Mastertest 2011
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Mastertest 2011
Master-Test Kompaktklasse GLADIAT Die Kompaktklasse ist sehr dicht besetzt und hart umkämpft. Zwölf internationale Modelle stellen sich daher einer europäischen Testmannschaft, die herausfindet, ob die Neuzugänge Citroën C4 und Ford Focus, ewige Angreifer wie der Opel Astra, Herzensbrecher wie Alfa Romeo Giulietta, Korea-Kämpfer wie der Hyundai i30 oder gar der exotische Hybrid Lexus CT 200h dem Klassen-King VW Golf das Schwert zwischen die Rippen stechen können. D ie Kompaktklasse nähert sich immer mehr dem automobilen goldenen Schnitt. Mit rund 120 PS starken Benzinern kann sie fast alles, verprellt niemanden. Dennoch kann es am Schluss nur einen Sieger geben, und der kommt von 62 / 16.2011 VW Vorhang, Tusch, Champagnerdusche: Der Golf hat es mal wieder geschafft. Aufbauend auf sein ebenso sicher wie komfortabel abgestimmtes Fahrwerk mit Multilenkerhinterachse so- wie der präzisen, elektrisch unterstützten Lenkung, liegt er sowohl bei Fahrkomfort als auch -sicherheit ganz vorn. Von den Kapiteln Motor und Sicherheit mal ganz abgesehen. Es ist nicht allein Ausgewogenheit, die den VW zum Sieg führt, son- dern es sind auch die durchweg guten Einzelleistungen. Nennenswerte Schwächen sucht man vergebens. So liegt der Golf bei der Verarbeitung nur knapp hinter dem Audi, aber deutlich vor der Konkurrenz. Sein Innenraum ist groß und luftig, er ver- TOREN kneift sich Design-Sperenzchen, bietet generöse Ablagen, wie sie früher höchstens Franzosen hinbekamen; ja sogar seine Rundumsicht geht in Ordnung. Hinzu kommt der moderne Turbo-Direkteinspritzer: leise, kultiviert, kräftig und angemes- sen sparsam. Zerfurchte Pisten kassiert der Primus genauso problemlos wie Serpentinen-Strecken. Audi Bei seinem letzten Auftritt im Mastertest zeigt der vor der Ab- lösung stehende A3, was die Golf V-Plattform noch drauf hat. Trotz erstarkter Konkurrenz gelingt ihm noch einmal Rang zwei. Im Vergleich zum ebenfalls sehr guten Golf wirkt beim Audi alles noch einen Tick feiner, definierter – von Lenkrad und Lenkung über Sitze und Fahrwerk bis hin zur Motor-Getriebe-Kombination. Das Fahrwerk arbeitet straff, kappt Unebenheiten gekonnt die Spitzen. Auf der Schlechtwegestrecke dringen kurze Stöße und Kanten durch, doch der 1,4-Ton- 16.2011 / 63 Fahrdynamik Der Mastertest enthält ein umfangreiches Testprogramm zur Überprüfung der Fahrstabilität. Es findet auf abgesperrter Strecke und trockenem sowie nassem Untergrund statt. Slalom Ausweichmanöver bei Nässe Spurtreue, Lenkverhalten in Wechselkurven und Fahrstabilität lassen sich mit dem Slalom untersuchen. Die im 18-Meter-Abstand aufgestellten Pylonen werden – wie in allen FahrdynamikTests – leer und voll beladen umfahren. In diesem Test gilt es, bei Landstraßengeschwindigkeit auf komplett bewässerter Fahrbahn einem Hindernis auszuweichen und danach wieder auf die eigene Fahrspur zurückzulenken. Bewertet werden dabei Fahrgeschwindigkeit und notwendiger Lenkaufwand. Bester im Test Seat León (65,1 km/h) Schlechtester im Test Skoda Octavia (60,2 km/h) Bester im Test Alfa Romeo Giulietta (116/103 km/h) Schlechtester im Test Skoda Octavia (96/81 km/h) Slalom Test Zeitmessung Zeitmessung 18 m Doppelter Spurwechsel auf Nässe Zeitmessung 2,5 m Zeitmessung 180 m 21,0 m 4,2 m 3m 33,0 m Beim Mastertest wird der VDA-Ausweich- oder Elchtest leer und beladen gefahren. Er soll eine Kippneigung bei Ausweichmanövern mit anschließendem Wiedereinfädeln in die ursprüngliche Fahrspur aufdecken. Bester im Test Seat León (72/52 km/h) Schlechtester im Test Lexus CT 200h (67/48 km/h) VDA-Ausweichtest Einfahrgeschwindigkeitsmessung Ausfahrgeschwindigkeitsmessung Fahrzeugbreite + 1,0 m Gas wegnehmen 2,0 m 10,0 m 1m Einfahrgassenbreite 1,1 x Fahrzeugbreite + 0,25 m 3,0 m 12,0 m 13,5 m 11,0 m 12,5 m 12,0 m 61,0 m 4,2 m 3,6 m Elchtest bei Stadtgeschwindigkeit 3,0 m 5,0 m 2,5 m Schnelles Ausweichen Wie sich die Test-Kandidaten bei einem schnellen Ausweichmanöver – zum Beispiel auf der Autobahn – verhalten, wird mit dem ISO-Wedeltest überprüft. Er wird sowohl leer als auch beladen gefahren und dokumentiert Spurtreue und Lenkverhalten. Hoch bauende Autos kommen hier manchmal in Schwierigkeiten, die Kompaktklasse reagiert problemlos. Bester im Test Alfa Romeo Giulietta (132,4 km/h) Schlechtester im Test Lexus CT 200h (122,2 km/h) ISO-Wedeltest Zeitmessung Fahrzeugbreite u 1,3 + 0,25 m Fahrzeugbreite u 1,1 + 0,25 m 3,5 m μ-split-Bremsung Diese Übung fordert ESP und ABS extrem, denn das Auto soll trotz unterschiedlicher Reibwerte links und rechts nicht zu einer Seite ausbrechen. Keiner der Testwagen zeigte hier nennenswerten Korrekturbedarf, die