Lehrplan Gesellschaft im Sachunterricht der Grundschule

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Lehrplan Gesellschaft im Sachunterricht der Grundschule
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Freie und Hansestadt Hamburg
Behörde für Schule und Berufsbildung
Amt für Schule
Referat vorschulische Erziehung und Grundschule
Universfü't Lüneburg
Marcus '2:::';e.r:;org
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" Didaktik
Sachunterrich' """ ''"'"
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Scharnhoraistraß·o 1. Gab
21335 Lüneburg
1
Lehrplan
\/
Gesellschaft
im Sachunterricht
der
Grundschule
"
1
1979i
\.
\
-
INHALT
A
B
RICHTLIN I E N
1
Zur Didaktik
1.1
Aufgabe
1 .2
Ziele
1.3
Wertbindung
1.4
1.5
1 .5.1
1 .5.2
1 . 5.3
1 .5.4
1. 5.5
1 .5.6
Beziehungen zu anderen Lernbereichen
Ersch l ießun g des Lern berei ch s
Gesellschaft im e n geren Sinne
Recht
Wirtschaft
Raum (Geographie)
Geschichte
Politik
2
Zur Unterrichtsgestaltung
2.1
2. 1 . 1
2.1.2
2.1 .3
2.1.4
2. 1 .5
2.1 .6
2.1.7
2.1.8
2.2
2.2.1
2.2.2
2.2.3
2.2.4
2.2.5
Grundsätze
Gruppenklima
Der Päda go ge als Vorbild
H ilfen für geregeltes Verhalten
Konfliktbehandl u n g
Mitwirku n g der Schüler
Einfachheit
Sachlichkeit
Zusammenarbeit mit den Eltern
Lernverfahren
Etwas erkunden
Etwas herstellen
Proje kte
"Vorgestellte" Situationen
Rollenspiele
INHALTE
Allgemeine H inweise
Aktuelle Situationen
Rahmenthemen
Themenübersicht
Themen
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
1 0.
Schule
Familie
U m ga n g mit Geld
Freizeit
Wohnviertel
Arbeiten
Polizei
Großstadt Hamburg
Umweltschutz
Der Hamburger Hafen
,.. ,
VORWORT
Der 1973 in den Richtlinien und Lehrplänen Band 1 Grundschule (KI. 1 - 4) veröffentlichte Lehrplan 'Gesellschaft' im
Sachunterricht der Grundschule ist aufgrÜnd fünfjähriger Erfahrungen überarbeitet wörden; er wird hiermit als Neu­
fassung vorgelegt.
Diese Neufassung von 1979 tritt an die Stelle der Fassung von 1973; �ie kann ab sofort in den Unterricht einbezogen
werden und wird zum 1 .8. 1 980 verbindl"ich zur Erprobung,
Es ist vorgesehen, die übrigen Teilbereiche des Sachunterrichts Natur, Technik und Verkehrserziehung ebenfalls zu
überarbeiten, um anschließend den ·sachunterricht in einer neuen Gesamtfassung herausgeben zu können.
Amt für Schule, S Z3Z.
Referent:
Hermann Schwarz,
Federführung:
Jutta Böttcher
Lehrplanausschuß:
Willi Bödecker,
StaatliChes Studienseminar
Marianne Bolland,
Schule Nettelnburg
Bernd Krawutschke,
Schule Schierenberä
Karin Marquard,
Gesamtschule Horn, Abt. Primarstufe
Arno Mozoni,
Schule Brödermannsweg
Margarethe Schega,
Schule lmstedt
Eleonore Schnoor,
Schule Oppelner Straße
Jürgen Walkstein,
Institut für Lehrerfortbildung
Prof. Dr. lrmgard Hantsche,
Gesamthochschule Duisburg
Wissenschaftliche Beratung:
\Prof. Dr.
Cl aus-Peter Hem!"er,
l,Jnive\sitä! l;l.�!"burg
t
Unterstützt wurde die Arbeit durch Anregungen von· Gudrun Biom, Amt für Verwaltung, Beate Grabbe, Universität
Hamburg, sowie Hartmut Effenberger und Friedrich Nehlsen, Landesbildstelle Hamburg.
"
A
1
Zur Didaktik
1.1
Au fga be
RICHTLIN I E N
E s ist d ie Aufga be des Lernbereichs "Gesellschaft", im Rahmen der Erz iehung, d ie Elternhaus, Schule sow ie
a ndere Institutionen verwirk l ichen, e ine n Beitrag zu le isten: m it den K indern d iejenigen Sachverhalte ihrer
sozialen Umwelt zu klären, d ie sie " betreffen", und dadurch ihre O r ie ntierungs- und Handlungsfäh igkeit zu
e ntwic keln.
Der Sachunterricht geht daher von realen u nd - soweit das nicht mög!'ich ist - zum indest von "vorgestellte n"
S ituatione n aus, in denen K inder Sachverhalten konkret und begre ifbar begeg nen. I m U nterricht lernt das
K ind, diese Sachverhalte zu kläre n; das heißt, das K ind lernt, eine S ituation wahrz u nehmen, sich m it ihr
ause inanderzusetzen, s ie zu verstehen u nd gegebe nen falls . in ihr zu hande l n.
Zu klären sind zum e ine n: Aktuelle S ituationen der K inder w ie Ereig n isse und Probleme aus dem persönl ichen
Bereich, aus der näheren Umwelt u nd aus dem ö ffentl ichen Leben - soweit für Kinder verständl ich und für ihr
Leben von Bedeutung. Solche aktuellen Situationen kö nnen nicht durch einen allgeme inen Lehrplan vorgege­
be n werde'n, sonderri werden vom Pädagogen nach den Interesse n der K i nder und den jeweiligen E r forder nissen
geplant oder spontan verwirkl icht.
Zu klären s ind zum anderen: Die wichtigsten der für K i nder bedeutsamen Lebensbereiche u nd ö ffentlichen
Ei nrichtu ngen. S ie werden im Lehrplan für die e inzel nen Schuljahre i n Form von Rahmenthemen vorgegebe n:
Schule, Famil ie, Umgang m it Geld, Freizeit , Woh nv ierte l , Arbe iten, Polizei, G roßstadt Ham burg, Umwelt­
schutz, Der Hamburger Hafe n.
1.2
Ziele
Der Unterricht ist g erichtet au f d ie nach folgend genan nten Z ie le:
Die K i nder sol len
ihr Sozialverhalten e ntwickeln, ins besondere ihre Fähigkeit zum gemeinsamen Handeln mit anderen
K indern;
au fmerksam werden au f ein fache gesel lschaftliche Vorgänge u nd Merkmale und sich mit ihnen kind­
gemäß ause inandersetzen;
- e i n erstes Verständ nis für elementare Zusammemhänge und Probleme des M ite inander entwicke l n;
z u nehmend fähig werden, in ihrer Umwelt so situationsgerecht, s icher und verantwortu ng �bewußt w ie
möglich zu h a ndeln;
1
1.3
nteresse für al lgemeine Au fga be n gewi nnen.
Wert bi nd u ng
Der Unterricht im Lernbereich ''Gesellschaft'' vol l z ieht sich i n B indung an d ie Wertentsche id u ngen des Grund­
gesetzes für die B u ndesrepubl i k Deutschland, insbesondere a n d ie Grundrechte und d ie daraus erwachsenden
Verp flichtungen im persö nl ichen Verhalten des e inzelnen.
1.4
Beziehungen zu
anderen Lernbereichen
Unterric ht im Lern bereich Gesellschaft muß teilweise auch Inhalte und Arbeitsformen a nderer Lernbereiche
ei nbez iehen.
,_
- 2 -Beispiel e:
Die Kinder werden beim Thema "Schule" dazu angeregt, mit den in der Schule tätigen Menschen zu sprechen
(Deutsch / Gesprächserziehung};
sie machen sich einige Besonderheiten in ihrem Wohnviertel bewußt, indem sie sie zeichnen oder fotografieren
( Bildende Kunst};
sie schreiben einen Brief an das Gartenbauamt, den Schularzt, den Elternrat (Deutsch / Schriftliche Dar­
stellung ) ;
sie untersuchen beim Thema "Umweltschutz" die Auswirkungen einer Verschmutzung auf Pflanzen, Boden
und Wasser (Natur);
sie untersuchen und vergleichen Haushaltsgeräte (Technik ) .
1.5
Erschließung des Lernbereichs
Zum Lernbereich "Gesellschaft" gehören nicht nur Vorgänge und Merkmale der Gesellschaft im engeren Sinne,
sondern ebenso erdkundliche, geschichtliche, wirtschaftliche, rechtliche und pol i Üsche Sachverhalte und Pro­
bleme. Die ihnen entsprechenden wissenschaftl i Ghen Sichtweisen und Arbeitsverfahren können - in elemen­
tarisierter Form - auch dem G rundschüler helfen, sich seine Umwelt zu erschließen und damit seine Erfah­
rungen zu ordnen, seine Kenntnisse zu erweitern und Orientierungshilfen zu gewinnen.
1.5.1
Gesellschaft im engeren Sinne
Zum Verständnis der sozialen Umwelt können elementarisierte Sichtweisen der Sozialwissenschaften beitragen;
im Grundschulalter ist das jedoch nur in den Fällen hilfreich, in denen K i nder vorher in vielfältiger Weise
- möglichst im handelnden Umgang - Sozialerfahrungen sammeln konnten.
Auf das Miteinanderleben wirken Normen, Regeln und Interessen ein. Einige dieser Normen, Regeln und
Interessen werden Kindern deutlich, wenn sie sich zum Beispiel mit den folgenden E 'rfahrungsbereichen ausein­
andersetzen:
Ordnungen in der Schule;
Gewohnheiten in der Familie;
Freizeitgewohnheiten;
Verhaltensweisen gegenüber gesellschaftlichen Minderheiten oder Randgruppen;
Verhaltenswe i sen gegenüber der Umwelt und Natur.
1.5_2
Recht
Demokratie setzt den Rechtsstaat voraus: das Grundgesetz bindet den einzelnen und die staatlichen Organe an
das für alle geltende Recht.
_Sinn des Rechts in einem sozialen Rechtsstaat ist es, die R echtsStellung des einzelnen (besonders Leben,
Freiheit, Eigentum) zu sichern, und die soziale Umwelt, in der der Mensch lebt, zu ordnen.
Für alle Gebiete menschlichen Zusammenlebens, die einer Regelung bedürfen, bestehen Rechtsvorsyhriften.
Rechtsvorschriften sind auch bereits für den G rundschüler bedeut sam. Sie zeigen ihm Handlungsspielräume des
Bürgers - auch seine eigenen - auf. Die Kenntnis seines Handlungsspielraumes hilft dem G ru ndschüler, diesen
zu nutzen und sich im Hinblick auf dessen G renzen angemessen zu verhalten.
Unter den Unterrichtshilfen dieses Lehrplans sind bei mehreren Themen Beispiele für Rechts- und Verwal­
tungsvorschriften i m Wortlaut aufgeführt, um dem Pädagogen die Vorbereitung seines Unterrichts durch Nen·
nung von Ouel ren zu erleichtern:
die Schulpflicht (Thema: Schule ) ;
V orschriften zum Spielen auf Gehwegen (Thema: Freizeit);
,;.„,
- 3-
Arbe itszeitregelungen {Thema: Arbe iten) ;
Rechtmäßigkeit pol ize il icher Maßnahmen (Thema: Pol izei);
Lärmschutzregelungen (Thema: U mweltschutz).
Der Grundschüler sollte sich auch darin üben, e ine Rechtsvorschr ift bei e inem Amt zu er fragen oder anzu ­
fordern.
1 .5.3
Wirtschaft
Unser Leben wird beein flußt von der Wirtscha ft, insbesondere von den Arbeits-. Produktio r;s- und E igentums­
formen und von dem, w ie Vermögen und E inkommen erwirtscha ftet und das Erwirtscha ftete verteilt w ird.
Unterricht im Lernbereich "Gesellschaft" strebt daher a n , dem G rundschüler in ersten Ansätzen e in ige wirt·
schaftliche Sachverhalte bewußt zu machen:
das verantwortl iche Haushalten mit Geld (Thema: Umgang mit Geld);
e in fache Formen sowie Auswirkungen der Arbeit an den Beispielen Haushalt, Bäcker, F l ießband­
s imulation und Arbe iten von K indern und Eltern (Thema: Arbeiten);
wo Kinder und Eltern im Wohnviertel e inkau fen können {Thema: Wohnviertel);
der Arbe itsstättenschwerpunkt "innere Stadt" (Thema: G roßstadt Hamburg);
wie und wo Umwelt durch das Verkehrsnetz oder durch industrielle Anl agen belastet w ird (Thema:
Umweltschutz);
wie im Hamburger Ha fen Güter, d ie im I nland oder im Ausland gebraucht werden, umgeschlagen
werden (Thema: Der Hamburger H a fen).
1.5.4
Raum (Geographie)
Grundbedür fn isse des Menschen w ie wohnen, arbeiten, sich versorgen, s ich bilden und sich erholen sow ie das
Leben in Gemeinscha ften prägen sich in spezi fischen F lächen- und Raumansprüchen aus: der Mensch gestaltet
die Räume seiner Umwelt nach seinen Möglichkeiten neu oder paßt sich räumlichen Gegebenheiten an.
Die unterrichtliche Behandlung solcher räumlichen Ausprägungen in der Umwelt der K inder - etwa Schulge­
bäude, Spielgelände, Wohnviertel , Stadtlandsch a ft oder H a fenanlage - er fordert von den K indern raumbe­
zogenes Sehen und Denken. Dies w ird den Kindern durch geographische Problemstellungen verm ittelt.
Der Grundschüler lernt, sich räumlich zu orientieren, wenn er ein fache Modelle herstellt, Pläne z e ichnet und
Ka rten liest - Arbe itsweisen, d ie in den ersten Schuljahren in engster Berührung zur erlebten Raumwirklich�
keit stehen müssen. Aktuelle oder planmäßig vorbereitete Anlässe wie s ie zum Be ispiel am Rahmenthema ''Der
Hamburger H a fen " au fgezeigt werden, geben Gelegenheit, über die Durchdringung des heim ischen Bereichs
hinaus, Bezüge zur Ferne herzustellen und dabei etwa vorhandene K l ischeevorstellungen abzubauen.
1 .5.5
Geschichte
D ie Themen im Bereich Gesel lschaft bedürfen e iner Einbindung geschichtl icher Elemente; denn gleichsam als
Kontrastfol ie b ietet die historische Dimension eine Vergleichsmöglichkeit : s ie verdeutlicht das Gewordensein
der gegenwärt igen Verhältn isse und Zustände, zeigt das G l e ichbleibende w ie die Veränderungen in Situat i pnen
und Strukturen a u f und vermittelt dam it auch schon G rundschülern d ie E insicht, daß unser heutiges Leben aus
der Vergangenheit hervorgegangen ist. Ihnen kann der Blick für die gegenwärtigen Verhältnisse geschärft
werden, wenn sie diese m it denen der Vergangenheit vergleichen. O ie gesch ichtliche Kom ponente erweitert
dam it das Weltverständn is der K inder und h il ft ihnen, ihren Erfahrungsbereich zu verstehen und zu erwe itern.
Di fferenzierte Zeitvorstellungen gewinnt der Grundschüler, indem er beginnt, Ereig n isse z e itlich zu ordnen:
Thema "Schule": Vom K le in k ind zum Schul k ind;
Thema "Fam ilie": Generat ionenfolge;
Thema "Wohnviertel": Veränderungen im Wohnviertel in chronologischer Relhen ffolge darstellen;
Thema "Großstadt Hamburg": Die Entwicklung des Verkehrs in einer Ze itleiste darstellen.
Die Begegnung m it h istorischen Zeugn issen wie Insc hriften, O rts- und F l u rnamen , Gebäu den , G ��enstä n den
des täglichen Beda rfs, Sitten u n d Gebräuchen. zeitgenössischen Berichten, Bil dern, Fotos regt das K i n d an ,
diese zu deuten u n d sie i n 1 Hinb!ic:k auf Wande l u n d Entwicklung auszu we rten:
Thema
Thema
Thema
Thema
1 . 5.6
" Freizeit": Spielzeug u n d Spiele frühe r;
" Arbeiten": Haushaltsgeräte f rüher;
''Wohnviertel ' ' : Straßennamen, Gebäu de;
"G roßstadt Hambu rg": Die Anfänge de r Stadt Wandlungen de r Stadt Hamburg .
Politik
Schon de r G ru n dschüler begegnet in seiner Umwelt Gegebenheiten u n d Vorgängen des gesellschaft­
l ich-pol itischen Lebens. Diese Gegebenheiten u n d Vo rgänge erfah ren K i n de r auf unterschiedlichen Ebenen:
sie sin d - a llein oder auch als G ruppe - an R egelungen gebunden , die sie selbs"t nicht aufgestellt
haben und die sie selbst auch nicht ände rn .können (Schulpflicht; Regelungen für das Spiel auf
Gehwegen; Jugendarbeitsschutzgesetz ..... );
sie t reten in Kontakt mit Vertretern de r Öffentlichkeit (Polizei; O rtsamt ..... );
sie spüren · Auswi rkungen öffentlicher Maßnahmen (Schl ießung einer Schule; V e rkeh rs· u n d Woh·
nungsplanung „ ... ) ;
··
sie nehmen - vor allem du rch das Fe rnsehen - B i l de r von politischen E reignissen wie Demonstration,
Streik, K rieg auf;
sie h ö ren Bewertungen politischer Ereignisse du rch Äußerungen i h re r Eltern u n d a n derer E rwach­
sener.
Aufgabe des Unte rrichts im Le rnbereich "Gesellschaft" muß es sein, diese gesellschaftl ich-politischen Gegeben·
heiten u n d Vorgänge k i n dge r€cht aufzugrei.fen,
um de r Lernfähigkeit des G ru n dschülers gegenüber gesellschaftlich-politischen F ragen u n d P roblemen
die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten wie gegenüber ande ren F ragen u n d P roblemen
seiner Umwelt;
um die O rientierung des G ru n dschülers in seiner gegenwärtigen Welt du rch Bedenken fü r ihn faßbarer
'
politische r Vorgänge u n d durch ein e rstes Umgehen m it gesellschaftlich-politischen I nstitutionen zu
fö rde rn;
.
um die Bereitschaft u n d Fähigkeit des G ru n dschülers zu demok ratischem Verhalten zu fö rde rn.
F ragen wie "Wer ist verantwortlich? " - "Wie kommt die Entscheidung zusta n de? " lenken die Aufmerksam­
keit des G ru n dschülers auf Entscheidungsinteressen u n d Entschei dungsve rfah ren in den gesellschaftlichen
Gegebenheiten u n d Vorgängen. Anlaß, diese aufzugreifen , bieten die "Aktuellen Situationen" u n d die inhalt·
l i ehen Vorschläge de r verb i n dlichen Rahmenthemen.
Beispiel / Aktuelle Situationen:
K a i fährt mit seinen Eltern in die DDR; Eine neue Autobahn nach Berlin; Demonstration i n de r H�.t,.Jptstaße;
Anja's Vater streikt.
Beispiele / Rahmenthemen:
Lösungswege für Konflikte mit g rößeren Schülern währen d de r Pause fin den \KI. 1 / Schule);
Lösungswege für Schulhofve rbesse rungen f i n den ( KI. 2 / F reizeit);
Spie l regelungen kennen, verän de rn u n d durchführen; unterschei den zwischen leicht zu verän dernde i1)�egelun­
gen wie Spiel regelungen u n d schwer verä n de rba ren Regelungen wie Rechtsvorsch riften ( K I. 2 / F re i�eit; KI. 3
/ A rbeiten);
- 5beschreiben, was ein Schutzpol iz ist darf oder nicht darf, wodurch sowohl der Schutz der Perso n als auch die
Ordnung des Staates gewährleistet werden {KI. 3 / Polizei);
u nterschiedl iche Interesse n wahr nehme n, eigene Vorschläge a nbieten oder gegebene nfalls zu verwirk l ichen
suchen IKI. 3 / Woh nviertel; KI. 4 / Umweltschutz);
D ie Regieru ngsform im B u ndesla nd Hamburg ke nne n ( K I. 4 / Großstad t Hamburg).
Von besonderer Bedeutung für die E ntwick l u ng gesel!schaft-politischer Lernfähigkeit si nd die Lernformen:
Hilfen für geregeltes Verhalten (vergleiche 2 . 1 . 3 ) u nd Konfliktbehand l u ng (vergleiche 2. 1 .4) für die
Befäh igung zu kooperativem Verhalten;
Sachlichkeit (vergleiche 2 . 1 .61 u nd Rollenspiele (vergleiche 2.2.4) für die E ntwickl u ng der U rteils·
fähigkeit;
Mitwirkung der Schüler (vergleiche 2 . 1 .5) für die E ntwicklu ng der Wahl· u nd E ntscheidu ngsfähigkeit;
Projekte (vergleiche 2.2.3) für die E nt wicklu ng der Fähigkeiten, sich über Ziele klar zu werden, sich
auf e i n Ziel festzulegen, das dann im gemeinsamen Handel n vertreten wird.
2
Zur Unterrichtsgestaltung
2.1
Grundsätze
2. 1 . 1
Gruppenklima
Heiterkeit, Geduld, Fairneß u nd gegenseitiges Helfen sollten Merkmale des G ruppenklimas u nd damit der Art
des Mitei na nderlebens u nd M itei na nderlerne ns sei n. Jeder Schüler sollte die Empfind u ng haben kö nne n "Wir
bemühen u ns gemei nsam mit dem Lehrer um e i ne Sache, die u ns a ngeht".
