Erfahrungsbericht WiSe 2007/08
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Erfahrungsbericht WiSe 2007/08
1 Erfahrungsbericht Universidad de La Laguna WS 2007/08 Warum und wann ich mich für Teneriffa als Ziel für mein Auslandssemester entschied: Der Wunsch, mein Auslandssemester auf der Kanaren Insel Teneriffa zu absolvieren, entwickelte sich im Februar 2007, als ich mit einer Freundin zwei Wochen Urlaub dort verbrachte. Ich war zum ersten Mal auf dieser Insel und sie gefiel mir trotz der kurzen Zeit, die ich dort war aufgrund ihrer schönen Natur, ihres warmen Klimas, ihrer Geschichte, ihrer geografischen Lage im Atlantischen Ozean und der Freundlichkeit der Einwohner so gut, dass ich mich bei der dort ansässigen Universität „Universidad de La Laguna“ erkundigte, ob es möglich sei, dort ein viermonatiges Auslandssemester mit Erasmus zu absolvieren. Nach einem Gespräch mit dem dortigen Erasmus Koordinator Ernesto Gil López und einem Telefonat mit Frau Schall von der Fachhochschule Köln, setzten diese beiden sich per E-Mail in Verbindung und unterzeichneten daraufhin das Abkommen, welches zwischen Teneriffa und Köln noch nicht bestand, aber für den Austausch von Erasmus Studenten zwingend notwendig ist. Nach wenigen Wochen bereits erhielt ich die Zusage, mein Auslandssemester auf Teneriffa verbringen zu dürfen. Formalitäten, die vor dem Aufenthalt geklärt werden mussten: Alle Formalitäten, wie zum Beispiel die AS- Anmeldung und die Vorraussetzungen zur Anerkennung des Auslandssemesters, wurden bereits durch ein Seminar der Fachhochschule und ein Beratungsgespräch abgeklärt. Alle notwendigen Formulare, die ich ausfüllen musste um die Erasmus Förderung zu erhalten, wurden mir wenige Wochen vor Antritt meines Auslandssemesters vom International Office in Köln zugeschickt. Persönliche und private Angelegenheiten, die beachtet werden müssen: Diesbezüglich musste ich eine Zwischenmieterin für mein WG- Zimmer finden. Ich hatte zu planen, wo ich meine, in dem Zimmer befindlichen privaten Dinge unterbrachte und zudem musste ich meine finanziellen Verhältnisse für diese Zeit regeln. Dafür stellte ich einen Auslandsbafögantrag, zu dem ich jedoch erst Ende Oktober (nachdem ich bereits 1,5 Monate in Teneriffa war) eine Zusage erhielt. Vor meinem Auslandsaufenthalt hatte ich 2 Arbeitsstellen für die es auch galt, einige Absprachen zu treffen. Die eine Stelle musste ich kündigen, bei der anderen bekam ich glücklicherweise die Möglichkeit, nach meinem Auslandssemester weiterarbeiten zu können. Tipp: Man sollte auf jeden Fall ein Konto bei einer spanischen Bank oder der Deutschen Bank haben bzw. vorher eröffnen, damit man nicht Unmengen an Gebühren zahlt, wenn man Geld abhebt. In Teneriffa gibt es einige Deutsche Bank Geldautomaten, an denen man umsonst Geld abheben kann. Wohnungssuche: Am Besten mietet man sich für die ersten Tage ein Hotel, wenn man keine Bekannten, Verwandten oder Freunde dort hat, bei denen man vorübergehend unterkommen kann. Jugendherbergen sind meiner Meinung nach, NICHT empfehlenswert. Dort ist man oft in nicht sehr sauberen Mehrbettzimmern mit bis zu zehn Leuten untergebracht und zahlt im Endeffekt dafür den gleichen Preis wie in einem Hotel, welches jedoch wesentlich komfortabler ist. Die Wohnungssuche dort läuft größtenteils über Aushänge in der Uni, an Telefonzellen oder in Geschäften ab. Es gibt auch auf der Internetseite der Uni eine Rubrik bzgl. Wohnungssuche, diese wird jedoch nicht in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Auf der Internetseite kann man sich zudem auch für ein Zimmer in den Studentenwohnheimen bewerben. Dazu habe ich jedoch keine Erfahrungswerte, da ich mein Zimmer über Aushänge gesucht