-württembergischen Verband eingetreten sind, erst nachdem im Namen zu Gewichtheben Fitness verankert war.
Wegen den fünf Badmintonfeldern in Sport21 wurden wir auch in
diesem Verband Mitglied, der leider keine Freizeitsportunterstützung
gibt.
Bei Fechten, Karate und Schach wurden die Verbandsmitgliedschaften mit der Auflösung der SSC-Abteilungen beendet.
Von den 49 Landesfachverbänden ist der SSC in 19 Mitglied. Zehn
„unserer“ Verbände gehören zu den zwölf mit über zehntausend
Mitgliedern; der Turner-Bund ist der größte mit fast 224 Tausend.
Zivildienstleistende
Die erste Zivildienststelle erhielten wir 1979, als drei Voraussetzungen gegeben waren: Hauptamtlichkeit mit Gerhard Bösch, Behindertensport mit der ersten Herzgruppe und – schon seit 1973 – vereinseigene Anlagen.
Erster SSC-Zivi war Albrecht Fitterer. Er hat nicht mehr auf den
Stundenzettel geschaut als es galt bei der Fertigstellung unseres
größten Bauvorhabens mitzuwirken. Noch heute erinnern die Massivholzleisten im Flur zum Spiegelsaal an ihn. „Ali“ hat anschließend
Theologie studiert, war lange Pfarrer in Oberreut und ist derzeit mit
seiner Familie in Neuguinea. Als Besonderheit des zweiten Zivi
Jürgen Maldacker sind künstlerisch gestaltete Plakate heute noch im
Archiv. Er hat danach eine grafische Ausbildung gemacht. Mit Wolfgang Espe absolvierte ein Handballer seinen Dienst beim SSC,
gefolgt von den Basketballern Klaus Herrmann, Wolfram und Reinhard Stark.
1984 kam ein Einschnitt: Ersatzdienstleistende dürfen nicht Mitglied
in diesem Verein sein oder gewesen sein. Die Begründung des
Bundesamtes ist, dass auch Wehrdienstleistende in fremder Umgebung ihren Dienst leisten.
Der SSC wurde größer und wir erhielten eine zweite Zivi-Stelle. Die
erste Paarung war mit Stephan Panhans ein heutiger Postzusteller
und mit Martin Gülich der kürzliche Thaddäus-Troll-Preisträger für
sein literarisches Werk.
Nicht immer waren zwei Zivis gleichzeitig ideal; seit Jahren ist nur
einer tätig. Die Dienstzeit wurde immer kürzer, sie liegt derzeit bei 9
Chronik Texte
40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004-06 / SSC-Lied
Monaten. Ein dreiwöchiger Lehrgang mit Erwerb einer Sportlizenz ist
Pflicht, ein weiterer ist anzubieten und der Urlaub beträgt 20 Tage.
Die Zuschüsse des Bundes wurden reduziert.
Aufgaben sind vorgegeben, sie liegen auch im Alten- und Behindertensport.
Da Seniorengruppen im SSC glücklicherweise kontinuierlich von der
gleichen Person betreut sind und nicht nur ein halbes Jahr, wie dies
durch einen Zivi möglich wäre, haben wir Gymnastikkooperation mit
dem Altenhilfezentrum der Glogauer Straße und dem Altenzentrum
Waldstadt.
Der Behindertensport im SSC besteht aus drei Herzgruppen. Diese
Übungsstunden werden von einer speziell ausgebildeten Übungsleiterin gehalten; sie dürften nur in Anwesenheit eines Arztes stattfinden. Aufgaben für einen Zivi gäbe es vor Ort kaum.
Unsere Mitglieder sehen die Zivis meist bei der Anlagenpflege.
Insgesamt haben 22 beim SSC Dienst geleistet: Christian, Alexis,
Thomas, Peter, Robert, Jörg, Felix, Jens, Philip, Mario … die meis-
Gruppen die es nicht mehr gibt
Fechten
Nur „ganz alte“ SSC-ler können sich vielleicht erinnern, dass der
SSC eine Fechtabteilung hatte. Ab 21. März 1969 wurde Fechttraining nach Fertigstellung der Ernst-Reuter-Sporthalle freitags in der
hinteren Hallenhälfte angeboten.
Leiter war zunächst Ulrich Hüttche, Vorstandsmitglied seit SSCGründung 1967, 1. Vorsitzender von 1971 bis 1975. Danach zeichnete Udo Görtler verantwortlich, später SSC-Rechnungsprüfer.
