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POLIZEISPORT Depesche Das Online-Magazin des Deutschen Polizeisportkuratoriums Ausgabe 03.2013 Deutsches Polizeisportkuratorium Gemeinsam mit unseren Partnern – Für sauberen und fairen Sport old: G d n u r Silbe , e z n al und o n r o i B t a n ortler p s i e z i l eich r Po g l o f r e ional internat ied: h c s b A n und e m m o Willk sel h c e W e l l n Persone und Verbände ien in Grem ee: n h c S r elt de s e i r e s i Le i 2014 h c s t o S Vor Institutionelle Partner USPE Premium Partner Partner Institutionelle Partner Magazine 1/2011 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 88 08.01.2014 17:05:55 Inhalt 08 Editorial Grußwort des Bundesvorsitzenden des BDK André Schulz Seite 04 Auf meinem Schreibtisch Seite 05 Gremienarbeit 20 120. Tagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums Seite 08 Führungskräfteseminar im Ostseebad Damp Seite 09 Neues aus den Verbänden: Olympiabewerbung Münchens für 2022 mehrheitlich abgelehnt Deutschland vernachlässigt seine Sportstätten 9. DOSB-Mitgliederversammlung: Hörmann neuer Präsident Seite 10 Seite 10 Seite 11 Was für einen Sport wollen wir uns in Deutschland leisten? 3. Sportkonferenz des Deutschlandfunks Seite 12 Dienstsport in Bund und Ländern 23 „Tag des Polizeisports“ der Polizei Nordrhein-Westfalen in Wuppertal Seite 13 12. Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball ausgetragen Seite 14 Kolumne Neues von Achim Achilles: Schwippnichten-Alarm Seite 16 Wettkampf- und Spitzensport 26 34 Ausgewählte Highlights im Sportjahr 2013: September bis Dezember Seite 18 Medaillenflut am Dnepr XIV. Europäische Polizeimeisterschaften im Schwimmen 2013 in Dnepropetrowsk (Ukraine) Seite 20 Bronzemedaille für deutsche Polizeiauswahl der Frauen II. Europäische Polizeimeisterschaft im Volleyball der Frauen 2013 in Prag Seite 23 Bundespolizei räumt ab: Erfolgreichstes Aufgebot bei den 34. Deutsche Polizeimeisterschaften der Leichtathleten in Lübeck Seite 26 Deutsche Polizeimeisterschaften als Highlight einer Sportlerkarriere Leichtathletin Jana Hartmann über die DPM aus Aktivensicht Seite 28 Gelungene Integration in den Münchner Stadtmarathon 5. Deutsche Polizeimeisterschaften im Marathon 2013 in München Seite 30 Ju-Jutsuka küren zum zehnten Mal ihre deutschen Polizeimeister Seite 32 Silbernes Lorbeerblatt für World Games-Goldstaffel Seite 34 Polizisten bei Deutschen Meisterschaften im Sportschießen gut dabei Seite 35 Goldader in der Kiesgrube 40. Kanurennsport-Weltmeisterschaften 2013 in Duisburg, Gesamt-Weltcup für Sebastian Brendel Seite 36 Einmal Gold und dreimal Silber im Gepäck 43. Ruder-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Chungju Seite 37 Nächste Station Sotschi Eine Vorschau auf die XXII. Olympischen Winterspiele 2014 aus der Sicht der Bundespolizeisportschule Bad Endorf Seite 38 Bloß nichts verpassen! Unser Zeitplan für die Olympiatage 2014 hilft, die Auftritte von Friedrich, Pechstein & Co. nicht zu versäumen Seite 40 Wettkampf- und Veranstaltungskalender des DPSK Seite 53 02 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 16 08.01.2014 16:46:19 Inhalt 37 38 44 46 Wissenswertes Entwicklungshilfeprojekt „Judo for Ethiopians“ schreitet voran Seite 44 Leistung ist planbar Eine Betrachtung der Leistungsfähigkeit von Polizeibeamten unter dem Einfluss der Körperschutzausstattung Seite 46 Verabschiedung von Olaf Becker (Bundespolizei) Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2003 bis 2013 Seite 48 Neuer Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 49 Verabschiedung von Jürgen Hartmann (Polizei Hessen) Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2008 bis 2013 Seite 50 Verabschiedung von Peter Barnack (Polizei Hessen) Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium 2011 bis 2013 Seite 51 Neuer Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 52 Neuer Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium Seite 54 In eigener Sache Seite 55 Neuer Polizeisportbeauftragter in Nordrhein-Westfalen Seite 56 Aus ärztlicher Sicht: Was folgt den Thüringer Notfalltagen? Suchtprävention und -krankenhilfe in der Thüringer Polizei Seite 57 Gut und günstig essen? Gesunde Ernährung zum Selbermachen! Seite 58 Im Rückblick: Skilangläufer Dieter Meinel Seite 60 Einst und heute: Was schrieb das DPSK vor 50 bzw. 25 Jahren? Seite 62 48 60 Auf dem Titel: Bobpilot Thomas Florschütz (Polizei Thüringen) mit seinem Anschieber Kevin Kuske in der Eisrinne in Königssee beim Weltcup-Rennen 2013 (Foto: BSD). Impressum Herausgeber: Redaktion: Fotos: Layout/Satz: Redaktionsschluss: Deutsches Polizeisportkuratorium, bei der Polizeidirektion Dresden, Stauffenbergallee 18, 01099 Dresden Uwe Kilz (verantwortlich), Bernd Künzelmann, Tino Bonk, Sven Fischer, Oliver Wurdak, Ricky Kokel sowie siehe Einzelnachweis DPSK sowie siehe Einzelnachweis Ricky Kokel 20. Dezember 2013 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 03 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 17 08.01.2014 16:46:21 Editorial Grußwort des Bundesvorsitzenden des BDK André Schulz Sport stärkt Körper und Geist André Schulz, Bundesvorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter Der Beruf des Polizeibeamten stellt hohe Anforderungen an die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit jeder Kollegin und jedes Kollegen. In einer immer stärker technologisierten Arbeitswelt, durch oft stundenlanges Sitzen am Schreibtisch oder im Streifenwagen und der – aufgrund ständig neu hinzukommender polizeilicher Aufgaben, bei einem parallel immer kleiner werdenden Personalkörper – stetig steigenden Arbeitsbelastung gilt der Grundsatz „Sport stärkt Körper und Geist“ mehr denn je. Denn eine gute körperliche Verfassung ist die Voraussetzung für jedes professionelle polizeiliche Handeln. Sport ist die beste Möglichkeit, um einen Ausgleich zur täglichen Belastung zu schaffen. Aber gerade durch diese hohe Belastung im Alltag finden immer weniger von uns die notwendige Zeit für eine sportliche Betätigung. Der Erhalt der körperlichen Fitness gehört mit zu den Beamtenpflichten und auch die Bürgerinnen und Bürger erwarten zu Recht eine leistungsstarke Polizei. Beamtenpflicht heißt im Umkehrschluss aber auch, dass der Dienstherr den Sport in der Polizei im Wissen um die herausgehobene Bedeutung der körperlichen Leistungsfähigkeit für den Polizeivollzugsdienst nicht nur zu fordern, sondern auch zu fördern hat. Selbst wenn jede Polizeibeamtin und jeder Polizeibeamte einen eigenen Beitrag für die persönliche körperliche Fitness zu leisten hat, passt es nicht ins Bild, wenn wir uns jedes Jahr gegen Budgetkürzungen im Dienstsportbereich und gegen mahnende Rechnungshöfe zur Wehr setzen müssen. Dienstsport ist in unserem Beruf eine Priorität, die nunmal ihren Preis hat. Und das Geld ist gut angelegt, denn jeder für den Dienstsport ausgegebene Cent ist eine Investition in die Zukunft und in die Arbeitsfähigkeit der Polizei in Deutschland. Die Bedeutung des Dienstsportes gilt dabei aber natürlich nicht nur für die Beamtinnen und Beamten, sondern auch für die Tarifbeschäftigten innerhalb der Polizei, auch wenn die Materie geprägt durch das arbeitsrechtliche Verhältnis eine andere ist. Dem Deutschen Polizeisportkuratorium (DPSK) als der Dachorganisation des Polizeisports in Deutschland kommt eine entscheidende Schlüsselrolle zu. Das DPSK fördert den Spitzensport, veranstaltet Deutsche Polizeimeisterschaften, nominiert Sportlerinnen und Sportler sowie Mannschaften für Europäische Polizeimeisterschaften und nimmt an entsprechenden Tagungen teil oder führt diese durch. Ein weiterer Schwerpunkt des DPSK ist aber gerade die Beratung des Bundes und der Länder in Sachen Dienstsport, wo das DPSK ganz entscheidend auch den Fokus auf den Gesundheits- und Präventionssport lenkt, der im polizeilichen Alltag eine so große und wichtige Rolle spielt. Und hier gibt es weiterhin viel zu tun. Der derzeitig in einigen Ländern beabsichtigte Weg, den Dienstsport weiter drastisch zu reduzieren und oftmals nur noch das polizeiliche Einsatztraining als Dienstsport anzuerkennen, ist falsch und ein Holzweg. Hier gilt es, schnell wieder umzudenken! Der Bund Deutscher Kriminalbeamter unterstützt das Deutsche Polizeisportkuratorium bei seiner wichtigen Arbeit für die Kolleginnen und Kollegen und dankt all denen, die sich um den Sport in der Polizei nach Kräften – und oftmals ehrenamtlich – bemühen. Mit kollegialen Grüßen André Schulz Bundesvorsitzender des Bund Deutscher Kriminalbeamter 04 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 18 08.01.2014 16:46:57 Editorial Auf meinem Schreibtisch L iebe Kolleginnen und Kollegen – Athleten, Funktionäre der Arbeitsund Führungsebene, meine Damen und Herren, das erste Jahr der Vorstandschaft der Polizei des Freistaates Sachsen für das DPSK ist mit Erscheinen der dritten POLIZEISPORT-Depesche unter sächsischer Ägide gleich Geschichte und der Autor und seine Mannschaft fragen sich nicht selten, wo die Zeit geblieben ist! Rückblick auf das Kalenderjahr Selbige verging im Handumdrehen, dafür sorgte schon der volle Polizeisportkalender 2013, die intensive Gremienarbeit, die Repräsentanz und das Standing in den für den Polizeisport relevanten Gremien und Organisationen und nicht zuletzt in vielen polizeisportlichen Begegnungen bei Bund und Ländern ohne die eigene physische Fitness zu vernachlässigen. Das DPSK hat 2013 acht Deutsche Polizeimeisterschaften bei Bund und Län dern begleitet und im Rahmen der Mitgliedschaft in der USPE fünf Europäische Polizeimeisterschaften auf der Liste gehabt, wovon vier von jeweils deutschen Kadern besucht und eine, nämlich die 9. EPM im Volleyball der Herren, in Deutschland ausgerichtet wurde. Die Ergebnisse können sich sehen lassen – in Les Diablerets (Schweiz) wurden wir Mannschaftseuropameister in den verschiedenen Disziplinen neben vielen hervorragenden Einzelplatzierungen, im Volleyball der Herren in Frankfurt am Main wurde das Gesetz der Serie durchbrochen, und Deutschland wurde in einem Herzschlagfinale nach den Bulgaren VizeEuropameister, bei der EPM Schwimmen in Dnepropetrowsk (Ukraine) reichte es um den Abstand einer Goldmedaille zur Ukraine ebenfalls zum Vize-Europameister in der Mannschaftswertung und auch die Bronzemedaille der Frauen im Volleyball in Prag war alles andere als ein Selbstläufer! Also – eine durchweg positive Bilanz im Wettkampfsport der deutschen Polizei! Ist damit „alles in Butter“ im deutschen Polizeisport? Ich denke NEIN! Aus der Sicht der Vorstandschaft bleibt der Polizeisport mit seinen wesentlichen Facetten Dienstsport, Gesundheits- und Präventionssport als Bestandteil desselben, außerdienstlicher Polizeidirektor Uwe Kilz, Vorsitzender des Deutschen Polizeisportkuratoriums Sport und nicht zuletzt Spitzensport eine Baustelle, auf der es noch viel zu tun gibt! Häufig blicken wir mit Stolz auf die durch die 192. Tagung der IMK 2011 bestätigten Grundpositionen des DPSK zum Dienst- und Wettkampfsport zurück, müssen jedoch feststellen, dass ökonomische Zwänge und demografische Realitäten diesen relativ aktuellen Leitsätzen davon galoppieren. Dem hat sich das Gremium des DPSK konsequent zu stellen. Eines sei an dieser Stelle jedoch erwähnt – ohne die leidenschaftliche Mitarbeit vieler Polizeisportbeauftragter von Bund und Ländern und nicht zuletzt der zuständigen Sportabteilung SP5 des BMI, namentlich des Kollegen Werner Steinhoff, wäre die heutige Bilanz und der erreichte Stand im deutschen Polizeisport nicht annähernd denkbar. Mein ausdrücklicher Dank geht an alle genannten und nicht genannten Protagonisten. Aber der Reihe nach – was geschah im Berichtszeitraum? Seminar „Führung und Fitness“ Vom 24. bis 26. September 2013 gab es in Damp/Schleswig-Holstein die achte Wiederauflage des Seminares „Führung und Fitness“ für ausgewählte Führungskräfte von Bund und Ländern. Dank der unermüdlichen Unterstützung von Holger Böttcher (Schleswig-Holstein) und dem Bundesfachwart GPS Peter Barnack als auch dem Engagement des Vorstandes des DPSK gelang es, die Wiederauflage mit neuen Inhalten und Erkenntnissen auszurichten, einen illustren Teilnehmerkreis zu akquirieren (immerhin mehr als 20 gelistete Teilnehmer von Bund und Ländern) und das Bewusstsein und die Verantwortung von Vorgesetzten in Spitzenämtern für den Polizeisport in eigenen Beritt zu schärfen. Der Volksmund sagt nicht umsonst: „Fisch stinkt immer am Kopf zuerst!“ Vorgesetzte, die begriffen haben, welche Effekte beim eigenen Personalbestand durch regelmäßige Teilnahme am Dienstsport erreicht werden können und die mit Beispiel vorangehen, haben die strategische Relevanz der Aussage, dass Fitness und Polizeiberuf einander bedingen und dass der Bürger bei Umsetzung seines Sicherheitsgefühls zu Recht auf fitte Polizeibeamte setzt, verstanden. Auch deshalb hat das Gremium in der Folge beschlossen, 2014 ein solches Seminar zu planen und die langjährige Tradition fortzusetzen. Gleichwohl wird selbiges nicht länger in Damp realisiert werden können. Zum Einen geht der langjährige 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 05 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 35 08.01.2014 16:51:22 Editorial Das deutsche Aufgebot für die II. Europäischen Polizeimeisterschaften im Volleyball der Frauen 2013 vor der Abreise nach Prag. Auf der Rückreise eine Woche später hatten die Mädels Bronzemedaillen im Gepäck. Initiator und Impulsgeber Holger Böttcher in Pension (DANKE HOLGER – DIR ALLES GUTE!), zum Anderen hat mit Jochen Borchert (Rheinland-Pfalz) ein neuer Protagonist die GPS-Bühne als Bundesfachwart betreten und wird im engen Zusammenwirken mit der Vorstandschaft einen neuen Jahrgang des betreffenden Seminars generieren. Da passt es dann auch ziemlich gut, dass das Gremium die Befassung einer Arbeitsgruppe unter meiner Leitung zum Thema GPS-Dienstsport sanktioniert hat. Gescheitertes Projekt „München 2022“ Am 30. September 2013 fand in München eine international beachtete DOSB-Konferenz zum Thema „Olympia-Bewerbung Winterspiele 2022 in München, Landkreis Garmisch-Partenkirchen und Landkreis Inzell“ unter Leitung des damaligen Inte- rimsvorsitzenden des DOSB Dr. Michael Vesper statt. Die Spitzenverbände bzw. auch Verbände mit besonderen Aufgaben waren vertreten, u.a. das DPSK als einer der mitgliederstärksten Verbände votierten für die Olympia-Bewerbung, gleichwohl gelang es den Verantwortungsträgern aus Sport, Politik und Kommunen nicht, der bayerischen Bevölkerung die olympische Idee schmackhaft zu machen, auch wegen der zu erwartenden Kosten und der nicht unerheblichen Eingriffe in Natur und manifestierte Abläufe. Im gesellschaftlichen Bewusstsein ist die olympische Idee, möglicherweise auch unter dem Eindruck der Übernahme des IOC durch den vormaligen DOSB-Präsidenten Dr. Thomas Bach wieder auf eine Basis zurückzuführen, die nicht Kommerz in den Vordergrund stellt, sondern den Sport. Es wäre zu wünschen! Die Geschäftsstelle des DPSK auf Dienstreise Der Vorsitzende des Gremiums und der für die II. EPM Volleyball der Frauen 2013 zuständige Mitarbeiter des DPSK PHK Tino Bonk besuchten am 10. Oktober 2013 das deutsche Nationalteam der Damen beim Abschluss-Vorbereitungslehrgang bei der Bundespolizei in Blumberg, übergaben die beschaffte einheitliche Sportbekleidung und wünschten dem Team, dem Fachwart und Betreuern alles Gute, was mit dem Gewinn der Bronzemedaille in Prag auch entsprechend umgesetzt werden konnte, um im Anschluss bei der Bundespolizei Kienbaum zur Sportlerehrung des BMI und der anschließenden Würdigung von Spitzensportlern des Bundes teilzunehmen. Am Rande der Veranstaltung gab es zahlreiche Kontakte mit Polizeisportlern, Funktionären und nicht zuletzt mit dem Leiter des Leistungsstützpunktes Herrn EPHK Jochen Maron (Bundespolizei) mit der Zielstellung, das Thema Spitzensportförderung für Bund und Länder noch stärker als bisher unter dem Dach des Gremiums zu bündeln. 120. Jahrestagung des DPSK Vom 28. bis 29. Oktober 2013 fand im wunderschönen Potsdam die 120. Jahrestagung des DPSK statt. PD Heinz Ließke als langjähriger Polizeisportbeauftragter Brandenburg und dienstältester Polizeisportbeauftragter im Gremium hatte in Folge seiner bevorstehenden Pensionierung betreffende Tagung im Benehmen mit der Geschäftsstelle perfekt vorbereitet und mit durchgeführt. Neben der Verabschiedung der Polizeisportbeauftragten aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und dem Saarland und Gruppenbild der Teilnehmer der 120. Jahrestagung des DPSK in Potsdam. 06 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 36 08.01.2014 16:51:23 Editorial 5. USPE-Polizeisportkonferenz Vom 15. bis 18. November 2013 fand in Eger (Ungarn) die 5. USPE-Polizeisportkonferenz statt. Als Vertreter des DPSK nahmen der Vorstand an betreffender Veranstaltung teil, wobei DirBP Thomas Mürder einen Vortrag zum Thema, wie eine EPM zu organisieren und durchzuführen ist, am Beispiel der 14. EPM Handball 2012 in Göppingen, hielt. Schwerpunkt der Konferenz bildete darüber hinaus die Workshoptätigkeit zur Organisation/Durchführung einer professionellen EPM und die Vorstellung des neuen EPLA sowie die Implementierung in den Mitgliedsländern der USPE. Auf der 5. USPE-Polizeisportkonferenz in Eger. der Begrüßung von deren Nachfolgern (LPD Küpper, POR Merten, PR Schmitz) wurden auch langjährige Fachwarte im Fachausschuss, nämlich der Fachwart Volleyball Olaf Becker (Bundespolizei), der Fachwart Schießen Jürgen Hartmann (Hessen) und der Fachwart GPS Peter Barnack (Hessen) in teilweise sehr emotionalen Momenten verabschiedet. Den nun berufenen Fachwarten PD Edgar Dommermuth (Bundespolizei) für das Schießen, KHK Achim Genetsch (Saarland) – Volleyball und PHK Jochen Borchert (Rheinland-Pfalz) – GPS wurden durch den Vorsitzenden die Berufungsurkunden überreicht und ihnen Fortune gewünscht für die Aufgaben im Fachausschuss und mit den jeweiligen Nationalteams. Ein dominierendes Merkmal der 120. Jahrestagung war einmal mehr der Bereich der konzeptionellen Arbeit. Das Gremium fasste den Beschluss, die Arbeitsgruppe „Leitfaden 290 – SPORT IN DER POLIZEI“ unter Leitung des stellv. Vorsitzenden DirBP Thomas Mürder (Baden-Württemberg) und die Arbeitsgruppe „Präsenz des GPS innerhalb des Dienstsportes“ unter Leitung des Vorsitzenden DPSK PD Uwe Kilz (Sachsen) einzurichten. Beide Arbeitsgruppen korrespondieren mit den Beschlüssen der 119. Tagung von Selm (Nordrhein-Westfalen) aus dem Jahr 2012, wo beschlossen wurde, sich mit dem Thema „Physisches Anforderungsprofil an einen Polizeivollzugsbeamten“ auseinander zu setzen. Als Resultat der Vorstellung der Ergebnisse der UAG Wettkampfsport durch den Leiter DirBP Mürder gab es einen Folgeauftrag des Gremiums speziell zum Thema der Kampfsportarten Ju-Jutsu/ Judo und ggf. Ringen, auch um eine Entscheidung des Gremiums herbeizuführen, welche Wettkampfsportarten das DPSK zukünftig betreibt. 9. DOSB-Jahresmitgliederversammlung Der stellv. Vorsitzende LPD Rigo Klapa (Sachsen-Anhalt) und die Gleichstellungsbeauftragte des DPSK KORin Jenny Feist (Hessen) nahmen mit Mandat des Vorstandes an der 9. DOSB-Jahresmitgliederversammlung in Wiesbaden als Verband mit besonderen Aufgaben (VmbA) teil. Leitthema war die Wahl des neuen DOSB-Präsidenten. Mit 94,6 % der abgegebenen 459 Stimmen wurde der Allgäuer Alfons Hörmann (53 Jahre) zum Nachfolger des DOSB-Gründungspräsidenten Dr. Thomas Bach gewählt. Dr. Thomas Bach, der am 10. September 2013 zum ersten deutschen IOC-Präsidenten gewählt worden war, wurde mit einstimmigem Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten des DOSB ernannt. Die DOSB-Mitgliederversammlung äußerte außerdem ihr Bedauern über die abgelehnte Olympiabewerbung Münchens, war jedoch sehr deutlich in der Aussage, dass Olympische Spiele in Deutschland weiterhin ein Thema bleiben. Nach intensiven Verhandlungen der Delegierten des DPSK mit dem Direktor Leistungssport des DOSB Bernhard Schwank konnte zudem erreicht werden, dass auch die Landespolizeien mit in das neue Stützpunktkonzept des DOSB zukünftig eingebunden werden. So ist aus hiesiger Sicht eine noch engere Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Olympiastützpunkt im Rahmen der Spitzensportförderung möglich. Treffen zur Abstimmung aktueller Aufgaben und strategischer Überlegungen Last but not least: Vom 10. bis 11. Dezember traf sich die sächsische Geschäftsstelle des DPSK unter Leitung des Geschäftsführers mit den zukünftigen Vorsitzländern und deren Polizeisportbeauftragten Sachsen-Anhalt LPD Rigo Klapa und Niedersachsen LPD Jörg Müller in der vormaligen Geschäftsstelle des DPSK in Berlin, um aktuelle Aufgaben und strategische Überlegungen für das DPSK und seine Tätigkeit zu diskutieren und eine „road map“ für den Polizeisport der Folgejahre zu skizzieren. Alles im allen ein bewegtes Jahr – ich habe nicht gespürt, wie die Zeit vergangen ist, auch deshalb nicht, weil keine Zeit war, in die Retrospektive zu schauen! Jetzt stehen wir unmittelbar vor dem Jahreswechsel, und es sollte gelingen in dieser besinnlichen Jahreszeit „durchzuschnaufen“, Dinge und Sachverhalte setzen zu lassen und nach vorn zu schauen, in die Perspektiven des neuen Jahres 2014! Ich jedenfalls wünsche Ihnen ein frohes Fest und ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr! Mit sportlichen Grüßen Ihr Uwe Kilz Vorsitzender DPSK 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 07 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 37 08.01.2014 16:51:24 Gremienarbeit 120. Tagung des Deutschen Polizeisportkuratoriums Heinz Ließke (links) wurde im Rahmen der 120. Tagung des DPSK vom Vorsitzenden Uwe Kilz feierlich verabschiedet. A m 28. und 29. Oktober 2013 tagte das Deutsche Polizeisportkuratorium zum bereits 120sten Mal. In diesem Jahr war das Bundesland Brandenburg der Ausrichter und ließ die Tagung in der Landeshauptstadt Potsdam stattfinden. Der Vorstand hatte sich mit zwölf Tagesordnungspunkten und 26 Unterpunkten für diese zweitägige Veranstaltung eine recht umfangreiche Tagesordnung gegeben. Darum galt es im wahrsten Sinne des Wortes sportlich an die Abarbeitung der Tagesordnung heranzugehen. Um es vorweg zu nehmen, es gelang das Arbeitspensum in der gegebenen Zeit zu bewältigen. Die Polizeisportbeauftragten des Bundes und der Länder hatten dabei manche weittragende Entscheidung zu treffen. Nicht abschließend seien nun einige Beschlüsse genannt. So wurde die Einsetzung einer Arbeitsgruppe zur Überarbeitung des Leitfadens 290 – Sport in der Polizei – (von 1997!) beschlossen. Unter Leitung des stellvertretenden Vorsitzenden DirBP Thomas Mürder (Baden-Württemberg) werden noch sechs weitere Mitarbeiter aus den Ländern sich dieses Themas annehmen. Um die Repräsentanz und Verortung des Dienstsports innerhalb des DPSK klarer zu akzentuieren, wurde unter Leitung des Vorsitzenden PD Uwe Kilz (Sachsen) eine weitere, insgesamt sieben Mitarbeiter umfassende Arbeitsgruppe beschlossen. Auch das Seminar „Gesundheits- und Präventionssport für Führungskräfte“ sowie die jährliche Tagung der Fachwarte GPS aus Bund und Ländern soll in 2014 jeweils eine Fortführung erfahren. Gleichwohl gab es keine abschließende Entscheidung in Sachen Finanzierung bzw. standortmäßiger Verortung des GPS-Seminars für Führungskräfte. Hier wird nachberichtet. Nach diesen Beschlüssen senkte sich die Nacht über Potsdam und das Gremium vertagte sich auf den nächsten Morgen. Im Anschluss war eine abendliche Stadtrundfahrt durch Potsdam organisiert, welche durch einen Kollegen der Potsdamer Verhandlungsgruppe als sehr kompetenter Stadtführer geleitet wurde. Den Abschluss dieses arbeits- und eindrucksreichen ersten Tagungstages bildete ein gemeinsames Abendessen in einer urigen Potsdamer Gaststätte. Der folgende Dienstag stand an Arbeitspensum und Brisanz dem Montag nicht nach. So legte die UAG Wettkampfsport ihre Arbeitsergebnisse vor. Per Beschluss wurden die von ihr entwickelten Kriterien für die Aufnahme einer Sportart in das Wettkampfprogramm angenommen. Die diesbezügliche Betrachtung der Kampfsportarten und die damit einher gehende mögliche Fortentwicklung des Wettkampfkalenders des DPSK musste vertagt und eine Fortsetzung der AG-Tätigkeit unter Führung des DirBP Thomas Mürder in Auftrag gegeben werden. Im Weiteren musste das Gremium darüber befinden, welcher deutsche Kandidat sich beim USPE-Kongress 2014 in der Türkei der Wahl für die Technische Kommission (TK) stellen darf. Die Sportbeauftragten von Bund und Ländern entschieden sich für POR Jörn Durst aus Thüringen. Auf dem o. g. Kongress wird sich außerdem der amtierende USPE-Generalsekretär, POR Fred Kusserow (Berlin), zur Wiederwahl stellen. Außerdem wurde im Gremium bekannt gegeben, dass in jüngster Vergangenheit sowohl in die medizinische Kommission als auch in die Berufungskommission der USPE deutsche Kandidaten gewählt wurden. So ist nun Frau Petra Ehrig (Brandenburg) Mitglied in der Berufungskommission und Dr. Peter Munske (Sachsen) Mitglied der medizinischen Kommission. Ebenfalls wurde beschlossen, auch in 2014 durch das DPSK eine Ehrung von erfolgreichen Polizeisportlern/-innen des Jahres 2013 vorzunehmen. So wird am 3. April nächsten Jahres im UNESCO-Welterbe „Zeche Zollverein Essen“ in Verantwortung des Landes Nordrhein-Westfalen die Polizeisportlerehrung des DPSK stattfinden. Schließlich wurden drei Polizeisportbeauftragte aus dem Gremium verabschiedet und ihre Nachfolger begrüßt. Außerdem schieden drei Fachwarte aus dem Fachausschuss und deren Nachfolger wurden in ihre Ämter berufen. Die scheidenden Kollegen bedankten sich mit teils sehr emotionalen Redebeiträgen. Zum Schluss soll nicht unerwähnt bleiben, dass mit dem Polizeisportbeauftragten von Brandenburg PD Heinz Ließke zum Jahresende einerseits der Organisator der Tagung und andererseits der mit 18 Jahren derzeit dienstälteste Polizeisportbeauftragte aus dem Gremium scheidet. Er hatte die Tagung an passendem Ort und mit ansprechendem Rahmen organisiert und damit gleichzeitig sein Meisterstück für das DPSK abgeliefert. Dafür sei ihm an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt. 08 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 32 08.01.2014 16:50:55 Gremienarbeit Führungskräfteseminar im Ostseebad Damp Gruppenbild der Teilnehmer des 8. GPS-Seminars für Führungskräfte Z um nunmehr achten Mal fand vom 24. bis 26. September 2013 im Ostseebad Damp (Schleswig-Holstein) das Bundesseminar für Führungskräfte statt. Es waren hochkarätige Führungskräfte aus fast der gesamten Bundesrepublik angereist, um in anspruchsvollen drei Tagen mehr Informationen, Innovationen und Impulse zum Thema Dienstsport/Gesundheits- und Präventionssport zu erhalten. Das bewährte Konzept wurde insgesamt außerordentlich gut angenommen. So konnten neben fachlich fundierten Vorträgen zu Themen wie „Macht Arbeit krank?“, „Was ist ein gesunder Lebensstil“ oder „Möglichkeiten von Verhaltensänderungen im Alltag“ auch verschiedene praktische Anwendungen erfahren werden. Das angebotene Aquajogging wie auch die propriozeptive Rückenschule traf auf interessierte und leistungswillige Kursteilnehmer und regte sowohl zur persönlichen Fortführung als auch zum Einsatz in den jeweiligen dienstlichen Bereichen an. Das frühmorgendliche Nordic-Walking entlang der Ostseeküste, die Möglichkeiten für Interaktionen und zum Gedankenaustausch zwischen den Führungskräften als auch das Angebot des persönlichen Medizinchecks beim polizeiärztlichen Dienst der Polizei SH erweiterten das Spektrum für jeden Seminarteilnehmer. Am Ende der drei Tage waren sich alle Anwesenden einig, dass das angebotene Seminar einer Fortsetzung bedarf und weiterhin durch das DPSK organisiert werden sollte. Schlüsselqualifikationen für den Polizeiberuf, wie die körperliche Leistungsfähigkeit der Beamtinnen und Beamten, die in diesem Zusammenhang bestehende Verantwortung und Vorbildwirkung der Vorgesetzten wurden erkannt und sollen in den nächsten Wochen Einfluss in den Alltag der Dienststellen und Einrichtungen finden bzw. neu belebt werden. Die Organisatoren der Veranstaltung (von links): Peter Barnack (Hessen), Holger Böttcher (Schleswig-Holstein), Uwe Kilz (Sachsen). 