habe. Die Mietpreise in Teneriffa sind etwas niedriger als hier in Köln, dafür habt ihr jedoch auch oft ziemlich kleine und nicht sehr helle Zimmer. Die Miete wird immer in bar am Anfang des Monats bezahlt. Erfahrungsbericht Universidad de La Laguna WS 2007/08 2 Tipp: Ihr solltet euch sobald ihr in Teneriffa ankommt, eine spanische Handynummer zulegen, denn auf fast allen Aushängen sind spanische Handynummern angegeben. Da ich das nicht sofort gemacht und alles über Telefonzellen angerufen habe, hat mich das sehr viel Geld gekostet. Die Karte für eine spanische Handynummer kostet ca. 15 Euro und diese könnt ihr auch noch während der gesamten Zeit eures Aufenthaltes dort gut gebrauchen um mit anderen Studenten in Kontakt zu bleiben. Kurswahl: Die Kursauswahl und dementsprechende Zusammenstellung meines Stundenplans gestaltete sich nicht leicht, da es keinerlei Erklärungen zu den verschiedenen Kursen gab und ich so nicht wusste, wie viele Stunden man von einem Fach in der Woche hatte. Durch mein Studium „Mehrsprachige Kommunikation“ hier in Deutschland war ich der Fakultät „Filologie“ in Teneriffa zugeteilt. Dort haben die Studenten von jedem Fach 3 Theorie- und 2 Praxisstunden pro Woche. Anfangs jedoch, noch ohne diese Kenntnis, stellte ich mir von Deutschland aus meinen Stundenplan mit Hilfe der Internetseite der Uni in Teneriffa zusammen. Erst nach einem Gespräch mit dem Erasmus Koordinator in Spanien wurde mir deutlich, wie sich meine Vorlesungen tatsächlich zusammensetzten, nämlich mit je 5h pro Woche pro Vorlesung. Zudem erkannte ich auch in Teneriffa erst, dass die Internetseite nicht aktualisiert worden war, sodass ich mein Learning Agreement und meinen Stundenplan komplett ändern musste, da ich Kurse ausgewählt hatte, die gar nicht mehr angeboten wurden. Negativ zudem war meiner Meinung nach, dass es keine große Auswahl an Kursen gab, vor allem keine, die wirklich adäquat zu meinem Studium gepasst hätten. Von Deutschland bereits versendete E-Mails mit Fragen diesbezüglich waren unbeantwortet geblieben. Letztendlich entschied ich mich dann anhand der Programme der Fächer im Internet und nach Gesprächen mit den jeweiligen Professoren für die Vorlesungen: literatura española I, semántica del español, lingüística general, historía de la lengua española und belegte zusätzlich einen Sprachkurs Spanisch. Tipp: Für die Immatrikulation und für jedes Fach, welches man belegt, benötigt man jeweils ein Passbild. Die Professoren legen nämlich für jeden Studenten eine „Karteikarte“ an, auf denen Noten und sonstige Anmerkungen notiert werden. Ich empfehle deswegen, eine ausreichende Anzahl an Passbildern mitzunehmen. Inhalte des Sprachkurses: Der Sprachkurs wurde an einem universitätseigenen Institut durchgeführt. Es wurden Kurse mit vier verschiedenen Kenntnisgraden angeboten: „superior“, „avanzado“, „intermedio“ und „básico“. Um die individuellen Sprachkenntnisse eines jeden festzustellen, wurde ein Einstufungstest mit rund 30 Fragen durchgeführt, die die gesamte spanische Grammatik umfassten. Zudem bestand der Test in dem Verfassen von drei kurzen schriftlichen Briefen und einer kurzen mündlichen Prüfung. Für den Sprachkurs war das Buch „Aula“ zu kaufen. Im Großen und Ganzen hatte der Sprachkurs für mich nur positive Seiten. Ich musste nur 25 Euro für ca. 13 Wochen Sprachkurs mit je fünf Stunden wöchentlich zahlen. Fast die gesamte Grammatik wurde wiederholt und es gab drei Termine, zu denen die ganze Gruppe, welche ca. 25 Personen umfasste, in fünfer Gruppen eingeteilt wurde. Alle mussten sich auf ein festgelegtes Thema vorbereiten und zu dem angegebenen Termin 30 Minuten in der Gruppe vor der Professorin darüber sprechen. Leider waren