KIA CEE`D, OPEL ASTRA, RENAULT MéGANE
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KIA CEE`D, OPEL ASTRA, RENAULT MéGANE
vergleichstest kia cee’d, opel astra, renault mégane, toyota auris, vw golf H unde bellen, Unken rufen, die Kompaktwagenklasse zieht ungerührt weiter. Zumindest in Deutschland stehen die rund 4,40 Meter langen Viertürer mit Heckklappe in den Charts weit oben, mögen sich die Crossover-Chargen noch so anstrengen. Die direkte Konkurrenz zum Klassensprecher Golf muss ebenfalls hohe Frusttoleranz mitbringen, schließlich verkauft VW hierzulande mehr 30 11/2010 Golf als beispielsweise Mercedes insgesamt. Von guten Quoten kann Toyota in Deutschland nur träumen, der Auris konnte die Erwartungen bisher nicht erfüllen. Nun erhielt er ein Facelift, bei dem die Japaner im Sinne des Kaizen, also der kontinuierlichen Verbesserung, Kundenwünsche berücksichtigten. Einer betraf die Gestaltung der Mittelkonsole. Deren schwungvolle Form machte es dem Fahrer nicht immer einfach, der fingerklemmende Handbremshebel erledigte den Rest. Die nun höhere Ablage dient als Armlehne, der tiefergesetzte, konventionell geformte Hebel versöhnt die Kritiker. Auch der 1,6 Liter große VierzylinderBenziner kam dran: In seinem Zylinder- kopf variieren nicht nur die Ein- und Auslasssteuerzeiten, sondern auch der Ventilhub. Das Ganze nennt sich Valve- Fünf Wichtige Im Wettkampf der Kompaktklasse setzt die europäische Fraktion um VW Golf, Opel Astra und Renault Mégane auf Turbobenziner, während der frisch geliftete Toyota Auris und Asien-KollegeKia Cee’d mit Vierzylinder-Saugmotoren antreten. matic und macht die Drosselklappe weitgehend arbeitslos. Noch was vergessen? Genau, die Oberflächen im Innenraum bekamen nicht zuletzt nach Kritik durch auto motor und sport eine klassengerechte Anmutung. Na ja, fast. Bei den nachlässig entgrateten Plastiktürgriffen kann man den kritzelnden Kalkulatorenrotstift förmlich hören. Allerdings hat der einen guten Job gemacht. Den Auris 1.6 Club gibt es mit www.auto-motor-und-sport.de Klimaautomatik, Stereoanlage, iPodAnschluss sowie 17-Zoll-Rädern für 20 700 Euro. Wie dieser verweigert sich der Kia Cee’d Konfigurationsorgien. Das meiste ist drin, für den Rest gibt es kostengünstige Pakete. Als Spirit inklusive Sport- und Komfortpaket bringt er für unter 20 500 Euro alle wesentlichen Komfortfeatures (Klimaautomatik, Stereo mit iPodKopplung, Parkhilfe, Sitzheizung) mit. Und dann packen die Koreaner noch ihre inzwischen unbeschränkte Siebenjahres-Garantie obendrauf. Puh, diesem verlockenden BudgetAngebot setzt Renault im Test einen komplett ausgestatteten Mégane entgegen. Als Luxe für knapp 23 000 Euro liefert er sogar Lederpolster und ein Navigationsgerät – von schlüssellosem Zugang, Parkhilfe und Tempomat ganz zu schweigen. ▷ 11/2010 31 Technische Daten und Messwerte Fahrzeugtyp Motorbauart/Zylinderzahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung CO2-Ausstoß g/km Leergewicht/Zuladung kg Länge × Breite mm × Höhe Radstand mm Wendekreis links/rechts m Gepäckraum L/VDA Anhängelast/gebr. kg Tankinhalt L Innenbreite