Bremswege unterscheiden sich allerdings deutlich. Sie liegen zwischen 96 und 141 Metern. Bester im Test Opel Astra (95,5 m) Schlechtester im Test Hyundai i30 (141,3 m) µ-Split-Bremsung Asphalt nass Flächen bewässert 64 / 16.2011 Zeitmessung nach 110 m Fahrzeugbreite u 1,2 + 0,25 m Sektion 1 15 m Sektion 2 30 m Sektion 3 25 m Sektion 4 25 m Sektion 5 15 m 110 m + „Beim Astra gibt es einen großen Unterschied zwischen Adaptiv- und Standardfahrwerk – man sollte das adaptive kaufen“ Christian Sterea, auto motor und sport, Rumänien k VW Golf ner bleibt insgesamt ruhig und beherrschbar – selbst bei forciertem Tempo. Auf gut gepf legtem Asphalt passt die Abstimmung noch besser, hier durcheilt der A3 enge Spitzkehren ebenso lässig wie lang gezogene Autobahnkurven. Den 1,4-Liter-Turbo koppelt Audi mit einem komfortablen, perfekt übersetzten Siebengang-DSG inklusive Freilauf. Dieses kuppelt im Schiebebetrieb – sogar bergauf – aus und schickt den Motor in den Leerlauf. An der Ampel greift dann das Start-Stopp-System ein, was ihm gegenüber den identisch motorisierten Konzernkollegen jedoch keinen Verbrauchsvorteil verschafft. Viele Stärken, keine Schwächen – fertig ist der Sieg Von Bedienung über Qualität, Federungs-, Sitz- und Geräuschkomfort bis zu Handling, Motorelastizität und Verbrauch – der Golf beherrscht objektive wie subjektive Kriterien. Seat Beim letzten Mastertest lag der León noch auf Platz vier, diesmal ist er auf drei vorgerückt. Sein dynamisch ausgelegtes Fahrwerk bringt den Sieg im Handlingkapitel. Bremsen kann er ebenfalls hervorragend, und auch der 1,4 Liter große Turbo-Direkteinspritzer lässt nichts anbrennen. Fahrleistungen und Verbrauch liegen auf dem Niveau der Konzerngeschwister, die Führung des Schalthebels könnte allerdings präziser ausfallen. Gleiches gilt für die Verarbeitung mit schwarzem Hartplastik im Innenraum. Insgesamt erscheint der Spanier manchen etwas trist, andere Tester loben die Gestaltung als zurückgenommen und stimmig. Einigkeit besteht beim Thema Sitze: Sie passen großen wie kleinen Piloten hervorragend, bieten Seitenhalt und Schulterunterstützung sowie eine sportliche Position. Und der León hält das Dynamik-Versprechen, lenkt präzise ein, ohne tückisch zu werden. Mit der Federungsabstimmung liegt er auf der konsequent sportlichen Seite, ohne durch übertriebene Härte abzuschrecken. Genau passend also für einen preiswerten Sportler ohne Allüren. Ford Der neue Focus macht dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. So besitzt auch er ein komfortabel abgestimmtes Fahrwerk mit sauber austariertem Handling: kurvenfreudig, aber nicht nervös, agil, aber nicht hibbelig. So fährt sich der Ford in die Herzen von Dynamikfreunden, ohne die KomfortFraktion zu vergrätzen. Schlechtwegestrecken aller Art vernascht er zum Frühstück, inhaliert Un- Adaptiv Verstellbare Dämpfer sichern Komfort Intuitiv Klar strukturierte Instrumente und Bedienung Audi A3 Sportback Der Premium-Profi zeigt dem Rest, wie es geht Der A3 beweist eindrucksvoll Reife. Hervorragend verarbeitet, übersichtlich, dynamisch und straff abgestimmt ohne lästige Härten fährt der Golf-Bruder auf Rang zwei. Fix SiebengangDoppelkupplungsgetriebe Start-Stopp Routiniert funktionierendes System Seat León Der sportive Spanier bittet zum Kurventanz Platzangebot und gediegene Verarbeitung sind nicht sein Metier. Dafür überzeugt der León mit Spitzenhandling sowie problemloser Beherrschbarkeit. Und der Motor kann was. Stützen Vorbildlich konturierte Sportsitze vorn Ziehen Kräftiger, kultivierter Turbo mit 125 PS 16.2011 / 65 Ford Focus Sattes Fahrgefühl und gute Sicherheitsausstattung Focus Nummer drei bleibt in der VorgängerSpur. Er verbindet Fahrspaß mit Komfort und Sicherheit. Das wuchtige Cockpit schränkt das sonst gute Raumgefühl ein, der Motor wirkt schlapp. Kleine Verwirrung Das Bedienkonzept mit vielen Tasten strengt an Feine Lenkung Die exakte, unaufgeregte Lenkung des Focus überzeugt Opel Astra Unkompliziertes Fahrverhalten, schlapper Motor Der Test-Astra ohne Adaptivdämpfer kommt nicht ganz an die guten Leistungen bisheriger Exemplare heran. Toller Sitzkomfort, sicheres Handling, hohes Sicherheitsniveau und das beste Licht sichern ihm dennoch Rang fünf. 66 / 16.2011 Praktisch Im Vergleich zum Vorgänger gibt es viele Ablagen Zäh Trotz Turbo hat der lang übersetzte 1,4-Liter am Gewicht des Astra zu knapsen ebenheiten, hält sich bei Abrollgeräuschen zurück. Wird die Straßenqualität besser, kommen seine Handlingqualitäten durch. Kaum Untersteuern, geringe Lastwechsel-Empfindlichkeit und ein sattes Fahrgefühl bringen ihn weit nach vorn. Lediglich die relativ leichtgängige Lenkung könnte (noch) mehr Rückmeldung vertragen. Beim