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Nr. 5/2002
NADEL, FADEN, SENSATIONEN
SCHNEIDERIN BEIM CIRCUS RONCALLI
LOVEPARADE IN BERLIN
JOBS IM MASSENSPEKTAKEL
(*)
*GUTE AUSSICHTEN
KOOPERATIVE AUSBILDUNG: GEWINN BRINGENDER FLIRT
DREADLOCKS UND VOLLKORNBROT
BIO-BÄCKER UND FC SCHALKE 04
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PB Rentenkonto*.
Ab sofort gibt es wirklich keinen Grund mehr
zu warten: Schließlich ist das PB Rentenkonto
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Zusätzlich werden Ihnen neben überdurchschnittlichen Renditechancen die Leistungen
dieser Zusatzrente lebenslang garantiert.
Steigen Sie jetzt ein – oder wie der Berliner
Taxifahrer Paul Paschulke sagen würde:„Mach’n
Se hinne!“
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** Das PB Rentenkonto wurde vom Bundesaufsichtsamt für
das Versicherungswesen offiziell unter den ZertifizierungsNummern 000 198 (Klassik) und 000 197 (Dynamik) zertifiziert. Damit wurde bestätigt, dass dieses Produkt die
staatliche Förderung erhält.
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Gute Aussichten
Die Lehre kostet Kraft. Das Studium auch. Wer
beides gleichzeitig macht, spart Zeit und Geld und verschafft sich beste Aussichten auf
Karriere und Chefsessel.
Nr. 5/2002
Seite 10: Hintergrund
Backen in der Natur
Die Talentscouts vom FC Schalke 04 hatten ihn
schon in ihren Notizblöcken. Aber Luis Enrique
Rosales hat sich anders entschieden. Der Mann
mit den Dreadlocks backt jetzt Vollkornbrot und
-brötchen. Mitten in der Natur.
Seite 16: Reportage
Bundestagswahl
Ein Politiker-Skandal jagt den nächsten. Die
echten Inhalte verschwinden im Wahlkampf.
Soll man noch wählen gehen? Aber sicher!
Am 22. September ist Bundestagswahl.
Seite 22: Nachgefragt
Total ausgelassen, total entspannt
45 Trucks und über eine halbe Million Raver
zappeln in Richtung Siegessäule. handfest hat
mit dem technischen Gesamtleiter der Loveparade in Berlin gesprochen.
Seite 24: Szene
Service
04
Einblick
06
Soundcheck
Hintergrund
10
Gute Aussichten
Report
Nadel, Faden, Sensationen
Sie ist acht Monate lang auf Achse, wohnt auf
vier Quadratmetern und stopft jede Menge
Löcher nach der Show: Shirin Owzar ist Schneiderin im Circus Roncalli.
16
Backen in der Natur
Trends & Kult
20
fun4you
Nachgefragt
22
Du hast die Wahl!
Seite 30: Neben der Spur
Szene
24
handfest auf der Loveparade
Neben der Spur
30
Schneiderin beim Circus Roncalli
Statements
32
Stars an der Werkbank
0 1 8 0 3 . 2 1 2 1 2 7 - w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e
Rätsel
33
Vorschau
34
04
Die Toten Hosen laden zur Grillparty. Am
Samstag, dem 7. September wollen Campino,
Andi, Breiti, Kuddel und Vom zusammen mit
Freunden, Fans und ihren Supportbands den
Abschluss des ersten Teils der AuswärtsspielTournee feiern. „Wir hatten mit den anderen
Bands in diesem Jahr eine Superzeit. Darauf
wollen wir anstoßen mit gemeinsamem
Abhängen, Lachen, Grillen und Vollgas
geben.“, verspricht Sänger und Vortänzer
Campino. Auf der Freilichtbühne Loreley werden die Backyard Babies, Donots, Beatsteaks
und A sowie natürlich die Hosen selber, mit
gepflegtem Krach für ziemlich ausgelassene
Stimmung sorgen.
Ex-Trommler Wölli moderiert, und wer sich im
Tipp-Kick-Turnier durchsetzt, trifft im Endspiel auf Campino.
Service
Einlass ist um 14.00 h.
Tickets gibt’s an den bekannten Vorverkaufsstellen, unter der Kauf-Mich-Hotline
08621/646464 oder unter www.dth.de.
Grillen, Tipp-Kick und
Vollgas mit Campino
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Verträge für Zeitungs-Abos können nicht innerhalb von zwei Wochen ohne Angabe von
Gründen widerrufen werden. Ausnahme: Vertragsabschluss an der Haustür oder Abokosten
von mehr als 200 €.
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Umzugskosten billiger
Wer aus beruflichen Gründen umzieht, kann die Kosten dafür beim Finanzamt geltend
machen, wenn sich dadurch die tägliche Fahrzeit zur Arbeitsstelle und zurück um
mindestens eine Stunde verkürzt.
Sicher im Netz
Beim Bezahlen mit der Kreditkarte sollte man auf das SET-Verfahren zur Verschlüsselung der
übermittelten Daten achten. Sichere und geprüfte Anbieter unter
www.warentest.de, www.trustedshops.de und www.shopinfo.net de
WWW-Weiterbildung
Mehr als 600.000 Aus- und Weiterbildungsprogramme umfasst die Datenbank KURS des
Arbeitsamtes. Unter www.arbeitsamt.de findet sich außerdem ein neuer Leistungs-Informations-Service (LIS) bei Fragen zu Arbeitslosengeld oder anderen Geldleistungen.
Open Airs September/Oktober 2002
06.09. - 07.09. Leutenbach 6. DALMSTOCK OPEN AIR FESTIVAL www.dalmstock.de • 13.09. - 15.09. Heilsbronn HEILSBRONNER KULTURFEST
www.kulturverein-heilsbronn.de • 13.09. - 14.09. Leutkirch/Wilhelmshöhe OPEN BAIRG www.openbairg.de • 13.09. Lingen ROCK AM PFERDEMARKT
www.alterschlachthof.de • 13.09. - 14.09. Erfurt/Nordstrand STONED FROM THE UNDERGROUND www.caligula666.de • 14.09. Lingen HIP HOP TUNES
2002 (U & D) www.alterschlachthof.de • 20.09. - 21.09. Viersen 16. INT. JAZZFESTIVAL VIERSEN • 20.09. - 21.09. Wunsiedel im Fichtelgebirge WUNSTOCK FESTIVAL www.wunstock.de • 05.10.Nürnberg AFRIKA FESTIVAL NÜRNBERG www.bibiafrica.de • 25.10 - 26.10. Balve HÖHLENROCK-FESTIVAL
www.hoehlenrock.de
Kurznachrichten
Kfz-Mechaniker auf Platz 2
Ende 2001 befanden sich 1,68 Millionen Jugendliche in einer dualen Berufsausbildung, 1 % weniger
als 2000. Der am stärksten besetzte Ausbildungsberuf war Kaufmann/-frau im Einzelhandel, gefolgt
von Kraftfahrzeugmechaniker/in und Bürokaufmann/-frau.
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Laufen und Leuchten
In Knallrot, neongrün oder strahleblau kommen sie daher – die Soul Fusion Schuhe mit
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Sticks, die den Schuh zum Leuchten bringen.
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Mehr Rechte für Azubis
Auch in betrieblichen Ausbildungsstätten können
jetzt Interessenvertretungen gewählt werden. Aber
nur wenn die Bildungseinrichtung mindestens fünf
Auszubildende beschäftigt.
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Der Oberknaller!
Da kommen die Motzpuppen daher und sagen
all das, was man ja selber nicht darf. Hier
wird gemeckert und gemotzt. Alle Puppen
fluchen bis zu fünf Sprüche, wenn man ihnen
einen Klaps auf den Hinterkopf gibt. 14 verschiedene Puppen gibt’s mittlerweile für ca.
14,90 € pro Stück. Sprüche zum Anhören
unter www.motzpuppen.de
otzpuppen”
01803.212127 “M nnen!
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Neu im Beruferegal
Überarbeitete Ausbildungsordnungen
Feinwerkmechaniker/Metallbauer/Fachkraft für
Veranstaltungstechnik/Feinoptiker/Parkettleger/
Textilreiniger/Versicherungskaufmann/Bauzeichner/Industriekaufmann/Verfahrensmechaniker/
Straßenwärter/Verfahrensmechaniker für Brillenoptik.
Info: 0180/212127
Neue Ausbildungsberufe
Bodenleger/Maskenbildner/Fachkraft für Abwassertechnik/Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice/Fachkraft für Kreislauf und Abfallwirtschaft/Fachkraft für Wasserversorgungstechnik/
Fachkraft für Schutz und Sicherheit/Fachkraft im
Fahrbetrieb.
Info: 0180/212127
Handwerk in den USA
Den “American way of life” lernten sieben junge
Handwerker aus Koblenz kennen. Dank internationalem Austauschprogramm konnten sie sich drei
Wochen lang ein Bild davon machen, wie ihr Beruf
in Texas praktiziert wird.
www.hwk-koblenz.de
Stipendium für Fernost
Die Carl-Duisberg-Gesellschaft bietet jungen
Berufstätigen an, im April 2003 in Japan ihre Fachkenntnisse zu erweitern. Ein Intensivsprachkurs
und ein halbjähriges Praktikum im erlernten Beruf
gehören dazu. Gute Englischkenntnisse sind
Vorraussetzung. Bewerbungsschluss: 1. Oktober
2002. www.cdg.de
Karibik-Back
Die Janusfoundation sucht einen Bäckergesellen,
der Entwicklungshilfe in der karibischen Stadt Belize leisten soll. Der so genannte „Andere Dienst im
Ausland“ ersetzt den Wehr- und Zivildienst.
Voraussetzung: Sprachkenntnisse in Englisch oder
Spanisch.
www.janusfoundation.org
HandyStyle
andyPendys”
01803.212127 “H nnen!
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Anrufen und Ge
HandyPendys heißen die Figuren, die jedes
Handy zum Unikat machen. Per „String“ können die sechs verschiedenen Charaktere an
jedem handelsüblichen Handy befestigt werden. www.handypendy.com.
-
Get Your Time!
Wir verlosen 33 trendige Kalender!
Jetzt können die Termine kommen: Mit dem
neuen IKK spleens-Timer 2003 hast du alle
Dates fest im Griff.
Damit kann nichts mehr schief gehen: Der
neue IKK spleens-Timer 2003 sieht nicht nur
spitze aus – er hat es in sich: In ihm findest
du ein ausführliches Jahreskalendarium, ein
umfangreiches Telefonregister, einen Ferienplaner, Notenspiegel, Stundenplan und vieles
mehr.
A n z e i g e
-
Außerdem gibt es im neuen Timer wieder vier
coole Wildcards. Damit kannst du Freunde
einladen oder vorsichtig das nächste Date mit
deinem Schwarm klarmachen. Die muss man
haben!
Natürlich gibt es im neuen Timer auch wieder
heiße Gewinnspiele: Dabei kannst du die
neuste Spielkonsole auf dem Markt, einen
NINTENDO-Gamecube mit erstklassiger Grafik,
gewinnen. Außerdem verlosen wir ein NOKIA
6610. Das Gerät erscheint erst in diesem
Monat und ist damit wirklich topaktuell!
Außerdem gibt es 100 Kinofreikarten zu
gewinnen– du entscheidest für welchen Film.
Erfolg Meister-BAföG
Das neue Meister-BAföG wird von jungen Handwerkern/innen deutlich mehr in Anspruch genommen
als die bisherige Regelung. Die finanziell verbesserten Förderbedingungen haben seit Inkrafttreten
2002 zu einer steigenden Antragsflut in fast allen
Bundesländern geführt.
www.bmbf.de
05
06
Einblick
“Musiksession bei
der Arbeit:
Atti, die Kunst
und ich.”
Soundcheck
Soundcheck
Lust, beim handfest-Berufe-Test
mitzumachen? Einfach mal zwei
Tage lang in einen Handwerksbetrieb hineinschnuppern? Erleben,
was das Handwerk bietet, wie
stressig oder spannend ein Job
funktioniert?
Die Liste mit den möglichen Berufen gibt’s unter www.handfestonline.de. Du sagst uns, welchen
Beruf du ausprobieren willst. Wir
kümmern uns um den passenden
Betrieb. Einzige Bedingung: Im
Anschluss an die Praxistage darfst
du ein kleines Testblatt ausfüllen.
Julia Rühle aus Köln hat den Beruf
des Holzblasinstrumentenmachers
getestet.
Vor-Urteil:
„Ich liebe mein Saxophon über alles. Der Beruf
der Holzblasinstrumentenmacherin ist für
mich ein Traum. Die Leute, die da arbeiten,
sind aber bestimmt ein paar Semester älter
und stocksteif.“
Mein Tag:
“Die Musik spielt hier
die Hauptrolle.”
„Von wegen nur in der Ecke stehen und
zugucken. Der Chef hat mich gleich in die
Arbeit eingebunden. Ich durfte sofort ein
kostbares Bariton-Saxophon auseinander nehmen und reinigen. Durch die vielen kleinen
Klappen, Schrauben und Achsen ist das eine
echte Puzzlearbeit. Dauert mal eben vier
Stunden.“
Topp:
„Tolle Arbeit, super Stimmung. Der Chef heißt
mit Spitznamen Atti. Er ist mit allen Kunden
per du. Immer wieder kommen zwischendurch
Künstler ins Geschäft und veranstalten spontane Musik-Sessions. Atti hat sogar die blöde
Beule aus meinem alten Saxophon herausbekommen. Ich hätte nie gedacht, dass das überhaupt gelingt.“
Flop:
„Am liebsten hätte ich gleich bei Atti angefangen. Leider repariert er nur, ihm Fehlen die
Maschinen zum Bau der Instrumente. Deshalb
darf er nicht ausbilden. Überhaupt gibt es viel
zu wenig Lehrstellen. Schon gar nicht in Köln.
Höchstens in den neuen Bundesländern oder
in Süddeutschland. Na ja, und ein Nachteil ist
halt auch, dass man in dem Job mit der Zeit
Rückenschmerzen bekommt. Schließlich müssen die schweren Instrumente – ein BaritonSaxophon ist 1,20 Meter hoch und 10 Kilo
schwer – im Sitzen bearbeitet werden“.