2. 1 .2
Der Pädagoge als Vorbild
Das Verhalten des Lehrers wirkt beispielhaft auf das seiner Schüler; das gilt für das Auftreten, für das Sprach­
verhalten, das von Klarheit u nd Deutlichkeit bestimmt sein sollte, sowie für den Umgang miteina nder: F reu nd­
l ichseln, Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, aufmerksames Zuhören, verständnisvolles Miteina nderspreche n,
Tolerieren abweichender Meinungen, jemanden nicht isolieren, sondern einbeziehen - das sollten K i nder als
Formen menschlichen Mitei na nders erleben könne n, um es als Möglichkeit e 1· gene n Ver_haltens in sich aufzu­
neh men.
2.1.3
Hilfen für geregeltes Verhalten
Vom ersten Schultag a n sollte der Lehrer gemei nsam mit den Schülern a n der A Lifgabe arbeiten, solche Regel n
des Verhaltens ·zu gewinnen, ei nzuhalten u nd weiterzuentwickeln, die für ei n gutes Zusammenleben u nd e 1· n
wirksames Lernen u nabdingbar s i nd.
Denn in ei ner Erziehu ng, die dem I ndividuum gerecht zu werd e n bemüht ist, kann u nd muß erwartet werden,
daß der ei nzel ne sei ne Bedürf nisse zugunsten berechtigter A nsprüche a nderer u nd zugunsten notwe ndiger
Lerna nforderungen zurückstel lt: Ruhe halte n, wenn a ndere arbeiten; .konzentriert z u hören,: wenn a ndere zu
ei nem sprechen; den a nderen helfen u nd sich helfen lasse n, wenn es nötig ist; sachgemäß umgehen mit
Arbeitsmi ttel n u nd m i t Mobiliar.
Die für e i n gu tes Zusammenleben u nd wirksames Ler ne n notwe ndige schulische Ordnu ng darf nicht led iglich
durch Appelle des Pädagogen u nd durch e i ngewöh ne ndes Übe n a ngestrebt werden: die vorgreifende, b_eglei te n­
de u nd nachfolgende Reflexion ist u ne ntbehrlich ; denn erst, ·wenn das K i nd eine Situation durchschau�. kann
es aus eigener E ntscheidung den Erfordernissen e ntsprechend · h a ndel n - -u nd erst dadurch . e n_twickelt sich
allmähl ich - die Fähigkeit zu vera ntwort lichem soiialen Verhalten. E i ne überlegte E i nordnu ng u nd Gewichtu ng
von. �egel n. ist z e ntrale Aufgabe des - G r u ndschulu nterric hts allgemei n u nd =des gesel_Jschaftlichen :Bereichs
i nnerhalb des Sachu nterrichts i m besonderen.
·
-62.1.4
Konfliktbehandlung
Konflikte sind ein Bestandteil des Lebens. Sie können durch Konsens. Kompromiß, Mehrheitsbeschluß oder
Macht beigelegt werden. Ein Vorverständnis für diese Gegebenheiten, die Bereitschaft, mit Konflikten zu
leben, läßt sich entwickeln, wenn die Schüler. Konflikte in ihrem unmittelbaren Erfahrungsbereich zu lösen
versuchen.
Das Schulleben ist nicht frei von kleineren und größeren Konflikten unter den Schülern, zwischen SC:hülern
und Lehrern sowie Schülern und Eltern.
Bei der Lösung von Konflikten muß der Lehrer zunächst Helfer und Berater sein, damit die Schüler Methoden
erwert;>en, mit denen sie selbst Konflikte regeln können.
Oie folgenden Schritte einer Konfliktbehandlung kann der Pädagoge die Kinder immer wieder erleben lassen
und ihnen einsichtig machen:
Schaffen einer sachlichen Atmosphäre: in einem Gespräch klären die Beteiligten Mißverständnisse; sie
bekunden ihre Interessen und Wünsche;
Anerkennen der berechtigten Interessen einer jeden Seite;
Lösungsmöglichkeiten je nach Art des Konflikts anwenden können: einen Kompromiß anstreben,
wenn zum Beispiel verschiedene Vorschläge für die Gestaltung �ines Ausfl_ugs vorliegen; einen Mehr·
heitsentscheid herbeiführen, wenn ein Spi0l gewählt werden soll;· einen Schiedsrichter suchen, wenn
die Situation von den Beteiligten nicht allein bewältigt werden kann;
wissen, daß nicht in jedem Fall eine Lösung möglich ist und daß gegebenenfalls Enttäuschungen und
Verzicht ertragen werden müssen; in jedem Fall fair bleiben können.
2.1.5
Mitwirkung der Schüler
Die Erfahrung und Einsicht der Schüler, daß sie auf Arbeitsweisen und Inhalte des Unterrichts Einfluß nehmen
können, fördert die für die spätere Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erforderliche Mitwirkungsbereit­
schah und -fähigkeit.
Folgende Lernziele sollten vom Lehrer angestrebt werden:
insbesondere die Schüler stellen Fragen und formulieren Probleme;
sie schlagen Lösungswege vor und wägen sie ab;
Schüler und Lehrer überlegen gemeinsam, wer Informationen für die Lösung der Fragen geben könnte,
wo zusätzliche Informationen zu finden sind und in welcher Form Informationen festgehalten und
w�iterverwendet werden können;
sie schlagen vor, ob sie allein, mit einem Partner, in Gruppen oder in der Gesamtgruppe arbeiten
wollen;
die Schüler erhalten Gelegenheit, mit Hilfe des Lehrers im Rahmen des schulischen Lebens BesChlüsse
zu fassen, etwa zur Organisation und Gestaltung eines Ausflugs, eines Spielnachmittags oder':.einer
Frühstückspause.
2.1.6
Einfachheit
Da sich die intellektuellen Fähigkeiten des Grundschülers
erst allmählich ausbilden, ist im Lernbereich
.
"Gesellschaft" ein Unterricht erforderlich, der sich auf einfache, .grundlegende .uQd .für das Kind durchschau·
?
bare Gegenstände und. Zusammenhänge beschränkt. Dabei muß sich der Pä as0
f
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diWa�f:'·Problems bewußi "'.'iq,,
erW(n'oX:'
. daß-eine element risierte E rarbeituns..und .. D �rstellU11 des Sachvffi:lllilts'nräit fachwiso;enschaftli.ch.en·
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nissen.und Met C,d en widersprechen dar( ·.,; c<,:y > '
..
.fi.
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-
2.1.7
7
-
Sachlichkeit
Aufgru nd der vielfäl tige n Aspekte u nd häufig komplizierten Zusammenhänge im Ler nbereich "Gesellschaft"
ist ei n Ke nnenlernen des Sachverhalts sowie e ine Urteilsbildung schwierig. Daher muß der Bemühung um
sachgerechte Information u nd E insicht vom Pädagogen ein besonderes Gewicht gegeben werden. Auch i n der
Gru ndschule ist es u nvermeid lich, - gerade um diesem Ziel zu genügen - ei nen Sachverhalt vo n zwei Seiten
aus darzustellen u nd den Schülern e i n Vorverstä nd nis davon zu vermitteln, daß Sachverhalte von den Beteilig­
ten u nterschied lich beurteilt werden.
E i n sorgfältiger Umgang mit Quellen- u nd I nformatio nsmaterial ist erforderl ich. Der Lehrer muß d ie von ihm
oder von den Schülern ausgewählten Quellen- u nd Informatio nsmaterialien insbesondere daraufh in prüfen, o b
sie e i nseitige Aussagen bri ngen; e r sollte sich Aufsc hluß ü ber die Herkunft, über E ntstehu ngszeit u nd -ort
verschaffen u nd diese Daten - soweit es zweckmäßig ist - auch den Schülern vermittel n.
Arbe itshinweise, die a nregen, genau h i nzuschauen, Merkm_a le genau zu markieren, etwas durch die Sprache
oder durch no nver bale Mittel genau wiederzugeben, e i ne n "E xperten" zu befragen, die "a ndere Seite" zu
höre n, gewöhnen den Schüler a n sachgerechtes Verhalten.
Das Bemühen um sachgerechte Information u nd Argumentation wird nicht allein durch Gewöh nu ng erreicht:
Dem Schüler muß im nier wieder a n konkreten Beispiel e n bewußt gemacht werden, daß er sich oh ne genaue
Kenntnis ei nes Sachverhaltes - auch o h ne Berücksichtig u ng des "Für" u nd "Wider" - kein Urteil bilden kann;
nur durch diese Reflexion vieler E i nzelfälle bildet s ich sachgerechtes Verhalten als G ru ndei nstel l u ng von
Schülern heraus.
2.1.8
Zusammenarbeit mit den Eltern
.
Da der Lernbereich "Gesellschaft" Erfahru ngen der K inder in ihrer soz ialen U mwelt aufgreift u nd auch
familiäre Erfahrungen ei nbezieht, ist U nterricht im Ler nbereich "Gesellschaft" dann besonders w irksa m , wenn
Schule u nd Elternhaus zusammenar beiten.
Formen e i ner solchen Zusammenarbeit von Schule u nd Elternhaus im Ler nbereich "Gesellschaft" s ind :
l nformationsaustauch und Absprachen:
U mga ng mit Taschengeld ( KI. 2 / Umgang m it Geld);
Ausleihen von Ge brauchsgege nstä nde n ( KI. 2 / Fre izeit);
Ar beiten d er Eltern den K i ndern verstä ndlich machen ( KI. 3 / Ar beiten).
Veranstaltungen für und mit E ltern:
Laternenumzug; Gemeinsames Fest ( KI. 1 / Schule);
' .
Spiel nachmittag ( K I. 2 / Freizeit);
U nser Woh nv iertel ( K I. 3 / Woh nviertel );
Umweltschutz bei u ns ( K I. 4 / Umweltschutz).
Einbeziehen von Spezialke\"lntnissen und Interessen der E ltern im Unterricht:
Schulhofve r besserungen ( K I. 2 / Freizeit);
Herstellen e i ner geme i nsamen Mahlzeit ( KI. 2 / Umgang mit Geld; KI. 3 / Ar beiten);
Eltern als "mündl iche Quellen" lalle Themen);
Eltern als "E xperten" IKI. 3 / Ar be iten; Polizei; KI. 4 / Der Hamburger Hafen).
2.2
Lernverfahren
I m folgenden werde n diejenigen Ler nverfahren des Sachu nterr ichts genannt, denen - ne ben den bereits u nter
Pu nkt 1 .4 genannten fachspezifischen Arbeitstechniken - e i n besonderes Gewicht i m Ler nbereich "Gesell­
schaft" zukommt.
2.2.1
Etwas erkunden
Der U nterricht ist nur da nn· umweltbezogen, wenn durch ih n die A bkapselu ng schulischens Lerne ns gemi ndert
wird u nd das Lernen vorwiegend in der Umwelt stattf indet. Im Vordergrund steht daher die u nm ittel bare
Begegnung mit Situationen, das Beobachten der Sac;h e u nd das Erforschen der Verga ngenheit vor Ort: Schul·
-
8
-
weg, Schulgelände, Straßenkreuzung, S pi e lp lätze, Freizeiteinrichtungen, Bäckerei, Gegebenheiten im Wohn­
viertel, Stadtteil , Naherholungsgebiet, Naturschutzgebiet, Innenstadt, Museum u . a. m.
Das Erkunden sozialer Umwelt s ch ließt das Kennen lernen der Erfahrungen, Vorste llungen, Meinungen , Motive
und Kenntn isse von Mitschülern, E ltern, "E xperten" , anderer Erwachsener insbesondere durch Befragungen
ein; Bücher und Nachsch lagewerke sind unentbehrliche Informationsque llen.
Gerade Erkundungsgänge und Ausflüge geben oft die G e legenheit, an bestimmten Gegenständen Geschehnisse
und - ü ber die offensichtliche Wahrnehmung h inausgehend - ihre Hintergründe zu erkunden:
Zum Beispiel entdecken und lesen d ie K inder bei e inem Ausflug ( E lbwanderweg) d ie folgende I nschrift:
"Dank dem schwedischen Volk für Brot in der Not 1 946 - 1950. Ett tack ti ll Sveriges fo lk för bröd i
hungersnöd. B lankeneser Bürgerverein".
Aufforderungen wie "Wer könnte Euch wohl etwas dazu erzäh len? " { E ltern, G roßeltern, ..... - die Kinder
sollten sie u m weitere I nformationen bitten) und Fragen nach den Motiven "Warum hat das schwedische V o lk
geholfen? " (humane G rundhaltung gegenü ber notleidenden Menschen). "Warum stellten Menschen in
Deutsch land wohl die Gedenktafel auf?" (dankbares Gedenken an die H i lfe) he lfen den Kindern, die Inschrift
zu k lären.
Durch Aufforderungen und Fragen dieser Art - bei weiteren Begegnungen sollten es vorwiegend Schülerfragen
.sein - werden den Kind 8rn geschichtliche Kenntn isse und Anfänge eines historischen Bewußtseins vermittelt ;
außerdem werden sie z u einem sachgerechten Umgang m i t Quelle n angeleitet.
Eine besondere Form der Erkund ung ist der Gang in das Museum. I m Museum begegnet das Kind Zeugnissen
unserer Vergangenheit und Gegenständen fremder Kulturen und Völ ker. Die Begegnung mit diesen O bjekten,
bei der die Schüle r diese wahrnehmen und zu befragen lernen, wird erleichtert und zuglei ch intensiviert durch
das Gespräch mit dem Museumssachverständigen (verg leiche "Gespräche in H 9m burger Museen, ein Programm
des museumspädagogischen D ienstes Ham burg'', herausgegeben vom Museumspädagogischen Dienst des Kul­
turamts der Freien und Hansestadt Ham burg; Ham burger Straße 45, 2000 Ham burg 76).
2.2.2
Etwas herstellen
Die Kinder erfassen ein Pro blem leichter, indem sie zu diesem Pro blem etwas herstellen: eine Fotoausste llung
ü ber Spielmöglichkeiten von Kindern, ein Schaubi ld , auf dem die in einer Schule arbeitenden Menschen
dargestellt sind, die Nachbi ldung eines Werkzeuges, eine Lärmkarte ü ber das Wohnviertel , eine B i ld leiste ü ber
die Ernte, den Transport und Umsch lag von Bananen u. a. m.
Die Darstel lung von Erfahrungen und Einsichten zu einem gese lls chaftlichen Thema mit H i lfe selbst erste llter
Anschauungsmittel
macht dem Schüler de1,1t lich,_ was er verstanden hat oder wo er sich noch bemühen muß, Lücken in
seinem Wissen aufzufüllen;
zeigt dem Lehrer, ob die Schüle r das Problem erfaßt h a ben;
steigert die Arbeitsfreude der Schüle r für die Aufgabe;
bewirkt, daß sich die Mitschüler - auch anderer K lassen - oder die E ltern für ihre Arbeitsergebn isse
interessieren.
Selbst erstel lte Anschauungs- und Arbeitsmittel i m Lern bereich "Gesellschaft" beanspruchen nicht nur die
sprach lich-rational_e n, sondern vor a l lem die pra ktischen Fähigkeiten der Kinder und fordern zu gemeinsamem
Tun heraus. Etwas herzustel len ist wesentlicher Bestandteil eines Projektes.
2.2.3
'f.
Projekte
Projektorientierter Unterricht wird in der Grundschu le verwi rklicht, indem die Schüler - von Schuljahr zu
Schuljahr in stärkerem Maße - gemeinsam mit dem Pädagogen Ziele und Arbeitsformen der U _i;tterrichts­
themen p lanen und an den Aufgaben dann sel bständig in k le ineren Gruppen _arbeiten. Ein solcher �terricht
-
9
-
verlangt von den Kindern, realistisch-konstruktiv eine Sache zu bedenken; es verpflichtet sie zu gemeinsamem
Handeln, in dem sich das Geplante praktisch bewähren muß. Die Arbeitsform des Projekts oder projektähn­
lichen Vorhabens ist für den Unterricht Im Lernbereich Gesellschaft besonders geeignet:
Indem die Schüler bei dem gemeinsamen Planen, Verwirklichen und Auswerten des umwe!tbezogenen
Vorhabens soziale Beziehungen üben müssen, entwickeln sie in besonderem Maße ihre sozialen Fähig­
keiten;
Schüler, die im Rahmen eines Projekts oder projektähnlichen Vorhabens auf ihre soziale Umwelt
bezogen tätig werden, lernen bei einem solchen Handeln gesellschaftliche Zusammenhänge unmittel­
bar und daher besonders intensiv kennen.
Dem Leistungsvermögen von Grundschülern sind - vor allem in den ersten Schuljahren - nur kleinere Projekte
oder projektähnliche Vorhaben angemessen.
Beispiele:
Schüler des ersten Schuljahres laden künftige Schulanfänger zu sich ein (KI. 1 /Schule);
eine Klassenbücherer einrichten (KI. 2 /Freizeit);
eine Gemüsesuppe, einen Obst- oder Kartoffelsalat herstellen (KI. 2 /Umgang mit Geld);
etwas gemeinsam backen (KI. 3/Arbeiten);
ein kleines Erkundungsspiel im Wohnviertel durchführen; die Nachbarschaft, die Eltern über die Bedeutung von
Straßennamen im Wohngebiet - etwa in einem von der Klasse selbstv€rfaßten Buch - informieren; (KI. 3 I
Wohnviertel);
ein Buch "Unser Buch über Hamburg" herstellen (KI. 4 /Großstadt Hamburg);
einen kleinen Baum im Wohnviertel pflanzen (KI. 4 /Umweltschutz).
2.2.4
"Vorgestellte" Situationen
Situationen können nicht immer unmittelbar in der Realität geklärt werden. Ein dem Aufnahmevermögen von
-Grundschülern im besonderen Maße entsprechendes Verfahren ist es, wenn der Pädagoge den Kindern bedeut­
same Wirklichkeitsausschnitte mit den Mitteln der Sprache "vorstellt".
Für das Miterleben und Mitdenken des Kindes ist es hilfreich, wenn der Pädagoge so bildhaft erzählt, daß das
.Kind sich in die Situation hineinversetzen kann: Der Pädagoge wird seine Erzählung an die Darstellung eines
Einzelschicksals binden; er wird abstrakte, allgemeine Zusammenhänge in konkrete Einzelheiten übersetzen
und sich bemühen, Vergleiche aus dem Leben der Kinder heranziehen; er wird nicht Zustände beschreiben,
sondern ein Geschehen und eine Handlung in den Mittelpunkt seiner Erzählung stellen. Der Pädagoge muß
einfach und sachgetreu erzählen (vergleiche 2. 1 .6 und 2.1 .7).
I n solchen durch den Pädagogen "vorgestellten" Situationen begegnet Kindern ein Sachverhalt anschaulich und
konkret und befähigt sie, sich mit diesem auseinanderzusetzen und ihn zu klären .
../";.<''''"'"'.;,·-.),
f 2.2.5/
\._,_„,,,...�·
Rollenspiele
Rollenspiele helfen dem Kind, Erfahrungen mit seiner sozialen Umwelt zu erhellen ("Katja muß rechtzeitig
nach Hause kommen"). Lösungswege für schwierige Situationen zu erproben ("Michael IJ..aJ._.s.elo_.G.e..LO ver-
-·- ,
�
loren") oder auch Verhaltensweisen anderer einordnen und verstehen zu lernen (''lJ�d r Türkei wird zum
Mitspielen·;;�·g�den''''):'"''''"''"'''"'''''"'_,,,,
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'''""�"''&'''''""'"'"'
Im Rollenspiel ·können Kinder auch Fertigkeiten zum Beispiel im Umgang mit öffentlichen Einrichtungen üben
und damit sichern (Sprechen mit der Bibliothekarin;· Ansprechen eines Polizeibeamten).
Rollentausch erleichtert Kindern, sich für Verhaltensweisen anderer, für ihr Fühlen und Denken zu öffnen; die
Nachbesprechung fördert das Klären der im Spiel erlebten_ Verhaltensweisen.
)
- 10-
B INHALTE
Allgemeine Hinweise
Aktuelle Situationen:
Im Unterr"icht des Lernbereichs "Gesellschaft" aufzugreifende aktuelle Situationen, deren Inhalte im Lehrplan
nicht vorgegeben wer_den, können zum Beispiel sein:
Ereignisse und Probleme aus dem persönlichen Bereich wie "Peter findet einen überfahrenen Igel", "Katja
kommt ins Krankenhaus". "Ingo und Birgit streiten sich um eine Schere", "Kai fährt mit seinen Eltern in die
DDR", "Karin braucht einen Paß", "Hans-Georg wirft in der Pause mit Schneebällen";
Ereignisse und Probleme in der näheren Umwelt wie "Die Schule übernimmt eine Patenschaft", "Anjas Vater
streikt", "Oie Schule hat Jubiläum", "Wie die Leute mit dem unerwarteten Winterwetter fertig werden",
"Demonstration in der Hauptstraße", "Ein Haus wird abgebrochen", "Herr Meyer .schließt seinen Laden",
"Die Bushaltestelle wird verlegt";
Ereignisse und Probleme aus dem öffentlichen Leben wie "Eine neue Autobahn nach Berlin", "Der Bundes­
präsident hat zu einer Spende für "Brot für die Welt" aufgerufen", "Lehrer aus dem Ausland besuchen die
Schule", "Antisemitische Schmierereien", "Ein Großtanker ist im Ärmelkanal gestrandet", "Es wird gewählt",
"Die Bundesrepublik Deutschland hat Geburtstag".
