ProMedia Newsletter

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ProMedia Newsletter
PreMedia
Newsletter
Informationen für das Top-Management der Medien-Industrie
Die Zukunft gestalten
Internationale
Medienmärkte
– Marktanalysen
– H erstellerneutrale
Investitionsplanung
– Workflow-Organisation –
Newsroom-Optimierung
– Wertschöpfungssteigerung
Medienberatung Prof. Ing. Karl Malik
Heidelberg - Moskau - Wien - Zürich
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www.malik-consulting.de
Oktober 2011
Ausgabe 10
Jahrgang 16
Ein Tag ohne DIE Zeitung?
Wien war eine Reise wert
- Danke für Ihr Interesse
Vielleicht haben Sie etwas verpasst, wenn Sie in Wien den
Prater nicht gesehen haben.
Doch wenn Sie auf der IFRA Expo 2011 den red.webStand nicht besucht haben, ist Ihnen ganz sicher
etwas entgangen!
An drei erfolgreichen Tagen wurden Ihnen in Wien
unsere drei Highlights gezeigt – die Stylesheets,
der Designer und die E-Paper-App. Wir bedanken
NEW
S
IFR
A
VOL EXPO
LER
e
ErF in
OLG
uns für die begeisterten Reaktionen, für das
große Interesse und das partnerschaftliche
Miteinander.
W
201
ien
1
Und wenn Sie uns nochmals treffen oder erstmals
kennenlernen möchten, können Sie gerne einen
Termin vereinbaren. Wir würden uns freuen!
Folgen Sie uns!
neuewege.red-web.eu
twitter.com/red_web
Das Redaktionssystem
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Editorial – PreMedia Newsletter
Oktober 2011
Zeitung – bleiben oder gehen?
Mit 50 Millionen
Lesern der gedruck­
ten Zeitung ist der
deutsche Zeitungs­
markt der größte in
der Europäischen
Union. 52 Prozent
der Internet-Nutzer,
das sind derzeit 20
Millionen
Men­
schen, informieren
sich regelmäßig auf
den Websites der Zeitungen. In Österreich
und der Schweiz, den Benelux-Ländern ist
der Trend kongruent. In Skandinavien herr­
schen schon jetzt andere Regeln des Me­
dienkonsums. Mehr Internet, geographisch
vertriebsbedingt weniger Print. Doch der
Transformationsprozess bei der Tages­zeitung und der Mediennutzung steht interna­
tional erst am Beginn. Die digitalen Me­dien
verändern die Form des Medienkonsums
in fundamentaler Weise. Und jedes Unter­
nehmen, das Inhalte transportieren möchte,
muss in Bezug auf die technische Ausstat­
tung, Know-how und Ausbildungsstand der
Mitarbeiter investieren, um auf dem neuesten
Stand der Entwicklung im Mediengeschäft
zu sein.
Das bedeutet, wieder in Menschen zu in­
vestieren, in Partnerschaften innerhalb der
Lieferindustrie rund um die Medien, bei dem
Fairness selbstverständlich sein muß. Die
größte Investition ist – rein vom täglichen
Zeitaufwand her betrachtet – sehr genau hin­
zuhören, was Menschen bewegt. Und dafür
passende Produkte anzubieten. Die IFRAExpo in Wien, der Weltkongress der Zei­
Impressum
PreMedia-Newsletter GmbH
Herausgeber: Prof. Ing. Karl Malik
Geschäftsführung: Dipl.-Graph. Piri Malik
Adalbert-Seifriz-Straße 53, D-69151 Neckargemünd/
Heidelberg – Deutschland
Deutschland Telefon: (+49) 62 23 7 47 57
Telefax: (+49) 62 23 7 41 39
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Inland-Online-Abonnement: 95 Euro zzgl. MWSt.
Download für 1 APP: € 2,99 Euro.
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 1/2011
Schlusstermine für die nächste Printausgabe:
Anzeigen: 10. November 2011
Redaktion: 10. November 2011
tungen wie auch das World Editors Forum
konnten Denkanstöße bieten, sein eigenes
Produktportfolio auf den sich so gravierend
verändernden Medienmarkt neu auszurich­
ten. Am eigenen Verhalten der Medienhäuser
wird es liegen, ob sie zu den Gewinnern des
digitalen Wandels gehören können.
Beispielsweise sind deutsche Verlage oft
nur unzureichend auf die ständig zunehmen­
de Zahl von Kunden vorbereitet, die per Mo­
biltelefon auf das Internet zugreifen.
Noch bleiben die Erträge für digitale In­
halte hinter diesen beeindruckenden zwei­
stelligen Zuwachs- und Reichweitenraten
zurück. Ohne Print sind heute nach wie vor
Investitionen für digitale Vertriebskanäle
undenkbar. Die größte Herausforderung für
jedes einzelne Zeitungsmedienhaus besteht
darin, funktionierende und auch kommerziell
erfolgreiche Geschäftsmodelle für das Inter­
net zu kreieren.
Für Print selbst geht es um eine klare Aus­
richtung der eigenen Markenstrategie. Und
dabei gilt es zu hinterfragen, wie die Kom­
munikationsstrategie der gedruckten Zeitung
zielgruppengenau optimiert werden kann.
Und es geht vor allem darum, noch genauer
hinzuhören, was der Leser, was der Anzei­
genkunde von Print erwartet.
Es sind noch längst nicht alle sich bieten­
den Möglichkeiten bei der Vermarktung der
Zeitung ausgeschöpft. Oft ist die Angst vor
Problemen mit neuen Angeboten die multi­
mediale Klientel bedienen zu können, bei
den Marketiers mit an Bord. Und sie werden
deshalb halbherzig bis zu wenig entwickelt.
Die Kosten für Partnerschaften, die das Un­
ternehmen zukunftsorientiert weiterbringen
könnten, werden gescheut. Weil fast überall
der Rotstift agiert und damit Entwicklungs­
chancen ungenützt bleiben müssen.
Die Möglichkeiten, die die Printwerbung
bieten kann, waren noch nie so gut wie heu­
te. Die gedruckte Zeitung mit all verfügbaren
Möglichkeiten der elektronischen Kommuni­
kation muss neugierig machen, sollte so inte­
ressant und in jeder Form benutzerorientiert
gestaltet werden, dass der Kunde auch dafür
bezahlt. Ob Augmented Reality oder Sticker,
die dem Leser bidirektionale Kommunikati­
on zwischen Printausgabe und der digitalen
Welt einfach, sicher und rasch ermöglichen:
der Kunde - ob Leser oder Werbekunde kann durch multimediale Angebote gewon­
nen werden.
Das geht nur mit Qualitäts-Journalismus
in seiner besten Form. Mit Redakteuren, die
ihren Beruf als Berufung sehen, die Zeitung
mit viel Herz und Passion bereichern.
Jüngsten Studien zufolge, sind auch im­
mer mehr Menschen bereit, auch im Internet
für das App der Zeitung oder Zeitschrift zu
bezahlen.
Mehrwerte der Mediennutzung in einfach
für den Medienkonsumenten zu bedienender
Form sind gefragt. Mobil, Internet und Print
müssen zusammenspielen unter der Dach­
marke der jeweiligen Zeitung.
So gesehen, hat die Zeitung eine groß­
artige Zukunft vor sich.
Ihr
Prof. Ing. Karl Malik
[email protected]
Information wann, wie und wo Sie wollen
Liebe Leser,
Wir wollen Sie umfassend rund um
die Uhr, egal wo Sie sich gerade be­
finden, über die Trends in der welt­weiten Medienindustrie informieren.
Unter
www.premedianewsletter.de
haben Sie direkten Zugriff auf die Deut­
sche Internationale Ausgabe. Unsere
English World Edition erreichen Sie
unter www.premedianewsletter.com.
Auf unseren beiden Webportalen können
Sie aktuelle Videostreams mit den Fach­
experten des Aktuellen Medieninter­
views verfolgen. Sie sehen, dass unsere
crossmedialen Angebote immer wieder
weiter ausgebaut werden. Wir setzen auf
die Qualität des Informationsangebotes,
das wir Ihnen bieten. Über alle mög­
lichen Vertriebskanäle – Print, Webpor­
tale und APPs. Die gedruckte Ausgabe
bildet das Rückgrat unseres Angebotes
für Sie.
Versandtermin der nächsten Ausgabe: 20. November 2011
alle Fotos und Grafiken dieser Ausgabe unterliegen
dem Copyright des Verlages PreMedia Newsletter
Seite 3
PreMedia Newsletter – Inhalt
06
Ein Tag ohne DIE Zeitung?
Oktober 2011
12
Die tägliche Chance, erfolgreich zu sein
Prof. Hermann Scherer, Business-Experte
eDITORIAL
Zeitung – bleiben oder gehen?...................................................................3
Zur ERINNERUNG
Steve Jobs – der große Visionär ist tot.....................................................18
„Du musst finden, was du liebst“.............................................................19
tITELGESCHICHTE
Ein Tag ohne DIE Zeitung?......................................................................6
Trends in der Medienindustrie
iPad-Zeitung „The Daily“ enttäuscht Murdoch.......................................20
Trends aus der Medienindustrie
Amazon bringt das Volks-Tablet..............................................................10
Redmer: „Google+ kann heute mehr als Facebook“...............................22
Facebook will den ganzen Medienkonsumenten.....................................23
Neue Wege in der Anzeigenproduktion ..................................................24
dAS AKTUELLE mEDIENINTERVIEW
Die tägliche Chance, erfolgreich zu sein.................................................12
Prof. Hermann Scherer, Business-Experte
Trends in der Medienindustrie
WAZ-Erbin Grotkamp lehnt
Kaufangebot von Axel Springer AG ab..................................................16
Seite 4
Spezial Report
Eine Superwoche der Zeitungsmedien in Wien.......................................25
Die Superwoche der Medien in Wien......................................................26
Velkommen til Norge: Media Norge ASA beauftragt ppi Media.............32
Neue Mitarbeiterin im Vertrieb bei Krause..............................................32
Inhalt – PreMedia Newsletter
Oktober 2011
25
Eine Superwoche der
Zeitungsmedien in Wien
49
18
Zeitungsdruck –
Wirtschaftlichkeit und
Termintreue im
Vordergrund
Zur Erinnerung an
Steve Jobs
Spezial Report
mELDUNGEN AUS DER lIEFERINDUSTRIE
Mit vielen Innovationen setzt
red.web in Wien ein Ausrufezeichen.......................................................34
Rhein-Neckar-Zeitung beauftragt ppi Media als Application
Service Provider.......................................................................................44
IFRA Expo: crossmediale Lösungen stark gefragt..................................35
SNT-50: Großer Nutzen, tiefe Kosten......................................................45
Erfolg braucht mehr als Hoffnung...........................................................36
TRIBUNE PUBLISHING CO. investiert in neue
Plattenbelichter und Prozessoren von Krause und FUJIFILM ...............45
ContentConverter – mobile Inhalte einfach transportieren......................37
mELDUNGEN AUS DER lIEFERINDUSTRIE
Agfa Graphics zeigt eine moderne chemiefreie
CtP-Lösung für Zeitungen auf der IFRA Expo 2011...............................46
Die ersten zwei Krause
LS Jet Multiformat in Finnland................................................................47
Dank :Sublima erzielen Zeitungsdruckereien
mit dem :Arkitex GRAFIX RIP V9
von Agfa Graphics höhere Qualität und bessere Farben..........................38
„OSTSEE-ZEITUNG“ hält Kurs im Versandraum..................................40
Belgisches Medienhaus Corelio entscheidet
sich für AdSuite, das digitale Werbemanagement
System von alfa Media.............................................................................41
Drag-and-Drop im Versandraum..............................................................42
pERSONELLES
Quark App Studio unterstützt iOS 5 Newsstand......................................48
Zeitungsdruck – Wirtschaftlichkeit und
Termintreue im Vordergrund....................................................................49
Seite 5
PreMedia Newsletter – Titelgeschichte
Oktober 2011
Ein Tag ohne
Was bedeutet ein Tag ohne die gewohnte
gedruckte Zeitung und deren multi­
medialen Angeboten? Wenn ein Leser auf
sein Zeitungs-Abo verzichtet, ist es meist
nicht der zu hoch empfundene Abopreis,
sondern ein als zu gering empfundener
Nutzwert, der zur Abbestellung des
Zeitungs-Abos führt. Allerdings bleiben
vielfach Abo-Abbesteller weiterhin
Leser, erläutert eine Abbesteller-Studie
der „Westfälischen Rundschau“, die
exemplarisch den Umgang mit der Tages­
zeitung und die Bindung an die regionale
Tageszeitung untersucht.
Wenn ein Leser sein Zeitungs-Abonne­
ment kündigt, bedeutet das nicht, dass er
seine Zeitung nicht weiter lesen möchte. Im
Gegenteil: der weitere Zugriff auf die Inhalte
der Tageszeitung wird bereits bei der Kündi­
gung bedacht und organisiert. Die Bindung
an die Tageszeitung als Marke ist internati­
onal ein aktuelles und forderndes Thema.
Die Abo-Zahlen schrumpfen in Deutsch­
land kontinuierlich – allerdings auf hohem
Niveau. Derzeit sind es zwischen 1 und­
2 Prozent bei der regionalen Tageszeitung
laut IVW. Und bei den Zeitungsreichweiten
sieht es ähnlich aus.
Der häufigste Grund für die Kündigung
des Zeitungs-Abonnements ist – abgesehen
von äußeren Umständen wie beispielsweise
ein Umzug – Zeit- oder Geldmangel. Wenn
der Haushalt das Geld für die Zeitung an an­
derer Stelle benötigt, so bleiben halt wenig
Alternativen.
Und entsprechend gering sind dann die
Chancen für den Zeitungsverlag, diesen
­Leser als zahlenden Abonnenten wieder zu­
rückzugewinnen.
Und junge Leser sind weniger bis gar
nicht an die gedruckte Zeitung gebunden wie
die Generation 40+++.
Das ist allerdings nur die eine Seite der
Medaille. Eine Seitenumfang-Reduzierung
wegen geringeren Anzeigen-Aufkommens
KONTINUIERLICH WENIGER ABSATZ
Auflagenentwicklung bei Tageszeitungen1
In. Mio. Exemplaren n Gesamtauflage n darunter Abo-Auflage
24,0
23,5
15,4
22,8
15,1
22,1
14,8
14,6
2. Qu. 2008 2. Qu. 2009 2. Qu. 2010 2. Qu. 2011
1 enthalten sind die Sonntagsausgaben der Tageszeitungen sowie die
aktuellen Sonntagszeitungen. Quelle: IVW, Grafik: PreMedia Newsletter
Seite 6
Oktober 2011
Titelgeschichte – PreMedia Newsletter
DIE Zeitung?
Ein Fünftel teurer als 2005
Entwicklung der Bezugspreise für Presseerzeugnisse1
Indexwerte, 2005 = 100
105,2
102,2
06/2006 06/2007
116,7
120,2
108,8
112,2
06/2008
06/2009 06/2010 06/2011
Zeitungen und Zeitschriften.
1
Quelle: Destatis, Grafik: PreMedia Newsletter
fällt dem Leser kaum auf. Vielmehr geht es
für den Medienkonsumenten um das gefühlte
Preis-Leistungsverhältnis.
Der Zeitmangel für den täglichen Medi­
enkonsum ist das wohl wichtigste Thema. In
Deutschland konsumiert der Medienkonsu­
ment aktiv wie auch passiv täglich 9 Stunden
und 52 Minuten Medien wie Radio, TV, In­
ternet und Print.
Der Zeitaufwand für beispielsweise Com­
puterspiele ist darin nicht enthalten.
NACH WIE VOR GUT 48 MILLIONEN LESER
Entwicklung in Zeitungsreichweiten
in % d. Bevölkerung
72,4
n Alle Tageszeitungen n reg. Abo-Titel
71,4
60,7
2008
69,6
59,1
2009
68,4
56,9
20101
55,6
2011
Bevölkerung ab 14 Jahren methodische Änderung/Erweiterung der
Grundgesamtheit.
Quelle: IVW, Grafik: PreMedia Newsletter
1
Das Thema Paid Content treibt die deut­
schen Zeitungsverlage kräftig um. Besonders
große Hoffnung setzen die Verleger derzeit in
das Geschäftsfeld Mobile.
Eines fällt auf: Nur sieben Prozent der
Verlage sind laut einer BDZV-Untersuchung
„Paid-Content-Verweigerer“ – sie bieten
­weder derzeit Bezahlinhalte an, noch ha­
ben sie nach eigenen Angaben vor, solche
in nächster Zeit einzuführen. Mehr als die
­Hälfte bittet die Leser jedoch schon in der
einen oder anderen Form zur Kasse. Rund
60 Prozent aller Befragten haben oder planen
Apps speziell für das iPhone. Dem Apple-
Seite 7
PreMedia Newsletter – Titelgeschichte
Oktober 2011
bereit, acht bis neun Euro im Monat für die
App auszugeben. Fast jeder zweite iPhoneUser gab an, für journalistische Inhalte auch
zu zahlen, bei den iPad-Usern waren es sogar
81 Prozent. So ausgabefreudig wie die iPadFraktion sind die anderen Tablet-Besitzer
dagegen nicht. Bei den Tablet-Besitzern
liegt die Zahlungsbereitschaft noch bei 45
Prozent, bei den Smartphone-Usern bei 32
Prozent.
Etwas mehr als 167 Millionen Unique
Visitors in Europa haben im Juni 2011
Websites von Zeitungen besucht – das sind
elf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Durchschnittlich hielten sie sich dort 40 Mi­
nuten auf, so die Ergebnisse einer aktuellen
Comscore-Analyse. Die meisten Besucher
hatte im Juni 2011 die Online-Ausgabe der
britischen „Daily Mail“ (17,2 Millionen
Unique Visitors).
Die gedruckte Zeitung bietet Mehrwert:
Für den Leser und für die Anzeigenkunden
Angebot wird auch attestiert, „besonders zu­
kunftsfähig“ zu sein – auch wenn nicht jeder
vom Geschäftsmodell begeistert ist. Mehr als
die Hälfte geht davon aus, dass Paid Content
für die Verlage bis in zehn Jahren von hoher
wirtschaftlicher Bedeutung sein wird. Gut
ein Drittel der Häuser erwartet, dass die Be­
zahlinhalte in den nächsten drei Jahren fünf
bis zehn Prozent zum Gesamtumsatz bei­
steuern; ein Fünftel geht sogar von 15 bis 40
Prozent aus. 37 Prozent aller Befragten sehen
das etwas nüchterner: Sie glauben, dass der
Anteil in den nächsten drei Jahren maximal
bei rund fünf Prozent rangiert.
Von Apps haben die Printausgaben von
Zeitungen offensichtlich nichts zu befürch­
ten. Im Gegenteil: Abonnenten haben gro­
ßes Interesse an Kombi-Angeboten, so eine
Studie von BDZV und dpa. 55 Prozent – und
damit immerhin die knappe Mehrheit der Be­
fragten – erklärten, Zeitungs-Apps seien für
sie eher eine Ergänzung als die Alternative
zur gedruckten Zeitung. Für diejenigen, die
bereits ein iPad nutzen, gehören ZeitungsApps zu den Favoriten. 52 Prozent würden
entsprechende Angebote täglich oder fast
täglich anklicken.
Was die Verlage auch freuen dürfte: Die
Zahlungsbereitschaft für Inhalte ist hoch.
Im Schnitt seien die befragten iPad-Besitzer
Seite 8
Oktober 2011
Titelgeschichte – PreMedia Newsletter
Auf Platz Zwei liegt ebenfalls ein Titel von
der Insel: Der „Guardian“ kam im Juni online
auf 13,5 Millionen Besucher. Auf Rang Drei
dann Axel Springers Bild.de (9,9 Millionen
Unique Visitors). Es folgen die Websites
zweier türkischen Zeitungen: „Hürriyet“ und
„Milliyet“. Einzige nicht-europäische Site
unter den Top Ten ist die „New York Times“
mit fast 5,7 Millionen Online-Lesern aus
Europa. Insgesamt tummelten sich die 386,6
Millionen europäischen Internetnutzer über
15 Jahre im Juni durchschnittlich 26,1 Stun­
den im Netz. Deutschland liegt mit knapp 24
Stunden etwas darunter.
Zeitung – quo vadis?
Zeitungen werden heute stärker visuell
gemacht. Fotografie, Infografik und Illust­
ration werden als Elemente der Nachrich­
tenvermittlung deutlich intensiver Ein Trend
im deutschsprachigen Europa: Die Texte in
Print werden wieder länger. Die Redaktionen
bieten mehr Hintergrund an, es sind weniger
Kurzmeldungen zu sehen. Feststellbar ist au­
ßerdem: Der Trend zum Tabloid-Format ist
ungebrochen. Im letzten Jahr haben Zeitun­
gen in den Niederlanden, Belgien und Irland
auf das kleinere Format umgestellt.
Nahezu alle Führungskräfte deutscher
Tageszeitungsverlage sind der Meinung,
jüngere Zielgruppen mit Angeboten für mo­
bile Endgeräte ansprechen zu müssen, um
konkurrenzfähig zu bleiben. Experten gehen
jedoch nicht davon aus, dass mobile Endge­
räte in den nächsten zehn Jahren mehr Leser
erreichen werden als das jeweilige Printpro­
dukt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Stu­
die, die auf Auftrag von ConCept Card im
Bereich Medienmanagement an der Hoch­
schule Offenburg entstanden ist.
Die Relevanz des Themas „Kundenbin­
dung“ steigt in den Büros der Verlage und die
Marketing- sowie Absatz-Verantwortlichen
freunden sich zunehmend mit Zusatzleistun­
gen wie Beratungsservices oder abgestufte
Abonnementmodelle (71 Prozent) an. Die
Mehrheit (56 Prozent) sieht zudem die Chan­
ce, über Kundenkarten zusätzliche Informa­
tionen über regionale Märkte zu generieren.
Auf Ablehnung stoßen Maßnahmen wie
beispielsweise die Wandlung des einstigen
Nachrichtenmediums Zeitung zu einem ma­
gazinartigen Hintergrundmedium, das sich
als lokales bzw. regionales Magazin etab­
lieren könnte. Auch die Gestaltung der Lo­
kalteile durch neue Formen des Bürgerjour­
nalismus konnten sich nur rund ein Drittel
der Experten als Szenario für das Jahr 2020
vorstellen.