Mein Fazit:
„Mein Traumjob. Die Verbindung aus klassischem Kunsthandwerk und Musik ist einfach
genial. Allerdings: Talent und Musik-Begeisterung sollte man mitbringen. Schließlich muss
eine Holzblasinstrumentenmacherin nach der
Reparatur die Instrumente selbst spielen können. Wie sonst kann sie herausfinden, ob ihr
Job erfolgreich geklappt hat.“
Der Punk im Saxophon
November 1979. Der 24-jährige Kunststudent Frank Fenstermacher tummelt sich in
der Düsseldorfer Punk-and-Wave-Szene. Er
besitzt ein Saxophon – und kann auch
damit umgehen. Das hat er sich auf seiner
Abi-Abschlussfahrt in Prag gekauft:
„Gebraucht, unheimlich günstig, ich glaube
200 Mark hat das nur gekostet.“ Frank
erinnert sich an eine wilde Zeit: „Eines
Tages im Ratinger Hof hieß es: Wir machen
`ne Band, die heißt Fehlfarben und du bist
unser Saxophonist.“
Fehlfarben wurden der Neuen Deutschen Welle
zugeordnet – irrtümlicherweise. Denn Fehlfarben sind Punk. Punk mit Saxophon. Frank
erklärt: „Ich sehe uns als eine Chansonband,
bei der ich mein Saxophon als verlängerte
Stimme unseres Sängers Peter Hein einsetze.“
Das meint der Chef:
Hans-Martin Hoppmann ist selbst passionierter Musiker. Er weiß: „Der Beruf des Holzblasinstrumentenmachers ist kein Job, den man
einfach nur macht, um Geld zu verdienen. Leidenschaft gehört dazu. Und die bringt Anja
reichlich mit. Sie spielt toll Saxophon, kann
gut mit Menschen umgehen. Handwerklich
geschickt ist sie auch. Die idealen Vorraussetzungen, um diesen Beruf zu erlernen.“
Frank Fenstermacher
Alter:
47
Beruf:
Künstler
Heimatstadt: Meinerzhagen
Lieblingsstadt: Samarkant, Usbekistan
Testerin: Anja Rühle, 19 Jahre
Beruf:
Holzblasinstrumentenmacherin
Betrieb: Hans-Martin Hoppmann
Severinsmühlengasse 5
50678 Köln
Holzblasinstrumentenmacher/in fertigen hochwertige Flöten, Oboen, Klarinetten und
Fagotte. Aber auch Saxophone. Abnehmer: vom Popmusiker bis hin zu den Philharmonikern. Entscheidend ist, dass der anzublasende Tonerzeuger, das Rohrblatt, aus Holz
besteht.
Ausbildungsvergütung in Lehrjahren:
1. Jahr 281 – 307 €, 2. Jahr 307 – 404 €, 3. und 4.Jahr 404 – 440 €
Infos:
Bundesverband der Deutschen Musikinstrumenten-Hersteller, Telefon: 0611/9545-886
Bundesinnungsverband für das Musikinstrumenten-Handwerk, Telefon: 0211/367070
oder 0180 3 21 21 27, [email protected]
Januar 1980. Die Fehlfarben geben ihr erstes
Konzert, und nehmen im Herbst die Platte
„Monarchie & Alltag“ auf. Die ist mittlerweile
vergoldet und zum fünfbesten deutschen
Album aller Zeiten gewählt worden – der wohl
bekannteste Song auf der Platte: „Ein Jahr, es
geht voran“. Der Titel gehört zum Soundtrack
des Kino-Films „Was tun, wenn’s brennt.“
Frank hat sich ein Buffet, ein französisches
Saxophon, gekauft. „Das lässt sich auch mit
dünnem Blatt noch gut intonieren und deshalb leichter blasen und überblasen“, sagt er.
Jetzt gehen die Fehlfarben wieder auf Tour,
und bringen am 4. November ihr neues Album
raus. Mit Saxophon und Frank Fenstermacher,
der steht auf sein Holzblasinstrument: „Weil
man mit dem Atem arbeitet und Töne produziert, die verwandt mit der menschlichen
Stimme sind. Saxophon ist ein unmittelbares
Instrument, um die Seele schreien zu lassen.“
www.atatak.com, www.fehlfarben.com
7
08
Einblick
Gewinnen mit Zuwanderung - Wettbewerb chance.nrw.
Preise im Gesamtwert von 24.000 €.
BELOHNE DICH!
Gemeinsam mit der Ford-Werke AG und der
IQuentis GmbH lobt das Ministerium für
Arbeit und Soziales, Qualifikation und
Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen den Wettbewerb chance.nrw. aus. Mitmachen können Unternehmen, öffentliche
Verwaltungen aus Nordrhein-Westfalen
und junge Zugewanderte bis 25 Jahren, die
hier leben, arbeiten oder ihre Ausbildung
machen. Es winken Preise mit Perspektive
im Gesamtwert von 24.000 €.
„Bin dabei“
1992 kam Dzezmin von Mazedonien nach
Köln. Nach Schule und Praktikum legte er in
der Sattlerei Ballas mit der Lehre los. 2001
dann die Gesellenprüfung und im gleichen
Jahr auch der Bundessieg in seinem Handwerk.
„Das Preisgeld geht wohl für den Meisterkurs
drauf. Wann ich den mache, ist noch unklar.
Mein Ziel? Ganz klar - ein eigener Betrieb. Da
passt auch die Aktion chance.nrw voll gut.“
Vor allem die edlen Karossen haben es ihm
angetan. „Lamborghini, Rolls, Ferrari und die
Mercedes-Klassiker.“
Promis aus Sport, Show und TV gehören zum
Kundenkreis. Welche Schmuckstücke die
rumstehen haben? Darüber schweigt Dzezmin. „Kundengeheimnis, dass gehört zum
Job.“
Dzezmin Aliti, 20, Bundessieger im
Autosattler-Handwerk 2001
Fidan Yiligin,
Gesamtschule in
Bielefeld. Studium
der Sozialpädagogik
in Bielefeld.
Beschäftigt als
Sozialpädagogin bei
Aktion Courage e.V.
Lebt seit 1974
in NRW.
Fildan Yiligin
Chiara Rudat
Chiara Rudat, Fachoberschulreife in Leverkusen.
Ausbildung zur Verwaltungsfachwirtin.
Beschäftigt bei der
Stadt Leverkusen.
Erfolg beim Schulabschluss, in der Ausbildung
oder im Job? ANMELDEN UND GEWINNEN! Preise für junge Zugewanderte, Unternehmen und
Verwaltung.
Jetzt bewerben oder jemanden vorschlagen!
Mehr Infos und Anmeldung
C@ll NRW: 0180 100 110 (9 Cent/Min.) oder
www.chance.nrw.de
Einsendeschluss: 28.September 2002
Bekanntgabe der Gewinner mit Party und
Minister Harald Schartau am 15. November 2002
„Die Kampagne soll dazu beitragen, die berufliche und gesellschaftliche Integration der
jugendlichen Zugewanderten in NordrheinWestfalen zu verbessern. Gute Beispiele regen
zur Nachahmung in Betrieben und Verwaltungen an und machen Mut.“
Harald Schartau
Minister für Arbeit und Soziales,
Qualifikation und Technologie
des Landes Nordrhein-Westfalen
tgc
„Ich seh’ schwarz.“
„Ich
weiß!“
Azubis sehen schwarz . . .
Na ja, sicherlich nicht alle. Aber wer weiß
schon, wie viele. Wann muss man nun Radiound/oder Fernsehgerät bei der GEZ anmelden?
Und kommt vielleicht eine Gebührenbefreiung
in Frage?
Anmelden – oder nicht? Gebührenbefreiung – oder nicht?
Hängt ganz davon ab. . .
Azubis, die nicht mehr bei den Eltern
wohnen, müssen ihre Geräte auf jeden Fall
anmelden. Sie können aber bei der Sozialbehörde prüfen lassen, ob eine Gebührenbefreiung aufgrund geringen Einkommens
möglich ist. Eine Befreiung von den Gebühren
gibt´s übrigens nie für die Vergangenheit,
sondern erst ab dem Folgemonat der Antragstellung.
Unser Tipp: Rechtzeitig drum kümmern !
Azubis, die noch bei ihren Eltern wohnen,
müssen die Geräte in ihrem Zimmer oder Auto
dann anmelden, wenn ihr Einkommen über
dem einfachen Sozialhilfe-Regelsatz* liegt.
Kommt weniger Geld rein, sind Radio- und
Fernsehgerät gebührenfreie Zweitgeräte der
Eltern. Gilt natürlich nur, wenn die Eltern ihre
Geräte bei der GEZ angemeldet haben.
GEZ noch weiter? Klar, und zwar hier:
www.gez.de
Alle Details rund ums Thema Rundfunkgebühren. Anmeldungen online. Aktuelle Spots.
WDR Service-Hotline 02 21/2 20 67 19
Telefonische Anmeldung und Beratung.
Von 8.00 h bis 16.00 h.
Örtliche Sozialämter oder Ämter für Bürgerberatung in NRW
Infos zum Thema Gebührenbefreiung.
* Für Haushaltsangehörige vom Beginn des 15. Lebensjahres bis zur
Vollendung des 18. Lebensjahres € 264,-. Für Haushaltsangehörige
vom Beginn des 19. Lebensjahres € 234,-.
10
Hintergrund
Mehr wissen, mehr können, mehr verdienen – alles keine Zauberei,
sondern eine Frage der Qualifikation und der Ausbildung. Wer mehr
will, muss auch mehr dafür tun.
Gute Aussichten
Am besten noch, ohne zu bummeln. Das Handwerk bietet die Möglichkeit für den entscheidenden Vorsprung. Bessere Chancen auf
dem Arbeitsmarkt, rasantere Karriere, schnellerer Einstieg in die
Verantwortung - genau das sind die dicken Pluspunkte der kooperativen Ausbildung: handfest stellt euch drei Modelle vor. Handwerk
und Studium flirten miteinander, lernen voneinander und ebnen
gemeinsam den Weg in die Führungspositionen der Betriebe.
Duales Studium an der Fachhochschule des
Mittelstandes (FHM) in Bielefeld
„Wir haben zwei Jahre
gewonnen“
Benjamin hat ein dickes Pfund schon ausgemacht: „Es geht schnell. Wir sparen jede Menge Zeit. An einer normalen Fachhochschule
hätten wir mindestens fünf Jahre gebraucht.“
Sebastian ergänzt: „Unterm Strich habe ich
durch das Studium an der FHM mindestens
zwei Jahre gewonnen, in denen ich schon wieder Geld, und zwar mehr als vorher, verdienen
kann.“
Sebastian ist 22 Jahre alt, kommt aus Oelde,
und hat eine Lehre zum Kfz-Mechaniker abgeschlossen. Benjamin ist drei Jahre älter und
gelernter Parkettleger. Er kommt aus RhedaWiedenbrück. Die beiden büffeln zusammen
mit 36 Medienwirten und 15 weiteren Studentinnen und Studenten Betriebswirtschaftslehre in Bielefeld an der Fachhochschule des
Mittelstandes (FHM). Ihr Ziel: nach neun Trimestern der Abschluss „Diplom-Betriebswirt
(FH)“. Sie lernen im Grundstudium Dinge wie
Personalentwicklung, Marketing und Vertrieb
sowie Wirtschaftsrecht, aber insbesondere
bekommen sie auch persönliche Kompetenzen
vermittelt, die für eine erfolgreiche Arbeit
und höhere Aufgaben in Unternehmen wichtig
sind.
Die beiden Handwerker, die nun drei Jahre
lang Studenten sind, haben etwa sechs
Wochen Ferien im Jahr, feste Studienpläne mit
22 bis 25 Stunden pro Woche und sie zahlen
475 € Studiengebühr im Monat - beide betonen: Das lohnt sich. Benjamin meint zur
finanziellen Lage: „Hals über Kopf entscheidest du dich nicht, solch ein Studium zu
machen. Du überprüfst ja vorher deine finan-
Außerdem bietet die noch junge FHM Meisteranwärtern ein duales Studium an. Nach drei
Jahren kann man beides in der Tasche haben,
Studium und Meistertitel. Für die Meisterprüfung kommen aber zu den üblichen Studiengebühren noch 154 € monatlich hinzu - es ist
aber möglich, Meister-BAföG zu beantragen.
Markus Rempe, Organisationsleiter
an der FHM Bielefeld
zielle Lage. Möglich sind auch Stipendien und
andere Finanzierungswege: Die FHM hilft bei
der Suche danach.“
Die beiden mussten sich – wie jeder andere
auch – bewerben um den Studienplatz. Die
FHM sucht sich so ihre Studenten aus. Das hat
Vorteile. „Wir achten besonders auf die Motivation der Studenten. Deshalb ist wahrscheinlich auch die Abbrecherquote mit nur drei bis
vier Prozent so niedrig“, sagt Markus Rempe.
Der 32-jährige Organisationsleiter an der FHM
betont: „Fürs Studium ist es interessant, wenn
die Leute aus dem Handwerk kommen. Denn
das wird so stärker in den Unterricht mit einbezogen.“
Die Diplomarbeit wird in Zusammenarbeit mit
einem Unternehmen geschrieben – und
beschert die so wichtigen Kontakte. „Die FHM
ist ein Brückenschlag zwischen Handwerk und
Wissenschaft. Die Studierenden haben begriffen, worum es geht. Nämlich nicht darum,
Handwerk und Wissenschaft gegeneinander
auszuspielen, sondern Nutzen daraus zu schlagen“, sagt Markus Rempe.
Benjamin und Sebastian sind froh, sich für die
FHM, und nicht für eine normale Uni entschieden zu haben. „In der Uni-Vorlesung
schreibst du wie ein Irrer mit, verstehst doch
kein Wort und musst nachher zu Hause alles
nachbereiten. Das ist doch unpersönlich“,
erklärt Sebastian. „An der FHM sind alle sehr
motiviert, wir sind nur 17 Leute plus Professor. In diesem Umfeld kann man ruhig und
gut arbeiten“, sagt Benjamin.
Am 1. Oktober 2000 ist die FHM in Bielefeld
mit 55 Studentinnen und Studenten an den
Start gegangen - das Konzept ist aufgegangen,
die FHM längst anerkannt. Und die Studienplätze im idyllischen Ostwestfalen-Lippe sind
begehrt: Auf einen Platz kommen drei Bewerbungen.
Fachhochschule des Mittelstandes (FHM)
Bielefeld:
Trimesterstudium für die Studiengänge Wirtschaftsinformatik, Betriebswirtschaft und
Medienwissenschaft.
Regelstudienzeit: 3 Jahre.
Anschrift: Ravensberger Straße 10G,
33602 Bielefeld,
T: 0521/9665510, F: 0521/9665511
E-Mail: [email protected]
Internet: www.fhm-mittelstand.de
Sebastian Pott-Sudholt, 22,
Automobilmechaniker
Benjamin Klamert, 25, Parkettleger
Buchtipp
Karrierevorteil
»Duales Studium«
Duale Studiengänge an Hochschulen
Studienführer
Christiane Konegen-Grenier/Dirk Werner
Deutscher Instituts-Verlag, 2001
3-602-14551-4
17,84 €
Wo was studieren?
Dieser Führer bietet eine Vorstellung der dualen Studiengänge in übersichtlicher Form,
kategorisiert nach Inhalten, Studienorganisation, Infos zur Bewerbung, Verträgen und
Finanzen. Eine Vorstellung der Hochschulen
findet sich im Anhang.
Infos auch bei den Ausbildungsberatern der
Handwerkskammern.
