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Sachbuch 3/4 Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer Die Bearbeitung erfolgte auf der Grundlage von: Kunterbunt Sachbuch, Lehrerband 2, 3 und 4, Ernst Klett Verlag GmbH, 1. Auflage 2004 und 2005, ISBN 978-3-12-270218-2, ISBN 978-3-12-270225-0 und ISBN 978-3-12-270233-5 (Herausgeber: Horst Bartnitzky und Hans-Dieter Bunk. Erarbeitet von Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk, Wiebke Dierks, Rolf Engelkamp, Beate Horländer, Achim Kessemeier, Birgit Möllers, Hans-Joachim Müller, Arno Schulz, Anja Schüürmann und Caroline Armbruster), Kunterbunt Sachbuch, Arbeitsheft 3, Ernst Klett Verlag GmbH, 1. Auflage 2004, ISBN 978-3-12-270224-3 (Herausgegeben von Horst Bartnitzky und Hans-Dieter Bunk. Erarbeitet von Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk, Wiebke Dierks, Beate Horländer, Birgit Möllers, Anja Schüürmann) sowie Kunterbunt Sachheft, Lehrerband 3 und 4, Ernst Klett Verlag GmbH, 1. Auflage 2010, ISBN 978-3-12-310650-7 und ISBN 978-3-12-310654-5 (Herausgeber: Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk unter Mitarbeit von Ulrich Hecker. Autoren: Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk, Anja Enders, Anja Hirschmann, Michael Hieber, Karin Meendermann, Katrin Stürzl-Eichert und Ute Wild). Mitarbeit: Ellen M. Zitzmann www.oebv.at Umschlag: © ra-photos/iStockphoto.com, Monika 3 Steps Ahead - Fotolia.com; Illustration: Dorothea Tust, Köln Umschlaggestaltung: Nike Rosa de Pauli, Wien Layout: Checkplot Büro für Grafikdesign, Berlin Bildquellen: S. 57: Monika Stessel-Hermanek, Höbersdorf Illustrationen: Mascha Greune, München; Popeia Herzog, Berlin; Helga Merkle, Albershausen; Klaus Müller, Berlin; Dorothea Tust, Köln; Jane Borg, Neu-Anspach; Dirk Hennig, Münster; Gudrun Lenz, Berlin; Patrick Pöhlmann, Leipzig; Ute Ohlms, Braunschweig; Bettina Reich, Zwenkau; Petra Schumacher, Köln; Steffen Walentowitz, Jever Herstellung: Nike Rosa de Pauli, Wien Redaktion: Gabriele Liesinger, Wien 1. Auflage © by Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart, Bundesrepublik Deutschland, 2010 © der Lizenzausgabe: Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 Alle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten. Satz: Vielseitig Buchgestaltung, Wien Druck: Brüder Glöckler GmbH, Wöllersdorf ISBN 978-3-209-07131-6 (Lasso Sachbuch 3/4, Lehrerband) Horst Bartnitzky, Hans-Dieter Bunk, Andrea Pölzl, Monika Stessel-Hermanek u. a. Sachbuch 3/4 Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer www.oebv.at Inhalt Konzeption des Lehrwerkes Lasso Lebenswelt und Handlungsorientierung Die Kernaufgaben Sicherung der Fachlichkeit Die fachlichen Standards Bestandteile des Lasso Sachbuchs Arbeitsweisen im Sachbuch Strukturierung der Lasso-Sachbücher Anregungen zum Sozialen Lernen LEB Kopiervorlagen zum Sozialen Lernen Jahresplanung Lasso Sachbuch 3 Anregungen zur Unterrichtsgestaltung Seite Seite Themen SB AH Gemeinschaft Feriengeschichten 6 Das dritte Jahr in der Schule 7 4 Miteinander auskommen 8 5 6 Dienste für die Gemeinschaft 10 Die Feuerwehr 11 7 Die Polizei 12 8 Die Rettung 13 9 Leben in der Gemeinde 14 10, 11, 12 Alt und Jung in der Gemeinde 15 Natur Gesund leben 16 13 Frühstücken in Europa 18 14 Unsere Sinne 19 Erste Hilfe 20 15 Entdeckungen auf der Wiese 21 Lebensraum Wiese 22 16 Der Löwenzahn 24 Der Maulwurf 25 17 Die Spinne 26 Erkundung eines Gewässers 27 18 Leben am und im Wasser 28 19 Die Seerose 30 20 Die Stockente 31 21 Die Libelle 32 22 Krötenwanderung 33 23 Raum Grundrisse 34 Pläne zeichnen 35 Himmelsrichtungen bestimmen 36 24 Von der Wirklichkeit zum Plan 37 Der Maßstab 38 25 Sich auf Plänen zurechtfinden 40 26, 27 Pläne vergleichen 41 2 Seite HB 4 4 4 4 4 5 5 6 7 19 23 ff. 28 30 30 30 30 31 32 32 32 33 33 33 35 35 35 36 36 37 38 38 38 39 41 42 42 43 43 43 43 44 44 44 44 Themen Zeit Erkundung der Umgebung Ein Ort verändert sich Alte Stadt – neue Stadt Früher – heute Was die Zukunft bringt Entdeckungen, Erfindungen und Ereignisse Wirtschaft Medien umgeben uns Ein Thema – viele Medien Computer & Co. Ein Buch entsteht Überall Werbung Werbung für ein eigenes Produkt Müll trennen und wiederverwerten Mülldeponie und Müllverbrennung Technik Der Kreislauf des Wassers Seite SB 42 43 44 45 46 47 48 49 50 52 53 54 Seite AH 28 29 30 31 32 33 34 Seite HB 45 45 45 45 45 45 45 46 46 47 47 47 55 35 36 37 38 39 40 48 56 41 48 58 42 43 44 45 49 Wettererscheinungen 60 Wasser für alle Trinkwasser wird aufbereitet Abwasser wird entsorgt Vorsicht, heiß! Versuche mit Rotkrautsaft Magnetismus Der Kompass 61 62 46 63 47, 48 64 65 49 66 50 67 51 52 52 52 53 53 54 54 54 53 ff. 55 55 55 Anhang Ich erinnere mich ABC des Lernens Lexikon 68 ff. 71f. Unser Gehirn – unser Lernhelfer Kopiervorlagen zum Lasso Sachbuch 3 50 56 57 ff. Inhalt Jahresplanung Lasso Sachbuch 4 Anregungen zur Unterrichtsgestaltung Seite Seite Themen SB AH Gemeinschaft Wir lernen einander besser 6 4 kennen Unsere Schule soll schöner 8 werden Das ist cool – oder? 10 5, 6 Von Geheimnissen 11 7 und Berührungen Kinderrechte 12 8 Schule in anderen Ländern 13 9 Wohin nach der Volksschule? 14 Österreich ist ein demokra15 10 tischer Staat Natur Der Wald und seine Aufgaben 16 Der Baum – unser Holzlieferant 17 Mit dem Boden sorgsam 18 11/1 umgehen Leben im Waldboden 19 Die Schichten des Waldes 20 11/2 12 Tiere des Waldes – der Fuchs 21 13 Die Nahrungskette 22 Was machen die Tiere im 23 Winter? Produkte aus der Landwirt24 14 schaft Getreide und Mais 25 15 Unser Körper verändert sich 26 16 Ein Kind wird gezeugt 28 17 Die Entwicklung des Babys 28 18 Innere Organe 30 19 Der Weg der Nahrung 31 Raum Verschiedene Karten 32 Karten lesen 33 Berge auf der Karte 34 20 Berg-Modelle bauen 35 Berge auf der Karte darstellen 36 Wir leben in Österreich 37 21 Die Bundeshauptstadt Wien 38 22, 23, 24, 25 Österreich ist ein Teil von 40 26 Europa Einige europäische Staaten 41 27 Zeit Die Steinzeit 42 28 Die Römer in Österreich 43 29 Seite HB 70 72 72 72 73 75 75 76 76 76 77 77 77 78 79 79 80 80 80 81 82 83 83 84 84 85 85 86 86 86 87 88 89 90 Themen Die Zeit der Ritter und Burgen Leben auf einer Burg Geschichte Österreichs Der Nationalfeiertag Europäische Wahrzeichen Kunst und Kultur in Österreich Wirtschaft Arbeit – ein wichtiger Teil des Lebens Arbeit: geben und nehmen Vielfalt der Berufe Einkaufen mit Köpfchen Waren aus aller Welt Von der Kakaobohne zur Schokolade Gespeicherte Energie Öl aus der Erde Technik Die Geschichte des Fahrrades Sicher ist sicher Verkehrszeichen Verkehr in Österreich Geschichte des Lichts Strom, wie du ihn brauchst Der Stromkreis Wann leuchtet die Glühlampe? Stromerzeugung Vom Erzeuger zum Verbraucher Seite Seite SB AH 44 30 45 31 46 32 47 48 33 49 34, 35 Seite HB 93 93 94 94 95 95 50 95 51 36 52 37, 38 53 39, 40 54 41 55 42 95 97 97 98 98 56 57 43 99 99 58 59 44 60 45 61 46 62 63 47 64 48 65 66 49, 50 67 99 100 101 102 102 103 104 104 105 105 Kopiervorlagen zum Lasso Sachbuch 4 Anregungen zur Unterrichtsgestaltung Lasso Sachbuch 3 mit Regionalseiten Wien Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Burgenland Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Kärnten Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Niederösterreich Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Oberösterreich Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Salzburg Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Steiermark Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Tirol Lasso Sachbuch 4 mit Regionalseiten Vorarlberg 106 ff. 116 121 126 131 136 141 146 151 156 91 92 3 Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch Lebenswelt und Handlungsorientierung Die thematische Arbeit orientiert sich an der Lebenswelt der Kinder mit dem Ziel, die Erfahrungen der Kinder zu erweitern und die Kinder zu befähigen, in ihrer Lebenswelt zu handeln. Dies hat zur Folge: –Der Unterricht ist fächerübergreifend angelegt, weil die Lebenswelt nicht nach Fächern sortiert ist; –notwendige Kenntnisse werden nicht in gesonderten Kursen, sondern integrativ bei der Bearbeitung eines Lebenswelt-Themas vermittelt; –kleinere und größere Projekte vermitteln die Erfahrung, selber etwas bewirken zu können. Die Kernaufgaben: Lebenswelt erhellen – erweitern – mitgestalten Was Kinder täglich erleben, wird aufgegriffen, geklärt und geordnet. Kinder werden durch oft komplexe Lebenssituationen, durch Fernsehen und andere Medien mit einer verwirrenden Vielfalt von Lebensformen, Regelungen, Informationen und Meinungen konfrontiert. Sie brauchen Hilfe, um sich in dieser Überfülle orientieren zu können, um Strukturen und Motive zu erkennen und um für sich selbst Bedeutsames von Unwichtigem zu unterscheiden. Die Themen für die Klassen 1 bis 4 kennzeichnen deshalb bedeutsame Erfahrungsfelder der Kinder. Die Orientierung erfolgt nach den sechs Erfahrungs- und Lernbereichen des Lehrplanes. Der Unterricht darf nicht bei einer „Kunde über“ stehen bleiben, also bei der Informationsvermittlung in einem stofforientierten Unterricht. Ziel ist vielmehr der in seiner Lebenswelt handlungsfähige Mensch. Kinder müssen deshalb von Anfang an aktiv mitarbeiten, wenn Phänomene und Zusammenhänge aufgehellt oder ergänzt werden. Sie sollen in ihrer Lebenswelt wirken und gegebenenfalls etwas in ihr bewirken. Die Methoden eigenständigen Lernens gehören hierher, durch die Kinder erfahren, wie sie ihr Lernen in die eigenen Hände nehmen. Kleinere und größere Projekte durchziehen alle Themen. Ein kleineres kann auch in einer Unterrichtsstunde oder an einem Tag erledigt werden, z. B. ein gemeinsames Frühstück planen, Fragen für einen Lehrausgang vorbereiten, eine Ausstellung gestalten oder das Wetter einige Tage lang immer zur gleichen Zeit beobachten. Größere Projekte können z. B. die Auseinandersetzung mit Medien oder der Lebensraum „Wald“ sein. Sicherung der Fachlichkeit Die fachbezogenen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse werden integrativ in die Themenarbeit eingebunden. Daneben ermöglichen fachbezogene Ergänzungen wie das Arbeitsheft, Elemente zum Nachschlagen (Internet), Zusatzmaterialien auch das vertiefende, wiederholende und systematisierende Üben über die Themenarbeit hinaus. Sie bleibt das Kernstück des Unterrichts. Die fachlichen Standards Im Laufe der Schuljahre sollen die Kinder u. a. mit den Lasso-Sachbüchern folgende allgemeine Ziele erreichen: –bewusstes Wahrnehmen, Beobachten, Beschreiben, Bestimmen, Zeichnen, Untersuchen, Auswerten und Dokumentieren von erfahrenen und entdeckten Phänomenen, Lebewesen und Objekten –Planen, Durchführen und Auswerten von Experimenten –Fragen stellen, Probleme erkennen, Vermutungen und Lösungsmöglichkeiten entwickeln und Argumentieren lernen –Planen und Herstellen einfacher technischer Gegenstände und dabei Werkstoffe und Werkzeuge sachgerecht einsetzen –Beschaffen und Nutzen von Informationen und Quellen –Ergebnisse und Sachverhalte in unterschiedlichen Darstellungsformen dokumentieren und präsentieren, z. B. Plakate, Collagen, Referate … –Nutzen von Medien zum Sammeln, Anwenden und Darstellen von Informationen –unvoreingenommen über Fragen der Sexualität sprechen –Nutzung des Wissens und Könnens von Expertinnen und Experten 4 Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch –Auswerten und Anfertigen verschiedener Darstellungsformen, z. B. Zeichnungen, Listen, ... – Bewerten von Ergebnissen –kooperativ handeln, Offenheit für Veränderung und kritische Solidarität in der Gemeinschaft –eigene Gefühle und Bedürfnisse und die anderer erkennen; Lösungsmöglichkeiten für Konflikte erproben –verantwortungsvoll mit Menschen und der natürlichen und gestalteten Lebenswelt umgehen –räumliche Strukturen kennen und dazu Skizzen und Karten lesen, auswerten und anfertigen –Respekt vor Lebewesen zeigen und Verantwortung für den eigenen Körper übernehmen –Grundkenntnisse über Erscheinungen und Strukturen in den verschiedenen wissenschaftlichen Bereichen wie Gemeinschaft, Zeit, Raum, Technik, Natur, Kultur und Leben erwerben. Bestandteile des LASSO SACHBUCHS Anders als in der Grundstufe I sind nun in der Grundstufe II englische Inhalte nicht mehr in das Sachunterrichtsbuch integriert, sondern werden in einem separaten Englischbuch angeboten. Beim Lasso Sachbuch treten Bundesländerausgaben an die Stelle einer Kombination aus Basisband und Länderteil. Bundeslandspezifische Inhalte sind integriert, was eine natürliche Verknüpfung zwischen allgemeinen Themen des Sachunterrichts und regionalen Besonderheiten ermöglicht. Das Lasso Sachbuch: –Es beginnt mit einem ausführlichen und übersichtlichen Inhaltsverzeichnis. Farbige Symbole für die einzelnen Lern- und Erfahrungsbereiche erleichtern die Orientierung. –Es folgen Erläuterungen zu den verwendeten Piktogrammen. – Das Präsentations-, Informations- und Arbeitsmaterial für den Unterricht füllt den Hauptteil des Sachbuches. –Der Lehrplanbezug zu den konkreten Seiten im Sachbuch findet sich jeweils in der Fußzeile. Weiters sind dort auch Verweise auf die dazugehörenden Seiten im Arbeitsheft platziert. –Am Ende des Buches findet man ein ABC des Lernens, das Methoden des handelnden Wissenserwerbs aufzeigt. –Ein Lexikon, auf das durch ein Piktogramm verwiesen wird, beschließt das Buch. Arbeitsheft: –Es beginnt ebenso mit einem ausführlichen Inhaltsverzeichnis, wobei die Symbole für die einzelnen Lern- und Erfahrungsbereiche an das Sachbuch angepasst sind. –Arbeitsmaterial und Übungsseiten, welche zur Erweiterung und Festigung der im Sachbuch dargelegten Inhalte dienen, bilden den Hauptteil des Buches. –Am Schluss des Arbeitsheftes werden Wiederholungsseiten angeboten, die entweder am Ende des Schuljahres oder nach der jeweiligen Bearbeitung eines Kapitels erarbeitet werden können. –Jede Arbeitsheftseite ist mit einer Feedbackleiste in der Kopfzeile versehen. Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer – Kopiervorlagen: –Ausführliche Arbeitshinweise und Kopiervorlagen befinden sich in dem vorliegenden Handbuch. –Lösungen zu den einzelnen Sachbuch- sowie Arbeitsheftseiten sind angeführt oder es wird auf Lösungsseiten in Lasso Sachbuch-Online auf www.oebv.at verwiesen. –Ebenso befinden sich im Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer Hinweise und Lösungen zu den Bundesländerausgaben. –Fächerübergreifende Inhalte zum Sozialen Lernen mit ausführlichen Arbeitshinweisen sowie Kopiervorlagen dazu befinden sich ebenfalls in diesem Handbuch. Arbeitsweisen im Sachbuch Die Bücher geben Anregungen zu konkreten sachunterrichtlichen Themen, vermitteln Ideen zu eigenen Aktivitäten, machen Vorschläge zur Erarbeitung und Darstellung von Ergebnissen. Sie wollen entdeckendes, problem lösendes und spielerisches Lernen anregen und sollen Texte, Grafiken und vielseitige Materialien bieten, die der Neugier und dem Forscherdrang der Kinder Nahrung geben und Wege aufzeigen, das Informationsbedürfnis zu stillen. 5 Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch Dementsprechend enthalten die Lasso-Sachbücher 3 und 4 Seiten mit verschiedenen Arbeitsweisen, z. B.: –Die meisten Seiten regen praktisches Tun an, z. B. das Überprüfen von Fahrrädern, der Umgang mit Karten, das Durchführen von Versuchen; –Andere Seiten regen zum Notieren von Ergebnissen an, die handelnd erarbeitet wurden. Auch hier wechseln die Arbeitsweisen. Es geht es darum, sich Notizen zu machen, ein Plakat oder eine Collage herzustellen oder am PC zu arbeiten. Weitere praktische Hilfen dazu bieten die Kopiervorlagen des Handbuches für Lehrerinnen und Lehrer; –Einige Seiten oder Teile von Seiten dienen der Information, wobei diese informativen Impulse nicht der Anhäufung isolierten Wissens dienen, sondern in der Regel wieder auf eigenes Handeln abzielen, wie z. B. die Europa-Informationen, Gruppenaufträge, das Interpretieren von Grafiken, Kartenarbeit, die mehrfachen Aufträge zur Internet-Recherche; –Oft führen Impulse aus dem Heft heraus zu außerunterrichtlichen Situationen, etwa wenn die Kinder Kontakte zur Gemeinde oder zu Expertinnen und Experten aufnehmen oder zum Beispiel Fachgeschäfte oder Museen aufsuchen sollen; –Ferner werden die Kinder mehrfach angeregt, aus unterschiedlichen Materialien und unter verschiedenem Aspekt etwas zu bauen, z. B. ein Bergmodell, eine Hütte von Steinzeitmenschen, ein Windrad, einen Stromkreis; –Entsprechend dem Ansatz, dass es im Sachunterricht um Lebenswirklichkeit geht und er deshalb auch fach-übergreifend angelegt ist, werden Zugriffsweisen und Arbeitsweisen anderer Lernbereiche genutzt, z. B. der Kunst und vor allem der Sprache; –Auch Methoden des aktiven Wissenserwerbs im naturwissenschaftlichen Bereich werden angeregt, z. B. bei den Versuchen zur Bodenuntersuchung; –Ein großes Augenmerk wurde auf spielerische Elemente bei den Arbeitsaufgaben des Sachbuches gelegt. Der Hauptimpuls zum Lernen ist für die Kinder schließlich das Spiel. Deshalb werden spielerische Elemente eingesetzt, um Sachverhalte zu erschließen oder erarbeitetes Wissen anzuwenden oder zu festigen. Weiteres vorbereitetes Material mit Spielcharakter findet sich im Arbeitsheft und auf den Kopiervorlagen; –Ein großer Schwerpunkt wird auf das Medium Internet gelegt. Zu vielen Suchbegriffen im Lasso Sachbuch gibt es auf der Website des Verlages unter Lehrwerk-online eine Linksammlung. Sollten die Kinder alleine recherchieren, soll dies nicht ohne Hilfe oder Aufsicht der Lehrkraft erfolgen. Strukturierung der Lasso-Sachbücher Die Arbeit mit den präsentierten Themenbereichen und Impulsen wird gesteuert und flankiert durch verschiedene Strukturelemente, die formal der Übersichtlichkeit und Orientierung dienen, inhaltlich aber Hilfen zum selbst ständigen und individuellen Lernen sind: die verschiedenen Piktogramme in der Marginalspalte, das ABC des Lernens und das Lexikon. –Ein besonderes Darstellungselement der Sachbücher ist der Dino „Niko“. Er ist eine Comic-Leitfigur, die die Kinder in allen Schuljahren und durch alle Lasso-Lehrwerke begleitet. Er gibt zu den verschiedensten Situationen humorvolle Kommentare, macht Bemerkungen, die stutzen lassen, nachdenklich machen oder er gibt Hinweise und Hilfen für die Kinder. Im Laufe der Jahre verschieben sich die Akzente in den Auftritten Nikos zugunsten fast philosophischer Aussagen zum vertiefenden Gespräch. –Das Eulensymbol verweist auf das ABC des Lernens am Ende des Buches. Es handelt sich um Methoden des selbstständigen Lernens, z. B. Referate, Steckbriefe, Portfolio … Um effektiv mit diesen Lernmethoden arbeiten zu können, werden diese im Lasso Sachbuch 3 auf einzelnen Seiten eingeführt. –Das Sternsymbol „Für schlaue Köpfe“ weist auf eine Differenzierungsaufgabe hin. –Die Computermaus ist das Symbol dafür, dass Begriffe im Internet gesucht werden sollen. Hilfe dabei bieten Linksammlungen auf www.oebv.at, die ein rasches und kindgerechtes Finden der Begriffe erleichtern sollen. –Das Lexikon in Lasso Sachbuchs 3 will vertiefende Informationen zu speziellen Themen geben, wohingegen das Lexikon „Miteinander leben“ im Sachbuch 4 zusätzliche Informationen zu sozialen Themen bietet; –Eine weitere Hilfe und Differenzierungsmöglichkeiten für die Lehrerinnen und Lehrer ergeben sich aus dem Einsatz und der Nutzung des Arbeitsheftes und der Kopiervorlagen. Das Lasso Sachbuch nimmt die Standards des neuen Lehrplans ernst und zielt auf Kompetenzerweiterung im Bereich des Wissens und der Fähigkeiten. 6 Konzeption des Lehrwerkes Lasso Sachbuch Anregungen zum Sozialen Lernen Vorwort In einer Entwicklungsepoche, in der immer jüngere Kinder den Status von Jugendlichen anstreben, ist Soziales Lernen stark mit pädagogischer Antizipationsfähigkeit verbunden. Das fordert ein sinn- und planvolles Voraus denken sozialer Gegebenheiten zu einer Erziehung, die niemals zuvor so weit vorausdenken musste. Das bedeutet, der nächsten Generation gerecht zu werden und sie zu wappnen, mit den damit verbundenen Veränderungen zurechtzukommen. Es gilt Techniken und Strategien zur Bewältigung von Stress zu entwickeln, mit neuen Medien umzugehen und kritisch die Spreu vom Weizen zu trennen. Die neuen sozialen Gegebenheiten (die hohe Scheidungsrate, die Probleme alleinerziehender Elternteile, die Bedingungen in Patchwork-Familien usw.) bedingen neue pädagogisch-psychologische Konzepte für Erziehung und Bildung. Hier wird die moderne Schule in den nächsten Jahren nicht nur umdenken müssen, sondern Konzepte entwickeln. Emotionale und soziale Kompetenzen zu erwerben, erfordert zum einen die klare Benennung derselben, zum anderen ein entsprechendes Training und zwischenmenschliche Übungen. Damit die Phase der Pubertät, Adoleszenz und das Hinaustreten ins Leben bewältigt wird, bedarf es der Fähigkeit zur Selbstreflexion mit Offenheit und Humor. Als Kinder- und Jugendpsychiater und als Psychotherapeut, aber auch als Sachverständiger bei Familien- und Sozialgerichten, wünsche ich mir, dass Sie als Lehrerinnen und Lehrer für sich selbst den Mut finden, in den Spiegel der eigenen Seele zu blicken, und Ihre gewonnenen Erkenntnisse an die Ihnen anvertrauten Kinder vermitteln. o. Univ. Prof. Dr. Max H. Friedrich Ellen M. Zitzmann Soziales Lernen für eine starke Gesamtpersönlichkeit von Mädchen und Buben Soziales Lernen fördert und stärkt individuelle Anlagen, Fähigkeiten und Talente eines Kindes. Es unterstützt den Aufbau von sozialen, individuellen und emotionalen Kompetenzen und schafft ein lernfreudiges Klassen- und Gruppenklima, in welchem sich u. a. Verantwortungs-, Toleranz- und Empathiefähigkeit entwickeln können. Soziales Lernen ist neben der Vermittlung von Sprach- und Sachkompetenzen ein wichtiges Merkmal des Sachbuches. Im Lasso-Sachbuch finden Sie zahlreiche Texte und Übungen, die sich für das Soziale Lernen eignen. Basierend auf diesen Texten bieten wir Ihnen vertiefendes, differenziertes Übungsmaterial im Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer an. Sie erhalten Anregungen, konkrete Ansatzpunkte, Tipps und Informationen. Die Übungen zum Sozialen Lernen wurden an verschiedenen Volksschulen in Österreich auf der jeweiligen Schulstufe erprobt. Das Angebot, das Sie entsprechend der individuellen Klassensituation und Ihrem pädagogischen Stil verändern und anpassen können, soll Sie in Ihrer täglichen Arbeit unterstützen und ermutigen, wertvolle Talente, Fähigkeiten und Fertigkeiten von Kindern zu entdecken und zu fördern. Das ständige Üben und Prakti zieren hilft den Kindern, individuelle, soziale und emotionale Kompetenzen für ein erfolgreiches Lernen und Leben zu entwickeln und anzuwenden. 7 Soziales Lernen Elternarbeit (KV 1) Die Einbindung der Eltern sowie eine Aufklärung über Inhalte und Ziele des Sozialen Lernens sind wichtig und unentbehrlich für eine gute und vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft. Elternsprechtage, Eltern abende oder Informationsveranstaltungen eignen sich hervorragend, um dieses Thema praktisch zu ver mitteln. Zur Unterstützung der Elternarbeit an Ihrer Schule, insbesondere für ein gutes Elterngespräch, finden Sie im Anhang eine Vorlage zum Thema: „DOs und DON’Ts im Elterngespräch“. Geschlechtsspezifische Aspekte Noch nie gab es so viele verhaltensauffällige Buben wie heute – und es vergeht kaum ein Jahr, in dem das Gewaltpotenzial und die Gewaltkriminalität der Buben und Burschen nicht steigt. Verschiedene Studi en zeigen, dass eine Pädagogik notwendig ist, die geschlechtssensibel vorgeht und die insbesondere Buben in ihrer Identitätsentwicklung fördert und stützt. Die wichtigsten Erkenntnisse, warum Buben und Burschen in ihrer Identitätsentwicklung Probleme haben, sind: –die häufige Abwesenheit der Väter und das Fehlen von männlichen Bezugspersonen im Alltag, –die Unmöglichkeit, ihren Bewegungsdrang aus zuleben, –die weibliche Dominanz in den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen der Kinder bis zu ihrem 10. Lebensjahr, –unklare gesellschaftliche Rollenbilder. Leistung, Wettbewerb und Erfolg im Kräftemessen sind wichtige Faktoren für den Aufbau der männlichen Selbstachtung und daraus resultierend für das Selbst wertgefühl und Selbstbewusstsein. So gesehen sprechen Buben auf den traditionellen Unterricht viel eher an als Mädchen. „Eine Welt, in der es keinen Gewinner gibt und in der Niederlagen nichts zählen, hat für die Bubenpsyche keinen Reiz“, zitieren verschiedene Studien. Buben, Burschen und Männer, die in Sachen Selbstwertgefühl, Selbstbewusstsein in Not geraten, neigen dazu, ihr angestautes Aggressions potenzial „extrovertiert“ auszuleben, sprich sie ziehen die Aufmerksamkeit auf sich, indem sie verweigern, provozieren, um sich schlagen – eben verhaltens auffällig werden. Im krassen Gegensatz dazu reagieren Mädchen ihre Aggressionen häufig an sich selbst ab, was heißt, dass sie viel häufiger ihre Wut, ihren Ärger in sich selbst „hineinfressen“. Mädchen und Buben haben unterschiedliche Bedürf nisse und diese Bedürfnisse sollen im Sinne der 8 Geschlechterpädagogik (Genderpädagogik) aufge griffen und weder ignoriert noch gering geschätzt werden, wobei zu bedenken ist, dass manche geschlechtsspezifischen Verhaltensmuster auch biologische Ursachen haben. Übungen, bei denen geschlechtsspezifische Aspekte eine besondere Rolle spielen, sind mit Buben förderung gekennzeichnet, d.h. die Themen sollten geschlechtshomogen behandelt werden. Wir empfehlen bei diesen Übungen, die Klasse in eine Mädchen- und Bubengruppe aufzuteilen. Für die Bubengruppe ist eine männliche Lehr- oder Bezugs person hinzuzuziehen. Sollte es einer Volksschule nicht möglich sein, eine homogene Bubengruppe mit einer männlichen Lehrperson zu bilden, können die Übungen zur Bubenförderung im Rahmen einer Klassenfahrt und mit einer männlichen Lehrkraft oder einer männlichen Vaterfigur geübt und trainiert werden. Die Vorbildfunktion von männlichen Lehrkräften, Vätern, Stiefvätern, großen Brüdern und Großvätern ist besonders wertvoll. Pädagogische Rahmenbedingungen Sprechen und (Zu-)Hören stehen im Mittelpunkt der pädagogischen Bemühungen. Das Soziale Lernen findet zu einem großen Teil im Sesselkreis statt. In Einzel-, Gruppen- und Klassenübungen wird das Gelernte geübt. Die Kopiervorlagen (siehe Anhang) enthalten weitere Informationen und Übungsmöglich keiten zur Vertiefung und Wiederholung des Stoffes. Die nachfolgenden Grundregeln führen Lehrerinnen und Lehrer vor Beginn der Lerneinheiten in den Bereich Soziales Lernen ein und verfestigen diese im Verlauf des Lernprozesses. Grundregeln (KV 2) Die Grundregeln gelten im Rahmen der Unterrichts einheiten zum Sozialen Lernen. Sie gewähren den Kindern optimale Freiräume und fördern Ihre Lernund Leistungsmotivation. Freiwilligkeit Die Regel besagt, dass es entscheidend für die Ent wicklung von Kindern ist, sich freiwillig für etwas zu entscheiden. Die Kinder sollen im Sesselkreis zur freiwilligen Teilnahme motiviert werden und das Recht auf Nein gestärkt werden. Soziales Lernen Das Recht zum Nein Empowerment Jedes Kind entscheidet selbst, ob es an den Übungen teilnehmen möchte. Wenn es an einer Übung nicht teilnehmen möchte, offeriert ihm die Lehrerin Alternativen wie zum Beispiel die Gruppe aus der Ferne zu beobachten, um seine Beobachtungen im Anschluss der Gruppe mit zuteilen. Der / die Lehrer / in lässt das Kind wissen, dass die Gruppe es vermisst und es jederzeit wieder in den Sesselkreis kommen kann. Der pädagogische Verhaltensstil lautet Empowerment. In diesem Prozess gewinnen Kinder wie Pädagogen neue Einsichten und Aha-Erlebnisse. Ein Klima des Verstehens und der Toleranz wird geschaffen. Kinder Aktives Zuhören Kinder lernen, dem / der anderen aktiv zuzuhören. Das gerade sprechendeKind wird weder unterbrochen, noch mit abfälligen Bemerkungen verunsichert oder gedemütigt. Die zuhörenden Kinder stellen Fragen, damit das Gesagte auch richtig und korrekt verstanden worden ist. Vertraulichkeit Die Kinder lernen, private und persönliche Bemerkungen vertraulich zu behandeln. So werden diese weder auf dem Schulhof noch in der Freizeit weitererzählt. Diese Grundregel ist für Kinder sehr schwer. Der / die Lehrer / in muss insofern darauf achten, dass die Kinder keine zu persönlichen Bemerkungen im Sesselkreis äußern. Fasse dich kurz und bündig Die Kinder formulieren Beiträge in kurzen, knappen und klaren Sätzen. Keine Hänseleien und Schimpfwörter Die Kinder respektieren und achten die Lebenswelt von anderen unabhängig von Religion, Kultur und Staatsangehörigkeit. Positive Bestätigungen Die Kinder lernen, sich selbst und andere Kinder zu loben, ganz besonders ihre guten und positiven Begabungen und Eigenschaften. erfahren Unterstützung in ihrem Lern- und Entwicklungsprozess. Je nach Reifegrad der Gruppe und der Kinder wird „Macht“ an die Kinder abgegeben, Verantwortung übertragen, d. h. die Kinder übernehmen kleine Aufgaben und / oder leiten kleine Übungen selbst an. Förderliches pädagogisches Handeln Es bedarf einiger grundsätzlicher Voraussetzungen und erzieherischer Verhaltensweisen, wenn ein Erziehungs- und Bildungsprozess gelingen soll. Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher, Sozial pädagoginnen und Sozialpädagogen und Eltern sind im Rahmen ihrer Vorbildfunktion dazu verpflichtet, – ihre eigenen Konflikte zu lösen – vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen – sich für die zu Erziehenden Zeit zu nehmen –Alternativen einzuplanen: Wenn das nicht klappt, was dann? – Lob auszusprechen –ihre eigenen emotionalen Reaktionen zu kontrollieren Die Qualität in der Prävention verzichtet auf den „Moral-Zeigefinger“ der Pädagogen / innen. Der Erkenntnisgewinn der Teilnehmer / innen steht im Mittelpunkt: durch eigene Erfahrungen gewonnene Einsichten und durch Ausprobieren. Da das pädagogische Handeln in zwischenmenschliche Beziehungsbereiche vorstößt, die sich einer vollständigen rationalen Erklärung entziehen, ist nicht alles direkt erlernbar wie zum Beispiel die Fähigkeit, sich intuitiv über die Bereiche des Beobachtbaren, des Messbaren und Begründbaren zu erheben. Da diese Fähigkeit das Ergebnis eines ganz bestimmten 9 Soziales Lernen Entwicklungsprozesses einer lehrenden Persönlichkeit darstellt, handeln wir alle auf unserer jeweils aktuellen Entwicklungsebene und müssen feststellen, dass wir mitunter ein förderliches pädagogisches Handeln weniger praktizieren, als von uns gewünscht wird. In diesem Fall hilft u. a. regelmäßige Selbst-Reflexion und Supervision. Beobachtungen und Feedback von anderen erweitern unsere Bereiche der Persönlichkeit und unser Handlungsspektrum. Sesselkreis/Klassenbriefkasten Der Beginn und Abschluss sowie Auswertungen zu den Lerneinheiten des Sozialen Lernens finden grundsätzlich im Sesselkreis statt, in dem auch die Lehrerin oder der Lehrer sitzt. Das fördert die Konzentration und den Gemeinschaftssinn. Übungen, die häufig in Partner- und Gruppenübungen stattfinden wie auch in der sich bewegenden Gesamtgruppe, werden im Sesselkreis eröffnet und ausgewertet. Es ist wichtig, dass jede Lerneinheit den sicheren Rahmen von Beginn, Abschluss und „Wie geht es weiter?