Die Zeitung kann ein
Erfolgsmodell bleiben
Wie sehr der Zeitungsmedienmarkt in
Bewegung ist, zeigt das Beteiligungsange­
bot von AxelSpringer an die Mediengruppe
WAZ.
Der junge Medienkonsument will seine Zeitung vor allem über seinen Computer und
mobile Endgeräte wie iPhone oder iPad bidirektional nutzen
Dass Springer-Chef Dr. Mathias Döpfner
sein Angebot ernst meint, ist kaum anzuneh­
men, zumal die vormals eigenen AxelSprin­
ger-Regionalzeitungen verkauft wurden. Da­
her: Schon strategisch passt die Offerte nicht
zu Springer. Dr. Döpfner setzt auf das Online
first-Geschäft und das Ausland. Über Zei­
tungen sprach er nur, um deren Bedrohung
durch das Onlineangebot von ARD und ZDF
zu geißeln.
Zweitens würde AxelSpringer mit der
WAZ der dominierende Anbieter bei Regio­
nalzeitungen und Anzeigenblättern in großen
Teilen Deutschlands. Das dürfte schon aus
der Historie und dem geltenden Kartellrecht
das Kartellamt kaum zulassen. Vor allem
aber sein Timing ist außerordentlich bemer­
kenswert: Ausgerechnet mitten in die Preis­
verhandlungen zwischen dem Funke-Clan
und den Brost-Enkeln platzt er mit seinem
Hochpreisangebot. Während der eine Mitei­
gentümer, die Funke-Gruppe, das Angebot
prompt ablehnte, lassen sich die Brost-Erben
absichtsvoll zitieren mit: „Prüfet alles und
behaltet das Beste.“ Dass hier Dr. Döpfner
Unfrieden säen will, ist offensichtlich. So
kann er den Preis für die Funke-Erben treiben
und sie finanziell wie strategisch schwächen.
Die feine Art mag das nicht sein, legitim und
strategisch sehr klug ist es wohl.
Dem Axel-Springer-Konzern könnte das
allerdings auch schaden. Zum einen legt er
sich ganz konkret mit dem wichtigsten Print­
mitbewerber an. Die Eigentümer werden sich
an Döpfners Vorgehen erinnern, wenn sie in
Zukunft Beteiligungen und Kooperationen
anbieten. Und auch andere Medienunterneh­
men könnte Dr. Döpfner durch sein Vorgehen
mindestens verunsichert haben.
Die Lehre für sie aus der WAZ-Episode
lautet: Sie müssen Axel Springer bei Ver­
handlungen und Absprachen noch genauer
über deren strategische Ziele hinterfragen als
bisher. Wer weiß denn schon, ob das nächste
Angebot ein faires Angebot ist? Ohne dem
Hintergedanken, nur Informationen zu zie­
hen und einen potenziellen Konkurrenten zu
schwächen?
Die Zeitung sollte als multimediale ­Marke
Mehrwert für den Medienkonsumenten
­bieten. Interessant, begeisternd, aufklärendkritisch und immer aktuell mit hochwertigem
Qualitätsjournalismus.
Darum geht es – nicht mehr aber auf kei­
nen Fall weniger.
-karma-
Seite 9
PreMedia Newsletter – Aktuelle Trends in der Medienindustrie
Oktober 2011
Friendly Fire oder Kindle Fire?
Amazon bringt das Volks-Tablet
Der Internethändler greift Apple mit ei­
nem Kampfpreis für seinen Tablet-PC an:
Amazon wirft das Multimedia-Computer
Kindle Fire für 199 Dollar auf den Markt und nimmt dabei ein Verlustgeschäft in Kauf.
Mit einer groß angelegten Billigoffensive
will der Internethändler Amazon die neuen
Tablet-Computer zum Massenprodukt ma­
chen. Amazon stellte am Mittwoch sein eige­
nes Tablet zum Kampfpreis von 199 Dollar
vor. Der Kindle Fire kostet damit nicht ein­
mal halb so viel wie das meistgekaufte Gerät
dieser Art, das iPad von Apple. „Wir bieten
ein Premiumprodukt zu einem Non-Premi­
um-Preis“, sagte Amazon-Chef Jeff Bezos
bei der Präsentation in New York.
Nach Einschätzung von Experten könnte
der Kindle Fire flachen Multimediacompu­
tern ohne Tastatur zum Durchbruch auch in
einem breiten Käuferkreis verhelfen. Zwar
ist das neue Gerät von Amazon deutlich
­kleiner als das iPad und hat weniger Funktio­
nen – beispielsweise fehlen eine Kamera, ein
Mikrofon und die Möglichkeit einer mo­bilen
Internetverbindung über das Handynetz. Da­
für liegt der Preis weit unter jenen mindes­
tens 499 Dollar, die Apple für
sein iPad verlangt.
„Amazon wird Millionen
dieser Geräte verkaufen“,
Seite 10
urteilte die Marktforschungsfirma Forrester
Research. „Apple wird zwar Marktführer
bleiben, aber Amazon wird zu einer starken
Nummer zwei aufsteigen.“ Der Vorstoß des
Internetversenders ist damit weit mehr als
nur ein Angriff auf Apple. Auch Hersteller
wie Samsung , Motorola und HTC sind
nun in der Defensive. Bislang vergeblich
bemühen sich diese Unternehmen, die Vor­
machtstellung des kalifornischen Konzerns
im Tablet-Markt mit günstigeren Ge­räten zu
brechen.
Verkaufsstart des Kindle in den USA soll
der 15. November sein. Unklar ist bislang,
wann das Gerät in Europa auf den Markt
kommt und was es hier kosten soll. Mit dem
Kindle Fire können Nutzer vor allem Mu­
sik, Filme und Bücher konsumieren, im In­
ternet surfen, E-Mails versenden – und bei­
Amazon einkaufen. Eine entsprechende
Anwendung ist in dem Gerät bereits vorin­
stalliert. Wer eines kauft, erhält für 30 Tage
gratis den Schnellver­
sandservice des
Händlers
dazu.
Mit
dem
neuen Tablet
versucht sich
Amazon
seine Do­
minanz im
Onlineversand­geschäft zunutze zu machen.
Wie Apple verfügt der Konzern über Mil­
lionen von Kundendaten und genießt das
Vertrauen seiner Kunden. Der Kindle wird
voraussichtlich auch den Wettbewerb im Ge­
schäft mit Inhalten wie Musik, Videos und
Büchern erheblich an­heizen. Für mehrere
Hundert Millionen Dollar hat sich Bezos um­
fangreiche Film- und TV-Rechte gesichert,
damit Kindle-Nutzer Filme und Fernsehsen­
dungen kaufen können.
Manche Experten glauben, dass Amazon
sogar ein Verlustgeschäft in Kauf nimmt.
„Amazon verliert mit jedem Kindle Fire un­
gefähr 50 Dollar“, so Gene Munster, Analyst
bei der Investmentbank Piper Jaffray. Der
Citigroup-Experte Mark Mahaney sagte, der
Preis von 199 Dollar sei aggressiver, als er
erwartet habe.
Der Kindle Fire ist mit dem Goog­
le -Betriebssystem Android ausgestattet.
Softwareentwickler werden aber wohl nur
spe­zielle Anwendungen für das Gerät – so­
genannte Apps - entwickeln, wenn Amazon
tatsächlich mehrere Millionen Geräte ver­
kauft.
Amazon-Aktien legten am Mittwoch bis
zum Abend um knapp fünf Prozent zu. Pa­
piere von Apple blieben fast unverändert.
Die Aktien von Barnes & Noble dagegen
brachen um zehn Prozent ein. Der US-Händ­
ler verkauft eigene Lesegeräte für elektroni­
sche Bücher. Das entsprechende Gerät von
Amazon – der Kindle – kostet in der
einfachsten Aus­
führung ab jetzt 79
Dollar.
PreMedia Newsletter – Das aktuelle Medieninterview
Oktober 2011
Die tägliche Chance, erfolgreich zu sein
PreMedia Newsletter:
Herr Scherer, Sie haben über dreißig
Bücher geschrieben, aber Ihr neuestes
Buch „Glückskinder: Warum manche
lebenslang Chancen suchen - und andere
sie täglich nutzen“ ist anders als alle
anderen zuvor. Täuscht der Eindruck?
Hermann Scherer: Der Eindruck täuscht
nicht. Dies ist mein bislang persönlichstes
Buch. Was mich auch einigen Mut gekos­
tet hat. Nach so vielen Business-Ratgebern
wollte ich etwas grundlegend Neues machen.
Heraus kam mein erstes reinrassiges Sach­
buch. Ich habe noch nie für eine so breite
Zielgruppe geschrieben. Viele Menschen
werden mich und hoffentlich auch sich selbst
neu kennen lernen, wenn sie dieses Buch ge­
lesen haben.
PreMedia Newsletter:
In Ihrem Buch geht es um
„Glückskinder“, denen scheinbar alles
gelingt. Wie wird man ein „Glückskind“,
außer dass man schlicht Glück hat?
Hermann Scherer: Das Glück, das ich mei­
ne, hat nichts mit dem Zufall zu tun. Gemeint
ist vielmehr der Zustand des Glücklichseins.
Neuerdings sagt man auch Erfüllung dazu.
„Wir haben unendlich viele Chancen im Leben. Aber die
meisten erkennen wir nicht. Wir sehen die Bäume vor lauter
Wald nicht.“
Hermann Scherer
Ich beschreibe im Buch, wie sich jeder dieses
Glück erarbeiten kann. Allerdings: Planung
ersetzt Zufall durch Irrtum, denn im Leben
kommt es oft anders als man denkt. Ich glau­
be vielmehr daran, dass glücklich werden
kann, wer seine Chancen im Leben erkennt
und nutzt und genau darum geht es, um die
Chancenintelligenz. Und für jeden hält das
Leben unendlich viele Chancen bereit.
PreMedia Newsletter:
Sie sprechen von „Chancenintelligenz“
und dem „Chancenblick“ - so heißt
neuerdings auch Ihr Newsletter. Folgt
man Ihnen, so haben die einen den
Chancenblick, während die anderen auf
diesem Auge blind sind. Ist die Welt
wirklich so schwarz-weiß?
„Die meisten Menschen können nicht wirklich rechnen.
Sie schätzen Sachverhalte, die sich
leicht mit Grundschulmathematik ausrechnen ließen,
völlig falsch ein.“
Hermann Scherer
Seite 12
Hermann Scherer: Nein, die Welt ist bunt.
Zwischen chancenintelligent und chancen­
blind gibt es alle Schattierungen. Mir geht es
darum, die beiden Pole der Skala sehr deut­
lich zu zeichnen, damit der Leser erkennt,
dass die meisten von uns zu wenig wagen.
Wir verschließen die Augen vor den Mög­
lichkeiten, die sich uns bieten und machen
weiter wie bisher oder so, wie „man“ es halt
macht. Wir verbringen so viel zu viel Zeit im
Wartesaal des Lebens und leben gar nicht das
Leben, das wir wollen. Der richtige Weg ist
dort, wo das Herz hin will. Wir wissen alle,
dass wir uns in der letzten Stunde nicht über
Oktober 2011
Das aktuelle Medieninterview – PreMedia Newsletter
das Misslungene, sondern über das nicht Ge­
wagte ärgern.
PreMedia Newsletter:
Wie viele Chancen bekommen wir denn
im Leben?
Hermann Scherer: Unendlich viele. Aber
die meisten erkennen wir nicht. Wir sehen
die Bäume vor lauter Wald nicht. Und man­
che stellen sich bei näherem Hinsehen als
Ablenkungsmanöver heraus, die uns nicht
weiter voran, sondern vom Weg abbringen,
die nenne ich die „Sonderangebote des Le­
bens“. Ich versuche, prinzipiell „nein“ zu ih­
nen zu sagen, denn die Sonderangebote des
Lebens sind zu billig.
PreMedia Newsletter:
Sie behaupten, wir sind bezüglich der
Chancen blind. Warum?
Hermann Scherer: Was wir sehen sind
Schwierigkeiten, Krisen und Probleme - an
unserem Arbeitsplatz, bei unseren Prozessen,
unseren Kunden und wir verbringen noch
mehr Zeit damit auf den Unternehmensfluren
darüber zu jammern. Dabei ist jedes Problem
eine Chance in einem „negativen“ Gewand.
Ein Problem ist eine Gelegenheit in Arbeits­
kleidung. Probleme sind Chancen. Ein an­
deres Wort für Chance: Problem. Die Welt ist
voller Probleme und damit voller Chancen.
Gäbe es keine Probleme, gäbe es nichts zu
tun. Was, wenn sich Produkte von alleine
verkaufen ließen? Wozu dann der Außen­
dienst? Je größer die Probleme, desto größer
die Wertschätzung ihrer Lösung. Je größer
die Wertschätzung der Lösung desto größer
Kurz-Porträt
Hermann Scherer
Über 2.000 Vorträge vor
rund 400.000 Menschen,
30 Bücher in 12 Sprachen,
erfolgreiche Firmengründungen,
Vorlesungen, eine anhaltende
Beratertätigkeit und immer
neue Ziele –
das ist Hermann Scherer.
Er lebt in Zürich und ist in
der Welt zu Hause, wo er mit
seinen mitreißenden Auftritten
Säle füllt.
Der Business-Experte
»zählt zu den Besten seines
Faches« (Süddeutsche Zeitung).
Seite 13
PreMedia Newsletter – Das aktuelle Medieninterview
Oktober 2011
PreMedia Newsletter:
Was machen die Chancenblinden
falsch?
Hermann Scherer: Die meisten Menschen
können nicht wirklich rechnen. Sie schätzen
Sachverhalte, die sich leicht mit Grundschul­
mathematik ausrechnen ließen, völlig falsch
ein. Manchmal ist ein Strafzettel billiger als
ein Parkticket und manchmal ist es ein gutes
Geschäft, alle Lose einer Tombola zu kau­
fen, um den so gesicherten Gewinn dann zu
verkaufen. Prozentrechnen und mathemati­
sche Verhältnisse einschätzen sind weitere
schwarze Löcher im Alltag der Menschen,
die ihre Chancen vernebeln. Die meisten
Menschen haben auch kein Gefühl für Zeit.
Sie überschätzen, was sie in einem Tag, ei­
ner Woche oder einem Jahr erreichen kön­
nen, unterschätzen aber, was sie in zehn oder
zwanzig Jahren schaffen können. Und viele
Menschen können Kosten nicht von Investi­
tionen unterscheiden. Das führt zu Sparen an
der falschen Stelle.
„Es kann nur der sozial sein, der zuvor auch ein
wenig egoistisch war, denn nur wer etwas hat, kann
Hermann Scherer
etwas geben.“
ist die Wertschöpfung. Je größer Ihre Prob­
lemlösungskompetenz ist, desto größer sind
Menge, Marktanteil und Marge. Wer zentrale
Marktprobleme sichtbar besser löst als ande­
re, der regt einen kybernetischen Kreislauf
an, mit dem er seinen Erfolg nicht verhin­
dern kann! Nirgends wachsen wir besser als
im Garten unserer Probleme. Also wünsche
ich Ihnen Probleme an denen Sie fast, zuge­
geben nur fast ersticken. Wenn wir Chancen
entdecken wollen, dann dürfen wir uns nicht
auf die Chancen konzentrieren, sondern auf
die Probleme.
leme haben, liegen auf dem Friedhof. Dabei
ist das größte Problem der Deutschen, kein
Problem zu haben. Probleme sind Lebens­
lektionen, Aufgaben, Ereignisse, Situationen
- wenn Sie die lösen, erhöhen Sie Ihre Le­
bensqualität. Sie sind nicht allein mit Ihrem
Problem und Sie allein sind nicht das Prob­
lem.
PreMedia Newsletter:
Es klingt so, als eroberten die Glückskin­
der mühelos die Welt. Aber was tut ein
Glückskind, wenn es mal auf Probleme
stößt?
Hermann Scherer: Dann freut es sich.
Denn Probleme sind Chancen in Verklei­
dung. Je größer das Problem, desto größer
die Chance, die dahinter steckt. Wer Men­
schen wachsen sehen will, erspart ihnen die
Probleme nicht. Das wissen gute Chefs und
Mentoren. Wer auf dem Weg zum Ziel auf
Probleme stößt, sollte seine Strategie ändern.
Das zwingt ihn zu neuen Wegen, und an dem
Neuen wächst er, unbekanntes Terrain macht
PreMedia Newsletter:
Wir sollen uns also auf die Probleme
konzentrieren?
Hermann Scherer: Die Qualität unseres
Lebens hängt davon ab, mit welcher Quali­
tät von Problemen wir umgehen können. Wir
entscheiden ein Leben lang, wie weit wir uns
entwickeln wollen, wie weit wir diese Trep­
pe nach oben steigen. Je höher wir kommen
desto besser die Aussicht. Im Versuch des
Unmöglichen ist doch das Mögliche erst
entstanden. Unser Problem ist in Wahrheit,
dass wir glauben unser Problem sei unser
Problem. Das Problem dabei ist, dass viele
glauben nach der Lösung wären Sie glück­
lich. Das stimmt nicht, denn dann kommt das
nächste Problem. Das Problem ist, dass Sie
glauben, keine Probleme im Leben haben
zu dürfen. Aber dann wäre das Leben doch
stinklangweilig. Menschen, die keine Prob­
Seite 14
Prof. Hermann Scherer, Mark Jopp, Maike Edelmann, (beide JJK-Verlagssoftware,
Krefeld) und Karl Malik im Gespräch bei den JJK-Kundentagen. Prof. Scherer wird bei
den JJK-Kundentagen 2012 in Krefeld als Keynote-Speaker auftreten
Oktober 2011
Das aktuelle Medieninterview – PreMedia Newsletter
erwachsen. Das Ziel aber sollte er dabei un­
beirrt festhalten. Das Misserfolgsmuster, das
die meisten von uns gelernt haben, ist aber,
bei Problemen die Ansprüche zu senken, und
dafür die ineffektive Strategie weiter beizu­
behalten. Das macht die Menschen zufrie­
den, aber erfolglos.
Probleme in Chancen umgewandelt.
Die tägliche Chance, erfolgreich zu
sein.
PreMedia Newsletter:
Dann ist es also so, dass wir nur zu wenig
nachdenken?
Hermann Scherer: Ja, die gefährlichste
­aller Weltanschauungen ist ja die Weltan­
schauung der Leute, die die Welt nicht ange­
schaut haben.
Hermann Scherer: Nein, denn längeres
Nachdenken führt meistens nicht zu besseren
Ergebnissen, sondern nur zu späteren Ergeb­
nissen. Perfektion ist eine gelernte Illusion,
in Wahrheit liefern die Perfektionisten häufig
miserable Ergebnisse, denn sie brauchen für
alles viel zu lang, und Leistung ist nun mal
Ergebnis pro Zeit.
Von Mitarbeitern verlange ich deshalb
gerne schlechte Ergebnisse innerhalb kür­
zester Zeit. Auf diese Weise zwinge ich sie
zu dem, was ihnen am schwersten fällt: An­
fangen. Im Verbessern sind wir dann ohnehin
Weltmeister. Unser Verbesserungskompetenz
ist oft genial, unsere Erschaffenskompetenz
dagegen grottenschlecht.
PreMedia Newsletter:
Wir müssen also die Weltanschauung
bezüglich unserer Probleme ändern?
ten anderer leben? Die Abzocker und Ellbo­
genmentalität ist heute keine Option mehr.
Sie funktioniert auch nicht mehr, jedenfalls
nicht nachhaltig. Aber Sie haben Recht, es
sind regelmäßig die wenigsten, die in ihrem
Leben den Weg einschlagen, den ihnen ihr
Herz vorgibt.
Die meisten leben fremdbestimmt. Wenn
das nicht so wäre, dann würden viele Syste­
me zusammenbrechen. Unsere Gesellschaft
basiert auf einem System der Selbsttäu­
schungen. Das Bildungssystem, speziell die
PreMedia Newsletter:
Sie bleiben dabei, dass wir unfähig sind
Chancen zu entdecken?
Hermann Scherer: Ja, größtenteils schon weil wir es gar nicht lernen. Unser Schulsys­
tem hat - nicht nur diesbezüglich – versagt.
Immer wieder liest man Berichte darüber wie
viele Deutsche in Armut leben. Ich will we­
der die Schicksale, noch die tragischen Um­
stände leugnen, dennoch stelle ich mir die
Frage, ist es nicht machbar, etwas zu tun. Mir
ist nicht klar, warum Menschen so oft glau­
ben, dass nichts geht. Was lässt Menschen
in Hartz IV, Frust und Langeweile verhar­
ren, statt das Leben in die Hand zu nehmen?
Welches Gen ist dafür verantwortlich, dass
wir Menschen eine innerliche Handbremse
haben?
Ich bewundere immer den jungen Mann
vor dem IKEA. Er passt die Leute zwischen
Ausgang und Parkdeck ab und bietet ihnen
freundlich an, ihnen beim Tragen zu helfen.
Ausgerüstet ist er mit Verpackungsmateri­
alien, Schnüren und Messer. Damit hilft er
den Leuten, die mal wieder mehr eingekauft
haben als sie mit zwei Händen tran­sportieren
können, ihre neuerworbenen Schätze zum
Auto zu bugsieren und transport­fertig
zu machen. Eigentlich ist er ein Bettler.
Aber ja gerade auch wieder nicht, denn
er fragt nie nach Geld. Er tritt als char­manter,
gut gelaunter, hilfsbereiter junger Mann
auf. Er würde auch lächeln, wenn er kein
Trinkgeld bekäme. Aber er bekommt immer
eins. Und nicht zu knapp. Ich habe
ihn beobachtet, und ich schätze, dass
sein Stundenlohn höher ist als der der
Ange­stellten drinnen im IKEA. Er hat
„Ja, ich plädiere dafür die Regeln zu brechen, insbesondere
die, die von anderen aufgestellt wurden. Es geht es mir dabei
darum, die Dinge, die wir täglich ohne Nachzudenken machen,
in Frage zu stellen.“
Hermann Scherer
PreMedia Newsletter:
Es kann aber doch nicht jeder erfolgreich
sein. Wenn alle so leben würden, wie
Sie es vorschlagen, wenn jeder nur noch
seine eigene Agenda verfolgt, dann
würde doch keiner mehr die Arbeit tun,
die nun mal auch getan werden muss.
