KIA CEE`D, OPEL ASTRA, RENAULT MéGANE

Transcription

KIA CEE`D, OPEL ASTRA, RENAULT MéGANE
vergleichstest kia cee’d, opel astra, renault mégane, toyota auris, vw golf
H
unde bellen, Unken rufen, die
Kompaktwagenklasse zieht
ungerührt weiter. Zumindest
in Deutschland stehen die rund 4,40
Meter langen Viertürer mit Heckklappe
in den Charts weit oben, mögen sich
die Crossover-Chargen noch so anstrengen. Die direkte Konkurrenz zum
Klassensprecher Golf muss ebenfalls
hohe Frusttoleranz mitbringen, schließlich verkauft VW hierzulande mehr
30 11/2010
Golf als beispielsweise Mercedes insgesamt.
Von guten Quoten kann Toyota in
Deutschland nur träumen, der Auris
konnte die Erwartungen bisher nicht
erfüllen. Nun erhielt er ein Facelift, bei
dem die Japaner im Sinne des Kaizen,
also der kontinuierlichen Verbesserung,
Kundenwünsche berücksichtigten. Einer betraf die Gestaltung der Mittelkonsole. Deren schwungvolle Form machte
es dem Fahrer nicht immer einfach, der
fingerklemmende Handbremshebel erledigte den Rest. Die nun höhere Ablage dient als Armlehne, der tiefergesetzte, konventionell geformte Hebel
versöhnt die Kritiker.
Auch der 1,6 Liter große VierzylinderBenziner kam dran: In seinem Zylinder-
kopf variieren nicht nur die Ein- und
Auslasssteuerzeiten, sondern auch der
Ventilhub. Das Ganze nennt sich Valve-
Fünf
Wichtige
Im Wettkampf der Kompaktklasse
setzt die europäische Fraktion um
VW Golf, Opel Astra und Renault
Mégane auf Turbobenziner, während
der frisch geliftete Toyota Auris und
Asien-KollegeKia Cee’d mit Vierzylinder-Saugmotoren antreten.
matic und macht die Drosselklappe
weitgehend arbeitslos. Noch was vergessen? Genau, die Oberflächen im Innenraum bekamen nicht zuletzt nach
Kritik durch auto motor und sport eine
klassengerechte Anmutung. Na ja, fast.
Bei den nachlässig entgrateten Plastiktürgriffen kann man den kritzelnden
Kalkulatorenrotstift förmlich hören.
Allerdings hat der einen guten Job gemacht. Den Auris 1.6 Club gibt es mit
www.auto-motor-und-sport.de
Klimaautomatik, Stereoanlage, iPodAnschluss sowie 17-Zoll-Rädern für
20 700 Euro.
Wie dieser verweigert sich der Kia Cee’d
Konfigurationsorgien. Das meiste ist drin,
für den Rest gibt es kostengünstige Pakete. Als Spirit inklusive Sport- und
Komfortpaket bringt er für unter 20 500
Euro alle wesentlichen Komfortfeatures
(Klimaautomatik, Stereo mit iPodKopplung, Parkhilfe, Sitzheizung) mit.
Und dann packen die Koreaner noch
ihre inzwischen unbeschränkte Siebenjahres-Garantie obendrauf.
Puh, diesem verlockenden BudgetAngebot setzt Renault im Test einen
komplett ausgestatteten Mégane entgegen. Als Luxe für knapp 23 000 Euro
liefert er sogar Lederpolster und ein
Navigationsgerät – von schlüssellosem
Zugang, Parkhilfe und Tempomat ganz
zu schweigen. ▷
11/2010 31
Technische Daten und Messwerte
Fahrzeugtyp
Motorbauart/Zylinderzahl
Hubraum
cm3
Leistung
kW (PS)
bei 1/min
max. Drehm.
Nm bei 1/min
Schadstoffeinstufung
CO2-Ausstoß
g/km
Leergewicht/Zuladung
kg
Länge × Breite mm
× Höhe
Radstand
mm
Wendekreis links/rechts
m
Gepäckraum
L/VDA
Anhängelast/gebr.
kg
Tankinhalt
L
Innenbreite vorn/hinten
mm
Innenhöhe vorn/hinten
mm
Normsitzraum
mm
Testwagenbereifung
Kraftübertragung
Kia Cee’d
1.6 CVVT ISG
Spirit
Reihe/4
1591
92 (125)
6300
154 bei 5200
Euro 5
142
1258/452
4260 × 1790
× 1480
2650
11,7/11,5
340/1300
550/1200
53
1475/1455
970/970
735
225/45 R 17 W
Michelin
Pilot Primacy HP
Vorderradantr.