11
12
Hintergrund
Lehre und Studium bei der
Johann Philipps GmbH
Doppelt belohnte
Doppelbelastung
An manchen Abenden ist Christian Klappschmidt einfach platt und müde. Wenn seine
Freunde raus gehen, sitzt er oft noch zu Hause und büffelt. Der 20-Jährige ist im zweiten
Lehrjahr zum Zentralheizungs- und Lüftungsbauer und studiert gleichzeitig an der Fachhochschule Gelsenkirchen Versorgungstechnik: Drei Tage Betrieb, zwei Tage FH. Das
klingt nach Doppelbelastung - aber auch nach
Doppelbelohnung.
Christian, 20
Christian ist Borussia Dortmund-Fan. Ebenso
konzentriert wie BVB-Trainer Sammer geht er
an seine Aufgaben als Handwerker und Stu-
Johannes, 24
dent. Viele brechen ihr Studium ab: zu
anstrengend. Aber Christian sagt kämpferisch:
„Wenn ich das anfange, will ich das auch voll
durchziehen.“ Denn Christian hat, wenn er
alles schafft, zwei berufliche Qualifikationen
in der Tasche. Im Sommer nächsten Jahres –
also nach nur zwei Jahren Lehrzeit - wird er
seine Gesellenprüfung ablegen. Nach weiteren
Johann Philipps
drei Jahren Studium, in das ein Praxis- und
das Diplomarbeitssemester integriert sind,
wird er den Abschluss „Diplomingenieur für
Versorgungstechnik (FH)“ erwerben.
Was Christian werden will, ist Johannes Philipps schon. Und das mit 24! Er hat 1998 als
einer der Ersten an der FH Gelsenkirchen den
kooperativen Studiengang aufgenommen –
und im Höllentempo durchgezogen. Er erklärt:
„Ich habe in den Semesterferien bereits in
einem Ingenieurbüro gearbeitet – diese Zeit
wurde mir im Studium angerechnet.“
Viele Vorteile für den Azubi – aber auch viele
Vorteile für den Betrieb? Firmeninhaber
Johann Philipps hat den kooperativen Studiengang in Gelsenkirchen mit auf den Weg
gebracht. Er äußert sich überzeugt: „Wir investieren damit in die Qualität der Ausbildung
und damit in die Zukunft. Unsere Auszubildenden sind Leistungsträger, die einen Mehraufwand für ihre berufliche Bildung leisten,
um relativ schnell als fertige Ingenieure zur
Verfügung zu stehen. Dieser Studiengang vermittelt erste Einblicke in das Spannungsfeld
Betrieb-Mitarbeiter-Kunde und enorm wichtige Sozialkompetenz. Das sind wesentliche Voraussetzungen, um einen Betrieb zu führen.“
Infos:
www.fh-gelsenkirchen.de
www.johann-philipps.de
Die Pluspunkte für euch:
Die Pluspunkte für das Unternehmen:
• Verkürzte Ausbildungszeit für Hochschuldiplom und betriebliche Qualifizierung dadurch erhebliche Zeitersparnis
• Früher Kontakt zu Betrieben, dadurch
erhöhte Arbeitsplatzchance
• Systematisches Training von Schlüsselqualifikationen
• Leichtere Finanzierung des zweiten Studienabschnittes, weil der Beruf bereits
nach der ersten Prüfung ausgeübt wird
oder der Betrieb eine monatliche Vergütung zahlt
• Verknüpfung von theoretischem Lernen
und praktischer Übung in Hochschule und
Betrieb
• Berufseinstieg während des Studiums
• Intensivere und individuellere Betreuung
• Motiviertes Lernumfeld
• Gezielte Personalentwicklung durch qualifizierte Nachwuchsarbeit
• Lösung betriebsinterner Aufgaben im
Rahmen von Praxissemestern und Diplomarbeiten
• Betriebserfahrene Mitarbeiter während der
Semesterferien
• Abgesicherte Einstellungsentscheidung für
das Unternehmen, da die frischgebackenen
Diplomingenieure durch mehrjährige
Berufserfahrung in dem Unternehmen
ihren Platz gefunden haben
• Frühe Bindung leistungsfähiger und
leistungsbereiter Schulabsolventen an das
Unternehmen und Identifikation mit den
Unternehmenszielen
Derzeit gibt es in Deutschland 36 Fachhochschulen und eine Universität, die duale Studiengänge in folgenden Bereichen anbieten: Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurswissenschaften und Informatik/Wirtschaftsinformatik.
Wirtschaftswissenschaften, Fachhochschulen
Bad Sooden-Allendorf, Bergisch-Gladbach und Paderborn, Bielefeld, Bochum, Elmshorn, Frankfurt am Main, Hannover, Heide, Hildesheim/Holzminden/Göttingen, Ingolstadt, Ludwigshafen am Rhein, Magdeburg, Merseburg, Remagen, Universität Saarbrücken, Vechta/Diepholz
Ingenieurswissenschaften, Fachhochschulen
Amberg, Fachhochschule Bielefeld, Bocholt, Bremen, Coburg, Vechta/Diepholz, Elmshorn, Erfurt, Gelsenkirchen, Hildesheim/Holzminden/
Göttingen, Hannover, Ingolstadt, Iserlohn, Koblenz, Krefeld, Lemgo, Lingen (Ems), Vechta/Diepholz, Oldenburg, Osnabrück, Schmalkalden, Stralsund, Ulm, Vechta/Diepholz, Wildau, Braunschweig/Wolfenbüttel, Wolfsburg, Zittau
Informatik / Wirtschaftsinformatik, Fachhochschulen
Bergisch-Gladbach, Paderborn, Dieburg, Elmshorn, Hannover, Rosenheim
Duales Studium an der Berufsakademie (BA) in Stuttgart
Sprungbrett in die Führungsposition
Es ist kurz, wird bezahlt - und alles dreht sich um die Praxis. Das
duale Studium an der Berufsakademie (BA) in Stuttgart hat alles
das, was eigentlich nichts mit einem normalen Studium zu tun
hat. Simone (23), Constanze (23), Melanie (24), und Grant (23)
studieren nach ihrer Handwerkslehre an der BA, sie sind im vier7.00 Uhr Simone stapft ins Bad. Sie muss sich
ranhalten, um 7.50 Uhr fährt ihr Zug. Sie
wohnt in Heilbronn, hat also noch gut eine
Dreiviertelstunde Zugfahrt vor sich.
7.10 Uhr Bei Constanze, Grant und Melanie
klingelt der Wecker. Die drei wohnen in Stuttgart. Jeder nur eine knappe Viertelstunde von
der BA entfernt.
8.27 Uhr Die meisten aus dem 30-köpfigen
Kurs sind schon da. So nach und nach trudeln
auch unsere Vier ein. Simone ist die Erste.
ten Semester, haben noch zwei vor sich. Danach dürfen sie den
Titel „Diplom-Betriebswirt/in (BA)“ führen. Sie sind Studenten,
aber gleichzeitig auch Beschäftigte ihres Unternehmens, das ihnen
während der gesamten Studienzeit eine monatliche Vergütung
zahlt. handfest hat einen Tag mit den vier Handwerkern verbracht.
8.55 Uhr EDV-Anwendung steht auf dem
Stundenplan. Vier Stunden. Danach Statistik
– fünf Stunden.
12.00 Uhr Mittagspause, eine Dreiviertelstunde lang. Die meisten gehen in die Uni-Mensa,
die ist nur 500 Meter entfernt - und sehr lekker. „Die überrascht uns immer wieder mit
ihren Premium-Menüs. Und die haben sogar
ein vegetarisches Buffet“, sagt Melanie.
13.00 Uhr Statistik ist angesagt. Dozent Gert
Heinrich, aktueller Deutscher Meister im 24-
Stunden-Lauf und Weltmeister im BumerangWerfen, gestaltet den Unterricht interessant.
Er meint: „Der BA-Student ist dem Uni-Studenten überlegen, denn er wird gezielt auf
seine Aufgabe vorbereitet.“
18.00 Uhr Feierabend. Simone packt eilig ihre
Tasche – sie muss zum Zug. Constanze, Grant
und Melanie verabreden sich für heute Abend,
sie gehen noch zusammen ins Café Künstlerbund am Schlossplatz, was trinken.
Stuttgart, 12.15 Uhr, Sonnenschein, die
Frisur sitzt: Simone Mayer (23, Bäckerin),
Constanze Lohrengel (23, Malerin und
Lackiererin), Melanie Hempel (24, Stuckateurin) und Grant Hummel (23, Maler und
Lackierer, v.l.).
13
14
Hintergrund
Das Lernen
Die Praxis
Constanze: Die Gruppen sind klein. So klein,
dass jeder bei den Dozenten sehr schnell
bekannt ist.
Grant: Ich bin zu einem größeren Betrieb
gewechselt. Der bezahlt mir das Studium – ich
glaube schon, dass die Betriebe wissen, was
sie an uns haben.
Grant: Schwänzen – das geht nicht. Das würde sofort auffallen.
Die Entscheidung
Melanie: Ich wusste nicht genau, was ich studieren sollte nach dem Abi. Deshalb habe ich
eine verkürzte Lehre zur Stuckateurin
gemacht – das Handwerkliche hat mir schon
immer gelegen. Um Erfahrung in der Praxis zu
sammeln, habe ich noch ein Jahr als Gesellin
dran gehängt. Danach habe ich mit dem BAStudium begonnen.
Melanie: Sicher hat das ein bisschen was von
Schule. Wir sind immer zusammen, unser
Stundenplan wird vorgegeben.
Simone: In der Theorie lernen wir das, was
wir brauchen und in unseren Praxisphasen
anwenden können.
Melanie: Eine gute, praxisnahe, betriebswirtschaftliche Ausbildung ist sehr wichtig, um
Der Stress
Constanze: Wir haben keine Semesterferien,
und die Freizeit hält sich auch in Grenzen.
Grant: Den ganzen Tag sitzen - das ist sehr
ermüdend, wenn man es vorher gewohnt war,
elf Stunden lang täglich an der frischen Luft
zu arbeiten. Deshalb freue ich mich auch
immer so richtig, wenn’s nach der Theoriephase mal wieder ans Arbeiten geht.
Simone: Wir müssen viel lernen und kommen
erst spät von der BA nach Hause, aber der
vierteljährliche Wechsel zwischen Theorie und
Praxis lockert das Ganze auf.
Die Dozenten
Grant: Eigentlich wollte ich Pilot werden. Als
ich aber mal mit 15 einen Ferienjob als Maler
angefangen habe, hat mich mein damaliger
Meister davon überzeugt, dass das Handwerk
eine gute Zukunft hat. Gleichzeitig hat er
mich auf die tollen Weiterbildungsmöglichkeiten hingewiesen.
Simone: Nach dem Abi habe ich ein soziales
Jahr in einem Obdachlosenheim absolviert,
und dann eine Bäckerlehre gemacht. Danach
habe ich eine Möglichkeit gesucht, wie ich
mich auf eine Position als Führungskraft im
Handwerk vorbereiten kann. Ich wollte etwas
mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund
machen.
Constanze: Nach dem Abi habe ich im elterlichen Betrieb Malerin und Lackiererin
gelernt, mit dem Vorhaben, eine qualifizierte
Ausbildung anzuschließen, um einen Betrieb
führen zu können.
Grant: Unsere Dozenten sagen: wir wollen
euch keinen reinwürgen, sondern euch was
beibringen. Deshalb nehmen die sich auch viel
Zeit, um mit uns zu reden.
Melanie: Ich war mal probeweise in einer Vorlesung an der Uni – das war so was von unpersönlich – zu große Hörsäle, zu viele Studenten. Das ist hier ganz anders.
später Fehler bei der Unternehmensführung
zu vermeiden.
Constanze: Die Dozenten wissen, dass sie
qualifizierte Führungskräfte fürs Handwerk
ausbilden – daran ist auch der Unterricht
angelehnt.
Die Vorteile
Grant: Das ist ein harter steiniger Weg, aber
wir können auch mit Einstiegsgehältern um
3.000 Euro brutto rechnen.
Melanie: Wir können durch unser Studium
eine Menge Zeit sparen, und haben später auf
dem Arbeitsmarkt einfach bessere Karten.
Constanze: Die Aufgabe motiviert ja auch.
Und man wächst mit der Aufgabe.
Melanie: Ich kann Schritt für Schritt Firmenabläufe kennen lernen und gestalten. Und ich
habe als angehende Führungskraft einen
wesentlich höheren Einfluss auf Mitarbeiter.
„Mit 26 Betriebswirt und Meister“
Professor Dr. Werner Rössle ist Leiter des
Ausbildungsbereiches Wirtschaft und Fachleiter Handwerk an der Berufsakademie in
Stuttgart. handfest hat sich mit ihm über
Vor- und Nachteile eines ebenso anstrengenden wie gewinnbringenden BWL-Studiums unterhalten.
Welche Vorteile hat ein Betrieb dadurch?
Die Studenten sind nach drei Jahren schon so
weit, dass sie Verantwortung im Betrieb übernehmen können. Der Betrieb kann sofort,
nach drei Jahren also, einen fertigen Mitarbeiter übernehmen. Ohne Einarbeitungszeit.
Das führt auch dazu, dass die Betriebe den
Studenten schon relativ früh ein Übernahmeangebot machen. 90 bis 95% unserer Studenten werden sofort übernommen.
Die Ziele
Grant: Ich gehe nach der BA zur Meisterschule, definitiv. Danach in einen Betrieb, um
Erfahrung zu sammeln. Nach fünf bis zehn
Jahren will ich - auf sicherem finanziellen
Boden – in die Selbstständigkeit.
Constanze: Weiß ich noch nicht genau. Ich
werde erst mal meinen Meister machen.
Simone: Meine Eltern haben eine Bäckerei in
Kohlberg. Früher oder später werde ich die
wohl übernehmen. Nach der BA werde ich
wohl erst mal meinen Meister machen.
Grant: Mein Ziel ist es, mit 35 Jahren nicht
mehr mit weißer Hose auf einer Baustelle zu
stehen. Aber wenn ich nur im Büro sitzen
müsste, würde ich durchdrehen. Das handwerkliche Arbeiten macht ja doch meistens
richtig Spaß.
Melanie: Nach der BA möchte ich erst mal in
der Praxis lernen. Ich möchte mich noch nicht
selbstständig machen, sondern als Führungskraft in einem großen Betrieb arbeiten.
Es gibt zwei Formen von
dualen Studiengängen.
• Ausbildungsintegrierte Studienangebote:
Parallel zum Studium wird die Abschlussprüfung in einem anerkannten Ausbildungsberuf
gemacht.
• Berufsintegrierendes Angebot:
Berufstätigkeit und Studium werden meistens
Rosige Zukunft für die Handwerker also?
Wo kann man denn schon nach drei Jahren
seinen Betriebswirt machen? Nach dem Studium kann man die Meisterprüfung ablegen –
auch das geht noch schneller, weil nach
erfolgreichem BA-Abschluss die Teile drei und
vier der Meisterprüfung anerkannt werden.
Also ist man sehr schnell für Führungspositionen qualifiziert: Mit 26 Jahren kann man
schon Meister und Betriebswirt sein.
handfest: Welche Vorteile bietet ein Studium an der BA?
Werner Rössle: Das Studium ist sehr praxisorientiert, klar zeitlich begrenzt und finanziell unterstützt. Man ist schnell fertig und
verdient schnell viel mehr Geld.