In Grundschulklassen sollte es zur Gewohnheit werden, daß die Schüler aktuelle Situationen, die sie besonders
interessieren, für eine klärende Behandlung im Unterricht vorschlagen.
Aktuelle Lernsituationen aufzugreifen und zu klären, ist eine wesentliche Aufgabe des Lernbereichs "Gesell­
schaft''; etwa ein Drittel der für den Lernbereich zur Verfügung stehenden Unterrichtszeit sollte für diese
Aufgabe benutzt werden.
Rahmenthemen:
Der vorliegende Lehrplan ordnet 1 0 Themen aus der sozialen Umwelt des Schülers einzelnen Schuljahren zu.
Zu Beginn jeden Themas wird begründet, warum die Erarbeitung des Themas in der Grundschule bedeutsam
ist. Grundintentionen geben jeweils die Hauptrichtung bei der Behandlung des Themas an; die inhaltlichen
Vorschläge suchen geeignete Sachverhalte, Lernziele und Arbeitsanregungen zu verknüpfen.
Die Grundintentionen und inhaltlichen Vorschläge sind als ein Rahmen zu verstehen, innerhalb dessen der
Pädagoge auswählen und so im Interesse gründlichen Arbeitens Schwerpunkte setzen kann und soll.
Einige der Rahmenthemen - insbesondere "Schule" und "Freizeit" - sind nicht etwa als geschlossene, in
unmittelbarem Nacheinander zu behandelnde Unterrichtseinheiten aufzufassen, sondern sind - zumindest
teilweise - bei sich anbietenden Gelegenheiten im laufe des Jahres zu verwirklichen.
Die Erarbeitung der 1 0 Rahmenthemen ist verbindlich; etwa zwei Drittel der für den Lernbereich zur Ver­
fügung stehenden Unterrichtszeit sollte für diese Aufgabe genutzt werden.
Themen-Übersicht
Schuljahr
Thema
Unterrichtsstunden aus dem Bereich uG��hllschaft"
für
verbind!.
Themen
für
aktuelle
Themen
zusamm en
1.
1 . Schule
7
3
10
2.
2. Familie
3. Umgang mit Geld
4. Freizeit
6
6
8
10
30
3.
5. Wohnviertel
6. Arbeiten
7. Polizei
12
10
8
15
45
14
12
10
17
53
4.
8. Großstadt Hamburg
9. Umweltschutz
1 0. Der Hamburger Hafen
Die erforderliche Unterrichtszeit ist nicht nur der Stundentafel für den Sachunterricht zu entnehmen, sondern
auch anderen Lernbereichen - je nach deren Beteiligung. Auch die für Wanderungen und Unterrichtsgänge
vorgesehenen Zeiten (Wandertage) sind für die Erkundung der sozialen Umwelt zu nutzen.
- 11 -
1
Schule (Klasse 1)
1.1
Zur Begründung des Themas
Der Eintritt in die Schule ist für alle Kinder ein entscheidender Einschnitt: Die sozialen Beziehungen zwischen
Kindern und Erwachsenen wie auch zwischen den Kindern untereinander sind andere als in der Familie und im
Kindergarten, das Lernen ist geplant. Gezielte Hilfen erleichtern Kindern, sich in der für sie neuen Situation
zurechtzufinden. Zu diesen Hilfen gehört, die Kinder mit ihrer Schule vertraut zu machen: Klasse, Unterricht,
Schule und Schulumgebung müssen für die Kinder verständlich, übersichtlich und interessant werden.
1.2
Grundintention: Verhaltenssicherheit in der Schule gewinnen
1.3
Inhaltliche Vorschläge
Sich in der räumlichen und sozialen Umwelt der Schule orieritieren
11
Die Mitschüler kennen:
ihre Namen nennen können;
etwas .von ihnen erfahren;
mit ihnen gemeinsam etwas tun.
2)
Die Schulräume kennen:
den Weg auch allein finden zu Klassenräumen anderer Klassen, sanitären Einrichtungen, zum
Pausenhof, zur Sporthalle, zu Fachräumen, zur Schülerbücherei, zum Lehrerzimmer, Haus­
meisterzimmer.
31
Sich auf dem Schulgelände zurechtfinden:
Erkundungsgänge;
Bauen der Schulanlage mit Klötzen.
4)
Sich auf dem Schulweg zurechtinden:
ihn beschreiben und aufmaten;
benachbarte Straßen und markante Gebäude nennen.
5)
Die in der Schule tätigen Personen und ihre Aufgaben kennen (Lehrer, Schulsekretärin,
Hausmeister und sein Helfer, Schulleiter, Raumpflegerin):
mit ihnen sprechen, um etwas bitten, etwas fragen: "Ich habe etwas verloren." - "Ich habe
etwas vergessen''.
6)
7)
Sicherheitseinrichtungen kennen:
Notausgänge, Telefon, Feuerlöscher.
Über einige institutionelle Bedingungen der Schule informiert sein:
die Zeiteinteilung in der Schule (Schulstunden, Pausenzeiten, Ferien) kennen; mit der Zeit"
einteilung in der Familie, im Kindergarten vergleichen;
das Alter von Schulantängern wissen; wissen, daß der Schulbesuch eine Pflicht ist;
einen Stundenplan mit Hilfe von Symbolen lesbar machen und wissen, was Kinder in einem
ersten Schuljahr lernen; wissen, was Schulanfänger lernen, die eine besondere schulische
Einrichtung, zum Beispiel eine Schule für Blinde und Sehbehinderte, eine Schule für Schwer­
hörige besuchen.
8)
Bezüge zur eigenen Vergangenheit und zu der der Eltern und Großeltern hersteHer,i:
,,
eine Fotoreihe "Vom Baby zum Schulkind" (Vorstufe zur Zeitleiste) anlegen und feststellen,
was das.Kind schon lernte, bevor es Schulkind wurde;
von den Eltern und Großeltern über deren Schulbeginn etwas hören (vergleiche _.Kästner:
HAis ich ein klei.ner Junge war" in den Unterrichtshilfen).
-12 -
Gestalten des Zusammenlebens
1)
Wahrnehmen sozialer Beziehungen in Schul situationen und sich entsprechend verhalten:
Gebrauch sgegen stände, die die Schule zur Verfügung stel lt, a ls gemeinsames Eigentum aner­
kennen und dementsprechend achten und pflegen;
Formen für ein gemeinsames Pau senfrüh stück finden;
Lösungswege für schwierige Situationen finden: etwas nicht gewußt haben, zu spät kommen,
etwas vergessen haben; z u sammensi tzen J nicht z u sammensitzen wollen; Ärger mit den
"Großen" während der Pau se und auf dem Schulweg.
2)
Beziehungen aufnehmen zu den E l tern der K la sse:
einen Spielnachmittag, einen Laternenu i:n zug, eine Adventsstunde mit sel b stgebackenen
Plätzchen, einen Elternabend gemeinsam planert und durchführen ;
3)
Beziehungen aufnehmen zu Kindern anderer Schulkla ssen und in sbe sondere im H i n b lick auf
Konkurrenz und Kooperation bedenken:
sich gegenseitig Werkarbeiten zeigen ;
sich gegen seitig etwas vorführen;
sich gegenseitig etwas vorsi.ngen.
4)
Künftige Schu lanfänger mit d �r Schu lsituation vertraut machen;
Kinder eines K indergartens, jü rigere Gesc tlwi ster in die K la sse einladen;
gemeinsam überlegen, was den jüngeren Kindern über d i e Schule erzählt werden sol l , die
eigenen I nteressen und die der jüngeren Kinder bedenken;
ein Schaubild über die in der Sch u le tätigen Personen_ herstellen und es den jüngeren Kindern
erk lären können;
l
1
mit den jüngeren· Kindern e twas gemeinsam tun, sie an Formen des Unterrich t s teilnehmen
la ssen.
1.4
Unterrichtshi lfen
Literaturausgaben
Baumbach I Gerstäcker: Ich bin fünf Jahre a lt. I n : Die Grundschule 3/1 974
Beck: Von den R icht linien zur Unterrichtspraxi s. I n : Die Grundschule 5/1975
Becker I Niggeme yer: Ich bin jetzt in der Schule. Rave nsburg 1 972
r·;_c""�„.•,....o._,�,��
:, .f.@�e�- _J.B�s!,Lhußenseiterpro b lematik am Sch u la n fang und in der Eingang sstufe. In: Handeln und Erken­
nen im Sozialbereich, hera u sgegeben vom Arbeitskreis Grundschu le, Frankfurt 1 978
:"''""""�'�"'"F"-.��-Kä stner: Al s ich ein k leiner J unge war. Ueberreuter, Heidelberg / Wien 1 973 (darin: Schulanfang u nd Ver­
ha lten des kleinen Erich im Unterricht)
Moe ller-Andresen: Da s erste Schuljahr. Klett, Stuttgart 1 973
Mü ller: Soziale s Lernen m i t Sch u lanfängern. I n : Ackermann (Hrsg . ) : Sachunterricht / Sozialwi ssen schaftlicher
Bereich, Kösel, München 1 976
Regelein: Viele Menschen helfen in der Schu le zusammen, damit die Schüler gut lernen können. I n : Ehren­
wirth Grundschulmagazin 8/1 974
Regelein: Wir s_i nd jetzt Schulkinder. I n : Ehrenwirth Grundschulmagazin 8/1 976
Schütze: Kinder und Schüler - zweierle i Sorten? Wir laden -Kinder aus dem· K indergarten ein. In: . Die Grund­
schule4/1 979
Jhiertelder: "Die Pause" - Schul funk im Unterricht :-eines er sten S ch u ljah re s. I n : .Arbeitskreis Grundsch ule
(Hrsg. ): Mediengebrauch .i n der Grundschu le , Fra nkfurt 1 977
- 1 3Lichtbildreihe / To nba nd (Klasse 1 bis 4)
"Der Klei ne, der La nge, der Dicke"
1 4 0055
(Text, 1 1 Lichtbilder, T o nband 4 m, 9,5 cm)
10 2351
"Vom Mitspielen a usgeschlossen" ( 1 5 Bilder, farbig, Text)
Film ( Klasse 1 bis 4)
"Wer hat A ngst vorm Klei ne n Ma nn?
32 2841
"
(19
m,
farb ig, Text)
Rech ts- und Verwaltungsvorschriften
Bestimm unge n für die Stunden- und Pausenord nung der allgemeinbilde nden Schulen IKI. 1 bis 1 0) vom
1 1 .6.1975. I n: Verwaltungshandb uch für Sch ule n, 03.01 .01
Behörde für Schule, J ugend und Berufsbild ung ( H rsg.) : Kleines ABC des Sch ulrechts - e i ne Orientier ungsh ilfe
für Elte rn. Hamburg 1978
Hinweise zum Lehrplan Verkehrserziehung
A uf die folgenden Themen des Lehrplans "Verkehrserzieh ung" wird a ufmerksam gemacht:
Erstes Schuljahr ( 24.7.40, 1)
A uf dem Sch ulweg (24.7.40, 1 . 1 )
Hinweise zu den Richtlinien für die Erziehung in Vorschulklassen
Leben und Ler ne n i n sozialen Bezügen
Wer ich e i nmal war, wer ich heute b i n;
Erwachse ne i n der Sch ule;
Regel n erarbeiten.
2
Familie ( Klasse 2)
2.1
Begr ünd ung d es Themas
Die Klär ung und E i nord nung von Erfahrungen i n und mit der Familie fördert i n K i ndern das Verständ nis für
Verhaltensweisen, Gefühle und Wünsche des K i ndes selbst sowie für die a nderen Familienmitglieder.
Es kö nne n jedoch a uf dieser Altersstufe nur solche Erfahr unge n der K i nder a ufgegriffen werden, deren Klärung
die emotio nale Festig ung, die die Familie oder e i ne familienä h nl iche Gemei nschaft d em Ki nde bietet, nicht
gefährdet. Da familiäre Erfahr unge n der Ki nder vor allem i n den Themen "Umgang mit Geld", " F reizeit" und
"Arbeiten" wieder a ufgegriffen werden, beschrä nkt sich das Thema "Familie" darauf , den G r undschülern erste
E i nsichten über Ord nungsformen und Sch utzf unkt io nen mitmenschlichen Z usammenlebens, über das M 1· te inan·
derleben in verschiedenen Familiensituatione n und über Normen, die das Verhalten i n 'ei nzelne n Familien·
situatione n bestimmen, z u vermittel n.
2.2
Grundintentio n:
Soziale Bezieh unge n i n· der Familie wahrnehmen u nd verstehen
2.3
Inhaltliche Vorschläge
1)
O rd ne n verwa ndtschaftlicher Bezieh unge n:
die e igene oder e i ne erdachte Familie ne nne n, malen, beschreiben;
die Verwa ndtschaftsbezieh ungen dieser Familie z u ei ner zweiten (fiktiven) Familie be­
nennen;
anhand von Fotos - K i nd 4 Eltern. G ro ßeltern - d ie G e neratione nfolge darstellen (Vorstufe
z ur Zeitleiste);
in e i ne n Stammbaum h i ne i nzeich ne n
die Ge nerationenfo lge - K i nd, Eltern, Großeltern
(ve rgleiche Seite 8 und Seite 45', H i nweise a uf die M useumsgespräche).
-
�
·······�
Wahrnehmen sozialer Bezieh ungen i n Familiensituationen:
a nh a nd fiktiver Dar stell unge n ( Buch , Film, Hör spiel, Lichtbildreihe, Fotos} über das Mit­
ei na nderleben in einer Fam i l ie sprechen wie E i nzel ki nd situati o n, das Leben in e i ner Ge­
schwisterreihe, Kinder und alleinstehende Mütter, allei nstehende V äter. das Leben i n e i nem
Land wie J ugoslawie n, Griechenland, der Türkei, d_a s Leben i n e i ner A usl änderfamilie, wenn
ei n K i nd beh indert i st (vergleiche d ie U nterrichtshilfen).
2)
!
Miteina nderlebe11 in Familiensituationen der "Dri tten Welt" vermitteln, Filme wie "Gr üße
von R o sita a us Peru", "Begeg nung mit dem Afrikaner Shadd ruk" und " E i ne Z uk unft für
Rom"; sie fördern da s Verständnis des Schülers für Probleme von K i ndern und ihren Eltern
i11 a nderen L ändern. Da e i nige der F i l me der "Dritten Welt" besser e rst ab K l a sse 3 gezeigt
werde n sollte n, wird empfohlen, die Thematik da nn e rne ut oder e rst dann a ufzugreifen.
3)
Wi ssen, daß es Normen gibt, die a uf das· Miteinanderleben i n der F amilie e i nwirken (Er­
zieh ungsvorstell ungen, R ollen, Ei nstel l ungen gegenüber A ußenseitern):
in e i ner Tabelle festhalten, was M ädchen und J unge n dürfen oder tun sollen; darüber spre­
chen, ob e s spezifische M ädchen· oder J ungenarbeiten gibt;
.
über schwierige Situationen in der Familie wie K ra nkheit und Krankenha usa ufe nthalt spre­
chen und Möglichkeiten a ufzeigen, wie der einzel ne helfen ka nn;
Verhaltensweisen von Ki ndern und E rwach se nen darstellen, begründen und dazu ggf. Alter­
nativen e ntwickel n bei Situationen wie:
"Katja m· uß rechtze itig nach Hause kommen",
"Angel ika und R o nald sollen am Wochenende den Abwa sch übe rnehmen",
"Vater verspricht So nja Geld für das Wagenwa schen";
"Kai m uß a uf Petra a ufpa ssen";
" F ra uke möchte gern bei ih re r Freundin übernachten";
"M utte r i st stre nge r a l s Vater: Wem erzählt G i sela ihr M ißgeschick? ";
"Die gemei nsame Radtour am So nntag sol l a usfallen, weil Vater eine wichtige A rbeit machen
m uß";
"Andre i st beh i ndert";
" M utter geht wieder arbeiten";
"Wi r laden Öza aus der Tü rkei z um Mitspielen e in" .
4)
2.4
Über familie näh nliche Formen i nformiert sei n:
e i n Vollheim, ein Kindertagesheim a uf suchen;
Bildmate rial über e i n K i nderdorf z usamme nstellen;
G rü nde wi sse n, warum staatliche oder private O rganisationen familien ähnl iche Formen e i n ­
richten.
U nterrichtshilfen
Literaturangaben
Beck: Außersch ul i sche Sozial i sation und sch ul i sches Le rnen. I n : Politi sches und soziales Lernen im Grund­
schulalter, Sch riftenreihe der Bundeszentrale für politische Bild ung, Ba nd 1 3 1 , Bonn 1 978
Bundeszentrale für gesundheitliche A ufkl ärung, Köl n, im A uftrag des Bunde smi ni sters für J ugend, Familie und
Ge sundheit ( H r sg. ): Familienbilder. Informationen über Familien i n unserer Zeit. 1 6 Bei spiele-P robl eme und
H ilfen.
Dies.: Eltern und K i nder. Ansch rift: 5000 Köl n 100, Postfach.
Norddeut scher R undfunk, Abt. Sch ulf .unk (H rsg . ) : Vo rurteile. Der Vo rmund. Ve ränder ungen. I n: Neues a u s
Waldhagen ( Be i heft) . e rstes H a l b ja h r 1 979
Sc hmitt: Soz iale Erzieh ung i n der Gcu nd sc h ule, he ra usgegeben vom Arbei tsk rei s G rund sch ule, F rankfurt 1 976
i. •
I·
i
:
I·
i··
1
Th ie rfelder/ 'Me ye r-Hu smann: Familie he ute - .Familie f rüher.An: Die G run d sch ule 1978 (darin: A uswertung
e ine s :Museum sbesu ches)
- 15 Erzählu ngen
G ydal / Danielsson: Oles Freundin Petra. Car l sen, Reinbek 1 974
dies.:
Oles Großvater stirbt. Carl sen, Reinbek 1 974
Hamsum: Die La ngerudkinder. List, München 1 976
Hoffmann: Famil ienkrach. In: Geh u nd spiel mit dem R iesen. Beltz , Weinheim 1 97 1
Kästner: Al s ich ein kleiner Junge war. Ueberreuter, Heidelberg / Wien 1 973 (darin: E i n Kind hat Kummer.
Der ungefähre Tagesablauf eines ungefähr Achtjährigen. )
rNürdin / Eriksson: Gordana (Bei u ns in Jugoslawie n ). Erziehu ng und Wi ssen schaft, Hamburg 1 979
'
1 dies. : Deniz ( Bei uns in der Türkei ). Erziehung und Wisse nschaft, Hamburg 1 979
dies.: l r i ni ( Bei u n s i n G riechenla nd ). Erziehung u nd W i ssen schaft, Hamburg 1 979
1 Schwindt: Spaghetti, Spaghetti! Erziehu ng und Wissenschaft, Hamburg 1 976
�
"--
Fotobände
cker / Niggemeyer: Jede Familie ist a nders. Maier, Rave nsb urg 1 977 ( Fotokarten )
s.: Meine Familie - Deine Familie. ebd. 1 977 ( Foto- u nd Textband)
eipp ( H r sg.): So leben wir. ebd. 1 978 ( Fotokarten)
Lichtbildreihen
("iüi;.Q-:>
1 0 2349
"Ga starbeiterkinder i n der Nachbarschaft" (22 Bilder. farbig, Text)
"Wie lebt Twaha i n Tansa ni a " ( 1 5 Bilder, farbig, Text).
Tonfilme
... ... .-�„„�:�
C.J1.1§:l.5.��>
32 2613
32 2561
32 2630
32 301 7
32 2644
32 2940
HT 437
HT 456
"Antonio - wo ist er zu Hau se? " ( 1 6 m i n, farbig, Tex t )
"... beh i ndert . .. " ( 1 5 m i n, farbig, Tex t )
"Andre - wie sol l ma n mit ihm u mgehen? " (22 m i n, farbig, Text)
"7 Jahre - 70 Jahre" (29 m i n, schwarz �weiß, Text)
" Kinder i n Japan" ( 1 6 m i n, farbig, Text )
"Grüß e von Twaha aus Tansania" (22 m i n, farbig, Text)
"Grüße von Rosita aus Peru" (22 m i n, farbig, Text)
"Ei ne Zuku nft für R.tm" (21 m, ab Kla5Se 41
"Begegnung mit dem Afrikaner Shaddruk" ( 1 4 m l
Tonband
//
,.,.,.�··
--:----�"
( 20/22 2495 'I Leila aus der Türkei erzähl t über ihre Familie" (5 min, Tex t )
\,
/
_,.,....'·�··-····A ngefiote der Museen (Museumsgespräche)
_
Hamburger Kunsthalle
Formen und F u nktione n des Zusammenlebens (Tempels "Familie M u yssart", Stee ns "Vaterfreuden",
R u nges "EI tern", Uhdes "Ki nderstube")
Familienbild nfsse (Beziehungen von Familienmitgliedern u nterei nander; K inderwelt u nd Erwach­
senenwelt )
Museum für Völkerkunde
I n ei nem Zelt au s Turkesta n
- 16 3.
