Mit großen Schritten voran InfraServ Knapsack auf der Hannover

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Mit großen Schritten voran InfraServ Knapsack auf der Hannover
Eine Zeitschrift für die Beschäftigten im Chemiepark Knapsack
und im Knapsack Technologie- und Industriepark
05.
2011
www.chemiepark-knapsack.de
Girls’ Day bei
InfraServ Knapsack
30 Schülerinnen schnupperten
Seite 3
in „Jungsberufen“
InfraServ Knapsack
auf der
Hannover Messe
Viele Kontakte und
effiziente Gespräche
Seite 6
Mit großen
Schritten voran
Startschuss für die neue
Flammschutzmittelanlage
Seite 9
bei Clariant
Hochkarätige
Referenten,
lebhafte
Diskussionen
VIII. ChemCologne Chemieforum – eine starke Region
Seite 11
präsentierte sich
HEILBRONN
Best solutions in bulk logistics
Chemie
im Überblick
hemieproduktion
gestiegen
Die Chemieproduktion in der EU ist
im Jahr 2010 um 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Obwohl
der Chemiesektor ein starkes Jahr
abgeschlossen hat, liegt er immer
noch 5,6 Prozent unter dem
Vorkrisenniveau. Überdurchschnittlich
zugelegt hat die Produktion von
Polymeren und von anorganischen
Basischemikalien. Moderater erholten
sich konsumnahe Chemikalien und
Spezialchemikalien. Diese Produkte
verzeichneten während der Krise
geringere Einbußen als die Massenchemikalien
Quelle: Chemie Plus
C
ute Aussichten
für Kunststoffe
Ein Drittel der Unternehmen der deutschen Kunststoffindustrie befinden
sich auf einem höheren Geschäftsniveau als vor der Wirtschaftskrise.
20 % haben das Vorkrisenniveau erreicht, weitere 20 Prozent rechnen
damit im laufenden Jahr. Ein Drittel
der Unternehmen erhöhen aufgrund
der guten Aussichten ihr Investitionsvolumen gegenüber dem Vorjahr.
Personalzuwachs planen 39 Prozent
für die erste Jahreshälfte ein.
G
Quelle: Nachrichten aus der Chemie
nnovative
Chemiebranche
Mehr als vier von fünf Unternehmen
der deutschen Chemieindustrie entwickeln neue Produkte und Prozesse.
Damit liegt die Chemieindustrie an
der Spitze aller Branchen in Deutschland. Im europäischen Vergleich gibt
es kein anderes Land mit ähnlich
hoher Innovationsorientierung der
Chemieunternehmen. Für dieses Jahr
planten in der Jahresmitte 2010 etwa
84 Prozent der Chemieunternehmen
Innovationsprojekte.
I
Quelle: Nachrichten aus der Chemie
ayer
expandiert in USA
Bayer CropScience übernimmt das
Familienunternehmen Hornbeck Seed
Company Inc. Mit dem Kauf des
Saatgutgeschäfts erhalte man Zugang zu hochwertigem Zuchtmaterial
für Sojabohnen für die Entwicklung
von neuen Sorten und Pflanzenmerkmalen, teilte Bayer CropScience mit.
Hornberg, mit Sitz in DeWitt im
Bundesstaat Arkansas, bietet in den
Südstaaten der USA Sojabohnen-,
Reis- und Weizensorten an und verfügt über ein eigenes Zuchtprogramm
für Hochertrags-Sojabohnen sowie
ein eigenes Keimplasma von Sojabohnen.
Quelle: Chemie Plus
B
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
UNTERNEHMEN
Chemieindustrie ist Innovationsmotor
für Industrie und Klimaschutz
Umweltminister Dr. Norbert Röttgen
zu Besuch im Chemiepark Knapsack
nnovative Produkte und Verfahren
aus der Chemieindustrie sind der
Schlüssel für erfolgreichen Klimaschutz in der gesamten industriellen
Wertschöpfungskette.
Wer Klimaschutz fördern will, muss die wirtschaftliche und innovative Leistungsfähigkeit der deutschen Chemieindustrie stärken.“ Dies verdeutlichten
Helmut
Weihers,
Geschäftsleiter
des Chemieparkbetreibers InfraServ
Knapsack, und VCI-NRW-Geschäftsführer Hans-Jürgen Mittelstaedt bei
einem Besuch von Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen im
Chemiepark in Knapsack.
„I
Die Industrievertreter zeigten im Rahmen
der Besichtigung und Diskussion mit
dem Bundesumweltminister die Bedeutung der chemischen Industrie mit ihren
Produkten und Verfahren als zentralen
Motor für Innovationen in allen wichtigen
Industriebranchen Deutschlands auf. Als
Beispiele wurden die in der Chemie produzierten und dringend benötigten
Grund- und Werkstoffe für nachhaltige,
umweltfreundliche
Hightechprodukte,
wie beispielsweise für Niedrigenergiehäuser, für den Leichtbau in der Automobilindustrie, für Windkraftanlagen und
effizientere Fotovoltaiksysteme, für modernen Pflanzenschutz und Düngung
gebracht. Über ihren Lebenszyklus betrachtet sparen Chemieprodukte – laut
einer durch das Ökoinstitut zertifizierten
Studie des internationalen Chemieverbandes – dabei insgesamt mehr als doppelt so viele klimarelevante Emissionen
ein, wie bei ihrer Produktion entstehen.
Neben den Innovationsleistungen der
Chemie stand auch das Thema Energieeffizienz im Mittelpunkt der Diskussionen. Hier leistete die Chemieindustrie
bereits einen erheblichen Beitrag: Sie
verringerte ihren absoluten Energieverbrauch von 1990 bis 2008 um 18 Prozent und die klimarelevanten Emissionen
um 37 Prozent, während die Produktion
um mehr als 50 Prozent wuchs.
Als gutes Praxisbeispiel dient die Vinnolit
GmbH & Co. KG im Chemiepark Knapsack. Der Kunststofferzeuger stellte
2009 mit einer Investitionssumme von
insgesamt 100 Millionen Euro an den
Standorten Gendorf und Knapsack die
Chlor-Alkali-Elektrolysen vollständig auf
die energiesparende und umweltfreundliche Membrantechnologie um. 200.000
Tonnen CO2 aus der Stromerzeugung
spart Vinnolit somit ein, gleichzeitig sind
die Arbeitsplätze in der Chlor/Monomerund PVC-Herstellung langfristig gesichert. Der bei der Elektrolyse entstehende Wasserstoff wird zudem als ErdgasErsatz genutzt und spart so zusätzliche
50.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
„Um diese technologischen Höchstleistungen auch künftig für Wohlstand
und Klimaschutz in Deutschland erbringen zu können, sind wir auf Energiepreise angewiesen, die nicht allzu deutlich
über denen unserer Wettbewerber in anderen Ländern liegen“, konkretisiert Helmut Weihers die Anliegen der Chemiebranche an die Bundesregierung. „Als
größter industrieller Stromverbraucher“,
so Weihers weiter, „ist die chemische
Industrie auf eine zuverlässige und bezahlbare Energieversorgung angewiesen. Energieeffizienz- und Klimaschutzanforderungen müssen für die energieintensiven Industrien wirtschaftlich und
technisch machbar sein.“
Ein besonderes Problem sieht die Branche in der ineffizient ausgestalteten Förderung der erneuerbaren Energien. „Wir
unterstützen den Ausbau der erneuerbaren Energien“, so Hans-Jürgen Mittelstaedt, Geschäftsführer des nordrheinwestfälischen Chemieverbandes. „Ziel
der Förderung erneuerbarer Energien
muss es jedoch sein, dass diese sich
ohne Subvention am Markt behaupten
können. Ihre Förderung muss daher so
effizient werden, dass die ambitionierten
Ausbauziele mit der geringsten möglichen Belastung von Industrie und Verbrauchern erreicht werden.“
Bei der Diskussion mit dem Bundesumweltminister machten die Industrievertreter sowohl die besondere Rolle der Chemieparks in puncto Umweltschutz als
auch als Innovationsmotor deutlich. Eine
große Zahl unterschiedlichster Unter-
Titelbild: Dirk Böhme (Kraftwerkleiter EBKW), Dr. Jörg Zunft (Vorstandsmitglied E.ON), Helmut Weihers
(Geschäftsleitung InfraServ Knapsack), Dr. Norbert Röttgen, Willy Zylajew (MdB CDU) und
Gregor Golland (MdL CDU)
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UNTERNEHMEN
nehmen ist mittlerweile in diesen über
Jahrzehnte unter industriellen Gesichtspunkten gewachsenen Standorten angesiedelt. Weihers: „Die Flächeninfrastruktur ist speziell auf die Chemie- und
Kunststoffproduktion ausgelegt, sowohl
was die Ver- und Entsorgung als auch
Umweltschutzfaktoren angeht. Die Gemeinschaft der Standortunternehmen
steht für moderne Industriekultur mit
weltweit höchsten Sicherheits- und Umweltstandards.“
Dies zeigt sich auch in der intensiven
Vernetzung der Unternehmen miteinander: Innerhalb des Chemieparks Knapsack hat sich eine stark gegliederte
Wertschöpfungskette entwickelt. Die
Unternehmen beliefern sich gegenseitig
mit Rohstoffen und Grundchemikalien,
die über ein weitverzweigtes Rohrleitungsnetz bereitgestellt werden. „Von
dieser ausgeprägten Verbundstruktur
profitiert vor allem die Umwelt, denn die
meist sensiblen Rohstoffe müssen keine
langen Wege zurücklegen, transportbedingter CO2-Ausstoß wird vermieden,
das Unfallrisiko sinkt und die Sicherheit
TK
steigt“, so Helmut Weihers.