Mit anderen Worten: Es kann nicht nur
Häuptlinge geben, wir brauchen auch
Indianer. Ist Ihre Haltung nicht ein wenig
egoistisch?
Hermann Scherer: Es kann nur der sozi­
al sein, der zuvor auch ein wenig egoistisch
war, denn nur wer etwas hat, kann etwas ge­
ben. Es kommt allerdings darauf an, beim
Verfolgen des eigenen Wegs niemandem zu
schaden. Wer will heute schon noch auf Kos­
Schule, ist eines. Sitzenbleiben und Schul­
ausschluss verhindern weder den späteren
Millionär noch begünstigt ihn ein guter
Schulabschluss. Obwohl das alle glauben.
Anderes ist wichtiger. Das sage ich, obwohl
es politisch nicht korrekt ist. Die meisten
Menschen leben nicht das Leben, das sie
leben wollen. Viel wichtiger als Zeug­
nis, Abitur oder Diplom ist ein Leben, das
dem Herzen folgt statt einem Lehrplan,
ein Leben mit eigenen Zielen statt einem
­Klassenziel – und ein Leben mit einem
starken Willen statt einer Eins in Betragen.
Doch unser größter Gegner sind die Selbst­
zweifel.
PreMedia Newsletter:
Sind Sie selbst ein Glückskind?
Seite 15
PreMedia Newsletter – Das aktuelle Medieninterview
Hermann Scherer: Manchmal sieht es so
aus. Aber zu anderen Zeiten habe ich die gro­
ße Sorge, dass ich beim Verpassen des Le­
bens genauso gut oder schlecht bin wie alle
anderen. In lichten Momenten habe ich aller­
dings das, was ein Kennzeichen von Glücks­
kindern ist: Unzufriedenheit. Ich kenne kaum
einen unzufriedeneren Menschen als mich.
Meine Grundannahme ist: Der heutige Zu­
stand ist der denkbar schlechteste.
PreMedia Newsletter:
Sie sind unzufrieden - also unglücklich?
Hermann Scherer: Nein, das habe ich
nicht gesagt. Ich halte es für einen weit
verbreiteten Irrtum, dass Glück von Zufrie­
denheit kommen soll oder gar beides gleich
gesetzt wird. Der Hauptgegner der Chance
ist die Zufriedenheit. Sie verführt uns dazu,
skeptisch gegenüber Neuem zu sein und
zweckoptimistisch für den Erhalt des Status
quo zu argumentieren. Das ist das Gegenteil
von Offenheit und Freiheit. Wir halten fest
an dem was wir haben. Glück erlangt aber
nur der, der sich von lähmendem Ballast
befreit.
PreMedia Newsletter:
Sie plädieren für ein umfangreiches
Loslassen. Zuerst das Loslassen von
Dingen, dann von Vorhaben, die wir
sowieso nicht umsetzen und zuletzt das
Loslassen von Menschen. Ganz schön
hart. Muss das sein? Leben Sie wirklich
so spartanisch, wie Sie schreiben?
Hermann Scherer: Ich lebe überhaupt
nicht spartanisch. Jedenfalls geht es mir
nicht um Verzicht oder Askese. Ich lebe gut
und spare nicht daran, mir ein schönes Leben
zu gönnen. Ich fahre schöne Autos, bin häu­
fig in meiner Lieblingsstadt New York und
übernachte nicht in billigen Absteigen. Das
bin ich mir schon wert.
Aber ich habe tatsächlich so gut wie ­keine
Dinge. Das glaubt mir kaum jemand, aber
es ist wahr. Ich habe auch grundsätzlich
nur ein paar ToDos im Kopf und erledige
grundsätzlich immer alles sofort. Das mit
dem Loslassen von Menschen ist für mich
zwar eine schmerzhafte Angelegenheit,
aber ich übe mich darin wenn es notwendig
ist.
PreMedia Newsletter:
Warum ist das Loslassen notwendig?
Hermann Scherer: Weil uns all die Dinge,
Vorhaben und Menschen davon abhalten, das
zu tun, was wir von Herzen gerne wollen. Je­
der Tag, der vorbei ist, ist unwiederbringlich
verloren. Wir haben kein Second Life, wir
können nicht in den nächsten Level gehen,
wenn unser First Life vorbei ist. Wir sterben
jeden Abend einen kleinen Tod. Wenn ich
nicht jede Minute nutze um meinen Visionen
kleine Schritte näher zu kommen, werfe ich
mein Leben täglich weg. Es gibt ein Leben
vor dem Tod. Also muss ich bisweilen konse­
quent sein, auch wenn es wehtut.
PreMedia Newsletter:
Sie erzählen im Buch viele Anekdoten
aus Ihrem eigenen Leben. Wollen Sie ein
Vorbild sein?
Hermann Scherer: Es geht nicht darum, ob
ich Vorbild sein will oder nicht. Ich musste
mich im Zuge der Arbeit an diesem Buch
damit auseinandersetzen, dass ich ein Stück
weit und in ganz bestimmten Bereichen für
Oktober 2011
einige Menschen zumindest Impulse gebe.
Nach über 2.000 Seminaren und über 2.000
Vorträgen und meiner besonderen Art zu le­
ben, die ich in dem Buch beschreibe, ist das
wohl kein Wunder. Das musste ich lernen an­
zuerkennen, sonst hätte ich dieses Buch nicht
schreiben können.
Das bringt aber auch ein großes Maß an
Verantwortung mit sich: Ich bin gezwungen
ehrlich und authentisch zu sein, darf nieman­
dem etwas vormachen. In diesem Sinne ist
dieses Buch schonungslos ehrlich. Den Men­
schen sollen meine persönlichen Meinungen
und Geschichten Inspiration und Ansporn
sein. Das würde mich glücklich machen wenn auch keinen Deut zufriedener.
PreMedia Newsletter:
Regelbruch ist ein wichtiger Bestandteil
von Glückskindern?
Hermann Scherer: Ja, ich plädiere dafür
die Regeln zu brechen, insbesondere die, die
von anderen aufgestellt wurden. Es geht es
mir dabei darum, die Dinge, die wir täglich
ohne Nachzudenken machen, in Frage zu
stellen. An einem meiner „In-Frage-stellenTage“ stand ich am Bahnhof und wollte gera­
de für 19 Euro ein Taxi nach Hause nehmen.
Da ich an diesem Tag alles bewusst in Frage
stellen wollte, ging das natürlich nicht. Zu
fuß gehen wollte ich jedoch auch nicht. Also
ging ich in zu einem Pizzakurier, bestellte
eine Pizza, einen kleinen Salat und eine hal­
be Flasche Wein. Dieser meinte: „Kostet 18
Euro, wo sollen wir es denn hin liefern?“ Da­
rauf ich: „Wenn Sie wollen zeige ich Ihnen
den Weg.“
PreMedia Newsletter:
Ich bedanke mich für das Gespräch.
WAZ-Erbin Grotkamp lehnt
Kaufangebot von Axel Springer AG ab
S p r i n g e r- C h e f
Mathias
Döpfner
(Foto) greift in den
Machtkampf
bei
der WAZ-Gruppe
ein. Erbin Petra
Grotkamp möch­
te bei dem Tradi­
tionsverlag aus dem
Ruhrgebiet
den
Fünfzig-ProzentAnteil der Brost-Familie für 470 Millionen
Euro übernehmen. Döpfner unterbreitete nun
der WAZ in einem fünfseitigen Schreiben
ein detailliertes Kaufangebot, das weit über
der Konzernbewertung von Grotkamp liegt.
Manager-magazin.de publiziert daraus die
zentralen Stellen.
Seite 16
Für die gesamte WAZ-Mediengruppe bie­
tet Springer 1,4 Milliarden Euro. Grotkamps
Angebot zufolge wäre der Konzern 940 Mil­
lionen Euro wert. Da ein Komplettkauf durch
das Berliner Medienimperium aber aus kar­
tellrechtlichen Gründen unwahrscheinlich
ist, schreibt Döpfner den WAZ-Erbverwal­
tern im Detail auf, was Springer für einzelne
Objekte zahlen würde: 200 Millionen Euro
für die Fünfzig-Prozent-Anteile an „Krone“
und „Kurier“, neunzig Millionen Euro für
die Programmzeitschriften, sechzig Milli­
onen Euro für die Frauenzeitschriften, 250
Millionen Euro für den Braunschweiger Ver­
lag und die Zeitungsgruppe Thüringen, 150
Millionen Euro für die Anzeigenblätter und
zwanzig Millionen Euro für die Auslandsbe­
teiligungen.
Die Reaktion der WAZ-Gruppe ließ nicht
lange auf sich warten. Nur wenige Stunden
nach der Veröffentlichung des „Manager
­Magazins“ kam das kategorische Nein von
Petra Grotkamp. Die WAZ-Erbin ließ durch
ihren Anwalt Andreas Urban mitteilen, dass
„diese Geschäftsbereiche nicht zur Dispo­
sition stehen und die Axel Springer AG
nach den Gesellschaftsverträgen der WAZMediengruppe auch nicht Gesellschafter
der WAZ-Mediengruppe werden kann.“ Sie
lässt die Erklärung mit den Worten schließen:
„Frau Petra Grotkamp weist das unaufgefor­
derte Angebot der Axel Springer AG daher
nachdrücklich zurück.“
Vielleicht ein Anfang weiterer Verhand­
lungen?
-karma-
Noch 10 Jahre mit der alten Druckmaschine?
Sicher.
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Makulaturquote senken und die Produktivität verbessern – zum Bruchteil der Kosten für
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Zur Erinnerung – Steve Jobs
Oktober 2011
Steve Jobs – der große Visionär ist tot
Apple ohne den unermüdlichen Treiber
Steve Jobs: In den vergangenen Jahren
war Apple immer etwas Besonderes –
Geräte und Geschäftsmodelle setzten
Standards. Nach dem Tod von Steve
Jobs muss das Unternehmen einige
Schwierigkeiten meistern.
Steve Jobs sorgte mit der Erfindung
des iPad für Aufbruchstimmung in der
Medienbranche
Ich konnte mehrmals die Euphorie
um Steve Jobs persönlich miterleben. In
­Cupertino und den MacWorld-Messen, bei
der seine weltweiten Bewunderer ihre per­
sönliche Identität und Integrität in den Dienst
von Apple zu 100+ Prozent einbrachten. Und
die Bewunderung für diesen außergewöhn­
lichen Unternehmer des „American Way of
life“ ist gerade heute, nach seinem Tod, sehr
berechtigt. Steve Jobs ist aus dem Nichts ge­
kommen, hat mit kleinsten Möglichkeiten
in der legendären „Garage-Schmiede“ mit
seinem Partner begonnen, eine Vision zu
entwickeln. Der Milliardär Steve Jobs war
neugierig, konnte zuhören, entwickelte ein­
zigartige Visionen – und blieb ein Mensch,
der nahbar war.
Der Tod des seit langem schwerkranken
Steve Jobs kam nicht überraschend. Der Er­
finder und Manager tat vieles dafür, Apple
auf die Zeit ohne ihn vorzubereiten. Des­
halb meinen Beobachter: Der Konzern wird
­weiterlaufen. Die Frage ist nur: Reicht „wei­
terlaufen“ aus? Wird Apple einer von vielen
Anbietern der Branche und rutscht ins Mit­
Seite 18
telmaß ab? Oder hat Jobs es geschafft, dem
Konzern seinen Geist einzuhauchen und da­
mit, „das Genie in der Unternehmens-DNA
festzuschreiben“?
Zumindest die Erfahrung der jüngeren
Vergangenheit lehrt, dass das Unternehmen
auch ohne Jobs läuft. Ja laufen muss. Denn er
war in den vergangenen Jahren immer wieder
für längere Zeit krank und zog sich Monate
vor seinem Tod völlig aus dem operativen
Geschäft zurück.
Als der 56-Jährige Ende August diesen
Schritt ging, flammte sofort eine Diskus­
sion darüber auf, was wohl seine wichtigste
Erfindung gewesen sei. Das iPhone, das die
Mobilfunk-Branche umkrempelte und App­
les Geldmaschine ist? Das iPad-Tablet, das
gerade die Art verändert, wie wir mit Com­
putern umgehen? Nein, sagten damals einige
Experten: Jobs‘ größte Erfindung ist Apple
selbst, die einzigartige Firma, die all diese
Geräte entworfen, gebaut und zum Erfolg
gebracht hat.
Mit seinem Nachfolger Tim Cook scheint
Jobs eine Führungspersönlichkeit gefunden
zu haben, mit der Apple weiter erfolgreich
bleiben kann. Das Unternehmen laufe, so
heißt es, wie eine effiziente Maschine, die
scheinbar mühelos großartige Geräte hervor­
bringen kann.
Allerdings: Cook bewies zwar in den ver­
gangenen Jahren, dass er als Manager einen
phänomenal effizienten Betrieb aufbauen
kann. Als Visionär vom Kaliber eines ­Steve
Jobs trat er aber nie in Erscheinung. Die Zu­
kunft muss also zeigen, ob „effizient“ aus­
reicht, um weiter legendäre Erfolge zu feiern
wie unter Jobs.
Aktuell – also lange nachdem der Unter­
nehmenslenker an Krebs erkrankte -, ist der
Konzern aus Cupertino so erfolgreich wie
Auch Chinesen trauern um Steve Jobs
nie zuvor. Zum kompletten Bild gehört aber
auch, dass das Jobs-Imperium immer wieder
Anlass zur Kritik gab, wenn beispielsweise
die Arbeitsbedingungen bei der Herstellung
der Apple-Geräte bei chinesischen Unterneh­
men in die Schlagzeilen gerieten.
Bei allem geschäftlichen Erfolg bleiben
Zweifel. Schließlich war es immer Steve
Jobs, der das letzte Wort hatte. Bei großen
strategischen Entscheidungen, aber auch bei
solchen, die in einer anderen Firma vielleicht
gar nicht erst beim Konzernchef angekom­
men wären, etwa ob ein Schalter beim iPad
die Lautlos-Taste sein oder die BildschirmAusrichtung fixieren soll. Google-Manager
Vic Gundotra etwa erzählte einmal, wie Jobs
ihn einmal an einem Sonntag anrief, weil ihm
der Gelb-Ton in einem Programm-Icon nicht
gefiel.
Über Machtfragen wurde
nie gestritten
Auch dank der dominierenden Rolle des
manchmal als diktatorisch kritisierten Jobs
kam Apple ohne die üblichen Grabenkämp­
fe aus, die andere Unternehmen erleben. Gut
möglich, dass solche Scharmützel nun aus­
brechen.
Jobs war der Mann für alles - vom Design
bis zum kleinsten technischen Detail. Seine
Nachfolger an der Apple-Spitze hingegen
sind eher Spezialisten für ihre eigenen Berei­
che. Auch wenn Apple ein erfolgreiches Un­
ternehmen bleiben werde, „die Wahrheit ist,
dass Steve Jobs unersetzlich ist“, resümierte
das Apple-Blog „Cult of Mac“.
Mit Steve Jobs verliert die internationale
Medienwelt einen frühen und einzigartigen
Visionär, der für uns vorausgedacht und
­vorausgelenkt hat.
-karma-
Oktober 2011
Zur Erinnerung – Seve Jobs
Steve Jobs Stanford-Rede
„Du musst finden, was du liebst“
In einer sehr
persönlichen
Rede vor
Absolventen
der Stanford
University
Erfinder, Marketingim US-Staat
Genie und konseKalifornien sprach
quenter Manager:
Steve Jobs am
Steve Jobs
12. Juni 2005
über seine biologische Mutter, die ihn zur
Adoption freigab, seinen Rausschmiss bei
Apple und den Tag, an dem bei ihm Krebs
diagnostiziert wurde.
Der damals schon kranke Firmen-Boss
sprach über den Tod als Antreiber für ein
selbstbestimmtes und wagemutiges Leben.
Im Folgenden Auszüge aus der Rede im
Wortlaut:
Es begann schon vor meiner Geburt
……Es begann, bevor ich geboren wurde.
Meine biologische Mutter war eine junge,
unverheiratete Collegestudentin und sie entschied, mich zur Adoption freizugeben. Ihr
lag sehr viel daran, dass ich von Hochschulabsolventen adoptiert werden sollte, also
wurde alles für mich arrangiert, um bei der
Geburt von einem Anwalt und seiner Frau
adoptiert zu werden. Außer dass sie, als ich
raus kam, in letzter Minute entschieden, dass
sie wirklich ein Mädchen wollten. Also bekamen meine Eltern, die auf einer Warteliste
standen, mitten in der Nacht einen Anruf, bei
dem sie gefragt wurden: ‚Wir haben einen
unerwarteten kleinen Jungen; wollen Sie
ihn?‘ Sie sagten: ‚Selbstverständlich.‘ Meine biologische Mutter fand später heraus,
dass meine Mutter nie ein Studium abschloss
und dass mein Vater nie die Highschool abschloss. Sie weigerte sich, die endgültigen
Adoptionspapiere zu unterschreiben. Sie gab
erst ein paar Monate später nach, als meine
Eltern versprachen, dass ich einiges Tages
aufs College gehen würde.
Und 17 Jahre später ging ich tatsächlich
aufs College. Aber ich wählte naiverweise ein College aus, dass fast so teuer wie
Stanford war und all die Ersparnisse meiner Arbeiterklasse-Eltern wurden für meine
Studiengebühren ausgegeben. Nach sechs
Monaten konnte ich den Wert darin nicht
erkennen. Ich hatte keine Ahnung, was ich
mit meinem Leben anfangen wollte und keine Ahnung, wie das College mir dabei helfen
würde, das herauszufinden. Und hier war ich,
all das Geld ausgebend, das meine Eltern ihr
ganzes Leben gespart hatten. Also beschloss
ich, aufzuhören und mich darauf zu verlas-
sen, dass alles okay werden würde. Es war
damals ziemlich beängstigend, aber zurückblickend war es eine der besten Entscheidungen, die ich je traf. Sobald ich (das Studium)
abbrach, konnte ich damit aufhören, die
Pflichtkurse zu belegen, die mich nicht interessierten und damit anfangen, diejenigen zu
besuchen, die interessant aussahen…..
…..Reed College bot damals vielleicht den
besten Kalligraphieunterricht im Land an
(...) Ich beschloss, einen Kalligraphiekurs
zu belegen, um zu lernen wie man das macht
(...).
Nichts davon hatte die Chance irgendeiner
praktischen Anwendung in meinem Leben.
Aber zehn Jahre später, als wir den ersten
Macintosh-Computer entwarfen, kam alles
zu mir zurück (...) Es war der erste Computer mit schöner Typografie. Hätte ich niemals
diesen einen Kurs im College besucht, hätte
der Mac nie multiple Schriftarten oder Proportionalschriften gehabt. Und da Windows
den Mac einfach kopierte, ist es wahrscheinlich, dass kein PC sie hätte (...)
Nochmal, du kannst die Punkte nach vorne
schauend nicht verbinden; du kannst sie nur
zurückschauend verbinden. Also musst du
dich darauf verlassen, dass die Punkte sich
irgendwie in deiner Zukunft zusammenfügen
werden. Du musst dich auf etwas verlassen deinen Bauch, Schicksal, Leben, Karma, was
auch immer. Diese Haltung hat mich nie enttäuscht und es hat den entscheidenden Unterschied in meinem Leben gemacht.
Liebe und dem Verlust
Ich hatte Glück - ich entdeckte früh im
Leben, was ich gerne tat. Woz (Apple-Mitgründer Steve Wozniak, Anmerk. d. Red.) und
ich gründeten Apple in der Garage meiner
Eltern als ich 20 war. Wir arbeiteten hart und
in zehn Jahren war Apple von nur uns beiden
in einer Garage zu einem Zwei-MilliardenDollar-Unternehmen mit mehr als 4.000
Mitarbeitern geworden. Wir hatten gerade
unsere feinste Kreation - den Macintosh - ein
Jahr zuvor veröffentlicht und ich war gerade
30 geworden. Und dann wurde ich gefeuert.
Wie kannst du von einem Unternehmen gefeuert werden, das du gegründet hast? Nun,
als Apple sich ausweitete stellten wir jemanden ein, von dem ich dachte, dass er sehr
talentiert war, um das Unternehmen mit mir
zu leiten und das erste Jahr oder so liefen
die Dinge gut. Aber dann begannen unsere
Zukunftsvisionen auseinanderzugehen und
irgendwann hatten wir einen Krach. Als es
soweit war, schlug sich unser Vorstand auf
seine Seite. Also war ich mit 30 raus (...) Was
der Mittelpunkt meines ganzen Erwachse-
nenlebens gewesen war, war weg und es war
niederschmetternd.
(...) Ich war ein sehr öffentlicher Versager
und ich dachte sogar darüber nach, aus dem
Valley wegzulaufen. Aber etwas wurde mir
langsam klar - ich liebte noch immer, was
ich tat. Die Wende der Ereignisse bei Apple
hatten das kein bisschen geändert. Ich war
abgelehnt worden, aber ich war noch immer
verliebt. Also beschloss ich, von vorn anzufangen.(...)
Manchmal schlägt dich das Leben mit einem Stein vor den Kopf. Gib‘ die Hoffnung
nicht auf. Ich bin davon überzeugt, dass die
einzige Sache, die mich weitermachen ließ,
war, dass ich noch immer liebte, was ich tat.
Du musst finden, was du liebst (...) Wenn du
es noch nicht gefunden hast, such‘ weiter.
Gib‘ dich nicht zufrieden. So wie mit allen
Herzenssachen, wirst du es wissen, wenn du
es findest. Und wie jede großartige Beziehung wird es mit den Jahren einfach besser
und besser.
„Eure Zeit ist begrenzt – bleibt hungrig“
Den Studenten rief Jobs zu, ihr eigenes
Leben zu leben und auf ihre innere Stimme zu
hören - „eure Zeit ist begrenzt“. Und gab ihnen auf den Weg mit: „Bleibt hungrig. Bleibt
tollkühn.“
Der Tod
Als ich 17 war, las ich ein Zitat, das in
etwa so ging: ‚Wenn du jeden Tag so lebst,
als ob er sein letzter wäre, wirst du eines
Tages ganz sicher Recht haben.‘ Das hinterließ bei mir einen Eindruck und seit dem,
für die vergangenen 33 Jahre, habe ich jeden
Morgen in den Spiegel geschaut und mich
gefragt: ‚Wenn heute der letzte Tage meines
Lebens wäre, würde ich das tun wollen, was
ich heute im Begriff bin, zu tun?‘ Und immer
wenn die Antwort zu viele Tage hintereinander ‚Nein‘ gelautet hat, weiß ich, dass ich
etwas verändern muss…..