Umgang mit Geld ( Kla sse 2)
3.1
Zur Begründung des Thema s
Zu Verhaltensweisen, d ie Kinder für d a s Leben benötigen und d ie frühzeitig erlernt werden mü ssen, gehört der
Umgang m it Geld. Z iel der inha ltl ichen Vorschläge ist es darum, die K inder in ein verantwortliches Haushalten
mit Geld einzuüben ; d a s heißt. sie sollen vor allem lernen, wie sie m it einem ihnen zur Verfügung stehenden
Geldbetrag über einen festgelegten Zeitraum au skommen können und w ie sie sich E inf lü ssen, die einem
sinnvollen Umgang m it Geld entgegenwirken, entziehen können.
Verha lten swei sen, wie Au sgaben vorau sschauend zu planen, Geld einzuteilen und über legt au szugeben, können
den K indern nachhaltig an S ituationen verm ittelt werden, d ie starke Bezüge zu ihrer Alltagsw irklich keit haben:
dem E inkaufen und dem Umgang m it Ta schengeld. E s kann auch ein Verständnis dafür angebahnt werden , daß
in der Familie ebenfall s Au sgaben geplant werden. An e infachen Bei spielen kann gezeigt werden, daß auch ein
Geme inwesen d ie Verwendung von Steuerm itteln gewichten muß.
Da e ine gründl iche Klärung der Handlungserfahrungen der K inder beim E in kaufen und im Umgang m it
Taschengeld erforder lich i st und d ie zur Verfügung stehende Zeit voll beansprucht, muß dieser Lehrplan
vveiterführehde Vorschläge, die Probleme w ie "Hersteller, Händler, Verbraucher" systemati sch aufgreifen,
späteren Sch u lstufen üb�rla ssen.
3.2
Grundintention:
P lanvoll m it Geld u mgehen
3.3
Inha lt liche Vor sch läge
P lanen und Ausführen eines günstigen E inkaufs
1)
j>_,
Erkennen, daß e in gün st iger Einkauf geplant werden kann:
m it H ilfe von Eltern, in G ruppen etwa s für die K la sse e in kaufen, w ie z. B. Zutaten für e inen
O b stsalat oder e ine Gemüse suppe. Spie le, F il z st ifte. Hefte oder andere Schreibmateria lien;
dafür einen Ein kaufsplan aufstellen; a lle vorhersehbaren Au sgaben auf schreiben;
Prei sangebote verschiedener Einkaufsstätten im Wohnviertel kennen und m iteinander ver­
gleichen; ggf. ein effektvoll aufgemachtes Sonderangebot prüfen; gün stige Angebote berück·
sichtigen;
die Länge der E i n kaufswege erkunden; eine e infache Kartenskizze vervoll stän d igen: Ge­
schäfte in unmittelbarer Nähe der Schule. G e schäfte in der Wohn straße, Lage des Wochen­
marktes;
überprüfen, ob Geldeinteilung und Geldau sgabe überein stimmen.
2)
Wahrnehmen sozia ler Beziehungen in E inkauf ssituationen und sich ent sprechend verhalten:
eigene Intere ssen vertreten: auf Mäng�I e iner Ware aufmerk sam machen, ein Angebot ab leh­
nen, nach einer b e stimrriten Ware fragen, einen Wun sch k lar a u sdrücken, ein G e schäft ver­
la ssen können, wenn d a s Angebot den Wünschen n icht entsprach ;
Lösungswege w issen: da s Portemonnaie verge ssen haben, Geld verloren haben;
das E igentum eines G e schäfte s achten ; im Selb stbedienung sladen e inen Korb oder Wagen
benutzen.
Sinnvo l ler Umgang mit Taschengeld
1 )·
i
[e­
f'
Erkennen, daß Ta schengeld p lanvo ll auSgegeben werden fl'.)uß: wi ssen, für welchen Zeitraum
d a s Geld reichen sol l; seine Wünsche nennen und aufschreiben, was man mit. dem Ta schen­
geld gern machen würde;
- 17 eine Rangfolge für die Wünsche festlegen ; entscheiden, wofür das Taschengeld ausgegeben
werden soll;
einen gewünschten Gegenstand wie zum Beispiel Spielzeug nach Haltbarkeit, Funktion und
Preis beurteilen;
Gründe und Situationen kennen, die mögl icherweise die geplante Geldeinteilung und -aus­
gabe erschweren, indem Verhaltensweisen dargestellt und dazu ggf. Al ternativen entwickelt
werden in Rollenspielen wie
"Dirk hat mehr Taschengeld als Björn";
"Dirk überredet Björn, ein großes Eis zu kaufen";
"Claudia holt sich nicht Süßigkeiten am Automaten (Kiosk)";
"Petra und Dirk sehen verlockende Angebote im Geschäft".
3.4
2)
Die planvolle Ausgabe von Taschengeld m_it einigen Gesichtspunkten für eine Haushaltsplanung in der Familie vergleichen:
Wofür braucht eine Familie Geld?
Von wem bekommen die Eltern das Geld (den Lohn, das Gehalt? )
Muß das Geld für einen bestimmten Zeitraum reichen?
Kann eine Familie etwas tun, um das Geld einzuteilen?
3)
Aus einigen Gesichtspunkten der Haushaltsplanung in der Familie auf die Haushaltsplanung
einer Stadt schließen:
Wofür braucht eine Stadt Geld?
Von wem bekommt die Stadt Geld?
Was tut die Stadt, um das Geld einzuteilen?
(Kann beim Thema "Großstadt Hamburg " erarbeitet werden.
Unterrichtshilfen
Literaturangaben
Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung (Hrsg.): Der junge Verbraucher - Konsument von heute und
morgen. In: Daten und Fakten Nr. 2, Hamburg 1977
Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Wirtschaft - Verbraucher und Markt. In: I nformationen zur
politischen Bildung 1 73, Bonn 1 977
Grund: Ware und Preis. (Unterrichtsmodell für KI. 3 / 4 ) Verlag Erziehung und Wissenschaft, Hamburg 1975
Hesse: Einkaufen früher, eine Erkundung von Lebenserfahrungen älterer Leute. In: Sachunterricht und
Mathematik in der Grundschule 1 /1977
lrmler: Wünsche, Bedürfnisse, W.irtschaften. I n : E. H . Müller (Hrsg. ) : Planungsh i l fen zum Sachunterricht.
Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1 976
Käsler u. a.: I n i tiativen zur Verbrauchererziehung in der Grundschule. (Un.terrichtsbeispiele für die Jahr­
gänge 2 4) I n : Sachunterricht und Mathematik in der G rundschule 3/1975
-
Museum für Hamburgische Geschichte ( H rsg.) : Der Ausruf in Hamburg. Hamburg o. J .
Norddeutscher Rundfunk, Abteilung Schulfunk ( H rsg . ) : I m Warenhaus I Auf dem Wochenmarkt. I n : Wer
macht mit? Hört, wie es klingt! Erstes Halbjahr 1979
Norddeutscher Rundfunk, Abteilung Schulfunk (Hrsg.): Wer macht mit?
Einkauf im Supermarkt)
Erstes Halbjahr 1978, (darin:
Norddeutscher R u ndfunk, Abteilung Schulfunk (Hrsg . ) : Arbeit, Wirtschaft, Recht. Beiheft für das 1 . Halbjahr
1979 (darin: Sachinformationen zum Thema "Wie man mit dem Einkommen auskommt")
Verbraucherzentrale Hamburg e. V. (Hrsg . ) : Materialien zum Lehrplan, Thema: Konsum und Werbung in der
Grundstufe, Hamburg 1 977 (darin: Sachinformationen und Kopiervorlagen)
_
- 1 8Lichtb i ldreihen
H 53
H 68
"Einkauf im Supermarkt" ( 1 1 Bilder, farbig)
"Beim Jackenkauf (8 Bilder, farbig)
Tonfilm
32 2679
"Udo bekommt einen neuen Anorak" ( 1 2 min, farbig, Text)
Hinweise zum Lehrplan Technik
Bauten a u s dem Produ ktion s- und Dienstleistu n g sbereich (S. 1 2 1 ) , 24.7.30, 1 .2.2:
Supermarkt / Einkaufszentrum I K I . 2/3)
4
Freizeit 1 Klasse 2)
4.1
Zur Begr ündung des Thema s
Die Leben sverhältnisse- in der Bundesrepubl i k Deutschland gewähren K indern und Erwach senen in der Regel
viel freie Zeit und werden der heranwach senden Generation sehr wahrscheinlich noch mehr freie Zeit bieten.
Freizeitverhalten des Erwachsenen wird im Kindesalter vorgebildet; nicht alle Kinder erfahren jedoch in ihrer
Familiensituation die notwendigen Anregungen, die die freie Zeit zu einer sinnvollen, die sozialen Beziehungen
verbessernden und das lch bereichernden Lebenszeit werden la ssen.
Um F reizeit gestalten zu lernen, braucht das Kind ermutigende, e s erfü llende und stärkende Erfahrungen mit
seiner eigenen Aktivität. I ndem Freizeittätigkeiten - auch unter einschränkenden Bedingungen - von ihm
sel b st, aber auch mit anderen und für andere entwickelt werden, lernt e s, selbständig, kreativ und sozial auf
Gegebenheiten zu reagieren und Freizeit a l s eine erfüllte Zeit zu erleben.
(Vergleiche Thema "Arbeiten".)
4.2
Grundintention:
Freizeit nutzen, gestalten und genießen können
4.3
Inh altlich Vorschläge
Über F reizeitmöglichkeiten informiert sein
1)
Freizeitgesta ltung von Kindern der Kla sse kennenlernen :
Freizeitaktivitäten der Schüler sammeln: - künstler i sche, handwerkliche und sportl iche Aktivi­
täten, Hobbies und bel iebte Spiele in der Kla sse vorstel len;
Fotos und Zeichnungen der K inder über ihre Aktivitäten und Hobbies ausstel len.
2)
Freizeitorte kennenlernen:
Freizel_teinrichtungen wie einen pädagogisch betreuten Spielplatz, Schwimmbäder. ein
Mu seum, eine Bücherha lle gemein sam aufsuchen uhd sie zu nutzen suchen (positive Gewohn­
heiten stiften);
nahegelegene Wal dgebiete, Parks oder andere Anlagen aufsuchen; auch Gelegenheiten zum
Bei spiel für naturkundl iche Beobachtungen kennenlernen;
wi ssen, welche Vereine es fQr die Kinder im Wohnviertel gibt;
wi ssen, ob Kinder auf Gehwegen spiele n dürfen.
3)
Über zeitliche Möglichkeiten v?n 'Kindern und E l tern informiert sein:
klären, wann Kinder Zeit für ihre Freizeitaktivitäten haben;
k lären, wann, Eltern Zeit und Kraft für Freizeitaktivitäten haben.
- 19 4)
Beziehungen zur Vergange nheit herstellen:
Eltern u nd Großeltern nach Liebl i ngsspielen i n ihrer K i ndheit fragen u nd sich ggf. zeigen
lassen;
im Museum Spielzeug aus früheren Zeiten ke nne nler ne n;
auf Bildern frühere K i nderspiele ke nne nlernen u nd ggf. nachspielen.
Planen und Gestalten von Freizeittätigkeiten
1)
Erfahre n, daß jeder einzel ne allei n oder mit a nderen seine Freizeit plane n u nd gest_a lten
ka nn:
I nteresse n der Schüler feststellen, räumliche u nd zeitliche Beding u ngen kennen, Spiele u nd
Aktivitäten sammeln u nd erproben für die Pause, den Ausflug, die Spielstu nde, den Aufent­
halt i n e i ner Freiluftschule, für das Wochene nde, für die Ferien; ei nen Plan für das Wochen­
ende überlegen;
Spiele für die Spielstu nde - auch nach alten Vorlagen (vergleiche A ngebote der Museen) selbst herstellen;
Lösu ngswege für Schulhofverbesserungen f i nde n. auch Eltern oder ältere Mitschüler darum
bitten, z. B. ein Klettergerüst aufzustell e n;
ei ne Klassenbücherei ei nrichten u nd dafür eigene Bücher zur Verfügu ng stell e n oder aus der
Bücherhalle dafür ausleihen;
ei ne n Spiel nachmittag organisieren u nd dabei die Eltern beteiligen;
sich Fernsehen als Freizeitaktivitäten bewußt machen i n Rollenspielen · wie _"Wir wählen das
Programm aus", "Eltern u nd K i nder sehe n sich zusammen e i ne Sendu ng für K i nder a n",
" K i nder sprechen mit den Eltern über e i ne Send u ng";
die Rollenspiele den Eltern auf e i nem Elternabend vorspiele n u nd mit i h ne n darüber
sprechen.
2)
E in.sieht gewi nne n in Spielformen u nd Spielregelu ngen:
Ei nzelspiele, Partner- u nd Gruppenspiele kenne n;
zwischen konkurrierenden u nd kooperativen Spielen u nterscheiden;
Spielrege l u ngen kennen, verändern u nd durchführen;
u nterscheiden zwischen leicht zu verä ndernde n Rege l u ngen wie Spielregelu ngen u nd schwer
veränderbaren Regelu ngen wie Rechtsvorschriften.
3)
Erke nnen, daß i n der Freizeit beso�dere soziale Beziehungen gepflegt werden kö nne n:
e i n K i nderhei m, ei ne Schule für Beh i nderte, ei n Altenwohnheim (vergleiche U nterrichts­
hilfen) während der Schulzeit aufsuchen: gemei nsam spielen, vors i nge n, vorlesen, vorspielen,
gemei nsam etwas für e i nen Basar herstellen, sich gegenseitig kleine Geschenke machen;
gemei nsam bedenken, wie i n der Freizeit die Bezieh u ngen weitergeführt u nd auch a ndere
Beziehu ngen e ntwickelt werde n kö nnen;
ei n Fest mit Ausl ä ndern gestalten.
4)
Wahr nehmen sozialer Beziehungen i n Freizeitsituatione n, auch schwierige Situationen regel n
können:
der Spielplatz ist für alle da;
u nbeliebte Schüler bei Gruppenspielen;
nicht mitspielen wollen;
immer hat er den Ball;
Jö�Q, !;_�.'..t� .r:' i.�� !_:_i:�-- ��l �-��Q.rrunen ,..wei Lec...allf__j ü ngere Geschwister aufpassen
muß;
.
.
·mi t Kindern aus anderen Natio
prechen u nd s� � /
.
..
����
„�
- 20 4.4
Unterrichtshilfen
Literaturangaben
Aick: Die Befreiung des K indes. Kleine Kulturgeschichte des Spiels und des Kinderspielplatzes. l n : Schriften
der I GA 1963 in Hamburg. Christians, Hamburg 1963
Axmann / Burk / Müller: Abbau von Vorurteilen und Verhaltensunsicherheit gegebnüber körperbehinderten
Kindern. lri: Handeln und Erkennen im Sozialbereich, herausgegeben vom Arbeitskreis Grundschule, Frankfurt
1 978
Böttger: Spielzeug - Ausdruck von Rollenerwartungen. I n: Sachunterricht und Mathematik in der Grund­
schule, 1 2/1974
Bonn u. a.: "Projekt: Schulhof - Spielhof". In: Die G rundschule 1 /1 976
Bruegel i. Ä.: Die K inderspiele. Als Reproduktion in Lernbüchern und im Handel vorhanden.
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (Hrsg . ) : In F reizeit ist mehr drin ..... Anzufordern bei Postfach ,
5000 Köln 1 00
Dies.: Allerlei Stülperei mit dem Stülp; ein Spielheft für Kinder (5 bis 7 Jahre): Spiele, Rätsel, Bilder und
Geschichten.
Der niedersächsiche Kultusminister ( Hrsg.) : Empfehlungen zur freundlichen Gestaltung von Schulpausenhöfen.
Hannover 1978
Fischer-Taschenbuchreihe: Fischer Flick Flack. ( I deen zum Spielen, Tips zum Basteln , fesselnde Hobbies. Für
Kinder geschrieben, für das 2. Schuljahr jedoch zum selbständigen Gebrauch noch nicht allgemein geeignet.)
Handbuch für Spielaktionen, rororo Sachbuch 6896, Hamburg 1975
Herrmann: Spielplätze in einem kinderfreundlichen Land; Untersuchungsergebnisse über dänische Bauspiel­
plätze und über das Selbstverständnis der Freizeitpädagogik in Dänemark. I n : Westermanns Pädagogische
Beiträge 8/1972
Höltershinken: Der Schulhof - eine Aufgabe für Lehrer und Eltern. In: Die Grundschule 2/1973
Hübner / Krüger: Kommunikation zwischen Vorschul_kindern und Altenheimbewohnern. I n : Archiv für ange­
wandte Sozialpädagogik 2/1978
__
__
Kall meyer Verlag (Hrsg. ) : Spiele im Freien I Spiele im Haus
Knauers Spielbuch: Als Taschenbuch und in anderen Ausgaben
Kraft: Der Schulhof als Ort sozialen Verhaltens. Westermann, Braunschweig 1977
Ders.: Fest und Geselligkeiien in der Schule. Westermann, Braunschweig 1979
Handbuch für Spielaktionen, Sachbuch 6896, Hamburg 1975
Scherler: Der Schulhof als Bewegungsraum - Erfahrung mit Bewegungspausen. In: Die Grundschule 8/1978
Schnegg: Was machen wir in unserer Freizeit? (Wir lernen uns kennen und verstehen durch das Spie l ) . I n :
Ehrenwirth G rundschulmagazin 1 / 1 976
Schwartz (Hrsg.) : Spielen dürfen, Spiele anregen, Spiele machen. I n : Die Grundschule 8/1979
·
Senat der Freien und ·Hansestadt Hamburg, Staatliche Presses.teile (Hrsg.).: K inder in der innereri: Stadt. In:
Berichte und Dokumente Nr. 554 vom 19. 1 0. 1 978
- 21 -
Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, Staatliche Pressestelle (Hrsg . ) : Freizeit und Erholung in und um
Hamburg. Hamburg 1972
Thiel: Was tun in der Freizeit? l n : Ehrenwirth Grundschulmagazin 3/1977
Ullstein Verlag (Hrsg.) : Brettspiele. Taschenbuch Nr. 4 1 7
Tromnau: Freizeit, Lehrerhandbuch und Schülerarbeitsmaterial. Verlagsgesellschaft Schulferns_ehen, Köln
1977
Verein Hamburger Freiluftschulen e. V.: Jahresbericht 1977
Lichtbildreihen
1 0 2351
10 2258
20 2259
1 0 2423
"Vom Mitspielen ausgeschlossen" ( 1 5 Bilder; farbig, Text)
"Bauspielplätze in Dänemark 1: Plätze und Bauten" (22 Bilder, farbig, Text)
"Bauspielplätze in Dänemark I I : "Aktivitäten" 122 Bi lder, farbig, Text)
"Behinderte" (24 Bilder, Text)
Tonfilme
32 2600
32 201 7
32 2613
32 2583
32 2864
32 2060
"Spielen - aber wie? " ( 1 1 min, farbig, Text)
" K i nder in Japan" ( 1 6 min, farbig, Text)
" ... behindert . " ( 1 5 min, farbig, Text)
"Philipp und das Auto, das bremsen mußte" (55 min, farbig)
"Bernie und Billy - Was sollen sie tun7 " (8 m, farbig, Text)
"Warum weint die Giraffe? " (9 min)
.
.
Angebote der Museen
Altonaer Museum: Spielzeug gestern und heute. Museumsgespräch mit Brigitte Schwarz. Nähere I nformationen
in: Behörde für Wissenschaft und Kunst in Zusammenarbeit mit hamburgischen Museen: Gespräche mit Schü­
lern in Hamburger Museen, 1978
Museumscontainer für Hamburger Stadtteile zum Thema "Spiel". Nähere I nformation in: Behörde für Schule,
Jugend und Berufsbildung ( H rsg.): I nformationen 1 /1978
Rechts- und Verwaltungsvorschriften
Verwaltungsvorschriften zum § 3 1 , 1 der Straßenverkehrsordnung: "Gegen Spiele auf Gehwegen soll nicht
�ingeschritten werden, solange dadurch die Fußgänger nicht gefährdet oder wesentlich behindert oder belästigt
werden." ·
Bestimmungen zur Planung von Spielplätzen, zur Unterhaltungspflicht sowie zur Sicherheit sind zu erfragen
bei der Baubehörde ( Garten- und Friedhofsamt).
Hinweise zum Lehrplan Technik
Auf die folgenden Themen des Lehrplans Techn i k wird aufmerksam gemacht:
Zoo ( KI. 1 bis 2);
Hindernisbahn ( KI. 1 bis 3);
Spielanlagen ( KI. 1 bis 4);
Spielzeug (S. 1 24 ) , 24,7,30, 4.2:
Puppenmöbel ( KI. 1 bis 4);
lndianerspielzeug ( Kleidung, Geräte; KI. 1 bis 4 ) .
r
•
- 22 -
5
Wohnviertel ( Klasse 3)
5.1
Zur Begründung des Themas
Zielsetzung des . Themas "Wohnviertel" ist es, Einzelerfahrungen der Schüler mit ihrem Wohnviertel aufzugrei­
fen und zu klären sowie den Kindern weitere Erfahrungen zu vermitteln : Das Wohnviertel soll' für sie über­
schaubar, seine besondere Eigenart von ihnen erfaßt werden.