vorn/hinten mm Innenhöhe vorn/hinten mm Normsitzraum mm Testwagenbereifung Kraftübertragung Kia Cee’d 1.6 CVVT ISG Spirit Reihe/4 1591 92 (125) 6300 154 bei 5200 Euro 5 142 1258/452 4260 × 1790 × 1480 2650 11,7/11,5 340/1300 550/1200 53 1475/1455 970/970 735 225/45 R 17 W Michelin Pilot Primacy HP Vorderradantr. Fünfganggetr. Opel Astra 1.4 Turbo Ecotec Edition Reihe/4 1364 103 (140) 4900 200 bei 1850 Euro 5 138 1443/497 4419 × 1814 × 1510 2685 11,8/11,8 370/1235 680/1400 56 1460/1440 1015/970 720 205/60 R 16 H Michelin Energy Vorderradantr. Sechsganggetr. Toyota Auris Renault Mégane 1.6 Valvematic TCe 130 Club Luxe Reihe/4 Reihe/4 1397 1598 96 (130) 97 (132) 5500 6400 190 bei 2250 160 bei 4400 Euro 5 Euro 5 153 154 1323/421 1312/438 4295 × 1808 4245 × 1760 × 1471 × 1515 2641 2600 11,2/11,2 10,9/11,2 405/1162 354/1335 645/1300 450/1300 60 55 1460/1420 1425/1425 1030/970 1020/965 660 685 225/45 R 17 W 205/50 R 17 V Bridgestone Michelin Pilot Primacy HP Potenza RE050A Vorderradantr. Vorderradantr. Sechsganggetr. Sechsganggetr. VW Golf 1.4 TSI Comfortline Reihe/4 1390 90 (122) 5000 200 bei 1500 Euro 5 144 1313/507 4199 × 1779 × 1480 2575 10,7/10,8 350/1305 640/1300 55 1465/1445 1040/975 720 205/55 R 16 V Continental Sport Contact 2 Vorderradantr. Sechsganggetr. Beschleunigung s 2,3 2,2 2,2 2,2 2,4 0 – 40 km/h 6,5 6,6 6,6 6,6 7,2 0 – 80 km/h 9,7 9,9 9,9 10,1 10,8 0 – 100 km/h 13,9 14,0 13,7 14,1 15,1 0 – 120 km/h 16,6 16,4 16,5 16,5 18,0 0 – 130 km/h 19,6 20,0 19,5 20,0 21,6 0 – 140 km/h 28,1 28,5 27,9 27,8 31,1 0 – 160 km/h Elastizität1) s 60 – 100 km/h (IV./V. G.) 11,4/16,0 9,7/14,9 7,8/10,2 12,1/16,3 8,4/11,5 80 – 120 km/h (V./VI. G.) 17,6/– 14,7/23,1 10,8/13,6 16,6/24,4 12,4/15,5 Höchstgeschw. km/h 192 202 200 195 200 Bremsweg m 36,4 36,2 36,7 37,6 37,2 aus 100 km/h kalt leer 37,0 37,3 37,1 38,5 36,4 aus 100 km/h kalt beladen 37,4 37,5 38,2 37,7 37,5 aus 100 km/h warm beladen 71,2 69,8 74,9 72,9 70,7 aus 140 km/h kalt leer 111 103 124 101 98 µ-split-Bremsweg 46 43 47 46 44 aus 100 km/h nass 8,5 8,6 9,3 8,1 8,3 Testverbrauch L/100 km 5,5 5,4 6,5 5,2 5,3 min. (ams-Verbrauchsrunde) 11,2 10,9 12,4 10,8 11,4 maximal 647 640 645 691 639 Reichweite km Superbenzin Superbenzin Superbenzin Superbenzin Superbenzin ECE-Verbrauch L/100 km 8,2 8,6 8,8 7,9 7,1 Stadt 5,1 5,5 5,3 4,7 5,4 über Land 6,2 6,6 6,6 5,9 6,0 gesamt Innengeräusch dB(A) 60 62 62 60 62 bei 50 km/h 65 66 66 64 66 bei 80 km/h 67 68 67 67 70 bei 100 km/h 68 70 71 69 72 bei 120 km/h 70 73 73 71 75 bei 140 km/h 73 75 75 74 77 bei 160 km/h Fahrversuche leer/bel. km/h 60,0/58,4 62,4/61,9 Slalom 18 m 60,7/59,5 60,7/61,3 61,5/61,0 123,8/122,6 130,7/128,2 ISO-Wedeltest 126,1/124,1 127,7/124,5 126,5/126,1 VDA-Ausweichgasse 71/69 71/70 Einfahrgeschwindigkeit 70/67 71/70 70/69 53/53 Ausfahrgeschwindigkeit 48/52 48/56 51/51 53/53 Festkosten Euro 76,– Steuer 100,– 94,– 64,– 76,– 253,– Haftpflicht 238,– 297,– 245,– 253,– 87,– Teilkasko2) 70,– 104,– 95,– 77,– 440,– 586,– 635,– 362,– 542,– Vollkasko3) Unterhaltskosten im Monat4) bei 15 000 km/Jahr Euro 201,– 186,– 215,– 210,– 186,– bei 30 000 km/Jahr