„Niemand will sterben“, fuhr Jobs fort.
„Sogar die, die in den Himmel wollen, wollen nicht sterben, um dorthin zu gelangen.
Aber der Tod ist das Schicksal, das wir alle
teilen. Niemand ist ihm jemals entkommen.
Und so soll es auch sein, denn der Tod ist
sehr wahrscheinlich die beste Erfindung des
Lebens. Er ist der Motor des Wandels des Lebens. Er beseitigt das Alte und schafft Raum
für das Neue. Jetzt seid ihr das Neue, aber
eines nicht sehr fernen Tages werdet ihr nach
und nach das Alte und werdet dann beseitigt.
Es tut mir leid, so dramatisch zu sein, aber
das ist die Wahrheit.“
Seite 19
PreMedia Newsletter – Aktuelle Trends in der Medienindustrie
Oktober 2011
iPad-Zeitung „The Daily“ enttäuscht Murdoch
Mit 120.000 Besuchern pro Woche liegt
die iPad-only-Tageszeitung „The Daily“ weit
unter Plan. News Corp. veröffentlicht die
App seit Februar und braucht eigenen An­
gaben zufolge mindestens 500.000 Abonnen­
ten, um profitabel zu sein. Wie das „Handels­
blatt“ schreibt, wurden die enttäuschenden
Zahlen von der Mediaagentur Zenith Opti­
media mit dem Vermerk bekannt gegeben,
dass sich diese sowohl auf zahlende wie auf
nichtzahlende User beziehe.
„The Daily“ kostet einen Dollar wöchent­
lich, gewährt wird allerdings eine zwei­
wöchige, kostenlose Testphase. Dreißig
Millionen Dollar hat die Publikation bisher
gekostet, 120 Journalisten arbeiten dafür in
Vollzeit.
Um die Reichweite zu erhöhen, will News
Corp.-CEO Rupert Murdoch (Foto) „The
Daily“ noch im Oktober auch auf AndroidTablets anbieten. Eine Facebook-App mit
kostenlosen Appetithäppchen aus der Digi­
talzeitung gibt es seit kurzem bereits.
Seite 20
KBA Zeitungstechnologie
KBA Cortina.
Weniger Aufwand – mehr Potenzial.
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Mit ihrer wasserlosen Offsetqualität begeistert die KBA Cortina Leser,
Werbekunden, Agenturen und Verleger. Sie steigert die Attraktivität des
Gedruckten im Medienwettbewerb und liefert ihren Anwendern überzeugende Argumente für zusätzliches Geschäft. Zunehmend kleinere
Auflagen bei Zeitungen und Commercials bewältigt die Kompaktrotation
besonders effizient und wirtschaftlich. Und dabei entlastet sie die
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Oktober 2011
Schauen Sie
nach vorn?
Redmer: „Google+ kann heute
mehr als Facebook“
Mit seinem eigenen sozialen Netzwerk baut der Suchmaschinen-Gigant
Google eine ernsthafte Konkurrenz zu Facebook auf. Jens Redmer, der
Europachef für die Produktentwicklung, verrät, wie es weitergehen soll.
PreMedia Newsletter:
Google+ ist nicht Ihr erster Versuch mit sozialen Netzwerken. Warum sollte
es diesmal klappen?
Jens Redmer: Google+ hat einen ganz anderen Ansatz als Facebook. Dort
gab es zuerst eine Community, dann erst wurden neue Angebote wie Chat,
Kontakte oder Bilder-Uploads hinzugefügt. Bei Google ist es umgekehrt.
Wir hatten zuerst erfolgreiche Produkte, wie YouTube, Google Mail, Docs
und Picasa Webalben. Wir versuchen jetzt, jedes dieser Produkte „sozial“,
also gemeinsam erlebbar zu machen. Das ist mehr, als Facebook heute kann.
Es geht aber nicht um Konkurrenz. Es gibt eine Existenzberechtigung für
verschiedene Netzwerke. Der typische Nutzer hat Profile bei Twitter, Xing,
Linked-In, Facebook und Google+.
PreMedia Newsletter: Nutzen Sie Facebook und Google+?
Jens Redmer: Ja, beides.
PreMedia Newsletter: Wo sehen Sie wichtige Unterschiede?
Jens Redmer: Was mir persönlich an Google+ gefällt, ist das Kreiskon­
zept: dass ich in der Lage bin, ähnlich wie im realen Leben, Informationen
nur mit meiner Familie zu teilen und nicht mit meinem Arbeitgeber.
PreMedia Newsletter:
Diese Möglichkeit bietet Facebook auch. Dort heißt es eben Listen.
Wir helfen Ihnen.
Unsere Philosophie ist einfach: Wenn Sie erfolgreich sind, sind auch
wir erfolgreich. Aus diesem Grund haben wir innovative Technologien
entwickelt, die die Zeitungsproduktion außerordentlich effizient machen.
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Zeitungsbetriebe. Und mit professionellem Service und Support.
Unser Ziel ist es, Ihnen zu helfen, nach vorne zu kommen
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Seite 22
Jens Redmer: Ja, Facebook hat das auch. Aber es ist ein wenig versteckt.
Der typische Nutzer wird diese Funktion nicht kennen. Bei Google+ muss
man nicht danach suchen. Wir weisen den Nutzer darauf hin, dass er sich
Gedanken machen soll, wem er was mitteilt. Diese aktiven Steuermöglich­
keiten sind wichtig.
PreMedia Newsletter:
Ist Facebook ein Phänomen, das wieder verschwinden wird, wie MySpace?
Jens Redmer: Ich glaube nicht, dass das Thema „soziale Interaktion“ ver­
schwinden wird. Die Frage wird sein, welche Unternehmen den Trend am
erfolgreichsten nutzen können. Google ist ganz gut aufgestellt, weil wir das
Thema in jedes Produkt einbinden, auch in unsere Suche. Wenn ich etwa ein
Restaurant in Wien suche, und Sie sind mit mir über ein soziales Netzwerk
verbunden, können Ihre Empfehlungen in meine Liste von Ergebnissen ein­
fließen. So wird mein Sucherlebnis besser und relevanter.
PreMedia Newsletter:
Wird Google bald die Vorlieben jedes Nutzers kennen und Suchergebnisse
danach sortieren, ob er lieber Gemüse als Fleisch, lieber Pop als Klassik
mag?
Jens Redmer: Zum Teil tun wir das jetzt schon – aber nur, wenn die Nutzer
zustimmen. Ein Beispiel: Auf dem Mobiltelefon kann die aktuelle Positi­
on auf der Karte angezeigt und für Google freigegeben werden. Sie wird
anonymisiert an Google gesendet und genutzt, um Verkehrsinformationen
anzuzeigen.
PreMedia Newsletter:
Google TV ist in den USA ein Ladenhüter. Hat es überhaupt eine Zukunft?
Jens Redmer: Man muss diesem Markt Zeit geben. Dass Fernsehen und
Internet konvergieren, ist seit 15 Jahren in vielen Mündern. Von Google TV
gibt es eine erste Version. Alle Hersteller von Fernsehgeräten sind dabei, ihre
Geräte mit dem Internet zu verbinden. Wir sind alle in der ersten Spielminu­
te. Ich vergleiche das mit den Android-Telefonen: Was Sie heute sehen, ist
wunderbar und funktioniert ganz flüssig. Das erste Android-Telefon, das vor
wenigen Jahren gestartet wurde, sah noch aus wie ein Ziegelstein.
PreMedia Newsletter:
Ich bedanke mich für das Gespräch.
Oktober 2011
Aktuelle Trends in der Medienindustrie – PreMedia Newsletter
Genug ist nicht genug
Facebook will den ganzen Medienkonsumenten
Das weltgrößte soziale Netzwerk will
mitbestimmen, welche Musik Nutzer hören,
welche Bücher sie lesen und welche Filme
sie sehen. Ziel ist es, Facebook zu einem ei­
genen Internet im Internet zu machen - und
den Nutzern noch mehr persönliche Informa­
tionen abzuluchsen.
Facebooks neue Unterhaltungs- und
Medienanwendungen rufen Datenschützer
auf den Plan - mal wieder. Facebook-Chef
Mark Zuckerberg hatte auf der Entwickler­
konferenz des Unternehmens vorige Wo­
che weitreichende Neuerungen vorgestellt.
Wenn ein Nutzer künftig auf bestimmten
Websites einen Artikel liest oder sich Musik
anhört, wird dies automatisch allen seinen
Facebook-Freunden mitgeteilt. Der Service
ist automatisch aktiviert und muss aktiv ab­
bestellt werden. Beteiligt an dem neuen An­
gebot sind die Online-Musikdienste Spotify
und Deezer, die Filmwebsite Netflix oder die
Online-Auftritte der Tageszeitungen „The
Guardian“ und „Washington Post“.
Einige dieser Partner werden bereits heftig
dafür kritisiert, dass sie nicht ausreichend in­
formieren, wie die Daten verwendet werden.
Spotify etwa musste sich in Online-Foren
diese Woche einer Salve von Kritik stel­
len, nachdem der Musikdienst seine Nutzer
aufgefordert hatte, sich mit ihren FacebookDaten einzuloggen. Neukunden werden
ohne Mitgliedschaft beim größten WebNetzwerk erst gar nicht mehr akzeptiert.
Die Erlaubnis, die eigene Musikauswahl
den Facebook-Freunden offenzulegen, war
als Standard­einstellung erst einmal erteilt.
Das An­meldeverfahren sei einfach und
­reibungslos, die Nutzer könnten die Erlaub­
nis ja jederzeit widerrufen, ist von Spotify zu
hören.
Peter Eckersley von der Electronic
­Frontier Foundation, einer Organisation für
Bürgerrechte im Internet, sagte: „Wenn Ihre
Freunde eine Werbung zu sehen bekommen,
die auf Dingen basiert, die Sie freigegeben
haben, dann ist das vielleicht ärgerlich. Aber
wenn die Anzeige Informationen ohne Ihr
Wissen verbreitet, dann wird es extrem be­
ängstigend.“
Die Taktik Zuckerbergs, passive Zu­
stimmung der Nutzer für Werbezwecke aus­
zunutzen, erinnert an Facebooks gescheiterte
Werbefunktion Beacon. Mit diesem System
konnte Werbung erstellt werden, bei der
­verbreitet wurde, was namentlich genann­
te Nutzer über das Internet einkauften. Die
Öffentlichkeit war empört, der Dienst wurde
per Sammelklage bekämpft und 2009 einge­
stellt. Zuckerberg entschuldigte sich, Nutzer­
daten ohne ausdrückliche Genehmigung zu
verbreiten. Die Chancen für die Werbeindus­
trie sind verführerisch.
Facebook schließt nicht aus, die auf
Websites Dritter erhobenen Daten seiner
Nutzer für Marketingzwecke zu verwen­
den. Quellen aus dem Unternehmen räumen
ein, dies sei letztlich die Absicht. Nach
offiziellen Aussagen von Facebook gibt es
allerdings noch keine Pläne in diese
Richtung.
Mark Zukerberg geht aufs Ganze
Tomorrow Focus:
Nicht-Wegklickbares neues Werbeformat
Einmal mit der Maus über das „Floor Ad“ huschen und schon
poppt eine ganze Video-Werbewelt auf. Der Münchner Onlinever­
markter Tomorrow Focus Media bietet dieses neue Werbeformat mit
Video-Integration nun seinen Kunden an. Das „Floor Ad“ ist am un­
teren Bildschirmrand zu sehen und verschwindet auch beim Klick auf
„Schließen“ nicht, sondern bleibt minimiert stehen.
Das erste Mal kommt das neue Online-Werbeformat in einer BMWKampagne für das neue Mini Coupé zum Einsatz. „Durch die exklu­
sive Integration auf der Website entsteht eine hohe Visibility-Rate mit
langer View-Time – gleichzeitig wird die Nutzung des Users nicht be­
einträchtigt“, so Martin Lütgenau, Geschäftsführer Tomorrow Focus
Media.
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PreMedia Newsletter – Aktuelle Trends in der Medienindustrie
Oktober 2011
Entscheidung für den Anzeigeneditors SAP M/AMC, MSH Ad und die ProcSet Workflow Solution bei Mediaprint in Wien
Neue Wege in der Anzeigenproduktion
die Möglichkeit, unser Leistungsportfolio
zu erweitern und noch kunden- und service­
orientierter zu agieren.“
Anzeigeneditor und
Onlineszenario
Gabriele Gross, Leiterin Anzeigenservice &
Produktion bei Mediaprint:
Mediaprint:
Österreichs großes Printmedienhaus
Die Mediaprint Zeitungs- und Zeitschrif­
tenverlag Ges.m.b.H. & Co. KG mit Sitz in
Wien wurde als Tochtergesellschaft der Ver­
lage Kronen Zeitung und KURIER gegrün­
det und nimmt deren zeitungswirtschaftli­
chen Belange wahr. Diese umfasst auch die
Anzeigenvermarktung und -produktion.
Als Marktführer am österreichischen Ta­
geszeitungsmarkt erzielt die Kronen Zeitung
eine Reichweite von 38,9 % – das entspricht
2,764 Millionen Lesern (MA 2010). Die ver­
kaufte Auflage beträgt 818.436 Stück (ÖAK
Jahresschnitt 2010), davon sind 678.315
Abonnenten (ÖAK Jahresschnitt 2010). Der
KURIER erreicht 575.000 (MA 2010) Leser
bei einer verkauften Auflage von 160.212
Exemplaren (ÖAK Jahresschnitt 2010).
Die Entscheidung für die Einführung
von M/AMC und der ProcSet Workflow So­
lution wurde entsprechend der Überlegung
von Mediaprint getroffen: „Als Marktführer
am Printmedienmarkt streben wir in allen
Bereichen die besten Lösungen an. Durch
Spitzenleistungen wollen wir Spitzenpositi­
onen in unseren Geschäftsfeldern ausbauen.
Die neue Workflow-Solution eröffnet uns
Seite 24
Bei Mediaprint ist seit Jahren die
Branchenlösung der SAP ISMedia erfolg­
reich im Einsatz. Ein Ziel bei der Neu­
ausrichtung der Anzeigenproduktion ist
die Erhöhung der Integration aller Prozes­
se. SAP bietet mit dem Editor M/AMC eine
nahtlos integrierte Gestaltungsmöglichkeit
für Fließtext- und musterbasierende An­
zeigen an.
Die durchgängige SAP-Integration in
Kombination mit der erreichbaren Effizienz
des Anzeigensatzes hat Mediaprint über­
zeugt. Der Verlag gewinnt zusätzlich neue
Möglichkeiten, geänderte Marktanforde­
rungen adäquater abzubilden. Alle Muster­
vorlagen können durch Mediaprint künftig
noch einfacher angelegt und gepflegt ­werden.
Der Verlag kann so unmittelbar auf neue
Herausforderungen und Chancen reagieren.
Das MSH bietet mit der Lösung Ad:Web
Order die Möglichkeit, den Anzeigen­
buchungsprozess bis zum Endkunden des
Verlags zu verlängern.
Eine evt. Nachbearbeitung der onlineerfassten Anzeigen ist durch den durchgängigen Einsatz der M/AMC Technologie
jederzeit und ohne Systembruch möglich.
Durch die konsequente Verwendung der
im kaufmännischen System administrier­
ten Parameter wird eine redundante Pflege
der Stammdaten für das Online-Buchungs­
szenario vermieden.
Einführung der
ProcSet Workflow Solution
Durch die Einführung der ProcSet Work­
flow Solution entstehen neue Möglichkeiten
zum Design und zur flexiblen Abbildung von
Geschäftsprozessen im Anzeigenproduk­
tionsprozess. Die ProcSet Workflow Solution
ist in Kooperation mit MSH in die Branchen­
lösung SAP IS-M/AM integriert und sorgt
für eine optimale Abbildung der Arbeitsab­
läufe.
Effizienzsteigerung
Durch vollständige Digitalisierung und
Automatisierung innerhalb des Gesamtpro­
zesses ist jederzeit eine sehr flexible Produk­
tionssteuerung möglich.
Karsten Queißer,
MSH:
Stefan Rost, ProcSet Media Solutions
Produktionskontrolle
ProcSet bietet komfortable und vielfäl­
tige Möglichkeiten, alle notwendigen und
wichtigen Informationen zentral anzu­zeigen
und über Priorisierungen die optimale Ab­
arbeitung der Anzeigenaufträge zu unter­
stützen.
Gabriele Gross, Leiterin Anzeigenservice
& Produktion bei Mediaprint:
„Die Lösungen und insbesondere die Er­
fahrungen der Projektpartner ProcSet und
MSH haben uns überzeugt und wir freuen
uns auf die gemeinsame Umsetzung aller
Projektziele.’’
Autor Karsten Queißer, MSH:
Das MSH gehört mit rund 90 Mitarbeitern
zu den führenden Full-Service-Providern in
der Verlagsbranche. Ein Tätigkeitsschwer­
punkt liegt im Umfeld der SAP Branchen­
lösung IS-Media. Das MSH erweitert den
Funktionsumfang der SAP Branchenlösung
durch SAP AddOns, wie z. B. das Online
Anzeigenbuchungsszenario Ad:Web Order.
Karsten Queißer ist als Bereichsleiter für die
Entwicklung der MSH AddOns verantwort­
lich.
Autor: Stefan Rost, ProcSet Media Solutions
Die ProcSet Media Solutions GmbH ist
ein Berliner Software-Unternehmen, das sich
auf Systemlösungen zur Optimierung der
Produktionsabläufe im Verlagswesen spe­
zialisiert hat. Ein Schwerpunkt ist dabei, die
klassischen Grenzen zwischen kaufmänni­
scher und technischer Anzeigenverarbeitung
weitgehend aufzuheben. Stefan Rost ist
neben Harald Götte Geschäftsführer des Un­
ternehmens.
Oktober 2011
IFRA 2011 – Spezial Report
Eine Superwoche der Zeitungsmedien in Wien
gress in einem Thema bei dem der KBA-Vorstand Christoph Müller
und manroland-Vorstand Peter Kuisle zum Thema Nachhaltigkeit und
Umweltschutz sich bravourös in einer zum jetzigen Zeitpunkt, indem
andere Weichenstellungen gefragt sind, wohl verzichtbaren Diskus­
sion geschlagen haben.
Würde ich die Printmedien nicht anders kennen, müsste man
­glauben, Print hat sich in sein Schicksal des – oft geringgeschätzten –
Zahlmeisters schon gefügt.
Ob es seitens WAN-IFRA eine gute Idee war, Google nach Wien
einzuladen, wird die Zukunft weisen. Google aus Verlegersicht als
„freundlichen Feind“ zu bezeichnen, ist eine Formulierung, über die
man nachdenken kann. Doch sehen faire Partnerschaften nicht anders
aus?
In diesem Magazin berichten wir über erste Eindrücke. Im Novem­
ber-Heft wird auch das World Editors Forum und der Weltkongress
der Zeitungen in einem Special Report seinen Niederschlag finden.
Karl Malik mit Michael Heipel, WAN-IFRA
Wien war anders als gewohnt. Erstmals wurde die Expo mit dem
World Editors Forum und dem 63. Weltkongress der Zeitungen in ei­
ner einzigen Woche von Montag bis Samstag angeboten. Und es war
die erwartete Standortbestimmung für die Zeitungsmedien all ihren
Darstellungsformen. Dabei hatten die nach Wien angereisten inter­
nationalen Zeitungsmanager bohrende Fragen mitgebracht.
Die wichtigsten Fragen wie
a) Wie kann Qualitätsjournalismus finanziert werden?
b) Wie steht es um die Vermarktung digitaler Inhalte?
c) Welche Technik ist für meine Aufgabenstellung die Beste?
d) Welche Lieferant entwickelt zukunftsorientiert und bleibt wirt­
schaftlich stabil?
konnten in dieser Superwoche der Zeitungsmedien auf der IFRAExpo, dem World Editors Forum und beim 63. Weltkongress der Zei­
tung ausgiebig diskutiert werden.
Die Expo 2011 war durch WAN-IFRA-Event-Manager Michael
Heipel und sein Team exzellent organisiert. Und Dr. Hans Gasser uns
seinem Team vom Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) für die
Qualität und Kreativität höchste Anerkennung.
Über 1000 Kongressteilnehmer drücken eine sehr positive Grund­
stimmung aus.
Mit bei der Expo rund 8.000 gezählten Besuchern aus allen Tei­
len der Welt waren auch gefühlt weniger Besucher als letztes Jahr in
Hamburg zu verzeichnen. Dennoch war es eine tolle Messe. Hochka­
rätiger Besuch war zu sehen. Die Stimmung auf der Messe war bei
inno­vativen Ausstellern sehr gut. Sie hatten alle Hände voll zu tun,
um allen Verpflichtungen gerecht zu werden. Bei einigen Ausstellern
herrschte Frust über mangelnde Besucher- und Interessentenfrequenz.
Der große iPad-Hype hat sich normalisiert. Und reine Me-too-Strate­
gen sind nachdenklich-verstimmt aus Wien abgereist.
Der Trend, sich für hochspezialisierte Integratoren zu entschei­
den, war auf der IFRA-Expo 2011 deutlich erkennbar. Die MedienLieferindustrie bot ein hochkarätiges Spektrum an Lösungen. Es gab
viele Verbesserungen bei den hochintegrierten Redaktionssystemen,
An­zeigenlösungen, Planungs-und Controlling-Tools und im CtP-Be­
reich. Bei den führenden Druckmaschinenherstellern geht der Trend
zur Kompaktbauweise. Nie zuvor gab es eine bessere Technik zur
Verbreitung multimedialer Inhalte der Zeitungsmedien wie heute. Und
darum geht es wohl. Print + elektronische Vertriebskanäle können ein
starkes Gespann mit unvergleichlicher Zugkraft bilden.