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UNTERNEHMEN
Girls’ Day bei InfraServ Knapsack
30 Schülerinnen schnupperten in „Jungsberufen“
in lautes Zischen ertönt. Eine Wolke steigt auf, als der Wasserstrahl
auf die Aluminiumplatte trifft. Die
Schülerinnen, die das Prozedere in
der Hauptwerkstatt der InfraServ
Knapsack beobachten, schrecken
kurz zurück. Dann lachen sie und verfolgen erstaunt, wie ein feiner Wasser-/Sandstrahl mit hohem Druck
durch das Metall schneidet, als sei es
weiche Butter. Schnell erkennen sie,
welche Form das herausgeschnittene
Aluminiumstück hat: die Form eines
Hais mit aufgerissenem Mund.
E
15-jährige Brühler Realschülerin schaut
sich aufmerksam die Maschinen an.
„Cool, was es hier für Berufe gibt. Aber
für mich kommt so etwas wohl nicht infrage.“ Handwerk und Mathematik seien
nicht ihre Stärke, gibt sie zu. „Ich werde
wohl in den Einzelhandel gehen.“
Auf dem Programm des Girls’ Day bei
der InfraServ Knapsack standen neben
dem Kennenlernen des Umgangs mit
der Wasserstrahlschneidemaschine in
Arbeitsschutzausstattung wie Staubmasken, Gehörschutz und spricht über
spezielle Handschuhe, die die Mitarbeiter bei ihren Tätigkeiten schützen. Das
Praxisbeispiel, das für die Besucherinnen vorbereitet wurde, stammt aus dem
Berufsbild Elektroniker/-in für Automatisierungstechnik. Sie dürfen es selber an
einer Werkbank ausprobieren und Verlängerungskabel herstellen. Etwas unsicher macht sich Jessika Rothe an die
Arbeit und entfernt ein Stück Isolierung
Markus Gillner, IndustriemechanikerAzubi im zweiten Lehrjahr, zeigt den jungen Besucherinnen, dass man den Aluminiumhai als Flaschenöffner einsetzen
kann, und verteilt ein Exemplar an jedes
Mädchen. Haargenau und mit einem
Druck von 3800 Bar hat die Wasserstrahlschneidemaschine ihr Werk vollbracht. Zuvor erarbeiteten die Schülerinnen mit Dirk Borkenhagen, Ausbildungsleiter bei InfraServ Knapsack, in einem
„Mathe-Crashkurs“, wie die Kontur der
Flosse programmiert wird. Von Frank
Kraus, Mitarbeiter in der Fertigungstechnik, erfährt die Besuchergruppe, wie die
Zeichnung des Hais zuvor in den Computer, der die Wasserstrahlschneidemaschine lenkt, eingegeben wird.
Der Besuch in der Hauptwerkstatt ist
eine von drei Stationen für die Schülerinnen beim Girls’ Day bei der InfraServ
Knapsack. Der Einladung folgen vier der
fünf InfraServ-Partnerschulen sowie
Töchter von Mitarbeitern und Kunden,
sodass 30 Mädchen einen Tag lang in
als „typische Männerberufe“ bekannte
Tätigkeiten hineinschnuppern konnten.
Den „Begleitschutz“ übernahmen die
Auszubildenden Markus Gillner, Sebastian Brüggen und Rene Bunsen. „Es ist
toll hier“, schwärmt Caroline Meyer. Die
Erstaunt über das präzise Ausschneiden des Hais und erfreut über den glänzenden Kapselheber: Girls beim
Girls’ Day in der Hauptwerkstatt
der Hauptwerkstatt ein Besuch in der
Werkstatt der Betriebsorientierten Instandhaltung und der Prozess- und Verfahrenstechnik.
„Wir schauen hier, dass die Kollegen so
ausgestattet sind, dass ihnen bei ihrer
Arbeit nichts passiert“, erklärt Elektromeister Karl-Heinz Hofmeister, Betriebsorientierte Instandhaltung. Er präsentiert
3
von einem Kabel. Hofmeister, unterstützt
durch die Elektroniker-Auszubildenden
Patrick Daken und Lars Kranz, zeigt ihr,
wie sie die Kupferdrähte zwirbeln muss.
Anschließend machen sich die anderen
Mädchen beherzt ans Werk.
Der Weg zur nächsten Station lässt die
Mädels staunen: Hofmeister erläutert,
was sich in den vielen Leitungen befinKnapsackSPIEGEL – Mai 2011
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UNTERNEHMEN
det, wie Wasser in den Kühltürmen gekühlt wird, und in groben Zügen, wie das
Ersatzbrennstoff-Kraftwerk funktioniert.
Auch auf die Frage, was in der riesigen
grünen Kugel ist, die die Mädchen erspäht haben, weiß Hofmeister eine Antwort: „Das ist ein Tausend-KubikmeterTank. Da passen also eine Million Liter
Wasser hinein.“ Als die Mädchen große
Augen machen, fügt Hofmeister lachend
hinzu: „Wir backen hier ja keine Plätzchen. Wir arbeiten nicht im Labormaßstab, sondern mit großen Mengen in industriellen Anlagen.“
Das macht den jungen Besucherinnen
auch Katharina Bauer klar, die sie an der
nächsten Station empfängt. In einem
Besprechungsraum im Verwaltungsgebäude erläutert die Chemieingenieurin,
wie in der Prozess- und Verfahrenstechnik Anlagen und Prozesse geplant werden. Die Schülerinnen sitzen an großen
Tischen und versuchen, Fließbilder zu
zeichnen. Mit den Fließbildern sollen sie
den Ablauf beschreiben, wie ein Schokoladenkuchenteig gefertigt und ausgebacken wird. Zu welchem Zeitpunkt wird
welche Zutat hinzugefügt, wann wird ein
Sieb und wann eine Knetmaschine benutzt? An welcher Stelle wird Strom benötigt? Wie wird eine weitere Zutat angeliefert? Die Mädchen schwitzen über
ihren Bildern und zeichnen eifrig Pfeile
und fügen Skizzen verschiedener Maschinen ein. Anschließend übertragen
sie ihre Kuchenproduktion auf große
Mengen und gestalten einen großtechnischen Prozess.
Am Ende treffen sich alle Mädchen mit
den Mitarbeitern der InfraServ Knapsack
im Blauen Salon und resümieren den
Tag. Jacqueline Richter (15), Franziska
Dick (15) und Jessika Ständer (14), die
die 9. Klasse des Max-Ernst-Gymnasi-
ums in Brühl besuchen, sind begeistert.
„Der Girls’ Day war super“, sagt Jessika.
„Ich möchte auf jeden Fall etwas mit
Chemie machen.“ Ihre beiden Freundinnen stimmen zu. Die drei haben beschlossen, für ihren Oberstufenunterricht
Chemie als Leistungskurs zu wählen.
Auch die Koordinatoren des Girls’ Days,
Kim Balve und Dirk Borkenhagen, freuen
sich über die gelungene Veranstaltung,
die nur durch das große Engagement
der unterstützenden Mitarbeiter ermöglicht wurde. Ganz uneigennützig ist diese Aktion im Übrigen nicht, fügt Borkenhagen hinzu. „Um unsere Wachstumsstrategie umzusetzen, werden wir u. a.
unsere Auszubildendenstellen erhöhen
und freuen uns, gerade im technischen
Bereich, auf einen vergrößerten und heterogenen Bewerberpool.“
Kommunikation
UNTERNEHMEN
„Chill mal“ oder „Roboter reparieren Menschen“
햴 „W
ann machen Sie denn einen
Kurs für Erwachsene?“, wollte
Stephan Belz, Mitarbeiter der InfraServ Knapsack, von Carsten Balvon,
Lehrer an der Friedrich-Ebert-Realschule in Hürth, wissen, denn die Faszination der Technik spiegelte sich in
seinen Augen.