Wenn Kinder sich bewußt machen, wie ihr Wohnviertel mit Spielgelegenheiten, Schulen, Geschäften, Straßen
u. a: aiJsgestattet ist und ob diese Ausstattung ihren eigenen und den Bedürfnissen ihrer Eltern entspricht,
erkennen sie, was für das Miteinanderleben in einem Gemeinwesen erforderlich ist. In der Begegnung mit
Zeugnissen aus der Vergangenheit und an Plänen für die Zukunft können sie feststellen, daß Bedürfnisse des
Miteinanderlebens in einem Gemeinwesen sich ändern könner:i.
Karte und Plan heben die Bestandteile und / oder Strukturen eines Wohnviertels hervor; sie ergänzen und
differenzieren die Wirklichkeit und bieten die Möglichkeit zur Abstraktion. Ein sicherer Umgang mit Karte und
Plan ist Voraussetzung und Grundlage dafür, sich in seinem Lebensraum orientieren zu können; Umgang mit
Karte und Plan ist eine äen Kindern zu vermittelnde Grundqualifikation.
5.2
Grundintention
Sich einiger Wohnbedingungen und Lebensformen im eigenen Wohnviertel bewußt werden.
5.3
I nhaltlich Vorschläge
5.3.1
Einführung in das Kartenverständnis
Oie Einführung in das Kartenverständnis verlangt von den Grundschülern die folgenden Einsichten (vg l . vor­
bereitende Aufgaben in K lasse 1 : Schulgelände, Schulweg; Klasse 2: Einkaufwege, Lage von Geschäften ) :
eine Karte, ein Plan g i b t Grundrisse wieder;
die Wirklichkeit wird durch Symbole (Zeichen, Farben) wiedergegeben;
zum Lesen einer Karte ist eine Legende nötig;
zum Orientieren auf einer Karte gehört das Kennen der H i mmelsrichtungen; wenn nicht anderes
vermerkt ist, ist Norden oben auf der Karte;
jede Karte gibt die_ Wirklichkeit in einem bestimmten Maßstab wieder; mit Hilfe
Meßleiste lassen sich Entfernungen ausmessen;
der
angegebenen
eine Verminderung des Maßstabs führt zu einer Generalisierung.
Diese Einsichten können Kinder gewinnen, indem sie mit Hilfe von Karte und Plan sich der besonderen Art
ihres Wohnviertels bewußt zu werden suchen; dazu dienen die Aktivitätsformen in 5.3.2, die sich auf den_
Umgang mit Karte und Plan beziehen; außerdem wird auf die folgenden Aktivitätsformen hingewiesen:
das Schulgelände auf einem Plan wiedererkennen: die Gebäude. die Hof· und G rünflächen,
bindungswege kolorieren;
�ie
Ver­
eine Legende zum Plan vom Schulgelände anfertigen;
sich anhand eines Plans auf einem Erkundungsgang orientieren können: "Schatzsuche" auf dem
Schulgelände;
das Schulgelände in einem großen und in einem kleinen Maßstab betrachten und die Darstellungen
miteinander vergleichen.
- 23 5.3.2
Informiert sein über das Wohnviertel
1)
E inen Überblick gewinnen ( R undgänge, Kartenarbeit, Befragungen):
die ungefähren Grenzen des Wohnviertels feststellen {Anhaltspunkte: Aktionsradius der
Kinder und der Erwachsenen ohne Benutzung eines Verkehrsmittels; der Schülbezirk); die
Straßen des Wohnviertels benennen; darüber informiert werden, daß das Wohnviertel Teil
eines bestimmten Stadtteils ist;
in einem Plan vom Wohnviertel / Schulbezirk die eigene Wohnung, die Wohnungen der
Mitschüler, die Schule auffinden; die Schulwege einzelner Schüler m iteinander vergleichen;
gefährliche Straßenübergänge markieren;
markante räumliche Ausprägungen (auffällige Gebäude, Plätze, Wasserflächen, Brücken, . ... )
auf einem Plan wiederfinden; eine Legende benutzen;
einen R undgang durch das Wohnviertel auf einer Skizze festhal ten; Besonderheiten ein­
tragen; den Plan einnorden, Kompaßgebrauch üben;
thematische Karten (Ein kaufsmöglichkeiten, öffentliche E inrichtungen und Dienstleistungs­
unternehmen, Verkehrsnetz, Bebauungsart, Freizeiteinrichtungen, . . _.) selber herstellen:
.
klären, wo Kinder und Eltern einkaufen können;
klären, mit welchen öffentlichen Einrichtungen und D ienstleistungsunternehmen (Post,
Polizei, Ortsdienststelle, Badeanstalt, ..... ) das Wohnviertel ausgestattet ist;
klären, in welchem Maße das Wohnviertel verkehrsmäßig erschlossen ist (Anbindung an das
Hauptstraßen- und Schnellbahnnetz, ..... ) ;
klären, welche Hausarten ( E i nzelhaus. Reihenhaus, Etagenhaus, Hochhaus) im Wohnviertel
anzutreffen sind, ob die Bebauung offen oder geschlossen ist.
2)
Spielerfahrungen klären:
feststellen, wo die Schüler besonders gern spielen, auf einem Plan Weg und Spielgegend
festhalten;
die Entfernung der bevorzugten Spielgegend zur Wohnung berechnen;
prüfen, ob die bevorzugten Spielgegenden günstig zur Wohnung liegen: Sind die Wege ver­
kehrssicher? Bietet das Spielgelände Gelegenheit zu ungehindertem Spiel?
feststellen, ob das Spielgelände in früheren Jahren für die K i nder besser zum Spielen geeignet
war, welche Anlässe dazu führten. daß sich die Spielgelegenheiten für die Kinder veränderten;
sich überlegen, wie ein "ideales" Spielgelände aussehen könnte;
Verbesserungen für das Spielgelände im Wohnviertel überlegen und bedenken, wem die Ver­
besserungsvorschläge mitgeteilt werden sollten.
3)
Eine kinder- und umweltfreundliche Wohnstraße (ein Wohnviertel) als Modell bauen:
Maßnahmen und E i nrichtungen vorschlagen und bedenken. ob sie zum Beispiel gute Spiel­
und Kontaktmöglichkeiten bieten, ob sie Grünanlagen und Bäume, Licht und Schatten
berücksichtigen, ob sie Bequemlichkeiten für ältere Menschen und Behinderte gewährleisten,
ob sie Fahr- und Parkgelegenheiten für Autos bieten.
4)
Die Vergangenheit des Wohnviertels ''erforschen'':
aus Straßennamen auf die Vergangenheit schließen;
anhand von Bild- und Textdokumentationen (Bücherhal l e ! ) Kenntnisse über die Vergangen­
heit erwerben;
..
----·-·-„·�· '--·--------------------·------.--------
•
- 24 -
Baudenkmäler aufsuchen, ihre E ntstehung und Bedeutung erkunden;
ein Erkundungsspiel im Wohnviertel planen und durchführen: Besonderheiten in einer Skizze
für den R undgang festhalten;
mit Fotos darstellen, was sich i n jüngster Zeit im Wohnviertel verändert hat;
wichtige Veränderungen im Wohnviertel chronologisch festhalten (Vorübung zur Zeitleiste ) .
Erkennen, daß das Wohngebiet sich auch in Zukunft verändern wird:
Bauvorhaben oder Straßen- und Schnellbahnbauten, die bereits im Bau sind, aufsuchen; die
5)
Auswirkungen dieser Bauten auf die Bewohner bedenken; Bewohner fragen, worin sie Vor­
und Nachteile sehen;
einen Fachmann (Bezirksamt) befragen; Mitgl ieder einer Bezirksvertretung in die Klasse
einladen; um eine eigene Stellungnahme bemüht sein.
5.4
Unterrichtshilfen
Literaturangaben
Architekten- und Ingenieurverein Hamburg e. V. ( H rsg.): Hamburg und seine Bauten. Hamburg 1969 (erscheint
alle 25 Jahre neug; darin Sachinformationen über städtebauliche Planung und Ausführung
Atlas für Hamburger Schulen, Teil 1 . Westermann Braunschweig 1 976 (und Beiheft)
,_
Cassube u. a. ( H rsg.) : Beiträge der Geographie zum Sachunterricht in der Primarstufe. I n : Beiheft zur geo·
graphischen Rundschau 1 /1974
Dahm u. a.: Geographie in der Grundschule. Kallmeyer, WolfenbüttJJI 1 974 ( Loseblattwerk)
Deutsche Grundkarte 1 : 5000; ganz Hamburg wird in 240 Blättern in diesem Maßstab dargestellt; Übersichts·
blatt i m Kartenverzeichnis des Vermessungsamtes, Wexstraße 7, 2000 Hamburg 36
Deutscher K inderschutzbund e. V., Schiffgraben 40, 3000 Hannover (Hrsg.): Kinder brauchen gute Nachbarn
Engelhardt / Glöckel: Wege zur Karte. K l i nkhardt, Bad Heil brunn 1 977
Funke: Geschichte des Mietshauses i n Hamburg. Christians. Hamburg 1 974
Internationales Jahr des K indes 1979. Programm qer nationalen Kommission für die Vorbereitung und Durch­
führung des I nternationalen Jahres des Kindes in der Bundesrepublik Deutschland
Pollex: Karten im Sachunterricht: eine neue Wohnsiedlung; Freizeit- und Campingplatz. In: Die Grund­
schule 5/1977
Schreyer (Hrsg.): Geographie im Primarbereich. In: Beiheft zur geographischen R undschau 4/1976
Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, Staatliche Pressestelle (Hrsg.): K i nder in der i nneren Stadt. I n :
Berichte u n d Dokumente Nr. 554 vom 1 9. 1 0.1978
Wölfel: Joschis Garten. Ravensburger Taschenbücher 224
·Für die Beschaffung von I nformationen über die einzelnen :Wohnviertel und S1addtelte sollten vor allem die
Arbeitsbücherei des I nstituts für Lehrerfortbildung, Bücherhallen, Bürgervereine, Ortsämter, der Verein für
Hamburgische Geschichte, der Hamburger .Verkehrsverbund .und · die_· sezirkswochenblätter. genutzt werden.
- 25 Lichtbildreihen / Stadtteile
h 8.3
h 8. 1 1 /1 1 a
h 8. 1 2 a/c
H 1 2 a/b
H 97 a/b
h 6.22
h 61 5/1 5 a
h 1 .26/26 a
h 6.1 3
H 64 a/b
H 31 a/b
h 6.32
H 75 a/b
H 85
h 6.23
H 30
H 43
h 4. 1 2
h 5. 1 4
h 5. 1 1
H 34
h 5.2
h 5.3
h 5. 1 5 a/b
h 5. 1 6
"'Blankenese'' 130 Bilder, 1 958)
"Alt·Blankenese" 137 Bilder, Text)
"lserbrook" 185 Bilder)
"Das alte Osdorf" 159 Bilder, Text)
"Stadtgeographie Hamburg 1 1 : Stadtteilerneuerung in Ottensen" 143 Bilder)
"Eimsbüttel" 137 Bilder)
"Zwischen Moorweide und Kl osterstern" 137 Bilder, Text)
"Zur Geschichte Eppendorfs" 149 Bilder)
"Zur Geschichte Winterhudes" 135 Bilder, Text)
"Das alte Barmbek" 142 Bilder)
"Aus der Geschichte des Stadtteils Wandsbek" 168 Bilder, Text)
" H inschenfelde" 1 1 7 Bilder)
"Steilshoop" (Architektur, 60 Bilder, Text)
"Stadtgeographie Hamburg 1: Steilshoop" (21 Bilder, Text)
"Horn: Schulrundblick 1 928 und 1958 ..... " 1 1 5 Bilder, Text)
"Die Marsch· und Vierlande in farbigen Luftbildern" 136 Bilder, 1 9 7 1 )
"Die Marsch: und Vierlande in farbigen Kartenbildern" 1 1 3 Bilder)
"Pläne und Bilder zur geschichtlichen Entwicklung Bergedorfs"
139 Bilder, Text)
"Das ländl iche Wilhelmsburg" (32 Bilder, 1958)
"Wilhel msburg, Hafen und I ndustrie" l 1 9 Bilder, 1958)
"Harburg in farbigen Luftbildern" (32 Bilder, 1 97 1 )
"Harburg auf alten Karten" ( 1 0 Bilder, Text)
"Harburg auf alten Stadtansichten aus dem 19. Jahrhundert" 1 1 0 Bilder)
"Die Landschaft der Dritten Meile des Alten Landes" 137 Bilder, 1964)
"Bäuerliche Kultur im Gebiet von Neuenfelde" 126 Bilder)
H inweise zum Lehrplan Technik
Bauten aus dem Wohnbereich, 24.7.30, 1 .2 1 (S. 1 2 1 1
Begehbare G rundrisse, z. B. Kreidezeichnungen auf dem Schulhof; Herstellen von begehbaren Räu·
men aus Bauelementen; Gestaltung eines Wohnraums; Planen und Sauen einer Wohnung.
- 26 6
Arbeiten ( Klasse 3)
6.1
Zur Begründung des Themas
An Themen, d ie im Eridi·1ru118;;bereich der K inder l iegen wie Haushalt, Backen oder Herstellen eines Werk­
stückes sollen einige Inhalte, Formen und Bedingungen von Arbeiten für den Schüler erkennbar werden. Damit
wird Kindern Gelegenheit geboten, aufgrund eigener konkreter E rfahrungen ansatzweise die Vielfalt und
Schwierigkeiten von Arbeit einzuschätzen sowie zu erkennen, daß die Fertigstel lung einer Arbeit F reude
bringen kann. Die Fun ktion von Maschinen hinsichtlich Zeitaufwand und Arbeitserleichterung wird ihnen
deutlich, und sie lernen Verhaltensweisen des arbeitenden Menschen während der Arbeit und in seiner Freizeit
zu verstehen.
Verschiedene Motivationen für das Arbeiten werden Kindern verständlich, wenn sie sich ihrer eigenen Tätig­
keiten und der Gründe hierfür bewußt werden.
Kinder werden aufmerksam auf soziale Wandlungen, wenn sie erfahren, daß es früher in unserer Gesel lschaft
schwere K inderarbeit gegeben hat und daß der Staat Kinderarbeit heute nicht mehr erlaubt.
6.2
Grundintention:
Inhalte, Formen, Bedingungen und Zweck von Arbeit erkennen.
6.3
I nhaltliche Vorschläge
Arbeitsplatz Haushalt
1)
Erkennen, da� für Haushaltsarbeiten ein spezielles Können erforderlich ist:
eine Mahlzeit, etwa einen Obstsalat - ggf. unter Mitarbeit von Eltern - in der Klasse her­
stel len;
feststellen, daß für die Arbeiten Geräte gebraucht werden, daß diese Geräte die Arbeit
erleichtern und daß für den Umgang mit ihnen Wissen, Geschicklichkeit und Erfahrung
erforderlich sind;
gemeinsam abwaschen oder Wäsche waschen; Handarbeit und Maschinenarbeit miteinander
vergleichen (Zeitaufwand? Anstrengung? Stromverbrauch? )
2)
Formen von Arbeitsteilung in der Familie erkennen:
notwendige Haushaltsarbeiten begründen;
feststel len, welche Haushaltsarbeiten von Famil ienmitgl iedern au_sgefüh�t werden, und dazu
Alternativen beden ken;
Famil iensituationen bedenken: Mutter geht wieder arbeiten; die fünfjährige Frauke will
helfen; der 1 5jährige Bruder kann kochen.
3)
Erkennen, daß der Arbeitsplatz Haushalt sich wandelt: ein Kochrezept von früher mit der
Anweisung für ein Fertiggericht von heute vergleichen und Folgerungen daraus ziehen;
anhand von Fotos, Gemälden, Abbildungen von Puppenstuben die Tätigkeiten und die Ein­
richtung in einer Küche aus früheren Zeiten mit einer heutigen Küche vergleichen;
mit einem alten P lätteisen etwas bügeln , mit einer alten Kaffeemühle Kaffee mahlen, mit
einem Schneebesen E ischnee schlagen.
Be ispiel: Bäcker
1)
Erkennen, daß für das Backen spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten erforderlich sind:
1 n der Klasse. in der Schulküche etwas gemeinsam backen.
-
2)
27
-
Erkennen, daß Maschinen die Arbeit des Bäckers erleichtern und seine Arbeitsleistungen
steigern:
Arbeitsgänge beim Bäcker und beim eigenen Backen miteinander vergleichen; klären, welche
Tätigkeit des Menschen beim Bäcker von der Maschine übernommen wird;
bedenken, daß die Einführung von Masch inen zur Minderung von Arbeitsplätzen führen kann
und daß für dieses Problem Lösungen gefunden werden müssen.
3)
Erkennen, daß die Arbeit des Bäckers auf die Bedürfnisse der Kundschaft abgestimmt ist:
einen Bäcker fragen, wann er mit seiner Arbeit beginnt, wann seine Arbeitszeit endet, wo er
Vorzüge und / oder Belastungen seines Berufes sieht, woran er F reude hat.
Beispiel: Fließband
1)
Erkennen, daß sich Arbeit in Teilarbeitsgänge _(Prinzip des F l ießbands) zerlegen läßt:
ein Werkstück - Briefumschläge für die Einladung der' Schulanfänger, Hampelmänner, Ton­
kacheln u. a.· - in Fl ießbandsimulation herstellen.
2)
Erste E i t'lsichten in Vor- und Nachteile der eben vollzogenen F l ießbandarbeit gewinnen:
Erfahrungen hinsichtlich individuell unterschiedl icher E igenschaften wie Arbeitstem po,
Geschicklichkeit, Kooperationsfähigkeit der Gruppenmitglieder bedenken;
Erfahrungen über die besondere Eign�ng einzelner Schüler für bestimmte Arbeiten wie z. B.
das Schreiben von Anschriften bedenken;
bedenken, daß kein Schüler bei der F l ießbandarbeit gelernt hat, einen Umschlag allein her­
zustellen;
Briefumschläge in E inzelfertigung und nach F l ießbandprinzip in zwei Schülergruppen her­
stellen; vergleichen, wer die höhere Stückzahl hergestel l t hat.
3)
Erkennen von Arbeitsformen und Arbeitsbedingungen in einem Produktionsbetrieb:
Wiederentdecken eigener Erfahrungen im Film "Kleider aus der Fabrik";
Belastungen kennenlernen, denen ein Industriearbeiter (im Fifm "In einer Weberei") aus­
gesetzt ist;
ggf, berichten Eltern in der Klasse.
Beispiel: Arbeiten des Kindes - "Kinderarbeit"
1)
.
Kenntnisse über Arbeiten von Kindern gewinnen:
Arbeiten für die Schule, die Familie, sich selbst, die Nachbarschaft nennen und beschreiben;
Gründe nennen: um zu lernen, um zu helfen, aus Interesse, aus Freude an der Sache, aus
Verantwortung, um sich Geld zu verdienen;
wissen, wie lange Arbeiten von Kindern dauern; mit der freien Zeit vergleichen.
jff...-'�§D[ltnisse über ''Kinderarbeit" gewinnen:
�/ anhand von Bilddokumentationen (Zeitschriften , Fernsehen,
� ''Kinderarbeit'' in Entwicklungsländern kennenlernen;
-·
2)
,.„,
) einige Beispiele von
"'"""'==,,__
anhand von Bild- und Textdokumentationen Kenntn isse über .Kinderarbeit zu Beginn der
Industrialisierung gewinnen (vgl. Lampe und Schmid in den Unterrichtshilfen);
den eigenen Tagesablaut in einem Schema festhalten und die Zeit für Arbeit und Freizeit
markieren; mit dem Tagesablauf eines Fabrikkindes in früherer Zeit vergleichen (vgl. Lampe);
wissen, daß der Staat die "Kinderarbeit" geregelt hat; Regelungen des Jugendarbeitsschutzge­
setzes kennenlernen: Darf ein Schüler der dritten Klasse Zeitungen austragen, im Laden
helfen, in der Landwirtschaft mitarbeiten?
- 28 -
Arbeiten der Eltern
1)
I nformiert sein über die Arbeitszeit und den Arbeitsweg der Eltern:
die Arbeitszeit der Eltern kennen (Tag, Woche);
wissen , wieviel Zeit die Eltern morgens für ihren Weg zum Arbeitsplatz brauchen;
in einem Plan von Hamburg eintragen, wie viele Eltern das Wohnviertel für die Arbeit
verlassen; die Art des Verkehrsmittels festhalten;
Auswirkungen der Arbeitszeit (auch Schichtarbeit) auf die freie Zeit der El tern und die der
Kinder bedenken.
2)
Vorstellungen über die Art der elterlichen Ar �eit gewinnen:
gemeinsam einen_ Fragebogen an die Eltern entwerfen;
ein Foto von der Arbeit der Eltern mitbringen; selbst die Eltern bei ihrer Arbeit zeichnen
und die Zeichnung erklären; Berufe raten;
die Eltern ggf. an ihrem Arbeitsplatz aufsuchen.