das die einzigen mündlichen Übungen, deswegen würde ich jedem empfehlen, der noch nicht so viel mündliche Praxis hat, einen zusätzlichen Sprachkurs zu belegen, bei dem der Schwerpunkt auf das Üben des Spanisch Sprechens gelegt wird. Während des Semesters gab es eine schriftliche Zwischenprüfung und am Ende eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Während der Weihnachtsferien mussten wir zuhause eine Lektüre lesen „crónica de una muerte anunciada“ von Gabriel García Márquez und für jeden Unterrichtstag gab es Grammatikübungen als Hausaufgaben. Insgesamt würde ich den Arbeitsaufwand für den Sprachkurs als zeitaufwendig einstufen, jedoch relativ leicht zu bewältigen, im Gegensatz zu den Kursen an der Universität, welche nicht nur sehr zeitaufwendig, sondern zudem auch schwer und somit sehr arbeitsaufwendig waren. Erfahrungsbericht Universidad de La Laguna WS 2007/08 3 Ich erinnere mich, dass ich in den ersten Stunden der Vorlesungen nur einzelne Wörter mitschreiben konnte, da die Professoren so schnell sprachen, dass ich sie nur schlecht verstand. Im Laufe der Zeit besserte sich das aber und diese Entwicklung zu beobachten war ein großer Erfolg für mich. Trotzdem brauchte ich am Ende des Auslandssemesters in der Vorbereitungszeit für die Klausuren noch die Unterstützung der spanischsprachigen Studenten. Ich lieh mir von diesen ihre Mitschriften aus, was ich allen Erasmus Studenten empfehle, da das wirklich sehr hilfreich ist. Das Studium: Unterschiede und Besonderheiten im Vergleich zu Deutschland An dem Lernverhalten der spanischen Studenten dort ist mir vor allem aufgefallen, dass diese sehr viel in der Bibliothek und mit Büchern aus dieser lernen. Sie erstreckt sich über mehrere Stockwerke und bietet ausreichend Plätze zum dortigen Lernen, was auch wirklich empfehlenswert ist. In der Vorbereitungsphase für die Klausuren haben die Lernräume für die Studenten 24 Stunden geöffnet, was sehr vorteilhaft ist, wenn man in einer lautstarken vier Personen- WG wohnt. Ein Negativpunkt an der Bibliothek allerdings ist, dass man immer nur drei Bücher für höchstens zehn Tage ausleihen darf, was in Klausurzeiten sehr beschränkend sein kann. In meinen Vorlesungen „lingüística general“ und „semántica“ wurden nur Bücher aus der Bibliothek empfohlen, vereinzelt wurden kurze Texte ausgeteilt, sodass es uns Erasmusstudenten manchmal schon sehr schwer viel, den Themen zu folgen. Zudem kam in dem Fach „semántica“ hinzu, dass drei umfangreiche Arbeiten während des Semesters verlangt wurden. Dieses Verfahren gehört zu den neuen so genannten Pilotprojekten, bei denen nicht mehr nur die Klausur am Ende des Semesters die Note ausmacht, sondern die Mitarbeit und Arbeiten während des ganzen Semesters. Dies nannte sich „evaluación continua“. In „semántica“ umfasste diese eine „reseña“ (eine Kritik an einem wissenschaftlichen Text), einen „recorrido“ (ein Überblick über die gesamten Ereignisse in der Geschichte der Semantik bis heute) und des Weiteren eine Ausarbeitung einer Frage zu einem semantischen Thema und deren Beantwortung in einer Präsentation vor den anderen Studenten. Das Notensystem in Spanien umfasst zehn Punkte. Mit den Arbeiten während des Semesters konnte man fünf Punkte erreichen und mit der Endklausur weitere fünf. Der Unterricht aller Vorlesungen bestand wie bereits oben erklärt in drei Stunden Theorie und zwei Stunden Praxis pro Woche. In den Theoriestunden vermitteln die Professoren die Unterrichtsinhalte und die Studenten fertigen gleichzeitig ihre Mitschriften an. In den Praxisstunden ist die selbstständige Arbeit der Studenten gefragt, die dann ihre Kenntnisse den Professoren vorzutragen haben. Das Verhalten der spanischen Studenten