“ hat. Das gemeinsame Gespräch und die Diskussion nach jedem Spiel / jeder Übung sind ein wichtiger Bestandteil des Lehrgangs und dürfen auf keinen Fall übergangen werden. Sie bieten den Kindern die Gelegenheit, auf Fragen zu antworten und Fragen zu stellen. Jedem Kind muss die Möglichkeit eingeräumt werden, sich offen zu äußern und anderen zuzuhören. Auswertungen sind für Kinder wichtig. So lernen sie die Lebenswelt der anderen besser kennen und merken, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind, sondern dass andere Kinder und die Lehrerin und der Lehrer ähnliche Probleme und Sorgen haben wie sie selbst. Dadurch erfahren Kinder Erleichterung und Entspannung. Kinder können darüber hinaus ihre Erkenntnisse und Erfahrungen persönlich und alleine unter Zuhilfe nahme des Lern- und Entwicklungsbuches auswerten und dokumentieren. Mein Lern- und Entwicklungsbuch (LEB) Die Kinder erstellen im Unterricht einen Klassenbriefkasten. Er kann für alle Fragen, Anmerkungen oder Rückmeldungen verwendet werden, die direkt an die Lehrerin / den Lehrer, die Klassengemeinschaft, an andere Kinder gelangen sollen. Den Kindern wird erklärt, dass die Fragen anonym bleiben und jeweils am Anfang der nächsten Lerneinheit zum Sozialen Lernen beantwortet werden. Auch die Bitte um ein Gespräch unter vier Augen ist möglich. Das Lern- und Entwicklungsbuch soll der ständige Begleiter durch die Volksschulzeit des Kindes werden. Es dokumentiert den Prozess der eigenen Entwicklung in den wichtigen Volksschuljahren. Dem Kind, seinen Eltern und seinen Lehrerinnen und Lehrern auf weiterführenden Schulen werden dadurch wertvolle Einsichten und Aha-Erlebnisse ermöglicht. Alles, was das Kind in dieses Buch schreibt, entspringt seiner eigenen Welt, Kreativität und Fantasie. Es spielt keine Rolle, wie viele Fehler das Kind dabei macht. Beginn und Abschluss von Lerneinheiten Die Lehrerin / der Lehrer erinnern das Kind an sein Buch und ermöglichen ihm bis zum Ende der 4. Klasse ein Abschlussdokument im Bildungsfeld „Soziales Lernen“. In der Erziehung und für die Lernmotivation sind Lob und positive Bestätigung wichtige Verhaltensweisen, die bei den Kindern ein gutes Gefühl hinterlassen, das Leistungsvermögen steigern und das Fundament für ein gutes Lernklima legen. An jedem Schultag sollte Zeit für wenigstens eine Einstimmung und einen Abschluss sein, die / der speziell zum Loben und zum Bestätigen eingesetzt werden kann. Im Rahmen vom Sozialen Lernen sind Einstimmungsund Abschlussübungen für jede Lerneinheit wichtig. Damit wird Kindern ein sicherer Rahmen einer Klassengemeinschaft präsentiert, in deren Schutz sie sich individuell einbringen können. 10 Auswertung von Lerneinheiten Entwicklung von emotionalen und sozialen Kompetenzen Einführung Feindlich / aggressive und destruktiv / depressive Verhaltensweisen resultieren u. a. aus einem Mangel von emotionalen und sozialen Kompetenzen, was keinen adäquaten Umgang mit der eigenen Konfliktund Problembewältigung zulässt. Maßnahmen Soziales Lernen zur Steigerung und Festigung emotionaler und sozialer Kompetenzen von Kindern im Rahmen des Sozialen Lernens haben einen hohen Stellenwert in Erziehung und Bildung, damit Kinder –lernen, sich angemessen zu verhalten, weil Ihnen Modelle zur Konfliktlösung zur Verfügung stehen –angemessenes Verhalten üben, trainieren und anwenden –mit emotionalen Reaktionen wie Ärger, Furcht, Angst, Traurigkeit, Enttäuschung umzugehen lernen und sie in ihrer persönlichen Entwicklung nicht behindert werden – Aggressionen / Depressionen einschätzen können –in ihren Entwicklungsverzögerungen und / oder Erschwernissen Förderungen erfahren und diese auszugleichen wissen. Das Soziale Lernen entwickelt und fördert pro-soziale und pro-emotionale Verhaltensweisen auf die gleiche Weise, wie Kinder in einem schwierigen Erziehungsumfeld lernen, sich unsozial, aggressiv und / oder destruktiv zu verhalten. Kinder lernen über Vorbilder, Erfahrung und Verstärkung / Vertiefung. Das Erlernen von sozialen und emotionalen Kompetenzen wird verstärkt und vertieft durch Lob, positive Bestätigung und das Gewähren von Freiräumen. Auflockerung: Luftballon tragen Lernziel: Schärfung des Körperbewusstseins. Förderung von Kreativität. Dauer: 5 Minuten Materialien: Luftballons Ablauf: Die Luftballons werden von den Kindern aufgeblasen. Die Lehrerin / der Lehrer teilt die Klasse in Zweiergruppen ein und teilt an jede Gruppe einen Luftballon aus. Sie / er erklärt: Jedes Spielerpaar hat die Aufgabe, die Luftballons über eine bestimmte Strecke hinweg gemeinsam zu transportieren. Der Luftballon wird zwischen die Bäuche eines jeden Spielerpaars geklemmt. Er darf zwischen Start und Ziel nicht auf den Boden fallen. Die Hände oder andere Hilfsmittel dürfen nicht verwendet werden. Reflexion / Auswertung: Wie war das Spiel? Was hat euch besonders gut gefallen? Was habt ihr bei diesem Spiel gelernt? Hinweis: Das Spiel kann mit verschiedenen Partnerinnen / Partnern eine Zeitlang fortgeführt werden. Es macht den Kindern viel Spaß und sorgt für Bewegung. Variante: Die Kinder können auch andere Transport- mittel wählen wie zum Beispiel „Rücken an Rücken“, „Stirn an Stirn“, „Bauch an Stirn“ und einen Parcours aufstellen. Auflockerung: Scherensprung (Bubenförderung) Lernziel: Schärfung von Körperbewusstsein. Schnelles Reagieren lernen im Zusammenspiel mit dem anderen Dauer: 5–10 Minuten Materialien: keine Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer teilt die Klasse in Zweierpaare und erklärt: Ein Kind setzt sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden und stützt sich mit ausgestreckten Armen nach hinten ab. Das andere Kind aus der Zweiergruppe stellt sich mit gegrätschten Beinen über die Beine seines Partners. Während das sitzende Kind seine Beine abwechselnd grätscht und schließt, hüpft das andere Kind hoch und stellt sich abwechselnd mit geschlossenen Beinen in die gegrätschten und mit gegrätschten Beinen über die geschlossenen Beine des anderen Kindes. Die Rollen werden anschließend getauscht und der Vorgang wiederholt. Reflexion / Auswertung: Wie hat euch das Spiel gefallen? Was war besonders gut? Was hat euch nicht gefallen? Hinweis: Ein Kinderpaar präsentiert die Übung und weist auf mögliche Verletzungsmöglichkeiten hin. Besonderheiten für Buben: Die Buben lieben die Schnelligkeit der Übung. Sie überlegen sich rasch geschickte Strategien, aufgrund derer sie noch schneller werden. In der Auswertung ist darauf zu achten, dass den Buben bewusst wird, welche Strategie zu welchem Zweck sie angewandt haben. Fühlen und Tasten Lernziel: Die Kinder lernen verschiedene Gefühle kennen, wahrnehmen und ausdrücken. Sie lernen Gefühle von anderen kennen und unterscheiden. Dauer: 20–30 Minuten je nach Gruppengröße Materialien: Schuhkartons, Stoffe, Felle, Schwämme, Naturmaterialien als Füllmenge. Evtl. Augenbinden. Ablauf: Es werden Tastkartons (Schuhkarton mit Einfassloch für die Hände) mit unterschiedlichen Materialien gefüllt. Die Kinder werden in Paare eingeteilt. Sie helfen und führen sich gegenseitig. Sie werden aufgefordert, die Augen zu schließen oder eine Augenbinde zu tragen. Jedes Paar und jedes Kind 11 Soziales Lernen bekommt Gelegenheit, mit den Händen in einen bereitgestellten Tastkarton zu fassen. Bei den Kindern kommt es zur direkten und deutlichen Äußerung ihrer Gefühle. Die schönen und / oder ekligen Gefühle und die Spannungen entladen sich in Lustschreien oder Schreckensäußerungen. Im Anschluss gibt die Lehrerin / der Lehrer ein Feedback über ihre / seine Beobachtungen. Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer nimmt teil an der Stimmung und unterstützt die Kinder wie auch die Gruppendynamik. Als Variante zu den Tastkartons für die Hände können auch stapelbare Plastikkästen aus dem Baumarkt als Taststraße für die Füße gebastelt und mit Sand, Kieselsteinen, kaltem/warmem Wasser, Watte … gefüllt werden. Reflexion / Auswertung: Die Übung wird im Sesselkreis ausgewertet: Beschreibt die Gefühle, die euch Lust oder Unbehagen erzeugt haben! Was war toll? Was nicht? Hattet ihr ein gutes / schlechtes Gefühl mit eurem / r Partner / Partnerin? Ist etwas passiert, was nicht hätte passieren dürfen? Was war intensiver: Die Erlebnisse mit den Händen oder mit den Füßen? Brief an mich selbst Lernziel: Sich der Einzigartigkeit der eigenen Persönlichkeit bewusst werden. Neugierde erleben! Geduld üben lernen! Dauer: 20 Minuten Materialien: Briefpapier, Briefumschlag, Lieblingsfoto, Klebstoff Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer erklärt: Nachdem wir nun unsere Talente kennengelernt haben, wird jedes Kind an sich selbst einen Brief zum Thema schreiben: „Meine Talente und was tue ich, damit es mir bleibt!“ Im Brief formulieren die Kinder weitere Wünsche und Aufgaben an sich selbst zur Entwicklung ihrer Talente, und wofür sie diese Talente in ihrem späteren Leben einsetzen möchten. Der Brief, mit dem eigenen Namen als Anschrift ver sehen, wird in den Klassenbriefkasten gelegt. Anschließend fertigen die Kinder ein Gedächtnisprotokoll zu den Inhalten ihres Briefes an. Der Klassenpostbote, der von allen gewählt wird, stellt den Brief der Empfängerin oder dem Empfänger nach Beendigung der 3. Klasse wieder zu. Die Kinder können weitere Gedanken / Hinweise zu ihrem Brief und anhand ihres Gedächtnisprotokolls an sich selbst abschicken. Reflexion / Auswertung: Gemeinsam wird im Sessel- 12 kreis ausgewertet und diskutiert: Bin ich mit meinem Brief zufrieden? Wie fühlt es sich an, auf meine Post zu warten? Was möchte ich jetzt noch tun? Möchte ich einen Brief von einem Mitschüler lesen? Warum? Was möchte ich noch sagen? Variante: Die Kinder schicken den Brief an eine Mitschülerin / einen Mitschüler und bitten sie / ihn den Brief für sie aufzubewahren bzw. zu lesen und einen Brief zurückzuschreiben, in welchem ihnen zusätzliche Informationen zur Entwicklung ihrer Talente zugestellt werden. Angst besiegen Lernziel: Stärkung von Selbstbewusstsein, Gemeinschaftssinn und Kreativität Dauer: 60 Minuten Materialien: Zeitungen, Packpapier, Klebstoff, Scheren; Arbeitsblatt: Körperreaktionen bei Angst“ (KV 3) Merkblatt „Tipps für Kinder“ (KV 4) Ablauf: Teil 1: Die Kinder werden in Gruppen von 4–5 Kindern aufgeteilt. Jede Gruppe erhält einen großen Bogen Packpapier, einen Stoß Zeitschriften, Klebstoff und Scheren. Die Aufgabe lautet: Jede Gruppe erstellt eine Collage (Erklärung des Wortes durch die Lehrerin / den Lehrer) zum Thema: Gefahrensituationen für Kinder von 8–10 Jahren. Die Lehrerin / der Lehrer berichtet über verschiedene Gefahrensituationen, in die Kinder geraten können: „Es gibt Erwachsene und Jugendliche, die manchmal nett und ein anderes Mal blöd sind. Manche fassen dann zum Beispiel Kinder einfach an den Po oder in die Hose, obwohl das für Buben und Mädchen oft komisch oder blöd ist. Das ist richtig gemein, besonders, wenn das Kind den Erwachsenen lieb hat. Eine andere Gefahrensituation ist, wenn Erwachsene dir erzählen, es sei etwas Schlimmes passiert (was gar nicht stimmt), und deswegen müsstest du sofort mitkommen. Andere locken Kinder damit, dass sie ihnen etwas schenken oder zeigen möchten, oder sie wollen, dass sie in ihr Auto einsteigen, ohne dass sie ihren Papa oder ihre Mama gefragt haben. „Merke dir, fahr niemals mit einem Fremden mit!“ Die Lehrerin / der Lehrer erzählt den Kindern eine authentische Angstsituation aus der eigenen Kindheit oder aus späteren Lebensjahren. Anschließend stellen die Gruppen ihre Ergebnisse vor der gesamten Klasse vor. Nach jeder Präsentation stellen die Kinder Soziales Lernen Fragen oder fügen eigene Gedanken hinzu, die die Lehrerin / der Lehrer an die Tafel schreibt. Teil 2: Die Lehrerin / der Lehrer verteilt im Anschluss das Arbeitsblatt „Körperreaktionen bei Angst“ und bietet jedes Kind, in Ruhe seine persönlichen Reaktionen zu identifizieren und anzukreuzen. Im Anschluss werden die einzelnen Ergebnisse den anderen Kindern vorgestellt. Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis wird die Übung ausgewertet: Wie erging es mir bei der Erstellung der Collage? Gibt es eine aktuelle Situation in meinem Leben, die mir Angst macht? War ich schon einmal in einer gefährlichen Situation und wie habe ich diese gemeistert? Kenne ich eine Person, die mir in einer gefährlichen Situation geholfen hat? Was hat diese Person getan oder gesagt? Was macht mir Angst und wie gehe ich damit um? Habe ich sofort gewusst, wie mein Körper auf Angst reagiert? Gibt es andere Kinder, die genauso reagieren? Bin ich erleichtert, dass ich mit meiner Angst nicht alleine bin? Die Kinder werden an ihr LEB erinnert, damit sie ihre Gedanken und Erlebnisse dort eintragen können. Hinweis: Die Kinder erfahren, dass es oft schwer ist, sich alleine zu wehren, und wissen, wo man Hilfe holen kann. Die Übung ist mit viel Einfühlung durchzuführen. Auf Freiwilligkeit ist zu achten. Sollte sich ein Kind oder Kinder extrem weigern, aggressiv reagieren und zurückziehen, sind möglicherweise weitere Maßnahmen im Rahmen des schulischen Unterstützungsnetzwerks angebracht. Zunächst gilt es jedoch, das Verhalten des Kindes zu beobachten und mit ihm zu einem selbst gewählten Zeitpunkt alleine über den Rückzug, die Verweigerung zu sprechen. Der Menschenhaufen Lernziel: Förderung der Kontaktaufnahme durch Körperkontakt. Spaß und Freude in der Gruppe erleben Dauer: 10–20 Minuten Materialien: Liegematten, Ball Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer legt in die Mitte des Raumes einen weichen Untergrund und fordert ein freiwilliges Kind auf, sich auf die Matten zu legen und mit einem Ball zu spielen. Die anderen Kinder stehen im Kreis um die Matten herum. Daraufhin lässt sich ein anderes Kind aus dem Kreis ohne Vorwarnung auf dieses Kind fallen. Diese Szene wird mit einem anderen Kinderpaar wiederholt. Zum Schluss bilden alle Kinder eine Pyramide oder ein riesengroßes Sandwich, indem sie sich nach einander übereinander- oder nebeneinanderlegen. Die Lehrerin / der Lehrer ruft „Halt! Stopp!“, wenn neu sortiert wird oder wenn es für die Kinder zu unge mütlich wird. Mehrere Durchgänge können durch geführt werden. Reflexion / Auswertung: Die Kinder diskutieren im Sesselkreis: Welche Gefühle hatte das Kind, das unter dem anderen liegt? Was wollte das Kind, das sich fallen ließ? Wie war es mit dem Sandwich oder der Pyramide? Hinweis: Eine scheinbar alltägliche Situation, die auf viele alltägliche Situationen übertragen werden kann: Schreiende Kinder, die sich bei den Eltern / der Lehrkraft beschweren und Bestrafungen einfordern. Für die Kinder ist es wichtig, ihre Grenzen selbst zu erfahren und zu erleben, wann eine körperliche Kontaktaufnahme weh tun kann, wie es der / die andere gemeint hat und zu welchen Konsequenzen es kommen kann. Häufige Antworten der Kinder sind: Die / der andere wollte dem Kind nicht weh tun, sondern nur Spaß haben! Sie / er wollte ihr / ihm nicht weh tun! Fußwünsche Lernziel: Miteinander fair und gerecht umgehen lernen Dauer: 20–30 Minuten Materialien: Bunte Pappe, Schreibmaterialien Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer sammelt Gedanken des fairen und gerechten Umgangs miteinander und schreibt diese an die Tafel. Anschließend wird ein Sesselkreis gebildet und in die Mitte ein großes Stück Pappe ausgelegt. Jedes Kind stellt sich mit einem Fuß auf die Pappe und zeichnet seinen Fußumriss entweder selbst mit Bleistift oder es bittet ein anderes Kind um Hilfe. Wenn alle Kinder und die Lehrerin / der Lehrer ihre Fußabdrücke abgezeichnet haben, beginnen die Kinder einzeln und nacheinander auf den jeweiligen Pappfuß Wünsche und Gedanken für ein gerechtes und faires Miteinander zu schreiben. Beispiele: Ich wünsche mir, dass keine / r schreit! Ich wünsche mir, dass meine Klasse zusammenhält, wenn es Probleme gibt. Ich möchte nicht, dass man hinter dem Rücken über mich spricht! 13 Soziales Lernen Ich spreche hinter dem Rücken nicht über andere ... Wenn alle Kinder und die Lehrerin / der Lehrer in ihren Füßen oder um ihre Füße herum Gedanken aufgeschrieben haben, wird das Poster in der Klasse aufgehängt. Die Lehrerin / der Lehrer tippt die Gedanken ab und kopiert sie für alle Kinder. Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis diskutieren die Kinder: War die Aufgabe schwierig / leicht? Was hat mir besonders gut gefallen? Gibt es etwas, das ich nicht verstanden habe? Was möchte ich von diesen Gedanken in meinem Leben auf gar keinen Fall missen? Hinweis: Der Prozess eines guten Miteinanders kann wöchentlich anhand des Fußposters und aktueller nicht fairer Vorfälle der Kinder besprochen und ausgewertet werden. Sie können das Fairplay anhand der Grundregeln (KV 2) und der „Gewinnen-Gewinnen“-Lösungen vertiefen! Wir sind Affen Lernziel: Einen respektvollen Umgang mit anderen üben Dauer: 10–20 Minuten Materialien: keine Ablauf: Alle Kinder stehen im Kreis. Ein Kind steht in der Mitte und darf sich ein Kind im Kreis aussuchen, auf das es zeigt. Es bestimmt daraufhin, was das Kind darstellen soll, zum Beispiel einen Affen. Das ausgewählte Kind stellt sich so schnell wie möglich in Affenpose auf. Die Kinder links und rechts vom „Affen“ lausen sein Fell und suchen nach Flöhen. Das Kind in der Mitte zeigt auf ein anderes Kind, das dann der Affe ist. Die Nachbarskinder fangen wieder an, sich zu lausen und nach Flöhen bei dem Affen zu suchen usw. Sobald ein Kind im Kreis nicht seine Aufgabe erfüllt, kommt es in die Mitte und darf nun bestimmen, was zu spielen ist. Varianten: Ein Kind kann ein Elefant (Rüssel = Arm) sein und die Kinder links und rechts um den „Elefanten“ stellen mit ihren Armen die Elefantenohren dar. Ein Kind kann ein Vogel sein und die Nachbarskinder schlagen mit den Flügeln. Ein Kind kann einen Palmenstamm darstellen und die Nachbarskinder wedeln mit ihren Palmenblättern usw. Reflexion/Auswertung: Die Kinder reflektieren im Sesselkreis: Hat mir die Übung gefallen? Habe ich mich konzentrieren können? 14 Was habe ich gelernt? Hinweis: Die Kinder lernen auf die Art und Weise, auf sich selbst und andere zu achten. Die Übung kann in vielerlei Formen abgewandelt und mit allen möglichen Tieren, Pflanzen und Figuren gespielt werden. Die Neue in der Klasse Lernziel: Stärkung der Widerstandskraft in schwierigen Lebenssituationen. Erleben von Führungsstärke in der Gemeinschaft Dauer: variabel, bis zu 60 Minuten Materialien: keine Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer sammelt gemeinsam mit den Kindern schwierige (Lebens)-Situationen, die Kinder bewältigen müssen, und schreibt diese an die Tafel. Im Anschluss daran bilden die Kinder einen Sesselkreis. Die Lehrerin / der Lehrer erzählt die Geschichte von Katharina, der Neuen in einer Klasse: Katharina ist 10 Jahre alt und neu in der Klasse. Sie sieht sehr dünn und blass aus. Die anderen Kinder beachten sie nicht, sondern reden hinter ihrem Rücken über sie. Kaum sind ein paar Tage vergangen, wird sie als „Spagetti“ beschimpft. Die Mitschülerinnen und Mitschüler machen spöttische Bemerkungen über ihre Kleider, und bald machen viele Kinder einen großen Bogen um sie herum. Katharina wird von Tag zu Tag trauriger. Ihre Mutter macht sich ernsthaft Sorgen und ruft deshalb eines Tages die Lehrerin an. Nach einem langen Gespräch erzählt die Lehrerin den Kindern eine Geschichte. Es ist die Geschichte eines Mädchens, das nach einem schweren Verkehrsunfall beide Eltern verloren hat. Seitdem lebt es bei Pflegeeltern. Dann lüftet die Lehrerin das Geheimnis: „Das Mädchen heißt Katharina und ist bei uns in der Klasse!“ Reflexion / Auswertung: Die Lehrerin / der Lehrer befragt die Kinder: Wie fühlst du dich? Was möchtest du jetzt sagen? Wie kannst du verhindern, dass eine Mitschülerin oder ein Mitschüler verletzt oder schikaniert wird? Wie kannst du etwas, was dir misslungen ist, wiedergutmachen? Was meinst du, wie geht es Katharina jetzt, nachdem alle Kinder über sie Bescheid wissen? Was kannst du tun, wenn man dich beleidigt und du gar nichts für deine Situation kannst? Was möchtet du Katharina noch sagen? Variante: Die Kinder beantworten die Fragen schriftlich und besprechen diese, wenn gewünscht, mit der ganzen Klasse. Soziales Lernen Hinweis: In diesem Zusammenhang erklären Sie „Bullying“ (= Mobbing unter Kindern / Jugendlichen und Heranwachsenden). Bullying kommt von „Bully“, was so viel bedeutet wie „ brutaler Kerl“. Man spricht von Bullying / Mobbing, wenn sich Demütigungen und Schikanen über einen längeren Zeitraum wiederholen, direkt, verbal und körperlich das / die Opfer angreifen und es zum Ausschluss aus der Gruppe kommt. Die Kinder werden aufgefordert, ihre Gedanken in ihrem LEB festzuhalten. Ich möchte dich kennen lernen Lernziel: Anderen Menschen zuhören und sich gegenseitig vorstellen Dauer: 15 Minuten Materialien: Schreibmaterialien, Ansichtskarten / Fotos / Bilder aus Zeitschriften Ablauf: Jedes Kind bereitet seine Schreibmaterialien vor. Die Lehrerin / der Lehrer verteilt Ansichtskarten, Fotos oder Bilder aus Zeitschriften, die in zwei Teile geschnitten worden sind. Die Kinder haben die Aufgabe, das Kind mit der anderen Hälfte des Bildes, also dem dazugehörigen Puzzleteil, zu finden. Wenn sich die Kinderpaare gefunden haben, stellen sie sich gegenseitig vor: Was tue ich am liebsten? Mit wem verbringe ich meine Freizeit? Was ist mein Lieblingsfach? ... Das zuhörende Kind macht sich zuerst Notizen, bevor es anfängt, über sich zu berichten. Nachdem sich beide Kinder ausgetauscht haben, werden Vierergruppen gebildet, d. h. jeweils zwei Kinderpaare setzen sich zusammen. In dieser Gruppe stellt nun jedes Kind das Kind aus der Zweiergruppe vor. Alle anderen Kinder hören zu. Das jeweils beschriebene Kind kann die Ausführungen der anderen ergänzen bzw. berichtigen. Reflexion / Auswertung: Die Kinder sitzen im Sesselkreis und reflektieren: War es schwer, das andere Kind vorzustellen? Was habe ich gelernt, was beim Zuhören wichtig ist? Habe ich das Kind richtig verstanden? Wie kann ich mir Einzelheiten gut merken? Was habe ich Neues hinzugelernt? Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer hat darauf zu achten, dass die Kinder sich nicht mit ihren besten Freunden zusammentun und die Puzzleteile unter einander tauschen. Es ist wichtig, dass Kinder in dieser Übung mit Kindern zusammenkommen, die sie noch nicht so gut kennen. Was mir Angst macht (Bubenförderung) (KV 5) Lernziel: Eigene Ängste kennen und damit umgehen lernen Dauer: 30–40 Minuten Materialen: Buntstifte und Arbeitsblätter (KV 5) Ablauf: Nachdem darüber gesprochen wurde, was Menschen / Kindern Angst macht (z. B. Spinnen, Vampire, Zeugnis, Zahnarzt, Streit, Gewitter, Lawinen, der fremde Mann …) verteilt die Lehrerin / der Lehrer die Arbeitsblätter. Die Kinder lesen sich die einzelnen Schritte alleine durch und beginnen, die Fragen anzukreuzen und zu beantworten. Anschließend malen sie ihr Angstbild und fragen nach Fertigstellung ihre Sitznachbarin/ihren Sitznachbarn nach ihrem / seinem Angstbild. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen und Möglichkeiten, wie Ängste besiegt werden können. Die Lehrerin / der Lehrer erzählt den Kindern eigene Angsterlebnisse und wie sie / er damit umgegangen ist. Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis werden die Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam diskutiert. Hinweis: Die Übung muss einfühlsam durchgeführt werden. Die Lehrerin / der Lehrer hat darauf zu achten, dass alle Kinder die Möglichkeit haben, über ihre Ängste zu berichten. Wolkenmeer Lernziel: Förderung der Empathiefähigkeit Dauer: 30 Minuten Materialien: Schreibmaterialien, Stifte, Packpapier Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer legt ein großes Blatt aus Packpapier in die Mitte des Sesselkreises und fordert die Kinder nacheinander auf, je eine Wolke auf das Papier zu malen. Nachdem das Wolkenmeer fertig ist, sucht sich jedes Kind ein anderes Kind aus, über das es einen anerkennenden und respektvollen Satz in eine Wolke schreibt. Der Satz fängt jeweils mit dem Namen des Kindes an: „Lisa, du hast mir heute beim Ausschneiden geholfen, dafür möchte ich dir danken!“ Alle Kinder schreiben einen Satz über einen anderen in eine Wolke. Variante: Die Lehrerin / der Lehrer verteilt kleine Zettel und die Kinder können weitere Stärken über sich selbst oder über andere notieren und in das Wolkenmeer hängen. „Wenn das Wolkenmeer voll ist“, erklärt die Lehrerin / der Lehrer, „regnet es lauter Stärken vom Himmel und alle Kinder werden dadurch reich beschenkt!“ 15 Soziales Lernen Reflexion / Auswertung: Die Kinder diskutieren im Sesselkreis: War es einfach / schwierig, über andere etwas Positives zu schreiben? Wie fühlte ich mich, als ich den Satz über mich gelesen habe? Gibt es andere, zu denen ich weitere anerkennende Sätze formulieren kann? Möchte ich selbst noch etwas zu dem Satz, der mich betrifft, hinzuschreiben? Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer achtet darauf, dass jedes Kind in seiner Wolke wenigstens zwei anerkennende Sätze stehen hat. Kein Kind darf ausgelassen werden. In der Praxis hat es sich bewährt, anerkennende Begriffe und Wörter mit den Kindern vorab zu erarbeiten! Die Kinder freuen sich über ihre Wolke, die sie eventuell ausschneiden und in ihr LEB kleben können. Sie können ihre Wolke auch in ihr LEB malen und die positiven Sätze dazuschreiben. Brief an meine Wut Lernziel: Die Kinder lernen ihre Wut und die von anderen kennen und mit ihr adäquat umzugehen. Dauer: 20–30 Minuten Materialien: keine Ablauf: Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Die Lehrerin / der Lehrer liest folgenden Text langsam vor. Sie / er sagt, dass dies ein Brief eines Schülers an seine Wut ist, der sich damit Erleichterung geschaffen hat. „Liebe Wut, da du mich oft besuchen willst, ich mich mit dir aber nicht auseinandersetzen will, bist du gezwungen, dich gewaltsam in mein Leben zu drängen. Wenn du da bist, beachte ich dich nicht und ich mache andere Dinge. Gerne esse ich dann viel, mit Vorliebe Süßigkeiten oder Chips. Ich sitze dann auch gerne vor der Glotze und streite mit meinen Eltern, meinen Geschwistern oder meinen Freunden. Nun möchte ich damit Schluss machen. Ich bin stark genug, dich kennen zu lernen und bin neugierig darauf, was du mir sagen willst. Vielleicht kann ich von dir lernen und vielleicht kann ich dann mich selbst und andere besser verstehen. Es grüßt dich ganz herzlich, …“ Reflexion / Auswertung: Mit den Kindern wird über folgende Fragen diskutiert / nachgedacht: Was macht dich wütend? Was machst du, wenn du wütend bist? Hat deine Wut-Lösung funktioniert? Was hat Angst mit Wut zu tun? 16 Welche Möglichkeiten gibt es noch, mit Wut umzu gehen? Was passiert, wenn du deine Wut vergisst? Hinweis: Die Kinder erfahren, dass eine verdrängte Wut immer größer wird und dass es besser ist, ihr einen adäquaten Ausdruck zu verleihen. Die Lehrerin / der Lehrer erklärt in diesem Zusammenhang, dass Wut immer an zweiter Stelle kommt, d. h. ihr gehen andere Gefühle voraus wie zum Beispiel Enttäuschung, Traurigkeit oder auch Angst. Innendrin Lernziel: Erforschen des eigenen Körpers. Bewusstwerden von Körperfunktionen und wie man den Körper pflegen muss, damit es ihm gut geht. Dauer: 30–40 Minuten Materialien: Aufklappbares Skelett (alternativ: Lehrmittel „Mensch“), Kärtchen Ablauf: Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Die Lehrerin / der Lehrer stellt das Skelett oder das Lehrmittel „Mensch“ in die Mitte und fordert ein Kind nach dem anderen auf, Teile des Skeletts aufzuklappen oder das Lehrmittel zu studieren und seine Beobachtungen zu beschreiben. Anschließend werden Kärtchen verteilt und die Kinder malen / schreiben sich den Körperteil auf, der ihnen am besten gefallen hat. Zusammen mit der Lehrerin /dem Lehrer besprechen Kinder die einzelnen Funktionen und was jedes Kind tun muss, dass sein Körper gut lebt und funktioniert. Reflexion / Auswertung: Was hat mir an der Übung gut / nicht gut gefallen? Habe ich etwas Neues dazugelernt? Was hat mein Interesse geweckt? Worüber möchte ich noch mehr lernen? Hinweis: Die Übung kann mit den Themen „Gesunde Ernährung“, „Bewegung“, „Innere Organe“, „Der Weg der Nahrung“ usw. gekoppelt werden. Anstelle eines Skelett-Modells kann jedes an der Schule vorhandene Lehrmittel zum Thema „Mensch“ herangezogen werden. Talentebaum / Talentewald Lernziel: Über die eigenen / fremden Talente und Fähigkeiten nachdenken und sich ihrer bewusst werden Dauer: 20–30 Minuten Materialien: Malfarben, Malpapier, Stifte Ablauf: Die Lehrerin / der Lehrer bittet die Kinder ihre Augen zu schließen und erklärt: Soziales Lernen „Stell dir vor, du bist ein großer und starker Baum. Du siehst seinen dicken Baumstamm und seinen Gipfel, der weit in den Himmel reicht. Die Äste sind lang und kurz, dünn und dick, gebrechlich und robust zugleich und biegen sich im Wind, manchmal bis auf den Boden und schwingen sich wieder nach oben bis in den Himmel hinein.“ Jetzt öffnen die Kinder ihre Augen. Die Lehrerin / der Lehrer bittet die Kinder, Talente zu benennen, das Wort noch einmal zu erklären und schreibt die genannten Talente als Ideensammlung an die Tafel. Anschließend bekommen die Kinder die Aufgabe, ihren Talentebaum zu malen und die Talente auf möglichst viele Äste und Verästelungen zu malen und zu schreiben. Anschließend befragen sich die Kinder gegenseitig, finden Talente von anderen heraus und verbinden diese ggf. mit den eigenen. Zum Schluss werden die einzelnen Talentebäume zu einem Talentewald auf ein großes Poster geklebt, das im Klassen zimmer oder in der Schule ausgehängt werden kann. Reflexion / Auswertung: Im Sesselkreis wird gemeinsam über die Erlebnisse diskutiert: War es leicht / schwierig meine Talente herauszu finden? Warum? Ist mir ein Talent eingefallen, das ich bis jetzt nicht bemerkt habe? Wie kann ich meine Talente pflegen, nutzen und einsetzen? Was passiert, wenn ich mein Talent nicht pflege? Fallen mir weitere Talente ein, die ich ergänzen möchte? Gibt es eine / n Mitschüler / in, die / der dasselbe Talent hat? Bin ich mit meinen Talenten zufrieden, oder will ich sie gegen andere eintauschen? Warum sind Talente von anderen für mich wertvoll und wichtig? Welche Talente sind mir besonders wichtig? Warum? Hinweis: Die Lehrerin / der Lehrer achtet darauf, dass jedes Kind Talente findet. Allerdings ist es auch wichtig, Kinder auf unterschiedliche Talente und Begabungen aufmerksam zu machen, die für die Vielfalt unserer Welt wichtig sind. Der persönliche Talentebaum wird kopiert und die Kinder kleben diesen in ihr LEB ein. Variante: Anstelle eines Bildes kann ein „richtiger Baum“ in der Schule aufgestellt werden, an dem verschiedene Talente von Schülerinen und Schülern aufgehängt werden. 17 Soziales Lernen Verwendete und weiterführende Literatur Aliki: Gefühle sind wie Farben. 10. Auflage, Weinheim / Basel 2000 Badegruber, B.: Spiele zum Problemlösen. 5. Auflage, Linz 1998 Bettelheim, B: Ein Leben für Kinder. Erziehung in unserer Zeit. Frankfurt 1982 Bettelheim, B.: Liebe allein genügt nicht. Die Erziehung emotional gestörter Kinder, Stuttgart 1997 Braun, G.: Ich sag Nein. Verlag an der Ruhr 1995 Dornes, M.: Die frühe Kindheit. Fischer 1997 Friedrich, M. H.: Kinder ins Leben begleiten. Vorbeugen statt Therapie. Wien 2004 Heinemann, E.: Psychoanalyse und Pädagogik im Unterricht der Sonderschulen: Gewalttätige Kinder. Frankfurt 1997 Keller, S.: Motivation zur Verhaltensänderung. Das Transtheoretisch Modell in Forschung und Praxis. Freiburg 1999 Kiga Fachverlag: Soziales & emotionales Lernen. St. Ingbert / Stuttgart 2004 Kippert, H.: Teamentwicklung im Klassenraum. Weinheim 1999 Legenstein-Gaisbacher, M.: Mizzi sagt ganz laut NEIN. Wien 2006 Nelson, M. / Hessel, J.: Gut, dass ich es gesagt habe ... München 1983 Olivier, J.-C.: Wohin mit den Aggressionen? Raufen und Spielen nach Regeln. Linz 1995 Olweus, D.: Aggressors and their victims: Bullying at school. New York 1984 Pattakos, A.: Gefangene unserer Gedanken, Viktor Frankls 7 Prinzipien, die Leben und Arbeit Sinn geben. Wien 2005 Portmann, R.: Spiele zur Entspannung und Konsentration. München 1993 Petermann, F.: Training mit aggressiven Kindern. Weinheim 1991 Rauchfleisch, U.: Gewattätige Kinder. Psychoanalyse und Pädagogik in Schule, Heim und Therapie. Frankfurt 1997 Riederle, J.: Kampfesspiele. Villigst 2003 Robra, A.: Zauberstein und Riesenstab, Abenteuerralleys für Kinder und Jugendliche. Seelze 2001 Schaef, A.