dit-Trends "Special" Januar 2005
Transcription
dit-Trends "Special" Januar 2005
Special Februar 2005 Special. Dividenden & Discount. Februar 2005. 1 Special Februar 2005 Dividenden & Discount. Inhalt. Dividende......................................................................................... 3 Unsere aktuellen Studien finden Sie direkt unter www.dit.de bzw. www.dit.at Discount ........................................................................................... 3 Rubrik: Service/Marktanalysen. Für unsere Vertriebspartner wurde dieser Service auf www.dit-partner.de umfassend erweitert. Innerer Wert .................................................................................... 4 Schnell erreichbar per Quick-Login. Alle Publikationen sind abonnierbar unter www.dit.de/newsletter Soweit nicht anders vermerkt, stammen die Daten von Thomson Financial Datastream. Auf die Vergangenheit bezogene Daten erlauben keine Prognose für die Zukunft. Impressum. Deutscher Investment Trust Gesellschaft für Wertpapieranlagen mbH Mainzer Landstraße 11–13 60329 Frankfurt am Main Kapitalmarktanalyse Hans-Jörg Naumer (hjn), Kai Stefani (ks) Dieser Veröffentlichung liegen Daten bzw. Informationen ten können wir keine Gewähr übernehmen. Diese Publikation zugrunde, die wir für zuverlässig halten. Die hierin enthaltenen dient lediglich Ihrer Information. Für eine Anlageentscheidung, Einschätzungen entsprechen unserer best-möglichen Beurteilung die aufgrund der zur Verfügung gestellten Informationen getrof- zum jeweiligen Zeitpunkt, können sich jedoch – ohne Mitteilung fen worden ist, übernehmen wir keine Haftung. hierüber – ändern. Für die Richtigkeit bzw. Genauigkeit der Da- 2 Special Februar 2005 Dividenden & Discount. Aktien mit hohen Dividendenausschüttungen zum Discountkurs kaufen - das soll möglich sein? Klingt wie im Märchen. Dividende. an bis Ende 2004 erbrachten die im MSCI Europa enthaltenen Aktien alleine durch die Kurssteigerun- Klingt vielleicht wie im Märchen - und ist wirklich gen eine annualisierte Rendite von 6,9%. Inklusive verlockend, um so mehr, da die Dividendenrendite der Dividenden stieg die Performance auf 10,9% im marktweit für europäische Aktien bei etwa 3% liegt Schnitt der Jahre an. Goldtalermädchen: und Staatsanleihen des Euro-Währungsraums mit ca. Dazu kommt: Hier wurden alle in dem Index enthal- Sprung an die Börse? 3,7% rentieren (Stand: Dezember 2004). tenen Aktien berücksichtigt. Durch Fokussierung auf Was liegt da näher als der Versuch die Dividenden- besonders dividendenstarke Titel kann der Beitrag rendite einzuloggen? Die Gedanken dahinter: der Dividenden noch gesteigert werden. – Falls die Unternehmen ihre Dividendenpolitik Sicher: Die Geschichte wiederholt sich nicht einfach, beibehalten und sich die Aktienkurse nicht aber sie liefert einen guten Hinweis darüber, was ändern, lässt sich mit den Aktien ein netter Dividenden wirklich bedeuten können. „Kupon“ verdienen. – Steigen die Aktien auch nur geringfügig (in obigem Beispiel um 0,7 Prozentpunkte), übertreffen Discount. sie die Rendite der Anleihen. Gerade in Märkten mit „Sägezahnmuster“ ist das nicht unattraktiv. Bleibt die Frage nach der „Märchenfee“, die den Wie stark die Dividende die Performance einer Akti- Einstieg in Aktien mit einem „Discount“ auf den enanlage prägen kann, verdeutlich ein kurzer Blick Marktpreis ermöglicht. in den Rückspiegel (Schaubild 2, S.4): Von 1970 Dividenden- und Anleihenrendite im Vergleich. Schaubild 1. Dividendenrendite europäischer Dividenden- und Staatsanleihenrendite 9/12/04 6.00 6.00 5.50 5.50 5.00 5.00 4.50 4.50 4.00 4.00 3.50 3.50 3.00 3.00 2.50 2.50 2.00 2.00 Aktien im Vergleich mit ihrem Periodendurchschnitt und der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen. 1.50 1.50 1999 2000 Dividendenrendite Europa Periodendurchschnitt 10-j. Bundesanleihen 2001 2002 2003 2004 Source: DATASTREAM 3 Special Februar 2005 Die „Märchenfee“ gibt es nicht. Solange das Goldta- dem Kauf eines Calls („Call-Long“) profitiert er lermädchen nicht den Sprung an die Börse schafft, von steigenden Kursen, sobald diese über den gilt unverändert: „There is no such thing as a free vereinbarten Schwellenwert „Strike“ steigen. lunch.