Assistenz-Angebot zeigt der ordentlich verarbeitete Focus mit Spurhalte- und -wechselassistent sowie Abstandsregeltempomat mit Notbremsassistent (ACC für 1.6 Ti-VCT nicht erhältlich) buchstäblich, wo es langgeht. Der Sitzkomfort vorn ist gut, das Raumgefühl leidet unter dem massigen Instrumententräger, dessen Knopfarsenal die intuitive Bedienbarkeit erschwert. Das Xenonlicht ist das homogenste im Test, der 125 PS starke 1,6-Liter mit Fünfganggetriebe gehört nicht zu den ganz durchzugsstarken, ist dafür verhältnismäßig sparsam. Auf der amsVerbrauchsrunde genügen ihm 5,4 L/100 km. Mit Rang vier gelingt dem Focus damit das beste Ergebnis eines Nicht-VW-Konzernmodells. Opel Nur fünf Punkte hinterm Focus brummt schon der Astra heran. Sein 1,4-Liter wirft zwar einen Turbolader sowie 200 Newtonmeter in die Schlacht, dennoch kann sich der Opel bei den Durchzugswerten nicht nennenswert vom Ford absetzen. Was unter anderem am Gewicht von 1429 Kilogramm (106 mehr als der Focus) liegt. In der Praxis läuft es für ihn runder, hier ist das früher anliegende Drehmoment spürbar – ebenso die bessere Position auf den vielfach verstellbaren Optionssitzen mit dem AGR-Gütesiegel. Enttäu- Da Kop aus bei sch Be Sko 21,9 S 16 23,5 „Die Giulietta von Alfa Romeo ist das mit Abstand emotionalste Auto im Test. Sie macht einfach Freude!“ + Neven Novak, auto motor i sport, Kroatien Auch eine anspruchsvolle Schlechtwegestrecke steht auf dem Testprogramm schend hingegen: Rundumsicht und Ablagenangebot. Eine Scharte, die der Astra mit seinem sicheren Handling wieder auswetzt. Er kurvt nicht nur zügig um die Pylonen, sondern auch problemlos und kalkulierbar durch den Straßenverkehr. Seine Lenkung pf legt zwar einen synthetischen Touch, führt den Astra aber immer dorthin, wo er hin soll. Sollte es öfter über mies gepf legte Pisten gehen, empfiehlt sich das aufpreispf lichtige Adaptiv-Fahrwerk. Das konventionelle des Testwagens ließ diesen auf der Schlechtwegestrecke nämlich spürbar wanken und rollen, was vor allem Hintensitzenden auf den Magen schlagen kann. Dagegen fallen die etwas erhöhten Wind- und Abrollgeräusche weniger ins Gewicht. Top im Lichtkanal und in der Praxis: das optionale Adaptivlicht. Skoda Der Octavia kann nicht ganz an den Konzerngeschwistern dranbleiben, was vor allem an seinem mäßigen Handlingtalent liegt, das im Mastertest einen hohen Stellenwert genießt. Auf Holperpisten merkt man ihm seine Limousinenabstimmung deutlich an. Hier fühlt sich der Skoda bei Alltagstempi rundum wohl, absorbiert dort Stöße und Unebenheiten gekonnt, bleibt sauber auf Kurs. Zieht das Tempo an, verliert er spürbar die Ruhe, markiert deutlich seinen Grenzbereich. Wenn andere noch sauber liegen, kommt er schon spürbar in Wallung. Auf der gut ausgebauten Landstraße läuft es ähnlich: Die vergleichsweise schwergängige Lenkung hält den 1,3-Tonner sauber auf Kurs, für Handling-Kapriolen gibt es Besseres. Für superbes Raumgefühl kaum, hier gibt der Octavia den Gigaliner. Beim Kofferraum sowieso: Steht bei den anderen eine Drei oder Vier vorn, nimmt der Skoda satte 560 Liter unter seine große Klappe. In Verbindung mit dem leisen, kräftigen Motor samt passender Übersetzung, den moderaten Windgeräuschen sowie den bequemen Sitzen ist klar, wer in diesem Mastertest den Reisepapst gibt. ▷ RUNDUMSICHT Eine coupéhafte Form und voluminöse Vorbauten verschlechtern die Rundumsicht deutlich. Konservative Karosserien sind hier im Vorteil. 360-Grad-Rundumsicht Sichtfeld nach vorne Sichtfeld Parksituation Dachpfosten und nicht versenkbare Kopfstützen stören den Fahrer beim Blick aus dem Auto. Wie stark sie das tun, wird beim Master-Test mit einem rundum schwenkbaren Laser gemessen. Für den Fahrer bleibt vor dem Auto ein Bereich im Verborgenen. Je größer er ausfällt, desto schwieriger ist problemloses Manövrieren, da Hindernisse wie etwa Poller leicht übersehen werden. Bei diesem Test muss der Laser einen 50 Zentimeter hohen Pylon anvisieren. Er steht vor der rechten Fahrzeugecke und simuliert ein anderes Auto, hinter dem der Testwagen einparken soll. Bester im Test Skoda Octavia 21,9 Prozent Schlechtester im Test Opel Astra 31,3 Prozent Skoda Octavia Opel Astra 10° 9° 9,5° 8,5° Schlechtester im Test Peugeot 308 2,47 Meter 13° 16,5° 23,5° Bester im Test Audi A3 Sportback 1,20 Meter 12° 20° 30,5° 15° Bester im Test Audi A3 Sportback 3,79 Meter Schlechtester im Test Peugeot 308 5,34 Meter 4° 20° 16.2011 / 67 Gemeinsame Tankungen sichern die Vergleichbarkeit der Verbräuche Skoda Octavia Konsequent gemachte Limousine ohne Modegags Wie seine Konzerngeschwister ist der Skoda klar positioniert. Er verzichtet auf Handlingfeuer, spricht stattdessen Pragmatiker an, die viel Platz, einen kräftigen Motor und entspanntes Fahren suchen. Laden Ich habe den Größten: Unter die Skoda-Klappe passen 560 bis 1430 Liter Sitzen Vorne und hinten erstklassiges Platzangebot und gute Polster Alfa Romeo Giulietta Der Italiener liebt den dynamischen Auftritt Der Viertürer versteckt nicht nur seine hinteren Griffe, sondern spielt auch sonst Coupé. Das beginnt beim wunderschön gemachten Cockpit und zieht sich über die etwas nervöse Lenkung bis zum kräftig drückenden Turbomotor. 