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Sachbuch 3/4
Handbuch für
Lehrerinnen und Lehrer
Die Bearbeitung erfolgte auf der Grundlage von: Kunterbunt Sachbuch, Lehrerband 2, 3 und 4, Ernst Klett Verlag GmbH,
1. Auflage 2004 und 2005, ISBN 978-3-12-270218-2, ISBN 978-3-12-270225-0 und ISBN 978-3-12-270233-5 (Herausgeber:
Horst Bartnitzky und Hans-Dieter Bunk. Erarbeitet von Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk, Wiebke Dierks, Rolf Engelkamp, Beate Horländer, Achim Kessemeier, Birgit Möllers, Hans-Joachim Müller, Arno Schulz, Anja Schüürmann und Caroline Armbruster),
Kunterbunt Sachbuch, Arbeitsheft 3, Ernst Klett Verlag GmbH, 1. Auflage 2004, ISBN 978-3-12-270224-3 (Herausgegeben
von Horst Bartnitzky und Hans-Dieter Bunk. Erarbeitet von Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk, Wiebke Dierks, Beate Horländer,
Birgit Möllers, Anja Schüürmann) sowie Kunterbunt Sachheft, Lehrerband 3 und 4, Ernst Klett Verlag GmbH, 1. Auflage 2010,
ISBN 978-3-12-310650-7 und ISBN 978-3-12-310654-5 (Herausgeber: Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk unter Mitarbeit von
Ulrich Hecker. Autoren: Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk, Anja Enders, Anja Hirschmann, Michael Hieber, Karin Meendermann, Katrin Stürzl-Eichert und Ute Wild).
Mitarbeit: Ellen M. Zitzmann
www.oebv.at
Umschlag: © ra-photos/iStockphoto.com, Monika 3 Steps Ahead - Fotolia.com; Illustration: Dorothea Tust, Köln
Umschlaggestaltung: Nike Rosa de Pauli, Wien
Layout: Checkplot Büro für Grafikdesign, Berlin
Bildquellen: S. 57: Monika Stessel-Hermanek, Höbersdorf
Illustrationen: Mascha Greune, München; Popeia Herzog, Berlin; Helga Merkle, Albershausen; Klaus Müller, Berlin;
Dorothea Tust, Köln; Jane Borg, Neu-Anspach; Dirk Hennig, Münster; Gudrun Lenz, Berlin; Patrick Pöhlmann, Leipzig;
Ute Ohlms, Braunschweig; Bettina Reich, Zwenkau; Petra Schumacher, Köln; Steffen Walentowitz, Jever
Herstellung: Nike Rosa de Pauli, Wien
Redaktion: Gabriele Liesinger, Wien
1. Auflage
© by Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart, Bundesrepublik Deutschland, 2010
© der Lizenzausgabe: Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011
Alle Rechte vorbehalten.
Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten.
Satz: Vielseitig Buchgestaltung, Wien
Druck: Brüder Glöckler GmbH, Wöllersdorf
ISBN 978-3-209-07131-6 (Lasso Sachbuch 3/4, Lehrerband)
Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk,
Andrea Pölzl, Monika Stessel-Hermanek u. a.
Sachbuch 3/4
Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer
www.oebv.at
Inhalt
Konzeption des Lehrwerkes Lasso
Lebenswelt und Handlungsorientierung
Die Kernaufgaben
Sicherung der Fachlichkeit
Die fachlichen Standards
Bestandteile des Lasso Sachbuchs
Arbeitsweisen im Sachbuch
Strukturierung der Lasso-Sachbücher
Anregungen zum Sozialen Lernen
LEB
Kopiervorlagen zum Sozialen Lernen
Jahresplanung Lasso Sachbuch 3
Anregungen zur Unterrichtsgestaltung
Seite Seite
Themen
SB
AH
Gemeinschaft
Feriengeschichten
6
Das dritte Jahr in der Schule
7
4
Miteinander auskommen
8
5
6
Dienste für die Gemeinschaft
10
Die Feuerwehr
11
7
Die Polizei
12
8
Die Rettung
13
9
Leben in der Gemeinde
14 10, 11,
12
Alt und Jung in der Gemeinde
15
Natur
Gesund leben
16
13
Frühstücken in Europa
18
14
Unsere Sinne
19
Erste Hilfe
20
15
Entdeckungen auf der Wiese
21
Lebensraum Wiese
22
16
Der Löwenzahn
24
Der Maulwurf
25
17
Die Spinne
26
Erkundung eines Gewässers
27
18
Leben am und im Wasser
28
19
Die Seerose
30
20
Die Stockente
31
21
Die Libelle
32
22
Krötenwanderung
33
23
Raum
Grundrisse
34
Pläne zeichnen
35
Himmelsrichtungen bestimmen
36
24
Von der Wirklichkeit zum Plan
37
Der Maßstab
38
25
Sich auf Plänen zurechtfinden
40 26, 27
Pläne vergleichen
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44
44
44
Themen
Zeit
Erkundung der Umgebung
Ein Ort verändert sich
Alte Stadt – neue Stadt
Früher – heute
Was die Zukunft bringt
Entdeckungen, Erfindungen
und Ereignisse
Wirtschaft
Medien umgeben uns
Ein Thema – viele Medien
Computer & Co.
Ein Buch entsteht
Überall Werbung
Werbung für ein
eigenes Produkt
Müll trennen
und wiederverwerten
Mülldeponie und
Müllverbrennung
Technik
Der Kreislauf des Wassers
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44
45
49
Wettererscheinungen
60
Wasser für alle
Trinkwasser wird aufbereitet
Abwasser wird entsorgt
Vorsicht, heiß!
Versuche mit Rotkrautsaft
Magnetismus
Der Kompass
61
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50
67
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52
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53
53
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54
54
53 ff.
55
55
55
Anhang
Ich erinnere mich
ABC des Lernens
Lexikon
68 ff.
71f.
Unser Gehirn – unser Lernhelfer
Kopiervorlagen zum Lasso Sachbuch 3
50
56
57 ff.
Inhalt
Jahresplanung Lasso Sachbuch 4
Anregungen zur Unterrichtsgestaltung
Seite Seite
Themen
SB
AH
Gemeinschaft
Wir lernen einander besser
6
4
kennen
Unsere Schule soll schöner
8
werden
Das ist cool – oder?
10 5, 6
Von Geheimnissen
11
7
und Berührungen
Kinderrechte
12
8
Schule in anderen Ländern
13
9
Wohin nach der Volksschule?
14
Österreich ist ein demokra15
10
tischer Staat
Natur
Der Wald und seine Aufgaben
16
Der Baum – unser Holzlieferant
17
Mit dem Boden sorgsam
18 11/1
umgehen
Leben im Waldboden
19
Die Schichten des Waldes
20 11/2
12
Tiere des Waldes – der Fuchs
21
13
Die Nahrungskette
22
Was machen die Tiere im
23
Winter?
Produkte aus der Landwirt24
14
schaft
Getreide und Mais
25
15
Unser Körper verändert sich
26
16
Ein Kind wird gezeugt
28
17
Die Entwicklung des Babys
28
18
Innere Organe
30
19
Der Weg der Nahrung
31
Raum
Verschiedene Karten
32
Karten lesen
33
Berge auf der Karte
34
20
Berg-Modelle bauen
35
Berge auf der Karte darstellen
36
Wir leben in Österreich
37
21
Die Bundeshauptstadt Wien
38 22, 23,
24, 25
Österreich ist ein Teil von
40
26
Europa
Einige europäische Staaten
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27
Zeit
Die Steinzeit
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28
Die Römer in Österreich
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88
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Themen
Die Zeit der Ritter und Burgen
Leben auf einer Burg
Geschichte Österreichs
Der Nationalfeiertag
Europäische Wahrzeichen
Kunst und Kultur in Österreich
Wirtschaft
Arbeit –
ein wichtiger Teil des Lebens
Arbeit: geben und nehmen
Vielfalt der Berufe
Einkaufen mit Köpfchen
Waren aus aller Welt
Von der Kakaobohne
zur Schokolade
Gespeicherte Energie
Öl aus der Erde
Technik
Die Geschichte des Fahrrades
Sicher ist sicher
Verkehrszeichen
Verkehr in Österreich
Geschichte des Lichts
Strom, wie du ihn brauchst
Der Stromkreis
Wann leuchtet die Glühlampe?
Stromerzeugung
Vom Erzeuger zum Verbraucher
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102
102
103
104
104
105
105
Kopiervorlagen zum Lasso Sachbuch 4
Anregungen zur Unterrichtsgestaltung
Lasso Sachbuch 3 mit Regionalseiten Wien
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten
Burgenland
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Kärnten
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten
Niederösterreich
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten
Oberösterreich
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Salzburg
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten
Steiermark
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Tirol
Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten
Vorarlberg
106
ff.
116
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126
131
136
141
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151
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91
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3
Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch
Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch
Lebenswelt und Handlungsorientierung
Die thematische Arbeit orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder mit dem Ziel, die Erfahrungen der Kinder zu
erweitern und die Kinder zu befähigen, in ihrer Lebenswelt zu handeln.
Dies hat zur Folge:
–Der Unterricht ist fächerübergreifend angelegt, weil die Lebenswelt nicht nach Fächern sortiert ist;
–notwendige Kenntnisse werden nicht in gesonderten Kursen, sondern integrativ bei der Bearbeitung eines
Lebenswelt-Themas vermittelt;
–kleinere und größere Projekte vermitteln die Erfahrung, selber etwas bewirken zu können.
Die Kernaufgaben: Lebenswelt erhellen – erweitern – mitgestalten
Was Kinder täglich erleben, wird aufgegriffen, geklärt und geordnet. Kinder werden durch oft komplexe Lebenssituationen, durch Fernsehen und andere Medien mit einer verwirrenden Vielfalt von Lebensformen, Regelungen,
Informationen und Meinungen konfrontiert. Sie brauchen Hilfe, um sich in dieser Überfülle orientieren zu können,
um Strukturen und Motive zu erkennen und um für sich selbst Bedeutsames von Unwichtigem zu unterscheiden.
Die Themen für die Klassen 1 bis 4 kennzeichnen deshalb bedeutsame Erfahrungsfelder der Kinder. Die Orientierung erfolgt nach den sechs Erfahrungs- und Lernbereichen des Lehrplanes.
Der Unterricht darf nicht bei einer „Kunde über“ stehen bleiben, also bei der Informationsvermittlung in einem
stofforientierten Unterricht. Ziel ist vielmehr der in seiner Lebenswelt handlungsfähige Mensch. Kinder müssen
deshalb von Anfang an aktiv mitarbeiten, wenn Phänomene und Zusammenhänge aufgehellt oder ergänzt werden.
Sie sollen in ihrer Lebenswelt wirken und gegebenenfalls etwas in ihr bewirken. Die Methoden eigenständigen
Lernens gehören hierher, durch die Kinder erfahren, wie sie ihr Lernen in die eigenen Hände nehmen. Kleinere und
größere Projekte durchziehen alle Themen. Ein kleineres kann auch in einer Unterrichtsstunde oder an einem
Tag erledigt werden, z. B. ein gemeinsames Frühstück planen, Fragen für einen Lehrausgang vorbereiten, eine Ausstellung gestalten oder das Wetter einige Tage lang immer zur gleichen Zeit beobachten. Größere Projekte können
z. B. die Auseinandersetzung mit Medien oder der Lebensraum „Wald“ sein.
Sicherung der Fachlichkeit
Die fachbezogenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse werden integrativ in die Themenarbeit eingebunden.
Daneben ermöglichen fachbezogene Ergänzungen wie das Arbeitsheft, Elemente zum Nachschlagen (Internet),
Zusatzmaterialien auch das vertiefende, wiederholende und systematisierende Üben über die Themenarbeit hinaus.
Sie bleibt das Kernstück des Unterrichts.
Die fachlichen Standards
Im Laufe der Schuljahre sollen die Kinder u. a. mit den Lasso-Sachbüchern folgende allgemeine Ziele erreichen:
–bewusstes Wahrnehmen, Beobachten, Beschreiben, Bestimmen, Zeichnen, Untersuchen, Auswerten und
Dokumentieren von erfahrenen und entdeckten Phänomenen, Lebewesen und Objekten
–Planen, Durchführen und Auswerten von Experimenten
–Fragen stellen, Probleme erkennen, Vermutungen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln und Argumentieren
lernen
–Planen und Herstellen einfacher technischer Gegenstände und dabei Werkstoffe und Werkzeuge sachgerecht
einsetzen
–Beschaffen und Nutzen von Informationen und Quellen
–Ergebnisse und Sachverhalte in unterschiedlichen Darstellungsformen dokumentieren und präsentieren,
z. B. Plakate, Collagen, Referate …
–Nutzen von Medien zum Sammeln, Anwenden und Darstellen von Informationen
–unvoreingenommen über Fragen der Sexualität sprechen
–Nutzung des Wissens und Könnens von Expertinnen und Experten
4
Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch
–Auswerten und Anfertigen verschiedener Darstellungsformen, z. B. Zeichnungen, Listen, ...
– Bewerten von Ergebnissen
–kooperativ handeln, Offenheit für Veränderung und kritische Solidarität in der Gemeinschaft
–eigene Gefühle und Bedürfnisse und die anderer erkennen; Lösungsmöglichkeiten für Konflikte erproben
–verantwortungsvoll mit Menschen und der natürlichen und gestalteten Lebenswelt umgehen
–räumliche Strukturen kennen und dazu Skizzen und Karten lesen, auswerten und anfertigen
–Respekt vor Lebewesen zeigen und Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen
–Grundkenntnisse über Erscheinungen und Strukturen in den verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen wie
Gemeinschaft, Zeit, Raum, Technik, Natur, Kultur und Leben erwerben.
Bestandteile des LASSO SACHBUCHS
Anders als in der Grundstufe I sind nun in der Grundstufe II englische Inhalte nicht mehr in das Sachunterrichtsbuch integriert, sondern werden in einem separaten Englischbuch angeboten.
Beim Lasso Sachbuch treten Bundesländerausgaben an die Stelle einer Kombination aus Basisband und Länderteil.
Bundeslandspezifische Inhalte sind integriert, was eine natürliche Verknüpfung zwischen allgemeinen Themen
des Sachunterrichts und regionalen Besonderheiten ermöglicht.
Das Lasso Sachbuch:
–Es beginnt mit einem ausführlichen und übersichtlichen Inhaltsverzeichnis. Farbige Symbole für die einzelnen
Lern- und Erfahrungsbereiche erleichtern die Orientierung.
–Es folgen Erläuterungen zu den verwendeten Piktogrammen.
– Das Präsentations-, Informations- und Arbeitsmaterial für den Unterricht füllt den Hauptteil des Sachbuches.
–Der Lehrplanbezug zu den konkreten Seiten im Sachbuch findet sich jeweils in der Fußzeile. Weiters sind dort
auch Verweise auf die dazugehörenden Seiten im Arbeitsheft platziert.
–Am Ende des Buches findet man ein ABC des Lernens, das Methoden des handelnden Wissenserwerbs aufzeigt.
–Ein Lexikon, auf das durch ein Piktogramm verwiesen wird, beschließt das Buch.
Arbeitsheft:
–Es beginnt ebenso mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis, wobei die Symbole für die einzelnen Lern- und
Erfahrungsbereiche an das Sachbuch angepasst sind.
–Arbeitsmaterial und Übungsseiten, welche zur Erweiterung und Festigung der im Sachbuch dargelegten Inhalte
dienen, bilden den Hauptteil des Buches.
–Am Schluss des Arbeitsheftes werden Wiederholungsseiten angeboten, die entweder am Ende des Schuljahres
oder nach der jeweiligen Bearbeitung eines Kapitels erarbeitet werden können.
–Jede Arbeitsheftseite ist mit einer Feedbackleiste in der Kopfzeile versehen.
Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer – Kopiervorlagen:
–Ausführliche Arbeitshinweise und Kopiervorlagen befinden sich in dem vorliegenden Handbuch.
–Lösungen zu den einzelnen Sachbuch- sowie Arbeitsheftseiten sind angeführt oder es wird auf Lösungsseiten in
Lasso Sachbuch-Online auf www.oebv.at verwiesen.
–Ebenso befinden sich im Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer Hinweise und Lösungen zu den Bundesländerausgaben.
–Fächerübergreifende Inhalte zum Sozialen Lernen mit ausführlichen Arbeitshinweisen sowie Kopiervorlagen
dazu befinden sich ebenfalls in diesem Handbuch.
Arbeitsweisen im Sachbuch
Die Bücher geben Anregungen zu konkreten sachunterrichtlichen Themen, vermitteln Ideen zu eigenen Aktivitäten, machen Vorschläge zur Erarbeitung und Darstellung von Ergebnissen. Sie wollen entdeckendes, problem­
lösendes und spielerisches Lernen anregen und sollen Texte, Grafiken und vielseitige Materialien bieten, die
der Neugier und dem Forscherdrang der Kinder Nahrung geben und Wege aufzeigen, das Informationsbedürfnis
zu stillen.
5
Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch
Dementsprechend enthalten die Lasso-Sachbücher 3 und 4 Seiten mit verschiedenen Arbeitsweisen, z. B.:
–Die meisten Seiten regen praktisches Tun an, z. B. das Überprüfen von Fahrrädern, der Umgang mit Karten,
das Durchführen von Versuchen;
–Andere Seiten regen zum Notieren von Ergebnissen an, die handelnd erarbeitet wurden. Auch hier wechseln
die Arbeitsweisen. Es geht es darum, sich Notizen zu machen, ein Plakat oder eine Collage herzustellen oder am
PC zu arbeiten. Weitere praktische Hilfen dazu bieten die Kopiervorlagen des Handbuches für Lehrerinnen
und Lehrer;
–Einige Seiten oder Teile von Seiten dienen der Information, wobei diese informativen Impulse nicht der
Anhäufung isolierten Wissens dienen, sondern in der Regel wieder auf eigenes Handeln abzielen, wie z. B. die
Europa-Informationen, Gruppenaufträge, das Interpretieren von Grafiken, Kartenarbeit, die mehrfachen
Aufträge zur Internet-Recherche;
–Oft führen Impulse aus dem Heft heraus zu außerunterrichtlichen Situationen, etwa wenn die Kinder Kontakte
zur Gemeinde oder zu Expertinnen und Experten aufnehmen oder zum Beispiel Fachgeschäfte oder Museen
aufsuchen sollen;
–Ferner werden die Kinder mehrfach angeregt, aus unterschiedlichen Materialien und unter verschiedenem
Aspekt etwas zu bauen, z. B. ein Bergmodell, eine Hütte von Steinzeitmenschen, ein Windrad, einen Stromkreis;
–Entsprechend dem Ansatz, dass es im Sachunterricht um Lebenswirklichkeit geht und er deshalb auch
fach-übergreifend angelegt ist, werden Zugriffsweisen und Arbeitsweisen anderer Lernbereiche genutzt, z. B.
der Kunst und vor allem der Sprache;
–Auch Methoden des aktiven Wissenserwerbs im naturwissenschaftlichen Bereich werden angeregt, z. B. bei den
Versuchen zur Bodenuntersuchung;
–Ein großes Augenmerk wurde auf spielerische Elemente bei den Arbeitsaufgaben des Sachbuches gelegt.
Der Hauptimpuls zum Lernen ist für die Kinder schließlich das Spiel. Deshalb werden spielerische Elemente
eingesetzt, um Sachverhalte zu erschließen oder erarbeitetes Wissen anzuwenden oder zu festigen. Weiteres
vorbereitetes Material mit Spielcharakter findet sich im Arbeitsheft und auf den Kopiervorlagen;
–Ein großer Schwerpunkt wird auf das Medium Internet gelegt. Zu vielen Suchbegriffen im Lasso Sachbuch gibt
es auf der Website des Verlages unter Lehrwerk-online eine Linksammlung. Sollten die Kinder alleine
recherchieren, soll dies nicht ohne Hilfe oder Aufsicht der Lehrkraft erfolgen.
Strukturierung der Lasso-Sachbücher
Die Arbeit mit den präsentierten Themenbereichen und Impulsen wird gesteuert und flankiert durch verschiedene
Strukturelemente, die formal der Übersichtlichkeit und Orientierung dienen, inhaltlich aber Hilfen zum selbst­
ständigen und individuellen Lernen sind: die verschiedenen Piktogramme in der Marginalspalte, das ABC des
Lernens und das Lexikon.
–Ein besonderes Darstellungselement der Sachbücher ist der Dino „Niko“. Er ist eine Comic-Leitfigur, die die
Kinder in allen Schuljahren und durch alle Lasso-Lehrwerke begleitet. Er gibt zu den verschiedensten
Situationen humorvolle Kommentare, macht Bemerkungen, die stutzen lassen, nachdenklich machen oder er
gibt Hinweise und Hilfen für die Kinder. Im Laufe der Jahre verschieben sich die Akzente in den Auftritten
Nikos zugunsten fast philosophischer Aussagen zum vertiefenden Gespräch.
–Das Eulensymbol verweist auf das ABC des Lernens am Ende des Buches. Es handelt sich um Methoden
des selbstständigen Lernens, z. B. Referate, Steckbriefe, Portfolio … Um effektiv mit diesen Lernmethoden
arbeiten zu können, werden diese im Lasso Sachbuch 3 auf einzelnen Seiten eingeführt.
–Das Sternsymbol „Für schlaue Köpfe“ weist auf eine Differenzierungsaufgabe hin.
–Die Computermaus ist das Symbol dafür, dass Begriffe im Internet gesucht werden sollen. Hilfe dabei bieten
Linksammlungen auf www.oebv.at, die ein rasches und kindgerechtes Finden der Begriffe erleichtern sollen.
–Das Lexikon in Lasso Sachbuchs 3 will vertiefende Informationen zu speziellen Themen geben, wohingegen das
Lexikon „Miteinander leben“ im Sachbuch 4 zusätzliche Informationen zu sozialen Themen bietet;
–Eine weitere Hilfe und Differenzierungsmöglichkeiten für die Lehrerinnen und Lehrer ergeben sich aus dem
Einsatz und der Nutzung des Arbeitsheftes und der Kopiervorlagen.
Das Lasso Sachbuch nimmt die Standards des neuen Lehrplans ernst und zielt auf Kompetenzerweiterung im
Bereich des Wissens und der Fähigkeiten.
6
Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch
Anregungen zum Sozialen Lernen
Vorwort
In einer Entwicklungsepoche, in der immer jüngere Kinder den Status von Jugendlichen anstreben, ist Soziales
Lernen stark mit pädagogischer Antizipationsfähigkeit verbunden. Das fordert ein sinn- und planvolles Voraus­
denken sozialer Gegebenheiten zu einer Erziehung, die niemals zuvor so weit vorausdenken musste. Das bedeutet,
der nächsten Generation gerecht zu werden und sie zu wappnen, mit den damit verbundenen Veränderungen
zurechtzukommen. Es gilt Techniken und Strategien zur Bewältigung von Stress zu entwickeln, mit neuen Medien
umzugehen und kritisch die Spreu vom Weizen zu trennen.
Die neuen sozialen Gegebenheiten (die hohe Scheidungsrate, die Probleme alleinerziehender Elternteile, die
Bedingungen in Patchwork-Familien usw.) bedingen neue pädagogisch-psychologische Konzepte für Erziehung
und Bildung. Hier wird die moderne Schule in den nächsten Jahren nicht nur umdenken müssen, sondern
Konzepte entwickeln. Emotionale und soziale Kompetenzen zu erwerben, erfordert zum einen die klare Benennung
derselben, zum anderen ein entsprechendes Training und zwischenmenschliche Übungen. Damit die Phase der
Pubertät, Adoleszenz und das Hinaustreten ins Leben bewältigt wird, bedarf es der Fähigkeit zur Selbstreflexion
mit Offenheit und Humor.
Als Kinder- und Jugendpsychiater und als Psychotherapeut, aber auch als Sachverständiger bei Familien- und
Sozialgerichten, wünsche ich mir, dass Sie als Lehrerinnen und Lehrer für sich selbst den Mut finden, in den Spiegel
der eigenen Seele zu blicken, und Ihre gewonnenen Erkenntnisse an die Ihnen anvertrauten Kinder vermitteln.
o. Univ. Prof. Dr. Max H. Friedrich
Ellen M. Zitzmann
Soziales Lernen für eine
starke Gesamtpersönlichkeit von Mädchen und Buben
Soziales Lernen fördert und stärkt individuelle Anlagen, Fähigkeiten und Talente eines Kindes. Es unterstützt
den Aufbau von sozialen, individuellen und emotionalen Kompetenzen und schafft ein lernfreudiges Klassen- und
Gruppenklima, in welchem sich u. a. Verantwortungs-, Toleranz- und Empathiefähigkeit entwickeln können.
Soziales Lernen ist neben der Vermittlung von Sprach- und Sachkompetenzen ein wichtiges Merkmal des Sachbuches.
Im Lasso-Sachbuch finden Sie zahlreiche Texte und Übungen, die sich für das Soziale Lernen eignen. Basierend auf
diesen Texten bieten wir Ihnen vertiefendes, differenziertes Übungsmaterial im Handbuch für Lehrerinnen und
Lehrer an. Sie erhalten Anregungen, konkrete Ansatzpunkte, Tipps und Informationen.
Die Übungen zum Sozialen Lernen wurden an verschiedenen Volksschulen in Österreich auf der jeweiligen Schulstufe erprobt. Das Angebot, das Sie entsprechend der individuellen Klassensituation und Ihrem pädagogischen
Stil verändern und anpassen können, soll Sie in Ihrer täglichen Arbeit unterstützen und ermutigen, wertvolle
Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten von Kindern zu entdecken und zu fördern. Das ständige Üben und Prakti­
zieren hilft den Kindern, individuelle, soziale und emotionale Kompetenzen für ein erfolgreiches Lernen und
Leben zu entwickeln und anzuwenden.
7
Soziales Lernen
Elternarbeit (KV 1)
Die Einbindung der Eltern sowie eine Aufklärung über
Inhalte und Ziele des Sozialen Lernens sind wichtig
und unentbehrlich für eine gute und vertrauensvolle
Erziehungspartnerschaft. Elternsprechtage, Eltern­
abende oder Informationsveranstaltungen eignen sich
hervorragend, um dieses Thema praktisch zu ver­
mitteln. Zur Unterstützung der Elternarbeit an Ihrer
Schule, insbesondere für ein gutes Elterngespräch,
finden Sie im Anhang eine Vorlage zum Thema:
„DOs und DON’Ts im Elterngespräch“.
Geschlechtsspezifische Aspekte
Noch nie gab es so viele verhaltensauffällige Buben
wie heute – und es vergeht kaum ein Jahr, in dem das
Gewaltpotenzial und die Gewaltkriminalität der
Buben und Burschen nicht steigt. Verschiedene Studi­
en zeigen, dass eine Pädagogik notwendig ist,
die geschlechtssensibel vorgeht und die insbesondere
Buben in ihrer Identitätsentwicklung fördert und
stützt. Die wichtigsten Erkenntnisse, warum Buben
und Burschen in ihrer Identitätsentwicklung Probleme
haben, sind:
–die häufige Abwesenheit der Väter und das Fehlen
von männlichen Bezugspersonen im Alltag,
–die Unmöglichkeit, ihren Bewegungsdrang aus
zuleben,
–die weibliche Dominanz in den Betreuungs- und
Bildungseinrichtungen der Kinder bis zu ihrem
10. Lebensjahr,
–unklare gesellschaftliche Rollenbilder.
Leistung, Wettbewerb und Erfolg im Kräftemessen
sind wichtige Faktoren für den Aufbau der männlichen
Selbstachtung und daraus resultierend für das Selbst­
wertgefühl und Selbstbewusstsein. So gesehen
sprechen Buben auf den traditionellen Unterricht viel
eher an als Mädchen. „Eine Welt, in der es keinen
Gewinner gibt und in der Niederlagen nichts zählen, hat
für die Bubenpsyche keinen Reiz“, zitieren verschiedene
Studien. Buben, Burschen und Männer, die in
Sachen Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein in Not
geraten, neigen dazu, ihr angestautes Aggressions­
potenzial „extrovertiert“ auszuleben, sprich sie ziehen
die Aufmerksamkeit auf sich, indem sie verweigern,
provozieren, um sich schlagen – eben verhaltens­
auffällig werden. Im krassen Gegensatz dazu reagieren
Mädchen ihre Aggressionen häufig an sich selbst
ab, was heißt, dass sie viel häufiger ihre Wut, ihren
Ärger in sich selbst „hineinfressen“.
Mädchen und Buben haben unterschiedliche Bedürf­
nisse und diese Bedürfnisse sollen im Sinne der
8
Geschlechterpädagogik (Genderpädagogik) aufge­
griffen und weder ignoriert noch gering geschätzt
werden, wobei zu bedenken ist, dass manche
geschlechts­spe­zifischen Verhaltensmuster auch
biologische Ursachen haben.
Übungen, bei denen geschlechtsspezifische Aspekte
eine besondere Rolle spielen, sind mit Buben­
förderung gekennzeichnet, d.h. die Themen sollten
geschlechtshomogen behandelt werden. Wir
empfehlen bei diesen Übungen, die Klasse in eine
Mädchen- und Bubengruppe aufzuteilen. Für die
Bubengruppe ist eine männliche Lehr- oder Bezugs­
person hi­nzu­zuziehen. Sollte es einer Volksschule
nicht möglich sein, eine homogene Bubengruppe mit
einer männlichen Lehrperson zu bilden, können
die Übungen zur Bubenförderung im Rahmen einer
Klassenfahrt und mit einer männlichen Lehrkraft
oder einer männlichen Vaterfigur geübt und trainiert
werden. Die Vorbildfunktion von männlichen
Lehrkräften, Vätern, Stiefvätern, großen Brüdern
und Großvätern ist besonders wertvoll.
Pädagogische Rahmenbedingungen
Sprechen und (Zu-)Hören stehen im Mittelpunkt
der pädagogischen Bemühungen. Das Soziale Lernen
findet zu einem großen Teil im Sesselkreis statt.
In Einzel-, Gruppen- und Klassenübungen wird das
Gelernte geübt. Die Kopiervorlagen (siehe Anhang)
enthalten weitere Informationen und Übungsmöglich­
keiten zur Vertiefung und Wiederholung des Stoffes.
Die nachfolgenden Grundregeln führen Lehrerinnen
und Lehrer vor Beginn der Lerneinheiten in den
Bereich Soziales Lernen ein und verfestigen diese im
Verlauf des Lernprozesses.
Grundregeln (KV 2)
Die Grundregeln gelten im Rahmen der Unterrichts­
einheiten zum Sozialen Lernen. Sie gewähren den
Kindern optimale Freiräume und fördern Ihre Lernund Leistungsmotivation.
Freiwilligkeit
Die Regel besagt, dass es entscheidend für die Ent­
wicklung von Kindern ist, sich freiwillig für etwas zu
entscheiden. Die Kinder sollen im Sesselkreis
zur freiwilligen Teilnahme motiviert werden und
das Recht auf Nein gestärkt werden.
Soziales Lernen
Das Recht zum Nein
Empowerment
Jedes Kind entscheidet selbst, ob es an den Übungen
teilnehmen möchte.
Wenn es an einer Übung nicht teilnehmen möchte,
offeriert ihm die Lehrerin Alternativen wie zum
Beispiel die Gruppe aus der Ferne zu beobachten, um
seine Beobachtungen im Anschluss der Gruppe mit­
zuteilen. Der / die Lehrer / in lässt das Kind wissen,
dass die Gruppe es vermisst und es jederzeit wieder in
den Sesselkreis kommen kann.
Der pädagogische Verhaltensstil lautet Empowerment.
In diesem Prozess gewinnen Kinder wie Pädagogen
neue Einsichten und Aha-Erlebnisse. Ein Klima des
Verstehens und der Toleranz wird geschaffen. Kinder
Aktives Zuhören
Kinder lernen, dem / der anderen aktiv zuzuhören. Das
gerade sprechendeKind wird weder unterbrochen,
noch mit abfälligen Bemerkungen verunsichert oder
gedemütigt. Die zuhörenden Kinder stellen Fragen,
damit das Gesagte auch richtig und korrekt verstanden
worden ist.
Vertraulichkeit
Die Kinder lernen, private und persönliche Bemerkungen vertraulich zu behandeln. So werden diese
weder auf dem Schulhof noch in der Freizeit weitererzählt. Diese Grundregel ist für Kinder sehr schwer.
Der / die Lehrer / in muss insofern darauf achten, dass
die Kinder keine zu persönlichen Bemerkungen im
Sesselkreis äußern.
Fasse dich kurz und bündig
Die Kinder formulieren Beiträge in kurzen, knappen
und klaren Sätzen.
Keine Hänseleien und Schimpfwörter
Die Kinder respektieren und achten die Lebenswelt
von anderen unabhängig von Religion, Kultur und
Staatsangehörigkeit.
Positive Bestätigungen
Die Kinder lernen, sich selbst und andere Kinder zu
loben, ganz besonders ihre guten und positiven
Begabungen und Eigenschaften.
erfahren Unterstützung in ihrem Lern- und Entwicklungsprozess. Je nach Reifegrad der Gruppe und der
Kinder wird „Macht“ an die Kinder abgegeben, Verantwortung übertragen, d. h. die Kinder übernehmen
kleine Aufgaben und / oder leiten kleine Übungen
selbst an.
Förderliches pädagogisches Handeln
Es bedarf einiger grundsätzlicher Voraussetzungen
und erzieherischer Verhaltensweisen, wenn ein Erziehungs- und Bildungsprozess gelingen soll. Lehrerinnen
und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Sozial­
pädagoginnen und Sozialpädagogen und Eltern sind
im Rahmen ihrer Vorbildfunktion dazu verpflichtet,
– ihre eigenen Konflikte zu lösen
– vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen
– sich für die zu Erziehenden Zeit zu nehmen
–Alternativen einzuplanen: Wenn das nicht
klappt, was dann?
– Lob auszusprechen
–ihre eigenen emotionalen Reaktionen zu
kontrollieren
Die Qualität in der Prävention verzichtet auf den
„Moral-Zeigefinger“ der Pädagogen / innen.
Der Erkenntnisgewinn der Teilnehmer / innen steht im
Mittelpunkt: durch eigene Erfahrungen gewonnene
Einsichten und durch Ausprobieren.
Da das pädagogische Handeln in zwischenmenschliche
Beziehungsbereiche vorstößt, die sich einer vollständigen rationalen Erklärung entziehen, ist nicht alles
direkt erlernbar wie zum Beispiel die Fähigkeit,
sich intuitiv über die Bereiche des Beobachtbaren, des
Messbaren und Begründbaren zu erheben. Da diese
Fähigkeit das Ergebnis eines ganz bestimmten
9
Soziales Lernen
Entwicklungsprozesses einer lehrenden Persönlichkeit
darstellt, handeln wir alle auf unserer jeweils aktuellen
Entwicklungsebene und müssen feststellen, dass
wir mitunter ein förderliches pädagogisches Handeln
weniger praktizieren, als von uns gewünscht wird.
In diesem Fall hilft u. a. regelmäßige Selbst-Reflexion
und Supervision. Beobachtungen und Feedback von
anderen erweitern unsere Bereiche der Persönlichkeit
und unser Handlungsspektrum.
Sesselkreis/Klassenbriefkasten
Der Beginn und Abschluss sowie Auswertungen zu
den Lerneinheiten des Sozialen Lernens finden grundsätzlich im Sesselkreis statt, in dem auch die Lehrerin
oder der Lehrer sitzt. Das fördert die Konzentration
und den Gemeinschaftssinn. Übungen, die häufig
in Partner- und Gruppenübungen stattfinden wie auch
in der sich bewegenden Gesamtgruppe, werden
im Sesselkreis eröffnet und ausgewertet. Es ist wichtig,
dass jede Lerneinheit den sicheren Rahmen von
Beginn, Abschluss und „Wie geht es weiter?“ hat.
Das gemeinsame Gespräch und die Diskussion nach
jedem Spiel / jeder Übung sind ein wichtiger
Bestandteil des Lehrgangs und dürfen auf keinen
Fall übergangen werden. Sie bieten den Kindern
die Gelegenheit, auf Fragen zu antworten und Fragen
zu stellen. Jedem Kind muss die Möglichkeit eingeräumt werden, sich offen zu äußern und anderen
zuzuhören. Aus­wertungen sind für Kinder wichtig. So
lernen sie die Lebenswelt der anderen besser
kennen und merken, dass sie mit ihren Problemen
nicht alleine sind, sondern dass andere Kinder und
die Lehrerin und der Lehrer ähnliche Probleme
und Sorgen haben wie sie selbst. Dadurch erfahren
Kinder Erleichterung und Entspannung.
Kinder können darüber hinaus ihre Erkenntnisse und
Erfahrungen persönlich und alleine unter Zuhilfe­
nahme des Lern- und Entwicklungsbuches auswerten
und dokumentieren.
Mein Lern- und Entwicklungsbuch (LEB)
Die Kinder erstellen im Unterricht einen Klassenbriefkasten. Er kann für alle Fragen, Anmerkungen oder
Rückmeldungen verwendet werden, die direkt an die
Lehrerin / den Lehrer, die Klassengemeinschaft,
an andere Kinder gelangen sollen. Den Kindern wird
erklärt, dass die Fragen anonym bleiben und jeweils
am Anfang der nächsten Lerneinheit zum Sozialen
Lernen beantwortet werden. Auch die Bitte um ein
Gespräch unter vier Augen ist möglich.
Das Lern- und Entwicklungsbuch soll der ständige
Begleiter durch die Volksschulzeit des Kindes werden.
Es dokumentiert den Prozess der eigenen Entwicklung
in den wichtigen Volksschuljahren. Dem Kind,
seinen Eltern und seinen Lehrerinnen und Lehrern auf
weiterführenden Schulen werden dadurch wertvolle
Einsichten und Aha-Erlebnisse ermöglicht. Alles, was
das Kind in dieses Buch schreibt, entspringt seiner
eigenen Welt, Kreativität und Fantasie. Es spielt keine
Rolle, wie viele Fehler das Kind dabei macht.
Beginn und Abschluss von Lerneinheiten
Die Lehrerin / der Lehrer erinnern das Kind an sein
Buch und ermöglichen ihm bis zum Ende der 4. Klasse
ein Abschlussdokument im Bildungsfeld „Soziales
Lernen“.