Euro 362,– 339,– 389,– 385,– 337,– Grundpreis Euro 18 955,– 20 575,– 22 950,– 20 700,– 21 665,– Einparkhilfe hinten 800,–5) ○ ○ 380,– 290,– Metallic-Lackierung 410,– 490,– 500,– 490,– 490,– Navigationssystem 1999,– 1300,– 1300,– 950,–6) 2150,– Sitzheizung 800,–5) ○ 330,– – 405,–7) Bi-Xenon-Scheinwerfer – 1250,– 1000,– – 1295,– 1) für die Punktwertung sind die im zweithöchsten (60 bis 100 km/h) und höchsten (80 bis 120 km/h) Gang erzielten Werte maßgebend; 2) ohne SB; 3) mit 150 Euro SB; 4) ohne Wertverlust; 5) Komfort-Paket: Klimaautomatik, Regensensor, Einparkhilfe, Sitzheizung, beheizbare Frontscheibe; 6) SD-Navigation; 7) Winterpaket; ○ = Serie; – = nicht lieferbar 32 11/2010 Kia Cee’d Bis auf die iPod-Steuerung einfache Bedienung, Fünfganggetriebe Opel Astra Teilweise verwirrende Tastenvielfalt, praktische Ablagen renault Mégane Mäßig ablesbare Instrumente, komplexe Bedienung vw golf Vorbildliche Instrumentierung und Verarbeitung toyota auris Vanartige Gestaltung, angenehm schaltbares Getriebe Bei den Vergleichsfahrten liegen die fünf Kompakten dicht beieinander Schweigen: das Stichwort. Wenn Sie gerne zum Kunststofflenkrad greifen, ohne Musik und Bordcomputer auskommen und Stahlfelgen mögen, dann können Sie den Opel Astra Edition für 20 575 Euro lassen, wie er ist. Wenn nicht, bietet seine Aufpreisliste Beschäftigung für lange Abende mit Positionen wie Verkehrsschilderkennung, Spurhalteassistent, integriertem Fahrradträger oder adaptivem Fahrwerk und -Fahrlicht. Ein adaptives Fahrwerk bietet der Golf ebenfalls, es verändert für 945 Euro kontinuierlich die Dämpferhärte. Noch deutlicher können allerdings die reichlichen Optionen das Preisniveau des als Comfortline 21 665 Euro teuren Golf 1.4 TSI verändern. Parkhilfe, manuelle Klimaanlage und Radio sind bereits Serie. Ebenso die gediegene Verarbeitung, klare Instrumente und eine eingängige Bedienung bis hin zu den griffgünstig platzierten Fensterhebertasten (hinten kostet Aufpreis). Nach dem Anlassen des 1,4-LiterTurbodirekteinspritzers herrscht erstmal kontemplative Stille an Bord, so erfolgreich versteckt dieser sich akustisch und schwingungsmäßig. Dabei hat er nichts zu verbergen, entfaltet seine Kraft gleichmäßig ohne Lader-Allüren, spricht ordentlich an, verwaltet die Kraft über ein exaktes, passend übersetztes Sechsganggetriebe. Gemeinsam mit der geschmeidigen Federung, der www.auto-motor-und-sport.de leichtgängig-präzisen Lenkung und der hervorragenden Geräuschdämmung besitzt er sogar Eroberungspotenzial gegenüber höheren Klassen. Nur die Fantasielosigkeit beim Thema Variabilität muss man verzeihen: umklappbare Rücksitzlehnen – und fertig. Wie beim Astra, der sich jedoch mit einem aufpreispflichtigen Doppelboden um eine ebene Ladefläche bemüht. Auch sonst wirkt manches bemüht, etwa die Karosserieform, die das Raumgefühl etwas, die Übersicht deutlich einschränkt. Im Cockpit zeigt sich der Wunsch nach Abgrenzung zum Erzrivalen: schwungvolle Gestaltung, Knopfund Tastenreichtum. Einiges lässt sich lernen, mit anderem muss man leben. Etwa damit, dass die Bedienung des Infotainments vom