Die Berufsakademie Stuttgart:
Staatliche Studentenakademie
Jägerstraße 56
70174 Stuttgart
Telefon: 0711/1849660
Fax: 0711/1849719
E-Mail: [email protected]
Internet: www.ba-stuttgart.de
Dualer Studiengang an der
Hochschule Wismar
Die Handwerkskammer Schwerin bildet
Jugendliche zu maßgeschneiderten Ingenieuren mit Praxiserfahrung aus. Damit will sie
dem Fachkräftemangel in metallverarbeitenden Betrieben entgegenwirken.
Der duale Studiengang Maschinenbau verbindet das wissenschaftlich ausgerichtete Hochschulstudium zum Dipl.-Ing. (FH) mit einer
betrieblichen Ausbildung zur Vorbereitung auf
eine externe Gesellenprüfung als Metallbauer.
Zugangsvoraussetzungen: Hoch- oder Fachhochschulreife und Praktikantenvertrag.
Der Studiengang beginnt jährlich am 1. Juli.
Im zehnten Semester wird die Diplomarbeit im
Praktikumsbetrieb angefertigt.
auf Basis eines Praktikumvertrages miteinander
verbunden.
Mittlerweile ist es in allen Bundesländern möglich, mit dem Meisterbrief an einer Fachhochschule zu studieren. Leider gibt es noch keine
einheitliche Regelung für alle Länder. Weitere
Informationen erteilt die Fachhochschule eurer
Wahl.
Links zur Kombination von beruflicher Ausbildung und Studium:
Hochschule Wismar
Fachbereich Maschinenbau/Verfahren- und
Umwelttechnik
Philipp-Müller-Straße, 23966 Wismar
Telefon: 03841/753698
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hs-wismar.de
Handwerkskammer Schwerin
Friedensstraße 4A, 19053 Schwerin
Telefon: 0385/7417-167
E-Mail: [email protected]
Internet: www.hwk-schwerin.de
www.handwerk.de
Hier gibt’s Links zu allen Handwerkskammern
www.ausbildung-plus.de
Informationssystem zu Zusatzqualifikationen in
der Berufsausbildung
www.duales-studium.de
Infos zu Dualen Studiengängen, Datenbank mit
Ausbildungspartnern und Hochschulen
www.ba-infos.de
Berufsakademien in Deutschland
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Report
Luis Enrique Rosales, Bio-Bäcker aus Velbert-Langenberg
Backen in der Natur
Fast wäre Luis Enrique Rosales beim FC Schalke 04 gelandet. Ein Scout
des Fußball-Bundesligisten hatte sein Talent erkannt und ihn zum
Probetraining eingeladen. Das ist einige Zeit her. Heute ist der Mann
mit den Dreadlocks, die er unter einer bunten Mütze versteckt hat,
und dem lausbübischen Grinsen ein waschechter Bio-Bäcker. Mit eigener Bäckerei. Die hat er sich auf einem Hof in Velbert, zwischen Düsseldorf und Wuppertal, eingerichtet. Mitten in der Natur. „Ich habe
mich sofort in diese Bäckerei verliebt, das war genau das, was ich
gesucht habe“, schwärmt Enrique für seine drei Gebäude aus altem
Fachwerk.
Über die saftigen Wiesen um seine Bäckerei herum stapfen gemütlich
ein paar Kühe, als Andrea Caspers vom benachbarten Schepershof vorfährt. Sie packt vier Körbe voller Brot und Brötchen auf die Ladefläche ihres roten Opel Caravan – das bringt sie in ihren Hofladen, wo sie
die körnigen Sachen verkauft. Zusammen mit frischen Kohlrabi, grünem Salat, Kartoffeln und Eiern von wirklich glücklichen Hühnern findet das alles reißenden Absatz.
Enrique wird von sechs umliegenden Bauernhöfen beliefert. Mit
Getreide, das streng nach Demeter-Richtlinien aus biologisch-dynamischem Anbau stammt. Er macht daraus Vollkornbrot und –brötchen.
Mitten in der Nacht aufstehen zu müssen, macht ihm nichts aus: „Das
ist das Schöne an meinem Beruf, ich habe frei, wenn meine Kinder aus
der Schule zurück sind. Und manchmal ist nachts der Himmel so toll,
dass man die Sterne fast greifen kann.“ Der 36-Jährige hat in seiner
Heimat Honduras Landesvermessungstechnik studiert und auch als
solcher gearbeitet. In den 90ern ist er nach Deutschland gekommen,
hat das Probetraining beim FC Schalke ausgeschlagen und nach einer
Bäckerlehre zunächst ein sechsmonatiges Praktikum bei einem BioBäcker absolviert und dann seinen Meister gemacht. In der Abendschule, nach getaner Arbeit: „Das war sehr hart. Dafür muss man sehr
viel tun.“ Jetzt ist Enrique selbstständig. „Ich fühle mich hier wohl.
Das würde ich mit nichts tauschen. Selbstständig arbeiten zu dürfen
ist etwas Schönes“, meint der Bäcker aus Leidenschaft.
In seiner Backstube arbeitet er mit über 50 Jahre alten Knetmaschinen – einen Computer oder ein ähnlich modernes Gerät sucht man
vergebens. „Diese alten Schätzchen hier arbeiten harmonisch – die
sind ideal für den Vollkornteig. Denn Teige aus Vollkorn haben einen
hohen Kleie-, aber niedrigen Klebergehalt – deshalb sind sie sehr sensibel. Vollkornteig kann schnell kaputt gehen.“, erklärt Enrique, der
Tradition und Innovation in wunderbarer Weise miteinander verbindet. Er findet: „Deutschland hat eine einzigartige Brottradition. Die
müssen wir zurückholen und die sollten wir schützen.“
Außergewöhnlich schön ist Enriques Arbeitsplatz, originell seine
Ideen, und bewundernswert sein Durchsetzungsvermögen. Er bietet
Praktika an, backt mit ganzen Schulklassen zusammen – für die ist
das dann gleich ein richtiges Event auf Enriques Hof.
Die Leidenschaft für den Fußball hat er immer noch: „Aber ich spiele
heute nur noch mit Freunden, und natürlich mit meinen Kindern Fußball.“
Wer sich für ein Praktikum beim Bio-Bäcker bewerben will,
schreibe an:
Luis Enrique Rosales, Fahrenscheidt 1, 42555 Velbert
„... selbstständig arbeiten zu dürfen ist etwas Schönes“
17
18
Report
Luis Enrique Rosales
Alter:
Beruf:
Heimatort:
Lebensmotto:
37
Bäcker
Honduras
„Leben und leben lassen“
Wer macht dir deine Dreadlocks?
Die Dreadlocks mache ich selbst.
Welche Musik hörst du am liebsten?
Salsa, Merengue, Reggae, aber auch romantische und klassische Musik.
Was heißt für dich gesunde Ernährung?
Gesunde Ernährung hat für mich nicht nur mit
dem zu tun, was du isst, sondern auch damit,
was du denkst und was du fühlst.
Was hältst du von Fast Food – gönnst du dir
auch manchmal einfach eine Pommes?
Es gibt auch Bio-Pommes, aber ich bin grundsätzlich gegen Fast Food. Zu Hause kochen wir
jeden Tag, nur ganz selten kaufen wir mal
Pizza oder Pommes.
„Deutschland hat eine
einzigartige Brottradition. ...“
Buttermilchkuchen (S. 224)
Von Sebastian/Dropout-Fanzine
Musik: Scattergun „Sick society“
Teig: 3 Tassen Mehl, 2 Tassen Zucker
oder besser: gleiche Menge Honig, 1
Päckchen Backpulver, 3 Eier, 2 Tassen
Buttermilch
Guss: 200g Butter, 100g Zucker oder
Puderzucker, 1 Packung gehobelte Mandeln, 1 EL Milch
1. Alle Teigzutaten zu einer recht
flüssigen Pampe anrühren. Auf ein tiefes, gefettetes Blech streichen und 10
min bei 200 Grad C (vorgeheizter
Backofen – klar!) backen.
2. Die Gusszutaten zusammen aufkochen und auf dem vorgebackenen
Kuchen verteilen und ab in die Röhre!
Weitere 10 – 15 min backen lassen
uch”
7 “Ox-Kochb
2
1
2
1
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3
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ewinnen!
Anrufen & g
Das Ox-Kochbuch, Teil II
Moderne vegetarische Küche
für Punkrocker
und andere
Menschen.
Joachim Hiller & Uschi Herzer (Hg):
Das Ox-Kochbuch, Teil II, Ventil Verlag,
ISBN 3-930559-59-5, 11,25 €
Hast du einen Tipp für das gesunde Pausenbrot?
Äpfel, Bananen, Orangen. Ein Butterbrot und
ein Stück Schokolade halten fit.
Hast du manchmal Heimweh nach Honduras?
Ja, in der Winterzeit. Sonst finde ich, dass
Deutschland ein sehr schönes Land ist.
Wie heißt der aktuelle Fußballmeister auf
Honduras und wer ist der dortige Top-Star?
Der Fußballmeister heißt Marathon und der
Top-Star ist Gilberto Yerwood. Er hat in Spanien für Valladaloid gespielt.
Mehr Infos zum Bäckerhandwerk
findest du hier:
ZENTRALVERBAND DES
DEUTSCHEN BÄCKERHANDWERKS E.V
Tel. 02224/7704–0
www.baeckerhandwerk.de
Bundesfachschule des
Deutschen Bäckerhandwerks
Tel. 06201/107-0
www.iba.de
www.messe-duesseldorf.de
Du willst Land und Leute kennenlernen, ohne dass
die Kohle auf der Strecke bleibt? Und du willst dabei
jede Menge Spaß haben? Zusammen mit deinen
Freunden oder Kollegen rein in die tollsten Städte,
raus ins Grüne oder einfach mal wieder Meer sehen?
Dann ist es höchste Eisenbahn, einmal in unsere Programme „Studien- und Schulfahrten“ bzw. „Jugendgruppenreisen“ reinzuschnuppern. Da ist alles drin,
was euch und euren Lehrern zügig auf die Sprünge
hilft. Denn Reiseveranstaltung, das ist unser „Handwerk“. Ihr wählt aus, wir organisieren: die Fahrt, den
Aufenthalt und das komplette Erlebnis- bzw. Studienprogramm dazu.
Extra-Wünsche, außerplanmäßige Ideen? Kein Problem.
Sagt uns, was ihr wollt, wir kümmern uns drum und präsentieren euch ein Reiseprogramm, auf das ihr ganz
bestimmt abfahrt, zugeschnitten auf eure ganz persönlichen Wünsche und Vorstellungen.
Also: Schaut doch mal rein in unsere Kataloge „Studienund Schulfahrten“ bzw. „Jugendgruppenreisen“ – da
steckt viel drin für eure nächste Fahrt in Deutschland
und Europa. Viel Spaß dabei!
Ob „Studien- und Schulfahrten“
-
Ihr seid nicht die ersten: vor euch haben bundesweit
schon 80.000 Kunden auf unser Programm gesetzt – und
tun es immer wieder. Weil sie wissen, dass auch wir unser
Handwerk verstehen, genau wie ihr.
oder „Jugendgruppenreisen“ –
A N Z E I G E
Auch klar: in euren Unterkünften erwartet euch kein
„großer Bahnhof“, keine Himmelbetten und auch keine
goldenen Wasserhähne – aber die Mehrbettzimmer in den
Jugendherbergen, Jugendhotels oder einfachen Touristenhotels sind sauber, gepflegt und preisgünstig.
Das DB Schulfahrten- und
Jugendgruppenprogramm:
ganz auf deiner Schiene!
in jedem Fall ein Ferienspaß,
bei dem das Urlaubsgeld nicht
baden geht!
-
Unsere Touren und Reisen bringen viel Spaß von Anfang
an. Kein Wunder eigentlich: Mit der Bahn wird schon die
Fahrt zum unvergesslichen Erlebnis. Mit vollem Komfort
, extra viel Platz und einer Bewegungsfreiheit, bei der ihr
nicht am Knie vom Nachbarn schon an eure Grenzen
stoßt. Klar: So vergeht die Zeit im Zug wie im Flug – nur
umweltfreundlicher und billiger.
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Jugendgruppenreisen zum Pauschalpreis
Schwer in Ordnung. Jugendgruppenreisen zum Pauschalpreis – das ist Spaß und Action auf der ganzen Linie. Von der
Anfahrt bis zur Rückfahrt eine einzige Extra-Tour. Alles aus einer Hand – inklusive Unterkunft, Verpflegung und tollem Programm. Und alles
zu einem Preis, bei dem der Geldbeutel nicht auf der Strecke bleibt. Also: Schaut doch mal rein in unsere Kataloge „Studien- und
Schulfahrten“ und „Jugendgruppenreisen“. Da steckt jetzt noch mehr drin für euch!
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E-Mail: [email protected]. Weitere Informationen in allen DB ReiseZentren und Reisebüros mit DB-Lizenz.
19
20
Kleine Schwester
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Martina Borger & Maria Elisabeth Straub
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Familienidyll?
Verschwende deine Jugend
Jürgen Teipel
Suhrkamp Taschenbuch-Verlag, 3-518-39771-0
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Die zwölfjährige Lilly ist Einzelkind. Das wäre für sie
nicht so schlimm, aber ihre Mutter Ela verfällt in
Depressionen, weil kein weiteres Kind kommen will.
So entscheidet sich die kleine Familie zur Adoption der
fünfjährigen Lotta: Heile Familie? Nein, denn hiermit
beginnt eine Katastrophe, die unerbittlich auf ein
schreckliches Ende hinausläuft.
Wie der deutsche Punk und New Wave entstand
Hose Campino, Schauspieler Ben Becker, Rock-Röhre
Nina Hagen und viele weitere Hauptdarsteller aus einer
wilden Zeit erzählen in diesem Buch, wie alles begann
– und was daraus geworden ist. Die englische PunkExplosion von 1977 trat eine deutschsprachige Popkultur los, die in der Funkultur der Neuen Deutschen
Welle ihr Ende fand.
Tragisch und spannend
Das Versprechen
David Baldacci
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Lübbe Audio, 3-7857-1179-4, 29,90 €
Spannend, modern, witzig – ideal für Zugfahrten
Schwierige Bedingungen
Das Original
Coca-Cola. Kochbuch
Durch einen Autounfall verlieren die Geschwister Lou
und Oz ihren Vater. Und ihre Mutter will einfach nicht
aus dem Koma aufwachen. Schließlich werden sie von
ihrer bisher unbekannten Großmutter in der Einsamkeit der Appalachen aufgenommen. Unter einfachsten
Bedingungen lernen sie von ihrer kämpferischen
Großmutter fürs Leben, und was es heißt, die Hoffnung niemals aufzugeben.