Sie erinnern sich? Fußballweltmeisterschaft 2010? Deutschland leider nicht im
Finale, dafür spannende Tippspiele in
der InfraServ Knapsack. Teamgeist und
natürlich auch etwas Glück gehörten
dazu. Zum Schluss gab es Preise, aber
Schüler stellen ihre Projekte vor
nicht für die Tipper, sondern für unsere
Patenschulen. Zwei Schulen teilten sich
Preise im Wert von insgesamt 5.000
Euro für drei Projekte. Mikroskope für
die Schüler der GHS Hürth-Kendenich,
Chillen und Roboter für die Schüler der
Friedrich-Ebert-Realschule in Hürth-Hermülheim. Nach Einreichung von mehreren Projektvorschlägen der Schulen
wählten die „Siegerteams“ der InfraServ
Knapsack je ein Projekt aus. Anfang Dezember 2010 wurden die Preise den
Schulen überreicht. Jetzt wollten wir
wissen: „Was haben die Schulen mit
dem Geld gemacht?“
Tolle und sinnvolle
Projekte
Metehan Ipek (li.) und Lukas Mund entdecken fasziniert die Welt der Mikroskopie
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
Lautes Lachen kommt
aus dem Klassenzimmer der FriedrichEbert-Realschule,
doch trotz Presserummel legen sich die
Schüler auf die Isomatten, decken sich
zu und lauschen der
CD mit Meeresrauschen. Barbara Althaus und Silke Pelster
beginnen mit einer Tiefenentspannung für die
4
Sechstklässler in der 7. Stunde. Der
Erfolg ist erstaunlich. Hyperaktive sind
anschließend deutlich ruhiger und können während des Nachmittags dem
Unterricht wieder konzentriert folgen.
(Vielleicht auch mal eine Idee zur Rücktransformation von der Schule in die
Wirtschaft).
Aber auch die neuen Mikroskope kommen bei den Schülerinnen und Schüler
der GHS gut an. Sie untersuchten unter
dem Mikroskop die abgestreiften Häute
der Stabheuschrecken, die als „Haustiere“ in der Schule beheimatet sind und
sich in gewissen Zeitabständen häuten.
Von der Begeisterung der Kinder konnte
sich Ausbildungsleiter Dirk Borkenhagen
vergewissern, der in dieser Funktion
auch die Betreuung der Schulpatenschaften bei der InfraServ Knapsack hat.
Begeisterte Schüler auch beim Roboterprojekt in der Friedrich-Ebert-Realschule, Carsten Balvon, Lehrer seit über 30
Jahren, der die Roboter-AG leitet, meint:
„Erstmalig sagten Schüler nach einer
Stunde: ,Wie schade, dass die Zeit
schon um ist!‘“ In der AG lernen die
Schüler spielerisch den Umgang mit
Steuerungsautomaten, Computern und
Programmierungen. Die elf Schüler ge-
UNTERNEHMEN
hen Anfang Mai zum
Landeswettbewerb
und werden sich dem
Vergleich mit anderen
Schulen stellen. Andreas Breitbach, Mitarbeiter der InfraServ
Knapsack und einer
aus den TippspielTeam, will dabei sein,
wenn die Schüler in
den Räumen der TH
Aachen ihre Aufgaben, simulierte Defekte am menschlichen
Körper, wie gebrochene Knochen oder
verstopfte
Arterien,
mithilfe des Roboters
zu beheben, lösen.
햴
Wir wünschen allen
weiterhin viel Erfolg
und Spaß und berichten gerne an dieser
Stelle über den Fortschritt der Projekte.
TK
Die Jungs der Roboter-AG fiebern dem Landeswettbewerb entgegen, denn sie gehen mit den gesponsorten Robotern auf "Medaillenjagd"
UNTERNEHMEN
Erste große Revision im Gas- und Dampfkraftwerk
Statkraft operiert „am offenen Herzen“
n Knapsack wurde von Ende
Februar bis Anfang April 2011 die
erste Großrevision, die sogenannte
Heißgaspfad-Inspektion
(HGPI),
durchgeführt. Über 45 Büro- und
Mannschaftscontainer wurden dazu
auf dem Gelände aufgestellt.
I
„Bei der HGPI wird das Herzstück der
Anlage, die beiden Gasturbinen, geöffnet
und wichtige Komponenten, die der bis
zu 1230 °C heißen Verbrennungstemperatur ausgesetzt sind, ausgetauscht“, so
Thomas Krumm, Technischer Leiter bei
Statkraft in Knapsack. Alle wichtigen
Pumpenaggregate wurden ebenfalls
überholt sowie Revisionen an Schaltanlagen, Dampfturbine und allen Generatoren durchgeführt. Die Revision wurde
zum Anlass genommen, wichtige Verbesserungsprojekte durchzuführen, wie
z. B. die Trennbarkeit der beiden Kessel;
hierbei wurden ca. 100 Absperrarmaturen, die teilweise bis zu 2.000 kg schwer
sind, nachgerüstet.
Insgesamt haben sechs Wochen lang
rund 200 Arbeiter von Lieferanten für
Statkraft gearbeitet. Um diese für die
Zeit der Revisionsarbeiten am Standort
unterzubringen, wurden allein 45 Mannschafts- und Bürocontainer aufgebaut.
Zudem wurde ein 500 qm großes Zelt
aufgestellt, das als Lager für die demontierten Gasturbinenteile und die neuen
Ersatzteile für die Gasturbine diente. Die
Unterbringung und Beschäftigung von
so vielen Personen erforderte ein hohes
Maß an Koordination und Kontrolle, damit alles in gesicherten Bahnen ablief.
„Die Mannschaft in Knapsack hat großen Einsatz und Teamgeist bewiesen –
und die Revision erfolgreich abgeschlossen“, lobt Krumm und fügt hinzu: „Kaum
ist diese HGPI beendet, beginnt auch
schon die Planung für die nächste Revision, die Ende 2012 ansteht. Nach der
Revision ist eben vor der Revision…“
Statkraft
5
Thomas Krumm
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
햵
UNTERNEHMEN
InfraServ Knapsack auf der Hannover Messe
Viele Kontakte und effiziente Gespräche
햶A
n fünf Messetagen standen
Produktinnovationen, industrielle
Trends und aktuelle Forschungsergebnisse im Mittelpunkt der Hannover
Messe. Auf einer Fläche von rund
230.000 Quadratmetern präsentierten
sich vom 4. bis 8. April mehr als
6.500 Unternehmen aus 65 Ländern.
Rund die Hälfte der HANNOVERMESSE-Aussteller kam aus dem
Ausland.
Die zentralen Themen der HANNOVER
MESSE 2011 waren Industrieautomation, Energietechnologien, Antriebs- und
Fluidtechnik, industrielle Zulieferung und
Dienstleistungen sowie Zukunftstechnologien.
Im Fokus des Auftritts der InfraServ
Knapsack standen die drei Kompetenzbereiche Anlagenplanung und -bau,
Anlagenservice und Standortbetrieb.
Der Stand der InfraServ Knapsack in den neuen Farben auf der Hannover Messe
Den Besuchern auf dem InfraServ-Knapsack-Stand wurde das neue Produktportfolio anhand der eigens für diesen
Anlass kreierten Cocktails „Tropical Management“, „Full-Service-Colada“ und
„Engineer Cooler“ (alle alkoholfrei)
nähergebracht. Unsere Sales Manager
Werner Bachem, Heinz-Wilhelm Loeven,
Dr. Albrecht Möllmann und Dieter Wagner brachten insgesamt mehr als 250
Kundenkontakte von der Messe mit, die
in den nächsten Tagen abgearbeitet werden.
60.000 Besucher und damit über ein
Drittel mehr als im Jahr 2009 kamen aus
dem Ausland.
Insgesamt kamen zur HANNOVER MESSE 2011 deutlich mehr als 230.000 Besucher. Im Vergleich zur Veranstaltung
2009 entspricht dies einem Zuwachs
zwischen zehn und 15 Prozent. Etwa
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und
Frankreichs Premierminister Francois
Fillon hatten die HANNOVER MESSE
2011 am 3. April vor 2.400 Gästen in
Hannover eröffnet. Marketing und Vertrieb
UNTERNEHMEN
Mit OEE zur kontinuierlichen Verbesserung
der Produktionsprozesse
햷U
Kombination von „Lean“ und „Six Sigma“ bei Bayer CropScience
m nachhaltig Wert zu schaffen
und lang anhaltenden Erfolg zu sichern, wurde im Bereich Industrial
Operations der Bayer CropScience
AG das Prinzip der „Operational Excellence“ etabliert.