68 / 16.2011 Alfa Romeo Giulietta – das klingt so emotio- nal, wie der Italiener aussieht. Scudetto-Grill, saubere Linie, schlüssiges Heck mit schicken Rückleuchten. Stumpfer Nutzwert? Den gibt es eher bei der Konkurrenz. Der Alfa liefert lieber Lebensfreude, sein 1,4-LiterTurbomotor zieht ihn zügig auf 100 und auch am besten durch. Per Tastendruck am DNA-Regler schärft die Giulietta ihren Charakter noch mal nach, wobei die Sache mit reduzierter Servounterstützung und spontanerer Gasannahme ins Hibbelige tendiert. Doch auch wenn vollkommene Zielgenauigkeit anders aussieht, holt er sich zusammen mit dem Seat die Fahrdynamik-Medaille, ohne dabei wirklich zickig zu wirken. Selbst beim Bremsen auf µ-split ist er vorn dabei. Wer will ihm da seinen erhöhten Durst und die leicht froschartige Sitzposition ankreiden? Die Giulietta zielt aufs Herz, ohne den Nutzwert völlig zu vernachlässigen. Alfa-Fans sollten sich von Platz sieben nicht abschrecken lassen. Renault Ginge es ausschließlich nach dem Charakterfrage Per Wahlschalter verändern Motor und Lenkung ihren Stil Anzeige erstatten Display für Ladedruck und Leistungsabfrage Fahreindruck, hätte der Mégane mehr als Platz acht verdient. Sein 130 PS starker Turbomotor spricht gut an, zieht muskulös durch, läuft kultiviert und leise. Seine Federung arbeitet – im Gegensatz zum letzten Vergleichstest-Auto – geschmeidig, zeigt selbst auf ruppigem Geläuf Schluck- und Stehvermögen. Der Renault wiegt lange Unebenheiten sauber aus, ohne in störende Schaukelei zu verfallen; die Spurhaltung ist vorbildlich, lediglich leichte Poltergeräusche stören die Harmonie. Etwas düsterer sieht es beim Thema Bedienung aus. Vor allem das Tastenfeld mitsamt dem Dreh-Drücksteller zwi- „Sogar ohne das gute Preis-Leistungs-Verhältnis ist der Octavia einer der Besten im Kompaktklasse-Segment. Bei ihm passt einfach alles“ + Ulrich Safferling, auto illustrierte, Schweiz schen den Vordersitzen ist intuitiv schwer zu erfassen. Das digitale Instrument für Tacho und Tankinhalt mit seinen groben Segmenten bleibt Geschmackssache, die Verarbeitung der sicht- und fühlbaren Flächen ist ordentlich; allerdings schränkt der Armaturenträger das Raumgefühl etwas ein. Mehr Ablagen würden dem Mégane ebensowenig schaden wie Sitze mit besserer Körperunterstützung. Peugeot Kein anderer Kompaktklässler verbindet einen elegant-f ließend gezeichneten Armaturen- träger im Coupé-Stil so gekonnt mit vanartigem Raumgefühl wie der Peugeot 308. Allerdings kann auch das jüngste Facelift nichts am erschwerten Einstieg und der mäßigen Rundumsicht durch die weit vorgezogenen A-Säulen ändern. Fahrer und Beifahrer logieren auf schaumstoffigen Polstern, deren Lehnen in der Schulter drücken, und blicken auf zwar große, aber spiegelnde Rundinstrumente, deren heller Hintergrund die Ablesbarkeit zusätzlich beeinträchtigt. Bei der InfotainmentBedienung des Testwagens greift man beim Lautstärkeregeln zum Drehregler fürs Menü, obwohl diese in Wirklichkeit über eine danebenliegende Wippe läuft. Daneben liegt auch das Fünfganggetriebe, das weder eine wirksame Sperre zum Rückwärtsgang noch eine saubere Führung der restlichen fünf Stufen besitzt. Beim Durchzug fällt der 120 PS starke Saugmotor in der Praxis hinter die Turbo-Konkurrenz zurück, mit wenig Last gefahren ist er aber ein ausreichend kultivierter Alltagsbegleiter. Schlechte Straßen bringen den 308 aus dem Konzept, seine Lenkung wird stößig, der ganze Wagen zittrig. Bessere Straßen – besseres Gefühl, denn nun kann der Peugeot sein Reiseta- lent offenbaren. Er bleibt selbst bei 180 km/h und 5500/min leise, liegt ruhig auf der Straße. Lexus Mit dem CT 200h stellt sich erst- mals ein Hybrid dem Mastertest. Aufbauend auf der Technik des Prius, die ebenfalls im Auris erhältlich ist, soll der Lexus sich als Premium-Kompaktwagen präsentieren. So überzeugt er mit einem hochwertigen, sauber verarbeiteten Innenraum und langstreckentauglichen Vordersitzen. Die Bedienung des Infotainments per mausartigem Schieber spaltet hingegen das Testerlager: Die einen loben die Lichttest Der Lichttest beweist deutlich den Vorteil von Xenonlicht. Hinzu kommt die positive Wirkung von Adaptiv-Funktionen. NACHTFAHRT max. 10 Punkte