Print als finanzielles Rückgrat aller Medienaktivitäten war bei der
Superwoche der Zeitungsmedien schon programmatisch in die De­
fensivrolle gedrängt. Es gab wenige progressive Printmarketing-Kon­
zepte zu hören. Und Print war hoch repräsentiert beim WAN-Kon­
Bernhard Leicht, WRH Marketing AG sorgt bei den Gewinnern
der MemoStick-Verlosung für Freude
Die Zeitungsmedien bleiben faszinierend. Und sie können noch
mehr bieten als je zuvor. Über Print, Online-Medien und mobile In­
halte ist ja rund um die Uhr wirklich volle Kreativität, Mut zum kalku­
lierbaren Risiko, Augenmaß für Gegenwart und die Zukunft – das war
für mich die motivierende Botschaft aus den vielen Gesprächen, die
ich auf dieser Superwoche der Zeitungsmedien in Wien mit Experten
aus aller Welt führen konnte.
Die Stadt Wien war ein hervorragender und inspirierender Gastge­
ber für die Zeitungselite. Leider hatte der für meine frühere Heimat
Wien so wichtige Bürgermeister und Landeshauptmann Dr. Häupl
­keine Zeit, die Elite der weltweiten Zeitungsmacher persönlich als
Gastgeber im Wiener Rathaus zu begrüßen und entsandte einen farb­
losen, nichtssagenden beamteten Stellvertreter.
Schade eigentlich.
Vergebene Chancen sind ja immer bitter.
Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Ihnen allen spätestens im
September in Kiev und in Madrid Ende Oktober 2012!
Ihr Prof. Ing. Karl Malik
Seite 25
Spezial Report – IFRA 2011
Thomas Fuhrmann, Geschäftsführer BDZV, und Franz
Sommerfeld, Vorstand DuMont Schauberg
Oktober 2011
Valdo Lehari jr., Vice-President der European Newspapers
Association und Verleger/Geschäftsführer des Reutlinger
General-Anzeiger
Die Superwoche der Medien in Wien
Uta Baubin, TAG translations Agency, München
Dragan Volic, Vice President Marketing & Ales, Müller Martini AG
Der international erfahrene Druckprofi Claus Pengel, Werkleiter
beim Axel Springer-Druckhaus Spandau in Berlin
Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann, neuer CEO bei Koenig & Bauer AG
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Oktober 2011
IFRA 2011 – Spezial Report
DIG Software GmbH mit viel Integrations-Know-how:
Stefanie Huber
Gerd-Rüdiger Schmidtke und das Team von Lufthansa Systems
mit erfolgreichem Messeauftritt
Tatiana Tesiakova,Vice President, und Vladimir Eshchenko,
Delovoi Mir, Moskau
Stephen Kirk und Ruedi Frey, ABB
Im Fachgespräch: Heiko Schröder (links, TMI) sowie
Antje Schmidt und Geschäftsführer Markus Schulz vom
Druckvorstufen-Dienstleister Sapro GmbH
Das red.web-Team – einfach nicht zu stoppen: (von links) Lothar
Dönsdorf (Vertrieb Osteuropa), Siegmund Radtke (Verlagsleiter
Mittelrhein-Verlag), Dr. Thomas Rochel (Geschäftsführer
Mittelrhein-Verlag), Bernhard Sänger (Vertrieb), Catharina Schaab
(Assistenz Vertrieb und Marketing), Sebastian Eiden (Marketing
und Produktmanagement), Achim Leimig (IT-Leitung MittelrheinVerlag und Leitung Projekte und Support), Gisela Weber
(Assistenz Verlagsleitung) und Oliver Andrich (Entwicklungsleiter)
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Spezial Report – IFRA 2011
Oktober 2011
Bernhard Leicht, WRH Marketing AG, bei der Bekanntgabe der
WAN-IFRA-Expo Memostick-Gewinner
Jürgen Horstmann, Geschäftsführender Gesellschafter von
Krause-Biagosch GmbH
EAE mit erfolgreichem Messeauftritt in Wien: Werner Ringel,
CFO, Marketing-Assistentin Birgit Wagner und Ömer Sengün,
EAE Ewert Ahrensburg Electronic GmbH
Shane Lancaster, Senior Vice President & General Manager
United Kingdom Goss International
v.r. Barbara Gross, Leiterin Anzeigenproduktion Mediaprint
Österreich und Karsten Queißer, MedienSystemhaus, Stuttgart
kooperieren in einem hochsensiblen und umfassenden Projekt
bei der führenden Mediengruppe in Österreich
Klaus Dombrowski, Multicom GmbH, mit Statement beim
Newsport
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Oktober 2011
IFRA 2011 – Spezial Report
Fujifilm Europe bei der IFRA-Expo in Wien
Gerd Finkbeiner, Vorstandsvorsitzender manroland AG
Karl Malik mit CEO Gabriella Franzini, Eidos Media
Auch die PreMedia Newsletter English World Edition wurde mit
Interesse auf der IFRA-Expo 2011 gelesen
Helmut Gebauer, Geschäftsführender Gesellschafter der
Saarländische Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH, und
Gerhard Leibrock, Leiter Zeitungsdruck, Saarbrücker Zeitung
Der international, vor allem im nordamerikanischen Markt,
sehr erfahrene Druckexperte von manroland AG
Robert Wiedemann
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Spezial Report – IFRA 2011
Oktober 2011
Roman Minimayr, Geschäftsführer Salzburger Nachrichten, mit
einem spannenden Vortrag auf dem IFRA-Mediaport
v.r.: Peter Pape, visionärer Unternehmensgründer von ppi Media, mit Nina Pauls und Karl Malik
Dipl.Vw. Werner Assum, WA GraphicConsult, und
Wolfgang Henn, HGS-Center Wien
Dirk Westenberger, compass Gesellschaft Medientechnologie
GmbH im Beratungsgespräch
alfa Media Partner mit erfrischendem Messeauftritt
Dipl.-Ing. Achim Trenkner von der S.E.M. Servicegesellschaft
und Dienstleistungs-GmbH in Ludwigshafen
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Oktober 2011
Dipl.-Ing. Georg Riescher, manroland AG
Ferag AG mit Innovationen: Eric Audemars, Ferag Frankreich/
Belgien, Huybrechts Paul, Printing Partners Paal-Beringen nv,
Belgien, Sylvie Lagneil, Ferag-Belgien; Jürg Möckli, CEO Ferag
manroland-Innovation mit der Colorman e:Liner für das Allgäuer
Medienzentrum: Dipl.-Kfm. Markus Brehm, Geschäftsführer
der Allgäuer Zeitung, und manroland-Vorstandsvorsitzender
Dipl.-Ing. Gerd Finkbeiner und dem Technischen Direktor
Wilfried Sutter
IFRA 2011 – Spezial Report
Ein starkes Team: Der China- und Russland Experte
Dr. Frank Tietsche, (Bildmitte), mit Dipl.-Ing.Michael König (links)
und Dipl.-Ing. Michael Beier, manroland AG
CCI Europe mit bahnbrechender multimedialer Praxis-Installation
in den USA mit über 6000 Anwendern
JJK präsentiert beste Lösungen für die multimediale Zukunft:
Mark Jopp, Geschäftsführung JJK
Seite 31
Spezial Report – IFRA 2011
Oktober 2011
Neues Anzeigenmanagement wird in vier Verlagen eingeführt
Velkommen til Norge: Media Norge ASA beauftragt ppi Media
Volle Messehallen, interessante Ge­
spräche und ein großer internationaler Auf­
trag – der erste Messetag der IFRA Expo
2011 in Wien endete für ppi Media, ein
Unternehmen von manroland, erfolgreich.
­Media Norge AS beauftragte den Hamburger
Softwarehersteller im Rahmen der Moderni­
sierung und Neuausrichtung der Printmedien
mit der Installation der zentralen Planungsund Produktions­lösung PlanPag sowie der
Anzeigen­umbruchlösung AdPag.
Die Ziele sind hoch gesteckt: Zeitungen
sollen billiger und effektiver produziert und
trotzdem für den Leser und Anzeigenkunden
noch attraktiver werden, um gegen Nach­
richtenangebote aus dem Internet auch in
Zukunft bestehen zu können. „Wir haben
uns bei der Neugestaltung beim Anzeigen­
management für die von uns betreuten
Tages­zeitungen Aftenposten, Bergens Tiden­
de, Fædrelandsvennen und Stavanger Aften­
blad bewusst für Standards und Funktiona­
lität und damit für ppi Media entschieden“,
sagt Rune Nilsen, IT-Manager Anzeigen­
systeme.
Anzeigenmanagement mit
PlanPag und AdPag
Anzeigenkunden verlangen in Zeitungen
beinahe unbegrenzte gestalterische Mög­
lichkeiten. Ein später Anzeigenschluss ist
selbstverständlich. Norwegische Verleger
setzen mit ihren Angeboten immer wieder
Standards. Bislang können nur wenige Soft­
warelösungen innovative Anzeigen­formate
so hoch automatisiert abwickeln wie die
digitalen Produktionsplanungssysteme von
ppi Media. Gemeinsam mit AdPag und
­Lösungen dritter Anbieter verschlankt und
vereinfacht PlanPag ab 2012 Planung, Pro­
duktion, Seitenumbruch und Seitenmontage
der von Media Norge AS betreuten Zeitungs­
titel. „Wir haben nach einer zentralen Lösung
ppi Media konnte neue Produkte und Abschlußerfolge präsentieren: CEO Norbert Ohls
und Nina Pauls
für unsere Anzeigenwertschöpfungskette
gesucht, die zugleich den Informa­tionsfluss
koordiniert und kontrolliert und die so of­
fen und flexibel ist, dass neue Module je­
derzeit ergänzt und veraltete ausgetauscht
werden können“, erläutert Rune Nilsen die
Ent­scheidung für PlanPag. In dem neuen
Workflow werden rubrizierte Anzeigen be­
reits auf Basis der kaufmännischen Daten zu
An­zeigenseiten umbrochen. Die Platzierung
der EPS-Daten erfolgt automatisch nach
der Anlieferung. Der Anzeigenschluss kann
so bis kurz vor den Andruck verschoben
werden.
Media Norge AS ist ein Tochterunter­
nehmen des Schibsted-Konzerns. Das 2009
gegründete Unternehmen betreut die über­­re­
gionale „Aftenposten“ (Auflage: 240.000) so­
wie „Aften“ (Auflage: 105.000) mit den drei
Regionalzeitungen „Bergens Tidende“ (Auf­
lage: 82.000), „Fædrelandsvennen“(Auflage:
37.000) und „Stavanger Aftenblad“ (Auflage:
64.000). Das Online-Anzeigenportal Finn.no
ergänzt das Portfolio von Media Norge.
Petya Ilieva verstärkt das Vertriebsteam von Krause Biagosch
Neue Mitarbeiterin im Vertrieb bei Krause
Petya Ilieva unterstützt seit dem 15. Au­
gust das Vertriebsteam von Krause- Bia­
gosch GmbH als Junior Area Managerin. Die
27-jährige hat ihr Studium der Betriebswirt­
schaftslehre mit den Schwerpunkten Unter­
nehmensführung und Logistik an der Hoch­
schule in Bremerhaven absolviert. Während
des Studiums hat sie für ein Semesters an
Seite 32
dem Masterprogramm International Business
Economics an der Universität Aalborg in Dä­
nemark teilgenommen. Anschließend hat
die junge ambitionierte Studentin ein einjäh­
riges Praktikum im Bereich Business Excel­
lence bei der Deutsche Telekom Immobilien
GmbH abgeschlossen. Nach dem Praktikum
schrieb sie ihre Diplomarbeit über Six Sig­
ma-Qualitätsverbesserung auf Business Ex­
cellence Niveau im Rahmen eines Six Sig­
ma Verbesserungsprojektes ebenfalls bei der
Deutsche Telekom Immobilien GmbH.
Petya Ilieva lernt derzeit die verschiede­
nen Facetten des Vetriebs und die Krause
Produkte kennen und wird auch zur IfraExpo
2011 in Wien dabei sein.
Vorwärts gehen
– Internationale Medienmärkte
– Europa, Russland, China. USA, Kanada
– Newsroom-Planung und Reorganisation
– Multimedia-Anzeigenmarketing,
– Vertriebsoptimierung
– Begleitendes Coaching des Managements
–M
edia-Service (Video, Text und Bild,
Datenmanagement, Website-Gestaltung,
Übersetzung in 25 Sprachen)
Unternehmensberatung Prof. Ing. Karl Malik
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Spezial Report – IFRA 2011
Oktober 2011
Mit vielen Innovationen setzt
red.web in Wien ein Ausrufezeichen
IFRA Expo, World Newspaper Congress
und World Editors Forum: Koblenzer
Redaktionssoftware überzeugt
während der internationalen Woche
der Zeitungswelt das Fachpublikum –
Premiere der Neuent­wicklung
„E-Paper plus“ ist ein voller Erfolg
Während der internationalen Woche der
Zeitungswelt vom 10. bis zum 15. Oktober
im österreichischen Wien hat red.web erneut
ein Ausrufezeichen für eine erfolgreiche Zu­
kunft gesetzt. Das kundige Fachpublikum der
Ifra Expo auf der Reed Messe sowie der an­
schließenden Veranstaltungen „Weltkongress
der Zeitungen“ und „World Editors Forum“
konnte sich überzeugen, dass die Koblenzer
teresse an unseren Produkten und die posi­
tiven Signale bestärken uns darin, unseren
Weg weiterzugehen“, hält Bernhard Sänger
nach dem Mammutprogramm in Österreichs
Hauptstadt fest.
In Wien zeigte das red.web-Team erstmals
sein „E-Paper plus“. Das innovative Produkt,
eine E-Paper-App für Tablet PCs, dürfte
das nächste Kapitel der Erfolgs­geschichte
zum Beispiel auf das Foto eines Aufmachers der Zeitungsseite wird direkt ein
Video abgespielt. Und selbstverständlich sind
die In­halte nach dem Download jederzeit
auch offline zu nutzen. Als in der Branche
„einzigartige Ergänzung zum Papier“ hatte
red.web die Neuentwicklung „E-Paper plus“
im Vorfeld der inter­nationalen Woche der
Zeitungswelt beworben – und sollte Dank
Der obere Screenshot zeigt die
E-Paper-App im Blättermodus. Der
linke Screenshot zeigt zudem die
Navigationsleiste, die der Nutzer mit
einem Tab einblenden kann
Software-Schmiede auch in den kommenden
Jahren für moderne, vielseitige und vor allem
praxisnahe Redaktionslösungen steht.
„Wir haben gezeigt, dass wir für die
Zukunft gerüstet sind und dass die Verla­
ge mit uns die heutigen und die morgigen
Auf­gaben und Herausforderungen bestens
meistern können“, betont Bernhard Sänger
vom red.web-Vertrieb. Im Namen des ge­
samten Teams aus Koblenz zieht er eine
überaus positive Bilanz von der Zusammen­
kunft der ­internationalen Zeitungsbranche in
Wien: „Viele Gespräche und Präsentationen
an unseren beiden Ständen und be­geisterte
­Reaktionen der Besucher: All das ist ein
Beleg für unsere gute Arbeit! Das hohe In­
Seite 34
aus dem Hause red.web werden. Egal, ob
Verlagsleiter, Chefredakteur oder IT-Ver­
antwortlicher: Alle Besucher konnten sich
bei der Vorstellung davon überzeugen, dass
red.web schnell, komfortabel und vor allem
ohne Umwege und ohne Mehraufwand die
Zeitung auf die tragbaren Geräte der Zukunft
bringt. Einfach und bequem können die Le­
ser mit den für Tablet PCs typischen Finger­
gesten in der digitalen Zeitung stöbern, vir­
tuell durch die Seiten blättern und ein­zelne
Artikel in der optimierten Ansicht öffnen.
Ergänzt wird die E-Paper-App durch zusätz­
liche Multimedia-Module wie Fotostrecken,
Audiodateien, Spiele wie etwa SudokuRätsel und Umfrage-Dialoge. Per Touch
der intuitiven Bedienung der multimedialen
Inhalte Recht behalten. „Der Leser erlebt das
Medium Zeitung neu“, unterstreicht red.webEntwicklungsleiter Oliver Andrich.
Darüber hinaus stand in Wien „red.webLayout“ im Fokus. So gab das red.web-Team
einen tiefen Einblick in seine Entwicklungs­
küche und präsentierte, ebenfalls zum ersten
Mal, die neuen Stylesheets und den neuen
Designmodus. Beide Funktionen machen das
crossmediale Gestaltungswerkzeug in Zu­
kunft noch leistungsstärker. „Auf mehr Ka­
nälen als je zuvor wollen Nachrichten aktuell
in Szene gesetzt werden“, sagt Oliver And­
rich und ergänzt: „Genau hier helfen ­unsere
neuen Funktionen.“ Mit den Stylesheets
­bietet red.web weitaus mehr Möglichkeiten
im Vergleich zur starren Definition der Typo­
grafie über Artikellayouts und Makros. Dy­
namik ist hier das Stichwort. Dem An­wender
stehen im Kontextmenü eines Ar­tikels ver­
schiedene Stylesheets zur Auswahl. Ein
Klick, und schon verändert sich die ­Optik
des Inhalts automatisch. Keine komplizier­
Oktober 2011
ten und langwierigen Arbeitsschritte sind
von­nöten – bequem wechselt das Outfit der
Nachricht wie von selbst.
Der Designmodus geht noch einen Schritt
weiter: In Form von Musterseiten oder
Mustergruppen erstellen sich Redaktionen
Vor­lagen, in denen zum Beispiel der Auf­
macher, die Randspalte, die Meldungen und
auch die Position der Fotos definiert sind.
Parallel suchen sich die Redaktionen ihren
Inhalt für ihre Muster zusammen. Im De­
signmodus werden nun die Texte und Fotos
mit der Designvorlage verbunden. Schnell
und unkompliziert werden die Muster gefüllt
und die Inhalte gleichzeitig semantisch aus­
IFRA 2011 – Spezial Report
gezeichnet. Automatisiert kann nun auch be­
quem das Design gewechselt werden, Seiten
können flott und problemlos umgespiegelt
werden. „Der Anwender wählt lediglich eine
andere Designvorlage aus, den Rest erledigt
red.web“, betont Entwicklungsleiter Oliver
Andrich und fügt hinzu: „Die Arbeit im De­
signmodus ist natürlich nicht auf das Layout
der Zeitungsseite begrenzt. Die Auszeichnun­
gen lassen sich prima für ein automa­tisiertes
­Layouten von externen Medien nutzen.“
Selbstverständlich haben die Entwickler
aus Koblenz auch „red.web-Crossmedia“, ihr
Instrument zur Themenplanung und Content­
steuerung, konsequent weiter vorangebracht.
Erstmals während der IFRA Expo 2008 in
Amsterdam vorgestellt, ist die medienüber­
greifende Plattform für redaktionellen Inhalt
jeglicher Art nun leistungsfähiger als je zu­
vor. „Es macht immer wieder Spaß, unse­
ren Standbesuchern ,red.web-Crossmedia’
vorzustellen“, sagt Sebastian Eiden. „Die
Verantwortlichen aus den Verlagen erkennen
sofort, welche Möglichkeiten das System
bietet und wie einfach ein intelligentes Zu­
sammenspiel ihrer Publikationen möglich ist
– egal, ob Print, Web, mobile Dienste, Social
Media oder Apps auf Smartphones und Tablet
PCs“, unterstreicht der Produktmanager von
red.web abschließend.
Eichel geht – Pawlak wird
neue Kulturchefin beim „Focus“
Gescheiterte Kulturrevolution beim „Focus“:
Nach Chefredakteur Wolfram Weimer, der das Ma­
gazin auffrischen wollte und bereits nach einem Jahr
aufgeben musste, verlässt nun auch seine Vertraute,
Kulturchefin Christine Eichel, ihren Arbeitsplatz in
München. Verlagsangaben zufolge wird sie als Kul­
turkorrespondentin weiter für die Burda-Zeitschrift
arbeiten.
Neue Feuilletonchefin wird Carin Pawlak, die
auch ihre bisherige Position als stellvertretende
Chef­redakteurin behält. Josef Seitz, der das Ressort
„Menschen“ bisher zusammen mit Pawlak leitete,
verantwortet dieses künftig alleine.
Carin Pawlak wird neue Chefin des
„Focus“-Ressorts „Kultur und Leben“
ppi Media präsentiert integrierte Verlagssoftware
IFRA Expo: crossmediale Lösungen stark gefragt
Multi Channel Publishing mit Content-X überzeugt. Die schlanke,­
InDesign-basierte Redaktionslösung entwickelte sich durch die Viel­
seitigkeit zum Publikumsliebling. Content-X versorgt sowohl die
Printausgaben als auch die Websites und Apps von Verlagen mit In­
halten. Die Distribution des Contents ist simpel. Der Redakteur er­
fasst über einen Web-Editor oder direkt in InDesign einen Artikel und
weist bei Bedarf Bilder und Videos zu. Im Anschluss wählt der Chef­
redakteur die Ausgabekanäle. Der Redaktionsworkflow mit ContentX spiegelt wie keine andere Lösung die moderne Newsroom-Archi­
tektur vieler Verlage wieder. Ein weiteres Messehighlight am Stand
von ppi Media war AdX. Die integrierte Lösung zur Disposition von
Anzeigen in den Medienkanälen Print, Online, Mobile und Broadcast
ermöglicht den Anzeigenverkäufern medienübergreifendes Arbeiten.
In einer zentralen Übersicht visualisiert AdX alle freien und gebuch­
ten Anzeigenplätze der hinterlegten Zeitungen, Magazine, Websites
und mobilen Angebote des Verlags. Intelligente Filter helfen bei der
Buchung crossmedialer Anzeigenkampagnen. AdX ist browserbasiert
und durch seine Medienkanal-bezogene Oberflächenstruktur auf ein­
fache Bedienung ausgelegt. Darüber hinaus ermöglicht AdX die voll­
ständige Auftragserfassung für das kaufmännische Anzeigensystem
SAP IS-M/AM.