-W.: Im Zeitalter der Sucht. Wege aus der Abhängigkeit. Hamburg 1989 Schmitz, R.: Kinder-Trainings. Schwerte 2003 Seyffert, S.: Kleine Mädchen STARKE MÄDCHEN. München 1997 Steinwart, A.: Feuer und Flamme. Würzburg 1997 Walker, J.: Gewaltfreier Umgang mit Konflikten in der Grundschule. Grundlagen und didaktisches Konzept. Spiele und Übungen für die Klassen 1–4. Frankfurt 1995 Waibel, H.: Sozialmedizin – Grundlagen und Praxis für psychosoziale und pädagogische Berufe. Stuttgart 1993 Walter, D. C.: Kinder vor Gewalt schützen. Vorbeugen, erkennen, eingreifen. Ein Ratgeber für Eltern. Zürich 1998 Watzlawick, P.: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. Bern / Stuttgart, 1985 Weidner, J. u. a.: Gewalt im Griff. Weinheim / Basel 2000 Winner, A.: Zum Begriff Lebenskompetenzen. Freiburg 1997 Winnicott D. W.: The family and individual development. London 1984 Zitzmann, E. M.: Konflikte positiv lösen. Kissing 2005 Zitzmann, E. M.: Ressourcenorientiertes Soziales Training (RST), Kurs 1–3, Tutzing 2006 18 Gedanken Mein FingerabdruckMein Lippenabdruck So sehe ich aus: Klasse: Name: Mein Lern- und Entwicklungsbuch Gefühle Miteinander lernen Miteinander leben Miteinander leben Miteinander lernen Gefühle Soziales Lernen – Kopiervorlage 1 Elternarbeit: DOs und DON’Ts im Elterngespräch DO DON’T Mehr zuhören, weniger sprechen! Nicht lügen! Stellen Sie offene Fragen. Offerieren Sie keine Alternativen, machen Sie keine Vorschläge. Bekunden Sie Interesse und schenken Sie Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit! Ignorieren Sie keine Gesprächspartner / innen. Helfen Sie, Situationen anzuerkennen. Seien Sie nicht anderer Meinung. Bitten Sie die Eltern, den Grund für das Gespräch zu wiederholen. Streiten Sie nicht. Lenken Sie das Gespräch auf etwas Positives. Beschönigen / Bagatellisieren Sie die gemachten Erfahrungen nicht. Seien Sie ehrlich. Sprechen Sie weder über Schuld noch über Fehler. Versprechen Sie nur das, was Sie halten können. Bringen Sie eine Kollegin oder einen Kollegen mit, wenn es Ihnen Unbehagen bereitet, mit den Eltern alleine zu sprechen. Seien Sie nicht spekulativ. Machen Sie in Bezug auf Belange, die außerhalb Ihrer Vollmacht liegen, keine Versprechungen. Machen Sie keine Hausbesuche. Seien Sie mitfühlend und fürsorglich. Bleiben Sie emotional distanziert! Verweisen Sie die Familie / Eltern an zuständige Beratungsstellen. Geben Sie keinen ungebetenen Rat, der über Ihre Kompetenzen hinausgeht. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 23 Soziales Lernen – Kopiervorlage 2 Grundregeln F reiwilligkeit Du nimmst freiwillig an den Übungen teil und entscheidest selbst, was du machen willst und was nicht. Das Recht zum Nein Wenn du an einer Übung nicht teilnehmen möchtest, sprich mit deiner Lehrerin / deinem Lehrer. Du kannst zum Beispiel für eine Weile die anderen Kinder im Sesselkreis aus der Ferne beobachten und später berichten, was dir aufgefallen ist. Du weißt, dass du jederzeit im Sesselkreis wieder willkommen bist und dass du vermisst wirst. Aktives Zuhören Wenn ein anderer spricht, dann höre zu und warte, bis sie / er fertig ist. Wenn du etwas nicht richtig verstanden hast, frage nach. Mach keine abfälligen Bemerkungen zu dem oder über das, was andere sagen. Vertraulichkeit Du erzählst private und persönliche Geschichten von anderen Kindern nicht weiter. Halte dich an diese Regel, auch wenn es dir schwer fällt. Fasse dich kurz und bündig! Sprich in kurzen, knappen und klaren Sätzen. Keine Hänseleien und keine Schimpfwörter! Respektiere und achte die anderen Kinder, egal aus welchem Land sie kommen und welche Sprache sie sprechen. Sich selbst und andere loben Vergiss nicht, dich und andere zu loben! 24 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 Soziales Lernen – Kopiervorlage 3 Name: Körperreaktionen bei Angst Wähle deine Reaktionen aus und kreuze sie an. Wenn ich Angst habe, dann: werde ich blass wie ein Schneemann werde ich rot wie eine Tomate zittere ich wie Espenlaub bin ich sehr nervös steckt mir ein Knödel im Hals fange ich an zu stottern bekomme ich feuchte Handflächen habe ich kalte Füße wird mir ganz heiß spreche ich sehr leise kann ich mich nicht mehr bewegen werde ich hektisch und spreche schnell und undeutlich bekomme ich überall rote Flecken bekomme ich Magenschmerzen wird mir schlecht © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 25 Soziales Lernen – Kopiervorlage 4 Tipps für Kinder Tipp 1: D ein Körper gehört dir! Du bestimmst, wer dir nahekommen oder dich anfassen darf und wer nicht! Niemand hat das Recht, dich gegen deinen Willen zu berühren. Auch nicht Verwandte, Lehrerinnen und Lehrer oder Bekannte! Ausnahme: Manchmal muss dich jemand anfassen, wenn du dich zum Beispiel verletzt hast, dann muss dich eine Arztin oder ein Arzt untersuchen. Doch wenn du möchtest, kannst du jemanden mitnehmen, damit du nicht alleine bist. Tipp 2: W enn jemand deine Gefühle verletzt, dich beschimpft, dir Angst macht oder dir ein Geheimnis erzählt, das dich traurig macht und dir Sorgen bereitet, dann darfst du das weitererzählen. Das ist kein Petzen! Tipp 3: Niemand hat das Recht, dir mit Worten, Schlägen oder Gemeinheiten Angst zu machen. Erwachsene und Jugendliche, die Mädchen und Buben Angst machen, sind gemein! Tipp 4: W enn dir jemand etwas schenkt, dann darfst du das ruhig annehmen. Du darfst Geschenke aber auch ablehnen, wenn du sie nicht haben möchtest. Für Geschenke braucht man nichts zu tun und für Geschenke braucht man nicht zu bezahlen. Erwachsene und Freunde, die dir etwas schenken, freuen sich mit dir, wenn dir das Geschenk gefällt. Hat dir jemand nur etwas geschenkt, weil du ihm einen Gefallen tun sollst, so ist das gemein. Tipp 5: Wenn dich jemand komisch berührt, dir unangenehme Sachen erzählt, dir ekelige Bilder zeigt oder dich gegen deinen Willen fotografieren will, dann darfst du NEIN sagen, unfreundlich sein, toben, herumschreien, spucken, weglaufen. Alles ist für dich erlaubt, wenn du glaubst in Gefahr zu sein. Tipp 6: Du brauchst niemandem deinen Namen und deine Adresse zu sagen, auch nicht Menschen, die du kennst. Tipp 7: W enn du in Gefahr bist, dann rufe laut „Feuer“! Viele Menschen überhören deinen Hilfeschrei, reagieren aber auf das Wort „Feuer“, denn sie sind neugierig oder haben Angst, ihr eigenes Haus würde brennen. Rufe das Wort „Feuer“ aber nicht aus Spaß! Tipp 8: Manchmal ist es viel zu schwer, sich allein zu wehren! Überlege dir, welche anderen Kinder oder Erwachsenen dir helfen können. Nimm all deinen Mut zusammen und bitte sie um Hilfe.Wenn dir zunächst nicht geglaubt wird oder du am Anfang noch nicht den Mut hast, mit anderen zu sprechen, gib nicht auf. Vielleicht schaffst du es ja an einem anderen Tag. Merk dir: DU HAST KEINE SCHULD! 26 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 Soziales Lernen – Kopiervorlage 5 Name: Körperreaktionen bei Angst Wenn dir etwas Angst macht (das kommt vor), dann sag es jemandem ins Ohr, dem du vertraust, zum Beispiel deinen Eltern, einem Verwandten, einem Freund oder einer Freundin. Wenn du niemanden hast, dem du von deinen Sorgen und Ängsten erzählen kannst, dann ruf das Kindertelefon „Rat auf Draht“ an (147). Wovor habe ich Angst? Warum? Was kann mir meine Angst nehmen? Warum? Wovor fürchtet sich mein Sitznachbar / meine Sitznachbarin? Warum? Was tut er / sie, um die Angst loszuwerden? Mein Angstbild: © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 27 3. Klasse Jahresplanung Jahresplanung Da die Jahresplanung sehr individuell erfolgen kann, werden keine Schulwochen vorgegeben. Die Reihenfolge und Gewichtung wird bewusst der Lehrerin bzw. dem Lehrer überlassen. Das Lasso Sachbuch bietet verschiedene Möglichkeiten der Verwendung. Zum einen lassen sich die Themen in der Reihenfolge des Buches erarbeiten, zum anderen ist eine individuelle Reihenfolge möglich. Jene Seiten, deren Inhalte und Themen zusammengehören bzw. die sich sehr gut ergänzen, sind durch dicke Linien umrandet. Es bietet sich an, diese Seiten für einen projektorientierten Unterricht in der angebotenen Reihenfolge zu verwenden. Die Seitenangaben zum Schulbuch (SB-Seiten) beziehen sich auf das Lasso Sachbuch ohne Regionalseiten. Die Seitenangaben zum Arbeitsheft (AH-Seiten) haben unabhängig von der verwendeten Regionalausgabe Gültigkeit. Eine Vorlage für die Jahresplanung gibt es auch auf Lasso Sachbuch-Online. geplanter Zeitraum Lern- und Erfahrungsbereiche Themen SBAHSeiten Seiten KV Gemeinschaft Feriengeschichten 6 Das dritte Jahr in der Schule 7 4 Miteinander auskommen 8 5, 6 Dienste für die Gemeinschaft 10 Die Feuerwehr 11 7 Die Polizei 12 8 Die Rettung 13 9 Leben in der Gemeinde 14 10, 11, 12 Alt und Jung in der Gemeinde 15 Gesund leben 16 13 Frühstücken in Europa 18 14 Unsere Sinne 19 Erste Hilfe 20 Entdeckungen auf der Wiese 21 Lebensraum Wiese 22 Der Löwenzahn 24 Der Maulwurf 25 Die Spinne 26 Erkundung eines Gewässers 27 18 Leben am und im Wasser 28 19 Die Seerose 30 20 Die Stockente 31 21 7 8 Natur 28 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 15 16 17 9 3. Klasse Jahresplanung Die Libelle 32 22 Krötenwanderung 33 23 Grundrisse 34 Pläne zeichnen 35 Himmelsrichtungen bestimmen 36 Von der Wirklichkeit zum Plan 37 Der Maßstab 38 25 Sich auf Plänen zurechtfinden 40 26, 27 Pläne vergleichen 41 Erkundung der Umgebung 42 28 Ein Ort verändert sich 43 29 Alte Stadt – neue Stadt 44 30 Früher – heute 45 31 Was die Zukunft bringt 46 Entdeckungen, Erfindungen und Ereignisse 47 32, 33 Medien umgeben uns 48 34 Ein Thema – viele Medien 49 Computer & Co. 50 35 Ein Buch entsteht 52 36 Überall Werbung 53 37 Werbung für ein eigenes Produkt 54 38, 39 Müll trennen und wiederverwerten 55 40 Mülldeponie und Müllverbrennung 56 41 Der Kreislauf des Wassers 58 42, 43 15 Wettererscheinungen 60 44, 45 16, 17 Wasser für alle 61 Trinkwasser wird aufbereitet 62 46 Abwasser wird entsorgt 63 47, 48 Vorsicht, heiß! 64 Versuche mit Rotkrautsaft 65 49 Magnetismus 66 50 Der Kompass 67 51, 52 10 Raum 24 11 12 Zeit 13 Wirtschaft 14 Technik © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 18 29 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Anregungen zur Unterrichts gestaltung 3. Klasse Erfahrungs- und Lernbereich Gemeinschaft SB S. 6 Feriengeschichten Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Ein Klassenerlebnisbuch gestalten (aus Einzel werken kann ein gemeinsames Werk entstehen). –Kreisgespräch führen mit dem Impuls: „Hast du in den Ferien etwas gelernt, was du vorher noch nicht konntest?“ Ganzheitlichkeit des Lernens in den Blick der Kinder bringen (Es geht nicht darum, wer in den Ferien das Einmaleins geübt hat!) –Erzählen, was sie in den Ferien Neues gelernt haben –Fotos, Ansichtskarten, Bilder oder Prospekte mitbringen; Ausstellung an einer Wäscheleine SB S. 7 Das dritte Jahr in der Schule / AH S. 4 Welche Interessen hast du? Sachinformationen: Die Begriffe „Interessen“ und „Begabungen“ werden aktuell auch unter dem Aspekt „Besondere Begabungen“ diskutiert und unterschiedlich definiert. Die multiple Intelligenztheorie von Howard Gardner steht für eine der einflussreichsten Konzeptionen. Er beschreibt menschliche Begabungen als Ausdruck von mehreren Intelligenzen oder Intelligenzfaktoren: die sprachliche, die logisch-mathematische, die räumliche, die musikalische, die körperlich-kinästhetische, die interpersonale, die intrapersonale, die naturalistische und die existenzielle Intelligenz. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Neigungen, Begabungen und Interessen vorstellen und vergleichen „Gruppen aus Expertinnen und Experten“ zu verschiedenen Themengebieten finden –Über gemeinsame Interessen sprechen –Liste mit diversen Begabungen erstellen, die bei einem Projekt zur Arbeitseinteilung dienen kann 30 SB S. 8–9 Miteinander auskommen / AH S. 5 Regeln sind wichtig / AH S. 6 Schulregeln früher und heute Sachinformationen: Konflikte kommen in der Schule täglich vor. Dabei können für den Volksschulbereich vor allem drei typische Arten unterschieden werden. 1. Einzelkonflikt mit beidseitigem Anteil 2. Einzelkonflikt mit einseitigem Anteil 3. Konflikte zwischen Gruppierungen einer Klasse Schulen reagieren auf die ansteigende Tendenz zur Gewalt mit Konzepten zur Prävention und Stärkung der sozialen Kompetenz. Konflikte werden als Trainingsmaterial verstanden, mit dessen Hilfe Schülerinnen und Schüler soziale Kompetenzen erwerben können. Sozialkompetenz setzt Fähigkeiten im Wahrnehmungs- und Kommunikationsbereich voraus, um die es in diesem Kapitel geht. Im Rollenspiel, das hier als Mittel zur Simulation problembehafteter Situationen eingesetzt wird, sollen diese bewusster wahrgenommen und alternative Lösungen gefunden werden. Dies sollte zur Formulierung von Regeln und Ab machungen führen, die soziales Miteinander in der Schule ermöglichen. Stehen sich mindestens zwei verschiedene Ansichten oder Interessen unvereinbar gegenüber, liegt eine Konfliktsituation vor. Das kann innerhalb und zwischen Personen, Gruppen, Staaten etc. der Fall sein. Um einen Konflikt beizulegen, sollten verschiedene Punkte beachtet werden: – sich dem Konflikt stellen –das Problem möglichst schnell und genau an sprechen – einen geeigneten Zeitpunkt abwarten – sich bereits die richtigen Worte zurechtlegen –Übertreibungen / Verallgemeinerungen vermeiden – konkrete Wünsche und Vorstellungen äußern – sein Gegenüber ausreden lassen Folgende Entwicklungsstufen der Streitfähigkeit lassen sich bei Kindern beobachten: Für 5- bis 7-Jährige bedeutet Streit unter Freunden: –handgreiflich aneinandergeraten und die folge richtige Lösung: auseinandergehen –eine Formel des sich Vertragens nennen: „Wollen wir wieder Freunde sein?“ Motive und Gefühle sind weniger bewusst. 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Für 8- bis 10-Jährige bedeutet Streit unter Freunden: handgreiflich aneinandergeraten. Gefühle sind entscheidend: Der verletzte Gleichheitsgrundsatz und enttäuschte Erwartungen werden als Auslöser wahr genommen: „Der hat angefangen.“ Folgerichtig ist für diese Altersstufe, dass die streitauslösenden Handlungen konkret, symbolisch oder sprachlich rück gängig gemacht werden: – einen Schaden wiedergutmachen –eine Entschuldigung äußern, die sich auf die ver letzende Handlung bezieht: „Ich wollte dir nicht wehtun.“ Es gibt aber auch andere Formen der Konfliktlösung, so z. B. die Win-win-Strategie, bei der es nicht darum geht, die eigene Position durchzusetzen oder ge zwungenermaßen Abstriche zu machen, sondern eine dauerhafte Lösung zu finden, die von allen Beteiligten akzeptiert und getragen wird. Es muss eine Situation geschaffen werden, in der jeder das Gefühl hat, durch diese Lösung etwas zu gewinnen (und nichts zu ver lieren). Bei einem Kompromiss hingegen verliert jeder Beteiligte etwas von seinem Anspruch, was häufig neue Konflikte bzw. die Wiederaufnahme des Streites bei der nächsten kritischen Gelegenheit zur Folge hat, also zu keiner dauerhaften Lösung führt. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Überlegen: „Was könnten die Kinder auf den Bildern denken?“ –Der Arbeitsauftrag für eine Gruppenarbeit könnte lautet: „Sucht euch eine Situation aus und spielt die Streitsituation nach.“ Folgende Schritte sollten beachtet werden: – Wie kommt es zu dem Streit? – Wie verhalten sich die einzelnen Personen? – Kommt es zu einer Lösung? –Ängste, sich zu beteiligen, sind bei diesem Thema häufig und sollten auf jeden Fall ernst genommen werden. Beispiele für erwünschtes Verhalten aus den Rollenspielen können an der Tafel notiert werden. –Für die Rollenspiele sollte den Kindern deutlich gemacht werden, dass es keine ernsthaften oder handgreiflichen Auseinandersetzungen geben darf. –Gemeinsam Regeln aufstellen, dabei auch an die Konsequenzen denken, die eintreten, wenn sich jemand nicht an die Regeln hält –In Gruppenarbeiten überlegen, welche Regeln und Konsequenzen es geben könnte. In einer an schließenden Diskussion Konsens finden –Diese Regeln in der Klasse aufhängen und in den nächsten Tagen noch überdenken und über arbeiten –Nach einer vorher festgelegten Zeit (einige Tage) diese Regeln fixieren und für alle sichtbar auf einem Plakat festhalten –Streitprotokolle den Streitparteien zur Besinnung auferlegen, damit eventuell Einsicht oder ein Kompromiss selbst gefunden werden kann SB S. 10 Dienste für die Gemeinschaft Sachinformationen: Ehrenamtliche nennt man Mitarbeiter von Organi sationen, kirchlichen Vereinen, sozialen Diensten oder staatlichen Organen (z. B. Gemeinden), die ihre Tätigkeit ohne Bezahlung verrichten. Ehrenämter werden von Personen übernommen, die aus innerer Überzeugung diese Tätigkeiten verrichten. Ehrenamtliche Tätigkeiten gibt es in vielen Bereichen, wie z. B.: – im Bildungs- und Erziehungssystem – im kirchlichen Bereich – im Gesundheitsbereich – in der Pflege – im Sozialwesen – in der Kinder- und Jugendarbeit – im Sport – in der Kultur-, Medien- und Freizeitarbeit – in Politik und im Wohnungsumfeld – im Umwelt-, Landschafts-, Natur- und Tierschutz – im Rechtswesen –in der Entwicklungshilfe und Menschenrechts arbeit – im Rettungswesen – im Katastrophenschutz. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Anhand der Berufskleidung und der Sprechblasen zu den Bildern herausfinden, welche Berufe auf der Seite vorgestellt werden, und die Bedeutung für andere beschreiben –Die besondere Rolle der Arbeit als Hausfrau / Hausmann und Mutter / Vater thematisieren –Berufekartei erstellen –Beruferaten (typische Handbewegung oder Ähnliches) –Lehrausgang an einen Arbeitsplatz –Herstellung eines Steckbriefes 31 3. Klasse Unterrichtsgestaltung SB S. 11 Die Feuerwehr / AH S. 7 Feuerwehr früher und heute Sachinformationen: Früher kam es häufig vor, dass es brannte. Es gab sehr viel Stroh in den Ställen, die Häuser waren teilweise aus Holz. Es gab auch offene Feuer. In den meisten Städten beschäftigte man Nachtwächter. Ihre Aufgabe war es, Unachtsame zu ermahnen und bei einem Feuer alle zu warnen. Dazu trugen sie ein Brandhorn ständig bei sich. Im Mittelalter war die Beherrschung des Feuers kaum möglich. Stadtbrände waren fast an der Tagesordnung, der „rote Hahn“ (Symbol plötzlich ausbrechenden Feuers) beunruhigte über viele Jahrhunderte die Bürgerinnen und Bürger. Schließlich wurde die Feuerwehrspritze erfunden, die kontinuierlich Löschwasser lieferte. Sie wurde von 10 bis 20 starken Männern über Hebel und Stangen bewegt. Die Dampfmaschinen der Engländer Watt und Stevenson brachten eine große Erleichterung bei der Brandbekämpfung – durch mit Dampf betriebene Feuerwehr-Löscheinheiten konnten Brände wirkungsvoll bekämpft werden. Wenn es brannte, mussten früher alle beim Löschen helfen. Heute ist diese Aufgabe der Feuerwehr übertragen. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Exkurs zum Thema Feuer: die Entstehung von Feuer, die Bedingungen für Brandgefahr, der Verbrennungsprozess, Brandschutz und richtiges Verhalten bei Bränden sowie das Löschen von Feuer –Regeln bei einem Brand in der Schule wiederholen –Zeitungsartikel über den Einsatz der Feuerwehr sammeln Lösungen: Sachbuch Nr. 1: löschen, bergen, schützen, retten Arbeitsheft Nr. 1: Sirene; Feuerwehrauto; Hydrant, Löschteich; Tankwagen, Pumpe, Schläuche; Scheinwerfer; Schutzkleidung, Helm, Stiefel, Handschuhe; Drehleiter, Steckleiter Nr. 2: Keller auspumpen, Feuer löschen, verschmutzte Straßen reinigen, Feste (Feuerwehrfeste) organisieren, Katzen von Bäumen retten, bei Unfällen helfen 32 SB S. 12 Die Polizei / AH S. 8 Die Polizei Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Polizistinnen und Polizisten einladen – Interview (Interviewleitfaden erstellen!) –Richtiges Verhalten in Notfallsituationen – richtiges Tätigen eines Notrufes –In Gruppen Situationen erarbeiten, in denen man die Polizei rufen muss Lösungen: Sachbuch Nr. 1: Verkehrsregelung, Personenschutz, Information und Beratung, Verkehrsüberwachung, Einsatz bei einem Unfall, Verkehrserziehung Arbeitsheft Nr. 1: Polizistin oder Polizist, Uniform, 133 und 112, Straßenverkehr, Kriminalpolizei, Einsatzfahrzeuge, Blaulichter Nr. 2: Lösungswort: HELFEN SB S. 13 Die Rettung / AH S. 9 Die Rettung Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter der Rettung einladen – Interview (Interviewleitfaden erstellen!) –Rollenspiele zum richtigen Verhalten in Notfall situationen durchführen –In Gruppen Situationen erarbeiten, in denen es notwendig ist, die Rettung zu rufen –Situationen besprechen, in denen nicht nur die Rettung notwendig ist, sondern auch Feuerwehr und Polizei Ergänzende Ideen: –Lehrausgang zum Roten Kreuz –Sich erkundigen, welche Projekte das Öster reichische Jugendrotkreuz durchführt –Eventuell bei einem Projekt mitwirken Lösungen: Sachbuch Nr. 2: Rettungshubschrauber, Notarzt, Bergrettung, Krankentransport Arbeitsheft Nr. 2: Notarzt / Rettung – Rettungs hubschrauber 3. Klasse Unterrichtsgestaltung SB S. 14 Leben in der Gemeinde / SB S. 15 Alt und Jung in der Gemeinde / AH S. 10 Unsere Gemeinde / AH S. 11 Die Gemeinde, in der unsere Schule steht / AH S. 12 Die Aufgaben der Gemeinde Sachinformationen: Jung und Alt soll in einer Gemeinde friedlich nebeneinander und miteinander leben. Dafür sind eine gewisse Toleranz, Geduld, Respekt sowie ein gutes Maß an Verständnis für die jeweils andere Generation mit ihren Eigenheiten und anderen Lebensgewohnheiten nötig. Diese Fähigkeiten werden oft mit dem Begriff „soziale Kompetenz“ verbunden. So können ältere Menschen Kindern von ihren Erfahrungen erzählen, Bücher vorlesen, … (Bild 1). Großeltern haben oft mehr Zeit als Eltern, mit den Kindern z. B. Kekse zu backen, … (Bild 2). Ältere Menschen sind jedoch manchmal lärmempfindlich, wenn Kinder vor der Haustür mit dem Ball spielen (oder sogar den Ball gegen die Haustür werfen) und vielleicht lärmen, toben, lachen, … (Bild 3). Manche ältere, oft allein lebende Menschen suchen Anschluss an eine Familie, weil sie gern mit Kindern spielen, auf den Spielplatz oder spazieren gehen, … (Bild 4). Auch die Hausaufgabenbetreuung übernehmen manche ältere Menschen gern. Eine weitere Aufgabe im Arbeitsheft bezieht sich auf Freizeitangebote, die es in der Gemeinde gibt. Es soll den Kindern auch vor Augen gebracht werden, dass Leistungen der Gemeinde auch Geld kosten. Die Einwohnerinnen und Einwohner einer Gemeinde müssen für bestimmte Leistungen der Gemeinde Gebühren bezahlen. Gemeinde ist die allgemeine Bezeichnung für Ortschaft, Stadt, Großgemeinde oder Dorf und auch die unterste Verwaltungseinheit eines Staates oder die Gesamtheit ihrer Einwohnerinnen und Einwohner. Die tragenden Organisationseinheiten der Kommunalverwaltungen heißen Ämter. Großabteilungen können zu Dezernaten oder Referaten zusammengefasst werden. In der Kommunalverwaltung ist eine Abteilung eine Untergliederung eines Amtes. Die Bürgerinnen und Bürger der Städte und Gemeinden wählen die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter, die den Gemeinderat bilden, und die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister. Der Gemeinderat trifft sich in regelmäßigen Abständen, um Probleme der Bürgerinnen und Bürger zu besprechen. In jeder Gemeinde gibt es eine Gemeindeverwaltung, die das ausführt, was der Gemeinderat beschließt. Die Gemeindeverwaltung ist meist nach den anfallenden Aufgaben gegliedert: Umweltamt, Schulamt, Kulturamt, ... Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Lehrausgang zum Gemeindeamt durchführen –Das Befragen realer Personen in der Gemeinde trägt zur demokratischen Bildung bei. –Jugend- und Sozialarbeiterinnen oder Sozialarbeiter können eingeladen werden, die eine Gesprächsrunde bilden und auf die Fragen der Kinder eingehen. –Fragen nach der Umsetzung der Kinderrechte in der Gemeinde (z. B. Kinderrat, Kinder parlament, Kinderkonferenz) sowie Fragen zu den Aufgaben der einzelnen Ämter der Verwaltung (z. B. Gesundheit, Verkehr, Schulen) besprechen Lösungen: Arbeitsheft S. 10 Nr. 2: 2; 6; 1; 3; 5; 4 Arbeitsheft S. 12: 1. Zeile: Müllentsorgungsgebühr, Wassergebühr, Friedhofsgebühr 2. Zeile: Grundsteuer, Hundesteuer 3. Zeile: Platzmiete 4. Zeile: Straßenerhaltungsgebühr Erfahrungs- und Lernbereich Natur SB S. 16–17 Gesund leben / AH S. 13 Gesunde Ernährung Sachinformationen: Die Bilder auf dieser Seite zeigen zwei Möglichkeiten der Bewegungsunterbrechung im Unterricht. Auf dem linken Bild werden die Arme wie die Flügel einer Windmühle bewegt. Dabei muss darauf geachtet werden, dass jedes Kind ausreichend Platz hat. Das Mädchen auf dem rechten Bild führt eine Fingergymnastik durch. Mit den Bildern werden die Kinder angeregt, selbst Bewegungsübungen auszuprobieren. Sie sollen überlegen, in welchen Situationen und wie häufig sie sich an einem Schulvormittag bewegen. Bei der Bewegungsübung „Mein Knie grüßt dein Knie“ soll ein Kind ein anderes mit einem Körperteil berühren. Dieses Kind geht zum nächsten Kind und berührt es mit einem anderen Körperteil, bis alle Kinder berührt wurden. Es sollte sich kein Körperteil wiederholen, was beim Spiel im Klassenverband jedoch kaum möglich ist. 33 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Die Übung „Gerade, krumm ...“ beinhaltet, dass die Kinder zunächst im Stand „gerade, krumm, gerade, krumm“ sagen und sich dabei strecken und ent spannen. Dann geht es weiter mit einer Bewegung wie z. B. „laufen, laufen, laufen“ oder „hüpfen, hüpfen, hüpfen“. Abschließend wird wieder gestreckt und entspannt mit den Worten: „gerade, krumm“. Moti vierender wird die Übung, wenn man die Wörter in Form einer Melodie spricht bzw. singt: „Gera--de, krumm, gera--de, krumm ...“. Das „Gerade“ lang gezogen sprechen, damit die Zeit zum Gerademachen gegeben ist und die Übung bewusst ausgeführt werden kann. Um die Atmung mit einzubeziehen, kann beim „Krummmachen“ aus- und beim „Gerademachen“ eingeatmet werden. Unterbrechungen des Unterrichts, in denen Bewegungsübungen durchgeführt werden, steigern neben dem Ausgleich einseitiger körperlicher Belastungen die Konzentrationsfähigkeit. Kinder sowie Lehrerinnen und Lehrer profitieren gleichermaßen von Bewegungspausen, weil diese –Bewegungsauffälligkeiten und Haltungsschäden vorbeugen –dem kindlichen Bewegungsbedürfnis entgegenkommen – Ermüdungserscheinungen vorbeugen – die Konzentration fördern –das gemeinsame Spiel und das Miteinander unterstützen Bewegungspausen sind für eine gesunde Entwicklung und gesundes Lernen unverzichtbar und stellen keine verlorene Zeit dar. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Für Bewegungspausen Übungen vorschlagen und auf einem Plakat in der Klasse aufhängen –Weitere Bewegungsübungen: –im Raum umhergehen und die Schultern kreisen lassen – Hampelmannsprünge auf der Stelle machen –Spiegelbild: eine Bewegung nachahmen, die ein anderes Kind macht –sich recken und strecken und sich ganz klein machen –Übung mit dem Radiergummi: den Radier gummi auf verschiedenen Körperteilen balancieren und sich dabei im Raum bewegen –Weitere Bewegungsübungen sind auch unter den kinästhetischen Übungen, den so genannten Überkreuzübungen zu finden. Diese Übungen fördern vor allem auch Kinder, die in ihren motorischen Abläufen Probleme aufweisen. 34 Sachinformationen: Die wichtigen Merkmale einer gesunden Ernährung sind Vielfältigkeit und die Mengen der einzelnen Nahrungsmittel. Pflanzliche und tierische Lebens mittel sowie warme und kalte Mahlzeiten sollten sich ergänzen. Dabei sollten pflanzliche Nahrungsmittel (Brot, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Gemüse und Obst) reichlich in der Ernährung vorhanden sein. Tierische Lebensmittel (Milch und Milchprodukte, Fleisch und Wurstprodukte, Fisch und Eier) sollten dagegen nur in mäßigen Mengen, aber täglich gegessen werden. Zucker- und fettreiche Lebensmittel sollten nur in geringen Mengen in der Nahrung enthalten sein. Dazu gehören Süßigkeiten (auch Kekse und Kuchen), Fast Food (Pommes, Hamburger, Bratwurst etc.), zuckerhaltige Getränke (Limonade). Empfohlen werden für Kinder im Allgemeinen drei Haupt- (Frühstück, Mittag- und Abendessen) und zwei Zwischenmahlzeiten vormittags und nachmittags. Die Essens menge ist bei den Hauptmahlzeiten größer als bei den Zwischenmahlzeiten. Als Zwischenmahlzeiten bieten sich vor allem Gemüse und Obst an sowie Milchprodukte (Joghurt oder Topfen). Festgestellt werden konnte, dass Kinder viel lieber zu Obst und Gemüse greifen, wenn es schon zurechtgemacht wurde (entkernen, klein schneiden). Wichtig ist, dass die Mahlzeiten auch als eine gemeinsame Zeit für den Austausch von Erlebtem, fürs Erzählen etc. begriffen und in Ruhe eingenommen werden. Für die gesunde Ernährung ist auch das Trinken sehr wichtig für Kinder. Zirka 1,5 l, vor allem Wasser und Tee, pro Tag sollte ein Kind trinken. Der Anteil an Getränken, z. B. Saft, Nektar, Fruchtsaftgetränk und Limonade, die Kalorien in Form von Zucker enthalten, sollte reduziert werden. Zwischen den Mahlzeiten können diese Getränke auch zur Kariesbildung beitragen und eine Ursache für mangelnden Appetit zu den Hauptmahlzeiten sein. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Darauf hinweisen, dass es Nahrungsmittel gibt, die viel Kraft geben und dazu beitragen, dass man sich wohl fühlt –Vermutungen anstellen, welche Nahrungsmittel dazu gehören könnten –Herausfinden, dass es auch Nahrungsmittel gibt, die dem Körper nicht so viel Kraft geben und auf Dauer ungesund sind –Die Jause, die die Kinder mitbringen, ohne Wertung betrachten und benennen –Feststellen, ob es sich um ein gesundes oder ein weniger gesundes Schulfrühstück handelt 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Lösungen: Sachbuch S. 16 Nr. 1: in der Pause, im Turnsaal, im Schulhof, auf dem Sportplatz, beim offenen Lernen, … Sachbuch S. 17: 6, 5, 2, 4, 3,1 –Sich in Menschen mit Behinderungen hineinfühlen –Einen Lehrausgang in den Wald oder in einen Park machen, bei dem gezielte Arbeitsaufträge erteilt werden –Orientierungssinn (zur räumlichen Orientierung) erwähnen SB S. 18 Frühstücken in Europa / AH S. 14 Spezialitäten aus anderen Ländern Lösungen: Sachbuch S. 19 Nr. 1: Auge – Sehsinn, Ohr – Gehörsinn, Nase – Geruchssinn, Haut – Tastsinn, Zunge – Geschmackssinn Nr. 2: 1. Bild: Tastsinn, Sehsinn; 2. Bild: Gehörsinn, Tastsinn, Sehsinn Nr. 4: den Finger innen an den Glasrand halten und fühlen Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Von Essgewohnheiten in anderen Ländern erzählen –Spezialitäten aus anderen Ländern mitbringen lassen und verkosten –Vielleicht bieten sich auch Eltern an, mit den Kindern diese zu kochen bzw. zuzubereiten. –Rätsel, aus welchen Ländern verschiedene Speisen stammen könnten, runden dieses Projekt ab. –„Blitzlicht“ mit der Frage: „Welche Essgewohnheiten fallen dir zu … (Frankreich, England, …) ein?“ –Impuls: „Denk dir: Ein Kind aus Italien schaut einer österreichischen Familie beim Frühstück zu. Was könnte es sich denken?“ Lösungen: Arbeitsheft S. 14 Nr. 1: Gouda – Niederlande, Orangen – Spanien, Oliven – Türkei, Butter – Irland, Feta – Griechenland, Camembert – Frankreich. SB S. 19 Unsere Sinne Sachinformationen: Sinneswahrnehmungen gelten als Grundlage jeglichen Lernens. Sie werden durch Organe ermöglicht, die mit Sinnesnerven in Verbindung stehen. Die Sinneszellen dienen zur Wahrnehmung und Auswertung von Reizen. Als Sinneszellen in der Netzhaut des Auges findet man Stäbchen und Zäpfchen, die Licht wahrnehmen. Die Hörsinneszellen besitzen oben ein Haarbüschel, das sich je nach Vibration bewegt. Riechzellen im Nasenbereich reagieren auf gasförmige Stoffe. Geschmacksrezeptoren auf der Zunge und im Mundbereich reagieren auf flüssige oder feste Stoffe. Tastkörperchen in der Haut reagieren auf schnelle Berührung und die freien Nervenenden nehmen Schmerz wahr. SB S. 20 Erste Hilfe / AH S. 15 Erste Hilfe Sachinformationen Unter Erster Hilfe versteht man von jedermann durchzuführende Maßnahmen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe (Arzt, Rettungsdienst) abzuwenden oder zu mildern. Dazu gehört insbesondere das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die Betreuung der Verletzten. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Wenn das Thema weiter vertieft werden soll, ist es auch möglich, über das Rote Kreuz oder ähnliche Einrichtungen eine Erste-Hilfe-Aus bilderin oder einen Erste-Hilfe-Ausbilder in den Unterricht einzuladen, um mit den Kindern weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen einzuüben –Eine Liste erstellen mit verschiedenen (Unfall-) Situationen und den richtigen Reaktionen und Maßnahmen –Über das Österreichische Jugendrotkreuz gibt es viele Unterrichtsmaterialien zum Thema Erste Hilfe (Helfi, ...), womit das Thema noch eingehender bearbeitet werden kann. Lösungen: Arbeitsheft S. 15 Nr. 1: Kopf nach vorne beugen, kalte Umschläge auf den Nacken legen, Nasenloch zudrücken / Nummer: 144 oder 112 Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Spiele wie „Ich seh, ich seh, was du nicht siehst“ oder ähnliche Kim-Spiele mit Tast-, Riech-, Schmeck-, Hör- oder Sehstationen 35 3. Klasse Unterrichtsgestaltung SB S. 21 Entdeckungen auf der Wiese / SB S. 22–23 Lebensraum Wiese / AH S. 16 Wiesenrätsel Sachinformationen: Pflanzen der Wiese Spitzwegerich Blütenfarbe:kleine Blüten, weiße bis bräunliche Kronblättchen, brauner Kelch Blütezeit: Mai bis September Pflanzengröße: bis zu 40 cm hoch Vorkommen: Wege, Wiesenränder, Felder, Weiden Besonderheiten:kahle bis schwach behaarte, aufrechte, lanzettliche, 2 bis 4 cm breite und bis 30 cm lange Blätter Rotklee Blütenfarbe:Köpfchen, die aus einzelnen, rot violetten Blüten bestehen Blütezeit: Juni bis September Pflanzengröße: bis zu 50 cm Vorkommen: Wiesen und Weiden Besonderheiten:Der Rotklee ist eine bedeutende Honigpflanze. Hirtentäschel Blütenfarbe:Die kleinen weißen Blüten stehen anfangs in Dolden (schirmartiger Blütenstand) zusammen, bilden sich jedoch im Laufe der Blüte- und Fruchtzeit zu lockeren Trauben. Blütezeit:blüht ganzjährig und ruht nur im Winter während langer Frost perioden Pflanzengröße: bis zu 40 cm hoch Vorkommen:ist überall zu finden, weil sie keine besonderen Ansprüche an den Boden stellt Besonderheiten:So kann man häufig beobachten, dass Blüten und Früchte zur gleichen Zeit an einer Pflanze zu finden sind. Die Frucht der Pflanze ist eine verkehrt herzförmige, gestielte, kleine, vielsamige Schote. Zaunwicke Blütenfarbe:meist violett, seltener gelb (VogelWicke indigobau bis rötlich) Blütezeit:Mai bis Juni Pflanzengröße:bis 60 cm lange rankende und kletternde Stängel 36 Vorkommen:Gebüsche, Hecken, Feldraine, liebt schattige Plätze Besonderheiten:Samen in Hülsen, Hülsen rollen sich beim Aufspringen spiralig auf. Knäuelgras Blütenfarbe: grün-gelb Blütezeit: Mai bis Juli Pflanzengröße: hochwüchsig (bis zu 120 cm) Vorkommen:stark verbreitete, dauerhafte Pflanze, die vor allem auf Wiesen unf Weg rändern wächst und fruchtbare, nicht zu feuchte Böden bevorzugt Besonderheiten:Diese Grasart wird weitgehend als Futterpflanze angebaut. Tiere der Wiese Regenwurm Er ist ein am Boden lebender, weit verbreiteter Ringelwurm. Er ist ein bis zu 30 cm langes, gliedmaßenloses Lebewesen, bei dem man auf den ersten Blick vorn und hinten nicht unterscheiden kann. Sieht man aber genauer hin, so erkennt man einige für ihn charakteristische Besonderheiten. Davon sind die 150 Körperringe oder Segmente das auffälligste Merkmal. Der Kopflappen ist ein lappig vorgezogenes Segment an einem Körperende, der die Mundöffnung über deckt. Chitinborsten an den folgenden Segmenten unterstützen die Fortbewegung. Im vorderen Drittel befindet sich der Gürtel, eine hell gefärbte Verdickung, die in der Fortpflanzung eine wichtige Rolle spielt. Unter einem Quadratmeter Wiese können, je nach Bodenart, zwischen 100 und 400 Regenwürmer leben und ihre engen Röhren und Gänge durch die Erde fressen. Durch die Röhren wird der Boden auf gelockert und das Wasser verteilt sich besser in ihm. Nachts ziehen Regenwürmer welke Blätter und Grashalme in ihre Gänge und beschleunigen so die Zersetzung abgestorbener Pflanzenteile. Nachdem es geregnet hat, kommen Regenwürmer aus ihren Gängen gekrochen, da sie durch ihre haut atmen und durch das Wasser ersticken würden. Regenwürmer sind wie Schnecken Zwitter. Eine weitere Besonderheit des Regenwurmes ist, dass er verloren gegangene oder verletzte Körperteile erneuern kann. Wenn also der Wurm geteilt wird, entstehen nicht etwa zwei neue Würmer, sondern der erste Körperteil, in dem sich das Gehirn befindet, ist überlebensfähig, solange er noch aus mehr als 40 Segmenten besteht. Dies ist nur möglich, weil in jedem Körpersegment alle lebenswichtigen Organe enthalten sind. 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Marienkäfer Der kleine, runde Marienkäfer mit hochgewölbtem Rücken, roten Flügeldecken und sieben schwarzen Flecken wird 5 bis 8 mm lang und ist weit verbreitet – besonders an Stellen mit zahlreichen Blattläusen. Die Käfer überwintern oft in Scharen unter Steinen, Rinde oder in Häusern. Zur Abwehr kann der Käfer an seinen Beingelenken gelbe Tropfen einer stark riechenden, sehr bitteren Blutflüssigkeit abscheiden. Hummel Ungefähr 30 Hummelarten sind in Europa bekannt. Durch ihren relativ plumpen und meist schwarz-gold behaarten Körper, kann man sie gut von den Bienen unterscheiden. Der Hinterleib ist von der Brust abgetrennt. Die vier häutigen Flügel befähigen die Hummel zu einem schnellen, vom typischen Brummen begleiteten Flug. Der Kopf trägt zwei 13- (Männchen) bzw. 12-gliedrige (Weibchen) Fühler sowie einen Saugrüssel, der denen der Bienen entspricht. Hummeln sind Staaten bildende, soziale Insekten. Tausendfüßler Tausendfüßler haben mehr als 200 Beinpaare. Sie besitzen in jedem Körperabschnitt Wehrdrüsen, aus denen sie bei Annäherung von Feinden übel riechende und mitunter sogar giftige Sekrete ausscheiden. Deshalb werden sie von Vögeln und Maulwürfen, Igeln und Spitzmäusen genauso gemieden wie von räu berischen Insekten. Die Tausendfüßler ernähren sich überwiegend von abgestorbenen Pflanzenteilen und sind wichtige Abfallbeseitiger. Manchmal, vor allem bei Feuchtigkeitsmangel, knabbern sie allerdings auch Sämlinge, Erdbeeren und Wurzelfrüchte an. Schnecke Es gibt mehr als 85.000 verschiedene Arten in Flüssen und Seen, im Meer und natürlich an Land. Jede Schneckenart hat sich perfekt an ihre Umgebung angepasst. Wasserschnecken haben zum Beispiel Kiemen und Schnecken, die an Land leben, haben Lungen. An Land mögen es viele Schneckenarten feucht: Sie leben im Wald, in Mooren, in Wiesen und im Garten und ernähren sich von Pflanzen. In den längeren Fühlern stecken die Augen. Mit dem anderen Fühlerpaar kann das Tier riechen und tasten. Darm, Herz, Magen und Niere stecken im Schneckenhaus. Die Schnecke ist gleichzeitig Männchen und Weibchen. Jede Schnecke kann Eier legen. Sie braucht dafür nur ein Samenpaket von einer anderen Schnecke. Die Eier legt die Schnecke in ein Erdloch. Nach drei Wochen schlüpfen aus den Eiern kleine Schnecken. Die kleinen Schnecken nehmen mit der Nahrung Kalk auf, damit ihr Schneckenhäuschen fest und groß werden kann. Nach drei Jahren sind die Schnecken ausgewachsen. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Mit Entspannungsübungen auf einer Wiese beginnen: Alle Kinder legen sich in der Wiese auf den Rücken und betrachten den Himmel. Gefühle und Wahrnehmungen schildern lassen! –Mit geschlossenen Augen in der Wiese (auf dem Bauch) liegen und riechen, hören, … –Barfuß über eine Wiese gehen (Achtung auf Bienen!) –Eine „Barfußraupe“ bilden: 8 bis 10 Kinder stellen sich mit geschlossenen Augen hintereinander auf und nehmen sich an den Schultern. Sie lassen sich von einem sehenden Kind über die Wiese führen. –Eindrücke auf der Wiese zeichnen –Blumen, Pflanzen fotografieren –Naturrahmenbilder erstellen: Die Kinder stellen einen großen Bilderrahmen aus Holz her und suchen einen schönen Standort, an dem sie durch den Rahmen geschaut idyllische bzw. interessante Szenen „festhalten“ können. –Beobachtungsaufgaben wie: Wie viele unterschiedliche Blumen, Tiere findest du auf deinem Wiesenausschnitt? Welche Farben entdeckst du? –Nach dem Zusammentragen von Informationen kann ein Schautisch bzw. eine Ausstellung über das Leben auf der Wiese gemacht werden. –Anlegen eines Wiesenbuches –Auf den sorgsamen Umgang mit Pflanzen und Tieren ist hinzuweisen! Lösungen: Die Lösung für die Seiten 22 und 23 findet sich auf Lasso Sachbuch-Online. Arbeitsheft S. 16: 1 Tausendfüßler, 2 Spitzwegerich, 3 Knäuelgras, 4 Regenwurm, 5 Zaunwicke, 6 Hummel, 7 Schnecke, 8 Ameise, 9 Rotklee, 10 Marienkäfer, 11 Glockenblume, 12 Hirtentäschel Lösung: DIE WIESE LEBT SB S. 24 Der Löwenzahn Sachinformationen: Der Löwenzahn hat im Volksmund viele verschiedene Bezeichnungen, etwa Pusteblume oder Kuhblume. Den Namen Löwenzahn erhielt die Pflanze ihrer gezähnten Blätter wegen. Der Stängel ist hohl, und die Pflanze führt einen weißen Milchsaft. Der Saft enthält Latex, der eine klebende Wirkung verursacht. Nach dem Verblühen der Blüte und der Verwandlung in 37 3. Klasse Unterrichtsgestaltung eine Pusteblume wächst der Stängel um das Doppelte seiner ursprünglichen Länge, um die Chancen für die Verbreitung der Samen zu erhöhen. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Überlegungen zur Namensgebung des Löwenzahns anstellen –Löwenzahn abschneiden und ins Wasser stellen, Veränderungen beobachten –Löwenzahnsamen auf feuchter Watte (Langzeit versuch) beobachten Lösungen: Sachbuch S. 24 Nr. 1: links: Blüte, Stängel, Blatt; rechts: Samen, Wurzel Nr. 2: 1. weiße Milch tritt aus, 2. Luftbläschen steigen auf (hohler Stängel) SB S. 25 Der Maulwurf / AH S. 17 Der Maulwurf Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Lehrausgang auf eine Wiese – Maulwurfshügel suchen –Über den Nutzen eines Maulwurfs sprechen –Einen Film über den Maulwurf ansehen Lösungen: Arbeitsheft S. 17 Nr. 1: von oben nach unten: 2, 3, 4, 1 Nr. 2: ÜEHGL → HÜGEL SB S. 26 Die Spinne Sachinformationen: Es gibt weltweit ca. 30.000 Spinnenarten. Der fast immer ungegliederte Hinterkörper sitzt mit einem schmalen Stiel am Vorderkörper an, der bis zu 4 Augenpaare, 2 Paar Mundwerkzeuge und 8 Beine trägt. Am Endglied der Kieferklauen mündet eine Giftdrüse. Mit Spinnfäden erzeugt sie ein radartiges Wohn- und Fangnetze, dieses legt sie vertikal zwischen Bäumen und Sträuchern an. Es besteht aus einem Rahmen mit etwa 30 nicht klebenden Speichen. In jedem von den Speichen gebildeten Sektor sind etwa 40 klebrige Fangfäden kreisförmig angeordnet. Die Spinne sitzt in der Mitte des Netzes oder außerhalb in einem Schlupfwinkel, der durch einen Signalfaden mit dem Netz verbunden ist. Die Beute wird mit Gift gelähmt und eingesponnen. Das Gift löst Gewebe in Nahrung für die Spinne auf. 38 Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Durch das Betrachten von Spinnen und ihren Netzen Lebensgewohnheiten näher beleuchten –Spinnen und ihre Netze bieten auch im BE-Unterricht zahlreiche Verarbeitungsmöglichkeiten Lösungen: Sachbuch S. 26 Nr. 1: NETZ SB S. 27 Erkundung eines Gewässers / AH S. 18 Wasserversuche Sachinformationen: Der Teich, ein stehendes Gewässer, bietet durch seinen speziellen Aufbau für zahlreiche Tiere und Pflanzen einen idealen Lebensraum. Wasserpflanzen können im ruhigen Wasser des Teiches gut wurzeln, sie dienen wiederum zahlreichen Tieren als Nahrung, bieten ihnen Schutz und produzieren den für die Tiere notwendigen Sauerstoff. Ein Teich lässt sich nach dem Vorkommen von Pflanzenarten in Zonen mit unterschiedlichen Wassertiefen einteilen: die Uferzone, die Schwimmzone und die Tauchzone. Typische Pflanzen des flachen Ufers sind beispielsweise das Schilf und der Rohrkolben, die sich durch ihre enorme Höhe auszeichnen. Die Sumpfschwertlilie sowie die bekannten Binsen schätzen die Uferzonen als Lebensraum. Die bekannteste Vertreterin der Schwimmpflanzen ist die Seerose. Eine Schwimmpflanze ohne eigenes Wurzelwerk stellen die Wasserlinsen dar. Unterwasserpflanzen aus der Tauchzone setzen den notwendigen Sauerstoff für die Wasserlebewesen frei. Eine Nahrungskette zeigt sich, wenn sich die am und im Wasser lebenden Insekten bzw. ihre Larven (Wasserläufer, Gelbrandkäfer, Rückenschwimmer, Libelle) von Wasserpflanzen ernähren und anderen Tieren wie Fischen, Fröschen, Kröten und Molchen wiederum als Nahrung dienen. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Zeichnen nach der Natur (möglichst mit Holz buntstiften auf Zeichenblöcke) –Bestimmungsbücher verwenden –Nach der Untersuchung eines Gewässers können weitere Versuche in der Klasse durchgeführt werden. –Die Langzeitbeobachtung der Wasserpflanze im Einmach- oder Marmeladenglas zeigt deutlich, wie Pflanzen perlende Sauerstoffbläschen an das Wasser abgeben. –Der Versuch mit der Nadel, die am besten mit einem Stückchen Papier oder einer verbogenen 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Büroklammer auf die ruhige Wasseroberfläche g elegt wird, regt die Kinder zum Nachdenken über Wasserverschmutzung bezogen auf den Lebensraum von Tieren – hier sehr deutlich den des Wasserläufers – an. –Umweltschutzgedanke zur Schonung des Lebensraumes Teich ansprechen Lösungen: Arbeitsheft S. 18 Nr. 1: Wasserpflanzenversuch: Die Pflanze richtet sich auf und gibt Sauerstoffbläschen ab. Die schwimmende Nadel: Das Spülmittel zerstört die Oberflächenspannung des Wassers, die Nadel sinkt ab. Auf einer mit Tensiden verschmutzten Oberfläche ist das Leben von Wasserläufern nicht möglich, sie fehlen jedoch daraus folgend auch in der Nahrungs kette anderer Tierarten. SB S. 28 –29 Leben am und im Wasser / AH S. 19 Tiere am Teich Sachinformationen: Pflanzen und Tiere am und im Wasser Rohrkolben, die eine Höhe von 1 bis 3 m erreichen, sind mehrjährige Sumpfpflanzen und dringen vom Gewässerufer aus bis etwa 1,5 m Wassertiefe vor. Wie die meisten Röhrichtpflanzen sind auch Rohr kolbengewächse in der Lage, mit kräftigen unter irdischen Sprossen dichte Bestände zu entwickeln. Die reifen Samen sind dicht gepackt und bilden die namensgebenden Kolben. Das raue Hornblatt ist weltweit mit etwa 10 Arten im Süßwasser vertreten. Es wächst auf Schlammböden bis zu 8 Metern Tiefe in stehenden oder langsam fließenden und nährstoffreichen Gewässern. Es erreicht eine Länge von bis zu 2 bis 3 Metern. Unter Wasser bildet es unscheinbare Blüten. Das Hornblatt hat in der Regel keine Wurzeln. Deshalb nehmen die Pflanzen Nährstoffe durch die Blattoberflächen auf. Besonderes Merkmal ist, dass die Pflanze an einem Ende weiter wächst und gleichzeitig am anderen Ende abstirbt. Im Herbst zerfällt die Pflanze, die hornigen Spitzen sinken auf den Grund und bilden im Frühjahr wieder neue Pflanzen. Schilf: Zahlreichen Wasservogelarten und Insekten bieten die hochwüchsigen Röhrichte Schutz für Nester und Nahrung. Unterhalb der Wasseroberfläche bieten Schilfröhrichte für Fische gut geschützte Laichplätze und dienen als „Kinderzimmer“ für die Jungfische. Die dichten Schilfbestände, die eine Höhe von 3 bis 4 m erreichen können, entstehen durch einen weit verzweigten Wurzelstock im Bodenschlamm. Aus ihm wachsen Schösslinge hervor, die sich im Laufe des Sommers zu Schilfhalmen entwickeln. Innerhalb des Wurzelstocks verläuft ein Luftleitsystem, das die Pflanze und auch den benachbarten Schlamm mit Sauerstoff versorgt. Dieser wird erst dadurch für viele Organismen besiedelbar. Schilf wird vom Menschen für vielerlei Zwecke genutzt, z. B. zum Bau von Einfriedungen, als Besen und sogar als Viehfutter. Die Sumpfschwertlilie ist eine 50 cm bis 1,20 m hohe prachtvolle Wildpflanze, die in der Uferzone von Seen, aber auch an Gräben und Bächen vorkommt. Die Blätter sind schmal und wie eine Schwertklinge geformt. Im Mai oder Juni schmückt die Pflanze sich mit großen gelben Blüten, die rasch wieder verblühen. Die kleine Wasserlinse ist auch unter dem volkstümlichen Namen Entengrütze bekannt. Die Blättchen haben einen Durchmesser von ca. 2 bis 3 mm, schwimmen an der Wasseroberfläche und haben an der Unterseite nur einen bis 15 mm langen, ins Wasser ragenden Wurzelfaden. In kleineren Teichen kann die Wasserlinse wegen der enormen Vermehrung zum Problem werden, wenn vor lauter Entengrütze kein Wasser mehr zu sehen ist. Dadurch tritt nur noch wenig Licht ins Wasser ein. Folglich kann das Wachstum der am Boden oder in der Wassersäule wachsenden Wasserpflanzen gehindert werden. Die Weiße Seerose hat bis zu 12 cm große Blüten mit einer gelben Narbe in der Mitte. Die Laubblätter sind rundlich, herzförmig eingeschnitten und erreichen einen Durchmesser bis zu 30 cm. Blüten und Blätter schwimmen auf der Wasseroberfläche. Die Pflanze wurzelt bis zu einer Tiefe von 3 m. Ihre Blütezeit ist von Mai bis August. Als Wasserpflanze wächst die Seerose in ganz Europa in stehenden oder langsam fließenden Gewässern. Rückenschwimmer trifft man zumeist in kleineren stehenden, dicht bewachsenen Gewässern an, wo sie dicht unter der Wasseroberfläche treiben. Sie sind mittelgroße Insekten mit ca. 1,5 cm Körperlänge. Um in der Rückenlage stabil zu bleiben, besitzt der Rückenschwimmer zwei „Luftkanäle“ am Bauch. Die hinteren Beine haben sich zu großen Rudern umge bildet, welche ihn mit kräftigen Schlägen sehr schnell voranbringen können. Mit den großen Augen können Rückenschwimmer sowohl über als auch unter dem Wasser hervorragend sehen. Die Körperfärbung hat 39 3. Klasse Unterrichtsgestaltung sich dem Lebensumfeld angepasst. Sie sind von unten hell und von oben dunkel gefärbt. Mit ihren großen Flügeln können Rückenschwimmer auch sehr gut fliegen. Allerdings müssen sie dazu erst auf einen Stock o. Ä. kriechen, um ihre Flügel zu trocknen. Ein Start direkt aus dem Wasser ist ihnen nicht möglich. Rückenschwimmer sind Raubinsekten. Sie greifen Larven, Wasserspinnen oder Kleininsekten im Wasser an. Der Gelbrandkäfer ist einer der größten in stehenden Kleingewässern vorkommenden Schwimmkäfer. Sein stromlinienförmiger Körper ist über drei Zentimeter lang und abgeflacht. Während die Männchen glatte Flügeldecken haben, die meistens grünlich schillern, sind die Flügel der Weibchen bronzen bis schwarz gefärbt. Der Gelbrandkäfer lebt mehrere Jahre und paart sich meistens im Herbst. Das Weibchen legt die Eier nach der Überwinterung in Blättern ab, die sie mit dem messerscharfen Legestachel aufschlitzt. Die Larven werden bis zu sechs Zentimeter lang, sind gute Schwimmer und ernähren sich wie die Käfer von kleineren Wasserinsekten, Kaulquappen, Molchen, Jungfischen und Aas. Köcherfliegen zählen im zoologischen Sinne nicht zu den Fliegen, sondern bilden eine eigene Ordnung in der Klasse der Insekten. Am nächsten sind sie mit den Schmetterlingen verwandt. Als Bioindikatoren in Fließgewässern spielen Köcherfliegenlarven eine wichtige Rolle: Das Vorkommen spezieller Arten lässt auf ein unbelastetes bis mäßig belastetes Gewässer schließen (Güteklasse I bzw. II). Je nach Köcherfliegenart kommen die Larven in fließenden wie auch in stehenden Gewässern vor. Die Libellen werden in die Kleinlibellen, welche im Ruhezustand ihre Flügel über dem Körper zusammenklappen, und die Großlibellen, welche ihre Flügel ausbreiten, unterteilt. Wie alle Insekten durchlaufen die Libellen eine Metamorphose. Aus den Eiern schlüpfen Larven, die in den Teichen und Seen leben. Sie leben am Grund der Gewässer und lauern anderen Wasserinsekten, Kleinkrebsen, Kaulquappen und sogar kleinen Fischen auf. Die Atmung erfolgt durch den Hinterleib. Wasser wird durch den After in den Enddarm eingesaugt und anschließend wieder herausgepresst. Bei dieser Darmatmung nehmen Kiemenblättchen im Darm den im Wasser gelösten Sauerstoff auf. Dieses Atmungsprinzip ermöglicht auch die Fortbewegung der Libellenlarve. Sie bewegt sich nach dem Rückstoßprinzip wie eine Rakete. Dabei kann sie Geschwindigkeiten von bis zu 0,5 Metern pro 40 Sekunde erreichen. Nach dem Larvenstadium verlässt die Libelle das Wasser und klettert an einem Pflanzenstängel empor. Die Wasserspinne bevorzugt sauerstoffreiche und saubere stehende Gewässer. Strecken die Spinnen ihren Hinterleib aus dem Wasser, so nehmen sie einen Luftvorrat mit, der die Atmung ermöglicht. Erst nach einer geraumen Zeit muss das Tier an die Wasser oberfläche und diesen Gasvorrat erneuern. Einen Teil des Sauerstoffvorrats transportiert sie unter ihr Netz, das auf der Wasseroberfläche zwischen Wasser pflanzen gespannt wird, bis sich ein Luftraum unter ihrem Netz gebildet hat, in dem Nahrungsaufnahme, Häutung, Paarung und Eiablage stattfinden. Wasserfrosch: Der Lebensraum des kleinen Wasserfrosches sind Moorgebiete innerhalb von Waldflächen. Die Weibchen dieser Wasserfroschart sind etwas größer als die Männchen. Die Färbung der Tiere reicht von Grasgrün über Blaugrün bis Bräunlich. Der Rücken des Weibchens hat schwarze, der des Männchens braune Flecken. Die Einwanderung in die Laichgewässer erfolgt bereits im März, die Paarungs aktivitäten beginnen Ende April / Anfang Mai. Das Weibchen produziert pro Saison etwa 600 bis 3000 Eier, die als kleine Ballen abgesetzt werden und auf den Boden absinken. Die Kaulquappen halten sich gern in den Flachwasserbereichen der Gewässer auf. Ganz abgeschlossen ist die Metamorphose der Larven zwischen Juli und September. Die Tiere überwintern an Land. Die Stockente ist die bekannteste heimische Wildente. Wie bei fast allen Enten sind Männchen (Erpel) und Weibchen (Ente) unterschiedlich gefärbt. Die Stockente ist etwa 58 cm lang und gehört zu den Schwimmbzw. Gründelenten. Sie brütet offen am Boden oder in niedrigen Bäumen. Die Entenküken sind Nestflüchter, sie können gleich nach dem Schlüpfen laufen und schwimmen und werden dann von der Mutter geführt und bewacht. Haubentaucher sind etwa so groß wie Stockenten, haben aber viel längere Hälse. Sie werden etwa 48 cm lang. Auf dem Rücken ist ihr Gefieder braun, am Bauch und am Hals ist es weiß. Auffällig sind ihre Federbüschel auf dem weißen Kopf (daher der Name) und die rötlich-braune Krause am Hals. Damit sind Haubentaucher zur Brutzeit unverwechselbar. Im Winter verschwindet der Federschopf und die Halskrause ist nur weiß gefärbt. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Die Reiher sind eine Familie der Schreitvögel mit 20 Gattungen und 65 Arten. Manche Arten, wie der Silberreiher, bewohnen die Tropenzonen aller Erdteile. Kopf und Hals der Reiher sind stets befiedert. Im Flug, oft auch in der Ruhe, wird der Hals s-förmig einge zogen. Der Schnabel ist fast immer ein gerader Dolch. Die Kralle der Mittelzehe trägt eine Säge, die zum Putzen des Gefieders verwendet wird. Reiher bauen ihre Nester in der Nähe von Seen, Teichen oder Sumpfland, wo sie auch ihr Futter finden. Dazu gehören Fische, Frösche und kleinere Vögel oder Säugetiere. Der Karpfen ist ein Süßwasserfisch, der über 1 m lang und bis zu 20 kg schwer werden kann. Ursprünglich in Mitteleuropa und Asien beheimatet, ist er heute auf allen Kontinenten eingeführt. Ein besonderes Merkmal ist das vorstülpbare Maul mit zwei Bartfäden. Der Karpfen ernährt sich von Insektenlarven, Würmern, Wasserflöhen und in der künstlichen Zucht auch von gequollenen Samen. Der Karpfen stellt heute einen wichtigen Wirtschaftsfisch für die Fischzucht dar. Der Hecht ist ein Raubfisch des Süßwassers, der bis zu 1,40 m lang und 35 kg schwer werden kann. Er ist in langsam fließenden Gewässern, in Seen und in der Ostsee anzutreffen. Der Hecht ist ein fast unbeweglich lauernder Räuber, der blitzschnell auf seine Beute zuschießt und sie packt. Er ist sehr gefräßig und schnellwüchsig. Größere Hechte verschlingen außer Fischen auch Frösche, Mäuse und Wasservögel. Seine Farbe ist jeweils an den Untergrund und die Umgebung angepasst. Junge Hechte sind in Ufernähe daher häufig stark grün gefärbt (Grashechte). Wasserschnecken: Es gibt weltweit über 15.000 verschiedene Wasserschneckenarten. Der Kopf der Schnecken trägt mehrere Fühler, die zum Tasten dienen. Das wichtigste Erkennungsmerkmal zum Unterscheiden der verschiedenen Arten sind die Gehäuse in den unterschiedlichsten Formen (z. B. Kegelform, Birnenform, Schraubenform, Spindelform) und Farben. Die meisten Schnecken gleiten auf einer vom Fuß abgesonderten Schleimspur. Ähnlich verläuft auch das Gleiten an der Wasseroberfläche, das man bei vielen Arten beobachten kann. Daneben gibt es auch Schnecken, die sich auf andere Weise fortbewe gen, z. B. einige Nacktschnecken, denen es möglich ist, frei zu schwimmen. Schnecken fressen mit der Raspelzunge, einem weichtiertypischen Organ. Die Raspelzunge ist mit mehreren tausend Zähnchen besetzt, die es ihr ermöglichen, ihre Nahrung zu zerkleinern. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Sollte ein Biotop in der Nähe sein, könnte man mehrmals hingehen und Veränderungen beobachten. –Tiere nicht füttern (besonders, wenn ein Hinweisschild das Füttern der Enten und Fische verbietet!) Die Lösungsseiten finden sich auf Lasso SachbuchOnline SB S. 30 Die Seerose / AH S. 20 Die Seerose Sachinformationen: Die Gewässer Mitteleuropas und ihre Ufer werden von einer Vielzahl von Pflanzen besiedelt, von ganz kleinen Algen bis hin zu sehr großen Blütenpflanzen. Als Wasserpflanzen bezeichnet man Pflanzenarten, die dauernd oder doch zumindest meistens im Wasser leben, entweder völlig oder nur zu einem großen Teil untergetaucht, oder die ganz oder mit ihren Blättern an der Wasseroberfläche schwimmen und dort auch blühen und sich fortpflanzen. Als Sumpfpflanzen werden solche Uferpflanzen verstanden, die in einem Untergrund wurzeln, der ständig oder ab und zu flach unter Wasser steht oder stärker vernässt ist, deren Blätter und Blüten sich jedoch fast immer im Luftraum befinden. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Der fächerübergreifende Aspekt zum Fach BE lässt sich mit den Bildern von Monet herstellen. Es ist sehr wirkungsvoll, die Wasserfläche in Grünblau mit Wachsmalkreide und Wasserfarbe zu gestalten und ihr eine Seerose aus Seidenpapier aufzusetzen. –Um die verschiedenen Lebenszonen eines Teiches mit den Kindern deutlich zu erarbeiteten, ist es eine aufwändige, aber lohnenswerte Sache, mit den Kindern einen Teich in einer großen durch sichtigen Wanne anzulegen. Die Lehmschicht als Dichtschicht bildet den Untergrund, Sand, Erde, Steine und Kies können als Befestigung der Ufer zonen dienen. Von den Kindern mitgebrachte oder aus einem Teich entliehene Pflanzen werden an den entsprechenden Stellen in den Mini-Teich eingesetzt. Wasserlinsen vermehren sich unter diesen Bedingungen sehr schnell, eine Seerose passt sich nach dem Einsetzen schnell an die neue Umgebung an. Wenn der Teich in der Klasse verbleiben soll, empfiehlt sich ein Rollbrett als mobile Unterlage, um die schwere Wanne bewegen zu können. Tiere sollten nicht eingesetzt werden. 41 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Lösungen: Sachbuch S. 30 Nr. 1: links: Blatt, Stängel; rechts: Blüte, Wurzel Nr. 2: Die Blüten der Seerose locken Insekten an. –Die Insekten legen ihre Eier ab. Die Eier dienen als Fischfutter. –Unter der Pflanze wachsen nicht viele andere Pflanzen, weil dort Schatten ist. –Ein Blatt dient als Ruhe- und Trinkplatz für kleine Wassertiere. Arbeitsheft S. 20 Nr. 1: 1.Das ist passiert: Der Ballon mit Wasser sinkt, der Ballon mit Luft schwimmt. Mein Ergebnis: Die Seerosenstängel haben Luftkammern, damit sie auf der Wasseroberfläche schwimmen können. 2.Das ist passiert: Das Blatt mit Wachs wird nicht nass und schwimmt. Mein Ergebnis: Die Blätter sind mit Wachs überzogen, damit sie an der Wasseroberfläche schwimmen und das Wasser nicht in die Blätter eindringen kann. 3.Das ist passiert: Die Zimmerpflanze kann im Wasser nicht leben. Die Wasserpflanze entfaltet sich. Mein Ergebnis: Wasserpflanzen passen sich an das Leben im Wasser an. SB S. 31 Die Stockente / AH S. 21 Die Stockente Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Tierbücher mitbringen lassen –Betrachtung eines Stopfpräparates –Das unterschiedliche Aussehen (Färbung) von Stockentenweibchen und Erpeln sowie mit anderen Entenarten vergleichen –Die Stockente in BE genau abzeichnen –Federn sammeln und damit zeichnen (Wasser farben) –Enten an einem Teich beobachten und deren Lebensweise und Lebensraum kennen lernen –Einen Steckbrief erstellen –Im Schwimmunterricht mit geschlossenen Fingern und mit Plastiksackerln um die geöffneten Finger oder Schwimm- / Taucherflossen zu schwimmen versuchen und die Wasserverdrängung vergleichen Lösungen: Arbeitsheft S. 21 Nr. 1: 1.Das ist passiert: Die Feder wird nass und verklebt. Mein Ergebnis: Die Ente fettet ihre Federn, damit sie trocken bleiben. 42 2.Das ist passiert: Mit dem Plastiksackerl wird mehr Wasser verdrängt. Mein Ergebnis: Die Ente hat Haut zwischen den Zehen, damit sie schneller schwimmen kann. Nr. 2: Mit der Schüssel erwischt man einige Teilchen, aber auch sehr viel Wasser. Am Kamm bleiben nur die Teilchen hängen (auch sehr kleine Teilchen). Die Ente hat Hornleisten im Schnabel, damit sie sich die Nahrung besser aus dem Wasser holen kann. SB S. 32 Die Libelle / AH S. 22 Die Libelle Sachinformationen: Libellen sind nicht nur die reinsten Kunstflieger, sondern auch erfolgreiche Jäger. Etliche Arten fangen Insekten im Flug, die anderen erbeuten sie auf ihren Futterpflanzen. Obwohl viele unwissende Erwachsene etwas anderes behaupten, sind Libellen für Menschen absolut ungefährlich. Sie haben keine Stacheln und keine Fresswerkzeuge, mit denen sie uns stechen oder beißen könnten. Ganz im Gegenteil, sie sind äußerst friedlich. Wenn man sich einmal ganz still an einen Teich oder Fluss setzt, dann kann man es vielleicht erleben, dass sich eine Libelle auf die Beine oder auf die Hand setzt. Es kitzelt zwar etwas, denn die Libellen haben ziemlich stachelige Beine, mit denen sie ihre Beute festhalten. Sie tun aber garantiert nichts, denn sie suchen nur die Wärme der Haut. Bis eine Libelle zu dem rasanten Flieger wird, der nur noch wenige Wochen lebt, hat sie ein bis fünf Jahre als Larve im Wasser gelebt. Wenn sich die Larve mehrere Male gehäutet hat und aus gewachsen ist, kriecht sie an einem Pflanzenstängel bis über die Wasseroberfläche, schlüpft aus der Hülle und fliegt weg, nachdem die Flügel getrocknet sind. Für ihre Fortpflanzung brauchen Libellen entweder Flüsse, Bäche, Seen oder Teiche, in denen sich dann die Larven entwickeln können. Wenn die Gewässer zu klein sind und zu viele Fische darin schwimmen, werden die kleinen Larven alle gefressen. Insekten, die auf die Jagd gehen oder schnell fliegen, brauchen gute Augen. Bei diesen Tieren nehmen die beiden Facettenaugen einen großen Teil des Kopfes ein. Während in unseren Augen eine einzige große Linse ein voll ständiges Bild auf der Netzhaut erzeugt, bestehen die Augen der Insekten aus vielen kleinen Einzelaugen. Ein solches Facettenauge kann bei Libellen bis zu 30.000 einzelne Linsen haben. Durch die Linsen, die das Licht bündeln, wird das Licht zu den Sinneszellen weitergeleitet. Diese wandeln den Lichtreiz in elektrische Impulse um, die an das Gehirn gesendet werden. Dort wird aus den Signalen der Einzelaugen 3. Klasse Unterrichtsgestaltung ein Bild zusammengesetzt. Dieses Bild ist „gerastert“, es besteht aus vielen Einzelpunkten – ähnlich wie ein Zeitungsfoto oder das Bild im Fernsehapparat. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Larvenhülle einer Libelle betrachten –Parallele zu anderen Tieren mit metamorphosischer Entwicklung ziehen – So leben z. B. Maikäfer auch mehrere Jahre im Larvenstadium. Anlage einer Klassenkartei zu Tieren im und am Wasser Lösungen: Sachbuch S. 32 Nr. 1: Paarung, Larven, Wasser, verwandeln, Libellen, Sommer Nr. 2: Kröte, Frosch, Schmetterling, … Arbeitsheft S. 22 Nr.1: Eiablage, Larvenstadium, Schlüpfen, fertige Libelle Nr. 2: 1.Nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier ab. 2.Aus den Eiern schlüpfen Larven. Diese leben im Wasser. 