6.4
Unterrichtshilfen
- Literaturangaben
Altherr: Kleider aus der Fabrik. In: Ehrenwirth G rundschulmagazin 2/1974
Bundesarbeitsgemeinschaft der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand e. V. (Baguv), Abteilung
Unfallverhütung (Hrsg): K inder in der Küche. Zu beziehen bei: Freie und Hansestadt Hamburg, Arbeits- und
Sozial behörde, Eigenunfallversicherung, Best.-Nr. G U V 57.2.40
Davidson: Hampelmänner vom F l ießband. In: Ehrenwirth G runschulmagazin 2/1975
Hagemann Verlag ( Hrsg . ) : Die Bäckerei. Düsseldorf o. J, Folienmappe
Handwerkskammer ( Hrsg.) : Hamburg und sein Handwerk. Christins, Hamburg 1 973
Hantsche: Sozialgeschichte in der Grundschule - 10 Thesen. In: Sachunterricht und Mathematik in der Pri­
marstufe 9/1978 (darin: Anmerkungen zum Thema "Bäcker")
Lampe: Sozialer Wandel - K inderarbeit im 1 9. Jahrhundert. I n : Geschichte Politik, Aulis, Köln 1978
Mammes: Fächerübergreifender Techn ikunterricht im Sachunterricht. In: Sachunterricht und Mathematik in
der Grundschule 1 0/1975, (darin: arbeitsteilige Herstellung von Tonkacheln mit Schülern)
Norddeutscher Rundfunk, Abt. Schulfunk ( H rsg.) : Arbeit, Wirtschaft, Recht. Beiheft für das 1 . Halbjahr 1979
Regelein: .W ir besichtigen eine Bäckerei. In: Ehrenwirth Grundschulmagazin 1 0/1 976
dies,: Soll Mutter die Hausarbeit alleine machen? In: Ehrenwirth G rundschulmagazin 2/1977
Schmid ( H rsg.): Fragen an die Geschichte, Band 3. H irschgraben, Frankfurt 1976 (darin: Bericht eines Bürger­
meisters zur Kinderarbeit (S. 1 89 ) , Kinderschutzgesetze (S. 1 89 ) , Arbei.t in einem engl ischen Bergwerk
(S. 1 72).
Trautmann: Gemeinsam Brot backen. I n : Die Grundschule 6/1978
Ullrich: Arbeitsplatz Haushalt. In: Die·Grundschule 12/1975
Westdeutsciher Rundfunk (Hrsg.): Arbeitswelt. Beiheft, Köln o. J.
•
- 29 Lichtbildreihen
"Familienleben und Hausarbeit" ( 1 2 Bilder, farbig)
"Unser Brot - gestern und heute" (20 Bilder, farbig Text)
H 55
V4
Tonfilme
32 08 1 4
32 2245
32 0930
32 2521
32 2482
32 201 8
"Bauer und Müller zu Großvaters Ze.it" (20 min, farbig, Text)
"Bauern backen Brot" (9 min, farbig, Text)
"Beim Bäcker" ( 1 6 min, farbig, Text)
"Weben - Handwerkliche Produktion" (8 min, farbig, Text)
" I n einer Weberei " ( 1 3 min, farbig, Text)
"Kleider aus der Fabrik" ( 1 5 min, farbig, Text)
Arbeitsstreifen (Super 8mm-Stummfilme) für das Schularchiv
36 021 9
36 0220
"Brötchen vom Bäcker" ( 5 m i n , farbig, Text)
"Brötchen aus der Fabrik" ( 5 m in farbig, Text)
,
Beratung durch die LBH (App, 449)
Rechts- und Verwaltungsvorschriften
"Das Jugendarbeitsschutzgesetz gilt für die Beschäftigung junger Menschen unte( 1 8 Jahren ( Kinder und
Jugendliche)."
"Als 'Kind' gilt, wer noch nicht 1 4 Jahre alt ist."
" Kinderarbeit ist verboten. Beschränkt zulässig ist eine Beschäftigung für K i nder über 13 Jahre mit leichten
und für sie geeigneten Tätigkeiten in der Landwirtschaft, beim Zeitungsaustragen und mit Handreichungen
beim Sport. Für Veranstaltungen (z. B. Theater, Musikaufführungen) kann die Aufsichtsbehörde Ausnahmen
erteilen." · i n : Der Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung: Der neue Jugendarbeitsschutz. Referat
Öffentlich keitsarbeit, Postfach , 5300 Bonn, April 1 976
Hinweise zum Lehrplan Technik
Haushaltsgegenstände (S. 1 24), 24.7.30, 4 . 1 ;
Gefäße I Behälter aus Ton, Pappe ( KI. 1 b i s 4 )
Kerzenständer ( K I . 1 bis 4 )
Untersuchen und Vergleichen einfacher Haushaltsgeräte, z. B. F laschenöffner, Korkenzieher ( KI. 1
bis 4)
Luftpumpe ( Demontage, Analyse, Montage; KI. 3/4)
Feuerzeug (Demontage, Analyse; KI. 3/4)
Wasserhahn ( Demontage, Ana lyse; KI. 3/4)
Sortierkasten für Nägel, SChrauben aus Pap pe I Holz; KI. 4)
- 30 7
Polizei (Klasse 3)
7.1
Zur Begründung des Themas
Die Aufgabe der Polizei, für Schutz, öffentliche Sicherheit und Ordnung zu sorgen, wird Kindern im Grund­
schulalter nur teilweise deutlich: Sie erleben Polizeibeamte bei der Verkehrsregelung, sie sehen Polizeibeamte
im Peterwagen fahren, sie lernen Bewertungen polizeil ichen Verhaltens in Äußerungen ihrer Eltern und anderer
Erwachsener kennen, sie sehen - vor allem i m Fernsehen - Polizeibeamte auch Gewalt anwenden. Verhaltens­
weisen des Polizeibeamten, die in seiner Aufgabe als Ermittlungs- und Verfolgungsbeamter begründet sind,
können bei Grundschülern Angst und Unsicherheit hervorrufen.
Kinder sollten - vor allem zum Zwecke der eigenen oder der Sicherheit anderer � ermutigt werden und
wissen, daß sie sich in schwierigen Situationen an die Polizei wenden können; sie sollten nicht aufgrund
falscher Autoritätsvorstellungen oder aus Angst das Sprechen mit einem Polizeibeamten vermeiden.
Kinder sollten schon früh wissen, daß die Polizei in einem demokratischen Rechtsstaat an dessen Freiheits- und
Ordnungsrahmen gebunden ist, daß die Weisungen und Pfl ichten des Polizisten dem Bürger gegenüber geregelt
sind und daß der Bürger bei etwa vorhandenen Meinungsunterschieden überprüfen kann, ob sich der Polizist
rechtens verhalten hat.
Von solchen Kenntnissen hängt es u. a. ab, ob das Kind Handlungsweisen eines Pol izeibeamten richtig ein­
zuschätzen lernt und ob es im U mgang mit der I nstitution Polizei sowie mit dem einzelnen Polizeibeamten ein
der Situation angemessenes Verhalten entwickeln kann.
Da die Kinder im Lernbereich "Verkehrserziehung" mit Aufgaben der Verkehrspolizei vertraut gemacht wer­
den, sollten im Lernbereich ''Gesellschaft" vornehmlich Aufgaben der Sc.hutzpolizei / Wasserschutzpolizei und
der Kriminalpol izei Schwerpunkte des Unterrichts sein.
7.2
Grundintention:
Verhaltenssicherheit im Umgang mit der Polizei gewinnen.
7.3
I nhaltl iche Vorschläge
Erkennen, daß die Arbeit der Polizei an Vorschriften gebunden ist und dem Schutze des Bürgers dient
1)
Einige Aufgaben der Polizei kennen:
Besuch eines Peterwagens in der Schule; die Peterwagenbesatzung schildert ihre Arbeit und
zeigt die zweckdienliche Ausrüstung ihres Wagens;
ein Beamter der Schutzpolizei oder der Wasserschutzpolizei besucht die Klasse und erzählt
an einzelnen Fallbeispielen von seinen Aufgaben, die "verhütend", "aufklärend" oder "straf­
verfolgend" sein können;
die Kinder Qerichten von Erfahrungen, bei denen sie die Polizei in Aktion (auch z. B. im
Katastropheneinsatz) erlebt haben;
eine Kriminalbeamtin ! ein Kriminalbeamter besucht die Klasse und erzählt von ihren !
seinen Aufgaben; die Darstellung der Aufgaben sollte sich markant von Klischeevorstellungen
in Filmen und Büchern u nterscheiden.
2)
Vorschriften, an die der Polizist gebunden ist, kennenlernen:
ein Polizist berichtet, was er in bestimmten Situationen darf, was er nicht darf: Darf er in
eine Wohnung eindringen? ·Darf er jemanden festnehmen? Darf er schießen?
er macht den Kindern anhand von Fallbeispielen seinen Ermessensspielraum deutlich;
er · informiert die Kinder über ihre Rechte im Umgang mit der Polizei.
-
3)
31
-
Darüber informiert sein, daß der Polizist (Schutzpolizei) durch das Tragen einer Uniform
erkennbar ist und dadurch seine Handlungen für die Öffentlichkeit sichtbar sind:
einen Polizisten aus dem Gedächtnis zeichnen; die charakteristischen Merkmale der Uniform
zusammenstellen;
Situationen besch reiben, in denen es günstig ist, einen Polizisten sch nell zu erkennen.
Sich situationsgerecht im Umgang mit der Polizei verhalten
1)
Benachrichtigen können:
Situationen nennen, in denen die Polizei gerufen werden sollte;
Polizei-Notruf ( 1 1 0) kennen und vom Feuerwehr-Notruf ( 1 1 2) unterscheiden;
Telefon, Telefonzelle, Notrufsäule bedienen können.
2)
Ansprechen und informieren können:
möglichst mit einem Pol izeibeamten in der Klasse Ansprechformen und zweckdienliche
Angaben .wie Adresse, Standort und Sachbeschreibung üben.
3)
Situation klarstellen können:
sichere und eindeutige Angaben darüber machen, daß ein Verbot, eine Vorschrift unbekannt
war, daß man nicht der "Täter" war;
wissen, daß eine Strafe ausgesprochen werden kann, obwohl das Verbot I die Vorschrift
unbekannt war;
daraus folgern, daß man sich um die Kenntnis von Rechtsvorschriften bemühen muß.
7.4
Unterrichtshilfen
Literaturangaben
Behörde für Inneres in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Pressestelle {Hrsg. ) : G roßstadtpol izei. Hamburg
o. J.
Behörde für Schule. J ugend und Berufsbildung. Hamburg, und die Landeszentrale für politische Bildung
(Hrsg.) : G rundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland und Verfassung der Freien und Hansestadt Hamburg.
Hamburg 1978
I nformationen über die Einstellungsvoraussetzungen und den Dienst bei der Wasserschutzpolizei. Werbestelle
der Landespolizeidirektion, Beim Strohhause 3 1
Innenministerium Baden-Württemberg im Auftrage der Innenminister / Senatoren des Bundes u n d der Länder
(Hrsg.): "Die Polizei - Wo ist sie, wenn man sie braucht? " Anforderungen und Anfragen: Beim Bundeskrimi­
nalamt, bei den Landeskrimiaalämtern oder bei Kriminalpolizeil iches Vorbeugungsprogramm, Postfach 2965,
7000 Stuttgart 1
Messener: Deine Rechte gegenüber Polizei und Staatsanwalt. Goldmann Taschenbuch Nr. 1649
Polizeipräsident Dr. Redding (Hrsg.): Hamburg und die Polizei. Sonderausgabe Polizei - Straße - Verkehrs­
teilnehmer, Hamburg, Sonderausgabe 1 973/74
Polizeipressestelle Hamburg {Hrsg.): I nformationen über einen nicht alltäglichen Beruf. Hamburg 1 .976
Senatsamt für den Verwaltungsdienst ( H rsg. ) : Sicherheit für unsere Bürger (Werbeplakate ) . Hamburg 1976
Verlagsgesellschaft Schulfernsehen ( H rsg . ) : Zur Sache, Polizei, Bundesbahn , Krankenhaus. Schüler- und Lehrer­
materialien zur Fernsehfolge "Alltag und Hintergründe", Köln 1 975
Westdeutscher Rundfunk ( H rsg. ) : 1 - 1 -0; Hier Polizei! In: Das Leben ringsum. Beiheft erstes Haljahr 1978. zu
bestellen beim Westdeutschen Rundfunk, Abt. Schulfunk. Appelhofplatz 1 . 5000 Köln 1
- 32 --
Tonfilm
32 2581
"Helfer im Verkehr" (5 min, farbig, Text)
Rechts- und Verwaltungsvorschriften
Quellen für die Hand des Lehrers
Ordnungswidrigkeitengesetz, Beck'sche Verlagsbuchhandlung, München 1977:
"Die Behörden und Beamten des Polizeidienstes haben nach pflichtgemäßem Ermessen
§ 53:
Ordnungswidrigkeiten zu erforschen und dabei alle unaufschiebbaren Anordnungen zu treffen,
um die Verdunkelung der Sache zu verhüten (. ... ) "
.
§ 53,4):
"Nach pflichtgemäßem Ermessen ( . .... ) ist der_ Erforschungsauftrag durchzuführen. Für die
Behörden und Beamten des Polizeidienstes besteht also - anders als bei Straftaten (§ 1 63
StPO) - keine unbedingte Pflicht zur Verfolgung. Nach pflichtgemäßem E rmessen ist auch zu
entscheiden, in welchem Umfang die Ermittlungen durchzuführen sind und mit welchen Mit­
teln_ ( ..... ) "
"Bei bedeutungslosen Ordnungswidrigkeiten können die Behörden und Beamten des Polizei­
dienstes davon absehen, Ermittlungen einzuleiten ( . .... )."
§ 53,5):
"Eingriffsbefugnisse stehen der Polizei im Bußgeldverfahren als Ermittlungsorgan C .. ) grund­
)
sätzlich nicht zu; (
.
.....
.
"
"Die polizeiliche Vernehmung darf sie aber nicht erzwingen (. .... ); ebensowenig den Zutritt in
die Wohnung oder den ·Aufenthalt in ihr, soweit die Polizei hier nicht in Durchführung einer
(zulässig getroffenen) Anordnung nach 1 1 oder der Verfolgungsbehörde handelt."
§ 54:
"Begeht jemand eine mit Geldbuße bedrohte Handlung und wird er auf frischer Tat getroffen
oder verfolgt, so sind die Beamten des Polizeidienstes befugt, ihn festzunehmen, wenn seine
Person nicht sofort festgestellt werden kann ( . )
Oie Person des Festgenommenen ist unverzüglich festzustellen. Sofort nach dieser Feststellung,
spätestens jedoch am Tage nach der Festnahme, ist er freizulassen."
..
..
.
"Oie Art der Festnahme ist nicht vorgeschrieben, jedoch durch den Grundsatz der Verhältnis­
mäßigkeit (
) beschränkt. Vielfach wird die Festnahmeerklärung ausreichen. Weigert sich der
Betroffene, stehenzubleiben oder zur Polizeidienststelle oder einer sonstiQen Stelle mitzu­
kommen, um die Personalien feststellen zu können, so ist angemessene Gewalt erlaubt (. .. ) "
..•..
..
8
Großstadt Hamburg (Klasse 4)
8.1
Zur Begründung des Themas
.
E i n Raum wie Hamburg ist gekennzeichnet durch besondere Merkmale: Vielfalt der Wohnsiedlungen; Anlagen,
die vornehmlich der Freizeit und Erholung dienen; I ndustrie-. Handels- und Dienstleistungsbereiche, die die
Versorgung der Bevöl kerung und das Erwerbsleben sicherstellen; ein Netz für den Berufs-, W irtschafts- und
Freizeitverkehr auf Straßen, Wasserwegen und Schienen; Gebiete mit intensiver Landwirtschaft.
In diese Merkmale, die als räumlich markante Ausprägungen und Strukturen die G roßstadt Hamburg charak­
terisieren und auf die die Lebenssituation eines K indes. in Hamburg einwirken, sollten Grundschüler erste
Einsichten gewinnen. Als I nformationsquelle, Orientierungshilfe und Erkenntnismittel ist die Karte h ierbei
unentbehrlich.
Oie Kenntnis von Problemen der Stadt, von den Lösungsversuchen ihr-e r„Bürger, ihren soz i a l , wirtschaftlich
und / oder politisch motivierten Entscheidungen fördert im Schüler die Einstellung, daß Menschen - und
damit später mögl icherweise er selbst - auf die Gestaltung ihrer Umwelt ·Einfluß nehmen ·können ·und auch
verantwortungsbewußt nehmen sollten. Dabei wird der h istorische -Aspekt -einbezogen, denn ·das JJrnweltver­
ständnis der Kinder .wird .auch erweiter.t, wenn ihnen die Entwicklung . der Stadt:Hamburg -und ·ihre.r::frobleme
gezeigt .wird.
"
- 33 -
Oie Freie und Hansestadt Hamburg ist ein Bundesland . Zu den Kenntnissen, die Hamburger Grundschüler über
ihre Stadt erwerben , gehören darum erste Informationen über Regierungs- und Verwaltungsformen des Bundes­
landes Hamburg.
8.2,
Grundintention:
Einige charakteristische Merkmale der Großstadt Hamburg kennenlernen und Einblick in geschichtliche Ent­
wicklungen nehmen.
8.3
1 nhaltliche
Vorschläge
Die innere Stadt heute und früher
1)
Wandl ungen im äußeren Bild der Stadt Hamburg erkennen:
einen Plan der heutigen inneren Stadt (Atlas, S. 8/9) m'1t einer h i storischen Karte z. B . von
1 574, 1 622, 1 644, 1 700 oder 1 741 vergleichen und feststellen, daß Merkmale der heutigen
inneren Stadt - Straßen wie Wallring, der Hauptbahnhof, Grünanlagen mit vielen öffent­
lichen Einrichtungen - auf die Anlage und Begrenzung der Stadt in früheren Jahrhunderten
zurückgehen;
Straßennamen (Atlas, S. 8/9) klären, die auf die Anlage und Befestigung der Stadt in frü­
heren Jahrhunderten schließen lassen wie z. B. "Wal l" (Stadt im Mittelalter) und "Glacis"
(Stadt im 1 7 . / 1 8. Jahrhundert);
Oie Anfänge der Stadt Hamburg kennenlernen und am Beispiel der Hammaburg Einsicht in
Siedlungsbedingungen gewinnen wie Trinkwasser, fester Baugrund, zur Verfügung stehendes
Baumaterial, Schutz vor Hochwasser, Schutz vor Feinden, Möglichkeiten der Versorgung
(vergleiche Angebote der Museen 1 );
wissen, dall. Hamburg zwei Stadtkerne hat: die bischöfliche Stadt mit Dom und Petrikirche
(Siedlungsgebiet der Hammaburg) und die gräfliche Stadt mit Nicolaikirche; die Lage der
Petrikirche und der Nicolaikirche kennen; Straßennamen wie Domstraße und Neue Burg
deuten (Atlas, S. 8/9); die Trostbrücke als Verbindung der beiden Stadtkerne einordnen;
feststel len, von wem heute die innere Stadt genutzt und belebt wird: anhand der Atlassei­
ten 8/9 herauslesen, welche öffentlichen Gebäude, Einrichtungen des Erwerbs- und Arbeits­
lebens und des kulturellen Lebens in der inneren Stadt l iegen; wissen, daß täglich Tausende
( Hamburg hat etwa 1 30.000 Pendler) zum Arbeitsstättenschwerpunkt "innere Stadt" fahren;
Auswirkungen des "Arbeitsstättenschwerpunkts innere Stadt" auf den Verkehr bedenken;
wer außer den Berufstätigen sucht die innere Stadt auf? Mit welchen Verkehrsmitteln ist die
innere Stadt zu erreichen? Ist es günstig, mit dem Privatfahrzeug in die innere Stadt zu
fahren? Wie sieht die innere Stadt abends aus?
21
Soziale Wandlungen erkennen (vgl. Angebote der Museen):
anhand von Bilddokumentationen (Lichtbildreihe "Das Hamburger Stadtrecht von 1497")
Gesellschaftsgruppen in früheren Jahrhunderten wie Kaufleute, Handwerker, Knechte und
Tagelöhner, Arme kennenlernen;
die Kleidung vergleichen und auf das soziale Ansehen schließen: die Kleidung heute beobach­
ten, z. B. nach Freizeit- und Arbeitskleidung unterscheiden und Vergl eiche zu f �üher ziehen;
die Kleidung von Kindern früher und heute vergleichen;
anhand von Bildern (Museum für Hamburgische Geschichte) feststel len, wer in früheren
Jahrhunderten für die Kranken, Armen und Arbeitslosen sorgte; Vergleiche zur Versorgung
heute ziehen: Einrichtungen der Sozialbehörde, der freien Wohlfahrtsverbände, der Kirchen.
31
'
�' .
Einbl icke in das Wohnen .und Arbeiten Hamburger Bürger am Ende des 19. Jahrhunderts
gewinnen {vergleiche Angebote der Museen) :
anhand von Bilddokumentationen {Gängeviertel der inneren Stadt) Wohngebiete kennen­
lernen, in denen die Menschen besonders eng zusammenlebten;
"
- 34 Vorstellungen darüber entwickeln , wie die Kinder in d iesen städtischen Wohngeb.i.�1en gelebt
haben: Luft? Sonne? Hygiene? K ontakte? Spielräume? Aufenthalt auf der Str.3ße ( E rwei·
terung der Wohnung ! ) ?
anhand von zwei Fallbeispielen Probleme Hamburger Bürger und ihre Lösungsversuche
kennenlernen:
a)
die Cholera-Epidem·ie und die Verbesserung wohnhygienischer Bedingungen und der
Wasserversorgung als Folge der Cholera-Epidemie 1 1 8921;
b)
der Abriß eines ganzen Wohnviertels, die Umsiedlung von 20.000 Menschen zu­
gunsten der Erweiterung des Hafengebietes ( Kehrwieder, Wandbereiterbrook , Wand­
rahmfleet)_
Vorschläge für Erkundungsgänge durch die innere Stadt
a)
Binnenalster, Kleine Alster, Sch!eusenbrücke mit Alsterstau, Rathaus, Alster­
arkaden, Alstermündung mit Schaartorschleuse, Hohe Brücke, Deichstraße, Hopfen­
markt, Turm der alten Nico!aikriche, T rostbrücke {Auswahl treffen) .
b.l
Bischofsturm, Petrikirche, Rathausmarkt.
c)
Hauptbahnhof, Lombardsbrücke, Wallanlagen, Museum für Hamburgische Geschich­
te, Peterstraße, Michaeliskirche, Krayenkamp, Stintfang, Johannisbol!werk, Vor­
setzen, Baumwall (Auswahl treffen).