Beisammen wie Wien und
Sachertorte: printnet OM und APL
Im traditionellen Bereich der Zeitungsplanung und -produktion war
besonders die Vorstufenlösung printnet OM für APL (Automatic Plate
Loading) gefragt. Das Output Management kennt und erfüllt die An­
forderungen des hoch automatisierten APL-Workflows und sorgt für
die richtige Belichtungsreihenfolge der Druckplatten. Neben ­printnet
OM waren auch PlanPag zur zentralen ­Zeitungsplanung und der Ad­
Für beide ein voller Erfolg: ppi Media und manroland präsentieren
sich auf der IFRA Expo 2011 als starke Einheit
Man Workflow zur Annahme digital angelieferter Anzeigen erfolg­
reich, wie die Vertragsabschlüsse mit MediaNorge AS (Norwegen)
und dem Schwäbischen Zeitungsverlag unterstrichen.
Seite 35
Spezial Report – IFRA 2011
Oktober 2011
Erfolg braucht mehr als Hoffnung
PreMedia Newsletter:
Herr Bolza-Schünemann, herzliche
Gratulation zu Ihrer – allerdings von
der Branche schon lange erwarteten –
Berufung zum CEO der
Koenig & Bauer AG.
Die Super-Medienwoche in Wien mit
IFRA-Expo und dem Weltkongress
der Zeitung bzw. dem fast zeitgleich
stattfindenden World Editor Forum
bietet eine herausragende Möglichkeit
der Standortbestimmung. Wo steht die
Zeitungsindustrie heute?
Claus Bolza-Schünemann: Hr. Malik,
erstmals vielen Dank für Ihre Glückwünsche.
Sie haben dabei ein wenig vorgegriffen, da
meine offizielle Berufung erst zum ersten
November dieses Jahres – also in wenigen
Tagen – sein wird. Die Zeitungsindustrie ist
eine sehr anspruchsvolle Branche geworden.
Dabei sind genaue Marktkenntnisse gefragt.
Die Umsätze beim Rollendruck waren –
gemessen am Stand zum Jahresende 2006
– stark rückläufig. Dies stellt keine neue
Erkenntnis dar. Sie trifft die Branche ja ins­
gesamt – also auch unseren Mitbewerb. Wir
sind über diese Entwicklung nicht erfreut,
doch sehen wir auch, daß es doch auch po­
sitive Entwicklungen bei der gedruckten Ta­
geszeitung gibt.
Gerade bei den hochqualitativen Tagesoder besonders Wochenzeitungen ist ein um­
gekehrter Trend zu sehen.
Mit Sicherheit gibt es eine Veränderung
beim Medienkonsum in den hochentwickel­
ten Medienmärkten dieser Welt. Allerdings
gibt es jedoch noch eine Vielzahl lesehung­
riger und auf das gedruckte Produkt fixierte
Länder in dieser Welt. Da sehen wir eine
Herausforderung für die Zukunft der Print­
medien. Das ist auch der Grund, warum wir
immer wieder an technischen Innovationen
forschen und auch realisieren, um auch in
neuen Märkten wo auch immer wieder Fuß
zu fassen.
PreMedia Newsletter:
KBA konnte in den letzten 12 Monaten
mit der innovativen Baureihe der
Commander CT eine sehr hohe
Abschlußquote im internationalen
Zeitungsdruckmarkt erreichen. Worauf
führen Sie diese außerordentliche
Erfolgsquote zurück?
Claus Bolza-Schünemann: Das liegt in
erster Linie an einer sehr guten und maßge­
schneiderten Vertriebsorganisation. Der Ver­
trieb braucht ein gutes Produkt; alles – Ent­
wicklung, Technik und Vertrieb – gehören
zusammen, sonst nützt das eine dem anderen
nicht, wenn es nicht nahtlos ineinanderfließt
und zusammenpaßt. Die Commander CT hat
eine ganz spezielle Zielgruppe getroffen.
Das sind große Zeitungshäuser, die in der
Vergangenheit verwöhnt waren von großen
Auflagen, relativ wenig Mutationen und ei­
ner überaus geregelten Einkommenssituation
der Zeitung.
Und die natürlich auch betroffen sind von
den gravierenden Veränderungen in der Zei­
tungswelt.
Allerdings gibt es in der Branche noch im­
mer große Zeitungsverlage, die die tägliche
Herausforderung mit hohen Seitenwechseln
Karl Malik im Gespräch mit dem neuen KBA-CEO Dipl.-Ing. Claus Bolza-Schünemann
und Vertriebsvorstand Dipl.-Vw. Christoph Müller
Seite 36
durch auf den jeweiligen Leser genau zuge­
schnittenen Ausgaben zu wirtschaftlichen
Bedingungen zu meistern haben.
Das setzt den höchstmöglichen Auto­
matisierungsgrad für eine wirtschaftliche
Zeitungsproduktion voraus. Und das sind
natürlich andere Rahmenbedingungen wie
sie noch vor 5 oder 10 Jahren stattgefunden
haben.
PreMedia Newsletter:
KBA stellte als IFRA First in Ergänzung
zur erfolgreichen Compact-Plattform
mit der Commander CL (CL = CLassic)
eine modular in unterschiedlichen
Automatisierungsstufen lieferbare
Achterturmrotation mit H-Druckeinheiten
für den hochwertigen Zeitungs- und
Semicommercialdruck vor. Welche
Vorteile kann der Investor aus dieser
Maschinenkonfiguration erwarten?
Christoph Müller: Mit dieser Maschine
wollten wir keine andere, neuartige Zei­
tungsdruckmaschine auf den Markt bringen,
die letztendlich nicht nur billiger ist und
mehr kann. Wir haben vor dieser Entwick­
lung eine umfassende Marktstudie zugrunde
gelegt. Wir haben in analytischer Feinarbeit
herausgefunden, was die Zukunftsanforde­
rungen der Verlage sind. Daraus haben wir
eine modulare Maschinen-Konfiguration ent­
wickelt und praxisnah realisiert, die die An­
forderungen der Kunden in bedarfsgerechter
Form optimal abdecken kann.
PreMedia Newsletter:
Ein weitere Neuerung ist bei dieser
IFRA-Expo 2011 die Inline-Lackierung
im wasserlosen Coldset-Druck mit
der KBA Cortina. Wie schätzen
Sie, meine Herren, die Chancen für
den „Semicommercial“-Druck in
traditionellen Zeitungsdruckhäusern ein?
Christoph Müller: Herr Malik, sie wissen
ja, wir können den Markt nur marginal be­
einflussen: Wir versuchen, durch Innovatio­
nen unsere Kunden soweit zu unterstützen,
daß ein erfolgreiches Produktmarketing
möglich ist.
Ein Inline- Lackwerk für die Cortina zu
entwickeln, war eines unserer treibenden
Kräfte in diese Richtung. Wir verfügen aus
dem Bogenmaschinenbereich über große
Erfahrung mit dem Inline-Lackierungsver­
fahren.
Was wir anbieten wollen, ist, unsere Kun­
den in die Lage zu versetzen, durch eine
zweiseitige Lackierung ein höherwertigeres
Produkt mit konventioneller Coldset-Tech­
nik zu realisieren und damit im Printmedien­
markt eine zusätzliche Produkt-Markt-Kom­
bination anbieten zu können.
Oktober 2011
Sie haben die Produkte gesehen, welche
mit diesem Verfahren als höchstwertig ein­
zustufen sind. Und dies zu marktfähigeren
Produktionskosten als im Heatset-AkzidenzDruck.
PreMedia Newsletter:
Herr Bolza- Schünemann, sind weitere
Kosteneinsparungen bei gleicher Qualität
in Fertigung, Vertrieb und Entwicklung
überhaupt noch möglich?
Claus Bolza-Schünemann: Herr Malik,
niemand ist perfekt. Das bedeutet, daß für
Verbesserungen immer Raum vorhanden ist.
Auch wir müssen täglich an Verbesserungen
arbeiten.
Der Materialeinsatz beim hochintegrierten
Maschinenbau ist sehr hoch. Und die Materi­
alkosten sinken nicht, sie steigen.
Es ist nach wie vor eine echte Heraus­
forderung, unsere internen Abläufe so zu
organisieren, daß wir trotz steigender Ent­
wicklungskosten, ausgebautem Service für
unsere Kunden marktfähige Preise realisie­
ren können
PreMedia Newsletter:
Die Frage nach den noch immer
vorhandenen Überkapazitäten im
internationalen Druckmaschinenbau
scheint nach wie vor ungelöst. Welche
mittelfristige Strategie verfolgt KBA
in dieser Frage zur Anpassung der
IFRA 2011 – Spezial Report
Produktionskapazitäten an das weltweite
Nachfragevolumen nach hochintegrierten
Druckmaschinen?
Christoph Müller: Hr. Malik, diese Frage
ist nicht einfach zu beantworten: Ich bin kein
großer Freund von Marktsegmentierungen.
Um Ihnen eine fundierte Antwort geben zu
können, müssen nicht nur Regionen und ein­
zelne Länder vergleichbar dargestellt und
analysiert werden, sondern auch die jeweili­
gen Marktbedingungen für Zeitungen sauber
gewichtet werden.
Jeder Markt braucht jede Technologie,
denn Sie finden in Indien sowohl Hochleis­
tungsmaschinen als auch sogenannte Lowcost Maschinen. So sind wir gefordert, im
jeweiligen Markt die richtigen Produkte an­
bieten zu können.
PreMedia Newsletter:
Die Absatzpreise für Druckmaschinen
scheinen nach wie vor unter massivem
Druck zu stehen. Wie könnte diesem
gefährlichen Abwärtstrend wirkungsvoll
begegnet werden?
Christoph Müller: Es gibt nur eine Mög­
lichkeit, diesen fast stetig zu heißenden
Abwärtstrend bei den Absatzpreisen für
hochintegrierte Druckmaschinen entgegen­
zuwirken; Wir müssen uns nach Kenntnis der
Marktpreise Limits setzen und für das eige­
ne Unternehmen festlegen, welche Preisun­
tergrenze noch wirtschaftlich vertretbar ist.
Allerdings gilt es auch für den potenziellen
Investor darzustellen, wie zukunftssicher
Koenig & Bauer in Bezug auf Entwicklung
und Unternehmensstabilität und damit der
Schutz der Langzeitinvestition in hochinteg­
rierte Drucktechnik ist.
PreMedia Newsletter:
Wir stehen wenige Monate vor der drupa
2012. Ist der Digitaldruck für KBA
eine Option, einen schnell wachsenden
Nischenmarkt zu betreten?
Claus Bolza-Schünemann: Die genaue
Definition des schnell wachsenden Nischen­
marktes hätte ich gerne von Ihnen im Detail
abgefragt, um dieses sehr komplexe Thema
sauber beantworten zu können.. Denn der Di­
gitaldruck kennt viele Anwendungsmöglich­
keiten mit unterschiedlichen Workflows und
Technologien. Wir werden selbstverständlich
zu DRUPA 2012 eine Lösung vorstellen, mit
der man auch Zeitung produzieren, kann. Die
Betonung liegt auf auch, denn ausschließ­
lich ZEITUNGEN. Beim Digitaldruck sollte
der Verlag vorher genau definieren, welche
Märkte man bedienen will und möchte. Auch
hier ist Wirtschaftlichkeit und Qualität ge­
fragt.
PreMedia Newsletter:
Herr Bolza-Schünemann, Herr Müller,
vielen Dank für dieses Gespräch.
IFRA-Expo 2011: Gelungener Messeauftritt der Deutschen Post AG
ContentConverter – mobile Inhalte einfach transportieren
Für die Deutsche Post AG war es in Wien ein echtes „IFRA first“,
die erste IFRA-Expo, bei der mit einem neuen Produkt ausgestellt
wurde. Mit dem ContentConverter können redaktionelle Inhalte mit
sehr flexiblen Layoutkonzepten auf alle mobilen Endgeräte übertragen
werden.
Dabei wird die jeweils beste Darstellung für die diversen Bild­
schirmformate automatisch umgesetzt und angezeigt. In der täglichen
Praxis überzeugt der ContentConverter durch seine einfache, sichere
Handhabung sowie mit seiner Geschwindigkeit. Beim Datenexport
aus dem jeweiligen Redak­tionssystem kann der redaktionelle Inhalt
via ContentConverter in weniger als einer halben Stunde mobil auf
das iPad oder iPhone transportiert werden.
Verschiedene Layoutvarianten für die einzelnen Bildschirmformate
sorgen für hohe Flexibilität.
Die Lese-App auf den mobilen Geräten erlaubt es beispielsweise,
die Schrift sowohl zu vergrößern als auch zu verkleinern – für leich­
tere Lesbarkeit oder mehr Darstellung.
Der ContentConverter ist vor allem für kleinere bis mittlere Zei­
tungsverlage zugeschnitten. Diesen soll die Möglichkeit geboten wer­
den, ihre Produkte schnell, effizient und zu fairen Preisen auf mobile
Endgeräte wie Tablets oder Smartphones zu bringen.
Das bietet diesen Verlagen die Möglichkeit, die eingeführte tradi­
tionelle Printmarke auf den von jüngeren Zielgruppen sehr gefragten
und bevorzugten Endgeräten wie Tablets oder Smartphones verfügbar
zu machen. Dabei ist das Angebot nicht auf die Transformation der
Printpublikation beschränkt, sondern kann von der Redaktion indi­
viduell um weitere Informationen wie Panoramabilder, Bildergalerien
und andere interaktive Elemente ergänzt werden. Und dies kann je
nach Art der Publikation und der Leserschaft durchaus unterschiedlich
sein. So sind Verlinkungen auf Social-Media-Plattformen wie Face­
book möglich, die sich bei den jüngeren Lesern steigender Beliebtheit
erfreuen. -karma-
Lutz Glandt, Mitglied des Bereichsvorstands BRIEF, Presse
Services, Deutsche Post AG und sein Team mit erfolgreichem
Auftritt des innovativen Produktes Content Converter
Seite 37
x OptiInk
OptiInk basiert auf Agfa Graphics patentierter ICC kompatibler Technologie wie “Smart Input Space
ition” (SISR) und “Advanced Colour Management Module” um sicherzustellen, dass gleichzeitig
Oktober 2011
PreMedia Newsletter – Meldungen aus der Lieferindustrie
arben eingespart werden und die Druckqualität gesteigert wird. Agfa’s SISR-Technologie analysiert
ende Bilddaten – vom Anzeigen- und Redaktionssystem – um das notwendige Quellprofil zuzuweisen.
OptiInk errechnet automatisch den Farbraum und konvertiert die Daten
Dank :Sublima erzielen Zeitungsdruckereien
spezifischen Zeitungsfarbraum der Rotation. Dies resultiert in einer
mit und
dem
:Arkitex
GRAFIX
RIP V9
serten Farbwiedergabe
einem
konstanten
Farbauftrag.
von
x Sublima XM
Agfa Graphics höhere Qualität und
- oder crossmodulierte Rastertechnologie
bessere ermöglicht
Farben fotografische
ualität auf Zeitungspapier, und das ohne Mehraufwand im Druck oder
Print Rasterweiten
Sales bei Global bis
Graphics
Zeitungsverleger
ihren Lesern Bilder
jetzt
che Kosten.
Sie liefertkönnen
detailscharfe
mit
zu Software,
Inc. Mit :Arkitex Sublima, der modernsten
noch einfacher farbige und lebendige Fotos
70 L/cm).sowie
:Arkitex
Sublima
vereint die
Vorteile
der herkömmlichen
Rastertechnologie
von Agfa, können Druck­
magazinartige
Druckqualität
bieten,
maschinen
problemlos
einen Tonwertumfang
und
das
auf
effiziente,
kostengünstige
Weise,
denmodulierten Rasterung (AM) – stufenlose Verläufe
und gut
von 1 bis 99 Prozent bei höheren Rasterwei­
die ihren Produktionsteams sowohl höhere
ierbare Leistung
Mitteltöne
– die
mitMöglichkeit
denen der
frequenzmodulierten
ten halten, so dass Rasterung
selbst feinste Details und
als auch
bietet,
eine
lebendige,
natürliche
Farben wiedergegeben
größere
Bandbreite
von
PDF-Dateien
zu
ver­
s wird immer
der kleinste Rasterpunkt verwendet,
den die jeweilige
werden können. Mit :Arkitex Sublima kön­
arbeiten. Agfa Graphics hat heute die Version
maschine9 problemlos
reproduzieren
kann.
entfallenden
dieDruck
sonstganz
beient­
nen Zeitungsverleger
des :Arkitex GRAFIX
RIP vorgestellt,
die Dadurch
scheidend aufwerten.
auf der IFRA EXPO 2011 präsentiert wird.
quenzmodulierten
Rasterung typischen Probleme
im Druck.
„Für die :Sublima-Option des V9 RIP hat
Der auf dem Harlequin RIP von Global Gra­
Agfa eine noch größere Auswahl von hoch­
phics basierende :Arkitex GRAFIX RIP ist
wertigen Rastern vorgesehen, einschließlich
der einzige RIP, der mit :Arkitex Sublima
ofX arbeitet
alsdervoll
automatisiertes
Farbproofsystem,
für von :Sub­
der Möglichkeitgeeignet
der Verwendung
arbeitet,
einzigartigen
crossmodulierten
lima-Rastern mit einer Auflösung von 1.800
Rastertechnologie von Agfa Graphics.
eitungsworkflow
der Standard TIFF-Daten und
Namenskonventionen zur
dpi und hochwertigen elliptischen Punktras­
Der neue :Arkitex GRAFIX RIP bietet
tern speziell einer
für Photopolymer-Druckplat­
eine höhere Genauigkeit
der fügt
Farbausga­
ung der Separationen
nutzt. Es
die Separationen
Einzelseite
ten“, so Barry Landsberg vom Produktmar­
und die Möglichkeit des Einsatzes auf
men und be
gibt
sie
auf
Farbdrucker
aus
oder
speichert
in
verschiedene
keting für Newspaper-Software bei Agfa
64-Bit-Rechnern, und das zusätzlich zu hö­
Graphics.
„Die meisten unserer Kunden
herer
Leistung
und der größeren Anzahl
von
rmate wie
TIFF,
PostScript/PDF,
RTL, JPEG
oder
PNG.
nutzen es auf ihrem alltäglichen Papier für
PDF-Dateientypen, die verarbeitet werden
normale Arbeiten und arbeiten mit Rastern
können.
von über 170 lpi (67 Linien/cm) für normale
„Wir freuen uns, dass Agfa Graphics, der
Zeitungen auf verschiedenen Arten von Pa­
führende Anbieter von Zeitungssystemen
pieren, und das ohne zusätzlichen Aufwand
weltweit, die Version 9.0 des Harlequin RIP
im Druck.“
auf den Markt bringt. Von den Verbesserun­
Die neue Version 9 bietet außerdem:
gen in Version 9.0 werden Tausende von
Verbesserungen bei den ROAM-Funktionen
Anwendern profitieren, die seit vielen Jah­
sowie Verbesserungen bei der Erkennung des
ren mit dem Produkt von Agfa Graphics ar­
Dongle und den Wiederholungsfunktionen.
beiten“, erklärte Paul Hagen, Vice-President
oofX
© Copyright 2010 von Agfa Graphics N.V. Alle Rechte vorbehalten.
Agfa und der Agfa-Rhombus sind Warenzeichen von Agfa-Gevaert NV & Co KG.
Alle anderen Warenzeichen sind anerkannt.
Änderungen der technischen Daten vorbehalten.
1
Große berührende Kunst durch den WRH-Ferag-Event im Wiener Musikvereinssaal: Eva Oertle und Vesselin Stanev
Seite 38
Optimiert für die thermale Plattenproduktion.
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Reduzierte Kosten: hohe Entwicklerstandzeit; MultiGrainTM Technologie
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DIGITAL POWER AT YOUR CONTROL
PreMedia Newsletter – Meldungen aus der Lieferindustrie
Oktober 2011
„OSTSEE-ZEITUNG“ hält Kurs im Versandraum
Die „OSTSEE-ZEITUNG“ hat ihren Ver­
sandraum mit Ferag-Technologie erneuert
und konnte dabei die Anzahl der Versand­
raumlinien von drei auf eine reduzieren. Zu­
sätzlich wurden mit einer Einstecktrommel
MSD2-Compact in Kombination mit dem
RollStream-Vorsammelsystem die Einsteck­
möglichkeiten erweitert.
Die „OSTSEE-ZEITUNG“ ist eine re­
gionale Tageszeitung aus dem nordöstlichen
Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, die
entlang der deutschen Ostseeküste vertrieben
wird und mit ihren zehn Lokalausgaben die
auflagenstärkste Tageszeitung in der Region
ist. Seit 2009 ist die „OSTSEE-ZEITUNG“
ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der
„Lübecker Nachrichten“.
2010 stand bei der „OSTSEE-ZEITUNG“
die Erneuerung des Versandraums an. Das
erklärte Ziel war es, die Abläufe zu ver­
einfachen und gleichzeitig die Qualität und
Flexibilität zu steigern. Durch die Installa­
tion einer Einstecktrommel MSD2-Compact
in Kombination mit dem RollStream-Vor­
sammelsystem konnte das Layout deutlich
vereinfacht und die Anzahl der Linien von
drei auf eine reduziert werden. Dadurch
­wurde der Personalaufwand im Versandraum
gesenkt und die Effizienz gesteigert.
Das RollStream-Vorsammelsystem ist
mit zehn Anlegern ausgestattet und er­
füllt somit den Trend zum regionalisierten
Einstecken. Die Beilagen werden an der
Einsteck­trommel MSD2-C offline mit einer
maxi­malen Geschwindigkeit von 40.000
Exemplaren in der Stunde in das Vor- und
Hauptprodukt eingesteckt. Dies ermöglicht
der ­„OSTSEE-ZEITUNG“, die Attrakti­vität
Das RollStream-Vorsammelsystem ist mit insgesamt zehn Anlegern ausgestattet und erfüllt den Trend zum regionalisierten Einstecken
ihrer Lokalausgaben zu steigern und das
wachsende Bei­lagenvolumen effizienter zu
bewältigen. Mit dem neuen Versandraum hat
sich die „OSTSEE-ZEITUNG“ auch ­Optio­-
nen für die Produktion von Semicommercials
ge­sichert und kann später Module für das
Heften, Schneiden sowie die Applikation von
Karten in die Versandraumlinie integrieren.