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 09 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 33 08.01.2014 16:51:05 Gremienarbeit Neues aus den Verbänden Olympiabewerbung Münchens für 2022 mehrheitlich abgelehnt In der DOSB-Presse Nr. 46 vom 12. November 2013 war folgender interessanter Kommentar von Jörg Stratmann enthalten, der zum Thema der gescheiterten Olympiabewerbung Münchens für die Winterspiele 2022 passt und daher im Folgenden wiedergegeben wird. Demokratische Entscheidung An diesem Donnerstag wird das Internationale Olympische Komitee auf eine ansehnliche Gruppe von Städten blicken können, die sich um die Olympischen Winterspiele 2022 bewerben. Almaty in Kasachstan, Lwiw (das frühere Lemberg) in der Ukraine, Norwegens Hauptstadt Oslo (mit Lillehammer), Schwedens Hauptstadt Stockholm, dazu wohl Peking (mit Zhangjiakou) in China und eine kombinierte polnisch-slowakische Bewerbung mit Krakau an der Spitze. München ist nicht mehr dabei. Das ha ben die Menschen in der bayerischen Lan deshauptstadt, der Marktgemeinde Gar misch-Partenkirchen und in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden abgelehnt. Selbstverständlich hat der Sport das Ergebnis dieser demokratischen Entscheidung, die er selbst zur Voraussetzung einer Bewerbung gemacht hat, akzeptiert. Aber an der Enttäuschung ändert das wenig. Denn fest steht auch: Eine große Chance für den Sport ist dahin. Repräsentative Umfragen haben gezeigt, dass mehr als 70 Prozent der Deutschen eine Olympiabewerbung befürwortet hätten. Aber die Menschen wollten es nicht vor der eigenen Haustür. Nicht der Gedanke an die Chancen hat die Meinungsäußerungen bei den Bürgerentscheiden bestimmt, sondern Unwohlsein angesichts eines weiteren Großprojekts. Mit Argumenten, seien sie auch noch so gut und sachlich, ließ sich diese Stimmung nicht drehen. Das war keine Entscheidung gegen das Konzept, das viel Zustimmung fand. Nur rund ein Prozent der nötigen Sportanlagen hätte neu und dauerhaft gebaut werden müssen. Gäbe es auch dafür einen Wettbewerb, wäre es ein Erfolg mit Weltrekord gewesen. Olympische Winterspiele, das zeigen die vielen Bewerber, wird es weiterhin geben. München 2022 aber hätte der Welt zeigen können, wie man solche Spiele auch nachhaltig veranstalten kann. Diese Chance ist leider nicht gewährt worden. Der Sport hält sich natürlich an die Spielregeln. Aber auch diese gilt: Wer das Spielfeld verlässt, anstatt weiter mitzumachen, der kann nicht mehr gewinnen. Deshalb muss der Sport diese Diskussion in den kommenden Monaten führen: Wie stehen wir zu großen Sportveranstaltungen und großen Sportprojekten? Wir dürfen sicher sein: Der Sportbegeisterung in Deutschland wird das Ergebnis vom Sonntag keinen Abbruch tun. Nicht nur der Fußball ruft sie hervor, sondern auch Ereignisse wie kürzlich die Kanu-Weltmeisterschaften, die Biathlon-Weltmeisterschaften in Ruhpolding oder die Leichtathletik-WM in Berlin. Das galt auch für die Alpin-Ski-Weltmeisterschaften in Garmisch-Partenkirchen, an deren Ende ein finanzieller Gewinn stand, der wieder in den Sport floss. Eine Olympiabewerbung wäre indes ein umfassendes Konjunkturprogramm für den deutschen Sport bis hinunter in Schulen und Vereine gewesen – das wurde verpasst. Schade. Deutschland vernachlässigt seine Sportstätten Im DOSB-Newsletter 68/2013 vom 21. Oktober 2013 war ein interessanter Beitrag über den Zustand von deutschen Sportstätten bzw. den Umgang Deutschlands mit diesen enthalten. Hintergrund war die vom 22. bis 25. Oktober 2013 in Köln stattgefundene FSB-Messe, die internationale Leitmesse des Sportraumbereichs. Sie ist von Walter Schneeloch und der NRW-Sportministerin Ute Schäfer eröffnet worden. Im Vorgriff auf den Eröffnungstermin war der DOSB-Vize Schneeloch entsprechend zitiert worden. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) war, unterstützt durch A.d.R.: Die Ergebnisse des Bürgerentscheids zu „München 2022“ München (Wahlbeteiligung: 28,90 %): Landkreis Traunstein (Wahlbeteiligung: 39,98 %): Berchtesgadener Land (Wahlbeteiligung: 38,25 %): Garmisch-Partenkirchen (Wahlbeteiligung: 55,80 %): Ja: 47,90 % – Nein: 52,10 % Ja: 40,33 % – Nein: 59,67 % Ja: 45,98 % – Nein: 54,02 % Ja: 48,44 % – Nein: 51,56 % die Landessportbünde NRW, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern, als Vertreter von 27,8 Millionen Mitgliedschaften auf der FSB mit einem Stand und einem Fachprogramm vertreten. Das Thema ist auch für den Polizeisport bzw. die Polizeisportlerinnen und -sportler interessant, ist dieser bzw. sind diese doch gerade in der Linienorganisation zumeist auf das Angebot öffentlicher Sportstätten angewiesen. Deren Zustand ist dann natürlich mitentscheidend für Qualität, Ausgestaltung und Sicherheit der sportlichen Betätigung. Der DOSB-Newsletter-Inhalt wird im Folgenden wiedergegeben: „Deutschland verfügt über 231 441 Sportstätten und 366 795 km Sportanlagen in Linienform, z. B. Loipen. Zu diesem Ergebnis kam jüngst eine Studie des Bundeswirtschaftsministeriums unter dem Titel ‚Wirtschaftsfaktor Sport in Deutschland‘. Anlässlich der am morgigen Dienstag (22. Oktober) in Köln beginnenden FSB-Messe (Freiraum, Sport- und Bäderanlagen) weist der DOSB nochmals darauf hin, dass an diesen Sportstätten ein Sanierungsstau von mehr als 42 Milliarden Euro besteht, der allein in diesem Jahr durch das Hochwasser um knapp 90 Millionen Euro angewachsen ist. ‚Deutschland vernachlässigt seine Sport stätten. Alle reden davon, Straßen und Brücken zu sanieren, aber auch im Sport besteht dringender Handlungsbedarf, wenn wir nicht eines Tages vom Sportstätten-Weltmeister zum Qualifikanten werden wollen‘, sagt der für Breitensport/Sportentwicklung zuständige DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch. Er appelliert an Bund, Länder und Gemeinden, die Sportstätten-Förderung kon sequent in den Blick zu nehmen und nachhaltig zur Beseitigung des Sanierungsstaus beizutragen. Laut DIFU-Studie der kommunalen Verbände herrscht in Deutschland bis 2020 ein kommunaler Investitionsbedarf z. B. für Straßen- und Schulbau von insgesamt rund 704 Milliarden Euro. In der Rangliste der Infrastrukturbereiche mit dem höchsten Investitionsbedarf nehmen die Sportstätten mit Platz sechs einen der vorderen Ränge ein. Derweil müssen immer mehr der 91 000 deutschen Sportvereine in ihren Kommunen Nutzungsgebühren für ihre Sportstätten zahlen. Laut aktuellem Sportentwicklungsbericht betrifft dies 32,6 Prozent der Vereine – Tendenz steigend. Hintergrund ist die angespannte Lage der kommunalen Haushalte. ‚Dies erhöht den Finanzdruck für un- 10 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 28 08.01.2014 16:49:51 Gremienarbeit Alfons Hörmann (mitte) ist neuer DOSB-Präsident. Vorgänger IOC-Präsident Dr. Thomas Bach (rechts) und Interimspräsident Hans-Peter Krämer übergeben ihm symbolisch das Steuerrad. Foto: picture-alliance/Frank May sere Sportvereine‘, erklärt Schneeloch, auch Präsident des Landessportbundes NRW. Auf der anderen Seite verfügen mittlerweile 46,9 Prozent der Sportvereine über eigene Anlagen – Tendenz ebenfalls steigend. Walter Schneeloch: ‚Hier zeigt sich, dass die Vereine zunehmend eigene Verantwortung für ihre Sporträume übernehmen.‘“ 9. DOSB Mitgliederversammlung: Hörmann neuer Präsident Am 7. Dezember 2013 fand in Wiesbaden die 9. Mitgliederversammlung des DOSB statt. Das DPSK, als Verband mit besonderen Aufgaben (VmbA) Mitglied des DOSB, war durch seinen stellvertretenden Vorsitzenden Rigo Klapa (Sachsen-Anhalt) und seine Gleichstellungsbeauftragte Jenny Feist (Hessen) vertreten. Leitthema war die Wahl des neuen DOSB-Präsidenten. Mit 94,6 Prozent der abgegebenen 459 Stimmen wurde der Allgäuer Alfons Hörmann (53) zum Nachfolger des DOSB-Gründungspräsidenten Dr. Thomas Bach gewählt. Er nahm das Votum mit einem „Vergelt’s Gott“ an und erklärte, er fühle sich gestärkt, mit einem starken Präsidium „den Marathon“ anzugehen. Mit diesem Bild wollte Hörmann zeigen, dass er gewillt sei, dieses Amt auch über das Ende dieser Legislaturperiode in einem Jahr für weitere vier Jahre anzugehen. Gut präpariert für die neuen Herausforderungen fühlt sich Hörmann unter anderem durch seine langjährigen beruflichen Erfahrungen. „In den vergangenen 30 Jahren in Führungs- positionen und Aufsichtsratsgremien traditioneller Mittelständler habe ich wertvolle Erfahrungen in den Themen Strategie, Führung und Organisation gesammelt.“ Gerade solche Themen wie soziale Kompetenzen und das teamorientierte Meistern von Höhen und Tiefen neben wirtschaftlichen Erfolgen seien es, die in diesem Umfeld erlernt würden. Als langjähriger Präsident des Deutschen Ski-Verbandes kennt Hörmann die Strukturen im Nachwuchsbereich, genauso wie den Spitzensport: „Gerade deshalb bin ich überzeugt, dass nur über professionelle Nachwuchsarbeit an unseren Stützpunkten auch künftig Spitzensport erfolgreich möglich wird. Und ohne Breitensport wird es die erfolgreiche Leistungsspitze ebenfalls nicht geben. Deshalb gilt es, um Verbesserungen in Themen wie Schule und Sport auch künftig hart zu kämpfen.“ Dr. Thomas Bach, der am 10. September 2013 zum ersten deutschen IOC-Präsidenten gewählt worden war, wurde mit einstimmigem Beschluss der Mitgliederversammlung zum Ehrenpräsidenten des DOSB ernannt. Er freute sich „riesig über diese große Zustimmung“ und bedankte sich bei seinen ehemaligen Präsidiumskolleginnen und -kollegen für die langjährige Loyalität. „Der DOSB war, ist und bleibt ein Teil meines sportlichen Lebens. Danke für die sieben Jahre.“, sagte Bach nach der Ernennung. Die DOSB-Mitgliederversammlung äußerte außerdem ihr Bedauern über die abgelehnte Olympiabewerbung Münchens, war aber deutlich in der Aussage, dass Olympische Spiele in Deutschland weiterhin ein Thema bleiben. Weiterhin verfügt der DOSB künftig auch über einen Ethik-Code, den die Delegierten einstimmig verabschiedeten. Die DOSB-Führungsakademie und Transparency International hatten an der Ausarbeitung des Ethik-Codes mitgewirkt. Einen weiteren wichtigen Tagesordnungspunkt stellte der Anti-Doping-Antrag von DOSB-Präsidium und Deutschem Tischtennis-Bund dar. Das DPSK verfolgte als NADA-Mitglied und vor dem Hintergrund, dass die Polizeisportler hauptberuflich Angehörige der Exekutive sind, gerade dieses Thema mit großem Interesse. Der Antrag wurde mit überwältigender Mehrheit angenommen und erklärt die Bereitschaft des Sports, seinen Beitrag zur Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) von zwei Millionen Euro für das kommende Jahr „deutlich zu erhöhen“. Er begrüßt zudem die beschlossene Verschärfung des WADA-Codes ab 2015 und spricht sich für weitergehende strafrechtliche Regelungen einschließlich der Kronzeugenregelung aus. Daneben spricht sich der Antrag deutlich für die Sicherung der Integrität des sportlichen Wettbewerbs und die konsequente Bekämpfung des Doping- und Wettkampfbetrugs aus. „Das ist ein deutliches Signal“, sagte Michael Vesper, Generaldirektor des DOSB. „Es zeigt, der Sport schöpft alle Möglichkeiten aus, die rechtlich tragbar sind und die Sportgerichtsbarkeit nicht aushebeln.“ Nach intensiven Verhandlungen der Delegierten des DPSK mit dem Direktor Leistungssport, Bernhard Schwank, konnte zudem erreicht werden, dass auch die Landespolizeien mit in das neue Stützpunktkonzept des DOSB eingebunden sind. So ist eine noch engere Zusammenarbeit mit den Olympiastützpunkten im Rahmen der Spitzensportförderung möglich. Ebenfalls wurde eine neue Fördersystematik für den nichtolympischen Spitzensport und ein „Nachwuchsleistungssportkonzept 2020“ verabschiedet. Bundesinnenminister Friedrich deutete jedoch intensiven Diskussionsbedarf, insbesondere im Hinblick auf die Leistungssportförderung, an. Er forderte den Sport zum Maßhalten auf. „Es kann nicht sein, dass aus höher, schneller, weiter ein höher, schneller, weiter teurer wird“, sagte er. „Wenn der Topf leer ist, ist er leer. In keinem Bereich des Bundeshaushalts wachsen die Bäume in den Himmel. Zig-Millionen-Wunschzettel werden nicht weiterhelfen. Wir müssen uns konzentrieren.“ Damit sind die Hausaufgaben für den DOSB vorgegeben. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 11 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 29 08.01.2014 16:49:52 Gremienarbeit Was für einen Sport wollen wir uns in Deutschland leisten? Mit dieser Frage ging der Deutschlandfunk (DLF) von Ende September bis Anfang Oktober 2013 in insgesamt vier Diskussionsrunden, welche in ihrer Gesamtheit die 3. Sportkonferenz des DLF darstellten. Dabei diskutierten Athleten, Sportfunktionäre, Wissenschaftler sowie Politiker miteinander und versuchten Antworten zu finden. D ie erste Diskussionsrunde versuchte einen Standpunkt zum Teilaspekt „Anerkennung und Wertschätzung für den Sport in Deutschland“ zu finden. Dabei wurde festgestellt, dass die Attraktivität des Sports zum Großteil auch von der Attraktivität der Sportanlagen abhänge. Um diese auf das entsprechende Niveau zu heben bzw. dort zu halten sei es sehr wichtig, dass die Sportstättennutzungsgebühren auch für die Sportstättensanierung und nicht für die allgemeine Sanierung kommunaler Haushalte genutzt würden. Auch müsse die Zusammenarbeit zwischen Sportvereinen und Schulen bei der Gestaltung des offenen Ganztagsschulangebots (OGS) verbessert werden, denn das OGS-Angebot dürfe nicht dazu führen, dass den Sportvereinen der Nachwuchs ausbleibe. Außerdem seien die Schulen auf die Sportvereine insofern angewiesen, als dass jedes dritte OGS-Angebot zwar Sport bezogen, aber vor allem in Grundschulen ein hoher Prozentsatz der Lehrer ohne eine sportspezifische pädagogische Ausbildung sei. Außerdem wurde beklagt, dass die gesellschaftspolitische Arbeit des Sports nicht zufriedenstellend von der Politik und den Medien wahrgenommen werde. Würden in einem kommunalen Haushalt die Mittel für die Kultur gekürzt, gebe es einen medialen Aufschrei. Bei Sportmittelkürzungen sei dies nicht der Fall. In der zweiten Diskussionsrunde ging es um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Leistungssportkarriere. Dabei wurden zunächst die Trainer betrachtet, die letztlich die medaillenträchtigen Leistungssportler hervorbringen sollen. Hier wurde zwar die Trainer-Offensive des DOSB „ohne Trainer keine Medaillen“ begrüßt, aber auch festgestellt, dass Trainer in Deutschland häufig schlecht bezahlt würden und ihre arbeitsrechtliche Situation oft sehr schwach sei. Deshalb müssten zum einen ausreichende Mittel fließen, zum anderen aber auch mehr Anerkennung gerade den vielen Jugendtrainern gezollt werden, die für kleines Geld, aber mit viel Leidenschaft arbeiteten. Ausreichende Mittel müssten aber auch an die Sportler fließen, die sich dem Leistungssport verschreiben – Stichwort Sporthilfe. Denn den Leistungssport braucht Deutschland, weil von ihm eine große Vorbildfunktion ausgeht. Die Sporthilfe allein ist jedoch nicht das Allheilmittel. Vielmehr sei die duale Karriere die Chance schlechthin. Gute Leistungen im Sport parallel zu einem Studium erhöhten später auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Außerdem sei die duale Karriere, wenn sie konsequent geplant werde, zugleich auch eine hervorragende Prophylaxe gegenüber allen Doping-Gefahren. Welchen Sport Fans, TV-Zuschauer, Sponsoren und Medien haben wollen, war schließlich Gegenstand der dritten Diskussionsrunde. So wurde gefordert, dem Sport in seiner Gesamtheit einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu geben. Dabei müsse letztlich durch die Medien auch bspw. dem Schulsport die notwendige Aufmerksamkeit entgegengebracht werden. Außerdem müsse die Teilnahme am Sport als Zuschauer für die breite Masse der Bevölkerung bezahlbar bleiben. Um den Sport auch echt abbilden zu können, sei zudem eine kritische Überprüfung der Bandbreite der olympischen Sport- Das Deutschlandfunk-Gebäude in Köln Foto: Elke Wetzig arten am Maßstab des zeitgemäßen Interesses notwendig, was speziell an die Adresse des IOC gehe. Außerdem war man sich einig, dass kommerzielle Auswüchse und damit oft zusammenhängend Doping und Wettbetrug eine Riesengefahr für den Sport seien. In der letzten Diskussionsrunde ging es um den Teilaspekt, dass der Sport seine eigenen Werte hochhalten muss. Dabei dürfe aber kein Neidfaktor in seinem Verhältnis zur Kultur aufgebaut werden. Auch sollten Politik, Gesellschaft und Medien nicht nur die Sieger wertschätzen, sondern auch z. B. den Sechstplatzierten, der sich auf die Entscheidung schließlich genau so hart vorbereitet hat. Weiterhin sei wichtig, dass sich unsere Gesellschaft den Sport nicht nur leisten solle, weil man damit Einsparungen bei Krankenkosten erzielen könne. Seine Werte seien vielmehr gerade für junge Menschen unersetzlich. Außerdem stellten erfolgreiche Sportler wiederum großartige Repräsentanten für unser Land dar. Einig war man sich auch um die Wichtigkeit des Kampfes gegen Doping. Dabei müssten Sport und Staat zusammenarbeiten. Ob hier ein eigenes Anti-Doping-Gesetz helfen könne, wurde kontrovers gesehen. Denn der Sport könne bei Anwendung seiner Regelwerke wesentlich schneller sanktionieren als der Staat. Man kann dieser 3. Sportkonferenz des DLF entnehmen, dass der Sport, der Umgang mit ihm, seine Darstellung und Wahrnahme, aber auch seine Notwendigkeit und Ausgestaltung eines ständigen Überdenken und Anpassen an die aktuellen Gegebenheiten und Anforderungen bedarf. Zudem ist zur Aufrechterhaltung der Wahrhaftigkeit des Sport der Kampf gegen negative Begleiterscheinungen wie bspw. Doping, Wettbetrug und Neid gegen andere gesellschaftspolitische Felder eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, wobei alle Beteiligten an einem Strang ziehen müssen. Nicht zuletzt wurde wieder einmal festgestellt, dass die duale Karriere, wie sie bspw. die Bundespolizei und fast alle Länderpolizeien anbieten, in der heutigen Zeit eine große Chance darstellt, unter sehr guten Bedingungen eine Leistungssportkarriere mit der finanziellen Absicherung im Leben nach dem Leistungssport zu verbinden. Quelle inhaltlich: DOSB Presse Nr. 41 8. Oktober 2013, Seite 21 12 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 48 08.01.2014 16:52:50 Dienstsport in Bund und Ländern „Tag des Polizeisports“ der Polizei Nordrhein-Westfalen in Wuppertal D as Polizeipräsidium Wuppertal richtete Ende Mai 2013 den Landessporttag der Polizei NRW aus. Die Zielgruppe dieser Sportveranstaltung sind die Führungskräfte der Polizei NRW, welche dabei ihrer Vorbildfunktion und Verantwortung für den Dienstsport nachkommen. Der Einladung von Innenminister Ralf Jäger folgten dann auch 134 Sportlerinnen und Sportler aus dem höheren Dienst sowie Sportbeauftragte und Personalräte. Nach der Begrüßung durch Innenminister Ralf Jäger und die Wuppertaler Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher trainierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam auf dem Sportplatz Buschland für das Deutsche Sportabzeichen. Der Innenminister und zahlreiche Gäste liefen trotz Regen die 3 000 Meter und nahmen auch die weiteren Angebote wie Bogenschießen, Aquajogging, Badminton, Krafttraining, Leichtathletik, Mountainbiking, Nordic Walking, Rückenschule oder Thai Chi rege in Anspruch. Neben der Abnahme der unterschiedlichen Disziplinen Der Thai-Chi-Kurs wurde rege genutzt. des Sportabzeichens bestand somit auch die Gelegenheit neue Sportarten kennenzulernen. Informationsangebote (z. B. Messungen der Körperzusammensetzung), Informationsstände des Stadtsportbundes, des Polizeisportvereins und Vorführungen von Eingriffstechniken rundeten das Programm ab. Unterstützt wurde der mit viel Engagement organisierte Sporttag von zahlreichen Kolleginnen und Kollegen. Sie standen den Sportlerinnen und Sportlern an den einzelnen Sportstätten und an den Verpflegungsständen mit Rat und Tat zur Seite. Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (vorn) auf seinem 3000 m-Lauf. Gesundheitskonzept fördert Leistung und Motivation Beim Start der Initiative zum Thema Gesundheitsmanagement hatte Innenminister Ralf Jäger Ende Oktober 2010 die Polizeipräsidentinnen und Polizeipräsidenten, Landräte und weiteren Führungskräfte der Polizei NRW zum Landessporttag nach Fotos: Jochen Tack Mönchengladbach eingeladen. Anfang Mai 2011 trainierte er dort erstmals gemeinsam mit rund 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern für das Deutsche Sportabzeichen. Das ganzheitliche Konzept des Gesundheitsmanagements der Polizei NRW vereint Sport mit einem umfangreichen Vorsorge- und Beratungsangebot. Die Gesundheitsförderung dient der Erhaltung von Leistungsfähigkeit und Motivation der Polizistinnen und Polizisten für die besonderen Erfordernisse des Polizeidienstes und bietet die Möglichkeit, die Gesundheit und Fitness möglichst lange zu erhalten. Es ist Verpflichtung aller Vorgesetzten, auf die erforderliche Leistungsfähigkeit der Polizistinnen und Polizisten hinzuwirken und ihre Motivation zu sportlicher Betätigung zu erhalten. Der Vorbildfunktion von Vorgesetzten kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Der regelmäßig stattfindende Landessporttag bietet eine Möglichkeit, dieser nachzukommen. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 13 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 25 08.01.2014 16:48:36 Dienstsport in Bund und Ländern 12. Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball ausgetragen Die Spiele in Uelzen und Westerweyhe waren hart umkämpft. N Der SC Kirch-/Westerweyhe stellte nicht nur seine beiden Fußballplätze zur Verfügung, sondern sorgte vor Ort auch für eine perfekte Logistik rund um die Spiele. ach der Durchführung der Polizeimeisterschaft des Bundes im Crosslauf in Swisstal Anfang des Jahres 2013 und der Ausrichtung und Durchführung der Deutschen Polizeimeisterschaften in der Leichtathletik in Lübeck im September 2013 wurde bei typischem Oktober-Fußballwetter vom 14. bis 18. Oktober 2013 in Uelzen die Polizeimeisterschaft des Bundes im Fußball für Männer und Frauen als Kleinfeldturnier ausgespielt. Nachdem am Montag über 220 Fußballerinnen und Fußballer aus allen Direktionen, der Bundespolizeiakademie, dem Bundespolizeipräsidium und dem Bundeskriminalamt in Uelzen angereist waren, konnten am Dienstagvormittag, nach einer Begrüßung und feierlichen Eröffnung durch den Präsidenten der Direktion Bundesbereitschaftspolizei Friedrich Eichele, den Bürgermeister der Stadt Uelzen, Otto Lukat und den Polizeisportbeauftragten des 14 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 8 08.01.2014 16:44:30 Dienstsport in Bund und Ländern Bundes Polizeidirektor Jan Hohendorf vom Bundespolizeipräsidium Potsdam, die Spiele beginnen. An zwei Tagen wurden in jeweils zwei Männer- und Frauengruppen die Gruppensieger und Platzierten ermittelt, welche dann in einer Finalrunde die Platzierten und Sieger ausspielten. Die 42 Vorrundenspiele wurden sowohl auf dem Sportplatz der BPOLABT Uelzen als auch auf zwei Sportplätzen der Nachbargemeinde Westerweyhe ausgetragen. Dankenswerterweise hatte der dort beheimatete SC Kirch-/Westerweyhe nicht nur seine beiden Fußballplätze für die Spiele zur Verfügung gestellt, sondern vor Ort auch für eine perfekte Logistik rund um die Spiele gesorgt. Nicht ganz unerwartet setzten sich in beiden hochklassigen Finals die Teams der Direktion Bundesbereitschaftspolizei durch. Alle Sportlerinnen und Sportler, Trainer und Betreuer waren sich einig, an einer rundum gelungenen Meisterschaft – sowohl sportlich als auch logistisch – teilgenom- men zu haben. Das Organisationsteam der Bun despolizeiabteilung Uelzen hatte ganze Arbeit geleistet und hervorragende Rahmenbedingungen ge schaffen! Dafür, dass diese Titelkämpfe regelgerecht ab gelaufen sind, haben die zehn Schiedsrichter der Bundespolizei mit einer ebenfalls hervorragenden und souveränen Leistung gesorgt. Der anwesende Fachwart Fußball des Bundes Der Präsident der Direktion der Bundesbereitschaftspolizei Friedsowie die Trainer der Porich Eichele eröffnet das Turnier. lizeiauswahlmannschaften des Bundes haben die Meisterschaft runde der Deutschen Polizeimeisterschaft gleichzeitig zur Sichtung für die Polizeiaus(DPM) Fußball gegen die Polizeiauswahlwahlmannschaften des Bundes im Fußball mannschaften der Länder Sachsen-Anhalt, genutzt, da sich die MännerauswahlmannMecklenburg-Vorpommern und Brandenschaft bereits im Frühjahr 2014 in der Vorburg für die DPM-Endrunde qualifizieren will. Zur besten Spielerin dieser Meisterschaft wurde Verena Baier von der BPOLD BP und zum besten Spieler Marco Weigl (BPOLD PIR) gewählt. Die „Torjägerkanonen“ gingen an Daniela Gatz von der BPOLD B (vier Treffer) und Stefan Möhn vom BPOLP (elf Treffer). Gemäß dem Wettkampfsportkalender der Bundespolizei werden Meisterschaften in den Individualsportarten Leichtathletik, Schwimmen & Retten, Crosslauf und Triathlon sowie in den Mannschaftssportarten Handball, Fußball und Volleyball alle vier Jahre durchgeführt. Fußball wäre dann wieder 2017 dran! Im Jahr 2014 wird die Bundespolizei für das Deutsche Polizeisportkuratorium die Deutschen Polizeimeisterschaften im Schwimmen & Retten ausrichten und die Polizeimeisterschaften des Bundes im Triathlon und Volleyball organisieren und durchführen. Auch die Frauen gingen mit vollem Einsatz zur Sache. PHK Jan König BPOLP, Ref. 72 AuF Die Direktion der Bundesbereitschaftspolizei avanciert zum Doppelsieger: Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen stellt sie das Siegerteam. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 15 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 9 08.01.2014 16:44:32 Kolumne Alle hen c auf i Wo zwe d Tricks un k.de ipps dps . www Neues von Achim Achilles Fotos: Beatrice Behrens T 16 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 26 08.01.2014 16:49:23 Kolumne Schwippnichten-Alarm Foto: Christine Scholz Achim Achilles bekommt Besuch: Seine Nichte Anna, die fortan in Berlin wohnt, heftet sich an die Fersen des Wunderläufers. Sie will nützliches Läuferwissen von ihrem Onkel abgreifen. Der ist nur mäßig von ihren Ambitionen angetan – und markiert den Oberchecker. G emüseläden machen mir Angst. Ich leide an Mangold-Allergie. Der Geruch von Fenchel macht mich depressiv. Insofern muss ich es als unfreundlichen Akt verstehen, wenn meine Frau mir per SMS eine Einkaufsliste schickt, die allenfalls einem Hasen Appetit macht. „Wir bekommen Besuch“, hatte Mona erklärt, „von Anna.“ Anna? Welche Anna? Anna Loos? Wäre okay. Anna Kournikova? Sehr gern. Aber nein, es handelt sich um Anna, eine entfernte Verwandte aus der Schwippnichtenklasse. Irgendwas zwischen Tante und Kusine, wahrscheinlich verrüscht, verhärmt, vegan und aus dem Westerwald. Ich bin ja nicht so der Familientyp, seit Mona mir ihren Messi auf den Hals gehetzt hat. Wahrscheinlich ist diese Anna eine alleinstehende Drahtbürste, die uns nur besuchen kommt, um unseren ungesunden Lebensstil zu kritisieren. Ich werde Sie aus einer dichten Zigarrenwolke begrüßen. „Anna wohnt jetzt in Berlin“, sagte Mona, „sie möchte sich mit ihrem Onkel und ihrer Tante vernetzen. Und weil sie joggen will, braucht sie deine Tipps.“ Aha. Früher hätte man sich einfach so getroffen. Aber diese jungen Leute müssen ja immer gleich was mit Internet machen. Und Achim Achilles: „Keine Gnade für die Wade – Neues vom Wunderläufer“ Heyne-Verlag, 8,99 Euro Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 27 was soll das bedeuten: Sie braucht meine Tipps? Klingt spannend. Eigentlich laufen junge Frauen ja nie, wegen ihrer komischen Schuhe. Und aus Angst um die Frisur. Junge Frauen tragen Matten spazieren. Die machen Yoga und gucken vorwurfsvoll auf ältere Herren, einfach so. Wehe, diese Anna sagt ein einziges Mal „Onkel“ zu mir. Dann erwürge ich sie mit dem Gurt ihres Getränkehalfters, das sie zweifellos beim Laufen trägt. Wahrscheinlich in Pink. Ich freue mich schon auf unseren Besuch im Zur Person: Achim Achilles ist Deutschlands bekanntester und mittelmäßigster Freizeitläufer. Der End-Vierziger lebt verheiratet mit einer verständnisvollen Frau in Berlin, läuft aber überall, wo es wehtut. Motto des Wunderathleten und Spiegel-Online-Kolumnisten: „Qualität kommt von Qual.