Hersteller Scheinwerferhersteller Scheinwerfertyp Opel Astra Alfa Giulietta Ford Foc. VW Golf Seat León Audi A3 Renault M. Lexus CT Skoda Oc. Hella Bixenon1) 2) Bixenon/ Halogen1) Bixen./H71) Bixenon1) 2) Bixenon1) 2) Bixenon Bixen./H71) LED/H7 H7/H11) H7, H1 H7, H1 H7, H1 AL Visteon Hella Valeo Hella AL Koito Hella Hyundai i30 Samlip Peug. 308 AL Citroën C4 AL 1) Vornei- Abblendgung in % licht LICHTKANAL max. 10 Punkte Fernlicht Abblendlicht Fernlicht Gesamt 1 7 3 7 3 20 1 6 3 7 3 19 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 6 6 6 6 6 5 3 3 3 2 3 3 3 2 2 2 3 2 2 2 7 6 5 6 6 6 3 3 3 2 3 3 3 2 2 2 3 2 2 2 19 18 17 16 16 15 12 10 10 8 Abbiegelicht; 2) Kurvenlicht Gutes Licht ist nach wie vor das beste Nachtsichtsystem. Die statische Überprüfung der Scheinwerfer findet im HellaLichtkanal statt, überdies werden noch Isolux-Diagramme (rechts im Bild) er- Peugeot 308 Fernlicht Meter 20 10 0 -10 -20 0 50 100 150 200 Meter 250 100 150 200 Meter 250 Opel Astra Fernlicht Meter 20 10 0 -10 -20 0 50 stellt. Außerdem gibt es eine Nachtfahrt, um die Systeme in der Praxis zu vergleichen, insbesondere um die Funktion der Adaptivsysteme zu prüfen – soweit vorhanden. Der Lichttest zeigt deutlich den Vorteil für die Bixenon-Varianten, die teils mit Halogen-Zusatzfernlicht arbeiten. Der einzige LED-Scheinwerfer (Lexus) kann mit den Top-Systemen nicht ganz mithalten. 16.2011 / 69 Technische Daten und Messwerte Motorbauart/Zylinderzahl Hubraum cm3 Leistung kW (PS) bei 1/min max. Drehm. Audi A3 Sportback 1.4 TFSI Citroën C4 VTi 120 Ford Focus 1.6 Ti-VCT Hyundai i30 blue 1.6 Lexus CT 200h Opel Astra 1.4 Turbo Peugeot 308 120 VTi Renault Mégane TCe 130 Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 1368 1390 1598 1596 1591 1798 1364 1598 1397 88 (120) 5000 92 (125) 5000 88 (120) 6000 92 (125) 6300 93 (126) 6200 73 (99) 5200 88 (120) 4200 88 (120) 6000 96 (130) 5500 206 bei 1750 200 bei 1500 160 bei 4250 159 bei 4000 154 bei 4200 142 bei 2800 200 bei 1850 160 bei 4250 190 bei 2250 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Euro 5 Alfa Romeo Giulietta 1.4 TB 16V Fahrzeugtyp Nm bei 1/min Schadstoffeinstufung g/km CO2-Ausstoß kg Leergewicht/Zuladung Länge × Breite × Höhe mm Radstand mm Wendekreis links/rechts m 149 126 143 136 139 94 138 147 145 1381/404 1415/455 1285/480 1323/502 1247/473 1437/408 1429/511 1308/507 1309/435 4351 × 1798 × 1465 4286 × 1765 × 1423 4329 × 1789 × 1498 4358 × 1823 × 1484 4280 × 1775 × 1480 4320 × 1765 × 1440 4419 × 1814 × 1510 4276 × 1815 × 1498 4295 × 1808 × 1471 2634 2578 2608 2648 2650 2600 2685 2608 2641 11,2/11,2 10,9/10,6 11,2/11,1 11,8/11,8 11,1/11,2 11,2/11,1 11,8/11,8 11,3/11,1 11,2/11,2 L/VDA 350/1045 370/1100 408/1183 363/1148 340/1250 375/985 370/1235 348/1201 405/1162 kg 500/1300 690/1200 640/1550 635/800 550/1200 –/– 680/1400 680/1500 645/1300 L 60 55 60 55 53 45 56 60 60 Innenbreite vorn/hinten mm 1475/1440 1455/1430 1460/1470 1455/1445 1465/1475 1470/1430 1460/1440 1465/1460 1460/1420 Innenhöhe vorn/hinten mm 1010/930 1000/945 1010/910 1020/925 1010/965 985/910 1015/970 1010/940 1030/970 680 680 675 660 Gepäckraum Anhängelast/gebr. Tankinhalt mm Normsitzraum Testwagenbereifung Kraftübertragung Beschleunigung 0 – 40 km/h 0 – 80 km/h 0 – 100 km/h 0 – 120 km/h 0 – 130 km/h 0 – 140 km/h 0 – 160 km/h s Elastizität1) 60 – 100 km/h (IV./V. G.) 80 – 120 km/h (V./VI. G.) s 655 680 665 680 720 225/45 R 17 W Pirelli Cinturato P 7 225/45 R 17 W Pirelli P Zero Rosso 205/55 R 16 V Michelin Energy Saver 215/50 R 17 W 205/55 R 16 H Hankook Michelin PrimaOptimo K 415 cy HP 205/55 R 16 V Yokohama dB decibel E 70 215/50 R 17 V Bridgestone Turanza ER 300 Vorderradantr. Sechsganggetriebe Vorderradantr. SiebengangDSG Vorderradantr. Fünfganggetriebe Vorderradantr. Vorderradantr. SechsgangFünfganggetriebe getriebe Vorderradantr. Stufenloses Getriebe Vorderradantr. Sechsganggetriebe- 2,2 6,5 9,8 14,2 16,9 19,9 28,7 2,4 7,3 10,7 15,3 18,1 21,8 31,6 2,4 7,0 10,6 15,3 18,6 22,3 31,9 2,9 7,9 11,3 16,5 19,3 22,5 33,7 2,4 7,3 11,0 15,2 18,6 22,3 31,9 2,9 7,9 11,7 16,8 19,9 23,6 34,7 6,7/9,0 9,4/11,5 7,1/9,6 10,4/14,0 10,5/15,4 16,1/– 12,8/18,3 20,2/– 10,9/14,3 15,2/20,4 Vorderradantr. Sechsganggetriebe Vo S 2,2 6,8 10,4 14,9 17,7 21,7 31,4 2,4 7,1 10,9 15,6 19,1 22,9 32,7 2,3 6,5 9,8 13,6 16,4 19,3 27,3 –/– –/– 9,4/13,5 14,4/20,9 10,9/16,7 16,8/– 7,6/10,0 10,4/13,1 193 196 192 180 192 195 200 37,7 37,9 37,7 63,5 105 43 37,2 37,7 38,0 62,1 105 41 37,1 39,2 38,9 63,6 122 41 36,3 37,0 36,8 61,1 104 42 38,3 39,4 38,2 65,5 141 45 37,0 38,3 39,2 65,0 130 43 35,9 36,4 36,0 60,5 96 40 37,4 37,2 37,6 63,2 112 40 37,0 36,7 36,5 62,1 110 42 Testverbrauch L/100 km min. (ams-Verbrauchsrunde) Reichweite km 9,1 6,0 