Fahren ablenkt. Eine Disziplin, die dem Astra liegt. Er platziert Fahrer und Beifahrer in passender Position auf körpergerechten Optionssitzen mit Riesenverstellbereich, wenn auch fummeliger Lehnenverstellung per Hebel. Unterwegs schmeichelt er mit seinen praxisgerechten Ablagen und dem tollem Federungskomfort. Ob kurze Stupser oder lange Wellen – Federn und AdaptivDämpfer des Astra kassieren so ziemlich alles, was ihnen in die Quere kommt, unterstützt von den relativ hoch bauenden Reifen (205/60 R 16). Das kostet zwar einen Hauch Grip und den Heldenstatus im Fahrdynamik- Parcours, reicht auf der Straße aber locker, um vorn mitzufahren. Über die leichtgängige Lenkung kommandiert, saust der mit 1443 Kilogramm schwere Astra flüssig um Kurven und stabil über Geraden, kann sich im Extremfall auf sein fein abgestimmtes ESP verlassen. Im Dunkeln überdies auf sein Adaptivlicht (1250 Euro), das sich gekonnt der Fahrsituation anpasst. Fondpassagiere müssen sich ebenfalls anpassen, der Bein- und Fußraum auf der bequemen Bank fällt knapp aus. Dafür wirft sich der 1,4-Liter-Turbo kräftig in die Riemen, schiebt unter typischem OpelSound vibrierend los, wird aber von hohem Gewicht und langer Übersetzung eingebremst. Dennoch verbraucht er mit 8,1 L/100 km am wenigsten. Im Gegensatz zum 1,4-Liter im Renault Mégane, der seine Turbokraft mit kurzer Übersetzung umsetzt, dafür aber mit dem höchsten Verbrauch bezahlt (9,3 L/100 km). Sein Interieur gefällt zwar mit schicker Anmutung, die Bedienung missfällt aber durch teils gewöhnungsbedürftige Struktur und Tastenanordnung. Zu kurze Sitzflächen, hohe Position vorn sowie der stark eingeschränkte Kopfraum hinten kosten weitere Punkte. Gleiches gilt für die unexakte Schaltung, die etwas synthetische Lenkung sowie die auf unebenen Pisten nervöse Federung. Kurze Stöße kommen ebenso durch wie lange Wellen, die zu Verti- 11/2010 33 Ergebnisse Fahrzeugtyp (Maximalpunktzahl) ▶ Karosserie Innenmaße (10) Raumgefühl (10) Kofferraum (15) Zuladung (10) Funktionalität (10) Instrumente (10) Rundumsicht (15) Zusatzausstattung (5) Qualitätsanmutung (15) Summe (100) ▶ Sicherheit Passive Sicherheitsausstattung (15) Aktive Sicherheit (15) Licht (10) Bedienbarkeit (10) Bremsweg leer (100 km/h) (10) Bremsweg nass, leer (”) (5) Bremsweg kalt beladen (”) (5) Bremsweg warm beladen (”) (10) Verzögerung aus 140 km/h (5) Pedalgefühl (5) µ-split-Stabilität (5) µ-split-Bremsweg (5) Summe (100) ▶ Fahrkomfort Federung leer (25) Federung beladen (15) Sitze vorn (20) Sitze hinten (10) Klimatisierung (10) Innengeräusch-Messwerte* (10) Geräuscheindruck (10) Summe (100) ▶ Antrieb Laufkultur (10) Durchzugskraft (10) Leistungsentfaltung (5) Schaltung/Getriebeabstufung (10) Beschl./Höchstgeschwindigkeit (20) Elastizität (20) Testverbrauch (20) Reichweite (5) Summe (100) ▶ Fahreigenschaften Handling (15) Lenkung (10) Traktion/Wintertauglichkeit (10) Geradeauslauf/Windempf. (5) Wendekreis (10) Fahrsicherheit leer (25) Fahrsicherheit beladen (15) Fahrdynamik (10) Summe (100) Eigenschaftswertung (500) ▶ Umwelt Minimalverbrauch (20) Emissionsverhalten (15) Leergewicht (10) Stand- und Fahrgeräusch* (5) Summe (50) ▶ Kosten Grundpreis* (25) Ausstattung* (10) Aufpreisgestaltung (5) Wiederverkaufschancen (10) Festkosten für 5 Jahre* (10) (15) Wart./Rep. 100 000 km* Kraftstoffkosten 100 000 km* (15) Garantie (10) Summe (100) Gesamtwertung (650) * Bester erhält volle Punktzahl 34 11/2010 fazit VW Golf 1.4 TSI Comfortl. Opel Astra 1.4 Turbo Edition Kia Cee’d 1.6 CVVT ISG Toyota Auris 1.6 Valvem. Renault Mégane TCe 130 9 9 11 10 8 10 10 5 15 87 8 7 11 9 7 9 7 5 13 76 8 8 11 8 8 8 10 3 11 75 7 8 11 7 7 8 7 3 11 69 7 7 11 7 7 7 8 4 12 70 8 4 8 10 9 4 4 8 5 4 5 3 72 9 4 10 8 7 4 3 7 4 3 4 4 67 8 4 2 8 8 5 4 7 5 4 3 4 62 7 4 3 7 9 5 4 7 5 3 5 4 63 8 4 7 6 8 4 8 7 4 4 4 2 66 22 13 18 7 8 10 9 87 23 14 18 8 8 9 8 88 18 9 15 7 8 7 5 69 20 11 16 8 8 8 7 78 20 10 16 7 8 8 7 76 9 9 4 8 17 7 8 3 65 8 8 4 7 16 1 9 4 57 6 6 4 6 14 6 8 3 53 7 6 4 9 17 0 8 3 54 8 8 4 6 17 9 5 3 60 13 9 8 4 4 24 14 7 83 394 12 8 8 4 1 23 14 7 77 365 14 7 8 4 2 23 13 9 80 339 11 7 8 4 3 23 13 7 76 340 10 6 8 4 3 21 13 8 73 345 11 11 8 5 35 13 11 7 5 36 15 11 8 3 37 13 11 8 5 37 10 10 8 5 33 19 6 4 9 9 15 14 5 81 510 21 5 4 7 10 14 15 5 81 482 25 7 4 6 9 13 15 9 88 464 21 8 4 6 8 12 14 7 80 457 16 10 4 6 7 11 12 5 71 449 1. VW Der Golf erteilt der Konkurrenz mit unproblematischen Fahreigenschaften, kultiviertem Motor und geschmeidigem Fahrwerk eine klare Lektion. kia cee’d 1,6-Liter-Saugmotor mit eingeschränkter Laufkultur 2. Opel Sein kultiviertes, agiles Fahrwerk überzeugt ebenso wie der Sitzkomfort. Bei Motor und der Raumökonomie bleibt dem relativ teuren Astra aber noch Raum für Verbesserungen. 3. Kia Der preisgünstige Cee’d gibt den Sportsmann, bügelt die Konkurrenz bei der Fahrdynamik, bietet überdies sieben Jahre Garantie. Nervig: der brüllige Saugmotor. 4. Toyota Das Facelift beseitigt kleinere Bedienungsmängel, der Federungskomfort des Auris gerät allerdings ebenso unbefriedigend wie der zähe Valvematic-Motor. 5. Renault Trotz seines elastischen, aber durstigen Motors bleibt dem unausgewogen federnden, eng geschnittenen Mégane nur der letzte Platz. Mehr Infos, Fotoshows, Videos und Diskussionen auf www.auto-motorund-sport.de Neuwagen-Konfigurator: Stellen Sie unter www. automonat.de Ihren Traumwagen zusammen renault Mégane Stark eingeschränkte Kopffreiheit, Lederpolster bei Luxe Serie; die gewöhnungsbedürftige Bedienung kann beim Fahren ablenken kalhüben führen. Daneben reagiert der Renault am deutlichsten auf Lastwechsel, indem er mit dem Heck nach außen drängt – besonders auffällig beim so genannten Elchtest. Schaukeln, Drängen? So etwas überlässt der Kia Cee’d anderen. Trotz der zarten Entschärfung durch das letztjährige Facelift kippt der in Deutschland entwickelte, in der Slowakei montierte und nur in Europa angebotene Cee’d etwaige Korea-Vorurteile über Bord. Konsequent straff abgestimmt und mit einer nicht zu leichtgängigen Lenkung sowie breiten 225/45 R 17-Reifen ausgerüstet, überholt er seine Mitbewerber im Fahrdynamik-Parcours. Auf der Straße fällt ihm das trotz des niedrigen Gewichts von 1258 Kilogramm schon