In der Erziehung und für die Lernmotivation sind Lob
und positive Bestätigung wichtige Verhaltensweisen,
die bei den Kindern ein gutes Gefühl hinterlassen,
das Leistungsvermögen steigern und das Fundament
für ein gutes Lernklima legen. An jedem Schultag
sollte Zeit für wenigstens eine Einstimmung und einen
Abschluss sein, die / der speziell zum Loben und zum
Bestätigen eingesetzt werden kann.
Im Rahmen vom Sozialen Lernen sind Einstimmungsund Abschlussübungen für jede Lerneinheit wichtig.
Damit wird Kindern ein sicherer Rahmen einer
Klassengemeinschaft präsentiert, in deren Schutz sie
sich individuell einbringen können.
10
Auswertung von Lerneinheiten
Entwicklung von emotionalen und
sozialen Kompetenzen
Einführung
Feindlich / aggressive und destruktiv / depressive
Verhaltensweisen resultieren u. a. aus einem Mangel
von emotionalen und sozialen Kompetenzen, was
keinen adäquaten Umgang mit der eigenen Konfliktund Problembewältigung zulässt. Maßnahmen
Soziales Lernen
zur Steigerung und Festigung emotionaler und sozialer
Kompetenzen von Kindern im Rahmen des Sozialen
Lernens haben einen hohen Stellenwert in Erziehung
und Bildung, damit Kinder
–lernen, sich angemessen zu verhalten, weil Ihnen
Modelle zur Konfliktlösung zur Verfügung stehen
–angemessenes Verhalten üben, trainieren und
anwenden
–mit emotionalen Reaktionen wie Ärger, Furcht,
Angst, Traurigkeit, Enttäuschung umzugehen
lernen und sie in ihrer persönlichen Entwicklung
nicht behindert werden
– Aggressionen / Depressionen einschätzen können
–in ihren Entwicklungsverzögerungen und / oder
Erschwernissen Förderungen erfahren und diese
auszugleichen wissen.
Das Soziale Lernen entwickelt und fördert pro-soziale
und pro-emotionale Verhaltensweisen auf die gleiche
Weise, wie Kinder in einem schwierigen Erziehungsumfeld lernen, sich unsozial, aggressiv und / oder
destruktiv zu verhalten. Kinder lernen über Vorbilder,
Erfahrung und Verstärkung / Vertiefung. Das Erlernen
von sozialen und emotionalen Kompetenzen wird
verstärkt und vertieft durch Lob, positive Bestätigung
und das Gewähren von Freiräumen.
Auflockerung: Luftballon tragen
Lernziel: Schärfung des Körperbewusstseins.
Förderung von Kreativität.
Dauer: 5 Minuten
Materialien: Luftballons
Ablauf: Die Luftballons werden von den Kindern aufgeblasen. Die Lehrerin / der Lehrer teilt die Klasse in
Zweiergruppen ein und teilt an jede Gruppe einen
Luftballon aus. Sie / er erklärt:
Jedes Spielerpaar hat die Aufgabe, die Luftballons über
eine bestimmte Strecke hinweg gemeinsam zu transportieren.
Der Luftballon wird zwischen die Bäuche eines jeden
Spielerpaars geklemmt.
Er darf zwischen Start und Ziel nicht auf den Boden
fallen.
Die Hände oder andere Hilfsmittel dürfen nicht verwendet werden.
Reflexion / Auswertung:
Wie war das Spiel?
Was hat euch besonders gut gefallen?
Was habt ihr bei diesem Spiel gelernt?
Hinweis: Das Spiel kann mit verschiedenen Partnerinnen / Partnern eine Zeitlang fortgeführt werden. Es
macht den Kindern viel Spaß und sorgt für Bewegung.
Variante: Die Kinder können auch andere Transport-
mittel wählen wie zum Beispiel „Rücken an Rücken“,
„Stirn an Stirn“, „Bauch an Stirn“ und einen Parcours
aufstellen.
Auflockerung: Scherensprung
(Bubenförderung)
Lernziel: Schärfung von Körperbewusstsein. Schnelles
Reagieren lernen im Zusammenspiel mit dem anderen
Dauer: 5–10 Minuten
Materialien: keine
Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer teilt die Klasse in
Zweierpaare und erklärt:
Ein Kind setzt sich mit ausgestreckten Beinen auf den
Boden und stützt sich mit ausgestreckten Armen nach
hinten ab.
Das andere Kind aus der Zweiergruppe stellt sich mit
gegrätschten Beinen über die Beine seines Partners.
Während das sitzende Kind seine Beine abwechselnd
grätscht und schließt, hüpft das andere Kind hoch
und stellt sich abwechselnd mit geschlossenen Beinen
in die gegrätschten und mit gegrätschten Beinen
über die geschlossenen Beine des anderen Kindes.
Die Rollen werden anschließend getauscht und der
Vorgang wiederholt.
Reflexion / Auswertung:
Wie hat euch das Spiel gefallen?
Was war besonders gut?
Was hat euch nicht gefallen?
Hinweis: Ein Kinderpaar präsentiert die Übung und
weist auf mögliche Verletzungsmöglichkeiten hin.
Besonderheiten für Buben: Die Buben lieben
die Schnelligkeit der Übung. Sie überlegen sich rasch
geschickte Strategien, aufgrund derer sie noch
schneller werden. In der Auswertung ist darauf zu
achten, dass den Buben bewusst wird, welche Strategie
zu welchem Zweck sie angewandt haben.
Fühlen und Tasten
Lernziel: Die Kinder lernen verschiedene Gefühle
kennen, wahrnehmen und ausdrücken. Sie lernen
Gefühle von anderen kennen und unterscheiden.
Dauer: 20–30 Minuten je nach Gruppengröße
Materialien: Schuhkartons, Stoffe, Felle, Schwämme,
Naturmaterialien als Füllmenge. Evtl. Augenbinden.
Ablauf: Es werden Tastkartons (Schuhkarton
mit Einfassloch für die Hände) mit unterschiedlichen
Materialien gefüllt. Die Kinder werden in Paare
eingeteilt. Sie helfen und führen sich gegenseitig. Sie
werden aufgefordert, die Augen zu schließen oder
eine Augenbinde zu tragen. Jedes Paar und jedes Kind
11
Soziales Lernen
bekommt Gelegenheit, mit den Händen in einen
bereitgestellten Tastkarton zu fassen. Bei den Kindern
kommt es zur direkten und deutlichen Äußerung
ihrer Gefühle. Die schönen und / oder ekligen Gefühle
und die Spannungen entladen sich in Lustschreien
oder Schreckensäußerungen. Im Anschluss gibt
die Lehrerin / der Lehrer ein Feedback über ihre / seine
Beobachtungen.
Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer nimmt teil an
der Stimmung und unterstützt die Kinder wie auch die
Gruppendynamik. Als Variante zu den Tastkartons
für die Hände können auch stapelbare Plastikkästen
aus dem Baumarkt als Taststraße für die Füße
gebastelt und mit Sand, Kieselsteinen, kaltem/warmem
Wasser, Watte … gefüllt werden.
Reflexion / Auswertung: Die Übung wird im Sesselkreis ausgewertet:
Beschreibt die Gefühle, die euch Lust oder Unbehagen
erzeugt haben! Was war toll? Was nicht? Hattet
ihr ein gutes / schlechtes Gefühl mit eurem / r Partner /
Partnerin?
Ist etwas passiert, was nicht hätte passieren dürfen?
Was war intensiver: Die Erlebnisse mit den Händen
oder mit den Füßen?
Brief an mich selbst
Lernziel: Sich der Einzigartigkeit der eigenen Persönlichkeit bewusst werden. Neugierde erleben! Geduld
üben lernen!
Dauer: 20 Minuten
Materialien: Briefpapier, Briefumschlag, Lieblingsfoto,
Klebstoff
Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer erklärt:
Nachdem wir nun unsere Talente kennengelernt
haben, wird jedes Kind an sich selbst einen Brief zum
Thema schreiben:
„Meine Talente und was tue ich, damit es mir bleibt!“
Im Brief formulieren die Kinder weitere Wünsche und
Aufgaben an sich selbst zur Entwicklung ihrer Talente,
und wofür sie diese Talente in ihrem späteren Leben
einsetzen möchten.
Der Brief, mit dem eigenen Namen als Anschrift ver­
sehen, wird in den Klassenbriefkasten gelegt. Anschließend fertigen die Kinder ein Gedächtnisprotokoll zu
den Inhalten ihres Briefes an.
Der Klassenpostbote, der von allen gewählt wird, stellt
den Brief der Empfängerin oder dem Empfänger nach
Beendigung der 3. Klasse wieder zu.
Die Kinder können weitere Gedanken / Hinweise zu
ihrem Brief und anhand ihres Gedächtnisprotokolls an
sich selbst abschicken.
Reflexion / Auswertung: Gemeinsam wird im Sessel-
12
kreis ausgewertet und diskutiert:
Bin ich mit meinem Brief zufrieden?
Wie fühlt es sich an, auf meine Post zu warten?
Was möchte ich jetzt noch tun?
Möchte ich einen Brief von einem Mitschüler lesen?
Warum?
Was möchte ich noch sagen?
Variante: Die Kinder schicken den Brief an eine
Mitschülerin / einen Mitschüler und bitten sie / ihn den
Brief für sie aufzubewahren bzw. zu lesen und einen
Brief zurückzuschreiben, in welchem ihnen zusätzliche
Informationen zur Entwicklung ihrer Talente zugestellt werden.
Angst besiegen
Lernziel: Stärkung von Selbstbewusstsein, Gemeinschaftssinn und Kreativität
Dauer: 60 Minuten
Materialien: Zeitungen, Packpapier, Klebstoff,
Scheren;
Arbeitsblatt: Körperreaktionen bei Angst“ (KV 3)
Merkblatt „Tipps für Kinder“ (KV 4)
Ablauf:
Teil 1: Die Kinder werden in Gruppen von 4–5 Kindern aufgeteilt.
Jede Gruppe erhält einen großen Bogen Packpapier,
einen Stoß Zeitschriften, Klebstoff und Scheren.
Die Aufgabe lautet: Jede Gruppe erstellt eine Collage
(Erklärung des Wortes durch die Lehrerin / den
Lehrer) zum Thema:
Gefahrensituationen für Kinder von 8–10 Jahren.
Die Lehrerin / der Lehrer berichtet über verschiedene
Gefahrensituationen, in die Kinder geraten können:
„Es gibt Erwachsene und Jugendliche, die manchmal
nett und ein anderes Mal blöd sind. Manche fassen
dann zum Beispiel Kinder einfach an den Po oder in
die Hose, obwohl das für Buben und Mädchen oft
komisch oder blöd ist. Das ist richtig gemein, besonders, wenn das Kind den Erwachsenen lieb hat.
Eine andere Gefahrensituation ist, wenn Erwachsene
dir erzählen, es sei etwas Schlimmes passiert (was
gar nicht stimmt), und deswegen müsstest du sofort
mitkommen. Andere locken Kinder damit, dass sie
ihnen etwas schenken oder zeigen möchten, oder
sie wollen, dass sie in ihr Auto einsteigen, ohne dass sie
ihren Papa oder ihre Mama gefragt haben. „Merke dir,
fahr niemals mit einem Fremden mit!“
Die Lehrerin / der Lehrer erzählt den Kindern eine
authentische Angstsituation aus der eigenen Kindheit
oder aus späteren Lebensjahren. Anschließend
stellen die Gruppen ihre Ergebnisse vor der gesamten
Klasse vor. Nach jeder Präsentation stellen die Kinder
Soziales Lernen
Fragen oder fügen eigene Gedanken hinzu, die die
Lehrerin / der Lehrer an die Tafel schreibt.
Teil 2: Die Lehrerin / der Lehrer verteilt im Anschluss
das Arbeitsblatt „Körperreaktionen bei Angst“ und
bietet jedes Kind, in Ruhe seine persönlichen Reaktionen zu identifizieren und anzukreuzen. Im Anschluss
werden die einzelnen Ergebnisse den anderen Kindern
vorgestellt.
Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis wird die
Übung ausgewertet:
Wie erging es mir bei der Erstellung der Collage?
Gibt es eine aktuelle Situation in meinem Leben, die
mir Angst macht?
War ich schon einmal in einer gefährlichen Situation
und wie habe ich diese gemeistert?
Kenne ich eine Person, die mir in einer gefährlichen
Situation geholfen hat?
Was hat diese Person getan oder gesagt?
Was macht mir Angst und wie gehe ich damit um?
Habe ich sofort gewusst, wie mein Körper auf Angst
reagiert?
Gibt es andere Kinder, die genauso reagieren?
Bin ich erleichtert, dass ich mit meiner Angst nicht alleine bin?
Die Kinder werden an ihr LEB erinnert, damit sie ihre
Gedanken und Erlebnisse dort eintragen können.
Hinweis: Die Kinder erfahren, dass es oft schwer ist,
sich alleine zu wehren, und wissen, wo man Hilfe
holen kann.
Die Übung ist mit viel Einfühlung durchzuführen. Auf
Freiwilligkeit ist zu achten. Sollte sich ein Kind oder
Kinder extrem weigern, aggressiv reagieren und zurückziehen, sind möglicherweise weitere Maßnahmen
im Rahmen des schulischen Unterstützungsnetzwerks
angebracht.
Zunächst gilt es jedoch, das Verhalten des Kindes zu
beobachten und mit ihm zu einem selbst gewählten
Zeitpunkt alleine über den Rückzug, die Verweigerung
zu sprechen.
Der Menschenhaufen
Lernziel: Förderung der Kontaktaufnahme durch Körperkontakt. Spaß und Freude in der Gruppe erleben
Dauer: 10–20 Minuten
Materialien: Liegematten, Ball
Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer legt in die Mitte des
Raumes einen weichen Untergrund und fordert ein
freiwilliges Kind auf, sich auf die Matten zu legen und
mit einem Ball zu spielen. Die anderen Kinder stehen
im Kreis um die Matten herum.
Daraufhin lässt sich ein anderes Kind aus dem Kreis
ohne Vorwarnung auf dieses Kind fallen. Diese Szene
wird mit einem anderen Kinderpaar wiederholt.
Zum Schluss bilden alle Kinder eine Pyramide oder
ein riesengroßes Sandwich, indem sie sich nach­
einander übereinander- oder nebeneinanderlegen. Die
Lehrerin / der Lehrer ruft „Halt! Stopp!“, wenn
neu sortiert wird oder wenn es für die Kinder zu unge­
mütlich wird. Mehrere Durchgänge können durch­
geführt werden.
Reflexion / Auswertung: Die Kinder diskutieren im
Sesselkreis:
Welche Gefühle hatte das Kind, das unter dem anderen
liegt?
Was wollte das Kind, das sich fallen ließ?
Wie war es mit dem Sandwich oder der Pyramide?
Hinweis: Eine scheinbar alltägliche Situation, die auf
viele alltägliche Situationen übertragen werden kann:
Schreiende Kinder, die sich bei den Eltern / der
Lehrkraft beschweren und Bestrafungen einfordern.
Für die Kinder ist es wichtig, ihre Grenzen selbst zu
erfahren und zu erleben, wann eine körperliche
Kontaktaufnahme weh tun kann, wie es der / die
andere gemeint hat und zu welchen Konsequenzen es
kommen kann. Häufige Antworten der Kinder sind:
Die / der andere wollte dem Kind nicht weh tun,
sondern nur Spaß haben!
Sie / er wollte ihr / ihm nicht weh tun!
Fußwünsche
Lernziel: Miteinander fair und gerecht umgehen
lernen
Dauer: 20–30 Minuten
Materialien: Bunte Pappe, Schreibmaterialien
Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer sammelt Gedanken
des fairen und gerechten Umgangs miteinander und
schreibt diese an die Tafel. Anschließend wird ein
Sesselkreis gebildet und in die Mitte ein großes Stück
Pappe ausgelegt.
Jedes Kind stellt sich mit einem Fuß auf die Pappe und
zeichnet seinen Fußumriss entweder selbst mit Bleistift
oder es bittet ein anderes Kind um Hilfe.
Wenn alle Kinder und die Lehrerin / der Lehrer ihre
Fußabdrücke abgezeichnet haben, beginnen die
Kinder einzeln und nacheinander auf den jeweiligen
Pappfuß Wünsche und Gedanken für ein gerechtes
und faires Miteinander zu schreiben.
Beispiele:
Ich wünsche mir, dass keine / r schreit!
Ich wünsche mir, dass meine Klasse zusammenhält,
wenn es Probleme gibt.
Ich möchte nicht, dass man hinter dem Rücken über
mich spricht!
13
Soziales Lernen
Ich spreche hinter dem Rücken nicht über andere ...
Wenn alle Kinder und die Lehrerin / der Lehrer in
ihren Füßen oder um ihre Füße herum Gedanken aufgeschrieben haben, wird das Poster in der Klasse
aufgehängt.
Die Lehrerin / der Lehrer tippt die Gedanken ab und
kopiert sie für alle Kinder.
Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis diskutieren
die Kinder:
War die Aufgabe schwierig / leicht?
Was hat mir besonders gut gefallen?
Gibt es etwas, das ich nicht verstanden habe?
Was möchte ich von diesen Gedanken in meinem
Leben auf gar keinen Fall missen?
Hinweis: Der Prozess eines guten Miteinanders kann
wöchentlich anhand des Fußposters und aktueller
nicht fairer Vorfälle der Kinder besprochen und ausgewertet werden.
Sie können das Fairplay anhand der Grundregeln
(KV 2) und der „Gewinnen-Gewinnen“-Lösungen vertiefen!
Wir sind Affen
Lernziel: Einen respektvollen Umgang mit anderen
üben
Dauer: 10–20 Minuten
Materialien: keine
Ablauf: Alle Kinder stehen im Kreis. Ein Kind steht in
der Mitte und darf sich ein Kind im Kreis aussuchen,
auf das es zeigt. Es bestimmt daraufhin, was das Kind
darstellen soll, zum Beispiel einen Affen. Das ausgewählte Kind stellt sich so schnell wie möglich in Affenpose auf.
Die Kinder links und rechts vom „Affen“ lausen sein
Fell und suchen nach Flöhen. Das Kind in der Mitte
zeigt auf ein anderes Kind, das dann der Affe ist.
Die Nachbarskinder fangen wieder an, sich zu lausen
und nach Flöhen bei dem Affen zu suchen usw.
Sobald ein Kind im Kreis nicht seine Aufgabe erfüllt,
kommt es in die Mitte und darf nun bestimmen, was
zu spielen ist.
Varianten: Ein Kind kann ein Elefant (Rüssel = Arm)
sein und die Kinder links und rechts um den
„Elefanten“ stellen mit ihren Armen die Elefantenohren dar. Ein Kind kann ein Vogel sein und die Nachbarskinder schlagen mit den Flügeln.
Ein Kind kann einen Palmenstamm darstellen und die
Nachbarskinder wedeln mit ihren Palmenblättern usw.
Reflexion/Auswertung: Die Kinder reflektieren im
Sesselkreis:
Hat mir die Übung gefallen?
Habe ich mich konzentrieren können?
14
Was habe ich gelernt?
Hinweis: Die Kinder lernen auf die Art und Weise, auf
sich selbst und andere zu achten. Die Übung kann in
vielerlei Formen abgewandelt und mit allen möglichen
Tieren, Pflanzen und Figuren gespielt werden.
Die Neue in der Klasse
Lernziel: Stärkung der Widerstandskraft in schwierigen Lebenssituationen.
Erleben von Führungsstärke in der Gemeinschaft
Dauer: variabel, bis zu 60 Minuten
Materialien: keine
Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer sammelt gemeinsam
mit den Kindern schwierige (Lebens)-Situationen,
die Kinder bewältigen müssen, und schreibt diese an
die Tafel.
Im Anschluss daran bilden die Kinder einen Sesselkreis. Die Lehrerin / der Lehrer erzählt die Geschichte
von Katharina, der Neuen in einer Klasse:
Katharina ist 10 Jahre alt und neu in der Klasse. Sie
sieht sehr dünn und blass aus. Die anderen Kinder
beachten sie nicht, sondern reden hinter ihrem Rücken
über sie. Kaum sind ein paar Tage vergangen, wird sie
als „Spagetti“ beschimpft. Die Mitschülerinnen und
Mitschüler machen spöttische Bemerkungen über ihre
Kleider, und bald machen viele Kinder einen großen
Bogen um sie herum. Katharina wird von Tag zu Tag
trauriger. Ihre Mutter macht sich ernsthaft Sorgen und
ruft deshalb eines Tages die Lehrerin an. Nach einem
langen Gespräch erzählt die Lehrerin den Kindern
eine Geschichte. Es ist die Geschichte eines Mädchens,
das nach einem schweren Verkehrsunfall beide Eltern
verloren hat. Seitdem lebt es bei Pflegeeltern. Dann lüftet
die Lehrerin das Geheimnis: „Das Mädchen heißt
Katharina und ist bei uns in der Klasse!“
Reflexion / Auswertung: Die Lehrerin / der Lehrer
befragt die Kinder:
Wie fühlst du dich?
Was möchtest du jetzt sagen?
Wie kannst du verhindern, dass eine Mitschülerin
oder ein Mitschüler verletzt oder schikaniert wird?
Wie kannst du etwas, was dir misslungen ist, wiedergutmachen?
Was meinst du, wie geht es Katharina jetzt, nachdem
alle Kinder über sie Bescheid wissen?
Was kannst du tun, wenn man dich beleidigt und du
gar nichts für deine Situation kannst?
Was möchtet du Katharina noch sagen?
Variante: Die Kinder beantworten die Fragen schriftlich und besprechen diese, wenn gewünscht, mit der
ganzen Klasse.
Soziales Lernen
Hinweis: In diesem Zusammenhang erklären Sie
„Bullying“ (= Mobbing unter Kindern / Jugendlichen
und Heranwachsenden). Bullying kommt von „Bully“,
was so viel bedeutet wie „ brutaler Kerl“. Man spricht
von Bullying / Mobbing, wenn sich Demütigungen und
Schikanen über einen längeren Zeitraum wieder­holen, direkt, verbal und körperlich das / die Opfer angreifen und es zum Ausschluss aus der Gruppe kommt.
Die Kinder werden aufgefordert, ihre Gedanken in
ihrem LEB festzuhalten.
Ich möchte dich kennen lernen
Lernziel: Anderen Menschen zuhören und sich gegenseitig vorstellen
Dauer: 15 Minuten
Materialien: Schreibmaterialien, Ansichtskarten / Fotos / Bilder aus Zeitschriften
Ablauf: Jedes Kind bereitet seine Schreibmaterialien
vor. Die Lehrerin / der Lehrer verteilt Ansichtskarten,
Fotos oder Bilder aus Zeitschriften, die in zwei Teile
geschnitten worden sind. Die Kinder haben die
Aufgabe, das Kind mit der anderen Hälfte des Bildes,
also dem dazugehörigen Puzzleteil, zu finden.
Wenn sich die Kinderpaare gefunden haben, stellen sie
sich gegenseitig vor:
Was tue ich am liebsten?
Mit wem verbringe ich meine Freizeit?
Was ist mein Lieblingsfach? ...
Das zuhörende Kind macht sich zuerst Notizen, bevor
es anfängt, über sich zu berichten.
Nachdem sich beide Kinder ausgetauscht haben,
werden Vierergruppen gebildet, d. h. jeweils zwei
Kinderpaare setzen sich zusammen. In dieser Gruppe
stellt nun jedes Kind das Kind aus der Zweiergruppe
vor. Alle anderen Kinder hören zu. Das jeweils beschriebene Kind kann die Ausführungen der anderen
ergänzen bzw. berichtigen.
Reflexion / Auswertung: Die Kinder sitzen im Sesselkreis und reflektieren:
War es schwer, das andere Kind vorzustellen?
Was habe ich gelernt, was beim Zuhören wichtig ist?
Habe ich das Kind richtig verstanden?
Wie kann ich mir Einzelheiten gut merken?
Was habe ich Neues hinzugelernt?
Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer hat darauf zu
achten, dass die Kinder sich nicht mit ihren besten
Freunden zusammentun und die Puzzleteile unter­
einander tauschen. Es ist wichtig, dass Kinder in dieser
Übung mit Kindern zusammenkommen, die sie noch
nicht so gut kennen.
Was mir Angst macht
(Bubenförderung) (KV 5)
Lernziel: Eigene Ängste kennen und damit umgehen
lernen
Dauer: 30–40 Minuten
Materialen: Buntstifte und Arbeitsblätter (KV 5)
Ablauf: Nachdem darüber gesprochen wurde, was
Menschen / Kindern Angst macht (z. B. Spinnen,
Vampire, Zeugnis, Zahnarzt, Streit, Gewitter, Lawinen,
der fremde Mann …) verteilt die Lehrerin / der Lehrer
die Arbeitsblätter.
Die Kinder lesen sich die einzelnen Schritte alleine
durch und beginnen, die Fragen anzukreuzen und zu
beantworten.
Anschließend malen sie ihr Angstbild und fragen nach
Fertigstellung ihre Sitznachbarin/ihren Sitznachbarn
nach ihrem / seinem Angstbild.
Gemeinsam suchen sie nach Lösungen und Möglichkeiten, wie Ängste besiegt werden können.
Die Lehrerin / der Lehrer erzählt den Kindern eigene
Angsterlebnisse und wie sie / er damit umgegangen ist.
Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis werden die
Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam diskutiert.
Hinweis: Die Übung muss einfühlsam durchgeführt
werden. Die Lehrerin / der Lehrer hat darauf zu achten,
dass alle Kinder die Möglichkeit haben, über ihre
Ängste zu berichten.
Wolkenmeer
Lernziel: Förderung der Empathiefähigkeit
Dauer: 30 Minuten
Materialien: Schreibmaterialien, Stifte, Packpapier
Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer legt ein großes Blatt
aus Packpapier in die Mitte des Sesselkreises und
fordert die Kinder nacheinander auf, je eine Wolke auf
das Papier zu malen. Nachdem das Wolkenmeer fertig
ist, sucht sich jedes Kind ein anderes Kind aus, über
das es einen anerkennenden und respektvollen Satz in
eine Wolke schreibt. Der Satz fängt jeweils mit dem
Namen des Kindes an: „Lisa, du hast mir heute beim
Ausschneiden geholfen, dafür möchte ich dir danken!“
Alle Kinder schreiben einen Satz über einen anderen
in eine Wolke.
Variante: Die Lehrerin / der Lehrer verteilt kleine
Zettel und die Kinder können weitere Stärken über
sich selbst oder über andere notieren und in das
Wolkenmeer hängen.
„Wenn das Wolkenmeer voll ist“, erklärt die Lehrerin /
der Lehrer, „regnet es lauter Stärken vom Himmel und
alle Kinder werden dadurch reich beschenkt!“
15
Soziales Lernen
Reflexion / Auswertung: Die Kinder diskutieren im
Sesselkreis:
War es einfach / schwierig, über andere etwas Positives
zu schreiben?
Wie fühlte ich mich, als ich den Satz über mich gelesen
habe?
Gibt es andere, zu denen ich weitere anerkennende
Sätze formulieren kann?
Möchte ich selbst noch etwas zu dem Satz, der mich
betrifft, hinzuschreiben?
Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer achtet darauf, dass
jedes Kind in seiner Wolke wenigstens zwei anerkennende Sätze stehen hat. Kein Kind darf ausgelassen
werden.
In der Praxis hat es sich bewährt, anerkennende
Begriffe und Wörter mit den Kindern vorab zu erarbeiten! Die Kinder freuen sich über ihre Wolke, die sie
eventuell ausschneiden und in ihr LEB kleben können.
Sie können ihre Wolke auch in ihr LEB malen und die
positiven Sätze dazuschreiben.
Brief an meine Wut
Lernziel: Die Kinder lernen ihre Wut und die von
anderen kennen und mit ihr adäquat umzugehen.
Dauer: 20–30 Minuten
Materialien: keine
Ablauf: Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Die Lehrerin / der Lehrer liest folgenden Text langsam vor.
Sie / er sagt, dass dies ein Brief eines Schülers an seine
Wut ist, der sich damit Erleichterung geschaffen hat.
„Liebe Wut, da du mich oft besuchen willst, ich mich
mit dir aber nicht auseinandersetzen will, bist du
gezwungen, dich gewaltsam in mein Leben zu drängen.
Wenn du da bist, beachte ich dich nicht und ich mache
andere Dinge. Gerne esse ich dann viel, mit Vorliebe
Süßigkeiten oder Chips. Ich sitze dann auch gerne
vor der Glotze und streite mit meinen Eltern, meinen
Geschwistern oder meinen Freunden.
Nun möchte ich damit Schluss machen. Ich bin stark
genug, dich kennen zu lernen und bin neugierig darauf,
was du mir sagen willst. Vielleicht kann ich von dir
lernen und vielleicht kann ich dann mich selbst und andere besser verstehen.
Es grüßt dich ganz herzlich,
…“
Reflexion / Auswertung: Mit den Kindern wird über
folgende Fragen diskutiert / nachgedacht:
Was macht dich wütend?
Was machst du, wenn du wütend bist?
Hat deine Wut-Lösung funktioniert?
Was hat Angst mit Wut zu tun?
16
Welche Möglichkeiten gibt es noch, mit Wut umzu­
gehen?
Was passiert, wenn du deine Wut vergisst?
Hinweis: Die Kinder erfahren, dass eine verdrängte
Wut immer größer wird und dass es besser ist, ihr
einen adäquaten Ausdruck zu verleihen. Die Lehrerin /
der Lehrer erklärt in diesem Zusammenhang, dass
Wut immer an zweiter Stelle kommt, d. h. ihr gehen
andere Gefühle voraus wie zum Beispiel Enttäuschung,
Traurigkeit oder auch Angst.
Innendrin
Lernziel: Erforschen des eigenen Körpers. Bewusstwerden von Körperfunktionen und wie man den
Körper pflegen muss, damit es ihm gut geht.
Dauer: 30–40 Minuten
Materialien: Aufklappbares Skelett (alternativ: Lehrmittel „Mensch“), Kärtchen
Ablauf: Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Die Lehrerin / der Lehrer stellt das Skelett oder das Lehrmittel
„Mensch“ in die Mitte und fordert ein Kind nach dem
anderen auf, Teile des Skeletts aufzuklappen oder
das Lehrmittel zu studieren und seine Beobachtungen
zu beschreiben.
Anschließend werden Kärtchen verteilt und die
Kinder malen / schreiben sich den Körperteil auf, der
ihnen am besten gefallen hat. Zusammen mit der
Lehrerin /dem Lehrer besprechen Kinder die einzelnen
Funktionen und was jedes Kind tun muss, dass sein
Körper gut lebt und funktioniert.
Reflexion / Auswertung: Was hat mir an der Übung
gut / nicht gut gefallen?
Habe ich etwas Neues dazugelernt?
Was hat mein Interesse geweckt?
Worüber möchte ich noch mehr lernen?
Hinweis: Die Übung kann mit den Themen
„Gesunde Ernährung“, „Bewegung“, „Innere Organe“,
„Der Weg der Nahrung“ usw. gekoppelt werden.
Anstelle eines Skelett-Modells kann jedes an der
Schule vorhandene Lehrmittel zum Thema „Mensch“
herangezogen werden.
Talentebaum / Talentewald
Lernziel: Über die eigenen / fremden Talente und
Fähigkeiten nachdenken und sich ihrer bewusst
werden
Dauer: 20–30 Minuten
Materialien: Malfarben, Malpapier, Stifte
Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer bittet die Kinder ihre
Augen zu schließen und erklärt:
Soziales Lernen
„Stell dir vor, du bist ein großer und starker Baum.
Du siehst seinen dicken Baumstamm und seinen Gipfel,
der weit in den Himmel reicht. Die Äste sind
lang und kurz, dünn und dick, gebrechlich und robust
zugleich und biegen sich im Wind, manchmal bis auf
den Boden und schwingen sich wieder nach oben bis in
den Himmel hinein.“
Jetzt öffnen die Kinder ihre Augen. Die Lehrerin / der
Lehrer bittet die Kinder, Talente zu benennen, das
Wort noch einmal zu erklären und schreibt die
genannten Talente als Ideensammlung an die Tafel.
Anschließend bekommen die Kinder die Aufgabe,
ihren Talentebaum zu malen und die Talente auf
möglichst viele Äste und Verästelungen zu malen und
zu schreiben. Anschließend befragen sich die Kinder
gegenseitig, finden Talente von anderen heraus und
verbinden diese ggf. mit den eigenen. Zum Schluss
werden die einzelnen Talentebäume zu einem Talentewald auf ein großes Poster geklebt, das im Klassen­
zimmer oder in der Schule ausgehängt werden kann.
Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis wird gemeinsam über die Erlebnisse diskutiert:
War es leicht / schwierig meine Talente herauszu­
finden? Warum?
Ist mir ein Talent eingefallen, das ich bis jetzt nicht
bemerkt habe?
Wie kann ich meine Talente pflegen, nutzen und
einsetzen?
Was passiert, wenn ich mein Talent nicht pflege?
Fallen mir weitere Talente ein, die ich ergänzen
möchte?
Gibt es eine / n Mitschüler / in, die / der dasselbe Talent
hat?
Bin ich mit meinen Talenten zufrieden, oder will ich
sie gegen andere eintauschen?
Warum sind Talente von anderen für mich wertvoll
und wichtig?
Welche Talente sind mir besonders wichtig? Warum?
Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer achtet darauf,
dass jedes Kind Talente findet. Allerdings ist es auch
wichtig, Kinder auf unterschiedliche Talente
und Begabungen aufmerksam zu machen, die für die
Vielfalt unserer Welt wichtig sind. Der persönliche
Talentebaum wird kopiert und die Kinder kleben
diesen in ihr LEB ein.
Variante: Anstelle eines Bildes kann ein „richtiger
Baum“ in der Schule aufgestellt werden, an dem
verschiedene Talente von Schülerinen und Schülern
aufgehängt werden.
17
Soziales Lernen
Verwendete und weiterführende Literatur
Aliki: Gefühle sind wie Farben. 10. Auflage, Weinheim / Basel 2000
Badegruber, B.: Spiele zum Problemlösen. 5. Auflage, Linz 1998
Bettelheim, B: Ein Leben für Kinder. Erziehung in unserer Zeit. Frankfurt 1982
Bettelheim, B.: Liebe allein genügt nicht. Die Erziehung emotional gestörter Kinder, Stuttgart 1997
Braun, G.: Ich sag Nein. Verlag an der Ruhr 1995
Dornes, M.: Die frühe Kindheit. Fischer 1997
Friedrich, M. H.: Kinder ins Leben begleiten. Vorbeugen statt Therapie. Wien 2004
Heinemann, E.: Psychoanalyse und Pädagogik im Unterricht der Sonderschulen: Gewalttätige Kinder.
Frankfurt 1997
Keller, S.: Motivation zur Verhaltensänderung. Das Transtheoretisch Modell in Forschung und Praxis.
Freiburg 1999
Kiga Fachverlag: Soziales & emotionales Lernen. St. Ingbert / Stuttgart 2004
Kippert, H.: Teamentwicklung im Klassenraum. Weinheim 1999
Legenstein-Gaisbacher, M.: Mizzi sagt ganz laut NEIN. Wien 2006
Nelson, M. / Hessel, J.: Gut, dass ich es gesagt habe ... München 1983
Olivier, J.-C.: Wohin mit den Aggressionen? Raufen und Spielen nach Regeln. Linz 1995
Olweus, D.: Aggressors and their victims: Bullying at school. New York 1984
Pattakos, A.: Gefangene unserer Gedanken, Viktor Frankls 7 Prinzipien, die Leben und Arbeit Sinn geben.
Wien 2005
Portmann, R.: Spiele zur Entspannung und Konsentration. München 1993
Petermann, F.: Training mit aggressiven Kindern. Weinheim 1991
Rauchfleisch, U.: Gewattätige Kinder. Psychoanalyse und Pädagogik in Schule, Heim und Therapie. Frankfurt 1997
Riederle, J.: Kampfesspiele. Villigst 2003
Robra, A.: Zauberstein und Riesenstab, Abenteuerralleys für Kinder und Jugendliche. Seelze 2001
Schaef, A.-W.: Im Zeitalter der Sucht. Wege aus der Abhängigkeit. Hamburg 1989
Schmitz, R.: Kinder-Trainings. Schwerte 2003
Seyffert, S.: Kleine Mädchen STARKE MÄDCHEN. München 1997
Steinwart, A.: Feuer und Flamme. Würzburg 1997
Walker, J.: Gewaltfreier Umgang mit Konflikten in der Grundschule. Grundlagen und didaktisches Konzept.
Spiele und Übungen für die Klassen 1–4. Frankfurt 1995
Waibel, H.: Sozialmedizin – Grundlagen und Praxis für psychosoziale und pädagogische Berufe. Stuttgart 1993
Walter, D. C.: Kinder vor Gewalt schützen. Vorbeugen, erkennen, eingreifen. Ein Ratgeber für Eltern. Zürich 1998
Watzlawick, P.: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Bern / Stuttgart, 1985
Weidner, J. u. a.: Gewalt im Griff. Weinheim / Basel 2000
Winner, A.: Zum Begriff Lebenskompetenzen. Freiburg 1997
Winnicott D. W.: The family and individual development. London 1984
Zitzmann, E. M.: Konflikte positiv lösen. Kissing 2005
Zitzmann, E. M.: Ressourcenorientiertes Soziales Training (RST), Kurs 1–3, Tutzing 2006
18
Gedanken
Mein FingerabdruckMein Lippenabdruck
So sehe ich aus:
Klasse:
Name:
Mein Lern- und Entwicklungsbuch
Gefühle
Miteinander lernen
Miteinander leben
Miteinander leben
Miteinander lernen
Gefühle
Soziales Lernen – Kopiervorlage 1
Elternarbeit:
DOs und DON’Ts im Elterngespräch
DO
DON’T
Mehr zuhören, weniger sprechen!
Nicht lügen!
Stellen Sie offene Fragen.
Offerieren Sie keine Alternativen,
machen Sie keine Vorschläge.
Bekunden Sie Interesse und schenken
Sie Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit!
Ignorieren Sie keine Gesprächspartner / innen.