1970 wurden an den Sportbund 14 Fechter, überwiegend Jungen
(she. auch Foto) gemeldet. Ab 1972 taucht Fechten nicht mehr in
dieser Bestandserhebung auf.
Wie dem Info Nr. 13 vom September 1969 zu entnehmen ist, konnte ein Diplomfechtmeister und eine Übungsleiterin engagiert werden. Im Stundenplan ist „Kienle“ genannt. Grundausrüstungen
seien vorhanden. Ein Jahr später wird berichtet, dass vier Mädchen
Fechtpässe besitzen und bei einem Turnier ein 4. und ein 7. Platz
belegt wurde.
Danach ist nichts mehr über Fechten zu lesen.
Im Stundenplan Oktober 1972 ist in derselben Hallehälfte zur gleichen Zeit Skigymnastik mit Alfred Nonnenmacher genannt.
Die Chronistin fragte bei Ulrich Hüttche nach, der selbst Fechtsport
betrieben und die Abteilung ins Leben gerufen hatte:
Die Gruppe sei wohl geschrumpft, weil die Ausrüstungskosten für
die Aktiven beträchtlich geworden wären und die Halle nicht die
erforderliche Ausstattung gehabt hätte. Auch hatten bei der damaligen Hallenknappheit teilnehmerstärkere Gruppen Vorrang.
Folklore
nannte sich eine Gruppe, zu der Monica Kaufmann bei der InzellFreizeit 1977 Erwachsene motivierte. Einmal im Monat begeisterte
sie ein gutes dutzend Paare mit unkomplizierten Bewegungsabläufen zu flotten Melodien. Square Dance war besonders beliebt.
Höhepunkt war der Virgina Reel mit Caler Monika beim Tag der
Offenen Tür in der SSC-Halle. Die Gruppe fiel 1982 auseinander, als
Monica Kaufmann mit ihrem Fachwissen, Temperament und
Charme das Training aufgeben musste.
Joto hieß das Foto-Team des SSC der Achtzigerjahre. Jürgen
Stahnke als Berufsfotograf war Motor für die Amateure Gottfried
Türk, Timo Stadler und Pit Wespatat. Durch diese Gruppe konnte
das Info aktuell bebildert werden. Schwarz-weiß wurde von den Vier
mit Presseausweis bei jeder Gelegenheit geknipst und dann im
SSC-Labor entwickelt und vergrößert. Die Wände hatten sie
schwarz gestrichen.
Eine Spüle war schon da, weil in diesem Kämmerchen in den Siebzigern die Kellerbar-Küche neben der heutigen Kegelbahn war –
heiß-kalte Feste gab es da, bevor wir eine Gaststätte hatten.
Doch zurück zu JOTO: Ordentlich wurden die Negative katalogisiert
sowie Altfixierung und –entwickler zur Industrieabfallverwertung
gebracht.
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ten nach dem Abi und studieren anschließend. Von manchen hört
man hin und wider etwas. Der „Bähnler“ Martin Bieser trainiert die
KSC-Damen 2. Fußball-Bundesliga. Simon Zeru hat am 31. Juli
2004 den Dienst beendet und am 2. August eine Lehre im Versicherungsbereich begonnen.
Am 1. Oktober fängt Boris Akatuna als Zivi an, davor hilft er auf der
Anlage, denn die Arbeit ist hier gerade im Sommer immens.
Unsere Erfahrungen sind unterschiedlich – wie das eben mit Menschen so ist. Die meisten sagen am Ende, dass sie in ihrer Zivizeit
beim SSC viel gelernt haben und dass es abwechslungsreich war.
Wir weisen vor der Einstellung auf die Vielfalt hin und dass wir Mitarbeit im Team erwarten. Verwaltungsaufwand und Einschränkungen sind nicht gering. Dennoch wurde immer wieder entschieden,
einen Zivildienstleistenden zu beschäftigen. Leider hat sich noch
kein junger Mann für das Soziale Jahr im SSC entschieden.
In einem großen Karton im Lager warten heute Kleinutensilien auf
Nostalgiker.
Denn die Gruppe hat sich aufgelöst, als Jürgen beruflich nach München ging.
Heute stehen zwei Solar-Warmwasserspeicher in diesem Räumchen. Die Wände sind noch schwarz und die Spüle steht noch an
der Wand.
Für das Fotografieren ist ein neues Zeitalter angebrochen. Michael
Chaussette ist unser Fachmann – unterstützt von vielen „DigiFotografen“, die nicht mehr in den Keller brauchen, außer ihr PC
steht unten.