GU aktuell
Gräfe und Unzer Verlag, 3-7742-2263-0
12,90 €
Sprudelnde Rezeptideen für Cola-Fans und
Fun-Köche
Erfrischungsgetränke wie Cola, Fanta oder Sprite
geben in Kreationen mit Geflügel, Fleisch, Fisch oder
auch Gemüse eine gute Figur ab. Die Rezepte reichen
von Suppen über Süßspeisen bis hin zu kompletten
Menüs. Coca-Cola-Muffins oder Chicken Wings mit
Coke-Marinade muss man probiert haben. Außerdem
gibt’s jede Menge Infos zum Kultgetränk.
Absolut fesselnd
Der Anfang
Pfiffiges mit wenig Aufwand
FUN4YOU
Comeback der Vorstopper
K2 kommt mit den neuen K2 Quads im Space-look.
Wie alles begann
Ein Professor erweckt durch magische Riten Tote zum
Leben. Dann passieren auch noch mysteriöse Todesfälle. Das ruft Scotland Yard-Inspektor John Sinclair
auf den Plan. Doch auch der berühmte Geisterjäger
scheint zunächst machtlos gegen das Böse. Ein Routineauftrag wird zum Szenario des Schreckens.
Gruselig - wie erwartet
8 Rollen for fun
PUMA lässt das Roller-Disco Fieber der siebziger
Jahre wieder aufleben und hat als limitierten LifestyleArtikel die "Roller Kitties“ herausgebracht - eine
Wiederauflage der klassischen PUMA Roller Skates
von 1979.
Erhältlich in ausgewählten Fashion-Stores und Trendsportläden für 150 €. www.puma.com
John Sinclair
Hörspiel/1 CD, ca. 80 Minuten
Lübbe Audio, 3-7857-1250-2, 14,90 €
Mehr Infos und Shopfinder unter www.k2-sports.de.
Die K2 Quads kosten ca. 150 €.
NEK
brazilectro
Glashaus II
Le Cose Da Difendere
Latin flavoured club tunes session 4
Jah Sound System
Endlich ist er wieder da, der blauäugige Italiener. Er
betreibt mit seiner aktuellen CD musikalischen Herzensbruch. Melancholische Songs zu Liebe und
Freundschaft wechseln sich mit rockigen Stücken ab.
Eingängige Melodien, gepaart mit einer unverkennbaren Stimme.
Starker Sound mit Amore
Die Latino-Hits - nicht nur für den Sommer. Diese Brazil-Compilation wurde sehnsüchtig erwartet. Starke
Melodien zum Entspannen, aber auch zum Abtanzen.
Vertreten sind unter anderen: KOOP, Praful und Blak
Beat Niks.
Songs, bei denen die Hüften kreisen
17 brandneue Titel der herausragenden Live-Band.
Nach zwei vielbesuchten Deutschland Tourneen und
der erfolgreichen Singleveröffentlichung von „Bald
(und wir sind frei)“ ist endlich das neue Glashausalbum da.
Im Rausch der Sinne
ANGRA
Bro´Sis
Hunters and prey
Never Forget (Where You Come From)
Die Melodic Metal-Götter haben ihr mittlerweile fünftes Album herausgebracht. Neben neuen Songs sind
auch alte Acoustic-Versionen sowie das Video des
letzten Albums Rebirth enthalten. Besonders die portugiesische Version von „Hunters and prey“ ist ein
echter Hinhörer.
Gänsehaut fürs Trommelfell
„Vergiss niemals wo du herkommst“ spiegelt genau
das wieder, was Bro´Sis sind und was sie bleiben
wollen. Ihr Album enthält 15 spannende und
abwechslungsreiche Titel. Lovesongs der Extraklasse
wechseln sich mit schwungvollen, groovigen
HipHop-Sounds ab.
Die CD zur Tour
Trivial Pursuit Bild Edition
Hasbro
Für 2 bis 36 Spieler
42,99 €
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27 “Bild Ed
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Zeitungsleser wissen mehr
Die Sonderedition des bekannten Wissensspiels zum
50. Geburtstag der Bildzeitung ist eine Reise durch 50
Jahre Zeitgeschehen. 1800 spannende Fragen führen
durch Schlagzeilen, Bilder und Nachrichten. Mauerfall,
Woodstock oder Dalli-Dalli - das weckt Erinnerungen!
Wissenswert – ratenswert - spielenswert
Quibble
Hasbro
3-8 Spieler
29,99 €
Böse Miene zum guten Spiel
Ausdruckskraft, schauspielerisches Talent und viel
Fantasie sind bei diesem Spiel gefragt. Die Spieler
müssen bestimmte Gefühlslagen und Stimmungen
darstellen, die es zu erraten gilt. Einsatz von Körper
und Händen ist verboten. Beim Schlüpfen in die unterschiedlichen Rollen steigt das Stimmungsbarometer
garantiert.
Gewinnchancen für gefühlvolle Fratzen
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22
Nachgefragt
Die eigene Zukunft selbst bestimmen
- Wählt am 22. September!
VON DIETER PHILIPP
Wer ein Handwerk lernt, gestaltet gerne. Das gilt auch und gerade für die eigene
Zukunft. Zukunft gestalten – dazu gehört selbstverständlich auch die Beteiligung an der
Bundestagswahl am 22. September. Hier können junge Handwerkerinnen und Handwerker ein Zeichen setzen. Machen Sie den Politikern klar, dass es bei dieser Wahl um
Ihre Zukunft geht! Die Betriebe im Handwerk brauchen bessere Rahmenbedingungen,
um erfolgreich wirtschaften zu können. Dann stellen sie mehr Lehrlinge ein, dann
schaffen sie Arbeitsplätze und sichern so ihre Zukunft. Leistung muss sich wieder lohnen – der Spruch klingt zwar wie tausendmal gehört, tausendmal ist nix passiert. Aber
in ihm steckt ein Kern: Wer für seine Karriere mit Lehre im Handwerk Einsatz zeigt, der
muss den Staat fragen dürfen, warum viel zu wenig netto bleibt. Es gibt viel zu tun.
Auch auf Ihr Engagement kommt es an: Mischen Sie sich ein!
Dieter Philipp ist der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH)
DU HAST DIE WAH
Gut 60 Millionen Deutsche - davon 2,5 Millionen zum ersten Mal - haben am 22. September das Recht zu wählen. S
handfest hat die fünf großen Parteien befragt, was sie für euch tun wollen.
HILDEGARD MÜLLER
(CDU)
Präsidiumsmitglied
Alter: 35
Beruf: Diplom-Kauffrau
ANNA SCHÖNHÜTTE (Die Grünen)
Landesvorstandssprecherin, Grüne Jugend NRW
RALF WITZEL (FDP) Landesvorsitzender
Alter: 18
Beruf: Schülerin
Alter: 30
Beruf: Diplom-Kaufmann
Das wichtigste Thema der Bundestagswahl
2002?
Die Stärkung des Mittelstandes. Und die Bekämpfung der dramatischen Jugendarbeitslosigkeit, die
wir nicht länger hinnehmen wollen.
Was will Ihre Partei für Schüler und Lehrlinge
verbessern?
Die Union wird sehr schnell die bürokratischen
Barrieren abbauen, die Rot-Grün der Wirtschaft
entgegen brachte. Dadurch ebnen wir insbesondere jungen und innovativen Menschen den Weg in
die Selbstständigkeit. Das wird zu mehr Nachfrage
nach Arbeit führen und verstärkt ebenso das
Angebot von weiteren Ausbildungsplätzen.
Beenden Sie bitte folgenden Satz:
Die Jugend von heute… ist wertvoll für die Gegenwart und unersetzlich für unsere Zukunft. Wer sie
wirklich verstehen will, sollte ihr zuhören.
Das wichtigste Thema der Bundestagswahl
2002?
Die Zukunftschancen der jungen Generation bei
Bildungsangeboten, Berufsperspektiven und bei
der Reform der desolaten sozialen Sicherungssysteme.
Das wichtigste Thema der Bundestagswahl
2002?
Ich möchte mich nicht zwischen Arbeitsmarkt, Bildung, Wirtschaft, Familie oder Umwelt entscheiden
müssen. Viel wichtiger finde ich, dass wir mit
unserer Politik immer auch an die nächsten Generationen denken, und nichts tun, was diesen schaden könnte.
Was will Ihre Partei für Schüler und Lehrlinge
verbessern?
Eine modernere, internationalere Ausbildung in
besseren Schulen, kleineren Klassen und mit jüngeren Lehrkräften, um eine bessere individuelle
Förderung zu ermöglichen.
Was will Ihre Partei für Schüler und Lehrlinge
verbessern?
Bessere Ausstattung von Schulen und Berufsschulen, ausreichend viele Lehrer, mehr Mitspracherecht für Lehrlinge und Schüler, bessere Berufsberatung und Berufsfindung an den Schulen.
Beenden Sie bitte folgenden Satz:
Die Jugend von heute ... hätte mit ihren Interessen
mehr Einfluss und eine größere Beachtung in der
Regierungspolitik verdient.
Beenden Sie bitte folgenden Satz:
Die Jugend von heute ... hat das Recht auf eine
gute Bildung und gute Zukunftsperspektiven,
dafür machen sich die Grünen stark.
Jessica (24), Studentin
„Überall steht, dass Lehrer
gebraucht werden, vor
allem junge Lehrer mit
neuen Ideen. Aber es werden keine eingestellt. Das
ist doch paradox, gerade
nach den Ergebnissen der
Pisa-Studie.“
Sandra (25), Erzieherin
„Die Politiker sprechen
immer davon, es müsste
mehr für die Jugend getan
werden – aber es passiert
nichts. Die reden viel, tun
aber wenig. Das finde ich
sehr schade.“
Meinungen
Jürgen (29), Elektriker
„Die Politiker werden
immer unglaubwürdiger
durch Skandale und Korruption. Die Menschen
haben das Vertrauen schon
lange verloren. Dennoch
sollte jeder wählen gehen,
um die Demokratie zu
erhalten. Denn jede nicht
gegebene Stimme ist eine
Stimme für den Extremismus. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, sind politische Rattenfänger nie
durch Protestwahlen, sondern durch politisches
Desinteresse des Volkes an die Macht gekommen.“
HL! WÄHLE!
ie bestimmen diejenigen, die uns im Parlament vertreten.
GABI ZIMMER (PDS)
Parteivorsitzende
Alter: 47 Jahre
Beruf: Dolmetscherin
für Russisch und Französisch
KATRIN MOLKENTIN (SPD)
stellvertretende Juso-Bundesvorsitzende
Alter: 24
Beruf: Studentin der Verwaltungswissenschaft
Das wichtigste Thema der Bundestagswahl
2002?
Ohne Zweifel die Beseitigung der Arbeitslosigkeit.
Das wichtigste Thema der Bundestagswahl
2002?
Mit Gerechtigkeit Zukunft sichern. Schaffung von
Arbeitsplätzen. Wiedereinführung Vermögenssteuer und Einführung Tobin-Steuer. Bildungsreform.
Keine Kriege.
Was will Ihre Partei für Schüler und Lehrlinge
verbessern?
Chancengleichheit beim Zugang zu Bildung, unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Bildung nicht
als Ware. Ausbildungsplätze für alle, und Sicherung
des Einstiegs in die Arbeitswelt nach der Ausbildung.
Beenden Sie bitte folgenden Satz:
Die Jugend von heute ... muss sich sehr kräftig in
die Gestaltung ihrer Zukunft einmischen.
Was will Ihre Partei für Schüler und Lehrlinge
verbessern?
Wir wollen helfen, jedem Jugendlichen eine Ausbildung oder einen Beruf zu organisieren. Wir
haben mit der im Regierungsprogramm festgeschriebenen „Jobgarantie“ das Ziel klar definiert.
Wir werden beim Übergang von Ausbildung in den
Beruf 100.000 Arbeitsplätze finanzieren, die eine
langfristige Perspektive haben. Wir wollen mit
Aktionen wie dem girls´Day oder Ausbildungsbörsen die ausbildenden Unternehmen unterstützen.
Beenden Sie bitte folgenden Satz:
Die Jugend von heute ... ist aufgefordert, sich sozial und politisch zu engagieren. Junge Menschen
sollten helfen, auch in Zeiten persönlicher Sicherheit, das soziale Netz von Staat und Gesellschaft
mitzuspannen und zu halten.
Susanne (32), Redakteurin
„Der ideale Politiker braucht
Fachwissen und sollte Politik
oder Jura studiert haben. Ich
finde, Sozialwissenschaftler
sind immer fehlbesetzt, egal
in welchem Ministerium. Ein
Politiker sollte sich Neuerungen nicht verschließen, auch
mal auf seine Berater hören,
nicht ständig auf Lobbyistengruppen hereinfallen und soziale Kompetenz
haben. Frauenpolitik halte ich für sehr wichtig. In
diesem Zusammenhang wäre es sinnvoll, wenn der
Politiker auch eine Frau wäre. Außerdem sind sich
viele Politiker zu wenig bewusst, dass sie unser
Volk repräsentieren. Deshalb sollten sie auch nicht
ganz so schlunzig rumlaufen. Es muss ja nicht
immer der Brioni-Anzug sein.“
Die Bundeszentrale für politische Bildung
(bpb) will das demokratische Bewusstsein
festigen, die politische Mitarbeit fördern
und das Verständnis für politische Sachverhalte stärken. handfest hat sich mit bpbPräsident Thomas Krüger unterhalten.
handfest: Wofür setzt sich die Bundeszentrale für politische Bildung besonders ein?
Thomas Krüger: Wir wollen junge Menschen für
Politik begeistern. Ich bin überzeugt, dass
gerade junge Leute ein großes Interesse an
Politik aufbringen können. Deshalb nutzt die
bpb neue politische Bildungsformate wie zum
Beispiel Filme, Festivals und digitale Medien,
um die Interessen der Jugendlichen aufzugreifen und sie zu politischem Engagement zu
motivieren.“
handfest: Gibt es aktuelle und besondere
Projekte der Bundeszentrale für politische
Bildung?
„Mit fluter haben wir online und in Printform
ein Jugendmagazin auf den Weg gebracht, das
mit und für Jugendliche konzipiert wurde und
immer auf aktuelle Themen eingeht. Speziell
jetzt zur Bundestagswahl haben wir mit
www.wahlthemen.de eine digitale Wahlkampfarena geschaffen, auf der man sich über zentrale Wahlthemen informieren und mit Experten diskutieren kann. Jüngere können unter
www.juniorwahl.de an einer simulierten Online-Wahl teilnehmen. Auch unsere Website
www.bpb.de präsentiert sich demnächst im
neuen Design.“
Daten, Fakten, Informationen:
www.fluter.de
www.diewahlgang.de
www.juniorwahl.de
www.wahlthemen.de
www.projekt-wahlen2002.de
www.battleoftheyear.de
23
24
Szene
Die Loveparade bahnt sich zappelnd ihren Weg durch verstopfte
Straßen. Über eine halbe Million Ausgeflippte und Normale, Tätowierte und
Gepiercte, Raver und Späthippies tanzen
der Berliner Siegessäule entgegen. Es ist
das größte Open-Air der Welt. handfest
guckte hinter die Kulissen und hat sich mit
Veranstaltungstechniker Clemens Petzold und
Total ausgelassen,
total entspannt
Veranstaltungstechniker und Informationselektroniker bei der Loveparade
Informationselektroniker Axel
Kirsch
unterhalten.