Fünfganggetr.
Opel Astra
1.4 Turbo
Ecotec Edition
Reihe/4
1364
103 (140)
4900
200 bei 1850
Euro 5
138
1443/497
4419 × 1814
× 1510
2685
11,8/11,8
370/1235
680/1400
56
1460/1440
1015/970
720
205/60 R 16 H
Michelin
Energy
Vorderradantr.
Sechsganggetr.
Toyota Auris
Renault Mégane
1.6 Valvematic
TCe 130
Club
Luxe
Reihe/4
Reihe/4
1397
1598
96 (130)
97 (132)
5500
6400
190 bei 2250
160 bei 4400
Euro 5
Euro 5
153
154
1323/421
1312/438
4295 × 1808
4245 × 1760
× 1471
× 1515
2641
2600
11,2/11,2
10,9/11,2
405/1162
354/1335
645/1300
450/1300
60
55
1460/1420
1425/1425
1030/970
1020/965
660
685
225/45 R 17 W
205/50 R 17 V
Bridgestone
Michelin
Pilot Primacy HP Potenza RE050A
Vorderradantr.
Vorderradantr.
Sechsganggetr. Sechsganggetr.
VW Golf
1.4 TSI
Comfortline
Reihe/4
1390
90 (122)
5000
200 bei 1500
Euro 5
144
1313/507
4199 × 1779
× 1480
2575
10,7/10,8
350/1305
640/1300
55
1465/1445
1040/975
720
205/55 R 16 V
Continental
Sport Contact 2
Vorderradantr.
Sechsganggetr.
Beschleunigung
s
2,3
2,2
2,2
2,2
2,4
0 –   40 km/h
6,5
6,6
6,6
6,6
7,2
0 –   80 km/h
9,7
9,9
9,9
10,1
10,8
0 – 100 km/h
13,9
14,0
13,7
14,1
15,1
0 – 120 km/h
16,6
16,4
16,5
16,5
18,0
0 – 130 km/h
19,6
20,0
19,5
20,0
21,6
0 – 140 km/h
28,1
28,5
27,9
27,8
31,1
0 – 160 km/h
Elastizität1)
s
60 –   100 km/h (IV./V. G.)
11,4/16,0
9,7/14,9
7,8/10,2
12,1/16,3
8,4/11,5
80 –   120 km/h (V./VI. G.)
17,6/–
14,7/23,1
10,8/13,6
16,6/24,4
12,4/15,5
Höchstgeschw. km/h
192
202
200
195
200
Bremsweg
m
36,4
36,2
36,7
37,6
37,2
aus 100 km/h kalt leer
37,0
37,3
37,1
38,5
36,4
aus 100 km/h kalt beladen
37,4
37,5
38,2
37,7
37,5
aus 100 km/h warm beladen
71,2
69,8
74,9
72,9
70,7
aus 140 km/h kalt leer
111
103
124
101
98
µ-split-Bremsweg
46
43
47
46
44
aus 100 km/h nass
8,5
8,6
9,3
8,1
8,3
Testverbrauch L/100 km
5,5
5,4
6,5
5,2
5,3
min. (ams-Verbrauchsrunde)
11,2
10,9
12,4
10,8
11,4
maximal
647
640
645
691
639
Reichweite
km
Superbenzin
Superbenzin
Superbenzin
Superbenzin
Superbenzin
ECE-Verbrauch L/100 km
8,2
8,6
8,8
7,9
7,1
Stadt
5,1
5,5
5,3
4,7
5,4
über Land
6,2
6,6
6,6
5,9
6,0
gesamt
Innengeräusch
dB(A)
60
62
62
60
62
bei  50 km/h
65
66
66
64
66
bei  80 km/h
67
68
67
67
70
bei 100 km/h
68
70
71
69
72
bei 120 km/h
70
73
73
71
75
bei 140 km/h
73
75
75
74
77
bei 160 km/h
Fahrversuche leer/bel.