Helfen Sie, Situationen anzu­erkennen.
Seien Sie nicht anderer Meinung.
Bitten Sie die Eltern, den Grund für
das Gespräch zu wiederholen.
Streiten Sie nicht.
Lenken Sie das Gespräch auf etwas
Positives.
Beschönigen / Bagatellisieren Sie die
gemachten Erfahrungen nicht.
Seien Sie ehrlich.
Sprechen Sie weder über Schuld
noch über Fehler.
Versprechen Sie nur das, was Sie
halten können.
Bringen Sie eine Kollegin oder einen
Kollegen mit, wenn es Ihnen
Unbehagen bereitet, mit den Eltern
alleine zu sprechen.
Seien Sie nicht spekulativ.
Machen Sie in Bezug auf Belange,
die außerhalb Ihrer Vollmacht liegen,
keine Versprechungen.
Machen Sie keine Hausbesuche.
Seien Sie mitfühlend und für­sorglich.
Bleiben Sie emotional distanziert!
Verweisen Sie die Familie / Eltern an
zuständige Beratungsstellen.
Geben Sie keinen ungebetenen
Rat, der über Ihre Kompetenzen
hinausgeht.
© Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011
23
Soziales Lernen – Kopiervorlage 2
Grundregeln
F
reiwilligkeit
Du nimmst freiwillig an den Übungen teil und entscheidest selbst, was du
machen willst und was nicht.
Das Recht zum Nein
Wenn du an einer Übung nicht teilnehmen möchtest, sprich mit deiner
Lehrerin / deinem Lehrer. Du kannst zum Beispiel für eine Weile die anderen
Kinder im Sesselkreis aus der Ferne beobachten und später berichten,
was dir aufgefallen ist. Du weißt, dass du jederzeit im Sesselkreis wieder
willkommen bist und dass du vermisst wirst.
Aktives Zuhören
Wenn ein anderer spricht, dann höre zu und warte, bis sie / er fertig ist. Wenn
du etwas nicht richtig verstanden hast, frage nach. Mach keine abfälligen
Bemerkungen zu dem oder über das, was andere sagen.
Vertraulichkeit
Du erzählst private und persönliche Geschichten von anderen Kindern nicht
weiter. Halte dich an diese Regel, auch wenn es dir schwer fällt.
Fasse dich kurz und bündig!
Sprich in kurzen, knappen und klaren Sätzen.
Keine Hänseleien und keine Schimpfwörter!
Respektiere und achte die anderen Kinder, egal aus welchem Land sie kommen
und welche Sprache sie sprechen.
Sich selbst und andere loben
Vergiss nicht, dich und andere zu loben!
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© Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011
Soziales Lernen – Kopiervorlage 3 Name:
Körperreaktionen bei Angst
Wähle deine Reaktionen aus und kreuze sie an.
Wenn ich Angst habe, dann:
werde ich blass wie ein Schneemann
werde ich rot wie eine Tomate
zittere ich wie Espenlaub
bin ich sehr nervös
steckt mir ein Knödel im Hals
fange ich an zu stottern
bekomme ich feuchte Handflächen
habe ich kalte Füße
wird mir ganz heiß
spreche ich sehr leise
kann ich mich nicht mehr bewegen
werde ich hektisch und spreche schnell und undeutlich
bekomme ich überall rote Flecken
bekomme ich Magenschmerzen
wird mir schlecht
© Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011
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Soziales Lernen – Kopiervorlage 4
Tipps für Kinder
Tipp 1: D
ein Körper gehört dir! Du bestimmst, wer dir nahekommen oder dich
anfassen darf und wer nicht! Niemand hat das Recht, dich gegen
deinen Willen zu berühren. Auch nicht Verwandte, Lehrerinnen und Lehrer
oder Bekannte! Ausnahme: Manchmal muss dich jemand anfassen, wenn
du dich zum Beispiel verletzt hast, dann muss dich eine Arztin oder ein
Arzt unter­suchen. Doch wenn du möchtest, kannst du jemanden mit­nehmen,
damit du nicht alleine bist.
Tipp 2: W
enn jemand deine Gefühle verletzt, dich beschimpft, dir Angst macht oder
dir ein Geheimnis erzählt, das dich traurig macht und dir Sorgen bereitet, dann
darfst du das weitererzählen. Das ist kein Petzen!
Tipp 3: Niemand hat das Recht, dir mit Worten, Schlägen oder Gemeinheiten Angst zu
machen. Erwachsene und Jugendliche, die Mädchen und Buben Angst machen, sind gemein!
Tipp 4: W
enn dir jemand etwas schenkt, dann darfst du das ruhig annehmen.
Du darfst Geschenke aber auch ablehnen, wenn du sie nicht haben möchtest.
Für Geschenke braucht man nichts zu tun und für Geschenke braucht
man nicht zu bezahlen. Erwachsene und Freunde, die dir etwas schenken,
freuen sich mit dir, wenn dir das Geschenk gefällt. Hat dir jemand nur etwas
geschenkt, weil du ihm einen Gefallen tun sollst, so ist das gemein.
Tipp 5: Wenn dich jemand komisch berührt, dir unangenehme Sachen erzählt,
dir ekelige Bilder zeigt oder dich gegen deinen Willen foto­grafieren will, dann
darfst du NEIN sagen, unfreundlich sein, toben, herumschreien, spucken,
weglaufen. Alles ist für dich erlaubt, wenn du glaubst in Gefahr zu sein.
Tipp 6: Du brauchst niemandem deinen Namen und deine Adresse zu sagen, auch
nicht Menschen, die du kennst.
Tipp 7: W
enn du in Gefahr bist, dann rufe laut „Feuer“! Viele Menschen überhören
deinen Hilfeschrei, reagieren aber auf das Wort „Feuer“, denn sie sind
neugierig oder haben Angst, ihr eigenes Haus würde brennen. Rufe das Wort
„Feuer“ aber nicht aus Spaß!
Tipp 8: Manchmal ist es viel zu schwer, sich allein zu wehren! Überlege dir, welche
anderen Kinder oder Erwachsenen dir helfen können. Nimm all deinen
Mut zusammen und bitte sie um Hilfe.Wenn dir zunächst nicht geglaubt wird
oder du am Anfang noch nicht den Mut hast, mit anderen zu sprechen, gib
nicht auf. Vielleicht schaffst du es ja an einem anderen Tag.
Merk dir: DU HAST KEINE SCHULD!
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© Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011
Soziales Lernen – Kopiervorlage 5 Name:
Körperreaktionen bei Angst
Wenn dir etwas Angst macht (das kommt vor), dann sag es jemandem ins Ohr,
dem du vertraust, zum Beispiel deinen Eltern, einem Verwandten, einem Freund oder
einer Freundin. Wenn du niemanden hast, dem du von deinen Sorgen und Ängsten
erzählen kannst, dann ruf das Kindertelefon „Rat auf Draht“ an (147).
Wovor habe ich Angst? Warum?
Was kann mir meine Angst nehmen? Warum?
Wovor fürchtet sich mein Sitznachbar / meine Sitznachbarin? Warum?
Was tut er / sie, um die Angst loszuwerden?
Mein Angstbild:
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3. Klasse Jahresplanung
Jahresplanung
Da die Jahresplanung sehr individuell erfolgen kann, werden keine Schulwochen vorgegeben. Die Reihenfolge und
Gewichtung wird bewusst der Lehrerin bzw. dem Lehrer überlassen.
Das Lasso Sachbuch bietet verschiedene Möglichkeiten der Verwendung. Zum einen lassen sich die Themen in
der Reihenfolge des Buches erarbeiten, zum anderen ist eine individuelle Reihenfolge möglich.
Jene Seiten, deren Inhalte und Themen zusammengehören bzw. die sich sehr gut ergänzen, sind durch dicke Linien
umrandet. Es bietet sich an, diese Seiten für einen projektorientierten Unterricht in der angebotenen Reihenfolge
zu verwenden.
Die Seitenangaben zum Schulbuch (SB-Seiten) beziehen sich auf das Lasso Sachbuch ohne Regionalseiten. Die
Seitenangaben zum Arbeitsheft (AH-Seiten) haben unabhängig von der verwendeten Regionalausgabe Gültigkeit.
Eine Vorlage für die Jahresplanung gibt es auch auf Lasso Sachbuch-Online.
geplanter
Zeitraum
Lern- und
Erfahrungsbereiche
Themen
SBAHSeiten Seiten
KV
Gemeinschaft
Feriengeschichten
6
Das dritte Jahr in der Schule
7
4
Miteinander auskommen
8
5, 6
Dienste für die Gemeinschaft
10
Die Feuerwehr
11
7
Die Polizei
12
8
Die Rettung
13
9
Leben in der Gemeinde
14
10, 11, 12
Alt und Jung in der Gemeinde
15
Gesund leben
16
13
Frühstücken in Europa
18
14
Unsere Sinne
19
Erste Hilfe
20
Entdeckungen auf der Wiese
21
Lebensraum Wiese
22
Der Löwenzahn
24
Der Maulwurf
25
Die Spinne
26
Erkundung eines Gewässers
27
18
Leben am und im Wasser
28
19
Die Seerose
30
20
Die Stockente
31
21
7
8
Natur
28
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15
16
17
9
3. Klasse Jahresplanung
Die Libelle
32
22
Krötenwanderung
33
23
Grundrisse
34
Pläne zeichnen
35
Himmelsrichtungen bestimmen
36
Von der Wirklichkeit zum Plan
37
Der Maßstab
38
25
Sich auf Plänen zurechtfinden
40
26, 27
Pläne vergleichen
41
Erkundung der Umgebung
42
28
Ein Ort verändert sich
43
29
Alte Stadt – neue Stadt
44
30
Früher – heute
45
31
Was die Zukunft bringt
46
Entdeckungen, Erfindungen und Ereignisse
47
32, 33
Medien umgeben uns
48
34
Ein Thema – viele Medien
49
Computer & Co.
50
35
Ein Buch entsteht
52
36
Überall Werbung
53
37
Werbung für ein eigenes Produkt
54
38, 39
Müll trennen und wiederverwerten
55
40
Mülldeponie und Müllverbrennung
56
41
Der Kreislauf des Wassers
58
42, 43
15
Wettererscheinungen
60
44, 45
16, 17
Wasser für alle
61
Trinkwasser wird aufbereitet
62
46
Abwasser wird entsorgt
63
47, 48
Vorsicht, heiß!
64
Versuche mit Rotkrautsaft
65
49
Magnetismus
66
50
Der Kompass
67
51, 52
10
Raum
24
11
12
Zeit
13
Wirtschaft
14
Technik
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18
29
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Anregungen zur Unterrichts­
gestaltung 3. Klasse
Erfahrungs- und
Lernbereich Gemeinschaft
SB S. 6 Feriengeschichten
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Ein Klassenerlebnisbuch gestalten (aus Einzel­
werken kann ein gemeinsames Werk entstehen).
–Kreisgespräch führen mit dem Impuls: „Hast
du in den Ferien etwas gelernt, was du vorher noch
nicht konntest?“ Ganzheitlichkeit des Lernens in
den Blick der Kinder bringen (Es geht nicht darum,
wer in den Ferien das Einmaleins geübt hat!)
–Erzählen, was sie in den Ferien Neues gelernt
haben
–Fotos, Ansichtskarten, Bilder oder Prospekte
mitbringen; Ausstellung an einer Wäscheleine
SB S. 7 Das dritte Jahr in der Schule /
AH S. 4 Welche Interessen hast du?
Sachinformationen:
Die Begriffe „Interessen“ und „Begabungen“ werden
aktuell auch unter dem Aspekt „Besondere Begabungen“ diskutiert und unterschiedlich definiert. Die
multiple Intelligenztheorie von Howard Gardner
steht für eine der einflussreichsten Konzeptionen. Er
beschreibt menschliche Begabungen als Ausdruck von
mehreren Intelligenzen oder Intelligenzfaktoren: die
sprachliche, die logisch-mathematische, die räumliche,
die musikalische, die körperlich-kinästhetische, die
interpersonale, die intrapersonale, die naturalistische
und die existenzielle Intelligenz.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Neigungen, Begabungen und Interessen vorstellen
und vergleichen „Gruppen aus Expertinnen
und Experten“ zu verschiedenen Themengebieten
finden
–Über gemeinsame Interessen sprechen
–Liste mit diversen Begabungen erstellen, die bei
einem Projekt zur Arbeitseinteilung dienen kann
30
SB S. 8–9 Miteinander auskommen / AH S. 5 Regeln sind wichtig / AH S. 6 Schulregeln früher und heute
Sachinformationen:
Konflikte kommen in der Schule täglich vor. Dabei
können für den Volksschulbereich vor allem drei
typische Arten unterschieden werden.
1. Einzelkonflikt mit beidseitigem Anteil
2. Einzelkonflikt mit einseitigem Anteil
3. Konflikte zwischen Gruppierungen einer Klasse
Schulen reagieren auf die ansteigende Tendenz zur
Gewalt mit Konzepten zur Prävention und Stärkung
der sozialen Kompetenz.
Konflikte werden als Trainingsmaterial verstanden,
mit dessen Hilfe Schülerinnen und Schüler soziale
Kompetenzen erwerben können. Sozialkompetenz
setzt Fähigkeiten im Wahrnehmungs- und Kommunikationsbereich voraus, um die es in diesem Kapitel
geht. Im Rollenspiel, das hier als Mittel zur Simulation
problembehafteter Situationen eingesetzt wird,
sollen diese bewusster wahrgenommen und alternative
Lösungen gefunden werden.
Dies sollte zur Formulierung von Regeln und Ab­
machungen führen, die soziales Miteinander in der
Schule ermöglichen.
Stehen sich mindestens zwei verschiedene Ansichten
oder Interessen unvereinbar gegenüber, liegt eine
Konfliktsituation vor. Das kann innerhalb und
zwischen Personen, Gruppen, Staaten etc. der Fall sein.
Um einen Konflikt beizulegen, sollten verschiedene
Punkte beachtet werden:
– sich dem Konflikt stellen
–das Problem möglichst schnell und genau an­
sprechen
– einen geeigneten Zeitpunkt abwarten
– sich bereits die richtigen Worte zurechtlegen
–Übertreibungen / Verallgemeinerungen
vermeiden
– konkrete Wünsche und Vorstellungen äußern
– sein Gegenüber ausreden lassen
Folgende Entwicklungsstufen der Streitfähigkeit lassen
sich bei Kindern beobachten:
Für 5- bis 7-Jährige bedeutet Streit unter Freunden:
–handgreiflich aneinandergeraten und die folge­
richtige Lösung: auseinandergehen
–eine Formel des sich Vertragens nennen: „Wollen
wir wieder Freunde sein?“
Motive und Gefühle sind weniger bewusst.
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Für 8- bis 10-Jährige bedeutet Streit unter Freunden:
handgreiflich aneinandergeraten. Gefühle sind
entscheidend: Der verletzte Gleichheitsgrundsatz und
enttäuschte Erwartungen werden als Auslöser wahr­
genommen: „Der hat angefangen.“ Folgerichtig ist
für diese Altersstufe, dass die streitauslösenden Handlungen konkret, symbolisch oder sprachlich rück­
gängig gemacht werden:
– einen Schaden wiedergutmachen
–eine Entschuldigung äußern, die sich auf die ver­
letzende Handlung bezieht: „Ich wollte dir nicht
wehtun.“
Es gibt aber auch andere Formen der Konfliktlösung,
so z. B. die Win-win-Strategie, bei der es nicht darum
geht, die eigene Position durchzusetzen oder ge­
zwungenermaßen Abstriche zu machen, sondern eine
dauerhafte Lösung zu finden, die von allen Beteiligten
akzeptiert und getragen wird. Es muss eine Situation
geschaffen werden, in der jeder das Gefühl hat, durch
diese Lösung etwas zu gewinnen (und nichts zu ver­
lieren). Bei einem Kompromiss hingegen verliert jeder
Beteiligte etwas von seinem Anspruch, was häufig
neue Konflikte bzw. die Wiederaufnahme des Streites
bei der nächsten kritischen Gelegenheit zur Folge hat,
also zu keiner dauerhaften Lösung führt.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Überlegen: „Was könnten die Kinder auf den
­Bildern denken?“
–Der Arbeitsauftrag für eine Gruppenarbeit könnte
lautet: „Sucht euch eine Situation aus und spielt
die Streitsituation nach.“
Folgende Schritte sollten beachtet werden:
– Wie kommt es zu dem Streit?
– Wie verhalten sich die einzelnen Personen?
– Kommt es zu einer Lösung?
–Ängste, sich zu beteiligen, sind bei diesem Thema
häufig und sollten auf jeden Fall ernst genommen
werden. Beispiele für erwünschtes Verhalten
aus den Rollenspielen können an der Tafel notiert
werden.
–Für die Rollenspiele sollte den Kindern deutlich
gemacht werden, dass es keine ernsthaften oder
handgreiflichen Auseinandersetzungen geben darf.
–Gemeinsam Regeln aufstellen, dabei auch an
die Konsequenzen denken, die eintreten, wenn
sich jemand nicht an die Regeln hält
–In Gruppenarbeiten überlegen, welche Regeln
und Konsequenzen es geben könnte. In einer an­
schließenden Diskussion Konsens finden
–Diese Regeln in der Klasse aufhängen und in
den nächsten Tagen noch überdenken und über­
arbeiten
–Nach einer vorher festgelegten Zeit (einige Tage)
diese Regeln fixieren und für alle sichtbar auf
einem Plakat festhalten
–Streitprotokolle den Streitparteien zur Besinnung
auferlegen, damit eventuell Einsicht oder ein
Kompromiss selbst gefunden werden kann
SB S. 10 Dienste für die Gemeinschaft
Sachinformationen:
Ehrenamtliche nennt man Mitarbeiter von Organi­
sationen, kirchlichen Vereinen, sozialen Diensten oder
staatlichen Organen (z. B. Gemeinden), die ihre
Tätigkeit ohne Bezahlung verrichten.
Ehrenämter werden von Personen übernommen, die
aus innerer Überzeugung diese Tätigkeiten verrichten.
Ehrenamtliche Tätigkeiten gibt es in vielen Bereichen,
wie z. B.:
– im Bildungs- und Erziehungssystem
– im kirchlichen Bereich
– im Gesundheitsbereich
– in der Pflege
– im Sozialwesen
– in der Kinder- und Jugendarbeit
– im Sport
– in der Kultur-, Medien- und Freizeitarbeit
– in Politik und im Wohnungsumfeld
– im Umwelt-, Landschafts-, Natur- und Tierschutz
– im Rechtswesen
–in der Entwicklungshilfe und Menschenrechts­
arbeit
– im Rettungswesen
– im Katastrophenschutz.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Anhand der Berufskleidung und der Sprechblasen
zu den Bildern herausfinden, welche Berufe auf
der Seite vorgestellt werden, und die Bedeutung für
andere beschreiben
–Die besondere Rolle der Arbeit als Hausfrau / Hausmann und Mutter / Vater thematisieren
–Berufekartei erstellen
–Beruferaten (typische Handbewegung oder
Ähnliches)
–Lehrausgang an einen Arbeitsplatz
–Herstellung eines Steckbriefes
31
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
SB S. 11 Die Feuerwehr / AH S. 7 Feuerwehr früher und heute
Sachinformationen:
Früher kam es häufig vor, dass es brannte. Es gab sehr
viel Stroh in den Ställen, die Häuser waren teilweise
aus Holz. Es gab auch offene Feuer.
In den meisten Städten beschäftigte man Nachtwächter. Ihre Aufgabe war es, Unachtsame zu ermahnen
und bei einem Feuer alle zu warnen. Dazu trugen sie
ein Brandhorn ständig bei sich.
Im Mittelalter war die Beherrschung des Feuers kaum
möglich. Stadtbrände waren fast an der Tagesordnung,
der „rote Hahn“ (Symbol plötzlich ausbrechenden
Feuers) beunruhigte über viele Jahrhunderte die
Bürgerinnen und Bürger.
Schließlich wurde die Feuerwehrspritze erfunden, die
kontinuierlich Löschwasser lieferte. Sie wurde von
10 bis 20 starken Männern über Hebel und Stangen
bewegt.
Die Dampfmaschinen der Engländer Watt und
Stevenson brachten eine große Erleichterung bei der
Brandbekämpfung – durch mit Dampf betriebene
Feuerwehr-Löscheinheiten konnten Brände wirkungsvoll bekämpft werden.
Wenn es brannte, mussten früher alle beim Löschen
helfen. Heute ist diese Aufgabe der Feuerwehr
übertragen.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Exkurs zum Thema Feuer: die Entstehung von
Feuer, die Bedingungen für Brandgefahr, der
Verbrennungsprozess, Brandschutz und richtiges
Verhalten bei Bränden sowie das Löschen von
Feuer
–Regeln bei einem Brand in der Schule wiederholen
–Zeitungsartikel über den Einsatz der Feuerwehr
sammeln
Lösungen:
Sachbuch Nr. 1: löschen, bergen, schützen, retten
Arbeitsheft Nr. 1: Sirene; Feuerwehrauto; Hydrant,
Löschteich; Tankwagen, Pumpe, Schläuche;
Scheinwerfer; Schutzkleidung, Helm, Stiefel,
Handschuhe; Drehleiter, Steckleiter
Nr. 2: Keller auspumpen, Feuer löschen, verschmutzte
Straßen reinigen, Feste (Feuerwehrfeste)
organisieren, Katzen von Bäumen retten, bei
Unfällen helfen
32
SB S. 12 Die Polizei / AH S. 8 Die Polizei
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Polizistinnen und Polizisten einladen – Interview
(Interviewleitfaden erstellen!)
–Richtiges Verhalten in Notfallsituationen –
richtiges Tätigen eines Notrufes
–In Gruppen Situationen erarbeiten, in denen man
die Polizei rufen muss
Lösungen:
Sachbuch Nr. 1: Verkehrsregelung, Personenschutz,
Information und Beratung, Verkehrsüberwachung,
Einsatz bei einem Unfall, Verkehrserziehung
Arbeitsheft Nr. 1: Polizistin oder Polizist, Uniform,
133 und 112, Straßenverkehr, Kriminalpolizei,
Einsatzfahrzeuge, Blaulichter
Nr. 2: Lösungswort: HELFEN
SB S. 13 Die Rettung / AH S. 9 Die Rettung
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Rettung
einladen – Interview (Interviewleitfaden erstellen!)
–Rollenspiele zum richtigen Verhalten in Notfall­
situationen durchführen
–In Gruppen Situationen erarbeiten, in denen es
notwendig ist, die Rettung zu rufen
–Situationen besprechen, in denen nicht nur die
Rettung notwendig ist, sondern auch Feuerwehr
und Polizei
Ergänzende Ideen:
–Lehrausgang zum Roten Kreuz
–Sich erkundigen, welche Projekte das Öster­
reichische Jugendrotkreuz durchführt
–Eventuell bei einem Projekt mitwirken
Lösungen:
Sachbuch Nr. 2: Rettungshubschrauber, Notarzt,
Bergrettung, Krankentransport
Arbeitsheft Nr. 2: Notarzt / Rettung – Rettungs hubschrauber
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
SB S. 14 Leben in der Gemeinde / SB S. 15 Alt und Jung in der Gemeinde / AH S. 10 Unsere Gemeinde / AH S. 11 Die
Gemeinde, in der unsere Schule steht / AH S. 12 Die Aufgaben der Gemeinde
Sachinformationen:
Jung und Alt soll in einer Gemeinde friedlich nebeneinander und miteinander leben. Dafür sind eine
gewisse Toleranz, Geduld, Respekt sowie ein gutes
Maß an Verständnis für die jeweils andere Generation
mit ihren Eigenheiten und anderen Lebensgewohnheiten nötig. Diese Fähigkeiten werden oft mit dem
Begriff „soziale Kompetenz“ verbunden. So können
ältere Menschen Kindern von ihren Erfahrungen
erzählen, Bücher vorlesen, … (Bild 1). Großeltern
haben oft mehr Zeit als Eltern, mit den Kindern z. B.
Kekse zu backen, … (Bild 2). Ältere Menschen sind
jedoch manchmal lärmempfindlich, wenn Kinder vor
der Haustür mit dem Ball spielen (oder sogar den
Ball gegen die Haustür werfen) und vielleicht lärmen,
toben, lachen, … (Bild 3). Manche ältere, oft allein
lebende Menschen suchen Anschluss an eine Familie,
weil sie gern mit Kindern spielen, auf den Spielplatz
oder spazieren gehen, … (Bild 4). Auch die Hausauf­gabenbetreuung übernehmen manche ältere Menschen gern.
Eine weitere Aufgabe im Arbeitsheft bezieht sich
auf Freizeitangebote, die es in der Gemeinde gibt. Es
soll den Kindern auch vor Augen gebracht werden,
dass Leistungen der Gemeinde auch Geld kosten.
Die Einwohnerinnen und Einwohner einer Gemeinde
müssen für bestimmte Leistungen der Gemeinde
Gebühren bezahlen.
Gemeinde ist die allgemeine Bezeichnung für Ortschaft, Stadt, Großgemeinde oder Dorf und auch die
unterste Verwaltungseinheit eines Staates oder die
Gesamtheit ihrer Einwohnerinnen und Einwohner.
Die tragenden Organisationseinheiten der Kommunalverwaltungen heißen Ämter. Großabteilungen können
zu Dezernaten oder Referaten zusammengefasst
werden. In der Kommunalverwaltung ist eine Abteilung eine Untergliederung eines Amtes.
Die Bürgerinnen und Bürger der Städte und Gemeinden wählen die Gemeindevertreterinnen und
Gemeindevertreter, die den Gemeinderat bilden, und
die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister. Der
Gemeinderat trifft sich in regelmäßigen Abständen,
um Probleme der Bürgerinnen und Bürger zu
besprechen. In jeder Gemeinde gibt es eine Gemeindeverwaltung, die das ausführt, was der Gemeinderat
beschließt. Die Gemeindeverwaltung ist meist nach
den anfallenden Aufgaben gegliedert: Umweltamt,
Schulamt, Kulturamt, ...
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Lehrausgang zum Gemeindeamt durchführen
–Das Befragen realer Personen in der Gemeinde
trägt zur demokratischen Bildung bei.
–Jugend- und Sozialarbeiterinnen oder Sozialarbeiter können eingeladen werden, die eine Gesprächsrunde bilden und auf die Fragen der Kinder
eingehen.
–Fragen nach der Umsetzung der Kinderrechte
in der Gemeinde (z. B. Kinderrat, Kinder­
parlament, Kinderkonferenz) sowie Fragen zu den
Aufgaben der einzelnen Ämter der Verwaltung
(z. B. Gesundheit, Verkehr, Schulen)
besprechen
Lösungen:
Arbeitsheft S. 10 Nr. 2: 2; 6; 1; 3; 5; 4
Arbeitsheft S. 12:
1. Zeile: Müllentsorgungsgebühr, Wassergebühr,
Friedhofsgebühr
2. Zeile: Grundsteuer, Hundesteuer
3. Zeile: Platzmiete
4. Zeile: Straßenerhaltungsgebühr
Erfahrungs- und Lernbereich Natur
SB S. 16–17 Gesund leben /
AH S. 13 Gesunde Ernährung
Sachinformationen:
Die Bilder auf dieser Seite zeigen zwei Möglichkeiten
der Bewegungsunterbrechung im Unterricht. Auf
dem linken Bild werden die Arme wie die Flügel einer
Windmühle bewegt. Dabei muss darauf geachtet
werden, dass jedes Kind ausreichend Platz hat. Das
Mädchen auf dem rechten Bild führt eine Fingergymnastik durch. Mit den Bildern werden die Kinder
angeregt, selbst Bewegungsübungen auszuprobieren.
Sie sollen überlegen, in welchen Situationen und
wie häufig sie sich an einem Schulvormittag bewegen.
Bei der Bewegungsübung „Mein Knie grüßt dein
Knie“ soll ein Kind ein anderes mit einem Körperteil
berühren. Dieses Kind geht zum nächsten Kind und
berührt es mit einem anderen Körperteil, bis alle
Kinder berührt wurden. Es sollte sich kein Körperteil
wiederholen, was beim Spiel im Klassenverband
jedoch kaum möglich ist.
33
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Die Übung „Gerade, krumm ...“ beinhaltet, dass die
Kinder zunächst im Stand „gerade, krumm, gerade,
krumm“ sagen und sich dabei strecken und ent­
spannen. Dann geht es weiter mit einer Bewegung wie
z. B. „laufen, laufen, laufen“ oder „hüpfen, hüpfen,
hüpfen“. Abschließend wird wieder gestreckt und
entspannt mit den Worten: „gerade, krumm“. Moti­
vierender wird die Übung, wenn man die Wörter
in Form einer Melodie spricht bzw. singt: „Gera--de,
krumm, gera--de, krumm ...“. Das „Gerade“ lang­
gezogen sprechen, damit die Zeit zum Gerademachen
gegeben ist und die Übung bewusst ausgeführt
werden kann. Um die Atmung mit einzubeziehen,
kann beim „Krummmachen“ aus- und beim „Gerademachen“ eingeatmet werden.
Unterbrechungen des Unterrichts, in denen Bewegungsübungen durchgeführt werden, steigern neben
dem Ausgleich einseitiger körperlicher Belastungen
die Konzentrationsfähigkeit.
Kinder sowie Lehrerinnen und Lehrer profitieren
gleichermaßen von Bewegungspausen, weil diese
–Bewegungsauffälligkeiten und Haltungsschäden
vorbeugen
–dem kindlichen Bewegungsbedürfnis entgegenkommen
– Ermüdungserscheinungen vorbeugen
– die Konzentration fördern
–das gemeinsame Spiel und das Miteinander unterstützen
Bewegungspausen sind für eine gesunde Entwicklung
und gesundes Lernen unverzichtbar und stellen keine
verlorene Zeit dar.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Für Bewegungspausen Übungen vorschlagen und
auf einem Plakat in der Klasse aufhängen
–Weitere Bewegungsübungen:
–im Raum umhergehen und die Schultern kreisen
lassen
– Hampelmannsprünge auf der Stelle machen
–Spiegelbild: eine Bewegung nachahmen, die ein
anderes Kind macht
–sich recken und strecken und sich ganz klein
machen
–Übung mit dem Radiergummi: den Radier­
gummi auf verschiedenen Körperteilen
balan­cieren und sich dabei im Raum bewegen
–Weitere Bewegungsübungen sind auch unter
den kinästhetischen Übungen, den so genannten
Überkreuzübungen zu finden. Diese Übungen
fördern vor allem auch Kinder, die in ihren motorischen Abläufen Probleme aufweisen.
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Sachinformationen:
Die wichtigen Merkmale einer gesunden Ernährung
sind Vielfältigkeit und die Mengen der einzelnen
Nahrungsmittel. Pflanzliche und tierische Lebens­
mittel sowie warme und kalte Mahlzeiten sollten sich
ergänzen. Dabei sollten pflanzliche Nahrungsmittel
(Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse und Obst)
reichlich in der Ernährung vorhanden sein. Tierische
Lebensmittel (Milch und Milchprodukte, Fleisch
und Wurstprodukte, Fisch und Eier) sollten dagegen
nur in mäßigen Mengen, aber täglich gegessen werden.
Zucker- und fettreiche Lebensmittel sollten nur in
geringen Mengen in der Nahrung enthalten sein.
Dazu gehören Süßigkeiten (auch Kekse und Kuchen),
Fast Food (Pommes, Hamburger, Bratwurst etc.),
zuckerhaltige Getränke (Limonade). Empfohlen
werden für Kinder im Allgemeinen drei Haupt- (Frühstück, Mittag- und Abendessen) und zwei Zwischenmahlzeiten vormittags und nachmittags. Die Essens­
menge ist bei den Hauptmahlzeiten größer als bei
den Zwischenmahlzeiten. Als Zwischenmahlzeiten
bieten sich vor allem Gemüse und Obst an sowie
Milch­produkte (Joghurt oder Topfen). Festgestellt
werden konnte, dass Kinder viel lieber zu Obst und
Gemüse greifen, wenn es schon zurechtgemacht
wurde (ent­kernen, klein schneiden). Wichtig ist, dass
die Mahlzeiten auch als eine gemeinsame Zeit für den
Austausch von Erlebtem, fürs Erzählen etc. begriffen
und in Ruhe eingenommen werden. Für die gesunde
Ernährung ist auch das Trinken sehr wichtig für
Kinder. Zirka 1,5 l, vor allem Wasser und Tee, pro Tag
sollte ein Kind trinken. Der Anteil an Getränken,
z. B. Saft, Nektar, Fruchtsaftgetränk und Limonade,
die Kalorien in Form von Zucker enthalten, sollte
reduziert werden. Zwischen den Mahlzeiten können
diese Getränke auch zur Kariesbildung beitragen
und eine Ursache für mangelnden Appetit zu den
Hauptmahlzeiten sein.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Darauf hinweisen, dass es Nahrungsmittel gibt,
die viel Kraft geben und dazu beitragen, dass man
sich wohl fühlt
–Vermutungen anstellen, welche Nahrungsmittel
dazu gehören könnten
–Herausfinden, dass es auch Nahrungsmittel
gibt, die dem Körper nicht so viel Kraft geben und
auf Dauer ungesund sind
–Die Jause, die die Kinder mitbringen, ohne
Wertung betrachten und benennen
–Feststellen, ob es sich um ein gesundes oder ein
weniger gesundes Schulfrühstück handelt
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Lösungen:
Sachbuch S. 16 Nr. 1: in der Pause, im Turnsaal,
im Schulhof, auf dem Sportplatz, beim offenen
Lernen, …
Sachbuch S. 17: 6, 5, 2, 4, 3,1
–Sich in Menschen mit Behinderungen hineinfühlen
–Einen Lehrausgang in den Wald oder in einen
Park machen, bei dem gezielte Arbeitsaufträge
erteilt werden
–Orientierungssinn (zur räumlichen Orientierung)
erwähnen
SB S. 18 Frühstücken in Europa /
AH S. 14 Spezialitäten aus anderen
Ländern
Lösungen:
Sachbuch S. 19 Nr. 1: Auge – Sehsinn, Ohr –
Gehörsinn, Nase – Geruchssinn, Haut – Tastsinn,
Zunge – Geschmackssinn
Nr. 2: 1. Bild: Tastsinn, Sehsinn; 2. Bild: Gehörsinn,
Tastsinn, Sehsinn
Nr. 4: den Finger innen an den Glasrand halten
und fühlen
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Von Essgewohnheiten in anderen Ländern erzählen
–Spezialitäten aus anderen Ländern mitbringen
lassen und verkosten
–Vielleicht bieten sich auch Eltern an, mit den
Kindern diese zu kochen bzw. zuzubereiten.
–Rätsel, aus welchen Ländern verschiedene Speisen
stammen könnten, runden dieses Projekt ab.
–„Blitzlicht“ mit der Frage: „Welche Essgewohnheiten
fallen dir zu … (Frankreich, England, …) ein?“
–Impuls: „Denk dir: Ein Kind aus Italien schaut
einer österreichischen Familie beim Frühstück zu.
Was könnte es sich denken?“
Lösungen:
Arbeitsheft S. 14 Nr. 1: Gouda – Niederlande,
Orangen – Spanien, Oliven – Türkei, Butter – Irland,
Feta – Griechenland, Camembert – Frankreich.
SB S. 19 Unsere Sinne
Sachinformationen:
Sinneswahrnehmungen gelten als Grundlage jeglichen
Lernens. Sie werden durch Organe ermöglicht, die
mit Sinnesnerven in Verbindung stehen. Die Sinneszellen dienen zur Wahrnehmung und Auswertung
von Reizen. Als Sinneszellen in der Netzhaut des
Auges findet man Stäbchen und Zäpfchen, die Licht
wahrnehmen. Die Hörsinneszellen besitzen oben
ein Haarbüschel, das sich je nach Vibration bewegt.
Riechzellen im Nasenbereich reagieren auf gas­förmige Stoffe. Geschmacksrezeptoren auf der Zunge
und im Mundbereich reagieren auf flüssige oder
feste Stoffe. Tast­körperchen in der Haut reagieren
auf schnelle Berührung und die freien Nervenenden
nehmen Schmerz wahr.
SB S. 20 Erste Hilfe / AH S. 15 Erste Hilfe
Sachinformationen
Unter Erster Hilfe versteht man von jedermann
durchzuführende Maßnahmen, um menschliches
Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder
Gesundheits­störungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe (Arzt, Rettungsdienst) abzuwenden
oder zu mildern. Dazu gehört insbesondere das
Ab­setzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die Betreuung der Verletzten.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Wenn das Thema weiter vertieft werden soll, ist
es auch möglich, über das Rote Kreuz oder
ähnliche Einrichtungen eine Erste-Hilfe-Aus­
bilderin oder einen Erste-Hilfe-Ausbilder in den
Unterricht einzuladen, um mit den Kindern
weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuüben
–Eine Liste erstellen mit verschiedenen (Unfall-)
Situationen und den richtigen Reaktionen und
Maßnahmen
–Über das Österreichische Jugendrotkreuz gibt
es viele Unterrichtsmaterialien zum Thema Erste
Hilfe (Helfi, ...), womit das Thema noch eingehender bearbeitet werden kann.
Lösungen:
Arbeitsheft S. 15 Nr. 1: Kopf nach vorne beugen,
kalte Umschläge auf den Nacken legen, Nasenloch
zudrücken / Nummer: 144 oder 112
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Spiele wie „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst“
oder ähnliche Kim-Spiele mit Tast-, Riech-,
Schmeck-, Hör- oder Sehstationen
35
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
SB S. 21 Entdeckungen auf der Wiese /
SB S. 22–23 Lebensraum Wiese /
AH S. 16 Wiesenrätsel
Sachinformationen:
Pflanzen der Wiese
Spitzwegerich
Blütenfarbe:kleine Blüten, weiße bis bräunliche
Kronblättchen, brauner Kelch
Blütezeit:
Mai bis September
Pflanzengröße: bis zu 40 cm hoch
Vorkommen:
Wege, Wiesenränder, Felder, Weiden
Besonderheiten:kahle bis schwach behaarte, aufrechte, lanzettliche, 2 bis 4 cm breite
und bis 30 cm lange Blätter
Rotklee
Blütenfarbe:Köpfchen, die aus einzelnen, rot­
violetten Blüten bestehen
Blütezeit:
Juni bis September
Pflanzengröße: bis zu 50 cm
Vorkommen:
Wiesen und Weiden
Besonderheiten:Der Rotklee ist eine bedeutende
Honigpflanze.