659 8,2 5,5 671 8,6 5,9 698 8,1 5,4 679 8,6 5,8 616 6,8 4,3 662 8,6 5,9 651 8,6 5,7 698 8,7 5,7 690 Superbenzin 8,4 5,3 6,4 Superbenzin 6,6 4,8 5,5 Superbenzin 8,8 4,7 6,2 Superbenzin 8,0 4,7 5,9 Superbenzin 7,1 5,3 5,9 Superbenzin 4,1 4,0 4,1 Superbenzin 7,9 4,7 5,9 Superbenzin 9,1 4,9 6,4 Superbenzin 8,4 5,1 6,3 66 68 70 73 67 68 70 73 64 68 72 73 63 67 70 74 67 69 72 74 60 63 67 72 64 66 71 73 65 67 70 71 64 67 69 72 63,8/63,0 132,4/129,8 62,8/62,0 129,8/129,4 61,6/60,6 129,4/126,5 62,9/61,5 128,6/125,7 60,8/59,6 126,5/126,1 60,5/59,6 122,2/120,4 63,5/61,4 131,1/127,7 62,3/60,9 129,0/126,5 61,7/60,7 127,3/124,5 72/70 47/49 71/70 56/58 70/68 52/52 70/68 52/49 68/68 49/47 67/68 48/48 70/71 54/53 70/72 51/51 68/67 52/54 116/103 110/100 110/95 107/89 106/89 102/86 113/101 108/87 105/87 28,9 26,8 26,5 28,3 25,7 25,6 31,3 27,1 25,3 2,20 1,20 2,42 2,20 1,56 2,12 2,27 2,47 1,79 4,72 3,79 5,06 5,03 3,93 4,90 4,82 5,34 4,23 19 900,– 24 000,– 17 590,– 20 500,– 16 960,– 28 900,– 19 190,– 18 400,– 20 350,– Innengeräusch bei 80 km/h bei 100 km/h bei 130 km/h bei 160 km/h L/100 km dB(A) Fahrversuche leer/bel. km/h Slalom 18 m ISO-Wedeltest VDA-Ausweichgasse Einfahrgeschwindigkeit Ausfahrgeschwindigkeit Doppelter Spurwechsel bei Nässe Einfahr-/Ausfahrgeschwindigkeit Rundumsicht 360-Grad-Rundumsicht (Verdeckung in %) Ausparksituation (Verdeckung in m) Sichtfeldbegrenzung nach vorn (Verdeckung in m) Grundpreis, ab 70 / 16.2011 Euro 1 Vorderradantr. Fünfganggetriebe 203 NEFZ-Verbrauch Stadt über Land gesamt 6 22 B Po 195 km/h 4 205/55 R 16 V 205/50 R 17 V Continental Michelin Energy Saver Sport Contact 3 Bremsweg m aus 100 km/h kalt leer aus 100 km/h kalt beladen aus 100 km/h warm beladen aus 130 km/h kalt leer μ-split-Bremsweg aus 100 km/h nass Höchstgeschw. 20 S 13 Seat León 1.4 TSI Skoda Octavia 1.4 TSI VW Golf 1.4 TSI Reihe/4 Reihe/4 Reihe/4 1390 1390 1390 92 (125) 5600 90 (122) 5000 90 (122) 5000 200 bei 1500 200 bei 1500 200 bei 1500 Euro 5 Euro 5 Euro 5 145 148 144 5 1328/491 1332/578 1342/478 08 4315 × 1768 × 1455 4569 × 1769 × 1445 4199 × 1779 × 1480 50 2578 2575 2578 10,9/11,2 11,0/10,9 10,7/10,8 2 341/1166 560/1430 350/1305 0 660/1300 600/1200 640/1300 55 55 55 0 1450/1425 1420/1415 1465/1445 0 1010/940 1030/955 1040/975 710 700 720 225/45 R 17 W Bridgestone Pot. RE 050 A ntr. g- Vorderradantr. Sechsganggetriebe Vorderradantr. Sechsganggetriebe Vorderradantr. Sechsganggetriebe 2,2 6,3 9,7 13,8 16,6 20,0 28,4 2,3 6,5 9,7 13,7 16,2 19,3 26,9 2,3 6,7 10,1 14,4 17,2 20,6 29,3 8,7/11,8 12,9/17,4 8,5/11,1 12,0/15,9 8,9/12,2 13,1/17,3 197 203 200 35,4 36,1 35,3 59,6 111 41 38,2 39,0 39,3 64,7 109 44 36,0 36,7 36,5 60,8 111 42 8,3 5,5 663 8,5 5,6 647 8,2 5,5 671 Superbenzin 8,0 5,2 6,2 Superbenzin 8,5 5,0 6,3 Superbenzin 8,2 5,1 6,2 67 68 71 75 65 69 71 73 63 67 70 72 65,1/62,5 132,4/129,4 60,2/59,4 123,4/121,8 63,5/62,5 131,6/128,6 72/70 52/58 69/69 52/47 71/70 51/52 114/101 96/81 109/97 27,9 21,9 24,6 1,53 1,77 1,29 4,00 4,42 3,81 20 890,– 20 640,– 22 035,– zin 7 5 – Komfortabel und turbokräftig ohne Handlingambition Die sanfte, fein ansprechende Federung und der kultivierte, kräftige Turbomotor gefallen auf Anhieb. Eine bessere Platzierung verspielt der Renault durch Bedienschwächen und mittelprächtiges Handling. + 7V al ct 3 1 Renault MÉganE 205/55 R 16 V 225/45 R 17 W Dunlop SP Sport Dunlop Fast Resp. SP Sport 01A „Komfortabel, ausgewogen, antrittsstark – der Mégane ist für mich die große Überraschung des MastertestFeldes“ Dani Heyne, auto motor und sport, Deutschland Uhren-Mix Analog und Digital – dieser Cocktail spaltet die Bedien-Mix Umständlich handhabbares Insel in der Lexus CT 200h Der einzige Premium-Hybrid der Kompaktklasse Beengt Vorn sehr bequemer, hinten beengter Lexus- Geschmeidig Parfektes Zusammenspiel der Hybrid- Der CT 200h hat Begeisterungspotenzial. Sitzkomfort, Federung, Verarbeitung überzeugen. Nur der Benziner verliert unter Last manchmal die Contenance, sparsam ist der Hybrid aber trotzdem. 16.2011 / 71 1. VW Der Namensgeber hat seine Klasse im Griff. Ohne zu schwächeln gewinnt der Golf drei Kapitel. Er ist kräftig, komfortabel, praktisch und sicher. Punkt. 2. AUDI Kurz vor seiner Ablösung erteilt der dynamische, super verarbeitete und komfortable A3 der Konkurrenz nochmal eine Lektion. 3. SEAT Er ist nicht der Geräumigste oder am feinsten Verarbeitete, dank hoher Fahrdynamik und -sicherheit landet der León aber weit vorn. 4. FORD Komfortable Federung, agiles Handling und gute Sicherheitsausstattung des Focus überzeugen, der Saugbenziner könnte kräftiger rangehen. 5. OPEL Bei Fahrsicherheit und Sitzkomfort ist der Astra vorn dabei, schlechte Übersicht und hohes Gewicht kosten Punkte. 