km/h
60,0/58,4
62,4/61,9
Slalom 18 m
60,7/59,5
60,7/61,3
61,5/61,0
123,8/122,6
130,7/128,2
ISO-Wedeltest
126,1/124,1
127,7/124,5
126,5/126,1
VDA-Ausweichgasse
71/69
71/70
Einfahrgeschwindigkeit
70/67
71/70
70/69
53/53
Ausfahrgeschwindigkeit
48/52
48/56
51/51
53/53
Festkosten
Euro
76,–
Steuer
100,–
94,–
64,–
76,–
253,–
Haftpflicht
238,–
297,–
245,–
253,–
87,–
Teilkasko2)
70,–
104,–
95,–
77,–
440,–
586,–
635,–
362,–
542,–
Vollkasko3)
Unterhaltskosten im Monat4)
bei 15 000 km/Jahr Euro
201,–
186,–
215,–
210,–
186,–
bei 30 000 km/Jahr Euro
362,–
339,–
389,–
385,–
337,–
Grundpreis
Euro
18 955,–
20 575,–
22 950,–
20 700,–
21 665,–
Einparkhilfe hinten
800,–5)
○
○
380,–
290,–
Metallic-Lackierung
410,–
490,–
500,–
490,–
490,–
Navigationssystem
1999,–
1300,–
1300,–
950,–6)
2150,–
Sitzheizung
800,–5)
○
330,–
–
405,–7)
Bi-Xenon-Scheinwerfer
–
1250,–
1000,–
–
1295,–
1)
für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte
maßgebend; 2) ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) Komfort-Paket: Klimaautomatik, Regensensor, Einparkhilfe,
Sitzheizung, beheizbare Frontscheibe; 6) SD-Navigation; 7) Winterpaket; ○ = Serie; – = nicht lieferbar
32 11/2010
Kia Cee’d Bis auf die iPod-Steuerung
einfache Bedienung, Fünfganggetriebe
Opel Astra Teilweise verwirrende
Tastenvielfalt, praktische Ablagen
renault Mégane Mäßig ablesbare
Instrumente, komplexe Bedienung
vw golf Vorbildliche Instrumentierung und Verarbeitung
toyota auris Vanartige Gestaltung,
angenehm schaltbares Getriebe
Bei den Vergleichsfahrten liegen die
fünf Kompakten dicht
beieinander
Schweigen: das Stichwort. Wenn Sie
gerne zum Kunststofflenkrad greifen,
ohne Musik und Bordcomputer auskommen und Stahlfelgen mögen, dann
können Sie den Opel Astra Edition für
20 575 Euro lassen, wie er ist. Wenn
nicht, bietet seine Aufpreisliste Beschäftigung für lange Abende mit Positionen wie Verkehrsschilderkennung,
Spurhalteassistent, integriertem Fahrradträger oder adaptivem Fahrwerk und
-Fahrlicht.
Ein adaptives Fahrwerk bietet der
Golf ebenfalls, es verändert für 945
Euro kontinuierlich die Dämpferhärte.
Noch deutlicher können allerdings die
reichlichen Optionen das Preisniveau
des als Comfortline 21 665 Euro teuren
Golf 1.4 TSI verändern. Parkhilfe, manuelle Klimaanlage und Radio sind
bereits Serie. Ebenso die gediegene Verarbeitung, klare Instrumente und eine
eingängige Bedienung bis hin zu den
griffgünstig platzierten Fensterhebertasten (hinten kostet Aufpreis).
Nach dem Anlassen des 1,4-LiterTurbodirekteinspritzers herrscht erstmal kontemplative Stille an Bord, so
erfolgreich versteckt dieser sich akustisch und schwingungsmäßig. Dabei hat
er nichts zu verbergen, entfaltet seine
Kraft gleichmäßig ohne Lader-Allüren,
spricht ordentlich an, verwaltet die
Kraft über ein exaktes, passend übersetztes Sechsganggetriebe. Gemeinsam
mit der geschmeidigen Federung, der
www.auto-motor-und-sport.de
leichtgängig-präzisen Lenkung und der
hervorragenden Geräuschdämmung
besitzt er sogar Eroberungspotenzial
gegenüber höheren Klassen. Nur die
Fantasielosigkeit beim Thema Variabilität muss man verzeihen: umklappbare
Rücksitzlehnen – und fertig.
Wie beim Astra, der sich jedoch mit
einem aufpreispflichtigen Doppelboden um eine ebene Ladefläche bemüht.
Auch sonst wirkt manches bemüht,
etwa die Karosserieform, die das Raumgefühl etwas, die Übersicht deutlich
einschränkt. Im Cockpit zeigt sich der
Wunsch nach Abgrenzung zum Erzrivalen: schwungvolle Gestaltung, Knopfund Tastenreichtum. Einiges lässt sich
lernen, mit anderem muss man leben.