Vorbereitung und / oder Vertiefung durch Kartenarbeit und anhan9 der Modelle im Museum
für Hamburgische Geschichte.
Stadtteile und Wohnviertel
1)
Einen Überblick über die Stadtteile gewinnen:
den Namen des eigenen Stadtteils kennen, die Namen benachbarter Stadtteile kennen;
anhand der Atlasseite 3 eine Übersicht über die Lage der Stadtteile gewinnen;
feststellen, in welchen Stadtteilen sich besonders viel Industrie angesiedelt hat (Atlas,
s_ 32/331;
feststellen, welche Teile Hamburgs landwirtschaftlich genutzt werden (Atlas, S_ 30/3 1 1 .
2)
Unterschiedliche Wohnviertel kennenlernen:
feststel len, welche Wohnviertel zum Vergleich mit dem eigenen herausfordern, zum Beispiel
Bahrenfeld, Vier- und Marschlande und Eppendorf oder Langenhorn und Barmbek;
feststellen, durch welche Merkmale - Haustypen, G rünflächen, Gewerbe- und Fabrikanlagen,
Verkehrsadern,
- sich die Wohnviertel voneinander unterscheiden ( Kartenvergleich und
Erkundungsgänge);
•....
günstige, auch alternative Verkehrsverbindungen vom eigenen Wohnviertel zu and�f_§!.n Wohn­
.
vierteln ,herausfinden; Vorteile und Nachteile öffentlicher Verkehrsmittel gegenüb�r- privaten
Fahrzeugen bedenken (Bindung an eine bestimmte Strecke, an einen Fahrplan, an festgelegte
Haltestellen oder freie Wahl der Strecke und der Zeit, Parkplatzprobleme, Park-and-R ide­
Plätze).
31
Ein Naherholungsgebiet kennenlernen:
sich für ein Ausflugsziel entscheiden (Atlas, S. 26 bis 3 1 , 40); I nformationsschrift "Wald vor
unserer Tür");
. ,günstige, auch alternative Verkehrsverbindungen herausfinden;
- 35 interessante Ziele und Wege anhand der Atlasseiten oder eines Plans entdecken;
Wege zu Zie!en beschreiben; Entfernungen einscl1ätzen;
Freizeitmögl ichkeiten überlegen.
Das Bundesland Hamburg
1)
Die räumliche Ausdehnung des Bundeslandes Hamburg kennen:
die Grenzen Hamburgs feststellen (Atlas, S. 37/38);
angrenzende Bundesländer nennen (Auto-Kennzeichen ! ) ;
wissen, daß das .Bundesland Hamburg in sieben Bezirke aufgeteilt ist.
2)
Symbole des Bundeslandes Hamburg kennen:
wissen, welches die Landesfarben sind; wissen, wie das Landeswappen und die Landesfahne
aussehen.
3)
Die Regierungsform i m Bundesland Hamburg kennenlernen:
wissen, wie die Vol ksvertretung heißt (Bürgerschaft) und wer sie wählt;
wissen, welches Gremium Hamburg regiert (der Senat) und wer die Senatoren wählt (die
Bürgerschaft);
wissen, wo die Regierung i h ren Sitz hat (Rathaus) und wo die Bürgerschaft tagt ( R athaus) vgl. Angebote der Museen.
Denkmalschutz (vgl. Angebote der Museen).
Historische Bauten wie die Krameramtswohnungen, die Bürgerhäuser in der Peterstraße, Bauernhäuser im
Alten Land und in den Vierlanden kennenlernen; diese Gebäude fotografieren, zeichnen; eine Bilderausstellung
über diese Gebäude anlegen;
auf Erkundungsgängen und Ausflügen Bewohner dieser Häuser danach fragen, was sie an ihren Häusern
schätzen, was sie weniger gut finden.
Die E inführung in die Zeitleiste
1)
Wichtige Ereignisse des eigenen Lebens - Geburt, Umzüge, Krankheiten, Einschulung - in
einer Zeitleiste (z. B. 1 Jah r � 2 cm, Bogen D I N-A·4) festhalten.
2)
Die Entwicklung des Verkehrs während der letzten 1 50 Jahre in einer Zeitleiste (Streifen aus
Karton; 1 0-Jahres-Abstand markieren):
1 839 - erste Omnibuslinie Steintor - Altona; 1 842 - Eisenbahn Hamburg - Bergedorf;
1 865 - Eisenbahn Hamburg - Lübeck; 1872 - Eisenbahn nach Harburg und Bremen,
Eisenbahn- und Fußgängerbrücken über Norder- und Süderelbe; 1 887 - erste Straßenelb­
brücke; Kraftwagen mit Benzinmotor: 1 894 - elektrische Straßenbahn; 1906 - Hauptbahn­
hof; 1 908 - elektrische Bahn Blankenese - Ohlsdorf; 1 9 1 1 - erste Hochbahnlinie {heute
U-Bahn); erster Elbtunnel; 1 922 - erste Verkehrsampel (Stephansplatz); 1953 - Kennedy­
Brücke; 1 966 - östliche Autobahnumgehung mit einer weiteren Elbbrücke; 1 9 74 - west­
liche Autobahnumgehung mit neuem Elbtunnel und und Köhlbrandbrücke; 1978 - Einstel­
lung der letzten Straßenbahnlinie;
die Zeitleiste durch Bilder, Fotos, Zeichnungen, Texte dokumentieren.
Für die Einführung in die Zeitleiste eignet sich auch die Darstellung der Entwicklung einzel·
ner Gebäude Hamburgs, die Entwicklung eines Ortskerns, die allmähliche Ausdehnung
Hamburgs u. a.
.
.
- 36 8.4
Unterrichtsh ilfen
Literaturangaben
Arbeitsgemeinschaft Hamburg-Information ( H rsg.): Großer Hamburg Spiegel. Christans, Hamburg 1978
Atlas für Hamburger Schulen, Teil 1 . Westermann, Braunschweig, 1976 (und Beiheft)
Baubehörde Hamburg (Hrsg.): Im Kern gesund ( I nformationsfahrten). Hamburg 1978
Beck: Vom "Schulterblatt" zum "Pilatuspool". Zur Deutung und Bedeutung der Hamburger Straßennamen.
In: Neues Hamburg, h rsg. von Erich Lüth, Bd. V I I I , Hamburg 1 9 53
Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft ( H rsg.): Wald vor unserer Tür. Hamburg 1978
de Buhr: Stadtgeschichte im Unterricht. In: Geschichte / Politik, Aulis, Köln 1978
Borchers: Das rote Haus in einer kleinen Stadt. dtv 7 1 87
Empfehlung zur Behandlung ·von Fragen des Denkmalschutzes im Unterricht ( Beschluß der Kultusminister­
konferenz vom 1 0.3.1977)
Fremdenverkehrszentrale Hamburg e. V. ( H rsg.) : Stadtplan
Hamburger Verkehrsverbund (Hrsg.):
Auflage)
H VV-Wanderbuch. Hamburg
1974
(2. erweiterte und verbesserte
Norddeutscher Rundfunk, Abteilung Schulfunk ( H rsg.): Stopp dem Cholerabazillus - Hamburg 1 892. Beiheft
"Wie es damals war" , erstes Halbjahr 1978, Hamburg
Schäffer: Zeitbegriffsbildung und Erarbeitung der Zeitleiste. I n : Geschichte / Politik, Aulis, Köln 1 9 78
Schweer: Hamburger Ansichten oder: Die Veränderung eines Stadtbildes. Hansa, Hamburg .1 975
Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, Staatliche Pressestelle ( H rsg.): "Stadtflucht? " Bevölkerungsbe­
-wegungen im Raum Hamburg. In: Berichte und Dokumente Nr. 535 vom 1 .2. 1978
ders.: Städtebau zwischen Politik und Verwaltung. In: Berichte und Dokumente Nr. 573 vom 1.5.3.1979
ders.: Kinder in der inneren Stadt. I n : Berichte und Dokumente Nr. 554 vom 1 9 . 1 0. 1 978
Verg.: Das Abenteuer, das Hamburg heißt. Springer, Hamburg 1977
Will: Hamburg - Die Innenstadt. Verlag der Gesellschaft der Freunde des Vaterländischen Schul- und Erzie­
hungswesens, Hamburg 1 958 1 1 1
Schwerpunkt Verkehr
Baubehörde: U-Jungfernstieg. Hamburg 1973
Bundesbahndirektion Hamburg: City-S-Bahn_ Hamburg 1975
Haarmann: Kleine Verkehrsgeschichte in Briefmarken. I n : Die G rundschule 4/1978 (darin: Zeit im Wandel,
dokumentiert an Briefmarken)
Hamburger Hochbahn AG: ZS "Fahr mit"; mehrmals jährlich
Hamburger Hochbahn AG: Jahresberichte
•
- 37 -
Hamburger Verkehrsverbund: Berichte, Hamburg 1 968 ff.
Hamburger Verkehrsverbund ( Hrsg.) : Wir rechnen mit U und S. Hamburg 1976
ders.: Wir lahrplanen. Hamburg 1976
Staatliche Pressestelle: Die westliche Umgehung Hamburg. Hamburg 1975
dies.: Der Tunnel. Hamburg 1974
dies.: Die Brücke. Hamburg 1 973
Staisch: Brücke nach dem Süden. Rösler & Zimmer, Augsburg 1 972
ders.: Hamburg uund die Eisenbahn. Zimmer, Eppstein 1 969
Lichtbildreihen
Innenstadt heute und früher
1:
:i»
h 6. 1 6
h 6.1 1
H 61
H 5
H9
h 6.9
h 6. 1 0
h 6 7/7 a
.
h 6.33
h 1 .20
h 6.3
H 74 a/b
H 36
h 6.6
h 6.38
"Hamburg in alten Karten" ( 1 6 Bilder, Text)
"Plan der Stadt Hamburg vom Jahre 1 644 von Pitersen" ( 1 7 Bilder, Text)
"Der Bischofsturm am Speersort" (22 Bilder)
" Hamburgs Befestigungsanlagen und Stadttore" (35 Bilder, davon 16 farbig, Text)
"Die Hamburger I nnenstadt in farbigen Luftbildern" (21 Bilder, Text)
"Hamburgs älteste Siedlung: Ausgrabungen in der Kleinen Bäckerstraße 1 947/49
und 1 950" (31 Bilder)
"Die Domgrabungen 1 949/50" ( 1 6 Bilder, Text)
"Gestaltung der Binnenalster und der Alstermündung im laufe der Geschichte"
(42 Bilder, Text)
"Der R athausmarkt im Wandel der Zeit" (21 Bilder)
"Das Hamburger Rathaus" (24 Bilder, Text)
"Das Hamburgische Stadtrecht von 1497" (22 Bilder, farbig, Text)
"Harnburger Straßenleben der Biedermeierzeit in Bildern des Peter Suhr"
(51 Bilder, farbig)
"Hamburger Straßenleben um 1 890 in Bildern von Eduard Niese" (34 Bilder, farbig)
"Atlas zur Geschichte Hamburgs von E. H. Wichmann"
"Hamburger Fleete"
Verkehr
H 59 a/b
sa 1 3
h 1 .45
H 96 a/b
H 98 a/b
h 6.37
h 6.30
"Der Hamburger Verkehrsverbund" (46 Bilder, davon 44 farbig, Text, 1973)
"Die Hamburg U-Bahn" (33 Bilder, davon 27 farbig, Text, 1 963)
"Der Elbtunnel" ( 1 7 Bilder, Text, 19621
"Der Bau des neuen Elbtunnels" (48 Bilder, farbig)
"Die westliche Umgehung" (44 B ilder, davon 33 farbig)
"Zur Geschichte der Eisenbahn in Hamburg" (25 Bilder, Text)
"Von Omnibussen und Straßenbahnen in Hamburg" (33 Bilder, Text)
Stadtteile und Wohnviertel (vgl. auch "Wohnviertel", Klasse 3)
h 1 35 a/b
h 1 .49 a/b
H 25
" Leben und Wohnen i n Hamburg" (40 Bilder, 1 958)
"Neue Wohnbauten in H amburg" (43 Bilder, davon 41 farbig, 1965)
"Der Lauf der Alster in farbigen Luftbildern" 131 Bilder, davon 28 farbig, Text)
Hamburg am Ende des 19. Jahrhunderts
H 35
H 6. 1 4
H 62 a/b
f.
!,'
"Die Cholera in Hamburg 1 892" (35 Bilder, Text)
"Gängeviertel der Neustadt" (36 Bilder)
"Arbeiter-Wohngebiet Neustadt um 1 900" (4 1 Bilder)
- 38 -
Bundesland Hamburg
H 87
h 6.3
h 6.25
h 6.26
h 6.27 a/b
"Die Hamburgische Bürgerscha1t" 138 Bilder, davon 29 farbig)
"Das Hamburgische Stadtrecht von 1 497" 122 Bilder, farbig, Text)
"Die Entwicklung der Volksvertretung in Hamburg 1 1 4 1 0 - 1 8 1 01 " ( 1 9 Bilder, Text)
"Die Entwicklung der Vol ksvertretung in Hamburg 1 1 8 1 3 - 1 860)" 138 Bilder, Text)
"Die Entwicklung der Vol ksvertretu ng in Hamburg 1 1 861 - 1958)"
(44 Bilder, davon 1 0 farbig, Text)
Denkmalschutz
h 1.17
H8
H 77 a/b
"Die Krameramtswohnungen" (9 Bilder}
"Das R ieck·Haus in Curslack" 137 Bilder, farbig, Text)
"Das Freil ichtmuseum im K iekeberg" 1 5 1 Bilder, farbig)
Angebote der Museen
Museum für Hamburgische Geschichte (Museumsgespräche):
Die Hammaburg
Wohnen zur Zeit der.Hammaburg
Wohnen in Hamburg in früherer ZeiL
Wie das alte Hamburg verschwand
Leben und Arbeiten im Arbeterwohnviertel Neus�adt um 1900
Museum für Kunst und Gewerbe (Museumsgespräche):
Mittelalterliche Lebensformen
Denkmalschutzamt (Museumsgespräche):
Rathaus und Rathausmarkt
Hinweise zum Lehrplan Technik
Bauten aus dem Wohnbereich, 24.7.30, 1 .2.1
Serienhäuser
Bauten aus dem Produktions- und Dienstleistungsbereich, 1 .2.2
Bahnhof; Fabrik
Bauten aus dem Offentlichkeitsbereich, 1 .2.3
Straßenkreuzung
eine Stadt planen und bauen
9
Umweltschutz ( Klasse 4)
9.1
Zur Begründung des Themas
Wie Pflanze und Tier ist auch der Mensch Tei. 1 der Natur; sie ist die Lebensgrundlage für ihn, für die Pflanze
und das Tier.
;,\','"·
I n der heutigen Zeit ist diese Grundlage zunehmend gefährdet. Der Mensch vermag nicht imrnes:, richtig
einzuschätzen, daß eine intakte Natur und Landschaft von bestimmten ökologischen Bedingungen abhängig ist,
und er übersieht, daß sein Handeln diese Bedingungen stören und damit sein Leben und seine Gesundheit
gefährden kann. Zwar wird fast jeder sagen, er sei am Umweltschutz interessiert; doch fehlt es- oft an den
nötigen · Kenntnissen und an der Bereitschaft, aktiv zu werden, wenn es gilt, die gefährdete Umwelt konkr-et in
der eigenen Lebenssituation wahrzunehmen und nach Mögl ichkeiten zu suchen, sie zu schützen , zumal Um­
weltschutz für den einzelnen auch bedeuten kann, auf Annehmlichkeiten und l,iebgewonnene Gewohnheiten
verzichten zu müssen.
Ziel der inhal tlichen Vorschläge ist es darum, die K inder über Umweltbedrohungen zu informieren� ihre
Wahrnehmung .für umweltschädigende Gegebenheiten und Verhaltensweisen zu schärfen, m.it ihnen ;jn ·ersten
- 39 Ansätzen das Problem einer Güterabwägung zu bedenken und sie in Handlungsweisen einzuüben, die dem
Schutz der Umwelt und ihrem· eigenen Schutz dienen.
Damit sich das Kind in seine Rolle als Umwel tschützer "im kleinen" einüben kann ur_id aus Einsicht engagiert zu
handeln lernt, beschränken sich die Themenvorschläge auf einfache, für den Grundschüler einzusehende Sach­
verhalte seiner unmittelbaren Umgebung. Beobachtungen auf dem Schulgelände, auf dem SchulWeg, im Wohn­
viertel, auf Erkundungsgängen sowie Verhaltensweisen während der Pause, auf Ausflügen, an den Wochen­
enden, in den Ferien, auf K lassenreisen bieten Anlässe, die Kinder an Probleme des Umweltschutzes heranzu­
führen.
9.2
Grundintention:
Umwel tgefährdung wahrnehmen und s·1ch umweltbewußt verhalten können .
9.3
Inhaltl iche Vorschläge
Erkennen, daß der Mensch seine. Umwelt gefährdet, indem er sie durch Lärm belastet; Gegenmaßnahmen
überlegen
1)
Lärmquellen wahrnehmen:
die Stärke verschiedener Geräuscharten wie Blätterrauschen. Ticken eines Weckers. Flüstern,
leise Radiomus i k , normales Gespräch, lautes Miteinandersprechen und -lachen, Geschrei,
laute Schallplatten- und Radiomusik wahrnehmen und vergleichen;
mit dem Kassettenrekorder oder dem Tonbandgerät ein fahrendes Motorrad, einen langsam
und einen schnell fahrenden Pkw, einen schweren Lkw, ggf. auch Maschinen- und I ndustrie­
lärm aufnehmen; ggf. Lärm unterschiedlicher Stärke mit einem Geräuschpegelmesser messen;
über die Wirkung der einzelnen Geräuscharten sprechen, subjektive Empfindungen mit einer
offiziellen Tabelle (siehe Literaturangabe: " 1 00 x Umwelt") vergleichen, Unterschiede
herausarbeiten;
eine '' Lärmkarte'' des Wohngebiets herstellen.
2)
Folgen von Lärmeinwirkungen kennenlernen:
anhand einer Tabelle herausfinden, welche Geräuscharten lästig, welche schädigend wirken;
wissen, daß starker Lärm n i_cht immer als lästig oder schädlich empfunden wird: Musikauto­
.
maten, Verstärkeranlagen in Diskotheken, eigene Spiel- und Freizeitaktivitä ten;
der Schularzt / ein Arzt berichtet über gesundheitl iche Folgen von Lärmeinwirkungen.
3)
Erkennen, daß Lärmeinwirkung durch Vorschriften / Maßnahmen des Staates, durch Erfin­
dungen der 1 ndustrie verringert werden kann und muß:
Vorschriften kennenlernen: Nachtstartverbot für F lugzeuge;
Järmlindernde Maßnahmen in der Schule und im Wohnviertel wie Doppelfenster, Lärm­
schutzwälle, Anpflanzungen kennen;
vorbeugende Maßnahmen wie Anlage "verkehrsberuhigter Zonen" im Wohngebiet kennen;
sich darüber informieren, ob neue Konstruktionen wie zum Beispiel "leise Autos" möglich
sind.
4)
Erkennen, daß sich - auch bei gegensätzl ichen Interessen - Lärmschutzmaßnahmen durch
den einzelnen verwirklichen lassen: Regelungen kennen und einhalten wie z. B. Zimmerlaut­
särke bei Hörfunksendungen; nachfragen, ob Nachbarklassen gestört wurden;
•
- 40 -
die Wirksamkeit von Kopfhörern kennenlernen;
Hausordnungen kennen und einhalten wie z . B . Ruhe während der Mi ttagszeit;
Hup- und K l i ngelsignale auf sinnvollen Gebrauch beschränken.
Erkennen, daß der Mensch Umwelt gefährdet, indem er sie verschmutzt; Gegenmaßnahmen überlegen
Beispiel: Luft
Luftverschmutzung wahrnehmen:
Beobachten - als Hausaufgabe im Wohnviertel, anhand einer Bilddokumentation -, daß
1)
Luft durch Schornsteine. Fabrikanlagen, Autos verschmutzt wird; mit Wald- und Seeluft
vergleichen;
wissen, daß es Schadstoffe in der Luft gibt, die nicht mit den Sinnesorganen wahrgenommen
werden können;
Angaben über Luftverschmutzungsquel!en kennenlernen (vgl. Literaturangaben: " 1 00
Umwelt").