Thorsten Müller-Krutoff, Bereichsingenieur im PSM1/2-Betrieb, ist der sogenannte OEE Site Champion für Bayer
CropScience am Standort Knapsack.
Seine Aufgabe und was hinter „OEE“
steckt, sollen hier beleuchtet werden.
Ziel von „Operational Excellence“ sind
die Erhöhung der Qualitäten, Ausbeuten
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
und Durchsätze sowie die Reduzierung
von Abfällen. Dabei werden die bekannten Methoden von „Lean“ und „Six Sigma“ kombiniert. Um die Leistungsfähigkeit der Produktionsanlagen zu messen,
wurde die Kenngröße „Overall Equipment Effectiveness“ (kurz: OEE) eingeführt. Die Kennzahl errechnet sich aus
Maximalwerten für Verfügbarkeit, Auslastung und Qualität abzüglich der jeweiligen Einbußen, siehe Abbildung 1.
Bei der Verfügbarkeit werden u. a. Rüstzeiten, Wartungen oder Instandsetzungen der Anlage, Rohstoffmangel und
Nachfragemangel berücksichtigt. Die
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Thorsten Müller-Krutoff
UNTERNEHMEN
햷
OEE
Overall Equipment
Effectiveness
Verfügbarkeit/
Einsatz
Stunden gesamt –
Zeitverlust
Stunden gesamt
Überwachung
Einsatz/Einbußen
an Verfügbarkeit
Leistungsrate
Qualitätsrate
Aktuelle
Geschwindigkeit oder
Durchsatz
Theoretische
Geschwindigkeit oder
Durchsatz
Volumen der Produkte,
die den Vorgaben
entsprechen
Ertrag-/Leistungsverluste
Gesamte Menge an
produzierten Produkten
Qualitätsverluste
Abbildung 1: Definition der Kennzahl OEE
Leistungsrate (Auslastung) vergleicht die
Abweichung gegen einen „Bestwert“ im
Durchsatz („Golden Batch“) und erfasst
u. a. anlagenbedingte und personalbedingte Minderleistungen sowie Minderleistungen aufgrund fehlender Verbzw. Entsorgung oder Service-Ressourcen.
Mit der Auswertung der OEE-Kennzahlen, die für jeden Betrieb monatlich erfasst werden, werden Schwachstellen in
der Anlage transparent. In den Betrieben
werden mit Schichtmitarbeitern, Meistern, Ingenieuren und Betriebsleitern
Maßnahmen zur Erhöhung der Anlagenkapazität diskutiert und bewertet. Bei
der Analyse von Messdaten können
auch statistische Methoden nach „Six
Sigma“ herangezogen werden, um z. B.
Einflussgrößen des Prozesses zu identifizieren und/oder Korrelationen von verschiedenen Einflussgrößen zu erkennen.
Kontrolle
Maßnahme
Implement
Analyse
Analyse
Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft für den PSM1-Betrieb die OEEKennzahl für Februar 2011 inkl. der aufgeschlüsselten Verluste. Zum wiederholten Male ist es hier gelungen, ohne Qualitätsverluste zu produzieren.
Für den PSM1-Betrieb wurden bereits
zwei, für den PSM2-Betrieb vier Maßnahmen identifiziert, mit denen die
Leistungsfähigkeit der Anlage verbessert
werden kann. Die Umsetzung wird für
die jeweils nächsten Kampagnen noch
in diesem Jahr erfolgen.
Thorsten Müller-Krutoff
Abbildung 2: OEE-Zyklus (analog DMAIC-Kreislauf –
Define, Measure, Analyze, Improve, Control), Vorgehen zur kontinuierlichen Verbesserung bestehender
Prozesse
Die Bereichsingenieure am Standort
Knapsack (Andre Düx, PSM3/4, Thorsten Müller-Krutoff, PSM1/2) besitzen den
„Green Belt“ nach „Lean Six Sigma“ und
sind damit mit der Anwendung der statistischen Methoden vertraut, sodass sie
die Analyse auch mit diesen Werkzeugen
unterstützen können.
Werden die Verbesserungen umgesetzt,
so sollen die OEE-Maßnahmen auf ihre
Wirksamkeit kontrolliert werden, sodass
ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess entsteht, siehe Abbildung 2.
Mittlerweile werden in allen BayerCropScience-Betrieben am Standort
Knapsack OEE-Kennzahlen erfasst.
Abbildung 3: OEE-Kennzahl Februar 2011 nach Verlustkategorien für den PSM1-Betrieb
7
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
UNTERNEHMEN
Ein Pfälzer geht, ein neuer Pfälzer kommt
햸F
Wechsel in der Betriebsleitung des PSM-1-Betriebes
ast sieben Jahre leitete Dr. Paul
Fiedler die Betriebe „Pflanzenschutzmittel 1“ (PSM 1) und Pflanzenschutzmittel-Versand (PSM V) der
Bayer CropScience in Knapsack erfolgreich. Im Rahmen einer Umstrukturierung des Unternehmensbereichs
„Industrial Operations“ wird in Monheim eine Gruppe zur Technologieoptimierung aller Bayer-CropScienceBetriebe gegründet. Und dort wird der
58-jährige Diplomchemiker künftig
sein Know-how einbringen.
Produktlinie „Propamocarb“, ein Pflanzenschutzwirkstoff gegen Pilzbefall, hat
Paul Fiedler in Knapsack eingeführt. Er
hat dafür gesorgt, dass die nötigen Apparate aufgebaut und angepasst wurden
und dass das neue Produkt hergestellt
werden kann. Mit einer Produktionsmenge von 2000 bis 3000 Tonnen pro Jahr
ist Propamocarb mittlerweile das zweitgrößte Produkt der Bayer CropScience
in Knapsack. Außerdem hat der sympathische Fiedler diverse Verfahrensverbesserungen eingeführt – was beispiels-
Sie wünschen sich gegenseitig alles Gute für die Zukunft: Der Scheidenden: Dr. Paul Fiedler (li.) und der Neue:
Dr. Willy Reißel
„Es ist eine neue Herausforderung für
mich“, erklärt Fiedler. „Ich freue mich auf
die neuen Aufgaben in Monheim.“ Dort
wird er sich darum kümmern, dass die
Informationen rund um die Technologie
aller Bayer-CropScience-Betriebe weltweit – und das sind mehr als 30 – fließen. Mit seinen Erfahrungen, die er in
Knapsack und in den Jahren zuvor gesammelt hat, und seinem besonderen
Interesse an der Verfahrenstechnik hat
der promovierte Chemiker die dafür
nötige Kompetenz.
Im August 2004 kam der gebürtige Pfälzer von seinem damaligen Arbeitsplatz
in Dormagen nach Knapsack. Hier sorgte er dafür, dass die Anlage zur Herstellung von Pflanzenschutzwirkstoffen per
Bildschirm gesteuert werden kann. Die
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
weise zur Verringerung des Lösemittelbedarfs auf lediglich 15 Prozent der ursprünglichen Menge und somit zur markanten Reduzierung der Abfälle führte.
Vier- bis fünfmal im Jahr hat er eine Woche lang Bereitschaftsdienst im Rahmen
der zentralen Einsatzleitung übernommen. Und immer wieder hat er sich mit
dem Thema Sicherheit beschäftigt und
seine Mitarbeiter und Kollegen geschult.
Zudem war er Stellvertreter des Standortleiters Dr. Frank Zurmühlen. Am 31.
Mai verlässt Dr. Paul Fiedler den Betrieb
in Knapsack. Seinen Wohnort wird er
aber nicht verlassen. Der Vater zweier
Söhne lebt mit seiner Frau in Köln und
genießt dort nach Feierabend seine
Ruhe. Er betätigt sich gerne handwerklich am Haus und fertigt Holzarbeiten
8
und Möbel an. Seine große Leidenschaft
ist das Fahrradfahren – und das tut er
besonders gerne in der Waagrechten,
denn er radelt mit Vorliebe mit seinem
Liegefahrrad durch die Lande.
Das Fahrradfahren ist auch das große
Hobby seines Nachfolgers Dr. Willy Reißel. Überhaupt haben beide Männer vieles gemeinsam. Reißel stammt ebenfalls
aus der Pfalz, ist ebenso promovierter
Diplomchemiker, und er legt ebenfalls
viel Kompetenz und Frohsinn an den
Tag. Zurzeit teilen sich beide ein Büro,
denn Fiedler arbeitet Reißel seit dem 1.
April ein. „Ich bin hier mit offenen Armen
aufgenommen worden“, freut sich Reißel. „Und die Arbeit hier ist eine tolle
Herausforderung.“
Sieben Jahre lang war Reißel Leiter des
„Basta“-Betriebs der Bayer CropScience
in Frankfurt am Main und somit verantwortlich für die Produktion von Basta,
dem umsatzstärksten Herbizid der Bayer
CropScience AG. Als Betriebsleiter
„PSM 1“ und „PSM V“ in Knapsack führt
er nun die Herstellung dreier Produkte.