“ Frei übersetzt: Es gibt kein Freibier. Irgend Sinken sie dagegen, verliert er lediglich die Optionsprämie. jemand zahlt immer. In diesem Fall sind es die Käufer – von Aktien-Kaufoptionen. Der Verkäufer der Option will seine Position mit- Was passiert? tels der Optionsprämie, die er vom Käufer erhält, Käufer von „Calls“, erwerben vom Verkäufer des verbessern. Er geht einen „Call-Short“ ein. So- Calls das Recht zum Bezug einer Aktie oder eines lange die Aktienkurse nahe beim Einstandskurs ganzen Korbs an Aktien. Dafür zahlen sie dem Ver- („Strike“) liegen („at the money“) oder unter den käufer eine Optionsprämie. Die Interessenlage von Strike fallen („out of the money“) kann er die Käufer und Verkäufer ist dabei gegensätzlich: Optionsprämie vereinnahmen, ohne dass er die – Der Käufer erwartet steigende Kurse, möchte Aktien liefern muss. Er verbessert seine Position aber keine Verluste bei fallenden realisieren. Mit gegenüber einem reinen Halter von Aktien. Erst Annualisierte Rendite mit und ohne Dividenden. Schaubild 2. Annualisierte Rendite des MSCI Europa mit und mit ohne Berücksichtigung der Dividendenaus-schüttungen. 01/70 bis 12/2004. ohne 0% 2% 4% 6% 8% 10% 12% Die Technik des „Discounts“. Schaubild 3. Schematische Darstellung zum Zeitpunkt des Verfalls der Option. Was hier nicht berücksichtigt werden kann, ist das flexible Handeln der Optionen. 1, Aktie erleidet hier bereits Verluste. Discountstruktur gewinnt dagegen dank der Prämie noch. 2, Aktie liegt über dem Einstandskurs. Discountstruktur gewinnt aber stärker. 3, Gewinn der Discountstruktur immer noch höher als bei der Aktie. Allerdings wird der maximale Gewinn erreicht. 4 Special Februar 2005 wenn die Aktienkurse über den Strike zzgl. der Nun, eine Option, die heute gekauft wird und zum Optionsprämie hinaus steigen, wirkt der Call für Bezug einer Aktie morgen berechtigt, ist eine Art ihn wie ein Deckel: Über diesen Schwellenwert „Kredit“: „Bestelle heute, bezahle morgen.“ Diese kommt seine Position nicht hinaus - es sei denn, Form der Liquiditätsbeschaffung kann aber nicht er kann die Optionen flexibel handhaben und umsonst sein. Der Käufer einer Option muss sie dem ständig ver- und ankaufen (vgl. Schaubild 3, S.4). Stillhalter des Wertpapiers bezahlen, denn der hat es Anders als bei der schematischen Darstellung von ja gekauft und hält die Aktie vor. Je höher die Zinsen Der Verkauf von Optionen Schaubild 3 (S.4), welche den Wert einer Position am Markt, desto höher also auch der Zeitwert. kann die Vermögensposition aus Call-Short und Aktie-Long zum Zeitpunkt der Die Volatilität, d.h. die Kursschwankungen der verbessern. Ausübung der Option darstellt, setzt sich der Wert Aktie, wirkt sich ebenfalls positiv auf den Zeitwert der Option aus zwei Komponenten mit unterschiedli- der Option aus: Je höher die „Vola“, desto höher das chen Einflussgrößen zusammen: Risiko von Kursverlusten bei der Aktie (an denen – dem „inneren Wert“ und dem ein Optionsinhaber nicht teilnimmt), aber auch – Zeitwert. die Chance auf Kursgewinne, welche die Option ebenfalls wertvoller machen. Kurz: Je höher die Volatilität, desto höher der Optionswert. Innerer Wert. Der innere Wert leitet sich unmittelbar aus dem Zeitwert & innere Werte. Dividende & Discount. Kurs ab, zu dem die Option ausgeübt werden kann („Strike“), und dem Kurs der Aktie, welche der Opti- In einer modernen Investmentfondskonzeption on zu Grunde liegt. Drei Zustände sind möglich: lassen sich „Dividenden“ und „Discount“ verbinden: – „Out of the money“: Der Aktienkurs liegt unter- Es wird ein Korb an Aktien mit hoher Dividende halb des Ausübungskurses. Der innere Wert der gekauft. Gleichzeitig werden auf einen Teil der Option ist Null. Position Calls verkauft („Call-Short“) um mittels der „At the money“: Der Aktienkurs liegt direkt auf vereinnahmten Optionsprämie die Kaufkurse