Expreso de Guayaquil jetzt auch dank
der von Protecmedia entwickelten Viewer
auf iPhone und Android
Die ecuadorianische Zeitung bietet
ihren Lesern eine leicht und intuitiv zu
bedienende sowie persönlich anpassbare
Anwendung
Die
ecuadorianische
Tageszeitung
­ xpreso de Guayaquil ist endlich auch über
E
die beiden wichtigsten Plattformen inner­
halb der Mobilgeräte verfügbar: iPhone und
­Android. Auf diese Weise können die Leser
der Zeitung bequem die Nachrichten von ih­
ren Smartphones aus abrufen, sobald sie die
Anwendung im Online-Shop für ihr Gerät
Seite 40
heruntergeladen haben. Damit die Zeitung
sowohl auf iPhone als auch Android prä­
sent ist, vertraut der Verleger auf die speziell
für diese beiden Plattformen entwickelten
­Viewer von Protecmedia.
Über diese Viewer kann der Leser des Ex­
preso de Guayaquil die ganze Zeitung leicht
und intuitiv durchblättern, was ihm erlaubt,
alle Nachrichten einzusehen und MultimediaElemente bequem herunter­zuladen. Hierfür
verfügt die Anwendung über Optionen wie
die Auswahl der adäquatesten Buchstaben­
größe, um die Inhalte gut lesen zu können, je
nach Präferenz jedes einzelnen Lesers.
Genauso kann der User die Anwendung
wunschgemäß beim Lesen der Publikation
konfigurieren, ebenso wie den Navigations­
modus, der ihm am bequemsten erscheint.
Eine weitere Möglichkeit bietet die Anwen­
dung mit der Suchfunktion für Nachrichten,
die es ermöglicht, jederzeit schnell die Texte
aufzufinden, die gerade interessieren. Der
Nutzer kann auch auswählen, wie die An­
wendung synchronisiert werden soll, indem
er den Zeitraum angibt, den er für am sinn­
vollsten erachtet.
Meldungen aus der Lieferindustrie – PreMedia Newsletter
Oktober 2011
Belgisches Medienhaus Corelio entscheidetJuli 2009
sich für AdSuite, das digitale Werbemanagement
Tageszeitungen
präsentieren
Heimatprofile
System
von alfa Media
Premedia Newsletter
bei MeinVZ und StudiVZ
† Das
†
†
gesamte Werbemanagement wird
über alfa AdSuite gemanaged
alfa AdSuite ersetzt drei unterschied­
liche Systeme
Zweisprachiger Betrieb in einem
­komplexen Medienhaus
Brüssel, Belgien. Corelio Publishing NV
hat sich für die alfa AdSuite entschieden, das
digitale Werbemanagement System aus dem
Hause alfa Media Partner und wird damit
das gesamte Anzeigengeschäft für alle Publi­
kationen abwickeln.
alfa AdSuite wird sowohl im Anzeigen­
verkauf als auch in der Produktion an den
Standorten Brüssel/Groot-Bijgaarden, Wijg­
Screenshot
deseingesetzt
Hamburger
Heimatmaal und Bouge
werden.
profils
auf
StudiVZ
Corelio, der größte Zeitungsverlag in
Belgien mit Titeln in flämischer und fran­
Ab sofort
bietet hat
die VZ-Gruppe
ihren
zösischer
Sprache
sich für alfainAdSu­
Networks
StudiVZ
undAuftragserfassung
MeinVZ sogeite
entschieden,
um die
nannte
Heimatprofile
an.
zu
vereinfachen
und Workflows
sowie die
Diese werden zu
präsentiert
vonMit
ausgeSeitenproduktion
optimieren.
alfa
AdSuite
dem Verkauf Den
moderne
und
wählten stehen
Tageszeitungen.
Anfang
leistungsfähige Tools zur Verfügung, um den
Anzeigenkunden und Werbeagenturen bes­
seren Service und Support bieten zu können.
machen
Tagesspiegel“ Evaluierung
für Berlin
„Nach „Der
einer umfangreichen
(Meinvz.net/berlin),
des Marktes haben wir das
uns für„Hamburger
alfa Media
Abendblatt“
(Meinvz.net/
hamburg)
für
als unseren Partner
entschieden.
Aufgrund
Hamburg
sowie
die Technologie
„Süddeutsche
des Designs und
moderner
hat
sich alfa AdSuite
als die beste am Markt ver­
Zeitung“
(Meinvz.net/muenchen)
für
fügbare Lösung heraus kristallisiert.“, sagt
München.
Renaat
CIO beiihren
Corelio.
„Unsere
Die Truijen,
Profile bieten
Mitgliedern
wichtigste Anforderung
war eine
integrierte
Nachrichten
aus der Region,
Tipps
für ReLösung. Nicht
um Discobesuche
unsere Produktesowie
über
staurant-,
Bar-nurund
unterschiedliche
wie unsere
Ver­
News
rund um Kanäle
den jeweils
ansässigen
kaufsteams,
Call
Center
und
Customer
Self
Fußball-Bundesligaklub.
Service anbieten zu können, sondern auch
„Mit dem neuen Heimatprofil für Berlin
unkompliziert Kombinationen und Pakete
im
und MeinVZ
erreichen
wir
aus StudiVZ
Print und digitalen
Produkten
der unter­
gezielt
alle,
die
sich
für
die
Hauptstadt
inschiedlichen Zeitungstitel und Wochenblätter
teressieren
darüberEinige
hinaus
viele Anfor­
weitevermarkten und
zu können.
unserer
re
Leser, die
den Tagesspiegel
überwerden
diesen
derungen
müssen
maßgeschneidert
Weg
kennen
lernen
können“,
Marion
und alfa
Media
unterstützt
unssagt
hierbei
mit
Bleß,
Geschäftsführerin
„Der Tagesseinem kompetenten
Entwicklerteam,
das in
piegel“.
Jochenund
Herrlich
vomEntwicklungs­
„Hamburger
professionellen
iterativen
prozessen arbeitet.“
Abendblatt“
kommentiert die Kooperation
Das System wird für die Produktion von
Corelio´s Flämischen und Wallonischen Zei­
tungen eingesetzt werden. Hierzu gehören
so:
freuen Het
uns,Nieuwsblad
dass wir über
The„Wir
Standaard,
unddiesen
Gen­
Weg
jungeund
Leser
unserer ertenaar,viele
Versneue
l‘Avenir
diemit
Wochenblätter
folgreichen
Marke
Kontakt bringen.
Passe Partout.
DasinAdSuite-Paket
enthält
neben den Komponenten für Auftragserfas­
sung, Abschlussverwaltung und Abrechnung
auch die Planung und den Anzeigenseiten­
umbruch.
Planung
wird mit dem vorhan­
Mit Die
dem
PreMedia
denen Redaktionssystem integriert.
Newsletter-Abo
„Wir
sind sehr glücklich und stolz mit
Corelio
das größteinformiert
Medienunternehmen im
bestens
belgischen Markt als unseren Partner gewin­
nen zu können. Dieses Projekt ist für uns von
Print-Abo
Inland:
186,00
p.a.
großer
Bedeutung
für unser
kontinuierliches
Print-Abo-Ausland:
185,00 p.a.
Wachstum
in den internationalen
Märkten.
Darüber
gibt es uns95,00
die Gelegenheit
die Leis­
Online-Abo:
p.a.
tungsfähigkeit
unseres
Unternehmens
für 12 deutsche
Ausgaben
und gerade
bei großen
Projekten
undWorld
mit Mehrsprachig­
4 Ausgaben
English
Edition
keit innerhalb
der Lösungen unter Beweis zu
[email protected]
stellen“, so der Kommentar von Jens Emme­
rich, Geschäftsführer bei alfa Media.
EasySert
Inserting on the way
EasyPreis
Q Niedrige Grundkosten –
EasyHandling
modularer Ausbau
EasyTechnik
Q Einfache, beherrschbare
Q Unschlagbares
Q Neue Ideen und bewährte
Einstellungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
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Seite 41
PreMedia Newsletter – Meldungen aus der Lieferindustrie
Oktober 2011
Drag-and-Drop im Versandraum
Küster-Pressedruck installiert als ers­
tes Unternehmen weltweit die NavigatorSteuerung der Ferag, die mit ihrer inno­
vativen Benutzeroberfläche die Vorbereitung
und Überwachung aller Prozesse im Ver­
sandraum enorm vereinfacht und gleichzeitig
die Effizienz steigert.
„Die
Gesellschafter
der
„Neuen
­Westfälischen“ und von Küster-Pressedruck
sind davon überzeugt, dass die ge­druckte
Zeitung gerade im regionalen Bereich Zu­
kunft hat. Um den Anforderungen des Markts
gerecht zu werden, mussten wir die Technik
komplett erneuern“, schildert der tech­nische
Leiter bei Küster-Pressedruck, Hans-Hen­
ning Holdorf. Dafür hat das Unternehmen
insgesamt 25 Millionen Euro investiert und
zwei neue Produktionslinien im Druck und
im Versandraum in Betrieb genommen.
Küster-Pressedruck versteht sich als Verlags­
dienstleister für die „Neue ­Westfälische Zei­
tung“, für die man 16 Lokalausgaben in einer
Auflage von täglich über 200.000 Exem­
plaren produziert.
„Aufgrund der zunehmenden Komplexität
im Versandraum haben wir nach einer Lö­
sung gesucht, um das Thema Steuerung auf
ein neues Niveau zu heben“, erläutert HansHenning Holdorf. Die Ferag konnte hier mit
dem Navigator-Konzept einen innovativen
Ansatz präsentieren und Küster-Pressedruck
überzeugen, gemeinsam die neue Steuerung
erstmals in der Praxis zu implementieren.
„Mit dem Navigator hat die Ferag die in­
Der technische Leiter bei Küster-Pressedruck,
Benutzerfreundlichkeit des Navigators ist einzigartig.“
Set-up-Funktionen werden mit dem Navigator per Drag-and-Drop schnell und einfach
ausgeführt.
Seite 42
novative Benutzerführung, wie wir sie vom
iPhone oder vom iPad kennen, in den Ver­
sandraum geholt. Der Navigator ist für den
Hans-Henning
Holdorf
„Die
Linienführer ein optimales Werkzeug, um
das Potenzial der Versandraumtechnik noch
besser auszuschöpfen.“
Doch bevor der Navigator die Steuerung
im Versandraum übernehmen konnte, kon­
zentrierte man sich bei Küster-Pressedruck
in einem ersten Schritt auf die Installation
der gesamten Technik. Mit einer Rotation
des Typs WIFAG-evolution 473/4 wurden
die Limitierungen im Druck aufgehoben, und
gleichzeitig reduzierte man die Anzahl der
Rotationen von drei auf zwei. Bei einer Leis­
tungsfähigkeit der Versandraumlinien der
Ferag von 45.000 Exemplaren in der Stunde
können die beiden Rotationen problemlos
mit zwei Linien entsorgt werden.
Nachdem die Versandraumlinien in Be­
trieb gegangen sind, machte man sich in
Bielefeld an die Implementierung des Na­
vigators. Aus der Sicht des technischen Lei­
ters sorgt der Navigator für mehr Übersicht
und Transparenz im Versandraum, und die
intuitive Benutzerführung erleichtert es den
Mitarbeitern, die immer komplexeren Verar­
beitungsprozesse im Versandraum effizient
zu bewältigen. „Diese Art der Benutzer­
freundlichkeit ist für den Versandraum wirk­
lich einzigartig. Sie versetzt uns in die Lage,
trotz der immer komplexeren Aufgaben den
Überblick zu bewahren und gleichzeitig die
Produktivität zu steigern“, versichert HansHenning Holdorf.
Den
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PreMedia Newsletter – Meldungen aus der Lieferindustrie
Oktober 2011
Präventive Wartung von Linux-Servern, ppi- und Fremdsystemen
Rhein-Neckar-Zeitung beauftragt ppi Media
als Application Service Provider
ppi Media, ein Tochterunterneh­
men von manroland, übernimmt die
permanente Überprüfung der Pro­
duktionssysteme im Rechenzentrum
der Rhein-Neckar-Zeitung (RNZ)
in Heidelberg. Ziel ist es, ein Früh­
warnsystem aufzubauen, das den ITMitarbeitern im Verlag technische
Routinearbeiten abnimmt und ihnen
mehr Zeit für neue Verlagsprojekte
verschafft.
Bei der RNZ wartet ppi Media zu­
sätzlich zu den eigenen Produktions­
systemen künftig auch die Systeme
von Drittanbietern und das LinuxBetriebssystem. „Durch die ständige
Überprüfung der wichtigsten Appli­
kationen auf dem Server sowie durch
Manuel Scheyda,
die
Kon­trolle der Betriebssystemres­
Bereichsleiter Support bei
sourcen wie CPU, RAM und Datei­
ppi Media
systeme hinsichtlich Aus­lastung und
Verfügbarkeit lassen sich mögliche Störungen schon früh entdecken
und beseitigen. Wir versprechen uns von den Application Services un­
seres Softwarelieferanten ppi Media die maximale Verfügbarkeit der
Seite 44
­ ysteme“, sagt Daniel Schulze, Geschäftsführer der Rhein-NeckarS
Zeitung.
Manuel Scheyda, Bereichsleiter Support bei ppi Media, ist sich si­
cher, dass dieses Ziel erreicht wird: „Unsere Präventivmaßnahmen,
um eine permanente Systemverfügbarkeit zu sichern, sind umfassend
und beinhalten eine Vielzahl an Routinen. Dazu zählen die Überprü­
fung von Füllgraden der Filesysteme und der Datenbanken sowie die
Kontrolle der laufenden Prozesse im CTM.“ Störungen werden auto­
matisch per E-Mail oder SMS an die IT-Bereitschaft der RNZ gemel­
det. Auf Wunsch erhält der IT-Mitarbeiter im Verlag darüber hinaus
eine persönliche Benachrichtigung durch den ppi Media-Support.
Die Application Services
Seit 2010 bietet ppi Media umfangreiche Application Services an.
Neben den von der RNZ beauftragten Dienstleistungen bein­halten
sie beispielsweise Cloning Guidelines, also kundenindividuelle An­
leitungen zum Duplizieren von Produktions- und Testsystemen. Zur
Gewährleistung der Produktionssicherheit beim Ausfall der primären
Server bietet ppi Media den Kunden auf ihre Bedürfnisse angepasste
Replikationswerkzeuge für die Datensysteme und Datenbanken. Das
Mittel-bayerische Druckzentrum Regensburg, die Rheinische Post
und das Druckhaus Waiblingen zählen bereits zu den Application
Services-Kunden von ppi Media.
Oktober 2011
Meldungen aus der Lieferindustrie – PreMedia Newsletter
News Ltd., Australien
SNT-50: Großer Nutzen, tiefe Kosten
In den australischen Produktionsbetrie­
ben von News Ltd. (Australien) liegt das
­Schneiden im Trend. Nach Adelaide, Sydney,
Hobart, Gold Coast und Townsville haben
mit Queensland Newspapers und Perth Print
zwei weitere Betriebe in die Schneidtech­
nologie von Ferag investiert. Mit der neuen
SNT-50 erzielen sie eine erheblich höhere
Auslastung der Kapazitäten bei deutlich tie­
feren Produktionskosten.
Mit der Investition in die Ferag-Schneid­
technologie haben beide Betriebe die Aus­
lastung der Kapazitäten spürbar gesteigert.
In Brisbane erreichen die Auflagen der wö­
chentlich produzierten Beilagen annähernd
eine Million. Die Umfänge der Produkte
liegen zwischen 44 und 72 Seiten Tabloid.
Die Zahlen sind auch bei Sunday beeindru­
ckend: Unmittelbar nach Inbetriebnahme der
Schneidtrommel SNT-50 lagen die wöchent­
lich produzierten Auflagen deutlich über ei­
ner Million.
Ein herausragendes Merkmal der Erwei­
terung ist die Integration der SNT-50 in be­
stehende Systemstrukturen, die zum Teil auf
die 1980er-Jahre zurückgehen. An beiden
Standorten befinden sich die über 20-jäh­
rigen Ferag-Produktionssysteme in einem
­einwandfreien Zustand. Mit den Schneid­
trommeln SNT-50 haben sie jetzt eine deut­
liche Aufwertung erfahren.
In Australien liegt der Schneidprozess bei Zeitungsdruckern im Trend. News Ltd. setzt
dabei auf die rotative Schneidtrommeltechnik (im Bild die SNT-50) von Ferag
TRIBUNE PUBLISHING CO. investiert in neue
Plattenbelichter und Prozessoren von Krause und FUJIFILM
Neue Ausstattung steigert die
Produktivität, verbessert die Qualität,
ermöglicht Unternehmenswachstum in
den USA
In einer Zeit, in der viele Druckereien ihre
Investitionen aufgrund der Wirtschaftslage
aufschieben, hat Tribune Publishing Co. in
Columbia, Mo., eine größere Investition ge­
tätigt, um die Druckqualität zu verbessern
und ihr Akzidenzgeschäft auszubauen.
Tribune Publishing Co. bestätigt die In­
betriebnahme von zwei Krause LS Jet 250
Plattenbelichtern mit zwei Glunz & Jen­
sen Interplater 85HDX Prozessoren in der
Druckvorstufe. Die Lieferung erfolgte über
FUJIFILM North America Corp., Graphic
Systems Division, die als Krause Händler
den nordamerikanischen Markt betreuen.
„Als wir uns mit der Planung des Aus­
tauschs unserer bestehenden Plattenbelichter
beschäftigten, hatten wir drei Ziele,“ sagt
Andy Waters, Präsident und Hauptgeschäfts­
führer von Tribune Publishing Co. „Wir
wollten unsere Produktivität erhöhen, unsere
Qualität verbessern und unser Geschäftsmo­
dell erweitern.“ Die Krause Belichter erset­
zen die Anlagen, die mittlerweile das Ende
ihrer Lebensdauer erreicht hatten, und haben
nahezu den Plattenausstoß je Linie verdop­
pelt. Die gesteigerte Kapazität ermöglicht
es Tribune Publishing, in der Druckvorstufe
wertvolle Zeit im Produktionsablauf zu spa­
ren. Die neuen CTP Linien haben auch zu
geringeren Instandhaltungskosten geführt.
Der Wechsel von der YAG Technologie zu
modernen Violett-Lasern und Platten, be­deutet eine zusätzliche Kosteneinsparung.
„Wir erreichen eine höhere Auflagenstabili­
tät mit jeder Platte, so dass weniger Ersatz­
platten benötigt werden“ sagt Waters. „Dies
führt zu niedrigeren Produktionskosten von
denen letztlich auch unsere Kunden pro­
fitieren.
Gleichzeitig hat die neue Technologie
die Druckqualität verbessert. „Mit dem Ein­
satz der Krause LS Jet Plattenbelichter und
der Fujifilm LP-NNV Violett-Platten errei­
chen wir eine bessere Prozessstabilität beim
Punktzuwachs, da die Platte sich nahezu li­
near verhält“ sagt Waters. Außerdem führt
die Belichtungsqualität der Juwel-Optik des
LS Jet und die Wiederholgenauigkeit bei der
Positionierung und Belichtung der Platten zu
einem geringeren Bedarf an Ersatzplatten bei
und vermindert so die Ausfallzeiten aufgrund
von Qualitätsproblemen. „Die Investition
in unsere Druckvorstufe hebt uns in Bezug
auf Qualität und Kostenkontrolle von unse­
rer Konkurrenz ab,“ sagt Tribune Verlegerin
Vicki Russell, „und das war noch nie ein so
wichtiger Faktor für unsere Kunden wie zum
jetzigen Zeitpunkt.“
Seite 45
PreMedia Newsletter – Meldungen aus der Lieferindustrie
Oktober 2011
Agfa Graphics zeigt eine moderne chemiefreie
CtP-Lösung für Zeitungen auf der IFRA Expo 2011
Agfa Graphics hat wenige Tage
vor Start der IFRA-EXPO die
Markteinführung der neuen chemiefreien
CtP-Lösung für Zeitungen bekannt
gegeben. Diese Lösung umfasst den
neuen Plattenbelichter :Advantage
N-TR XXT, die neuen chemiefreien
Druckplatten :N94-VCF und die schnelle
Auswascheinheit :VXCF85. Das System
wird in seiner Gesamtheit erstmals auf
der IFRA 2011 in Wien präsentiert.
:Advantage N – Höhere Belichtungsgeschwindigkeit
Mit dem Plattenbelichter :Advantage
N-TR XXT lassen sich pro Stunde bis zu
300 Druckplatten herstellen. Dieses Hoch­
leistungssystem für die Volumenproduktion
bietet hundertprozentige Zuverlässigkeit
und problemlosen Betrieb, auch in härtesten
und anspruchsvollsten Produktionssituatio­
nen. Es ist das einzige CtP-System für den
Zeitungssektor, das über Funktionen für die
kontinuierliche und unbeaufsichtigte Über­
wachung und Meldung aller Betriebspara­
Seite 46
meter des Belichters verfügt. Über eine im
Inneren des Belichtungssystems installierte
IR-Webcam kann der Bediener zusätzlich
den Plattentransport live und online über­
wachen. Außerdem besitzt das System eine
verbesserte Ergonomie, was das Einlegen
der Druckplatten angeht; dies ist der neuen
Generation von Plattenspeichern, FlexTrays
genannt zu verdanken, die das Einlegen der
Druckplatten effizienter gestalten und die Si­
cherheit für den Bediener erhöhen.
:N94-VCF – Chemiefreie violettempfindliche Druckplatte für alle
Zeitungsanwendungen
Die :N94-VCF ist die nächste Generati­
on der chemiefreien violettempfindlichen
Druckplatten von Agfa Graphics speziell
für Zeitungs- und Coldset-Druckereien.
Diese umweltfreundliche Druckplatte, der
Nachfolger der erfolgreichen :N92-VCF,
basiert auf der bewährten chemiefreien
Photopolymer-Druckplattentechnologie von
Agfa und ermöglicht jetzt 30 bis 40 Prozent
höhere Auflagen (bis zu 200.000 Drucke).