„Man muss sich stetig weiterentwickeln“, sagt der 48-Jährige. Das sei für
ihn der Anreiz gewesen, das Angebot
anzunehmen und nach Knapsack zu
kommen. „Außerdem ist Knapsack kein
völlig neues Pflaster für mich“, erklärt er.
2001 hatte Reißel als IndustrialisationManager der damaligen Aventis in Wolfenbüttel den Auftrag, das Pflanzenschutzmittel „Isoxadifen“ nach Knapsack zu bringen. In Wolfenbüttel hatte
Reißel das Verfahren entwickelt und
transferierte es nach Knapsack. „Mir
hatte damals schon die rheinische Offenheit hier gefallen“, lacht er. Für seine
neue Arbeit als Betriebsleiter PSM 1 hat
er sich vorgenommen, „die geforderten
Produktionsmengen in Spitzenqualität
abzuliefern“.
Mit seiner Frau und seinen zwei Kindern
wird er in Kürze nach Leverkusen umziehen. In seiner Freizeit will er schon bald
mit dem Rad das Kölner Umland erkunden. An seinem Arbeitsplatz steht bereits ein Bild: das „Kölsche Grundgesetz“, das ihm seine Kollegen in Frankfurt zum Abschied geschenkt haben.
Gemäß seinem Wunsch nach stetiger
Weiterentwicklung hat Dr. Willy Reißel
auch schon einen Lieblingsparagrafen:
„Nix bliev, wie et es!“
Kommunikation
UNTERNEHMEN
Mit großen Schritten voran
Startschuss für die neue Flammschutzmittelanlage bei Clariant
010 war ein erfolgreiches Jahr.
Und 2011 wird es für uns nicht
ruhiger.“ Mit diesem Resümee schloss
Dr. Andree Henze, Standortleiter der
Clariant in Knapsack, seinen Vortrag
bei der Betriebsversammlung im
Blauen Salon. Die wichtigsten Ziele,
die in 2010 formuliert wurden, seien
erreicht oder zumindest angegangen
worden. Seit mehr als 15 Monaten ist
im Betrieb kein Unfall passiert, bei
dem ein Mitarbeiter auch nur einen
Tag ausgefallen ist. Die Kosten konnten gesenkt, die Bestände reduziert
werden.
„2
Vor allem ein Thema aber bestimmte die
Betriebsversammlung: der Bau der neuen Anlage „FSM II“, durch die die DEPAL-Kapazität in Knapsack bis Mitte
2012 verdoppelt werden soll. Die ersten
Bagger rollen bereits. Das neue Gebäude „FSM II“ soll Ende 2011 stehen, so
das Ziel. Mittlerweile ist die FSM-Pilotanlage wieder in Betrieb genommen
worden, wo bereits die ersten Kollegen
für den neuen Großbetrieb ausgebildet
werden. Mit der Planung und Verwirklichung der neuen Anlage geht die Knapsacker Clariant nun mit großen Schritten
voran. Betriebsleitung, Betriebsrat und
die Mitarbeiter freuen sich auf die neue
Anlage.
Jan Tennert, Vertreter der Gruppe „Engineering“ der Clariant, stellte bei der Versammlung einen ehrgeizigen Terminplan
bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage samt den Investitionskosten vor. Und
was vor allem den Betriebsratsvorsitzenden Reiner Wirsbitzki freute: Das Personal soll durch die Erweiterung der Produktion um 22 Mitarbeiter aufgestockt
werden. Gerade mit Blick auf die
schwierige Vergangenheit der Personalsituation sei dies ein Lichtblick, so Wirsbitzki. In seinem Vortrag zeigte er auf,
dass durch die Schließung beziehungsweise Teilschließung von fünf Betrieben
in den vergangenen fünf Jahren 205 Mitarbeiter betroffen waren. Diese Historie
müsse jetzt vor allem dem Team vermittelt werden, das in diesen Tagen die
Knapsacker Kollegen besucht und ihre
Arbeitsabläufe unter die Lupe nimmt.
Am 2. Mai wird nämlich mit einer Kickoff-Veranstaltung das Optimierungsprogramm CPS (Clariant Production
System) gestartet.
Dr. Andree Henze betonte bei einem kurzen Überblick über das CPS-Programm,
dass es kein Projekt sei, sondern ein
neuer Weg, um die Unternehmensziele
zu erreichen. Insgesamt sollten gute Lösungen und Standards bei der Arbeit
festgelegt und übertragen werden.
Durch eine kontinuierliche Verbesserung
soll die Produktivität gesteigert und die
Kosten sollen gesenkt werden. CPS ist
ein weltweites Programm der Clariant
und alle Standorte werden betrachtet.
Gerade deshalb will der Betriebsrat dem
Analyse-Team die Historie der Knapsakker Betriebe vermitteln, damit diese bei
der Analyse berücksichtigt wird. „Der
Betriebsrat begleitet die Analyse-Phase
intensiv“, versprach Wirsbitzki.
Neben dem Bericht über den erfreulichen Ausgang der Tarifverhandlungen
der IG BCE durch Gerd Laskowski – 4,1
Prozent Entgelterhöhung und 35 Euro
mehr für die Auszubildenden – präsen-
햹
Clariant Betriebsratsvorsitzender Reiner Wirsbitzki
tierte Wirsbitzki am Ende ebenfalls eine
besonders gute Nachricht: Der Betrieb
stellt zum September 2011 vier neue
Auszubildende ein. Zwei Chemikanten,
eine Laborantin und einen Elektroniker
für Automatisierungstechnik.
Kommunikation
UNTERNEHMEN
Ein Riese auf Reisen
Eisenbahn über die Autobahn nach Wiesbaden zur Reparatur
edächtig schiebt sich die Zugmaschine mit der schweren Fracht
vom Chemiepark Knapsack in Richtung Autobahn. Besonders langsam
ging es in den Kurven zu, denn der
Schwertransport hatte weit mehr als
50 Tonnen geladen – und zwar eine
rot-weiße Lokomotive. Spätabends
hatte sich der Transport in Bewegung
gesetzt, um die „Lok 7“ – eine der vier
Lokomotiven aus dem Chemiepark –
von Hürth nach Wiesbaden zu bringen.
B
Die Lokomotive des Typs „Gmeinder D
50 C“ hat einen Motorschaden. Bei der
InfraServ Wiesbaden soll das gute Stück
aus dem Jahr 1966 wieder flottgemacht
werden. Alle acht Jahre werden die Lokomotiven der InfraServ Knapsack in einer Hauptuntersuchung generalüberholt.
Doch nun hatte es den 12-Zylinder-Motor mit seiner Leistung von 400 Kilowatt
erwischt.
Vor einiger Zeit hatten Mitarbeiter
schwarzen Rauch bemerkt, der aus der
9
Lok drang. In der Lokwerkstatt der InfraServ baute Lokschlosser Steffen Weinert
den Motor aus, der dann zur Untersuchung zur Partnerfirma Reuschling nach
Hattingen gebracht wurde. Weinert und
Walter Paier, Eisenbahnbetriebsleiter der
InfraServ Knapsack, stellten dort fest,
dass der Schaden größer war als gedacht. Paier: „Ein wirtschaftlicher Totalschaden.“ Das bedeutet, die Lokomotive
braucht einen neuen Motor. Und der soll
in Wiesbaden eingebaut werden.
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
햺
햺
UNTERNEHMEN
Die „Lok 7“ über das Schienennetz abschleppen zu lassen wäre auf diese
Distanz viel zu umständlich geworden.
Daher blieb nur der Schwertransport
über die Straßen.
Allein der Umbau des Transporters, damit die Lok „geschultert“ werden konnte,
hatte zwei Stunden gedauert. Eine intakte Lok hat die Kollegin Nummer 7 in
eine Stahlrahmenkonstruktion geschoben, und die Zugmaschine wurde angekuppelt. Nachdem sämtliche Schläuche
angebracht waren, wurde die „Lok 7“ im
Hydraulikverfahren auf den Rahmen gehoben. Nur 20 Zentimeter lag die Lokomotive über dem Boden, sodass man
während des Schwertransportes durch
die Nacht an so manch einem Schlagloch
Kommunikation
die Funken sprühen sah.
Die defekte Lok auf der Stahlrahmenkonstruktion vor dem Abtransport.
UNTERNEHMEN
„Der Denker“ für die, die mitdenken
Erneut wurden die Mitarbeiter der Clariant für ihre Verbesserungsvorschläge ausgezeichnet
햻M
ehr als 200 Verbesserungsvorschläge haben die Mitarbeiter
der Clariant im Chemiepark Knapsack
im vergangenen Jahr eingereicht und
haben damit eine beachtliche Quote
auf die Beine gestellt: Im Schnitt sind
pro Mitarbeiter 1,1 Vorschläge eingereicht worden.