3.Die Larven klettern aus dem Wasser an einem Pflanzenstängel heraus und verwandeln sich. 4.Die geschlüpften Libellen können jetzt fliegen. Nr. 3: links: Facettenaugen, 6 Beine, 4 Flügel; rechts: Kopf, Brust, Hinterleib SB S. 33 Krötenwanderung / AH S. 23 Krötenwanderung Sachinformationen: Erdkröten sowie Frösche, Salamander oder Unken gehören zu den Lurchen, man sollte sie nicht anfassen. Sie haben eine sehr zarte Haut, die man verletzen könnte. Außerdem rutschen sie leicht aus der Hand. Erdkröten haben einen gedrungenen Körper mit warzigen Hautdrüsen und einen breiten Kopf. Mit ihren kurzen Hinterbeinen bewegen sie sich schreitend auf allen vieren voran. Nur bei Gefahr versuchen sie sich hüpfend zu retten. Diese Tiere haben außerdem Gift in der Haut, das unsere Schleimhäute (Lippen, Augen, …) reizen und Blasen verursachen kann. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Rätsel als Einstieg: Ich bin ein Tier. Ich kann im Wasser und an Land leben. Ich fresse … –Einen Lehrausgang zu einem Gewässer veran stalten und Kröten beobachten –Den Kindern anhand eines Huckpack-Spiels im Turnsaal verdeutlichen, welche Anstrengung es für eine Kröte ist, die Männchen zu tragen. Andere Kinder könnten Autos oder Fressfeinde spielen. –Anhand eines Amphibienschutzzaunes die Vor kehrungen zur Krötenwanderzeit erklären –Eventuell an einer Krötenschutzaktion teilnehmen Lösungen: Arbeitsheft S. 23 Nr. 1: 2, 3, 4, 5, 1, 6 Erfahrungs- und Lernbereich Raum SB S. 34 Grundrisse Ideen zur Unterrichtsarbeit: Gegenstände auf den Overheadprojektor legen und erraten Lösungen: Sachbuch S. 34 Nr. 1: 3 Möglichkeiten Nr. 2: links: rosa, rot, gelb; rechts: orange, grün, blau SB S. 35 Pläne zeichnen Sachinformationen Als Vogelperspektive bezeichnet man die Betrachtung eines Gegenstandes von einem schräg darüber gelegenen Augenpunkt aus, während die Zentralperspektive die Betrachtung aus normaler Augenhöhe und die Froschperspektive die Betrachtung von einem unter der normalen Augehöhe liegendem Augenpunkt bezeichnen. Die Vogelperspektive ist somit eine Sonderform der Perspektiven. (http://de.wikipedia.org/wiki/ Vogelperspektive) Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Klassenzimmer mit Bausteinen nachbauen und so zum Anfertigen eines Plans ihres Klassenzimmers kommen –Nachbauen eines Dorfes bzw. einer Großstadt oder auch einer Fantasiestadt –Schuhkarton einrichten – werden mehrere Schachtelzimmer miteinander verbunden, entsteht ein Haus bzw. ein Hochhaus SB S. 36 Himmelsrichtungen bestimmen / AH S. 24 Himmelsrichtungen bestimmen Sachinformationen: Die Bestimmung der Himmelsrichtung ohne Zuhilfenahme eines Kompasses bedarf der Orientierung 43 3. Klasse Unterrichtsgestaltung am Sonnenstand. Da der Sonnenaufgang im Osten und der Untergang im Westen zu beobachten ist, befindet sich die Sonne in ihrem Tageslauf zwischen Osten und Westen und steht dabei um 12 Uhr mittags (bei Sommerzeit 13 Uhr) an ihrem höchsten Punkt im Süden. Dreht man sich in Richtung Norden, ist man der Sonne abgewandt. Im Uhrzeigersinn heißen die Himmelsrichtungen der Windrose: NIE OHNE SEIFE WASCHEN. Norden oben; Süden unten; Osten rechts; Westen links; Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Schilder der Himmelsrichtungen in der Klasse aufhängen –Bilder anfertigen, in denen zu dem Sonnenstand auch der Schattenfall eingezeichnet werden soll –Sonnenuhr mittels eines Schattenstabes bauen, der in einen Blumentopf gesteckt wird –Windrose mit den Haupthimmelsrichtungen basteln Lösungen: Sachbuch S. 36 Nr. 1: im Uhrzeigersinn: Norden, Osten, Süden, Westen Nr. 2: mit Hilfe eines Kompasses oder des Sonnenstandes Die Lösungsseite zum AH findet sich auf Lasso Sachbuch-Online. SB S. 37 Von der Wirklichkeit zum Plan Ideen zur Unterrichtsarbeit: Durch eine Kamera schauen, die senkrecht von oben auf einen Gegenstand gerichtet wird. Zuerst sollte das Bild möglichst nah herangezoomt werden. Danach wird die Kamera immer weiter (Weitwinkel) eingestellt. Somit erscheint der Gegenstand immer weiter weg. Genau so verhält sich die Wirklichkeit auch von einem Ballon aus gesehen. SB S. 38–39 Der Maßstab / AH S. 25 Mit dem Maßstab verkleinern Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Entfernungen mit einem Wollfaden messen und berechnen (nicht dehnbarer Faden!) –Maßstäbe mit Hilfe von Messübungen umrechnen lernen –Selbst Dinge maßstabsgetreu zeichnen 44 Lösungen: Sachbuch S. 39: Nr. 2: 1:2; 1:4, Nr. 3: 1:1 Arbeitsheft S. 25 Nr. 1: Radiergummi: 6 cm : 2 = 3 cm; Zeichnung: Der Bleistift hat eine Länge von 3 cm. Federpennal: 1:10; 10-mal so klein; 20 cm : 10 = 2 cm; Das Federpennal hat eine Länge von 2 cm. Tafel: 1:100; 100-mal so klein; 200 cm : 100 = 2 cm; Die Tafel hat eine Länge von 2 cm. SB S. 40 Sich auf Plänen zurechtfinden / AH S. 26 Wege finden, Wege beschreiben / AH S. 27 Mein Schulweg SB S. 41 Pläne vergleichen Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Durchführen einer Schnitzeljagd / einer Schatzsuche: Durch Richtungsangaben gelangen die Kinder zu neuen Arbeitsaufgaben (z. B. „Geh 30 Schritte nach Norden! Biege Richtung Osten ab und geh bis zum nächsten Baum. Dort findest du deinen nächsten Auftrag!“). –Klasse einnorden und Kärtchen mit den Himmelsrichtungen aufhängen –Pläne der näheren Umgebung betrachten und sich zurechtfinden, die Pläne den Himmelsrichtungen entsprechend hinlegen –Reise mit dem Finger auf dem Plan durchführen, Plansuchspiele –Übung mit der Kamera: zuerst Gegenstand „zoomen“, dann Zoom immer weiter weg – Weitwinkel Lösungen: Sachbuch S. 40 Nr. 1: Kino, Kirche, Fußball Nr. 2: links: Museum, Markt, Teich; rechts: Schule, Kirche, Schwimmbad, Sportplatz Arbeitsheft S. 26: Ich starte am Marktplatz und gehe nach Norden, vorbei am Museum und am Kino, bis zur Querstraße. Ich gehe ein Stück nach Osten und komme an der „Pension zur Sonne“ vorbei. Ich biege in die nächste Straße Richtung Süden ein. Ich gehe an der Schule und am Kino vorbei, überquere eine Straße, komme zur Kirche und zum Marktplatz. Dort gehe ich einige Meter nach Westen und nehme die nächste Straße in Richtung Süden. Diese führt mich zum Teich. Am Teich angekommen wende ich mich Richtung Nordosten und gehe direkt zum Schwimmbad. Schlussendlich gehe ich südöstlich und gelange zum Sportplatz. 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Erfahrungs- und Lernbereich Zeit SB S. 42 Erkundung der Umgebung / AH S. 28 Wir erkunden unseren Ort Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Nach der Erkundung des Wohnortes heute Informationen über die Vergangenheit des Ortes zusammentragen – in Ortschroniken lässt sich etwas über die Geschichte alter Häuser (Baujahr, Besitzerin oder Besitzer, Bewohnerinnen und Bewohner, Umbau), Denkmäler, Ruinen, Brunnen usw. erfahren – am Kriegerdenkmal / auf dem Friedhof finden sich Namen und Daten. –Folgende Aufträge können erteilt werden: –Name des Ortes heute / früher mit Bedeutung und erster urkundlicher Erwähnung (manche Namen bezeugen die Entstehungsgeschichte des Ortes oder sind aus Mythen / Sagen abgeleitet, die Schreibweise hat sich häufig mit der Zeit verändert) –Sagen und Geschichten über den Ort heraus finden SB S. 43 Ein Ort verändert sich / AH S. 29 Mein Ort verändert sich / SB S. 44 Alte Stadt – neue Stadt / AH S. 30 Alte Wappen – neue Wappen / SB S. 45 Früher – heute / AH S. 31 Schule früher – Kind sein früher Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Alte und historische Karten und Ansichtskarten sammeln –Sich mit der Ortsgeschichte befassen, Heimat museen besuchen und Ortschroniken lesen –Arbeitsteilige Gruppen- oder Partnerarbeiten mit verschiedenen Rechercheschwerpunkten –Eine Schulstunde oder einen Schulvormittag in der Art von „Schule früher“ gestalten und alte Schulutensilien nutzen –Mögliche Einzelthemen sind: – Schulalltag (Ablauf), Stundenplan, Fächer – Klassenraum (Mobiliar, Sitzordnung) –Schulbücher, Materialien, Schrift – Arbeits- und Umgangsformen – Erziehungsmethoden, Lob und Strafe – Schulregeln Lösungen: Sachbuch S. 43 Nr. 1: 2 –1200; 3 –2010; 1– 800 Sachbuch S. 44 Nr. 2: Merkmale einer alten Stadt: Kutsche, Pferdefuhrwerk, Brunnen, Stadtkern, … Merkmale einer modernen Stadt: Hochhaus, Autos, Tankstelle, Supermarkt, Internetcafé, … Arbeitsheft S. 30 Nr. 2: Bäcker, Fleischhauer, Schuster Sachbuch S. 45 Nr. 1: f, h, f, f, f, h, f, h SB S. 46 Was die Zukunft bringt / SB S. 47 Entdeckungen, Erfindungen und Ereignisse / AH S. 32–33 Zeitstreifen – Entdeckungen, Erfindungen und Ereignisse Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Vorstellungen über die Zukunft besprechen. Dabei sollte die Lehrkraft darauf achten, welchen Zeit rahmen man meint (in 10, 20, 50 oder 80 Jahren?). Es kann hier nicht darum gehen, ihnen Angst vor der Zukunft zu machen, sondern ihnen zu verdeutlichen, dass auch sie an der Gestaltung der Gesellschaft teilhaben und mitgestalten sollen. –Nachrichten über aktuelle Entdeckungen auf der Erde sammeln und ausstellen, sich die weitere Zukunft vorstellen –Nachrichten (Zeitungsartikel, Informationen aus dem Internet) können gesammelt werden, die deutlich machen, dass auch auf unserer Erde noch viele Entdeckungen zu machen sind. Auch in 100 Jahren werden Forscherinnen und Forscher weiterhin versuchen, Geheimnisse zu entschlüsseln und zu lösen. Lösungen: Sachbuch S. 47 Nr. 1: U-Bahn – 1863; Auto – 1886; Computer – 1977; Spielkonsole – 2006; Fernseher – 1928; Glühlampe – 1879; Astronaut – 1969; www – 1990 Arbeitsheft S. 32 Nr. 1: siehe Sachbuch S. 47 Arbeitsheft S. 33 Nr. 2: 1–1876; 4 –2007; 3 –1983; 2 –1950 Erfahrungs- und Lernbereich Wirtschaft S. 48 Medien umgeben uns / Arbeitsheft S. 34 Medien umgeben uns Sachinformationen: Medien sind Kommunikationsmittel der Menschen. Umgangssprachlich ist der Begriff „Medien“ vor allem mit den Massenmedien Zeitung, Zeitschrift, Hörfunk, Internet und Fernsehen verbunden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Medien) 45 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Medien in der Umgebung finden, sie zur Verfügung haben und überlegen, welche zu welchen Zwecken genutzt werden. –Statistik anlegen, wie oft sie z. B. in einer Woche welches Medium nutzen –Produktionsstätten oder Stätten, an denen Medien besonders zum Einsatz kommen, besichtigen (Rundfunk- bzw. Fernsehstudio, Zeitung oder Verlag). Einige Firmen bieten eigene Kinderprogramme an, bei denen die Kinder selbst eine Zeitung produzieren bzw. eine Stunde ein Radioprogramm moderieren dürfen. Lösungen: Sachbuch S. 48 Nr. 1: Brief, Radio, Computer / Zeitung, Buch, Fernsehen, … Arbeitsheft S. 34 Nr. 1: 1 Suchmaschine, 2 Lexikon, 3 Internetadresse, 4 Links, 5 Computer, 6 Fernsehen Nr. 2: waagrecht: Homepage, Suchmaschine, Fernsehen; senkrecht: Brief, Links, Computer, Lexikon, Mail SB S. 49 Ein Thema – viele Medien Sachinformationen: Ein Portfolio ist eine Mappe, in der Arbeiten, Zeitungs ausschnitte, Texte etc. zu einem Thema gesammelt werden. Sie zeigt das Können, die Arbeitsweise und die Entwicklung der Lernenden. Somit werden die Schülerinnen und Schüler nicht überprüft, sondern sie können ihre Leistungen präsentieren. Durch das Sichten und Ordnen des gesammelten Materials sowie der gesammelten Arbeiten beschäftigen sie sich intensiv mit einem Thema und ihr Leistungsfortschritt wird erkennbar. Im Bildungsbereich werden Portfolios gern bei Projekten und zur Leistungsbeurteilung herangezogen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Portfolio) Ideen zur Unterrichtsarbeit: In Gruppenarbeiten zu verschiedenen Wissens- gebieten mit unterschiedlichen Medien forschen und die Portfolioarbeit einführen (Wenn jede Gruppe zwar den gleichen Auftrag erhält, aber nur jeweils ein bestimmtes Medium zur Verfügung hat, entstehen ganz unterschiedliche Endprodukte zum gleichen Thema.) 46 SB S. 50–51 Computer & Co / AH S. 35 Computer und Freizeit Sachinformationen: Ein Computer, auch Rechner genannt, ist ein Apparat, der Informationen mit Hilfe einer programmierbaren Rechenvorschrift verarbeiten kann. Der englische Begriff computer, abgeleitet vom Verb to compute (rechnen), bezeichnete ursprünglich Menschen, die zumeist langwierige Berechnungen vornahmen, zum Beispiel für Astronomen im Mittelalter. In der Namensgebung des 1946 der Öffentlichkeit vorgestellten Electronic Numerical Integrator and Computer (kurz ENIAC) taucht erstmals das Wort als Namensbestandteil auf. In der Folge etablierte sich Computer als Gattungsbegriff für diese neuartigen Maschinen. Zunächst war die Informationsverarbeitung mit Computern auf die Verarbeitung von Zahlen beschränkt. Mit zunehmender Leistungsfähigkeit eröffneten sich neue Einsatzbereiche. Computer sind heute in allen Bereichen des täglichen Lebens vorzufinden: Sie dienen der Verarbeitung und Ausgabe von Informationen in Wirtschaft und Behörden, der Berechnung der Statik von Bauwerken bis hin zur Steuerung von Waschmaschinen und Auto mobilen. Die leistungsfähigsten Computer werden eingesetzt, um komplexe Vorgänge zu simulieren: Beispiele sind die Klimaforschung, thermodynamische Fragestellungen, medizinische Berechnungen – bis hin zu militärischen Aufgaben, zum Beispiel der Simulation des Einsatzes von nuklearen Waffen. Viele Geräte des Alltags, vom Telefon über den Videorekorder bis hin zur Münzprüfung in Waren automaten, werden heute von integrierten Kleinst computern gesteuert (eingebettetes System). (http://de.wikipedia.org/wiki/Computer) Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Die Liste der Begriffe rund um den Computer ergänzen –Verschiedene Arten von Computern und deren Vor- und Nachteile besprechen –Sinnvolle Einsatzmöglichkeiten des Computers sowie interessante Internet-Adressen unterei nander austauschen –E-Mail-Adresse einrichten und einander Nach richten schicken – dies kann auch zum Infor mationsaustausch bei Krankheit dienen (Arbeitsblätter, Hausübungen, Infos, …). –Ein Zeit-Ranking an der Tafel kann verdeutlichen, dass es immer wieder Kinder gibt, die zu viel Freizeit vor dem Computer verbringen, was gesundheitsschädlich ist und süchtig machen kann. 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Lösungen: Sachbuch S. 50 Nr. 1: 1 Lexikon / Bücher / Zeitschriften, 2 Brief, 3 CD / DVD, 4 Faxgerät, 5 Fernsehen, 6 Computer Nr. 2: 2, 6, 5, 1, 3, 4 Sachbuch S. 51 Nr. 3: 1 Homepage, 2 Internet-Adresse, 3 E-Mail, 4 Links SB S. 52 Ein Buch entsteht / AH S. 36 Mein Lieblingsbuch Sachinformationen: Ein Buch ist eine mit einer Bindung und meistens auch mit Bucheinband versehene Sammlung von bedruckten, beschriebenen, bemalten oder auch leeren Blättern aus Papier oder anderen geeigneten Materialien. Die UNESCO definiert ein Buch als eine gedruckte, der Öffentlichkeit verfügbar gemachte, nichtperiodische Veröffentlichung mit mindestens 48 Seiten Umfang (zuzüglich der Umschlagseiten). Elektronisch gespeicherte Buchtexte werden als digitale Bücher (englisch e-book) bezeichnet. Eine andere moderne Variante des Buches ist das Hörbuch. (http://de.wikipedia.org/wiki/Buch) Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Kinderführungen durch einen Verlag –Eigene Bücher bzw. ein Gemeinschaftsbuch mit Texten und Illustrationen herstellen –Zum Lesen von Büchern animieren Lösungen: Sachbuch S. 52 Nr. 1: 4, 2, 1, 5, 3, 6 SB S. 53 Überall Werbung / AH S. 37 Zirkuswerbung Sachinformationen: Es gibt verschiedene Arten von Werbung: –Anzeigenwerbung (Printanzeigen, Plakate, Radio-, Kinospots) –Werbebriefe (Mailings, Handzettel, TelefaxWerbung) –Internet-Marketing (Web-Seiten, E-Mails, Web-Promotion) –Aktionswerbung (Sonderveranstaltungen, Messeteilnahme) –Imagewerbung (PR-Arbeit, Sponsoring, Mundpropaganda) –Verkaufsgespräche (persönlicher Verkauf, Telefonmarketing) Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Verschiedene Werbeformen sammeln (auch Werbespots im Fernsehen auf DVD aufnehmen) –Kosten verdeutlichen, die Firmen für Werbung investieren – Es sollte den Kindern bewusst werden, dass die Firmen sehr viel Geld für die Werbung eines Produkts ausgeben. –Werbung in der Umgebung fotografieren – Damit wird den Kindern bewusst, wie viel Werbung ihnen täglich begegnet. Bei Schulen in dörflicher Gegend wird der Anteil sehr viel geringer sein als in der Stadt. Dennoch sind auch hier häufig Werbeplakate u. a. zu finden. Mit den Fotos könnte eine Werbecollage mit der Überschrift „Werbung in unserer Umgebung“ her- und ausgestellt werden. –Bei der Herstellung einer Werbung für ein eigenes Produkt sollen sie Werbestrategien anwenden können. –verschiedene Formen der Werbung wiederer kennen und kennen lernen –die Funktion von Werbung verstehen –Aussagen der Werbung über ein Produkt beurteilen können –die Unsinnigkeit mancher Werbeaussagen bezüglich des Produkts erkennen –Werbestrategien bei der Werbung für ein eigenes Produkt anwenden Lösungen: Sachbuch S. 53 Nr. 2: Bücher, Autos, Kino, Reisen, Handy, Post, Bücher, Kebap, Fitnessclub, Powerdrink, Hamburger-Restaurant, Kaffeehaus, Sportgeschäft, Kaufhaus, Eis, Ausstellung, Konzert, Chiemsee, Tierpark, … Arbeitsheft S. 37 Nr. 1: Name: Malloni; Uhrzeit; 15 und 19 Uhr; Vorstellungstermine: 15. bis 19. Mai; Darbietungen: Artisten, Clowns, Akrobaten, Tiere. SB S. 54 Werbung für ein eigenes Produkt / AH S. 38 Meine Lieblingswerbung / AH S. 39 Werbetricks Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Als Anregung bieten sich beispielsweise folgende Fragen an: –Mit welchen Werbemitteln wird für den Fitmacherdrink geworben? – Was erfährst du über den Fitmacherdrink? –Was musst du wissen, wenn du den Fitmacherdrink kaufen willst? –Macht selbst Werbung für den Fitmacherdrink oder ein eigenes Produkt! 47 3. Klasse Unterrichtsgestaltung –Überlegt, wie ihr die Kundinnen und Kunden informieren wollt: Was ist beim Fitmacherdrink besser als bei anderen Getränken? –Was darf der Fitmacherdrink/euer Produkt kosten? –Wie könnt ihr die Kundinnen und Kunden auf den Fitmacherdrink/euer Produkt aufmerksam machen? –Die Gruppen können unterschiedliche Medien für ihre Werbung zur Verfügung gestellt bekommen. Eine Gruppe darf nur akustische Hilfsmittel verwenden, eine andere Gruppe nur visuelle etc. –Es kann eine Ranking-Liste mit Lieblings werbungen erstellt werden. So werden Vorlieben für bestimmte Werbestrategien und wirkungsvolle bzw. nicht wirkungsvolle Werbestrategien bewusst. –Werbung wird besonders im Funk und Fernsehen sowie im Kino durch gut eingängige Musik unterstützt. Ob nun eine gut eingängige Melodie oder ein fetziger Sprechgesang verwendet wird, beides prägt sich schnell in das Gedächtnis ein. Die Kinder können sicherlich mindestens eine Melodie oder einen Werbeslogan aus dem Gedächtnis vortragen. Lösungen: Arbeitsheft S. 39 Nr. 1: Schlafmode: hübsche Mädchen, lächeln, fühlen sich wohl, Mädchen kuscheln sich gern unter eine warme Decke, Mädchen legen eventuell mehr Wert auf Schönheit Müsliriegel: Mann verkörpert Stärke, Sportlichkeit, Fitness; durch den Namen Dr. Bio wirkt er sehr glaubwürdig; die Brille symbolisiert Klugheit, Vertrauen, Respekt SB S. 55 Müll trennen und wieder verwerten / AH S. 40 Müllvermeidung in der Schule / SB S. 56–57 Mülldeponie und Müllverbrennung / AH S. 41 Sich mit Müll auskennen Sachinformationen: Aus Altpapier wird ein wichtiger Rohstoff für die Papierherstellung gewonnen. Bei der Herstellung von Umweltschutzpapier wird Altpapier (das aber nicht wasserfest beschichtet sein darf wie etwa bei Milch- oder Saftpackerln) mit Wasser zu einem flüssigen Papierbrei verarbeitet, der dann ausgewalzt, flach gepresst und getrocknet wird. Im Gegensatz zur normalen Papierherstellung werden bei diesem Verfahren weniger Wasser, Energie und Chemikalien benötigt. Vor allem müssen nicht immer wieder Bäume gefällt werden. 48 In den Papiercontainer bzw. die entsprechende Tonne oder Sack gehören: Zeitungen, Zeitschriften, loses Papier, Werbeprospekte, Kataloge, Telefonbücher, Packpapier etc. Auch Kunststoffe können wieder verwendet werden, problemlos ist das allerdings nur bei sortenrein gesammeltem Abfall. Fallen die Kunststoffe vermischt und verschmutzt an, ist das Recycling nicht so einfach. Aus Bio-Müll – Abfälle von Obst (aber keine chemisch behandelten Schalen von Zitrusfrüchten), Gemüse, Pflanzen in Küche und Garten, aber auch andere organische Abfälle – kann auf einem Komposthaufen neue Erde erzeugt werden. In vielen Orten können diese Abfälle in der Biotonne gesammelt werden. In Kompostieranlagen wird aus diesen organischen Abfällen ein sogenanntes Boden verbesserungsmittel hergestellt. Von den Entsorgungs betrieben wird dann solcher Kompost den Ver braucherinnen und Verbrauchern wieder angeboten. Das gesammelte Glas von Einwegflaschen ist als Altglas ein wertvoller Rohstoff bei der Herstellung von Hohlglas (Flaschen, Konservengläser). In die Sammelcontainer sollten die Gläser nach Farben sortiert eingeworfen werden. Auf das vorherige Entfernen von Schraub- oder anderen -verschlüssen ist zu achten, auch gehören keine anderen Glassorten wie Flachglas, Spiegel, Drahtglas, optisches Glas, Glühbirnen o. Ä. in die Sammelbehälter. Das Mehrwegflaschensystem ist ein noch einfacherer und energiesparender Kreislauf. 40- bis 60-mal kann eine Flasche neu gefüllt werden, bevor sie zu Bruch geht. Bei Abfällen, die Schadstoffe enthalten, handelt es sich um sogenannte Sonderabfälle, die gesondert gesammelt und entsorgt werden sollen. In vielen Gemeinden gibt es Sammelstellen, bei denen Privatpersonen in handelsüblichen Mengen solchen Sondermüll anliefern können. Dazu gehören z. B. Elektronikschrott, Flachglas, Elektrokabel, Haushaltskunststoffe, Holzabfälle (unbehandelt), Kork, Schrott und Altmetalle und Styropor-Formteile. Mitunter gibt es auch in regelmäßigen Abständen sogenannte Sondermüllaktionen. Die Deponie ist ein zentraler Platz, auf dem der Müll eines größeren Einzugsbereiches durch Ablagerung beseitigt wird. Dafür ist ein aufwändiger Sicherheitsstandard erforderlich: Wasserundurchlässige Schichten aus Ton oder Kunststofffolien schützen das Grundwasser. Das Sickerwasser wird erfasst und in 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Klärgruben abgeleitet und gereinigt. Die Abfälle werden in Schichten abgelagert, die von Spezialfahrzeugen zusammengepresst werden. Entstehende Gase werden gesammelt. Da sie hohe Konzentrationen von Methan (heizwertreich) enthalten, werden sie energetisch verwertet. Deponien werden so aufgeschüttet, dass sie sich in die umliegende Landschaft eingliedern. Werden sie stillgelegt, können sie nach dem Auffüllen mit einer bis zu 2 m dicken Erdschicht bepflanzt werden. In Müllverbrennungsanlagen wird der Müll thermisch behandelt, d. h. verbrannt. Dabei wird das Volumen des Abfalls erheblich verringert und die Abfallmenge um 2/3 reduziert. Durch die hohe Temperatur (850° C) werden schädliche organische Verbindungen zerstört. Metalle wie z. B. Eisen können zurückgewonnen werden. Die zurückbleibende Asche oder Schlacke muss allerdings wieder auf Deponien gelagert werden. Sie und die entstehenden Abgase können noch giftige Reststoffe enthalten. Mit der entstehenden Wärme können Gebäude in der Umgebung beheizt werden (Fernwärme). Die Kosten sind bei der Müllver brennung erheblich höher als bei der Deponierung. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Zusammenhang von Abfall / Müll und Umwelt belastung thematisieren –Notwendigkeit der Mülltrennung verdeutlichen –Beobachten, welche Abfälle in der Klasse während eines Vormittags anfallen –Bedeutung des Begriffs „Recycling“ und Nutzen der Wiederverwendung bestimmter Abfälle besprechen –Lehrausgang zu einer Sammelstelle der Gemeinde –Künstlerische Verwertung von Müll: – Papier aus Altpapier selbst schöpfen – Collagen mit Abfällen herstellen – Roboter aus Schachteln bauen – Stelzen aus Dosen anfertigen Lösungen: Sachbuch S. 55 Nr. 1: Altglas (Weißglas, Buntglas), Altpapier, Restmüll, Biomüll, Kunststoff, Metalle Arbeitsheft S. 40 Nr. 2: Jause im Plastiksackerl – Jause in der Jausenbox; Heftumschläge aus Plastik – Heftumschläge aus Papier; Radierer mit Plastik hülle – Radierer ohne Plastikhülle; Getränk in Tetrapak – Getränk in der Mehrwegflasche; Schnellhefter aus Plastik – Schnellhefter aus Karton; Lackierte Buntstifte – Unlackierte Buntstifte; Lineal aus Plastik – Lineal aus Holz Nr. 3: Getränke in Mehrwegflaschen, Plastikschüssel beim Wurstkauf mitnehmen, Einkaufskorb mit nehmen statt Sackerl im Geschäft, frische Lebensmittel statt Dosen, Stoffsackerl verwenden, … Sachbuch S. 56 Nr. 1: A B F A L L Sachbuch S. 57 Nr. 2: kleiner Teil, Wärme, Strom, teurer, giftige Erfahrungs- und Lernbereich Technik SB S. 58 – 59 Der Kreislauf des Wassers / AH S. 42 Wasserkreislauf / AH S. 43 Wasserkreislauf im Blumenglas Sachinformationen: Die auf der Erde befindliche Wassermenge ist konstant, es ändert sich lediglich die Erscheinungsform des Wassers, also der Aggregatzustand. Der stetige Wechsel von Wasser zwischen der Erdoberfläche und Atmosphäre wird als Wasserkreislauf bezeichnet. Durch den Wärmeeinfluss der Sonneneinstrahlung verdunstet das Wasser auf der Erdoberfläche, es steigt auf und zirkuliert in der Atmosphäre. Warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte, deshalb kondensieren in kälteren Luftmassen die Wasser moleküle an Kristallisationskernen (wie Staubteilchen) und bilden Wolken. Bei weiterer Abkühlung entstehen Tropfen, die abregnen. Andere Niederschlagsformen bilden sich, wenn die Luftschichten auf dem Weg zur Erde kälter als 0° C sind. Schneeflocken sind zusammengeballte Eiskristalle, Graupelkörper sind angetaute und wieder gefrorene Schneeflocken, Hagel entsteht in sehr kalten Luftschichten. Wenn das Wasser die Erdoberfläche wieder erreicht – Teile sind auf dem Weg bereits wieder verdunstet –, versickert es im Boden oder fließt als Oberflächenabfluss direkt wieder über Bäche oder Flüsse zurück ins Meer. Das Sickerwasser bildet zum Teil die Bodenfeuchtigkeit, die über die Pflanzen oder direkt wieder verdunstet. Wenn das Sickerwasser auf wasserundurchlässige Schichten trifft wie z. B. Lehmschichten, bildet sich Grundwasser, das an der Stelle, wo die Lehmschicht an die Erdoberfläche kommt, eine Quelle bildet. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Den Wasserkreislauf mit Hilfe von Versuchen zu Verdunsten, Verdampfen, Versickern vereinfacht darstellen (Der Niederschlag des Wasserdampfes an einem abkühlenden Deckel stellt den Kondensationsprozess dar.) –Der Verdunstungsversuch ist ein Langzeitversuch. Ein Teller mit Wasser wird ans Fenster gestellt. Auf einer sonnigen Fensterbank ist bereits nach 24 Stunden eine Beobachtung möglich. Am Teller bilden sich Kalkrückstände, die Aufschluss über 49 3. Klasse Unterrichtsgestaltung die Anreicherung des Wassers mit Salzen und Mineralien bei der Versickerung im Boden geben. –Das Gefrieren des Wassers dauert etwa 24 Stunden (kleine Mengen, abhängig von der Temperatur, eventuell ins Gefrierfach legen). Zu beobachten ist, dass sich das Wasser in einem festen Zustand befindet und sich an der Oberfläche sehr schnell ein Wasserfilm bildet. Lösungen: Sachbuch S. 58 – 59 Nr. 1: im Uhrzeigersinn beginnend bei den roten Pfeilen: verdunsten, kondensieren, abregnen, versickern Nr. 2 und 3: siehe Sachinformation Arbeitsheft S. 42 Nr. 1: FULT → LUFT Nr. 2: Experiment 1: Bei den Gefäßen mit größerer Oberfläche verdunstet das Wasser schneller. Experiment 2: Der Spiegel beschlägt sich (wie der Badezimmerspiegel beim Baden oder Duschen). Arbeitsheft S. 43: Die Folie beschlägt sich (wird feucht). Kleine Wassertröpfchen bilden sich, die dann hinuntertropfen und im Boden versickern und somit die Pflanzen mit Wasser versorgen. SB S. 60 Wettererscheinungen / AH S. 44 Wettererscheinungen / AH S. 45 Wetterbeobachtungen Sachinformationen: Früher beobachteten die Menschen nur den Himmel, die Wolken und das Wasser und danach bestimmten sie das Wetter. Heute gibt es weitaus zuverlässigere Methoden der Wettervorhersage. Sie funktioniert über Radarmessungen und Satellitenbeobachtung. Überall auf der Welt sind Wettermessstationen verteilt: an den Polen, in den Wüsten, auf Bergen und auf dem Meer. Dort gibt es Bojen, die mit elektronischen Messgeräten ausgestattet sind, oder Wetterflugzeuge. Lufttemperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit werden gemessen, die Wolken werden beobachtet. Die Satelliten kreisen über der Erde und schicken ständig Aufnahmen aus der oberen Erdatmosphäre, der Troposphäre. Alle Daten werden gesammelt, von Computern ausgewertet und dann auf einer Wetter karte eingezeichnet. Was gehört zu einer Bodenmessstation? Niederschlagsmesser fangen Niederschlagsmengen auf und erheben Daten zur Menge und zum Zeitraum des Niederschlages. Ein Barometer misst den Luftdruck; das ist die Kraft, die durch das Gewicht der Luft in der Atmosphäre auf eine Flächeneinheit ausgeübt wird. 50 Windstärkemesser sind in Profigeräten häufig Anemometer. Die Schalen in der Größe eines halben Tischtennisballes sind so an einem drehbar gelagerten Achsenkreuz befestigt, dass der Wind eine Rotation verursacht. Die Drehgeschwindigkeit wird gemessen. Ein Windrichtungsmesser ist der klassische Wetterhahn, der mit seinem Kopf in die Richtung zeigt, aus der der Wind kommt. Wetterhähne weisen an der Kopfseite einen geringeren Windwiderstand auf als an ihren größeren Schwanzfedern. Die Windrichtung stimmt meistens mit der Wolkenrichtung überein. Wettervorhersagen sind an die geografische Lage des Standortes und die spezielle Großwetterlage gebunden. Hygrometer, Luftfeuchtigkeitsmesser, machen sich die Reaktion von natürlichem Haar auf Feuchtigkeit zu Nutze. Ein Wetterhäuschen als Vorhersagestation ist ein Hygrometer. Je feuchter die Luft, desto länger wird ein Strang Pferdehaar im Innern des Häuschens, der Mann mit dem Regenschirm kommt nach vorne. Bei trockener Luft, also schönem Wetter, ziehen sich die Haare zusammen und die Frau mit dem Sommerkleid wird nach vorne gezogen. Thermometer werden hier nicht besonders aufgeführt, gehören jedoch selbstverständlich zu einer Messstation dazu. Die Niederschläge sind meist die auffälligste Wetter erscheinung, weil sie neben der Temperatur für die Kleidung mitverantwortlich sind und so von klein an in das Bewusstsein der Kinder rücken. Unter Nebel versteht man fein verteilte Flüssigkeitströpfchen in der Luft. Natürlicher Nebel entsteht, wenn sich wassergesättigte Luft abkühlt. Dadurch kann die Luft nicht mehr so viel Wasser aufnehmen und das „überschüssige“ Wasser kondensiert in kleinen Tröpfchen aus. Nebel entsteht bevorzugt in Herbstnächten in der Nähe von Gewässern, da in dieser Jahreszeit tagsüber die Sonne noch stark genug ist, um viel Wasser zu verdunsten, die Luft sich abends aber stark genug abkühlt, sodass das Wasser wieder kondensiert. Wenn es im Sommer plötzlich zu einem Kaltlufteinbruch kommt, kann auch in dieser Zeit Nebel auftreten, was jedoch nicht allzu häufig geschieht. Warme Luft kann viel Feuchtigkeit aufnehmen. Wenn sie sich abkühlt, bilden sich Wassertröpfchen, die am Himmel als Wolken zu sehen sind. Anfangs ist ein Wassertröpfchen nur Bruchteile eines Millimeters groß (20 μm – ein Haar dagegen ist 90 μm dick). Wenn weiterer Wasserdampf dazu kommt, wird es langsam größer. 