Beide
haben vor, während und nach
dem Riesenspektakel wenig
Freizeit, aber viel Verantwortung. Im Interview
verraten sie Interessantes über friedliche
Besucher, echte Stars,
schwere Kisten, entspannte
Polizisten
und angenehme Zufälle – und über Randale,
Raver
Reichtum.
und
handfest: Wann bist du am Tag der Loveparade ins Bett gekommen?
Clemens Petzold: Auf jeden Fall früher als die
meisten Raver. Der Restabbau hat sich zwar
noch um zwei Stunden verzögert, aber ich war
dann am Sonntagmorgen gegen drei Uhr im
Bett. Bis dahin musste ich von Freitagmorgen
an mit insgesamt zweieinhalb Stunden Schlaf
auskommen.
Was bedeutet dir die größte Jugendveranstaltung der Welt?
Interessierte mich eigentlich nie so brennend.
Ich gehe auch nie auf Technopartys. Aber die
Loveparade ist eine richtig schöne Sache.
Schon allein wegen des Publikums. Ich weiß,
dass die Loveparade viele Menschen sehr
glücklich macht. Die Musik selber und das
ganze Organisatorenteam – das macht mir
unheimlich viel Spaß.
Du hast auch eine Lehre zum Kfz-Mechaniker abgeschlossen, bist Pharmakant. Wie
bist du dann technischer Gesamtleiter der
Loveparade geworden?
Ich bin über Musik da rein gerutscht. Wir
haben das ganze Equipment, das man zum
Musikmachen brauchte, an andere Bands verliehen – und an ganze Veranstaltungen. Zur
Loveparade war’s dann Zufall. Ich habe eine
Frau gekannt, die mit der Techno-Szene zu
tun hatte. Plötzlich war ich als Technischer
Leiter für einen Abschnitt an der Strecke
zuständig. Im nächsten Jahr war ich schon
stellvertretender, und erneut ein Jahr später
erster technischer Gesamtleiter.
Feintuning an der
Siegessäule
Was sind deine Aufgaben vor, während
und nach der Loveparade?
Ich muss für die Sicherheit sorgen. Das ist
meine wichtigste Aufgabe. Dann muss ich
Veranstaltungstechniker Clemens Petzold (rechts)
und sein Mitarbeiter planen auf den Millimeter
genau.
Clemens Petzold
Alter:
Berufe:
38
Pharmakant, Kfz-Mechaniker,
Meister für Veranstaltungstechnik
Heimatstadt: Berlin
Lieblingsstadt: Berlin, hier kenne ich mich
am besten aus
25
-Anzeige-
26
Szene
gefunden, mit Stars zusammenzuarbeiten. Der
Vorteil an wirklichen Promis ist, dass sie sehr
professionell arbeiten. Außerdem sind die so
genannten Stars froh, wenn man sie wie normale Menschen behandelt.
Wie viel verdient man als Veranstaltungstechniker?
Im Moment werde ich davon nicht reich. Es
gibt viele Mitbewerber auf dem Markt. Und für
den Kunden ist es nicht leicht, die Spreu vom
Weizen zu trennen. Mein Ziel ist es, soviel Geld
zu haben, dass ich mir nicht in jedem Monat
Sorgen machen muss, ob ich die Miete für
unsere Wohnung zahlen kann.
Schnelles Entscheiden im Team
gucken, was an Technik stattfindet, was ich
wo aufbaue und wie ich die ganzen VIP’s
unterbringe. Darüber hinaus muss ich mir
zusammen mit unserem Produktionsleiter
Angelo Plate überlegen, wie wir die ganzen
Gebäude an der Strecke schützen.
Passiert denn so viel Randale?
Ich habe noch keine Veranstaltung erlebt, bei
der die Zusammenarbeit mit der Polizei so gut
läuft. Die Polizisten sind alle super entspannt.
Die merken, dass die Techno-Freaks keinen
Stunk, sondern nur Spaß haben wollen. Da
herrscht ein sehr hohes gegenseitiges Vertrauen zwischen uns und der Polizei. Aber es ist
auch deshalb alles so friedlich, weil die Raver
untereinander aufpassen, dass keiner Randale
macht.
Was sagst du Jugendlichen, die sich für
deinen Beruf interessieren?
Es ist ein arbeitsreicher Job, der körperliche
Anstrengung mit sich bringt. Das heißt: Es
gehört häufig dazu, auch schwere Kisten zu
schleppen. Es sollte einem bewusst sein, dass
man immer dann arbeiten muss, wenn die
eigenen Kumpels frei haben und feiern.
Ein Veranstaltungstechniker hat doch
sicher immer Stars und Promis um sich
herum?
Nein. Aber bei den Auszubildenden zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik ist das sicherlich ein Grund, diesen Beruf zu wählen. Ich
selber habe darin nie etwas Erstrebenswertes
Dein Tipp für angehende Azubis zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik?
Kümmert euch auf jeden Fall vorher um ein
Praktikum, damit ihr wisst, worauf ihr euch
einlasst. Wenn euch das dann noch Spaß
macht, ist das sicher einer der schönsten Jobs,
den man sich vorstellen kann.
Immer im Kontakt mit der Crew
An was man beim Einstieg ins
Berufsleben denken sollte
Ausbildung geschafft, Studium erfolgreich durchgezogen – nun fehlt nur noch der passende Job.
Und sonst? Solltet ihr vielleicht noch einige
Gedanken an euren Versicherungsschutz verschwenden? Wir haben für euch recherchiert,
welche Versicherungen ihr unbedingt abschließen solltet.
• Krankenversicherung Ihr seid nur bis zum Schulabschluss bei euren Eltern in der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung mitversichert. Mit Beginn
eurer Ausbildung müsst ihr euch für eine Krankenkasse entscheiden. Wissenswert: Wer als Arbeitnehmer
mindestens EUR 3.375,- monatlich oder EUR 40.500,jährlich verdient, sich selbstständig macht, freiberuflich tätig oder Beamter und Beamtenanwärter ist, kann
sich auch privat versichern.
• Private Haftpflichtversicherung Spätestens nach
dem Abschluss der Ausbildung oder des Studiums
braucht ihr diese wichtigste Versicherung überhaupt.
Sie tritt dann ein, wenn ihr Schaden anrichtet. Alle, die
bereits vor dem Start ins Berufsleben heiraten, sollten
schon dann an eine Private Haftpflichtversicherung
denken. Die Haftpflichtversicherung zahlt übrigens
auch dann, wenn ihr vorübergehend – bis zu einem
Jahr - ins Ausland geht. Bis zum Ende der Erstausbildung oder des Studiums, aber höchstens bis zum vollendeten 30. Lebensjahr ist man bei den Eltern mitversichert.
• Unfallversicherung Man unterscheidet zwischen
gesetzlicher und privater Unfallversicherung. Gesetzlich versichert seid ihr auf dem Weg zur Arbeit und am
Arbeits- oder Ausbildungsplatz. Wenn euch aber in der
Freizeit etwas passieren sollte, braucht ihr eine private Unfallversicherung. Die Unfallversicherung zahlt,
wenn ihr euch verletzt, und euren Job nicht ausüben
könnt. Unser Tipp: Ihr solltet beim Abschluss einer privaten Unfallversicherung – zum Beispiel der PB Unfall
plus - auf die Leistungen bei teilweiser Invalidität achten. Heikel kann es werden, wenn ihr Extremsportarten
ausübt,– hier lieber mal bei der Versicherung nachhaken, welche Unfälle, die sich bei Extremsportarten
ereignen können, eingeschlossen sind.
• Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung Eine
Berufsunfähigkeitsversicherung ist vor allem für junge
Leute wichtig. Obwohl ihr bereits mit Beginn eurer
Ausbildung Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung leistet, bekommt ihr erst dann Leistungen ausgezahlt, wenn ihr mindestens fünf Jahre gearbeitet und
eingezahlt habt. Die gesetzliche Rente wird seit letztem Jahr auch nur befristet zuerkannt und richtet sich
nach der Stundenanzahl, die nach dem Unfall oder
einer Krankheit täglich noch gearbeitet werden kann.
• Lebensversicherung Wenn ihr noch keine Familie
habt, für die ihr sorgen müsst, könnt ihr euch eine
hohe Absicherung für den Todesfall sparen. Optimal
wäre eine Kapitallebensversicherung, bei der euer
Geld renditestark angelegt ist und ihr am Ende der
Laufzeit ein hübsches Sümmchen ausgezahlt
bekommt, wie zum Beispiel die PB Kapital Leben.
• Rentenversicherung Inzwischen weiß jeder, dass
die gesetzliche Rente, die später einmal ausgezahlt
wird, nicht reichen wird, um damit große Sprünge zu
machen. Für junge Arbeitnehmer lohnt sich deshalb
das Sparen in eine private Rente, wie das PB Rentenkonto, bei dem Vater Staat jedes Jahr ein hohes
Sümmchen beisteuert. Außerdem bieten mittlerweile
viele Firmen eine betriebliche Altersversorgung an. Der
Versicherer der Postbank bietet Unternehmen aller
Branchen seit Juni 2002 den Pensionsfonds “PB
Zukunfts-Vorsorge” als betriebliche Altersversorgung
der Mitarbeiter an. Vielleicht macht ja auch euer
Betrieb da mit.
• Hausratversicherung Eine Überlegung wert, aber
nicht zwingend notwendig.
www.pb-versicherung.de • Hotline 01803-345000
Der mächtigste Truck: Feel free to say no die Antidrogenkampagne der BZgA
Feel free to say no
Drin: viele starke Aussagen. Drauf: zehn DJ’s, 150 Raver und stampfende Beats. Drunter:
der 25 Meter lange Truck der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Dahinter:
viel Arbeit und eine schlaflose Nacht für Axel Kirsch, Techniker aus Berlin.
Axel Kirsch wirkt müde, freut sich auf sein
Bett. Wenn in ein paar Stunden unzählige
knappe Plüsch-Bikinis und gewagte Lamettahöschen über die Straßen des 17. Juni wippen, wird er schon wieder unterwegs zu einer
anderen Veranstaltung sein – und von der
Loveparade noch nicht einmal träumen: „Die
Loveparade ist für mich Geschäft, alles andere
interessiert mich nicht“, sagt der gelernte
Radio- und Fernsehtechniker.
In 3 Stunden 30.000 Watt
Er bestückt in der Nacht bis zum frühen Sonntagmorgen um 2.30 Uhr einen der größten
Trucks , die sich ihren Weg bis zur Siegessäule bahnen werden. Mit seinen sieben Mitarbeitern hat Axel in rund drei Stunden die über
30.000 Watt starke Ton- und Lichtanlage auf
dem Fahrzeug der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) installiert. Der
BzgA-Truck ist 25 Meter lang und damit einer
der gewaltigsten der insgesamt 45 Wagen der
diesjährigen Loveparade. Einer schriller und
lauter als der andere. Aber der Truck mit dem
Banner „feel free to say no“ fällt auf. Damit
kämpfen EU-Kommission und BZgA gemeinsam gegen das Rauchen bei Jugendlichen.
Axel hat Radio- und Fernsehtechnik - seit
1999 heißt der Beruf Informationselektroniker – gelernt, und betreibt in Berlin die Firma
für Veranstaltungstechnik „Akustik Axel
Kirsch“. Bei der Loveparade hat er viel zu tun:
„Die Anlagenteile müssen besonders gegen
Verrutschen, Herunterfallen und Wasserschäden gesichert und geschützt werden.“
Sein Beruf ist kein Zuckerschlecken - Axel
warnt vor überzogenen Erwartungen: „Wer
sich für diesen Beruf interessiert, muss wissen, dass er mit sehr unregelmäßigen Arbeitszeiten und ständiger Abrufbereitschaft zu tun
hat. Er muss körperliche Fitness, ein stark
ausgeprägtes Durchhaltevermögen und
Schwindelfreiheit mitbringen.“
Veranstaltungstechniker/-in und Informationstechniker/-in
Seit dem 1. August 2002 gilt die neue Ausbildungsordnung für die Fachkraft für Veranstaltungstechnik. Der 1998 neu geschaffene Ausbildungsberuf wurde um den Ausbildungsschwerpunkt
„Aufbau und Organisation“ erweitert.
Weitere Infos wie Kontaktadressen, Literatur und Ausbildungsordnungen könnt ihr für die Berufe Informationselektroniker und Fachkraft für Veranstaltungstechnik kostenfrei anfordern unter
01803/212127 und [email protected].
Die Loveparade
Was 1989 als Demo mit einem Wagen und
150 Besuchern – eher niedlich - unter dem
Motto „Friede, Freude, Eierkuchen“
begann, ist heute die größte Jugendveranstaltung der Welt. Und das war in diesem
Jahr los in der Landeshauptstadt rund um
die Siegessäule:
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Motto “Access Peace”
750.000 Personen
40 Wagen
2.000 Mitarbeiter
27 Malteser-Hilfsdienststationen
924 Helfer
40 Ärzte
260.000 qm Tanzfläche
6 km Bauzaun und Absperrgitter
500 Toiletten
7.000.000 Watt
1.000 kw gesamte Musikleistung
1 Kilometer Tresenfläche
Nächste Loveparade:
15. Februar 2003
Loveparade Cape Town, Südafrika
Mehr Infos unter www.loveparade.net
www.drugcom.de
Mit drugcom richtet sich die BZgA direkt an
junge Menschen, die Informationen zu Drogen
und legalen Suchtmitteln suchen oder bereits
Drogen konsumiert haben. Dr. Elisabeth Pott,
Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, sagt: „Mit der Präsenz von
drugcom auf der Loveparade wollen wir gerade
diese Zielgruppe erreichen. Denn drugcom
wird aufgrund seines glaubwürdigen, kompetenten und interessanten Informationsangebotes von seinen Besuchern geschätzt und
akzeptiert.“
Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung
Postfach 91 01 52
51071 Köln
Telefon: 0221 8992-0 / -280
[email protected]
www.bzga.de
27
28
Szene
Bio-Hambu
Why not?
Wir befragten Ulrich Hamm, Professor für Agrarmarketing in Neubrandenburg, über die Zukunft ökologischer Nahrungsmittel.
Gesundes Essen, Umwelt- und Tierschutz
wollen wir eigentlich alle. Warum werden
nicht mehr Bio-Produkte gegessen?
Prof. Ulrich Hamm: Die Antwort ist ganz einfach: Weil nicht mehr gekauft werden.
Und warum werden nicht mehr Lebensmittel aus ökologischem Landbau gekauft?
Hamm: Aus der Marktforschung wissen wir, dass
hier vier Gründe ausschlaggebend sind. Viele
Verbraucher verstehen nicht, warum ÖkoLebensmittel deutlich teurer als konventionelle Produkte sind. Eine andere Gruppe von
Menschen glaubt nicht daran, dass die angebotenen Öko-Produkte tatsächlich aus dem
Bio-Landbau stammen. Wieder andere sagen,
dass Sie nicht wissen, wo sie die Produkte
kaufen können bzw. wie sie die Produkte in
den vollen Regalen der Supermärkte finden
können. Und schließlich sagen viele Leute,
dass ihnen Bio-Produkte ganz einfach zu teuer sind.