Das Mitdenken und das Interesse am
betrieblichen Vorschlagswesen wurden –
wie jedes Jahr – jetzt wieder gesondert
belohnt. Der Safeway-&-IntermediatesBetrieb (S & I), aus dem die meisten Vorschläge kamen, wurde mit dem „Denker“ ausgezeichnet. Und damit ging die
beliebte Bronzestatue, gestaltet nach einer Figur des Humoristen Loriot, wieder
einmal an die Kollegen der Einheit S & I.
Glücklich über das tolle Ergebnis: Die Gewinner der Preise und Trophäen sowie Betriebsrat und Standortleitung
Bereits 2008 und 2009 erhielt der Betrieb die begehrte Trophäe. „Die Kollegen haben eine Quote von 4,0 erzielt“,
sagt Eduard Brück, verantwortlich für
das betriebliche Vorschlagswesen. „Und
jeder vierte dieser Vorschläge betrifft
den Bereich Arbeitssicherheit.“ Dafür
gab es eine weitere Auszeichnung in
Form einer kleinen Statue für die S-&-IMitarbeiter: den „Sicherheitsdenker“.
Auch den hatte der Betrieb 2009 bereits
gewonnen. In einer kleinen Feierstunde
überreichte Standortleiter Dr. Andree
Henze den verdienten Mitarbeitern die
Auszeichnungen. Zusätzlich wurden im
Rahmen der Halbjahresverlosung wieder
drei Mitarbeiter für ihre Teilnahme am
Verbesserungswesen der Clariant mit
Einkaufsgutscheinen im Wert von jeweils
250 Euro belohnt. Ein Gutschein ging an
die Kollegen Norbert Bieber, Heinz
Bernd Jerusalem und Detlef Kahn. Den
zweiten Gutschein erhielten Doris Taube
und Ralf Meier, der dritte ging an Jörg
Rogge. Unter allen Verbesserungsvorschlägen der Betriebe, die eine Quote
von 1,0 und höher erzielt haben, wurde
der Vorschlag von Alexander Heinicke
ausgelost und mit einem 750-Euro-Einkaufsgutschein prämiert.
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
10
Das neue, im Oktober 2010 gestartete
EDV-gestützte Ideenmanagement zeigt
also die ersten Erfolge. Und die Erfolgsgeschichte geht weiter. Denn schon jetzt
sind für das Jahr 2011 an die hundert
Verbesserungsvorschläge eingegangen.
Jedes Jahr werden die Vorschläge von
einem Gutachter bewertet und in der
Regel umgesetzt. Damit sind den Mitarbeitern, die mitdenken, viele Fortschritte
oder Vereinfachungen bei den Arbeitsprozessen und der Arbeitssicherheit zu
verdanken. Dazu gehört beispielsweise
eine fest angebrachte Halterung mit einem Absperrband, das dadurch künftig
UNTERNEHMEN
bei einem Zwischenfall zügig und zielsicher an der vorgesehenen Stelle aufgespannt werden kann. Auch dass
Mühlen, die zuvor beim Abstellen Staub
verloren haben, nun mit Filtern ausgestattet werden, ist auf einen der kreativen und wertvollen Verbesserungsvor-
schläge der Clariant-Mitarbeiter zurückzuführen.
Das betriebliche Vorschlagswesen wird
seit der ersten Betriebsvereinbarung von
1997 von den Mitarbeitern genutzt und
das Unternehmen profitiert von den Ide-
en der Mitarbeiter in erheblichem Maße.
Durch die Möglichkeit, nun alle Daten digital einzupflegen, erhofft sich auch die
Belegschaftsvertretung eine hohe Beteiligungsquote mit einer angemessenen
Prämierung, berichtet Betriebsratsvorsitzender Reiner Wirsbitzki. Kommunikation
햻
UNTERNEHMEN
Hochkarätige Referenten, lebhafte Diskussionen
VIII. ChemCologne Chemieforum – eine starke Region präsentierte sich
nter dem Motto „Die ChemCologne-Region – mitten in Europa“
trafen sich am 24. März 2011 rund 150
Teilnehmer zum VIII. Chemieforum der
Standortinitiative ChemCologne. Neben hochkarätigen Referenten aus
Politik, Wirtschaft und Forschung erwartete die Besucher zusätzlich eine
interessante Begleitausstellung, in der
sich verschiedene regionale Unternehmen, Netzwerke/Cluster und Initiativen aus der chemischen Industrie
präsentierten.
U
Bereits vor Beginn des Vortragsprogramms fanden sich zahlreiche Gäste im
Foyer des Leverkusener BayKomms ein,
um Informationen an den Ausstellungsständen zu sammeln. Nach der Begrüßung von Dr. Joachim Waldi, Geschäftsführer der CURRENTA GmbH & Co.
OHG, richtete Helmut Weihers, Vorsitzender von ChemCologne und Geschäftsleiter der InfraServ GmbH & Co.
Knapsack KG, sein Grußwort an die Teilnehmer. Landeswirtschaftsminister Harry
K. Voigtsberger sprach im Anschluss
über die „Bedeutung und Zukunft der
Chemieindustrie in Nordrhein-Westfalen“, bevor Dr. Ernst Grigat, Leiter des
CHEMPARK Leverkusen, in seinem sehr
anschaulichen Vortrag über den Verbund
als Erfolgskonzept der Chemie referierte.
Die Beantwortung von Fragen aus dem
Publikum an die Vortragenden beschloss
das Vormittagsprogramm.
Nach dem Mittagessen startete das Programm mit Fred du Plessis, Executive
Advisor, Corporate Strategy and Planning der SABIC und Präsident der European Chemical Site Promotion Platform,
der in seinem Vortrag die Bildung von
Megaclustern in Europa aufzeigte. Zudem verwies er auf die Unterschiede zu
den nicht integrierten Megaclustern in
Trafen sich zum Austausch: Landeswirtschaftsminister Harry K. Voigtsberger (M.), Helmut Weihers (re.) und
Dr. Lothar Meier, Leiter Marketing und Vertrieb InfraServ Knapsack
Saudi-Arabien. Im Anschluss stellte Prof.
Dr. Sternberg, Institut für Wirtschaftsund Kulturgeographie an der LeibnizUniversität Hannover, in seinem Vortrag
heraus, dass die Politik großen Einfluss
auf die Bildung von Clustern haben kann.
Allerdings verwies er auch auf die Gefahr
der Stagnation, die nach einer Clusterbildung einsetzen könne. Als letzter Referent vor der Kaffeepause berichtete
Dr. Manfred Kircher, Vorsitzender CLIB
2021 – Cluster Industrielle Biotechnologie e. V., über die Zukunftsaussichten
der industriellen Biotechnologie und ihre
Einsatzmöglichkeiten in den klassischen
chemischen Produktionsprozessen.
Die abschließende Podiumsdiskussion
leitete Prof. Dr. Susanne Hilger, Philosophische Fakultät der Heinrich-Heine11
Universität Düsseldorf, mit einem Vortrag über die Wirtschaftsgeschichte
Nordrhein-Westfalens ein. Unter dem
Motto „Industrieregion Rheinland – Auslaufmodell oder Zukunftsvision?“ diskutierten Dr. Andreas Bruns (Zukunft durch
Industrie e. V.), Dr. Herbert Ferger (IHK
zu Köln), Herbert Reul (MdEP) und Prof.
Dr. Uwe Schneidewind (Wuppertal Institut) lebhaft unter anderem über das Thema Planungssicherheit für industrielle
Bauvorhaben.
Bei Kölsch und Co. kam das VIII. Chemieforum im Foyer des BayKomm
schließlich zum Ende. Viele Teilnehmer
nutzten diesen Rahmen als Möglichkeit
zur weiteren Vernetzung oder zur Vertiefung der aufgekommenen Diskussionen.
PM ChemCologne
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
햽
UNTERNEHMEN
Zwischen Konzept und Kilogramm
Angehende Chemiker zu Besuch im Chemiepark Knapsack
햾E
ine willkommene und gelungene
Abwechslung vom Arbeiten mit
wissenschaftlichen Konzepten der
Chemie war die Exkursion in den Che-
miepark Knapsack für eine Gruppe
von Stipendiatinnen und Stipendiaten
der Studienstiftung des deutschen
Volkes.
Besonders beeindruckend war zum
einen die Besichtigung der Produktionsstätte von Clariant, in der Ammoniumpolyphosphat in einem für die akademische Forschung riesigen Maßstab hergestellt wurde. Allen wurde nachdrücklich bewusst, wie wichtig unsere chemischen Kenntnisse für praktische Anwendungen und damit für die Gesellschaft
insgesamt sind.