Hirtentäschel
Blütenfarbe:Die kleinen weißen Blüten stehen
anfangs in Dolden (schirmartiger
Blütenstand) zusammen, bilden
sich jedoch im Laufe der Blüte- und
Fruchtzeit zu lockeren Trauben.
Blütezeit:blüht ganzjährig und ruht nur im
Winter während langer Frost­
perioden
Pflanzengröße: bis zu 40 cm hoch
Vorkommen:ist überall zu finden, weil sie keine
besonderen Ansprüche an den
Boden stellt
Besonderheiten:So kann man häufig beobachten,
dass Blüten und Früchte zur gleichen
Zeit an einer Pflanze zu finden sind.
Die Frucht der Pflanze ist eine verkehrt herzförmige, gestielte, kleine,
vielsamige Schote.
Zaunwicke
Blütenfarbe:meist violett, seltener gelb (VogelWicke indigobau bis rötlich)
Blütezeit:Mai bis Juni
Pflanzengröße:bis 60 cm lange rankende und
kletternde Stängel
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Vorkommen:Gebüsche, Hecken, Feldraine, liebt
schattige Plätze
Besonderheiten:Samen in Hülsen, Hülsen rollen sich
beim Aufspringen spiralig auf.
Knäuelgras
Blütenfarbe:
grün-gelb
Blütezeit:
Mai bis Juli
Pflanzengröße: hochwüchsig (bis zu 120 cm)
Vorkommen:stark verbreitete, dauerhafte Pflanze,
die vor allem auf Wiesen unf Weg­
rändern wächst und fruchtbare,
nicht zu feuchte Böden bevorzugt
Besonderheiten:Diese Grasart wird weitgehend als
Futterpflanze angebaut.
Tiere der Wiese
Regenwurm
Er ist ein am Boden lebender, weit verbreiteter Ringelwurm. Er ist ein bis zu 30 cm langes, gliedmaßenloses
Lebewesen, bei dem man auf den ersten Blick vorn
und hinten nicht unterscheiden kann. Sieht man
aber genauer hin, so erkennt man einige für ihn charakteristische Besonderheiten. Davon sind die 150
Körperringe oder Segmente das auffälligste Merkmal.
Der Kopflappen ist ein lappig vorgezogenes Segment
an einem Körperende, der die Mundöffnung über­
deckt. Chitinborsten an den folgenden Segmenten
unterstützen die Fortbewegung. Im vorderen Drittel
befindet sich der Gürtel, eine hell gefärbte Verdickung,
die in der Fortpflanzung eine wichtige Rolle spielt.
Unter einem Quadratmeter Wiese können, je nach
Bodenart, zwischen 100 und 400 Regenwürmer
leben und ihre engen Röhren und Gänge durch die
Erde fressen. Durch die Röhren wird der Boden auf­
gelockert und das Wasser verteilt sich besser in ihm.
Nachts ziehen Regenwürmer welke Blätter und
Grashalme in ihre Gänge und beschleunigen so die
Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile. Nachdem es
geregnet hat, kommen Regenwürmer aus ihren
Gängen gekrochen, da sie durch ihre haut atmen und
durch das Wasser ersticken würden. Regenwürmer
sind wie Schnecken Zwitter. Eine weitere Besonderheit
des Regenwurmes ist, dass er verloren gegangene
oder verletzte Körperteile erneuern kann. Wenn also
der Wurm geteilt wird, entstehen nicht etwa zwei neue
Würmer, sondern der erste Körperteil, in dem sich
das Gehirn befindet, ist überlebensfähig, solange er
noch aus mehr als 40 Segmenten besteht. Dies ist nur
möglich, weil in jedem Körpersegment alle lebenswichtigen Organe enthalten sind.
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Marienkäfer
Der kleine, runde Marienkäfer mit hochgewölbtem
Rücken, roten Flügeldecken und sieben schwarzen
Flecken wird 5 bis 8 mm lang und ist weit verbreitet –
besonders an Stellen mit zahlreichen Blattläusen.
Die Käfer überwintern oft in Scharen unter Steinen,
Rinde oder in Häusern. Zur Abwehr kann der Käfer an
seinen Beingelenken gelbe Tropfen einer stark
riechenden, sehr bitteren Blutflüssigkeit abscheiden.
Hummel
Ungefähr 30 Hummelarten sind in Europa bekannt.
Durch ihren relativ plumpen und meist schwarz-gold
behaarten Körper, kann man sie gut von den Bienen
unterscheiden. Der Hinterleib ist von der Brust abgetrennt. Die vier häutigen Flügel befähigen die Hummel
zu einem schnellen, vom typischen Brummen
begleiteten Flug. Der Kopf trägt zwei 13- (Männchen)
bzw. 12-gliedrige (Weibchen) Fühler sowie einen Saugrüssel, der denen der Bienen entspricht. Hummeln
sind Staaten bildende, soziale Insekten.
Tausendfüßler
Tausendfüßler haben mehr als 200 Beinpaare. Sie
besitzen in jedem Körperabschnitt Wehrdrüsen, aus
denen sie bei Annäherung von Feinden übel riechende
und mitunter sogar giftige Sekrete ausscheiden.
Deshalb werden sie von Vögeln und Maulwürfen, Igeln
und Spitzmäusen genauso gemieden wie von räu­
berischen Insekten. Die Tausendfüßler ernähren sich
überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen und
sind wichtige Abfallbeseitiger. Manchmal, vor allem
bei Feuchtigkeitsmangel, knabbern sie allerdings auch
Sämlinge, Erdbeeren und Wurzelfrüchte an.
Schnecke
Es gibt mehr als 85.000 verschiedene Arten in Flüssen
und Seen, im Meer und natürlich an Land. Jede
Schneckenart hat sich perfekt an ihre Umgebung angepasst. Wasserschnecken haben zum Beispiel Kiemen
und Schnecken, die an Land leben, haben Lungen.
An Land mögen es viele Schneckenarten feucht: Sie
leben im Wald, in Mooren, in Wiesen und im Garten
und ernähren sich von Pflanzen. In den längeren
Fühlern stecken die Augen. Mit dem anderen Fühlerpaar kann das Tier riechen und tasten. Darm, Herz,
Magen und Niere stecken im Schneckenhaus.
Die Schnecke ist gleichzeitig Männchen und Weibchen. Jede Schnecke kann Eier legen. Sie braucht dafür
nur ein Samenpaket von einer anderen Schnecke.
Die Eier legt die Schnecke in ein Erdloch. Nach drei
Wochen schlüpfen aus den Eiern kleine Schnecken.
Die kleinen Schnecken nehmen mit der Nahrung
Kalk auf, damit ihr Schneckenhäuschen fest und groß
werden kann. Nach drei Jahren sind die Schnecken
ausgewachsen.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Mit Entspannungsübungen auf einer Wiese
beginnen: Alle Kinder legen sich in der Wiese auf
den Rücken und betrachten den Himmel.
Gefühle und Wahrnehmungen schildern lassen!
–Mit geschlossenen Augen in der Wiese (auf dem
Bauch) liegen und riechen, hören, …
–Barfuß über eine Wiese gehen (Achtung auf
Bienen!)
–Eine „Barfußraupe“ bilden: 8 bis 10 Kinder stellen
sich mit geschlossenen Augen hintereinander auf
und nehmen sich an den Schultern. Sie lassen sich
von einem sehenden Kind über die Wiese führen.
–Eindrücke auf der Wiese zeichnen
–Blumen, Pflanzen fotografieren
–Naturrahmenbilder erstellen: Die Kinder stellen
einen großen Bilderrahmen aus Holz her und
suchen einen schönen Standort, an dem sie durch
den Rahmen geschaut idyllische bzw. interessante
Szenen „festhalten“ können.
–Beobachtungsaufgaben wie: Wie viele unterschiedliche Blumen, Tiere findest du auf deinem Wiesenausschnitt? Welche Farben entdeckst du?
–Nach dem Zusammentragen von Informationen
kann ein Schautisch bzw. eine Ausstellung über das
Leben auf der Wiese gemacht werden.
–Anlegen eines Wiesenbuches
–Auf den sorgsamen Umgang mit Pflanzen und
Tieren ist hinzuweisen!
Lösungen:
Die Lösung für die Seiten 22 und 23 findet sich auf
Lasso Sachbuch-Online.
Arbeitsheft S. 16: 1 Tausendfüßler, 2 Spitzwegerich,
3 Knäuelgras, 4 Regenwurm, 5 Zaunwicke, 6 Hummel,
7 Schnecke, 8 Ameise, 9 Rotklee, 10 Marienkäfer,
11 Glockenblume, 12 Hirtentäschel
Lösung: DIE WIESE LEBT
SB S. 24 Der Löwenzahn
Sachinformationen:
Der Löwenzahn hat im Volksmund viele ver­schiedene
Bezeichnungen, etwa Pusteblume oder Kuhblume.
Den Namen Löwenzahn erhielt die Pflanze ihrer
gezähnten Blätter wegen. Der Stängel ist hohl, und die
Pflanze führt einen weißen Milchsaft. Der Saft enthält
Latex, der eine klebende Wirkung verursacht. Nach
dem Verblühen der Blüte und der Verwandlung in
37
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
eine Pusteblume wächst der Stängel um das Doppelte
seiner ursprünglichen Länge, um die Chancen für
die Verbreitung der Samen zu erhöhen.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Überlegungen zur Namensgebung des Löwenzahns
anstellen
–Löwenzahn abschneiden und ins Wasser stellen,
Veränderungen beobachten
–Löwenzahnsamen auf feuchter Watte (Langzeit­
versuch) beobachten
Lösungen:
Sachbuch S. 24 Nr. 1: links: Blüte, Stängel, Blatt;
rechts: Samen, Wurzel
Nr. 2: 1. weiße Milch tritt aus, 2. Luftbläschen steigen
auf (hohler Stängel)
SB S. 25 Der Maulwurf /
AH S. 17 Der Maulwurf
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Lehrausgang auf eine Wiese – Maulwurfshügel
suchen
–Über den Nutzen eines Maulwurfs sprechen
–Einen Film über den Maulwurf ansehen
Lösungen:
Arbeitsheft S. 17 Nr. 1: von oben nach unten: 2, 3, 4, 1
Nr. 2: ÜEHGL → HÜGEL
SB S. 26 Die Spinne
Sachinformationen:
Es gibt weltweit ca. 30.000 Spinnenarten. Der fast
immer ungegliederte Hinterkörper sitzt mit einem
schmalen Stiel am Vorderkörper an, der bis zu
4 Augenpaare, 2 Paar Mundwerkzeuge und 8 Beine
trägt. Am Endglied der Kieferklauen mündet eine
Giftdrüse. Mit Spinnfäden erzeugt sie ein radartiges
Wohn- und Fangnetze, dieses legt sie vertikal zwischen
Bäumen und Sträuchern an. Es besteht aus einem
Rahmen mit etwa 30 nicht klebenden Speichen. In
jedem von den Speichen gebildeten Sektor sind etwa
40 klebrige Fangfäden kreisförmig angeordnet. Die
Spinne sitzt in der Mitte des Netzes oder außerhalb in
einem Schlupfwinkel, der durch einen Signalfaden
mit dem Netz verbunden ist. Die Beute wird mit Gift
gelähmt und eingesponnen. Das Gift löst Gewebe in
Nahrung für die Spinne auf.
38
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Durch das Betrachten von Spinnen und ihren
Netzen Lebensgewohnheiten näher beleuchten
–Spinnen und ihre Netze bieten auch im BE-Unterricht zahlreiche Verarbeitungsmöglichkeiten
Lösungen:
Sachbuch S. 26 Nr. 1: NETZ
SB S. 27 Erkundung eines Gewässers /
AH S. 18 Wasserversuche
Sachinformationen:
Der Teich, ein stehendes Gewässer, bietet durch seinen
speziellen Aufbau für zahlreiche Tiere und Pflanzen
einen idealen Lebensraum. Wasserpflanzen können im
ruhigen Wasser des Teiches gut wurzeln, sie dienen
wiederum zahlreichen Tieren als Nahrung, bieten
ihnen Schutz und produzieren den für die Tiere notwendigen Sauerstoff.
Ein Teich lässt sich nach dem Vorkommen von Pflanzenarten in Zonen mit unterschiedlichen Wassertiefen
einteilen: die Uferzone, die Schwimmzone und die
Tauchzone. Typische Pflanzen des flachen Ufers sind
beispielsweise das Schilf und der Rohrkolben, die
sich durch ihre enorme Höhe auszeichnen. Die Sumpfschwertlilie sowie die bekannten Binsen schätzen
die Uferzonen als Lebensraum. Die bekannteste Vertreterin der Schwimmpflanzen ist die Seerose. Eine
Schwimmpflanze ohne eigenes Wurzelwerk stellen die
Wasserlinsen dar. Unterwasserpflanzen aus der
Tauchzone setzen den notwendigen Sauerstoff für die
Wasserlebewesen frei.
Eine Nahrungskette zeigt sich, wenn sich die am und
im Wasser lebenden Insekten bzw. ihre Larven (Wasserläufer, Gelbrandkäfer, Rückenschwimmer, Libelle)
von Wasserpflanzen ernähren und anderen Tieren
wie Fischen, Fröschen, Kröten und Molchen wiederum
als Nahrung dienen.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Zeichnen nach der Natur (möglichst mit Holz­
buntstiften auf Zeichenblöcke)
–Bestimmungsbücher verwenden
–Nach der Untersuchung eines Gewässers können
weitere Versuche in der Klasse durchgeführt
­werden.
–Die Langzeitbeobachtung der Wasserpflanze im
Einmach- oder Marmeladenglas zeigt deutlich, wie
Pflanzen perlende Sauerstoffbläschen an das
­Wasser abgeben.
–Der Versuch mit der Nadel, die am besten mit
einem Stückchen Papier oder einer verbogenen
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
­Büroklammer auf die ruhige Wasseroberfläche
g­ elegt wird, regt die Kinder zum Nachdenken über
Wasserverschmutzung bezogen auf den Lebensraum von Tieren – hier sehr deutlich den des
Wasserläufers – an.
–Umweltschutzgedanke zur Schonung des Lebensraumes Teich ansprechen
Lösungen:
Arbeitsheft S. 18 Nr. 1: Wasserpflanzenversuch: Die
Pflanze richtet sich auf und gibt Sauerstoffbläschen ab.
Die schwimmende Nadel: Das Spülmittel zerstört
die Oberflächenspannung des Wassers, die Nadel sinkt
ab. Auf einer mit Tensiden verschmutzten Oberfläche
ist das Leben von Wasserläufern nicht möglich, sie
fehlen jedoch daraus folgend auch in der Nahrungs­
kette anderer Tierarten.
SB S. 28 –29 Leben am und im Wasser /
AH S. 19 Tiere am Teich
Sachinformationen:
Pflanzen und Tiere am und im Wasser
Rohrkolben, die eine Höhe von 1 bis 3 m erreichen,
sind mehrjährige Sumpfpflanzen und dringen vom
Gewässerufer aus bis etwa 1,5 m Wassertiefe vor.
Wie die meisten Röhrichtpflanzen sind auch Rohr­
kolbengewächse in der Lage, mit kräftigen unter­
irdischen Sprossen dichte Bestände zu entwickeln.
Die reifen Samen sind dicht gepackt und bilden
die namens­gebenden Kolben.
Das raue Hornblatt ist weltweit mit etwa 10 Arten
im Süßwasser vertreten. Es wächst auf Schlammböden
bis zu 8 Metern Tiefe in stehenden oder langsam
fließenden und nährstoffreichen Gewässern. Es erreicht
eine Länge von bis zu 2 bis 3 Metern. Unter Wasser
bildet es unscheinbare Blüten.
Das Hornblatt hat in der Regel keine Wurzeln. Deshalb
nehmen die Pflanzen Nährstoffe durch die Blattoberflächen auf. Besonderes Merkmal ist, dass die Pflanze
an einem Ende weiter wächst und gleichzeitig am
anderen Ende abstirbt. Im Herbst zerfällt die Pflanze,
die hornigen Spitzen sinken auf den Grund und bilden
im Frühjahr wieder neue Pflanzen.
Schilf: Zahlreichen Wasservogelarten und Insekten
bieten die hochwüchsigen Röhrichte Schutz für Nester
und Nahrung. Unterhalb der Wasseroberfläche bieten
Schilfröhrichte für Fische gut geschützte Laichplätze
und dienen als „Kinderzimmer“ für die Jungfische.
Die dichten Schilfbestände, die eine Höhe von 3 bis
4 m erreichen können, entstehen durch einen weit
verzweigten Wurzelstock im Bodenschlamm. Aus ihm
wachsen Schösslinge hervor, die sich im Laufe des
Sommers zu Schilfhalmen entwickeln. Innerhalb des
Wurzelstocks verläuft ein Luftleitsystem, das die
Pflanze und auch den benachbarten Schlamm mit
Sauerstoff versorgt. Dieser wird erst dadurch für viele
Organismen besiedelbar. Schilf wird vom Menschen
für vielerlei Zwecke genutzt, z. B. zum Bau von
Ein­friedungen, als Besen und sogar als Viehfutter.
Die Sumpfschwertlilie ist eine 50 cm bis 1,20 m hohe
prachtvolle Wildpflanze, die in der Uferzone von Seen,
aber auch an Gräben und Bächen vorkommt. Die
Blätter sind schmal und wie eine Schwertklinge geformt. Im Mai oder Juni schmückt die Pflanze sich mit
großen gelben Blüten, die rasch wieder verblühen.
Die kleine Wasserlinse ist auch unter dem volkstümlichen Namen Entengrütze bekannt. Die Blättchen
haben einen Durchmesser von ca. 2 bis 3 mm,
schwimmen an der Wasseroberfläche und haben an
der Unterseite nur einen bis 15 mm langen, ins Wasser
ragenden Wurzelfaden.
In kleineren Teichen kann die Wasserlinse wegen der
enormen Vermehrung zum Problem werden, wenn
vor lauter Entengrütze kein Wasser mehr zu sehen ist.
Dadurch tritt nur noch wenig Licht ins Wasser ein.
Folglich kann das Wachstum der am Boden oder in
der Wassersäule wachsenden Wasserpflanzen
gehindert werden.
Die Weiße Seerose hat bis zu 12 cm große Blüten mit
einer gelben Narbe in der Mitte. Die Laubblätter sind
rundlich, herzförmig eingeschnitten und erreichen
einen Durchmesser bis zu 30 cm. Blüten und Blätter
schwimmen auf der Wasseroberfläche. Die Pflanze
wurzelt bis zu einer Tiefe von 3 m. Ihre Blütezeit
ist von Mai bis August. Als Wasserpflanze wächst die
Seerose in ganz Europa in stehenden oder langsam
fließenden Gewässern.
Rückenschwimmer trifft man zumeist in kleineren
stehenden, dicht bewachsenen Gewässern an, wo sie
dicht unter der Wasseroberfläche treiben. Sie sind
mittelgroße Insekten mit ca. 1,5 cm Körperlänge. Um
in der Rückenlage stabil zu bleiben, besitzt der
Rückenschwimmer zwei „Luftkanäle“ am Bauch. Die
hinteren Beine haben sich zu großen Rudern umge­
bildet, welche ihn mit kräftigen Schlägen sehr schnell
voranbringen können. Mit den großen Augen können
Rückenschwimmer sowohl über als auch unter dem
Wasser hervorragend sehen. Die Körperfärbung hat
39
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
sich dem Lebensumfeld angepasst. Sie sind von unten
hell und von oben dunkel gefärbt.
Mit ihren großen Flügeln können Rückenschwimmer
auch sehr gut fliegen. Allerdings müssen sie dazu
erst auf einen Stock o. Ä. kriechen, um ihre Flügel zu
trocknen. Ein Start direkt aus dem Wasser ist ihnen
nicht möglich.
Rückenschwimmer sind Raubinsekten. Sie greifen
Larven, Wasserspinnen oder Kleininsekten im
Wasser an.
Der Gelbrandkäfer ist einer der größten in stehenden
Kleingewässern vorkommenden Schwimmkäfer. Sein
stromlinienförmiger Körper ist über drei Zentimeter
lang und abgeflacht. Während die Männchen glatte
Flügeldecken haben, die meistens grünlich schillern,
sind die Flügel der Weibchen bronzen bis schwarz
gefärbt. Der Gelbrandkäfer lebt mehrere Jahre und
paart sich meistens im Herbst. Das Weibchen legt
die Eier nach der Überwinterung in Blättern ab, die sie
mit dem messerscharfen Legestachel aufschlitzt.
Die Larven werden bis zu sechs Zentimeter lang, sind
gute Schwimmer und ernähren sich wie die Käfer von
kleineren Wasserinsekten, Kaulquappen, Molchen,
Jungfischen und Aas.
Köcherfliegen zählen im zoologischen Sinne nicht zu
den Fliegen, sondern bilden eine eigene Ordnung in
der Klasse der Insekten. Am nächsten sind sie mit den
Schmetterlingen verwandt. Als Bioindikatoren in
Fließgewässern spielen Köcherfliegenlarven eine
wichtige Rolle: Das Vorkommen spezieller Arten lässt
auf ein unbelastetes bis mäßig belastetes Gewässer
schließen (Güteklasse I bzw. II). Je nach Köcherfliegenart kommen die Larven in fließenden wie auch in
stehenden Gewässern vor.
Die Libellen werden in die Kleinlibellen, welche im
Ruhezustand ihre Flügel über dem Körper zusammenklappen, und die Großlibellen, welche ihre Flügel
ausbreiten, unterteilt. Wie alle Insekten durchlaufen
die Libellen eine Metamorphose. Aus den Eiern
schlüpfen Larven, die in den Teichen und Seen leben.
Sie leben am Grund der Gewässer und lauern anderen
Wasserinsekten, Kleinkrebsen, Kaulquappen und
sogar kleinen Fischen auf. Die Atmung erfolgt durch
den Hinterleib. Wasser wird durch den After in den
Enddarm eingesaugt und anschließend wieder herausgepresst. Bei dieser Darmatmung nehmen Kiemenblättchen im Darm den im Wasser gelösten Sauerstoff
auf. Dieses Atmungsprinzip ermöglicht auch die
Fortbewegung der Libellenlarve. Sie bewegt sich nach
dem Rückstoßprinzip wie eine Rakete. Dabei kann
sie Geschwindigkeiten von bis zu 0,5 Metern pro
40
Sekunde erreichen. Nach dem Larvenstadium verlässt
die Libelle das Wasser und klettert an einem Pflanzenstängel empor.
Die Wasserspinne bevorzugt sauerstoffreiche und
saubere stehende Gewässer. Strecken die Spinnen
ihren Hinterleib aus dem Wasser, so nehmen sie einen
Luftvorrat mit, der die Atmung ermöglicht. Erst nach
einer geraumen Zeit muss das Tier an die Wasser­
oberfläche und diesen Gasvorrat erneuern. Einen Teil
des Sauerstoffvorrats transportiert sie unter ihr Netz,
das auf der Wasseroberfläche zwischen Wasser­
pflanzen gespannt wird, bis sich ein Luftraum unter
ihrem Netz gebildet hat, in dem Nahrungsaufnahme,
Häutung, Paarung und Eiablage stattfinden.
Wasserfrosch: Der Lebensraum des kleinen Wasserfrosches sind Moorgebiete innerhalb von Waldflächen.
Die Weibchen dieser Wasserfroschart sind etwas
größer als die Männchen. Die Färbung der Tiere
reicht von Grasgrün über Blaugrün bis Bräunlich. Der
Rücken des Weibchens hat schwarze, der des Männchens braune Flecken. Die Einwanderung in die
Laichgewässer erfolgt bereits im März, die Paarungs­
aktivitäten beginnen Ende April / Anfang Mai.
Das Weibchen produziert pro Saison etwa 600 bis
3000 Eier, die als kleine Ballen abgesetzt werden und
auf den Boden absinken. Die Kaulquappen halten
sich gern in den Flachwasserbereichen der Gewässer
auf. Ganz abgeschlossen ist die Metamorphose
der Larven zwischen Juli und September. Die Tiere
überwintern an Land.
Die Stockente ist die bekannteste heimische Wildente.
Wie bei fast allen Enten sind Männchen (Erpel) und
Weibchen (Ente) unterschiedlich gefärbt. Die Stockente ist etwa 58 cm lang und gehört zu den Schwimmbzw. Gründelenten. Sie brütet offen am Boden oder in
niedrigen Bäumen.
Die Entenküken sind Nestflüchter, sie können gleich
nach dem Schlüpfen laufen und schwimmen und
werden dann von der Mutter geführt und bewacht.
Haubentaucher sind etwa so groß wie Stockenten,
haben aber viel längere Hälse. Sie werden etwa 48 cm
lang. Auf dem Rücken ist ihr Gefieder braun, am
Bauch und am Hals ist es weiß. Auffällig sind ihre
Federbüschel auf dem weißen Kopf (daher der Name)
und die rötlich-braune Krause am Hals. Damit
sind Haubentaucher zur Brutzeit unverwechselbar. Im
Winter verschwindet der Federschopf und die Halskrause ist nur weiß gefärbt. Männchen und Weibchen
sehen gleich aus.
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Die Reiher sind eine Familie der Schreitvögel mit
20 Gattungen und 65 Arten. Manche Arten, wie der
Silberreiher, bewohnen die Tropenzonen aller Erdteile.
Kopf und Hals der Reiher sind stets befiedert. Im Flug,
oft auch in der Ruhe, wird der Hals s-förmig einge­
zogen. Der Schnabel ist fast immer ein gerader Dolch.
Die Kralle der Mittelzehe trägt eine Säge, die zum
Putzen des Gefieders verwendet wird.
Reiher bauen ihre Nester in der Nähe von Seen,
Teichen oder Sumpfland, wo sie auch ihr Futter finden.
Dazu gehören Fische, Frösche und kleinere Vögel
oder Säugetiere.
Der Karpfen ist ein Süßwasserfisch, der über 1 m lang
und bis zu 20 kg schwer werden kann. Ursprünglich
in Mitteleuropa und Asien beheimatet, ist er heute auf
allen Kontinenten eingeführt. Ein besonderes Merkmal ist das vorstülpbare Maul mit zwei Bartfäden. Der
Karpfen ernährt sich von Insektenlarven, Würmern,
Wasserflöhen und in der künstlichen Zucht auch von
gequollenen Samen.
Der Karpfen stellt heute einen wichtigen Wirtschaftsfisch für die Fischzucht dar.
Der Hecht ist ein Raubfisch des Süßwassers, der bis
zu 1,40 m lang und 35 kg schwer werden kann. Er ist
in langsam fließenden Gewässern, in Seen und in
der Ostsee anzutreffen.
Der Hecht ist ein fast unbeweglich lauernder Räuber,
der blitzschnell auf seine Beute zuschießt und sie
packt. Er ist sehr gefräßig und schnellwüchsig. Größere
Hechte verschlingen außer Fischen auch Frösche,
Mäuse und Wasservögel. Seine Farbe ist jeweils an den
Untergrund und die Umgebung angepasst. Junge
Hechte sind in Ufernähe daher häufig stark grün
gefärbt (Grashechte).
Wasserschnecken: Es gibt weltweit über 15.000
verschiedene Wasserschneckenarten. Der Kopf der
Schnecken trägt mehrere Fühler, die zum Tasten
dienen. Das wichtigste Erkennungsmerkmal zum
Unterscheiden der verschiedenen Arten sind die Gehäuse in den unterschiedlichsten Formen (z. B. Kegelform, Birnenform, Schraubenform, Spindelform)
und Farben. Die meisten Schnecken gleiten auf einer
vom Fuß abgesonderten Schleimspur. Ähnlich verläuft
auch das Gleiten an der Wasseroberfläche, das man
bei vielen Arten beobachten kann. Daneben gibt es
auch Schnecken, die sich auf andere Weise fort­bewe­
gen, z. B. einige Nacktschnecken, denen es möglich ist,
frei zu schwimmen. Schnecken fressen mit der Raspelzunge, einem weichtiertypischen Organ. Die Raspelzunge ist mit mehreren tausend Zähnchen besetzt,
die es ihr ermöglichen, ihre Nahrung zu zerkleinern.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Sollte ein Biotop in der Nähe sein, könnte man
mehrmals hingehen und Veränderungen beobachten.
–Tiere nicht füttern (besonders, wenn ein Hinweisschild das Füttern der Enten und Fische verbietet!)
Die Lösungsseiten finden sich auf Lasso SachbuchOnline
SB S. 30 Die Seerose / AH S. 20 Die Seerose
Sachinformationen:
Die Gewässer Mitteleuropas und ihre Ufer werden von
einer Vielzahl von Pflanzen besiedelt, von ganz
kleinen Algen bis hin zu sehr großen Blütenpflanzen.
Als Wasserpflanzen bezeichnet man Pflanzenarten,
die dauernd oder doch zumindest meistens im Wasser
leben, entweder völlig oder nur zu einem großen
Teil untergetaucht, oder die ganz oder mit ihren
Blättern an der Wasseroberfläche schwimmen und
dort auch blühen und sich fortpflanzen.
Als Sumpfpflanzen werden solche Uferpflanzen
verstanden, die in einem Untergrund wurzeln, der
ständig oder ab und zu flach unter Wasser steht
oder stärker vernässt ist, deren Blätter und Blüten sich
jedoch fast immer im Luftraum befinden.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Der fächerübergreifende Aspekt zum Fach BE lässt
sich mit den Bildern von Monet herstellen. Es ist
sehr wirkungsvoll, die Wasserfläche in Grünblau
mit Wachsmalkreide und Wasserfarbe zu gestalten
und ihr eine Seerose aus Seidenpapier aufzusetzen.
–Um die verschiedenen Lebenszonen eines Teiches
mit den Kindern deutlich zu erarbeiteten, ist es
eine aufwändige, aber lohnenswerte Sache, mit den
Kindern einen Teich in einer großen durch­
sichtigen Wanne anzulegen. Die Lehmschicht als
Dichtschicht bildet den Untergrund, Sand, Erde,
Steine und Kies können als Befestigung der Ufer­
zonen dienen. Von den Kindern mitgebrachte oder
aus einem Teich entliehene Pflanzen werden
an den entsprechenden Stellen in den Mini-Teich
eingesetzt. Wasserlinsen vermehren sich unter
diesen Bedingungen sehr schnell, eine Seerose
passt sich nach dem Einsetzen schnell an die neue
Umgebung an. Wenn der Teich in der Klasse
verbleiben soll, empfiehlt sich ein Rollbrett als
mobile Unterlage, um die schwere Wanne bewegen
zu können. Tiere sollten nicht eingesetzt werden.
41
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Lösungen:
Sachbuch S. 30 Nr. 1: links: Blatt, Stängel;
rechts: Blüte, Wurzel
Nr. 2: Die Blüten der Seerose locken Insekten an.
–Die Insekten legen ihre Eier ab. Die Eier dienen als
Fischfutter.
–Unter der Pflanze wachsen nicht viele andere
Pflanzen, weil dort Schatten ist.
–Ein Blatt dient als Ruhe- und Trinkplatz für kleine
Wassertiere.
Arbeitsheft S. 20 Nr. 1:
1.Das ist passiert: Der Ballon mit Wasser sinkt, der
Ballon mit Luft schwimmt.
Mein Ergebnis: Die Seerosenstängel haben Luftkammern, damit sie auf der Wasseroberfläche
schwimmen können.
2.Das ist passiert: Das Blatt mit Wachs wird nicht
nass und schwimmt.
Mein Ergebnis: Die Blätter sind mit Wachs
über­zogen, damit sie an der Wasseroberfläche
schwimmen und das Wasser nicht in die Blätter
eindringen kann.
3.Das ist passiert: Die Zimmerpflanze kann im
Wasser nicht leben. Die Wasserpflanze entfaltet
sich. Mein Ergebnis: Wasserpflanzen passen
sich an das Leben im Wasser an.
SB S. 31 Die Stockente / AH S. 21 Die Stockente
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Tierbücher mitbringen lassen
–Betrachtung eines Stopfpräparates
–Das unterschiedliche Aussehen (Färbung) von
Stockentenweibchen und Erpeln sowie mit anderen
Entenarten vergleichen
–Die Stockente in BE genau abzeichnen
–Federn sammeln und damit zeichnen (Wasser­
farben)
–Enten an einem Teich beobachten und deren
Lebensweise und Lebensraum kennen lernen
–Einen Steckbrief erstellen
–Im Schwimmunterricht mit geschlossenen
Fingern und mit Plastiksackerln um die geöffneten
Finger oder Schwimm- / Taucherflossen zu
schwimmen versuchen und die Wasserverdrängung vergleichen
Lösungen:
Arbeitsheft S. 21 Nr. 1:
1.Das ist passiert: Die Feder wird nass und verklebt.
Mein Ergebnis: Die Ente fettet ihre Federn,
damit sie trocken bleiben.
42
2.Das ist passiert: Mit dem Plastiksackerl wird mehr
Wasser verdrängt.
Mein Ergebnis: Die Ente hat Haut zwischen den
Zehen, damit sie schneller schwimmen kann.
Nr. 2: Mit der Schüssel erwischt man einige Teilchen,
aber auch sehr viel Wasser. Am Kamm bleiben nur
die Teilchen hängen (auch sehr kleine Teilchen).
Die Ente hat Hornleisten im Schnabel, damit
sie sich die Nahrung besser aus dem Wasser holen
kann.
SB S. 32 Die Libelle / AH S. 22 Die Libelle
Sachinformationen:
Libellen sind nicht nur die reinsten Kunstflieger,
sondern auch erfolgreiche Jäger. Etliche Arten fangen
Insekten im Flug, die anderen erbeuten sie auf ihren
Futterpflanzen. Obwohl viele unwissende Erwachsene
etwas anderes behaupten, sind Libellen für Menschen
absolut ungefährlich. Sie haben keine Stacheln und
keine Fresswerkzeuge, mit denen sie uns stechen oder
beißen könnten. Ganz im Gegenteil, sie sind äußerst
friedlich. Wenn man sich einmal ganz still an einen
Teich oder Fluss setzt, dann kann man es vielleicht
erleben, dass sich eine Libelle auf die Beine oder auf
die Hand setzt.
Es kitzelt zwar etwas, denn die Libellen haben ziemlich
stachelige Beine, mit denen sie ihre Beute festhalten.
Sie tun aber garantiert nichts, denn sie suchen nur die
Wärme der Haut. Bis eine Libelle zu dem rasanten
Flieger wird, der nur noch wenige Wochen lebt, hat sie
ein bis fünf Jahre als Larve im Wasser gelebt. Wenn
sich die Larve mehrere Male gehäutet hat und aus­
gewachsen ist, kriecht sie an einem Pflanzenstängel bis
über die Wasseroberfläche, schlüpft aus der Hülle und
fliegt weg, nachdem die Flügel getrocknet sind. Für
ihre Fortpflanzung brauchen Libellen entweder Flüsse,
Bäche, Seen oder Teiche, in denen sich dann die
Larven entwickeln können. Wenn die Gewässer zu
klein sind und zu viele Fische darin schwimmen, werden die kleinen Larven alle gefressen. Insekten, die
auf die Jagd gehen oder schnell fliegen, brauchen gute
Augen. Bei diesen Tieren nehmen die beiden Facettenaugen einen großen Teil des Kopfes ein. Während in
unseren Augen eine einzige große Linse ein voll­
ständiges Bild auf der Netzhaut erzeugt, bestehen die
Augen der Insekten aus vielen kleinen Einzelaugen.
Ein solches Facettenauge kann bei Libellen bis zu
30.000 einzelne Linsen haben. Durch die Linsen, die
das Licht bündeln, wird das Licht zu den Sinneszellen
weitergeleitet. Diese wandeln den Lichtreiz in
elektrische Impulse um, die an das Gehirn gesendet
werden. Dort wird aus den Signalen der Einzelaugen
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
ein Bild zusammengesetzt. Dieses Bild ist „gerastert“,
es besteht aus vielen Einzelpunkten – ähnlich wie
ein Zeitungsfoto oder das Bild im Fernsehapparat.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Larvenhülle einer Libelle betrachten
–Parallele zu anderen Tieren mit metamorphosischer Entwicklung ziehen – So leben z. B. Mai­käfer
auch mehrere Jahre im Larvenstadium. Anlage
einer Klassenkartei zu Tieren im und am Wasser
Lösungen:
Sachbuch S. 32 Nr. 1: Paarung, Larven, Wasser,
verwandeln, Libellen, Sommer
Nr. 2: Kröte, Frosch, Schmetterling, …
Arbeitsheft S. 22 Nr.1: Eiablage, Larvenstadium,
Schlüpfen, fertige Libelle
Nr. 2:
1.Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier ab.
2.Aus den Eiern schlüpfen Larven. Diese leben im
Wasser.
3.Die Larven klettern aus dem Wasser an einem
Pflanzenstängel heraus und verwandeln sich.
4.Die geschlüpften Libellen können jetzt fliegen.
Nr. 3:
links: Facettenaugen, 6 Beine, 4 Flügel;
rechts: Kopf, Brust, Hinterleib
SB S. 33 Krötenwanderung /
AH S. 23 Krötenwanderung
Sachinformationen:
Erdkröten sowie Frösche, Salamander oder Unken
gehören zu den Lurchen, man sollte sie nicht anfassen.
Sie haben eine sehr zarte Haut, die man verletzen
könnte. Außerdem rutschen sie leicht aus der Hand.
Erdkröten haben einen gedrungenen Körper mit
warzigen Hautdrüsen und einen breiten Kopf. Mit
ihren kurzen Hinterbeinen bewegen sie sich schreitend
auf allen vieren voran. Nur bei Gefahr versuchen sie
sich hüpfend zu retten.