auf Teneriffa ist ohnehin ein ganz anderes als in Deutschland. Regel ist, dass jede Vorlesung ca. zehn Minuten später als im Stundenplan vorgegeben beginnt. Diese zehn Minuten überschreitet niemand, weder Professor noch Student. Während des Unterrichts isst und trinkt keiner, so wie man das jedoch in deutschen Vorlesungen sehr oft beobachten kann. Die Sitzplätze werden erst verlassen, wenn die Professoren den Unterricht offiziell beendet haben. Anfangs irritiert diese Szenerie etwas, aber auch daran gewöhnt man sich. Mein drittes Fach „literatura española I“ war mit Abstand das Fach, was mich zwar am meisten beschäftigte, mir aber vor allem auch Spaß machte und mich interessiert hat. Während des Semesters mussten wir vier Bücher lesen: „Lazarillo de Tormes“, „La vida es sueño“, „El perro del hortelano“ und „Don Quijote“, was nicht gerade einfach war, da die Bücher teilweise in altspanisch geschrieben sind. Pro Monat mussten wir zuhause ein Buch lesen, im Unterricht wurde über den Inhalt nichts besprochen. In den Theoriestunden wurden uns die einzelnen Epochen der Literaturgeschichte erläutert, wir lernten verschiedene wichtige Autoren für Spanien und deren Besonderheiten in der Art ihrer Schreibweisen kennen. In den Praxisstunden ging es um die Präsentation unserer Hausaufgaben, welche immer Analysen von Texten oder Gedichten umfassten. Zudem wurden die Praxisstunden für die Vorstellung der Gruppenreferate und für die mündlichen Prüfungen genutzt. Diese fanden am Ende eines jeden Monats statt. Jeder Student musste fünf Minuten über das jeweilige Buch des Monats sprechen. Dabei ging es weniger um den Inhalt, mehr um eine Analyse. So erhielt man im Laufe des Semesters mit den vier Buchprüfungen, den zwei Gruppenreferaten und dem Vortragen seiner Hausaufgaben eine bestimmte Anzahl an Noten, die dem Professor zur Zusammenstellung der Gesamtnote genügten. Erfahrungsbericht Universidad de La Laguna WS 2007/08 4 Mein viertes Fach war „historia de la lengua española“. An diesem Fach nahm ich rein interessehalber teil und schrieb deswegen auch die Klausur am Ende nicht mit. Themenschwerpunkt dieses Faches war die Entwicklung der spanischen Sprache. Tagesablauf und das Leben außerhalb der Universität: Bezogen auf meinen Tagesablauf in Teneriffa war dieser komplett anders als in Deutschland. Mein Stundenplan war leider so, dass ich nicht vor 8.30 Uhr aufstehen brauchte. Dafür hatte ich zweimal in der Woche bis 20 Uhr abends Unterricht. Meine Vorlesungen verteilten sich über den ganzen Tag mit Pausen von zwei bis drei Stunden zwischendurch. Dies war für mich eher negativ, da ich lieber morgens früh anfange und dann auch früher wieder aufhören kann und so noch etwas vom Tag habe. Da ich aber auf die Teilnahme an den Vorlesungen sehr geachtet und lieber keine Stunde verpassen wollte, blieb mir während der Woche somit nicht viel Zeit um große Unternehmungen zu tätigen, sodass ich nun nach fast fünf Monaten sagen muss, nicht alles von der Insel gesehen zu haben, was ziemlich schade ist. Die Exkursionen zum Beispiel auf die benachbarten Inseln Gran Canaria und La Gomera waren deswegen auch nur am Wochenende möglich. Ein guter Tipp und eine Möglichkeit Geld zu sparen, ist für jeden, sich auf der Insel als Einwohner anzumelden. Dadurch spart man die Hälfte aller Kosten, die man als Tourist bezahlen müsste, wenn man Reisen innerhalb Spaniens bucht oder auch bei Eintritten für Museen oder sonstigem. Auf Teneriffa gibt es sehr viele Sehenswürdigkeiten oder Orte, die man während des Aufenthaltes unbedingt besuchen sollte. Dafür kann man sich einfach einen guten Reiseführer kaufen und damit heraussuchen, was am Interessantesten erscheint. Zum Weggehen bietet