Zum anderen überzeugte die Vorstellung
der Konzepte der Öffentlichkeitsarbeit
des Chemieparks. Dass eine aktive Information der Öffentlichkeit auch in einfacher Sprache zu mehr Vertrauen und
Akzeptanz der Chemie führt, ist eine Einsicht, die für viele Wissenschaftler neu
und zunächst befremdlich ist. Sie sollte
aber selbstverständlich werden! Abgeschlossen wurde die Exkursion mit einem leckeren Mittagessen, bei dem es
weitere Gelegenheit, zum Kennenlernen
gab.
Die Besuchergruppe
Dr. Thomas Hüfken (M.), Betriebsleiter Phosphorzwischenprodukte, mit der Gruppe nach der Besichtigung.
UNTERNEHMEN
Jahreshauptversammlung der Pensionärsvereinigung
햿M
itte März 2011 fand im „Blauen
Salon“ die 12. ordentliche Jahreshauptversammlung der Pensionärsvereinigung Knapsack statt.
Rückblick auf das Jahr 2010
Prof. Horst-Dieter Schüddemage begrüßte die 54 anwesenden Mitglieder
und gab in seiner Begrüßungsrede einen
kurzen Überblick über die allgemeine
Situation im Chemiepark Knapsack sowie über einige Highlights bei einzelnen
Standortgesellschaften: so z. B. ein
Produktionsrekord für PP bei LyondellBasell, Investitionen durch Statkraft und
Bayer CropScience oder der Innovationspreis für Nexans.
Zu Beginn des Rechenschaftsberichtes
des Vorstandes gedachten die Anwesenden in einer Schweigeminute der im
letzten Jahr verstorbenen Mitglieder.
Zum 31.12.2010 zählt die Vereinigung
183 Mitglieder; für 2010 sind dank der
Einführung des „Schnupperjahres“ fünf
Neuzugänge zu verzeichnen. Erwähnung
fanden noch der Tagesausflug im Mai
vergangenen Jahres nach Xanten sowie
die gelungene Weihnachtsfeier. Hervorzuheben ist hier besonders die erfreulich
hohe Teilnehmerzahl an beiden Veranstaltungen.
Ein Teil des Vorstands der Pensionärsvereinigung in der vorderen Reihe - interessierte Pensionäre dahinter.
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
12
Fred Glass erläutert kurz die Bilanz für
das Jahr 2010, die unter Berücksichti-
UNTERNEHMEN
gung der erhaltenen Spenden mit einem
kleinen Überschuss abschloss. Die Kassenführung wurde geprüft und für in
Ordnung befunden. Frau Klenk beantragt die Entlastung des Vorstandes und
dies wurde einstimmig angenommen.
Edgar Goldmann übernahm als Wahlleiter die satzungsgemäßen Neuwahlen:
Da aus dem Kreis der Versammlung keine weiteren Vorschläge erfolgten, wurde
über den mit der Einladung versandten
Vorschlag abgestimmt.
Bernd Schiefer erläutert die wesentlichen Punkte der mit der Einladung versandten neuen Fassung der Satzung der
Vereinigung: Öffnung der Vereinigung für
die Angehörigen aller Standortfirmen
und Präzisierung der Organisation und
der Befugnisse des Vorstandes sowie
mehrere kleinere redaktionelle Änderungen und Korrekturen. Die überarbeitete
Satzung wurde einstimmig angenommen.
Kassenprüfer:
Jungmann, Neuntig, Chrost
Vorsitzender: Bernd Schiefer
Stellv. Vorsitzender: Dr. Georg Elsner
Kassierer: Fred Glass
Schriftführer: Hans U. Scheffler
Beisitzer:
Oberhofer, Oden, Schmidt,
Prof. Schüddemage, Steinmetzer,
Werner
Alle vorgeschlagenen Herren wurden
einstimmig gewählt und nahmen die
Wahl an.
햿
Abschließend erläuterte Herr Steinmetzer noch einige Formalitäten zu dem geplanten Ausflug nach Essen (Zeche Zollverein). Wenn Sie Interesse an dem Ausflug nach Essen haben oder mehr über
die
Pensionärsvereinigung
erfahren
möchten, können Sie sich an Bernd
Schiefer unter [email protected]
oder telefonisch unter 02235 688396
wenden.
Bernd Schiefer
MENSCHEN
헀
Kurz gefragt
Jörn Müller, Operations Manager, Basell
1. Erklären Sie in einem Satz, welchen Auftrag Ihr Unternehmen im
Chemiepark Knapsack hat!
Wir produzieren in zwei Anlagen Polypropylen und Polypropylenspezialitäten.
2. Womit beginnt Ihr Tag?
Mit zwei Scheiben Toastbrot, einem
Joghurt und einem Glas Orangensaft.
3. Tee oder Kaffee?
Morgens weder noch, aber sonst schon
gerne mal einen Kaffee, am liebsten mit
viel Milchschaum.
4. Wie würden Sie sich als Chef beschreiben?
Ich bin kommunikativ, kooperativ und
habe klare Vorstellungen.
5. … und was würden Ihre Mitarbeiter antworten?
Ich hoffe, das Gleiche in meiner Gegenwart wie in meiner Abwesenheit.
6. Was bringt Sie in Rage?
Fehlendes Umweltbewusstsein und verschwenderischer Umgang mit Ressourcen.
7. Verraten Sie uns eine Marotte?
Pedantischer Ordnungssinn, fürchte ich.
8. Womit haben Sie Ihr erstes Geld
verdient?
Nachhilfestunden in Mathematik. Das hat
mir zudem Freude gemacht.
9. Wie lautet Ihr Spitzname?
Ich bin ehrlich, ich habe keinen. Mein
Vorname ist wohl zu kurz.
10. Was war bisher Ihre kniffligste
Herausforderung im Job?
Die Leitung eines Start-up-Teams für
meine Firma bei einer Lizenzanlage im
Iran unter schwierigen Bedingungen.
11. Was war bisher Ihr bestes Geschäft oder größter Erfolg?
Sicher die Übernahme der Betriebsleiterposition in der Polypropylenanlage hier
in Knapsack.
12. Was war der beste Rat, den Sie
bekamen?
Mich als Nordlicht für das Rheinland als
Arbeits- und Lebensmittelpunkt zu entscheiden.
13. Wie entspannen Sie nach einem
stressigen Tag?
Ich setze den Stress gerne in Bewegungsenergie um, im Fitnessstudio, auf
dem Fahrrad oder beim Fußball.
14. Mit wem würden Sie einen Tag
gerne den Job tauschen?
Mit einem Leuchtturmwärter in der Nordsee. Ich hoffe, es gibt noch welche.
13
Jörn Müller
15. Wie sieht Ihre Vision für den Chemiepark aus?
Sicherheit ist das oberste Leitmotiv für
mich, für meine Produktionsanlage und
für die Menschen, die in ihr arbeiten.
Darüber hinaus möchte ich die Polypropylenanlage kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern, damit die Arbeitsplätze im Chemiepark nicht nur sicher
sind, sondern es auch nachhaltig bleiben.
16. Wie sieht ein typischer Samstagmorgen bei Ihnen aus?
Leider ziemlich vollgepackt mit Besorgungen und Erledigungen, für die mir in
der Woche die Zeit fehlt.
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
헁
UNTERNEHMEN
Statkraft jetzt mit Logo-Schornstein
S
tatkraft in Hürth-Knapsack ist
jetzt auf den ersten Blick aus
der Ferne sichtbar. Die große Revision der Gasturbinen wurde genutzt, ein von langer Hand geplantes Projekt umzusetzen.
Die Schornsteine sind im Normalbetrieb zu heiß, als dass man etwas anbringen könnte. Daher musste so lange mit der Montage gewartet werden,
bis eine größere Revision anberaumt
wurde.
Bei der Planung des Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes in Knapsack war
von jeher vorgesehen, das Unternehmenslogo auf einem der beiden
Schornsteine des Kraftwerkes anzubringen. Damit dieses auch von allen
Seiten gesehen wird, wurden gleich
drei Logos eingeplant. Ein Logo ist
rund stolze 15 Meter hoch.
Nach dreieinhalb Jahren Inbetriebnahme des Kraftwerkes war es im März
dieses Jahres soweit. Die Logos wurden in luftiger Höhe mit Hilfe eines
Kranes und einer Gruppe von professionellen Industriekletterern angebracht, die die Montagearbeiten in
etwa 60 Metern Höhe ausführten.