Diese Tiere haben außerdem Gift in der Haut, das
unsere Schleimhäute (Lippen, Augen, …) reizen und
Blasen verursachen kann.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Rätsel als Einstieg: Ich bin ein Tier. Ich kann im
Wasser und an Land leben. Ich fresse …
–Einen Lehrausgang zu einem Gewässer veran­
stalten und Kröten beobachten
–Den Kindern anhand eines Huckpack-Spiels im
Turnsaal verdeutlichen, welche Anstrengung es
für eine Kröte ist, die Männchen zu tragen. Andere
Kinder könnten Autos oder Fressfeinde spielen.
–Anhand eines Amphibienschutzzaunes die Vor­
kehrungen zur Krötenwanderzeit erklären
–Eventuell an einer Krötenschutzaktion teilnehmen
Lösungen:
Arbeitsheft S. 23 Nr. 1: 2, 3, 4, 5, 1, 6
Erfahrungs- und Lernbereich Raum
SB S. 34 Grundrisse
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
Gegenstände auf den Overheadprojektor legen und
erraten
Lösungen:
Sachbuch S. 34 Nr. 1: 3 Möglichkeiten
Nr. 2: links: rosa, rot, gelb; rechts: orange, grün, blau
SB S. 35 Pläne zeichnen
Sachinformationen
Als Vogelperspektive bezeichnet man die Betrachtung
eines Gegenstandes von einem schräg darüber
ge­legenen Augenpunkt aus, während die Zentralperspektive die Betrachtung aus normaler Augenhöhe
und die Froschperspektive die Betrachtung von einem
unter der normalen Augehöhe liegendem Augenpunkt bezeichnen.
Die Vogelperspektive ist somit eine Sonderform der
Perspektiven. (http://de.wikipedia.org/wiki/
Vogelperspektive)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Klassenzimmer mit Bausteinen nachbauen und so
zum Anfertigen eines Plans ihres Klassenzimmers
kommen
–Nachbauen eines Dorfes bzw. einer Großstadt oder
auch einer Fantasiestadt
–Schuhkarton einrichten – werden mehrere Schachtelzimmer miteinander verbunden, entsteht ein
Haus bzw. ein Hochhaus
SB S. 36 Himmelsrichtungen bestimmen /
AH S. 24 Himmelsrichtungen bestimmen
Sachinformationen:
Die Bestimmung der Himmelsrichtung ohne Zuhilfenahme eines Kompasses bedarf der Orientierung
43
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
am Sonnenstand. Da der Sonnenaufgang im Osten
und der Untergang im Westen zu beobachten ist,
befindet sich die Sonne in ihrem Tageslauf zwischen
Osten und Westen und steht dabei um 12 Uhr mittags
(bei Sommerzeit 13 Uhr) an ihrem höchsten Punkt
im Süden. Dreht man sich in Richtung Norden, ist
man der Sonne abgewandt.
Im Uhrzeigersinn heißen die Himmelsrichtungen
der Windrose: NIE OHNE SEIFE WASCHEN. Norden
oben; Süden unten; Osten rechts; Westen links;
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Schilder der Himmelsrichtungen in der Klasse
aufhängen
–Bilder anfertigen, in denen zu dem Sonnenstand
auch der Schattenfall eingezeichnet werden soll
–Sonnenuhr mittels eines Schattenstabes bauen, der
in einen Blumentopf gesteckt wird
–Windrose mit den Haupthimmelsrichtungen
basteln
Lösungen:
Sachbuch S. 36 Nr. 1: im Uhrzeigersinn: Norden,
Osten, Süden, Westen
Nr. 2: mit Hilfe eines Kompasses oder des
Sonnenstandes
Die Lösungsseite zum AH findet sich auf Lasso
Sachbuch-Online.
SB S. 37 Von der Wirklichkeit zum Plan
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
Durch eine Kamera schauen, die senkrecht von oben
auf einen Gegenstand gerichtet wird. Zuerst sollte das
Bild möglichst nah herangezoomt werden. Danach
wird die Kamera immer weiter (Weitwinkel) eingestellt. Somit erscheint der Gegenstand immer weiter
weg. Genau so verhält sich die Wirklichkeit auch
von einem Ballon aus gesehen.
SB S. 38–39 Der Maßstab / AH S. 25 Mit
dem Maßstab verkleinern
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Entfernungen mit einem Wollfaden messen und
berechnen (nicht dehnbarer Faden!)
–Maßstäbe mit Hilfe von Messübungen umrechnen
lernen
–Selbst Dinge maßstabsgetreu zeichnen
44
Lösungen:
Sachbuch S. 39: Nr. 2: 1:2; 1:4, Nr. 3: 1:1
Arbeitsheft S. 25 Nr. 1: Radiergummi: 6 cm : 2 = 3 cm;
Zeichnung: Der Bleistift hat eine Länge
von 3 cm. Federpennal: 1:10; 10-mal so klein;
20 cm : 10 = 2 cm; Das Federpennal hat
eine Länge von 2 cm. Tafel: 1:100; 100-mal so klein;
200 cm : 100 = 2 cm; Die Tafel hat eine Länge
von 2 cm.
SB S. 40 Sich auf Plänen zurechtfinden /
AH S. 26 Wege finden, Wege beschreiben /
AH S. 27 Mein Schulweg
SB S. 41 Pläne vergleichen
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Durchführen einer Schnitzeljagd / einer Schatzsuche: Durch Richtungsangaben gelangen
die Kinder zu neuen Arbeitsaufgaben (z. B. „Geh
30 Schritte nach Norden! Biege Richtung Osten
ab und geh bis zum nächsten Baum. Dort findest
du deinen nächsten Auftrag!“).
–Klasse einnorden und Kärtchen mit den Himmelsrichtungen aufhängen
–Pläne der näheren Umgebung betrachten und sich
zurechtfinden, die Pläne den Himmelsrichtungen
entsprechend hinlegen
–Reise mit dem Finger auf dem Plan durchführen,
Plansuchspiele
–Übung mit der Kamera: zuerst Gegenstand „zoomen“, dann Zoom immer weiter weg – Weitwinkel
Lösungen:
Sachbuch S. 40 Nr. 1: Kino, Kirche, Fußball
Nr. 2: links: Museum, Markt, Teich; rechts: Schule,
Kirche, Schwimmbad, Sportplatz
Arbeitsheft S. 26: Ich starte am Marktplatz und gehe
nach Norden, vorbei am Museum und am
Kino, bis zur Quer­straße. Ich gehe ein Stück nach
Osten und komme an der „Pension zur Sonne“
vorbei. Ich biege in die nächste Straße Richtung
Süden ein. Ich gehe an der Schule und am
Kino vorbei, überquere eine Straße, komme zur
Kirche und zum Marktplatz. Dort gehe ich einige
Meter nach Westen und nehme die nächste
Straße in Richtung Süden. Diese führt mich zum
Teich. Am Teich angekommen wende ich mich
Richtung Nordosten und gehe direkt zum
Schwimmbad. Schlussendlich gehe ich südöstlich
und gelange zum Sportplatz.
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Erfahrungs- und Lernbereich Zeit
SB S. 42 Erkundung der Umgebung /
AH S. 28 Wir erkunden unseren Ort
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Nach der Erkundung des Wohnortes heute Informationen über die Vergangenheit des Ortes
zusammentragen – in Ortschroniken lässt sich
etwas über die Geschichte alter Häuser (Baujahr,
Besitzerin oder Besitzer, Bewohnerinnen und
Bewohner, Umbau), Denkmäler, Ruinen, Brunnen
usw. erfahren – am Kriegerdenkmal / auf dem
Friedhof finden sich Namen und Daten.
–Folgende Aufträge können erteilt werden:
–Name des Ortes heute / früher mit Bedeutung
und erster urkundlicher Erwähnung (manche Namen bezeugen die Entstehungsgeschichte des
Ortes oder sind aus Mythen / Sagen abgeleitet,
die Schreibweise hat sich häufig mit der Zeit
verändert)
–Sagen und Geschichten über den Ort heraus­
finden
SB S. 43 Ein Ort verändert sich / AH S. 29 Mein Ort verändert sich / SB S. 44 Alte Stadt – neue Stadt / AH S. 30 Alte Wappen – neue Wappen / SB S. 45 Früher – heute /
AH S. 31 Schule früher – Kind sein früher
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Alte und historische Karten und Ansichtskarten
sammeln
–Sich mit der Ortsgeschichte befassen, Heimat­
museen besuchen und Ortschroniken lesen
–Arbeitsteilige Gruppen- oder Partnerarbeiten mit
verschiedenen Rechercheschwerpunkten
–Eine Schulstunde oder einen Schulvormittag in
der Art von „Schule früher“ gestalten und alte
Schulutensilien nutzen
–Mögliche Einzelthemen sind:
– Schulalltag (Ablauf), Stundenplan, Fächer
– Klassenraum (Mobiliar, Sitzordnung)
–Schulbücher, Materialien, Schrift
– Arbeits- und Umgangsformen
– Erziehungsmethoden, Lob und Strafe
– Schulregeln
Lösungen:
Sachbuch S. 43 Nr. 1: 2 –1200; 3 –2010; 1– 800
Sachbuch S. 44 Nr. 2: Merkmale einer alten Stadt:
Kutsche, Pferdefuhrwerk, Brunnen, Stadtkern, …
Merkmale einer modernen Stadt: Hochhaus,
Autos, Tankstelle, Supermarkt, Internetcafé, …
Arbeitsheft S. 30 Nr. 2: Bäcker, Fleischhauer, Schuster
Sachbuch S. 45 Nr. 1: f, h, f, f, f, h, f, h
SB S. 46 Was die Zukunft bringt /
SB S. 47 Entdeckungen, Erfindungen
und Ereignisse / AH S. 32–33 Zeitstreifen – Entdeckungen, Erfindungen
und Ereignisse
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Vorstellungen über die Zukunft besprechen. Dabei
sollte die Lehrkraft darauf achten, welchen Zeit­
rahmen man meint (in 10, 20, 50 oder 80 Jahren?).
Es kann hier nicht darum gehen, ihnen Angst
vor der Zukunft zu machen, sondern ihnen zu
verdeutlichen, dass auch sie an der Gestaltung der
Gesellschaft teilhaben und mitgestalten sollen.
–Nachrichten über aktuelle Entdeckungen auf der
Erde sammeln und ausstellen, sich die weitere
Zukunft vorstellen
–Nachrichten (Zeitungsartikel, Informationen
aus dem Internet) können gesammelt werden, die
deutlich machen, dass auch auf unserer Erde
noch viele Ent­deckungen zu machen sind. Auch in
100 Jahren werden Forscherinnen und Forscher
weiterhin ver­suchen, Geheimnisse zu entschlüsseln
und zu lösen.
Lösungen:
Sachbuch S. 47 Nr. 1: U-Bahn – 1863; Auto – 1886;
Computer – 1977; Spielkonsole – 2006;
Fernseher – 1928; Glühlampe – 1879;
Astronaut – 1969; www – 1990
Arbeitsheft S. 32 Nr. 1: siehe Sachbuch S. 47
Arbeitsheft S. 33 Nr. 2: 1–1876; 4 –2007; 3 –1983;
2 –1950
Erfahrungs- und Lernbereich
Wirtschaft
S. 48 Medien umgeben uns / Arbeitsheft S. 34 Medien umgeben uns
Sachinformationen:
Medien sind Kommunikationsmittel der Menschen.
Umgangssprachlich ist der Begriff „Medien“
vor allem mit den Massenmedien Zeitung, Zeitschrift,
Hörfunk, Internet und Fernsehen verbunden.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Medien)
45
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Medien in der Umgebung finden, sie zur Verfügung haben und überlegen, welche zu welchen
Zwecken genutzt werden.
–Statistik anlegen, wie oft sie z. B. in einer Woche
welches Medium nutzen
–Produktionsstätten oder Stätten, an denen Medien
besonders zum Einsatz kommen, besichtigen
(Rundfunk- bzw. Fernsehstudio, Zeitung
oder Verlag). Einige Firmen bieten eigene Kinderprogramme an, bei denen die Kinder selbst
eine Zeitung produzieren bzw. eine Stunde ein
Radioprogramm moderieren dürfen.
Lösungen:
Sachbuch S. 48 Nr. 1: Brief, Radio, Computer / Zeitung,
Buch, Fernsehen, …
Arbeitsheft S. 34 Nr. 1: 1 Suchmaschine, 2 Lexikon,
3 Internetadresse, 4 Links, 5 Computer,
6 Fernsehen
Nr. 2:
waagrecht: Homepage, Suchmaschine, Fernsehen;
senkrecht: Brief, Links, Computer, Lexikon, Mail
SB S. 49 Ein Thema – viele Medien
Sachinformationen:
Ein Portfolio ist eine Mappe, in der Arbeiten, Zeitungs­
ausschnitte, Texte etc. zu einem Thema gesammelt
werden. Sie zeigt das Können, die Arbeitsweise und
die Entwicklung der Lernenden. Somit werden
die Schülerinnen und Schüler nicht überprüft, sondern
sie können ihre Leistungen präsentieren. Durch das
Sichten und Ordnen des gesammelten Materials
sowie der gesammelten Arbeiten beschäftigen sie sich
intensiv mit einem Thema und ihr Leistungsfortschritt
wird erkennbar. Im Bildungsbereich werden Portfolios
gern bei Projekten und zur Leistungsbeurteilung
herangezogen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Portfolio)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
In Gruppenarbeiten zu verschiedenen Wissens-­
gebieten mit unterschiedlichen Medien forschen und
die Portfolioarbeit einführen (Wenn jede Gruppe
zwar den gleichen Auftrag erhält, aber nur jeweils ein
bestimmtes Medium zur Verfügung hat, entstehen
ganz unterschiedliche Endprodukte zum gleichen
Thema.)
46
SB S. 50–51 Computer & Co /
AH S. 35 Computer und Freizeit
Sachinformationen:
Ein Computer, auch Rechner genannt, ist ein Apparat,
der Informationen mit Hilfe einer programmierbaren
Rechenvorschrift verarbeiten kann. Der englische
Begriff computer, abgeleitet vom Verb to compute
(rechnen), bezeichnete ursprünglich Menschen,
die zumeist langwierige Berechnungen vornahmen,
zum Beispiel für Astronomen im Mittelalter.
In der Namensgebung des 1946 der Öffentlichkeit vorge­stellten Electronic Numerical Integrator and Computer (kurz ENIAC) taucht erstmals das Wort
als Namens­bestandteil auf. In der Folge etablierte sich
Computer als Gattungsbegriff für diese neuartigen
Maschinen.
Zunächst war die Informationsverarbeitung mit Computern auf die Verarbeitung von Zahlen beschränkt.
Mit zunehmender Leistungsfähigkeit eröffneten
sich neue Einsatzbereiche. Computer sind heute in
allen Bereichen des täglichen Lebens vorzufinden:
Sie dienen der Verarbeitung und Ausgabe von
Informationen in Wirtschaft und Behörden,
der Berechnung der Statik von Bauwerken bis hin
zur Steuerung von Waschmaschinen und Auto­
mobilen. Die leistungsfähigsten Computer werden
eingesetzt, um komplexe Vorgänge zu simulieren:
Beispiele sind die Klimaforschung, thermodynamische
Fragestellungen, medizinische Berechnungen –
bis hin zu militärischen Aufgaben, zum Beispiel
der Simulation des Einsatzes von nuklearen Waffen.
Viele Geräte des Alltags, vom Telefon über den
Video­rekorder bis hin zur Münzprüfung in Waren­
automaten, werden heute von integrierten Kleinst­
computern gesteuert (eingebettetes System).
(http://de.wikipedia.org/wiki/Computer)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Die Liste der Begriffe rund um den Computer ergänzen
–Verschiedene Arten von Computern und deren
Vor- und Nachteile besprechen
–Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten des Computers
sowie interessante Internet-Adressen unterei­
nander austauschen
–E-Mail-Adresse einrichten und einander Nach­
richten schicken – dies kann auch zum Infor­
mationsaustausch bei Krankheit dienen (Arbeitsblätter, Hausübungen, Infos, …).
–Ein Zeit-Ranking an der Tafel kann verdeutlichen,
dass es immer wieder Kinder gibt, die zu viel Freizeit vor dem Computer verbringen, was gesundheitsschädlich ist und süchtig machen kann.
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Lösungen:
Sachbuch S. 50 Nr. 1: 1 Lexikon / Bücher / Zeitschriften,
2 Brief, 3 CD / DVD, 4 Faxgerät, 5 Fernsehen,
6 Computer
Nr. 2: 2, 6, 5, 1, 3, 4
Sachbuch S. 51 Nr. 3: 1 Homepage, 2 Internet-Adresse,
3 E-Mail, 4 Links
SB S. 52 Ein Buch entsteht /
AH S. 36 Mein Lieblingsbuch
Sachinformationen:
Ein Buch ist eine mit einer Bindung und meistens
auch mit Bucheinband versehene Sammlung von
bedruckten, beschriebenen, bemalten oder auch leeren
Blättern aus Papier oder anderen geeigneten Materialien. Die UNESCO definiert ein Buch als eine
gedruckte, der Öffentlichkeit verfügbar gemachte,
nichtperiodische Veröffentlichung mit mindestens
48 Seiten Umfang (zuzüglich der Umschlagseiten).
Elektronisch gespeicherte Buchtexte werden als
digitale Bücher (englisch e-book) bezeichnet. Eine andere moderne Variante des Buches ist das Hörbuch.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Buch)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Kinderführungen durch einen Verlag
–Eigene Bücher bzw. ein Gemeinschaftsbuch mit
Texten und Illustrationen herstellen
–Zum Lesen von Büchern animieren
Lösungen:
Sachbuch S. 52 Nr. 1: 4, 2, 1, 5, 3, 6
SB S. 53 Überall Werbung /
AH S. 37 Zirkuswerbung
Sachinformationen:
Es gibt verschiedene Arten von Werbung:
–Anzeigenwerbung (Printanzeigen, Plakate,
Radio-, Kinospots)
–Werbebriefe (Mailings, Handzettel, TelefaxWerbung)
–Internet-Marketing (Web-Seiten, E-Mails,
Web-Promotion)
–Aktionswerbung (Sonderveranstaltungen,
Messeteilnahme)
–Imagewerbung (PR-Arbeit, Sponsoring,
Mundpropaganda)
–Verkaufsgespräche (persönlicher Verkauf,
Telefonmarketing)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Verschiedene Werbeformen sammeln (auch
Werbespots im Fernsehen auf DVD aufnehmen)
–Kosten verdeutlichen, die Firmen für Werbung
investieren – Es sollte den Kindern bewusst werden,
dass die Firmen sehr viel Geld für die Werbung
eines Produkts ausgeben.
–Werbung in der Umgebung fotografieren – Damit
wird den Kindern bewusst, wie viel Werbung ihnen
täglich begegnet. Bei Schulen in dörflicher Gegend
wird der Anteil sehr viel geringer sein als in der
Stadt. Dennoch sind auch hier häufig Werbeplakate
u. a. zu finden. Mit den Fotos könnte eine Werbecollage mit der Überschrift „Werbung in unserer
Umgebung“ her- und ausgestellt werden.
–Bei der Herstellung einer Werbung für ein eigenes
Produkt sollen sie Werbestrategien anwenden
können.
–verschiedene Formen der Werbung wiederer­
kennen und kennen lernen
–die Funktion von Werbung verstehen
–Aussagen der Werbung über ein Produkt
beurteilen können
–die Unsinnigkeit mancher Werbeaussagen
bezüglich des Produkts erkennen
–Werbestrategien bei der Werbung für ein eigenes
Produkt anwenden
Lösungen:
Sachbuch S. 53 Nr. 2: Bücher, Autos, Kino, Reisen,
Handy, Post, Bücher, Kebap, Fitnessclub,
Powerdrink, Hamburger-Restaurant, Kaffeehaus,
Sportgeschäft, Kaufhaus, Eis, Ausstellung,
Konzert, Chiemsee, Tierpark, …
Arbeitsheft S. 37 Nr. 1: Name: Malloni; Uhrzeit;
15 und 19 Uhr; Vor­stellungstermine:
15. bis 19. Mai; Darbietungen: Artisten, Clowns,
Akrobaten, Tiere.
SB S. 54 Werbung für ein eigenes Produkt /
AH S. 38 Meine Lieblingswerbung /
AH S. 39 Werbetricks
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Als Anregung bieten sich beispielsweise folgende
Fragen an:
–Mit welchen Werbemitteln wird für den
Fitmacherdrink geworben?
– Was erfährst du über den Fitmacherdrink?
–Was musst du wissen, wenn du den Fitmacherdrink kaufen willst?
–Macht selbst Werbung für den Fitmacherdrink
oder ein eigenes Produkt!
47
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
–Überlegt, wie ihr die Kundinnen und Kunden
informieren wollt: Was ist beim Fitmacherdrink
besser als bei anderen Getränken?
–Was darf der Fitmacherdrink/euer Produkt kosten?
–Wie könnt ihr die Kundinnen und Kunden auf
den Fitmacherdrink/euer Produkt aufmerksam
machen?
–Die Gruppen können unterschiedliche Medien für
ihre Werbung zur Verfügung gestellt bekommen.
Eine Gruppe darf nur akustische Hilfsmittel
verwenden, eine andere Gruppe nur visuelle etc.
–Es kann eine Ranking-Liste mit Lieblings­
werbungen erstellt werden. So werden Vorlieben
für bestimmte Werbestrategien und wirkungsvolle
bzw. nicht wirkungsvolle Werbestrategien bewusst.
–Werbung wird besonders im Funk und Fernsehen
sowie im Kino durch gut eingängige Musik
unterstützt. Ob nun eine gut eingängige Melodie
oder ein fetziger Sprechgesang verwendet
wird, beides prägt sich schnell in das Gedächtnis
ein. Die Kinder können sicherlich mindestens
eine Melodie oder einen Werbeslogan aus dem
Gedächtnis vortragen.
Lösungen:
Arbeitsheft S. 39 Nr. 1: Schlafmode: hübsche Mädchen,
lächeln, fühlen sich wohl, Mädchen kuscheln
sich gern unter eine warme Decke, Mädchen legen
eventuell mehr Wert auf Schönheit
Müsliriegel: Mann verkörpert Stärke, Sportlichkeit,
Fitness; durch den Namen Dr. Bio wirkt er sehr
glaub­würdig; die Brille symbolisiert Klugheit,
Vertrauen, Respekt
SB S. 55 Müll trennen und wieder­
verwerten / AH S. 40 Müllvermeidung in
der Schule / SB S. 56–57 Mülldeponie
und Müllverbrennung / AH S. 41 Sich mit
Müll auskennen
Sachinformationen:
Aus Altpapier wird ein wichtiger Rohstoff für die
Papierherstellung gewonnen.
Bei der Herstellung von Umweltschutzpapier wird
Altpapier (das aber nicht wasserfest beschichtet sein
darf wie etwa bei Milch- oder Saftpackerln) mit
Wasser zu einem flüssigen Papierbrei verarbeitet, der
dann ausgewalzt, flach gepresst und getrocknet
wird. Im Gegensatz zur normalen Papierherstellung
werden bei diesem Verfahren weniger Wasser, Energie
und Chemikalien benötigt. Vor allem müssen nicht
immer wieder Bäume gefällt werden.
48
In den Papiercontainer bzw. die entsprechende Tonne
oder Sack gehören: Zeitungen, Zeitschriften, loses
Papier, Werbeprospekte, Kataloge, Telefonbücher,
Packpapier etc.
Auch Kunststoffe können wieder verwendet werden,
problemlos ist das allerdings nur bei sortenrein
gesammeltem Abfall. Fallen die Kunststoffe vermischt
und verschmutzt an, ist das Recycling nicht so einfach.
Aus Bio-Müll – Abfälle von Obst (aber keine chemisch
behandelten Schalen von Zitrusfrüchten), Gemüse,
Pflanzen in Küche und Garten, aber auch andere
organische Abfälle – kann auf einem Komposthaufen
neue Erde erzeugt werden.
In vielen Orten können diese Abfälle in der Biotonne
gesammelt werden. In Kompostieranlagen wird aus
diesen organischen Abfällen ein sogenanntes Boden­
verbesserungsmittel hergestellt. Von den Ent­sorgungs­
betrieben wird dann solcher Kompost den Ver­
braucherinnen und Verbrauchern wieder angeboten.
Das gesammelte Glas von Einwegflaschen ist als Altglas ein wertvoller Rohstoff bei der Herstellung von
Hohlglas (Flaschen, Konservengläser). In die Sammelcontainer sollten die Gläser nach Farben sortiert
eingeworfen werden. Auf das vorherige Entfernen von
Schraub- oder anderen -verschlüssen ist zu achten,
auch gehören keine anderen Glassorten wie Flachglas,
Spiegel, Drahtglas, optisches Glas, Glühbirnen o. Ä.
in die Sammelbehälter.
Das Mehrwegflaschensystem ist ein noch einfacherer
und energiesparender Kreislauf. 40- bis 60-mal
kann eine Flasche neu gefüllt werden, bevor sie zu
Bruch geht.
Bei Abfällen, die Schadstoffe enthalten, handelt es sich
um sogenannte Sonderabfälle, die gesondert gesammelt und entsorgt werden sollen.
In vielen Gemeinden gibt es Sammelstellen, bei denen
Privatpersonen in handelsüblichen Mengen solchen
Sondermüll anliefern können. Dazu gehören z. B.
Elektronikschrott, Flachglas, Elektrokabel, Haushaltskunststoffe, Holzabfälle (unbehandelt), Kork, Schrott
und Altmetalle und Styropor-Formteile. Mitunter
gibt es auch in regelmäßigen Abständen sogenannte
Sondermüllaktionen.
Die Deponie ist ein zentraler Platz, auf dem der Müll
eines größeren Einzugsbereiches durch Ablagerung
beseitigt wird. Dafür ist ein aufwändiger Sicherheitsstandard erforderlich: Wasserundurchlässige
Schichten aus Ton oder Kunststofffolien schützen das
Grund­wasser. Das Sickerwasser wird erfasst und in
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Klär­gruben abgeleitet und gereinigt. Die Abfälle werden in Schichten abgelagert, die von Spezialfahrzeugen
zusammengepresst werden. Entstehende Gase werden
gesammelt. Da sie hohe Konzentrationen von Methan
(heizwertreich) enthalten, werden sie energetisch
verwertet. Deponien werden so aufgeschüttet, dass sie
sich in die umliegende Landschaft eingliedern. Werden sie stillgelegt, können sie nach dem Auffüllen mit
einer bis zu 2 m dicken Erdschicht bepflanzt werden.
In Müllverbrennungsanlagen wird der Müll thermisch
behandelt, d. h. verbrannt. Dabei wird das Volumen
des Abfalls erheblich verringert und die Abfallmenge
um 2/3 reduziert. Durch die hohe Temperatur (850° C)
werden schädliche organische Verbindungen zerstört.
Metalle wie z. B. Eisen können zurückgewonnen
werden. Die zurückbleibende Asche oder Schlacke
muss allerdings wieder auf Deponien gelagert werden.
Sie und die entstehenden Abgase können noch giftige
Reststoffe enthalten. Mit der entstehenden Wärme
können Gebäude in der Umgebung beheizt werden
(Fernwärme). Die Kosten sind bei der Müllver­
brennung erheblich höher als bei der Deponierung.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Zusammenhang von Abfall / Müll und Umwelt­
belastung thematisieren
–Notwendigkeit der Mülltrennung verdeutlichen
–Beobachten, welche Abfälle in der Klasse während
eines Vormittags anfallen
–Bedeutung des Begriffs „Recycling“ und Nutzen
der Wiederverwendung bestimmter Abfälle
besprechen
–Lehrausgang zu einer Sammelstelle der Gemeinde
–Künstlerische Verwertung von Müll:
– Papier aus Altpapier selbst schöpfen
– Collagen mit Abfällen herstellen
– Roboter aus Schachteln bauen
– Stelzen aus Dosen anfertigen
Lösungen:
Sachbuch S. 55 Nr. 1: Altglas (Weißglas, Buntglas),
Altpapier, Restmüll, Biomüll, Kunststoff, Metalle
Arbeitsheft S. 40 Nr. 2: Jause im Plastiksackerl – Jause
in der Jausenbox; Heftumschläge aus Plastik –
Heftumschläge aus Papier; Radierer mit Plastik­
hülle – Radierer ohne Plastikhülle; Getränk
in Tetrapak – Getränk in der Mehrwegflasche;
Schnellhefter aus Plastik – Schnellhefter aus
Karton; Lackierte Buntstifte – Unlackierte Buntstifte; Lineal aus Plastik – Lineal aus Holz
Nr. 3: Getränke in Mehrwegflaschen, Plastikschüssel
beim Wurstkauf mitnehmen, Einkaufskorb mit­
nehmen statt Sackerl im Geschäft, frische Lebensmittel statt Dosen, Stoffsackerl verwenden, …
Sachbuch S. 56 Nr. 1: A B F A L L
Sachbuch S. 57 Nr. 2: kleiner Teil, Wärme, Strom,
teurer, giftige
Erfahrungs- und Lernbereich
Technik
SB S. 58 – 59 Der Kreislauf des Wassers /
AH S. 42 Wasserkreislauf / AH S. 43 Wasserkreislauf im Blumenglas
Sachinformationen:
Die auf der Erde befindliche Wassermenge ist konstant, es ändert sich lediglich die Erscheinungsform
des Wassers, also der Aggregatzustand. Der stetige
Wechsel von Wasser zwischen der Erdoberfläche und
Atmosphäre wird als Wasserkreislauf bezeichnet.
Durch den Wärmeeinfluss der Sonneneinstrahlung
verdunstet das Wasser auf der Erdoberfläche, es steigt
auf und zirkuliert in der Atmosphäre. Warme Luft
kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, deshalb
kondensieren in kälteren Luftmassen die Wasser­
moleküle an Kristallisationskernen (wie Staubteilchen)
und bilden Wolken. Bei weiterer Abkühlung entstehen
Tropfen, die abregnen. Andere Niederschlagsformen
bilden sich, wenn die Luftschichten auf dem Weg zur
Erde kälter als 0° C sind. Schneeflocken sind zusammengeballte Eiskristalle, Graupelkörper sind angetaute
und wieder gefrorene Schneeflocken, Hagel entsteht
in sehr kalten Luftschichten.
Wenn das Wasser die Erdoberfläche wieder erreicht –
Teile sind auf dem Weg bereits wieder verdunstet –,
versickert es im Boden oder fließt als Oberflächenabfluss direkt wieder über Bäche oder Flüsse zurück ins
Meer. Das Sickerwasser bildet zum Teil die Bodenfeuchtigkeit, die über die Pflanzen oder direkt wieder
verdunstet. Wenn das Sickerwasser auf wasserundurchlässige Schichten trifft wie z. B. Lehmschichten,
bildet sich Grundwasser, das an der Stelle, wo die
Lehmschicht an die Erdoberfläche kommt, eine Quelle
bildet.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Den Wasserkreislauf mit Hilfe von Versuchen zu
Verdunsten, Verdampfen, Versickern vereinfacht
darstellen (Der Niederschlag des Wasserdampfes
an einem abkühlenden Deckel stellt den Kondensationsprozess dar.)
–Der Verdunstungsversuch ist ein Langzeitversuch.
Ein Teller mit Wasser wird ans Fenster gestellt.
Auf einer sonnigen Fensterbank ist bereits nach
24 Stunden eine Beobachtung möglich. Am Teller
bilden sich Kalkrückstände, die Aufschluss über
49
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
die Anreicherung des Wassers mit Salzen und
Mineralien bei der Versickerung im Boden geben.
–Das Gefrieren des Wassers dauert etwa 24 Stunden
(kleine Mengen, abhängig von der Temperatur,
eventuell ins Gefrierfach legen). Zu beobachten ist,
dass sich das Wasser in einem festen Zustand
befindet und sich an der Oberfläche sehr schnell
ein Wasserfilm bildet.
Lösungen:
Sachbuch S. 58 – 59 Nr. 1: im Uhrzeigersinn beginnend
bei den roten Pfeilen: verdunsten, kondensieren,
abregnen, versickern
Nr. 2 und 3: siehe Sachinformation
Arbeitsheft S. 42 Nr. 1: FULT → LUFT
Nr. 2: Experiment 1: Bei den Gefäßen mit größerer
Oberfläche verdunstet das Wasser schneller.
Experiment 2: Der Spiegel beschlägt sich (wie der
Badezimmerspiegel beim Baden oder Duschen).
Arbeitsheft S. 43: Die Folie beschlägt sich (wird
feucht). Kleine Wassertröpfchen bilden sich, die
dann hinuntertropfen und im Boden versickern
und somit die Pflanzen mit Wasser versorgen.
SB S. 60 Wettererscheinungen /
AH S. 44 Wettererscheinungen / AH S. 45 Wetterbeobachtungen
Sachinformationen:
Früher beobachteten die Menschen nur den Himmel,
die Wolken und das Wasser und danach bestimmten
sie das Wetter. Heute gibt es weitaus zuverlässigere
Methoden der Wettervorhersage. Sie funktioniert
über Radarmessungen und Satellitenbeobachtung.
Überall auf der Welt sind Wettermessstationen verteilt:
an den Polen, in den Wüsten, auf Bergen und auf
dem Meer. Dort gibt es Bojen, die mit elektronischen
Messgeräten ausgestattet sind, oder Wetterflugzeuge.
Lufttemperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit
werden gemessen, die Wolken werden beobachtet.
Die Satelliten kreisen über der Erde und schicken
ständig Aufnahmen aus der oberen Erdatmosphäre,
der Troposphäre. Alle Daten werden gesammelt, von
Computern ausgewertet und dann auf einer Wetter­
karte eingezeichnet.
Was gehört zu einer Bodenmessstation?
Niederschlagsmesser fangen Niederschlagsmengen auf
und erheben Daten zur Menge und zum Zeitraum
des Niederschlages.
Ein Barometer misst den Luftdruck; das ist die Kraft,
die durch das Gewicht der Luft in der Atmosphäre auf
eine Flächeneinheit ausgeübt wird.
50
Windstärkemesser sind in Profigeräten häufig Anemometer. Die Schalen in der Größe eines halben Tischtennisballes sind so an einem drehbar gelagerten
Achsenkreuz befestigt, dass der Wind eine Rotation
verursacht. Die Drehgeschwindigkeit wird gemessen.
Ein Windrichtungsmesser ist der klassische Wetterhahn, der mit seinem Kopf in die Richtung zeigt, aus
der der Wind kommt. Wetterhähne weisen an der
Kopfseite einen geringeren Windwiderstand auf als an
ihren größeren Schwanzfedern. Die Windrichtung
stimmt meistens mit der Wolkenrichtung überein.
Wettervorhersagen sind an die geografische Lage des
Standortes und die spezielle Großwetterlage gebunden.
Hygrometer, Luftfeuchtigkeitsmesser, machen sich
die Reaktion von natürlichem Haar auf Feuchtigkeit zu
Nutze. Ein Wetterhäuschen als Vorhersagestation
ist ein Hygrometer. Je feuchter die Luft, desto länger
wird ein Strang Pferdehaar im Innern des Häuschens,
der Mann mit dem Regenschirm kommt nach vorne.
Bei trockener Luft, also schönem Wetter, ziehen sich
die Haare zusammen und die Frau mit dem Sommerkleid wird nach vorne gezogen.
Thermometer werden hier nicht besonders aufgeführt,
gehören jedoch selbstverständlich zu einer Messstation
dazu.
Die Niederschläge sind meist die auffälligste Wetter­
erscheinung, weil sie neben der Temperatur für die
Kleidung mitverantwortlich sind und so von klein an
in das Bewusstsein der Kinder rücken.
Unter Nebel versteht man fein verteilte Flüssigkeitströpfchen in der Luft. Natürlicher Nebel entsteht,
wenn sich wassergesättigte Luft abkühlt. Dadurch
kann die Luft nicht mehr so viel Wasser aufnehmen
und das „überschüssige“ Wasser kondensiert in
kleinen Tröpfchen aus. Nebel entsteht bevorzugt in
Herbstnächten in der Nähe von Gewässern, da in
dieser Jahreszeit tagsüber die Sonne noch stark
genug ist, um viel Wasser zu verdunsten, die Luft sich
abends aber stark genug abkühlt, sodass das Wasser
wieder kondensiert. Wenn es im Sommer plötzlich
zu einem Kaltlufteinbruch kommt, kann auch in
dieser Zeit Nebel auftreten, was jedoch nicht allzu
häufig geschieht.
Warme Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn
sie sich abkühlt, bilden sich Wassertröpfchen, die am
Himmel als Wolken zu sehen sind. Anfangs ist ein
Wassertröpfchen nur Bruchteile eines Millimeters groß
(20 μm – ein Haar dagegen ist 90 μm dick). Wenn
weiterer Wasserdampf dazu kommt, wird es langsam
größer.
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Wesentlich schneller geht es, wenn zwei Wolken­
tröpfchen zusammenstoßen und zu einem Tröpfchen
verschmelzen. Durch mehrfache Zusammenstöße
bilden sich nach einiger Zeit Regentropfen. Diese sind
bereits so schwer, dass sie nicht mehr in der Luft
gehalten werden können – sie fallen langsam in Richtung Erdboden.
Wenn die Temperatur in einer Wolke unter 0° C sinkt,
kann mit der weißen Pracht gerechnet werden. Statt
der bekannten Regentropfen bilden sich ab dem
Gefrierpunkt winzige Eiskristalle. Diese Eiskristalle
sehen aus wie Plättchen, Nadeln oder Sterne. Sie
verbinden sich mit anderen zu Schneeflocken. Diese
fallen zur Erde.
Wenn es am Boden unter 0° C kalt ist, bleiben sie als
Schnee liegen. Zwischen den Eiskristallen ist viel Luft
eingeschlossen. Deshalb ist es in einer verschneiten
Landschaft friedlich und ruhig.
Außerdem sorgt die Luft dafür, dass die Schneekris­
talle locker aufeinander liegen. Wenn 10 cm Schnee
schmelzen, bleibt etwa 1 cm Wasser übrig. Wenn
es ungefähr 10° C unter Null kalt ist, bildet sich Pulverschnee. Dann sind die Schneekristalle klein und
sehr fein. Bei höheren Temperaturen ist der Schnee
wässrig. Dann kann man gut Schneemänner bauen.