Karate wurde im SSC von 1975 bis 1978 geboten, zunächst in
Kursform, später in regelmäßigen Trainingseinheiten. Thomas Dürr,
ein begeisterter Trainer, schrieb im SSC-Info: „Oberstes Ziel in der
Kunst des Karate ist weder Sieg noch Niederlage, sondern die
Vervollkommnung des Charakters. Der Ursprung liegt in der alten
chinesischen Heilkunst, der Psychotherapie, einer Reihe von Atemund Gymnastikübungen, bei denen der ganze Körper gleichmäßig
durchtrainiert wird.“ Trotz diesen Voraussetzungen konnte sich
Karate nicht auf Dauer im SSC etablieren, weil Thomas Dürr sich
örtlich veränderte und keine Nachfolger aufgebaut hatte.
Schach
19 Jahre beim SSC
Am 8. Februar 1977 erschienen 25 Interessierte am ältesten Spiel
im damaligen SSC-Sportlerkeller. Unter Leitung von Franz Brem und
Sportwart Dr. Hermann Rückleben, später Abteilungsleiter, schaffte
bereits im ersten Jahr eine der beiden Mannschaften einen Aufstieg.
1980 mit Fertigstellung des SSC-Zentrums wollten die Schachspieler aus dem Kellerraum – jetzt Lager für Akten und Tennisutensilien
– in den damaligen Reserveraum mit Holzbalkendecke und Turmbergblick. Sie bauten in 150 Arbeitsstunden den Raum rustikal aus
und bestückten ihn mit stabilen ausrangierten Kantinentischen. Im
Info wird berichtet, dass zwei Trainingsabende und die sonntäglichen Mannschaftskämpfe zugesichert sind. Unbedrängt von Verzehrzwängen wie bei anderen Clubs können sich auch Schüler den
Aufenthalt leisten, auf Hungrige wirkt die Gaststättennähe dennoch
beruhigend.
Mit diesem Schachraum blühte die Abteilung auf. Fünf Mannschaften nahmen an den Rundenspielen teil. Zeitweise war die Bundesliga in greifbarer Nähe. Jugendliche wurden gefördert. Clubmeisterschaften waren selbstverständlich. Bezirksmeisterschaften wurden
ausgetragen. 1983 stellte der SSC bei den Stadtmeisterschaften, die
auch im Schachraum waren, die Vizemeister der 1. und 2. Gruppe.
Man nahm an Schachkongressen teil. 1992 organisierte Dr. Müller
einen Aufenthalt für russische Schachspieler aus Protvino.
Fußball war für einige Schachspieler fast noch wichtiger. Die Mannschaft hatte gesponserte Trikots. Uwe Ritter beantragte einen
Schrank für die Siegerpokale.
1985 gab es bei der Abteilungsversammlung heftige Auseinandersetzungen bei der Frage, ob Rauchen im Schachraum weiter zu
ertragen wäre. Nach emotionsgeladenen Debatten siegten in der
Abstimmung die Nichtraucher.
Chronik Texte
40 J. SSC in 50 J. Waldstadt / aus Infos 2004-06 / SSC-Lied
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Es gab so manchen Krach und einige Austritte. Als Vision für das
Ende der Abteilung 1996 könnte man das Zitat von 1992 aus dem
Bericht in „25 Jahre SSC“ sehen: „Heute ist es friedlich – zu friedlich? Zwei Mannschaften bestehen, das Jugendtraining wurde eingestellt. Der Schachraum ist nach wie vor ideal“.
Leiter waren ab 1983: Bernd Breidohr, Victor Schubert, Gerhard
Dietrich.
Später entstand aus dem Schachraum der Turmtreff. Er ist ideal für
kleinere Gymnastikgruppen. In den Schulferien übernachten Jugendgruppen auf Matratzen auf weichem Boden; dem vormals
rustikalen Belag hatten Eisenfüße von Doppelbetten nicht geschadet
Wasserball brachte der KSN 1899 in die Fusion mit dem SSC
Waldstadt zum SSC Karlsruhe 1979 ein.