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Wesentlich schneller geht es, wenn zwei Wolken tröpfchen zusammenstoßen und zu einem Tröpfchen verschmelzen. Durch mehrfache Zusammenstöße bilden sich nach einiger Zeit Regentropfen. Diese sind bereits so schwer, dass sie nicht mehr in der Luft gehalten werden können – sie fallen langsam in Richtung Erdboden. Wenn die Temperatur in einer Wolke unter 0° C sinkt, kann mit der weißen Pracht gerechnet werden. Statt der bekannten Regentropfen bilden sich ab dem Gefrierpunkt winzige Eiskristalle. Diese Eiskristalle sehen aus wie Plättchen, Nadeln oder Sterne. Sie verbinden sich mit anderen zu Schneeflocken. Diese fallen zur Erde. Wenn es am Boden unter 0° C kalt ist, bleiben sie als Schnee liegen. Zwischen den Eiskristallen ist viel Luft eingeschlossen. Deshalb ist es in einer verschneiten Landschaft friedlich und ruhig. Außerdem sorgt die Luft dafür, dass die Schneekris talle locker aufeinander liegen. Wenn 10 cm Schnee schmelzen, bleibt etwa 1 cm Wasser übrig. Wenn es ungefähr 10° C unter Null kalt ist, bildet sich Pulverschnee. Dann sind die Schneekristalle klein und sehr fein. Bei höheren Temperaturen ist der Schnee wässrig. Dann kann man gut Schneemänner bauen. Keine Schneeflocke gleicht einer anderen. Die Form der Schneeflocken hängt von der Temperatur bei der Entstehung in der Wolke und auf dem Weg zum Boden ab. Die Größe der Schneeflocken ist selten über 3 bis 4 cm. Unter günstigen Bedingungen kann sie jedoch über zehn Zentimeter erreichen. Die größte beobachtete Schneeflocke hatte einen Durchmesser von immerhin 12 cm. Ohne den hohen Luftanteil einer Schneeflocke würde sie wohl kaum so schön ruhig, langsam und leise auf die Erde schweben. Stößt ein unterkühlter Wassertropfen mit einer feinen Eisnadel oder Schneeflocke zusammen, verbackt er sozusagen zu einem undurchsichtigen Eisgebilde, einem Graupelkorn. Man kann es auch als eine Übergangsform zwischen Schnee und Hagel sehen. Graupel fällt gewöhnlich nur in bescheidenen Mengen. Im Gebirge ist es jedoch die fast ganzjährige Hauptform der Niederschläge. Die Steigerungsform des Graupels ist der Hagel. Ein Hagelkorn nimmt seinen Anfang als Regentropfen in einer Gewitterwolke. Heftige Turbulenzen lassen die Regentropfen aus dem unteren Teil der Wolke (um 0° C) in den oberen (-40° C) wirbeln und umgekehrt, mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 30 m/s. Der Regentropfen gefriert und wird immer größer, indem er sich mit anderen Hagelkörnern verbindet und im unteren Abschnitt der Wolke wieder Wasser aufnimmt. Auf dem Weg nach oben gefrieren weitere Wasser- und Eisanteile an dem Hagelkorn und lassen es weiter anwachsen. Je öfter sich dieser Vorgang in einer Wolke wiederholt, umso größer werden die Hagelkörner. Irgendwann werden sie in der Wolke zu schwer und fallen auf die Erde. Oft erreichen die Eiskörner den Erdboden gar nicht, da sie auf dem Weg durch die wärmeren Luftmassen wieder schmelzen. Das schwerste Hagelkorn aller Zeiten wurde mit einem Gewicht von 1,9 kg in Kasachstan gefunden. Sogar Mensch und Tier kann ein plötzlicher Hagelschlag übel mitspielen. Tiere bis zu einer Größe eines Fuchses können getötet, ganze Ernten vernichtet und Gebäude beschädigt werden. Tau ist ein Niederschlag aus Wasserdampf. Durch Abkühlung der Luft unter den Taupunkt (Temperatur, bei der die Luft feuchtigkeitsgesättigt ist; die relative Luftfeuchtigkeit beträgt 100 %) kondensiert dieser Wasserdampf an bodennahen Objekten. Dies geschieht besonders nachts. Tau stellt vor allem in Wüstenregionen eine wichtige Wasserquelle für die Vegetation dar. Wind entsteht immer dann, wenn die Temperatur der Luft unterschiedlich ist. Zwischen der stark gedrückten Luft in einem Hochdruckgebiet und der weniger dichten Luft in einem Tiefdruckgebiet wird ein Ausgleich geschaffen. Deshalb strömt Luft vom Hoch zum Tief. Diese Luftströmung nennt man Wind. Die Windrichtung ist immer die Richtung, aus der der Wind kommt. Die Geschwindigkeit misst man in km / h mit einem Anemometer. Durch die Drehung der Erde verschiebt sich die Luft gegen die Erde. Berge und Täler lenken sie ab. Über dem Meer nimmt die Luft mehr Feuchtigkeit auf als über dem Land. So lagert sich manchmal viel Luft übereinander. Sie drückt stark auf die Erde, man spricht von Hochdruck. Wo relativ warme und feuchte Luft von der Erdoberfläche in die Höhe steigt, spricht man von einem Tiefdruckgebiet. In einem Hochdruckgebiet sinkt schwere Kaltluft langsam herab und breitet sich aus. Hochdruckgebiete sorgen für ruhiges und sonniges Wetter. Wolken bedeckter Himmel, Wind, Niederschläge, insgesamt wechselhaftes Wetter kennzeichnen ein Tief. 51 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Wetterberichte im Fernsehen ansehen (als Haus übung) –Schneeflocken darstellen (Die sechsstrahlige Form der Schneeflocken darzustellen fällt nicht allen Kindern leicht. Ein Hinweis auf das Zifferblatt der Uhr mit Zwanzig-Minuten-Abschnitten erleichtert die Herstellung der Grundform und fördert das geometrische Verständnis.) –Geschichten und Gedichte zu Wettererscheinungen schreiben –Regen-, Blitz- und Wolkenbüchlein herstellen –Wettermassage Es tröpfelt: Mit den Fingerkuppen schnell auf den Rücken tippen, alle zehn Finger einzeln bewegen. Es regnet: Die Fingerknochen klopfen etwas kräftiger auf den Rücken. Es darf nur so stark geklopft werden, wie die Partnerin oder der Partner es als angenehm empfindet. Es hagelt: Die einzelnen Hagelkörner mit geschlossener Faust vorsichtig auf den Rücken prasseln lassen. Es blitzt: Mit dem Finger wiederholt große Blitze auf den Rücken zeichnen. Es donnert: Die Handflächen aneinander vor beistreifend, mit den Handkanten vorsichtig auf den Rücken schlagen. Die Sonne scheint: Mit der flachen Hand schnell im Kreis über den Rücken reiben, damit die Stelle warm wird. –Der Versuch mit der Kerze, der die Windströme am Fenster oder an der Tür sichtbar macht, eignet sich als Einstieg in das Thema „Wind“. An der Kerzenflammenrichtung wird die Strömung erkennbar. –Bau eines Windrichtungspfeiles oder eines Windsackes Bau eines Windsackes: Für einen Windsack braucht man einen Stock, einen Plastiksack, Draht, Kordel, eine Schere und einen Hefter. Der Sack wird um den rund gebogenen Draht geschlagen und mit dem Hefter befestigt. Mit der Schere öffnet man die Tüte am losen Ende, damit der Wind hindurchblasen kann. Die Kordel wird mit dem einen Ende an dem Drahtbogen befestigt, die andere Seite kommt an einen Stock. Lösungen: Sachbuch S. 60 Nr. 1: links: 0, 6; rechts: 8, 12 Arbeitsheft S. 44 Nr. 1: Schnee, Regen, Nebel, Hagel, Gewitter Nr. 3: Wenn die Sonne scheint und keine Wolken zu sehen sind, dann herrscht strahlender Sonnenschein. 52 Arbeitsheft S. 45: sonnig, bewölkt, wechselhaft, stark bewölkt, regnerisch, gewittrig SB S. 61 Wasser für alle Sachinformationen: Bei einer Wasserleitung handelt es sich um ein technisches System zum Transport von Wasser an Orte, an denen es auf natürlichem Wege nicht zur Verfügung steht. Die ältesten Überlieferungen über Bauwerke zur Wasserleitung stammen aus der Zeit des ägyptischen Pharaos Ramses dem II., geboren ca. 1300 v. Chr. Auch die Römer waren für ihre umfangreichen Aquädukte bekannt. Im Mittelalter wurden hölzerne Leitungen, sogenannte Pipen verwendet. Wasserleitungen sind wichtiger Bestandteil einer Zivilisation, da durch die Versorgung mit Frischwasser die Gefahr von Krankheiten durch mangelnde Hygiene gemindert wird. Wichtig hierfür ist neben der Zuleitung von Wasser auch ein funktionierendes Abwassersystem. (http://de.wikipedia.org/wiki/ Wasserleitung) Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Wasserwerk besichtigen –Örtlichen Wasserpreis anhand von Wasser rechnungen ermitteln –Den eigenen Wasserverbrauch schätzen –Weitere Beispiele für Wasserverschmutzung finden Lösungen: Sachbuch S. 61 Nr. 2: Seife, Putzmittel, Waschpulver, Duschgel SB S. 62 Trinkwasser wird aufbereitet / AH S. 46 Trinkwasser wird weitergeleitet Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Eine Liste erstellen mit Maßnahmen zum Wassersparen –Länder herausfinden, in denen Trinkwasser knapp und deshalb besonders wertvoll ist –Länder herausfinden, in denen österreichische Hilfsorganisationen Trinkwasser aufbereitet haben, und die Ursachen für die Wasserknappheit herausfinden –Einen Wasserhahn zerlegen und dessen Funktionsweise erkunden 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Lösungen: Sachbuch S. 62 Nr. 3: beim Zähneputzen den Wasserhahn abdrehen, beim Duschen den Wasserhahn abdrehen, wenn man sich einseift, die Badewanne nicht ganz volllaufen lassen, Regenwasser auffangen zum Gießen, Klospülung mit Stopptaste betätigen, Wasserhahn nicht tropfen lassen, Geschirrspüler ganz befüllen vor dem Einschalten, Waschmaschine ganz befüllen, alte Geräte austauschen, … Die Lösungsseite zum AH findet sich auf Lasso Sachbuch-Online. SB S. 63 Abwasser wird entsorgt / AH S. 47 Mischen und trennen / AH S. 48 Abwasserentsorgung Sachinformationen: Der Hauptkanal der Kanalisation führt das Abwasser zur Kläranlage. Neben mechanischen Verfahren werden in den meisten Kläranlagen heute biologische, aber auch chemische Verfahren eingesetzt. Gröbere Inhaltsstoffe werden schon im Zulauf mit einem Rechen entnommen. Im Sandfang fließt das Wasser langsamer, dabei setzen sich schwerere Stoffe wie Sand und Kies ab. Im Vorklärbecken setzen sich langsamer absinkende Feststoffe ab. Aufschwimmende Stoffe werden abgesaugt. Zwei Drittel des Schmutzes sind in gelöster Form noch immer im Wasser. Im Belebungs becken bauen Bakterien die organischen Schmutzstoffe ab. Da sie in der Regel Sauerstoff benötigen, wird Druckluft in das Becken geblasen oder Rotoren sowie Bürsten sorgen für Sauerstoff. Im Nachklärbecken setzen sich Mikroorganismen, der Belebtschlamm, ab. Das gereinigte Wasser wird in das Gewässer geleitet. Ein Teil des Belebtschlamms wird noch einmal ins Belebungsbecken gepumpt. Der Rest kommt zum Schlamm aus dem Vorklärbecken und wird in Faultürme gepumpt. Her wird er in etwa 20 Tagen bei ca. 37° C durch Bakterien zersetzt. Dabei entsteht Methangas, das als Energiequelle im Klärwerk genutzt wird. Klärschlamm kann teils deponiert oder verbrannt werden. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Auf einem Lehrausgang nach Abflussrohren und Kanälen Ausschau halten –Vermutungen anstellen lassen, wo das Wasser hinfließt, wenn es durch unsere Nutzung verschmutzt ist –Eine Kläranlage besichtigen –Verdeutlichen, dass es ohne funktionierender Abwasserversorgung zu Seuchen kommen kann –Der Versuch des Verdunstens kann den Kindern auch mit der Herstellung von Meersalz aus Salzwasser nahegebracht werden. –Statt Salz kann auch Zucker verwendet werden. –Experimentieren und andere Flüssigkeiten (Tinte, Dicksaft, Essig, ...) mischen und beobachten Lösungen: Arbeitsheft S. 47 Nr. 1: Beim Abschöpfen soll den Kindern veranschaulicht werden, dass sich Öl nicht mit Wasser verbindet. Da es auf der Oberfläche „schwimmt“, kann es leicht mit einem Löffel oder Ähnlichem abgeschöpft werden (Öl – Wasser: Versuch 1). Beim Verdunsten unter besonderen Bedingungen entstehen aus bestimmten Lösungen Kristalle. Diese sind den Kindern alltäglich bekannt in Form von Salz oder Zucker. Dieser Vorgang dauert relativ lange. Wenn das Wasser verdunstet ist, bleibt das Salz übrig (Salz – Wasser: Versuch 2). Beim Filtrieren geht es um ein Verfahren zum Trennen von festen Stoffen und Flüssigkeiten (Sand – Wasser: Versuch 3). Arbeitsheft S. 48 Nr. 1: Rechen: Der Rechen fängt den groben Schmutz auf. Sandfang: Im Sandfang sinkt schwerer Schmutz zu Boden. Vorklärbecken: Schwimmender Schmutz und Fett werden im Vorklärbecken abgeschöpft. Belebungsbecken: Im Belebungsbecken fressen Bakterien weiteren Schmutz aus dem Abwasser. Nr. 2: Holzspäne, Styropor, Fett, Öl, Papierschnitzel, Kamm … / schwerer Schmutz, Sand, Steine, Metall,… / die Gegenstände werden durch den Filter aufgefangen. Sand kann nur teilweise gefiltert werden. SB S. 64 Vorsicht, heiß! Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Versuchsergebnisse dokumentieren und in Sätzen formulieren –Verschiedene Thermometer mitbringen und vergleichen –Die Ausdehnung von Stoffen bei Erwärmung bzw. das Zusammenziehen bei Abkühlung anhand der Flüssigkeit in einem Thermometer beobachten –Diese Auswirkungen im Alltag erkennen (Asphaltschäden auf Straßen, Dehnfugen auf Brücken, …) –Gefahren von Verbrühungen und Verbrennungen erkennen (heißer Topf, …) 53 3. Klasse Unterrichtsgestaltung Lösungen: Sachbuch S. 64 Nr. 1: g ute, schlechte Nr. 2: gute Wärmeleiter: Kaffeelöffel, Alufolie, Draht, … Schlechte Wärmeleiter: Wollfaden, Stoffband, Plastiklineal, Holzstab, … Nr. 3: 1. Die Flüssigkeit im Thermometer steigt immer höher. 2. Die Flüssigkeit sinkt rasch ab. Nr. 4: h, k SB S. 65 Versuche mit Rotkrautsaft / AH S. 49 Dokumentation der Versuche mit Rotkrautsaft Ideen zur Unterrichtsarbeit: Begriff Lösung erarbeiten (Wasser = Lösungsmittel) –In je einem Glas werden Salz und Zucker so sparsam gelöst, dass der Geschmack eindeutig ist, aber das Wasser keine Trübung aufweist. Man lässt die Kinder nun geschmackliche Vermutungen anstellen. –Anstatt des Wassers wird (siehe Schulbuch) Rotkrautsaft verwendet. Durch die Beimengung der genannten Stoffe verfärbt sich der Saft. –Die Farbreaktionen funktionieren auch mit Kirschsaft oder rotem Traubensaft. –Man kann nachweisen, dass Säuren und Basen einander neutralisieren: Zunächst mischt man Wasser und Essig. Die Lösung schmeckt sauer. Dann löst man etwa eine Messerspitze Natron darin auf. Der saure Geschmack verschwindet, weil Natron die Essigsäure neutralisiert. –Mit Rotkohlsaft können auch Stoffe, z. B. T-Shirts eingefärbt werden: etwa zwei Stunden in der Färbelösung liegen lassen, dann mit kaltem Wasser ausspülen. Lösungen: Arbeitsheft S. 49 Nr. 1, 2: Zucker: es passiert nichts; Zitrone: der Saft verfärbt sich rot (Lauge); Essig: der Saft verfärbt sich rot (Lauge); Seifenpulver: grün (Base) SB S. 66 Magnetismus / AH S. 50 / SB S. 67 Der Kompass / AH S. 51 Magnetismus und Kompass / AH S. 52 Einen Kompass bauen Sachinformationen: Es gibt Quellen dafür, dass der Magnetismus in der Antike bereits in Kleinasien bei der Stadt Magnesia anhand einiger Felsenstücke bekannt war, die Eisen teilchen anzogen. Auch Thales, der durch seine 54 mathematischen Sätze bekannt wurde, beschrieb ebenfalls Erze, die Eisenstücke anzogen. Die Araber benutzten Magnetsteine, die auf einem Stück Holz in einer Wanne mit Wasser schwammen, zur Navigation. Pierre de Maricourt beschrieb im 13. Jahrhundert das Verhalten zweier Pole zueinander. Das Phänomen des Kompasses, der eine magnetische Nadel zu Hilfe nimmt, ist durch den Erdmagnetismus zu erklären. Die Erde funktioniert ähnlich einem Stabmagneten, der von einem Magnetfeld umgeben ist. Die Pole sind allerdings nicht identisch mit den geografischen Polen. Da der Magnetismus der Erde auf die Kompassnadel wirkt, ist die Spitze der Kompassnadel, die nach Norden zeigt, eigentlich nicht der Nordpol, aber aus der historischen Überlieferung bleibt dies so erhalten. Heute hat der Magnetismus in der Elektrizität bei Elektromotoren und der Strom erzeugung eine große Bedeutung erhalten. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Geschichte des Kapitän Seebär vorlesen –Im Alltag nach Magneten suchen (Kühlschrank, Spielzeug, Tafel, …) –Versuchstische aufstellen –Tragekraft verschiedener Magnete erproben: wie viele Büroklammern trägt mein Magnet? –Versuchsergebnisse dokumentieren –Ein Magnetspiel herstellen –Kompass bauen Lösungen: Sachbuch S. 66 Nr. 1: Die Gegenstände werden von der roten Seite des Magneten angezogen. Nr. 2: Hufeisenmagnet, Stabmagnet, Ringmagnet Nr. 3: Gleiche Pole stoßen einander ab. Ungleiche Pole ziehen einander an. Nr. 4: nur die roten Kupfermünzen, Euro-Münzen: Kern aus Kupfer und Nickel Arbeitsheft S. 50 Nr. 2: Der Magnet zieht metallische Gegenstände an. Diese können auch bewegt werden, wenn ein Blatt Papier dazwischen ist. Sollte das Papier (Karton) zu dick sein, funktioniert dieses Experiment nicht mehr. Nr. 3: falsche Aussagen: Der Magnet zieht Gegenstände durch Karton an. Der Magnet zieht Gegenstände durch ein Buch an. Der Magnet zieht Gegenstände durch den Tisch an. Arbeitsheft S. 51: Kühlschrank, Handtasche, Schmuck, Tafel, Spielzeug, Türschließer, … Nr. 3: N = rot, S = grün; rechts: rote Nadel (N) ziegt auf den Nordpol (rote Farbe) des Magneten Nr. 4: Die Kompassnadel bewegt sich wild hin und her. 3. Klasse Unterrichtsgestaltung AH S. 53–63 – Ich erinnere mich Ideen zur Unterrichtsarbeit: Eigene Rätsel oder andere Zusammenfassungen des Schuljahres erstellen und einander präsentieren Lösungen: Arbeitsheft S. 55 Nr. 5: höflich, Geld, Vorrang, Sicher heit, retten, Bürgermeisterin oder Bürgermeister Nr. 6: Vier Aufgaben der Polizei – Verkehrsüberwachung, Verkehrserziehung, Verkehrsregelung, Einsatz bei einem Unfall; 144 – Rufnummer der Rettung; vier Aufgaben der Feuerwehr – löschen, bergen, schützen, retten; 133 – Rufnummer der Polizei; 122 – Rufnummer der Feuerwehr; Ferien – Gegenteil von Schulzeit Arbeitsheft S. 57 Nr. 5: Eiweiß ist in Milchprodukten, Fleisch und Fisch enthalten. Vitamine und Mineralstoffe aus Obst und Gemüse schützen unseren Körper vor Krankheiten. Zu einem Frühstück in Frankreich gehört ein Croissant. Verbrennungen müssen unter fließendem Wasser gekühlt werden. Mit unseren Sinnesorganen können wir unsere Umwelt erfassen. Nr. 6: Wiese, Maulwurf, acht, Libelle, Seerose, Kröte, Pürzeldrüse Arbeitsheft S. 59 Nr. 5: Gewässer; Osten; Norden – Osten – Süden – Westen; Plan; Legende Nr. 6: Lösungswort: Kalender Arbeitsheft S. 61 Nr. 5: falsche Wörter: Kasperlwerbung, Hauswerbung, Trageblätter, Kinderwerbung Nr. 7: Biomüll: Eierschalen, Gemüsereste, Obstreste; Metall: Limodose, Tunfischdose, Alufolie; Altglas: Marmeladeglas, Glasflasche; Altpapier: Zeitung, Prospekte; Restmüll: zerbrochene Trinkgläser, Plastiksackerl, Glühbirne; Plastik flaschen – gelbe Tonne: Petflasche, Plastikflasche für Spülmittel. Arbeitsheft S. 63 Nr. 6: Wasser beim Zähneputzen nicht laufen lassen. Die Blumen mit Regenwasser gießen. Den Wasserhahn immer gut zudrehen. Nr. 7: Wärmeleiter: Metallstab, Kaffeelöffel, Stricknadel, Alufolie, Draht Nr. 8: zwei gleiche Farben stoßen einander ab, gegen sätzliche Farben ziehen einander an Anhang S. 68–70 Abc des Lernens Wie bereits zu Beginn dieses Handbuches beschrieben, ist es im Unterrichtsalltag sehr wichtig, auf die Lerngewohnheiten und individuell bevorzugten und Erfolg bringenden Lernmethoden der Schülerinnen und Schüler zu achten und neue Wissensinhalte dementsprechend anzubieten. Zum Abschluss des vergangenen Schuljahres und in Hinblick auf das nächste sollten diese Lernmethoden nochmals in Erinnerung gerufen werden und eingeschlichene Gewohnheiten neu überdacht werden. Dadurch wird das Lernen mehr in die Hand und Verantwortung des Kindes gelegt. Das Lernplakat „Unser Gehirn – unser Lernhelfer“, siehe Kopiervorlage 1, kann bei einem Elternabend, aber auch im Unterricht mittels einer Overheadfolie präsentiert werden. S. 71–72 Lexikon Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Besonders interessierte Schülerinnen und Schüler können das Lexikon für die Zusammenstellung eines Referates nutzen. –Es kann auch ein eigenes Lexikon für andere Sachgebiete erstellt werden. 55 3. Klasse Unterrichtsgestaltung „Unser Gehirn – unser Lernhelfer“ Sachinformationen zur KV 6: Unter Lernen versteht man den Erwerb von Kenntnissen sowie von geistigen und körperlichen Fähigkeiten. Man unterscheidet Lerntypen: –visuelle Typen lernen leichter, indem sie etwas vor sich haben, das sie betrachten und sich einprägen können –akustische Typen lernen leichter, indem sie Dinge hören, erzählt bekommen –kinästhetische / taktile Typen lernen leichter, wenn sie sich frei bewegen und Dinge ausprobieren können Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten: – aktives und reflektives Lernen – sensorisches und intuitives Lernen – visuelles und verbales Lernen – sequentielles und globales Lernen –Aktive Lernerinnen und Lerner verstehen und behalten Informationen am besten, indem sie aktiv etwas damit machen, z. B. diskutieren, anwenden oder es anderen erklären. –Reflektive Lernerinnen und Lerner bevorzugen es, erst still darüber nachzudenken. –Sensorische Lernerinnen und Lerner lernen lieber Fakten, intuitive bevorzugen es, Möglichkeiten und Beziehungen zu entdecken. 56 –Verbale Lernerinnen und Lerner halten mehr von Worten in Form schriftlicher oder gesprochener Erklärungen. –Sequentielle Lernerinnen und Lerner gelangen Schritt für Schritt einer logischen Reihenfolge folgend zum Verständnis. –Im Gegensatz dazu tendieren globale Lernerinnen und Lerner dazu, in großen Schritten zu lernen, indem sie das Material fast zufällig aufnehmen ohne Verbindungen zu sehen und es dann auf einmal verstehen. Sie haben oft Schwierigkeiten zu erklären, auf welchem Weg sie eigentlich zu ihrer Lösung kamen. Vermittelter Stoff wird laut einer Studie (Niggemann, in H. Gudjons, „Handlungsorientiert lehren und lernen“, Bad Heilbronn 2001) je nach Übermittlungsart unterschiedlich behalten: ÜbermittlungsartErinnerbarkeit Vortrag (nur Hören) ca. 20 % Bilder / Filme (nur Sehen) ca. 30 % Vortrag und Bilder (Hören und Sehen) ca. 50 % Gemeinsames Lernen, Kooperation und eigenes Handeln ca. 70 % Mitentscheidung über Auswahl und Inhalt des Sachverhalts ca. 90 % Der Unterricht sollte also so gestaltet sein, dass mehrkanaliges Lernen möglich ist, damit alle Kinder auf die ihnen gemäße Art zum Lernerfolg kommen können. Kopiervorlage 6 Unser Gehirn – unser Lernhelfer! Alles, was wir sagen, denken, fühlen und tun, wird von unserem Gehirn gesteuert. Das Gehirn ist so etwas wie eine Computer-Schaltzentrale, die alles steuert, was wir machen. Unser Gedächtnis speichert das, was wir lernen und was wir erleben. Je häufiger du dein Gehirn trainierst, desto leichter fällt dir das Lernen. Dehne und strecke dich zwischendurch. Hüpfe, laufe, singe oder tanze jede halbe Stunde. Dies ist wichtig für deine Lernkonzentration und damit dein Körper fit bleibt! Wusstest du, dass Witze und lustige Geschichten überhaupt die beste Gehirnnahrung sind? Unser Gehirn mag es sehr, wenn wir lachen und Spaß am Lernen haben. Unter solchen Umständen lernt es besonders gut. Trinke viel Wasser! Iss genügend Obst! Bewegung im Freien ist wichtig! Mach mal Pause! Lachen ist gesund! © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 57 Gemeinschaft – Kopiervorlage 7 Name: Verhalten bei Feuer In der Schule findet manchmal ein Feueralarm zur Probe statt. Damit soll das richtige Verhalten bei einem Feuer in der Schule geübt werden. 1 Beschreibe das richtige Verhalten bei einem Feueralarm. 2 Wo befindet sich euer Feueralarmplan, in dem der Fluchtweg und Sammelplatz eingezeichnet sind? Zeichnet ein, wie ihr von eurem Klassenraum zum Sammelplatz kommt. 58 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 Gemeinschaft – Kopiervorlage 8 Name: Hilfe holen bei Unfällen Bei manchen Unfällen ist es nötig, schnell Hilfe zu holen. Dann ist es gut, ruhig und überlegt zu handeln und am Telefon nichts Wichtiges zu vergessen. 1 Welche Telefonnummer kannst du wählen? 2 Schau dir die Bilder an. Was würdest du bei einem Notruf sagen? Schreibe dir dazu Stichworte auf und trage einen Notruf der Klasse vor. Wer ruft an? Wer ruft an? Was ist passiert? Was ist passiert? Wo ist es passiert? Wo ist es passiert? Wie viele Personen sind verletzt? Wie viele Personen sind verletzt? Warten auf Fragen! Warten auf Fragen! © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 59 Der Teichmolch gehört zu den Amphibien. Er ernährt sich hauptsäch lich von Kleinkrebsen, frisst aber auch Laich und Kaulquappen. Die Wasserassel lebt am Grund eines Gewässers und ernährt sich von zerfallenen Pflanzenresten. Der Wasserläufer läuft mit seinen 4 Hinter beinen über das Wasser. Die vorderen Beine sind kürzer. Er ernährt sich von kleinen Insekten, die er auf der Wasserober fläche findet. Kleintiere im Wasser Der Gelbrandkäfer ist ein Flug- und Schwimmkäfer. Wenn er taucht, nimmt er unter seinen Flügeldecken einen Luftvorrat mit. Er frisst vor allem Kaulquappen. Die Posthornschnecke lebt unter Wasser und ist ein Allesfresser. Sie ernährt sich hauptsäch lich von Algen und von abgestorbenen Pflanzen teilen, aber auch von Aas. Mein Bestimmungsbüchlein Der Wasserfloh ist erst auf den zweiten Blick zu entdecken, da er fast durchsichtig ist. Er filtert das Wasser und ernährt sich dabei. Die Larven von Libellen, Stechmücken oder Wasserkäfern leben nur in diesem Entwicklungs stadium unter Wasser. Die erwachsenen Tiere verlassen das Wasser. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 60 Schneide das Büchlein aus und falte. 1 Name: Natur – Kopiervorlage 9 Kleintiere im Wasser Natur – Kopiervorlage 10 Name: Die Erdkröte 1 Verbinde die Texte mit den richtigen Körperteilen. Male in passenden Farben an. Die Augen der Erdkröte haben waagrechte Pupillen. Die Iris schimmert rotgolden. Die warzige Haut kann braun, rotbraun oder graubraun sein. Zwischen den Zehen hat die Erdkröte Schwimmhäute. Der Körper ist gedrungen mit einem runden Maul. 2 Welche Tiere werden von der Erdkröte gefressen? Rahme grün ein. Welche Tiere fressen Erdkröten oder deren Kaulquappen? Rahme rot ein. 3 Was machen die Erdkröten im Winter? Setze die Wörter an der richtigen Stelle ein. Herzschlag Nahrung Erde Atmung Winterstarre Wenn es im Winter kalt wird, graben sich die Erdkröten unter einer ein. Ihre Körperfunktionen wie schützenden Laubschicht in die und werden während der kalten Jahreszeit stark verlangsamt. Diesen Zustand nennt man . Die Erdkröten brauchen während dieser Zeit keine und erwachen erst wieder im Frühling, wenn es wärmer wird. Dann beginnen sie ihre Wanderung zu den Laichgewässern. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 61 Raum – Kopiervorlage 11 Name: Wege berechnen 1 Berechne mit Hilfe des Maßstabes und eines Fadens Timos Weg zum Teich. 2 Zeichne noch andere Gebäude ein und berechne unten die Wegstrecken. Timo Teich Schule a) Der Weg von Timo zum Teich: cm, m. das sind in der Wirklichkeit b) Der Weg von bis m. das sind in der Wirklichkeit c) Der Weg von bis bis das sind in der Wirklichkeit 62 cm, m. das sind in der Wirklichkeit e) Der Weg von cm, m. das sind in der Wirklichkeit d) Der Weg von cm, bis cm, m. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 Raum – Kopiervorlage 12 Name: Vom Fernen zum Nahen 1 Ordne die Karten. Welche Ansichten gehören zusammen? Setze eine Reihenfolge (1–3) vom Nahen zum Fernen, schneide die Ausschnitte aus und ordne sie auf einem Blatt. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 63 Zeit – Kopiervorlage 13 Name: Mein Stammbaum 1 Fertige einen Stammbaum deiner Familie an. 2 Schreibe auf: Mein Vater ist das Kind von Meine Mutter ist das Kind von Die Mutter meines Vater ist meine Der Vater meiner Mutter ist mein 64 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 Wirtschaft – Kopiervorlage 14 Name: Werbung verspricht oft viel Einige Lebensmittel enthalten Zucker und Fett. Trotzdem bezeichnen die Hersteller das Produkt als gesund. Dadurch ernähren sich viele Menschen falsch. Viel Zucker und Fett in Lebensmitteln sind zwar lecker, aber nicht gesund. Damit die Menschen es leichter haben zu unterscheiden, welche Produkte gesund sind, gibt es eine neue Regel. Diese neue Regel besagt, dass Produkte, die zu viel Zucker und Fett enthalten, nicht mehr als gesund bezeichnet werden dürfen. Das Wort „gesund“ darf nur noch für Produkte verwendet werden, die wirklich gesund sind. 1 Untersucht Lebensmittel auf ihre Inhaltsstoffe und Bezeichnung. Produkt enthält Zucker enthält Fett wird als gesund bezeichnet Müsliriegel Cornflakes Schokomüsli Fruchtjoghurt Cola Um ein Produkt gesünder erscheinen zu lassen, verwenden Hersteller gerne Begriffe wie „fruchtig“, „milchig“ oder „vollkornig“. Ein „Fruchtjoghurt“ müsste demnach hauptsächlich aus Frucht bestehen. 2 Untersucht bei Lebensmitteln, ob die Inhaltsstoffe so sind, wie die Werbung es verspricht. Produkt enthält Zucker enthält Fett Fruchgetränk Gebäck Fruchtjoghurt Müsli © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 65 Technik – Kopiervorlage 15 Name: Verdampfen und Verdunsten 1 2 Protokolliere beide Versuche. Das habe ich beobachtet: Das habe ich beobachtet: So kann ich es erklären: So kann ich es erklären: Streiche die falschen Sätze durch. Aus den Buchstaben der richtigen Sätze ergibt sich ein Lösungswort: F Wenn Wasser kocht, wird es zu Dampf. In der Luft ist immer Wasserdampf. U Nur beim Kochen nimmt die Luft Wasser auf. M R Verdampfen ist dasselbe wie verdunsten. A Verdunsten ist dasselbe wie verdampfen. K Verdunsten geht schneller als verdampfen. L Verdampfen geht schneller als verdunsten. T Wasser verdunstet auch bei niedrigen Temperaturen. Lösungsbuchstaben: daraus ergibt sich das Lösungswort: 66 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 , Technik – Kopiervorlage 16 Name: Redensarten und Bauernweisheiten zum Wetter 1 2 Verbinde den Anfang der Redensart mit ihrem Ende. Oft hilt dir der Reim. Er macht ein Gescht … ... Wind bekommen. Mairegen kühl und nass, ... ... wie drei Tage Regenwetter. Jemand hat von der Sache ... ... füllt dem Bauern Scheun und Fass. Wenn Schäfchen am Himmel stehen, ... ... ist der Regen nicht weit. Wetter und Wind ... ... kann man ohne Schirm spazieren gehen. Wenn der Laubfrosch schreit, ... ... ändern sich geschwind. Welche Redensart kennst du noch? Schreibe sie hier auf. Oder schreibe eine auf, die dir besonders gefällt. © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 67 Technik – Kopiervorlage 17 Name: Wetterkarten-Domino 1 Schneide die Dominokärtchen aus. Auf jeder Karte ist dann ein Name und ein Wetterkarten-Zeichen. An jeder Seite kannst du oder kann ein anderes Kind ein passendes Kärtchen anlegen. Sonnenschein leichter Regen Schnee Nebel Gewitter dichte Bewölkung leichte Bewölkung Temperatur Wind (aus Westen) 68 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 Technik – Kopiervorlage 18 Name: Wasser sparen Wasser ist ein wertvolles Gut. Hier kannst du erfahren, welche Möglichkeiten des Wassersparens es gibt. 1 2 Verbinde das passende Bild mit den beiden Teilen des Satzes. Die Waschmaschine … … am Spülkasten die Spartaste drücken. Nach einem „kleinen Geschäft“ … … immer ganz füllen. Den Wasserhahn … … fest zudrehen. Beim Zähneputzen … … Regenwasser auffangen. Die Geschirrspülmaschine … … kein Wasser laufen lassen. Für das Blumengießen … … nur anstellen, wenn sie voll ist. Duschen … … statt Baden. Mein Wasserspartipp: © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 69 4. Klasse Jahresplanung Jahresplanung Da die Jahresplanung sehr individuell erfolgen kann, werden keine Schulwochen vorgegeben. Die Reihenfolge und Gewichtung wird bewusst der Lehrerin bzw. dem Lehrer überlassen. Das Lasso Sachbuch bietet verschiedene Möglichkeiten der Verwendung. Zum einen lassen sich die Themen in der Reihenfolge des Buches erarbeiten, zum anderen ist eine individuelle Reihenfolge möglich. Jene Seiten, deren Inhalte und Themen zusammengehören bzw. die sich sehr gut ergänzen, sind durch dicke Linien umrandet. Es bietet sich an, diese Seiten für einen projektorientierten Unterricht in der angebotenen Reihenfolge zu verwenden. Die Seitenangaben zum Schulbuch (SB-Seiten) beziehen sich auf das Lasso Sachbuch ohne Regionalseiten. Die Seitenangaben zum Arbeitsheft (AH-Seiten) haben unabhängig von der verwendeten Regionalausgabe Gültigkeit. Eine Vorlage für die Jahresplanung gibt es auch auf Lasso Sachbuch-Online. geplanter Zeitraum Lern- und Erfahrungsbereiche Themen SBAHSeiten Seiten KV Gemeinschaft Wir lernen einander besser kennen 6 Unsere Schule soll schöner werden 8 4 19 20 Das ist cool – oder? 10 5, 6 Von Geheimnissen und Berührungen 11 7 Kinderrechte 12 8 Schule in anderen Ländern 13 9 Wohin nach der Volksschule? 14 Österreich ist ein demokratischer Staat 15 Der Wald und seine Aufgaben 16 Der Baum – unser Holzlieferant 17 Mit dem Boden sorgsam umgehen 18 Leben im Waldboden 19 Die Schichten des Waldes 20 11 / 2, 12 22 Tiere des Waldes – der Fuchs 21 13 23 Die Nahrungskette 22 Was machen die Tiere im Winter? 