Keine Schneeflocke gleicht einer anderen. Die Form
der Schneeflocken hängt von der Temperatur bei
der Entstehung in der Wolke und auf dem Weg zum
Boden ab. Die Größe der Schneeflocken ist selten über
3 bis 4 cm. Unter günstigen Bedingungen kann sie
jedoch über zehn Zentimeter erreichen. Die größte
beobachtete Schneeflocke hatte einen Durchmesser
von immerhin 12 cm. Ohne den hohen Luftanteil
einer Schneeflocke würde sie wohl kaum so schön
ruhig, langsam und leise auf die Erde schweben.
Stößt ein unterkühlter Wassertropfen mit einer feinen
Eisnadel oder Schneeflocke zusammen, verbackt
er sozusagen zu einem undurchsichtigen Eisgebilde,
einem Graupelkorn. Man kann es auch als eine Übergangsform zwischen Schnee und Hagel sehen. Graupel
fällt gewöhnlich nur in bescheidenen Mengen. Im
Gebirge ist es jedoch die fast ganzjährige Hauptform
der Niederschläge.
Die Steigerungsform des Graupels ist der Hagel. Ein
Hagelkorn nimmt seinen Anfang als Regentropfen in
einer Gewitterwolke. Heftige Turbulenzen lassen
die Regentropfen aus dem unteren Teil der Wolke (um
0° C) in den oberen (-40° C) wirbeln und umgekehrt,
mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 30 m/s. Der
Regentropfen gefriert und wird immer größer, indem
er sich mit anderen Hagelkörnern verbindet und
im unteren Abschnitt der Wolke wieder Wasser aufnimmt. Auf dem Weg nach oben gefrieren weitere
Wasser- und Eisanteile an dem Hagelkorn und lassen
es weiter anwachsen. Je öfter sich dieser Vorgang in
einer Wolke wiederholt, umso größer werden die
Hagelkörner. Irgendwann werden sie in der Wolke zu
schwer und fallen auf die Erde. Oft erreichen die
Eiskörner den Erdboden gar nicht, da sie auf dem Weg
durch die wärmeren Luftmassen wieder schmelzen.
Das schwerste Hagelkorn aller Zeiten wurde mit einem
Gewicht von 1,9 kg in Kasachstan gefunden. Sogar
Mensch und Tier kann ein plötzlicher Hagelschlag
übel mitspielen. Tiere bis zu einer Größe eines Fuchses
können getötet, ganze Ernten vernichtet und Gebäude
beschädigt werden.
Tau ist ein Niederschlag aus Wasserdampf. Durch
Abkühlung der Luft unter den Taupunkt (Temperatur,
bei der die Luft feuchtigkeitsgesättigt ist; die relative
Luftfeuchtigkeit beträgt 100 %) kondensiert dieser
Wasserdampf an bodennahen Objekten. Dies
geschieht besonders nachts. Tau stellt vor allem in
Wüstenregionen eine wichtige Wasserquelle für
die Vegetation dar.
Wind entsteht immer dann, wenn die Temperatur der
Luft unterschiedlich ist.
Zwischen der stark gedrückten Luft in einem Hochdruckgebiet und der weniger dichten Luft in
einem Tiefdruckgebiet wird ein Ausgleich geschaffen.
Deshalb strömt Luft vom Hoch zum Tief. Diese
Luftströmung nennt man Wind. Die Windrichtung ist
immer die Richtung, aus der der Wind kommt. Die
Geschwindigkeit misst man in km / h mit einem
Anemometer.
Durch die Drehung der Erde verschiebt sich die Luft
gegen die Erde. Berge und Täler lenken sie ab. Über
dem Meer nimmt die Luft mehr Feuchtigkeit auf als
über dem Land. So lagert sich manchmal viel Luft
übereinander. Sie drückt stark auf die Erde, man
spricht von Hochdruck.
Wo relativ warme und feuchte Luft von der Erdoberfläche in die Höhe steigt, spricht man von einem
Tiefdruckgebiet.
In einem Hochdruckgebiet sinkt schwere Kaltluft
langsam herab und breitet sich aus. Hochdruckgebiete
sorgen für ruhiges und sonniges Wetter. Wolken­
bedeckter Himmel, Wind, Niederschläge, insgesamt
wechselhaftes Wetter kennzeichnen ein Tief.
51
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Wetterberichte im Fernsehen ansehen (als Haus­
übung)
–Schneeflocken darstellen (Die sechsstrahlige Form
der Schneeflocken darzustellen fällt nicht allen
Kindern leicht. Ein Hinweis auf das Zifferblatt der
Uhr mit Zwanzig-Minuten-Abschnitten erleichtert
die Herstellung der Grundform und fördert das
geometrische Verständnis.)
–Geschichten und Gedichte zu Wettererscheinungen
schreiben
–Regen-, Blitz- und Wolkenbüchlein herstellen
–Wettermassage
Es tröpfelt: Mit den Fingerkuppen schnell auf den
Rücken tippen, alle zehn Finger einzeln bewegen.
Es regnet: Die Fingerknochen klopfen etwas
kräftiger auf den Rücken. Es darf nur so stark
geklopft werden, wie die Partnerin oder der Partner es als angenehm empfindet.
Es hagelt: Die einzelnen Hagelkörner mit geschlossener Faust vorsichtig auf den Rücken prasseln
lassen.
Es blitzt: Mit dem Finger wiederholt große Blitze
auf den Rücken zeichnen.
Es donnert: Die Handflächen aneinander vor­
beistreifend, mit den Handkanten vorsichtig auf
den Rücken schlagen.
Die Sonne scheint: Mit der flachen Hand schnell
im Kreis über den Rücken reiben, damit die Stelle
warm wird.
–Der Versuch mit der Kerze, der die Windströme
am Fenster oder an der Tür sichtbar macht,
eignet sich als Einstieg in das Thema „Wind“. An
der Kerzenflammenrichtung wird die Strömung
erkennbar.
–Bau eines Windrichtungspfeiles oder eines
Windsackes
Bau eines Windsackes: Für einen Windsack braucht
man einen Stock, einen Plastiksack, Draht, Kordel,
eine Schere und einen Hefter. Der Sack wird
um den rund gebogenen Draht geschlagen und mit
dem Hefter befestigt. Mit der Schere öffnet man
die Tüte am losen Ende, damit der Wind hindurchblasen kann. Die Kordel wird mit dem einen
Ende an dem Drahtbogen befestigt, die andere
Seite kommt an einen Stock.
Lösungen:
Sachbuch S. 60 Nr. 1: links: 0, 6; rechts: 8, 12
Arbeitsheft S. 44 Nr. 1: Schnee, Regen, Nebel, Hagel,
Gewitter
Nr. 3: Wenn die Sonne scheint und keine Wolken
zu sehen sind, dann herrscht strahlender
Sonnenschein.
52
Arbeitsheft S. 45: sonnig, bewölkt, wechselhaft,
stark bewölkt, regnerisch, gewittrig
SB S. 61 Wasser für alle
Sachinformationen:
Bei einer Wasserleitung handelt es sich um ein
technisches System zum Transport von Wasser an
Orte, an denen es auf natürlichem Wege nicht zur
Verfügung steht.
Die ältesten Überlieferungen über Bauwerke zur
Wasserleitung stammen aus der Zeit des ägyptischen
Pharaos Ramses dem II., geboren ca. 1300 v. Chr.
Auch die Römer waren für ihre umfangreichen
Aquädukte bekannt. Im Mittelalter wurden hölzerne
Leitungen, sogenannte Pipen verwendet.
Wasserleitungen sind wichtiger Bestandteil einer
Zivilisation, da durch die Versorgung mit Frischwasser
die Gefahr von Krankheiten durch mangelnde
Hygiene gemindert wird. Wichtig hierfür ist neben
der Zu­leitung von Wasser auch ein funktionierendes
Abwassersystem. (http://de.wikipedia.org/wiki/
Wasserleitung)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Wasserwerk besichtigen
–Örtlichen Wasserpreis anhand von Wasser­
rechnungen ermitteln
–Den eigenen Wasserverbrauch schätzen
–Weitere Beispiele für Wasserverschmutzung finden
Lösungen:
Sachbuch S. 61 Nr. 2: Seife, Putzmittel, Waschpulver,
Duschgel
SB S. 62 Trinkwasser wird aufbereitet /
AH S. 46 Trinkwasser wird weitergeleitet
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Eine Liste erstellen mit Maßnahmen zum Wassersparen
–Länder herausfinden, in denen Trinkwasser knapp
und deshalb besonders wertvoll ist
–Länder herausfinden, in denen österreichische
Hilfsorganisationen Trinkwasser aufbereitet haben,
und die Ursachen für die Wasserknappheit herausfinden
–Einen Wasserhahn zerlegen und dessen Funktionsweise erkunden
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Lösungen:
Sachbuch S. 62 Nr. 3: beim Zähneputzen den Wasserhahn abdrehen, beim Duschen den Wasserhahn
­abdrehen, wenn man sich einseift, die Badewanne
nicht ganz volllaufen lassen, Regenwasser auffangen
zum Gießen, Klospülung mit Stopptaste betätigen,
Wasserhahn nicht tropfen lassen, Geschirrspüler ganz
befüllen vor dem Einschalten, Waschmaschine ganz
befüllen, alte Geräte austauschen, …
Die Lösungsseite zum AH findet sich auf Lasso
Sachbuch-Online.
SB S. 63 Abwasser wird entsorgt /
AH S. 47 Mischen und trennen /
AH S. 48 Abwasserentsorgung
Sachinformationen:
Der Hauptkanal der Kanalisation führt das Abwasser
zur Kläranlage. Neben mechanischen Verfahren
werden in den meisten Kläranlagen heute biologische,
aber auch chemische Verfahren eingesetzt. Gröbere
Inhaltsstoffe werden schon im Zulauf mit einem
Rechen entnommen. Im Sandfang fließt das Wasser
langsamer, dabei setzen sich schwerere Stoffe wie Sand
und Kies ab. Im Vorklärbecken setzen sich langsamer
absinkende Feststoffe ab. Aufschwimmende Stoffe
werden abgesaugt. Zwei Drittel des Schmutzes sind in
gelöster Form noch immer im Wasser. Im Belebungs­
becken bauen Bakterien die organischen Schmutzstoffe
ab. Da sie in der Regel Sauerstoff benötigen, wird
Druckluft in das Becken geblasen oder Rotoren sowie
Bürsten sorgen für Sauerstoff. Im Nachklärbecken
setzen sich Mikroorganismen, der Belebtschlamm, ab.
Das gereinigte Wasser wird in das Gewässer geleitet.
Ein Teil des Belebtschlamms wird noch einmal
ins Belebungsbecken gepumpt. Der Rest kommt zum
Schlamm aus dem Vorklärbecken und wird in
Faultürme gepumpt. Her wird er in etwa 20 Tagen bei
ca. 37° C durch Bakterien zersetzt. Dabei entsteht
Methangas, das als Energiequelle im Klärwerk genutzt
wird. Klärschlamm kann teils deponiert oder verbrannt
werden.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Auf einem Lehrausgang nach Abflussrohren und
Kanälen Ausschau halten
–Vermutungen anstellen lassen, wo das Wasser hinfließt, wenn es durch unsere Nutzung verschmutzt
ist
–Eine Kläranlage besichtigen
–Verdeutlichen, dass es ohne funktionierender Abwasserversorgung zu Seuchen kommen kann
–Der Versuch des Verdunstens kann den Kindern
auch mit der Herstellung von Meersalz aus Salzwasser nahegebracht werden.
–Statt Salz kann auch Zucker verwendet werden.
–Experimentieren und andere Flüssigkeiten (Tinte,
Dicksaft, Essig, ...) mischen und beobachten
Lösungen:
Arbeitsheft S. 47 Nr. 1: Beim Abschöpfen soll den
Kindern veranschaulicht werden, dass sich Öl nicht
mit Wasser verbindet. Da es auf der Oberfläche
„schwimmt“, kann es leicht mit einem Löffel oder
Ähnlichem abgeschöpft werden (Öl – Wasser:
Versuch 1).
Beim Verdunsten unter besonderen Bedingungen
entstehen aus bestimmten Lösungen Kristalle.
Diese sind den Kindern alltäglich bekannt in
Form von Salz oder Zucker. Dieser Vorgang dauert
relativ lange. Wenn das Wasser verdunstet ist,
bleibt das Salz übrig (Salz – Wasser: Versuch 2).
Beim Filtrieren geht es um ein Verfahren zum
Trennen von festen Stoffen und Flüssigkeiten
(Sand – Wasser: Versuch 3).
Arbeitsheft S. 48 Nr. 1: Rechen: Der Rechen fängt
den groben Schmutz auf.
Sandfang: Im Sandfang sinkt schwerer Schmutz
zu Boden.
Vorklärbecken: Schwimmender Schmutz und Fett
werden im Vorklärbecken abgeschöpft.
Belebungsbecken: Im Belebungsbecken fressen
Bakterien weiteren Schmutz aus dem Abwasser.
Nr. 2: Holzspäne, Styropor, Fett, Öl, Papierschnitzel,
Kamm … / schwerer Schmutz, Sand, Steine,
Metall,… / die Gegenstände werden durch den
Filter aufgefangen. Sand kann nur teilweise
gefiltert werden.
SB S. 64 Vorsicht, heiß!
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Versuchsergebnisse dokumentieren und in Sätzen
formulieren
–Verschiedene Thermometer mitbringen und
vergleichen
–Die Ausdehnung von Stoffen bei Erwärmung bzw.
das Zusammenziehen bei Abkühlung anhand der
Flüssigkeit in einem Thermometer beobachten
–Diese Auswirkungen im Alltag erkennen (Asphaltschäden auf Straßen, Dehnfugen auf Brücken, …)
–Gefahren von Verbrühungen und Verbrennungen
erkennen (heißer Topf, …)
53
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
Lösungen:
Sachbuch S. 64 Nr. 1: g ute, schlechte
Nr. 2: gute Wärmeleiter: Kaffeelöffel, Alufolie, Draht,
… Schlechte Wärmeleiter: Wollfaden, Stoffband,
Plastiklineal, Holzstab, …
Nr. 3: 1. Die Flüssigkeit im Thermometer steigt immer
höher. 2. Die Flüssigkeit sinkt rasch ab.
Nr. 4: h, k
SB S. 65 Versuche mit Rotkrautsaft /
AH S. 49 Dokumentation der Versuche mit
Rotkrautsaft
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
Begriff Lösung erarbeiten (Wasser = Lösungsmittel)
–In je einem Glas werden Salz und Zucker so
sparsam gelöst, dass der Geschmack eindeutig ist, aber das Wasser keine Trübung aufweist.
Man lässt die Kinder nun geschmackliche
Vermutungen anstellen.
–Anstatt des Wassers wird (siehe Schulbuch)
Rotkrautsaft verwendet. Durch die Beimengung
der genannten Stoffe verfärbt sich der Saft.
–Die Farbreaktionen funktionieren auch mit
Kirschsaft oder rotem Traubensaft.
–Man kann nachweisen, dass Säuren und Basen
einander neutralisieren: Zunächst mischt
man Wasser und Essig. Die Lösung schmeckt sauer.
Dann löst man etwa eine Messerspitze Natron
darin auf. Der saure Geschmack verschwindet, weil
Natron die Essigsäure neutralisiert.
–Mit Rotkohlsaft können auch Stoffe, z. B. T-Shirts
eingefärbt werden: etwa zwei Stunden in der
Färbelösung liegen lassen, dann mit kaltem Wasser
ausspülen.
Lösungen:
Arbeitsheft S. 49 Nr. 1, 2: Zucker: es passiert nichts;
Zitrone: der Saft verfärbt sich rot (Lauge); Essig:
der Saft verfärbt sich rot (Lauge); Seifenpulver: grün
(Base)
SB S. 66 Magnetismus / AH S. 50 / SB S. 67 Der Kompass / AH S. 51 Magnetismus und Kompass /
AH S. 52 Einen Kompass bauen
Sachinformationen:
Es gibt Quellen dafür, dass der Magnetismus in der
Antike bereits in Kleinasien bei der Stadt Magnesia
anhand einiger Felsenstücke bekannt war, die Eisen­
teilchen anzogen. Auch Thales, der durch seine
54
mathematischen Sätze bekannt wurde, beschrieb
ebenfalls Erze, die Eisenstücke anzogen. Die Araber
benutzten Magnetsteine, die auf einem Stück Holz
in einer Wanne mit Wasser schwammen, zur
Navigation. Pierre de Maricourt beschrieb im 13. Jahrhundert das Verhalten zweier Pole zueinander.
Das Phänomen des Kompasses, der eine magnetische
Nadel zu Hilfe nimmt, ist durch den Erdmagnetismus
zu erklären. Die Erde funktioniert ähnlich einem
Stabmagneten, der von einem Magnetfeld umgeben ist.
Die Pole sind allerdings nicht identisch mit den
geografischen Polen. Da der Magnetismus der Erde
auf die Kompassnadel wirkt, ist die Spitze der Kompassnadel, die nach Norden zeigt, eigentlich nicht der
Nordpol, aber aus der historischen Überlieferung
bleibt dies so erhalten. Heute hat der Magnetismus in
der Elektrizität bei Elektromotoren und der Strom­
erzeugung eine große Bedeutung erhalten.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Geschichte des Kapitän Seebär vorlesen
–Im Alltag nach Magneten suchen (Kühlschrank,
Spielzeug, Tafel, …)
–Versuchstische aufstellen
–Tragekraft verschiedener Magnete erproben: wie
viele Büroklammern trägt mein Magnet?
–Versuchsergebnisse dokumentieren
–Ein Magnetspiel herstellen
–Kompass bauen
Lösungen:
Sachbuch S. 66 Nr. 1: Die Gegenstände werden von
der roten Seite des Magneten angezogen.
Nr. 2: Hufeisenmagnet, Stabmagnet, Ringmagnet
Nr. 3: Gleiche Pole stoßen einander ab. Ungleiche Pole
ziehen einander an.
Nr. 4: nur die roten Kupfermünzen, Euro-Münzen:
Kern aus Kupfer und Nickel
Arbeitsheft S. 50 Nr. 2: Der Magnet zieht metallische
Gegenstände an. Diese können auch bewegt
werden, wenn ein Blatt Papier dazwischen ist.
Sollte das Papier (Karton) zu dick sein,
funktioniert dieses Experiment nicht mehr.
Nr. 3: falsche Aussagen: Der Magnet zieht Gegenstände
durch Karton an. Der Magnet zieht Gegenstände
durch ein Buch an. Der Magnet zieht Gegenstände
durch den Tisch an.
Arbeitsheft S. 51: Kühlschrank, Handtasche, Schmuck,
Tafel, Spielzeug, Türschließer, …
Nr. 3: N = rot, S = grün; rechts: rote Nadel (N) ziegt
auf den Nordpol (rote Farbe) des Magneten
Nr. 4: Die Kompassnadel bewegt sich wild hin und her.
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
AH S. 53–63 – Ich erinnere mich
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
Eigene Rätsel oder andere Zusammenfassungen des
Schuljahres erstellen und einander präsentieren
Lösungen:
Arbeitsheft S. 55 Nr. 5: höflich, Geld, Vorrang, Sicher heit, retten, Bürgermeisterin oder Bürgermeister
Nr. 6: Vier Aufgaben der Polizei – Verkehrsüber­wachung, Verkehrserziehung, Verkehrsregelung,
Einsatz bei einem Unfall; 144 – Rufnummer
der Rettung; vier Aufgaben der Feuerwehr –
löschen, bergen, schützen, retten; 133 – Rufnummer der Polizei; 122 – Rufnummer der Feuerwehr;
Ferien – Gegenteil von Schulzeit
Arbeitsheft S. 57 Nr. 5: Eiweiß ist in Milchprodukten,
Fleisch und Fisch enthalten. Vitamine und
Mineralstoffe aus Obst und Gemüse schützen
unseren Körper vor Krankheiten. Zu einem Frühstück in Frankreich gehört ein Croissant.
Verbrennungen müssen unter fließendem Wasser
gekühlt werden. Mit unseren Sinnesorganen
können wir unsere Umwelt erfassen.
Nr. 6: Wiese, Maulwurf, acht, Libelle, Seerose, Kröte,
Pürzeldrüse
Arbeitsheft S. 59 Nr. 5: Gewässer; Osten; Norden –
Osten – Süden – Westen; Plan; Legende
Nr. 6: Lösungswort: Kalender
Arbeitsheft S. 61 Nr. 5: falsche Wörter: Kasperlwerbung, Hauswerbung, Trageblätter,
Kinderwerbung
Nr. 7: Biomüll: Eierschalen, Gemüsereste, Obstreste;
Metall: Limodose, Tunfischdose, Alufolie;
Altglas: Marmeladeglas, Glasflasche; Altpapier:
Zeitung, Prospekte; Restmüll: zerbrochene
Trinkgläser, Plastiksackerl, Glühbirne; Plastik­
flaschen – gelbe Tonne: Pet­flasche, Plastikflasche
für Spülmittel.
Arbeitsheft S. 63 Nr. 6: Wasser beim Zähneputzen
nicht laufen lassen. Die Blumen mit Regenwasser
gießen. Den Wasserhahn immer gut zudrehen.
Nr. 7: Wärmeleiter: Metallstab, Kaffeelöffel,
Stricknadel, Alufolie, Draht
Nr. 8: zwei gleiche Farben stoßen einander ab, gegen sätzliche Farben ziehen einander an
Anhang
S. 68–70 Abc des Lernens
Wie bereits zu Beginn dieses Handbuches beschrieben,
ist es im Unterrichtsalltag sehr wichtig, auf die
Lern­gewohnheiten und individuell bevorzugten und
Erfolg bringenden Lernmethoden der Schülerinnen
und Schüler zu achten und neue Wissensinhalte
dementsprechend anzubieten. Zum Abschluss des
vergangenen Schuljahres und in Hinblick auf
das nächste sollten diese Lernmethoden nochmals in
Erinnerung gerufen werden und eingeschlichene
Gewohnheiten neu überdacht werden. Dadurch wird
das Lernen mehr in die Hand und Verantwortung
des Kindes gelegt.
Das Lernplakat „Unser Gehirn – unser Lernhelfer“,
siehe Kopiervorlage 1, kann bei einem Elternabend,
aber auch im Unterricht mittels einer Overheadfolie
präsentiert werden.
S. 71–72 Lexikon
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Besonders interessierte Schülerinnen und Schüler
können das Lexikon für die Zusammenstellung
eines Referates nutzen.
–Es kann auch ein eigenes Lexikon für andere Sachgebiete erstellt werden.
55
3. Klasse Unterrichtsgestaltung
„Unser Gehirn – unser Lernhelfer“
Sachinformationen zur KV 6:
Unter Lernen versteht man den Erwerb von Kenntnissen sowie von geistigen und körperlichen Fähigkeiten.
Man unterscheidet Lerntypen:
–visuelle Typen lernen leichter, indem sie etwas vor
sich haben, das sie betrachten und sich einprägen
können
–akustische Typen lernen leichter, indem sie Dinge
hören, erzählt bekommen
–kinästhetische / taktile Typen lernen leichter,
wenn sie sich frei bewegen und Dinge ausprobieren
können
Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten:
– aktives und reflektives Lernen
– sensorisches und intuitives Lernen
– visuelles und verbales Lernen
– sequentielles und globales Lernen
–Aktive Lernerinnen und Lerner verstehen und
behalten Informationen am besten, indem sie aktiv
etwas damit machen, z. B. diskutieren, anwenden
oder es anderen erklären.
–Reflektive Lernerinnen und Lerner bevorzugen es,
erst still darüber nachzudenken.
–Sensorische Lernerinnen und Lerner lernen lieber
Fakten, intuitive bevorzugen es, Möglichkeiten
und Beziehungen zu entdecken.
56
–Verbale Lernerinnen und Lerner halten mehr von
Worten in Form schriftlicher oder gesprochener
Erklärungen.
–Sequentielle Lernerinnen und Lerner gelangen
Schritt für Schritt einer logischen Reihenfolge
folgend zum Verständnis.
–Im Gegensatz dazu tendieren globale Lernerinnen
und Lerner dazu, in großen Schritten zu lernen,
indem sie das Material fast zufällig aufnehmen
ohne Verbindungen zu sehen und es dann auf
einmal verstehen. Sie haben oft Schwierigkeiten zu
erklären, auf welchem Weg sie eigentlich zu ihrer
Lösung kamen.
Vermittelter Stoff wird laut einer Studie (Niggemann,
in H. Gudjons, „Handlungsorientiert lehren und
lernen“, Bad Heilbronn 2001) je nach Übermittlungsart
unterschiedlich behalten:
ÜbermittlungsartErinnerbarkeit
Vortrag (nur Hören) ca. 20 %
Bilder / Filme (nur Sehen) ca. 30 %
Vortrag und Bilder (Hören und Sehen) ca. 50 %
Gemeinsames Lernen, Kooperation
und eigenes Handeln ca. 70 %
Mitentscheidung über Auswahl und
Inhalt des Sachverhalts ca. 90 %
Der Unterricht sollte also so gestaltet sein, dass mehrkanaliges Lernen möglich ist, damit alle Kinder auf die
ihnen gemäße Art zum Lernerfolg kommen können.
Kopiervorlage 6
Unser Gehirn – unser Lernhelfer!
Alles, was wir sagen, denken, fühlen und tun, wird von unserem Gehirn gesteuert.
Das Gehirn ist so etwas wie eine Computer-Schaltzentrale, die alles steuert,
was wir machen. Unser Gedächtnis speichert das, was wir lernen und was wir
erleben. Je häufiger du dein Gehirn trainierst, desto leichter fällt dir das Lernen.
Dehne und strecke dich zwischendurch. Hüpfe, laufe, singe oder tanze jede
halbe Stunde. Dies ist wichtig für deine Lern­konzentration und damit dein Körper
fit bleibt!
Wusstest du, dass Witze und lustige Geschichten überhaupt die beste
Gehirnnahrung sind? Unser Gehirn mag es sehr, wenn wir lachen und Spaß am
Lernen haben. Unter solchen Umständen lernt es besonders gut.
Trinke viel
Wasser!
Iss genügend
Obst!
Bewegung
im Freien ist
wichtig!
Mach mal
Pause!
Lachen
ist gesund!
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57
Gemeinschaft – Kopiervorlage 7
Name:
Verhalten bei Feuer
In der Schule findet manchmal ein Feueralarm zur Probe statt. Damit soll das richtige
Verhalten bei einem Feuer in der Schule geübt werden.
1
Beschreibe das richtige Verhalten bei einem Feueralarm.
2
Wo befindet sich euer Feueralarmplan, in dem der Fluchtweg und Sammelplatz
eingezeichnet sind? Zeichnet ein, wie ihr von eurem Klassenraum zum Sammelplatz
kommt.
58
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Gemeinschaft – Kopiervorlage 8
Name:
Hilfe holen bei Unfällen
Bei manchen Unfällen ist es nötig, schnell Hilfe zu holen. Dann ist es gut, ruhig und
überlegt zu handeln und am Telefon nichts Wichtiges zu vergessen.
1
Welche Telefonnummer kannst du wählen?
2
Schau dir die Bilder an. Was würdest du bei einem Notruf sagen?
Schreibe dir dazu Stichworte auf und trage einen Notruf der Klasse vor.
Wer ruft an?
Wer ruft an?
Was ist passiert?
Was ist passiert?
Wo ist es passiert?
Wo ist es passiert?
Wie viele Personen sind verletzt?
Wie viele Personen sind verletzt?
Warten auf Fragen!
Warten auf Fragen!
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59
Der Teichmolch gehört
zu den Amphibien. Er
ernährt sich hauptsäch­
lich von Kleinkrebsen,
frisst aber auch Laich und
Kaulquappen.
Die Wasserassel lebt
am Grund eines
Gewässers und ernährt
sich von zerfallenen
Pflanzenresten.
Der Wasserläufer läuft
mit seinen 4 Hinter­
beinen über das Wasser.
Die vorderen Beine sind
kürzer. Er ernährt sich
von kleinen Insekten, die
er auf der Wasserober­
fläche findet.
Kleintiere im
Wasser
Der Gelbrandkäfer ist ein
Flug- und Schwimmkäfer. Wenn er taucht,
nimmt er unter seinen
Flügeldecken einen
Luftvorrat mit. Er frisst
vor allem Kaulquappen.
Die Posthornschnecke
lebt unter Wasser und ist
ein Allesfresser. Sie
ernährt sich hauptsäch­
lich von Algen und von
abgestorbenen Pflanzen­
teilen, aber auch von Aas.
Mein
Bestimmungsbüchlein
Der Wasserfloh ist erst
auf den zweiten Blick zu
entdecken, da er fast
durchsichtig ist. Er filtert
das Wasser und ernährt
sich dabei.
Die Larven von Libellen,
Stechmücken oder
Wasserkäfern leben nur
in diesem Entwicklungs­
stadium unter Wasser.
Die erwachsenen Tiere
verlassen das Wasser.
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60
Schneide das Büchlein aus und falte.
1
Name:
Natur – Kopiervorlage 9
Kleintiere im Wasser
Natur – Kopiervorlage 10
Name:
Die Erdkröte
1
Verbinde die Texte mit den richtigen Körperteilen. Male in passenden Farben an.
Die Augen der Erdkröte
haben waagrechte
Pupillen. Die Iris
schimmert rotgolden.
Die warzige Haut
kann braun, rotbraun
oder graubraun sein.
Zwischen den
Zehen hat die Erdkröte
Schwimmhäute.
Der Körper ist
gedrungen mit einem
runden Maul.
2
Welche Tiere werden von der Erdkröte gefressen? Rahme grün ein. Welche Tiere
fressen Erdkröten oder deren Kaulquappen? Rahme rot ein.
3
Was machen die Erdkröten im Winter? Setze die Wörter an der richtigen Stelle ein.
Herzschlag
Nahrung
Erde
Atmung
Winterstarre
Wenn es im Winter kalt wird, graben sich die Erdkröten unter einer
ein. Ihre Körperfunktionen wie
schützenden Laubschicht in die
und
werden während
der kalten Jahreszeit stark verlangsamt. Diesen Zustand nennt man
. Die Erdkröten brauchen während dieser Zeit
keine
und erwachen erst wieder im Frühling, wenn es
wärmer wird. Dann beginnen sie ihre Wanderung zu den Laichgewässern.
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61
Raum – Kopiervorlage 11 Name:
Wege berechnen
1
Berechne mit Hilfe des Maßstabes und eines Fadens Timos Weg zum Teich.
2
Zeichne noch andere Gebäude ein und berechne unten die Wegstrecken.
Timo
Teich
Schule
a) Der Weg von Timo zum Teich:
cm,
m.
das sind in der Wirklichkeit
b) Der Weg von
bis
m.
das sind in der Wirklichkeit
c) Der Weg von
bis
bis
das sind in der Wirklichkeit
62
cm,
m.
das sind in der Wirklichkeit
e) Der Weg von
cm,
m.
das sind in der Wirklichkeit
d) Der Weg von
cm,
bis
cm,
m.
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Raum – Kopiervorlage 12 Name:
Vom Fernen zum Nahen
1
Ordne die Karten. Welche Ansichten gehören zusammen? Setze eine Reihenfolge
(1–3) vom Nahen zum Fernen, schneide die Ausschnitte aus und ordne sie auf
einem Blatt.
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63
Zeit – Kopiervorlage 13
Name:
Mein Stammbaum
1
Fertige einen Stammbaum deiner Familie an.
2
Schreibe auf:
Mein Vater ist das Kind von
Meine Mutter ist das Kind von
Die Mutter meines Vater ist meine
Der Vater meiner Mutter ist mein
64
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Wirtschaft – Kopiervorlage 14
Name:
Werbung verspricht oft viel
Einige Lebensmittel enthalten Zucker und Fett. Trotzdem bezeichnen die Hersteller
das Produkt als gesund. Dadurch ernähren sich viele Menschen falsch.
Viel Zucker und Fett in Lebensmitteln sind zwar lecker, aber nicht gesund. Damit die
Menschen es leichter haben zu unterscheiden, welche Produkte gesund sind,
gibt es eine neue Regel. Diese neue Regel besagt, dass Produkte, die zu viel Zucker
und Fett enthalten, nicht mehr als gesund bezeichnet werden dürfen. Das Wort
„gesund“ darf nur noch für Produkte verwendet werden, die wirklich gesund sind.
1
Untersucht Lebensmittel auf ihre Inhaltsstoffe und Bezeichnung.
Produkt
enthält Zucker
enthält Fett
wird als gesund bezeichnet
Müsliriegel
Cornflakes
Schokomüsli
Fruchtjoghurt
Cola
Um ein Produkt gesünder erscheinen zu lassen, verwenden Hersteller
gerne Begriffe wie „fruchtig“, „milchig“ oder „vollkornig“. Ein „Fruchtjoghurt“
müsste demnach hauptsächlich aus Frucht bestehen.
2
Untersucht bei Lebensmitteln, ob die Inhaltsstoffe so sind,
wie die Werbung es verspricht.
Produkt
enthält Zucker
enthält Fett
Fruchgetränk
Gebäck
Fruchtjoghurt
Müsli
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65
Technik – Kopiervorlage 15
Name:
Verdampfen und Verdunsten
1
2
Protokolliere beide Versuche.
Das habe ich beobachtet:
Das habe ich beobachtet:
So kann ich es erklären:
So kann ich es erklären:
Streiche die falschen Sätze durch. Aus den Buchstaben der richtigen Sätze
ergibt sich ein Lösungswort:
F
Wenn Wasser kocht, wird es zu Dampf.
In
der Luft ist immer Wasserdampf.
U
Nur
beim Kochen nimmt die Luft Wasser auf.
M
R
Verdampfen ist dasselbe wie verdunsten.
A
Verdunsten ist dasselbe wie verdampfen.
K
Verdunsten geht schneller als verdampfen.
L
Verdampfen geht schneller als verdunsten.
T
Wasser verdunstet auch bei niedrigen Temperaturen.
Lösungsbuchstaben:
daraus ergibt sich das Lösungswort:
66
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,
Technik – Kopiervorlage 16
Name:
Redensarten und
Bauernweisheiten zum Wetter
1
2
Verbinde den Anfang der Redensart mit ihrem Ende. Oft hilt dir der Reim.
Er macht ein Gescht …
... Wind bekommen.
Mairegen kühl und nass, ...
... wie drei Tage Regenwetter.
Jemand hat von der Sache ...
... füllt dem Bauern Scheun und
Fass.
Wenn Schäfchen am Himmel
stehen, ...
... ist der Regen nicht weit.
Wetter und Wind ...
... kann man ohne Schirm
spazieren gehen.
Wenn der Laubfrosch schreit, ...
... ändern sich geschwind.
Welche Redensart kennst du noch? Schreibe sie hier auf. Oder schreibe eine auf,
die dir besonders gefällt.
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67
Technik – Kopiervorlage 17
Name:
Wetterkarten-Domino
1
Schneide die Dominokärtchen aus. Auf jeder Karte ist dann ein Name und
ein Wetterkarten-Zeichen. An jeder Seite kannst du oder kann ein anderes Kind ein
passendes Kärtchen anlegen.
Sonnenschein
leichter Regen
Schnee
Nebel
Gewitter
dichte Bewölkung
leichte Bewölkung
Temperatur
Wind
(aus Westen)
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Technik – Kopiervorlage 18
Name:
Wasser sparen
Wasser ist ein wertvolles Gut. Hier kannst du erfahren, welche Möglichkeiten
des Wassersparens es gibt.
1
2
Verbinde das passende Bild mit den beiden Teilen des Satzes.
Die Waschmaschine …
… am Spülkasten die
Spartaste drücken.
Nach einem „kleinen
Geschäft“ …
… immer ganz füllen.
Den Wasserhahn …
… fest zudrehen.
Beim Zähneputzen …
… Regenwasser
auffangen.
Die Geschirrspülmaschine …
… kein Wasser laufen
lassen.
Für das
Blumengießen …
… nur anstellen,
wenn sie voll ist.
Duschen …
… statt Baden.
Mein Wasserspartipp:
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69
4. Klasse Jahresplanung
Jahresplanung
Da die Jahresplanung sehr individuell erfolgen kann, werden keine Schulwochen vorgegeben. Die Reihenfolge
und Gewichtung wird bewusst der Lehrerin bzw. dem Lehrer überlassen.
Das Lasso Sachbuch bietet verschiedene Möglichkeiten der Verwendung. Zum einen lassen sich die Themen in
der Reihenfolge des Buches erarbeiten, zum anderen ist eine individuelle Reihenfolge möglich.
Jene Seiten, deren Inhalte und Themen zusammengehören bzw. die sich sehr gut ergänzen, sind durch dicke Linien
umrandet. Es bietet sich an, diese Seiten für einen projektorientierten Unterricht in der angebotenen Reihenfolge
zu verwenden.
Die Seitenangaben zum Schulbuch (SB-Seiten) beziehen sich auf das Lasso Sachbuch ohne Regionalseiten. Die
Seitenangaben zum Arbeitsheft (AH-Seiten) haben unabhängig von der verwendeten Regionalausgabe Gültigkeit.
Eine Vorlage für die Jahresplanung gibt es auch auf Lasso Sachbuch-Online.
geplanter
Zeitraum
Lern- und
Erfahrungsbereiche
Themen
SBAHSeiten Seiten
KV
Gemeinschaft
Wir lernen einander besser kennen
6
Unsere Schule soll schöner werden
8
4
19
20
Das ist cool – oder?
10
5, 6
Von Geheimnissen und Berührungen
11
7
Kinderrechte
12
8
Schule in anderen Ländern
13
9
Wohin nach der Volksschule?
14
Österreich ist ein demokratischer Staat
15
Der Wald und seine Aufgaben
16
Der Baum – unser Holzlieferant
17
Mit dem Boden sorgsam umgehen
18
Leben im Waldboden
19
Die Schichten des Waldes
20
11 / 2, 12
22
Tiere des Waldes – der Fuchs
21
13
23
Die Nahrungskette
22
Was machen die Tiere im Winter?