Spartenleiter und Trainer war Klaus Müller, trainiert wurde im
Tullabad und im Freibad Rüppurr. Buben wurden ab 12 Jahre aufgenommen, es gab Männer- und Jugendmannschaften. Ab 1982
brachte das Fächerbad nahezu paradiesische Zustände: Dreimal
wöchentlich Trainingsgelegenheit für Jugend, Junioren, Herren I,
Herren II und Senioren, ab 1983 Training für Frauen. Diese jungen
Damen um Gabi Reha kamen vom Leistungsschwimmen, wurden
1986 Süddeutsche Meister und lösten die Frauenschaft danach auf.
Die Männer spielten bis zur Verbandsliga. Wie auch in anderen
Bereichen zu beobachten, sind gute Voraussetzungen nicht immer
Anlass für Leistungssteigerungen. Im Laufe der Jahre ließ der Trainingseifer nach und es gab weniger Mannschaften.
Da Wasserball nicht in vielen Vereinen gepflegt wird, sind die Fahrwege auch in unteren Klassen weit, Wasserfläche für Training und
Heimspiele setzt Leistungswille voraus. Auch eine Gemeinschaft mit
dem Durlacher SV brachte keine Wende. Von 1998 bis 2001 wurde
noch Jugendtraining im Fächerbad angeboten.
In 22 Jahren Wasserball im SSC waren verantwortlich: Peter Linse,
Peter Endler, Manfred Haas, Michael Flad, Heinz Hennig, Martin
Grobs, Ralf Storch, Peter Strähle.
Zweiter Weg
beginnt 1967 im Mehrweckraum der Ernst-Reuter-Schule als „Allg.
Sport / Spiel, Zweiter Weg.“ Im März 1968 schreibt der erste Abteilungsleiter Klaus Gehenio im Info: „Wir wollen eine Gemeinschaft
bilden, die durch Köperertüchtigung den Schreibtisch- und Autopolsterkrankheiten den Kampf ansagt. Gemütliche Runden sollen den
Zusammenhalt fördern.“ Als Übungsleiter wird Stadler genannt.
Ab 1969 mit der großen Halle der Europäischen Schule entwickelt
sich dieser Zweite Weg zur Integrationsabteilung für Erwachsene
jeden Alters, die tüchtig schwitzen und schnaufen wollen, Spaß und
Freude bei Gymnastik, Spiel und Geselligkeit suchen. Montags 80
Leute in der Halle sind keine Seltenheit. Viele Ideen in den Stunden
sind durch wechselnde ÜbungsleiterInnen gewährleistet.
1975 kommt der Sonntags-Lauftreff dazu; auch die Wanderungen
erfordern Kondition beim Abendprogramm mit Lifemusik.
Für die „gemütlichen Runden“ wurden Nebenzimmer reserviert.
1980 wurde In der neuen SSC-Gaststätte wegen dem Zweiten Weg
nicht der Montag Ruhetag.
Es entstehen Freundeskreise, die heute noch Bestand haben. Doch
auch die Mentalität „alte Gemeinschaften“ kann „Neuen“ das Wohlfühlen erschweren.
Mit Räumen im SSC-Zentrum und der Erkenntnis behutsamerer
Bewegung werden die Angebote spezialisiert. Auch durch diese
Verlagerungen gibt es nach 35 Jahren keinen Zweiten Weg mehr.
Abteilungsleiter war nach Klaus Gehenio Dr. Karl-Ernst Kaether,
über 10 Jahre Dieter Burkhart, jeweils 8 Jahre Karl-Heinz Beyer und
Dieter Sauer.
Für die Herbstwanderung – 2006 die 34. - finden sich zum Glück
noch Organisatoren
I.S.
SSC-Lied
Melodie: Badner-Lied
In Baden geht's von Mund zu Mund:
Unser Karlsruh' lebt gesund;
aktiv ist man zu jeder Stund'
in Halle, Wald und Stadions Rund.
Refrain:
Im Fächerbad und SSC
ist jeder sportlich auf der Höh;
es lebe hoch, es lebe hoch,
es lebe hoch der SSC!
Vom Bürgermeister bis zum Kind,
ganz gleich ob jung, ob alt,
die eifrigsten Karlsruher find't
man joggend in dem Wald
Refrain
Im Wasser schwimmt das Baby schon,
dann sind die Großen dran.
Der Wassersport bringt Kondition
und Durst die Sauna nebenan.
Refrain
Der Ballsport ist hier sehr beliebt,
er wird sehr oft trainiert
und wettkampfmäßig ausgeübt,
ganz gleich, ob man verliert.
Refrain
Nach Sport und Spiel wir haben Freud'
an Tanz, Musik, Gesang
und pflegen die Geselligkeit
ein ganzes Leben lang.
Refrain
(Hans Hoth, 1985)