Mittlerweile gibt es ja aus fast allen Lebensmittelbereichen auch eine Auswahl von ökologischen Produkten. Achtest Du beim Einkauf darauf?
Bert: Ja, auf jeden Fall. Ich würde auch gerne noch mehr
Bio-Produkte kaufen, kann mir das aber leider nicht leisten. Ökologische Produkte müssten noch günstiger werden.
Wie findest Du die Initiative von Verbraucherministerin Renate Künast mit
dem staatlichen Bio-Siegel ökologisch hergestellte Lebensmittel leichter
erkennbar zu machen?
Bert: Wenn dadurch sichergestellt ist, dass es sich um
ökologisch hergestellte ProBert, 24 dukte handelt, finde ich ein
klar erkennbares Siegel
besser als viele verschiedene, bei denen nicht klar ist, was
sie genau bedeuten.
Der Preis kann doch eigentlich nicht mehr
das Argument sein. Einige Supermarktketten bieten Bio – wenn auch noch wenige Produkte – mittlerweile relativ preisgünstig an.
Hamm: Bei wenigen Produkten stimme ich
Ihnen zu. Aber wer ernährt sich z.B. nur von
Trinkmilch, Kartoffeln und Mehl? Das Sortiment ist in den meisten Supermärkten viel zu
gering. Ein Kunde, der sein Herz für Bio entdeckt hat, möchte aber zwischen vielen verschiedenen Obst- und Gemüsearten und vielen
Käse- und Fleischarten wählen können. Auch
Bio-Fertiggerichte für die schnelle Küche oder
Süßigkeiten sucht man in vielen deutschen
Supermärkten vergebens. Das sieht in den
Lebensmittelgeschäften unserer Nachbarländer, z.B. in Dänemark, Österreich oder der
Schweiz ganz anders aus.
Woran liegt es, dass bei unseren europäischen Nachbarn z.B. in Dänemark BioProdukte ganz selbstverständlich ins
Ladenregal gehören?
Hamm: Dort messen die Verbraucher der Frage, wie Lebensmittel erzeugt werden, einen
viel höheren Stellenwert bei. Außerdem gibt
es in Dänemark, wie auch in der Schweiz,
Stell Dir vor, es gäbe zum herkömmlichen Burger eine
Alternative, einen Bio-Burger. Wie würdest Du Dich
entscheiden?
Sarah: Ich würde mich für
den Bio-Hamburger entscheiden, weil der ja gesünder ist. Er muss natürlich
lecker schmecken, auch satt
machen und er darf nicht viel
teurer sein, denn ich muss ja
mit meinem Taschengeld
auskommen.
Wie ist es denn bei Dir zu Sarah, 15
Hause. Würdest Du sagen,
dass Du Dich gesund ernährst?
Sarah: Ja, eigentlich schon. Ich esse morgens Müsli und
sonst viele Äpfel. Meine Mutter kocht sehr viel Gemüse
und gesunde Sachen und mein Vater kauft immer Brot aus
dem Bio-Laden oder auf dem Markt. Rindfleisch essen wir
eigentlich gar nicht. Das finde ich gut, denn ich will nicht
irgendwann BSE bekommen. Ansonsten mag ich Schokolade auch sehr gerne. Die ist vielleicht nicht so gesund,
aber Bio-Schokolade – gibt es die denn schon irgendwo?
Supermarktketten, die sich aktiv um den
Erhalt ihrer Umwelt und um die Artgerechtigkeit der Tierhaltung auf den landwirtschaftlichen Betrieben bemühen und die ihren Kunden nicht nur Bio-Produkte anbieten, sondern
ihnen auch sagen, warum sie diese anbieten.
Das gibt es in Deutschland nur in wenigen
Ausnahmefällen.
Was müsste geändert werden, wenn man
Jugendliche stärker ansprechen will?
Hamm: Zunächst einmal muss man ihnen die
Vorzüge des Bio-Landbaus und die Unterschiede zum ansonsten üblichen Landbau darstellen. Wer weiß denn wirklich etwas darüber, was
ein Bio-Bauer anders macht und warum er das
so macht? Außerdem muss dem muffigen Körnerfresser-Image der Ökos aus den frühen 80erJahren etwas gegenübergestellt werden, das in
die heutige Zeit passt: Genuss ohne Reue gegenüber Tieren und Umwelt. Zu dem Genuss
gehört dann aber, dass nicht nur honiggesüßte Müslischnitten, Soja-Bratlinge oder Vollkornspaghettis angeboten werden, sondern
z.B. auch ein cremiges Sahneeis, Schokoriegel,
Baguettes oder Tiefkühlpizzas.
Öko-Produkte:
Was sagt ihr dazu?
Viele Studien zeigen, dass die richtige Ernährung für
das Allgemeinbefinden des Menschen von großer
Bedeutung ist. Teilst Du
diese Meinung?
Alexandra: Ja, nicht nur
für das Allgemeinbefinden, natürlich auch für
die Gesundheit. Bei der
Schadstoffbelastung der
Lebensmittel heutzutage
ist es wichtig, darauf zu
Alexandra, 26
achten, was man isst.
Bist Du der Meinung, Bio-Lebensmittel schmecken
besser und sind gesünder als herkömmlich produzierte?
Alexandra: Gesünder sind sie auf jeden Fall, da sie weniger Schadstoffe enthalten und mehr Nährstoffe. Deswegen schmecken sie auch besser.
urger
Hat der Bio-Hamburger bei uns in Deutschland damit Ihrer Meinung nach eine Zukunft?
Hamm: Den gibt es z.B. in England schon seit
einigen Jahren. Auch bei uns kann man in
großen auf Bio spezialisierten Supermärkten
Tiefkühl-Pommes Frites und Ketchup kaufen.
Was spricht dagegen, wenn es der Umwelt und
den Tieren nützt und wenn der Bio-Hamburger dann auch noch besser schmeckt als das
übliche Angebot?
Sie haben gesagt, dass viele Verbraucher
Bio-Produkte in den Regalen von Supermärkten nicht finden. Kann das staatliche
Bio-Siegel von Bundesverbraucherministerin Künast hier weiterhelfen?
Hamm: Das ist ganz sicher der Fall. Bisher
mussten interessierte Verbraucher wahre
Experten sein, um zu wissen, welche Warenzeichen und Marken von Anbietern denn tatsächlich für eine Herkunft aus dem Öko-Landbau stehen. Heute suggeriert doch die Werbung zu fast jedem Lebensmittel eine heile
Bio-Welt. Denken Sie nur an die schönen Bilder auf den Eierverpackungen vom XY-Hof,
der in der Wirklichkeit 100.000 Legehennen
in Käfigen hält. Für echte Öko-Produkte
haben wir in Deutschland mehr als 150 verschiedene Zeichen von Bio-Anbauverbänden,
von Erzeugergemeinschaften, Kontrollstellen, Unternehmen der Ernährungsindustrie
und des Lebensmittelhandels. In diesem WaSpielt Bio bei Deinem persönlichen Einkauf von
Lebensmitteln eine Rolle?
Astrid: Ich probiere immer wieder Bio-Produkte aus.
Wenn Sie schmecken und nicht sehr viel teurer sind,
bleiben Sie auf der Einkaufsliste. Ich finde, wenigstens
die Lebensmittel, die häufig gegessen werden, wie Brot,
Nudeln und Obst, sollte man möglichst aus ökologischem Anbau bzw. Bio kaufen.
Wenn Du Dir einmal vorstellst, Du hast irgendwann
eigene Kinder, wie wirst Du es dann mit der Ernährung halten?
Astrid: Am besten wäre es
natürlich, dann auf dem
Land zu leben und zum
Beispiel einen Garten zu
haben. Man sollte es aber
nicht übertreiben.
Schließlich gehören Fastfood und Süßigkeiten zu
einem Kinderleben dazu
... und auch zu einem
Astrid, 21
Erwachsenenleben.
renzeichen-Dschungel
kann sich kein normaler Mensch mehr zurechtfinden. Deshalb
war es höchste Zeit,
dass wir ein einheitliches Zeichen für BioProdukte bekommen
haben.
Was wird denn durch das neue staatliche
Bio-Siegel als einheitliches Prüfzeichen
garantiert?
Hamm: Es wird garantiert, dass Produkte mit
diesem Zeichen tatsächlich aus dem ÖkoLandbau stammen. So gekennzeichnete Produkte werden entsprechend der Öko-Verordnung der Europäischen Union (EU) auf Einhaltung aller Produktionsbedingungen des
Öko-Landbaus kontrolliert. Das heißt, für die
Erzeugung dieser Produkte dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel
oder leicht lösliche Mineraldünger eingesetzt
werden. Des Weiteren wird weitgehend auf
den Zukauf von Futtermitteln (insbesondere
aus der Dritten Welt) und vollkommen auf die
prophylaktische Verabreichung von sogenannten Leistungsförderern wie z.B. Antibiotika
sowie die Verwendung von gentechnischen
Bei Jugendlichen hätte der Bio-Hamburger echte
Chancen, ein Verkaufsrenner zu werden. 66 Prozent
der 14- bis 26-jährigen Befragten entschieden sich
für die Bio-Burger-Variante, wenn diese von Imbissen und Hamburger- oder Pizza-Ketten
alternativ zu einem herkömmlichen
Hamburger angeboten würde. Und
das sogar, wenn der Bio-Hamburger teurer wäre. Das geht aus
einer aktuellen repräsentativen Befragung der unabhängigen Hamburger BIK Umfrageforschung im Auftrag des
Bundesministeriums für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hervor.
Ohnehin ist nach der Untersuchung das Bewusstsein für die Gesundheit und ökologische Ernährung
bei Jugendlichen stark ausgeprägt. Über 55 Prozent
achten auf ihre Gesundheit und treiben Sport und
insgesamt 91 Prozent stimmen der Aussage voll
und ganz oder überwiegend zu, dass die richtige
Ernährung für das Allgemeinbefinden des Menschen große Bedeutung hat. Gesund oder zumindest einigermaßen gesund ernähren sich nach der
Befragung mehr als neun von zehn jungen Menschen.
Dabei stimmen 53 Prozent voll und ganz oder eher
der Aussage zu, Bio-Lebensmittel schmecken bes-
„Bio“ –
ziemlich
hipp
Verfahren verzichtet. Schließlich haben die
landwirtschaftlichen Nutztiere in ihrem kurzen Leben eine sehr viel größere Bewegungsfreiheit gehabt als sonst üblich.
ser und sind gesünder als herkömmlich produzierte. Dem entsprechend hoch ist denn auch das Interesse für ökologische Lebensmittel. Knapp 59 Prozent
der Jugendlichen halten die Einführung des Bio-Siegels auf Initiative von Bundesverbraucherministerin Renate Künast für eine
gute Sache. Das Bio-Siegel selbst
haben 51,2 Prozent beim Einkauf im
Laden oder anderswo entdeckt.
Spitzenreiter bei den ökologischen Lebensmitteln, die die 14bis 26-Jährigen schon einmal
gegessen haben, sind „Brot- und
Backwaren“ (48,1 Prozent), Milchprodukte wie Joghurt und Quark (50,7),
Gemüse (58,2), Obst (57,1), Fleisch (33,5), Nährmittel wie Müsli, Reis, Kartoffeln und Nudeln (32,8) und
Wurst (24,9). Die eigenen Kinder wollen 46 Prozent
der Befragten gesünder ernähren. Und das ist gut
so. Denn prägend bei der Ernährungsweise der
Jugendlichen selbst ist nach eigener Aussage vor
allem das Elternhaus (65 Prozent).
„59 Prozent
finden das
Bio-Siegel gut“
29
30
Neben der Spur
Nadel, Faden, Sensationen
Shirin Owzar ist Schneiderin im weltberühmten Circus Roncalli. Das heißt: acht Monate lang auf Achse. Interessantes und Überraschendes machen. Kennen lernen, was nicht so viele andere Schneiderinnen erfahren. Das
heißt aber auch: viele Löcher stopfen nach der Show – und wohnen auf nur vier Quadratmetern.
Wie steht es mit der Circus-Romantik?
Shirin: Ich find’s gar nicht so romantisch. Es
ist sicher so, dass man viel aufeinander hängt.
Aber es ist nicht so, dass die Artisten meine
Ersatzfamilie sind.
Gibt es Stress-Situationen?
Wenn sich Listen auftürmen, die ich abarbeiten muss, dann nervt mich das schon. Weil mir
meistens sehr wenig Zeit dafür bleibt – das
find’ ich dann schrecklich.
Du bist acht Monate lang auf Reisen – hast
du kein Heimweh?
Doch. Ich hänge sehr an Köln. Das ist auch das
erste Mal, dass ich längere Zeit weg bin von
Zuhause. Anfangs habe ich mich hier fremd
gefühlt, aber inzwischen geht’s. Ich habe Viola, die Geigerin, und Tim, meinen Freund. Mit
denen hänge ich meistens zusammen.
Was machst du in deiner Freizeit?
Wenn schönes Wetter ist, gehen wir an die
Anlegestellen am Rhein – und lesen. Wir
gehen auch schon mal ins Kino. Zuletzt war
ich in Star Wars, Episode II –fand ich aber
nicht so toll. Hin und wieder gucken wir auch
Video: zuletzt Magnolia mit Tom Cruise, echt
cool.
Du lebst auf vier Quadratmetern – ist das
nicht zu eng?
Das ist schon okay. Ich hab’ ja auch noch
meinen Schneiderwagen, in dem ich den ganzen Tag verbringen kann. Aber im Winter wird
das wahrscheinlich der Horror auf den vier
Quadratmetern. Grundsätzlich bin ich natürlich lieber in meiner eigenen Wohnung in
Köln.
Was braucht eine Schneiderin beim Zirkus?
Man muss einfach `ne coole Socke sein.
Shirin Owzar
Alter:
32
Beruf:
Schneiderin beim Circus
Roncalli
Heimatstadt: Köln
Lebensmotto: „Mit einem guten Gewissen zu leben – das ist
mir sehr wichtig.“
Mittwochabend, kurz nach zehn im Circus
Roncalli. Die Show ist aus – die Arbeit
beginnt. Hinter dem schweren roten Vorhang, durch den etwa 150 Artisten, Pferde,
Clowns und Dompteure zweimal am Tag die
Manege betreten, tummeln sich erschöpfte,
aufgedrehte und zufriedene Künstler. Einige
plappern wild durcheinander, manche lassen
sich müde auf die Treppenstufen vor dem
Duschwagen fallen – und andere stapfen,
ebenso müde, in den Schneiderwagen. Das
ist Shirins Einsatz.
Sie weiß: Feierabend – das dauert noch. Ein
dickes Loch im Hasenschuh von Clown Kotini und eine aufgeplatzte Naht an Jaquelines
Catsuit – das alles muss bis morgen Nachmittag um drei wieder in Ordnung sein.