23
Produkte aus der Landwirtschaft
24
14
Getreide und Mais
25
15
Unser Körper verändert sich
26
16
Ein Kind wird gezeugt
28
17
Die Entwicklung des Babys
29
18
Innere Organe
30
19
Der Weg der Nahrung
31
21
10
Natur
70
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11 / 1
24
25
4. Klasse Jahresplanung
Raum
Verschiedene Karten
32
Karten lesen
33
Berge auf der Karte
34
Berg-Modelle bauen
35
Berge auf der Karte darstellen
36
Wir leben in Österreich
37
Die Bundeshauptstadt Wien
38 22, 23, 24, 25
Österreich ist ein Teil von Europa
40
26
Einige europäische Staaten
41
27
Die Steinzeit
42
28
Die Römer in Österreich
43
29
Die Zeit der Ritter und Burgen
44
30
Leben auf einer Burg
45
31
Geschichte Österreichs
46
32
Der Nationalfeiertag
47
Europäische Wahrzeichen
48
33
Kunst und Kultur in Österreich
49
34, 35
Arbeit – ein wichtiger Teil des Lebens
50
Arbeit: geben und nehmen
51
36
Vielfalt der Berufe
52
37, 38
Einkaufen mit Köpfchen
53
39, 40
Waren aus aller Welt
54
41
Von der Kakaobohne zur Schokolade
55
42
Gespeicherte Energie
56
Öl aus der Erde
57
Die Geschichte des Fahrrades
58
Sicher ist sicher
59
44
Verkehrszeichen
60
45
Verkehr in Österreich
61
46
Geschichte des Lichts
62
Strom, wie du ihn brauchst
63
47
Der Stromkreis
64
48
Wann leuchtet die Glühlampe?
65
Stromerzeugung
66
Vom Erzeuger zum Verbraucher
67
20
21
Zeit
Wirtschaft
26
43
Technik
© Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011
27
28
49, 50
71
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
Anregungen zur Unterricht­sgestaltung 4. Klasse
Erfahrungs- und Lernbereich
Gemeinschaft
SB S. 6–7 Wir lernen einander besser
kennen / AH S. 4 Wir lernen einander
besser kennen
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
Kreisgespräch: auf das geplante Interview mit einem
Impuls vorbereiten: „Wir kennen uns jetzt schon
viele Jahre, aber bestimmt gibt es noch ein Kind, das
du besser kennen lernen möchtest?“ Regeln des
Interviews mit Hilfe der Hinweise im Sachbuch erarbeiten; Die Lehrkraft kann die Kinder bei der Suche
nach einer Partnerin oder einem Partner unterstützen,
indem sie zurückhaltende Kinder auffordert auf
neue Kinder zuzugehen.
Auswertung der Interviews: die Kinder stellen sich
gegenseitig mit ihrer Interviewpartnerin oder
ihrem Interviewpartner vor der Klasse vor, z. B.: „Ich
habe XY interviewt und möchte sie oder ihn jetzt
vorstellen.“
Auswahl der Partnerinnen und Partner:
Für je eine Zweiergruppe wird eine Schnur gebraucht.
Die Lehrkraft fasst sie in der Mitte und lässt die Enden
herunterhängen. Alle Kinder stellen sich um die
Lehrkraft auf und fassen an einem Schnurende an.
Wenn alle Schnüre straff gespannt sind, lässt die Lehrkraft sie los. Auf diese Weise haben sich zwei Kinder
am jeweils anderen Ende einer Schnur gefunden.
SB S. 8–9 Unsere Schule soll schöner
werden
Sachinformationen
Hier wird eine Methode vorgestellt, die es ermöglicht,
auf den individuellen Stärken jedes einzelnen
Kindes aufbauend Projekte gemeinsam erfolgreich zu
realisieren. Das Material wurde auf der Grundlage
der in den USA entwickelten Methode Appreciative
Inquiry (AI) (zu Deutsch: „Wertschätzende Erkundung“) erarbeitet. Seit etwa 10 Jahren hat diese
Methode die Organisationsentwicklung so geprägt, wie
keine andere Methode vorher es vermochte.
Im Gegensatz zu bisherigen traditionellen Verfahren
der Organisationsentwicklung wird dabei nicht von
72
der kritischen Analyse des Ist-Zustandes ausgegangen,
sondern es wird an die Stärken der einzelnen
Gruppenmitglieder angeknüpft und somit die Stärke
der Gruppe positiv herausgestellt (Bonsen, M., Schule,
Führung, Organisation, Waxmann Verlag, 2003,
S. 14 ff.)
Von den positiven Einflüssen auf Gruppenprozesse
durch die Anwendung der AI-Methode kann die
Schule profitieren: Nicht die Schwächen und Defizite
der Kinder werden herausgestellt, sondern mithilfe
der Methode werden die Kinder motiviert, ihre
indivi­duellen Stärken in Projekte einzubringen. Das
Herzstück der AI-Methode ist das wertschätzende
Interview, bei dem durch gemeinsames Herausarbeiten
von individuellen Stärken eine freundliche, achtungsvolle und innovative Arbeitsatmosphäre geschaffen
wird. Abwehrhaltungen und Unsicherheiten, die
sich aus dem Gefühl aufbauen, den Anforderungen
nicht gerecht zu werden, können bei den Kindern
abgebaut werden.
Was ist Appreciative Inquiry (AI)?
Vier Phasen kennzeichnen die Methode AI
1.Discovery A
Erkunden, Verstehen und Wertschätzen
Sich besser kennen lernen durch Partnerinterviews
und -porträts
Fragestellung:
– Wo / wann hast du dich richtig wohl gefühlt?
– Was machst du am liebsten?
– Was kannst du besonders gut?
–Worin kennst du dich besonders gut aus? Es
folgt: Vorstellung und Veröffentlichung an einer
Ausstellungswand
Discovery B
Kompetenzen suchen und benennen
Wertschätzende Erkundungen mit themenbe­
zogener Fragestellung (Ich kenne mich gut aus mit
... Ich weiß viel über ... Ich möchte gern ...) Es
folgt: Austausch in der Gruppe zu den gefundenen
Kompetenzen
2.Dream – Visionen und Träume entwickeln
Mit Hilfe von Fantasiereisen und einer kreativ
gestalterischen Umsetzung wird das Thema weiter
präzisiert und modifiziert. Das Anfertigen von
Modellen schafft Transparenz und Klarheit.
Es folgt: Vorstellung der Vorhaben in der Gruppe
3.Design – Entwerfen und Planen
Einwahl in Interessengruppen und Planung des
Vorhabens
Es folgt: Gemeinsame Entscheidung zur Reali­
sierung des Vorhaben
4.Destiny / Delivery – Verwirklichen und Umsetzen
„Unser Vorhaben“:
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
(Was brauchen wir? Wer hilft uns? Wie machen wir
es?) Es folgt:
Realisierung und anschließende Präsentation der
Ergebnisse
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Auf den Seiten 8 – 9 wird exemplarisch eine Werkstatt vorgestellt, die methodisch so nachgearbeitet
werden kann. Der Verlauf dieses Projekt ist aber an
allen Stellen für die Beiträge der Kinder offen.
–Mit der Sammelphase startet das Projekt in Gruppenarbeit oder Partnerarbeit; Ergebnisse sollen
für alle Schülerinnen und Schüler sichtbar an einer
Pinnwand oder an einer Tafel notiert werden.
–Nächster Schritt: verschiedene Abstimmungsverfahren: Die Gruppe einigt sich auf eine Methode
zur Bestimmung des Gruppenergebnisses; Sachbuch: Wertungspunkte; Jedes Kind hat einen Punkt
vergeben. Dies kann mit dem Stift oder als Klebepunkt gemacht werden. Die Kinder hatten das gemeinsame Vorhaben „Mehr Blumen und Pflanzen“
durch ein demokratisches Verfahren bestimmt.
–Nächster Schritt: Visions- oder auch Planungs­
phase; Mit einer Fantasiereise oder auch durch eine
gemeinsame Begehung vor Ort kann die Vor­
stellungskraft der Kinder angeregt werden. Im Anschluss daran können sie Zeichnungen anfertigen
und Modelle bauen von dem Zukünftigen.
–Stärken der Kinder zum Gelingen des Projektes
notieren und sichtbar aufhängen, z. B. in die
Umrisse der Kinderhände.
SB S. 10 Das ist cool – oder? /
AH S. 5 Das ist cool – oder? /
AH S. 6 Tut mir das gut?
Sachinformationen
Es geht bei der Sucht um den Versuch, das Körper­
gefühl bei unerträglichen emotionalen Spannungen,
die durch innere, seelische oder durch äußere,
soziale Notlagen entstanden sind, mithilfe einer Droge
oder Tätigkeit manipulativ zur Unkenntlichkeit
zu verändern. Dieses ausweichende Verhalten wird
zu einem unabweisbaren psychischen Zwang.
Stoffgebundene Süchte (z. B. Abhängigkeit von Rauschgiften, Nikotin, Alkohol, Medikamenten …)
Nicht stoffgebundene Süchte (z. B. Spielsucht, Kaufsucht, Fernsehsucht, Arbeitssucht, Esssucht …)
Suchtgefährdung ist also nicht gleichzusetzen mit Drogengebrauch. Es gilt, eine Unterscheidung zu machen
zwischen Suchtverhalten und genießendem, aus­
probierendem oder funktionalem Gebrauch.
Das Bedürfnis, seine Gefühle und Stimmungen positiv
zu beeinflussen, hat Menschen in allen Kulturen
dazu geführt, Rausch- oder Suchtmittel zu nutzen. So
haben Nikotin und Alkohol in unserer Gesellschaft
eine lange Tradition. Nicht zuletzt deshalb gehören sie
zu den integrierten und akzeptierten und demnach
legalen Suchtmitteln.
Die Vorläufer eines zwanghaften Betäubungsbedürfnisses finden sich beim Volksschulkind im exzessiven
Gebrauch z. B. von Fernsehen, Computerspielen,
Süßigkeiten. Diese Verhaltensweisen tragen einer
Mangelsituation im Leben des Kindes Rechnung. Das
kann der Mangel an Fürsorge, Liebe, Zuwendung
sein, aber auch der Mangel an Fähigkeiten wie z. B. der
sozialen Kontaktaufnahme, der fantasievollen und
spielerischen Freizeitgestaltung oder der Bewältigung
von schulischen Anforderungen. Das Kind versucht
dann, auf andere Weise die Lücken zu füllen, z. B.
„versüßt“ es sich das Leben, spielt wenigstens auf dem
Computer, holt sich mit dem Fernsehen die Welt ins
Kinderzimmer. Hier können, wenn sich im Leben
des Kindes an den Defiziten, Problemen, Mangel­
erfahrungen nichts ändert, Suchtgefährdungen beginnen. Hier können Verhaltensstrukturen aufgebaut
werden, die spätere Suchtentwicklungen begünstigen.
Wir wollen bei Kindern in diesem Alter und bezogen
auf den Prozess der Verdrängung noch nicht von Sucht
sprechen. Diese Kinder sind für ihr Verhalten noch
nicht allein verantwortlich. Sie haben ein Recht auf die
Unterstützung und die Verantwortungsübernahme
durch die Erwachsenen, die Eltern, andere Familienangehörige, die Pädagoginnen und Pädagogen.
In den Kontext von Gefährdung durch den Aufbau
von Verdrängungsmechanismen gehören auch die
ersten Begegnungen mit Drogen wie Zigaretten und
Alkohol. Der probierende Gebrauch beginnt aus
Neugierde, Gruppendruck, Langeweile, wird durch
entsprechende Vorbilder angeregt oder bei Festivitäten
zelebriert. Allein diese Gründe reichen nicht aus,
dass eine Gefährdung in Richtung Suchtentwicklung
entsteht. Wenn aber oben genannte Mangelsituationen
den Hintergrund für das Probieren darstellen, kann
dem Kind die Droge als ein Mittel zur Kompensation
seiner Defizite erscheinen.
Suchtprophylaxe im Grundschulalter heißt also:
– den Mangelsituationen etwas entgegensetzten
– Kompensationsverhalten minimieren
– Kinder erstrebenswerte Alternativen erleben lassen
– Kindern Hilfen geben bei der Wahrnehmung und
Durchsetzung der eigenen Gefühle, Bedürfnisse und
Interessen, beim Erlernen des sozialen Miteinanders,
beim Aufbau von Selbstachtung, Selbstvertrauen
und Ich-Stärke, beim Umgang mit Problemen statt
Ausweichen vor den Problemen.
73
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
So wie der Sucht begriff nicht bei den Suchtmitteln,
sondern bei dem Betäubungsbedürfnis ansetzt, so ist
in der Prävention von dem Bedürfnis nach angenehmen, „glücklichen“ Erfahrungen auszugehen und
nicht von der möglichen Gefährdung einer Situation.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Den Kindern einen Maßstab geben, der ihnen hilft,
ihr eigenes Verhalten zu bewerten. Ein Maßstab
wäre, den genießenden vom kompensatorischen
Gebrauch zu unterscheiden.
–Thema Fernsehen: starkes allgemeines Interesse →
den Kindern Gelegenheit geben, ihre Meinungen
und Erfahrungen einzubringen, z. B. in der
Erstellung einer Liste der Lieblingsfilme und
-sendungen
–Aufgabe an die Kinder: sich in Gruppen- oder
Partnerarbeit darüber zu informieren, welche
Dinge zu einer schlechten Angewohnheit
oder Sucht führen können. Diese Recherche kann
das Internet, die Bücherei oder die Drogen­
beratungsstellen einbeziehen.
–Ergebnisse der Recherche zusammentragen und
gemeinsam überlegen, was passiert, wenn etwas zu
einer schlechten Angewohnheit oder Sucht führt
–Wie kann man sich davor schützen nach etwas
süchtig oder von etwas abhängig zu werden?
Die Kinder überlegen, ob sie etwas im Übermaß
tun oder tun würden, wenn sie nicht daran
gehindert würden, beispielsweise durch die Eltern.
Im weiteren Schritt sollen sie überlegen, wie es
ihnen bei diesen Dingen geht und ob es ihnen gut
tut. Problematisch ist, dass die Kinder noch nicht
unbedingt spüren, dass ihnen viel fernsehen
nicht gut tut.
–Rollenspiele: die Kinder können persönliche
Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle sprachlich
und auch spielerisch äußern, verarbeiten und
beschreiben, welche Bedeutung die Gruppe
der Gleichaltrigen für sie hat und was sie von ihren
Freunden erwarten.
–Unterrichtsgespräch: das Verhalten der dar­
stellenden Personen sollte besprochen werden:
jemanden verleiten wollen, zurückhaltend
dabeistehen, neugierig sein, sich verleiten lassen,
jemand sagt NEIN
–Sich in solche Situation hineinversetzen und überlegen, wie man sich verhalten würde. Argumente
sammeln und festhalten, z. B. an der Tafel oder
auf einem Plakat, die die Kinder in einer solchen
Situation zum Neinsagen anwenden können.
–Den Kindern Kriterien zur Beurteilung an die
Hand geben, mit der sie Gebrauch und Missbrauch
bei Erwachsenen unterscheiden können und die
74
Gefahren einschätzen lernen (z. B. bei Alkohol und
Nikotin konsumierenden Eltern und Verwandten).
–Collagen zum Thema Nikotin und Alkohol
anfertigen
–Einen Plan von den Aktivitäten und Dingen, die in
der Freizeit gemacht werden, über einen Zeitraum
von einer Woche mit Zeitangaben aufschreiben.
–Situationen nennen, in denen das „Nein-SagenKönnen“ von Bedeutung ist, z. B.: Mutproben, die
gefährlich sind, oder bei Berührungen von
Erwachsenen, die man nicht möchte.
–Spiele, die das Selbstvertrauen der Kinder stärken:
„Satzgeschenke“: Die Kinder sollen einer
Partnerin oder einem Partner aufschreiben, was
sie gut an ihr oder ihm finden. Es werden Brief­
umschläge und kleine Zettel gebraucht, evtl.
aus farbigem Papier. Jedes Kind schreibt auf einen
Briefumschlag seinen Namen. Die Umschläge
werden verdeckt gemischt. Jedes Kind zieht einen
Umschlag und schreibt auf einen Zettel, was es
über dieses Kind Positives denkt und steckt den
Zettel in den Umschlag. Dieser Vorgang wird
mehrmals wiederholt. Dann bekommt jedes Kind
seinen Umschlag. Es liest für sich, was seine Mitschülerinnen und Mitschüler geschrieben haben,
dann könnte das in einer kleinen Gruppe gegen­
seitig vorgelesen werden und in einem dritten
Schritt könnte das im Klassenkreis passieren.
„So bin ich“: Ein Blatt wird so vorbereitet, dass
in jede Ecke einer der Sätze geschrieben wird:
Etwas, was ich gern mache, Etwas, was ich nicht
gern mache, Etwas Besonderes an mir, Etwas,
was ich gut kann. Die Kinder malen oder schreiben
dazu. Die Blätter können in der Klasse ausgehängt
werden und die Kinder raten, wer gemeint ist.
Man kann die Blätter auch von Partnerinnen und
Partnern anfertigen lassen, ähnlich wie beim
Partnerinterview. Die Sätze lauten dann: Etwas,
was du gut machst …
„Der heiße Stuhl“: Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Ein Kind sitzt mit seinem Sessel in der Mitte.
Es setzt sich vor ein Kind seiner Wahl. Hebt es die
rechte Hand, muss die Partnerin oder der Partner
etwas Gutes sagen. Hebt es die linke Hand, darf
Kritik geübt werden. Wie Kritik geübt wird, sollte
vorher mit den Kindern besprochen werden.
„Gemeinsamkeiten und Unterschiede“: Die Klasse
wird in Dreiergruppen geteilt. Jede Gruppe
bekommt ein Arbeitsblatt, das gemeinsam aus­
gefüllt wird. Jeder muss mit jeder Antwort einverstanden sein. Auf dem Arbeitsblatt steht: Das
sind drei Sachen, die wir alle mögen. Das sind drei
Sachen, die wir alle nicht mögen. So sind wir alle
unterschiedlich.
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
„Hallo, wie geht es dir?“: Es werden gleich große
Kärtchen vorbereitet. Auf je einem Kärtchen
wird ein Gefühlsinhalt zeichnerisch und auf einem
zweiten verbal dargestellt. Man kann damit
Memory spielen, Gegensatzpaare suchen u. a. m.
„Wenn ich …“- Spiel: Auf Kärtchen stehen
Gefühlszustände, z. B. Wenn ich zufrieden bin …,
Wenn ich neidisch bin …, Wenn ich mich schäme
… Die Kinder ziehen im Kreis ein Kärtchen
und ergänzen, wie sie sich dann verhalten. Auch
hier können unterschiedliche Spielmöglichkeiten
entwickelt werden.
Lösungen:
Arbeitsheft S. 5 Nr. 1:
Bild 1: Das Mädchen könnte spielsüchtig werden
Bild 2: Gefahr von Esssucht besteht.
Bild 3: Der Bub könnte nikotinsüchtig werden.
Bild 4: Gefahr von Alkoholsucht besteht.
Nr. 2: Eltern, Lehrerin oder Lehrer, „Kindernotruf “
(Rat auf Draht), Freundinnen und Freunde,
Verwandte, Vertrauenspersonen
Arbeitsheft S. 6 Nr. 1: Sport, Musik, Computer,
Gesellschaftsspiele, Kinderspiele, Spiele im Freien,
Mannschaftsspiele, …
Nr. 2: Spielsucht, Alkohol, Essen, Rauchen, Drogen,
Computer, …
SB S. 11 Von Geheimnissen und
Berührungen / AH S. 7 Von Geheimnissen
und Berührungen
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Einstieg in das Thema mit einer Geschichte, bei der
verschiedene Geheimnisse thematisiert werden
–Besprechen, wie man ein gutes und ein schlechtes
Geheimnis unterscheiden kann
–Herausfinden, wie und warum schlechte Geheimnisse entstehen und was man dagegen tun und wer
einem helfen kann
–Geheimnisgeschichten können als Rollenspiel
dargestellt werden.
–Zum Thema „Berührungen“ können folgende
Inhalte in einem oder mehreren Unterrichts­
gesprächen thematisiert werden:
–Woran erkenne ich, dass jemand nicht angefasst
werden möchte?
–Wie kann es sein, dass man manchmal gerne
kuschelt und manchmal nicht?
–Gibt es Menschen, von denen ich überhaupt nicht
berührt werden möchte?
–Kann ich auch die Menschen lieb haben, von
denen ich nicht geküsst werden will?
–Darf ich bei Menschen, die ich lieb habe und die
mich lieb haben, auch „Nein!“ sagen, wenn ich
nicht angefasst werden möchte?
–In welchen Situationen muss ich „Nein!“ sagen
können?
–Was kann ich tun, wenn mein „Nein!“ nichts nützt?
–Ist es meine Schuld, wenn mein „Nein!“ nichts
nützt?
–Wer kann mir helfen?
–Wo kann ich anrufen, wenn mir niemand glaubt?
–Zum Thema „Geheimnisse“ können die Kinder
eigene Geheimnisse erfinden und beurteilen oder
sogar eine Geheimnis-Geschichte schreiben.
–In Rollenspielen können die Kinder ihren Mut
zum „Nein-Sagen“ trainieren.
–BE: Ein „NEIN!“ mit Farbe gestalten und die Form
und Farbgebung berücksichtigen
Lösungen:
Arbeitsheft S. 7 Nr. 1: schlechte Geheimnisse, die
dir und anderen Menschen schaden könnten
Nr. 2: Mit Erwachsenen (Vertrauensperson) sprechen.
Nr. 3: zur Einschüchterung
Nr. 4: Bild 1: Das Kind wird gern berührt. Es fühlt
sich wohl, das Spiel gefällt ihm.
Bild 2: Das Kind wird nicht gern berührt.
Die Berührung tut weh.
Bild 3: Das Mädchen wird gern berührt.
Es genießt die Umarmung.
Bild 4: Das Kind wird nicht gern berührt.
Diese Berührung ist unangenehm.
SB S. 12 Kinderrechte / AH S. 8 Die Rechte
des Kindes
Sachinformationen:
Die Kinderrechtskonvention garantiert jedem Kind:
Fürsorge und Schutz (protection), Erziehung und
Förderung (provision) sowie Information und Parti­
zipation (participation). Der Schutz des Kindes
steht im Vordergrund. Insbesondere der Schutz vor
Trennung von den Eltern, vor Gewalt, Missbrauch und
Vernachlässigung sowie vor ausbeuterischer Kinder­
arbeit. Neben der Stärkung der Schutzrechte ist für
die kindliche Entwicklung immer auch eine spezielle
Förderung nötig. Hierzu zählen z. B. das Recht des
Kindes auf Gesundheit, Bildung oder aber auch ins­
besondere das Recht auf Freizeit, Spiel und Bewegung.
Die Partizipationsrechte der Kinder beziehen sich
auf eine eigene Meinung sowie das Recht auf Mitbestimmung, bei allen Fragen, die sie betreffen.
75
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Eine Informationswand mit den Rechten der
Kinder erstellen
–Geschichte der Kinderrechte auf einer Zeitleiste
visualisieren
–Popcorn, Kekse usw. zu Gunsten von Kinderrechtsorganisationen verkaufen
–Eine „Schatzkiste“ mit den Kinderrechten erstellen
–Die Lebensumstände von Kindern aus anderen
Ländern auf Ausstellungsplakaten darstellen
–Als verkleidete historische Person über das Leben
berühmter Kinderrechtlerinnen und Kinderrechtler informieren (Ellen Key, Janusz Korczak,
Maria Montessori)
–Hilfsorganisationen einladen, damit sie über ihre
Arbeit berichten
Lösungen:
Arbeitsheft S. 8 Nr. 1: Spiel- und Freizeit, freie
Meinungsäußerung, Infor­mation und Anhörung,
Gleichheit, Elterliche Fürsorge, Gewaltfreie Erziehung
S. 13 Schule in anderen Ländern /
AH S. 9 Schule in anderen Ländern
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Über die Erfahrungen mit Schulen aus den
Herkunftsländern der Kinder sprechen
–Eine Tabelle erstellen (so wie AH Seite 9) mit
ver­schieden Ländern
–In Gruppenarbeiten oder Partnerarbeit etwas über
das Schulwesen und den Schulalltag von Schulen
aus weiteren Ländern herausfinden
Lösungen:
Sachbuch S. 13 Nr. 2: vier Jahre Volksschule; HauptUnterrichtssprache Deutsch (außer bilinguale
Schulen oder Minder­heitensprachen); alle Kinder
beenden die Volksschule; die Lernbedingungen
sind gut; in einer Klasse sind höchstens 25 Kinder;
Schul­bücher und Lernmaterialien sind vorhanden.
Arbeitsheft S. 9 Nr. 2: Australien: Englisch,
Mathematik, Naturwissenschaft, Sozialkunde,
Sport, Kunst und Musik / Theater; Österreich:
Deutsch, Englisch, Mathe­matik, Sachunterricht,
Bewegung und Sport, Musikerziehung,
Bildnerische Erziehung, textiles und technisches
Werken, Religion / Australien: in der Schule;
Österreich: je nach Schultyp zu Hause, in der
Schule oder im Hort / Australien: ja; Österreich:
nein / Australien: ja, Österreich: je nach Schule /
Australien: sechs, Österreich: vier
76
SB S. 14 Wohin nach der Volksschule?
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Sich über die Gliederung des Schulwesens und die
schulischen Möglichkeiten am Wohnort infor­
mieren
–Darüber nachdenken, welche weiterführende
Schule man besuchen wird, dazu Informationen
einholen, über Gründe für die Entscheidung
nachdenken
–Sich über das Schulwesen und den Schulalltag in
anderen Ländern informieren, sie mit den eigenen
Erfahrungen vergleichen
–Über ungewöhnliche Schul- bzw. Lernsituationen
lesen und nachdenken, zum Beispiel: Aufwachsen
ohne Schule, in einer alten Dorfschule, Schule
in der Zukunft, Lernen mit Blindenschrift
–Einen persönlichen Fahrplan erstellen
Lösungen:
Sachbuch S. 14 Nr. 3: Tischlerin, Sekretär, Frisör:
9 Jahre Pflichtschule, Lehre Volksschullehrer, Ärztin,
Anwältin: 9 Jahre Pflichtschule, weiterführende
Schule mit Matura, Studium
SB S. 15 Österreich ist ein demokratischer
Staat /AH S. 10 Österreich ist ein demokratischer Staat
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Vertiefung mittels Sachbücher und Internet
–Projekt: Zu den Bundesländern Stöpselkarten,
Klammerkarten, Lückentexte, Zuordnungsspiele
(Memorys, Domino), Plakate, Wappen,
Portfolios, ... erstellen
–Die Wappen können in verschiedenen Techniken
gestaltet werden (Seidenpapierkugerl, Reißtechnik,
Deckfarben, Druck, ...).
–Werbeprospekte sammeln und eine Collage
herstellen, ein Werbevideo (für Urlaub in
Österreich) drehen
–Tabellarische Auflistung von Seen, Bergen, Flüssen,
Städten, ... der Größe nach
–Freizeit- und Sportaktivitäten eruieren, die in
Österreich möglich sind
Lösungen:
Arbeitsheft S. 10: Nr. 1: Berge, Strome, Äcker, Dome,
Hämmer, Söhne, Schöne, vielgerühmtes
Nr. 3: aufzeigen, es spricht immer nur eine Person,
Wahl einer Klassensprecherin oder eines
Klassensprechers, Kinder dürfen im Unterricht
mitbestimmen, Diskussionen finden statt.
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
Nr. 4: Der Begriff Monarchie bedeutet Alleinherrschaft. Eine Monarchin oder ein Monarch
regiert das Land. / Andere Monarchien in Europa:
Luxemburg, Belgien, Dänemark, Vereinigtes
Königreich Großbritannien und Nordirland,
Niederlande, Schweden
Erfahrungs- und Lernbereich Natur
SB S. 16 Der Wald und seine Aufgaben
Sachinformationen
Wälder als Lebensräume von Tieren und Pflanzen sind
geprägt von landschaftlichen und klimatischen
Bedingungen, prägen diese umgekehrt aber selbst: Ein
funktionierendes Ökosystem Wald erfüllt Aufgaben als
Wasserspeicher, Luftfilter, Sauerstoffproduzent,
Erosionsschutz, Klimaregulator, Erholungsraum und
Wirtschaftsfaktor.
Pflanzen und Tiere des Waldes bilden ein eng ver­
wobenes und zugleich empfindliches ökologisches
Netz, das angesichts globaler Probleme der Umweltverschmutzung zunehmend bedroht ist. Zusammen
mit den unbelebten Teilen wie Steine, Mineralien,
Wasser usw. spricht man vom Ökosystem Wald. Grüne
Pflanzen können aus Kohlendioxid, Wasser und
Sonnenlicht organische Substanz erzeugen. Diesen
Vorgang nennt man Photosynthese. Diese Fähigkeit der
Pflanzen ist Basis allen Waldlebens.
Die Abfallstoffe der Pflanzen und Tiere, aber auch die
abgestorbenen Pflanzen und Tiere selbst, bieten einer
großen Anzahl winziger Lebewesen (Bakterien,
Fäulnispilze) Lebensraum und dienen als Nahrungsquelle. Von diesen Kleinstlebewesen ernähren sich
wiederum größere Tiere. Pflanzen können die beim
Zersetzungsprozess wieder freigesetzten Nährstoffe
aufnehmen. Ein gesunder Wald ernährt sich selbst.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Bilder von verschiedenen Arten von Wäldern
(Wald im bergigen Gebiet, Wald in der Ebene,
Wald neben einem Industriegelände, Wald neben
einer stark befahrenen Straße) als Einstieg auf­
hängen
–Die Kinder sollen in Gruppen darüber diskutieren
oder gemeinsam ein Brainstorming durchführen.
–Die Problematik der Rodungen in den Regen­
wäldern kann angesprochen werden.
Lösung: 1, 2, 4, 3
SB S. 17 Der Baum – unser Holzlieferant
Sachinformationen
Jahresringe entstehen, weil die Bäume im Winter eine
Wachstumspause einlegen. Jeder Ring steht für ein
Jahr, das der Baum älter wurde. Nadelbäume zeigen
die Ringe deutlicher als Laubbäume. Im Frühjahr,
wenn das Holz schneller wächst, wird ein heller Ring
gebildet, im Herbst ein dunkler. Breite Ringe erzählen
von viel Licht und Feuchtigkeit, schmale von Trockenheit und Kälte. An der Südseite sind die Ringe manchmal breiter als an der Nordseite.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–„Baumkisten“: zu einem bestimmten Baum alles
sammeln, was die Schülerinnen und Schüler
darüber finden. In Form eines „Baumrätsels“
verarbeiten: Ein quadratisches Stück Tonkarton
(DIN A4) wird dazu in vier Teile geteilt. Blüte,
Blatt, Frucht und Silhouette (oder wahlweise
Blattform) eines Baumes werden auf die vier Teile
geklebt, auf der Rückseite ist der Name des Baumes
zur Ergebniskontrolle angegeben. Baumrätsel
können von den Kindern im Anschluss an den
Lehrausgang erstellt werden.
–Plakat: einzelne Schritte vom Baum bis zur Ver­
arbeitung in Fabriken
SB S. 18 Mit dem Boden sorgsam
um­gehen / AH S. 11 / 1 Verschiedene
Schichten
Sachinformationen
Umweltschutz: Schutz der Umwelt vor störenden Einflüssen oder Beeinträchtigungen, wie beispielsweise
globale Erwärmung und Flächenversiegelung bzw.
Flächenverbrauch. Ausgangspunkt des Umweltschutzes
ist die Erhaltung des Lebensumfelds der Menschen
und ihrer Gesundheit. Das Bewusstsein für den Umweltschutz entwickelte sich in den westlichen Ländern
in den 1960er Jahren, als man feststellte, dass sich
industrielle Tätigkeiten sehr nachteilig auf die Umwelt
auswirken können.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Fokus deutlich auf das Leben auf der Erde lenken,
z. B. durch Impulse wie
– Was ist das Besondere an unserer Erde?
– Warum ist Leben auf der Erde möglich?
– Wird das immer so sein?
–Diese Impulse können dazu führen, den Kindern
das Anliegen der Unterrichtsreihe transparent
zu machen: Man kann nur bewahren und schützen,
77
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
was man kennt. Um die Erde zu erhalten und
unsere Lebensgrundlagen zu sichern, ist es wichtig,
dass Kinder viel darüber wissen: sie sind die
Erwachsenen von morgen, die dazu beitragen
können.
–Praktische Unterrichtsarbeit: Wie wollen wir uns
dieses Wissen aneignen, welche Schwerpunkte
wollen wir setzen?
–Oberbegriffe WASSER, LUFT und BODEN
an der Tafel notieren. In Partnerarbeit die Ziele der
Unterrichtsreihe vertiefen, indem die Kinder nun
aufgefordert werden, sich einen der Begriffe aus­
zusuchen und diesen auf die Frage 1 im Schulbuch
hin zu beleuchten: „Es gibt viele Menschen, die
sich Sorgen um das Leben auf der Erde
machen. Kannst du dir denken, warum?“
–Die Ergebnisse werden zusammengetragen.
Mindmaps erstellen!
–Begriff ENERGIE erklären und auch zu dieser
Ressource eine Arbeitsgruppe initiieren
–Die Gruppe BODEN kann verschiedene Erdproben
mitbringen, beschriften und für alle Kinder zur
Verfügung stellen. In Plastikbechern Bodenproben
mitbringen und auf ihnen den Fundort notieren.
–Den Begriff ERDE an die Tafel schreiben. Die
doppelte Bedeutung des Begriffs kann noch einmal
die Wichtigkeit der festen Oberfläche unseres
Planeten thematisieren.
–Die mitgebrachten Bodenproben mit den Fingern
betasten und Eigenschaften benennen.
–Bodenproben nehmen und auf weißen Papieren
ablegen. Je nach Lage des Schulstandortes können
hier wichtige Entdeckungen gemacht werden.
Boden kann sandig, fest und lehmig, steinig sein
und verschiedene Farben haben.
Lösungen:
Sachbuch S. 18: Nr.1 Die Erde vom Garten ist sehr
trocken und hellbraun. Die Waldbodenerde ist sehr
feucht und dunkel. Der Geruch ist sehr intensiv. In
der Erde vom Flussufer sind viele kleine Steine …
Arbeitsheft S. 11: Nr. 1 Streu und Humus, Humus,
Lehm, steiniger Unterboden, Muttergestein
SB S. 19 Leben im Waldboden
Informationen zu den im Buch abgebildeten Tieren:
Ameisen sind Insekten und gehören zusammen mit
Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen in die
Gruppe der so genannten Hautflügler. Alle Ameisen
sind staatenbildend. Ein Staat kann 100.000 bis
1 Mio. Tiere zählen, die in strenger Arbeitsteilung
unterschiedliche Aufgaben übernehmen. In jedem
78
Ameisenstaat leben eine oder mehrere Königinnen,
Arbeiterinnen und Drohnen. Die Aufgabe der Königin
ist das Eierlegen. Sie wird 20 bis 25 Jahre alt. Die
Arbeiterinnen, unfruchtbare Weibchen, werden nur
etwa 5 bis 6 Jahre alt. Waldameisen stehen unter
Naturschutz, weil sie viele Waldschädlinge und tote
Tiere vertilgen.
Die Ohrwürmer gehören zu den Fluginsekten. Die
Körperlänge der Tiere beträgt zwischen 5 und 20 mm.
Ohrwürmer bevorzugen warme Gebiete. Sie ernähren
sich von Abfall, einige Arten sind jedoch auch
Räuber und jagen kleinere Insekten. Beinah alle Arten
sind nacht- oder dämmerungsaktiv und halten sich
tagsüber unter Steinen, in Baumrinden oder anderen
Verstecken auf. Der Hinterleib endet in einem Paar
zu Zangen umgebildeter Hinterleibsfäden, den Cerci.
Diese Umbildung hat ihnen auch den umgangs­
sprachlichen Namen „Ohrenkneifer“ eingebracht.
Diese Zangen werden zur Jagd, zur Verteidigung und
als Hilfe beim Entfalten der Hinterflügel sowie bei der
Begattung eingesetzt. Die meisten Arten haben gut
ausgebildete Facettenaugen und Punktaugen. Die Eier
und die Larven werden in selbst gebauten Höhlungen
beschützt.
Die Körperlänge der Wanze beträgt zwischen 1,5 und
40 mm. Wanzen sind hauptsächlich Pflanzensauger,
es gibt jedoch auch eine Reihe von Räubern oder auch
Parasiten, die wie die Bettwanze Blut saugen. Die
überwiegende Anzahl der Wanzen sind Landbewoh­
ner. Man findet sie auch im Süßwasser wie die Wasser­
wanzen oder die Wasserläufer.
Die Springschwänze erreichen eine Körpergröße von
0,2 mm bis zu 1 cm und halten sich primär in der
Humusschicht auf. Charakteristisch für diese flügel­
losen Tiere ist ihre Sprunggabel, die unter den Körper
geklappt werden kann. Springschwänze ernähren sich
vor allem von zerfallenen pflanzlichen Stoffen, aber
auch von Algen oder Pollen. Sie können nachweislich
größere Strecken in Salzwasser treibend zurücklegen
und bei der Besiedelung neuer, steriler Landstriche
als Pioniere Bedeutung erlangen.
Die Waldschaben sind etwa 9 bis 14 mm lang und
hellbraun bis braun gefärbt. Sie haben ein einheitlich
braunes Nackenschild mit transparenten Anteilen.
Waldschaben findet man vor allem in den Monaten
Mai bis Oktober. Sie leben in Misch- und Laubwäldern
und ernähren sich vor allem von sich zersetzenden
Pflanzenteilen. Sie sind tagsüber aktiv. Dabei bevorzu­
gen sie eine lockere Bepflanzung, niedere Büsche und
sonnige, geschützte und vor allem warme Orte. Sie
überwintern im Laub oder auch im Komposthaufen.