6. SKODA Der Octavia gibt die komfortable Limousine mit viel Platz, aber mäßiger Fahrdynamik. 7. ALFA ROMEO Die schicke Giulietta zieht kräftig durch, flitzt zackig durch die Pylonen, wird aber schnell etwas nervös und durstig. 8. RENAULT Mit dem kräftigen Turbomotor und der geschmeidigen Federung könnte für den Mégane mehr drin sein, Bedienschwächen und mäßiges Handling bremsen. 9. LEXUS Der Hybrid CT 200h bietet sehr günstige Verbrauchswerte sowie überzeugenden Komfort bei sicherem, aber trägem Handling und mäßiger Bremsleistung. 9. PEUGEOT Luftigem Raumgefühl und schöner Cockpitlandschaft stehen beim 308 Schwächen bei Bedienung und Rundumsicht gegenüber. 11. CITROËN Auch wenn der neue C4 gutes Raumangebot und problemlose Bedienung liefert, bleiben die Motor-Getriebe-Einheit, Geräuschkomfort und Handling hinter den Erwartungen zurück. 12. HYUNDAI Der geräumige i30 bekommt die harte Konkurrenz zu spüren. Er ist zu laut, zu unkomfortabel und sein Saugbenziner zu schlapp, um hier wirklich mitzuhalten. 72 / 16.2011 MASTER-TEST 2011: GESAMTWERTUNG Fahrzeugtyp (Maximalpunktzahl) Karosserie Innenmaße Raumgefühl Kofferraum Zuladung Variabilität Standardausstattung Zusatzausstattung Qualitätsanmutung SUMME VW Golf 1.4 TSI Audi A3 Seat Ford Sport- León Focus back 1.4 TSI 1.6 1.4 TSI Ti-VCT Opel Astra 1.4 Turbo Skoda Alfa Renault Octa- Romeo Mégavia Giulietta ne 1.4 TSI 1.4 16V TCE 130 Lexus CT 200h Peugeot Citroën 308 C4 VTi VTi 120 120 Hyundai i30 1.6i (20) (15) (15) (10) (10) (10) (5) (15) (100) 18 14 10 10 7 9 4 14 86 16 12 10 8 6 9 4 15 80 16 11 10 10 6 9 4 10 76 17 12 10 10 8 9 4 12 82 17 12 10 10 8 9 4 12 82 16 13 15 10 7 9 4 13 87* 16 11 10 6 6 9 3 12 73 16 11 11 8 8 9 4 11 78 16 10 10 7 6 9 4 13 75 17 14 10 10 8 9 4 12 84 17 12 11 10 7 9 4 12 82 18 13 10 9 8 9 3 9 79 Fahrkomfort Federung leer (25) Federung beladen (15) Sitze vorn (20) Sitze hinten (10) Klimatisierung (10) Innengeräusch-Messwerte (5) Geräuscheindruck (15) SUMME (100) 24 15 18 8 8 4 14 91 22 14 17 7 8 4 13 85 20 11 19 7 8 4 12 81 23 14 16 7 8 4 12 84 21 11 19 7 8 4 11 81 21 12 18 9 8 3 13 84 20 12 14 7 8 4 12 77 23 14 15 7 8 4 13 84 20 14 18 6 8 5 11 82 20 10 10 7 8 4 13 72 20 9 14 5 8 3 10 69 19 9 9 6 8 2 9 62 Antrieb Laufkultur (10) Durchzugskraft/Leistungsent. (20) Schaltung/Getriebeabstufung (10) Beschl./Höchstgeschw. (20) Elastizität (10) Testverbrauch (25) Reichweite (5) SUMME (100) 8 16 9 13 3 11 3 63 8 16 9 12 3 11 3 62 7 16 8 13 3 10 3 60 6 13 7 11 2 11 4 54 6 15 7 12 1 10 3 54 8 17 8 13 4 10 3 63 6 18 7 12 6 7 3 59 7 17 6 13 5 9 4 61 6 12 6 10 3 16 3 56 6 14 4 11 3 10 4 52 5 14 3 12 4 10 4 52 3 11 5 11 1 10 3 44 SICHERHEIT Bediensicherheit Sicherheitsausstattung Instrumente Bedienung Übersichtlichkeit Lichttest SUMME (40) (5) (15) (20) (20) (100) 25 5 14 15 18 77 25 5 13 15 16 74 24 3 13 12 17 69 27 4 12 11 19 73 27 4 12 9 20 72 25 5 13 16 12 71 24 5 11 10 19 69 24 3 11 13 16 67 25 4 12 11 15 67 25 3 11 10 10 59 24 3 12 11 8 58 24 5 13 13 10 65 Fahrsicherheit ISO-Wedeltest (10) Doppelter Spurwechsel nass (10) VDA-Ausweichtest (10) Slalom-Test (10) Handling (15) Beherrschbarkeit (15) Lenkung (10) Wendekreis (5) Traktion/Wintertauglichkeit (10) Geradeauslauf/Windempfindlichkeit (5) SUMME (100) 9 7 8 9 14 14 9 4 7 5 9 8 9 8 14 14 9 4 7 5 10 9 10 10 14 13 9 3 7 5 7 6 7 8 14 14 9 1 7 5 9 9 7 8 12 13 8 1 7 5 5 4 6 5 11 13 8 3 7 5 10 10 9 9 14 12 8 3 7 4 6 6 5 6 10 12 7 3 7 5 5 5 4 5 8 10 5 3 7 4 8 6 7 7 10 11 6 3 7 5 8 7 7 6 9 10 6 3 7 3 6 6 5 5 9 10 5 3 7 4 86 87 90 78 79 67 86 67 56 70 66 60 Bremsen Bremsweg leer (100 km/h) (10) Bremsweg nass leer (”) (5) Bremsweg kalt beladen (”) (5) Bremsweg warm beladen (”) (10) Bremsweg aus 140 km/h (5) Pedalgefühl (5) µ-split-Stabilität (5) µ-split-Bremsweg (5) SUMME (50) 6 5 7 6 7 4 5 5 5 5 5 4 5 3 6 4 4 4 3 35 5 3 4 4 5 4 4 34 5 3 7 4 4 4 3 37 5 3 6 4 4 4 4 36 5 3 6 4 3 4 5 37 5 2 4 3 4 4 3 29 5 2 5 3 4 4 4 32 5 3 6 4 3 4 3 33 5 2 4 3 2 4 1 26 5 3 5 3 4 4 3 32 5 2 4 3 3 4 2 28 5 2 4 3 4 4 0 26 Umwelt Minimalverbrauch (20) Emissionen (15) Leergewicht (10) Stand- und Fahrgeräusch (5) SUMME (50) GESAMTWERTUNG (600) 12 12 6 3 33 471 12 12 6 4 34 456 12 12 7 3 34 447 12 12 7 4 35 442 11 12 6 3 32 437 12 12 6 3 33 434 11 12 6 4 33 429 12 12 7 4 35 425 15 14 6 5 40 402 12 12 7 2 33 402 11 12 7 2 32 387 11 12 7 3 33 369 sehr gut gut gut gut gut gut befriedigend ausreich. ausreichend 2 3 4 5 * Summe gefettet: Bester und Schlechtester je Kapitel 1 6 7 befrie- aus- befriedigend reich. digend 8 9 9 11 12 dai 9 eind intuitive Struktur, den anderen ist die Bedienung zu fummelig. Ähnlich kontrovers wird es beim Antrieb: Bei ruhiger Fahrweise in der Stadt oder über Land, wo der 99 PS starke Verbrenner mit niedrigen Drehzahlen