“ Dabei ist es dem Vater eines lauffaulen Jungen egal, dass er trotz intensiven Trainings kaum von der Stelle kommt. Für ihn ist der Weg das Ziel. Seine Lieblingsfeinde auf dem Weg zum Ziel sind Walker und andere Pseudosportler. www.achim-achilles.de Barbie-Haus. Mit einem Vorschlaghammer und etwas TNT lässt sich da design-mäßig noch nachhelfen. Die gute Nachricht: Anna ist nicht vegan. Sie macht weder Yoga noch ist sie kenianisch mager. Sie trinkt sogar Wein, wenn auch in besorgniserregender Langsamkeit. Meinen Auftakt-Jägermeister zur allgemeinen Lockerung hat sie verschmäht. Dabei habe ich extra generationenadäquates Red Bull hineingeträufelt. An ihrer sportgerechten Ernährung werden wir arbeiten müssen. Sieht man von den lila Schuhen mal ab, hat sie sogar Geschmack, denn sie schätzt meine Expertise. Schwer zu sagen, ob sie Talent hat; Hauptsache, sie findet mich toll und akzeptiert die bewährte Rollenverteilung: Ich bin der Checker, der Schnellere und der Anführer. Sie hört anmutig zu, nickt, guckt bewundernd, aber nicht aus Unterwürfigkeit, sondern aus echter Überzeugung, so wie sich das gehört im aufgeklärten Feminismus. Dann und wann stellt sie Fragen, aber nur solche, die ich mit Weisheit und Esprit beantworten kann. Young provincial amateur meets middle-age urban professional – YOPA trifft MUP. So sieht´s aus. Meine Laufkompetenz habe ich bereits vor der Nachspeise aufblitzen lassen. Anna wollte wissen, welche Laufschuhe denn die richtigen seien. Sie wolle erst mal eine Laufbandanalyse machen. Haha, habe ich entgegnet, da könne sie genauso gut einen kirgisischen Schamanen um eine Ferndiagnose bitten: Ob totgedämpft oder barfuß – am Ende sehen wir uns doch alle bei der Physiotherapie. Sie habe das was am Knie, erklärte Anna mit dem anfängertypischen Leidensblick. „Pass mal auf, Kleene...“, dachte ich bei mir, „wer ohne Kniescherzen losrennt, der ist gar kein richtiger Läufer. Knie ist kein Handicap, sondern Bedingung.“ Aber Mona trat mir auf den Fuß. Daher sagte ich nur: „Liebe Anna, ein starker Fuß hat sich noch jeden Schuh passend gelaufen.“ Sie sah mich an, aber nicht ganz so bewundernd, wie ich mir das erhofft hatte. Demnächst zeige ich ihr den Grunewald. Wollen doch mal sehen, wie belastbar unsere Familienbande sind. Annas Abenteuer auch auf Facebook: http://www.facebook.com/pages/AnnaAchilles/610870488951191?fref=ts 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 17 08.01.2014 16:49:24 Wettkampf- und Spitzensport Ausgewählte Highlights im Sportjahr 2014 Januar bis April Januar Skispringen: Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen (1. Januar), Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar) Eisschnelllauf: EM in Hamar/Norwegen (11. bis 12. Januar) Sprint-WM in Nagano (11. bis 12. Januar) Handball: EM der Männer in Dänemark (12. bis 26. Januar) Eiskunstlauf: EM in Budapest (13. bis 19. Januar) Shorttrack: EM in Dresden (16. bis 18. Januar) Radsport: Bahnrad-Weltcup-Finale in Guadalajara/Mexiko (17. bis 19. Januar) Bobsport: EM in Königssee/Deutschland, zugleich Weltcup-Finale (21. bis 26. Januar) Skeleton: EM in Königssee/Deutschland, zugleich Weltcup-Finale (21. bis 26. Januar) Rennrodeln: EM in Sigulda/Lettland, zugleich Weltcupfinale (25. bis 26. Januar) Februar XXII. Olympische Winterspiele in Sotschi (7. bis 23. Februar) Radsport: Bahnrad-WM in Cali/Kolumbien (26. Februar bis 2. März) Biathlon: Junioren-WM in City Presque Isle/USA (26. Februar bis 7. März) Sportschießen: EM in Gewehr, Pistole und laufende Scheibe in Moskau (26. Februar bis 6. März) 18 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 30 08.01.2014 16:50:11 Wettkampf- und Spitzensport März XI. Winter-Paralympics in Sotschi (7. bis 16. März) Leichtathletik: Hallen-WM in Sopot/Polen (7. bis 9. März) Snowboard: Weltcupfinale in La Molina/Spanien (7. bis 9. März) Ski Alpin: Weltcup-Finale in Lenzerheide/Schweiz (12. bis 16. März) Eisschnelllauf: Junioren-WM in Bjugn/Norwegen (7. bis 9. März) Weltcup-Finale in Heerenveen/Niederlande (14. bis 16. März) WM in Heerenveen/Niederlande (22. bis 23. März) Shorttrack: WM in Montreal (14. bis 16. März) Skispringen: Skiflug-WM in Harrachov (14. bis 16. März) Continentalcup-Finale der Damen in Ruhpolding/Deutschland (15. bis 16. März) Continentalcup-Finale der Männer in Nischni Tagil/Russland (15. bis 16. März) Weltcup-Finale in Planica/Slowenien (21. bis 23. März) Skilanglauf: Weltcup-Finale in Falun/Schweden (14. bis 16. März) Nordische Kombination: Weltcup-Finale in Falun/Schweden (15. bis 16. März) Biathlon: Weltcup-Finale in Oslo (20. bis 23. März) Freestyle-Ski: Weltcup-Finale in La Plagne/Frankreich (21. bis 23. März) Eiskunstlauf: WM in Saitama/Japan (24. bis 30. März) Taekwondo: EM in Davos/Schweiz (29. bis 30. März) April Foto: Sascha Krotow Ringen: EM in Vantaa/Finnland (1. bis 6. April) Badminton: EM in Kasan/Russland (23. bis 27. April) Kanuslalom: Junioren- & U23-WM in Penrith/Australen (23. bis 27. April) Judo: EM in Montpellier (24. bis 27. April) Tischtennis: Team-WM in Tokio (28. April bis 5. Mai) 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 19 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 31 08.01.2014 16:50:11 Wettkampf- und Spitzensport Medaillenflut am Dnepr XIV. Europäische Polizeimeisterschaften im Schwimmen vom 11. bis 13. September 2013 in Dnepropetrowsk (Ukraine) Das deutsche Aufgebot vor dem Abflug in die Ukraine M itte September war Dneprope trowsk in der Ukraine Schauplatz der 14. Europäischen Polizeimei sterschaften im Schwimmen. Mit einem farbenfrohen und abwechslungsreichen Programm wurden alle 14 teilnehmenden Nationen in der Schwimmhalle des Sport komplexes METEOR durch den Innen staatssekretär der Ukraine begrüßt. Als zahlenmäßig stärkstes Team sollte die deutsche Polizeiauswahl eine gewich tige Rolle bei der Medaillenvergabe spielen. Exzellent vorbereitet und zusätzlich ausge stattet mit „Arbeitskampfmitteln“ der GdP ging das deutsche Auswahlteam in die Eu ropäischen Meisterschaften. Erster Wettkampftag Am ersten Wettkampftag standen die Ret tungsmehrkämpfer im Mittelpunkt. Das deutsche Team ging neben den zum Fa voritenkreis zählenden Schwimmern aus Willkommen im Sportkomplex METEOR! der Ukraine und Frankreich an den Start und konnte erste Erfolge einfahren. Bei den Frauen siegte in der Gesamtwertung Annika Mehlhorn vor Anke Palm, bei den Männern verfehlte Denés Schröder nur knapp das goldene Metall, freute sich aber mit Oliver Wenzel über Silber und Bron ze. Somit war mit der Siegerehrung auch dem Einspruch der deutschen Mannschaft beim Wettkampfbericht stattgeben worden, welches vorher den Bronzemedaillenge winner noch disqualifiziert hatte. Die in die Mannschaftswertung ein fließende Staffel konnten die beiden deut schen Teams ebenfalls gewinnen. Dabei schwamm Tobias Hollaus mit den beiden Medaillengewinnern bei den Männern ei nen ungefährdeten Sieg heraus. Richtig spannend war es bei den Frauen. Neben den zuvor geehrten Damen ging Stephanie Kasperski mit an den Start und übergab an zweiter Stelle liegend. Erst auf den letzten 20 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 62 08.01.2014 16:56:35 Wettkampf- und Spitzensport fünf der in Summe 150 m konnte Anke Palm ihre Konkurrentin stellen und schlug kaum sichtbar als Erste an der elektro nischen Zeitnahme an. Mit ebenfalls sehr guten Leistungen waren Britta Winkler (trotz vorheriger Dis qualifikation) und Matthias Faber im ukrai nischen Wasser unterwegs und trugen so zum Gesamterfolg bei. Zweiter Wettkampftag Nachdem am ersten Tag die deutsche Po lizeiauswahl im Rettungsmehrkampf neben sehr guten Einzelergebnissen auch die jeweilige Mannschaftswertung gewonnen hatte, folgten am 12. September 2013 die ersten Entscheidungen im Schwimmen. Es galt, in zwölf Disziplinen die best möglichen Platzierungen zu erreichen und so im Kampf um die Spitze in der Gesamt mannschaftswertung beste Grundlagen zu legen. Dementsprechend motiviert konnten mit einer Ausnahme alle Schwimmerinnen und Schwimmer die am Nachmittag ausge tragenen Finals erreichen und in den Kampf um das begehrte Edelmetall eingreifen. In zwei furiosen Rennen errangen über 50 m Freistil Anke Palm Bronze und Chris toph Fildebrandt Silber. Die gleiche Vertei lung gelang dem deutschen Team bei den 100 m Brust: Platz drei für Annika Mehlhorn und Platz zwei für Johannes Neumann. Gleich jeweils zweimal Edelmetall fischten die Schmetterlingsschwimmer aus dem Becken. So belegte Jaana Ehmcke vor Franziska Skrubel den zweiten Platz über die 100 m-Distanz, bei den Männern freute sich Michel Ziemann mit Johannes Dietrich ebenfalls über die Plätze zwei und drei. Die leider erkrankte Fenja Enders sah mit den gut 350 ukrainischen Polizeischü lern und leider wenigen zivilen Zuschauern über ihre Schwimmstrecke – die 50 m Rü cken – Jenny Mensing als Zweite anschla gen. Bei den Männern konnten Marco di Carli und Felix Wolf bei der Siegerehrung auf dem linken und rechten Platz des Po destes ihre Silber- bzw. Bronzemedaille in Empfang nehmen. Vor den abschließenden Staffeln stan den noch die 200 m Lagen auf dem Wett kampfplan. Hier mussten die sehr guten deutschen Schwimmerinnen erneut der noch besseren ukrainischen Vertretung den Vortritt lassen und belegten mit Juliane Reinhold und Annika Mehlhorn die Plät ze zwei und drei. Das bei aller Spannung und stetig vorhandener Gänsehaut beste Rennen lieferte an diesem Abend Michel Ziemann ab. Ebenfalls über 200 m Lagen zog er mit einer Körperlänge Rückstand zehn Meter vor dem Anschlag mit seinem Strahlende Gesichter schon am ersten Wettkampftag: Gemeinsam mit Trainer Jörg Neumüller (mitte) freuen sich Denes Schröder (links) über Silber und Oliver Wenzel über Bronze in der Gesamteinzelwertung im Rettungsmehrkampf. Konkurrenten auf der Nebenbahn gleich und erkämpfte leidenschaftlich die erste Einzelgoldmedaille an diesem Tag für das deutsche Team. In den anschließenden Staffelentschei dungen über 4 x 100 m Freistil konnte die deutsche Auswahl überzeugend die Siege einschwimmen und freute sich insgesamt über 16mal Edelmetall an diesem Tag. Dritter Wettkampftag Auch am 13. September, dem dritten und letzten Tag der Polizeischwimmeuropamei sterschaften in Dnepropetrowsk, konnte sich die deutsche Auswahl erfolgreich präsentieren und neben einer Vielzahl von Medaillen auch viele Sympathiepunkte bei den Zuschauern und dem Veranstalter ein sammeln. Bei den Entscheidungen kam es wie am Vortag zu einem Duell zwischen den ukrainischen und den deutschen Startern. Mit sechs goldenen, sechs silbernen und Stolze Medaillengewinnerin in der Ukraine: Juliane Reinhold vier bronzenen Medaillen waren unsere Schwimmer äußerst erfolgreich. So er schwamm sich Christoph Fildebrandt über 100 m Freistil den Titel, Marco di Carli belegte genau wie Jaana Ehmcke über die gleiche Strecke den dritten Platz. Über die gleiche Länge im Rückenschwimmen konnte Felix Wolf seiner Favoritenstellung genauso wie Jenny Mensing gerecht wer den, beide schlugen als Erste an der Zeit tafel an. Marco di Carli komplettierte seine Medaillensammlung mit dem zweiten Platz in diesem Rennen. Ganze vier Medaillen fischten sich die Schmetterlingschwimmer aus dem Be cken. Jeweils Platz zwei und drei erreich ten Oliver Wenzel und Johannes Dietrich bei den Männern sowie Anke Palm und Franziska Skrubel über die 50 m auf der Kurzdistanz. Noch erfolgreicher waren die Langstreckler über 400 m Freistil. Jaana Ehmcke und Michel Ziemann können sich nach ihren Rennen Polizeieuropameister nennen. Manuel „Blacky“ Schwarz sicherte sich in einem starken Schlussspurt Silber. Der Abschluss der Meisterschaften war den Lagenstaffeln über 4 x 100 m und der Mixed-Staffel über 4 x 50 m Freistil vorbe halten. Bei den Männern konnte sich die deutsche Auswahl durchsetzen, die Frauen mussten sich lediglich der Ukraine ge schlagen geben. Um die Mannschaftswer tung noch zu gewinnen, musste die letzte Entscheidung – die erstmals durchgeführte Mixed-Staffel – gewonnen werden. Aus deutscher Sicht gelang dies leider nicht. Die Ukraine gewann das letzte Rennen und belegte somit genau so wie in der Gesamt wertung den ersten Platz vor der deutschen Mannschaft. Insgesamt gewann die deut sche Mannschaft 12 Goldmedaillen, 15 Silber- und 11 Bronzemedaillen. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 21 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 63 08.01.2014 16:56:35 Wettkampf- und Spitzensport Außergewöhnlich positiv nahmen die Zuschauer nach dem Ende der Wettkämpfe den Blumengruß der deutschen Medaillen gewinner auf, die ihre gewonnenen Sträuße den anwesenden Polizeischülern zuwarfen. Das abgebildete Banner der deutschen Mannschaft wird sich ebenso wie die von der GdP finanzierte „Fanklatsche“ in dem ukrainischen Museum für Polizeigeschichte wiederfinden. Über 100 m Freistil der Männer siegte Christoph Fildebrandt (mitte), Marco di Carli sicherte sich Bronze. Jaana Ehmcke sichert sich den Titel über 400 m Freistil. Dank an alle Helfer und Unterstützer Das DPSK möchte sich auch an dieser Stelle ausdrücklich bei den sogenannten „stillen Helden“ aus der zweiten, dritten Reihe für ihren Einsatz und die gewährlei stete Unterstützung bedanken. Damit sind Kollegen gemeint, die die Teilnahme einer deutschen Polizeimannschaft an einer Eu ropäischen Polizeimeisterschaft erst er möglichen. Zu nennen sind hier die Entschei dungsträger vom BVA, die den monetären Rahmen z. B. dieser Reise sicherstellen. Gemeint sind aber auch die Sachbear beiter in den Ministerien, die den nicht geringen Verwaltungsaufwand hinsicht lich Entsendungen, Freistellungen, Rei seabrechnungen etc. bewältigen und den Aktiven auf dieser Ebene den Rücken freihalten. Die Ausrichter des Deutschen Polizeicups im Juni 2013 und die Bereit schaftspolizeiabteilung in Eichstätt mit der Umsetzung des Vorbereitungslagers An fang September 2013 reihen sich ebenso in die Liste der Unterstützer ein wie Herr Die Bereitschaftspolizei Eichstätt bot im Vorfeld der Meisterschaften optimale Bedingunen, um sich auf die Wettkämpfe vorbereiten zu können: Stefan Kronenberg (links), Hauptsportwart DPSK, und Delegationsleiter Jörg Müller (rechts) bedanken sich bei Volker Brand, stellvertre tender Abteilungsleiter der Bereitschaftspolizei Eichstätt. Jan König von der Bundespolizei, der wie immer der Geschäftsstelle des DPSK zur Seite stand und den organisatorischen Aufwand der Meisterschaften durch seine Arbeit begrenzen konnte. Nicht zuletzt gilt dieser Dank natürlich auch allen Kolleginnen und Kollegen, die die dienstlichen Fehlzeiten der Auswahl sportler auf den verschiedenen Dienststel len ausgeglichen haben und eben auch so Teil des Mannschafterfolges der deutschen Polizei sind. Auch die aktiv mit der Mannschaft ar beitenden Trainern, Herrn Jörg Neumüller aus Bayern und Herrn Kai Ditzel aus Bre men ist ein überaus hohes Engagement zu bescheinigen und so haben sie gleichfalls ihren Anteil am Medaillenregen der deut schen Mannschaft. Der nicht nur in Dnipro petrowsk unter Dauerbelastung stehende Sportbetreuer aus Bayern, Herr Armin Hofberger muss aufgrund seiner intensiven physiotherapeutischen Betreuung des deutschen Teams ebenfalls ausdrücklich genannt und hervorgehoben werden. Insgesamt belegte die deutsche Mann schaft hinter den Gastgebern den zweiten Platz in der Nationenwertung. Zu diesem äußerst erfolgreichen Abschneiden trugen in erster Linie natürlich die Athleten bei, die in spannenden Wettkämpfen in der noch jungen Schwimmsaison an ihre Grenzen gingen und auch außerhalb des Beckens durch ihr Auftreten Sympathiepunkte bei den Zuschauern und Veranstaltern sammelten. Für diesen Einsatz bedankt sich das DPSK bei allen Schwimmerin nen und Schwimmern ausdrücklich und wünscht weiterhin viel Erfolg und Spaß im sportlichen, aber auch im beruflichen und persönlichen Bereich. 22 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 64 08.01.2014 16:56:37 Wettkampf- und Spitzensport Bronzemedaille für deutsche Polizeiauswahl der Frauen II. Europäische Polizeimeisterschaft im Volleyball der Frauen vom 14. bis 21. Oktober 2013 in Prag Bronze für die deutschen Mädels nach einem packenden Turnier – aus den Händen von USPE-Präsident Luc Smeyers. N achdem die DPM im Volleyball der Damen im nordrhein-westfälischen Selm und die darauf folgende Nominierung des deutschen Damenteams durch Bundesfachwart Olaf Becker der Vergangenheit angehörten, wurde es für unsere Auswahl Zeit in die intensive Phase der Vorbereitung einzutauchen. Aus diesem Grund rief der Bundesfachwart die besten Spielerinnen aus den Ländern und des Bundes zu zwei Vorbereitungslehrgängen. Erfolgte im ersten Lehrgang in Hannover noch recht viel Grundlagentraining, so wurde im zweiten Vorbereitungslehrgang in Blumberg der Schwerpunkt auf Taktik und Feinabstimmung der deutschen Mannschaft gelegt. Gut gerüstet – allerdings mit dem Wermutstropfen mit Kim Behrens aus NRW und Jennifer Eckhardt vom Bund zwei arrivierte Spielerinnen verletzungsbedingt ersetzen zu müssen – reiste das deutsche Team am 14. Oktober in die tschechische Hauptstadt. Dort galt es in der Vorrundengruppe 1 mit den Mannschaften aus Österreich, Holland und Tschechien um die begehrten Semifinalplätze zu ringen. Auftakt geglückt: 3:0 gegen Österreich Der Start in die kontinentalen Titelkämpfe gestaltete sich erfolgreich: Gegen unsere Nachbarinnen aus Österreich gab es am ersten Spieltag zum Auftakt ein klares 3:0. Mannschaftlich geschlossen war das deutsche Team in allen Bereichen dem Gegner aus der Alpenrepublik überlegen und manifestierte damit seine Medaillenambitionen als Titelverteidiger gegenüber der europäischen Gegnerschaft. Krimi gegen die Niederlande Nach der souveränen Vorstellung unserer deutschen Polizeiauswahl beim Sieg gegen Österreich galt es im zweiten Spiel der EPM, den Grundstein für den Einzug in die Vorschlussrunde zu legen. Dazu musste das Team aus dem benachbarten Königreich geschlagen werden, das nach der Niederlage gegen die Tschechische Republik schon in Zugzwang geraten war. Schnell machten die Niederländerinnen ihre Ambitionen deutlich und dominerten den ersten Satz – beim Stand von 24:19 schien der sprichwörtliche Käse auch bereits gegessen. Doch die dieses Mal als „weißes Ballett“ aufgelaufene deutsche Mannschaft bewies Moral und kämpfte sich Punkt für Punkt wieder heran: Sechs Satzbälle wurden pariert und der Auftaktsatz noch mit 27:25 gewonnen! Mit dem psychologischen Vorteil, den ersten Satz gedreht zu haben, begannen unsere Damen souverän den zweiten Durchgang und gingen deutlich mit 8:3 in Führung. Allerdings bauten sie mit individuellen Nachlässigkeiten den Gegner wieder auf und hatten dieses Mal selbst mit 25:27 das Nachsehen. Überlegen konnte die deutsche Polizeiauswahl den dritten Satz gestalten, ging wiederum frühzeitig mit 8:3 in Front und verteidigte diesen Vorsprung bis zum 25:20 und der damit verbundenen 2:1-Führung nach Sätzen. Aber die Niederländerinnen gaben sich noch nicht geschlagen: Sie wehrten sich agressiv gegen die drohende Niederlage und bestimmten zunächst Durchgang Nummer vier. Beim Stand von 4:8 und 9:16 sah sich Bundesfachwart Olaf Becker gezwungen, mit je einer Auszeit die flüssigen Aktionen des Kontrahenten zu unterbrechen und das 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 23 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 67 08.01.2014 16:57:00 Wettkampf- und Spitzensport Gesa Kuna (links) und Romy Munz (Nummer 9) blocken einen österreichischen Angriff – zum Auftakt der EPM gab es ein souveränes 3:0 gegen die Alpenrepublik. Spiel seiner Schützlinge umzustellen. Diese Maßnahmen zahlten sich aus und brachten kurz vor Satzende den Ausgleich zum 23:23. Was sich in den Minuten danach abspielte, war Dramatik pur: Satzball Deutschland beim Stand von 24:23 – abgewehrt! Die Niederlande gewinnen die nächsten beiden Ballwechsel zum 24:25 und haben ihren ersten Satzball – abgewehrt! 26:25, Satzball Deutschland – abgewehrt! 26:27, Satzball Niederlande – abgewehrt! Auch wenn die deutschen Damen weitere drei Satzbälle benötigen, sie zeigten sich nervenstark und buchten mit dem Punkt zum 31:29 nicht nur das Match, sondern auch das Semifinale! Bundesfachwart Olaf Becker nach dem Spiel sichtlich erleichtert: „Unser Team hat heute über den Kampf zum Spiel gefunden, wenn auch denkbar knapp mit 3:1 gegen starke Niederländerinnen gewonnen. Aber den Halbfinaleinzug haben wir uns verdient!“ Gegen die Gastgeber um den Gruppensieg Am dritten und letzten Gruppenspieltag kam es zum Abschluss nun zum großen Duell gegen den bestens vorbereiteten Gastgeber, der seinerseits mit einem 3:0 über Österreich das Ticket für die nächste Runde bereits in der Tasche hatte. Dennoch hatte die Partie entscheidenden Charakter bekommen, droht dem Verlierer doch Mitfavorit Russland als Halbfinalgegner, das nach der Slowakischen Republik auch Finnland mit 3:0 aus der Halle geschickt und Platz 1 in der Gruppe B fest im Blick hatte. Zu Beginn des ersten Satzes schien es ein Duell auf Augenhöhe zu werden. Beide Mannschaften starteten allerdings recht nervös. Mit zunehmender Spieldauer fanden die Tschechinnen jedoch zu ihrer Stärke aus den ersten beiden Turnierspielen (jeweils 3:0 gegen die Niederlande und Österreich) zurück, während im Gegensatz dazu die deutsche Polizeiauswahl als ein Schatten ihrer selbst agierte: Fast jede Angabe führte durch Annahmefehler zu direktem Punktgewinn für den Bronzemedaillengewinner von 2009. Am Ende stand ein ernüchterndes 10:25 an der Anzeigetafel der Sporthalle Aero in Odolena Voda. Auch den zweiten Durchgang begann Tschechien konzentriert und gab keine leichten Punkte ab. Das deutsche Team kämpfte aufopferungsvoll, scheiterte jedoch immer häufiger am hervorragend stehenden und auch körperlich deutlich überlegenen Block des Gegners. Auch die Unsicherheiten in der Abwehr konnten nicht abgestellt werden, sodass es wie im ersten Satz lediglich zu zehn gewonnenen Punkten reichte. Leider konnte auch in diesem Satz David dem übermächtigen Goliath keine Paroli bieten. Für den dritten Satz hatten sich die wieder in weiß spielenden Deutschen Wiedergutmachung vorgenommen – nach einem engagierten Start gingen sie auch verdient mit 3:0 in Führung. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Match, in dem Deutschland bis zum 12:10 leichte Vorteile für sich verbuchen konnte. Es gelang jedoch nicht, den Widersacher vollends aus dem Spiel zu nehmen. Stattdessen gingen die Hausherrinnen mit 14:15 in Front. Eine beim Stand von 18:20 von Bundesfachwart Olaf Becker beantragte Auszeit sollte die letzten Kräfte für die Wende und den Satzgewinn Das Foto spiegelt wider, wie eng es gegen die Niederlande zuging: Mit vereinten Kräften stellen sich Romy Munz, Gesa Kuna und Katharina Mühlfeld (in weiß von links) der Konkurrenz entgegen. 24 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 68 08.01.2014 16:57:01 Wettkampf- und Spitzensport den ersten Satz ungefährdet mit 25:16. Finnland versuchte gegenzuhalten und erhöhte den Druck in Durchgang zwei und ließ es lange Zeit nicht zu, dass ihr Kontrahent sich deutlich absetzen konnte. Trotz der Gegenwehr blieben die Deutschen cool und behaupteten die Führung bis zum Satzgewinn mit 25:19. Man spürte nun regelrecht, welcher Druck von den wieder in weiß spielenden Mädels nach den letzten beiden, nicht zu ihrer Zufriedenheit verlaufenen Partien gewichen war – endlich war die Spielfreude ins deutsche Team zurückgekehrt! Wie im Rausch spielten sie im letzten Satz die Nordlichter an die Wand und setzten sich klar mit 25:13 durch. Opfer der eigenen Nervosität: Russland lässt dem deutschen Team im Halbfinale keine Luft, hier verpassen Nadine Gerbert (Nummer 2) und Pamela Blazek (Nummer 6). mobilisieren. Das Vorhaben misslang: Das 21:25 besiegelte die erste Niederlage der deutschen Equipe im Verlauf der Meisterschaft. Kapitänin Nadine Gerbert resümierte nach dem Spiel: „Leider haben wir in den ersten beiden Sätzen nicht zu unserem Spiel gefunden, haben aber im dritten Satz mit gutem Aufschlagspiel gezeigt, dass wir einem derart körperlich überlegenen Gegner wie der Spitzenmannschaft aus Tschechien durchaus Paroli bieten können. Der letzte Satz hat unserer Mannschaft in Vorbereitung auf den Halbfinalkracher gegen Russland sicher gut getan.“ Chancenlos gegen Russland Nach der deutlichen Vorrundenniederlage gegen die Auswahl Tschechiens, galt es für unsere Damen schnell für das Halbfinale gegen Mitfavoriten Russland den Kopf frei zu bekommen. Nach leicht verschlafenem Start ins Match kamen unsere Damen langsam in Schwung und glichen zum 7:7 aus. Um den in der Folge stärker werdenden Russinnen den Rhythmus zu nehmen, nahm Bundesfachwart Olaf Becker beim Stand von 8:7 und 11:7 für den Gegner jeweils eine Auszeit. Dennoch ging trotz großer kämpferischer Leistung – nicht zuletzt auch durch zahlreiche ungezwungene Annahmefehler – der erste Satz mit 25:19 verloren. Leider konnten die deutschen Damen auch im zweiten Durchgang ihre Nervosität nicht ablegen: Nach einem wiederum zuversichtlich stimmenden Beginn, erkämpften sich die Russinnen erneut einen Vorteil, den sie auch bis zum Ende nicht mehr aus der Hand gaben: Erneut reichte es nur zu 19 gewonnenen Punkten. Auch den Start in den dritten Durchgang gestalteten unsere Damen ausgeglichen, brachten sich aber mit individuellen Fehlern – insbesondere im Abwehrverhalten – um den verdienten Lohn ihrer Arbeit und mussten auch den dritten Satz mit 25:16 an die Russinnen abgeben. Der wahre Co-Trainer Uwe Lessmann zum Spiel seiner Mannschaft: „Unsere Mädels haben heute eine starke kämpferische Leistung gezeigt, haben im Angriffsspiel gut kombiniert, konnten aber ihre Anspannung im gesamten Spiel nicht ablegen. Die starken Russinnen waren heute durchaus schlagbar. Leider haben wir diese Chance nicht beim Schopfe packen können.“ Bronze als Lohn für starke Trotzreaktion Der Finaltag der EPM im Volleyball der Frauen begann traditionsgemäß mit den Platzierungsspielen der Teams, welche nicht den Sprung ins Halbfinale geschafft hatten und ihre Endplatzierung über eine Trostrunde ausspielten. Im ersten Spiel des Tages sicherte sich die Mannschaft aus Frankreich mit einem knappen 3:2 Rang 7 gegen die Slowakische Republik. Im Match um Platz 5 behielten die Holländerinnen gegen das Team aus Österreich mit 3:1 die Oberhand. Durchgängig konzentriert gingen dieses Mal unsere Mädels um Kaptitänin Nadine Gerbert zu Werke und zeigten den Finninnen deutlich ihre Absicht, die Bronzemedaillen in die eigenen Koffer packen zu wollen. Von Anfang an beherrschten sie die Szene, minimierten im Vergleich zu ihren beiden vergangenen Spielen ihre Fehlerquote und gewannen Gold bleibt in Tschechien Im Endspiel standen sich anschließend die beiden einzigen Mannschaften gegenüber, die im gesamten Turnierverlauf noch keinen einzigen Satz abgeben mussten und bereits vom ersten Tag an als die beiden Favoriten genannt wurden: Gastgeber Tschechien und Russland. Letztlich eroberten die Tschechinnen, 2009 noch selbst mit Bronze geehrt, den Thron und revanchierten sich mit dem 3:0 (25:16, 25:8, 25:13) überraschend deutlich für die vor vier Jahren erlittene Halbfinal-Niederlage. Den Russinnen blieb wiederholt nur Silber. Im Rahmen der Siegerehrung wurde Gesa Kuna von der niedersächsischen Polizei mit dem Titel der besten Mittelblockerin des Turniers ausgezeichnet, bevor das deutsche Team aus den Händen von Luc Smeyers, Präsident der USPE, die verdienten Bronzemedaillen umgehängt bekam. Beste Mittelblockerin des Turniers: Gesa Kuna (Polizei Niedersachsen). 