Die Laufkäfer stellen eine sehr artenreiche Familie
der Käfer dar. In Mitteleuropa werden etwa 85 ver­
schiedene Gattungen mit fast 750 Arten der Laufkäfer
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
unterschieden, weltweit sind über 25.000 Laufkäfer­
arten bekannt. Laufkäfer unterscheiden sich in Größe
und Aussehen teilweise beträchtlich. Die europäischen
Vertreter dieser Gruppe können Körpergrößen von
etwa zwei bis zu 40 mm erreichen. Allen Laufkäfern
gemeinsam sind die fünfgliedrigen Fußglieder an allen
drei Beinpaaren sowie die unter einem speziell aus­
gebildeten Seitenrand der Stirn eingelenkten Antennen
mit elf Gliedern. Außerdem sind die Brustplatten der
drei Thoraxsegmente fest miteinander verwachsen,
von außen ist meist nur eine feine Linie zu sehen. Die
meisten Arten der Laufkäfer sind nachtaktiv und jagen
auf dem Boden lebende Insekten und andere Gliederfüßer. Tagsüber findet man sie vor allem unter Steinen,
Pflanzenresten oder unter der Rinde morscher Bäume.
Auch Pflanzenfresser gibt es unter den Laufkäfern,
so etwa die auf Getreidekörner spezialisierten Arten
der Kanalläufer. Viele Laufkäfer gelten als Nützlinge.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Mit den mitgebrachten Naturmaterialien arbeiten
die Kinder im Klassenzimmer weiter und der
Waldboden wird entweder vor Ort oder ebenfalls
im Zimmer untersucht.
–Die Kinder können Bestimmungsbücher und andere
Literatur über den Wald von zu Hause mitbringen
–Im Sachbuch wird auf jahreszeitlich unabhängig
eine Auswahl heimatlicher Tiere vorgestellt. Bei
der Unterscheidung von Tieren geht es zunächst
darum, einen Eindruck über die Eigenart und Vielfalt der Lebensweisen zu erhalten, Ähnlichkeiten
festzustellen und Arten und Formen zu unter­
scheiden. Artenkenntnisse und Kenntnisse über
den Lebensraum der Lebewesen sind grundlegende
kognitive Vorraussetzungen, um Achtung vor
und einen schonenden Umgang mit natürlichen
Lebensgrundlagen anzubahnen.
–Zu den Tieren und Pflanzen des Waldes können in
Einzel-, Gruppen- oder Partnerarbeit Tier- und
Pflanzensteckbriefe erstellen werden.
–Steckbriefe zu den Tieren und Pflanzen können
ausgestellt oder in einer Waldkartei gesammelt
werden.
–Die Auseinandersetzung mit Gefahren für den
Wald nicht auf der kognitiven und emotionalen
Ebene belassen, sondern den Kindern Handlungsmöglichkeiten anzubieten, um in kleinen, überschaubaren Räumen aktiven Natur- und Umweltschutz zu betreiben und zu erleben.
–Damit ist letztlich eines der anspruchsvollsten
biologiedidaktischen Ziele angesprochen, nämlich
verantwortlich zu handeln, um Leben zu erhalten
und zu gestalten.
SB S. 20 Die Schichten des Waldes /
AH S. 11 / 2 Verschiedene Schichten,
AH S. 12 Vom Wald
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Die Kinder können den Aufbau des Waldes zeichnen.
–Lehrausgang: Hier ist abzuwägen, wann er statt­
finden kann: Zu Beginn der Reihe kann er ebenso
sinnvoll sein wie an jeder anderen Stelle.
–Die Begriffe Nadelwald und Laubwald können
eingehend besprochen werden. (Bilder)
–Bilder oder Plakate mit den Schichten und den
vorkommenden Pflanzen und Lebewesen können
erstellt werden.
Lösungen:
Sachbuch S. 20 Nr. 1: 3, 1, 4, 2
Arbeitsheft S. 11/ 2: Baumschicht → Eichhörnchen,
Amseln; Strauchschicht → Spinnen, Hirsche;
Krautschicht → Schnecken, Igel; Moosschicht →
Regenwürmer, Waldameisen
Arbeitsheft S 12:
Nr.1: Laubwald, Nadelwald, Mischwald
Nr. 2: Jahresringe / viel Licht und Feuchtigkeit /
Insektenbefall, kaltes und trockenes Wetter
Nr. 3: Schnecken machen ihr Häuschen zu – kühler
Herbstwind / Ameisen, Käfer, Schnecken klettern
auf Baumstämme – drohendes Hochwasser / Vögel
fliegen tief – kommender Regen / viel Moos wächst,
große Stechmückenplage – feuchter Sommer
SB S. 21 Tiere des Waldes – der Fuchs /
AH S. 13 Der Fuchs
Sachinformationen
Ein Fuchs ist ein Vertreter der Familie der Hunde
(Canidae). Im deutschen Sprachgebrauch ist meistens
der Rotfuchs gemeint.
Es ist zu unterscheiden zwischen den echten Füchsen,
die eine eigene Gattungsgruppe der Familie der
Hunde bilden, und den Hundearten, die eigentlich zur
Gattungsgruppe der echten Hunde zählen, aber aufgrund ihres Aussehens dennoch als Fuchs bezeichnet
werden. In der Jägersprache nennt man die Gangart
des Fuchses Schnüren, der weibliche Fuchs heißt hier
Fähe. (http://de.wikipedia.org/wiki/Fuchs)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Stoffpräparat betrachten und beschreiben
–Film über den Fuchs ansehen
–Fabeln oder Parabeln über den Fuchs lesen
79
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
–Weitere Säugetiere und typische Waldtiere können
besprochen werden
–Ev. in Gruppenarbeiten Wissenswertes über Waldbewohner erarbeiten und den anderen präsentieren
(Plakate, Portfolio, Power Point Präsentation, …)
Lösungen:
Sachbuch S. 21 Nr. 1: Tollwut ist eine Viruserkrankung. Die Tiere bekommen eine Gehirnhautentzündung, können ihr Verhalten
nicht mehr kontrollieren, werden aggressiv.
Diese Krankheit endet meist tödlich.
Arbeitsheft S. 13:
Nr. 1: Beginn links unten im Uhrzeigersinn:
Hinterpfote, Lunte, Rücken, spitzes Ohr, Auge,
lange, schmale Schnauze, Vorderpfote
Nr. 2: Vögel, Insekten, Aas, Mäuse, Eier, Früchte,
Beeren
Nr. 3: buschiger rotbrauner Schwanz mit weißer
Spitze
SB S. 22 Die Nahrungskette
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–In Sachbüchern Tiere auswählen und deren
Nahrung herausfinden. Anschließend die Nahrung
dieser Tiere herausfinden, …
–Die Kinder darauf hinweisen, dass die Tiere in
der Nahrungskette immer größer werden –
kleine Tiere werden von größeren gefressen
–Darüber sprechen, was passiert, wenn die
Nahrungskette abreißt
–Ursachen für das Abreißen einer Nahrungskette
besprechen (Fehlen von Gliedern der Nahrungskette, menschliches Eingreifen, …)
Lösungen:
Sachbuch S. 22 Nr. 1: Zapfen, Eichhörnchen, Baummarder / Blatt, Raupe, Singvogel, Greifvogel
SB S. 23 Was machen die Tiere im Winter?
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Vorwissen der Kinder miteinbeziehen und
erfragen – Bilder von Tieren in ihrem Winterquartier, ver­schiedene Tiere im Sommer und Winter
gegenüberstellen können Beschäftigung mit dem
Aspekt des Vogelzugs:
–Warum fliegen Zugvögel weg? (Kälte, Nahrungs­
mangel)
80
–Welche Gefahren gibt es auf der Reise? (Strom­
leitungen, Nahrungsknappheit, Unwetter)
–Wie orientieren sich Zugvögel? (Flüsse, Gebirge,
Magnetfeld der Erde, …)
–Außerschulische Experten zum Thema Vogelzug
können eingeladen werden.
–Ein Film zum Thema könnte die Thematik noch
deutlicher zeigen.
–Gut zu beobachten sind Vögel am Futterhäuschen,
wobei das Thema Vogelfütterung, das sehr um­
stritten ist, dann thematisiert werden muss (z. B.
Wann dürfen Vögel gefüttert werden?, Welches
Futter ist geeignet?, Wie muss ein Futterhäuschen
aussehen, damit Vögel nicht durch Keime krank
oder durch Tiere wie Katzen gefährdet werden?)
–Nach Tierspuren (v. a. im Winter) suchen und diese
bestimmen.
–Einem Förster oder Jäger bei einer Winterfütterung
helfen
–Ein Quizspiel zum Thema machen
Lösungen:
Sachbuch S. 23 Nr. 1: Winterfell, Winterpelz: Hirsch,
Wildschwein, Fuchs
Winterruhe: Braunbär, Dachs
Winterschlaf: Igel, Haselmaus
Winterstarre: Kröte, Biene
Überwintern in wärmeren Ländern: Star, Kuckuck
Nr. 2: Ameise – Winterstarre
Hummel – Winterstarre
Schlange – Winterstarre
Murmeltiere – Winter­ruhe
Reh – Winterfell
Hase – Winterfell, …
SB S. 24 Produkte aus der Landwirtschaft /
AH S. 14 Landwirtschaft
Sachinformationen
Viele Landwirte und Landwirtinnen haben sich auf
unterschiedliche Betriebszweige spezialisiert, um
so Marktlücken zu füllen und Experten / Expertinnen
in verschiedenen Bereichen zu werden. Dies ist in
der heutigen Zeit für die landwirtschaftlichen Betriebe
überlebensnotwendig. Fördergelder von der Euro­
päischen Union und der österreichischen Regierung
sind für die Existenz sowie den wirtschaftlichen
Aufschwung und die Expansion wichtig.
Der Großteil der Landwirte und Landwirtinnen
nimmt an verschiedenen Umweltschutzprogrammen
(z. B. ÖPUL, UPAG) teil, die die Umwelt, insbesondere
den Boden und die Produkte sowie vor Bodenerosion schützen. Ebenso haben viele Landwirte und
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
Land­wirtinnen auf Biolandbau umgestellt, wobei sie
beinahe auf alle chemischen Mittel verzichten, um so
biologische Lebensmittel produzieren zu können.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Mitnahme und Sammeln von Bauernhofbüchern
und Literatur zum Thema Landwirtschaft
–Verschiedene Betriebe vergleichen
–Ganzjährliche Mitarbeit (in regelmäßigen Abständen) in einem Betrieb
–Landwirtschaftliche Produkte sammeln und
ausstellen
–Einen Abhof-Verkauf besuchen und eine Auf­
listung der Produkte erstellen
–Aus biologisch hergestellten Produkten Gerichte
herstellen
–Im Schulgarten können verschiedene landwirtschaftliche Produkte angepflanzt, gepflegt und
geerntet werden.
–Eventuell besteht die Möglichkeit, ein Teilstück
eines Feldes zur Bepflanzung von verschiedenen
Produkten (ev. auch Feldgemüse, Kräuter, ...)
zu pachten.
Lösungen:
Arbeitsheft S. 14 Nr. 1 (Vorschläge): Schweinehaltung:
Im Stall des Bauern sind viele Ferkel.
Getreide­anbau: Auf den Feldern wachsen Weizen
und Hafer.
Obstbau: Die Marillen gedeihen heuer prächtig.
Rinderhaltung: Die Kühe liefern täglich Milch.
Feldgemüseanbau: Viele mögen den Spargel
des Bauern.
Schafhaltung: Auf der Weide grasen die Schafe
des Bauern.
Nr. 3: Obstbäuerin, Förster, Winzerin, Landwirt,
Pferdezüchterin, Traktorführer
SB S. 25 Getreide und Mais /
AH S. 15 Getreidesorten
Sachinformationen
Als Getreide (mhd. [von der Erde] Getragenes)
werden wegen ihrer Körnerfrüchte kultivierte Pflanzen
der Familie der Süßgräser bezeichnet. Die Früchte
dienen als Grundnahrungsmittel zur menschlichen
Ernährung oder als Viehfutter, daneben auch
zur Herstellung von Genussmitteln und technischen
Produkten. Sie bestehen aus dem stärke- und in
geringerem Umfang teilweise auch eiweißhaltigen
Mehlkörper, dem fetthaltigen Keimling, der mit­
einander verwachsenen Samenschale und Fruchtwand
sowie der zwischen Mehlkörper und Schale liegenden
eiweißhaltigen Aleuronschicht. Das enthaltene
Eiweiß einiger Getreidegattungen (Weizen, Dinkel,
Roggen, Gerste, Triticale) wird auch als Kleber oder
Gluten bezeichnet. Andere Getreidegattungen sind
glutenfrei (Mais, Reis, Hirse). Für die meisten Ver­
wendungen werden die Früchte nach der Reife durch
Dreschen von den abgemähten Pflanzen abgetrennt,
wobei bei einigen Sorten auch die mit der Schale
­verwachsenen Deck- und Vorspelzen noch am Korn
verbleiben, bei wenigen urtümlichen Sorten auch
Hüllspelzen und Bruchstücke der Ährenspindel. Bei
den meisten Mehlsorten wird traditionell die Schale
durch Mahlen, Schleifen und andere Verfahren
möglichst vollständig entfernt und als Kleie getrennt
verwertet, bei Vollkornmehl ist dies nicht der Fall.
Zum Verzehr werden Getreidefrüchte bzw. ihre Mehlkörper hauptsächlich gemahlen zu Brot verar­beitet
oder gekocht und in körniger oder künstlich her­
gestellter anderer Form (zum Beispiel als Nudeln) oder
als Brei verzehrt. Die wichtigsten Getreide für die
menschliche Ernährung sind Reis, Weizen, Mais,
Hirse, Roggen, Hafer und Gerste. Als Viehfutter genutzt
werden vor allem Gerste, Hafer, Mais und Triticale.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Die Getreidesorten mitbringen und beschriften
–Getreidememory
–Speisen mit verschiedenen Getreidesorten kochen
oder mitbringen
–Andere Länder – anderes Essen: Unter diesem
Aspekt können sich die Kinder über Getreideanbau
in anderen Ländern informieren.
–Stationenbetrieb durchführen: 1. Getreidekörner
betrachten; 2. Mehl aus verschiedenen Getreide­
arten mahlen; 3. Getreidepflanzen mit Wurzeln
auf Pappe kleben, nebeneinanderstellen, um
die Größe der Halme, der Grannen, … zu ver­
gleichen; 4. Namen der Pflanzen zuordnen lassen;
5. Paarspiel mit Getreideteilen (Körner, Ähren,
Stängel ...); 6. Puzzle aus Getreidebildern her­
stellen; 7. Lebensmittel den entsprechenden
Getreidearten zuordnen; 8. Verschiedene Körner
zu Flocken quetschen; 9. Müsli aus verschiedenen
Getreideflocken mischen und verkosten;
10. Mehlsorten vergleichen und unterscheiden;
11. Büchertisch zum Thema Ernährung
Lösungen:
Sachbuch S. 25: Nr. 1: Müsli – Ha; Knäckebrot – W, Ro;
Nudeln – W; Gebäck – W, Ro; Cornflakes – Ma;
Puffreis – Re; Vogelfutter – Hi; Malzkaffee – G;
Die Lösungsseite für das Arbeitsheft findet sich auf Lasso
Sachbuch-Online
81
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
SB S. 26 –27 Unser Körper verändert sich /
AH S. 16 Unser Körper verändert sich
Sachinformationen
Körperlich unterscheiden sich Mann und Frau durch
die inneren und äußeren Geschlechtsmerkmale. Bei der
Frau sind sie weitgehend verborgen. Der äußere Teil
besteht aus dem Schamhügel, der im Laufe der Pubertät zunehmend behaart, und den großen Schamlippen,
die den Scheideneingang umschließen. Die kleinen
Schamlippen, die sich zwischen den großen befinden,
sind Hautfalten, unter denen die Klitoris, der empfindlichste Teil der weiblichen Geschlechtsorgane, liegt.
Der Scheideneingang ist 10 bis 15 cm lang und kann
stark gedehnt werden. Die Gebärmutter ist ein sehr
muskulöses Organ, das im Becken zwischen Harnblase
und Mastdarm liegt. Rechts und links der Gebärmutter
führen die Eileiter zu den Eierstöcken, in denen die
Eizellen reifen, die von Geburt an vorhanden sind.
Beim Mann sind die Geschlechtsorgane Penis, mit der
Eichel, und der Hodensack sichtbar. Die Eichel, die
von der Vorhaut umgeben ist, ist der empfindlichste
Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Im Hodensack liegen die beiden pflaumenförmigen Hoden, die
hier geschützt gehalten werden. Die Hoden produ­
zieren die männlichen Samenzellen. Anders als die
weibliche Eizelle, entstehen die Samenzellen erst, wenn
der Junge in die Pubertät kommt. Jeder Hoden ist
mit seinem Nebenhoden verbunden, durch die die
Spermien auf dem Weg in den Samenleiter wandern.
Im Inneren des Körpers befinden sich die Vorsteherdrüse (Prostata) und die Samenleiter. Die Samenleiter
sind jeweils einen halben Meter lang. Sie beginnen an
den Nebenhoden und winden sich bis zur Harnröhre.
Die beiden Samenbläschen und die Vorsteherdrüse
produzieren Flüssigkeit, die man als Samenflüssigkeit
bezeichnet, nachdem sie sich mit den Spermien verbunden hat. Die Spermien wandern in dieser Flüssigkeit zur Harnröhre und durch sie hindurch.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Wenn die Doppelseite von den Kindern aufgeschlagen wird, kann es sein, dass einige Kinder
beschämt sind und anfangen zu kichern oder zu
lachen. Darum sollte man die Seite einen Moment
wirken lassen. Die Kinder können die Texte
selbstständig erlesen.
–Unterrichtsgespräch: anhand der Zeichnung die
Unterschiede zwischen den Alterstufen bei
den Mädchen und Frauen und den Jungen und
Männern erörtern
–In Gruppen- oder Partnerarbeit können die Mädchen die Veränderung der Jungen in der Pubertät
82
und die Jungen die Veränderung der Mädchen
in der Pubertät herausarbeiten und vorstellen.
–Die Funktionen, vor allem der sekundären
Geschlechtsorgane können von der Lehrkraft noch
ergänzt werden.
–Unterscheidungen anhand der sekundären
Geschlechtmerkmale klären: Frau: rundlichere
Oberschenkel und Hüften, breites Becken
und die Brust. Mann: schmales Becken, breitere
Schultern, Bartwuchs, tiefere Stimme
–Briefkasten für Fragen aufstellen
–Bücher zum Thema mitbringen, in denen die Kinder stöbern und nachlesen können, was sie zum
Thema wissen wollen, ohne nachfragen zu müssen.
–Möglicherweise kann jeweils eine Unterrichtstunde
für Mädchen und Jungen getrennt voneinander
stattfinden. In diesen Stunden trauen sich
Mädchen sowie Jungen erfahrungsgemäß Fragen
zum Thema Liebe und Sexualität zu stellen, die sie
gegenüber dem anderen Geschlecht nicht wagen
zu fragen.
–Unterrichtsbesuche durch Expertinnen und
Experten sind bereichernd.
–Erfahrungsgemäß haben einige Mädchen bereits
ihre Menstruation. Deshalb ist diese schon
Gesprächsthema.
–Man könnte das Gespräch aber auch mit einer
Geschichte eröffnen, z. B.: Lucie mag ihre Oma sehr,
besonders, wenn sie Geschichten von früher erzählt.
Einmal erzählte sie: Ich war 10 Jahre alt. Als ich f
rüh aufwachte, war ich sehr erschrocken. Ich dachte,
ich müsste sterben, weil an meinem Bein Blut
herunterlief, obwohl ich mich nicht verletzt hatte.
Eine schlimme Krankheit, dachte ich. Verstört
lief ich zu meiner Mutter. Sie tröstete mich und
sagte, das ist keine Krankheit. Du wirst jetzt jeden
Monat einmal für mehrere Tage bluten. Das tut
meist nicht weh und ist nicht schlimm. Das haben
alle Frauen, damit sie Babys bekommen können.
Mehr hat mir meine Mutter nicht gesagt.
–Bilder malen lassen: Wie sehen Mädchen aus, wie
sehen Jungen aus, damit Kinder, die sich sprachlich
schwer äußern können, auch ihren Beitrag leisten.
–Die Kinder können ähnliche Rätsel wie im Arbeitsheft erstellen.
–Zu diesem Kapitel können Fragen gesammelt und
auf Kärtchen geschrieben werden. Daraus kann
ein Klassenquiz entstehen.
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
Lösungen:
Arbeitsheft S. 16 Nr. 1: waagrecht: Menstruation,
Gefühle, Körper, Pubertät, Stimmbruch, Süßigkeiten,
Schamhaare / senkrecht: Bart, Streit, Pickel /
Sätze: Pubertät, Körper – Gefühle, Streit (Probleme),
Pickel, Süßigkeiten, Schamhaare, Menstruation,
Bart, Stimmbruch
SB S. 28 Ein Kind wird gezeugt /
AH S. 17 Ein Kind wird gezeugt;
SB S. 29 Die Entwicklung des Babys /
AH S. 18 Die Zeit vergeht
Sachinformationen
Geschlechtsverkehr ist eine Möglichkeit, sich körperlich
nahe zu sein. Der Ursprung eines neuen menschlichen
Lebewesens – eines Kindes – kann sich unmittelbar
nach dem Geschlechtverkehr bilden, wenn sich eine
Spermienzelle mit einer Eizelle vereinigt.
Beim Geschlechtsverkehr gelangen die männlichen
Samenzellen, die Spermien, in den weiblichen Körper.
Auf dem sexuellen Höhepunkt wird die Samen­
flüssigkeit aus der Penisöffnung ausgestoßen und
spritzt in die Scheide. Die Spermien gelangen
durch die Scheide in die Gebärmutter und weiter in
die Eileiter. Ist eine Eizelle reif, kann eine der etwa
200 Mio. Samenzellen, die in die Scheide gelangt
sind, in die Eizelle der Frau eindringen. Die Zellkerne
der beiden Keimzellen verschmelzen miteinander.
Mit dieser Befruchtung entsteht ein neuer Mensch. Die
befruchtete Eizelle wandert nun in die Gebärmutter
und nistet sich dort in der Schleimhaut ein.
Eine befruchtete Eizelle wird bis zum Erreichen der
Gebärmutter (Uterus) als Zygote bezeichnet; während
der zwei Monate, in denen sie sich in der Gebärmutter
entwickelt, nennt man sie Embryo und während der
verbleibenden Zeit der Schwangerschaft bis zur Geburt
Fötus. Die befruchtete Eizelle braucht ungefähr fünf
Tage, um durch den Eileiter zur Gebärmutter zu
gelangen. Dort bildet sich um das werdende Kind eine
Blase, die Fruchtblase, die mit Fruchtwasser gefüllt ist.
So ist das Kind vor Erschütterungen und Stößen geschützt. Mit dem wachsenden und sich entwickelnden
Kind vergrößert sich auch die Gebärmutter. Während
sich der Embryo in der Gebärmutter einnistet,
bildet sich die Plazenta, die den Embryo und später
den Fötus mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.
Der Fötus ist durch die Nabelschnur mit der Plazenta
verbunden. Sauerstoff, Nährstoffe und andere Sub­
stanzen, die der Fötus benötigt, gelangen so aus dem
Blutkreislauf der Mutter in den Blutkreislauf des
Kindes. Auf demselben Weg gelangen die flüssigen
und festen Abfallstoffe, die der Fötus nicht verwendet,
zurück in die Plazenta und von dort in den Blut­
kreislauf der Mutter, um dann mit den Abfallstoffen
der Mutter deren Körper zu verlassen.
Wenn sich zum Ende der Schwangerschaft die Muskeln
der Gebärmutter rhythmisch zusammenziehen
(Wehen), steht die Geburt unmittelbar bevor. Die
Muskeln der Frau sind somit bereit, das Kind aus der
Gebärmutter herauszupressen. Nach dem Beginn
der Wehen, gelegentlich auch vorher, platzt die Fruchtblase, was ein weiteres Anzeichen dafür ist, das die
Geburt des Kindes bevorsteht.
Während der Geburt schiebt sich das Kind von
der Gebärmutter durch den Gebärmutterhals, der sich
während er Wehen geöffnet und geweitet hat, zur
Vagina. Die Vagina dehnt sich ebenfalls, während das
Kind durch sie hindurch den Körper der Mutter
verlässt. Die Vagina wird auch als Geburtskanal bezeichnet. Bei den meisten Geburten kommt das Kind
mit dem Kopf zuerst aus der Vagina. Das Fruchtwasser
im Mund und in der Nase des Kindes wird entfernt,
damit das Kind selbst atmen kann. Die Nabelschnur
wird durchtrennt.
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Hierbei ist es wichtig, den Kindern zu vermitteln,
dass Zärtlichkeiten zwischen zwei Erwachsen etwas
ganz Natürliches sind und dass es dabei auch zum
Geschlechtsverkehr kommt.
–Was im Körper von Mann und Frau abläuft, sollte
im Unterrichtsgespräch besprochen werden. Es
sollte dazu eine entspannte und vertrauensvolle
Atmosphäre herrschen, in der die Kinder auch Mut
haben, ihre Fragen zu diesem Thema zu stellen.
–Anhand des Lupenbildes von der Eizelle und den
Spermien kann die Verschmelzung der beiden
Zellen besprochen werden.
–Die Kinder sollen bei ihren Eltern nach ihrer
eigenen Geburt fragen und Dinge aus ihrer
Säuglingszeit mitbringen. Ev. können auch Ultraschallaufnahmen die Ausstellung ergänzen.
–Quiz mit mitgebrachten Säuglingsbildern der
Kinder
–Zum Thema Verhütung noch genauer informieren.
In diesem Zusammenhang bietet sich auch an,
jemanden von außerhalb einzuladen, der ver­
schiedene Verhütungsmittel vorstellt.
–Optimal wäre es in diesem Zusammenhang, eine
Schwangere in den Unterricht einzuladen, an die
die Kinder direkt ihre Fragen richten können.
–Ein Wandbild erstellen, auf dem die Entwicklung
des Babys dargestellt wird.
83
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
Lösungen:
Arbeitsheft S. 17 Nr. 1: Spermien; Eileiter; Eizelle;
Samenzelle; Eizelle; neues Leben;
Nr. 2: beginnend in der obersten Zeile im Uhrzeigersinn: Eileiter; Gebärmutter; Scheide; Spermien;
Eierstock; Eizelle;
Arbeitsheft S. 18 Nr. 2: Windeln, Cremen, Fläschchen,
Babynahrung, Babybadewanne, Kleidung,
Kinderwagen, passendes Spielzeug, Kindersitz
fürs Auto, Babybett, …
Nr. 3: laufen, schreien, lesen, schreiben, rechnen,
ev. ein Instrument spielen, turnen, singen, …
SB S. 30 Innere Organe /
AH S. 19 Innere Organe
Sachinformationen
Als innere Organe werden im weiteren Sinn alle
Organsysteme mit Ausnahme der Haut (als Grenz­
organ), des Nervensystems und der Stütz- und
Bewegungsorgane (Muskeln, Knochen, Knorpel,
Sehnen, Bänder) bezeichnet.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Innere_Organe)
Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, das den
Körper durch rhythmische Kontraktionen mit Blut
versorgt und dadurch die Durchblutung aller Organe
sichert. Dabei arbeitet es genauso wie jede Pumpe,
indem es die Flüssigkeit (Blut) ventilgesteuert
aus einem Blutgefäß (Hohlvenen bzw. Lungenvenen)
ansaugt und durch ein anderes Blutgefäß ausstößt.
Die Lehre von Struktur, Funktion und Erkrankungen
des Herzens ist die Kardiologie. Ein Leben ohne
Herz ist für höhere Tiere und die Menschen nicht
möglich – wohl aber mit einem künstlichen Herzen.
Das Herz gehört zu den ersten angelegten Organen
während der Embryonalentwicklung.
Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten
Stoffwechsels und die größte Drüse des Körpers. Die
wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebens­
wichtiger Eiweißstoffe (z. B. Gerinnungsfaktoren), Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z. B. Speicherung
von Glukose), die Galleproduktion und damit ein­
hergehend der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen.
Die Lunge ist ein paariges Körperorgan, das der
Atmung dient. Echte Lungen kommen bei fast allen
luftatmenden Wirbeltieren einschließlich des Menschen vor. Sie entstehen embryonal als Ausstülpung
des Vorderdarms. Beim Menschen bestehen sie
aus zwei Lungenflügeln, die links in zwei und rechts
in drei Lungenlappen unterteilt sind. Die Lunge
besitzt keine Muskulatur. Die Luft wird stattdessen mit
Hilfe der Rippen- und Zwerchfellmuskulatur einge­
84
sogen. Der Brustkorb dehnt sich, dadurch wird
das Volumen größer und es entsteht ein Unterdruck,
der durch die einströmende Luft ausgeglichen wird.
Die Niere ist ein paarig angeordnetes Organ.
Eine Aufgabe der Nieren ist die Ausscheidung von
über­flüssigen Stoffen aus dem Körper, nämlich
den Endprodukten des Stoffwechsels, und die Ausscheidung von Giftstoffen durch Bildung des
Harns. Die Niere reguliert durch die Kontrolle der
Zusammensetzung des Harns und über die Produktion
von Hormonen den Wasserhaushalt, die Elektrolyt­
zusammensetzung des Extrazellulärraums, den
Blutdruck, den Säure-Basen-Haushalt, die Mineralisierung der Knochen und durch Bildung des Hormons
Erythropoetin auch die Blutbildung.
(http://de.wikipedia.org/wiki/)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Informationen zu anderen Organen in Lexika,
Internet suchen
–Plakate gestalten mit Schwerpunkt darauf, wie
man die Organe positiv beeinflussen kann
–Gruppenarbeiten: Je Gruppe wird ein Organ
genauer beleuchtet – anschließend werden die
Ergebnisse der Klasse vorgetragen.
–Eine Expertin oder einen Experten einladen
–Besprechen, was zu tun ist, wenn man sich nicht
mehr wohl fühlt
Lösungen:
Sachbuch S. 30 Nr. 1: Leber; Herz; Lunge; Nieren;
(rechte Spalte gleiche Wörter)
Arbeitsheft S. 19 Nr. 1: siehe Sachbuch S. 30
Nr. 2: Herz: pumpt Blut und den eingeatmeten
Sauerstoff zu den Zellen
Leber: reinigt und entgiftet das Blut; speichert
Vitamine, Fette, Zucker; liefert Energie
Niere: filtert das Blut; leitet den Rest des Harns an
die Harnblase weiter
Lunge: durch sie kann der Körper Sauerstoff
aufnehmen
Darm: dient zur Verdauung der Nahrung
SB S. 31 Der Weg der Nahrung
Sachinformationen
Die Verdauung dient dem Stoffwechsel. Im Körper
wird die Nahrung mit Hilfe von Proteinen in verwertbare Bausteine umgewandelt. Die Verdauung beginnt
mit der Nahrungsaufnahme, setzt sich mit der
Weiterverarbeitung in den Verdauungsorganen, dem
Transport der in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe
und Funktionsträger-Stoffe ins Blut, dem Zellaufbau
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
und der Ausscheidung der Abfallstoffe fort. Die
komplette Verdauung einer ausgewogenen Mahlzeit
dauert durchschnittlich 24 Stunden. Die Nahrung
bleibt zunächst vier Stunden im Magen, passiert
anschließend innerhalb von sechs Stunden den Dünndarm und durchläuft in sechs bis sieben Stunden
den Dickdarm. Nach einer ebenso langen „Zwischenstation“ im Mastdarm werden die unverdaulichen
Nahrungsreste ausgeschieden. Am schnellsten werden
Kohlehydrate verdaut, Fette dagegen brauchen am
längsten.
Mit den Zähnen wird die Nahrung zerkleinert. Dabei
produzieren die Speichelzellen mehr Speichel. Speichel
enthält Enzyme (Amylase), die die in der Nahrung
enthaltene Stärke lösen, sodass die Nährstoffe über das
Blut und die Zellen in den Körper aufgenommen werden können. Die zerkleinerte, eingespeichelte Nahrung
wandert in die Speiseröhre, einen etwa 25 cm langen
Muskelschlauch mit einer Ringmuskelschicht.
Dabei legt sich der Kehlkopfdeckel über die Öffnung
am Kehlkopf, damit der Bissen nicht in die Luftröhre
gelangen kann. Die Muskeln der Speiseröhre ziehen
sich hinter dem Bissen automatisch zusammen
und schieben ihn in Richtung Magen. Der Magen ist
ein J-förmiger und dehnbarer Abschnitt des Ver­
dauungssystems. Die Magenwand besitzt Muskeln,
welche die Nahrung drücken, quetschen und zer­
mahlen. Der Magen ist innen mit der so genannten
Magenschleimhaut ausgekleidet, in der sich Drüsen
befinden, aus denen der Magensaft aus konzentrierter
Salzsäure ausgeschüttet wird. Die enthaltenen
chemischen Stoffe setzen weitere Nährstoffe frei, töten
Keime ab und insbesondere das Enzym Pepsin spaltet
wertvolle Eiweiße auf. Der Brei wandert durch die
Bewegungen der Magenmuskulatur zum Zwölffingerdarm. Die Leber schüttet Galle, eine grünliche Flüssigkeit, in den Zwölffingerdarm aus. Die enthaltenen
Salze spalten Fette in kleinste Tröpfchen auf und
neutralisieren die ätzende Salzsäure. Aus der Bauchspeicheldrüse gelangen zusätzliche Enzyme, welche
den Nahrungsbrei weiter chemisch zerkleinern
und dabei Nährstoffe freisetzen, in den Darm. Im
Dünndarm werden die freigesetzten Nährstoffe an das
Blut abgegeben. Der Dickdarm schließlich befördert
unverdaute Nahrungsbestandteile aus dem Körper.
Bakterien lösen die bisher unverdauten Ballaststoffe
heraus. Außerdem wird das Wasser entzogen
und ins Blut abgegeben. Gelangt weitere Nahrung
in den Dickdarm, wird der Stuhl in den Mastdarm
geschoben. Zieht sich die Mastdarmmuskulatur
zusammen, so wird der Stuhl in den Analkanal
geschoben, der durch Schließmuskeln abgedichtet ist.
Erschlaffen die Muskeln, wird der Stuhl ausgeschieden. (Quelle: www.g-netz.de, www.tk-logo.de)
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
Zunächst sollen die Kinder Vermutungen anstellen,
wie der Weg der Nahrung vor sich gehen könnte.
„Verdauungsspiel“: Mit Wortkarten werden die
Stationen Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und
Dickdarm aufgestellt. An jeder Station können min­
destens zwei Kinder sich gegenübersitzen. Ein Kind ist
das Nahrungsmittel und beginnt an der Station Mund
den Verdauungsvorgang. Die Kinder der Station
Mund sagen: „Ich zerkleinere dich und mache dich mit
Speichel feucht.“ Dabei klopfen sie mit den Hand­
kanten leicht den Rücken des Kindes. Die Kinder an
der Station Speiseröhre schieben das Kind sanft weiter
Richtung Magen und sagen: „Ich schiebe dich in den
Magen.“ Die Kinder beim Magen kneten das Kind
durch und sagen: „Ich knete dich durch.“ Beim Dünndarm erhält das Kind eine leichte Zupfmassage und
die Kinder sagen: „Ich hole die Nährstoffe heraus.“
Dann gelangt das Kind zur Dickdarmstation, bei
der der Rücken von den Kindern leicht mit den Hand­
flächen gestrichen und gesagt wird: „Ich hole das
Wasser heraus und schiebe dich nach draußen.“
Lebensmittel auflisten, die für eine gute Verdauung
wichtig sind – die Ballaststoffe. Der Begriff der Ballaststoffe muss in diesem Zusammenhang erklärt werden.
Erfahrungs- und Lernbereich Raum
SB S. 32 Verschiedene Karten
Ideen zur Unterrichtsarbeit:
–Straßen-, Wanderkarten oder Atlanten mitbringen
und diese vergleichen.
–Internet zur Suche von Orten benutzen.
–Urlaubsorte der Ferienurlaube oder Heimatorte
(Herkunftsländer) suchen
–In Gruppenarbeiten eine bestimmte Anzahl von
angegebenen Orten suchen (Wettspiel).
–Alle Kinder haben die gleiche Karte vor sich liegen
(eventuell kopiert) – Kartenspaziergänge (fiktive
Reise mit dem Finger auf der Karte)
SB S. 33 Karten lesen
Sachinformationen
Karten geben die dreidimensionale Oberfläche der
Erde in verebneter Form wieder. Sie werden maß­
stäblich verkleinert, generalisiert, erläutert und dem
jeweiligen Darstellungszweck angepasst.
Karten sind genordet, der geografische Ausschnitt
und der Maßstab werden angegeben. Kartenzeichen
werden in der so genannten Legende beschrieben.
85
4. Klasse Unterrichtsgestaltung
Je nach Art der Karte können sie unterschiedlich sein.
Pläne, z. B. Flurkarten und Ortspläne bis zum Maßstab
1: 25.000
Topografische Karten stellen die geografischen
Objekte nach Lage, Größe und Form dar:
– als Grundkarten bis zum Maßstab 1:10.000,
– als Länderkarten im Maßstab bis zu 1:100.000,
– als Übersichtskarten (z. B. Straßenkarten) im
Maßstab bis zu 1: 900.000.
Geografische Karten ab dem Maßstab 1:1.000.000
stellen die wichtigsten geografischen und politischen
Gegebenheiten dar. Je kleiner der Maßstab, umso
größer ist der Ausschnitt der Erdoberfläche auf der
Karte.
Schwerpunkt auf Geländedarstellung: Karten mit
Höhenlinien (nur in Karten bis zum Maßstab 1: 50000
gebräuchlich, z. B. Wanderkarten), Karten mit farbigen
Höhenschichten, Reliefkarten
Besonderer Zweck: Geologische Karten geben Aufschluss über die Entstehung des dargestellten Gebietes.
– Thematische Karten geben Aufschluss über Bodenschätze, Wirtschaft usw. –Katasterkarten stellen
Eigentumsverhältnisse dar. – Wanderkarten, Rad­
karten, Wasserkarten, Straßenkarten usw. sind auf
spezielle Bedürfnisse abgestimmt.
Eine Maßstabskarte stellt den geografischen Abschnitt
der Wirklichkeit im richtigen Größenverhältnis
verkleinert dar. Wir können beim Kartenlesen gemäß
dem Maßstab die Abbildungen wieder auf die Wirklichkeit beziehen. Beim Maßstab 1:100.000 entspricht
1 cm auf der Karte 100.000 cm bzw. 1000 m oder