sich Studenten vor allem das Nachtleben von La Laguna an, welche die typische Studentenstadt mit unzähligen Kneipen, Restaurants und kleinen Clubs ist. Möchte man eher in eine etwas „vornehmere“ Umgebung fährt man mit der Straßenbahn oder mit dem Bus in die etwa 30 min. entfernte Hauptstadt Santa Cruz. Dort gibt es größere Diskotheken, Kneipen und Restaurants, die dementsprechend auch etwas teurer sind. Wissenswert ist in jedem Fall, dass alles um genau 3 Uhr nachts schließt. Somit sind durchtanzte Nächte bis zum nächsten Morgen in Diskotheken nicht wirklich möglich. Aber auch der, mit dem Bus, etwa 1h entfernte Süden der Insel bietet einiges um Tages- oder Nachtausflüge zu planen. Der Süden ist bekanntermaßen der Tourismuspunkt der Insel. Dort gibt es sehr schöne Strände und des Weiteren gute Weggehmöglichkeiten. Zu empfehlen ist, tagsüber dorthin zu fahren, wenn das Wetter im Norden der Insel nicht ganz so gut ist. Im Süden kann das Wetter dann wunderschön sein. Die Lebenshaltungskosten auf Teneriffa sind unseren ziemlich ähnlich. Es gibt zwar in Supermärkten Gemüse oder Milchprodukte, welche etwas teurer sind als in Deutschland, aber Benzin, Zigaretten und Wasser sind wiederum günstiger. Was mir sehr gefiel, war die Freundlichkeit der Tinerfeñer. Unabhängig wo man sich befand, die Einheimischen waren jederzeit hilfsbereit und vor allem sehr gastfreundlich. Meine spanischen Mitstudenten waren sehr freundlich und offen und haben den Erasmus Studenten jederzeit Unterstützung geleistet. Ein besonders gutes Verhältnis hatten wir auch zu unserem spanischen Vermieter. Ich habe mit drei anderen Erasmus Studenten in seinem Haus gewohnt. Er hat uns zweimal zu einem großen Mittagessen bei sich zuhause eingeladen. Wir haben uns so gut mit ihm verstanden, dass wir auf jeden Fall den Kontakt zu ihm aufrechterhalten und ihn erneut bei unserem nächsten Teneriffa Aufenthalt besuchen werden. Dies alles waren sehr schöne Erfahrungen auf Teneriffa, die ich nicht missen möchte. Natürlich gab es auch negative Aspekte, wie vor allem die Sprachbarriere. Manchmal konnte ich einfache Sachen für mich in Deutsch überhaupt nicht meinem Gegenüber in Spanisch erklären. Diese Erfahrungen waren oft sehr mühselig und deprimierend. Aber ich denke, dass ich genau durch diese für mich anfangs erstmal negativen Erfahrungen einiges dazugelernt habe und mich genau dies auch im Erlernen der Sprache weitergebracht hat. Erfahrungsbericht Universidad de La Laguna WS 2007/08 5 Fazit: Abschließend bleibt für mich somit festzustellen, dass ich ein Auslandssemester jederzeit wieder machen würde. Es ist wirklich die beste und einzige Möglichkeit um eine Sprache „hautnah“ zu erleben. bzw. zu festigen. Durch den Aufenthalt erlernt man nicht nur die Grammatik oder das Vokabular der Sprache leichter, sondern man hört die Aussprache der Menschen, die die Sprache sprechen; man erlebt die Menschen selber, lernt diese kennen und kann sich so viel besser „in die Sprache hineinversetzen“. Ich habe durch meinen Aufenthalt dort die Gegensätze des Lebens der Tinerfeñer und der Deutschen kennen gelernt. Ich denke diese Erfahrung erweitert meine eigene Vorstellung vom Leben und macht mich auf jeden Fall offener für andere Menschen, andere Lebensarten und Umgehensweisen. Allerdings würde ich jedem Erasmus Studenten empfehlen nicht nur für fünf Monate ins Ausland zu gehen. Ich als Beispiel brauchte erstmal eine gewisse Zeit um mich dort einzuleben und um mich an alles Neue zu gewöhnen. Deswegen waren diese fünf Monate für mich viel zu kurz und ich musste bei meiner Abreise an das Sprichwort denken: „wenn es am Schönsten ist, muss man gehen.“ Erfahrungsbericht Universidad de La Laguna WS 2007/08