MENSCHEN
„Der größte Dank ist der Applaus des Publikums“
헂M
Joachim Baumann macht mit Leib und Seele Musik
usik verbindet Menschen seit
Jahrhunderten. Auch Joachim
Baumann weiß dies zu schätzen und
leistet seinen eigenen Beitrag für die
Verbreitung guter Stimmung bei seinen Zuhörern.
Die Musik ist seit 30 Jahren sein Hobby.
Glücklicherweise steht sein Hobby nicht
in Konkurrenz zu seinem Beruf. Er ist
Sachbearbeiter in der Abfertigung am
Tor Hürth der InfraServ Knapsack. Täglich fertigt er Transporte in die ganze
Welt ab und begegnet Menschen aus
unterschiedlichen Kulturkreisen. Sicherlich ist auch dies für ihn eine Inspiration,
wenn er international bekannte Stücke in
sein Musik-Repertoire aufnimmt.
Alles hat mit einer Orgel begonnen, die
er zu seiner Kommunion als Geschenk
erhielt. Als „ein Hobby, was erblich bedingt ist“, beschreibt Baumann die Veranlagung zur Musik in seiner Familie.
Sein Großvater war es, der ihn musikalisch beeinflusste und förderte. Zwischen seiner ersten Band mit 15 Jahren
bis zur heutigen Band „Soundcocktail“
stehen lange Jahre der Erfahrung. Heute
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
steht Joachim Baumann hinter dem
Keyboard und begleitet neben Bassgitarre, Gitarre und Schlagzeug seine
Frau, die Vokalistin der Gruppe.
Seit 27 Jahren ist Baumann bei der
InfraServ Knapsack tätig. Während seiner Ausbildung zum Industriekaufmann
und auch danach: Zeit für die Musik
fand er immer. Hobby und Beruf terminlich unter einen Hut zu bringen, fällt ihm
nicht schwer. Die Auftritte finden ausschließlich an den Wochenenden statt.
Die Gruppe verfügt sogar über eine eigene Homepage. Das Repertoire beinhaltet
Tanzmusik, zu der Oldies, Rock, Pop
und auch Karnevalslieder gehören.
„Tanzmusik ist die vielfältigste Musik,
weil man jede Stilrichtung beherrschen
muss“, so Baumann.
Joachim Baumann, der Mann am Keyboard
Gelegenheiten für Live-Auftritte gibt es
reichlich. Kirmesbälle, Jubiläen, Galaabende, Vereinsfeierlichkeiten und sogar
ein Auftritt bei einem 6-Tage-Rennen in
Köln waren angesagt. So wie sein Beruf
hat auch die Musik einen bedeutenden
Anteil in seinem Leben. Den Lohn für
sein Hobby erfährt er am Ende eines je14
den Auftritts: „Der größte Dank ist der
Applaus des Publikums“, so schildert
Baumann sein Empfinden nach einem
Auftritt. Musik ist ein zeitintensives Hobby. Herr Baumann jedoch ist der Beweis,
dass Beruf und Hobby miteinander vereinbar sind.
Bengi Altinay
S E RV I C E
Termine 2011
12.5.
Pensionärs- und Jubilarfeier InfraServ Knapsack
Feierabendhaus Knapsack
16.5.
Betriebsversammlung
InfraServ Knapsack
Feierabendhaus Knapsack
18.5.
Nachbarschaftsdialog
Chemiepark Knapsack
17.6.
3. Nacht der Technik
Chemiepark Knapsack
24.9.
„Tag der offenen Tür“
Feierabendhaus Knapsack
Dieser Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Wir gedenken
Lothar Strie (85)
Früher Ingenieurabteilung
Verstorben am 10.03.2011
Anton Rüttgen (71)
Früher Wirtschaftsbetriebe
Verstorben am 11.04.2011
Hubert Pesch (79)
Früher Büro Produktion I
Verstorben am 29.03.2011
Günter Liesenfelder (86)
Früher TA Kunststoffe/Wachse
Verstorben am 12.04.2011
Gilbert Ewald Kothen (81)
Früher TEV Elektrobetrieb
Verstorben am 29.03.2011
Hubert Herbert Schönborn (77)
Früher Werksverwaltung
Verstorben am 16.04.2011
Karl Eichler (85)
Früher TIA Betriebsbetreuung
Verstorben am 04.04.2011
Wolfgang Seidel (79)
Früher Azo-Farben
Verstorben am 26.04.2011
Jubilare
S E RV I C E
Jubilare im Juni 2011:
25 Jahre
1.6.
Horst Willi Vieren
CABB
Dirk Cunzemann
Basell
Walter-Günter Lubert
Vinnolit
Delia Emanuela Comsia
InfraServ Knapsack
40 Jahre
2.6.
Ludwig Steinacker
InfraServ Knapsack
Impressum
Herausgeber:
InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Industriestraße 300, 50354 Hürth
Tel.: 02233 48-6570 · Fax: 02233 48-946570
[email protected]
www.infraserv-knapsack.de
Redaktion:
Thomas Kuhlow (TK – verantwortlich), Günther Geisler (Gs)
Fotos:
Udo Beißel, Günther Geisler, Britta Havlicek, Michael
Marienfeld, Thomas Kuhlow, ChemCologne, Privat
Anzeigen:
Marketing, InfraServ Knapsack
Konzept / Gestaltung:
Marketing / Kommunikation, InfraServ Knapsack
Satz / Druck:
Kesseler · Becker · Palm GmbH
Grippekovener Straße 5, 50354 Hürth
Druckauflage:
1.600 Exemplare
Erscheinungsweise:
monatlich, Jahrgang 14
© InfraServ GmbH & Co. Knapsack KG
Nachdruck und Weiterverbreitung in allen Medien und
Onlinediensten nur mit Genehmigung der Redaktion.
Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Illustrationen
keine Gewähr.
Männer - das
„vernachlässigte Geschlecht“
헃
Männergesundheit in Zahlen
G Männer werden im Durchschnitt 77
Jahre alt – das sind sieben Jahre
mehr als vor 30 Jahren. Ihre Lebenserwartung liegt aber immer noch fünfeinhalb Jahre unter der von Frauen.
G Jährlich erkranken in Deutschland
64.000 Männer an Prostatakrebs. Das
sind 26 Prozent aller Krebsneuerkrankungen. Damit ist das Prostata-Karzinom noch vor Darm- und Lungenkrebs die häufigste Krebserkrankung
des Mannes.
G Männer zwischen 40 und 50 Jahren
bekommen fünfmal häufiger einen
Herzinfarkt als Frauen.
G Die Selbstmordrate der Männer übersteigt die der Frauen mindestens um
das Dreifache – die Rate der diagnostizierten Depressionen liegt aber nur
halb so hoch. Insgesamt sind Männer
nicht seltener psychisch krank als
Frauen.
G Bis zu sechs Millionen Männer zwischen 30 und 80 Jahren leiden an
Erektionsstörungen.
G 15 Prozent der Männer in Deutschland essen nie Obst. Dafür hat jeder
vierte Mann täglich Fleisch, Wurst
und Eier auf dem Speiseplan.
G 60 Prozent der Männer in Deutschland sind übergewichtig. Jeder
sechste davon gilt sogar als krankhaft
fettleibig (adipös).
G Mehr als jeder zehnte Mann arbeitet
60 Stunden pro Woche. Acht Prozent
der Männer haben regelmäßig ein Arbeitspensum von mehr als 48 Stun15
den pro Woche. Bei den Frauen arbeiten rund 9 Prozent mehr als 60
Stunden und 5,5 Prozent mehr als 48
Stunden. Männer sind stärker als
Frauen von Berufskrankheiten und
Arbeitsunfällen betroffen. Sie leisten
vermehrt körperlich schwere Arbeit
und leiden in größerem Umfang an
„Verschleißkrankheiten“.
Männer verschenken zehn Jahre ihres
Lebens, wenn sie rauchen und auch
sonst einen ungesunden Lebensstil pflegen. Ein Mann mittleren Alters, der auf
seine Gesundheit achtet, kann dagegen
zehn Jahre dazugewinnen und durchschnittlich 85 Jahre alt werden – so britische Wissenschaftler.
Quelle: Stiftung Männergesundheit und der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit e. V..
„Männer sollten ihren Körper wie ihr
neues Auto behandeln: regelmäßig putzen, zu den Routinekontrollen in die
Werkstatt geben, und wenn zwischendurch etwas nicht funktioniert, beim Mechaniker vorbeischauen.“
(stern, Ausgabe Nr. 37, 9.9.2010)
Dr. med. Markus Steinbach
KnapsackSPIEGEL – Mai 2011
Einleger 05_11
06.05.2011
Eine Zeitschrift für die Beschäftigten im Chemiepark Knapsack
und im Knapsack Technologie- und Industriepark
05.
2011
9:46 Uhr
Seite 1
쐀
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Einleger 05_11
06.05.2011
9:47 Uhr
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