Etwa damit, dass die Bedienung des
Infotainments vom Fahren ablenkt.
Eine Disziplin, die dem Astra liegt. Er
platziert Fahrer und Beifahrer in passender Position auf körpergerechten
Optionssitzen mit Riesenverstellbereich, wenn auch fummeliger Lehnenverstellung per Hebel. Unterwegs
schmeichelt er mit seinen praxisgerechten Ablagen und dem tollem Federungskomfort. Ob kurze Stupser oder
lange Wellen – Federn und AdaptivDämpfer des Astra kassieren so ziemlich alles, was ihnen in die Quere
kommt, unterstützt von den relativ
hoch bauenden Reifen (205/60 R 16).
Das kostet zwar einen Hauch Grip
und den Heldenstatus im Fahrdynamik-
Parcours, reicht auf der Straße aber locker, um vorn mitzufahren. Über die
leichtgängige Lenkung kommandiert,
saust der mit 1443 Kilogramm schwere
Astra flüssig um Kurven und stabil über
Geraden, kann sich im Extremfall auf
sein fein abgestimmtes ESP verlassen.
Im Dunkeln überdies auf sein Adaptivlicht (1250 Euro), das sich gekonnt der
Fahrsituation anpasst. Fondpassagiere
müssen sich ebenfalls anpassen, der
Bein- und Fußraum auf der bequemen
Bank fällt knapp aus. Dafür wirft sich
der 1,4-Liter-Turbo kräftig in die Riemen, schiebt unter typischem OpelSound vibrierend los, wird aber von
hohem Gewicht und langer Übersetzung eingebremst. Dennoch verbraucht
er mit 8,1 L/100 km am wenigsten.
Im Gegensatz zum 1,4-Liter im Renault Mégane, der seine Turbokraft mit
kurzer Übersetzung umsetzt, dafür aber
mit dem höchsten Verbrauch bezahlt
(9,3 L/100 km). Sein Interieur gefällt
zwar mit schicker Anmutung, die Bedienung missfällt aber durch teils gewöhnungsbedürftige Struktur und Tastenanordnung. Zu kurze Sitzflächen,
hohe Position vorn sowie der stark eingeschränkte Kopfraum hinten kosten
weitere Punkte.
Gleiches gilt für die unexakte Schaltung, die etwas synthetische Lenkung
sowie die auf unebenen Pisten nervöse
Federung. Kurze Stöße kommen ebenso
durch wie lange Wellen, die zu Verti-
11/2010 33
Ergebnisse
Fahrzeugtyp
(Maximalpunktzahl)
▶ Karosserie
Innenmaße (10)
Raumgefühl (10)
Kofferraum (15)
Zuladung (10)
Funktionalität (10)
Instrumente (10)
Rundumsicht (15)
Zusatzausstattung (5)
Qualitätsanmutung
(15)
Summe
(100)
▶ Sicherheit
Passive Sicherheitsausstattung (15)
Aktive Sicherheit (15)
Licht (10)
Bedienbarkeit (10)
Bremsweg leer
(100 km/h) (10)
Bremsweg nass, leer
(”)
(5)
Bremsweg kalt beladen (”)
(5)
Bremsweg warm beladen (”)
(10)
Verzögerung aus 140 km/h
(5)
Pedalgefühl (5)
µ-split-Stabilität (5)
µ-split-Bremsweg (5)
Summe
(100)
▶ Fahrkomfort
Federung leer
(25)
Federung beladen
(15)
Sitze vorn (20)
Sitze hinten (10)
Klimatisierung (10)
Innengeräusch-Messwerte*
(10)
Geräuscheindruck
(10)
Summe (100)
▶ Antrieb
Laufkultur
(10)
Durchzugskraft (10)
Leistungsentfaltung (5)
Schaltung/Getriebeabstufung (10)
Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20)
Elastizität (20)
Testverbrauch (20)
Reichweite (5)
Summe (100)
▶ Fahreigenschaften
Handling (15)
Lenkung (10)
Traktion/Wintertauglichkeit (10)
Geradeauslauf/Windempf. (5)
Wendekreis (10)
Fahrsicherheit leer (25)
Fahrsicherheit beladen (15)
Fahrdynamik (10)
Summe (100)
Eigenschaftswertung (500)
▶ Umwelt
Minimalverbrauch
(20)
Emissionsverhalten
(15)
Leergewicht
(10)
Stand- und Fahrgeräusch* (5)
Summe (50)
▶ Kosten
Grundpreis* (25)
Ausstattung* (10)
Aufpreisgestaltung (5)
Wiederverkaufschancen (10)
Festkosten für 5 Jahre* (10)
(15)
Wart./Rep. 100 000 km* Kraftstoffkosten 100 000 km* (15)
Garantie (10)
Summe (100)
Gesamtwertung
(650)
* Bester erhält volle Punktzahl
34 11/2010
fazit
VW Golf
1.4 TSI
Comfortl.