der dem Strike. Aktien zu „drücken“. „In the money“: Der Aktienkurs liegt über dem Mittels eines flexiblen Managements wird dann Strike. Der innere Wert ist werthaltig und steigt versucht folgende Vorteile zu erzielen: mit jedem weiteren Anstieg des Aktienkurses – – – ebenfalls im Wert. Durch die Selektion der Aktien kann die Dividendenrendite gesteigert werden, wobei die Dividendenrendite alleine nicht das ausschlaggebende Kriterium sein sollte. Wichtig ist die Zeitwert. Gesamtbeurteilung der ausgewählten Aktien im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der Dividenden- Der Zeitwert, der zum inneren Wert des Calls hinzukommt, erklärt sich aus dem Gedanken: Solange der Die „Kostolany-Methode“ reicht nicht aus. aussschüttung. – Der Verkauf von Calls ermöglicht einen „Dis- Verfallszeitpunkt des Calls noch nicht gekommen ist, count“ auf die Aktien. Dabei ist wichtig, dass solange besteht die Chance auf steigende Kurse und die Call-Positionen flexibel nach den Marktver- damit auf einen steigenden Wert des Calls. Daher hältnissen gehandelt werden können, damit die gilt: Je länger die Laufzeit der Option, desto höher Deckelung bei Aktienkursgewinnen möglichst der Zeitwert - und umgekehrt. gering ausfällt. Die „Kostolany-Methode“, Call- Folgende Einflussgrößen setzen an ihm an: Short eingehen und schlafen, reicht also nicht. – Laufzeit (wie bereits erwähnt), – Kapitalmarktzinsen, investiert. Der Investor erhält damit Anteile an – Volatilität des zu Grunde liegenden Wertpapiers. den jeweiligen Firmen selbst und investiert nicht Zinsen? Wieso eigentlich Zinsen? Es handelt sich hier – Es wird in einen breit diversifizierten Aktienkorb nur in Substitute. doch um eine Option auf Aktien und nicht um eine Je nach Marktlage kann die Vorteilhaftigkeit einer Anleihe???? „Discount-Lösung“ unterschiedlich im Vergleich zu 5 Special Februar 2005 einer reinen Aktienanlage sein, selbst wenn beide Strategien hohe Dividenden anstreben. Die Unterschiede erklären sich durch die Wirkungsweise der Optionen (vgl. Schaubild 4, S.6): – In Phasen leicht steigender, leicht fallender und sich seitwärts bewegender Märkte dürfte eine Discountstruktur wahrscheinlich sowohl absolut als auch relativ gesehen besser als ein klassisches Aktienportfolio performen. – In Phasen stark steigender Märkte, dürfte eine Discountstruktur absolut positive Erträge erwirtschaften aber relativ zu klassischen Aktienportfolio schlechter abschneiden. – In Phasen stark fallender Märkte dürfte eine Dis- Investor´s Corner. Der dit-HIGH DIVIDEND DISCOUNT (ISIN: LU0204035603) erwirbt vorwiegend europäische Aktien, die nach Ansicht des Fondsmanagements eine relativ hohe Dividendenrendite erwarten lassen. Daneben sollen Kaufoptionen auf Aktien oder Aktienindizes verkauft werden. Die dabei vereinnahmten Optionsprämien fließen dem Fondsvermögen als zusätzlicher Ertrag zu. Anlageziel ist ein auf Dividenden, Kursgewinnen von Aktien und Optionsprämien beruhendes langfristiges Kapitalwachstum. countstruktur zwar relativ zu einem klassischen Aktienportfolio eine besser Performance haben, es kommt aber dennoch zu Verlusten. Die von uns genannten Fonds können sich sowohl als Portfoliobeimischung als auch als Basisallokation verstehen, bei deren Umsetzung die individuellen Verhältnisse inklusive des jeweiligen Risiko-/Ertragsziels des Anlegers Summa Oeconomica. berücksichtigt werden müssen. Auch empfiehlt sich die Beratung durch einen Anlagespezialisten. Verkaufspros- Discountstrukturen, verbunden mit einer Dividendenstrategie, können einen wichtigen Performancebeitrag für das Portfolio liefern. Dabei sollte auf die Möglichkeit flexibler An- und Verkäufe der Optionen geachten werden, damit die jeweiligen Marktgegehjn benheiten genutzt werden können. pekte sowie alle weiteren Informationen zu den einzelnen Fonds erhalten Sie direkt bei Ihrem Anlageberater oder beim dit. Der hier erwähnte Fonds ist nicht zum öffentlichen Vertrieb in Österreich zugelassen. Wirkungsweise von Discountstrukturen - schematisch. Schaubild 4. 6