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 25 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 69 08.01.2014 16:57:02 Wettkampf- und Spitzensport Bundespolizei räumt ab: Erfolgreichstes Aufgebot bei den 34. Deutsche Polizeimeisterschaften der Leichtathleten in Lübeck Die Leichtathleten fanden im Lübecker Buniamshof, dem größten Leichtathletik-Stadion Schleswig-Holsteins, optimale Wettkampfbedingungen vor. A m 4. und 5. September rief die Bundespolizeiakademie in Lübeck zu den 34. Deutschen Polizeimeisterschaften der Leichtathleten. Rund 270 Athleten aller Polizeien aus Bund und Ländern kamen in den Nordosten Schleswig-Holsteins und suchten in 30 Einzel-, zwei Mehrkampf- und sechs Staffelwettbewerben ihre Besten. Nach einem Empfang im Rathaus der Hansestadt, zu dem die Stadtpräsidentin Gabriele Schopenhauer eine Delegation der Polizeien aus Bund und Ländern willkommen hieß, begrüssten in einer feierlichen Auftaktveranstaltung der Vizepräsident des Bundespolizeipräsidiums Potsdam Dr. Franz Palm, der Präsident der Bundespolizeiakademie Bernd Brämer und der Erste stellvertretende Stadtpräsident Klaus Puschaddel Aktive, Gäste und Zuschauer, bevor PD Jan Hohendorf, der Delegierte des DPSK, die Titelkämpfe im grössten Leichtathletikstadion Schleswig-Holsteins, dem gut 8 500 Zuschauer fassenden Buniamshof, eröffnete. Den größten Applaus heimste jedoch der frischgebackene Kugelstoß-Weltmeister PMA David Storl für sein Grußwort ein, der es sich überdies nicht nehmen ließ, am zweiten Wettkampftag – wenngleich außer Konkurrenz – selbst aktiv zur Kugel zu greifen. Neben den Sportlerinnen und Sportlern, die ohne besondere Spitzensportförderung ihren Sport auch unter den Belastungen des täglichen Polizeivollzugsdienstes absolvieren, waren auch eine Reihe von Athletinnen und Athleten der nationalen und internationalen Spitzenklasse am Start, die durch ihr Mitwirken die Gewähr dafür boten, dass sportlich zum Teil herausragende Leistungen erzielt wurden, auch wenn die Leichathletiksaison unmittelbar vor ihrem Abschluss steht. Seitens der Bundespolizeisportschule Kienbaum waren insgesamt elf Spitzenathletinnen und -athleten am Start, dass es schlussendlich nicht verwundert, dass die Polizeiauswahl des Bundes mit 14 Gold-, 6 Silber- und zwei Bronzemedaillen mit großem Abstand erneut die erfolgreichste Mannschaft stellte. Aus dieser ist PMAin Cindy Roleder hervorzuheben, die sich fünf Meistertitel sichern konnte und somit zur erfolgreichsten Sportlerin der DPM avancierte. Der offizielle Abschluss fand am Abend des 5. September im Drägerforum statt. Nach den Siegerehrungen in den Staffelwettbewerben erklärte PD Jan Hohendorf (Foto rechts) die Titelkämpfe offiziell für beendet und bedankte sich im Namen des DPSK und des Bundespolizeipräsidiums bei der Bundespolizeiakademie für die aus seiner Sicht überaus gelungene Durchführung der 34. Deutschen Polizeimeisterschaften in der Leichathletik. Ein großes Lob sprachen auch alle übrigen Beteiligten der Bundespolizeiakademie aus, die in jeglicher Hinsicht für hervorragende Bedingungen und einen 26 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 54 08.01.2014 16:53:44 Wettkampf- und Spitzensport reibungslosen Ablauf sorgte. Zum sehr positiven Gesamtbild haben nicht zuletzt auch die eingesetzten Kampfrichter beigetragen, die in professioneller, ruhiger und fachlich fundierter Art und Weise die Wettkämpfe betreuten. Darüber hinaus sei auch die erfreulich intensive Berichterstattung durch Presse, Funk und Fernsehen erwähnt, die mit ihrer Arbeit eine wertvolle Unterstützung für den Wettkampfsport in der Polizei geleistet haben. DPM als Gradmesser in der Vorbereitungsphase zur EPM 2014 in Russland Auch Jörn Durst, Fachwart Leichtathletik im DPSK, war vom nationalen Kräftemessen angetan: „Ich habe die 34. Deutschen Polizeimeisterschaften aufmerksam verfolgt und mir ein erstes Bild über den Leistungsstand der Athletinnen und Athleten im Vorjahr der EPM einholen können. Im Resümee der beiden Wettkampftage habe ich ansprechende Leistungen gesehen, die in Vorbereitung auf die Europäische Meisterschaft in Russland 2014 ausbaufähig sind. Besonders freut es mich, dass auch einige junge Athletinnen und Athleten nachwachsen, die mit beachtenswerten Leistungen Aufmerksamkeit erweckten. Im Sprint-, Mittel und Langstreckenbereich der Männer haben wir einige Sportler, die sich als mögliche Kandidaten für die EPM präsentierten. In den technischen Disziplinen sieht es ähnlich komfortabel aus, wenngleich man in der nächsten Saison beobachten muss, ob alle gesund bleiben und wie sich die Leistungskurven gestalten. Bei den Frauen war die Leistungsdichte in der Spitze nicht in dem Maße wie bei den Männern zu beobachten aber auch hier haben sich einige Sportle- Der frischgebackene Kugelstoß-Weltmeister PMA David Storl wuchtete – außer Konkurrenz – die Kugel in Lübeck auf 20,27 m. rinnen gezeigt, die bei einem guten Saisonverlauf im nächsten Jahr das EPM-Team verstärken können. In den nächsten Wochen werde ich mich mit dem erweiterten Kaderkreis für die EPM in Russland befassen und diesen den Fachwarten der Länder bekannt geben. Entsprechend dem Reglement im DPSK sind die Ergebnisse der DPM ein erster Gradmesser. Je nach der Terminlage der EPM werden die Saisonergebnisse 2014 letztendlich über die Qualifikation entscheiden. Beachtlich waren allerdings nicht nur die Leistungen von Spitzensportlern oder zumindest teilweise geförderten Sportlerinnen und Sportlern. Es war für mich wirklich toll zu beobachten und zu erleben, wie sich die Stimmung während der Meisterschaft gestaltete und wie der Sport seine häufig verkannte Wirkung auf Motivation, Leistungswillen und Kameradschaft über die Veranstaltung aus- breitete. Jede/r Einzelne hat mit größtem Engagement für sein persönlich bestes Ergebnis alles gegeben, teilweise bis zur völligen Erschöpfung. Als Dienststellenleiter kann ich einschätzen, dass es diese Einstellungen unserer Kolleginnen und Kollegen sind, die polizeiliche Arbeit überhaupt derart erfolgreich bewältigen lassen. Hierfür, liebe Kolleginnen und Kollegen, meinen ganzen Respekt und herzlichen Dank! Ich wünsche allen, dass sie gesund und mit gleichem Leistungswillen im nächsten Jahr ihre Leidenschaft Sport weiterleben können und freue mich auf den einen oder anderen im Team der EPM oder auch in zwei Jahren bei der DPM. Vielen Dank auch der Bundespolizei und insbesondere dem Team der Organisatoren und Kampfrichter, die eine – nicht nur sportfachlich – erlebenswerte Meisterschaft bereiteten.“ PMAin Cindy Roleder (mitte) auf dem Weg zu ihrem Triumph über 100 m Hürden – einer ihrer insgesamt fünf Titel. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 27 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 55 08.01.2014 16:53:45 Wettkampf- und Spitzensport Deutsche Polizeimeisterschaften als Highlight einer Sportlerkarriere Leichtathletin Jana Hartmann über die DPM aus Aktivensicht N Jana Hartmann auf der Bahn. Foto: Jonp achdem ich 1999 als 400 m-Läuferin meine Ausbildung bei der Bundespolizei in der Sportfördergruppe begann, fanden meine ersten Deutschen Polizeimeisterschaften in der Leichtathletik 2001 in Erfurt statt. Dieser Wettkampf war für mich nicht nur erfolgreich. Auch war ich von der Atmosphäre unter den Sportlern überaus begeistert. Ich habe in meinem Leben schon an zahlreichen Sportveranstaltungen teilgenommen, jedoch noch nie so einen tollen Mannschaftszusammenhalt erlebt. Nicht nur bei meiner Mannschaft, der Bundespolizei, auch bei den anderen Teams wurde wirklich jeder angefeuert. Bei den Laufdisziplinen standen die Mannschaftsmitglieder gar auf den äußeren Laufbahnen, um ihre Läufer und Läuferinnen noch näher und lautstärker anzufeuern. Das beflügelte den ein oder anderen Läufer zu einer neuen Bestzeit! Ich war fasziniert! Seitdem war für mich klar: Die Deutschen Polizeimeisterschaften sollten nicht mehr ohne mich stattfinden! Ab Erfurt habe ich an jeder Meisterschaft, die aller zwei Jahre stattfindet, teilgenommen, und jede war ein Highlight für sich. Ob Fulda, Rostock, Immenhausen, Königsbrunn, Hannover oder Lübeck – sie waren alle geil! Ich kann nicht einmal sagen, welche die Schönste war, denn jeder Ausrichter hatte versucht, den Sportlern und Sportlerinnen eine tolle Meis terschaft zu bieten. Insgesamt erkämpfte ich mir bei meinen sieben Teilnahmen 18 Titel und drei Silbermedaillen. Einmal bekam ich auch eine Auszeichnung für die erfolgreichste Teilnehmerin der Meisterschaft. Beim Deutschen Leichtathletikverband feier te ich als 800 m-Läuferin meine größten Erfolge: mehrfache Deutsche Meis terin und zahlreiche Einsätze im Nationaltrikot, u. a. bei Europa- und Welt meisterschaften. Durch die Förderung der Bundespolizei kann ich nun auf eine erfolgreiche Laufbahn zurückblicken, welche ich nach 20 Jahren Leistungssport im Februar 2013 endgültig beendete. Die diesjährige DPM in Lübeck war für mich aber noch einmal ein Grund die Spikes zu schnüren, da ich mich ohnehin in einer Abtrainingsphase befinde und die Meisterschaft von der Bundespolizei ausgetragen wurde. Ich konnte noch dreimal Gold gewinnen! Für mich wird es bestimmt nicht die letzte DPM gewesen sein, denn Sport wird weiter mein Leben bestimmen – nicht nur der Gesundheit zu liebe. Allerdings muss ich mich damit abfinden, dass ich frühere Erfolge wohl nicht mehr erreichen kann, denn jetzt ist die jüngere Generation dran. 28 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 56 08.01.2014 16:54:54 Wettkampf- und Spitzensport Jana Hartmann • geboren 1981 in Dresden • 1999 bis 2012 Mitglied der Sportfördergruppe der Bundespolizei 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 Deutsche Vizemeisterin über 4 x 400 m Deutsche Vizemeisterin über 4 x 400 m 3. Platz Deutsche Meisterschaften über 4 x 400 m Deutsche Vizemeisterin über 4 x 400 m Deutsche Meisterin über 3 x 800 Meter 6. Platz Hallen-Europacup (Schwedenstaffel), Deutsche Hallen-Vizemeisterin über 800 m Deutsche Hallen-Meisterin über 800 m, Teilnahme Hallen-Europameisterschaften (800 m) 3. Platz Deutsche Hallen-Meisterschaften über 800 m, Deutsche Meisterin über 800 m WM-Teilnahme in Berlin über 800 m, Team-Europameisterin (6. Platz 800 m) Deutsche Hallen- und Freiluft-Meisterin über 800 m Deutsche Hallen- und Freiluft-Meisterin über 800 m, Deutsche Meisterin über 3 x 800 m, 8. Platz Hallen-Europameisterschaften über 800 m, Vize-Team-Europameisterin (6. Platz 800 m) Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 57 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 29 08.01.2014 16:54:55 Wettkampf- und Spitzensport Gelungene Integration in den Münchner Stadtmarathon 5. Deutsche Polizeimeisterschaften im Marathon am 13. Oktober 2013 in München Der Marathon führte quer durchs Herz der bayrischen Metropole, hier auf der Ludwigstraße mit der Feldherrnhalle. A m Tag nach der Veranstaltung waren folgende Sätze in der Süddeutschen zeitung zu lesen – bestbeschreibend das Stimmungsbild dieses wirklich toll organisierten Marathons: „Es ist der Münchner Moment der Momente. Die Überwältigung pur. Zahlreiche Läuferinnen und Läufer versinken emotionsgeschüttelt in einem Meer von Freudentränen, wenn sie nach 42,195 km zurückgelegter Strecke in den Marathontunnel des Olympiastadions eintauchen, dort von Disco-Nebel, Lichtorgeln und bewegter Musik empfangen werden, 70 Meter später in das Stadion einlaufen und schließlich die Ziellinie überqueren. Für kein Geld der Welt ist dieses aufwühlende Seelenerlebnis zu erstehen! Denn es ist hart erarbeitet – zahllose Trainingskilometer zuerst und dann der Marathon selbst. Jeder, der an diesem Tag das Ziel erreichte, durfte sich als großer Sieger fühlen. Etwa 19.000 Sportler machen beim 28. Münchner Marathon mit, 7 857 laufen die komplette Strecke. Der Startschuss für die 42-Kilometer-Läufer fällt am Sonntagvormittag um 10 Uhr im Olympiapark – am Ende werden hier die Deutschen Meister gekürt. Etwa 80 000 Zuschauer stehen am Rande der Strecke und feuern die Teilnehmer mit Klatschen, Pfeifen und Johlen an“. Mit dabei waren 61 Polizisten und 32 Polizistinnen aus allen Bundesländern sowie von der Bundespolizei, die in einer separaten Wertung den Titel des Deutschen Polizeimeisters bzw. der Meisterin küren. Bei Idealtemperaturen von 5 bis 15 ° C (Start/Ziel), nur wenig Wind und später sogar wolkenlosem Himmel, wurden alle Akteure von Münchens Sportbürgermeister im Olympiagelände auf die exakt vermessene Strecke durch die Innenstadt Münchens geschickt, die sich begeistert vom Streckenverlauf zeigten, der an allen Sehenswürdigkeiten Münchens vorbeiführte. Bereits zu Beginn des Rennens machte der Favorit Marcel Bräutigam (Polizei Thüringen) deutlich, dass er diesen Marathon gewinnen wollte. Mit einem überlegen geführten Start-Ziel-Sieg sicherte er sich in neuer Bestzeit von 2:20:49 h den Titel des Deutschen Polizeimeisters Dahinter entbrannte ein erbitterter Kampf um die Podiumsplätze. Waren es bei 21,1 km noch sechs Läufer, die diese Halbmarathonmarke in Zeiten von 1:16 h bis 1:18 h passierten, so lichtete sich diese Gruppe im Verlauf der Strecke zusehends. Bei Kilometer 30 konnten sich Moritz Lange (Polizei Hessen) und Robert Ruf (Polizei Bayern) leicht von ihren Verfolgern absetzen und erreichten in dieser Reihenfolge als Zweit- bzw. Drittplatzierte das Ziel im Münchner Olympiastadion. Der anschließende O-Ton des Siegers: „Ein toller Lauf, tolle Bedingen, tolle Bestzeit – ich bin einfach nur glücklich, den Titel gewonnen zu haben.“ 30 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 52 08.01.2014 16:53:13 Wettkampf- und Spitzensport Erschöpft im Ziel: Rike Westermann belohnt sich mit dem zweiten Platz. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass in der Gesamtwertung des Münchner Marathons und der offenen deutschen Meisterschaftswertung Marcel Bräutigam den Deutschen Vizemeistertitel erreichte und ihm daher sogar der Sprung auf das Sieges podest gelang, wo er gesondert vom Deutschen Leichtathletikverband geehrt wurde. Die Mannschaftswertung war in diesem Jahr eine spannende Angelegenheit der schnellen Läufer aus Hessen. In der Besetzung Moritz Lange, Lars Siegmund und Daniel Asare siegten sie mit nur knappen drei Minuten Vorsprung vor dem Team aus Nordrhein-Westfalen mit Götz Kreisel, Thorben Kirchner und Roland Schmitz. Den dritten Platz belegten die Titelverteidiger aus Bayern. Genauso spannend gestaltete sich das Rennen der Frauen um den Titel Deutsche Polizeimeisterin. Vom Startschuss weg wollte sich die Titelverteidigerin und als Mitfavoritin gehandelte Läuferin Rike Westermann aus Nord rhein-Westfalen von ihren Vorfolgerinnen absetzen. Sabine Schmitt (Rheinland-Pfalz) hielt jedoch dagegen und konnte ihrem Tempo folgen. Nach Kilometer 10 (41:29 min) hatten beide Läuferinnen bereits einen komfortablen Vorsprung auf ihre direkten Verfolgerinnen, Nadine Fromm (Baden-Würrtemberg) und Rita Brand (Bayern) herausgelaufen. Bis Kilometer 30 (in 2:07 h) sollte sich an dieser Reihenfolge nichts ändern. Nach einer kurzen Tempoverschärfung konnte sich Sabine Schmitt noch deutlich von ihrer Verfolgerin absetzen und diesen Vorsprung bis ins Ziel halten. Mit der Zeit von 2:59:11 h hieß die Deutsche Polizeimeisterin 2013 Sabine Schmitt aus Rheinland-Pfalz. Ca. drei Minuten später, in der Zeit von 3:02:19 h, erreichte die Zweitplatzierte Rike Westermann das Ziel. Den dritten Platz sicherte sich in einem gleichmäßig gelaufenen Tempo Nadine Fromm aus Baden-Württemberg. In der Mannschaftswertung der Frauen siegte das Team von Niedersachen mit den Läuferinnen Astrid Kleemann, Katharina Voigt und Eva-Carine Narloch in der Zeit von 9:46:50 h vor der Mannschaft aus Bayern (Brand, Appelt, Eber) in der Zeit von 9:49:55 h. Dritte wurden die Läuferinnen aus Nordrhein-Westfalen in der Zeit von 9:54:02 h. Abschließend ist festzuhalten, dass sich die Integration „unserer deutschen Polizei-Marathonmeisterschaft“ in bestehende deutsche Meisterschaften bzw. das international besetzte Marathonevent voll und ganz bewährt hat. Unsere Polizeiläufer/innen sind in den jeweiligen Gesamtergebnislisten ganz vorne vertreten und brauchen daher den internationalen Vergleich nicht zu scheuen. Unser besonderer Dank gilt dem Ausrichter dieser Deutschen Polizeimeisterschaften, dem Freistaat Bayern, dem Bayerischen Polizeisportkuratorium und dem Polizeipräsidium München. Weiterhin gilt unser Dank dem Veranstaltungs-Chef des München Marathons Gernot Weigl von der runabout München Marathon GmbH, der unsere Meisterschaften bestens und ohne Daumen hoch: Der Thüringer Marcel Bräutigam siegte nicht nur bei den Polizisten, sondern holte sich mit seiner Leistung auch Silber im Rahmen der Deutschen Meisterschaften. Probleme in „seinen Lauf“ integriert hat. Abschließend möchte ich mich persönlich bei den Herren Johann Peter Holzner, Lothar Roser, PI Augsburgs und Paul Arndt, den Hauptorganisatoren dieser Meisterschaft, bedanken. Ohne ihren unermüdlichen und kompetenten Einsatz in der gesamten Vorbereitung und Durchführung dieser Meisterschaften hätten nicht alle Teilnehmer so zufrieden die Heimreise antreten können. Also nochmals besten Dank für diese rundum gelungene Veranstaltung! PHM Jörg Müller, Bundesfachwart für Cross- und Straßenlauf im DPSK Die drei Ersten der Frauenkonkurrenz unter sich: Siegerin Sabine Schmidt (Polizei Rheinland-Pfalz), flankiert von der „silbernen“ Rike Westermann (Polizei Nordrhein-Westfalen, links) und Nadine Fromm aus Baden-Württemberg. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 31 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 53 08.01.2014 16:53:15 Wettkampf- und Spitzensport Ju-Jutsuka küren zum zehnten Mal ihre deutschen Polizeimeister Heike Raab (links), Staatssekretärin im Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur des Bundeslandes Rheinland-Pfalz, und Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner (rechts), Sportbeauftragter der Polizei Rheinland-Pfalz, mit den in der Mannschaftswertung siegreichen Niedersachsen. Fotos: BPD RP, 12. BPH, Bedo A m 16. und 17. Oktober 2013 stand Mainz ganz im Fokus des Ju-JutsuSports. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt wurden bei der Bereitschaftspolizei im Stadtteil Hechtsheim die 10. Deutschen Polizeimeisterschaften im Ju-Jutsu im Auftrag des Deutschen Polizeisportkuratoriums (DPSK) durchgeführt. 13 Bundesländer und eine Mannschaft des Bundes/Bundeskriminalamtes hatten zu diesen Titelkämpfen gemeldet. 113 weibliche und männliche Ju-Jutsuka mit ihren Betreuern hatten sich auf den Weg nach Mainz gemacht, um sich auf der Matte untereinander zu messen. Rundherum waren die 10. Deutschen Polizeimeisterschaften ein voller Erfolg. Das Organisationsteam unter der Leitung von PHK Jochen Borchert präsentierte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern perfekte Titelkämpfe mit kurzen Wegen. Am ersten Wettkampftag wurden die Begegnungen in den Gewichtsklassen männlich bis 62 kg, bis 69 kg, bis 77 kg und bis 85 kg ausgetragen. In der Klasse bis 62 kg bei den Männern konnte sich Michael Hötzel aus Sachsen überlegen den Meistertitel sichern. Hötzel bezwang im Finale seinen Kontrahenten Ian Peters aus Hessen. Der 29-jährige Christoph Garbrands aus Niedersachsen beherrschte seine Gegner in der Gewichtsklasse bis 69 kg. So gewann er gegen Johannes Aumüller, einem jungen 21-jährigen Bereitschaftspolzisten aus Bayern, überlegen den Endkampf und stand zum wiederholten Male auf dem obersten Podestplatz einer DPM im Ju-Jutsu. Michael Höflich (Niedersachsen) besiegte in der Finalbegegnung bis 77 kg sein Gegenüber Pascal Moortz aus Bayern knapp mit 11:10 Punkten. Zwar hatte Moortz immer wieder Möglichkeiten den Kampf für sich zu entscheiden, verlor aber durch teilweise aussichtlose Bodenaktionen viel Zeit. Aus Hessen kam der spätere Sieger Thomas Schell. Dieser beherrschte in seinen vier Kämpfen seine Gegner und war der herausragende Kämpfer der Mittelgewichtsklasse bis 85 kg. Verdient mit 15:10 Punkten konn- te sich Schell gegen Frank Müller im Finale durchsetzen. Bei den Frauen wurde am ersten Wettkampftag in der leichtesten Gewichtsklasse (bis 55 kg) gekämpft. Hier setzte sich Anne Dörner (Sachsen) gegen Christin Schön aus Brandenburg durch. Aufgrund der besseren Punktezahl im direkten Vergleich gegen Heike Wester (Nordrhein-Westfalen) hatte sich Schön für das Finale qualifiziert. Dort zeigten die beiden kampferfahrenen Ju-Jutsuka einen ausgeglichenen Kampf, den am Ende Anne Dörner mit 11:5 Punkten für sich entscheiden konnte. Drei Gewichtsklassen bei den Frauen und zwei bei den Männern standen am zweiten Wettkampftag auf dem Programm. Bettina Scherrens aus Niedersachsen besiegte im Finale bis 62 kg ihre Gegnerin Corina Endele aus Baden-Württemberg. Durch Punktegewinne im Part 1 (Schlagtechniken) verschaffte sich Bettina Scherrens einen deutlichen Vorsprung und gewann am Ende mit 10:3 Punkten. Zu einem überlegenen Sieg mit 18:8 Punkten kam auch Veronika 32 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 6 08.01.2014 16:43:59 Wettkampf- und Spitzensport Fritz in der Klasse bis 70 kg. Hier stand sie in ihrem letzten Kampf Leena-Navina Behrla aus Bayern gegenüber. Fritz erzielte – genauso wie im vorherigen Finale Scherrens – in Part 1 sehr viele zählbare Treffer, die Behrla mit ihren Punkten in Part 3 (Bodentechniken) nicht mehr ausgleichen konnte. In der Klasse über 70 kg stand Claudia Kockmeyer (Hessen) mit Astrid Garmeier aus Bayern die Titelverteidigerin von 2011 gegenüber. Nach ihrem überstandenen Kreuzbandriss zeigte sich Garmeier in Kampflaune und beendete die Finalbegegnung bereits nach 1:40 Minuten zu ihren Gunsten. Bei den Männern bis 94 kg hatten sich Nico Patschke – Sieger der Hamburg Open – aus Sachsen-Anhalt und der ehemalige Ju-Jutsu-Weltmeister von 2004 sowie DPM-Sieger von 2009 und 2011 Uwe Steinmetz aus Berlin fürs Finale qualifiziert. Leider verletzte sich Nico Patschke bei einem Wurfansatz ohne Verschulden seines Gegners, sodass Uwe Steinmetz nach zwei Minuten zum Sieger erklärt wurde. Zuvor gab es einen ausgeglichenen Kampf, bei dem Steinmetz mit 7:5 Punkten geführt hatte. Nach knappen vier Minuten war der Finalkampf im Schwergewicht über 94 kg beendet. Mit Ippons in allen drei Parts besiegte Erik Höft aus Niedersachsen sein Gegenüber, Rado Mollenhauer aus Hessen. Der 26-jährige Höft hatte bereits 2011 bei der DPM in Ankum den 3. Platz in dieser Gewichtsklasse belegt. Zwei Tage toller Wettkampfsport auf sehr hohem Niveau faszinierten auch die Nichtkenner dieser Sportart. Die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer stellten eindrucksvoll unter Beweis, dass gerade diese Selbstverteidigungssportart, die Siegerehrung Technik weiblich: Staatssekretärin Heike Raab (mitte) und Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner mit der bayrischen Ju-Jutsuka Astrid Garmeier. Techniken aus vielen anderen Kampfsportarten in sich vereint und weiterentwickelt, so nah am Polizeidienst und den dafür gestalteten Rahmenbedingungen ist, wie keine andere. Denn immer dann, wenn es gilt, polizeiliche Maßnahmen durchzusetzen und dafür unmittelbaren Zwang anzuwenden, kommt dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und dabei der Wahl des mildesten Mittels für die Rechtmäßigkeit der Maßnahme erhebliche Bedeutung zu. Mit den erlernten und trainierten Techniken der „einfachen körperlichen Gewalt“, von denen viele Elemente in das polizeiliche Einsatztraining Siegerehrung Technik männlich: Staatssekretärin Heike Raab (links) und Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner (rechts) ehren Ju-Jutsuka Christoph Garbrands aus Niedersachsen. übernommen wurden, kann in vielen Fällen auf den Einsatz von Hilfsmitteln oder gar Waffen verzichtet werden. So konnte die Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur Heike Raab mit Stolz feststellen, dass es der Bereitschaftspolizei Rheinland-Pfalz unter der Leitung des Direktors der Bereitschaftspolizei Klaus Werz gelungen ist, diese sportliche Großveranstaltung erfolgreich durchzuführen. Bei ihrer Abschlussrede übermittelte sie den Dank und die Gratulation des rheinland-pfälzischen Ministers des Innern, für Sport und Infrastruktur Roger Lewentz an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie betonte die Wichtigkeit dieser besonders polizeirelevanten Sportart und zeigte sich aufgrund der gezeigten Leistungen sehr erfreut. Bei den abschließenden Ehrungen, welche sie gemeinsam mit dem Delegierten des DPSK und Sportbeauftragten der Polizei Rheinland-Pfalz Polizeidirektor Franz-Dieter Ankner vornahm, konnte sie der Mannschaft aus Niedersachsen den Teamtitel dieser 10. Deutschen Polizeimeisterschaften überreichen. Weiterhin wurden Astrid Garmeier (Bayern) und Christoph Garbrands (Niedersachsen) mit den Technikerpreisen weiblich und männlich ausgezeichnet. Günther Neureuther, Fachwart Selbstverteidigung im DPSK; Jochen Borchert, Geschäftsstelle des Polizeisportbeauftragten Rheinland-Pfalz 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 33 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 7 08.01.2014 16:44:12 Wettkampf- und Spitzensport Silbernes Lorbeerblatt für World Games-Goldstaffel Strahlende Gesichter im Schloss Bellevue nach der Auszeichnung durch das Staatsoberhaupt: Laura Ernicke, Stephanie Kasperski, Bundespräsident Joachim Gauck, Anke Palm und Julia Schatz (v. l.) Foto: Sebastian Bolesch L aura Ernicke (DLRG Luckenwalde), Stephanie Kasperski (Polizei Hessen), Anke Palm (Polizei Sachsen-Anhalt) und Julia Schatz (Polizei Berlin) erhielten am 25. Oktober 2013 im Schloss Bellevue in Berlin aus den Händen von Bundespräsident Joachim Gauck jeweils das silberne Lorbeerblatt. Diese Auszeichnung stellt bekanntlich die höchste sportliche Ehrung in Deutschland dar. Sie wird nur denjenigen Sportlerinnen und Sportlern zu Teil, die zum einen Höchstleistungen in ihrem Sport erbracht haben und zum anderen durch diese Leistungen auch eine vorbildliche menschliche und charakterliche Haltung widerspiegeln. In der Regel wird diese Ehrung von den jeweiligen Bundesinnenministern vorge- nommen. Nur bei besonderen Anlässen überreicht der Bundespräsident persönlich das Lorbeerblatt. An jenem Freitag war ein solcher besonderer Anlass. Neben den vier Rettungsschwimmerinnen waren weitere 84 Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland in die Berliner Residenz des Bundespräsidenten eingeladen. Nach der Feierstunde zur Verleihung des silbernen Lorbeerblatts gab es einen Empfang, bei dem auch persönliche Gespräche mit dem Bundespräsidenten möglich waren. Eine Schlossführung rundete schließlich diesen beeindruckenden Tag ab. Die vier Deutschen waren bei den IX. World Games 2013 in Cali (Kolumbien) am 28. Juli als 4 x 25 m-Rettungsstaffel an den Start gegangen und hatten mit neuem World Games-Rekord vor dem favorisierten Quartett aus Belgien den ersten Platz belegt. Die World Games sind die Weltspiele der nichtolympischen Sportarten, stehen unter der Schirmherrschaft des IOC und wurden seit ihrer Erstauflage 1981 mit Cali erstmals in Südamerika ausgetragen. Deutschland war mit Karlsruhe (1989) und Duisburg (2005) bereits zweimal Gastgeber. 2009 folgte Kaohsiung (Taiwan), 2017 finden die Spiele im polnischen Wrocław statt. Die Redaktion gratuliert den ausgezeichneten Polizeisportlerinnen und wünscht auch weiterhin das Ausbleiben von Verletzungen sowie sportliche Erfolge. 