Opel Astra
1.4 Turbo
Edition
Kia Cee’d
1.6 CVVT
ISG
Toyota
Auris 1.6
Valvem.
Renault
Mégane
TCe 130
9
9
11
10
8
10
10
5
15
87
8
7
11
9
7
9
7
5
13
76
8
8
11
8
8
8
10
3
11
75
7
8
11
7
7
8
7
3
11
69
7
7
11
7
7
7
8
4
12
70
8
4
8
10
9
4
4
8
5
4
5
3
72
9
4
10
8
7
4
3
7
4
3
4
4
67
8
4
2
8
8
5
4
7
5
4
3
4
62
7
4
3
7
9
5
4
7
5
3
5
4
63
8
4
7
6
8
4
8
7
4
4
4
2
66
22
13
18
7
8
10
9
87
23
14
18
8
8
9
8
88
18
9
15
7
8
7
5
69
20
11
16
8
8
8
7
78
20
10
16
7
8
8
7
76
9
9
4
8
17
7
8
3
65
8
8
4
7
16
1
9
4
57
6
6
4
6
14
6
8
3
53
7
6
4
9
17
0
8
3
54
8
8
4
6
17
9
5
3
60
13
9
8
4
4
24
14
7
83
394
12
8
8
4
1
23
14
7
77
365
14
7
8
4
2
23
13
9
80
339
11
7
8
4
3
23
13
7
76
340
10
6
8
4
3
21
13
8
73
345
11
11
8
5
35
13
11
7
5
36
15
11
8
3
37
13
11
8
5
37
10
10
8
5
33
19
6
4
9
9
15
14
5
81
510
21
5
4
7
10
14
15
5
81
482
25
7
4
6
9
13
15
9
88
464
21
8
4
6
8
12
14
7
80
457
16
10
4
6
7
11
12
5
71
449
1. VW
Der Golf erteilt der
Konkurrenz mit
unproblematischen
Fahreigenschaften,
kultiviertem Motor
und geschmeidigem Fahrwerk
eine klare Lektion.
kia cee’d 1,6-Liter-Saugmotor mit
eingeschränkter Laufkultur
2. Opel
Sein kultiviertes,
agiles Fahrwerk
überzeugt ebenso
wie der Sitzkomfort. Bei Motor und
der Raumökonomie
bleibt dem relativ
teuren Astra aber
noch Raum für
Verbesserungen.
3. Kia
Der preisgünstige
Cee’d gibt den
Sportsmann,
bügelt die Konkurrenz bei der
Fahrdynamik, bietet
überdies sieben
Jahre Garantie.
Nervig: der brüllige
Saugmotor.
4. Toyota
Das Facelift beseitigt kleinere Bedienungsmängel,
der Federungskomfort des Auris gerät
allerdings ebenso
unbefriedigend
wie der zähe Valvematic-Motor.
5. Renault
Trotz seines
elastischen,
aber durstigen
Motors bleibt dem
unausgewogen
federnden, eng
geschnittenen
Mégane nur der
letzte Platz.
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renault Mégane Stark eingeschränkte Kopffreiheit, Lederpolster bei Luxe Serie; die gewöhnungsbedürftige Bedienung kann beim Fahren ablenken
kalhüben führen. Daneben reagiert der
Renault am deutlichsten auf Lastwechsel, indem er mit dem Heck nach außen
drängt – besonders auffällig beim so
genannten Elchtest.
Schaukeln, Drängen? So etwas überlässt der Kia Cee’d anderen. Trotz der
zarten Entschärfung durch das letztjährige Facelift kippt der in Deutschland
entwickelte, in der Slowakei montierte
und nur in Europa angebotene Cee’d
etwaige Korea-Vorurteile über Bord.