23 Produkte aus der Landwirtschaft 24 14 Getreide und Mais 25 15 Unser Körper verändert sich 26 16 Ein Kind wird gezeugt 28 17 Die Entwicklung des Babys 29 18 Innere Organe 30 19 Der Weg der Nahrung 31 21 10 Natur 70 © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 11 / 1 24 25 4. Klasse Jahresplanung Raum Verschiedene Karten 32 Karten lesen 33 Berge auf der Karte 34 Berg-Modelle bauen 35 Berge auf der Karte darstellen 36 Wir leben in Österreich 37 Die Bundeshauptstadt Wien 38 22, 23, 24, 25 Österreich ist ein Teil von Europa 40 26 Einige europäische Staaten 41 27 Die Steinzeit 42 28 Die Römer in Österreich 43 29 Die Zeit der Ritter und Burgen 44 30 Leben auf einer Burg 45 31 Geschichte Österreichs 46 32 Der Nationalfeiertag 47 Europäische Wahrzeichen 48 33 Kunst und Kultur in Österreich 49 34, 35 Arbeit – ein wichtiger Teil des Lebens 50 Arbeit: geben und nehmen 51 36 Vielfalt der Berufe 52 37, 38 Einkaufen mit Köpfchen 53 39, 40 Waren aus aller Welt 54 41 Von der Kakaobohne zur Schokolade 55 42 Gespeicherte Energie 56 Öl aus der Erde 57 Die Geschichte des Fahrrades 58 Sicher ist sicher 59 44 Verkehrszeichen 60 45 Verkehr in Österreich 61 46 Geschichte des Lichts 62 Strom, wie du ihn brauchst 63 47 Der Stromkreis 64 48 Wann leuchtet die Glühlampe? 65 Stromerzeugung 66 Vom Erzeuger zum Verbraucher 67 20 21 Zeit Wirtschaft 26 43 Technik © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2011 27 28 49, 50 71 4. Klasse Unterrichtsgestaltung Anregungen zur Unterrichtsgestaltung 4. Klasse Erfahrungs- und Lernbereich Gemeinschaft SB S. 6–7 Wir lernen einander besser kennen / AH S. 4 Wir lernen einander besser kennen Ideen zur Unterrichtsarbeit: Kreisgespräch: auf das geplante Interview mit einem Impuls vorbereiten: „Wir kennen uns jetzt schon viele Jahre, aber bestimmt gibt es noch ein Kind, das du besser kennen lernen möchtest?“ Regeln des Interviews mit Hilfe der Hinweise im Sachbuch erarbeiten; Die Lehrkraft kann die Kinder bei der Suche nach einer Partnerin oder einem Partner unterstützen, indem sie zurückhaltende Kinder auffordert auf neue Kinder zuzugehen. Auswertung der Interviews: die Kinder stellen sich gegenseitig mit ihrer Interviewpartnerin oder ihrem Interviewpartner vor der Klasse vor, z. B.: „Ich habe XY interviewt und möchte sie oder ihn jetzt vorstellen.“ Auswahl der Partnerinnen und Partner: Für je eine Zweiergruppe wird eine Schnur gebraucht. Die Lehrkraft fasst sie in der Mitte und lässt die Enden herunterhängen. Alle Kinder stellen sich um die Lehrkraft auf und fassen an einem Schnurende an. Wenn alle Schnüre straff gespannt sind, lässt die Lehrkraft sie los. Auf diese Weise haben sich zwei Kinder am jeweils anderen Ende einer Schnur gefunden. SB S. 8–9 Unsere Schule soll schöner werden Sachinformationen Hier wird eine Methode vorgestellt, die es ermöglicht, auf den individuellen Stärken jedes einzelnen Kindes aufbauend Projekte gemeinsam erfolgreich zu realisieren. Das Material wurde auf der Grundlage der in den USA entwickelten Methode Appreciative Inquiry (AI) (zu Deutsch: „Wertschätzende Erkundung“) erarbeitet. Seit etwa 10 Jahren hat diese Methode die Organisationsentwicklung so geprägt, wie keine andere Methode vorher es vermochte. Im Gegensatz zu bisherigen traditionellen Verfahren der Organisationsentwicklung wird dabei nicht von 72 der kritischen Analyse des Ist-Zustandes ausgegangen, sondern es wird an die Stärken der einzelnen Gruppenmitglieder angeknüpft und somit die Stärke der Gruppe positiv herausgestellt (Bonsen, M., Schule, Führung, Organisation, Waxmann Verlag, 2003, S. 14 ff.) Von den positiven Einflüssen auf Gruppenprozesse durch die Anwendung der AI-Methode kann die Schule profitieren: Nicht die Schwächen und Defizite der Kinder werden herausgestellt, sondern mithilfe der Methode werden die Kinder motiviert, ihre individuellen Stärken in Projekte einzubringen. Das Herzstück der AI-Methode ist das wertschätzende Interview, bei dem durch gemeinsames Herausarbeiten von individuellen Stärken eine freundliche, achtungsvolle und innovative Arbeitsatmosphäre geschaffen wird. Abwehrhaltungen und Unsicherheiten, die sich aus dem Gefühl aufbauen, den Anforderungen nicht gerecht zu werden, können bei den Kindern abgebaut werden. Was ist Appreciative Inquiry (AI)? Vier Phasen kennzeichnen die Methode AI 1.Discovery A Erkunden, Verstehen und Wertschätzen Sich besser kennen lernen durch Partnerinterviews und -porträts Fragestellung: – Wo / wann hast du dich richtig wohl gefühlt? – Was machst du am liebsten? – Was kannst du besonders gut? –Worin kennst du dich besonders gut aus? Es folgt: Vorstellung und Veröffentlichung an einer Ausstellungswand Discovery B Kompetenzen suchen und benennen Wertschätzende Erkundungen mit themenbe zogener Fragestellung (Ich kenne mich gut aus mit ... Ich weiß viel über ... Ich möchte gern ...) Es folgt: Austausch in der Gruppe zu den gefundenen Kompetenzen 2.Dream – Visionen und Träume entwickeln Mit Hilfe von Fantasiereisen und einer kreativ gestalterischen Umsetzung wird das Thema weiter präzisiert und modifiziert. Das Anfertigen von Modellen schafft Transparenz und Klarheit. Es folgt: Vorstellung der Vorhaben in der Gruppe 3.Design – Entwerfen und Planen Einwahl in Interessengruppen und Planung des Vorhabens Es folgt: Gemeinsame Entscheidung zur Reali sierung des Vorhaben 4.Destiny / Delivery – Verwirklichen und Umsetzen „Unser Vorhaben“: 4. Klasse Unterrichtsgestaltung (Was brauchen wir? Wer hilft uns? Wie machen wir es?) Es folgt: Realisierung und anschließende Präsentation der Ergebnisse Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Auf den Seiten 8 – 9 wird exemplarisch eine Werkstatt vorgestellt, die methodisch so nachgearbeitet werden kann. Der Verlauf dieses Projekt ist aber an allen Stellen für die Beiträge der Kinder offen. –Mit der Sammelphase startet das Projekt in Gruppenarbeit oder Partnerarbeit; Ergebnisse sollen für alle Schülerinnen und Schüler sichtbar an einer Pinnwand oder an einer Tafel notiert werden. –Nächster Schritt: verschiedene Abstimmungsverfahren: Die Gruppe einigt sich auf eine Methode zur Bestimmung des Gruppenergebnisses; Sachbuch: Wertungspunkte; Jedes Kind hat einen Punkt vergeben. Dies kann mit dem Stift oder als Klebepunkt gemacht werden. Die Kinder hatten das gemeinsame Vorhaben „Mehr Blumen und Pflanzen“ durch ein demokratisches Verfahren bestimmt. –Nächster Schritt: Visions- oder auch Planungs phase; Mit einer Fantasiereise oder auch durch eine gemeinsame Begehung vor Ort kann die Vor stellungskraft der Kinder angeregt werden. Im Anschluss daran können sie Zeichnungen anfertigen und Modelle bauen von dem Zukünftigen. –Stärken der Kinder zum Gelingen des Projektes notieren und sichtbar aufhängen, z. B. in die Umrisse der Kinderhände. SB S. 10 Das ist cool – oder? / AH S. 5 Das ist cool – oder? / AH S. 6 Tut mir das gut? Sachinformationen Es geht bei der Sucht um den Versuch, das Körper gefühl bei unerträglichen emotionalen Spannungen, die durch innere, seelische oder durch äußere, soziale Notlagen entstanden sind, mithilfe einer Droge oder Tätigkeit manipulativ zur Unkenntlichkeit zu verändern. Dieses ausweichende Verhalten wird zu einem unabweisbaren psychischen Zwang. Stoffgebundene Süchte (z. B. Abhängigkeit von Rauschgiften, Nikotin, Alkohol, Medikamenten …) Nicht stoffgebundene Süchte (z. B. Spielsucht, Kaufsucht, Fernsehsucht, Arbeitssucht, Esssucht …) Suchtgefährdung ist also nicht gleichzusetzen mit Drogengebrauch. Es gilt, eine Unterscheidung zu machen zwischen Suchtverhalten und genießendem, aus probierendem oder funktionalem Gebrauch. Das Bedürfnis, seine Gefühle und Stimmungen positiv zu beeinflussen, hat Menschen in allen Kulturen dazu geführt, Rausch- oder Suchtmittel zu nutzen. So haben Nikotin und Alkohol in unserer Gesellschaft eine lange Tradition. Nicht zuletzt deshalb gehören sie zu den integrierten und akzeptierten und demnach legalen Suchtmitteln. Die Vorläufer eines zwanghaften Betäubungsbedürfnisses finden sich beim Volksschulkind im exzessiven Gebrauch z. B. von Fernsehen, Computerspielen, Süßigkeiten. Diese Verhaltensweisen tragen einer Mangelsituation im Leben des Kindes Rechnung. Das kann der Mangel an Fürsorge, Liebe, Zuwendung sein, aber auch der Mangel an Fähigkeiten wie z. B. der sozialen Kontaktaufnahme, der fantasievollen und spielerischen Freizeitgestaltung oder der Bewältigung von schulischen Anforderungen. Das Kind versucht dann, auf andere Weise die Lücken zu füllen, z. B. „versüßt“ es sich das Leben, spielt wenigstens auf dem Computer, holt sich mit dem Fernsehen die Welt ins Kinderzimmer. Hier können, wenn sich im Leben des Kindes an den Defiziten, Problemen, Mangel erfahrungen nichts ändert, Suchtgefährdungen beginnen. Hier können Verhaltensstrukturen aufgebaut werden, die spätere Suchtentwicklungen begünstigen. Wir wollen bei Kindern in diesem Alter und bezogen auf den Prozess der Verdrängung noch nicht von Sucht sprechen. Diese Kinder sind für ihr Verhalten noch nicht allein verantwortlich. Sie haben ein Recht auf die Unterstützung und die Verantwortungsübernahme durch die Erwachsenen, die Eltern, andere Familienangehörige, die Pädagoginnen und Pädagogen. In den Kontext von Gefährdung durch den Aufbau von Verdrängungsmechanismen gehören auch die ersten Begegnungen mit Drogen wie Zigaretten und Alkohol. Der probierende Gebrauch beginnt aus Neugierde, Gruppendruck, Langeweile, wird durch entsprechende Vorbilder angeregt oder bei Festivitäten zelebriert. Allein diese Gründe reichen nicht aus, dass eine Gefährdung in Richtung Suchtentwicklung entsteht. Wenn aber oben genannte Mangelsituationen den Hintergrund für das Probieren darstellen, kann dem Kind die Droge als ein Mittel zur Kompensation seiner Defizite erscheinen. Suchtprophylaxe im Grundschulalter heißt also: – den Mangelsituationen etwas entgegensetzten – Kompensationsverhalten minimieren – Kinder erstrebenswerte Alternativen erleben lassen – Kindern Hilfen geben bei der Wahrnehmung und Durchsetzung der eigenen Gefühle, Bedürfnisse und Interessen, beim Erlernen des sozialen Miteinanders, beim Aufbau von Selbstachtung, Selbstvertrauen und Ich-Stärke, beim Umgang mit Problemen statt Ausweichen vor den Problemen. 73 4. Klasse Unterrichtsgestaltung So wie der Sucht begriff nicht bei den Suchtmitteln, sondern bei dem Betäubungsbedürfnis ansetzt, so ist in der Prävention von dem Bedürfnis nach angenehmen, „glücklichen“ Erfahrungen auszugehen und nicht von der möglichen Gefährdung einer Situation. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Den Kindern einen Maßstab geben, der ihnen hilft, ihr eigenes Verhalten zu bewerten. Ein Maßstab wäre, den genießenden vom kompensatorischen Gebrauch zu unterscheiden. –Thema Fernsehen: starkes allgemeines Interesse → den Kindern Gelegenheit geben, ihre Meinungen und Erfahrungen einzubringen, z. B. in der Erstellung einer Liste der Lieblingsfilme und -sendungen –Aufgabe an die Kinder: sich in Gruppen- oder Partnerarbeit darüber zu informieren, welche Dinge zu einer schlechten Angewohnheit oder Sucht führen können. Diese Recherche kann das Internet, die Bücherei oder die Drogen beratungsstellen einbeziehen. –Ergebnisse der Recherche zusammentragen und gemeinsam überlegen, was passiert, wenn etwas zu einer schlechten Angewohnheit oder Sucht führt –Wie kann man sich davor schützen nach etwas süchtig oder von etwas abhängig zu werden? Die Kinder überlegen, ob sie etwas im Übermaß tun oder tun würden, wenn sie nicht daran gehindert würden, beispielsweise durch die Eltern. Im weiteren Schritt sollen sie überlegen, wie es ihnen bei diesen Dingen geht und ob es ihnen gut tut. Problematisch ist, dass die Kinder noch nicht unbedingt spüren, dass ihnen viel fernsehen nicht gut tut. –Rollenspiele: die Kinder können persönliche Erlebnisse, Erfahrungen und Gefühle sprachlich und auch spielerisch äußern, verarbeiten und beschreiben, welche Bedeutung die Gruppe der Gleichaltrigen für sie hat und was sie von ihren Freunden erwarten. –Unterrichtsgespräch: das Verhalten der dar stellenden Personen sollte besprochen werden: jemanden verleiten wollen, zurückhaltend dabeistehen, neugierig sein, sich verleiten lassen, jemand sagt NEIN –Sich in solche Situation hineinversetzen und überlegen, wie man sich verhalten würde. Argumente sammeln und festhalten, z. B. an der Tafel oder auf einem Plakat, die die Kinder in einer solchen Situation zum Neinsagen anwenden können. –Den Kindern Kriterien zur Beurteilung an die Hand geben, mit der sie Gebrauch und Missbrauch bei Erwachsenen unterscheiden können und die 74 Gefahren einschätzen lernen (z. B. bei Alkohol und Nikotin konsumierenden Eltern und Verwandten). –Collagen zum Thema Nikotin und Alkohol anfertigen –Einen Plan von den Aktivitäten und Dingen, die in der Freizeit gemacht werden, über einen Zeitraum von einer Woche mit Zeitangaben aufschreiben. –Situationen nennen, in denen das „Nein-SagenKönnen“ von Bedeutung ist, z. B.: Mutproben, die gefährlich sind, oder bei Berührungen von Erwachsenen, die man nicht möchte. –Spiele, die das Selbstvertrauen der Kinder stärken: „Satzgeschenke“: Die Kinder sollen einer Partnerin oder einem Partner aufschreiben, was sie gut an ihr oder ihm finden. Es werden Brief umschläge und kleine Zettel gebraucht, evtl. aus farbigem Papier. Jedes Kind schreibt auf einen Briefumschlag seinen Namen. Die Umschläge werden verdeckt gemischt. Jedes Kind zieht einen Umschlag und schreibt auf einen Zettel, was es über dieses Kind Positives denkt und steckt den Zettel in den Umschlag. Dieser Vorgang wird mehrmals wiederholt. Dann bekommt jedes Kind seinen Umschlag. Es liest für sich, was seine Mitschülerinnen und Mitschüler geschrieben haben, dann könnte das in einer kleinen Gruppe gegen seitig vorgelesen werden und in einem dritten Schritt könnte das im Klassenkreis passieren. „So bin ich“: Ein Blatt wird so vorbereitet, dass in jede Ecke einer der Sätze geschrieben wird: Etwas, was ich gern mache, Etwas, was ich nicht gern mache, Etwas Besonderes an mir, Etwas, was ich gut kann. Die Kinder malen oder schreiben dazu. Die Blätter können in der Klasse ausgehängt werden und die Kinder raten, wer gemeint ist. Man kann die Blätter auch von Partnerinnen und Partnern anfertigen lassen, ähnlich wie beim Partnerinterview. Die Sätze lauten dann: Etwas, was du gut machst … „Der heiße Stuhl“: Die Kinder sitzen im Sesselkreis. Ein Kind sitzt mit seinem Sessel in der Mitte. Es setzt sich vor ein Kind seiner Wahl. Hebt es die rechte Hand, muss die Partnerin oder der Partner etwas Gutes sagen. Hebt es die linke Hand, darf Kritik geübt werden. Wie Kritik geübt wird, sollte vorher mit den Kindern besprochen werden. „Gemeinsamkeiten und Unterschiede“: Die Klasse wird in Dreiergruppen geteilt. Jede Gruppe bekommt ein Arbeitsblatt, das gemeinsam aus gefüllt wird. Jeder muss mit jeder Antwort einverstanden sein. Auf dem Arbeitsblatt steht: Das sind drei Sachen, die wir alle mögen. Das sind drei Sachen, die wir alle nicht mögen. So sind wir alle unterschiedlich. 4. Klasse Unterrichtsgestaltung „Hallo, wie geht es dir?“: Es werden gleich große Kärtchen vorbereitet. Auf je einem Kärtchen wird ein Gefühlsinhalt zeichnerisch und auf einem zweiten verbal dargestellt. Man kann damit Memory spielen, Gegensatzpaare suchen u. a. m. „Wenn ich …“- Spiel: Auf Kärtchen stehen Gefühlszustände, z. B. Wenn ich zufrieden bin …, Wenn ich neidisch bin …, Wenn ich mich schäme … Die Kinder ziehen im Kreis ein Kärtchen und ergänzen, wie sie sich dann verhalten. Auch hier können unterschiedliche Spielmöglichkeiten entwickelt werden. Lösungen: Arbeitsheft S. 5 Nr. 1: Bild 1: Das Mädchen könnte spielsüchtig werden Bild 2: Gefahr von Esssucht besteht. Bild 3: Der Bub könnte nikotinsüchtig werden. Bild 4: Gefahr von Alkoholsucht besteht. Nr. 2: Eltern, Lehrerin oder Lehrer, „Kindernotruf “ (Rat auf Draht), Freundinnen und Freunde, Verwandte, Vertrauenspersonen Arbeitsheft S. 6 Nr. 1: Sport, Musik, Computer, Gesellschaftsspiele, Kinderspiele, Spiele im Freien, Mannschaftsspiele, … Nr. 2: Spielsucht, Alkohol, Essen, Rauchen, Drogen, Computer, … SB S. 11 Von Geheimnissen und Berührungen / AH S. 7 Von Geheimnissen und Berührungen Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Einstieg in das Thema mit einer Geschichte, bei der verschiedene Geheimnisse thematisiert werden –Besprechen, wie man ein gutes und ein schlechtes Geheimnis unterscheiden kann –Herausfinden, wie und warum schlechte Geheimnisse entstehen und was man dagegen tun und wer einem helfen kann –Geheimnisgeschichten können als Rollenspiel dargestellt werden. –Zum Thema „Berührungen“ können folgende Inhalte in einem oder mehreren Unterrichts gesprächen thematisiert werden: –Woran erkenne ich, dass jemand nicht angefasst werden möchte? –Wie kann es sein, dass man manchmal gerne kuschelt und manchmal nicht? –Gibt es Menschen, von denen ich überhaupt nicht berührt werden möchte? –Kann ich auch die Menschen lieb haben, von denen ich nicht geküsst werden will? –Darf ich bei Menschen, die ich lieb habe und die mich lieb haben, auch „Nein!“ sagen, wenn ich nicht angefasst werden möchte? –In welchen Situationen muss ich „Nein!“ sagen können? –Was kann ich tun, wenn mein „Nein!“ nichts nützt? –Ist es meine Schuld, wenn mein „Nein!“ nichts nützt? –Wer kann mir helfen? –Wo kann ich anrufen, wenn mir niemand glaubt? –Zum Thema „Geheimnisse“ können die Kinder eigene Geheimnisse erfinden und beurteilen oder sogar eine Geheimnis-Geschichte schreiben. –In Rollenspielen können die Kinder ihren Mut zum „Nein-Sagen“ trainieren. –BE: Ein „NEIN!“ mit Farbe gestalten und die Form und Farbgebung berücksichtigen Lösungen: Arbeitsheft S. 7 Nr. 1: schlechte Geheimnisse, die dir und anderen Menschen schaden könnten Nr. 2: Mit Erwachsenen (Vertrauensperson) sprechen. Nr. 3: zur Einschüchterung Nr. 4: Bild 1: Das Kind wird gern berührt. Es fühlt sich wohl, das Spiel gefällt ihm. Bild 2: Das Kind wird nicht gern berührt. Die Berührung tut weh. Bild 3: Das Mädchen wird gern berührt. Es genießt die Umarmung. Bild 4: Das Kind wird nicht gern berührt. Diese Berührung ist unangenehm. SB S. 12 Kinderrechte / AH S. 8 Die Rechte des Kindes Sachinformationen: Die Kinderrechtskonvention garantiert jedem Kind: Fürsorge und Schutz (protection), Erziehung und Förderung (provision) sowie Information und Parti zipation (participation). Der Schutz des Kindes steht im Vordergrund. Insbesondere der Schutz vor Trennung von den Eltern, vor Gewalt, Missbrauch und Vernachlässigung sowie vor ausbeuterischer Kinder arbeit. Neben der Stärkung der Schutzrechte ist für die kindliche Entwicklung immer auch eine spezielle Förderung nötig. Hierzu zählen z. B. das Recht des Kindes auf Gesundheit, Bildung oder aber auch ins besondere das Recht auf Freizeit, Spiel und Bewegung. Die Partizipationsrechte der Kinder beziehen sich auf eine eigene Meinung sowie das Recht auf Mitbestimmung, bei allen Fragen, die sie betreffen. 75 4. Klasse Unterrichtsgestaltung Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Eine Informationswand mit den Rechten der Kinder erstellen –Geschichte der Kinderrechte auf einer Zeitleiste visualisieren –Popcorn, Kekse usw. zu Gunsten von Kinderrechtsorganisationen verkaufen –Eine „Schatzkiste“ mit den Kinderrechten erstellen –Die Lebensumstände von Kindern aus anderen Ländern auf Ausstellungsplakaten darstellen –Als verkleidete historische Person über das Leben berühmter Kinderrechtlerinnen und Kinderrechtler informieren (Ellen Key, Janusz Korczak, Maria Montessori) –Hilfsorganisationen einladen, damit sie über ihre Arbeit berichten Lösungen: Arbeitsheft S. 8 Nr. 1: Spiel- und Freizeit, freie Meinungsäußerung, Information und Anhörung, Gleichheit, Elterliche Fürsorge, Gewaltfreie Erziehung S. 13 Schule in anderen Ländern / AH S. 9 Schule in anderen Ländern Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Über die Erfahrungen mit Schulen aus den Herkunftsländern der Kinder sprechen –Eine Tabelle erstellen (so wie AH Seite 9) mit verschieden Ländern –In Gruppenarbeiten oder Partnerarbeit etwas über das Schulwesen und den Schulalltag von Schulen aus weiteren Ländern herausfinden Lösungen: Sachbuch S. 13 Nr. 2: vier Jahre Volksschule; HauptUnterrichtssprache Deutsch (außer bilinguale Schulen oder Minderheitensprachen); alle Kinder beenden die Volksschule; die Lernbedingungen sind gut; in einer Klasse sind höchstens 25 Kinder; Schulbücher und Lernmaterialien sind vorhanden. Arbeitsheft S. 9 Nr. 2: Australien: Englisch, Mathematik, Naturwissenschaft, Sozialkunde, Sport, Kunst und Musik / Theater; Österreich: Deutsch, Englisch, Mathematik, Sachunterricht, Bewegung und Sport, Musikerziehung, Bildnerische Erziehung, textiles und technisches Werken, Religion / Australien: in der Schule; Österreich: je nach Schultyp zu Hause, in der Schule oder im Hort / Australien: ja; Österreich: nein / Australien: ja, Österreich: je nach Schule / Australien: sechs, Österreich: vier 76 SB S. 14 Wohin nach der Volksschule? Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Sich über die Gliederung des Schulwesens und die schulischen Möglichkeiten am Wohnort infor mieren –Darüber nachdenken, welche weiterführende Schule man besuchen wird, dazu Informationen einholen, über Gründe für die Entscheidung nachdenken –Sich über das Schulwesen und den Schulalltag in anderen Ländern informieren, sie mit den eigenen Erfahrungen vergleichen –Über ungewöhnliche Schul- bzw. Lernsituationen lesen und nachdenken, zum Beispiel: Aufwachsen ohne Schule, in einer alten Dorfschule, Schule in der Zukunft, Lernen mit Blindenschrift –Einen persönlichen Fahrplan erstellen Lösungen: Sachbuch S. 14 Nr. 3: Tischlerin, Sekretär, Frisör: 9 Jahre Pflichtschule, Lehre Volksschullehrer, Ärztin, Anwältin: 9 Jahre Pflichtschule, weiterführende Schule mit Matura, Studium SB S. 15 Österreich ist ein demokratischer Staat /AH S. 10 Österreich ist ein demokratischer Staat Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Vertiefung mittels Sachbücher und Internet –Projekt: Zu den Bundesländern Stöpselkarten, Klammerkarten, Lückentexte, Zuordnungsspiele (Memorys, Domino), Plakate, Wappen, Portfolios, ... erstellen –Die Wappen können in verschiedenen Techniken gestaltet werden (Seidenpapierkugerl, Reißtechnik, Deckfarben, Druck, ...). –Werbeprospekte sammeln und eine Collage herstellen, ein Werbevideo (für Urlaub in Österreich) drehen –Tabellarische Auflistung von Seen, Bergen, Flüssen, Städten, ... der Größe nach –Freizeit- und Sportaktivitäten eruieren, die in Österreich möglich sind Lösungen: Arbeitsheft S. 10: Nr. 1: Berge, Strome, Äcker, Dome, Hämmer, Söhne, Schöne, vielgerühmtes Nr. 3: aufzeigen, es spricht immer nur eine Person, Wahl einer Klassensprecherin oder eines Klassensprechers, Kinder dürfen im Unterricht mitbestimmen, Diskussionen finden statt. 4. Klasse Unterrichtsgestaltung Nr. 4: Der Begriff Monarchie bedeutet Alleinherrschaft. Eine Monarchin oder ein Monarch regiert das Land. / Andere Monarchien in Europa: Luxemburg, Belgien, Dänemark, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland, Niederlande, Schweden Erfahrungs- und Lernbereich Natur SB S. 16 Der Wald und seine Aufgaben Sachinformationen Wälder als Lebensräume von Tieren und Pflanzen sind geprägt von landschaftlichen und klimatischen Bedingungen, prägen diese umgekehrt aber selbst: Ein funktionierendes Ökosystem Wald erfüllt Aufgaben als Wasserspeicher, Luftfilter, Sauerstoffproduzent, Erosionsschutz, Klimaregulator, Erholungsraum und Wirtschaftsfaktor. Pflanzen und Tiere des Waldes bilden ein eng ver wobenes und zugleich empfindliches ökologisches Netz, das angesichts globaler Probleme der Umweltverschmutzung zunehmend bedroht ist. Zusammen mit den unbelebten Teilen wie Steine, Mineralien, Wasser usw. spricht man vom Ökosystem Wald. Grüne Pflanzen können aus Kohlendioxid, Wasser und Sonnenlicht organische Substanz erzeugen. Diesen Vorgang nennt man Photosynthese. Diese Fähigkeit der Pflanzen ist Basis allen Waldlebens. Die Abfallstoffe der Pflanzen und Tiere, aber auch die abgestorbenen Pflanzen und Tiere selbst, bieten einer großen Anzahl winziger Lebewesen (Bakterien, Fäulnispilze) Lebensraum und dienen als Nahrungsquelle. Von diesen Kleinstlebewesen ernähren sich wiederum größere Tiere. Pflanzen können die beim Zersetzungsprozess wieder freigesetzten Nährstoffe aufnehmen. Ein gesunder Wald ernährt sich selbst. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Bilder von verschiedenen Arten von Wäldern (Wald im bergigen Gebiet, Wald in der Ebene, Wald neben einem Industriegelände, Wald neben einer stark befahrenen Straße) als Einstieg auf hängen –Die Kinder sollen in Gruppen darüber diskutieren oder gemeinsam ein Brainstorming durchführen. –Die Problematik der Rodungen in den Regen wäldern kann angesprochen werden. Lösung: 1, 2, 4, 3 SB S. 17 Der Baum – unser Holzlieferant Sachinformationen Jahresringe entstehen, weil die Bäume im Winter eine Wachstumspause einlegen. Jeder Ring steht für ein Jahr, das der Baum älter wurde. Nadelbäume zeigen die Ringe deutlicher als Laubbäume. Im Frühjahr, wenn das Holz schneller wächst, wird ein heller Ring gebildet, im Herbst ein dunkler. Breite Ringe erzählen von viel Licht und Feuchtigkeit, schmale von Trockenheit und Kälte. An der Südseite sind die Ringe manchmal breiter als an der Nordseite. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –„Baumkisten“: zu einem bestimmten Baum alles sammeln, was die Schülerinnen und Schüler darüber finden. In Form eines „Baumrätsels“ verarbeiten: Ein quadratisches Stück Tonkarton (DIN A4) wird dazu in vier Teile geteilt. Blüte, Blatt, Frucht und Silhouette (oder wahlweise Blattform) eines Baumes werden auf die vier Teile geklebt, auf der Rückseite ist der Name des Baumes zur Ergebniskontrolle angegeben. Baumrätsel können von den Kindern im Anschluss an den Lehrausgang erstellt werden. –Plakat: einzelne Schritte vom Baum bis zur Ver arbeitung in Fabriken SB S. 18 Mit dem Boden sorgsam umgehen / AH S. 11 / 1 Verschiedene Schichten Sachinformationen Umweltschutz: Schutz der Umwelt vor störenden Einflüssen oder Beeinträchtigungen, wie beispielsweise globale Erwärmung und Flächenversiegelung bzw. Flächenverbrauch. Ausgangspunkt des Umweltschutzes ist die Erhaltung des Lebensumfelds der Menschen und ihrer Gesundheit. Das Bewusstsein für den Umweltschutz entwickelte sich in den westlichen Ländern in den 1960er Jahren, als man feststellte, dass sich industrielle Tätigkeiten sehr nachteilig auf die Umwelt auswirken können. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Fokus deutlich auf das Leben auf der Erde lenken, z. B. durch Impulse wie – Was ist das Besondere an unserer Erde? – Warum ist Leben auf der Erde möglich? – Wird das immer so sein? –Diese Impulse können dazu führen, den Kindern das Anliegen der Unterrichtsreihe transparent zu machen: Man kann nur bewahren und schützen, 77 4. Klasse Unterrichtsgestaltung was man kennt. Um die Erde zu erhalten und unsere Lebensgrundlagen zu sichern, ist es wichtig, dass Kinder viel darüber wissen: sie sind die Erwachsenen von morgen, die dazu beitragen können. –Praktische Unterrichtsarbeit: Wie wollen wir uns dieses Wissen aneignen, welche Schwerpunkte wollen wir setzen? –Oberbegriffe WASSER, LUFT und BODEN an der Tafel notieren. In Partnerarbeit die Ziele der Unterrichtsreihe vertiefen, indem die Kinder nun aufgefordert werden, sich einen der Begriffe aus zusuchen und diesen auf die Frage 1 im Schulbuch hin zu beleuchten: „Es gibt viele Menschen, die sich Sorgen um das Leben auf der Erde machen. Kannst du dir denken, warum?“ –Die Ergebnisse werden zusammengetragen. Mindmaps erstellen! –Begriff ENERGIE erklären und auch zu dieser Ressource eine Arbeitsgruppe initiieren –Die Gruppe BODEN kann verschiedene Erdproben mitbringen, beschriften und für alle Kinder zur Verfügung stellen. In Plastikbechern Bodenproben mitbringen und auf ihnen den Fundort notieren. –Den Begriff ERDE an die Tafel schreiben. Die doppelte Bedeutung des Begriffs kann noch einmal die Wichtigkeit der festen Oberfläche unseres Planeten thematisieren. –Die mitgebrachten Bodenproben mit den Fingern betasten und Eigenschaften benennen. –Bodenproben nehmen und auf weißen Papieren ablegen. Je nach Lage des Schulstandortes können hier wichtige Entdeckungen gemacht werden. Boden kann sandig, fest und lehmig, steinig sein und verschiedene Farben haben. Lösungen: Sachbuch S. 18: Nr.1 Die Erde vom Garten ist sehr trocken und hellbraun. Die Waldbodenerde ist sehr feucht und dunkel. Der Geruch ist sehr intensiv. In der Erde vom Flussufer sind viele kleine Steine … Arbeitsheft S. 11: Nr. 1 Streu und Humus, Humus, Lehm, steiniger Unterboden, Muttergestein SB S. 19 Leben im Waldboden Informationen zu den im Buch abgebildeten Tieren: Ameisen sind Insekten und gehören zusammen mit Bienen, Wespen, Hummeln und Hornissen in die Gruppe der so genannten Hautflügler. Alle Ameisen sind staatenbildend. Ein Staat kann 100.000 bis 1 Mio. Tiere zählen, die in strenger Arbeitsteilung unterschiedliche Aufgaben übernehmen. In jedem 78 Ameisenstaat leben eine oder mehrere Königinnen, Arbeiterinnen und Drohnen. Die Aufgabe der Königin ist das Eierlegen. Sie wird 20 bis 25 Jahre alt. Die Arbeiterinnen, unfruchtbare Weibchen, werden nur etwa 5 bis 6 Jahre alt. Waldameisen stehen unter Naturschutz, weil sie viele Waldschädlinge und tote Tiere vertilgen. Die Ohrwürmer gehören zu den Fluginsekten. Die Körperlänge der Tiere beträgt zwischen 5 und 20 mm. Ohrwürmer bevorzugen warme Gebiete. Sie ernähren sich von Abfall, einige Arten sind jedoch auch Räuber und jagen kleinere Insekten. Beinah alle Arten sind nacht- oder dämmerungsaktiv und halten sich tagsüber unter Steinen, in Baumrinden oder anderen Verstecken auf. Der Hinterleib endet in einem Paar zu Zangen umgebildeter Hinterleibsfäden, den Cerci. Diese Umbildung hat ihnen auch den umgangs sprachlichen Namen „Ohrenkneifer“ eingebracht. Diese Zangen werden zur Jagd, zur Verteidigung und als Hilfe beim Entfalten der Hinterflügel sowie bei der Begattung eingesetzt. Die meisten Arten haben gut ausgebildete Facettenaugen und Punktaugen. Die Eier und die Larven werden in selbst gebauten Höhlungen beschützt. Die Körperlänge der Wanze beträgt zwischen 1,5 und 40 mm. Wanzen sind hauptsächlich Pflanzensauger, es gibt jedoch auch eine Reihe von Räubern oder auch Parasiten, die wie die Bettwanze Blut saugen. Die überwiegende Anzahl der Wanzen sind Landbewoh ner. Man findet sie auch im Süßwasser wie die Wasser wanzen oder die Wasserläufer. Die Springschwänze erreichen eine Körpergröße von 0,2 mm bis zu 1 cm und halten sich primär in der Humusschicht auf. Charakteristisch für diese flügel losen Tiere ist ihre Sprunggabel, die unter den Körper geklappt werden kann. Springschwänze ernähren sich vor allem von zerfallenen pflanzlichen Stoffen, aber auch von Algen oder Pollen. Sie können nachweislich größere Strecken in Salzwasser treibend zurücklegen und bei der Besiedelung neuer, steriler Landstriche als Pioniere Bedeutung erlangen. Die Waldschaben sind etwa 9 bis 14 mm lang und hellbraun bis braun gefärbt. Sie haben ein einheitlich braunes Nackenschild mit transparenten Anteilen. Waldschaben findet man vor allem in den Monaten Mai bis Oktober. Sie leben in Misch- und Laubwäldern und ernähren sich vor allem von sich zersetzenden Pflanzenteilen. Sie sind tagsüber aktiv. Dabei bevorzu gen sie eine lockere Bepflanzung, niedere Büsche und sonnige, geschützte und vor allem warme Orte. Sie überwintern im Laub oder auch im Komposthaufen. Die Laufkäfer stellen eine sehr artenreiche Familie der Käfer dar. In Mitteleuropa werden etwa 85 ver schiedene Gattungen mit fast 750 Arten der Laufkäfer 4. Klasse Unterrichtsgestaltung unterschieden, weltweit sind über 25.000 Laufkäfer arten bekannt. Laufkäfer unterscheiden sich in Größe und Aussehen teilweise beträchtlich. Die europäischen Vertreter dieser Gruppe können Körpergrößen von etwa zwei bis zu 40 mm erreichen. Allen Laufkäfern gemeinsam sind die fünfgliedrigen Fußglieder an allen drei Beinpaaren sowie die unter einem speziell aus gebildeten Seitenrand der Stirn eingelenkten Antennen mit elf Gliedern. Außerdem sind die Brustplatten der drei Thoraxsegmente fest miteinander verwachsen, von außen ist meist nur eine feine Linie zu sehen. Die meisten Arten der Laufkäfer sind nachtaktiv und jagen auf dem Boden lebende Insekten und andere Gliederfüßer. Tagsüber findet man sie vor allem unter Steinen, Pflanzenresten oder unter der Rinde morscher Bäume. Auch Pflanzenfresser gibt es unter den Laufkäfern, so etwa die auf Getreidekörner spezialisierten Arten der Kanalläufer. Viele Laufkäfer gelten als Nützlinge. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Mit den mitgebrachten Naturmaterialien arbeiten die Kinder im Klassenzimmer weiter und der Waldboden wird entweder vor Ort oder ebenfalls im Zimmer untersucht. –Die Kinder können Bestimmungsbücher und andere Literatur über den Wald von zu Hause mitbringen –Im Sachbuch wird auf jahreszeitlich unabhängig eine Auswahl heimatlicher Tiere vorgestellt. Bei der Unterscheidung von Tieren geht es zunächst darum, einen Eindruck über die Eigenart und Vielfalt der Lebensweisen zu erhalten, Ähnlichkeiten festzustellen und Arten und Formen zu unter scheiden. Artenkenntnisse und Kenntnisse über den Lebensraum der Lebewesen sind grundlegende kognitive Vorraussetzungen, um Achtung vor und einen schonenden Umgang mit natürlichen Lebensgrundlagen anzubahnen. –Zu den Tieren und Pflanzen des Waldes können in Einzel-, Gruppen- oder Partnerarbeit Tier- und Pflanzensteckbriefe erstellen werden. –Steckbriefe zu den Tieren und Pflanzen können ausgestellt oder in einer Waldkartei gesammelt werden. –Die Auseinandersetzung mit Gefahren für den Wald nicht auf der kognitiven und emotionalen Ebene belassen, sondern den Kindern Handlungsmöglichkeiten anzubieten, um in kleinen, überschaubaren Räumen aktiven Natur- und Umweltschutz zu betreiben und zu erleben. –Damit ist letztlich eines der anspruchsvollsten biologiedidaktischen Ziele angesprochen, nämlich verantwortlich zu handeln, um Leben zu erhalten und zu gestalten. SB S. 20 Die Schichten des Waldes / AH S. 11 / 2 Verschiedene Schichten, AH S. 12 Vom Wald Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Die Kinder können den Aufbau des Waldes zeichnen. –Lehrausgang: Hier ist abzuwägen, wann er statt finden kann: Zu Beginn der Reihe kann er ebenso sinnvoll sein wie an jeder anderen Stelle. –Die Begriffe Nadelwald und Laubwald können eingehend besprochen werden. (Bilder) –Bilder oder Plakate mit den Schichten und den vorkommenden Pflanzen und Lebewesen können erstellt werden. Lösungen: Sachbuch S. 20 Nr. 1: 3, 1, 4, 2 Arbeitsheft S. 11/ 2: Baumschicht → Eichhörnchen, Amseln; Strauchschicht → Spinnen, Hirsche; Krautschicht → Schnecken, Igel; Moosschicht → Regenwürmer, Waldameisen Arbeitsheft S 12: Nr.1: Laubwald, Nadelwald, Mischwald Nr. 2: Jahresringe / viel Licht und Feuchtigkeit / Insektenbefall, kaltes und trockenes Wetter Nr. 3: Schnecken machen ihr Häuschen zu – kühler Herbstwind / Ameisen, Käfer, Schnecken klettern auf Baumstämme – drohendes Hochwasser / Vögel fliegen tief – kommender Regen / viel Moos wächst, große Stechmückenplage – feuchter Sommer SB S. 21 Tiere des Waldes – der Fuchs / AH S. 13 Der Fuchs Sachinformationen Ein Fuchs ist ein Vertreter der Familie der Hunde (Canidae). Im deutschen Sprachgebrauch ist meistens der Rotfuchs gemeint. Es ist zu unterscheiden zwischen den echten Füchsen, die eine eigene Gattungsgruppe der Familie der Hunde bilden, und den Hundearten, die eigentlich zur Gattungsgruppe der echten Hunde zählen, aber aufgrund ihres Aussehens dennoch als Fuchs bezeichnet werden. In der Jägersprache nennt man die Gangart des Fuchses Schnüren, der weibliche Fuchs heißt hier Fähe. (http://de.wikipedia.org/wiki/Fuchs) Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Stoffpräparat betrachten und beschreiben –Film über den Fuchs ansehen –Fabeln oder Parabeln über den Fuchs lesen 79 4. Klasse Unterrichtsgestaltung –Weitere Säugetiere und typische Waldtiere können besprochen werden –Ev. in Gruppenarbeiten Wissenswertes über Waldbewohner erarbeiten und den anderen präsentieren (Plakate, Portfolio, Power Point Präsentation, …) Lösungen: Sachbuch S. 21 Nr. 1: Tollwut ist eine Viruserkrankung. Die Tiere bekommen eine Gehirnhautentzündung, können ihr Verhalten nicht mehr kontrollieren, werden aggressiv. Diese Krankheit endet meist tödlich. Arbeitsheft S. 13: Nr. 1: Beginn links unten im Uhrzeigersinn: Hinterpfote, Lunte, Rücken, spitzes Ohr, Auge, lange, schmale Schnauze, Vorderpfote Nr. 2: Vögel, Insekten, Aas, Mäuse, Eier, Früchte, Beeren Nr. 3: buschiger rotbrauner Schwanz mit weißer Spitze SB S. 22 Die Nahrungskette Ideen zur Unterrichtsarbeit: –In Sachbüchern Tiere auswählen und deren Nahrung herausfinden. Anschließend die Nahrung dieser Tiere herausfinden, … –Die Kinder darauf hinweisen, dass die Tiere in der Nahrungskette immer größer werden – kleine Tiere werden von größeren gefressen –Darüber sprechen, was passiert, wenn die Nahrungskette abreißt –Ursachen für das Abreißen einer Nahrungskette besprechen (Fehlen von Gliedern der Nahrungskette, menschliches Eingreifen, …) Lösungen: Sachbuch S. 22 Nr. 1: Zapfen, Eichhörnchen, Baummarder / Blatt, Raupe, Singvogel, Greifvogel SB S. 23 Was machen die Tiere im Winter? Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Vorwissen der Kinder miteinbeziehen und erfragen – Bilder von Tieren in ihrem Winterquartier, verschiedene Tiere im Sommer und Winter gegenüberstellen können Beschäftigung mit dem Aspekt des Vogelzugs: –Warum fliegen Zugvögel weg? (Kälte, Nahrungs mangel) 80 –Welche Gefahren gibt es auf der Reise? (Strom leitungen, Nahrungsknappheit, Unwetter) –Wie orientieren sich Zugvögel? (Flüsse, Gebirge, Magnetfeld der Erde, …) –Außerschulische Experten zum Thema Vogelzug können eingeladen werden. –Ein Film zum Thema könnte die Thematik noch deutlicher zeigen. –Gut zu beobachten sind Vögel am Futterhäuschen, wobei das Thema Vogelfütterung, das sehr um stritten ist, dann thematisiert werden muss (z. B. Wann dürfen Vögel gefüttert werden?, Welches Futter ist geeignet?, Wie muss ein Futterhäuschen aussehen, damit Vögel nicht durch Keime krank oder durch Tiere wie Katzen gefährdet werden?) –Nach Tierspuren (v. a. im Winter) suchen und diese bestimmen. –Einem Förster oder Jäger bei einer Winterfütterung helfen –Ein Quizspiel zum Thema machen Lösungen: Sachbuch S. 23 Nr. 1: Winterfell, Winterpelz: Hirsch, Wildschwein, Fuchs Winterruhe: Braunbär, Dachs Winterschlaf: Igel, Haselmaus Winterstarre: Kröte, Biene Überwintern in wärmeren Ländern: Star, Kuckuck Nr. 2: Ameise – Winterstarre Hummel – Winterstarre Schlange – Winterstarre Murmeltiere – Winterruhe Reh – Winterfell Hase – Winterfell, … SB S. 24 Produkte aus der Landwirtschaft / AH S. 14 Landwirtschaft Sachinformationen Viele Landwirte und Landwirtinnen haben sich auf unterschiedliche Betriebszweige spezialisiert, um so Marktlücken zu füllen und Experten / Expertinnen in verschiedenen Bereichen zu werden. Dies ist in der heutigen Zeit für die landwirtschaftlichen Betriebe überlebensnotwendig. Fördergelder von der Euro päischen Union und der österreichischen Regierung sind für die Existenz sowie den wirtschaftlichen Aufschwung und die Expansion wichtig. Der Großteil der Landwirte und Landwirtinnen nimmt an verschiedenen Umweltschutzprogrammen (z. B. ÖPUL, UPAG) teil, die die Umwelt, insbesondere den Boden und die Produkte sowie vor Bodenerosion schützen. Ebenso haben viele Landwirte und 4. Klasse Unterrichtsgestaltung Landwirtinnen auf Biolandbau umgestellt, wobei sie beinahe auf alle chemischen Mittel verzichten, um so biologische Lebensmittel produzieren zu können. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Mitnahme und Sammeln von Bauernhofbüchern und Literatur zum Thema Landwirtschaft –Verschiedene Betriebe vergleichen –Ganzjährliche Mitarbeit (in regelmäßigen Abständen) in einem Betrieb –Landwirtschaftliche Produkte sammeln und ausstellen –Einen Abhof-Verkauf besuchen und eine Auf listung der Produkte erstellen –Aus biologisch hergestellten Produkten Gerichte herstellen –Im Schulgarten können verschiedene landwirtschaftliche Produkte angepflanzt, gepflegt und geerntet werden. –Eventuell besteht die Möglichkeit, ein Teilstück eines Feldes zur Bepflanzung von verschiedenen Produkten (ev. auch Feldgemüse, Kräuter, ...) zu pachten. Lösungen: Arbeitsheft S. 14 Nr. 1 (Vorschläge): Schweinehaltung: Im Stall des Bauern sind viele Ferkel. Getreideanbau: Auf den Feldern wachsen Weizen und Hafer. Obstbau: Die Marillen gedeihen heuer prächtig. Rinderhaltung: Die Kühe liefern täglich Milch. Feldgemüseanbau: Viele mögen den Spargel des Bauern. Schafhaltung: Auf der Weide grasen die Schafe des Bauern. Nr. 3: Obstbäuerin, Förster, Winzerin, Landwirt, Pferdezüchterin, Traktorführer SB S. 25 Getreide und Mais / AH S. 15 Getreidesorten Sachinformationen Als Getreide (mhd. [von der Erde] Getragenes) werden wegen ihrer Körnerfrüchte kultivierte Pflanzen der Familie der Süßgräser bezeichnet. Die Früchte dienen als Grundnahrungsmittel zur menschlichen Ernährung oder als Viehfutter, daneben auch zur Herstellung von Genussmitteln und technischen Produkten. Sie bestehen aus dem stärke- und in geringerem Umfang teilweise auch eiweißhaltigen Mehlkörper, dem fetthaltigen Keimling, der mit einander verwachsenen Samenschale und Fruchtwand sowie der zwischen Mehlkörper und Schale liegenden eiweißhaltigen Aleuronschicht. Das enthaltene Eiweiß einiger Getreidegattungen (Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste, Triticale) wird auch als Kleber oder Gluten bezeichnet. Andere Getreidegattungen sind glutenfrei (Mais, Reis, Hirse). Für die meisten Ver wendungen werden die Früchte nach der Reife durch Dreschen von den abgemähten Pflanzen abgetrennt, wobei bei einigen Sorten auch die mit der Schale verwachsenen Deck- und Vorspelzen noch am Korn verbleiben, bei wenigen urtümlichen Sorten auch Hüllspelzen und Bruchstücke der Ährenspindel. Bei den meisten Mehlsorten wird traditionell die Schale durch Mahlen, Schleifen und andere Verfahren möglichst vollständig entfernt und als Kleie getrennt verwertet, bei Vollkornmehl ist dies nicht der Fall. Zum Verzehr werden Getreidefrüchte bzw. ihre Mehlkörper hauptsächlich gemahlen zu Brot verarbeitet oder gekocht und in körniger oder künstlich her gestellter anderer Form (zum Beispiel als Nudeln) oder als Brei verzehrt. Die wichtigsten Getreide für die menschliche Ernährung sind Reis, Weizen, Mais, Hirse, Roggen, Hafer und Gerste. Als Viehfutter genutzt werden vor allem Gerste, Hafer, Mais und Triticale. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Die Getreidesorten mitbringen und beschriften –Getreidememory –Speisen mit verschiedenen Getreidesorten kochen oder mitbringen –Andere Länder – anderes Essen: Unter diesem Aspekt können sich die Kinder über Getreideanbau in anderen Ländern informieren. –Stationenbetrieb durchführen: 1. Getreidekörner betrachten; 2. Mehl aus verschiedenen Getreide arten mahlen; 3. Getreidepflanzen mit Wurzeln auf Pappe kleben, nebeneinanderstellen, um die Größe der Halme, der Grannen, … zu ver gleichen; 4. Namen der Pflanzen zuordnen lassen; 5. Paarspiel mit Getreideteilen (Körner, Ähren, Stängel ...); 6. Puzzle aus Getreidebildern her stellen; 7. Lebensmittel den entsprechenden Getreidearten zuordnen; 8. Verschiedene Körner zu Flocken quetschen; 9. Müsli aus verschiedenen Getreideflocken mischen und verkosten; 10. Mehlsorten vergleichen und unterscheiden; 11. Büchertisch zum Thema Ernährung Lösungen: Sachbuch S. 25: Nr. 1: Müsli – Ha; Knäckebrot – W, Ro; Nudeln – W; Gebäck – W, Ro; Cornflakes – Ma; Puffreis – Re; Vogelfutter – Hi; Malzkaffee – G; Die Lösungsseite für das Arbeitsheft findet sich auf Lasso Sachbuch-Online 81 4. Klasse Unterrichtsgestaltung SB S. 26 –27 Unser Körper verändert sich / AH S. 16 Unser Körper verändert sich Sachinformationen Körperlich unterscheiden sich Mann und Frau durch die inneren und äußeren Geschlechtsmerkmale. Bei der Frau sind sie weitgehend verborgen. Der äußere Teil besteht aus dem Schamhügel, der im Laufe der Pubertät zunehmend behaart, und den großen Schamlippen, die den Scheideneingang umschließen. Die kleinen Schamlippen, die sich zwischen den großen befinden, sind Hautfalten, unter denen die Klitoris, der empfindlichste Teil der weiblichen Geschlechtsorgane, liegt. Der Scheideneingang ist 10 bis 15 cm lang und kann stark gedehnt werden. Die Gebärmutter ist ein sehr muskulöses Organ, das im Becken zwischen Harnblase und Mastdarm liegt. Rechts und links der Gebärmutter führen die Eileiter zu den Eierstöcken, in denen die Eizellen reifen, die von Geburt an vorhanden sind. Beim Mann sind die Geschlechtsorgane Penis, mit der Eichel, und der Hodensack sichtbar. Die Eichel, die von der Vorhaut umgeben ist, ist der empfindlichste Teil der männlichen Geschlechtsorgane. Im Hodensack liegen die beiden pflaumenförmigen Hoden, die hier geschützt gehalten werden. Die Hoden produ zieren die männlichen Samenzellen. Anders als die weibliche Eizelle, entstehen die Samenzellen erst, wenn der Junge in die Pubertät kommt. Jeder Hoden ist mit seinem Nebenhoden verbunden, durch die die Spermien auf dem Weg in den Samenleiter wandern. Im Inneren des Körpers befinden sich die Vorsteherdrüse (Prostata) und die Samenleiter. Die Samenleiter sind jeweils einen halben Meter lang. Sie beginnen an den Nebenhoden und winden sich bis zur Harnröhre. Die beiden Samenbläschen und die Vorsteherdrüse produzieren Flüssigkeit, die man als Samenflüssigkeit bezeichnet, nachdem sie sich mit den Spermien verbunden hat. Die Spermien wandern in dieser Flüssigkeit zur Harnröhre und durch sie hindurch. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Wenn die Doppelseite von den Kindern aufgeschlagen wird, kann es sein, dass einige Kinder beschämt sind und anfangen zu kichern oder zu lachen. Darum sollte man die Seite einen Moment wirken lassen. Die Kinder können die Texte selbstständig erlesen. –Unterrichtsgespräch: anhand der Zeichnung die Unterschiede zwischen den Alterstufen bei den Mädchen und Frauen und den Jungen und Männern erörtern –In Gruppen- oder Partnerarbeit können die Mädchen die Veränderung der Jungen in der Pubertät 82 und die Jungen die Veränderung der Mädchen in der Pubertät herausarbeiten und vorstellen. –Die Funktionen, vor allem der sekundären Geschlechtsorgane können von der Lehrkraft noch ergänzt werden. –Unterscheidungen anhand der sekundären Geschlechtmerkmale klären: Frau: rundlichere Oberschenkel und Hüften, breites Becken und die Brust. Mann: schmales Becken, breitere Schultern, Bartwuchs, tiefere Stimme –Briefkasten für Fragen aufstellen –Bücher zum Thema mitbringen, in denen die Kinder stöbern und nachlesen können, was sie zum Thema wissen wollen, ohne nachfragen zu müssen. –Möglicherweise kann jeweils eine Unterrichtstunde für Mädchen und Jungen getrennt voneinander stattfinden. In diesen Stunden trauen sich Mädchen sowie Jungen erfahrungsgemäß Fragen zum Thema Liebe und Sexualität zu stellen, die sie gegenüber dem anderen Geschlecht nicht wagen zu fragen. –Unterrichtsbesuche durch Expertinnen und Experten sind bereichernd. –Erfahrungsgemäß haben einige Mädchen bereits ihre Menstruation. Deshalb ist diese schon Gesprächsthema. –Man könnte das Gespräch aber auch mit einer Geschichte eröffnen, z. B.: Lucie mag ihre Oma sehr, besonders, wenn sie Geschichten von früher erzählt. Einmal erzählte sie: Ich war 10 Jahre alt. Als ich f rüh aufwachte, war ich sehr erschrocken. Ich dachte, ich müsste sterben, weil an meinem Bein Blut herunterlief, obwohl ich mich nicht verletzt hatte. Eine schlimme Krankheit, dachte ich. Verstört lief ich zu meiner Mutter. Sie tröstete mich und sagte, das ist keine Krankheit. Du wirst jetzt jeden Monat einmal für mehrere Tage bluten. Das tut meist nicht weh und ist nicht schlimm. Das haben alle Frauen, damit sie Babys bekommen können. Mehr hat mir meine Mutter nicht gesagt. –Bilder malen lassen: Wie sehen Mädchen aus, wie sehen Jungen aus, damit Kinder, die sich sprachlich schwer äußern können, auch ihren Beitrag leisten. –Die Kinder können ähnliche Rätsel wie im Arbeitsheft erstellen. –Zu diesem Kapitel können Fragen gesammelt und auf Kärtchen geschrieben werden. Daraus kann ein Klassenquiz entstehen. 4. Klasse Unterrichtsgestaltung Lösungen: Arbeitsheft S. 16 Nr. 1: waagrecht: Menstruation, Gefühle, Körper, Pubertät, Stimmbruch, Süßigkeiten, Schamhaare / senkrecht: Bart, Streit, Pickel / Sätze: Pubertät, Körper – Gefühle, Streit (Probleme), Pickel, Süßigkeiten, Schamhaare, Menstruation, Bart, Stimmbruch SB S. 28 Ein Kind wird gezeugt / AH S. 17 Ein Kind wird gezeugt; SB S. 29 Die Entwicklung des Babys / AH S. 18 Die Zeit vergeht Sachinformationen Geschlechtsverkehr ist eine Möglichkeit, sich körperlich nahe zu sein. Der Ursprung eines neuen menschlichen Lebewesens – eines Kindes – kann sich unmittelbar nach dem Geschlechtverkehr bilden, wenn sich eine Spermienzelle mit einer Eizelle vereinigt. Beim Geschlechtsverkehr gelangen die männlichen Samenzellen, die Spermien, in den weiblichen Körper. Auf dem sexuellen Höhepunkt wird die Samen flüssigkeit aus der Penisöffnung ausgestoßen und spritzt in die Scheide. Die Spermien gelangen durch die Scheide in die Gebärmutter und weiter in die Eileiter. Ist eine Eizelle reif, kann eine der etwa 200 Mio. Samenzellen, die in die Scheide gelangt sind, in die Eizelle der Frau eindringen. Die Zellkerne der beiden Keimzellen verschmelzen miteinander. Mit dieser Befruchtung entsteht ein neuer Mensch. Die befruchtete Eizelle wandert nun in die Gebärmutter und nistet sich dort in der Schleimhaut ein. Eine befruchtete Eizelle wird bis zum Erreichen der Gebärmutter (Uterus) als Zygote bezeichnet; während der zwei Monate, in denen sie sich in der Gebärmutter entwickelt, nennt man sie Embryo und während der verbleibenden Zeit der Schwangerschaft bis zur Geburt Fötus. Die befruchtete Eizelle braucht ungefähr fünf Tage, um durch den Eileiter zur Gebärmutter zu gelangen. Dort bildet sich um das werdende Kind eine Blase, die Fruchtblase, die mit Fruchtwasser gefüllt ist. So ist das Kind vor Erschütterungen und Stößen geschützt. Mit dem wachsenden und sich entwickelnden Kind vergrößert sich auch die Gebärmutter. Während sich der Embryo in der Gebärmutter einnistet, bildet sich die Plazenta, die den Embryo und später den Fötus mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Der Fötus ist durch die Nabelschnur mit der Plazenta verbunden. Sauerstoff, Nährstoffe und andere Sub stanzen, die der Fötus benötigt, gelangen so aus dem Blutkreislauf der Mutter in den Blutkreislauf des Kindes. Auf demselben Weg gelangen die flüssigen und festen Abfallstoffe, die der Fötus nicht verwendet, zurück in die Plazenta und von dort in den Blut kreislauf der Mutter, um dann mit den Abfallstoffen der Mutter deren Körper zu verlassen. Wenn sich zum Ende der Schwangerschaft die Muskeln der Gebärmutter rhythmisch zusammenziehen (Wehen), steht die Geburt unmittelbar bevor. Die Muskeln der Frau sind somit bereit, das Kind aus der Gebärmutter herauszupressen. Nach dem Beginn der Wehen, gelegentlich auch vorher, platzt die Fruchtblase, was ein weiteres Anzeichen dafür ist, das die Geburt des Kindes bevorsteht. Während der Geburt schiebt sich das Kind von der Gebärmutter durch den Gebärmutterhals, der sich während er Wehen geöffnet und geweitet hat, zur Vagina. Die Vagina dehnt sich ebenfalls, während das Kind durch sie hindurch den Körper der Mutter verlässt. Die Vagina wird auch als Geburtskanal bezeichnet. Bei den meisten Geburten kommt das Kind mit dem Kopf zuerst aus der Vagina. Das Fruchtwasser im Mund und in der Nase des Kindes wird entfernt, damit das Kind selbst atmen kann. Die Nabelschnur wird durchtrennt. Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Hierbei ist es wichtig, den Kindern zu vermitteln, dass Zärtlichkeiten zwischen zwei Erwachsen etwas ganz Natürliches sind und dass es dabei auch zum Geschlechtsverkehr kommt. –Was im Körper von Mann und Frau abläuft, sollte im Unterrichtsgespräch besprochen werden. Es sollte dazu eine entspannte und vertrauensvolle Atmosphäre herrschen, in der die Kinder auch Mut haben, ihre Fragen zu diesem Thema zu stellen. –Anhand des Lupenbildes von der Eizelle und den Spermien kann die Verschmelzung der beiden Zellen besprochen werden. –Die Kinder sollen bei ihren Eltern nach ihrer eigenen Geburt fragen und Dinge aus ihrer Säuglingszeit mitbringen. Ev. können auch Ultraschallaufnahmen die Ausstellung ergänzen. –Quiz mit mitgebrachten Säuglingsbildern der Kinder –Zum Thema Verhütung noch genauer informieren. In diesem Zusammenhang bietet sich auch an, jemanden von außerhalb einzuladen, der ver schiedene Verhütungsmittel vorstellt. –Optimal wäre es in diesem Zusammenhang, eine Schwangere in den Unterricht einzuladen, an die die Kinder direkt ihre Fragen richten können. –Ein Wandbild erstellen, auf dem die Entwicklung des Babys dargestellt wird. 83 4. Klasse Unterrichtsgestaltung Lösungen: Arbeitsheft S. 17 Nr. 1: Spermien; Eileiter; Eizelle; Samenzelle; Eizelle; neues Leben; Nr. 2: beginnend in der obersten Zeile im Uhrzeigersinn: Eileiter; Gebärmutter; Scheide; Spermien; Eierstock; Eizelle; Arbeitsheft S. 18 Nr. 2: Windeln, Cremen, Fläschchen, Babynahrung, Babybadewanne, Kleidung, Kinderwagen, passendes Spielzeug, Kindersitz fürs Auto, Babybett, … Nr. 3: laufen, schreien, lesen, schreiben, rechnen, ev. ein Instrument spielen, turnen, singen, … SB S. 30 Innere Organe / AH S. 19 Innere Organe Sachinformationen Als innere Organe werden im weiteren Sinn alle Organsysteme mit Ausnahme der Haut (als Grenz organ), des Nervensystems und der Stütz- und Bewegungsorgane (Muskeln, Knochen, Knorpel, Sehnen, Bänder) bezeichnet. (http://de.wikipedia.org/wiki/Innere_Organe) Das Herz ist ein muskuläres Hohlorgan, das den Körper durch rhythmische Kontraktionen mit Blut versorgt und dadurch die Durchblutung aller Organe sichert. Dabei arbeitet es genauso wie jede Pumpe, indem es die Flüssigkeit (Blut) ventilgesteuert aus einem Blutgefäß (Hohlvenen bzw. Lungenvenen) ansaugt und durch ein anderes Blutgefäß ausstößt. Die Lehre von Struktur, Funktion und Erkrankungen des Herzens ist die Kardiologie. Ein Leben ohne Herz ist für höhere Tiere und die Menschen nicht möglich – wohl aber mit einem künstlichen Herzen. Das Herz gehört zu den ersten angelegten Organen während der Embryonalentwicklung. Die Leber ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels und die größte Drüse des Körpers. Die wichtigsten Aufgaben sind die Produktion lebens wichtiger Eiweißstoffe (z. B. Gerinnungsfaktoren), Verwertung von Nahrungsbestandteilen (z. B. Speicherung von Glukose), die Galleproduktion und damit ein hergehend der Abbau und die Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Die Lunge ist ein paariges Körperorgan, das der Atmung dient. Echte Lungen kommen bei fast allen luftatmenden Wirbeltieren einschließlich des Menschen vor. Sie entstehen embryonal als Ausstülpung des Vorderdarms. Beim Menschen bestehen sie aus zwei Lungenflügeln, die links in zwei und rechts in drei Lungenlappen unterteilt sind. Die Lunge besitzt keine Muskulatur. Die Luft wird stattdessen mit Hilfe der Rippen- und Zwerchfellmuskulatur einge 84 sogen. Der Brustkorb dehnt sich, dadurch wird das Volumen größer und es entsteht ein Unterdruck, der durch die einströmende Luft ausgeglichen wird. Die Niere ist ein paarig angeordnetes Organ. Eine Aufgabe der Nieren ist die Ausscheidung von überflüssigen Stoffen aus dem Körper, nämlich den Endprodukten des Stoffwechsels, und die Ausscheidung von Giftstoffen durch Bildung des Harns. Die Niere reguliert durch die Kontrolle der Zusammensetzung des Harns und über die Produktion von Hormonen den Wasserhaushalt, die Elektrolyt zusammensetzung des Extrazellulärraums, den Blutdruck, den Säure-Basen-Haushalt, die Mineralisierung der Knochen und durch Bildung des Hormons Erythropoetin auch die Blutbildung. (http://de.wikipedia.org/wiki/) Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Informationen zu anderen Organen in Lexika, Internet suchen –Plakate gestalten mit Schwerpunkt darauf, wie man die Organe positiv beeinflussen kann –Gruppenarbeiten: Je Gruppe wird ein Organ genauer beleuchtet – anschließend werden die Ergebnisse der Klasse vorgetragen. –Eine Expertin oder einen Experten einladen –Besprechen, was zu tun ist, wenn man sich nicht mehr wohl fühlt Lösungen: Sachbuch S. 30 Nr. 1: Leber; Herz; Lunge; Nieren; (rechte Spalte gleiche Wörter) Arbeitsheft S. 19 Nr. 1: siehe Sachbuch S. 30 Nr. 2: Herz: pumpt Blut und den eingeatmeten Sauerstoff zu den Zellen Leber: reinigt und entgiftet das Blut; speichert Vitamine, Fette, Zucker; liefert Energie Niere: filtert das Blut; leitet den Rest des Harns an die Harnblase weiter Lunge: durch sie kann der Körper Sauerstoff aufnehmen Darm: dient zur Verdauung der Nahrung SB S. 31 Der Weg der Nahrung Sachinformationen Die Verdauung dient dem Stoffwechsel. Im Körper wird die Nahrung mit Hilfe von Proteinen in verwertbare Bausteine umgewandelt. Die Verdauung beginnt mit der Nahrungsaufnahme, setzt sich mit der Weiterverarbeitung in den Verdauungsorganen, dem Transport der in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe und Funktionsträger-Stoffe ins Blut, dem Zellaufbau 4. Klasse Unterrichtsgestaltung und der Ausscheidung der Abfallstoffe fort. Die komplette Verdauung einer ausgewogenen Mahlzeit dauert durchschnittlich 24 Stunden. Die Nahrung bleibt zunächst vier Stunden im Magen, passiert anschließend innerhalb von sechs Stunden den Dünndarm und durchläuft in sechs bis sieben Stunden den Dickdarm. Nach einer ebenso langen „Zwischenstation“ im Mastdarm werden die unverdaulichen Nahrungsreste ausgeschieden. Am schnellsten werden Kohlehydrate verdaut, Fette dagegen brauchen am längsten. Mit den Zähnen wird die Nahrung zerkleinert. Dabei produzieren die Speichelzellen mehr Speichel. Speichel enthält Enzyme (Amylase), die die in der Nahrung enthaltene Stärke lösen, sodass die Nährstoffe über das Blut und die Zellen in den Körper aufgenommen werden können. Die zerkleinerte, eingespeichelte Nahrung wandert in die Speiseröhre, einen etwa 25 cm langen Muskelschlauch mit einer Ringmuskelschicht. Dabei legt sich der Kehlkopfdeckel über die Öffnung am Kehlkopf, damit der Bissen nicht in die Luftröhre gelangen kann. Die Muskeln der Speiseröhre ziehen sich hinter dem Bissen automatisch zusammen und schieben ihn in Richtung Magen. Der Magen ist ein J-förmiger und dehnbarer Abschnitt des Ver dauungssystems. Die Magenwand besitzt Muskeln, welche die Nahrung drücken, quetschen und zer mahlen. Der Magen ist innen mit der so genannten Magenschleimhaut ausgekleidet, in der sich Drüsen befinden, aus denen der Magensaft aus konzentrierter Salzsäure ausgeschüttet wird. Die enthaltenen chemischen Stoffe setzen weitere Nährstoffe frei, töten Keime ab und insbesondere das Enzym Pepsin spaltet wertvolle Eiweiße auf. Der Brei wandert durch die Bewegungen der Magenmuskulatur zum Zwölffingerdarm. Die Leber schüttet Galle, eine grünliche Flüssigkeit, in den Zwölffingerdarm aus. Die enthaltenen Salze spalten Fette in kleinste Tröpfchen auf und neutralisieren die ätzende Salzsäure. Aus der Bauchspeicheldrüse gelangen zusätzliche Enzyme, welche den Nahrungsbrei weiter chemisch zerkleinern und dabei Nährstoffe freisetzen, in den Darm. Im Dünndarm werden die freigesetzten Nährstoffe an das Blut abgegeben. Der Dickdarm schließlich befördert unverdaute Nahrungsbestandteile aus dem Körper. Bakterien lösen die bisher unverdauten Ballaststoffe heraus. Außerdem wird das Wasser entzogen und ins Blut abgegeben. Gelangt weitere Nahrung in den Dickdarm, wird der Stuhl in den Mastdarm geschoben. Zieht sich die Mastdarmmuskulatur zusammen, so wird der Stuhl in den Analkanal geschoben, der durch Schließmuskeln abgedichtet ist. Erschlaffen die Muskeln, wird der Stuhl ausgeschieden. (Quelle: www.g-netz.de, www.tk-logo.de) Ideen zur Unterrichtsarbeit: Zunächst sollen die Kinder Vermutungen anstellen, wie der Weg der Nahrung vor sich gehen könnte. „Verdauungsspiel“: Mit Wortkarten werden die Stationen Mund, Speiseröhre, Magen, Dünndarm und Dickdarm aufgestellt. An jeder Station können min destens zwei Kinder sich gegenübersitzen. Ein Kind ist das Nahrungsmittel und beginnt an der Station Mund den Verdauungsvorgang. Die Kinder der Station Mund sagen: „Ich zerkleinere dich und mache dich mit Speichel feucht.“ Dabei klopfen sie mit den Hand kanten leicht den Rücken des Kindes. Die Kinder an der Station Speiseröhre schieben das Kind sanft weiter Richtung Magen und sagen: „Ich schiebe dich in den Magen.“ Die Kinder beim Magen kneten das Kind durch und sagen: „Ich knete dich durch.“ Beim Dünndarm erhält das Kind eine leichte Zupfmassage und die Kinder sagen: „Ich hole die Nährstoffe heraus.“ Dann gelangt das Kind zur Dickdarmstation, bei der der Rücken von den Kindern leicht mit den Hand flächen gestrichen und gesagt wird: „Ich hole das Wasser heraus und schiebe dich nach draußen.“ Lebensmittel auflisten, die für eine gute Verdauung wichtig sind – die Ballaststoffe. Der Begriff der Ballaststoffe muss in diesem Zusammenhang erklärt werden. Erfahrungs- und Lernbereich Raum SB S. 32 Verschiedene Karten Ideen zur Unterrichtsarbeit: –Straßen-, Wanderkarten oder Atlanten mitbringen und diese vergleichen. –Internet zur Suche von Orten benutzen. –Urlaubsorte der Ferienurlaube oder Heimatorte (Herkunftsländer) suchen –In Gruppenarbeiten eine bestimmte Anzahl von angegebenen Orten suchen (Wettspiel). –Alle Kinder haben die gleiche Karte vor sich liegen (eventuell kopiert) – Kartenspaziergänge (fiktive Reise mit dem Finger auf der Karte) SB S. 33 Karten lesen Sachinformationen Karten geben die dreidimensionale Oberfläche der Erde in verebneter Form wieder. Sie werden maß stäblich verkleinert, generalisiert, erläutert und dem jeweiligen Darstellungszweck angepasst. Karten sind genordet, der geografische Ausschnitt und der Maßstab werden angegeben. Kartenzeichen werden in der so genannten Legende beschrieben. 85 4. Klasse Unterrichtsgestaltung Je nach Art der Karte können sie unterschiedlich sein. Pläne, z. B. Flurkarten und Ortspläne bis zum Maßstab 1: 25.000 Topografische Karten stellen die geografischen Objekte nach Lage, Größe und Form dar: – als Grundkarten bis zum Maßstab 1:10.000, – als Länderkarten im Maßstab bis zu 1:100.000, – als Übersichtskarten (z. B. Straßenkarten) im Maßstab bis zu 1: 900.000. Geografische Karten ab dem Maßstab 1:1.000.000 stellen die wichtigsten geografischen und politischen Gegebenheiten dar. Je kleiner der Maßstab, umso größer ist der Ausschnitt der Erdoberfläche auf der Karte. Schwerpunkt auf Geländedarstellung: Karten mit Höhenlinien (nur in Karten bis zum Maßstab 1: 50000 gebräuchlich, z. B. Wanderkarten), Karten mit farbigen Höhenschichten, Reliefkarten Besonderer Zweck: Geologische Karten geben Aufschluss über die Entstehung des dargestellten Gebietes. – Thematische Karten geben Aufschluss über Bodenschätze, Wirtschaft usw. –Katasterkarten stellen Eigentumsverhältnisse dar. – Wanderkarten, Rad karten, Wasserkarten, Straßenkarten usw. sind auf spezielle Bedürfnisse abgestimmt. Eine Maßstabskarte stellt den geografischen Abschnitt der Wirklichkeit im richtigen Größenverhältnis verkleinert dar. Wir können beim Kartenlesen gemäß dem Maßstab die Abbildungen wieder auf die Wirklichkeit beziehen. Beim Maßstab 1:100.000 entspricht 1 cm auf der Karte 100.000 cm bzw. 1000 m oder