arbeitet, wirbt der Vollhybrid leise und kultiviert um Sympathien, schafft mit 4,3 L/100 km den niedrigsten Minimal- sowie mit 6,8 Litern den niedrigsten Testverbrauch, fährt zeitweise sogar rein elektrisch – klasse. Je anspruchsvoller Fahrprofil und Tempo werden, umso mehr offenbart sich allerdings das Problem des per stufenlosem Getriebe zu hohen Drehzahlen verdonnerten, lautstarken Benziners ohne manuelle Schaltmöglichkeit. Das elektrisch generierte Bremspedalgefühl missfällt ebenso wie die gefühlskalte Lenkung. Fahrdynamisch zeigt der CT 200h wenig Elan, bleibt aber stets sicher. Die Schlechtwegestrecke passiert er sogar bei hohem Tempo und voller Beladung satt und kontrolliert. Regelmäßige Dokumentation der Fahreindrücke bereits während der Testfahrten; die feurige Diskussion folgt später Peugeot 308 Gelungener Innenraum, aber schwache Bediensicherheit Citroën Gönnte sich der Vorgänger noch ei- nen Hauch frankophile Exotik, ordnet sich der neue C4 fast brav in die Kompaktklasse ein. Bis auf die regelbare Instrumentenfarbe und einstellbare Warntöne verzichtet das Schwestermodell des Peugeot 308 weitgehend auf Eigenheiten. Das Armaturenbrett ist klar gegliedert und mit griffsympathischem Material akkurat verarbeitet, die Bedienung mit klar beschrifteten Tasten erschließt sich auch Citroën-Neulingen schnell. Vorn liefert er ein generöses Platzangebot, hinten geht Größergewachsenen schnell der Kopfraum aus. Obwohl die gefühllose Lenkung präzise Manöver beim Handling-Test erschwert, absolviert der C4 sämtliche Prüfungen mit ordentlichem Tempo ohne unangenehme Überraschungen. Auf der Schlechtwegepiste kommt er allerdings an seine Grenzen, wird stößig und poltrig, während sich seine Karosserie in alle Richtungen bewegt. Obwohl grundsätzlich baugleich mit dem Peugeot-Motor, fällt der 1,6-LiterSauger spürbar ab. Das kurz übersetzte, unpräzise geführte Fünfganggetriebe zwingt ihn zu hohen Drehzahlen, was ihn gemeinsam mit den Windgeräuschen laut und unkultiviert werden lässt, jedoch den Durchzug begünstigt. Luftig Generöse Abmessungen und tolles Raumgefühl hinterm sauber verarbeiteten Armaturenträger Beim Thema Platz ist der schick gemachte 308 ganz vorn dabei, ebenso beim Geräuschkomfort. Rundumsicht, Bedienung und das Licht enttäuschen aber ebenso wie die schlecht konturierten Vordersitze. Licht Das Maxi-Glasdach spendet viel Helligkeit – im Gegensatz zu den Halogenscheinwerfern Hyundai Eben noch hat der Motor des i30 auf der Landstraße krakeelt – an der Ampel schweigt er. Dank dem StartStopp-System. Besonders sparsam ist 16.2011 / 73 Highlight des mehrtägigen Mastertests: der intensive Landstraßenloop CitroËn C4 Der Franzose versucht es mit Schick und Komfort Der neue, geräumige und sauber verarbeitete C4 ist in den Mainstream eingeschwenkt. Unausgewogene Federung und ebensolches Handling sowie der laute, wenig elastische Saugmotor verhindern allerdings eine gute Platzierung. + „Der Mastertest zeigt, wie eng es in der Kompaktklasse inzwischen zugeht. Richtig schlecht ist keiner mehr“ Jörn Thomas, auto motor und sport, Deutschland Absolut gesehen ist der geräumige, problemlos bedienbare Hyundai kein schlechtes Auto, kann das hohe Klassenniveau aber nicht mitgehen. Zu unausgewogen die Federung, zu schlapp und dröhnig der Motor, zu unbequem die Sitze. Bunte Uhren Wählbare Beleuchtungsfarbe, schöne Displays Viele Tasten am Lenkrad mit der inzwischen wieder drehenden Nabe Hyundai i30 Platzangebot und Bedienung gut, der Rest schwach der 126 PS starke, mit 1247 Kilogramm leichte Koreaner jedoch weder auf der Normrunde noch im Test-Mix. Der Saugmotor zieht zäh durch, läuft rau und laut. Seine straffe, unkomfortable Fahrwerksabstimmung kann der i30 nicht in gute Zeiten im Handlingparcours ummünzen. Nur der Hybrid-Lexus ist beim Pylonentanz noch träger. Auch sein Bremsweg auf einseitig glattem Untergrund ist viel zu lang. Mehr Freude bereitet das Platzangebot im allerdings wenig hochwertig anmutenden Innenraum mit den unzureichend gepolsterten Sitzen: zum einen wegen der schieren Größe, zum anderen wegen des unverbauten Designs. Übersichtliche Instrumente und die einfache Bedienung über große, eindeutig beschriftete Tasten bringen weitere Punkte. Sie können aber nicht verhindern, dass der in Europa entwickelte und produzierte i30 die rote Laterne nach Hause trägt. Text: Jörn Thomas Fotos: Arturo Rivas, Maground (1) Partner-Zeitschriften im Master-Test 2011 Klar Problemlos bedienbares Cockpit mit simpler Anmutung Laut Unkultivierter, dröhniger und durchzugsschwacher Saugmotor Bulgarien Deutschland Rumänien Kroatien Norwegen Polen Schweden Slowakei Ungarn Tschechien Türkei Spanien Portugal 74 / 16.2011 Frankreich Schweiz