Konsequent straff abgestimmt und mit
einer nicht zu leichtgängigen Lenkung
sowie breiten 225/45 R 17-Reifen ausgerüstet, überholt er seine Mitbewerber
im Fahrdynamik-Parcours.
Auf der Straße fällt ihm das trotz des
niedrigen Gewichts von 1258 Kilogramm schon schwerer. Speziell ungepflegte Pisten fordern von den Insassen
Nehmerqualitäten. Mögen Sportsleute
opel astra Mäßig kultivierter,
kräftiger 1,4-Liter-Turbo
renault Mégane Durchzugsstarker
Turbomotor, etwas durstig
vw golf Kultivierter Turbodirekteinspritzer, homogene Kraftentfaltung
toyota auris 1,6-Liter-Sauger mit
vollvariabler Ventilsteuerung
Sparsam bewegt genügen den Benzinern zwischen 5,2 und 6,5 Liter/100 km
vw golf Befriedigender Sitzkomfort, luftiges Raumgefühl;
Adaptiv-Dämpfer für 945 Euro
Opel Astra Bequeme Rücksitzbank
wenig Bein- und Fußfreiheit,
hervorragendes Adaptiv-Licht
das Fahrwerk mit Multilenker-Hinterachse als rückmeldungsfreudig preisen,
Komfortsuchende steigen gerädert aus.
Immerhin bleibt der Cee’d stets fahrsicher, stachelt Ambitionierte zum Kurvensuchen an. Kein schlechter Plan,
denn bei konstanter Fahrt bohrt sich
das Brummen des 1,6-Liter-Saugers in
die Gehörgänge der auf harten Polstern
untergebrachten Fahrgäste.
Gern würde der Fahrer hochschalten,
doch Kia hat den sechsten Gang gespart.
Richtig still wird es erst an der Ampel,
wenn das gut funktionierende StartStopp-System (300 Euro extra) eingreift.
Nach dem erneuten Start zeigt sich
dann wieder, was 154 Newtonmeter bei
5200 Umdrehungen andeuten: Zügiges
Fortkommen bedarf beim Saugmotor
erhöhter Drehzahlen.
Da gilt ebenso für den 1,6-Liter des
Toyota Auris, der sein Drehmoment
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toyota auris Einstellbare Lehnenneigung, luftiges Raumgefühl, Sitzfläche
senkt sich beim Umklappen mit ab
etwas früher entwickelt. Jedenfalls auf
dem Papier – in der Praxis wirkt der
Valvematic-Motor blutleer, fällt gegenüber den Turbo-Aggregaten von VW,
Opel und Renault trotz guter Messwerte
ab. Daran kann auch das angenehm
schaltbare, nicht zu lang übersetzte
Sechsganggetriebe nichts ändern.
Apropos ändern: Trotz umfangreicher Fahrwerksmodifikationen stört
das hohe Losbrechmoment der Federelemente. Selbst auf gut gepflegten
Pisten bleibt die Besatzung in ständiger
Bewegung. Mit Beladung und/oder auf
gröberen Unebenheiten läuft es etwas
geschmeidiger. Insgesamt erledigt der
Auris sämtliche Fahraufgaben problemlos und unauffällig, verzichtet konsequent auf dynamische Anwandlungen
– passend zur fast vanartigen Karosserie
mit luftigem Raumgefühl, aber eingeschränkter Übersicht wegen dominanter
Kia Cee’d Gutes Raumgefühl,
straffe Polster, gut funktionierendes Start-Stopp-System
A- und C-Säulen. Vanmäßige Variabilität sucht man allerdings – wie bei der
Konkurrenz – vergeblich. Der Toyota
bietet weder viele Ablagen noch SitzTricks. Lediglich die Rückenlehnen
sind klappbar, wobei sich die Sitzflächen mit absenken, ohne jedoch eine
ebene Ladefläche zu ermöglichen.
Auch nach der Modellpflege reicht
es damit nicht zu einer überzeugenden
Vorstellung des Auris, der sich der
Konkurrenz weitgehend beugen muss:
dem sportiven Kia Cee’d, dem innovativen Opel und dem Sieger, dem rundum ausgewogenen Golf. Nur an dem
Schlusslicht, dem eng geschnittenen,
unausgewogen abgestimmten Renault
Mégane, kann der Japaner knapp vorbeiziehen.
Text: Jörn Thomas
Fotos: Achim Hartmann
11/2010 35