34 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 46 08.01.2014 16:52:28 Wettkampf- und Spitzensport Polizisten bei Deutschen Meisterschaften im Sportschießen gut dabei A uf der Olympia-Schießanlage in Gar ching-Hochbrück nahe München fanden vom 23. August bis 2. September 2013 die Deutschen Meisterschaften im Sportschießen statt. Um sich für die Deutsche Meisterschaft zu qualifizieren, mussten die Sportschützin/ der Sportschütze bei den jeweiligen Landesmeisterschaften oder einem höherwertigeren Wettkampf ein bestimmtes Limit/ eine bestimmte Norm erreicht haben. Von der Thüringer Polizei konnten acht Polizeibeamtinnen und -beamte ohne Spitzensportförderung das geforderte Limit über treffen und somit an dieser Meisterschaft teilnehmen. Die herausragendsten Leistungen der Polizeisportschützen erreichte Marco Angermann-Günzel mit seinen Mannschaftskameraden vom SV Geratal Elxleben 1957 in der Disziplin „Laufende Scheibe 50 m“. Im letzten Jahr noch Vizemeister, konnte dieses Team 2013 den Deutschen Meistertitel erringen. Die zweite Goldmedaille errang Marco Angermann-Günzel, ebenfalls mit der Mannschaft, in der Disziplin „Laufende Scheibe 50 m mix“. Hier verbesserte sich sein Team vom gar vom 3. Platz des Vorjahres. In der Disziplin „Olympische Schnellfeuerpistole“ belegte Torsten Berlet mit seiner Mannschaft vom FV SSZ Suhl den 3. Platz und verteidigte somit das Vorjahresergebnis. Weitere fünf Sportler komplettierten mit hervorragenden 5. und 6. Plätzen in den Disziplinen „Freie Pistole“, „Olympische Schnellfeuerpistole“ und „Standardpistole“ im Einzel sowie in der Mannschaft die Ergebnisse und unterstrichen wiederholt die guten Leistungen der thüringer Polizeisportschützen. Auch hessische Polizeibeamte erzielten in Garching-Hochbrück sehr achtbare Erfolge. So fuhren die beiden Beamten Christian Reitz und Aaron Sauter mit mehreren Medaillen, sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung nach Hause. In der Einzelwertung der Disziplin „KK Sport-Pistole“ wurde Christian Reitz Deutscher Meister und Aaron Sauter Vierter. Zusammen belegten beide mit der Mannschaft (SV Kriftel) den 1. Platz. Sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung der Disziplin „Olympische Schnellfeuerpistole“ wiederholten sich die o. g. Ergebnisse. Auch in der Disziplin „Standartpistole“ wurde Christian Reitz Deutscher Meister, Aaron Sauter belegte hier „nur“ den 19. Platz. Allerdings reichte dies wieder, um mit der Mannschaft vom SV Kriftel den 1. Platz zu erringen. Selbst in der Disziplin „Zentralfeuerpistole 30/38“ wiederholte sich die Einzel-Platzierung Reitz 1., Sauter 4. Platz. Diesmal reichte es in der Mannschaftswertung allerdings „nur“ für den Vizemeistertitel. Ein weiterer Deutscher Meistertitel für Christian Reitz in der Einzelwertung komplettierte das hessische Ergebnis, und zwar mit der Luftpistole. Den 2. Platz mit der Mannschaft (Priv. SSG zu Dresden) in der Disziplin „Olympische Schnellfeuerpistole“ errangen übrigens die beiden Angehörigen der Sportfördergruppe der sächsischen Polizei Philipp Wagenitz und Mathias Putzmann. Ersterer erreichte in der entsprechenden Einzelwertung Rang 8, letzterer Rang 11. Abschließend wollen wir einen Blick auf das Abschneiden der Kollegen der bayerischen Polizei werfen. Diese rekrutierten sich sowohl aus der Sportfördergruppe als auch aus dem Einzeldienst bzw. der Bereitschaftspolizei. Insgesamt waren elf Polizeibeamte in 18 verschiedenen Disziplinen am Start. Aus Gründen der Übersichtlichkeit beschränken wir uns folgend auf die er- reichten Podestplätze, sowohl in der Einzelals auch in der Mannschaftswertung. Deutsche Meister dürfen sich nennen Hubert Bichler (KK 3 x 20 Herren-Altersklasse) und Philipp Grimm (Freie Pistole). Deutsche Vizemeister wurden Hubert Bichler (KK Liegendkampf Herren-Altersklasse), Andreas Geuther (Luftgewehr), Ralf Hehn (Olympische Schnellfeuerpistole Juniorenklasse A), Michael Janker (KK 3 x 40) und Nicolas Schallenberger (KK 3 x 20). Jeweils dritte Plätze in der Einzelwertung errangen Hubert Bichler (KK 100 m Herren-Altersklasse sowie GK Liegendkampf) und Andreas Geuther (KK Liegendkampf). In fünf Disziplinen erreichten die Kollegen aus dem südlichsten deutschen Freistaat mit ihren Mannschaften Medaillenränge. So kamen Hubert Bichler und Hubert Schäffner in der Disziplin „KK Liegendkampf Herren-Altersklasse“ mit der Kgl. priv. HSG München 1406 auf das Goldtreppchen und in der Disziplin „GK Liegendkampf“ auf das Silbertreppchen. Michael Janker und Nicolas Schallenberger erreichten mit der Mannschaft Donaugau Regensburg sowohl in der Disziplin „KK 3 x 20“ als auch in der Disziplin „KK 3 x 40“ den Goldrang. Christian Huber wurde in der Disziplin „Freie Pistole Herren-Altersklasse“ mit der Mannschaft der SG 1354 Coburg Zweiter. Mannschaft des SV Geratal Elxleben 1957 in der Disziplin „Laufende Scheibe 50 m“ (von links): Carsten Krauße, Marco Angermann-Günzel (Polizei Thüringen), Nils Poltermann. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 35 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 5 08.01.2014 16:43:33 Wettkampf- und Spitzensport Goldader in der Kiesgrube 40. Kanurennsport-Weltmeisterschaften vom 27. August bis 1. September in Duisburg V om 27. August bis 1. September 2013 stand für die Rennkanuten mit den Weltmeisterschaften in Duisburg, das die Titelkämpfe nach 1979, 1987, 1995 und 2007 zum fünften Mal an der Wedau begrüßen konnte, der Saisonhöhepunkt an. Die deutschen Starter wussten ihren Heimvorteil zu nutzen und konnten am Ende der 44 Wettbewerbe mit acht WM-Titeln, sechs Silbermedaillen und zwei dritten Plätzen als erfolgreichste Nation auf die WM zurückblicken. Einmal mehr konnten dabei die Polizeisportler der Bundespolizei mit Erfolgsmeldungen glänzen. Bereits am ersten der beiden Finaltage sorgten sie mit vier Medaillen – darunter zwei goldenen – für schwarz-rot-goldenen Jubel an der Regattabahn: Auf der 1000 m-Strecke im Zweier-Kajak der Männer ließ Bundespolizist Max Rendschmidt mit seinem Partner Marcus Groß dank eines leidenschaftlichen Endspurts die gesamte Konkurrenz hinter sich und verwies die Duos aus Weißrussland und Ungarn auf die Max Rendschmidt (rechts) von der Bundespolizei nimmt Gratulationen für eine gelungene WM entgegen. Plätze. Auch im Frauen-Rennen der gleichen Disziplin gab es Edelmetall zu feiern: Bundespolizistin Carolin Leonhardt steuerte gemeinsam mit Conny Waßmuth eine Silbermedaille bei. Gegen das ungarische Duo Gabriella Szabó/Krisztina Fazekas, das mit zunehmender Distanz seinen Vorsprung auf letztlich mehr als 2,6 Sekunden ausbaute, gab es an diesem Tag kein Gegenmittel. Im prestigeträchtigen Duell der Olympiasieger im Einer-Canadier der Männer über 1000 m holte der Olympiasieger von London 2012 Sebastian Brendel Silber hinter seinem „Vorgänger“ der Pekinger Festspiele 2008 Attila Vajda aus Ungarn. Lediglich der Russe Ilja Schtokalow konnte den beiden bis ca. 200 m vor dem Ziel halbwegs Paroli bieten, musste dann jedoch dem Tempo der Spitze Tribut zollen und fiel noch auf Rang 5 zurück. Den zweiten Titel des Tages mit Beteiligung von Polizeisportlern gewann der C4 der Männer über 1000 m, in dem die Bundespolizisten Erik Rebstock, Peter Kretschmer und Erik Leue gemeinsam mit Kurt Kuschela auf dem letzten Streckenabschnitt den bis dahin die Konkurrenz dominierenden weißrussischen Vierer einfingen und ihn im Ziel noch um fast 0,8 Sekunden distanzieren konnten. Der zweite Finaltag der Titelkämpfe am Niederrhein begann wie der erste endete: mit einer Goldmedaille! Sebastian Brendel revanchierte sich auf der nichtolympischen Langstrecke über 5000 m, erpaddelte sich die erste Weltmeisterschaft seiner Karriere und verwies Attila Vajda, dem er am Vortag noch unterlegen war, mit 6,285 Sekunden Vorsprung auf Platz 2. Wie schon über die 1000 m-Distanz fochten die beiden Kontrahenten die Titelweihen letztlich im Duell aus: Bronzemedaillengewinner Mark Oldershaw aus Kanada fehlten bereits über 26 Sekunden zum Sieger. Ebenso auf das höchste Podesttreppchen durfte Bundespolizist Robert Nuck mit seinem „Hintermann“ Stefan Holtz dank des Sieges im Canadier-Zweier über die 200 m-Sprintstrecke klettern. Mit einem großartigen Finish setzte sich das deutsche Boot noch an die Spitze und überließ Alexander Kowalenko/Nikolai Lipkin (Russland) und Dimitri Rabchanka/Alexander Wauchetzki (Weißrussland) lediglich „Restmetall“. Erik Leue, frisch gebackener Weltmeister im C4, heimstebr mit Bronze im Einer-Canadier über 500 m eine weitere Trophäe ein. Hinter dem brasilianischen Sieger Isaquias Queiroz dos Santos und dem Usbeken Wadim Menkow setzte er sich in einem engen Dreikampf gegen Ilja Schtokalow aus Russland und den Weißrussen Janis Haraza durch. Auch die beiden 2013 bereits mit WM-Titeln dekorierten Sebastian Brendel und Robert Nuck stockten ihre Ausbeute noch auf: Mit dem Bundespolizisten Stefan Kiraj sowie Stefan Holtz gab es im Canadier-Einer-Staffelwettbewerb über 4 x 200 m hinter dem russischen Quartett Silber. Insgesamt sahen 17.500 Zuschauer die 242 Rennen. Dazu kommen neben den zahllosen Mitfiebernden, die per Rundfunk und Fernsehen von über 200 Journalisten aus 16 Ländern informiert wurden, allein 500.000 Nutzer des Livestreams im Internet. Auch 2013 in der Erfolgsspur: Bundespolizist Sebastian Brendel Fotos: Deutscher Kanu-Verband Gesamt-Weltcup für Sebastian Brendel Wenige Tage nach den in Duisburg gekürten Weltmeistern im Kanurennsport standen auch die Gesamtsieger in der Weltcup-Wertung fest. Weltmeister und Olympiasieger Sebastian Brendel von der Bundespolizei ist dabei ein Hattrick gelungen: Nach 2011 und 2012 steht er 2013 zum dritten Mal in Folge an der Spitze der Wertung. Mit 38 Punkten setzte sich der gebürtige Schwedter vor dem Litauer Jewgeni Schuklin (32 Punkte) und Ivan Schtyl aus Russland (28 Punkte) durch und ist sich des Stellenwertes des Triumphes durchaus bewusst: „Ich freue mich sehr über den erneuten Weltcup-Gesamtsieg, beweist er doch ein konstant hohes Leistungsniveau – und das bereits zum dritten Mal! Es ist nur schade, dass diese Auszeichnung immer etwas untergeht. Eine offizielle Ehrung, beispielsweise im Rahmen der Weltmeisterschaft, wäre schon schön gewesen.“ Auch in der Summe der Resultate in den olympischen Mannschaftsboot-Disziplinen sind die Athleten des Deutschen Kanu-Verbandes Spitze: Mit 146 Punkten belegen sie Rang 1, knapp vor Russland (144 Punkte) und Polen (122 Punkte). 36 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 78 08.01.2014 17:04:08 Wettkampf- und Spitzensport Einmal Gold und dreimal Silber im Gepäck 43. Ruder-Weltmeisterschaften im südkoreanischen Chungju V om 25. August bis 1. September fanden auf dem Tangeum-See im südkoreanischen Chungju die 43. Ruder-Weltmeisterschaften statt - erst zum zweiten Mal auf dem asiatischen Kontinent. Von den acht Podestplätzen für die in 20 Booten angetretenen deutschen Starter entfielen genau die Hälfte auf Beteiligungen von Sportlern der Polizeien aus Bund und Ländern – darunter auch der Weltmeistertitel des Doppelvierers der Frauen. Annekatrin Thiele und Britta Oppelt (beide Bundespolizei) wurden gemeinsam mit Julia Richter und Carina Bär im Doppelvierer klar ihrer Favoritenrolle gerecht und zeigten eine souveräne Vorstellung. Vom Start weg in Führung ließen sie der Konkurrenz keine Chance und hatten im Ziel über drei Sekunden Vorsprung vor dem kanadischen Boot, dem das polnische Quartett auf dem dritten Platz folgte. Dem zweiten Platz bei den Olympischen Spielen 2012 in London folgte nunmehr also der Weltmeistertitel. In umgekehrter Reihenfolge erging es dem männlichen Pendant mit dem Dresdner Bundespolizisten Karl Schulze. Im Quartett mit Paul Heinrich, Lauritz Schoof und Tim Grohmann lieferte sich das Boot ein Jahr nach dem Olympiagold auf dem Dorney Lake mit dem kroatischen Doppelvierer erneut einen harten Kampf, den im Rennen das britische Boot als zweiter Titelkandidat zusätzlich spannend machte. Im Gold-Jubel beim Doppelvierer der Frauen. Ziel trennte das Trio lediglich etwas mehr als eine Sekunde, nur gelang dem in der Londoner Besetzung angetretenen Rivalen aus Südost-Europa die Revanche für den entgangenen Olympiasieg und er verwies Deutschland sowie Großbritannien in einem engen Finale auf die Plätze. Nach hartem Kampf gab es für den Deutschland-Achter Silber auf dem Tangeum-See. Fotos: Oliver Quickert / rudern.de Einen hervorragenden zweiten Platz belegte auch der Zweier mit Steuermann, dem neben Steuermann Jonas Wiesen und Paul Schröter auch Bundespolizist Bastian Bechler angehörte. Hinter Italien, das unangefochten und mit einem Vorsprung von über drei Sekunden den Sieg holte, gelang es dem Boot des DRV, die im Schlussdrittel noch einmal angreifenden Franzosen auf Distanz zu halten und auf Platz drei zu verweisen. Für den Achter der Männer schloss sich ein Kreis: War das olympische Finale von Peking vor fünf Jahren das bislang letzte Großereignis, bei dem die Deutschen nicht auf dem obersten Treppchen standen (8. Platz), musste das Boot mit Hannes Ocik von der Polizei Mecklenburg-Vorpommern in Südkorea um eine halbe Sekunde den Briten den Vortritt lassen. DRV-Cheftrainer Marcus Schwarzrock ordnete die Silbermedaille angesichts des vollzogenen Mannschaftsumbaus richtig ein: „Nach drei Weltmeistertiteln und einem Olympiasieg in Folge ist ein zweiter Platz bei einer Weltmeisterschaft immer noch als Erfolg zu werten.“ 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 37 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 79 08.01.2014 17:04:09 Wettkampf- und Spitzensport Nächste Station Sotschi Eine Vorschau auf die XXII. Olympischen Winterspiele 2014 aus der Sicht der Bundespolizeisportschule Bad Endorf I n wenigen Wochen steht das große Highlight des Sportwinters 2013/14, die XXII. Olympischen Winterspiele von Sotschi auf dem Kalender und eine Sportschule der Bundespolizei fiebert nicht ohne Grund diesem sportlichen Event entgegen – die Bundespolizeisportschule in Bad Endorf. Es sind schon die zehnten Winterspiele, an denen Polizeisportler des Bundes teilnehmen dürfen und dessen Sportlerinnen und Sportler aller Voraussicht nach wieder ein gewichtiges Wörtchen bei der Medaillenvergabe werden mitreden können. Zur Erinnerung: Bei den letzten Olympischen Winterspielen stammten von den 153 deutschen Olympioniken nicht weniger als 25 Athleten aus dem Kreise der Bundespolizeisportschule Bad Endorf und diese gewannen acht olympische Medaillen. Wie sehen nun die Aussichten für diese Einrichtung vier Jahre später aus, kurz vor dem Ende der XXII. Winterolympiade? Das Team Vor einer Teilnahme an Olympischen Spielen gilt es zuerst die gestrengen Normen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), früher NOK, zu erfüllen. Diese verlangen in der Regel den Nachweis der Zugehörigkeit zur Weltklasse, zumeist durch eine Top-8-Platzierung oder zwei Ergebnisse unter den besten 15 oder 16 in Weltcupwettbewerben. Die Entscheidung, ob man die begehrte Olympiaeinkleidung erhält, fällt in diesem Winter am 18. Dezember und am 23. Januar durch eine Nominierungskommission. An der Sportschule in Bad Endorf hofft man auf 20 plus x Polizeisportler, welche die deutschen Farben in Russland repräsentieren dürfen. Die Medaillenchancen Angeführt werden dürfte das Winter-Olympiateam der Bundespolizei durch den amtierenden Olympiasieger im Rennrodeln der Männer, PM Felix Loch. Der junge Berchtesgadener ist zwar frei von Nominierungssorgen, hat aber mit dem wieder erstarkten PHM David Möller schon einen harten Konkurrenten im eigenen Team. Als absolute Medaillenkandidaten sind auch die Miesbacher Weltmeisterin des Vorjahres, PM`in Natalie Geisenberger, und gleich zwei Doppelsitzer mit Bundespolizeibeteiligung zu sehen. POM Tobias Arlt und PM Sascha Benecken lieferten sich mit ihren Doppelpartnern von der Bundeswehr, Tobias Wendl und Toni Eggert, zu Saisonbeginn ein packendes Duell um die Weltspitze in ihrer Disziplin. Bleibt zu hoffen, dass dies auch in wenigen Wochen in Sotschi der Fall sein wird. Gespannt ist man an der Sportschule auch auf das Abschneiden unserer zweiten Sportart im Eiskanal, dem Bobsport. Große Hoffnungen verbinden sich mit dem Shootingstar des letzten Winters, unserem jüngsten Weltmeister im Zweierbob, dem Im Frühjahr besuchte der damalige Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich die Saisonabschlussfeier der Bundespolizeisportschule Bad Endorf. Vordere Reihe (v.l.): Isabella Laböck, Ulrike Gräßler, Amelie Kober, Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich, Carina Vogt, Natalie Geisenberger – Mittlere Reihe (v.l.): Sascha Benecken, Francesco Friedrich – Hintere Reihe (v.l.): Johannes Ludwig, Andreas Bredau, Felix Loch, Björn Kircheisen, Tobias Arlt, Marko Hübenbecker 38 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 72 08.01.2014 16:58:42 Wettkampf- und Spitzensport 24-jährigen Bobpiloten PMA Francesco Friedrich. Wird er den Heimvorteil der Russen auf einer neuen Anlage kompensieren können? Eine ähnliche Frage wird sich auch seine Mannschaftkollegin PHMin Cathleen Martini stellen, die schon fast als Routinier im Bobsport der Damen anzusehen ist. Sie wird mit ihren deutschen Mitstreiterinnen aber voraussichtlich schwere Konkurrenz von den nordamerikanischen Schlitten bekommen, wenn es um die Medaillenvergabe geht. Neben den Piloten aus dem Team der Bundespolizei gehen auch unsere Anschieber mit großen Erwartungen in die in diesen Tagen beginnende Weltcupsaison. Die baumlangen Bremser POM Marko Hübenbecker und POM Andreas Bredau sind sicherlich gut vorbereitet für die Hatz im Eiskanal, aber immer abhängig von ihrem Piloten und dessen Gefühl an den Lenkseilen. In den Skisportarten erfreut man sich in Bad Endorf an der Entwicklung der alpinen Rennläuferin PMin Veronique Hronek. Diese liefert im Skizirkus immer stabilere Leistungen ab und könnte durchaus in die Fußstapfen der legendären Martina Ertl treten. Ein großes Publikumsinteresse im Wintersport löst seit einigen Jahren der Biathlonsport aus, nicht zuletzt wegen des Spannungsbogens bei den Schießeinlagen, der jeden Zuseher in seinen Bann zieht. Eine feste Größe in dieser Sportart ist dabei unser Vorzeigeathlet PM Arnd Peiffer. Der Niedersachse hatte zwar im Vorjahr eine durchwachsene Saison, ist aber nach seinen jüngsten Leistungen wieder als ganz heißes Eisen sowohl in den Einzel- als auch in den Staffelwettbewerben anzusehen. Die Teamwettkämpfe machen auch einen besonderen Reiz bei den Skilangläufen aus. Berechtigte Hoffnungen auf einen Einsatz in den deutschen Viererquartetten machen sich die beiden Allgäuer Langläufer PHM`in Katrin Zeller und PM Hannes Dotzler sowie der Thüringer PM Franz Göring. Bei den Erwartungen kann man immer wieder auf den Uraltspruch verweisen, der da lautet: „Staffelwettbewerbe haben ihre eigenen Gesetze!“ In der Nordischen Kombination bedeutet dieses Gesetz seit Jahrzehnten regelmäßige Medaillengewinne durch das deutsche Team. Ob 2006 oder 2010, stets stand auch ein Kombinierer der Bundespolizei mit auf dem Siegerpodest: PM Björn Kircheisen. Der neunfache Olympia- und WM-Medaillengewinner will auch in Sotschi wieder einen Treppchenplatz ergattern, wenngleich es ihm auch die Konkurrenz aus dem eigenen Lager nicht einfach machen wird. rin von 2009, PM`in Ulrike Gräßler, gleich auf drei Weltklasseathletinnen zählen. Ebenso drei Bundespolizistinnen könn ten in den Parallelwettbewerben bei den Snowboarderinnen in Sotschi an den Start gehen. Für POM`in Amelie Kober, der Silbermedaillengewinnerin von Turin, wären es schon die dritten Winterspiele. Die Überraschungsweltmeisterin im Parallel-Riesenslalom von 2013, PM`in Isabella Laböck, hofft auf Bestform in Sotschi und PM`in Anke Karstens zeigte in Vancouver 2010 als Olympiafünfte, dass auch sie zu absoluten Topleistungen imstande ist. In der letzten Saison wurde Francesco Friedrich jüngster Zweierbob-Weltmeister aller Zeiten. Tritt der Sachse in die Fußstapfen von André Lange? Foto: BSD Besonders gespannt kann man aus Sportschulsicht auch auf eine Olympiapremiere blicken, den Skisprungwettbewerben der Frauen. Hier können wir mit der PMA`in Carina Vogt, PMA`in Svenja Würth und der ersten deutschen WM-Medaillengewinne- Fazit Es ist zwar immer ein heikles Unterfangen Medaillenprognosen abzugeben, insbesondere bei eigenen Sportlern. Zu sehr ist für den Athleten die berühmte Tagesform zur Stunde x und das Quäntchen Glück ausschlaggebend für Tränen der Freude oder manchmal der Enttäuschung. Auf der anderen Seite gilt der olympische Spruch „Dabei sein ist alles!“ schon lange nicht mehr. Deshalb wagen wir an dieser Stelle folgende Prognose: Nach elf Medaillen in Turin 2006 und acht Medaillen in Vancouver 2010, könnten dieses Mal zehn Medaillen plus x drin sein – wenn der olympische Geist unserer Mannschaft am Rande des Kaukasus wohl gesonnen sein sollte, keine utopische Annahme. In Vancouver kam Natalie Geisenberger auf den Bronzerang. Auch in Sotschi zählt sie zu den ganz heißen Medaillenkandidaten. Foto: BSD 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 39 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 73 08.01.2014 16:58:43 Wettkampf- und Spitzensport Bloß nichts verpassen! Unser Zeitplan für die Olympiatage 2014 hilft, die Auftritte von Pechstein, Friedrich & Co. nicht zu versäumen Am 8. Februar 2014 starten die XXII. Olympischen Winterspiele in Sotschi. Die letzten Medaillen in insgesamt 98 Entscheidungen werden am 23. Februar 2014 übergeben, den Schlusspunkt setzt traditionell das Eishockey-Finale der Männer. Im Folgenden wird der Zeitplan mit den Zeitangaben nach der mitteleuropäischen Zeit angegeben. In Sotschi ist es entsprechend drei Stunden später. Donnerstag, 6. Februar 2014 07.00 - 13.40 Uhr Snowboard, Slopestyle, Herren - Qualifikation 07.00 - 13.40 Uhr Snowboard, Slopestyle, Damen - Qualifikation 15.00 - 15.45 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Damen - Qualifikation 16.30 - 19.55 Uhr Eiskunstlauf, Mannschaft - Herren, Kurzprogramm 16.30 - 19.55 Uhr Eiskunstlauf, Mannschaft - Paare, Kurzprogramm Freitag, 7. Februar 2014 17.00 - 20.00 Uhr Eröffnungsfeier Sonnabend, 8. Februar 2014 Entscheidungen 09.45 - 10.55 Uhr Snowboard, Slopestyle, Herren 11.00 - 12.05 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Skiathlon 2 x 7,5 km, Damen 12.30 - 15.25 Uhr Eisschnelllauf, 5000 m, Herren 15.30 - 17.20 Uhr Biathlon, 10 km Sprint, Herren 19.00 - 20.35 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Damen Weitere Wettkämpfe 06.30 - 08.10 Uhr Snowboard, Slopestyle, Herren - Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe A: USA - Finnland 14.00 - 16.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe A: Kanada - Schweiz 15.00 - 15.30 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Damen - Qualifikation 15.30 - 19.05 Uhr Rodeln, Einsitzer, Männer - 1./2. Lauf 15.30 - 20.05 Uhr Eiskunstlauf, Team - Eistanz, Kurzprogramm 15.30 - 20.05 Uhr Eiskunstlauf, Team - Damen, Kurzprogramm 15.30 - 20.05 Uhr Eiskunstlauf, Team - Paare, Kür 17.30 - 18.35 Uhr Skispringen, Einzel/Normalschanze, Herren - Qualifikation Sonntag, 9. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Abfahrt, Herren 10.15 - 11.25 Uhr Snowboard, Slopestyle, Damen 11.00 - 12.45 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Skiathlon 2 x 15 km, Herren 12.30 - 14.35 Uhr Eisschnelllauf, 3000 m, Damen 15.30 - 17.20 Uhr Biathlon, 7,5 km Sprint, Damen 15.30 - 19.05 Uhr Rodeln, Einsitzer, Männer - 3. /4. Lauf 16.00 - 19.10 Uhr Eiskunstlauf, Team - Eistanz, Kür 18.30 - 20.15 Uhr Skispringen, Einzel/Normalschanze, Herren Weitere Wettkämpfe 07.30 - 08.40 Uhr Snowboard, Slopestyle, Damen - Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe B: Schweden - Japan 14.00 - 16.30 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe B: Russland - Deutschland 16.00 - 19.10 Uhr Eiskunstlauf, Team - Herren, Kür 16.00 - 19.10 Uhr Eiskunstlauf, Team - Damen, Kür Montag, 10. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 13.10 Uhr Ski alpin, Kombination, Damen 10.45 - 13.35 Uhr Shorttrack, 1500 m, Herren 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 12,5 km Verfolgung, Herren 17.00 - 17.25 Uhr Eisschnelllauf, 500 m, Herren 19.00 - 20.35 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Herren Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 10.45 - 13.35 Uhr Shorttrack, 500 m, Damen - Vorläufe 10.45 - 13.35 Uhr Shorttrack, 3000 m, Staffel, Damen - Vorläufe 11.00 - 13.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe A: USA - Schweiz 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 15.00 - 16.20 Uhr Ski-Freestyle, Buckelpiste, Herren - Qualifikation 15.45 - 18.40 Uhr Rodeln, Einsitzer, Frauen - 1./2. Lauf 16.00 - 18.30 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe A: Finnland - Kanada 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde Dienstag, 11. Februar 2014 Entscheidungen 10.00 - 11.05 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Damen 13.00 - 14.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Sprint (Freistil), Herren 13.00 - 14.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Sprint (Freistil), Damen 13.45 - 17.00 Uhr Eisschnelllauf, 500 m, Damen 15.30 - 18.45 Uhr Rodeln, Einsitzer, Frauen - 3./4. Lauf 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 10 km Verfolgung, Damen 18.30 - 20.05 Uhr Skispringen, Einzel/Normalschanze, Damen 18.30 - 19.35 Uhr Snowboard, Halfpipe, Herren Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 07.00 - 08.25 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Damen - Qualifikation 11.00 - 11.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf Sprint (Freistil), Herren - Qualifikation 40 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 74 08.01.2014 17:17:51 Wettkampf- und Spitzensport 11.00 - 11.50 Uhr Ski nordisch, Langlauf Sprint (Freistil), Damen - Qualifikation 11.00 - 13.30 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe B: Deutschland - Schweden 11.00 - 17.00 Uhr Snowboard, Halfpipe, Herren - Qualifikation 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 16.00 - 19.25 Uhr Eiskunstlauf, Paare - Kurzprogramm 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 16.00 - 18.30 Uhr Eishockey, Frauen - Gruppe B: Russland - Japan Mittwoch, 12. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Abfahrt, Damen 10.30 - 14.15 Uhr Ski nordisch, Kombination, Männer, Einzel, Normalschanze /10 km 15.00 - 16.40 Uhr Eisschnelllauf, 1000 m, Herren 15.15 - 17.35 Uhr Rodeln, Doppelsitzer 16.45 - 20.00 Uhr Eiskunstlauf, Paare - Kür 18.30 - 19.35 Uhr Snowboard, Halfpipe, Damen Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe A: Schweiz - Finnland 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 11.00 - 17.00 Uhr Snowboard, Halfpipe, Damen - Qualifikation 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe A: Kanada - USA 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe C: Tschechien - Schweden 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe C: Lettland - Schweiz Donnerstag, 13. Februar 2014 Entscheidungen 10.30 - 11.40 Uhr 11.00 - 12.40 Uhr 11.00 - 13.30 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Herren Ski nordisch, Langlauf 10 km (klassisch), Damen Shorttrack, 500 m, Damen 15.00 - 16.40 Uhr Eisschnelllauf, 1000 m, Damen 15.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 20 km, Herren 17.15 - 18.30 Uhr Rodeln, Staffel Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 07.15 - 09.00 Uhr Ski-Freestyle, Slopestyle, Herren - Qualifikation 08.30 - 10.20 Uhr Skeleton, Frauen - 1./2. Lauf 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe B: Japan - Deutschland 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe B: Finnland - Österreich 11.00 - 13.30 Uhr Shorttrack, 1000 m, Herren - Vorläufe 11.00 - 13.30 Uhr Shorttrack, 5000 m, Staffel, Herren - Vorläufe 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer Gruppe A: Russland - Slowenien 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe A: Slowakei - USA 16.00 - 20.30 Uhr Eiskunstlauf, Herren - Kurzprogramm 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe B: Kanada - Norwegen 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Frauen Gruppe B: Schweden - Russland Freitag, 14. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 13.40 Uhr Ski alpin, Kombination, Herren 11.00 - 12.55 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 15 km (klassisch), Herren 13.30 - 18.40 Uhr Skeleton, Frauen - 3./4. Lauf 15.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 15 km, Damen 16.00 - 20.25 Uhr Eiskunstlauf, Herren - Kür 18.30 - 19.35 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Damen Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe C: Tschechien - Lettland 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 13.30 - 18.40 Uhr Skeleton, Männer - 1./2. Lauf 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer Gruppe C: Schweden - Schweiz Die Adler Arena hat eine Kapazität von 8 000 Zuschauern und bietet Platz für eine 400-Meter-Eisbahn, auf der im Februar die Eisschnelllauf-Wettbewerbe ausgetragen werden. Nach den Spielen kann die Halle abgebaut und in einer anderen Stadt als Messehalle wiederaufgebaut werden. Foto: Sascha Krotow 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 41 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 75 08.01.2014 17:17:51 Wettkampf- und Spitzensport 14.45 - 16.00 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Damen - Qualifikation 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe B: Kanada - Österreich 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe B: Norwegen - Finnland 18.30 - 19.35 Uhr Skispringen, Einzel/Großschanze, Herren - Qualifikation Montag, 17. Februar 2014 Sonnabend, 15. Februar 2014 Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 08.00 - 09.30 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, Herren - Qualifikation 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen, 1 Halbfinale 14.45 - 16.00 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Herren - Qualifikation 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Frauen, Halbfinale Entscheidungen 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Super G, Damen 11.00 - 12.30 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 4 x 5 km, Damen 11.00 - 13.55 Uhr Shorttrack, 1000 m, Herren 11.00 - 13.55 Uhr Shorttrack, 1500 m, Damen 14.30 - 16.25 Uhr Eisschnelllauf, 1500 m, Herren 15.45 - 18.05 Uhr Skeleton, Männer - 3. /4. Lauf 18.30 - 20.15 Uhr Skispringen, Einzel/Großschanze, Herren Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Viertelfinale 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe A: Slowakei - Slowenien 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Viertelfinale 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe A: USA - Russland 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe C: Schweiz - Tschechien 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe C: Schweden - Lettland Sonntag, 16. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 10.10 Uhr Ski alpin, Super G, Herren 10.15 - 11.05 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, Damen 11.00 - 13.30 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 4 x 10 km, Herren 15.00 - 16.50 Uhr Eisschnelllauf, 1500 m, Damen 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 15 km Massenstart, Herren Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 08.00 - 09.10 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, Damen - Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Spiel um Plätze 5-8 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe B: Österreich - Norwegen 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Vorrunde 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer Gruppe A: Russland - Slowakei 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer - Gruppe A: Slowenien - USA 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Vorrunde 16.00 - 19.45 Uhr Eiskunstlauf, Eistanz - Kurzprogramm 17.15 - 19.55 Uhr Bob, Zweierbob, Männer - 1. /2. Lauf 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer Gruppe B: Finnland - Kanada 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Frauen: 1 Spiel um Plätze 5-8 Entscheidungen 10.30 - 11.30 Uhr Snowboard, Snowboard Cross, Herren 15.30 - 18.00 Uhr Bob, Zweierbob, Männer - 3./4. Lauf 16.00 - 17.20 Uhr Biathlon, 12,5 km Massenstart, Damen 16.00 - 19.35 Uhr Eiskunstlauf, Eistanz - Kür 18.15 - 20.10 Uhr Skispringen, Mannschaft/Großschanze, Herren 18.30 - 19.35 Uhr Ski-Freestyle, Sprung, Herren Dienstag, 18. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 13.10 Uhr Ski alpin - Riesenslalom, Damen 10.30 - 13.45 Uhr Ski nordisch, Kombination, Männer, Einzel, Großschanze/10 km 10.30 - 12.30 Uhr Shorttrack, 3000 m-Staffel, Damen 14.00 - 17.00 Uhr Eisschnelllauf, 10.000 m, Herren 18.30 - 19.35 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Herren Weitere Wettkämpfe 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Männer, Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 06.00 - 09.00 Uhr Curling, Frauen, Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer: Viertelfinal-Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Frauen, Spiel um Platz 7 10.30 - 12.30 Uhr Shorttrack, 500 m, Herren - Vorläufe 10.30 - 12.30 Uhr Shorttrack, 1000 m, Damen - Vorläufe 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Männer, Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen, Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinal-Qualifikation 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Frauen, Spiel um Platz 5 14.45 - 16.25 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Herren - Qualifikation 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer, Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Frauen, Entscheidungsspiele für Halbfinal-Qualifikation 16.15 - 18.10 Uhr Bob, Zweierbob, Frauen - 1./2. Lauf 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinal-Qualifikation (2 Spiele) Mittwoch, 19. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 13.10 Uhr Ski alpin - Riesenslalom, Herren 10.00 - 12.05 Uhr Snowboard, Parallel-Riesenslalom, Herren, 10.00 - 12.05 Uhr Snowboard, Parallel-Riesenslalom, Damen 42 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 76 08.01.2014 17:17:51 Wettkampf- und Spitzensport 12.45 - 14.00 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Team-Sprint (klassisch), Herren 12.45 - 14.00 Uhr Ski nordisch, Langlauf - Team-Sprint (klassisch), Damen 14.30 - 16.20 Uhr Eisschnelllauf, 5000 m, Damen 15.30 - 17.30 Uhr Biathlon, Mixed-Staffel, 2 x 6 plus 2 x 7,5 km 17.15 - 19.20 Uhr Bob, Zweierbob, Frauen - 3./4. Lauf Weitere Wettkämpfe 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Parallel-Riesenslalom, Herren - Qualifikation 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Parallel-Riesenslalom, Damen - Qualifikation 09.00 - 11.30 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinale 10.15 - 12.00 Uhr Ski nordisch, Langlauf Team-Sprint (klassisch), Herren - Qualifikation 10.15 - 12.00 Uhr Ski nordisch, Langlauf Team-Sprint (klassisch), Damen - Qualifikation 11.00 - 14.00 Uhr Curling, Frauen - Halbfinale (1-4 / 2-3) 13.30 - 16.00 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinale 16.00 - 20.30 Uhr Eiskunstlauf, Damen - Kurzprogramm 16.00 - 19.00 Uhr Curling, Männer - Halbfinale (1-4 / 2-3) 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer, Viertelfinale (2 Spiele) 13.00 - 15.30 Uhr Eishockey, Frauen, Spiel um Platz 3 14.30 - 17.55 Uhr Curling, Frauen, Finale 18.30 - 19.25 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Damen 16.00 - 20.10 Uhr Eiskunstlauf, Damen - Kür 18.00 - 21.00 Uhr Eishockey, Frauen, Finale Weitere Wettkämpfe 08.45 - 09.25 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Herren - Qualifikation 15.30 - 16.45 Uhr Ski-Freestyle, Halfpipe, Damen - Qualifikation Freitag, 21. Februar 2014 Entscheidungen 09.30 - 12.30 Uhr Curling, Männer, Spiel um Platz 3 10.30 - 12.00 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Damen 13.45 - 18.25 Uhr Ski alpin, Slalom, Damen 14.30 - 17.55 Uhr Curling, Männer, Finale 15.30 - 17.30 Uhr Biathlon, 4 x 6 km, Damen 17.30 - 20.15 Uhr Shorttrack, 500 m, Herren 17.30 - 20.15 Uhr Shorttrack, 5000 m-Staffel, Herren 17.30 - 20.15 Uhr Shorttrack, 1000 m, Damen Weitere Wettkämpfe 08.45 - 09.25 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Damen - Qualifikation 13.00 - 15.30 Uhr Eishockey, Männer, Halbfinale 14.30 - 16.25 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Herren - Quali 14.30 - 16.25 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Damen - Quali 18.00 - 20.30 Uhr Eishockey, Männer, Halbfinale Sonnabend, 22. Februar 2014 Entscheidungen 10.15 - 12.20 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Herren 10.15 - 12.20 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Damen 10.30 - 12.25 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 30 km Massenstart (Freistil), Damen 13.45 - 18.50 Uhr Ski alpin, Slalom, Herren 14.30 - 17.05 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Herren 14.30 - 17.05 Uhr Eisschnelllauf, Teamverfolgung, Damen 15.30 - 17.40 Uhr Biathlon, 4 x 7,5 km, Herren 16.00 - 18.55 Uhr Eishockey, Männer, Spiel um Platz 3 Der Eisberg Eislaufpalast wurde 2012 fertiggestellt und hat eine Kapazität von 12 000 Plätzen. Auch diese Halle, in der Eiskunstlaufen und Shorttrack stattfinden werden, ist so konzipiert, dass sie nach Olympia an einen anderen Ort versetzt werden kann. Foto: Luu Donnerstag, 20. Februar 2014 Entscheidungen 09.00 - 09.50 Uhr Ski nordisch, Kombination, Männer, Team, Großschanze /4 x 5 km 09.30 - 12.30 Uhr Curling, Frauen, Spiel um Platz 3 10.30 - 12.00 Uhr Ski-Freestyle, Ski Cross, Herren Weitere Wettkämpfe 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Herren - Qualifikation 06.15 - 08.00 Uhr Snowboard, Parallel-Slalom, Damen - Qualifikation 17.30 - 20.05 Uhr Bob, Viererbob - 1./2. Lauf 17.30 - 20.00 Uhr Eiskunstlauf, Schaulaufen Sonntag, 23. Februar 2014 Entscheidungen 08.00 - 10.55 Uhr Ski nordisch, Langlauf - 50 km Massenstart (Freistil), Herren 10.30 - 13.05 Uhr Bob, Viererbob - 3./4. Lauf 13.00 - 15.55 Uhr Eishockey, Männer, Finale 17.00 - 19.30 Uhr Abschlussfeier XXII. Olympische Winterspiele 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 43 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 77 08.01.2014 17:17:52 Wissenswertes Entwicklungshilfeprojekt „Judo for Ethiopians“ schreitet voran Symbolische Übergabe der in Deutschland gespendeten Judomatten und -anzüge auf dem Gelände der Deutschen Botschaft in Addis Abeba durch Patrick Wegner (im Vordergrund links), Kulturreferent der Deutschen Botschaft, an Mr. Girmaye (im Vordergrund rechts), Vertreter des äthiopischen Judoverbandes, am 22. November 2013. In zweiter Reihe Johannes (3. v. l.) und Regina Daxbacher (4. v. l.). Z Übergabe einer äthiopischen Staatsflagge durch den Vorsitzenden des äthiopischen Judoverbandes als Zeichen der Freundschaft im Anschluss an das Großtraining in Addis Abeba am 16. November 2013. um mittlerweile fünften Mal war Jo hannes Daxbacher, ehemaliger Spitzensportler der bayerischen Bereitschaftspolizei, für das von Ihm 2010 ehrenamtlich ins Leben gerufene humanitäre Entwicklungshilfeprojekt „Judo for Ethiopians“ im ostafrikanischen Äthiopien. Der Polizeihauptkommissar und zweifache Judo-Polizei-Europameister ist im Zivil leben u. a. Vizepräsident des äthiopi schen Judoverbandes. Diesmal, vom 15. bis 24. November 2013, begleitete er seine Frau Regina, ebenfalls Judogroßmeisterin. Sie war durch das Auswärtige Amt und den DOSB als Judo-Expertin für ein Kurzzeitprojekt berufen worden. In dieser Funktion nahm sie u. a. an der symbolischen Übergabe von in Deutschland gespendeten gebrauchten Judomatten und -anzügen in der Deutschen Botschaft in Addis Abeba an Mr. Girmaye vom äthiopischen Judoverband teil. Im Rahmen des Kurzzeitprojekts unterstützte das Auswärtige Amt bei den Transportkosten für das Spendenmaterial 44 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 12 08.01.2014 16:45:41 Wissenswertes und übernahm die Reisekosten für entsandte Judo-Expertin. Inhalt und Ziel des Entwicklungshilfeprojekts „Judo for Ethiopians“ ist es, Judo als Sport für jedermann sowie als olympische Sportart in Äthiopien zu etablieren und auf eine entsprechend breite Basis zu stellen. Dazu soll eine langfristig funktionierende Judo-Verbandsstruktur aufgebaut werden. Gleichzeitig sollen durch das Judotraining die dem Judo immanenten persönlichkeitsbildenden „Judo-Werte“ wie Respekt, Verantwortungsbewusstsein und Freundschaft nachhaltig entwickelt werden. Das Ehepaar Daxbacher nahm die Gelegenheit des gemeinsamen Aufenthalts in Äthiopien wahr, um neben der Fortbildung angehendender Übungsleiter auch mehrere große, bis zu 160 Teilnehmer umfassende Judolehrgänge durchzuführen. Dabei waren sie u. a. auch an der italienischen und der deutschen Schule in Addis Abeba, wobei sie die jeweilige Schulleitung überzeugen konnten, in Zukunft Judo als festen Unterrichtsbestandteil durch äthiopische Übungsleiter anzubieten. Selbst der Sportminister des Bundeslandes Amhara im Nordosten des Landes war nach einer entsprechenden Judovorführung und vorangegangener diplomatischer Vorarbeit begeistert. Da er auf der Suche nach einer gut strukturierten Sportart ist, wird er nun Judo in seinem Bundesland anbieten. Aufgrund der Tatsache, dass Johannes Daxbacher Polizeibeamter sowie Mitglied des Bayerischen Polizeisportkuratoriums Johannes Daxbacher (rechts) bei Director Commissioner Asefa Abiyu, Chef der äthiopischen Bundespolizei, in dessen Büro in Addis Abeba am 21. November 2013. (BPSK) ist, erhielt er auch anlässlich seines jüngsten Äthiopienbesuchs eine Einladung der äthiopischen Polizei. Diesmal lud ihn der oberste Polizeichef der äthiopischen Bundespolizei, Director Commissioner Asefa Abiyu, persönlich ein. Dieser zeigte großes Interesse am Judo, bietet es doch gegenüber Schusswaffenanwendung oder Schlägen und Tritten ein oft verhältnismäßigeres Mittel zur Konfliktlösung. Auch am Aufbau der Polizeisportorganisationen in Bayern (BPSK) bzw. Deutschland (DPSK) zeigte er sich interessiert. Diese Gedanken innerhalb der obersten äthiopischen Polizeiführung wurden auch von der Deutschen Botschaft in Addis Abeba äußerst positiv aufgenommen und als zukunftsträchtig eingeschätzt. Insgesamt wird dem Entwicklungshilfeprojekt „Judo for Ethiopians“ seitens des Auswertigen Amtes hohe Bedeutung beigemessen, unterstützte es dieses doch durch das diesjährige Kurzzeitprojekt nach 2012 bereits zum zweiten Mal. Wir wünschen unserem Kollegen Daxbacher weiterhin gutes Gelingen bei seinem Engagement für das breite Bekanntmachen und die Etablierung des Judosports in Äthiopien. Mögen auch seine Bemühungen sowie die seiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter um das Einwerben von Judo-Sachspenden für Äthiopien weiterhin von Erfolg gekrönt sein. Nach dem Training in Gondar (Stadt mit 220 000 Einwohnern im Bundesland Amhara), welches durch den dortigen Ansprechpartner für den Judoaufbau organisiert wurde. Dieser hatte auch Polizisten eingeladen. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 45 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 13 08.01.2014 16:45:42 Wissenswertes Leistung ist planbar Eine Betrachtung der Leistungsfähigkeit von Polizeibeamten unter dem Einfluss der Körperschutzausstattung Bundespolizisten beim Einsatztraining V iele Jahre bestimmte seine eigene körperliche Leistungsfähigkeit und deren Optimierung jeden einzelnen Tag. Als Mitglied der Bundespolizei-Sportschule Bad Endorf sowie als zweifacher Olympiateilnehmer (1998, 2002) in der Sportart Eisschnelllauf gehörten physiologische Abläufe sowie eine regelmäßige Leistungsdiagnostik zum Alltag von Christian Breuer. Daher war es fast eine logische Konsequenz, dass sich seine Diplomarbeit nach Ende der leistungssportlichen Karriere im Rahmen des Studiums an der Bundespolizei-Akademie um die Betrachtung der körperlichen Leistungsfähigkeit von Polizeibeamten drehen würde. Breuer: „Es lag auf der Hand, dass man die Zeit im Leistungssport nicht ausblenden kann und man ein Thema sucht, das viele Facetten der eigenen Spezialisierung vereint und das gesammelte Wissen aus zehn Jahren verarbeitet werden kann.“ Also war nach verschiedenen Überlegungen auch schnell ein Thema gefunden: „Der Einfluss der Körperschutzausstattung auf die Leistungsfähigkeit von Polizeivollzugsbeamten/-innen unter Einbeziehung leistungsdiagnostischer Gesichtspunkte“. „Beinahe täglich befinden sich Polizeivollzugsbeamte der Länder und des Bundes in schwierigen und belastenden Einsätzen, die ihre körperlichen Fähigkeiten auf die Probe stellen. Das ist eine Belastung, die man leistungsdiagnostisch durchaus vermessen kann“, erklärt Breuer zu seiner Themenauswahl. Das Tragen der Körperschutzausstattung (KSA) bedeutet eine erhöhte Belas tung der Beamten, die diese aufgrund der jeweiligen Lage über mehrere Stunden am Körper behalten, da ein schnelles An- und Ablegen je nach Situation nicht möglich ist. Der Umfang dieser Belastung wird umso mehr deutlich, wenn man als Vergleich den (der Diplomarbeit zugrundege- legten) Castor-Transport des Jahres 2008 heran zieht. Allein bei diesem einen Einsatz waren 9 757 Einsatzkräfte der Länderpolizeien sowie bundesweit mehr als 8 000 Einsatzkräfte der Bundespolizei beteiligt. Die große Zahl der eingesetzten Polizeibeamtinnen und -beamten allein am Beispiel dieses Castor-Transports und den damit einher gehenden Einsatzspezifika zeigt, dass eine große Anzahl von Beamtinnen und Beamten sicherlich von der Belastung durch das Tragen der KSA betroffen war und auch in Zukunft sein wird. „Interessant war in diesem Zusammenhang, dass trotz der Tragweite des KSA-Einsatzes bis zum Zeitpunkt meiner Arbeit noch keine Untersuchungen in Bezug auf die damit verbundenen Belastungen stattgefunden hatten“, so Breuer. Im Rahmen der Diplomarbeit wurden insbesondere die physiologischen Abläufe und Prozesse im Körper des Beamten untersucht. Gerade diese sind von außen, als Beobachter oder Vorgesetzter, nur schwer zu erahnen und zu beurteilen. Besonderes Augenmerk wurde den Fragen gewidmet, in wie weit sich das Tragen der KSA auf die physiologische Leistungsfähigkeit des Beamten in Form von realisierbaren Laufgeschwindigkeiten, der Laktatausschüttung als Indikator der Ermüdung in der arbeitenden Muskulatur, den Flüssigkeitshaushalt und die damit verbundenen Veränderungen im Blut auswirkt. Im Rahmen von drei durchgeführten Belastungsuntersuchungen (zwei Feldstufentests und ein Einsatz-Simulationstag) mit Anwärtern des mittleren Dienstes wurden Laktat-, Hämatokrit- und Hämoglobinwerte im Blut ermittelt sowie der Gewichtsverlust durch Schweißbildung als physiologische Parameter bestimmt. Es zeigte sich unter anderem bei der Untersuchung, dass eine gute Ausdauerleistungsfähigkeit der Polizeibeamten, gemessen ohne KSA, der Kompensation der Belastung beim Tragen der KSA nachweislich dient. Dieser Umstand mag zwar offensichtlich erscheinen, wurde bis dahin aber noch nicht überprüft. Des Weiteren stellte die Untersuchung heraus, dass bei zunehmender Laufgeschwindigkeit die Leistung während des Tragens der KSA stärker abfällt als ohne die 46 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 2 08.01.2014 16:43:04 Wissenswertes Christian Breuer • • • • • • Jahrgang 1976 dienstlich bei der Bundespolizeiinspektion Flughafen Düsseldorf 1996 bis 2006 als Eisschnellläufer (Mittelstrecke) Mitglied der Bundespolizei-Sportschule Bad Endorf 1999 Weltrekordhalter im Vierkampf Olympiateilnehmer Nagano 1998 und Salt Lake City 2002 Karriereende nach der Olympiasaison 2005/06 – qualifiziert für Turin 2006, konnte er verletzungsbedingt nicht teilnehmen • 15-facher Deutscher Meister, Aufstellung 16 Deutscher Rekorde Ehrenamt: • Vorsitzender der Athletenkommission und Mitglied des Präsidiums des Deutschen Olympischen Sportbunds • Präsident der German Olympians (Gemeinschaft Deutscher Olympiateilnehmer) Christian Breuer Belastung durch die KSA. Die Einschränkung durch die Schutzausstattung wird demnach umso stärker, je höher die Laufgeschwindigkeit ansteigt. Durch die Belastung der KSA ging die Energiebereitstellung des Organismus der Polizeikräfte auf ganz anderem Niveau von statten, als im direkten Vergleich mit dem zu erwartenden polizeilichen Gegenüber, gegen das Maßnahmen getroffen werden sollen. Um überhaupt eine notwendige polizeiliche Maßnahme gegen das polizeiliche Gegenüber treffen zu können, also um an die Person zu gelangen, müssen sich die Einsatzkräfte an die Grenze ihrer Belastbarkeit bringen. Weiterhin wurden Veränderungen der Hämoglobin- und Hämatokritwerte verzeichnet, die den ebenfalls nachgewiese nen Flüssigkeitsverlust im Rahmen der Belastung belegen, aber noch zusätzlich auf eine nicht auszuschließende Gesundheitsbelastung durch Dehydrierung im Einsatz schließen lassen. Ein Mangelzustand, dem entgegen gewirkt werden kann. „Leistung hat Grenzen, aber sie ist zugleich mess- und planbar“ führt Christian Breuer aus. „Das Tragen der KSA ist eine hohe physiologische Belastung, die nicht unterschätzt werden darf – diesen gesundheitlichen Einfluss hat meine Untersuchung nachweisen können. Eine regelmäßige Kontrolle der Ausdauer-Leistungsfähigkeit durch aussagekräftigere Testprotokolle als einen Cooper-Test, lassen ohne großen Aufwand klare Aussagen über die Belastbarkeit zu. Zudem hilft diese Kontrolle in regelmäßigen Abständen jeder Einsatzkraft, ihre eigene Leistungsfähigkeit besser einzuschätzen und beabsichtigtes Training zu steuern. Denn diese Grenzen lassen sich messen und Leistung dadurch planen“. Im Labor. Das Tragen der Körperschutzausstattung bedeutet eine erhöhte Belastung der Beamten. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 47 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 3 08.01.2014 16:43:05 Wissenswertes Verabschiedung von Olaf Becker (Bundespolizei) Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2003 bis 2013 Mit Olaf Becker wurde ein ganz Großer des Volleyballsports verabschiedet. DPSK-Vorsitzender Uwe Kilz bedankt sich bei ihm mit einem von seinen Volleyballfrauen signierten Ball. Diese hatte Becker erst wenige Tage zuvor zu EM-Bronze geführt. I m Rahmen der 120. Sitzung des DPSK Ende Oktober 2013 wurde PHK Olaf Becker aus dem Fachausschuss des DPSK als Fachwart Volleyball verabschiedet. Er schied nach zehnjähriger erfolgreicher Tätigkeit aus persönlichen Gründen aus diesem Gremium. Im Kreise der Fachwarte Volleyball von Bund und Ländern war er bereits in ehrenvoller Weise während der EPM Volleyball Männer 2013 im Mai dieses Jahres in Frankfurt am Main verabschiedet worden. Dies war Anlass genug, um seinen volleyballsportlichen Werdegang noch einmal kurz Revue passieren zu lassen. Denn mit Olaf Becker trat ein ganz Großer von der internationalen Volleyballbühne ab. In seiner Zeit als aktiver Bundesligist – erste Bundesligasaison 1981/1982, letzte Bundesligasaison 2002/2003 – wurde er nicht weniger als dreimal Deutscher Meister (1989, 1994, 1997) und dreimal Pokalsieger (1987, 1988, 1995). In dieser Zeit nahm er auch als aktiver Teil der DVV-Auswahl an 60 Länderspielen für die Bundesrepublik Deutschland teil. Als 1982 begonnen wurde, deutsche Polizeimeisterschaften im Volleyball auszutragen, nahm Olaf Becker bis zum Jahr 2000 als Spielertrainer mit der Mannschaft des Bundes an allen DPMen teil und wurde dabei einmal Vierter (2000), einmal Dritter (1986) und achtmal Deutscher Polizeimeister. Während dieser aktiven zehn DPM-Teilnahmen wurde er außerdem mehrfach als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Auch auf der europäischen Ebene des Polizeivolleyballs war Olaf Becker ein Mann der ersten Stunde. Beginnend mit der 1. EPM 1981 in Finnland – die Bundesrepublik wurde Vizeeuropameister – war er bis zur 6. EPM 2001 in Zypern (Deutschland wurde Vierter) als Spieler oder Spielertrainer für die DPSK-Auswahl mit dabei. So empfahl sich der 1959 in Kiel geborene und mittlerweile im Rheintal ansässige Bundespolizist natürlich für das Amt des Fachwartes Volleyball im DPSK und wurde 2003 dazu auch berufen. In der folgenden Dekade erfüllte er die an seine sportliche Tätigkeit geknüpften Erwartungen. So führ te PHK Becker die Auswahlmannschaften der deutschen Polizei im Volleyball der Männer sowohl zur 7. EPM 2005 in Monaco als auch zur 8. EPM 2009 in Bulgarien. Bei diesen Meisterschaften kam die deutsche Polizeimannschaft jeweils auf dem guten, aber undankbaren vierten Platz ein. Mit der Auswahlmannschaft der Frau en sorgte Fachwart Becker gleich zu Beginn der EPM-Serie für einen Paukenschlag. Denn bei der 1. EPM im Volleyball der Frauen, 2009 in Frankreich, errang Deutschland vor Russland und der Tschechischen Republik den Europameistertitel. Krönender Abschluss der Bundesfachwart- und Trainerkarriere für das DPSK war das Jahr 2013. Bei der 9. EPM im Volleyball der Männer im heimischen Frankfurt am Main holte Olaf Becker mit der DPSK-Auswahl den Vizeeuropameistertitel und musste sich nur knapp im Tiebreak der bulgarischen Auswahl geschlagen geben. Mit der Frauenauswahlmannschaft wurde er bei deren 2. EPM im Oktober in Prag Dritter. Für diese Verdienste im und um den Volleyballsport als Fachwart im DPSK und damit für die deutsche Polizei sprach der DPSK-Vorsitzende Uwe Kilz Olaf Becker im Namen des Deutschen Polizeisportkuratoriums seinen herzlichen Dank aus und wünschte ihm für seinen weiteren Lebensweg alles erdenklich Gute, vor allem Gesundheit! Dem kann sich auch die Redaktion nur anschließen. 48 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 40 08.01.2014 16:51:55 Wissenswertes Neuer Fachwart Volleyball im Deutschen Polizeisportkuratorium ein herausragendes Jahr. Schon Anfang des neuen Jahres beginnen die Vorbereitungen auf die nächste EPM der Frauen 2015 in Russland. Sonstige Ziele möchte ich zuerst mit den Landesfachwarten abstimmen und ihre Ideen und Anregungen in ein gemeinsames Konzept aufnehmen. Werden Sie bzgl. Hinweisen und Tipps mit Ihrem Vorgänger im Amt, einem 60-fachen DVV-Nationalspieler, in Verbindung treten? Olaf Becker und ich kennen uns jetzt seit über 20 Jahren. Wir haben gegen- und miteinander viele Spiele bestritten und ich schätze ihn sowohl als Sportler als auch Menschen sehr. Ich werde natürlich mit ihm in Kontakt bleiben. Achim Genetsch erhält die Berufungsurkunde aus den Händen vom DPSK-Vorsitzenden Uwe Kilz. D ie Redaktion führte mit dem neu gewählten Fachwart Volleyball im DPSK KHK Achim Genetsch (Saarland) folgendes Interview. Der bisherige Fachwart PHK Olaf Becker (Bundespolizei) hatte sein Amt aus persönlichen Gründen im Oktober 2013 niedergelegt. Herr Genetsch, Sie sind der neue Fachwart Volleyball im DPSK. Bitte stellen Sie sich als Person kurz vor. Ich wurde 1969 in Neunkirchen/Saar geboren, bin verheiratet und Vater zweier Kinder im Alter von zwölf und 15 Jahren. Zu meinen bevorzugten Freizeitaktivitäten zählen Joggen, Saunieren und ein Treffen mit guten Freunden in geselliger Runde. Waren oder sind Sie als Spieler oder Schiedsrichter selbst aktiv? Ich selbst spiele seit meinem zehnten Lebensjahr Volleyball in den unterschiedlichsten Jugend- und Aktivenklassen. Als Trainer war ich unter anderem beim Saarländischen Volleyballverband und dem damaligen Frau en-Zweitligisten TBS Saarbrücken tätig. Meine Kinder spielen ebenfalls Volleyball und meine Frau habe ich durch den Volleyballsport kennengelernt. Was war Ihr herausragendstes sportliches Erlebnis? Das ist eine gute Frage und nach mittlerweile 34 aktiven Jahren im Volleyball nicht so einfach zu beantworten. Oft sind es aber die klei- nen Dinge, die ein Ereignis so herausragend machen und nicht unbedingt der Gewinn einer Meisterschaft oder eines Titels. Gern erinnere ich mich da an meine erste DPM 1990 in Hannover, bei der wir zwar das Endspiel gegen die Auswahl des Bundes knapp verloren, die anschließende Abschlussfeier aber mit Abstand gewannen. Ich pflege noch heute sehr schöne Freundschaften und Kontakte zu Kollegen aus dieser Zeit. Was gab für Sie den Ausschlag, sich als neuer Fachwart Volleyball im DPSK zur Wahl zu stellen? Den Ausschlag gaben persönliche Gespräche mit meinem Vorgänger im Amt und das mir entgegengebrachte Vertrauen der Landesfachwarte Volleyball anlässlich der EPM der Herren dieses Jahr in Frankfurt. Ich habe selbst von 1990 bis 2010 aktiv in der Polizeinationalmannschaft gespielt und in diesem Zeitraum auch an jeder DPM teilgenommen. Es ist für mich eine Ehre und Freude, nun auch in anderer Funktion die weitere Entwicklung des Volleyballsports in der Polizei begleiten zu dürfen. Welche Ziele verbinden Sie mit ihrem neuen Amt? Ich möchte die erfolgreiche Arbeit meines Vorgängers gerne fortsetzen und den Kontakt zu den Landesfachwarten intensivieren. Im Wettkampfsport hatten wir mit der Silbermedaille der Herren und der Bronzemedaille der Damen bei den jeweiligen EPMen 2013 Was liegt ihnen in der Beziehung Volley ball – Polizei besonders am Herzen? Volleyball ist eine Sportart, welche viele physische und psychische Voraussetzungen an das polizeiliche Anforderungsprofil in sich vereint. Zudem ist es eine Mannschaftssportart, bei der die unterschiedlichsten Spie lertypen und Charaktere sich in das Team integrieren müssen, um erfolgreich zu sein. Volleyball eignet sich daher meiner Meinung nach sehr gut, um einerseits den Kolleginnen und Kollegen den Spaß am Sport zu vermitteln, die körperliche Leis tungsfähigkeit zu erhalten und andererseits die Vorteile von Aktion und Reaktion im Team zu vermitteln. Welchen Stellenwert hat aus ihrer Sicht der Dienstsport generell in der Polizei und welchen sollte er ggf. einnehmen? Meiner Ansicht nach genießt der Dienstport in der Polizei noch immer einen hohen Stellenwert. Natürlich ist es in Zeiten knapper Haushaltslagen und personeller Ressourcen oftmals schwierig, sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter von der Notwendigkeit des Dienstsportes zu überzeugen. Dennoch sind aber körperliche Fitness und die Anforderungen an das Berufsbild des Polizeibeamten sehr eng miteinander verknüpft. Persönlich würde ich mir wünschen, dass gerade Führungskräfte mit gutem Beispiel voran gehen und ihre Mitarbeiter zu sportlicher Aktivität motivieren und die entsprechenden Rahmenbedingungen dazu schaffen. Herr Genetsch, danke für das Interview. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 49 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 15 08.01.2014 16:46:00 Wissenswertes Verabschiedung von Jürgen Hartmann (Polizei Hessen) Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2008 bis 2013 Jürgen Hartmann 2010 in Kuwait bei den Polizeiweltmeisterschaften im Schießen... P olizeihauptkommissar Jürgen Hartmann wird im Laufe des Februar 2014 sein Pensionsalter erreichen und daher mit Ablauf dieses Monats aus dem aktiven Polizeidienst scheiden. Darum endete mit Ablauf Oktober 2013 auch sein Amt als Fachwart Schießen im DPSK. Deshalb sollte er im Rahmen der 120. Sitzung des DPSK Ende Oktober 2013 in Potsdam offiziell aus dem Fachausschuss des DPSK verabschiedet werden, war aber leider verhindert. Das Ende seiner Bundesfachwarttätigkeit ist jedoch eine willkommene Gelegenheit, auf die vergangenen Jahre und das dabei von Jürgen Hartmann für den deutschen Polizeisport Geleistete noch einmal zurückzublicken und Danke zu sagen. Bereits mit 16 Jahren trat er im Oktober 1969 in die Reihen der hessischen Polizei. Durch die Ausbildung lernte er das ...und 1985 als Schütze mit Freier Pistole. Schießen kennen und lieben. Von nun an trainierte Jürgen Hartmann dienstlich und in der Freizeit. Seine dabei erzielten Ergebnisse führten 1976 in den Landeskader des Hessischen Schützenbundes und ab 1980 für acht Jahre in den Bundeskader des Deutschen Schützenbundes. Seit 1977 nahm er – zunächst als Aktiver, später als Trainer – an allen Deutschen Meisterschaften teil und gewann über die Jahre acht Einzel- und 16 Mannschaftstitel. Neben seinem Engagement als aktiver Bundesligist wurde er 1990 auch Honorar-Landestrainer für den Hessischen Schützenbund. Als Teil der deutschen Nationalmannschaft nahm Kollege Hartmann an Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und – als persönlicher Höhepunkt – 1984 an den Olympischen Sommerspielen in Los Angeles teil, wo er einen hervorragenden vierten Platz belegte. Durch diese persönliche Vorprägung als National- und Bundesligasportschütze sowie Trainer und seine seit 2003 ausgeübte Tätigkeit als Fachwart Schießen im Polizeisportausschuss Hessen empfahl er sich im Herbst 2008 für das verantwortungsvolle Fachwartamt im Fachausschuss des DPSK. In den folgenden fünf Jahren erfüllte Jürgen Hartmann die an seine sportliche Tätigkeit geknüpften Erwartungen. So gewann er bei der einzigen in seiner Amtszeit stattgefundenen EPM Schießen, 2011 in Vingsted/Dänemark, mit der DPSK-Auswahl fünf Gold- und sieben Bronzemedaillen und führte Deutschland damit zum Sieg in der Nationenwertung. Auf nationaler Ebene unterstützte er mit seinem Wissen und Können die deutschen Polizeimeisterschaften und wirkte konstruktiv bei der Novellierung des Wettkampfsports im Bereich Schießen mit. Für diese Verdienste im und um den Schießsport als Fachwart im DPSK und damit für die deutsche Polizei gebührt ihm der herzliche Dank des Deutschen Polizeisportkuratoriums. Der DPSK-Vorsitzende, Uwe Kilz und die Redaktion wünschen Jürgen Hartmann alles erdenklich Gute für die Zukunft, vor allem Gesundheit! 50 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 42 08.01.2014 16:52:12 Wissenswertes Verabschiedung von Peter Barnack (Polizei Hessen) Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium von 2011 bis 2013 I m Rahmen der 120. Sitzung des DPSK Ende Oktober 2013 wurde PHK Peter Barnack aus dem Fachausschuss des DPSK als Fachwart Gesundheits- und Präventionssport (GPS) verabschiedet. Er schied nach dreijähriger Tätigkeit aus persönlichen Gründen aus diesem Gremium. Aus diesem Anlass heraus soll noch einmal kurz auf sein Wirken in den vergangenen Jahren zurückgeblickt und für das von ihm für den deutschen Polizeisport Geleistete Danke gesagt werden. In seiner dreijährigen Tätigkeit als Bundesfachwart führte PHK Barnack mit seinen Amtskolleginnen und -kollegen alljährlich eine Fachwartetagung durch, um sich auszutauschen, insgesamt „am Ball zu bleiben“, den GPS in sämtlichen deutschen Polizeien voranzubringen sowie dabei einen annähernd gleichen Stand zu erreichen. Seinem Ziel der Weiterentwicklung des GPS trug er auch durch seine aktive Mitarbeit in der AG GPS Rechnung, wobei Kollege Barnack an der Erarbeitung der „Konzeption GPS im Polizeivollzugsdienst“ mitwirkte. Das DPSK und damit nicht zuletzt Peter Barnack weiß, wie wichtig die Vorbildfunktion der Vorgesetzten in FühNach seiner dreijährigen Tätigkeit wurde Peter Barnack im Rahmen der 120. Jahrestagung des DPSK von dessen Vorsitzenden Uwe Kilz als Fachwart Gesundheits- und Präventionssport verabschiedet. Peter Barnack auf der Tagung der Fachwarte Gesundheits- und Präventionssport in Selm im Juni 2013 rungspositionen sowie deren Wissen um Zweck, Inhalt und Umsetzung des GPS für dessen tatsächliche Durchführung ist. Darum wirkte er bei der Vorbereitung und Durchführung der GPS-Seminare für Führungskräfte in Damp/Schleswig-Holstein von 2011 bis 2013 maßgeblich mit. Durch seine stets enge Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit den Fachwarten GPS in Bund und Ländern konnte er neue Ideen und Inhalte zielorientiert in die Praxis überführen und damit für deren Anwendung in allen deutschen Polizeien sorgen. Wenn Peter Barnack mit Ablauf Oktober 2013 den Fachausschuss des DPSK verlässt, so bedeutet das jedoch nicht, dass er dem DPSK „verloren geht“. Denn wie man ihn kennt, steht er dem Gremi- um auch in Zukunft für Fachfragen zur Verfügung. Außerdem ist sich die Redaktion gewiss, dass er auch weiterhin für den GPS in der Polizei – insbesondere in seiner hessischen Heimat – arbeiten wird. Denn nicht umsonst wird er von den dortigen Kolleginnen und Kollegen „Mister Gesundheitssport“ genannt. Für seine Verdienste im und um den Gesundheits- und Präventionssport als Fachwart im DPSK und damit für die deutsche Polizei sprach der DPSK-Vorsitzende, Uwe Kilz, Peter Barnack im Namen des Deutschen Polizeisportkuratoriums seinen herzlichen Dank aus und wünschte ihm alles erdenklich Gute für seine berufliche sowie private Zukunft, vor allem Gesundheit! Dem schließt sich auch die Redaktion an. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 51 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 41 08.01.2014 16:52:05 Wissenswertes Neuer Fachwart Schießen im Deutschen Polizeisportkuratorium Interview mit dem neu gewählten Fachwart Schießen im DPSK Polizeidirektor Edgar Dommermuth von der Bundespolizei 1,4 Millionen Mitglieder im deutschen Schützenbund, einem der mitgliederstärksten Sportverbände in Deutschland, sehen das anders. Wer ernsthaft daran zweifelt, sollte es mal selbst probieren. Er wird schnell merken, wo die eigenen Grenzen sind und welche sportlichen Anstrengungen vor bzw. hinter einem Spitzenergebnis stehen. Was war Ihr herausragendstes sportliches Erlebnis? Gerne erinnere ich mich an einen Einzelstart bei den hessischen Landesmeisterschaften mit der Freien Pistole, ich glaube es war 1992. Dort schoss ich im Wettkampf eine neue persönliche Bestleistung. Es hat zwar nicht ganz zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft gereicht, aber das gute Gefühl, mal fast alles richtig gemacht zu haben und dafür belohnt worden zu sein, hat lange angehalten. Der Vorsitzemnde des Deutschen Polizeisportkuratoriums Uwe Kilz (rechts) überreicht Edgar Dommermuth die Berufungsurkunde. D ie Redaktion führte mit dem neu gewählten Fachwart Schießen im DPSK PD Edgar Dommermuth (Bundespolizei) folgendes Interview. Der bisherige Fachwart PHK Jürgen Hartmann (Hessen) hatte sein Amt aufgrund seiner anstehenden Pensionierung im Oktober 2013 niedergelegt. Herr Dommermuth, Sie sind der neue Fachwart Schießen im DPSK. Bitte stellen Sie sich als Person kurz vor. Mein Name ist Edgar Dommermuth. Ich bin 52 Jahre, getrennt lebend, habe zwei erwachsene Söhne, bin seit 1997 in Bayern ansässig und wohne in Fürstenfeldbruck. Ich bin seit 1980 Angehöriger des BGS/der Bundespolizei und seit 2005 am Flughafen München tätig. Neben dem Schießsport gehe ich als passionierter Jäger zur Jagd im heimischen Revier. Welche persönliche Beziehung haben Sie zum Sportschießen? Waren oder sind Sie als Sportschütze oder Schiedsrichter selbst aktiv? Ich habe 1984 mit dem Pistolenschießen begonnen. In den Disziplinen Luft-, Sportund Freie Pistole habe ich viele Jahre an Rundenwettkämpfen und Meisterschaften bis hin zu Landesmeisterschaften teilgenommen. Seit 1986 gehöre ich der Auswahlmannschaft Schießen der Bundespolizei an. 2000 habe ich von meinem Lehrmeister, der Pistolenikone Gerhard Beyer, die Leitung der Auswahlmannschaft, früher Sportfördergruppe genannt, übernommen. Seit 1989 habe ich an den Deutschen Po lizeimeisterschaften im Schießen als Mannschaftsführer des Bundes teilgenommen. Derzeit schieße ich nicht mehr regelmäßig. Als Ersatzschütze nehme ich gelegentlich an Rundenwettkämpfen teil. Es gibt Menschen, die das Sportschießen nicht als Sport anerkennen. Was halten Sie dem entgegen? Was gab für Sie den Ausschlag, sich als neuer Fachwart Schießen im DPSK zur Wahl zu stellen? Der Vorschlag meines Vorgängers Jürgen Hartmann, mich als seinen Nachfolger ins Gespräch zu bringen, fand bei einer Tagung der Fachwarte der Länder Anfang 2013 uneingeschränkte Zustimmung. Die vielen Zusagen, mich in dem Amt zu unterstützen, waren Anlass genug, mich in Absprache mit dem Bundespolizeipräsidium und den unmittelbaren Vorgesetzten zur Wahl zu stellen. Welche Ziele verbinden Sie mit ihrem neuen Amt? Nach den bereits vollzogenen und noch anstehenden Anpassungen im DPSK-Wettkampfsport ist es mein erstes Ziel, unter Einbindung der Fachwarte der Länder und des Bundes die Bedeutung des Schießsports als Wettkampfsport innerhalb der Polizei zu festigen. Mit der DPM 2014 und der EPM 2015 stehen sehr zeitnah wichtige Wettkämpfe an, bei denen ich dann erstmals in meiner neuen Rolle gefordert bin. Nach dem großartigen Abschneiden bei der EPM 2011 in 52 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 10 08.01.2014 16:45:01 Wissenswertes Dänemark liegt die Messlatte sehr hoch, und es ist meine Aufgabe, aus den vielen herausragenden Schützinnen und Schützen in der deutschen Polizei die Besten zu einer Mannschaft zusammen zu schweißen. Werden Sie bzgl. Hinweisen und Tipps mit Ihrem Vorgänger im Amt in Verbindung treten? An dieser Stelle möchte ich mich ganz persönlich bei Jürgen Hartmann, den ich seit Ende der 1980er Jahre als herausragenden Weltklasseschützen und über zeugten Streiter für den Schießsport innerhalb und außerhalb der Polizei kenne, herzlichst bedanken und ihm für den neuen Lebensabschnitt nach der Pensionierung alles Gute wünschen. Sein Einsatz war immer eine Herzensangelegenheit und geprägt vom Willen etwas Gutes und Richtiges für den Schießsport zu erreichen. Der Kontakt zu ihm war nie unterbrochen und er hat – fast war es zu erwarten – angeboten, auch nach der Pensionierung bei Bedarf zu beraten. Ich werde ihn sicher um Rat fragen, wenn es bei der Lösung eines Problems hilft. Was liegt ihnen in der Beziehung Sportschießen – Polizei besonders am Herzen? Das Ansehen des Schießsports ist in ganz erheblichem Umfang belastet durch das unentschuldbare Fehlverhalten Einzelner bei Amokläufen an Schulen und anderswo. Schlimmste Verbrechen mit legalen und/ oder illegalen Waffen prägen die Diskussion um das Waffenrecht und den Sinn und Zweck des Schießens u. a. mit großkalibrigen Waffen. Viele Polizistinnen und Polizisten sind selbst aktive Sportschützen und in das Vereinsleben der Schützenvereine integriert. Sie können als Vorbilder wirken und den normenkonformen Umgang mit Schusswaffen beispielgebend fordern und fördern, um so der sportlichen Seite des Schießens wieder mehr Raum zu verschaffen. Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht das Schießen für den Polizeiberuf? Polizei und Schießen sind untrennbar miteinander verbunden. Der Bürger hat einen Anspruch darauf, dass die Polizei im schlimmsten Fall als Ultima Ratio Schusswaffen kompetent, rechtmäßig und effizient einsetzt. Das setzt eine hochwertige Ausstattung, Ausbildung und regelmäßige Fortbildung voraus. Dies erkennt man ja besonders deutlich an dem Umstand, dass alle Behörden einen persönlichen Nachweis der Schiessfertigkeiten durch die PVB/-innen fordern und bei Nichterfüllung Konsequenzen zu treffen sind. Welchen Stellenwert hat aus ihrer Sicht der Dienstsport generell in der Polizei und welchen sollte er ggf. einnehmen? Dienstsport ist elementarer und unverzichtbarer Bestandteil des Dienstes. Dienstsport und der Sport außerhalb der Dienstzeit dienen der Erhaltung und Förderung der körperlichen Fähigkeiten der PVB/-innen. Dienstsport dient nach meinem Verständnis nicht primär der Gesunderhaltung, dafür gibt es Konzepte im Bereich Gesundheitsund Präventionssport. Er ist erforderlich, Beamtinnen und Beamte körperlich fit zu machen und zu halten, damit sie Aufgaben und Einsätze erfolgreich bewältigen können. Leider sind die Möglichkeiten, Dienstsport effektiv zu gestalten, in vielen Dienststellen abhängig von der personellen Verfügbarkeit der Trainer oder der Teilnehmer sowie der Verfügbarkeit geeigneter Sportanlagen und den begrenzten finanziellen Ressourcen. Dies erschwert es häufig, gerade die Kolleginnen und Kollegen anzusprechen, die den Dienstsport am nötigsten hätten. Herr Dommermuth, danke für das Interview. Wettkampf- und Veranstaltungskalender des DPSK Januar 20. bis 24. Januar 2014 26. bis 27. Februar 2014 Sichtungslehrgang EPM Handball Frauen 2014 in Bad Bergzabern/RP Februar 1. Vorstandstagung des DPSK 2014 in Dessau/ST März 3. bis 7. März 2014 9. bis 14. März 2014 31. März bis 4. April 2014 3. April 2014 22. bis 25. April 2014 Vorbereitungslehrgang EPM Handball Frauen 2014 in Selm/NW EPM Handball Frauen 2014 in Den Haag/Niederlande Sichtungslehrgang EPM Marathon 2014, vsl. Breisach/BW April Sportlerehrung des DPSK 2014 in Essen/NW Vorbereitungslehrgang EPM Fußball Männer 2014 in Duderstadt/NI 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 53 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 11 08.01.2014 16:45:01 Wissenswertes Neuer Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im Deutschen Polizeisportkuratorium D ie Redaktion führte mit dem neu gewählten Fachwart Gesundheits- und Präventionssport (GPS) im DPSK, PHK Jochen Borchert (Rheinland-Pfalz), folgendes Interview. Der bisherige Fachwart, PHK Peter Barnack (Hessen), hatte sein Amt aus persönlichen Gründen im Oktober 2013 niedergelegt. Herr Borchert, Sie sind der neue Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im DPSK. Bitte stellen Sie sich als Person kurz vor. Vielen Dank für die Möglichkeit, dass ich mich vorstellen darf. Mein Name ist Jochen Borchert. Ich bin 53 Jahre alt und verheiratet. In unserer Patchwork-Familie haben wir vier Kinder. Meine zwei eigenen Töchter sind 25 und 29 Jahre alt. Seit 19 Monaten bin ich Großvater und das ist eine tolle Sache, die Kleine heranwachsen und sich entwickeln zu sehen. Dienstlich bin ich 1978 bei der Polizei Rheinland-Pfalz eingestellt worden. Nach Beendigung der Ausbildung war ich ein paar Jahre als Gruppenführer im Fernmeldezug der Bereitschaftspolizei tätig, bevor ich ab 1986, erst sporadisch, dann immer öfter und ab 1993 fest im Sportbereich der Bereitschaftspolizei meine dienstliche Verwendung fand. Seit 1986 bin ich mit der Aus- und Fortbildung von Sportübungsleiterinnen und -leitern der Polizei Rheinland-Pfalz befasst. Ab 2002 wurden wir auch in der Aus- und Fortbildung von Gesundheitstrainern (DOSB B-Lizenz Haltung und Herz-Kreislauf) tätig. Seit 2007 bin ich außerdem im Nebenamt der einzige Sachbearbeiter in der Geschäftsstelle des rheinland-pfälzischen Polizeisportbeauftragten. Wie sind Sie selbst zum Gesundheitsund Präventionssport gekommen? Ursprünglich komme ich aus dem Schwimmsport. Da ich als Aktiver weniger sportlich erfolgreich war, bin ich bereits seit 1981, zuerst als Sportübungsleiter, später als Trainer im Leistungssport engagiert. 1985 begann dann auch meine „Funktionärslaufbahn“, auf der ich von der Abteilungsleitung bis hin zum Lehrwart des lizeifünfkampf, verursacht durch drei ungültige Versuche beim Weitsprung. Ansonsten hätte ich gute Aussichten auf die Teilnahme gehabt. Besonders aber die sportlichen Ergebnisse und Erfolge unserer vier Kinder waren und sind für mich noch sehr besonders. Zwei große Ereignisse habe ich allerdings schon im Alter von 14 bzw. 16 Jahren erleben dürfen. Beide sind mir heute noch nahezu ohne Lücken in Erinnerung: 1974 konnte ich meinen ersten Viertausender, das Allalinhorn (4 027 m) im Wallis besteigen. Die Krönung war aber hier die Abfahrt im Tiefschnee bis nach Saas-Fee. 1976 war es dann eine geniale Kletterei an der Delagokante an den Vajolettürmen im Rosengarten (Dolomiten). Jochen Borchert beim Aquajogging. Schwimmverbandes Rheinland viele Stationen durchlaufen habe. Insbesondere die Tätigkeiten als Schwimmtrainer haben mir vor allem im Bereich des Athletiktrainings gezeigt, wie wichtig eine gute Ausbildung von jungen Sportlerinnen und Sportlern ist. Gut meine ich wirklich in Bezug auf Güte von Bewegungsausführungen. Dazu kam, dass ich Probleme mit der Wirbelsäule bekam. Über diese beiden Aspekte, Güte in der Ausbildung und körperliche Einschränkungen, verbunden mit der Rekonvaleszenz bei Physiotherapeuten, stärkten sich in mir die Gedanken, sich mehr mit dem Bereich des gesundheitsorientierten Sports zu beschäftigen. Mittlerweile weiß ich, dass bis in den Hochleistungssport hinein der Gesundheits- und Präventionssport Einzug erhalten hat. Würden wir im wettkampforientierten Sport die Aspekte Gesundheit und Prävention nicht beachten, so hätten wir nur kurzfristige Erfolgsaussichten. Was war Ihr herausragendstes sportliches Erlebnis? Da gibt es mehrere. Eigene, wie 1989 die verpasste Qualifikation zu den EPM im Po- Der Gesundheits- und Präventionssport ist keine „klassische“ Sportart wie bspw. Schwimmen oder Fußball und es werden auch keine Wettkämpfe ausgetragen. Was macht ihn trotzdem interessant und betreibenswert? Gesundheits- und Präventionssport ist kein Rehabilitationssport. Wir haben vielmehr eine Chance, vor allem physisch stabiler zu werden. Z. B. Wirbelsäulenentlastung im Sport kennenzulernen und zu trainieren bedeutet, dass wir auch im Alltag oder am Arbeitsplatz ein rückengerechtes Verhalten an den Tag legen. Der GPS als Säule des Dienstsports bietet uns sehr vielfältige Möglichkeiten Sport zu erleben, um uns gesund im Dienst, aber auch in der Freizeit, bewegen zu können. Nicht zuletzt sollte die eigene Gesundheit im Fokus stehen. Das bedeutet nicht, dass GPS nicht anstrengend ist. Vielmehr sind manch Sportbegeisterte nicht in der Lage sich gesund zu bewegen. Hier ist genau der Ansatzpunkt. Gute Angebote mit hohem bzw. großem Trainingseffekt des Herz-Kreislauf-Systems sowie der Rumpfmuskulatur können Garanten für eine lebenslängliche sportliche Betätigung sein. Die persönliche Fitness in unserem schweren Beruf ist letztendlich der Gradmesser für unser tägliches Handeln. Gut wenn Körper und Geist gesund im Einklang trainiert sind. 54 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 22 08.01.2014 16:48:16 Wissenswertes Was gab für Sie den Ausschlag, sich als neuer Fachwart Gesundheits- und Präventionssport im DPSK zur Wahl zu stellen? Mit dem Rücktritt meines Vorgängers, Peter Barnack aus Hessen, haben wir im Fachwartekreis einen echten Experten im Gesundheits- und Präventionssport verloren. Nur gut, dass er als Landesfachwart weiterhin mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich war und bin auch in meinem Bundesland Fachwart für GPS, deshalb schon mal ein Aspekt für ein Interesse. Wichtiger für mich war aber, dass wir in Rheinland-Pfalz mit recht guten Konzepten, die auch mehr als ansatzweise umgesetzt werden, im GPS erfolgreich sind. Dies will ich als Rückenwind mit in die Bundesarbeit nehmen. Des Weiteren ist die tolle Zusammenarbeit im Gremium der Fachwarte GPS des Bundes und der Länder ein zusätzlicher Punkt, um mich für dieses Amt zu bewerben. Welche Ziele verbinden Sie mit ihrem neuen Amt? Meine Ziele sind recht einfach: alle Kolleginnen und Kollegen sollen erkennen können, wie wichtig gesundheitsorientierte Sportangebote sind. Noch wichtiger ist es aber, dass jede Kollegin und jeder Kollege dies auch erfahren kann. Wir haben jedoch – im Vergleich zum Wettkampfsport gesehen – eine viel breitere Basis, die es gilt mitzunehmen. Motivation, Überzeugungsarbeit, ein langer Atem und fachliche Qualitäten werden uns diesem Ziel näher bringen. Werden Sie bzgl. Hinweisen und Tipps mit Ihrem Vorgänger im Amt in Verbindung treten? Peter Barnack wird für mich immer ein wichtiger Ansprechpartner sein, nicht zuletzt weil wir uns sehr schätzen und mögen. Welche Bedeutung hat aus Ihrer Sicht der Gesundheits- und Präventionssport für den Polizeiberuf? Er hat elementare Bedeutung, wie teilweise oben schon dargestellt. Wenn GPS in alle Bereiche der körperlichen Betätigung integriert und gut dosiert ist, besteht die Aussicht auf ein erfolgreiches Berufs- und Privatleben, auf ein erfolgreiches Erleben der Altersgrenze sowie auf gute Aussicht auf ein langes Leben. Bewegen im Gesundheitssport ist die günstigste und beste Medizin. Welchen Stellenwert hat aus ihrer Sicht der Dienstsport generell in der Polizei und welchen sollte er ggf. einnehmen? Die Frage ist sehr schwierig zu beantworten. Fakt ist, dass unser Beruf meines Erachtens zu den schwierigsten Berufen überhaupt zählt. Fakt ist auch, dass sowohl unser Dienstherr als auch die Berufsvertretungen gemerkt haben, dass insbesondere durch Dienstsport die körperliche Fitness und die Teamfähigkeit unterstützt werden können. Fakt ist aber auch, dass wir sehr viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben, die sich mit dem Thema Dienstsport nicht oder nur unzureichend beschäftigen. Die verständlicherweise zeitlich begrenzten Möglichkeiten, die uns der Dienstherr hierfür zur Verfügung stellt, sollten effektiv genutzt werden. Vorgesetzte und Mitarbeiter sollten erkennen, dass eine gute körperliche Leistungsfähigkeit einen sehr wichtigen Baustein in unserem Beruf darstellt. Effektives Handeln hat natürlich mit fachlichen Qualitäten zu tun. Jedoch wird nur die- bzw. derjenige diese Kenntnisse optimal einsetzen können, wer eine gute bis sehr gute Grundlagenausdauer besitzt. Das bedeutet Training und natürlich zeitlicher Aufwand, nicht nur in der vom Dienstherren zur Verfügung gestellten Zeit, sondern auch in der Freizeit. Nicht zuletzt aus den vielen oben genannten Gründen sollte jede Polizeibeamtin und jeder Polizeibeamte dieses kostenlose Angebot zur Erhaltung und Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit annehmen. Herr Borchert, vielen Dank für das Interview. In eigener Sache Liebe Leser der Polizeisport-Depesche, Oliver Wurdak freut sich auf Eure Beiträge und Ideen! die Redaktion ist stets bemüht, die Depesche inhaltlich so breit wie möglich aufzustellen, um möglichst viele Aspekte des Polizeisports zu beleuchten. Aufgrund unserer föderalen Struktur passiert dabei natürlich viel in den Ländern bzw. im Bund selbst. Und gerade das kann sehr interessant, informativ oder nachahmenswert sein. Nur leider bleiben diese Ereignisse oder Informationen dem DPSK bzw. der Redaktion der Polizeisport-Depesche häufig unbekannt. Darum haben wir eine große Bitte an Euch: Gebt uns Bescheid und schreibt uns einfach einen Beitrag über solche Ereignisse, im besten Fall noch ein paar Bilder dazu. Eure Beiträge finden sich dann bestimmt unter den Rubriken „Dienstsport in Bund und Ländern“ oder „Wissenswertes“ wieder. Nutzt dazu bitte unsere E-Mail-Adresse [email protected] unter dem Stichwort /Betreff „Beitrag Polizeisport-Depesche“. Damit unterstützt Ihr unsere Arbeit sehr und macht die Depesche noch attraktiver, denn sie wird ja für Euch und nicht zum Selbstzweck gemacht. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 55 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 23 08.01.2014 16:48:17 Wissenswertes Neuer Polizeisportbeauftragter in Nordrhein-Westfalen Interview mit dem neuen nordrhein-westfälischen Polizeisportbeauftragten LPD Roland Küpper Mein Sportprogramm umfasste in den letzten Jahren Schwimmen, Laufen und die regelmäßige Nutzung eines Sportcenters in der Nähe meines Wohnsitzes. An welches sportliche Erlebnis erinnern Sie sich am liebsten zurück? Ich glaube, dass das schönste Erlebnis von den Eindrücken im Wettkampfsport beim Rudern z. B. auf dem Baldeneysee in Essen geprägt ist. Hiermit meine ich nicht den Sieg, sondern das Gefühl, alleine mit seinem Sportgerät mitten auf dem See zu sein und auf das Startsignal zu warten. Man hört nichts, sieht nichts und besteht nur noch aus Adrenalin. Wenn sich dann der „Knoten“ löst und es endlich losgeht… wirklich schwer zu beschreiben, die Eindrücke bleiben jedoch. Der neue Polizeisportbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen LPD Roland Küpper. D ie Redaktion führte mit dem seit Oktober 2013 neu im Amt befindlichen Polizeisportbeauftragten von Nordrhein-Westfalen LPD Roland Küpper folgendes Interview. Die Neubesetzung war durch den Wechsel von LPD Utz Schmidt zur Kreispolizeibehörde Wesel als Abteilungsleiter Polizei bedingt. Herr Küpper, Sie sind der neue Polizeisportbeauftragte Nordrhein-Westfalens. Bitte stellen Sie sich als Person kurz vor. Ich habe nach dem Abitur 1981 im (damals noch) mittleren Dienst der Polizei NRW als Wachtmeister angefangen und wurde als gebürtiger Westfale ins Rheinland, konkret nach Köln, versetzt, wo ich insgesamt 18 Jahre im mittleren, gehobenen und höheren Dienst tätig war. Es hat mich sowohl nach dem Studium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung als auch nach der Ausbildung an der Polizeiführungsakademie immer mal wieder in die großartige Stadt am Rhein zurück gezogen. Aktuell, nach einer mehrjährigen Verwendung als Kriminalinspektionsleiter für die Bekämpfung von Kapitalstraftaten, habe ich zum 1. Oktober 2013 die Funktion des Referatsleiters für Führung, Steuerung und Inspektionen beim Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen. Sind Sie selbst in einer oder mehreren Sportarten aktiv? Sport ist seit meiner Jugend nicht wegzudenken. Frühzeitig haben mich meine Eltern an Judo und Rudern herangeführt. Allerdings endete meine Wettkampfteilnahme im Rudern mit der Versetzung nach Köln, obwohl hier sehr viele und gute Vereine am Rhein liegen. Was hat Sie bewogen, sich für das Amt des Polizeisportbeauftragten zu bewer ben? Nun, das ist einfach. In Nordrhein-Westfalen ist die Aufgabe des Polizeisportbeauftragten an den Referatsleiter gebunden. Mit der Übernahme der Funktion habe ich also gleichzeitig diese Funktion übernommen. Welche Richtung werden Sie dem Dienstsport in Nordrhein-Westfalen ver suchen zu geben? Wir haben in der letzten POLIZEISPORTDepesche schon die Bedeutung und Ausrichtung des Dienstsportes in NRW vorgestellt. Dieser Richtung kann ich mich nur anschließen und hier die Vorbildfunktion der Führungskräfte nochmals betonen. (Dienst-)Sport ist mehr als etwas Kicken, sondern muss als Bestandteil des Gesundheitsmanagements geeignet sein, die Einsatzfähigkeit der Polizei unter den gegenwärtigen demografischen Herausforderungen zu erhalten. Ziel muss es sein, die „Grauzone“, also jene Kolleginnen und Kollegen, die „eigentlich auch Sport machen könnten“, wieder an den Sport zu bringen und diesen zum Bestandteil ihres Alltags zu machen, wie den Gang zum Bäcker. Herr Küpper, danke für das Interview. 