2)
x
Folgen von Luftverschmutzung kennenlernen:
der Schularzt / ein Arzt berichtet über gesundheitsschädigende Wirkungen und bespricht mit
den Kindern, wie sie sich gesundheitsgerecht verhalten können;
begründen, warum z. B. Obst und Gemüse gewaschen werden sollten;
3)
Erkennen, daß Luftverschmutzung durch Vorschriften / Maßnahmen des Staates und durch
Erfindungen der I ndustrie verringert werden kann und muß:
wissen, daß es Vorschriften wie Verminderung des Bleigehaltes im Benzin, Abgasprüfung,
Rauchverbot i n S-Bahn und U-Bahn, überprüfen von Heizungen durch den Schornsteinfeger
sowie Prüfstände zur Untersuchung von Luft gibt.
4)
Erkennen, daß Luftverschmutzung durch das Verhalten des· einzelnen verringert werden
kann:
anhand von Beobachtungen und Befragungen im Wohnviertel herausfinden, wie Erwachsene
sich verhalten; ob sie z. B. den Motor ihres Autos unnötig laufen lassen, wie ihre E instellung
gegenüber der Erhaltung von Bäumen ist;
mit Erwachsenen über ihr u mweltgefährdendes Verhalten sprechen können;
selbst einen kleinen Baum pflanzen (Antrag beim zuständigen Bezirksamt stellen ! ) .
Beispiel: Müll
1)
_
Informiert sein über die Auswirkungen wilder Müllkippen:
anhand von Zeitungsmeldungen und anderer I nformationsquellen feststellen, daß giftige
Restbestände aus Dosen und Kanistern ins Trinkwasser gelangen können;
Müllabfuhr und Müllverbrennung in Hamburg kennen (siehe Hamburger Abfallfibel),;.>
2)
Das Prinzip der Wiederverwertung ( R ecycl ing) kennen:
Altpapier in einem sehr einfachen Verfahren selber weiterverarbeiten (Beratung durch l f L);
die Funktion von Altpapier- und Altkleidersammlungen kennen;
31
Sich umweltbewußt verhalten:
Wege, Straßen und Plätze nicht als "Papierkorb" benutzen;
überflüssige Verpackungen vermeiden; eigene Einkaufstaschen verwenden; Glasflaschen kau­
fen , .die -z urückgenommen werden;
- 41 -
wissen, daß Umwelt entlastet wird, wenn der einzelne Haushalt selber seinen Müll sortiert;
Papier für die Sammlungen, Gemüseabfall (falls Gelegenheit vorhanden) für den Kompost­
haufen; andere auf den Wert dieses Verfahrens aufmerksam machen können;
Erwachsene und Kinder auf mit Sperrmüll verunreinigte Knicks un·d Gräben, auf mit Papier­
und Picknickresten überstreute Parkanlagen aufrnerksam machen, sie als unschön darstellen
und als Zeichen gleichgültigen Verhaltens gegenüber der Umwelt werten.
Beispiel: Wasser
Vergleiche Lehrplan Natur: Unser Trinkwasser, 24. 7. 1 2 (S. 64/65)
Reinigen von Wasser (3. 1 .3)
Die Wasserversorgung (3.1 .4)
Wasserhaushalt und Umweltschutz (3. 1 .6)
Erkennen, daß der Mensch durch E ingriffe in die Natur Lebensbedingungen für Pflanze, Tier und sich selbst
folgenschwer einschränken oder gar vernichten kann; Gegenmaßnahmen überlegen
1)
Wahrnehmen von Interessengegensätzen, indem Veränderungen im Wohnviertel festgestel lt
werden:
Fällen von Bäumen {verkehrssichere Kreuzungen und Flugschneisen oder Sauerstoff spen­
dende Bäume? );
Verwendung unbebauten Geländes {Anpflanzungen oder Freigabe des Geländes für Park­
plätze oder Wohnblocks? ) ;
Anlage von Fußgänger- und Fahrradwegen (übermäßig breite Stein- und Asphaltränder oder
Erdwege und Pflanzungen? ); ausmessen, ob Bäume auf Plätzen und Straßen über die not­
wendige G röße, die für Pflanzscheiben vorgeschrieben ist, verfügen_
2)
Wissen, daß Institutionen für die Erhaltung bestimmter ökologischer Bedingungen sorgen:
ein Landschaftsschutzgebiet, einen Naturpark (Atlasseiten 28, 30/3 1 ) besuchen und seine
Funktionen und Besonderheiten wahrnehmen;
Pflanzen und Tierarten kennen, die vor dem Aussterben geschützt werden müssen;
eine neu gestaltete Erholungslandschaft kennenlernen (Öjendorfer Park, · Hohendeicher See
bei Oortkaten, ..... ) .
3)
Erkennen, daß jeder einzelne einen Beitrag für die Erhaltung einer biologisch gesunden
Umwelt leisten kann:
Hinweise für den Landschaftsschutz kennen, beachten und sich für ihn einsetzen;
beispielhaftes Verhalten im Verwandten- und Bekanntenkreis wahrnehmen und davon be­
r"1chten.
9.4
Unterrichtshilfen
Literaturangaben
Atlas für Hamburger Schulen, Teil 1 . Westermann, Braunschweig 1 976 (und Beiheft)
Aust: Umweltschutz. I n : Geschichte � Politik. Aulis, Köln 1978
Beck u . a.": Gemeinsamer Lernerfolg - Projekte. (darin: Umweltschutz gegen Umweltschmutz}, H i rschgraben,
Frankfurt 1 976
Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft ( H rsg.) : Wald vor unserer Tür - Ein Wegweiser durch die
Hamburger Forsten. Hamburg 1 978
•
- 42 Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (Hrsg . ) : Aus Liebe zur Natur. Anz,ufordern
bei: Deutscher Naturschutzring e. V., Kalkuhlstraße 24, Postfach 320 2 1 0, 5300 Bonn Oberkassel
ders.: Naturschutz und Landschaftspflege in der Bundesrepublik Deutschland. (Darin: Eingriffe i n Natur und
LandsChaft,
Einzelregelungen des Bundesnaturschutzgesetzes u. a. m.) Anschrift:
Rochusstraße 1 ,
5300 Bonn 1
Sichler: Luftverschmutzung bedroht uns alle. Unterrichtsbeispiel zum Sachunterricht des vierten Schuljahres.
I n : Die Scholle, Heft 6, 1974
Böttger: Autoabgase verschmutzen und vergiften die Umwelt. Skizze einer Unterrichtseinheit für das zweite
Schuljahr. I n : Sachunterricht und Mathematik 4/1976
Dahm u. a.: Landschaftszerstörung / Landschaftsschutz / Landschaftspflege. In: Lehrbogen für Geographie in
der Grundschule, Bogen 35, Kall meyer. Wolfenbüttel o. J .
Freie und Hansestadt Hamburg - Baubehörde - in Zusammenarbeit mit der Aktion Saubere. Landschaft e. V.
(Hrsg . ) : Hamburger Abfallfibel , Hamburg o. J.
Fritz / Teufel: 100 x Umwelt. In: Reihe "Klipp und klar", Bibliographisches Institut Mannheim I Wien /
Zürich 1977
Hamburger Wasserwerke in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Landesbildstelle Hamburg (Hrsg.): Trink·
wasser für Hamburg, Hamburg 1978
Käsler u. a.: ökonomische Probleme des Umweltschutzes am Beispiel der Abfallbeseitigung. I n : Sachunterricht
und Mathematik .in der Grundschule 1 2/1975 und 1 /1976
Kettel u. a.: Naturpark Oberalster. M + K Hansa, Hamburg 1976
Norddeutscher Runfunk, Abteilung . Schulfunk (Hrsg.): Umwelt in Gefahr, Beiheft Natur und Technik, erstes
Halbjahr 1 978, Hamburg
Offner: Unsere Naturparks 1 , Hamburg. Weinbrenner. Stuttgart 1975
Praxis der Altglasrücknahme:
2000 Hamburg 26
zu
beziehen
bei:
Aktion
Saubere
Landschaft e. V.,
Bullerdeich 1 9 ,
Puls ( H rsg.) : Umweltgefahren als Thema des Geographieunterrichts. I n : Beiheft zur geographischen Rundschau
2/1975
ders.: Umwelt - Geftlhren und Schutz. In: I nformationen zur politischen Bildung, Heft 146, Juli 1 9 7 1
Schreier: Betrifft: Luftverschmutzung, Beitrag zu einem Projekt über den Umweltschutz in der Grundschule.
I n : Unterricht heute, 9/1973
Senat der Freien und Hansestadt Hamburg, Staatliche Pressestelle (Hrsg.): Planungs· und Handlungskonzept für
Schutzmaßnahmen gegen den Straßenlärm. I n : Berichte und Dokumente Nr. 34 vom 9.3.1978
Thiel: Warum sind wilde Müll kippen gefährlich? In: Ehrenwirth Grundschulmagazin 1 2/1976
Umweltbericht '76. Fortschreibung des Umweltprogramms der Bundesregierung vom 14.7.1 976. Kohlhammer.
Stuttgart 1976
Umwelt-Gu tachten 1 978: Umweltfragen im Schulunterricht. I n : Akademischer Dienst 33/1978
Wentzke: Altglas ist kein Müll - Neues Glas aus alten Flaschen. I n : Die Grundschule 9/1977
,;(,::\.
Wollrab: Luft und .Luftverschmutzung i m Sachunterricht. l n : Sachunterricht und Mathematik i n dBJ}Grund�
schule 1 1 /1975
- 43 -
Bilderbücher für die Hand des Schülers
Constant : Luft - Verwenden, nicht verschwenden; Wasser - Verwenden, nicht verschwenden; Land - Ver­
vvenden, nicht verschwenden; E nergie - Verwenden, nicht verschwenden. Alle: Thienemann, Stuttgart 1977
Murschetz: Der Maulwurf G rabowski. Diogenes 1 972
Müller: Eine Landschaft verändert sich. Sauerländer, Aarau 1974
Lichtbildreihe / Lärm (E inzelbilder zusammenstellen)
V 147
"Umweltgefährdung" (20 Bilder, farbig, Text)
Tonbänder / Lärm (durchnummeriert für Auswahl)
HTB 673
HTB 675
"Geräusche - Gruppe 1 : Motorfahrzeuge, Luft- und Wasserverkehrsmittel" (60 min)
"Geräusche - Gruppe 2 : Öffentliche Verkehrsmittel. Bau und I ndustrie, Krieg" (60 mini
Lichtbildreihen I Luft
V 1 47
Fr 43
"Umweltgefährdung" (20 Bilder, farbig, Text, Einzelbilder zusammenstellen)
" Luftreinhaltung" ( 2 1 Bilder. farbig, Text)
Arbeitsstreifen I Luft
"Luftverschmutzung" Westermann 355072 (5 min, Beratung durch L B H )
Lichtbildreihen I Müll
H 46 a/b
10 2244
"Müllabfuhr und Abfallbeseitigung in Hamburg" (42 Bilder, davon 40 farbig, Text)
"Abfallbeseitigung" (24 Bilder, farbig, Text)
Arbeitsstreifen I Mül 1
"Müllbeseitigung" FWU 36031 6 (5 min, Beratung durch LBH)
Filme I Müll
32 2941
32 2942
"Altglas ist kein Müll" ( 1 8 m , F, Text)
"Neues Glas aus alten F laschen" ( 1 5 m, F, Text)
Lichtbildreihen I Wasser
V 147
H 76 a/b
H 81 a/b
"Umweltgefährdung" (20 Bilder. farbig, Text, Einzelbilder zusammenstellen)
"Das Klärwerk Stellinger Moor" (43 Bilder. farbig Text)
"Abwasserableitung in Hamburg" (57 Bilder, farbig)
Tonfilm I Wasser
Ht 1 1 4
"Lebendiges Wasser" ( 1 2 m i n , farbig)
Arbeitsstreifen / Wasser
FWU 360223
FWU 360225
FWU 360226
FWU 360227
"Der Weg des Abwassers" (4,5 min, schwarz-weiß, mit 1 Dia, Text)
"Das Klärwerk - mechanische Reinigung I" (5,5 m i n , farbig, mit 2 Dias, Text)
"Das Klärwerk - mechanische Reinigung I I " (4,5 min, farbig, mit 2 Dias, Text)
"Das Klärwerk - biologische Reinigung" (5 min, farbig, mit 2 Dias, Text)
-- 41'.l -
Lichtbildreihen / E i ngriffe in die Natur
h 5.21
H3
h 5. 1 2
1 0 0486
1 0 2409
bio 4,29 a/b
"Die Fischbeker Heide" (28 Bilder, farbig, Text. Landschaftsschutzgebiet)
""Das F ischbeker Moor'" (27 Bilder. farbig. Text)
"Das Naturschutzgebiet ""Heuckenlock"" ( 1 0 Bilder, farbig)
" I n den Seevogelschutzgebieten der Nordsee" (22 Bilder, farbig, Text)
"Wald 1 1 : Wirtschafts· und Erholungswald" (22 Bilder, farbig, Text)
"Strand· und Wasservögel im hamburgischen Elbgebiet" (44 Bilder, farbig, Text)
Tonfilm / E i ngriffe in die Natur
FT 8 1 9
''Menschen i m Karst" (Extrembeispiel folgenschwerer WaldvernichtunQ·:·--1 ·1 m·;r; ·;-lä"ibig, Text)
Rechts- und Verwaltungsvorschriften
Senat der Freien und Hansestadt Hamburg ( H rsg_): Gesetze und Verordnungen der Freien und Hansestadt
Hamburg. Hier: Verordnung zur Bekämpfung gesundheitsgefährdenden Lärms:
§
1
"Es ist untersagt, anäere mehr als nach den Umständen unvermeidbar durch Geräusche zu beein­
trächtigen_''
§
2
" I n der Zeit von 20.00 bis 7.00 Uhr sind Arbeiten verboten, die die Nachtruhe stören können."
§
3
"Tonübertragungsgeräte dürfen nur in solcher Lautstärke benutzt werden, daß sie für unbeteiligte
Personen nicht störend hörbar sind. Das gleiche gilt für Musikinstrumente in den Zeiten von 1 3.00 bis
1 5.00 Uhr und 20.00 bis 7.00 Uhr.
§
30
Der Straßenverkehrsordnung: "Bei der Benutzung von Fahrzeugen ist unnötiges lärmen verboten."
§
30,3: "An Sonn- und Feiertagen dürfen in der Zeit von 0.00 bis.. 22.00 Uhr Lastkraftwagen mit einem
zulässigen Gesamtgewicht über 7 ,5 t sowie Anhänger h inter Lastkraftwagen nicht verkehren (. .. . . ) . "
Landeswaldgesetz, I n : Hamburgisches Gesetz und Verordnungsblatt, Teil 1 , Nr. 1 5, vom 2 1 .3.1978
Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Landespressestelle
(Hrsg. ) : Erholungswald in Hamburg
- 45 1O
Der Hamburger Hafen (Klasse 4)
10.1
Zur Begründung des Themas
Oie Stadt Hamburg wird geprägt von ihrem weiträumigen_ und vielgestaltigen Hafen. Er 'i st eine wichtige
Existenzgrundlage für die Stadt. Für ihre Erhaltung waren und sind stets neue Entscheidungen und I nvesti­
tionen notwendig. Das ist an der Entwicklung des Hafens von seinen Anfängen bis zur heutigen Ausdehnung
und Größe abzulesen. Über diese Entwicklung des Hafens sowie über seine Bedeutung und Fun ktion sollten
Hamburger Kinder Grundkenntnisse erwerben .
Die Schüler gewinnen Einblick in das Versorgungs- und Umschlagssystem des Hamburger Hafens, wenn sie
Aufgaben und Arbeiten der im Hamburger Hafen tätigen Menschen kennenlernen, wenn sie Kenntnisse gewin­
nen über die Art der Waren sowie über technische Einrichtungen, die die Arbeit des Menschen erleichtern und
zur Leistungsfähigkeit des Hafens· beitragen. Die Schnelligkeit un� die Zweckmäßigkeit - zwei charakteristi­
sch€ Merkmale des Hamburger Hafens - sollten ihnen bewußt gemacht werden.
Hamburg hat auch einen großen Flughafen, auf dem Post und Fracht umgeschlagen wird. Die Art der Waren,
die Art des Umschlags sowie die Verkehrsanbindung regen zu Vergleichen zwischen den beiden Häfen an;
durch den Vergleich treten die besonderen Merkmale dieser Verkehrseinrichtungen hervor.
1 0.2
Grundintention:
Einige charakteristische Merk!llale des .Hamburger Hafens kennenlernen und Einblick in seine Entwicklung
gewinnen
1 0.3
Inhaltliche Vorschläge
Erkennen, daß sich zwei Warenstöme im Hamburger Hafen begegnen
1)
Die Ankunft eines Schiffes im Hamburger Hafen erleben und in einigen E inzelheiten kennen­
lern·en:
anhand von Globus und / oder der Atlasseiten 48/49 das Herkunftsland und die Verkehrs­
wege über die Weltmeere herausfinden
den Wasserweg vom Meer nach Hamburg (Atlas. S. 36/38, 42/43 und 44) verfolgen;
klären, wer und was zur sicheren Ankunft im Hafen beiträgt (der Schiffsmeldedienst, der
·
Lotse, die Sicherung des Schiffahrtsweges durch Radar und Leuchtfeuer, die Schlepper und
die Festmacher); Aufgaben und Arbeiten wahrnehmen und beschreiben ( Beobachtungen
vom Elbuferweg und Altonaer Balkon, F i l m , Lichtbild).
21
Die Schnel ligkeit und Zweckmäßigkeit des Güterumschlags im Hamburger Hafen kennen­
lernen:
den konventionellen Umschlag am Kai (Atlas, S. 1 3 1 kennenlernen - (z. B. Kakao, Baum­
wolle, Kaffee als Stückgut);
Aufgaben der Hafenarbeiter ( Kaiarbeiter, Schauerleute, Stauer, ..... ) wahrnehmen und fest­
stellen, durch welche Arbeitsgeräte ihnen die Arbeit erleichtert wird;
die Aufgabe einer Sammel- und Verteilungsstelle (Überseezentrum ) kennenlernen;
die Andersartigkeit des Containerumschlags kennenlernen, seine Vorteile gegenüber dem
herkömml ichen Verfahren erkennen und F olgerungen für die E i nrichtungen des Hafens
( Portalhubwagen. Verladebrücke, Stel lflächen u . a.) und für den Schiffbau verstehen;
herausfinden, auf welchen Wasserwegen , Autobahnen und Eisenbahnlinien die Ware ins
Binnenland transportiert oder aus dem B i n nenland angeliefert werden kann.
i .
\
1
-
:
!
1
46
-
Erkennen, daß der Hafen siCh wandelt und seine Erhaltung ständige Bemühungen und Entscheidungen verlangt
f
1)
l
Oie Entwicklung des Hafens sowie weitere Ausbaupläne kennenlernen:
feststellen (Atlas, S. 1 0/1 1 - die Entstehung der Hafenbecken ist durch Jahreszahlen
g:?kennzeichnet), in welchen Schritten das Wachstum des Hafens vor sich gegangen ist;
1
kennenlernen, welche Gebiete für die weitere Ausdehnung des Hafens vorgesehen sind (Atlas,
S. 10/1 1 - Altenwerder und Atlas, S. 36 - Neuwerk/Scharhörn);
Vor- und Nachteile dieser Pläne gegeneinander abwägen: Erhaltung der Kon kurrenzfähigkeit,
Sicherung und Neuschaffung von Arbeitsplätzen, Industrieansiedlung am Ort der Rohstoff·
anl ieferung - Umweltbelastung durch Schmutz und Lärm, Zerstörung von Naturlandschaft,
Beeinträchtigung des Fremdenverkehrs.
2)
Erkennen, daß die Gegebenheiten der Natur Maßnahmen und Pläne beeinflussen:
Zusammenhänge zwischen dem Tidenhub und Anlagen eines offenen Tidehafens erkennen
(Anlegepontons, Höhe der Kaimauern) ;
die Ausmaße der Flutkatastrophen ( 1 962, 1976) erfassen und Schutzmaßnahmen kennen­
lernen (Atlas, S. 1 0/1 1 und S. 39);
die Notwendigkeit einsehen, daß der natürliche Lauf des Elbstroms regul iert werden muß
(Fahrwasservertiefung, Stromregulierung durch Stacks und Leitdämme - Atlas, S. 36/37).
H afenbesichti gung
Es wird empfohlen, eine Hafenrundfahrt zu planen und durchzuführen:
Route a):
Route b):
· Route c):
Speicherstadt,. Überseezentrum, Schuppenbesichtigung
Speicherstadt, Containerhafen Waltershof
Fahrt mit den Hafenfähren und zu Fuß
Flughafen Hamburg
1)
Die. Lage des Flughafens klären:
wissen, welche Stadtteile an den Flughafen grenzen (Atlas. S. 41 und 14);
die Flächen des Flughafens mit and_eren prägnanten Flächen Hamburgs vergleichen und eine
Vorstellung von der G röße gewinnen;
die Verkehrsanbindung an das Straßen- und Eisenbahnnetz klären.
2)
Einrichtungen des Flughafens kennenlernen:
die Befeuerung der Landebahnen kennenlernen;
die Abflughalle kennenlernen;
die Frachthalle kennenlernen und I nformationen über die Art der Waren und den Fracht­
umschlag gewi'nnen;
das Luftpostamt kennenlernen.
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Literaturangaben
Atlas für Hamburger Schulen Teil 1 . Westermann, Braunschweig 1976 (und •Beiheft)
.•
Freie und Hansestadt Hamburg, ·Hafendir<>ktion (Hrsg.) : Hafen Hamburg, 'Entwicklungsplan. Hamburg 1 976