schwerer. Speziell ungepflegte Pisten fordern von den Insassen Nehmerqualitäten. Mögen Sportsleute opel astra Mäßig kultivierter, kräftiger 1,4-Liter-Turbo renault Mégane Durchzugsstarker Turbomotor, etwas durstig vw golf Kultivierter Turbodirekteinspritzer, homogene Kraftentfaltung toyota auris 1,6-Liter-Sauger mit vollvariabler Ventilsteuerung Sparsam bewegt genügen den Benzinern zwischen 5,2 und 6,5 Liter/100 km vw golf Befriedigender Sitzkomfort, luftiges Raumgefühl; Adaptiv-Dämpfer für 945 Euro Opel Astra Bequeme Rücksitzbank wenig Bein- und Fußfreiheit, hervorragendes Adaptiv-Licht das Fahrwerk mit Multilenker-Hinterachse als rückmeldungsfreudig preisen, Komfortsuchende steigen gerädert aus. Immerhin bleibt der Cee’d stets fahrsicher, stachelt Ambitionierte zum Kurvensuchen an. Kein schlechter Plan, denn bei konstanter Fahrt bohrt sich das Brummen des 1,6-Liter-Saugers in die Gehörgänge der auf harten Polstern untergebrachten Fahrgäste. Gern würde der Fahrer hochschalten, doch Kia hat den sechsten Gang gespart. Richtig still wird es erst an der Ampel, wenn das gut funktionierende StartStopp-System (300 Euro extra) eingreift. Nach dem erneuten Start zeigt sich dann wieder, was 154 Newtonmeter bei 5200 Umdrehungen andeuten: Zügiges Fortkommen bedarf beim Saugmotor erhöhter Drehzahlen. Da gilt ebenso für den 1,6-Liter des Toyota Auris, der sein Drehmoment www.auto-motor-und-sport.de toyota auris Einstellbare Lehnenneigung, luftiges Raumgefühl, Sitzfläche senkt sich beim Umklappen mit ab etwas früher entwickelt. Jedenfalls auf dem Papier – in der Praxis wirkt der Valvematic-Motor blutleer, fällt gegenüber den Turbo-Aggregaten von VW, Opel und Renault trotz guter Messwerte ab. Daran kann auch das angenehm schaltbare, nicht zu lang übersetzte Sechsganggetriebe nichts ändern. Apropos ändern: Trotz umfangreicher Fahrwerksmodifikationen stört das hohe Losbrechmoment der Federelemente. Selbst auf gut gepflegten Pisten bleibt die Besatzung in ständiger Bewegung. Mit Beladung und/oder auf gröberen Unebenheiten läuft es etwas geschmeidiger. Insgesamt erledigt der Auris sämtliche Fahraufgaben problemlos und unauffällig, verzichtet konsequent auf dynamische Anwandlungen – passend zur fast vanartigen Karosserie mit luftigem Raumgefühl, aber eingeschränkter Übersicht wegen dominanter Kia Cee’d Gutes Raumgefühl, straffe Polster, gut funktionierendes Start-Stopp-System A- und C-Säulen. Vanmäßige Variabilität sucht man allerdings – wie bei der Konkurrenz – vergeblich. Der Toyota bietet weder viele Ablagen noch SitzTricks. Lediglich die Rückenlehnen sind klappbar, wobei sich die Sitzflächen mit absenken, ohne jedoch eine ebene Ladefläche zu ermöglichen. Auch nach der Modellpflege reicht es damit nicht zu einer überzeugenden Vorstellung des Auris, der sich der Konkurrenz weitgehend beugen muss: dem sportiven Kia Cee’d, dem innovativen Opel und dem Sieger, dem rundum ausgewogenen Golf. Nur an dem Schlusslicht, dem eng geschnittenen, unausgewogen abgestimmten Renault Mégane, kann der Japaner knapp vorbeiziehen. Text: Jörn Thomas Fotos: Achim Hartmann 11/2010 35