Die :N94-VCF ist eine sehr stabile Druck­
platte mit deutlich niedrigeren Betriebskos­
ten, die dennoch ein komfortables Arbeiten
und eine höhere Druckqualität erlaubt. Da
keine Chemie erforderlich ist, entfallen alle
mit der Entwicklung verbundenen Variab­
len, die sich nachteilig auf die Konstanz des
Druckbilds auswirken könnten. Stattdessen
wird die Druckplatte mit einer pH-neutralen
Lösung in der Auswascheinheit oder CleanOut Unit (COU):VXCF85 von Agfa Gra­
phics ausgewaschen. Die VXCF85 ist in
ihrer Geschwindigkeit optimal auf den neu­
en Plattenbelichter :Advantage N-TR XXT
abgestimmt. Die Auswascheinheit bietet
jetzt auch eine Online-Überwachung des
Betriebs, und die Benutzeroberfläche wur­
de dem ak­tuellen technischen Niveau ange­
passt, so dass Betrieb und Wartung erleich­
tert ­werden. „Es ist keine Überraschung, dass
immer mehr Zeitungsdruckereien überall
auf der Welt die chemiefreien Lösungen von
Agfa Graphics einsetzen. Wir können ih­
nen eine umfassende Lösung einschließlich
Workflow anbieten, die es ihnen ermöglicht,
die Herausforderungen des heutigen Zei­
tungsmarktes und darüber hinaus zu meis­
tern“, so Emiel Swee­vers, Marketing-Mana­
ger Newspaper Equipmentbei Agfa Graphics.
„Wir haben unser neues chemiefreies System
speziell für Zeitungsdruckereien entwickelt,
die sich auch mit neuen geschäftlichen Mög­
lichkeiten im (Semi-)Akzidenzmarkt be­
schäftigen und daher höhere Standards in Sa­
chen Druckqualität erfüllen müssen. Diesen
Zeitungsdruckereien, die nach langlebigen,
nachhaltigen Lösungen suchen, die zu den
Unternehmenszielen der Kostensenkung und
Effizienzsteigerung beitragen, steht mit dem
neuen :Advantage N-TR XXT-System und
den chemiefreien Druckplatten ein komplet­
tes Paket zur Verfügung.“
Meldungen aus der Lieferindustrie – PreMedia Newsletter
Oktober 2011
Die ersten zwei Krause
LS Jet Multiformat in Finnland
Suomen Lehtiyhtymä Tuusulan Paino
kauft zwei komplette CTP-Linien
bestehend aus 2 LS Jet 350 Multiformat,
Blue Fin LowChem Auswascheinheiten,
Nela Stanz- und Abkantgeräten und
JetNet Workflow.
Das fünftgrößte Zeitungsunternehmen in
Finnland, Suomen Lehtiyhtymä Tuusulan
Paino “SLY” hat vor kurzem in ein umfang­
reiches Vorstufenpaket für den Druckstand­
passungen während der Installation gestellt
haben, konnten kurzfristig neue Funktionen
implementiert werden. Wir sind sehr stolz,
mit der fortschrittlichsten Technologie arbei­
ten zu können“, fügt Carola hinzu.
Die zwei Krause LS Jet 350 Multiformat
Linien mit Juwel-Optik für höchste Qualität,
sind in zwei verschiedenen Räumen instal­
liert. Eine Linie ist sehr nah an der Wifag
GTD Druckmaschine und die andere befindet
sich in der traditionellen Plattenkopie.
Jede Linie beinhaltet eine Krause BlueFin
LowChem Auswascheinheit zur industriel­
len Zeitungsproduktion sowie ein Stanz-/
Abkantgerät mit Sortierung von Nela. Die
CtP-Linien werden durch einen hoch auto­
matisierten JetNet Workflow mit automati­
schem Page-Pairing, der Generierung von
Druckhilfszeichen, einer Farbvoreinstellung,
einem Soft-Proof und Ausgabemanagement
angesteuert. Die Satellitendruckereien Lohja
und Hämeenlinna sind gemäß der speziellen
Kundenanforderung in den Workflow mit
eingebunden.
Suomen Lehtiyhtymä ist die fünftgrößte
Zeitung in Finnland und besitzt weitere 21
Zeitungen. Pro Jahr wird ein Gesamtvolu­
men von 280 Mio. Exemplaren verdruckt
und SLY ist mit 40% Marktanteil der Markt­
führer unter den Stadt-Zeitungen in Finn­
land. SLY betreibt drei Druckereien in Tu­
usula und Partnerdruckereien in Lohja und
Hämeenlinna.
ort Tuusula investiert. Abgewickelt wird der
Auftrag über den finnischen Krause Vertreter
KTA-YHTIÖT OY.
Mit der Investition in die zwei Systeme
mit den neuesten LS Jet Multiformat 350, die
je eine Kapazität von mehr als 260 Platten
pro Stunde haben, setzt SLY die 10-jährige
Partnerschaft mit Krause fort. „Das gesamte
Paket entspricht perfekt unseren Anforderun­
gen an einen maßgeschneiderten Workflow,
der auch unsere Druckereien in Lohja und
Hämeelinna integriert und beinhaltet zwei
zuverlässige CTP-Hochleistungsanlagen für
die just-in-time Produktion in Kombination
mit der modernen Lo-Chem Technologie von
Fujifilm“ sagt Carola Mäkipaja, Projekt Ma­
nager bei SLY.
„Wir fühlten uns bei KTA und Krause als
Partner und General Unternehmer sehr gut
aufgehoben. Das Projekt wurde in verschie­
denen Phasen umgesetzt und wir konnten uns
auf eine professionelle Betreuung von An­
fang an verlassen. Selbst als wir noch Ände­
rungswünsche und spezifischen Workflowan­
Seite 47
PreMedia Newsletter – Personelles
Oktober 2011
Quark App Studio unterstützt iOS 5 Newsstand
Quark kündigte kürzlich an, dass Quark
App Studio™ iOS 5 Newsstand unter­stützen
wird. Quark App Studio™ ist die neue
­Lösung, die es Designern in Verbindung mit
QuarkXPress® 9 ermöglicht, iPad Apps mit
individuellem Branding zu erstellen.
Newsstand ist eine Komponente von
iOS 5, dem nächsten Release des Apple Be­
triebssystems, unter dem iPad, iPhone und
iPod Touch laufen. Die Software wird es iPad
Anwendern ermöglichen, für ihre Abonne­
ments von Zeitungs- und Zeitschriften-Apps
auf einen spezifischen Bereich zuzugreifen,
der unter anderem automatische Downloads
und Benachrichtigungen über neue Aus­gaben
umfasst. Mit QuarkXPress 9 und App Studio
können Zeitschriften- und Zeitungsverlage
Apps und Ausgaben über den neuen Bereich
im Apple App Store, der ausschließlich digi­
talen Publikationen gewidmet ist, anbieten
und verkaufen.
„Weil es für die iPad Anwender einfa­
cher wird, ihre Zeitungs- und Zeitschriften­
abonnements zu kaufen und damit zu in­
teragieren, wird Newsstand von Apple die
zunehmende Nutzung digitaler Inhalte för­
dern“, so Dan Logan, QuarkXPress Senior
Product Manager bei Quark. „Mit Quark
App Studio helfen wir nicht nur Designern
dabei, die Art und Weise, wie Leser Inhal­
te kon­sumieren, neu zu gestalten, sondern
können es mit erschwinglichen Preisen auch
Verlagen und Unternehmen aller Größenord­
nungen ermöglichen, ihre Visionen für das
Digital Publishing Wirklichkeit werden zu
lassen. Wir beobachten, dass Zeitungs- und
Zeitschriftenverlage das digitale Lesen ge­
genwärtig auf ein ganz neues Niveau brin­
gen.“
App Studio wurde im Oktober 2011 ver­
öffentlicht und wird bereits als die für De­
signer, Medien und Corporate Publisher am
besten zugängliche Lösung für das Publi­
shing auf dem iPad gefeiert. Zusammen mit
QuarkXPress 9 ermöglicht App Studio Desi­
gnern das Erstellen von iPad Apps mit indivi­
duellem Branding, das Anbieten dieser Apps
im Apple App Store und das Erstellen und
Veröffentlichen von Inhalten, die die Kunden
aus den Apps heraus kaufen und herunterla­
den können.
Eine vollständige Übersicht über App Stu­
dio, einschließlich umfassenden Schulungs­
materials, finden Sie auf http://www.quark.
com/AppStudio/.
Anwender von App Studio können die
neuen App Studio Factory App-Vorlagen
mit Unterstützung für Newsstand herunter­
laden, sobald iOS 5 erhältlich ist. Die App
Studio Technologie wird bereitgestellt durch
­Aquafadas.
Google auf Verdrängungskurs
Adwords Express soll
Online-Werbeschaltung vereinfachen
Ab sofort bietet Google in Deutschland
und Großbritannien Adwords Express an.
Der Web-Dienst soll es kleinen Betrieben
ermöglichen innerhalb weniger Minuten On­
line-Werbung zu schalten.
Google hat den Dienst Adwords Express
laut eigenen Angaben vor allem für die lo­
kale Wirtschaft konzipiert. Der Dienst soll
das Erstellen von Online-Werbekampagnen
vereinfachen. Die Unternehmen brauchen
laut Google für die Veröffentlichung ledig­
lich einige Basisdaten bereit zu stellen, einen
Werbetext sowie ein monatliches Budget.
Nach der Anmeldung wird die Kam­
pagne automatisch von Google verwaltet.
Das Adwords Express-Programm findet laut
Unternehmen heraus, welche Begriffe zur
jeweiligen Anzeige passen und schaltet
die Anzeige anschließend automatisch, so­
bald nach den Wörtern gesucht wird. Die
Werbeanzeigen werden im Anschluss auf
der Google-Suchergebnisseite sowie in
Google Maps mit einer blauen Markierung
angezeigt.
> Innovation gets easier
> Cost savings get easier
> Less complicated gets easier
> Flexibility gets easier
> Growth gets easier
>> IT that makes your life easier
Seite 48
Personelles – PreMedia Newsletter
Oktober 2011
Wegener Nieuwsdruk – Best, Niederlande
Zeitungsdruck – Wirtschaftlichkeit und
Termintreue im Vordergrund
PreMedia Newsletter:
Ron Claessen gilt als erfahrener
Printmedien Experte. Sie sind für
Wegener Nieuwsdruck in Best nahe
Eindhoven tätig. Können Sie für unsere
Leser das Unternehmen Wegener
Nieuwsdruk näher vorstellen?
Ron Claessen: Sehr gerne, Hr. Malik.
Wegener Nieuwsdruck sind die Druckereien
für Wegener Media, die selbst sieben Zei­
tungstitel im südlichen Teil der Niederlande
mit etwa 800.000 täglicher Auflage heraus­
gibt. Gleichzeit publiziert Wegener Media
250 Wochenblatt-Titel mit rund 7,2 Millio­
nen Auflage wöchentlich.
Wegener Nieuwsdruck ist der Druckerei­
dienstleister für Wegener Medien und fir­
miert als eigenständiges Unternehmen. Die­
ses bessteht aus drei Druckereien. Die größte
und modernste Druckerei ist hier in Best an­
gesiedelt. Die anderen beiden befinden sich
Apelton und in Enschede in Nordosten der
Niederlande.
PreMedia Newsletter:
Sie haben ja kürzlich auch eine
Weiterentwicklung mit dem deutschen
Unternehmen EAE durchgeführt. Welche
Maßnahmen haben sie hier konkret mit
dem Unternehmen EAE entwickelt?
Ron Claessen: Wir haben sehr viel mit
EAE gemacht und unsere gemeinsame Ge­
Ron Claessen, Manager Produktionstechnologie bei Wegener Nieuwsdruk
schichte reicht sehr weit zurück.
Was sie ansprechen, ist die Einführung des
VIP-Systems von EAE. Das VIP System ist
ein Auftragsmanagmentsystem.
Wir haben unsere Anforderungen in den
Jahren 2006 und 2007 präzisiert. Davor ha­
ben wir mit SAP geplant. Wir haben rasch
erkannt, dass der Lieferant von solchen Sys­
temen viel Praxisverständnis für die Arbeits­
prozesse mitbringen sollte.
Das war auch der Grund, warum wir uns
für EAE und das VIP-System entschieden
haben. Wir haben das System in einer be­
sonderen Art gekauft. Wir haben das Basis­
system gekauft und ebenso ein spezielles
Customizing, bei dem alle unsere speziellen
Anforderungen abgebildet waren. Die VIPEntscheidung fiel mit der kompletten Erneu­
erung der Druckerei in Best zusammen. Und
unsere Vision dabei war, dass wir eine hoch­
automatisierte Druckerei werden wollten.
PreMedia Newsletter:
Wie lange hat denn die Realisierung des
VIP-Systems in Ihrer Druckerei in Best
gedauert?
Ron Claessen: Das Projekt hat Anfang
2007 angefangen, der Auftrag an EAE ist
ungefähr Mitte 2007 vergeben worden. Die
Aufgabe war zuerst das Basissystem bei den
damals noch 6 Druckstandorten aufzubauen.
Durch die Schließung von 3 Druckstand­
orten, hat die VIP-Implementierung etwa
ein Jahr länger gedauert, da der Konsolidie­
rungsaufwand hoch war.
Seite 49
PreMedia Newsletter – Personelles
Oktober 2011
Wir haben unsere Arbeitsabläufe genau
analysiert und dies gemeinsam mit unserem
Partnern zu einem für uns maßgeschneider­
ten Produkt gestaltet, bei dem all notwendi­
gen Funktionalitäten unterstützt werden.
Im Oktober 2010 konnten wir dann die
Abnahme mit EAE durchführen. Heute ha­
ben wir noch marginale Anpassungen vorzu­
nehmen, um die Optimierungsmaßnahmen
voranzutreiben.
PreMedia Newsletter:
Um unseren Lesern einen Größenordnung
zu geben, wie groß ihr Unternehmen ist:
Welchen Papierduschsatzrate haben sie in
etwa pro Jahr?
Ron Claessen: Von der Gruppe kenne ich
die Papier-Gesamt-Tonnage nicht: Die drei
Druckereien haben einen Papierdurchsatz
zwischen 70.000 t und 80.000 t pro Jahr.
liegt. Die Druckerei in Best liegt bei 36.000
Tonnen pro Jahr.
PreMedia Newsletter:
Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie
hier in Best?
Ron Claessen: Hier in Best sind es nach
dem Projekt noch 96 Mitarbeiter. Vielleicht
kann ich das noch kurz erklären: Ziel des
Projektes in Best war, neben der kompletten
Erneuerung der technischen Anlagen und die
gleichzeitige Übernahme der Druckkapazi­
täten der Druckereien in Breda und Nimwe­
gen, die geschlossen wurden. 50 Prozent der
Kapazitäten der geschlossenen Druckereien
wurde nach Best, die andere Hälfte nach
Apelton verlegt. Wir nutzen die Vorteile in
der Gruppe, um in den Druckereien flexibel
disponieren zu können. Beim Personal muss­
ten wir tiefe Einschnitte machen. Wir haben
von 360 Mitarbeitern auf 96 Mitarbeiter re­
duziert. Das sind notwendige Rationalisie­
rungsschritte, die wir durchführen mussten,
um die Kosten zu reduzieren. Andererseits
verfügen wir heute über eine neue Technik.
Einerseits ist es eine sehr undankbare Rol­
le, so viele Mitarbeiter abbauen zu müssen.
Andererseits erkläre ich es gerne so, und ich
glaube es auch, dass es sehr wichtig ist die
Mittel der modernen Technologie nutzen, um
zu überleben und dafür zu sorgen, das eben
die Arbeit für die anderen noch langfristig
erhalten werden kann.
PreMedia Newsletter:
Aber das setzt doch auch einen sehr
hohen Ausbildungsstand ihrer Drucker
und ihrer Techniker dabei voraus.
Ron Claessen: Die neue Technik, die deut­
lich mehr von den Druckern fordert. Aber wir
haben dieses Projekt auch begleitet, um mit
einer neuen Organisation arbeiten zu können
und die Mitarbeiter entsprechend zu qualifi­
zieren. Was wir wollten, war vom Handwerk
in die industrielle, vollintegrierte Produktion
Seite 50
Karl Malik mit Ron Claessen
gemeinsam mit unseren Mitarbeitern gehen
zu können. Die Mitarbeiter mußten lernen,
mehr Verantwortung zu übernehmen. Dazu
haben wir gezielte Ausbildungsprogramme
über 3 Jahre entworfen und durchgeführt.
Die Organisation wurde pro Schicht in ein
Team umgewandelt. Das Team wurde mit ge­
nauen Funktionalitäten und Verantwortungen
gebildet. Wir haben dabei gelernt, was man
von Druckern fordern kann und wie weit man
gehen darf oder soll mit Automation. Heute
sehen wir sehr deutlich, dass wir damit Er­
folg haben.
PreMedia Newsletter:
Ich kann davon ausgehen, das
innerhalb der Gruppe, wenn sie flexible
Produktionskapazitätsauslastung
betreiben, auch über einen einheitlichen,
redundanten Druckmaschinenpark
mit einheitlichen Formaten, sprich
Plattenformaten, usw. haben.
Ron Claessen: Das nicht ganz so Da gibt
es ein paar Mechanismen, die wir vor 8
bis 9 Jahren begonnen haben. Wir verfü­
gen über ein Workflow-System, wir nennen
es die Wolke, das ist eigentlich ein eigenes
Management-Netzwerk für die Seitenpro­
duktion.
Vor 9 Jahren haben wir im Verlag über
17 Standorte verfügt, bei denen Seiten pro­
duziert wurden. Wir hatten zu diesem Zeit­
punkt noch 9 Druckereien. Diese Netzwerk
hat dazu geführt, das wir zuerst ein elekt­
ronisches Layout für alle Standorte zur Ab­
stimmung vor dem eigentlichen Druck zur
Verfügung stellen konnten. Diese Neuorgani­
sation hat uns erstmals in die Lage versetzt,
an die Konsolidierung der Druckkapazitäten
zu denken. Der Verlag hat die Schließung ei­
ner Druckerei eigentlich kaum gemerkt. Das
haben wir so gewollt. Wir wollten, dass wir
als Dienstleister von den Verlagen voll ak­
zeptiert werden.
PreMedia Newsletter:
Welche Maschinelle Ausstattung betrei­
ben sie den in der Druckvorstufe, Druck
und Versandraum?
Ron Claessen: Hier in Best haben wir eine
Agfa-Druckvorstufe mit Polymerplattenferti­
gung. Wir setzen NELA für das Abkanten,
Stanzen und Lochen der Druckplatten ein.
Wir arbeiten mit einem hochmodernen, voll­
integrierten Ferag-Versandraum inklusive
automatischer, ebenfalls in den Ferag-Ver­
sandraum voll integrierten Pallettiereinrich­
tungen.
PreMedia Newsletter:
Und die Druckmaschinen?
Ron Claessen: Wir setzen WIFAG 375s
4/1-Druckmaschinen ein. Das 4/1-Konzept
bietet für uns als regionale Drucker große
Vorteile. Wir drucken Auflagen-Losgrößen
von 10.000 bis 15.000 Exemplaren. Das be­
deutet, dass wir sehr viele Plattenwechsel
durchführen müssen. Doppel-Produktion
ist für uns nicht wirtschaftlich; wir benö­
tigen mit dem 4/1-Konzept nur die Hälfte
der Druckplatten. Für uns zählen minimale
Umrüstzeiten. Und die erreichen wir mit der
­WIFAG 375s sehr gut.
Personelles – PreMedia Newsletter
Oktober 2011
PreMedia Newsletter:
Wenn man jetzt so ihre KleinAuftragsstruktur genau sieht, wäre
da nicht auch eine Nische gegeben,
beispielsweise für einen separaten oder
integrierten Digitaldruck?
Ron Claessen: Nein in Moment noch nicht.
Das hängt mit unserem täglichen Ausstoß pro
Drucktag von 400.000 bis 450.000 Exemp­
laren zusammen. Dafür ist der Digitaldruck
viel zu teuer und online auch zu langsam.
Unsere Druckerei in Apelton ist speziali­
siert auf zusätzliche Versandraum-Lösungen,
wie Einstecken, Folieren etc. Dies ist aller­
dings für Fremdaufträge gedacht. Bei den
regulären Produkten innerhalb der WegenerGruppe, die ja hauptsächlich Zeitungen und
Wochenzeitungen publiziert, benötigen wir
das nicht. Hier am Druckstandort Best haben
wir uns auf reine, hochautomatisierte Mas­
senproduktion von Zeitungen und Wochen­
zeitungen spezialisiert.
PreMedia Newsletter:
Sie verfügen über eine langjährige
Medienerfahrung. Wie schätzen sie
die Zukunft der Printmedien in den
Niederlanden ein?
Ron Claessen: Es gibt in den Niederlanden
einen klaren Trend zur Kooperation zwi­
schen den Verlagen und Druckereien. Beim
Vertrieb der Zeitungen arbeiten die Verlage
nun zusammen.. Wegener verteilt 700 bis
800.000 Zeitungen pro Tag. Ab August 2011
verteilen die 7.000 Wegener-Austräger auch
150.000 Zeitungen von „De Telegraf“. Damit
ist ein erster Schritt gesetzt, NTC ist auch in­
volviert und es ist zu erwarten, dass andere
Zeitungen bei diesem Projekt auch mitma­
chen werden. Es ist ja wirtschaftlich nicht
vertretbar, dass im gleichen Vertriebsgebiet
neben den Wegener-Austrägern auch die
Austräger von „De Telegraf“ und „Volksblat“
die Zeitung zustellen.
Wir bei Wegener Nieuwsdruk arbeiten
daran, höchste Aktualität und Wirtschaftlich­
keit anbieten zu können.
PreMedia Newsletter:
Herr Claessen, das ist ein wunderbares
Schlusswort. Danke für ihre umfassende
Darstellung, die auch für mich
eine zusätzliche Erfahrung über
den Niederländischen Medienmarkt
ermöglicht. Ich danke ihnen sehr.
Ron Claessen: Es war mir eine Freude, mit
Ihnen zu sprechen.
G+J Media Sales: Marko Lutz steigt in die
Geschäftsleitung auf / Oliver von Wersch wird EMS-Chef
Aufgerückt: Die Nachfolge von Ekkehard Veser,
dem kaufmännischen Leiter von Gruner + Jahrs Ver­
markter G+J Media Sales, steht fest. Marko Lutz (Foto),
36, übernimmt den Posten zum 1. November – zusätz­
lich zu seinen bisherigen Aufgaben als kaufmännischer
Leiter der Digitalsparte G+J EMS.
Lutz ist seit 2001 in verschiedenen Positionen bei
G+J tätig, unter anderem als Assistent von G+J-Finanz­
vorstand Achim Twardy und als Planungschef bei G+J
Media Sales. Zur Erinnerung: Veser wechselt zur G+JTochter Verlagsgruppe News in Wien.
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