56 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 50 08.01.2014 16:53:00 Wissenswertes Aus ärztlicher Sicht: Was folgt den Thüringer Notfalltagen? Suchtprävention und -krankenhilfe in der Thüringer Polizei G emäß vielen Leitge(BAG) – SuchtprävenFachaufsicht und soziale Verantwortung im danken innerhalb der tion in der Polizei – ist Zusammenhang mit Suchtmittelmissbrauch Polizei heißt es, dass dieser Film inzwischen und Suchterkrankungen diskutieren. An„der Polizeiberuf von der über 250 Mal abgerumeldungen sind unter www.BAG-Sucht.de physischen Konstitution des fen worden und wird in möglich. Beamten abhängig ist“, „die allen Länderpolizeien, Erstmalig wird in diese Fachtagung der körperliche Leistungsfähigdem BKA und der Bunalle zwei Jahre stattfindende Gesundheitskeit eine Schlüsselqualifikatidespolizei als Lehr- und und Präventionstag der Thüringer Polizei on für die Funktionsfähigkeit Ausbildungsfilm eingeintegriert. Tagungsteilnehmer können sich der Polizei darstellt“, „Sichersetzt. Auch an der Polibei vielfältigen Angeboten aus dem Geheit auch Fitness braucht“. zeihochschule in Wien/ sundheitssport, der Beratung zur gesunden Aber um welche LeistungsÖsterreich kommt er Ernährung und Lebensführung sowie Vorfähigkeit und Fitness geht es zum Einsatz. trägen zu Erkrankungen informieren bzw. bei der Polizei eigentlich? Die BAG hat das selbst aktiv teilnehmen. Anlässlich der „ThürinThüringer Innenministe Der Vorsitzende des Thüringer PolizeisEPHK Karsten Reinhold ger Notfalltage“ vom 19. bis rium gebeten 2014 portkuratoriums (TPSK), PD Gerd Lang und 21. September 2013 in Weimar wurde im ihre jährliche Fachtagung zu organisieren. der Leiter des Polizeiärztlichen Dienstes Rahmen eines Vortrages auch das System Diese findet vom 1. bis 5. Juni 2014 under Thüringer Polizei, LMD Dr. Straubel, under Suchtprävention und -krankenhilfe in ter dem Thema „Augen zu und durch oder terstützen diese Idee ausdrücklich, lassen der Thüringer Polizei vorgestellt. Diese ist Augen auf und darüber reden“ in Bad Blansich doch die Angebote der Fachtagung seit dem Jahr 2000 fester Bestandteil des kenburg/Thüringen statt. Suchtbeauftragte und die Möglichkeiten des GesundheitsBereiches Sozialmedizin im Polizeiärztund Polizeiärzte der Länderpolizeien, der und Präventionstages nahtlos unter die lichen Dienst der Thüringer Polizei. Der Bundespolizei und des BKA, werden dann Ziele Gesundheitsmanagement einordnen. EPHK Karsten Reinhold, zentrale Suchtbeauftragte (ZSB) ist für diemit Vorgesetzten des höheren und gehoZentraler Suchtbeauftragter se Tätigkeit freigestellt und unter anderem benen Dienstes sowie Spezialisten über der Thüringer Polizei für die Ausbildung, fachliche Anleitung und ihre Führungsverantwortung, Dienst- und Unterstützung von aktuell 21 Suchtbeauftragten im Nebenamt (SBN) – d. h. durchschnittlich zwei SBN je Polizeibehörde – in den Dienststellen verantwortlich. Weiterhin übernimmt der ZSB die Ausbildung der Studenten an der Verwaltungsfachhochschule der Polizei in Meiningen zum Themenbereich „Suchtprävention – Verantwortung der Vorgesetzten“. Seit sechs Jahren werden dabei die zukünftigen Vorgesetzten im gehobenen Polizeivollzugsdienst in einem Tagesseminar auf ihre Verantwortung und ihre Pflichten vorbereitet. Im Zeitraum 2010/11 wurde mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Soziales ein Filmprojekt verwirklicht, welches in vier Szenen aus dem polizeilichen Alltag Konfliktsituationen zu den Themen Alkoholmissbrauch, pathologisches Glücksspielen, Medikamentenmissbrauch und Gesprächs führung eines Vorgesetzten im Kontext als Gesprächsimpuls darstellt. Dieser Film auf DVD war ursprünglich nur für den Gebrauch in der Thüringer Polizei geplant. Nach der Vorstellung auf der Der Kurs zur Rückengymnastik war eines der vielen Angebote der „Thüringer Notfalltage“. Tagung der Bundesarbeitsgemeinschaft 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 57 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 47 08.01.2014 16:52:39 Wissenswertes Gut und günstig essen? Gesunde Ernährung zum Selbermachen! Vernünftig zu essen und zu trinken ist die Grundlage dafür, den Körper fit zu halten. Gerade für Polizisten ist die richtige Ernährung ein ganz wichtiges Thema. Denn es gibt wenig vergleichbare Berufe, in denen körperliche Fitness eine so dominierende Rolle spielt. Dafür existieren aber auch viele Möglichkeiten, sich selbst unter den ungünstigen Voraussetzungen des Schichtdienstes trotzdem gut und gesundheitsbewusst zu ernähren. Im Folgenden gibt Stephan Walter Dillig Beispiele, wie das funktioniert und Rezepte, die leicht nachzumachen sind. Er selbst ist ausgebildeter Koch und studierte von 2008 bis 2011 bei der Bundespolizei. Nun versieht der Polizeikommissar seit rund zwei Jahren am Flughafen Frankfurt am Main seinen Dienst. Damit kennt er die Herausforderung beim Zusammenspiel von gesunder Ernährung und wechselnden Schichtzeiten aus seinem eigenen Alltag. Damit der Körper arbeiten kann, benötigt er Energie – beispielsweise aus einem leckeren belegten Fladenbrot. Fotos: Christian Peters K örperliche Leistungsfähigkeit ist die unverzichtbare Grundvoraussetzung dafür, dass Polizeivollzugsbeamte die ihnen gesetzlich übertragenen Aufgaben erfüllen können. Ein sportlich gebauter Körper und Fitness signalisieren die Leistungsfähigkeit des Beamten und fördern damit das Vertrauen der Bürger in die Handlungsfähigkeit der Polizei. Ein Großteil der Kolleginnen und Kollegen frönt sehr intensiv dem sportlichen Aspekt, eine wirklich gesunde Ernährung kommt aber häufig zu kurz. Die Gründe dafür sind vielfältig und können zum Bei- spiel auch den unregelmäßigen Arbeitszeiten geschuldet sein. Dabei ist auch in dieser beruflichen Situation ein abwechslungsreicher und kalorienarmer Speiseplan durchaus möglich. Wenn es um die Ernährung geht, dann ist der menschliche Organismus relativ anpassungsfähig. Ernährt der Mensch sich über einen kurzen Zeitraum falsch, so hat das keine unmittelbaren Folgen. Eine langfristige Fehlernährung führt jedoch zu einer starken Belastung des Organismus. Das macht sich zum Beispiel besonders bei Personen, deren Arbeitsumstände kör- perliche Fitness verlangen oder deren Arbeitszeiten dem Schichtdienst unterliegen, nachteilig bemerkbar. Man sollte beachten, dass bei der Energiezufuhr in Form von Nahrung nicht nur die Menge der Nahrung, sondern auch deren Qualität eine wichtige Rolle spielt. Denn Mahlzeit ist nicht gleich Mahlzeit. Sie sollte aus vollwertigen und ausgewogenen Zutaten bestehen. So individuell wie jeder Mensch ist, so unterschiedlich sind auch seine Anforderungen an die Energie- und Nährstoffzufuhr. Hierfür gibt es entsprechende Referenzwerte, die dabei helfen sollen, den persönlichen und täglichen Energiebedarf zu ermitteln und eine gezielte Auswahl an Lebensmitteln zu optimieren. Informationen dazu gib es bspw. im Internet auf der Seite http://www.ernaehrung.de/tipps/allgemeine _infos/ernaehr10.php. Damit der Körper arbeiten kann, benötigt er Energie, die er aus den täglichen Mahlzeiten gewinnt. Nur so lassen sich Atmung, Herzschlag, Bewegung, Verdauung, Wachstum und viele weitere Funktionen aufrechterhalten. Bei diesen Funktionen handelt es sich um die Grundfunktionen des Körpers. Der dafür benötigte Energiebedarf heißt Grundumsatz. Die Nahrung lässt sich in fünf Hauptgruppen einteilen: • Kohlenhydrate, • Fette, • Proteine, • Vitamine und • Mineralstoffe. Um nicht an einer Mangelernährung zu leiden, ist es wichtig, die Nahrungszufuhr so zusammenzusetzen, dass man jede Hauptgruppe ausreichend berücksichtigt und nicht zu viel oder zu wenig von ihr zu sich nimmt. Generell spricht man von einer Verteilung von 50 bis 55 Prozent Kohlenhydrate, 30 Prozent Fette und 15 bis 20 Prozent Eiweiße. Dabei geht es nicht darum, beim Essen penibel mit der Briefwaage die Einhaltung der Referenzwerte zu überprüfen. Oft genügen ein paar kleine Kniffe, die individuellen Lieblingsgerichte leicht abzuändern oder einfache, leckere und gesunde Gerichte zu zaubern. Wenn dann dabei auch noch Geld gespart werden kann, dann schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn 58 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 60 08.01.2014 16:55:52 Wissenswertes die Ergebnisse der selbst zubereiteten Spei sen sind nicht nur leckerer, sondern bei der richtigen Auswahl an Lebensmitteln auch durchaus günstiger und gesünder. Hier nun ein paar einfache Rezepte, die schnell für den Dienst vorbereitet und zum Teil nach kurzem Erwärmen genossen werden können: Frühstück gibt es – je nach Arbeitszeit – entweder zu Hause oder bei der Arbeit. Der Fokus liegt bei diesem Rezept auf leichter Kost. Magerquarkmüsli Zutaten: 250 g Magerquark, 50 ml fettarme Milch oder 100 g Joghurt, 100 g Haferflocken/ Cornflakes/Mischmüsli, 2 TL Marmelade (Samtmarmelade, Geschmacksrichtung je nach Belieben), Früchte oder andere Geschmackskomponenten nach Vorliebe. Zubereitung: 1.Magerquark glatt rühren, unter Beigabe von Milch und/oder Joghurt 2.Für den Geschmack und ein wenig Süße etwas Marmelade einrühren 3.Kohlenhydratanteil einrühren in Form von Haferflocken/Cornflakes/Mischmüsli 4.Nach Wunsch mit saisonalen Früchten verfeinern Natürlich darf es auch mal Fleisch sein – wie zum Beispiel ein mediterranes Hähnchen. Wenn es mittags schnell gehen muss, aber trotzdem schmecken soll, bietet sich folgendes an: Belegtes Fladenbrot Zutaten: Packung Schafs-/Ziegenkäse (Fetakäse, je nach Geschmack), 2 Tomaten, 1 Zwiebel, Gewürze und vielleicht Crema di Balsamico Zubereitung: 1.Schafskäse und Tomaten in Scheiben schneiden, Tomaten würzen 2. Fladenbrot in Stücke schneiden, mit Käse füllen 3.8 bis 10 Minuten im Backofen bei 180 °C erhitzen (bei Umluft, auf mittlerer Schiene) 4. Herausnehmen, Tomaten hineinlegen, würzen, fertig Dieses Gericht ist übrigens auch kalt gut genießbar. Natürlich darf es auch mal Fleisch sein. Geflügel bietet sich hier an. Mediterranes Hähnchen Zutaten: 4 Hähnchenschenkel, 2-3 Zucchini, 1 Zwiebel, 2 Knoblauchzehen, 300 g Kartoffeln, 1-2 Paprika, 250 g Pilze, Kräuter der Provence, Salz, Pfeffer, Olivenöl Quarkjoghurt mit Honig, Früchten und Nüssen – erfrischend und gesund! Zubereitung: 1.2 bis 4 Hähnchenschenkel nach Belieben leicht panieren, würzen 2.Gemüse in gleich große Stücke schneiden (Walnussgröße) 3.Kartoffeln waschen und in Würfel schneiden (auch mit Schale möglich) 4.Gemüse in Form legen, würzen, 2 EL Olivenöl darüber geben 5.Kartoffeln drauf verteilen, danach die Hähnchenschenkel (mit Haut nach oben) auf die Kartoffelwürfel legen 6.50 bis 60 Minuten im auf 200 °C vorgeheizten Backofen erhitzen (bei Umluft, auf mittlerer Schiene) 7.Aus dem Backofen nehmen, anrichten und servieren Wenn zwischendurch der Hunger kommt, ist gegen etwas Süßes nichts einzuwenden, aber erfrischend und gesund: Quarkjoghurt mit Honig, Früchten und Nüssen Zutaten: Wie beim Frühstück, jedoch anstatt Marmelade Honig verwenden und zusätzlich mit Nüssen verfeinern. Zubereitung: 1.Quark mit Joghurt/Milch glatt rühren 2.Gewünschte Früchte in mundgerechte Stücke schneiden 3.Quarkmasse geschichtet mit Honig und Früchten einfüllen 4.Nüsse darüber streuen, fertig Liebe Leser, haben Sie Fragen zu den angegebenen Ernährungstipps oder zu Ihrer persönlichen Ernährung, bei deren Beantwortung Stephan Walter Dillig behilflich sein könnte? Dann schreiben Sie bitte diese Fragen an [email protected]. Wir vermitteln gern den Kontakt bzw. die Antworten. Vielleicht sind diese ja auch von generellem Interesse und können – selbstverständlich anonymisiert – Gegenstand eines eigenständigen Folgeartikels sein. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 59 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 61 08.01.2014 16:55:53 Wissenswertes Im Rückblick: Skilangläufer Dieter Meinel Mit dem vormaligen Skilangläufer Dieter Meinel wird nun der dritte ehemalige Leistungssportler vorgestellt. Bis 2009 versah er seinen Dienst bei der sächsischen Polizei. Die Redaktion erneuert an dieser Stelle ihren Aufruf an alle Leserinnen und Leser der Polizeisport-Depesche, ihr geeignete Kandidaten (ehemalige Leistungssportlerinnen oder Leistungssportler, welche entweder Polizisten waren und sich nun im Ruhestand befinden oder aber noch aktiven Dienst versehen, aber ihre internationale sportliche Karriere bereits beendet haben) zuzuarbeiten, im besten Fall bereits mit etwas Hintergrundwissen und einer telefonischen Erreichbarkeit der oder des Betreffenden. Nutzt dazu bitte unsere E-Mail-Adresse [email protected] mit dem Betreff „Ehemalige Polizeisportler“. Damit unterstützt Ihr unsere Arbeit sehr und macht die Depesche ein weiteres Stück interessanter und informativer. in meinem gewohnten Umfeld fühle ich mich am wohlsten. Meine Frau und ich haben ein Haus mit Grundstück, Enkelkinder und viele Tiere, u. a. drei Hunde. Da kommt keine Langeweile auf. Haben Sie mit dem Polizeileben abgeschlossen oder halten Sie immer noch Verbindung zu Ihren Plauener Kollegen? Ich habe noch Verbindung zur Polizei, da ich in der sächsischen Sicherheitswacht tätig bin. So fühle ich mich immer noch gebraucht und habe Kontakt zur Außenwelt. Außerdem ist meine Frau derzeit noch im Streifendienst tätig, da fällt schon mal ein Wort über die Polizei. 1974 gelang Ihnen als Teil der 4x10 km Herrenstaffel der DDR bei den XXX. Nordischen – Ski-Weltmeisterschaften ein historischer Erfolg. Denn der damalige Sieg ist der erste und bislang einzige WM-Titel einer deutschen Männerstaffel im Skilanglauf. Gab es für Sie persönlich noch weitere bedeutende sportliche Ereignisse in Ihrer Karriere? Welches war das für Sie bedeutendste? Der Weltmeistertitel ist zwar mein größter Erfolg, aber auch für mich zählt – wie für so viele andere Sportler auch – die Olympiateilnahme mehr. Dass ich bei den Olympischen Winterspielen von Innsbruck dann nicht ganz so erfolgreich war, steht auf einem anderen Blatt. Doch auch dafür gibt es Gründe. Gab es in Ihrer sportlichen Karriere einen Tiefpunkt, an den Sie sich heute noch erinnern? Rückblickend muss ich sagen, dass die Knieverletzung, die ich mir bei der Olympiavorbereitung im Dezember 1975 auf der Taupitzalm zuzog, mein persönlicher Tiefpunkt war. Denn letztlich hat sie mich nicht nur bei meiner Olympiateilnahme behindert sondern sogar mein Karriereende in sportlicher Hinsicht bedingt. Was verbindet Sie heute noch mit dem Skisport? Ich interessiere mich nach wie vor für den Sport insgesamt und sehe mir deshalb auch die meisten Sportsendungen an, vor allem natürlich über den Wintersport. Zum Glück haben wir ja in Klingenthal jetzt eine schöne Schanze. Dort trifft man dann ab und zu alte Sportfreunde und kann so Erinnerungen austauschen. Dieter Meinel in seiner vogtländischen Heimat – mit den Brettern, die für ihn die Welt bedeuten. D ie Redaktion hat mit Dieter Meinel im Herbst 2013 folgendes Interview geführt: Hallo, Herr Meinel! Wie geht es Ihnen heute, vier Jahre nach Ihrer Pensionierung? Wie den meisten Kollegen nach so vielen Dienstjahren in der Polizei geht es auch mir, d. h. zu Hause im Kreise meiner Familie und Herr Meinel, wie sind Sie eigentlich zur Wintersportdisziplin Langlauf gekommen und war dies ein direkter Weg oder lief er über Umwege? Aufgewachsen in der Wintersporthochburg Klingenthal erlernte ich mit ca. vier Jahren das Skifahren. Dann kam ich zum Skispringen. Aber im Laufe der Jahre wurden mir die Schanzen zu groß. Mir fehlte der Mut und so wechselte ich zum Skilanglauf. Gefördert wurde ich dabei ab der 6. Klasse in der Kinder- und Jugendsportschule Klingenthal. Bei den Weltmeisterschaften 1974 im schwedischen Falun ging Dieter Meinel als zweiter Läufer der 4 x 10 km-Staffel der triumphierenden DDR in die Loipe. 60 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 20 08.01.2014 16:47:15 Wissenswertes Sie mussten sich in Ihrer aktiven Zeit in der Nationalmannschaft der DDR (1968 bis 1976) gegen starke Konkurrenz aus den eigenen Reihen durchsetzen, um bei den verschiedenen Rennen an den Start gehen zu dürfen? Dies gelang nicht immer. Wie schafften Sie es trotzdem, sich immer wieder zu motivieren und nicht aufzugeben? Ich hatte ein sehr gutes Trainingskollektiv und Trainerteam unter der Leitung von Erich Ast. Dieser schaffte es immer, auch wenn es einmal nicht so lief, mich zu motivieren. Desweiteren standen meine Eltern/ Familie hinter mir und gaben mir immer wieder Kraft und Zuversicht weiter zu machen. Nach dem WM-Titel 1974 in Falun war die DDR-Staffel auch den Medien der Gastgeber ein gefragter Gesprächspartner (im Bild von links: Gert-Dietmar Klause, Gerhard Grimmer, Gerd Heßler, Dieter Meinel). Steckbrief Dieter Meinel Jahrgang 1949, wohnt in Theuma (Vogtland) Internationale sportliche Karriere: > 1969 bei den II. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften der Junioren im schwedischen Bollnäs 17. Platz im 10 km Langlauf sowie 10. Platz mit der 3 x 10 km-Staffel >1974 bei den XXX. Nordischen Ski-Weltmeisterschaften im schwedischen Falun Weltmeister mit der 4 x 10 km-Staffel der Herren (Gerd Heßler / Dieter Meinel / Gerhard Grimmer / Gert-Dietmar Klause) (9,46 Sekunden vor der Staffel der UdSSR) sowie 8. Platz über 30 km Langlauf > 1976 bei den XII. Olympischen Winterspielen im österreichischen Innsbruck jeweils 33. Platz über 30 km im Langlauf der Herren und über 50 km im Langlauf der Herren Nationale sportliche Karriere: > 1970 und 1973 DDR-Vizemeister mit der 4x10 km-Herrenstaffel des SC Dynamo Klingenthal > 1974 und 1975 DDR-Meister mit der 4x10 km-Herrenstaffel des SC Dynamo Klingenthal >1975 jeweils 3. Platz bei den DDR-Meisterschaften im 15 km Langlauf der Herren und im 30 km Langlauf der Herren für den SC Dynamo Klingenthal Dienstliche Laufbahn: >1967 Eintritt in die Deutsche Volkspolizei als Anwärter der VP, zugleich (1966 bis 1976) Leistungssportler des SC Dynamo Klingenthal > 1974 bis 1978 Fernstudium an der Polizeifachschule des Ministeriums des Innern in Aschersleben, zugleich (1976 bis 1978) Internatserzieher in der Kinder- und Jugendsportschule Klingenthal >1978 bis 1984 stellvertretender Leiter rückwärtige Dienste und Leiter Innendienst des SC Dynamo Klingenthal, zunächst als Leutnant der VP >1984 Wechsel ins Volkspolizeikreisamt Klingenthal als Diensthabender mit dem Dienstgrad Hauptmann der VP (vergleichbar Polizeihauptkommissar) > mit der politischen Wende 1989/1990 Zurückstufung vom Hauptmann der VP/Polizeihauptkommissar zum Polizeiobermeister und Übernahme in den Streifendienst des Polizeireviers Klingenthal der sächsischen Polizei > 1994 Wechsel ins Polizeirevier Plauen, als Polizeiobermeister tätig im Streifendienst > 1999 Wechsel innerhalb des Polizeireviers Plauen zum Ermittlungsdienst, später zur Kriminalpolizei Plauen > 2000 Beförderung zum Polizeihauptmeister > 31. Dezember 2009 Versetzung in den Vorruhestand Gibt es heute noch Kontakte zu ehemaligen Vereinskameraden bzw. ausländischen Langläufern? Leider nicht. Wie ich bereits beschrieb ist mein Leben sehr ausgefüllt. Mit meiner Frau fahre ich ab und zu noch durch die verschneite Landschaft. Das ist sehr schön und entspannend. Als Sportler und Polizist in zwei deutschen Staaten können Sie sicherlich eine Einschätzung geben, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es in Bezug auf die Spitzensportförderung damals und heute gibt. Wie fällt diese aus? In der DDR wurden alle Sportler durch den Staat gefördert. Es bestand für jeden die Möglichkeit Sport zu treiben. Heute ist es leider so, dass sich die Sportler selbst um die Förderung kümmern müssen und es ohne Sponsoren leider nicht mehr geht, wenn man als Sportler Erfolge erzielen möchte. Trotzdem muss man feststellen, dass viele Sachen aus DDR-Zeiten übernommen wurden. Aus heutiger Sicht: Wie hat Ihre sportliche Laufbahn Ihren beruflichen Werdegang beeinflusst? Kamen Sie über den Sport zur Polizei oder umgekehrt? Ich kam über den Sport zur Polizei, da der Sportclub Dynamo Klingenthal ein Polizeisportclub war. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, da wir Skilangläufer meistens Einzelkämpfer waren, musste ich frühzeitig sehr selbstständig werden. Das tägliche Training war hart, verlangte Disziplin und formte einen natürlich auch entsprechend. Das kam mir bei der Polizei zugute. Herr Meinel, wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute für Ihr weiteres Leben. 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 61 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 21 08.01.2014 16:47:15 Wissenswertes Einst und heute Was schrieb das DPSK vor 50 bzw. 25 Jahren? Im Folgenden sollen wieder die historisch interessierten Leserinnen und Leser auf ihre Kos ten kommen. So hat die Redaktion erneut im Archiv gekramt und – wie wir hoffen – ein paar interessante Textpassagen gefunden, die wir nun noch einmal zur Kenntnis bringen wollen. 1963: Mit der Kamera beobachtet Unter der Überschrift Mit der Kamera beobachtet schrieb Lothar Behr in der Zeitschrift Deutscher Polizeisport, September 1963, auf Seite 19 folgenden Artikel: „Von den Bayerischen LeichtathletikMeisterschaften aus Coburg erreicht uns diese Bildernachlese. Die Bayerischen Polizei-Leichtathle tik- Meisterschaften sind zu Ende. Die Wettkämpfe wurden bei bestem Wetter im VfB-Stadion von Coburg ausgetragen, einer Stadt, die nur wenige Kilometer von der Zonengrenze entfernt ist. Während die Polizei-Sportler auf den modernen Kampfstätten des Stadions um den Siegerlorbeer rangen, thronte über der Sportstätte in majestätischer Schönheit die Feste Coburg, das Wahrzeichen des früheren Herzogtums. 1920 entschieden sich die Coburger Bürger dafür, sich dem Land Bayern anzuschließen. Diesem Umstand verdankt Coburg das Glück, die Luft der Freiheit atmen zu dürfen. Hätten sich die Coburger für Thüringen entschieden, dann müßten sie sich heute als Bewohner der ‚Zone‘ mit ihrem Schicksal abfinden. Die Bayerischen Polizei-Leichtathletik-Meisterschaften waren ein voller Erfolg. Es wurden sowohl ausgezeichnete Spitzenleistungen erzielt als auch eindeutige Beweise der Breitenarbeit gezeigt. Dies brachten alle Ehrengäste des Sportfestes zum Ausdruck. Coburg hat den Polizeibeamten aus Bayern imponiert. Und sie hätten bestimmt nichts dagegen, zu einer Polizeiveranstaltung wieder nach Coburg zu kommen.“ 1988: Die Komponenten des Polizeisportes Unter der Überschrift Die rechtlichen, pädagogischen und funktionalen Komponenten des Polizeisportes schrieb Bernd Walter im polizeisportkurier 6/88 auf den Sei ten 127/128 folgenden Artikel, der auszugsweise wiedergegeben wird: „Anläßlich der Eröffnung der Fernseh-Olympialotterie am 26. 4. 1970 führte der damalige Bundespräsident in Düsseldorf u. a. aus: ‚Der Sport kann in einer sich schnell wandelnden Gesellschaft die ihm vorgezeichneten Ziele nur dann erreichen, wenn ihm unser ganzes Volk den Rang ei- ner Gemeinschaftsaufgabe zuerkennt. … In nur wenigen Industrienationen wird der Breitensport so unterbewertet, ja gering geschätzt, wie in unserer Bundesrepublik. Die sportliche Betätigung gilt in unserem Land weniger als die geistige und die körperliche Arbeit …‘ In einem ähnlichen Zusammenhang führte der Vorsitzende eines regionalen Sportvereins pointiert aus: ‚Anstelle von <frisch, fromm, fröhlich, frei> ist heute <Faulheit, Fernsehen, Filzpantoffel, Fernseher> getreten. Auf den ersten Blick scheinen die Vorwürfe für die Polizei nicht zu gelten, ist doch hier die sportliche Betätigung essentielle Voraussetzung für die Berufsausübung schlechthin. Folgt man im übrigen den offi ziellen Verlautbarungen, erstreckt sich seine Bedeutung auf alle Lebensalter und Laufbahngruppen; er fördert Lebensfreude, Selbstbewußtsein sowie Spannkraft und gilt als unabdingbarer Ausgleich für die nervliche und geistige Beanspruchung im täglichen Dienst. Und in der Realität? Die systematische Erforschung der berufstypischen Krankhei ten verdeutlicht, daß Polizeivollzugsbeamte jenseits der 30 in zunehmendem Maß an Kreislaufstörungen, Übergewicht und Streßerscheinungen leiden. Auch dem Deutschen Polizeisportkura torium (DPSK) scheinen bestimmte kon- „Aufmarsch der Teilnehmer bei den Bayerischen Leichtathletik-Meisterschaften“ – Deutscher Polizeisport, Ausgabe September 1963 62 POLIZEISPORT Depesche 3.2013 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 58 08.01.2014 16:55:27 Wissenswertes traproduktive Entwicklungen im deutschen Polizeisport nicht verborgen geblieben zu sein, fordert es doch in seinem Perspektiv plan den Abbau vorhandener Mängel. So soll der Dienstsport nicht als lästige Pflicht, sondern als unverzichtbarer Bestandteil der Berufsausübung und als Anspruch verstanden werden. Zur besseren Motivation der Adressaten sollen der Fitnessgedanke und der Gesundheitswert stärker betont werden. Die Teilnahme am Dienstsport soll einer Leistungsbewertung unterzogen und für Beurteilungen ausgewertet werden. Dabei geht man von der trivialen, aber wirkungsvollen Erkenntnis aus, daß Leistungsanreize die persönliche Leistungsbereitschaft fördern. […] Sport in der Polizei hat eine rechtliche, eine pädagogische und eine funktionale Komponente. Zunächst zur rechtlichen Komponente. Alle Polizeivollzugsbeamtengesetze geln die besonderen gesundheitlichen re An forderungen des Polizeivollzugsdienstes. Diese gesetzlichen Sonderregelungen rechtfertigen sich aus den Besonderheiten und Anforderungen des Polizeivollzugsdienstes. Ein Beamter genügt diesen besonderen gesundheitlichen Anforderungen grundsätzlich nur dann, wenn seine geistige, körperliche und seelische Belastbarkeit die jederzeitige und uneingeschränkte Verwendung im Außen- und Schichtdienst gestattet und den körperlichen Einsatz gegen Rechtsbrecher, die Anwendung unmittelbaren Zwangs sowie den Gebrauch von Schusswaffen uneingeschränkt zulässt. […] Hinsichtlich seiner pädagogischen Bedeutung ist der Sport ein die ganze Erziehung des Menschen integrierender Faktor von eigener Gesetzmäßigkeit und Bedeutung. Ein pädagogisch orientierter Sport kann in seiner Ausübung nur sportliche Formen und Methoden zum Inhalt haben; er ist also vorrangig um seiner selbst willen zu betreiben. Er soll im Idealfall eine hohe Motivation erzeugen, die eine freiwillige Hinwendung zur persönlichen Leistungsbereitschaft bewirkt und letztlich in lebenslang freiwillig betriebenen Sport einmündet. Mit anderen Worten: Die Sportausbildung in der Polizei sollte bewirken, daß die Ziele und Werte des Sportes erkannt und bejaht werden und der Sport als lebensbegleitendes Element auch außerhalb des Dienstes und über die Dienstzeit hinaus betrieben wird. Mit der Beweisführung muß aber die Forderung verknüpft werden, dem Sport bei der Ausbildungsplanung und -durchführung einen adäquaten Rang einzuräumen. […] Dies aber bedingt eine Professionalisie- Passend zum bevorstehenden Weihnachtsfest und dem Olympiajahr von Sotschi: Dieser „Weihnachtswunsch“ erschien in der Zeitschrift Deutscher Polizeisport, Ausgabe Dezember 1963 rung der Sportausbildung, die Verwendung hauptamtlicher Sportausbilder. Solange man meint, wie bisher die Sportausbildung mit der linken Hand nebenamtlich – und damit unprofessionell – betreiben zu können, wird sich an den gegenwärtigen Verhältnissen nicht viel ändern. Funktional muß der Polizeisport dazu beitragen, daß zumindest der Polizeivollzugsbeamte im Außendienst physisch und psychisch leistungsfähig ist; die Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit ist nicht Nebenprodukt, sondern vorrangiges Ziel der Sportausbildung. […] Der bereits erwähnte Perspektivplan definiert Dienstsport als jede dienstlich organisierte oder veranlaßte sportliche Be tätigung von Polizeivollzugsbeamten, die während der Dienstzeit stattfindet oder als Dienstzeit angerechnet wird. Das Einsatztraining wird vom Perspektivplan nicht erfaßt; Einsatztraining darf vielmehr nicht zu Lasten des Dienstsports gehen. […] Einsatzausbildung kann aber kein Ersatz für den Sport sein, sondern sollte im Idealfall auf den Ergebnissen des Sports aufbauen. Das schließt im Übrigen nicht aus, daß der Sport unter Beachtung der methodischen Grundsätze der Sportausbildung auch einmal im Einsatzanzug betrieben werden kann. […] Das System der polizeilichen Sport ausbildung verdient sowohl unter pädagogischen als auch unter funktionalen Ge sichtspunkten mehr Beachtung als bisher.“ Der polizeisportkurier, Ausgabe 6/88 3.2013 POLIZEISPORT Depesche 63 Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 59 08.01.2014 16:55:30 Deutsches Polizeisportkuratorium Depesche 03-2013_Seiten roh.indd 84 08.01.2014 17:04:31