Denn dann startet die nächste Vorstellung.
„Nur wenn zwei Shows an einem Tag stattfinden, und zwischendurch etwas kaputt
geht, dann wird’s eng. Dann stehe ich echt
unter Zeitdruck“, erklärt Shirin. Aber sie
bleibt cool: „Ich muss nur kalkulieren, bis
wann ich das alles geschafft haben muss.
Schwierig wird’s, den passenden Stoff, am
besten noch den Originalstoff, zu finden.“
Shirin ist Schneiderin im Circus Roncalli.
Schneiderin – für die selbstbewusste junge
Frau ein Traumjob: „Mit zwölf wollte ich
unbedingt Designerin werden, dann habe
ich irgendwann angefangen zu nähen.“ Ihr
Tipp, den Traumjob zu verwirklichen:
„Immer die Augen offen halten – und selber
machen. In der Lehre verdient man zu
wenig.“ Jetzt ist Shirin beim Circus Roncalli
- und reist eine Saison lang mit Clowns,
Pferden, Trapezkünstlern und Jongleuren
durch die Weltgeschichte. Acht Monate in
vier verschiedenen Städten. Gestern Bonn,
heute Düsseldorf, morgen Hamburg, übermorgen Wien.
Über eine Zeitungs-Anzeige ist die 32-jährige Kölnerin dahin gekommen: „Das war
purer Zufall. Denn ich hatte ja einen festen
Job, ich war gar nicht auf der Suche. Aber
ich dachte, ich müsste mal etwas anderes
machen. Und das hier ist etwas völlig anderes, als alles, was ich bisher gemacht habe.“
Ob’s wichtig für die Karriere ist? „Auf jeden
Fall habe ich jede Menge Interessantes zu
erzählen“, findet die toughe Schneiderin.
Shirin hat bereits kurz vor der NachmittagsShow bewiesen, worauf es ankommt. Vier
Minuten noch, dann geht’s los. Requisiteur
Christian stürmt in den Schneiderwagen.
Alles sitzt, alles passt. Nur sein Frack flattert
wie ein Schwarm aufgeregter Mücken. Aber
der Muntermacher naht in Form einer Sicherheitsnadel. „No problem“, meint Shirin und
greift in ihren Sortimentskasten. Broschen,
Knöpfe, Nadeln, Zwirn, Perlen – alles da.
Die Situation erinnert ein bisschen an den
Boxenstopp in der Formel 1. Hier wie da sind
Schnelligkeit und Genauigkeit gefragt. Shirin
presst die offene Sicherheitsnadel zwischen
Ober- und Unterlippe, kneift mit Daumen
und Zeigefinger alle drei Frack-Enden über
der aufgeplatzten Naht zusammen, murmelt
irgendetwas auf englisch wie „shit - but don’t
worry“ - und sticht beherzt zu. Passt und hält
bombensicher. Christian atmet auf. „In der
Pause nähe ich dir schnell die beiden Knöpfe
an“, murmelt Shirin. Auf englisch. Das versteht Christian - er ist Russe. Der junge Mann
nickt – und sprintet in die Manege.
Geschafft. Der Frack hält. In zwei Minuten
beginnt die Show.
Das Leben hinter dem großen roten Vorhang
kann manchmal aufregender sein als das
davor. Aber auch ganz schön eng. Shirin lebt,
wie jeder der 150 Roncalli-Angestellten, auf
vier Quadratmetern in einem Abteil der rund
100 Zirkuswagen. Bett, Schrank – mehr passt
nicht rein. Wasser gibt’s im Duschwagen.
Frühstück und Abendessen im Küchenwagen.
„Zirkus - das ist eine sehr tolerante Gesellschaft, eine multikulturelle dazu. Man muss
aber trotzdem man selbst sein können“, sagt
die schlagfertige Schneiderin.
Mehr Infos zum Schneiderhandwerk
findest du hier:
Bundesverband des Maßschneiderhandwerks
e.V., Tel.: 0201/32008-0
www.bundesverband-massschneider.de
Die neue Ausbildungs- und Meisterprüfungsverordnung für das Damen- und Herrenschneiderhandwerk wird spätestens 2004 in
Kraft treten.
13. – 15. September - Bundeskongress des
Maßschneiderhandwerks in Koblenz.
Auszubildende ab dem 3. Lehrjahr können
hier am Mitarbeiter- und Jugendwettbewerb
teilnehmen. Weitere Infos erteilt der Bundesverband.
31
Die WDR2-Lehrstellenaktion
32
Statements
Stars an der Werkbank
Für jeweils einen Tag hat der Radiosender WDR 2 Promis auf die
Berufe-Teststrecke geschickt. Hierbei zeigte sich, welche Ausbildung was zu bieten hat. Mehr unter www.wdr.de.
Steffi Neu, Radiomoderatorin als
Tischlerin bei van Aacken in Kevelaer
Bild: WDR/Claus Langer
Bild: WDR/Claus Langer
Mit weißer Bluse
ans Werk. „Nix
mit ölverschmierten Männern und
tiefschwarzen
Gruben.“ Biggi
Wanninger hat
sich schnell überzeugt. Auch ein
Beruf für Frauen.
Biggi Wanninger, Schauspielerin und Powerfrau
drehte als KFZ-Mechanikerin voll auf
Bild: WDR/Claus Langer
Klares Urteil mit Holzhammer und Stecheisen: „Nichts für Dünnbrettbohrer. Technik
statt Kraft heißt das Motto.“
„Meine Eltern waren beide Bäcker
und Konditor. Heute bereue ich ein
wenig, dass ich mich damals anders
entschieden habe.“
Henning Krautmacher, Sänger der Höhner, hat
bei der Konditorei Brehmer’s mitgearbeitet
handfest im Talk mit Jasmin Wagner
Ihr Künstlername: Blümchen.
Jasmin Wagner, geboren am 20. April 1980, stürmte 1995 als 15-Jährige die Charts. Mit
dem Cover des NDW-Hits „Herz an Herz“ rauschte sie bis auf den vierten Platz der Hitparade. Jasmin wurde mit zwei Echos, dem Bravo-Otto und mehreren goldenen Schallplatten ausgezeichnet. Jasmin moderierte fortan die Mini-Playback-Show, trat kurz darauf in Gottschalks Fußstapfen als Moderatorin der Disney Filmparade. Zuletzt moderierte
das heute 22-jährige Multitalent die „Teen Star“-Staffel auf RTL 2.
Urlaub
Ja, aber eher zufällig. Weil ein Film verschoben worden ist, kann ich nun mit Freunden
für drei Wochen nach Bali fliegen. Ich bin hin
und her gerissen. Denn einerseits möchte ich
diesen Film unbedingt machen, aber andererseits war ich seit sechs Jahren nicht mehr einfach so im Urlaub. Aber so etwas wie ein burnout-Syndrom hatte ich noch nie. Von
urlaubsreif kann man also nicht sprechen.
Schließlich habe ich immer mit tollen Leuten
zu tun, lerne immer wieder etwas Neues kennen in meinem Beruf und komme oft ins Ausland.
Neues
Wir basteln an einer neuen Single, die im
Frühjahr nächsten Jahres rauskommen soll.
Ziele
Für mich wäre es eine Leistung, wenn ich mein
Abi nachmache. Ich habe mir fest vorgenommen, das in einer Abendschule nachzuholen.
Online läuft das – das kommt mir entgegen,
denn ich bin nicht sehr oft an einem Ort.
Die Teen-Star-Staffel auf RTL 2 ist jetzt vorbei.
Ich kann mir zwar offen halten, ob ich die
Moderation der Sendung weiter machen werde,
aber ich glaube, eher nicht. Ich find’s spannend, was Neues zu machen. Ich würde gerne
einen Talk für Jugendliche machen. So etwas
wie Kerner und Beckmann – aber für Jugendliche.
Karriere-Tipps
Ich find’s wichtig, dass man die Möglichkeit
hat, sich auszuprobieren und dabei von seinen
Eltern unterstützt wird. Man sollte sich bei
dem, was man tun will, nicht unter Druck setzen. Mal ins Ausland gehen und klar kommen
in fremder Umgebung – das finde ich wichtig.
Jasmin Wagner, 22
PREISRÄTSEL
Sechs CD’s und ein T-Shirt der
Toten Hosen zu gewinnen!
Kennt ihr euch in der Politik aus? Und seid obendrein noch stark im Kopfrechnen? Dann
los. Sechs sehr begehrte, weil im Handel nicht erhältliche CD’s und ein T-Shirt der Toten
Hosen warten auf euch. Einfach die elf Fragen lösen und danach die Zahlen addieren –
das Ergebnis auf eine Postkarte an Redaktion handfest, Niederkasseler Straße 61, 40547
Düsseldorf oder per E-Mail an [email protected]. Einsendeschluss ist Freitag, der
5. Oktober 2002.
1. Für welche Amtszeit wird der Bundeskanzler gewählt?
(42)
Vier Jahre
(28)
Zwei Jahre
(2)
Bis er freiwillig abdankt
2. Wie viele Bundesländer hat die Bundesrepublik Deutschland?
(11)
16
(33)
Seit der Wiedervereinigung nur noch eins
(144)
18
3. Wie heißt die
(81)
(23)
(1)
Hauptstadt Deutschlands?
Bonn
Berlin
Stuttgart
4. Wer war der erste Bundeskanzler?
(7)
Konrad Adenauer
(13)
Willy Brandt
(4)
Joschka Fischer
5. Wie werden die Löhne der Politiker genannt?
(9)
Diäten
(29)
Flugmeilen
(55)
Taschengeld
6. Wer war der erste Bundespräsident der Bundesrepublik?
(61)
Richard von Weizsäcker
(74)
Theodor Heuß
(92)
Sepp Herberger
7. Mit dem Beitritt der DDR zum Geltungsbereich des Grundgesetzes wurde ein Tag zum
Tag der Deutschen Einheit als gesetzlicher Feiertag erklärt. Welcher?
(46)
17. Juni
(77)
3. Oktober
(54)
12. Januar
IMPRESSUM
Herausgeber:
Deutscher Handwerkskammertag
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin
Redaktion:
Westdeutscher Handwerkskammertag
Sternwartstr. 27-29
40223 Düsseldorf
Reiner Nolten (V. i.S.d.P.)
Chefredakteur:
Rolf Göbels
Redakteure:
Nicole Gudermann, Dieter Müller
Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe:
Sonja Forsen, Oliver Lauter, Mert Dürümoglu, Michel Koczy
Anzeigen & Vertrieb:
for mat medienagentur + verlag gmbh
0211/55 80 255
[email protected]
Gestaltung und Lithografie:
for mat medienagentur + verlag gmbh
Markus Kossack
8. Wer komponierte die Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland?
(43)
Franz Josef Haydn
(39)
Ralph Siegel
(26)
Johann Wolfgang von Goethe
Druck:
VVA Düsseldorf
9. Wie fängt die
(17)
(10)
(71)
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.
Präambel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland an?
„Im Bewusstsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen ...“
„Es war einmal ...“
„Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen ...“
10. Welches Bundesland hat eine Frau als Ministerpräsidentin? (Stand: August 2002)
(27)
Schleswig-Holstein
(12)
Thüringen
(66)
Hamburg
11. Welcher der
(6)
(4)
(99)
drei Genannten war nie Bundespräsident?
Walter Scheel
Heinrich Lübke
Ludwig Erhard
Abonnement:
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.
Erscheinung: sechsmal jährlich
Papier: Recyclingpapier
handfest wird gefördert durch das Ministerium für Arbeit
und Soziales, Qualifikation und Technologie des Landes
NRW.
Mitglied der Informationssgemeinschaft zur
Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
33
Reitsport
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Vorschau
Pferd und Reiter müssen zusammen passen, sie gehen eine
Beziehung ein, und sie lernen, sich zu verstehen. Das ist das
Interessante, aber auch das Herausfordernde am Reitsport. Aber
ohne Handwerk läuft auch hier nichts: Der Sattler sorgt für den
passenden Sitz und der Hufschmied für den greifenden Tritt.
Der Osten ...
Reitsport
... war drüben. Heute haben wir die neuen Länder. Die Menschen haben Demokratie und Freiheit, aber auch hohe Arbeitslosigkeit und viele geplatzte Träume. Ernüchterung. Viele, vor
allem Jüngere, wollen weg. Dabei bieten sich gerade im Handwerk auch Möglichkeiten und Chancen. Die handfest-Redaktion
war im Osten auf Tour und hat viele interessante, pfiffige und
innovative Handwerker aufgespürt, die das beweisen.
Einblick
Einblick
Sticker ist ein alter Beruf mit langer Tradition. Wo alles mit
Computern gemacht werden kann, droht der Beruf schnell in
Vergessenheit zu geraten. Lenka Petzold hat sich zwei Tage lang
in der Werkstatt für Textilkunst in Bad Honnef versucht und hat
viele Einblicke in wichtige Techniken erhalten. Daniela Staap
ist für zwei Tage in den Beruf der Raumausstatterin geschlüpft.
Die Erlebnisse und Erfahrungen der beiden Berufetesterinnen
gibt´s im nächsten Heft.
Berufe-Test im Praktikum!!!
Schülerinnen und Schüler, die Ihren Traumjob im Handwerk 1-2 Tage checken wollen, melden sich unter
Call 01803.212127 • [email protected]
Die nächste handfest erscheint im Oktober 2002.
Zum Schluss . . .
PALE
"Urlaub? Spanien! Mit Freunden, mit Pale! Sonne, Strand und Wasser! Ein wenig Kultur für Stephan hier und da! Viel rausgehen, lange schlafen, spät ans Wasser, die Abendsonne genießen
und die plötzlich eintretende Ruhe am Strand. Ansonsten: viel einkaufen und kochen. Vielleicht
ein paar Bücher die man schon immer lesen wollte, aber auf jeden Fall eine Menge SimpsonsFolgen! Nach dem stressigen halben Jahr und dem Release des neuen Albums "how to survive
chance" sind alle für ein paar Tage dafür verplant. Manchmal zusammen, manchmal mit Freunden oder Freundin."
DAS NEUE ALBUM: Nach einem Jahr ohne eine einzige Probe und 110 Shows quer durch Europa
haben Pale ihr neues Album in einem einsam gelegenen Studio in Ostfriesland aufgenommen –
in nur zwei Monaten. Auch der Album-Titel ist spontan entstanden: ‚How To Survive Chance’? Wie
man den Zufall übersteht. Ein waschechtes Pop-Album mit dynamischen Schrammel-Gitarren,
vielen Synthieklänge, Streichern und Bläsersätzen.
„Na, du Bausparer!“
„Na, du Ewig-bei-Mutti-Wohner!“
Gut zu wissen, dass es von Staat und Chef Geld fast geschenkt
gibt. Bis hin zu 5-stelligen Beträgen in weniger als 10 Jahren. Was
aber genau hinter „VL“ oder „Bausparen“ steckt, würden wir dir
gerne persönlich erklären. Besuch uns im Internet oder ruf einfach
an: www.signal-iduna.de oder (01 80) 333 1 336.